GBT Deutschland GmbH

Köln

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	64.782,28		0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.323.289,34	2.388.071,62	2.583.844,04	2.583.844,04
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.222.957,56		3.310.427,89
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.113.492,06	4.336.449,62	739.981,66	4.050.409,55
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	196.908,62		51.696.292,57
2. Beteiligungen	81.137,68	278.046,30	0,00	51.696.292,57
		7.002.567,54		58.330.546,16
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	6.532.788,18		8.040.270,10
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	45.160.296,16		0,00
3. Sonstige Vermögensgegenstände	8.586.428,03	60.279.512,37	3.310.211,47	11.350.481,57
II. Guthaben bei Kreditinstituten		13.371.643,99		2.112.849,72
		73.651.156,36		13.463.331,29
C. Rechnungsabgrenzungsposten		1.021.209,41		1.058.119,14
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		40.489.662,86		0,00
		122.164.596,17		72.851.996,59

Passiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	27.000,00		25.564,59
II. Kapitalrücklage	43.811.943,65		38.040.503,25
III. Verlustvortrag	-464.655,01		-162.939,40
IV. Jahresfehlbetrag	-83.863.951,50	-40.489.662,86	-301.715,61	37.601.412,83
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		-40.489.662,86		0,00
		0,00		37.601.412,83
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		37.027.260,00		8.021.511,36
2. Sonstige Rückstellungen		34.116.270,72		3.976.615,57
		71.143.530,72		11.998.126,93
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen		1.580.742,18		333.007,75
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		4.990.936,90		704.982,21
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		39.162.491,17		20.246.418,49
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht		102.459,24		0,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten		5.184.435,96		1.968.048,38
- davon aus Steuern EUR 339.792,38 (i. Vj. EUR 467.778,92) -
		51.021.065,45		23.252.456,83
		122.164.596,17		72.851.996,59

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	1.1. - 31.12.2020		1.1. - 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		78.734.579,44		0,00
2. Sonstige betriebliche Erträge		7.277.665,93		44.177,47
- davon aus der Währungsumrechnung EUR 24.884,69 (i. Vj. EUR 0,00) -
3. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	64.330.584,40		0,00
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	21.972.512,30	86.303.096,70	0,00	0,00
- davon für Altersversorgung EUR 7.440.460,14 (i. Vj. EUR 0,00) -
4. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		3.147.206,91		21.712,98
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen		79.955.486,75		44.601,89
- davon aus der Währungsumrechnung EUR 48.344,44 (i. Vj. EUR 0,00) -
6. Erträge aus Beteiligungen		578.494,17		0,00
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 377.505,71 i. Vj. EUR 0,00) -
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		68.918,27		0,00
- davon aus verbundenen Unternehmen EUR 64.919,27 (i. Vj. EUR 0,00) -
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		1.117.818,95		279.578,21
- davon an verbundene Unternehmen EUR 109.760,10 (i. Vj. EUR 279.578,21) -
- davon aus Aufzinsung EUR 935.085,00 (i. Vj. EUR 0,00) -
9. Ergebnis nach Steuern		-83.863.951,50		-301.715,61
10. Jahresfehlbetrag		-83.863.951,50		-301.715,61

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

I. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Die GBT Deutschland GmbH hat ihren Sitz in Köln und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln eingetragen mit der Nummer HRB 31502.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 der GBT Deutschland GmbH ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht §§ 266 Abs. 2 und 3 sowie 275 HGB, wobei die Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt ist.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 3 HGB i.V.m. § 267 Abs. 4 Satz 2 HGB.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 ist die Hogg Robinson Switzerland Ltd., Zürich/Schweiz, als Kommanditist aus der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG (zum 12. März 2020 umfirmiert in GBT Deutschland GmbH), Köln, ausgetreten. Als Folge ist die Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG untergegangen und auf die gleichnamige GBT Deutschland GmbH angewachsen. Im operativen Geschäft hat sich durch die Anwachsung keine Veränderung ergeben.

Mit Ausgliederungs- und Übernahmevertrag vom 2. März 2020 hat die GBT Deutschland GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2020 den Geschäftsbetrieb inklusive nahezu der gesamten Aktiva und Passiva des verbundenen Unternehmens GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH (früher DER Business Travel GmbH), Köln, übernommen.

Der Vergleich der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr mit den Werten des Vorjahres ist nur eingeschränkt aussagekräftig, da die Vergleichswerte nur das Geschäft der Gesellschaft vor der Anwachsung der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG, vor der Übernahme des Geschäftsbetriebs der GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH umfassen.

Zudem beinhalten die Vorjahreszahlen auch nur einen Monat des Geschäftsbetriebs der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V., Amsterdam, Niederlande. Die GBT Deutschland GmbH hat bereits mit Wirkung zum 1. Dezember 2019 den Geschäftsbetrieb inklusive der dazugehörigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V., Amsterdam, Niederlande, übernommen.

Bedingt durch die gesellschaftsrechtlichen Veränderungen im Rahmen der Anwachsung der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG, der Ausgliederung des aktiven Geschäfts der GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH und die ganzjährige Darstellung des Geschäftsbetriebs der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V. weisen Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ein gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenes Geschäftsvolumen aus.

