Gardner Denver Deutschland GmbH

Bad Neustadt a.d. Saale

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

der Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale

A. Geschäft und Rahmenbedingungen

1. Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Gardner Denver Deutschland GmbH mit Sitz in Bad Neustadt a.d. Saale ist Teil der Ingersoll-Rand Gruppe mit Sitz in Davidson, North Carolina, USA.

Ingersoll-Rand ist ein weltweiter Hersteller und Vertreiber von Pumpen, Kompressoren, Gebläsen und Spezialist für das Be- und Entladen von Flüssigkeiten und schüttfähigen Produkten.

Die Gardner Denver Deutschland GmbH ist ein Tochterunternehmen der GD German Holdings II GmbH, Fürstenfeldbruck.

Seit dem Geschäftsjahr 2008 sind alle deutschen, ehemaligen Gardner-Denver-Gesellschaften der Ingersoll-Rand Gruppe in ein Cash-Pooling-Verfahren eingebunden. Die Funktion der Cash-Pool-Clearingstelle und somit die Funktion der Cash-Pool-Führerin wurde an die GD German Holdings II GmbH übertragen.

Gemäß den Eintragungen im Handelsregister vom 27. April 2016 hat die Gardner Denver Deutschland GmbH mit der GD German Holdings II GmbH mit Sitz in Fürstenfeldbruck (Amtsgericht München HRB 221895) als herrschender Gesellschaft einen Ergebnisabführungsvertrag geschlossen. Es besteht eine körperschaftsteuerliche, gewerbesteuerliche und umsatzsteuerliche Organschaft.

Die Gardner Denver Deutschland GmbH wiederum hat Ergebnisabführungsverträge mit der Gardner Denver Thomas GmbH, der Gardner Denver Schopfheim GmbH sowie der der Emco Wheaton GmbH.

Die Gardner Denver Deutschland GmbH führt am Standort in Fürstenfeldbruck in einem Shared Service Center die Hauptbuchhaltung, das Cash-Management sowie die Funktion des Steuerwesens für die Gardner Denver Deutschland GmbH sowie für weitere Gardner Denver Gesellschaften durch. Die Lohn- und Gehaltsabrechnung wird von dem externen Dienstleister ADP abgewickelt.

Von der Gardner Denver CZ + SK, s.r.o, einem weiteren Shared Service Center im Konzern, wird die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung sowie die Anlagenbuchhaltung abgewickelt.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Gardner Denver Deutschland GmbH (im Folgenden Gesellschaft oder GD Deutschland) ist an folgenden Standorten tätig:

Der Standort in Bad Neustadt a.d. Saale betätigt sich auf dem Sektor der Druck- und Vakuumtechnik mit der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb von Seitenkanalverdichtern und Flüssigkeitsringpumpen. Die Produkte werden überwiegend an OEMs des allgemeinen Maschinenbaus verkauft.

Die Gesellschaften Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt, und Gardner Denver Schopfheim GmbH, Schopfheim, haben eine gemeinsame Vertriebsorganisation, die für das gesamte Produktsortiment der beiden Gesellschaften verantwortlich ist. Der Vertrieb der Produkte im Inland erfolgt über Außendienstmitarbeiter, die vom Home-Office aus die Kunden Ihrer Region betreuen. Im Ausland ist der Vertrieb über Konzernvertriebsgesellschaften, Agenten und Distributoren organisiert. Zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH und der Gardner Denver Schopfheim GmbH gibt es ein abgestimmtes und optimiertes Produktions- und Produktprogramm.

Der Standort in Nürnberg (Nash) beschäftigt sich auf dem Sektor der Vakuumtechnik mit der Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Service von Flüssigkeitsringpumpen sowie dem Engineering von kundenspezifischen Systemen, die auf diesen Flüssigkeitsringpumpen basieren.

Mit ihren Produkten und Systemen bietet Nash Lösungen für eine Vielzahl von Anwendungen in der chemischen Industrie und in der Petrochemie, in der Kraftwerkstechnik und Papierherstellung, bei der Lebensmittelbehandlung und in der Umwelttechnik, im Bergbau und der Abwasseraufbereitung sowie in vielen weiteren Anwendungen.

Die Produkte der Gesellschaft werden überwiegend innerhalb Europas vertrieben. Die Kunden der Gesellschaft finden sich sowohl bei Unternehmen des Maschinenbaus, großen Ingenieurbüros als auch bei Endkunden.

Der Vertrieb der Produkte im Inland erfolgt über Außendienstmitarbeiter, die vom Home-Office aus die Kunden ihrer Region betreuen. Im Ausland ist der Vertrieb in einigen Regionen über eigene Vertriebsmitarbeiter organisiert, in anderen Regionen erfolgt er über Agenten bzw. Distributoren.

Der Standort Simmern (CompAir) beschäftigt sich mit der Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Service ihrer umfassenden Produktreihen für fahrbare und stationäre Kompressoren. Sie entwickelt vielfältige Druckluftlösungen für alle denkbaren Einsatzgebiete in der Industrie und im Baugewerbe, sowohl mit öleingespritzter als auch mit ölfreier Druckluft. Gleichzeitig bietet CompAir eine umfassende Palette an Zubehör sowie Geräten zur Wärmerückgewinnung und übergeordneten Steuerungen an. Zusätzlich vertreibt der Standort mit Hochdruck- bzw. Rotationskompressoren und Vakuumpumpen auch die Produktpalette anderer Ingersoll Rand Gesellschaften. Der Standort vertreibt seine Produkte und Dienstleistungen an Direktkunden und Händler und zu einem erheblichen Teil auch an verbundene Unternehmen.

Der Standort Senden betreibt das Geschäft für die Gardner Denver Transport Division.

Der Standort Fürstenfeldbruck führt die oben genannten administrativen Tätigkeiten für die Gardner Denver Deutschland GmbH sowie für weitere Gardner Denver Gesellschaften durch.

2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Die konjunkturelle Lage in Deutschland war im Jahr 2021 vor allem durch die weltweite Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen geprägt. Nachdem die Wirtschaftsleistung im Sommer 2021 trotz zunehmender Liefer- und Materialengpässe wieder gewachsen war, wurde die Erholung der deutschen Wirtschaft durch die vierte CoronaWelle und erneute Verschärfungen der Corona-Schutzmaßnahmen zum Jahresende 2021 hin gestoppt. Das preisbereinigte deutsche Bruttoinlandsprodukt 2021 stieg gemäß den Berechnungen des statistischen Bundesamts gegenüber dem Vorjahr um 2,9 %. ¹

Im Vorjahresvergleich nahm die inländische Nachfrage insgesamt deutlich zu. Sowohl die privaten als auch die staatlichen Konsumausgaben stiegen an, wohingegen die Bauinvestitionen und die Investitionen in Ausrüstungen zurückgingen.

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland hat sich in einem schweren Jahr 2021 nach den Ausführungen des VDMA hervorragend geschlagen und erzielte trotz der Corona-Pandemie ein Wachstum in einer Größenordnung von ca. 7 %. Zwar gab es in den ersten Quartalen des Kalenderjahres 2021 deutlich höhere Wachstumsraten, diese verringerten sich allerdings in der Folge der Probleme in den Lieferketten in der zweiten Jahreshälfte 2021. ²

3. Steuerungsgrößen der Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage

Das Unternehmen wird primär über die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatzerlöse sowie EBITDA (Jahresergebnis vor Ertragsteuern, Zinsen sowie Abschreibungen), Auftragsbestand und das Working Capital gesteuert. Finanzielle Leistungsindikatoren der Finanzlage bestehen nicht, da das Finanzmanagement zentral im Konzernverbund erfolgt. Die Kennziffern beruhen auf den für den Ingersoll-Rand-Konzern erstellten Reporting Packages nach US-GAAP. Die Überleitung von der Rechnungslegung nach US GAAP auf HGB stellt sich wie folgt dar:

―	Umsatzerlöse: Die Unterschiede in den Umsatzerlösen beruhen auf der Nutzung der Percentage of Completion Methode im Rahmen der projektbezogenen Umsatzrealisation nach US GAAP, während unter HGB die completed contract Methode Anwendung findet.
―	EBITDA: Die Unterschiede im EBITDA liegen, neben der Erfassung von wertaufhellenden Aspekten, darin, dass Aufwendungen aus Aktienoptionsverpflichtungen für US GAAP Zwecke auf Ebene der Ingersoll Rand Inc., Davidson, USA, als die die Optionen gewährende Gesellschaft, erfasst werden, während bei Zuteilung bzw. Ausübung für handelsrechtliche Zwecke die umgelegten Aufwendungen auf Ebene der Gardner Denver Deutschland GmbH erfasst werden. Daneben wirken sich auch die Effekte aus der unterschiedlichen projektbezogenen Umsatzrealisation im Bereich des EBITDA aus. Zudem werden Beteiligungserträge für US GAAP Reportingzwecke unter dem EBITDA erfasst.
―	Working Capital: Die Unterschiede im Working Capital liegen, neben der Berücksichtigung von wertaufhellenden Faktoren, vor allem darin begründet, dass Intercompany Posten im US GAAP Reporting nicht in die Berechnung einbezogen werden. Darüber hinaus wurden Aktienoptionsverpflichtungen für US GAAP Zwecke auf Ebene der Ingersoll Rand Inc., Davidson, USA, erfasst und bei Zuteilung bzw. Ausübung die entsprechenden Aufwendungen an die deutsche Gesellschaft weiterbelastet. Zudem führen die im Anhang unter dem Posten "Konzernverhältnisse" dargestellten Bewertungsunterschiede zu Abweichungen im Working Capital. Daneben wirken sich auch die Effekte aus der unterschiedlichen projektbezogenen Umsatzrealisation im Bereich des Working Capital aus.
―	Auftragseingang: Der Auftragseingang wird in Euro gemessen, es bestehen hierbei keine Unterschiede zwischen den Daten nach US GAAP sowie den in diesem Lagebericht dargestellten Werten.

¹ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/02/PD22_074_811.html

² https://industrieanzeiger.industrie.de/news/vdma-prognose-produktion-steigt-2022-um-7/

4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Wichtige nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, nach denen wir unsere Geschäftstätigkeit steuern, sind die Arbeitnehmerzahl sowie der Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz. Wir operationalisieren die nichtfinanziellen Leistungsindikatoren in diesem Zusammenhang wie folgt:

―	Arbeitnehmerzahl: Wir steuern die Arbeitnehmerzahl über eine mittel- und langfristige Bedarfsplanung entsprechend der Entwicklung unserer Auftragslage.
―	Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz: Wir operationalisieren den Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz durch beanstandungsfreie ISO-Zertifizierungen. Im Falle von Abweichungen von der gesetzten Sollnorm werden die Prozesse mittels 8D Report durchleuchtet, nachhaltig angepasst und eingeführt.

5. Forschung und Entwicklung

Um den Anforderungen unserer Märkte gerecht zu werden und neue Anwendungen zu erschließen, entwickeln wir unsere Standardprodukte kontinuierlich weiter. Dies bedeutet, dass wir durch ein straffes Projektmanagement für eine termingerechte Markteinführung von neuen Produkten sorgen möchten. Gleichzeitig haben wir auch den Anspruch, durch eine zielgerichtete Grundlagenforschung die Technologieführerschaft zu sichern und auszubauen.

Insgesamt wurden an allen Standorten der Gesellschaft TEUR 6.487 (Vorjahr: TEUR 6.419) für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten aufgewendet. Dies entspricht einem Anteil an den Umsatzerlösen von 2,3 % (Vorjahr: 2,4 %). Der Schwerpunkt liegt in der Neuentwicklung einer wassergekühlten, öleingespritzten Schraubenverdichteranlage, einer neuen Version einer öleingespritzten Schraubenverdichteranlage, der Entwicklung einer neuen öleingespritzten Verdichterstufengeneration mit besonders gutem Wirkungsgrad, generell der Wirkungsgradsteigerung von Verdichterstufen- und Anlagen, der Neuentwicklung einer öleingespritzten, fahrbaren Schraubenverdichteranlage und einer neuen Generation von ölfreien Verdichterstufen, der Umstellung auf IE3 Premium Elektromotoren für Seitenkanalgebläse, der Entwicklung von kompakteren Gebläsearten für Luft und Wasserstoff, der Entwicklung von schneller drehenden Seitenkanalgebläse, der Qualifizierung einer zweiten Motorenlieferant, der Qualifizierung einer Reihe ATEX Pumpen mit IE3 Motoren, der Entwicklung eines wirkungsgradoptimierten Seitenkanalgebläses, der Neuentwicklung einer Schraubenvakuumpumpe und der Entwicklung von Standardsystemen für die bereits bestehenden Schraubenvakuumpumpe. Der leichte Kostenanstieg ist vor allem durch höhere Personalaufwendungen aufgrund der gestiegenen Mitarbeiterzahl begründet. Im Geschäftsjahr 2021 waren im Bereich Forschung und Entwicklung im Durchschnitt 73 (Vorjahr: 71) Mitarbeiter beschäftigt. Es erfolgt keine Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände.

Der Schwerpunkt für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Geschäftsjahr 2022 lag - leicht abweichend vom Plan - in der Neuentwicklung einer wassergekühlten, öleingespritzten Schraubenverdichteranlage, einer hocheffizient Version einer öleingespritzten Schraubenverdichteranlage, der Entwicklung einer neuen, innovativen öleingespritzten Verdichterstufengeneration mit besonders gutem Wirkungsgrad, generell der Wirkungsgradsteigerung von Verdichterstufen- und Anlagen, der Neuentwicklung einer öleingespritzten, fahrbaren Schraubenverdichteranlage und einer neuen Generation von hocheffizienten, ölfreien Verdichterstufen sowie die Umstellung auf Elektromotoren mit dem Wirkungsgradstandard IE-4., der Neuentwicklung von energieeffizienten Verdichtern und Motoren, der Optimierung der Maschinen für den weltweiten Einsatz, der Entwicklung von trockenlaufenden Pumpen, Entwicklung von Standardsystemen, Verdichtung von Wasserstoffen im Bereich der Flüssigkeitsringpumpen, anwendungsoptimierte Weiterentwicklung der Pumpen und Kompressoren.