II. Annahme der Unternehmensfortführung

Seit Januar 2020 breitet sich das Coronavirus (Coronavirus-Pandemie) aus. Bei der GBT Deutschland GmbH hat sich im Geschäftsjahr 2020 - aufgrund des Kerngeschäfts im Reisemarkt - ein erheblicher Umsatzrückgang (im Vergleich zur Summe der Umsatzerlöse der übernommenen Geschäftsbetriebe der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG, der GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH und der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V.) ergeben. Zudem weist die Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 einen Jahresfehlbetrag von T€ 83.864 und einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von T€ 40.490 aus.

Der vorläufige Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 zeigt einen weiteren deutlichen Umsatzrückgang. Er schließt aber mit einem Jahresüberschuss von T€ 4.143 ab, so dass sich der nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag auf T€ 37.171 reduziert.

Der vorläufige Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 zeigt Umsatzerlöse leicht über den Umsatzerlösen des Jahres 2021. Er schließt aber dennoch mit einem Jahresfehlbetrag ab, so dass sich der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag erhöht.

Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 wird das operative Ergebnis positiv sein. Bedingt durch einen realisierten Verlust im Rahmen der Verschmelzung der e-wings.com GmbH wird für das Geschäftsjahr 2023 Jahresfehlbetrag ca. € 2,6 Mio. gerechnet. Für das Geschäftsjahr 2024 wird mit einem Jahresüberschuss um die € 1,9 Mio. geplant.

Die Geschäftsführung der GBT Deutschland GmbH hat daraufhin die Annahme der Unternehmensfortführung einer Analyse unterzogen. Im Ergebnis geht die Geschäftsführung auf Basis der aktuellen Ertragsplanung davon aus, dass sich bis zum 31. Dezember 2025 ein durchgehend positiver Bestand an flüssigen Mitteln der GBT Deutschland GmbH ergeben wird, so dass aktuell von einer Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen wird.

Insgesamt plant die Geschäftsführung für den Prognosezeitraum bis zum 31. Dezember 2025 mit einer ausgeglichenen Liquiditätslage. Sollten die der Planung zugrunde liegenden Annahmen nicht eintreten, ist die Gesellschaft im Prognosezeitraum auf die finanzielle Unterstützung der Gesellschafter angewiesen. Daher hat die oberste Konzerngesellschaft Global Business Travel Group, Inc., New York/USA, gegenüber der GBT Deutschland GmbH am 26. März 2024 eine auf 18 Monate befristet Patronatserklärung abgegeben.

Diese Ereignisse und Gegebenheit zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der eigenständigen Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko darstellt.

Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass die Gesellschafter der GBT Deutschland GmbH im Geschäftsjahr 2024 zur Stärkung des Eigenkapitals eine Erhöhung der Kapitalrücklage um € 45 Mio. planen.

III. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Grundsätze und Methoden der Gliederung und Bewertung sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Anlagevermögen

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden Software, Lizenzen und Firmenwerte ausgewiesen. Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear, im Zugangsjahr zeitanteilig, abgeschrieben. Dabei werden entgeltlich erworbene Software und Lizenzen über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Der Firmenwert aus dem Erwerb des Geschäftsbetriebs der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V. wird über zehn Jahre abgeschrieben. Die Abschreibung orientiert sich aufgrund der hohen Kundenbindungsrate des Unternehmens an der voraussichtlichen Nutzungsdauer des Firmenwertes.

Das Sachanlagevermögen wird mit Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt.

Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung liegt die Abschreibungsdauer zwischen drei und zehn Jahren. Die Abschreibungen erfolgen linear.

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag bewertet.

Umlaufvermögen

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag angesetzt.

Einzelwertberichtigungen wurden in erforderlicher Höhe gebildet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Fälligkeit um mehr als 360 Tage überschritten ist, werden soweit keine anderen Erkenntnisse vorliegen in voller Höhe wertberichtigt.

Fremdwährungsforderungen werden gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Rückwirkend zum 1. März 2020 ist am 25. März 2020 die "Verordnung über Erleichterungen der Kurzarbeit" (KuGV) in Kraft getreten. Demnach haben Arbeitnehmer grundsätzlich einen Anspruch auf Kurzarbeitergeld, wenn mindestens 10% der Beschäftigten einen Arbeitsentgeltausfall von mehr als 10% haben. Aus Sicht der Gesellschaft ist das Kurzarbeitergeld ein "durchlaufender Posten". In der Gewinn- und Verlustrechnung werden sowohl die laufenden Aufwendungen als auch die Erstattungen von der Bundesagentur für Arbeit im Personalaufwand (netto) ausgewiesen. Bei der Erstattung der Beträge zur Sozialversicherung handelt es sich um eine rückzahlbare Zuwendung der öffentlichen Hand, die als sonstiger betrieblicher Ertrag in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird.

Die Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die Rechnungsabgrenzungsposten sind für im Geschäftsjahr gezahlte Beträge angesetzt, die Aufwand für das Folgejahr darstellen. Sie werden zum Nennwert bilanziert.

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank im Monat Dezember 2020 veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt (§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB). Dieser Zinssatz betrug 2,30 % (i. Vj. 2,71 %).

Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden, unverändert zum Vorjahr, jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,5 % und Rentensteigerungen von jährlich 1,75 % zugrunde gelegt, sowie alters- und geschlechtsabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeiten unterstellt.

Die Bewertung der sonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten. Die Rückstellungen sind in Höhe des Erfüllungsbetrages bemessen, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist.

Die Jubiläumsrückstellungen wurden nach der gleichen Methode und mit den gleichen Parametern (mit Ausnahme der Rentensteigerung und des verwendeten Diskontierungszinssatzes) bewertet wie die Pensionsrückstellungen. Es wurde der 7-Jahresdurchschnittszinssatz angewendet. Dieser Zinssatz betrug zum 31. Dezember 2020 1,60 % (i. Vj. 1,97 %).

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Fremdwährungsverbindlichkeiten werden gemäß § 256a HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Latente Steuern

Latente Steuern resultieren vorwiegend aus der Abschreibung eines nur handelsrechtlich relevanten Geschäfts- und Firmenwertes, der steuerlich abweichenden Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie Verlustvorträgen. Aufgrund des Überhangs aktiver latenter Steuern wurde in Anwendung des Wahlrechtes nach § 274 HGB auf eine Aktivierung verzichtet.

IV. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Angaben zum Anlagevermögen ergeben sich aus der Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2020 (Anlagenspiegel), die dem Anhang als Anlage beigefügt ist.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren aus kurzfristigen Darlehen (T€ 3.223, Vorjahr T€ 0) sowie Liefer- und Leistungsbeziehungen (T€ 41.937, Vorjahr T€ 0).

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten im Wesentlichen Forderungen aus Kurzarbeitergelderstattungen (T€ 3.619, Vorjahr T€ 0)

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben sämtlich wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Eigenkapital

Das Stammkapital beträgt T€ 27 und ist voll eingezahlt.

Gesellschafterin zum 31. Dezember 2020 ist mit 96,3 % die HRG DebtCo Limited, London, UK sowie mit 3,7 % die GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH, Köln.

Die Zuzahlungen in die Kapitalrücklage sind in den Jahren 1998, 2000, 2003 und 2005 erfolgt. Im Rahmen der Übernahme des Geschäftsbetriebs der GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH erfolgte im Geschäftsjahr 2020 eine weitere Einstellung in die Kapitalrücklage von T€ 5.771.

Rückstellungen

Es besteht eine betriebliche Altersversorgung auf der Grundlage der Versorgungspläne der American Express International Inc., vom 1. Januar 1985, vom 1. Januar 1995 bzw. vom 1. April 2002 sowie des Kapitalkontenplans vom 1. Januar 2011.

Für vor dem 1. Januar 2001 eingetretene Mitarbeiter der früheren Hogg Robinson Germany GmbH & Co, KG besteht eine betriebliche Altersversorgung auf der Grundlage der Versorgungsordnung der GBT Deutschland GmbH vom 1. Januar 1986.

Für ausgeschiedene Mitarbeiter bzw. frühere Dienstzeiten aus dem Mitarbeiterstamm der früheren GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH bestehen Ansprüche auf Basis von DER Versorgungsordnungen.

Die Verpflichtungen aus der betrieblichen Altersversorgung gehen aus dem versicherungsmathematischen Gutachten bei der GBT Deutschland GmbH hervor.

Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 Satz 3 HGB zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellung mit dem 10-Jahresdurchschnittszinssatz und dem 7-Jahresdurchschnittszinssatz beträgt insgesamt T€ 5.750 (i. Vj. T€ 1.948). Der Betrag ist ausschüttungsgesperrt.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Vergütungsansprüche der Mitarbeiter und ausstehende Rechnungen. Darin enthalten sind Rückstellungen in Höhe von T€ 25.820 für strukturelle Veränderungen insbesondere durch Veränderungen in den Organisationsstrukturen und Arbeitsprozessen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus einem Cash Pool mit Tochtergesellschaften (T€ 3.999; i. Vj. T€ 0) sowie Liefer- und Leistungsbeziehungen (T€ 25.613; i. Vj. T€ 5.066). In Höhe von T€ 9.551 (i. Vj. T€ 1.480) betreffen sie ein kurzfristiges Darlehen und in Höhe von T€ 0 (i. Vj. T€ 13.700) eine Kaufpreisverbindlichkeit aus dem Kauf des Geschäftsbetriebs der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V.

Alle Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beläuft sich am 31. Dezember 2020 auf T€ 7.564.

	Gesamtbetrag	Laufzeit
		Bis 1 Jahr	Von 1 bis 5 Jahre	Größer als 5 Jahr
	T€	T€	T€	T€
Mietverpflichtungen	7.154	3.440	3.002	712
Telefonanlage	275	275	0	0
Kfz-Leasing	135	86	49	0
	7.564	3.801	3.051	712

Die Geschäftstätigkeit wird ausschließlich in gemieteten Räumen ausgeübt. Die Mietverträge laufen in der Regel bis zu fünf Jahren.

Die Laufzeit der Verträge für Kfz-Leasing beträgt in der Regel drei Jahre. Die übernommene Verpflichtung im Bereich Telefonie endet im Jahr 2021.

V. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich nach Tätigkeitsbereichen wie folgt zusammen:

	01.01. bis 31.12.2020	01.01. bis 31.12.2019
	T€	T€
Provisionserlöse	4.951	0
Serviceentgelte und Erträge aus Management Abkommen	68.166	0
Sonstige Erlöse	5.618	0
	78.735	0

Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt. In Höhe von T€ 40.540 betreffen sie verbundene Unternehmen.

Sonstige betriebliche Erträge

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erstattungen für Sozialabgaben im Rahmen des Kurzarbeitergeldes sowie Corona-Hilfen von T€ 6.508 (i. Vj. T€ 0) verbucht worden.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 321 (i. Vj. T€ 0). Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen.

Personalaufwand

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für strukturelle Veränderungen von T€ 23.837 enthalten. Gegenläufig sind Erstattungen für Kurzarbeitergeld von T€ 5.783 aufwandsmindernd erfasst worden.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen sind im Anlagenspiegel dargestellt. Von den Abschreibungen entfallen T€ 261 auf den im Jahr 2019 gebildeten Firmenwert.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten in Höhe von T€ 720 Aufwendungen nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 HGB (Aufstockung der Pensionsrückstellung im Rahmen des BilMoG zum 1. April 2010). Hier ist einmalig der verbliebene Zeitraum aufwandswirksam eingeflossen.

Im Rahmen der Anwachsung der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG wurde ein Anwachsungsverlust von T€ 55.324 erfasst.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind somit periodenfremde Aufwendungen in Höhe von T€ 56.044 (i. Vj. T€ 0) enthalten.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Das laufende Ergebnis des Geschäftsjahres 2020 ist nicht mit Ertragsteueraufwand belastet.

VI. Ergänzende Angaben

Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer betrug 1.452 Angestellte (Vorjahr: 171 Angestellte).

Honorar Abschlussprüfer

Das vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 berechnete Gesamthonorar beträgt T€ 120. Es entfällt in voller Höhe auf Abschlussprüfungsleistungen.

Marktunübliche Geschäfte

Nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommene wesentliche Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen lagen nicht vor.

Ergebnisverwendung

Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 84.688 ab. Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Konzernobergesellschaft

Der Abschluss 2020 der GBT Deutschland GmbH wird in den Konzernabschluss der GBT UK TopCo Limited, London, Großbritannien, dem sowohl kleinsten als auch größten Konsolidierungskreis, einbezogen. Das Geschäftsjahr der GBT UK TopCo Limited entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss der GBT UK TopCo Limited ist erhältlich bei:

GBT UK TopCo Limited, 5 Churchill Place, Canary Wharf,

London E14 5HU, Großbritannien

Die oberste Muttergesellschaft und beherrschende Gesellschaft war bis zum 25. Mai 2022 GBT JerseyCo Limited mit Sitz in Jersey/Kanalinseln. Nach einer Umstrukturierung der Unternehmensgruppe, die am 27. Mai 2022 abgeschlossen wurde, wechselte die oberste Muttergesellschaft und beherrschende Gesellschaft der Gesellschaft zur Global Business Travel Group, Inc. einer Gesellschaft in Delaware/USA. Seit dem 31. Mai 2022 wird die Global Business Travel Group Inc. an der NYSE unter dem Börsenkürzel GBTG öffentlich gehandelt und stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf.

Die Gesellschaft ist von der Aufstellung eines eigenen Konzernabschlusses befreit, da sämtliche Tochterunternehmen sowohl einzeln als auch in Summe von untergeordneter Bedeutung im Sinne des § 296 Abs. 2 HGB sind.

Geschäftsführung

Geschäftsführer der GBT Deutschland GmbH sind:

―	Katja Schüßler, Managing Director HRG Sports Europe, Rodgau,
―	Roman Makoski, Director Finance, Ratingen (ab 1. Juli 2019),
―	Florian Storp, Managing Director Germany & VP Central Europe, Michendorf (vom 27. November 2019 bis zum 15. November 2021),
―	Claudia Ludwig, Director HR Central Europe, Frankfurt am Main (vom 8. Dezem-ber 2021 bis zum 12. Oktober 2022),
―	Yaël Klein, Regional Vice President and General Manager. Dreieich (von 25. Juli 2022 bis zum 1. März 2023).

Die Bezüge der Geschäftsführer im Geschäftsjahr 2020 betrugen T€ 462.

Aufsichtsrat

Die Gesellschaft hat am 12. Mai 2021 einen Aufsichtsrat gegründet. Dem Aufsichtsrat gehören folgende Mitglieder an:

―	Holger Luikenga, VP GLOBAL SME SERVICING & GLOBAL SERVICES, Hove / England, Aufsichtsratsvorsitzender (seit dem 10. August 2021),
―	Merve Atisay, Rechtsanwältin, Mitglied des Aufsichtsrats, Rom / Italien (vom 10. August 2021 bis zum 15. März 2022),
―	Daniel Rehberger, Director of Strategic Planning - Global SME, Frankfurt / Main (seit dem 15. März 2022),
―	Sesilia Kalss, Senior Consulting Manager, Weiterstadt (seit dem 10.8.2021).

Es erfolgte keine gesonderte Vergütung für die Arbeit im Aufsichtsrat.