Der Schwerpunkt für Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Geschäftsjahr 2023 liegt in der Neuentwicklung einer neuen, hocheffizienten drehzahlgeregelten öleingespritzten Schraubenverdichteranlage, der Entwicklung einer neuen, ölfreien Generation von Schraubenverdichtern und der dazugehörigen Schraubenverdichteranlage, generell der Wirkungsgradsteigerung von Verdichterstufen- und Anlagen, der Neuentwicklung einer öleingespritzten Elektrofahranlagengeneration, der Entwicklung einer neuen Generation von Steuerungen (Controls) unter Berücksichtigung von iOT-Funktionalitäten (internet of things) und einer neuen Technologie von hocheffizienten, ölfreien Verdichterstufen, der Neuentwicklung von energieeffizienteren Verdichtern Erweiterung des ATEX Portfolio, dem Ausbau von energieeffizienten Maschinen die am Umrichter optimiert auf die Kundenspezifischen Bedürfnisse eingestellt und betrieben werden können, der Qualifizierung einer weiteren Motorenlieferanten, der Entwicklung von trockenlaufenden Pumpen, Entwicklung von Standardsystemen und die Implementierung der eigens entwickelten Vakuumpumpen, Verdichtung von Wasserstoffen im Bereich der Flüssigkeitsringpumpen, anwendungsoptimierte Weiterentwicklung der Pumpen und Kompressoren.

B. Lage der Gesellschaft

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Vermögenslage

Die immateriellen Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 121 (Vorjahr: TEUR 826), das Sachanlagevermögen in Höhe von TEUR 12.895 (Vorjahr: TEUR 12.196) und die Finanzanlagen in Höhe von TEUR 254.469 (Vorjahr: TEUR 254.469) sind in voller Höhe durch Eigenkapital gedeckt. Der prozentuale Anteil des gesamten Anlagevermögens an der Bilanzsumme beträgt 33,7 %. Das Investitionsvolumen im Geschäftsjahr 2021 lag bei TEUR 4.601 (Vorjahr: TEUR 2.758). Der Schwerpunkt der Investitionen lag dabei auf der Übernahme von Produktionsanlagen eines verbundenen Unternehmens aus Tschechien, nachdem dessen Produktion durch den Standort in Simmern übernommen wurden. Des Weiteren lag ein Schwerpunkt der Investitionen im Bereich Maschinen, maschinelle Anlagen, Spezialwerkzeuge und Testequipment sowie in Prüfständen für die Forschung und Entwicklung. Den Investitionen standen planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 4.007 (Vorjahr: TEUR 3.867) gegenüber.

Das Umlaufvermögen in Höhe von TEUR 526.004 (Vorjahr: TEUR 507.521) setzt sich im Wesentlichen aus den folgenden Posten zusammen:

Das Vorratsvermögen, inklusive der geleisteten Anzahlungen auf unfertige Erzeugnisse, beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 62.412 (Vorjahr: TEUR 40.909) und liegt somit um TEUR 21.503 über dem Vorjahreswert. Die Erhöhung beruht vor allem auf einem höheren Bestand von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zum Stichtag (TEUR +16.169). Dieser ist vor allem auf die Übernahme der Produktion und des Vertriebs von Kolin Produkten von einem verbundenen Unternehmen in Tschechien und auf die Verknappung von Rohstoffen am Beschaffungsmarkt und der bewussten Entscheidung zur Erhöhung der entsprechenden Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zurückzuführen. Die Rohstoffknappheit führte auch dazu, dass andere bereits beschaffte Teile nicht verbaut werden konnten und es somit auch deshalb zu einer weitergehenden Erhöhung der Bestände insgesamt gekommen ist.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich trotz eines deutlichen Anstieges der Umsatzerlöse gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 im Vorjahresvergleich um TEUR 1.581 bzw. 5,7 % auf TEUR 25.974 verringert. Dieser Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Umsatzerlöse im November und Dezember 2021 im Vergleich zu den Umsatzerlösen im November und Dezember 2020 um ca. 8 % rückläufig waren. Dieser Aspekt beruht vor allem auf den Schwierigkeiten in der Beschaffung von Rohstoffen und den damit einhergegangenen rückläufigen Möglichkeiten zur Abwicklung und Fertigstellung von Aufträgen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen liegen mit TEUR 425.795 über dem Niveau des Geschäftsjahres 2020 (TEUR 420.266). Im Wesentlichen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr die Forderungen aus Ergebnisabführungen um TEUR 3.985, vor allem infolge höherer Ergebnisabführungen der Gardner Denver Thomas GmbH sowie der Emco Wheaton GmbH. Die verrechneten Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung an die Muttergesellschaft, die Forderungen aus Lieferungs- und Leistungsverkehr gegen verbundene Unternehmen sowie die Cash-Pooling Forderungen bewegen sich hingegen auf dem Niveau des Vorjahres.

Die Erhöhung der Sonstigen Vermögensgegenstände beruht vor allem auf gestiegenen Zinsforderungen gegen verbundene Unternehmen (TEUR 10.627; Vorjahr: TEUR 5.313). höheren Forderungen gegen Steuerbehörden (TEUR 124; Vorjahr: TEUR 91) sowie höheren debitorischen Kreditoren (TEUR 126; Vorjahr: TEUR 59).

Guthaben bei ausländischen Kreditinstituten werden nicht täglich in das Cash-Pooling überführt, so dass es auftragsbedingt um den Bilanzstichtag herum zu Schwankungen in der Höhe dieser Position kommen kann. Vor diesem Hintergrund liegen die Guthaben bei Kreditinstituten um TEUR 12.346 unter dem Vorjahr und belaufen sich auf TEUR 908.

Das Eigenkapital der Gardner Denver Deutschland GmbH beträgt TEUR 671.472 (Vorjahr: TEUR 671.472) bei einer Bilanzsumme von TEUR 793.770 (Vorjahr: TEUR 775.415). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 84,6 % (Vorjahr: 86,6 %).

Das Fremdkapital in Höhe von TEUR 122.298 (Vorjahr: TEUR 103.943) besteht aus Rückstellungen in Höhe von TEUR 66.451 (Vorjahr: TEUR 51.918) und Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 55.848 (Vorjahr: TEUR 52.025). Die Rückstellungen betreffen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (TEUR 28.711) und sonstigen Rückstellungen (TEUR 37.739), von denen wiederum die Personalrückstellungen den wesentlichen Teil darstellen.

Die Erhöhung der sonstigen Rückstellungen um TEUR 15.986 beruht vor allem auf gestiegenen Verpflichtungen für erwartete Weiterbelastungen von Aufwendungen aus Aktienoptionsprogrammen des Konzerns (TEUR 19.489; Vorjahr: TEUR 8.970).

Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist vor allem auf die Durchsetzung längerer Zahlungsziele gegenüber Lieferanten sowie auf die Erhöhung der Vorratsbestände infolge der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten und die bewusste Entscheidung zur Erhöhung der Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe aufgrund der Verknappung von Rohstoffen am Beschaffungsmarkt zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen verringerten sich um TEUR 4.970 auf TEUR 19.915. Dieser Rückgang beruht vor allem auf der gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Verlustübernahmeverpflichtung (TEUR -8.217) sowie rückläufigen Darlehensverpflichtungen (TEUR -3.300) aufgrund der planmäßigen Rückzahlung eines Intercompany-Darlehens durch die Gesellschaft. Gegenläufig erhöhten sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr um TEUR 6.546, was neben dem Erwerb von Vorratsbeständen im Rahmen der Übernahme der Produktion und des Vertriebs von Kolin Produkten von einem verbundenen Unternehmen in Tschechien auch auf gestiegene Weiterbelastungen für erhaltene Konzerndienstleistungen zurückzuführen ist.

Vor diesem Hintergrund haben sich die finanziellen Leistungsindikatoren der Vermögenslage wie folgt entwickelt:

Das Net Working Capital betrug zum 31. Dezember 2021 im US GAAP Reporting Package Mio. EUR 46,2. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um Mio. EUR 6,4. Einer Erhöhung der Vorräte, vor allem infolge der Übernahme der Produktion von einem verbundenen Unternehmen aus Tschechien und aufgrund der Erhöhung der Bestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe aufgrund der Verknappung von Rohstoffen am Beschaffungsmarkt, stehen gestiegene Verbindlichkeiten infolge der Durchsetzung längerer Zahlungsziele gegenüber Lieferanten entgegen. Insgesamt ergab sich, vor allem aufgrund der erhöhten Bevorratung in Folge der Lieferkettenprobleme, ein Anstieg des Net Working Capitals. Dieser führte dazu, dass wir unsere Planwerte bezüglich des Net Working Capital nicht erreichen konnten. Der Planwert für das Geschäftsjahr 2021 lag bei unter 13,5 % (Sales im Verhältnis zu Net Working Capital) und konnte mit einem Istwert von 16,3 % leider nicht erreicht werden.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 ist gestiegen und lag am Ende des Geschäftsjahres mit ca. TEUR 141.367 rund TEUR 81.045 über dem Auftragsbestand zum Ende des Geschäftsjahres 2020 (TEUR 60.321). Die Gründe dafür liegen in der Übernahme der Produktion von einem verbundenen Unternehmens aus Tschechien, aber vor allem in einem wachsenden Auftragseingang im Geschäftsjahr 2021, welcher aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei der Materialversorgung nicht mehr im Kalenderjahr 2021 abgearbeitet werden konnte. Vor diesem Hintergrund liegt der Auftragsbestand per 31. Dezember 2021 deutlich über unseren Erwartungen von TEUR 72.500.

Finanzlage

Das Unternehmen finanzierte sich - wie in den Vorjahren - aus dem konzerneigenen Cash-Pool-Management. Der Cash Pool wird von der GD German Holdings II GmbH, Fürstenfeldbruck, geführt. Es bestanden keine Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Der Finanzmittelfonds der Gesellschaft setzt sich aus liquiden Mitteln sowie aus Cash-Pooling-Forderungen zusammen. Die Finanzlage lässt sich anhand einer Kapitalflussrechnung wie folgt darstellen:

	2021 TEUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	+21.298
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-35.902
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	+1.663
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-12.941
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	423.915
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	410.974

	31.12.2021 TEUR
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	908
Cash-Pooling-Forderung	410.066
	410.974

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beruht auf der zahlungswirksamen Erfüllung der Gewinnabführungsverpflichtung für das Geschäftsjahr 2020. Der positive Cashflow aus der Investitionstätigkeit resultiert aus Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen, Einzahlungen für Anlagenabgänge, erhaltenen Zahlungen aus bestehenden Ergebnisabführungsverträgen und der zahlungswirksamen Vereinnahmung von Beteiligungserträgen. Die positiven Zahlungsmittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit sowie der Investitionstätigkeit haben nicht ausgereicht, um den Finanzbedarf der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 zu decken. Dies führte zu einer Verringerung des Finanzmittelfonds um TEUR 12.941.

Ertragslage

Der Umsatzanstieg von TEUR 262.370 auf Umsatzerlöse von TEUR 282.619 (+7,7 %) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 ist vor allem auf die Übernahme der Produktion und des Vertriebs von Kolin Produkten von einem verbundenen Unternehmen in Tschechien als auch auf eine angestiegene Nachfrage nach den Produkten der Gesellschaft nach dem Abflauen der ersten Welle der weltweiten Corona-Pandemie und auf die in der Folge allgemeine Erholung der Wirtschaft zurückzuführen. Absolut betrachtet und über alle Tätigkeitsbereiche hinweg, war der Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr im europäischen Ausland (TEUR +23.873) am höchsten. Prozentual gesehen war der stärkste Nachfragezuwachs in den USA (+19 %) und im europäischen Ausland (+19 %) zu verzeichnen. Bezogen auf die Tätigkeitsbereiche stiegen vor allem die Umsätze im Systemgeschäft (TEUR +12.668) wieder an, aber auch in den Bereichen Aftermarket (TEUR +5.050) und Produktgeschäft (TEUR +2.531) konnten im Vergleich zum Vorjahr Umsatzsteigerungen erzielt werden. Produktseitig konnte der Umsatz vor allem im Industriebereich gesteigert werden, während im Bereich ETO (Engineered to order) die Nachfrage zurückging.

In Bad Neustadt und Simmern sind konjunkturelle Schwankungen relativ kurzfristig spürbar. Der Standort Nürnberg ist im Bereich der langfristigen Auftragsfertigung tätig und spürt einen wirtschaftlichen Auf- bzw. Abschwung mit deutlicher zeitlicher Verzögerung, da sich dieser erst zeitlich versetzt in den Umsätzen bemerkbar macht.

Mit Kunden im Inland wurden 25,7 % des gesamten Umsatzes getätigt, die anderen 74,3 % des Umsatzes wurden im direkten Export, überwiegend im europäischen Ausland (54,2 %), erzielt.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge bewegen sich mit TEUR 6.588 deutlich über dem Niveau des Vorjahres (TEUR 2.188). Diese Entwicklung beruht vor allem auf gestiegenen Erträgen aus der Währungsumrechnung (TEUR 2.375; Vorjahr: TEUR 680) sowie gestiegenen Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 3.851; Vorjahr: TEUR 1.225).