Anteilsbesitz

Die Angaben zum Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB ergeben sich aus nachfolgender Aufstellung:

	Bilanzstichtag	Anteil	Eigenkapital zum Bilanzstichtag	Jahresüberschuss/-fehlbetrag für das Geschäftsjahr
Anteile an verbundenen Unternehmen		%	€	€
ATLAS REISEN GmbH, Berlin	31. Dezember 2020	100,00	159.336,98	28.266,17
ATLAS/RVS Reisebüro Verwaltungs Service GmbH, Berlin	31. Dezember 2020	100,00	106.143,89	-5.007,87
Hanseat Reisebüro GmbH, Berlin	31. Dezember 2020	100,00	70.565,42	-137.410,28
HRG Mobility Services GmbH, Köln	31. Dezember 2020	100,00	68.421,09	-17.712,03
eWings.com GmbH, Berlin	31. Dezember 2020	100,00	-3.171.181,46	-319.165,67
DFB-Reisebüro GmbH, Frankfurt am Main	31. Dezember 2020	51,00	1.403.490,43	479.983,32
FC Bayern Tours GmbH, München	30. Juni 2020	50,00	697.043,79	628.656,79
Beteiligungen
ÖFB Reisen GmbH, Wien, Österreich	31. März 2020	50,00	159.468,88	124.468,88
BAVARIA-LLOYD Reisebüro GmbH, München	31. Dezember 2020	49,00	-2.446.729,00	-2.759.197,00
Liga Travel GmbH, Frankfurt am Main	30. Juni 2020	49,00	94.231,93	37.048,93

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Schluss des Geschäftsjahrs haben sich neben der bereits erwähnten Gründung eines Aufsichtsrates folgende wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung ergeben.

Seit Januar 2020 breitet sich das Coronavirus weltweit aus (Coronavirus-Pandemie). Für die GBT Deutschland GmbH haben sich in der Folge im Geschäftsjahr 2021 - aufgrund des Kerngeschäfts im Reisemarkt - weitere deutliche Umsatzrückgänge ergeben.

Für spätere Geschäftsjahre geht die Geschäftsführung derzeit von einer nur langsamen Erholung und daher ebenfalls von Umsatzrückgängen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie aus.

Mit Kauf- und Abtretungsvertrag vom 30. Dezember 2021 hat die GBT Deutschland GmbH alle Anteile an dem verbundenen Unternehmen Banks Sadler GmbH, Düssel-dorf, übernommen. Mit Verschmelzungsvertrag vom gleichen Datum erfolgte die Verschmelzung der Banks Sadler GmbH auf die GBT Deutschland GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2021.

Im Geschäftsjahr 2023 erfolgten mit Wirkung zum 1. Januar 2023 die Verschmelzungen der HRG Mobility Services GmbH und der eWings.com GmbH auf die GBT Deutschland GmbH.

Köln, 9. April 2024

Die Geschäftsführung

Katja Schüßler

Roman Makoski

Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2020	Zugang aus Unternehmenstransaktionen	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	66.183,92	42.000,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.605.557,02	1,00	0,00
	2.605.557,02	66.184,92	42.000,00
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.310.427,89	973.454,73	951.651,18
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	739.981,66	3.600,00	1.225.655,06
	4.050.409,55	977.054,73	2.177.306,24
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.696.292,57	196.908,62	0,00
2. Beteiligungen	0,00	81.137,68	0,00
	51.696.292,57	278.046,30	0,00
	58.352.259,14	1.321.285,95	2.219.306,24

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Abgänge	Umbuchung	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.058,20	0,00	106.125,72
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00	2.605.558,02
	2.058,20	0,00	2.711.683,74
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	688.610,81	-582.667,03	3.964.255,96
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.438.411,69	582.667,03	1.113.492,06
	2.127.022,50	0,00	5.077.748,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	51.696.292,57	0,00	196.908,62
2. Beteiligungen	0,00	0,00	81.137,68
	51.696.292,57	0,00	278.046,30
	53.825.373,27	0,00	8.067.478,06

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2020	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	43.401,64	2.058,20	41.343,44
2. Geschäfts- oder Firmenwert	21.712,98	260.555,70	0,00	282.268,68
	21.712,98	303.957,34	2.058,20	323.612,12
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	1.416.643,57	675.345,17	741.298,40
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	1.426.606,00	1.426.606,00	0,00
	0,00	2.843.249,57	2.101.951,17	741.298,40
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	21.712,98	3.147.206,91	2.104.009,37	1.064.910,52

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	64.782,28	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.323.289,34	2.583.844,04
	2.388.071,62	2.583.844,04
II. Sachanlagen
1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.222.957,56	3.310.427,89
2. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.113.492,06	739.981,66
	4.336.449,62	4.050.409,55
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	196.908,62	51.696.292,57
2. Beteiligungen	81.137,68	0,00
	278.046,30	51.696.292,57
	7.002.567,54	58.330.546,16

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

A. Darstellung der Lage und des Geschäftsverlaufs der Gesellschaft

Allgemeines

Die Gesellschaft betätigt sich überwiegend als Vermittler von Reiseleistungen im sogenannten Firmenkundengeschäft. Sie ist Teil der American Express Global Business Travel Group. Zu den Kunden gehören sowohl multinationale Konzerne und nationale Großunternehmen, des öffentlichen Sektors als auch kleine und mittelständische Unternehmen. Die Betreuung der Kunden erfolgt im Berichtszeitraum durch Verkaufsbüros und virtuelle Teams im Inland und vereinzelt auf Kundenwunsch in Implants (Außenstellen beim Kunden). Darüber hinaus ist die Gesellschaft im Bereich American Express GBT Meetings & Events sowie größtenteils über Tochtergesellschaften im Bereich Sports tätig.

Entwicklung der Branche

Die Gesellschaft gehört als Teil der American Express Global Business Travel Group zu den größten Anbietern im deutschen Geschäftsreisemarkt.

Im Kalenderjahr 2020 ist das Geschäftsreisevolumen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr bedingt durch die Covid 19-Pandemie insgesamt um ca. 83,3% eingebrochen. ¹

¹ VDR Verband Deutsches Reisemanagement e.V., VDR-Geschäftsreiseanalyse 2021, 19. Ausgabe, Seite 5

Entwicklung der Gesellschaft

Mit Wirkung zum 1. Januar 2020 ist die Hogg Robinson Switzerland Ltd., Zürich/Schweiz als Kommanditist aus der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG (zum 12 März 2020 umfirmiert in GBT Deutschland GmbH), Köln, ausgetreten. Als Folge ist die Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG untergegangen und auf die gleichnamige GBT Deutschland GmbH angewachsen. Im operativen Geschäft hat sich durch die Anwachsung keine Veränderung ergeben.

Mit Ausgliederungs- und Übernahmevertrag vom 2. März 2020 hat die GBT Deutschland GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2020 den Geschäftsbetrieb inklusive nahezu der gesamten Aktiva und Passiva des verbundenen Unternehmens GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH (früher DER Business Travel GmbH), Köln, übernommen.

Der Vergleich der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr mit den Werten des Vorjahres ist nur eingeschränkt aussagekräftig, da die Vergleichswerte nur das Geschäft der Gesellschaft vor der Anwachsung der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG, vor der Übernahme des Geschäftsbetriebs der GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH umfassen.

Zudem beinhalten die Vorjahreszahlen auch nur einen Monat des Geschäftsbetriebs der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V., Amsterdam, Niederlande. Die GBT Deutschland GmbH hat bereits mit Wirkung zum 1. Dezember 2019 den Geschäftsbetrieb inklusive der dazugehörigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V., Amsterdam, Niederlande, übernommen.

Bei den nachfolgenden Erläuterungen zum Geschäftsverlauf, zum Personal und zur Ertragslage erfolgt daher ein Vergleich mit der Summe der Vorjahreszahlen der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG, der GBT Deutschland Beteiligungs-GmbH und der deutschen Zweigniederlassung in Frankfurt am Main der Konzernobergesellschaft GBT III B.V.

Geschäftsverlauf der Gesellschaft

Die Gesellschaft schloss das Geschäftsjahr 2020 mit Umsatzerlösen in Höhe von 78,7 Mio. € ab und es wurde ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 83,9 Mio. € erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Umsatzrückgang von 35,5 %.

Das negative Ergebnis ist im Wesentlichen auf den Anwachsungsverlust im Rahmen der Anwachsung der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG i.H.v. 55,3 Mio. € sowie auf Aufwendungen für strukturelle Veränderungen i.H.v. 23,8 Mio. € zurückzuführen. Die entsprechenden Maßnahmen konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr angestoßen werden.

Gegenläufig haben sich Kurzarbeitergelderstattungen und Corona-Hilfen in Höhe von insgesamt 12,3 Mio € positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.

Durch die weiter fortschreitende Virtualisierung der Arbeitsweise und der länderübergreifenden Strukturierung von Aufgaben innerhalb der American Express Global Business Travel Group sowohl in operativen als auch Backoffice Bereichen, gestaltet die Gesellschaft mit diesen Schritten Geschäftsabläufe zukunftsfähig, um somit auf die veränderten Kundenerwartungen durch weiter steigende Online-Adaptionen sowie länderübergreifend auf einheitliche Service-Erwartungen auf Basis einer homogeneren IT-Landschaft vorbereitet zu sein.

Es konnten Beteiligungsergebnisse im Bereich Sports i.H.v. 0,6 Mio. € realisiert werden. Diese resultieren im Wesentlichen noch aus dem der Pandemie vorgelagerten Geschäftsjahr. Durch die Gewinnung zusätzlicher langfristig ausgelegter Projekte gelingt es HRG Sports auch während der Pandemie sich grundsätzlich stabil im Markt zu positionieren.

Insgesamt war das abgelaufene Geschäftsjahr nicht den Erwartungen entsprechend.

Personal

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist im Geschäftsjahr 2020 gegenüber dem Ende des Vorjahres unter Berücksichtigung der gesellschaftsrechtlichen Veränderungen um 7,4 % von 1.568 auf 1.452 Mitarbeiter (ohne. Auszubildende, Aushilfsbeschäftigte und Arbeitnehmer in Elternzeit) gesunken. Der Beschäftigungsrückgang liegt neben anfangenden Schritten der Einbindung in die American Express Global Business Travel Group vor allem in der Pandemie begründet.