Bei höheren Umsatzerlösen ist der Materialaufwand von TEUR 129.403 auf TEUR 151.165 bzw. um 17 % und damit überproportional zum Anstieg der Umsatzerlöse ((+7,7 %) angestiegen. Die Materialaufwandsquote (definiert als prozentuales Verhältnis des Materialaufwandes zu den Umsatzerlösen und der Bestandsveränderung) hat sich von 48,9 % auf 52,6 % erhöht. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die allgemeine Erhöhung von Beschaffungs- und Produktpreisen sowie die gestiegenen Energie-, Fracht- und Logistikkosten, die nicht durchgängig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Daneben wirkte sich aus, dass aus der Übernahme der Produktion und des Verkaufs von Kolin Produkten, Übernahme der diesbezüglichen Geschäftstätigkeit von einem verbundenen Unternehmen in Tschechien, leicht geringere Margen resultieren, als aus dem bisherigen Bestandsgeschäft. Zudem erhöhte sich die Materialaufwandsquote aufgrund produktspezifischer Weiterentwicklungen, die zu teilweise gestiegenen Beschaffungspreisen führten.

Infolge von Neueinstellungen vor allem im Bereich Produktion liegt die durchschnittliche Mitarbeiterzahl mit 686 über dem Niveau des Vorjahres (669), dies entspricht einem Anstieg von ca. 2,5%. Neben diesem Aspekt führten Gehaltserhöhungen und Tarifsonderzahlungen dazu, dass die Personalaufwendungen um TEUR +4.966 bzw. 9,8 % über dem Vorjahr liegen.

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen betragen TEUR 68.445 und liegen mit TEUR 14.555 deutlich über dem Vorjahr (TEUR 53.890). Zurückzuführen ist diese Entwicklung vor allem auf erhöhte Aufwendungen aus der Weiterbelastung von Aufwendungen für Aktienoptionsprogramme durch die Ingersoll-Rand Inc. (TEUR +12.017), gestiegene Aufwendungen für Personalleasing (TEUR +1.538) sowie gestiegene Aufwendungen aus Lizenzgebühren belastet von verbundenen Unternehmen (TEUR +1.021). Gegenläufig verringerten sich die Aufwendungen aus Währungsumrechnung um TEUR 2.032.

Die Beteiligungserträge (Anstieg um TEUR 50) sowie die Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen sind gegenüber dem Vorjahr um insgesamt TEUR 4.401 gestiegen. Gleichzeitig haben sich die Aufwendungen aus Verlustübernahmen um TEUR 8.217 reduziert. Neben leicht gestiegenen Beteiligungserträgen erhalten von der Gardner Denver Nash Brasil (Brasilien), wirkten sich vor allem deutlich erhöhte Gewinnabführungen bzw. reduzierte Verlustübernahme von den deutschen Tochtergesellschaften aus.

Die Zinserträge haben sich im Vorjahresvergleich um TEUR 155 auf TEUR 7.913 verringert, was vor allem auf geringere Erträge aus der Verzinsung der für das Vorjahr erhaltenen reduzierten Gewinnabführungen (TEUR -367) zurückzuführen ist. Auch die Zinsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 1.221 zurückgegangen. Dies ist wiederum auf die geringeren Aufwendungen aus der Verzinsung der Gewinnabführungsverpflichtungen zurückzuführen (TEUR -1.327).

Insgesamt ergibt sich ein Ergebnis vor Ergebnisabführung in Höhe von TEUR 35.230 im Vergleich zu TEUR 35.902 im Vorjahr.

Vor diesem Hintergrund haben sich die finanziellen Leistungsindikatoren der Ertragslage wie folgt entwickelt:

Die Umsatzerlöse in der handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung bewegen sich mit TEUR 282.619 um TEUR 20.249 bzw. 7,7% über dem Vorjahreswert von TEUR 262.370. Die Umsatzerlöse im US GAAP Reporting Package betrugen zum 31. Dezember 2021 Mio. EUR 283,4. Dies entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 8,7 % bzw. Mio. EUR 22,8 (Vorjahr: Mio. EUR 260,6). Diese Entwicklung beruht im Wesentlichen auf der Übernahme der Produktion und des Verkaufs von Kolin Produkten von einem verbundenen Unternehmens in Tschechien sowie auf einer gestiegenen Nachfrage nach dem Abflauen der ersten Welle der weltweiten CoronaPandemie und in Folge der allgemeinen Erholung der Wirtschaft. Trotz des zu verzeichnenden Umsatzanstiegs haben wir unser prognostiziertes Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2021 um ca. Mio. EUR 27 verfehlt. Die Verfehlung unserer Umsatzplanung resultiert vor allem aus den Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Rohstoffen (Preise, Verfügbarkeit etc.) und den damit einhergegangenen rückläufigen Möglichkeiten zur Abwicklung und Fertigstellung von Aufträgen.

Das EBITDA gemäß US GAAP Reporting Package betrug zum 31. Dezember 2021 TEUR 51.545. Dies liegt um TEUR 11.040 bzw. ca. 27 % und damit deutlich über dem Niveau des Geschäftsjahres 2020 (TEUR 40.505) und auf dem Niveau unserer Planung von TEUR 51.000. Die Erhöhung gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus den gestiegenen Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie dem deutlich erhöhten Nettosaldo aus Erträgen und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung. Diese resultieren insbesondere aus der für uns vorteilhaften Entwicklung der Währungsparitäten des US - Dollars gegenüber dem Euro.

Zusammenfassung der Lage

Das geplante Umsatzziel nach US GAAP für das Geschäftsjahr 2021 wurde um etwa 8,6 % bzw. Mio. EUR 27 verfehlt. Der Planwert für das Net Working Capital für das Geschäftsjahr 2021 lag bei unter 13,5 % (Sales im Verhältnis zu Net Working Capital) und konnte mit einem Istwert von 16,3 % nicht erreicht werden. Das EBITDA konnte sich aber dennoch entsprechend unserer Planungen entwickeln und das Planziel von TEUR 51.000 wurde erreicht.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 ist gestiegen und lag am Ende des Geschäftsjahres mit ca. TEUR 141.367 rund TEUR 81.045 über dem Auftragsbestand zum Ende des Geschäftsjahres 2020 (TEUR 60.321). Im Ergebnis liegt der Auftragsbestand per 31. Dezember 2021 deutlich über unserem Planziel von TEUR 72.500.

Die Geschäftsführung ist insgesamt, trotz der Zielverfehlung bei den Umsatzerlösen und bezüglich des Net Working Capital, mit der Entwicklung im Geschäftsjahr 2021 noch zufrieden, da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus unserer Sicht eine bessere Entwicklung verhindert haben.

Auswertung der nicht-finanziellen Leistungsindikatoren

Die Gardner Denver Deutschland GmbH hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 im Durchschnitt 686 Mitarbeiter beschäftigt, was einer Erhöhung der Beschäftigtenzahl um 14 im Vorjahresvergleich, jedoch eine geringere Steigerung im Vergleich zur Planung (+32 Mitarbeiter) bedeutet. Der Zuwachs der Mitarbeiter ist vor allem im Bereich Produktion erfolgt. Der Anstieg der Mitarbeiteranzahl resultierte neben den Auswirkungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor allem auch aus der o.g. anteiligen Übernahme der Geschäftstätigkeit eines verbundenen Unternehmens in Tschechien.

Die von der Gesellschaft entwickelten und in den Verkehr gebrachten Produkte entsprechen den geltenden umweltrechtlichen Vorschriften in Europa. Die von unseren Produkten und Produktionsprozessen ausgehenden Belastungen für die Umwelt sind aus unserer Sicht als gering einzuschätzen. Bei der Herstellung wird darauf geachtet, keine oder möglichst wenig umweltbelastende Stoffe einzusetzen. Die Bereiche, von denen Umweltbelastungen ausgehen, sind erfasst und werden regelmäßig beobachtet und bewertet. Die Gesellschaft ist an allen Standorten nach ISO 9001 zertifiziert und am Standort Bad Neustadt auch noch nach ISO 14001. Der Standort Nürnberg ist darüber hinaus nach SCCP zertifiziert. An allen Standorten ist ein EHS-Beauftragter ernannt. Als aktiven Beitrag zum Umweltschutz sind wir bestrebt, die Emissionen unter den zulässigen Grenzwerten zu halten und weiter zu verringern. An allen Standorten - außer Nürnberg - wird an der Zertifizierung nach ISO 45001 gearbeitet.

Die Gardner Denver Deutschland GmbH betreibt ein aktives Abfallmanagement, welches auch die vorbeugende Vermeidung von Abfällen vor der Verwertung und Beseitigung anstrebt. Als einen Beitrag zur Ressourcenschonung sind wir bestrebt, als Abfälle anfallende Rohstoffe dem Produktionskreislauf wieder zuzuführen und so einen möglichst umweltschonenden Verbrauch zu gewährleisten. Überdies werden Prinzipien aus dem Lean Management und Kaizen-Techniken eingesetzt, um Verschwendung zu eliminieren und Wertschöpfung zu fördern.

C. Ausblick sowie Chancen- und Risikoberichterstattung

1. Risikomanagement

Sämtliche Gesellschaften des Ingersoll-Rand-Konzerns sind in ein intensives Reportingsystem - teilweise auf Wochenbasis - eingegliedert, welches die Früherkennung von möglichen Fehlentwicklungen unterstützt.

Zur Überwachung und Steuerung von Risiken des operativen Geschäfts nutzen wir ein detailliertes Kontrollsystem mit Berichtswesen und unternehmenseinheitlichen Strategie- und Planungsprozessen.

Zur Überwachung konjunktureller Entwicklungen und Risiken steht ein differenziertes internes Berichtswesen zur Verfügung. Abweichungen von Budgets werden monatlich aufgezeigt und untersucht. Die Vertriebsstrategie wird jeweils neuen Entwicklungen angepasst.

2. Risiken der zukünftigen Entwicklung

Finanzwirtschaftliche Risiken

Die systematische Analyse der Kreditwürdigkeit der Kunden wird regelmäßig durchgeführt. Eventuelle Zahlungsausfallrisiken werden mittels Vorauszahlung, Stufenzahlung oder Akkreditiv gesichert.

Fremdwährungsrisiken werden nur teilweise durch Devisentermingeschäfte abgesichert. Zurückzuführen ist dies darauf, dass wesentliche Fremdwährungsbestände im Konzernverbund gesteuert werden. Vor diesem Hintergrund nimmt Ingersoll-Rand hier keine gesellschaftsbezogene Betrachtung der Fremdwährungsrisiken vor, sondern trifft Entscheidungen über Absicherungen von Fremdwährungsposten zentral auf Konzernebene im Wege einer Portfoliobetrachtung.

Soweit bei Finanzanlagen Wertminderungen erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Möglichen Risiken durch Wertverluste wird grundsätzlich durch die konzernweiten Mechanismen zur Risikoabwägung begegnet.

Die Ingersoll-Rand Gruppe setzt konzernweit Mechanismen zur Risikoabwägung in den Bereichen Kredit, Markt, Länder und Investitionen ein. In diesem Zusammenhang werden mögliche Risiken in Bezug auf Marktpreisänderungs- und Liquiditätsrisiken sowie die Entwicklung zukünftiger Zahlungsströme analysiert und im Bedarfsfall erforderliche Maßnahmen ergriffen. Insgesamt sehen wir die finanzwirtschaftlichen Risiken diesbezüglich als gering an.

Das Zinsniveau betrachten wir als geringes Risiko im Hinblick auf die Bewertung unserer Pensionsrückstellungen, ohne dass derzeit eine verlässliche Prognose über die Entwicklung in den nächsten zwei bis drei Jahre möglich ist. Unter Finanzierungsaspekten ist der Einfluss von Zinsänderungen dagegen zu vernachlässigen, da keine wesentlichen verzinslichen Verbindlichkeiten außerhalb der Gardner Denver Gruppe bestehen. Über den konzerninternen "Cash Pool" haben wir zudem Zugriff auf zinsgünstige Finanzierungsressourcen zur Abdeckung des kurzfristigen Liquiditätsbedarfs.

Derivative Finanzinstrumente werden durch unsere Gesellschaft nicht eingesetzt, insofern besteht hier kein Risiko für uns.

Im Rahmen des Erwerbs der gesamten ehemaligen GD-Gruppe durch KKR wurde am 30. Juli 2013 eine Kreditvereinbarung über vorrangige, besicherte Kreditfazilitäten über ca. Mio. USD 2.825 zwischen der ehemaligen Gardner Denver Holdings, Inc. (nunmehr: Ingersoll-Rand Inc.) und der UBS AG, Stamford Branch abgeschlossen. In diesem Zusammenhang wurden Sicherungsübereignungsverträge zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH und der UBS AG vereinbart. Entsprechend dem Sicherungsübereignungsvertrag zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH als Verfügende und der UBS AG als Sicherheitentreuhänder vom 20. Februar 2014 wurde das bewegliche Anlagevermögen sowie das Umlaufvermögen der Gardner Denver Deutschland GmbH als Sicherheit übereignet, soweit sich diese Vermögensgegenstände in den im Sicherungsübereignungsvertrag entsprechend gekennzeichneten Lagern befinden. Des Weiteren wurde entsprechend dem Global-Abtretungsvertrag zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH als Abtretende und der UBS AG als Sicherheitentreuhänder vom 20. Februar 2014 sämtliche gegenwärtige und zukünftige Forderungen der Gardner Denver Deutschland GmbH gegen Dritte als Sicherheit übereignet.