Im Durchschnitt beschäftigte die Gesellschaft 50 Mitarbeiter, die sich in der Ausbildung befanden; die Quote der Auszubildenden hat zu diesem Zeitpunkt 3,5% betragen. Das Unternehmen legt ein großes Augenmerk darauf, dass die Auszubildenden auch während der Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen insbesondere durch nicht vorhandene Präsenz die Ausbildung erfolgreich beenden können. Aufgrund der Situation um Covid19 und dem sicherheitsbegründeten Arbeiten wurde im Jahr 2020 auf die Einstellung neuer Auszubildenden weitestgehend verzichtet.

B. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich von 72,9 Mio. € um 49,3 Mio. € auf 122,2 Mio. € erhöht. Auf der Aktivseite haben sich die Immateriellen Vermögensgegenstände durch die planmäßigen Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert um 0,2 Mio. € verringert. Das Sachanlagevermögen ist durch laufende Investitionen trotz der planmäßigen Abschreibungen um 0,3 Mio. € gestiegen.

Bei den Finanzanlagen werden zum 31.12.2020 die Anteile an verbundenen Unternehmen sowie die Beteiligungen ausgewiesen. Der zum Vorjahr bilanzierte Beteiligungswert an der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG i.H.v. 51,7 Mio. € ist im Rahmen der Anwachsung untergegangen und erläutert den Rückgang im Anlagevermögen um 51,3 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.

Das Umlaufvermögen ist mit 73,7 Mio. € um 60,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahresabschluss gestiegen. Die Forderungen aus Lieferung und Leistungen sind pandemiebedingt um 1,5 Mio. € zurückgegangen. Die Forderungen gegenüber konzerninternen Unternehmen betrugen zum Bilanzstichtag 45,2 Mio. € und betreffen überwiegen Leistungen an Konzernunternehmen. In den sonstigen Vermögensgegenständen sind 3,6 Mio. € aus Corona-Unterstützungsleistungen zum 31.12.2020 bilanziert. Das in das Umlaufvermögen einbezogene Guthaben bei Kreditinstituten hat sich zum Bilanzstichtag von 2,1 Mio. € auf 13,4 Mio. € erhöht.

Das Eigenkapital hat sich durch das negative Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres um 78,1 Mio. € verringert. Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag ein negatives Eigenkapital von 40,5 Mio. € aus.

Die Pensionsrückstellungen haben sich durch die Einbindung des Geschäftes der eingangs beschriebenen gesellschaftsrechtlichen Veränderungen um 29,0 Mio. € auf 37,0 Mio. € erhöht. Die sonstigen Rückstellungen haben sich um 30,1 Mio. € auf 34,1 Mio. € erhöht. Davon entfallen 25,8 Mio. € auf Rückstellungen für strukturelle Veränderungen.

Die Verbindlichkeiten sind um 27,8 Mio. € gestiegen. Davon entfallen 1,2 Mio. € auf erhaltene Anzahlungen, 4,3 Mio. € auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und 19,0 Mio. € auf Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen 0,3 Mio. € aus Steuern und 1,9 Mio. € aus kreditorischen Debitoren.

Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sowohl im Berichtszeitraum als auch im Vorjahr keine bestanden.

Finanzlage

Es besteht eine kurzfristige Darlehensverbindlichkeit gegenüber einer GBT-Konzerngesellschaft i.H.v. 9,6 Mio. €. Im Gegenzug besteht zum Bilanzstichtag eine kurzfristige Darlehensforderung i.H.v. 3,2 Mio € ebenfalls gegenüber einer Konzerngesellschaft. Der Grund liegt in veränderten Strukturen der Zahlungsflüsse des Konzernverbundes begründet.

Vor dem Hintergrund des Jahresfehlbetrages und des negativen Eigenkapitals verweisen wir bezüglich der Liquiditätslage auf die Erläuterungen zur künftigen Entwicklung.

Ertragslage

Die bedeutsamsten internen Leistungsindikatoren sind neben dem Jahresergebnis die Umsatzerlöse. Nicht-finanzieller Leistungsindikator ist die Anzahl der Transaktionen.

Die Gesellschaft hat im Berichtszeitraum Umsatzerlöse i.H.v. 78,7 Mio. € ausgewiesen, was ein Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr von 35,5 % bedeutet Die sonstigen betrieblichen Erträge betragen 7,3 Mio. € und beinhalten Erstattungen für Sozialabgaben im Rahmen des Kurzarbeitergeldes sowie Corona-Hilfen i.H.v. 6,5 Mio. € .

Für den Zeitraum des Geschäftsjahres war bei den Transaktionen ein Anstieg um 1,0% gegenüber dem Vorjahr erwartet worden. Bedingt durch die Pandemie sind diese bis Ende Dezember 2020 um -66,1% eingebrochen.

Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter in Höhe von 64,3 Mio. € beinhalten Aufwendungen für strukturelle Veränderungen i.H.v. 23,8 Mio. €; gegenläufig konnte der Aufwand durch Erstattungen für Kurzarbeitergeld um 5,8 Mio. € reduziert werden. In den Aufwendungen für Sozialabgaben und Altersversorgung i.H.v. von 22,0 Mio. € sind 7,4 Mio. € für Leistungen der betrieblichen Altersversorgung enthalten.