Insbesondere nach dem erfolgreichen Börsengang und dem damit verbundenen Vertrauensbeweis der Investoren in den ehemaligen Gardner Denver Konzern sowie dem Zusammenschluss von Gardner Denver mit der Industriesparte von Ingersoll-Rand hält die Geschäftsführung die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Gesellschaft aus dem bestehenden Sicherungsübereignungsvertrag sowie dem Global-Abtretungsvertrag für gering.

Operative Risiken

Für die Risikobeurteilung der Geschäftstätigkeit sind folgende Faktoren aus unserer Sicht von Bedeutung, dabei erfolgt die Bewertung der Risiken je nach Einschätzung über die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Risikoausmaß.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Die Unsicherheit über die Energieversorgung und die weiterhin hohen Energiekosten, die anhaltend hohe Inflation, sowie der Krieg in der Ukraine haben einen Einfluss auf die Risikosituation für den Ingersoll Rand-Konzerns und damit auch für unsere Gesellschaft. Die weiterhin hohen Energiekosten und die anhaltende Inflation sowie die Entwicklung in der Ukraine können weiter dazu führen, dass unsere Kunden unsere Produkte weniger nachfragen bzw. ihr Nachfrageverhalten ändern. Dies könnte neben niedrigeren Umsätzen auch mögliche Auslastungsprobleme in der Produktion nach sich ziehen. Zudem könnte bei unseren Lieferanten durch die weiterhin hohen Energiepreise die Einhaltung der Lieferbereitschaft negativ beeinflusst werden oder es könnte sogar zum Ausfall von Lieferanten kommen. Auch das allgemeine Liquiditätsrisiko ist aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen gestiegen. Der Ingersoll Rand-Konzern und unsere Gesellschaft wirkt diesen Risiken u.a. mit der Reduzierung von Ausgaben, der Verlängerung von Zahlungszielen bzw. deren Nutzung sowie mit verstärkten Controlling- und Monitoringmaßnahmen entgegen. Allerdings ist die weitere Entwicklung der Energiekosten, auch wenn diese ihren Höhepunkt überschritten zu haben scheinen, allgemein bleiben diese jedoch auf einem höheren Niveau als vor dem Beginn des Krieges in der Ukraine, und der Inflation und ihrer Auswirkungen und die weitere Entwicklung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nicht final absehbar, so dass eine abschließende Risikoabschätzung zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich ist. Es besteht daher das Risiko, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der grds. anhaltenden Energieknappheit und der Inflation, sowie des Konflikts schwerwiegender sein werden, als bisher abzusehen. Je nach Verlauf kann es daher zu einem mehr oder minder starken Rückgang des Umsatzes und des EBITDA sowie zu einer Verfehlung der Planziele für Umsatz und EBITDA sowie zu negativen Auswirkungen auf die weiteren finanziellen Leistungsindikatoren kommen.

Absatzrisiken / Risiken aus dem Projektgeschäft

Allgemein unterliegen die Märkte einem starken Wettbewerb, dem wir mit markt- und bedarfsgerechten Produkten und Dienstleistungen begegnen müssen. Die Konkurrenzsituation mit immer internationaler agierenden Anbietern hat dazu geführt, dass wir uns generell mit einem zunehmenden Preisdruck auseinandersetzen müssen. Im Projektgeschäft stehen wir der Herausforderung gegenüber, trotz zunehmender Kundenspezifikation und deren weiteren Änderung auch während der Abwicklungsphase, die Lieferzeiten einzuhalten und die Materialverfügbarkeit sicherzustellen. Wir schätzen das Risiko des Preisdrucks als hoch ein und begegnen diesem Risiko durch ein sachgerechtes Lean Management. Sollten unsere Kosteneinsparungsmaßnahmen jedoch nicht wie geplant funktionieren, könnten die Absatzrisiken einen wesentlichen Einfluss auf unsere Profitabilität haben.

Zur Abwendung technischer und wirtschaftlicher Risiken ist eine kompetente Planung und Überwachung von Projekten und deren Verlauf, auch auf der Basis vorhandener Erfahrung, unabdingbar. Daher wird den Bereichen Konstruktion und Qualitätskontrolle sowie Projektcontrolling besondere Wichtigkeit beigemessen. Ebenso zeigt sich, dass der erhöhte Warenverkehr mit ausländischen Unterlieferanten als auch die zunehmend komplexe Abwicklung von externer Fertigung einer ausreichenden Zahl qualifizierter Mitarbeiter bedarf. Vor diesen Hintergründen stufen wir das Absatzrisiko zwar als hoch an, sehen uns aufgrund der internen Organisation allerdings als sachgerecht aufgestellt, um diesem Risiko zu begegnen.

Beschaffungsrisiken

Das Jahr 2022 stellte den Ingersoll Rand Konzern vor neue, extrem schwierige Herausforderungen in einem nach wie vor von Unsicherheit geprägtem Umfeld, sei es durch die Ungewissheit des weiteren Pandemieverlaufs, die anhaltende Inflation, oder - zuletzt - die Auswirkungen der russischen Ukraine-Invasion und die daraus resultierenden negativen Konsequenzen für Absatzmärkte, Lieferketten und Logistikkosten.

Die Sicherung der Supply Chain und die Minimierung bzw. das Management von Beschaffungsrisiken nehmen den höchsten Stellenwert ein und verdrängen das Thema Kostensenkung von der Spitze. Die Lieferschwierigkeiten gemessen an der Anzahl von Fehlteilen und dem Umfang der Preissteigerungen im Jahres 2022 - insbesondere bei Elektronikteilen, Halbleitern, Seefrachten/Aufkommen, Energie und Gas, Metallen sowie Kunststoffe verliefen in den beiden ersten Quartalen extrem exponentiell, bevor sie sich ab Ende des 3. Quartals etwas verminderten. Ingersoll Rand bildete im Verlaufe des Jahres 2022 eine Task Force, aus Experten der Einkaufs- und Beschaffungsorganisation, die täglich der kritischen Situation entgegenwirkte, um die geplanten Ziele des AOP's (Annual Operation Plan) zu erreichen.

Der Konzern und die Gesellschaft müssen sich vor Augen führen, dass die regionale und globale Beschaffung nicht mehr so ist, wie diese vor einigen Jahren noch stattgefunden hat. Es gibt aktuell und wohl auch zukünftig gestiegene Risiken, mit denen sich Ingersoll Rand und unsere Gesellschaft beschäftigen müssen. Dazu zählen politische Instabilitäten, logistische Risiken, Inflation oder Währungsschwankungen. Deswegen sind Risiko-Absicherung, die Gewinnung alternativer Lieferanten, globale in Kombination mit lokaler Beschaffung ganz wichtige Themen, die auf keinen Fall aufgeschoben werden dürfen. Um der anhaltenden Inflation der Jahre 2021/2022 entgegenzuwirken hat der Konzern das Thema Kostensenkungen, Total Cost of Ownership, insbesondere in s.g. BCC (Best Cost countries) - Regionen in den Mittelpunkt der geschäftlichen Aktivitäten gestellt.

Um Versorgungsschwierigkeiten vorzubeugen und das, aus unserer Sicht, hohe Risiko von Produktionsunterbrechungen zu minimieren, wurden konzernweit die folgenden Maßnahmen ergriffen:

―	Fortführende Identifizierung kritischer Lieferanten für welche pandemiebedingte Einschränkungen zu erwarten sind
―	Ausweitung einer Corona Task-Force für den Bereich Einkauf und Supply Chain
―	Umsetzung von Sofortmaßnahmen für einzelne kritische Lieferanten wie z.B. Erhöhung der Sicherheitsbestände, Aktivierung einer Second Source sowie täglichen Kontakt zu Frachtführern und Logistikanbietern
―	Regelmäßigere Aktualisierung des Materialbedarfs
―	Individuelles Krisenmanagement für kritische Situationen wie z. B. Lieferanteninsolvenzen, krankheitsbedingte Ausfälle, lokale Lockdowns oder Verknappung von Frachtkapazitäten
―	Permanente Beobachtung und Analyse der Märkte (politisch, epidemiologisch, marktwirtschaftlich)
―	Vermeidung von Single-Source Situationen und falls dies nicht möglich ist, ggf. die Anpassung von Logistikmodellen oder Sicherheitsbeständen und höhere Quotierung von Bestellungen zu Lieferanten mit kürzerer Distanz zum Werk.

―	Überprüfung der finanziellen Stabilität wesentlicher Lieferanten
―	Optimierung von Logistikprozessen im Bereich (Consignment, Lieferantenlager) durch regelmäßige Überprüfung von Sicherheitsbeständen, Koordinierung von aktiven Zweitlieferanten (Second Source)
―	Aktives Lieferanten Management einschließlich Lieferantenentwicklungsplan
―	Einführung einer Task-Force des Leadershipteams mit täglichen Berichtswesen zur Versorgung insbesondere des 4. Quartals

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen konnten und können wir kritische Versorgungsengpässe zwar nicht vollständig vermeiden, allerdings reduzieren.

Die Frachtraten, ebenso wie die Nebenkosten stiegen im Geschäftsjahr 2021 deutlich an. Die Gründe dafür sind durchaus vielfältig: die Havarie eines Evergreen Schiffes im Suez Kanal, die zeitweise Sperrung chinesischer Häfen wegen Corona, die Asymmetrie der Containerverfügbarkeit und die Materialknappheit für Packmittel erhöhten die Nachfrage nach Frachtkapazitäten und deren Preise. So genannte Staus in den üblichen Transportwegen und das Ausweichen auf alternative Transportwege oder Transportmittel erhöhte die Transitzeit unserer Einkäufe beträchtlich.

Auch hier wurden unsere Logistikstrategien entsprechend angepasst und die Konsolidierung des Transportaufkommens optimiert, zusätzliche Luftfrachten führten jedoch auch zur Erhöhung unserer Frachtkosten.

Beschäftigungsrisiken

Das Risiko von Auslastungsproblemen in der Produktion stufen wir als nicht hoch ein, da wir dem Risiko schwankender Auslastung der Standorte durch eine Betriebsvereinbarung über flexiblere Arbeitszeit Rechnung tragen. Die Arbeitszeit wird demnach der Beschäftigungslage angepasst und mittels eines Arbeitszeitkontos ausgeglichen. Tarifliche Entgeltsteigerungen bei nicht gleichzeitiger Steigerung der Produktivität können einen negativen Einfluss auf die Ergebnissituation der Gesellschaft haben. Wir ordnen dieses Risiko als nicht gering ein und begegnen diesem Risiko durch kontinuierliche Kosteneinsparungsmaßnahmen in allen Bereichen des Unternehmens.

Gewährleistungsrisiken

Zur Abwendung technischer und wirtschaftlicher Risiken ist eine kompetente Planung und Überwachung von Umsätzen und Beständen und deren Entwicklung, auch auf der Basis historischer Daten, unabdingbar. Den Bereichen Konstruktion und Qualitätskontrolle wird daher besondere Wichtigkeit beigemessen. Wir ordnen das Risiko technischer und wirtschaftlicher Risiken als nicht hoch ein. Im Geschäftsjahr 2021 belief sich der Gewährleistungsaufwand auf niedrigem Niveau und betrug ca. 1,1 % der Umsatzerlöse.

Risiken aus der Forschung und Entwicklung

Dem Risiko, dass die Forschungs- und Entwicklungs-Kosten sich signifikant abweichend vom Budget entwickeln, wird durch ein laufendes und detailliertes Kostencontrolling der entsprechenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte entgegengewirkt. Durch regelmäßige Kommunikation und Abstimmung zwischen der Forschungs- und Entwicklungsabteilung und dem Vertrieb sowie mit Kunden wird sichergestellt, dass die Forschungs- und Entwicklungs-Projekte an den Bedürfnissen des Markts und unseren Kunden ausgerichtet sind.

Des Weiteren besteht das Risiko, dass Produkte oder Module nicht in der vorgegebenen Zeit, in der entsprechenden Qualität oder zu den vorgegebenen Kosten entwickelt werden können. Um dieses Risiko zu vermeiden, überprüfen wir fortlaufend und systematisch den Fortschritt sämtlicher Projekte und gleichen regelmäßig die Ergebnisse mit den Zielvorgaben ab. Im Falle von Abweichungen werden rechtzeitig geeignete Steuerungsmaßnahmen eingeleitet.

Vor diesem Hintergrund könnten Risiken im Zusammenhang mit der Forschung und Entwicklung zwar mittelfristig eine hohe Bedeutung haben, wir sehen uns aufgrund der getroffenen Maßnahmen aber diesbezüglich als sachgerecht aufgestellt und stufen die Risiken daher als gering ein.

Cyberrisiken

Unser Geschäft ist in hohem Maße von Datenverarbeitungssystemen sowie anderen Kommunikations- und Informationssystemen abhängig, einschließlich unserer Tools zur Unternehmensressourcenplanung. Wir verarbeiten täglich eine große Anzahl von Transaktionen und sind auf die ordnungsgemäße Funktion unserer Computersysteme angewiesen. Wenn eines dieser Systeme ausfällt, sei es durch einen Brand oder Naturkatastrophen, Strom- oder Telekommunikationsausfälle, Cyber-Kriminalität, oder Kriegshandlungen könnten wir finanzielle Verluste, Geschäftsunterbrechungen, Haftung gegenüber unseren Kunden, behördliche Eingriffe oder eine Schädigung unseres Rufs erleiden. Wenn unsere Systeme nicht in der Lage sind, ein wachsendes Transaktionsvolumen zu bewältigen, könnte unsere Wachstumsfähigkeit eingeschränkt sein. Obwohl wir über Backup-Systeme, -Verfahren und -Fähigkeiten verfügen sowie Firewalls usw. unterhalten, könnten diese auch ausfallen oder unzureichend sein. Soweit wir über Kundendaten in unseren Datenbanken verfügen oder über angeschlossene Geräte auf Kundensysteme zugreifen, könnte jede unbefugte Offenlegung oder Zugriff auf solche Informationen, Datenbanken oder Systeme nachteilige Auswirkungen für uns oder unsere Kunden haben, einschließlich Ansprüche aus Datenschutzgesetzen und -vorschriften. Wenn eines dieser Risiken eintritt, könnten unser Ruf und unsere Fähigkeit, unsere Geschäfte zu führen, erheblich beeinträchtigt werden. Dementsprechend stufen wir dieses Risiko als hoch ein.

Der Ingersoll Rand Konzern hat für zentral gehosteten IT-Systeme Sicherheitskonzepte aufgesetzt, die zum Beispiel eine Beschreibung von Richtlinien und Prozessen auf mehreren Ebenen beinhaltet. Die Richtlinien beinhalten dabei Grundsätze, Rollen und Verantwortlichkeiten sowie den organisatorischen Rahmen für die Informationstechnologie und die Informationssicherheit. Im Zuge der jährlichen Beurteilungen des Managements über die Effektivität der internen Kontrollen erfolgt eine Bewertung des Cyberrisikos sowie eine Überprüfung der Einhaltung von Richtlinien und Prozessen. Die Überwachung von Cyber-Vorfällen und Maßnahmen zu deren Verhinderung erfolgt zentral auf Ebene der Ingersoll Rand Inc. und wird bei Bedarf lokal ergänzt. Konzernweit werden spezifische Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Sicherheitskonzeptes entwickelt; hierbei verfolgt Ingersoll Rand das Ziel, die Wahrscheinlichkeit für einen Sicherheitsvorfall und einen daraus resultierenden Schaden zu minimieren und die Entdeckungswahrscheinlichkeit im Falle eines Sicherheitsvorfalles zu maximieren.

Trotz dieser getroffenen Vorkehrungen wurde der Ingersoll Rand Konzern am 27. April 2023 Opfer eines Cybersicherheitsvorfalls, der zu einer Störung mehrerer konzernweit gehosteter IT-Systeme führte. Dem Ingersoll Rand Konzern ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt, dass dabei Kundendaten entwendet wurden. Zur weitergehenden Untersuchung dieses Vorfalls und zwecks Mitigierung der damit verbundenen Risiken wurden durch den Ingersoll Rand Konzern externe Cybersicherheitsexperten mit einer Analyse der Situation beauftragt. Die Ergebnisse dieser Analyse sollen in konkrete Handlungsempfehlungen münden, die zur Vermeidung solcher und anderer Cybersicherheitsvorfälle in der Zukunft führen sollen und daher auch bei der Gardner Denver Deutschland GmbH umgesetzt werden.

Zusammenfassung der Risikolage

Die Einschätzung der Gesamtrisikosituation ist das Ergebnis der konsolidierten Betrachtung aller wesentlichen Risikofelder bzw. Einzelrisiken. Die Einzelrisiken stellen, jeweils isoliert als auch konsolidiert betrachtet, aus heutiger Sicht keine Bestandsgefährdung des Unternehmens dar.

Die grds. anhaltende Unsicherheit bezüglich der Sicherheit der Energieversorgung und die anhaltend hohen Energiekosten, auch wenn diese ihren Höhepunkt überschritten zu haben scheinen, die anhaltend hohe Inflation sowie der fortdauernde Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beeinflussen die Risikosituation für den Ingersoll Rand-Konzerns und auch für unsere Gesellschaft. Der Ingersoll Rand-Konzern sowie auch unsere Gesellschaft wirken dem u.a. mit der Senkung von Ausgaben und der Reduzierung von Aufwendungen entgegen. Allerdings ist der weitere Fortgang der krisenhaften Entwicklungen nicht final absehbar, so dass eine abschließende Risikoabschätzung auch für unsere Gesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich ist.

3. Chancen der zukünftigen Entwicklung

Weltweite Aktivitäten in wachsenden Geschäftszweigen und wachstumsstarken Regionen, ein gut aufgestelltes Vertriebsnetz und die Möglichkeit, unsere Produkte zu konkurrenzfähigen Preisen herzustellen, bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit.

Unsere Chancen liegen aus unserer Sicht nach wie vor in unserem umfangreichen Produktportfolio und der Fähigkeit, kundenspezifisches Engineering zu betreiben. Zusätzlich bieten wir verstärkt "All-In"-Lösungen an, die auch die fachliche Beratung, Projektierung und Abwicklung von Projekten mit anschließendem Service beinhalten.

Eine große Chance zur Erhöhung des Umsatzes und zur Stärkung der Ertragsfähigkeit besteht in weiteren Bemühungen zum Ausbau der Serviceaktivitäten sowie in der Standardisierung einzelner Systemkomponenten.

Durch die Fusion der ehemaligen Gardner Denver Holdings Inc. und der Industriesparte der ehemaligen Ingersoll Rand Inc. im Vorjahr und der daraus folgenden Zusammenführung der Lieferketten, konnten einige Synergien realisiert werden. Die strategische Ausrichtung der Lieferantenbeziehungen und die Bündelung der einzelnen Lieferanten-Kategorien ist jedoch durch die Corona Situation und der allgemeinen Beschaffungsproblematik am Markt ins Stocken geraten. Daher bieten sich weiterhin Opportunitäten für mittelfristige Kostenreduzierungen und mittel- bis langfristig nachhaltige Lieferketten mit Fokus auf strategische Partnerschaften, optimierte Logistik und Lagerhaltungsmodelle. Pull Systeme (SOMI, VMI) in den Beschaffungs- und Einkaufsprozessen könnten zusätzlich die fokussierte Ausrichtung auf die Themen Bestandreduzierung und Lieferzeitverkürzung unterstützen. Die weitere Entwicklung fokussierter Lieferanten in Best-Cost-Countries kann weiterhin die Bezugskosten reduzieren und die Lieferzeiten gegenüber Lieferanten aus Fernost verkürzen.

Mit der im März 2020 erfolgten Fusion der ehemaligen Gardner Denver Holdings Inc., Milwaukee, USA, mit der Industriesparte der ehemaligen Ingersoll-Rand Inc. und der Begründung der Ingersoll-Rand Gruppe verfügen wir über ein noch größeres, global ausgebautes Vertriebs-Netzwerk. Dieses Vertriebs-Netzwerk bietet uns im Vergleich zu vielen Wettbewerbern die Möglichkeit unsere Produkte ohne zusätzliche Kosten potentiellen Kunden anzubieten. Hierin sehen wir einen Vorteil gegenüber unseren Wettbewerbern.

Wir werden weiterhin konsequent die sich uns bietenden Vorteile nutzen, die sich aus dem Verbund der Ingersoll-Rand zugehörigen Unternehmen, Märkte, Lieferanten und Kunden ergeben.

4. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB

Seit dem Jahr 2015 ist die Geschäftsleitung gesetzlich verpflichtet, eine Zielgröße für den Frauenanteil unterhalb der Geschäftsführung festzulegen. Für den Anteil von Frauen in der Geschäftsführung der Gardner Denver Deutschland GmbH wurde durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 26. Januar 2018 eine Zielgröße von 0 Prozent festgelegt, die bis zum 26. Januar 2023 erreicht werden sollte. Diese Zielgröße entsprach dem bisherigen Frauenanteil in der Geschäftsführung. Die Geschäftsführung der Gardner Denver Deutschland GmbH bestand in dieser Zusammensetzung bereits vor dem 26. Januar 2018. Seitdem haben sich keine Notwendigkeiten zur Änderung der Zusammensetzung in der Geschäftsführung ergeben. Eine Abberufung der Geschäftsführung vor dem 26. Januar 2023 ist nicht erfolgt, weshalb die Zielgröße 0 weiter gilt. Die Geschäftsführung hatte sich zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil bis 30. Juni 2017 in der 1. Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung bei 20 % und in der 2. Führungsebene bei 19 % beizubehalten. Wir haben die durch uns festgelegten Zielgrößen zur Erfüllung der Frauenquote für diesen Berichtszeitraum erfüllt. Zur Erfüllung unserer Berichterstattungspflicht gemäß § 289f Abs. 4 HGB erklären wir, dass die Gesellschafterversammlung für die Geschäftsführung entsprechend § 52 GmbHG einen Folgebeschluss für eine Zielgröße für den Frauenanteil von 0 % gefasst hat. Folgende Fristen und Zielgrößen wurden durch Beschluss vom 26. Januar 2018 festgelegt: Die Zielgröße für den Anteil von Frauen in der ersten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung wurde auf 31 % festgelegt und soll bis zum 26. Januar 2023 erreicht werden. Die Zielgröße entspricht einer Erhöhung um 11 % gegenüber der Festsetzung für den Berichtszeitraum bis zum 30. Juni 2017. Für die zweite Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung ist das Ziel, einen Frauenanteil von mindestens 26 % bis zum 26. Januar 2023 zu erreichen, was einer Steigerung von 7 % gegenüber der Festsetzung für den Berichtszeitraum bis zum 30. Juni 2017 entspricht.

5. Künftige Entwicklung und Prognose

Im Rahmen unserer Prognosen haben wir die Chancen der künftigen Entwicklung nur insoweit berücksichtigt, wie sie bereits eingetreten sind. Die Risiken der künftigen Entwicklung haben wir nicht berücksichtigt, da wir davon ausgehen, dass diese über die getroffenen Maßnahmen minimiert sind. Die Auswirkungen der anhaltend hohen Energiekosten, auch wenn diese ihren Höhepunkt überschritten zu haben scheinen, und der weiterhin hohen Inflation sowie die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in den Prognosewerten gemäß unserer derzeitigen Einschätzung berücksichtigt. Jedoch sind die finalen Auswirkungen zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts nicht abschließend verlässlich prognostizierbar und quantifizierbar.

Auf Basis des US GAAP Reporting Packages zum 31. Dezember 2022 wurden Umsatzerlöse von Mio. EUR 312 erzielt, was eine Erhöhung gegenüber 2021 um Mio. EUR 28,5 bzw. 10 % darstellt, jedoch unter dem ursprünglichen Planwert für das Geschäftsjahr 2022 von Mio. EUR 331 liegt. Die Erhöhung beruht dabei vor allem auf einer weitergehenden Übernahme der Geschäftstätigkeit eines verbundenen Unternehmens aus Tschechien. Das EBITDA beläuft sich auf Mio. EUR 91, der Anstieg beruht vor allem auf gestiegenen Dividendenerträgen.

Ausgehend von einer inländischen Wirtschaftsentwicklung auf dem Niveau des Kalenderjahres 2022 ³ , einem erwarteten mindestens leichten Wirtschaftswachstum in unseren Kernabsatzmärkten, den weitergehenden Auswirkungen aus Prozessverbesserungen und Kapazitätserweiterungen einer bereits erfolgten Verlagerung der Produktion von einem ehemaligen Ingersoll Rand Standort in Tschechien an einen Standort der Gesellschaft und aufgrund des zum 31. Dezember 2022 über Plan und Vorjahr liegenden Auftragsbestandes von TEUR 159.223 rechnen wir für das Geschäftsjahr 2023 mit einem Wachstum der Umsatzerlöse gegenüber dem Geschäftsjahr 2022 um ca. Mio. EUR 51,7 bzw. ca. +17 % auf ca. Mio. EUR 364.

Für das Geschäftsjahr 2023 wird ein EBITDA von ca. Mio. EUR 134 prognostiziert, dass somit um ca. 47 % über dem Niveau von 2022 (Mio. EUR 91) liegt. Neben den positiven EBITDA-Auswirkungen aus der Ausweitung der Geschäftsaktivitäten und dem Anstieg der Umsatzerlöse beruht dieser Anstieg auch auf einer Erhöhung der Absatzpreise sowie höheren Erträgen aus Ergebnisabführungen.

Für 2023 planen wir eine Reduzierung des Net Working Capital gegenüber 2022 um 1,75 %-Punkte bezogen auf die Umsatzerlöse an, für 2024 erwarten wir eine weitere Reduzierung. Bezüglich des Leistungsindikators Auftragsbestand prognostizieren wir per 31. Dezember 2023 einen zum 31. Dezember 2022 vergleichbaren Wert.

In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023 lagen die Umsatzerlöse und das EBITDA jeweils auf dem Niveau unserer Planungen. Wie in der Nachtragsberichterstattung im Anhang dargestellt, hat der Cybersicherheitsvorfall vom 27. April 2023, der zu einer Störung mehrerer konzernweit genutzter gehosteter IT-Systeme führte, nach unserer Einschätzung keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gardner Denver Deutschland GmbH. Vor diesem Hintergrund sehen wir gegenwärtig keine Notwendigkeit, die bestehende Prognose für das Geschäftsjahr 2023 anzupassen.

Wir planen für 2023 eine durchschnittliche Mitarbeiterzahl über dem Niveau des Geschäftsjahres 2021 und 2022 (+55 Mitarbeiter bzw. +7,4 % im Vergleich zu 2022) und möchten die Mitarbeiterzahl über 2023 hinaus stabil halten. Wir streben für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 eine Gesundheits- und Arbeitssicherheit ohne Arbeitsunfälle, zudem planen wir alle notwendigen Anforderungen der ISO-Zertifizierungen einzuhalten.