Das Jahresergebnis der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr 2020 durch die Abschreibung des Firmenwertes mit 0,3 Mio. € belastet. Darüber hinaus hat sich im Rahmen der Anwachsung der Hogg Robinson Germany GmbH & Co. KG ein Anwachsungsverlust von 55,3 Mio. € ergeben. Die Liquiditätssituation der Gesellschaft wurde durch die Firmenwertabschreibung sowie den Anwachsungsverlust nicht negativ beeinflusst.

Im Zinsaufwand sind 0,9 Mio. € für die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionen und sonstiger Rückstellungen enthalten. Auf Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen entfallen 0,1 Mio. €.

Insgesamt war das Ergebnis nach Steuern deutlich negativ entwickelt und war neben der Pandemie vor allem durch den Anwachsungsverlust sowie die Aufwendungen für strukturelle Veränderungen geprägt.

C. Künftige Entwicklung sowie Chancen und Risiken

Chancen und Risiken sind im Folgenden in der Reihenfolge ihrer Relevanz für die Gesellschaft dargestellt.

Chancen

Die multinationalen Vernetzungen der einzelnen Einheiten der American Express Global Business Travel Group werden weiter fortschreiten und sich organisatorisch in länderübergreifenden Verantwortlichkeiten niederschlagen. Desweiteren werden sich in den Folgejahren durch die fortschreitende Integration der American Express Global Business Travel Group in Deutschland Einsparungspotentiale realisieren lassen. Die Geschäftsführung sieht in der Integration eine Chance, um im Geschäftsreisemarkt in Deutschland auch zukünftig nachhaltig gestärkt auftreten zu können.

Wir sehen hier moderate Chancen für die Gesellschaft.

Unabhängig von dieser Integration ist die Gesellschaft auch schon in den vergangenen Jahren dabei gewesen, die Vereinheitlichung der Standards in der Kundenbetreuung sowie der genutzten IT-Systeme auf Gruppenebene voranzutreiben. Dienstleistungen werden schon seit Jahren länderübergreifend in den unterschiedlichsten Bereichen des Unternehmens erbracht. Durch eine Reduktion der eingesetzten Plattformen kann die interne Komplexität reduziert werden.

Wir sehen hier moderate Chancen für die Gesellschaft.

Die Chancen des operativen Wachstums der American Express Global Business Travel Group im deutschen Geschäftsreisemarkt liegen vor allem in der Gewinnung von Neukunden im Segment der Strategischen Kunden sowie im Mid-Market Kundensegment. Für die Folgejahre können gewonnene Kunden erfolgreich implementiert werden. Das erzielte Wachstum im Bereich American Express GBT Meetings & Events soll weiter ausgebaut werden. Die Zusammenarbeit mit den entsprechenden internationalen Fachbereichen sowie der Integration des Geschäfts der Konzerngesellschaft Banks Sadler GmbH im Jahr 2021 lassen Wachstumsimpulse generieren.

Wir sehen hier moderate Chancen für die Gesellschaft.

Risiken

Alle unternehmerischen Aktivitäten sind allgemeinen und spezifischen Risiken in Abhängigkeit der jeweiligen Geschäftsaktivität ausgesetzt. Durch die Einbindung in die American Express Global Business Travel Group können insbesondere länderübergreifende Entwicklungen frühzeitig identifiziert und entsprechende Maßnahmen frühzeitig eingeleitet werden. Die Priorität des Risikomanagements liegt im Risikobewusstsein aller Beschäftigten in ihren eigenen Arbeitsbereichen sowie den kurzen Kommunikationswegen im Unternehmen. Entsprechend identifizierte Risiken in den Bereichen Wettbewerb (Wettbewerb und Preisdruck), Vertrieb (Kundenbeziehungen, Marktentwicklung, veränderte Kundenbedürfnisse, Zahlungsverhalten) sowie interne Verwaltung und IT-Sicherheit können somit direkt an die zuständigen Führungsorgane kommuniziert werden.

Preisrisiken:

Im hart umkämpften Markt der großen Geschäftsreisekunden kann es immer zu Kundenverlusten kommen. Das Unternehmen sieht Risiken in dem hohen Wettbewerbs- und Preisdruck. Auch nach der Pandemie wird der Markt der angebotenen Dienstleistungen umkämpft belieben. Das Unternehmen sieht sich im Wettbewerb mit etablierten als auch mit aufstrebenden vor allem internetbasierten Anbietern.

Wir betrachten das Risiko als moderat.

Innovationsrisiken:

Der zunehmende Wettbewerbsdruck und die Einführung neuer Technologien sowie die Weiterentwicklung bestehender technologischer Lösungen erfordern fortlaufende Innovationen und Innovationen. Die Weiterentwicklungen in GBT eigene Lösungen werden dabei durch verbundene Unternehmen getätigt. Das Risiko besteht darin, die notwendigen Innovationen und Investitionen nicht rechtzeitig oder nicht entsprechend den Bedürfnissen des Marktes umzusetzen.