Die Gesellschaft beschäftigt sich mit der Einsparung von Energie. Z. B. werden Hallenbeleuchtungen auf LED umgestellt, wärmeisolierende Maßnahmen getroffen oder Heizkonzepte überarbeitet und Photovoltaik-Anlagen sollen installiert werden. Bis 2050 ist es unser Ziel, unseren Energiebedarf zu 100 % aus erneuerbaren Quellen zu decken. Bis 2030 sollen Treibhausgase unserer Werke um 60 % und beim Betrieb unserer Produkte um 15 % reduziert werden. Ebenfalls soll bis ins Jahr 2030 unser Wasserverbrauch um 17 % reduziert werden. Des Weiteren haben wir, um die Entsorgungsprozesse zu verbessern, den Entsorger gewechselt. Im Bereich Holzentsorgung wurde eine Stahlrolle zur Holzverdichtung eingesetzt, um die Holzentsorgung dadurch effizienter zu machen und die Abfuhren zu reduzieren. Bis 2030 wollen wir den Anfall von Abfällen um ca. 50 % reduzieren.

Bad Neustadt a. d. Saale, den 8. August 2023

Die Geschäftsführung

Andrew R. Schiesl

Michael J. Scheske

Thomas Kurth

³ ifo Konjunkturprognose Frühjahr 2023: Deutsche Wirtschaft stagniert | Fakten | ifo Institut

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	95.966,00			738
2. Geleistete Anzahlungen	24.994,58			88
		120.960,58		826
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	917.116,00			732
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.522.169,00			7.813
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.761.661,00			2.850
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	694.173,59			801
		12.895.119,59		12.196
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	114.334.529,81			114.334
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	140.134.723,29			140.135
		254.469.253,10		254.469
			267.485.333,27	267.491
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	40.063.918,21			23.895
2. Unfertige Erzeugnisse	17.292.385,19			13.484
3. Fertige Erzeugnisse	4.634.459,98			3.452
4. Geleistete Anzahlungen	421.220,58			78
		62.411.983,96		40.909
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	25.974.198,48			27.555
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	425.795.042,20			420.266
3. Sonstige Vermögensgegenstände	10.915.280,66			5.537
		462.684.521,34		453.358
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		907.563,61		13.254
			526.004.068,91	507.521
C. Rechnungsabgrenzungsposten			280.767,29	403
			793.770.169,47	775.415
Passiva
		31.12.2021		Vorjahr
		EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		1.113.020,00		1.113
II. Kapitalrücklage		652.828.328,29		652.828
III. Gewinnvortrag		17.530.592,99		17.531
			671.471.941,28	671.472
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen		28.711.346,97		30.164
2. Sonstige Rückstellungen		37.739.244,05		21.753
			66.450.591,02	51.918
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen		4.847.208,29		4.794
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		29.251.810,70		20.911
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen		19.915.202,59		24.885
4. Sonstige Verbindlichkeiten		1.833.415,59		1.436
davon aus Steuern: EUR 1.531.138,97 (Vorjahr: TEUR 1.240)
			55.847.637,17	52.025
			793.770.169,47	775.415

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2021

	2021		Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Umsatzerlöse		282.619.363,77	262.370
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		4.990.222,21	2.031
3. Sonstige betriebliche Erträge		6.588.384,32	2.188
davon aus Währungsumrechnung: EUR 2.375.196,11 (Vorjahr: TEUR 680)
		294.197.970,30	266.589
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-145.089.014,88		-125.462
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-6.075.774,44		-3.941
		-151.164.789,32	-129.403
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-46.703.552,21		-42.836
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-9.103.902,97		-8.005
davon für Altersversorgung: EUR 384.857,97 (Vorjahr: TEUR 289)
		-55.807.455,18	-50.841
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-4.599.684,49	-3.867
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-68.445.293,08	-53.890
davon aus Währungsumrechnung: EUR 838.537,06 (Vorjahr: TEUR 2.871)
		-280.017.222,07	-238.002
8. Erträge aus Beteiligungen	1.057.669,90		1.008
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 1.057.669,90 (Vorjahr: TEUR 1.008)
9. Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen	18.306.878,75		13.906
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 18.306.878,75 (Vorjahr: TEUR 13.906)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.913.290,82		8.068
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 7.164.876,75 (Vorjahr: TEUR 8.068)
11. Aufwendungen aus Verlustübernahme	-344.478,96		-8.561
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 344.478,96 (Vorjahr: TEUR 8.561)
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-5.822.169,96		-7.043
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 2.108.873,96 (Vorjahr: TEUR 3.257)
		21.111.190,55	7.378
13. Ergebnis vor Steuern		35.291.938,78	35.965
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-1.447,95	-0
15. Ergebnis nach Steuern		35.290.490,83	35.965
16. Sonstige Steuern		-60.637,96	-63
17. Ergebnis vor Ergebnisabführung		35.229.852,87	35.902
18. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages
abgeführter Gewinn		-35.229.852,87	-35.902
19. Jahresüberschuss		0,00	0

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021

Allgemeine Angaben und Grundlagen des Abschlusses

Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft ist im Handelsregister (Amtsgericht Schweinfurt HRB 4817) unter Gardner Denver Deutschland GmbH mit Sitz in 97616 Bad Neustadt a.d. Saale, Industriestraße 26, eingetragen.

Grundlagen des Abschlusses

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021 der Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale, wurde gemäß den §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften. Die Gliederung der Bilanz entspricht dem in § 266 Abs. 2 und 3 HGB vorgesehenen Gliederungsschema. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gegliedert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend, welche im Vergleich zum Vorjahr unverändert sind. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgt unverändert unter Annahme der Unternehmensfortführung (§ 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB).

Anlagevermögen

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungskostenminderungen aktiviert und planmäßig gemäß der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer linear über 3 Jahre abgeschrieben bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am jeweiligen Abschlussstichtag angesetzt.

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen gemäß der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am jeweiligen Abschlussstichtag angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung vorgenommen.

Sämtliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden ausschließlich linear abgeschrieben. Bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten zwischen EUR 250,00 und EUR 1.000,00 werden in einen Sammelposten eingestellt und über fünf Jahre linear abgeschrieben. Bewegliche abnutzbare Vermögensgegenstände mit Anschaffungskosten unter EUR 250,00 werden sofort aufwandswirksam erfasst.

Die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern stellen sich wie folgt dar:

Anlageposten	Nutzungsdauer in Jahren
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen	7 bis 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 7

Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Anlagenzugänge in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

Die Finanzanlagen sind zu den Anschaffungskosten zuzüglich Anschaffungsnebenkosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am jeweiligen Abschlussstichtag bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden nur bei einer voraussichtlich dauernden Wertminderung vorgenommen.

Umlaufvermögen

In den Vorräten haben wir die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu Anschaffungskosten zzgl. Anschaffungsnebenkosten abzüglich Anschaffungskostenminderungen unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet.

Unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse sind zu Herstellungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bewertet. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden neben Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Abschreibungen auf die in der Fertigung eingesetzten Vermögensgegenstände des Anlagevermögens beinhalten. Kosten der allgemeinen Verwaltung und Fremdkapitalzinsen wurden nicht in die Herstellungskosten einbezogen. Des Weiteren werden angemessene Teile der freiwilligen sozialen Aufwendungen zu den Herstellungskosten aktiviert.

Einkäufe von Vorräten in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Das Vorratsvermögen ist verlustfrei bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden erkennbare Ausfallrisiken durch Einzel- und Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt. Forderungen in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Die Folgebewertung der Forderungen in fremder Währung mit einer Restlaufzeit kleiner ein Jahr erfolgt zum Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages. Forderungen in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen wie im Vorjahr nicht.

Die Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennbetrag angesetzt. Guthaben bei Kreditinstituten in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Die Folgebewertung der Guthaben bei Kreditinstituten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit kleiner ein Jahr erfolgt zum Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages. Guthaben bei Kreditinstituten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen wie im Vorjahr nicht.

Rechnungsabgrenzungsposten

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennbetrag ausgewiesen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze auf Basis der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Berechnung der Pensionsrückstellung wurde unter Zugrundelegung der nachfolgend aufgeführten Berechnungsgrundsätze und Rechnungsgrundlagen durchgeführt. Der verwendete Rechnungszins richtet sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung, veröffentlicht von der Deutschen Bundesbank, wobei vom Wahlrecht des § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht wurde und eine Restlaufzeit von 15 Jahren angenommen wurde (§ 253 Abs. 3 Satz 2 HGB).

An unterschiedlichen Standorten sind aufgrund unterschiedlicher Betriebsvereinbarungen unterschiedliche Bewertungsprämissen zugrunde gelegt worden.

Bewertungsverfahren: Projected Unit Credit (PUC)

Rechnungszins: 1,87 %

Biometrie: Richttafeln 2018 G

Trend Rente: 1,80 %

Zusätzlich für die Standorte Simmern und Fürstenfeldbruck:

Gehaltstrend: 3,00 %

Zusätzlich für die Standorte Bad Neustadt und Nürnberg:

Fluktuation:	5 % bis Alter 39
	0 % ab Alter 50
Tarifmitarbeiter:	2,5 % für Alter von 40 bis 49
AT-Mitarbeiter:	3,0 % für Alter von 40 bis 49

In den Sonstigen Rückstellungen sind für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und für das Geschäftsjahr oder früheren Geschäftsjahren zuzuordnende Aufwendungen sowie für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften in angemessenem und ausreichendem Umfang individuelle Vorsorgen gebildet. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags. Langfristige Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden, mit dem von der Deutschen Bundesbank vorgegebenen Zinssatz, entsprechend der Laufzeit diskontiert. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt. Vom Abzinsungswahlrecht für kurzfristige Rückstellungen wurde kein Gebrauch gemacht.

Die Jubiläumsrückstellung zum 31. Dezember 2021 wurde mit dem ermittelten Verpflichtungsumfang passiviert. Sämtliche anspruchsberechtigten Mitarbeiter - auch falls diese noch nicht eine Betriebszugehörigkeit von mind. 10 Jahren aufweisen - wurden - wie im Vorjahr - in die Berechnung einbezogen. Die Rückstellungen wurden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze auf Basis der im Oktober 2018 veröffentlichten Richttafeln von Prof. Dr. Klaus Heubeck (Richttafeln 2018 G) ermittelt. Der Rechnungszins (Laufzeit: 15 Jahre) richtet sich nach der Rückstellungsabzinsungsverordnung, veröffentlicht von der Deutschen Bundesbank.

Die Berechnung der Jubiläumsrückstellung wurde anhand folgender Berechnungsgrundsätze und Rechnungsgrundlagen durchgeführt:

Bewertungsverfahren: Projected Unit Credit (PUC)

Rechnungszins: 1,35 %

Biometrie: Richttafeln 2018 G

Standorte Bad Neustadt und Nürnberg:

Fluktuation:	5 % bis Alter 39
	0 % ab Alter 50
Tarifmitarbeiter:	2,5 % für Alter von 40 bis 49
AT-Mitarbeiter:	3,0 % für Alter von 40 bis 49

Fluktuation für den Standort Simmern: 4,00 %

Fluktuation für den Standort Fürstenfeldbruck: 2,75 %

Zusätzlich für den Standort Simmern:

Gehaltstrend: 3,00 %

Zusätzlich wurde pauschal angenommen, dass für Mitarbeiter, deren monatliche Bezüge unterhalb der aktuellen entsprechenden Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung liegen, die Jubiläumszuwendungen in voller Höhe beitragspflichtig in der Sozialversicherung sind.

Die Berechnung der Rückstellung für Altersteilzeit wurde gemäß § 253 Abs. 1 und 2 HGB anhand folgender Berechnungsgrundsätze und Rechnungsgrundlagen durchgeführt:

Bewertungsverfahren: Projected Unit Credit (PUC)

Rechnungszins: 0,29 % (veröffentlicht von der Deutschen Bundesbank)

Biometrie: Richttafeln 2018 G

Gehaltstrend: 3,00 %

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich zur Erfüllung von Schulden aus Verpflichtungen in Bezug auf Pensionen oder Altersteilzeit dienen, werden mit dem entsprechenden Passivposten verrechnet.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt. Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs umgerechnet. Die Folgebewertung der Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit kleiner ein Jahr erfolgt zum Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs des Abschlussstichtages. Verbindlichkeiten in Fremdwährung mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen wie im Vorjahr nicht.

Zur Absicherung vor Währungsrisiken werden auf fremde Währung lautende Forderungen und Verbindlichkeiten sowie schwebende Geschäfte in Bewertungseinheiten mit Devisentermingeschäften i.S.d. § 254 HGB einbezogen (Micro-Hedges). Die Angaben nach § 285 Nr. 23 HGB sind als Anlage 2 zum Anhang dargestellt.

Bei der Berechnung der latenten Steuern wird das Temporary Konzept angewendet. Die Differenzen zwischen den handelsbilanziellen Wertansätzen und den steuerbilanziellen Wertansätzen werden aufgrund der körperschaft- und gewerbesteuerlichen Organschaft mit der GD German Holdings GmbH, Fürstenfeldbruck, beim Organträger ausgewiesen.

Erträge und Aufwendungen

Umsatzerlöse werden unter Beachtung des Realisationsprinzips realisiert und ausgewiesen, wenn die Lieferungen oder Leistungen ausgeführt sind und der Gefahrenübergang erfolgt ist. Im Projektgeschäft mit Werkvertragscharakter werden Umsatzerlöse gebucht, wenn der Vertrag erfüllt ist oder abgrenzbare Teilleistungen vom Kunden abgenommen worden sind. Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung periodengerecht erfasst. Forschungs- und Entwicklungskosten wurden in voller Höhe (TEUR 6.487) als Aufwand gebucht.

Effekte aus der Veränderung des Diskontierungszinssatzes oder Zinseffekte einer geänderten Schätzung werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Eine von den historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten ausgehende Darstellung der Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021 ist - unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres sowie einschließlich der kumulierten Abschreibung - im Anlagespiegel - als Anlage zum Anhang -dargestellt.

Finanzanlagevermögen

Die Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 114.335 (Vorjahr: TEUR 114.334) bestehen in erster Linie aus Beteiligungen an operativ tätigen Gesellschaften in Deutschland als auch in Europa, Asien und Südamerika. Darüber hinaus bestehen Beteiligungen an den Immobilienverwaltungsgesellschaften Gardner Denver Bad Neustadt Real Estate GmbH & Co. KG und TIWR Real Estate GmbH & Co. KG.

Beteiligungsspiegel:

Gesellschaft und Sitz	Eigenkapital 31.12.2021 Tsd. EUR	Ergebnis 2021 Tsd. EUR
Gardner Denver Nash Brasil Indústria e Comércio de
Bombas Ltda., Campinas (Brasilien) (100 %)	19.193	3.799
Gardner Denver Korea Ltd., Seoul (Korea) (100 %)	22.912	3.328
Gardner Denver Nash Machinery Ltd., Zibo (China) (100 %)	83.817	11.180
Gardner Denver Singapore Pte Ltd (Singapur) (100 %)	20.942	3.617
CompAir Polska Sp. Z o.o., Krakau/Polen (100 %)	4.110	298
Gardner Denver Bad Neustadt Real Estate
GmbH & Co. KG, Nürnberg (89,9 %)	7.777	217
Emco Wheaton GmbH, Kirchhain (100 %)	13.593	2.799 ^**
Ilmvac Trading (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai (China) (100 %)	4.889	600
TIWR Real Estate GmbH & Co. KG, Fürstenfeldbruck (89,9 %)	4.102	291
Gardner Denver Schopfheim GmbH, Schopfheim (100 %)	36.969	-344 ^**
Gardner Denver Thomas GmbH, Fürstenfeldbruck (100 %)	13.634	15.508 ^**
Gardner Denver Schopfheim Real Estate
GmbH & Co. KG, Schopfheim (84,9 %)	6.937	791
GD Kirchhain Real Estate GmbH & Co. KG (84,9 %)	2.223	160
GD Industrial Products Malaysia Sdn. Bhd. (100 %)	20	-10
CompAir Korea Limited (100 %)	5.161	452
CompAir Korea Co., Ltd (100 %)	5.160	457
Shanghai CompAir Compresseors Co. Ltd. (100 %)	18.642	857
Gardner Denver Thomas Real Estate
GmbH & Co. KG, Fürstenfeldbruck (89,9 %)	1.046	-13
Zinsser Analytic GmbH, Frankfurt (100 %)	7.645	1.383 ^*
ILS Innovative Laborsysteme, Stützerbach (100 %)	2.461	619 ^*
Zinsser NA, USA (33,33 %)	344	256
OINA VV AB, Schweden (100 %)	611	344

^* vor Ergebnisabführung an die Gardner Denver Thomas GmbH

^** vor Ergebnisabführung an die Gardner Denver Deutschland GmbH

Die Ausleihungen an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 140.135 (Vorjahr: TEUR 140.135) betreffen gewährte Darlehen an zwei verbundene Unternehmen in Italien und Frankreich.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen zum 31. Dezember 2021 TEUR 25.974 (Vorjahr: TEUR 27.555) und haben - wie im Vorjahr - insgesamt eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Gleichartige und fällige bzw. erfüllbare Forderungen und Verbindlichkeiten im Verbund werden verrechnet. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben, wie im Vorjahr, vollständig eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im Gesamtbetrag der Forderungen gegen verbundene Unternehmen von TEUR 425.795 (Vorjahr: TEUR 420.266) sind im Wesentlichen folgende Posten enthalten:

―	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 30.658 (Vorjahr: TEUR 29.250)
―	Forderungen aus Cash-Pooling in Höhe von TEUR 410.066 (Vorjahr: TEUR 410.661)
―	Verrechnete Verbindlichkeiten aus Gewinnabführung in Höhe von TEUR 35.230 (Vorjahr: TEUR 35.902)
―	Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen und Beteiligungen in Höhe von TEUR 18.738 (Vorjahr: TEUR 14.322)

―	Forderungen aus einem umsatzsteuerlichen Organschaftsverhältnis in Höhe von TEUR 1.563 (Vorjahr: TEUR 835)

―	Darlehensforderungen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 1.100)

Die Forderungen gegen die Gesellschafterin betragen TEUR 376.630 (Vorjahr: TEUR 376.902).

Sonstige Vermögensgegenstände

Die Sonstigen Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. In den sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von TEUR 10.915 (Vorjahr: TEUR 5.537) sind im Wesentlichen Zinsforderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 10.627 (Vorjahr: TEUR 5.313), Forderungen gegen ausländische Finanzbehörden in Höhe von TEUR 117 (Vorjahr: TEUR 82) und debitorische Kreditoren in Höhe von TEUR 127 (Vorjahr: TEUR 59) enthalten.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von TEUR 281 (Vorjahr: TEUR 403) besteht im Wesentlichen aus voraus bezahlten Wartungsentgelten in Höhe von TEUR 170 (Vorjahr: TEUR 285) sowie voraus gezahlten Versicherungsbeiträgen in Höhe von TEUR 81 (Vorjahr: TEUR 80).

Eigenkapital

Es besteht zum Bilanzstichtag ein nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB ausschüttungsgesperrter Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 3.686, der sich aus der Abzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz für sieben bzw. zehn Geschäftsjahre ergibt.

Zum 31. Dezember 2021 besteht eine Ausschüttungssperre nach § 268 Abs. 8 HGB in Höhe von TEUR 3.052, die auf der Zeitwertbilanzierung des bestehenden Deckungsvermögens beruht.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen in Höhe von TEUR 28.711 (Vorjahr: TEUR 30.164) umfassen die direkten vertraglichen Versorgungsansprüche der übertariflichen Mitarbeiter und Pensionäre, die Versorgungsansprüche der tariflichen Mitarbeiter sowie deren Ansprüche auf Übergangszuschüsse, soweit für sie die Siemens Versorgungsordnung zur Anwendung kommt.

Die Gesamtverpflichtung beläuft sich auf TEUR 43.340. Aufgrund der geänderten Bewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010 ergab sich ein verteilungsfähiger Zuführungsbedarf in Höhe von TEUR 7.118. Dieser Betrag wird bis spätestens 31. Dezember 2024 in jedem Geschäftsjahr zu mindestens einem Fünfzehntel angesammelt. Zum 1. Januar 2021 wurde eine entsprechende Zuführung in Höhe von TEUR 475 vorgenommen. Dementsprechend verbleibt ein Unterschiedsbetrag (nicht ausgewiesene Rückstellung) in Höhe von TEUR 1.424 (Vorjahr: TEUR 1.898). Würde das Wahlrecht zur Verteilung des Unterschiedsbetrags nicht in Anspruch genommen werden, ergäbe sich ein Rückstellungsbetrag in Höhe von TEUR 30.135 (Vorjahr: TEUR 32.062).

Weiterhin wurden das Vermögen des "Vacuum Pension Trust e.V." in Höhe von TEUR 13.181 (Vorjahr: TEUR 12.433) und die Fondsanteile der Siemens Kapitalanlagegesellschaft mbH, München, in Höhe von TEUR 24 (Vorjahr: TEUR 21) mit den Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 41.916 (Vorjahr: TEUR 42.618) saldiert. Beide Aktivwerte dienen der Sicherung der Pensionsansprüche, sind konkursgesichert und erfüllen somit die Voraussetzungen der Verrechnung gemäß § 246 Abs. 2 HGB.

Das Vermögen des "Vacuum Pension Trust e.V." wurde in Wertpapiere investiert. Zum 31. Dezember 2021 lag der Marktwert dieser Anlage bei TEUR 7.174 (Vorjahr: TEUR 6.771) für den Standort Bad Neustadt und TEUR 6.007 (Vorjahr: TEUR 5.661) für den Standort Nürnberg. Die Anschaffungskosten belaufen sich insgesamt auf TEUR 8.660 (Ausschüttungssperre: TEUR 4.521).

Die Fondsanteile bei der Siemens Kapitalanlagegesellschaft mbH, München, stellen einen Wert in Höhe von TEUR 24 (Vorjahr: TEUR 21) dar. Die Wertpapiere sind zum Stichtagskurs bilanziert. Die Anschaffungskosten belaufen sich insgesamt auf TEUR 16 (Ausschüttungssperre: TEUR 8).

Der zur Abzinsung verwendete Rechnungszins basiert entsprechend der Zinsermittlung auf dem durchschnittlichen Marktzinssatz, der sich aus den vorangegangenen zehn Geschäftsjahren ergibt. Der Verpflichtungsumfang nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre beträgt zum Stichtag TEUR 48.026. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des siebenjährigen und des zehnjährigen Durchschnittszinssatzes beläuft sich auf TEUR 3.685. Dieser Unterschiedsbetrag unterliegt gemäß § 253 Abs. 6 HGB einer Ausschüttungssperre.

Sonstige Rückstellungen

Die Sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 37.739 (Vorjahr: TEUR 21.753) enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für erwartete Weiterbelastungen von Aufwendungen aus Aktienoptionsprogrammen (TEUR 19.489; Vorjahr: TEUR 8.970), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen TEUR 5.865 (Vorjahr: TEUR 2.494), Gewährleistungsrückstellungen TEUR 2.974 (Vorjahr: TEUR 2.705) sowie Personalrückstellungen in Höhe von TEUR 6.370 (Vorjahr: TEUR 5.240).

Die Personalrückstellungen beinhalten, neben der Rückstellung für Altersteilzeit, Rückstellungen für Restrukturierung TEUR 84 (Vorjahr: TEUR 551), Jubiläumsrückstellungen TEUR 1.835 (Vorjahr: TEUR 1.754), Urlaubs- und Gleitzeitrückstellungen TEUR 1.234 (Vorjahr: TEUR 949), Rückstellungen für Erfolgsbeteiligungen TEUR 1.021 (Vorjahr: TEUR 740) und sonstige Personalrückstellungen TEUR 1.827 (Vorjahr: TEUR 941).

Die Rückstellung für die Altersteilzeit (Bruttoverpflichtung) in Höhe von TEUR 1.826 (Vorjahr: TEUR 1.337) wurde mit dem Aktivwert aus der konkursgesicherten Rückdeckungsversicherung bei der Allianz in Höhe von TEUR 1.277 (Vorjahr: TEUR 798) saldiert. Die Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherung liegen bei TEUR 1.262 (Vorjahr: TEUR 789). Es ergibt sich somit ein saldierter Rückstellungsbetrag in Höhe von TEUR 549 (Vorjahr: TEUR 539).

Verbindlichkeitenspiegel

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich wie folgt:

	31.12.2021	Restlaufzeiten
Bilanzposition	gesamt TEUR	bis zu einem Jahr TEUR	ein bis fünf Jahre TEUR	mehr als fünf Jahre TEUR
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	4.847	4.847	0	0
(Vorjahr:	4.794	4.794	0	0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29.252	29.251	0	0
(Vorjahr:	20.911	20.911	0	0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	19.915	19.915	0	0
(Vorjahr:	24.885	24.885	0	0)
Sonstige Verbindlichkeiten	1.833	1.833	0	0
(Vorjahr:	1.436	1.431	5	0)

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen von TEUR 19.915 (Vorjahr: TEUR 24.885) sind im Wesentlichen folgende Posten enthalten:

―	Darlehensverbindlichkeiten von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 3.300)
―	Verbindlichkeiten aus Verlustübernahme (TEUR 344; Vorjahr: TEUR 8.561)
―	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 19.571 (Vorjahr: TEUR 13.024)

Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin bestehen, wie im Vorjahr, nicht.

Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.833 (Vorjahr: TEUR 1.436) enthalten im Wesentlichen Lohnsteuerverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.409 (Vorjahr: TEUR 1.240), kreditorische Debitoren in Höhe von TEUR 218 (Vorjahr: TEUR 180) sowie Umsatzsteuerverbindlichkeiten gegenüber ausländischen Steuerbehörden in Höhe von TEUR 122 (Vorjahr: TEUR 0).

Von den Sonstigen Verbindlichkeiten haben TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 5) eine Restlaufzeit von über einem Jahr (unter 5 Jahre) und TEUR 1.833 (Vorjahr: TEUR 1.431) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Tätigkeitsbereichen und geographischen Gesichtspunkten wie folgt:

	2021 TEUR	Vorjahr TEUR
Systemgeschäft
Deutschland	23.404	27.552
Europa	85.608	68.380
USA	3.964	3.200
übrige Länder	30.254	31.429
	143.230	130.561
Produktgeschäft
Deutschland	29.700	29.282
Europa	41.791	38.794
USA	4.795	3.970
übrige Länder	7.733	9.443
	84.019	81.489
Ersatzteilgeschäft
Deutschland	19.448	18.896
Europa	25.651	22.004
USA	1.902	1.768
übrige Länder	8.345	7.628
	55.346	50.296
Sonstige Erlöse
Deutschland	24	24
USA	0	0
	24	24
Gesamtumsatzerlöse in TEUR	282.619	262.370

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 6.588 (Vorjahr: TEUR 2.188) setzen sich im Wesentlichen aus Erträgen aus Währungsumrechnung in Höhe von TEUR 2.375 (Vorjahr: TEUR 680), und Erlösen aus Abfallverkäufen TEUR 199 (Vorjahr: TEUR 101) zusammen. Unter den Sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 3.852 (Vorjahr: TEUR 1.226) ausgewiesen.

Abschreibungen

In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen auf erworbene Lizenzen aufgrund eines geringeren als ursprünglich prognostizierten Markterfolgs in Höhe von TEUR 593 enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von TEUR 68.445 (Vorjahr: TEUR 53.890) beinhalten im Wesentlichen Kostenumlagen von verbundenen Unternehmen TEUR 34.162 (Vorjahr: TEUR 20.248), Provisionen TEUR 7.190 (Vorjahr: TEUR 6.765), Mietaufwendungen TEUR 4.118 (Vorjahr: TEUR 4.166), Ausgangsfrachten TEUR 5.634 (Vorjahr: TEUR 4.246), Personalleasing TEUR 910 (Vorjahr: TEUR 371), Instandhaltung TEUR 2.423 (Vorjahr: TEUR 1.984), Gewährleistung und Kulanz TEUR 2.107 (Vorjahr: TEUR 2.868), externe Entwicklungskosten TEUR 1.727 (Vorjahr: TEUR 1.988) und Aufwendungen aus Währungsumrechnung TEUR 839 (Vorjahr: TEUR 2.871).

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind betriebliche Aufwendungen nach Artikel 67 Abs. 1 und 2 EGHGB in Höhe von TEUR 475 (Vorjahr: TEUR 475) enthalten. Unter den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind zudem Beträge in Höhe von TEUR 17.126 (Vorjahr: TEUR 5.109) enthalten, welche auf Weiterbelastungen von Aufwendungen für Aktienoptionsprogramme entfallen.

Beteiligungsergebnis

Die Erträge aus Beteiligungen in Höhe von TEUR 1.058 setzen sich im Wesentlichen zusammen:

	TEUR
Gardner Denver Nash Brasil Indústria e Comércio de Bombas Ltda., Campinas (Brasilien)	627
TIWR Real Estate GmbH & Co. KG, Fürstenfeldbruck	247
Gardner Denver Bad Neustadt Real Estate & Co. KG, Nürnberg	184

Zinserträge

Die Zinserträge in Höhe von TEUR 7.913 (Vorjahr: TEUR 8.068) setzen sich im Wesentlichen aus Erträgen aus verzinslichen Darlehen gewährt an verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 5.399 (Vorjahr: TEUR 5.477) sowie aus Zinserträgen aus dem Cash-Pooling mit verbundenen Unternehmen (Verzinsung von Cash-Pool-Guthaben) in Höhe von TEUR 1.103 (Vorjahr: TEUR 1.198) zusammen.

Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen in Höhe von TEUR 5.822 (Vorjahr: TEUR 7.043) enthalten Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen von TEUR 2.914 (Vorjahr: TEUR 3.300). An verbundene Unternehmen wurden Zinsen von insgesamt TEUR 2.109 (Vorjahr: TEUR 3.257) entrichtet.

Der Zinsaufwand aus der Pensionsverpflichtung beträgt TEUR 3.640. Der Ertrag aus der Bewertung des Planvermögens beläuft sich auf TEUR 748. Daraus ergibt sich in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Zinsaufwand von TEUR 2.892. Darüber hinaus wird der reguläre Zuführungsbetrag zu den Pensionsrückstellungen im Personalaufwand ausgewiesen.

Der Zinsaufwand aus der Altersteilzeitverpflichtung beträgt TEUR 4. Der Ertrag aus dem Pensionsvermögen beläuft sich auf TEUR 4. Daraus ergibt sich in der Gewinn- und Verlustrechnung ein Zinsertrag von TEUR 0.

Sonstige Angaben

Honorar des Abschlussprüfers

Das für das Geschäftsjahr 2021 als Aufwand erfasste Honorar für den Abschlussprüfer betrug TEUR 394. Es entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen für das Geschäftsjahr 2021.

Durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter

Im Berichtsjahr wurden durchschnittlich insgesamt 686 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiter waren in folgenden Funktionen tätig:

	2021	Vorjahr
Produktion	407	389
Vertrieb	145	148
Forschung und Entwicklung	73	71
Verwaltung	61	61
	686	669

Die Berechnung erfolgte methodisch nach § 267 Abs. 5 HGB.

Devisentermingeschäfte

Wechselkursrisiken werden grundsätzlich durch Devisentermingeschäfte gesichert. Ein solchen Devisentermingeschäften beizulegender Zeitwert gibt die vorherrschenden Marktbedingungen wieder und leitet sich vom Mid-Market-Preis ab, zu dem das Finanzinstrument beendet und abgeschlossen bzw. zurückgekauft und verkauft hätte werden können. Eine Aufstellung der zum Bilanzstichtag gebildeten Bewertungseinheiten ist in Anlage 2 zum Anhang dargestellt.

Haftungsverhältnisse

Im Rahmen des Erwerbs der gesamten ehemaligen GD-Gruppe durch KKR wurde am 30. Juli 2013 eine Kreditvereinbarung über vorrangige, besicherte Kreditfazilitäten über ca. Mio. USD 2.825 zwischen der ehemaligen Gardner Denver Holdings Inc. (nunmehr: Ingersoll-Rand Inc.) und der UBS AG, Stamford Branch abgeschlossen. In diesem Zusammenhang wurden Sicherungsübereignungsverträge zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH und der UBS AG vereinbart.

Entsprechend dem Sicherungsübereignungsvertrag zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH als Verfügende und der UBS AG als Sicherheitentreuhänder vom 20. Februar 2014 wurde das bewegliche Anlagevermögen sowie das Umlaufvermögen der Gardner Denver Deutschland GmbH als Sicherheit übereignet, soweit sich diese Vermögensgegenstände in den im Sicherungsübereignungsvertrag entsprechend gekennzeichneten Lagern befinden.

Des Weiteren wurde entsprechend dem Global-Abtretungsvertrag zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH als Abtretende und der UBS AG als Sicherheitentreuhänder vom 20. Februar 2014 sämtliche gegenwärtige und zukünftige Forderungen der Gardner Denver Deutschland GmbH gegen Dritte als Sicherheit übereignet.

Insbesondere nach dem erfolgreichen Börsengang und dem damit verbundenen Vertrauensbeweis der Investoren in den Gardner Denver Konzern sowie nach dem Zusammenschluss von Gardner Denver mit der Industriesparte von Ingersoll-Rand hält die Geschäftsführung die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme der Gesellschaft aus dem bestehenden Sicherungsübereignungsvertrag sowie dem Global-Abtretungsvertrag für gering.

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Die nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäfte betragen TEUR 851 (Vorjahr: TEUR 1.317).

Am Bilanzstichtag bestehen Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverträgen für 77 Leasingfahrzeuge (Vorjahr: 86 Fahrzeuge) im Gesamtbetrag von TEUR 850 (Vorjahr: TEUR 1.301). Nach den vertraglichen Bedingungen sind der Gesellschaft die Leasing-Objekte wirtschaftlich nicht als Eigentum zuzurechnen; sie sind daher im Abschluss der Gardner Denver Deutschland GmbH nicht aktiviert.

Für geleaste Büro- und Geschäftsausstattung besteht eine Verpflichtung bis zum Ende der Laufzeit in Höhe von TEUR 1 (Vorjahr: TEUR 16).

Von den nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften fallen TEUR 470 innerhalb der nächsten 12 Monate an.

Die Leasingvereinbarungen dienen der Sicherung der Liquidität sowie der Generierung von Wettbewerbsvorteilen durch längere Zahlungsziele. Nachteile aus den Leasingvereinbarungen resultieren aus höheren Gesamtkosten, da die Leasingraten insgesamt die Kosten eines fremdfinanzierten Kaufes des Leasing-Gutes übersteigen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen TEUR 9.042 (Vorjahr: TEUR 10.881), sie entfallen mit TEUR 823 (Vorjahr: TEUR 806) auf verbundene Unternehmen.

Seit dem 14. April 2008 bestehen finanzielle Verpflichtungen aus einem Mietverhältnis mit dem verbundenen Unternehmen der Gardner Denver Bad Neustadt Real Estate GmbH & Co. KG über das Betriebsgrundstück und das Gebäude in Senden. Das Mietverhältnis besteht zunächst bis zum 13. April 2024. Aus dieser Vereinbarung bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 194.

Aus langfristigen Mietverträgen für Büro- und Fertigungsgebäude in Nürnberg und Simmern bestehen Verpflichtungen über die Gesamtlaufzeit in Höhe von TEUR 8.219 (Vorjahr: TEUR 10.075).

Des Weiteren besteht seit dem 1. Juni 2005 eine finanzielle Verpflichtung aus einer Sale and Lease Back-Vereinbarung mit dem verbundenen Unternehmen der Gardner Denver Bad Neustadt Real Estate GmbH & Co. KG über das Betriebsgrundstück und das Gebäude in Bad Neustadt. Das Mietverhältnis besteht zunächst bis zum 31. Mai 2023. Aus dieser Vereinbarung bestehen finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 629 (Vorjahr: TEUR 616).

Von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind TEUR 2.432 innerhalb der nächsten 12 Monate fällig.

Gesellschafter und Organe der Gesellschaft

Die Höhe des Stammkapitals beträgt EUR 1.113.020,00 und ist im Handelsregister eingetragen. Das Stammkapital wird zu 92,52 % von der GD German Holdings II GmbH mit Sitz in Fürstenfeldbruck und zu 7,48 % von der Gardner Denver Finance Inc. & Co. KG mit Sitz in Fürstenfeldbruck gehalten.

Zu Geschäftsführern sind bestellt:

―	Kurth, Thomas, Freising, Managing Director Gardner Denver Deutschland GmbH
―	Schiesl, Andrew R., Davidson, North Carolina, Vice President, General Counsel, Ingersoll Rand Inc., Davidson, USA
―	Scheske, Michael J., Davidson, North Carolina, USA, Vice President & Corporate Controller, Ingersoll Rand Inc., Davidson, USA

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet, da lediglich Herr Kurth Bezüge von der Gesellschaft erhalten hat. Zudem erfolgten keine Weiterbelastungen für Geschäftsführungsleistungen von Herrn Schiesl und Herrn Scheske von verbundenen Unternehmen.

Konzernverhältnisse sowie kleinster und größter Konsolidierungskreis

An der Gesellschaft ist zu 92,52 % die GD German Holdings II GmbH und zu 7,48 % die Gardner Denver Finance Inc. & Co. KG beteiligt. Über ihre Gesellschafterin gehört die Gesellschaft zum Konzern von Ingersoll Rand Inc., Davidson, USA.

Der Jahresabschluss unserer Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Ingersoll Rand Inc., USA (vormals: Gardner Denver Holdings Inc., Milwaukee, USA), einbezogen, die einen Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen aufstellt. Der Konzernabschluss kann bei der US-Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission) unter der Registernummer 001-38095 eingesehen werden.

Der Konzernabschluss der Ingersoll Rand Inc. wird nach seiner Aufstellung im elektronischen Bundesanzeiger von der "GD German Holdings GmbH, Fürstenfeldbruck" veröffentlicht werden.

Die Gardner Denver Deutschland GmbH ist damit nach § 292 HGB von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und eines Konzernlageberichts befreit.

Die wesentlichen Rechnungslegungsunterschiede zwischen HGB und US GAAP im Konzernabschluss, die für unsere Gesellschaft zutreffen, sind:

Rechnungslegungsphilosophie und Gliederung

Bei der Bilanzierung nach HGB sowie der Bilanzierung nach US-Rechnungslegung stehen unterschiedliche Rechnungslegungsphilosophien im Vordergrund. Für die HGB Rechnungslegung sind das Vorsichts- und Gläubigerschutzprinzip vorrangig, während die US-Rechnungslegung ihren Schwerpunkt auf Informationen für gegenwärtige und potentielle Investoren legt. Generell steht bei der US-Rechnungslegung die periodengerechte Erfassung von Aufwendungen und Erträgen (matching principle) mehr im Vordergrund als in der deutschen Rechnungslegung.

Gemäß HGB müssen alle Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechend der in § § 266, 275 HGB dargestellten Form und Reihenfolge dargestellt werden. Nach US GAAP ist eine andere Zusammenfassung erforderlich und die Reihenfolge der Bilanzpositionen beginnt mit den kurzfristigen Positionen. Die Aktiva sind nach abnehmender Liquidität, die Passiva nach zunehmender Laufzeit angeordnet. Darüber hinaus werden nach US GAAP die kurzfristigen Teile langfristiger Forderungen und Verbindlichkeiten in einer separaten Bilanzposition ausgewiesen. Der Anteil, der innerhalb eines Jahres fällig ist, wird als kurzfristig behandelt.

Geschäfts- oder Firmenwert

Unter HGB ist der aktive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung (Firmen- oder Geschäftswert) in jedem folgenden Geschäftsjahr grundsätzlich gemäß der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer abzuschreiben. Nach US GAAP erfolgt keine planmäßige Abschreibung, vielmehr ist jährlich ein Wertminderungstest durchzuführen.

Immaterielle Vermögensgegenstände

In der Rechnungslegung nach US GAAP werden immaterielle Vermögenswerte aus der Kapitalkonsolidierung in jedem folgenden Geschäftsjahr entsprechend der unten stehenden Nutzungsdauern abgeschrieben:

	Nutzungsdauer in Jahre
Technologien	12 bis 25
Schutzmarken	10
Kundenbeziehungen	12 bis 13
Sonstige	5

Sachanlagen

Das Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet und die Abschreibungen werden nach der linearen Bemessungsmethode vorgenommen, hierbei werden die folgenden Nutzungsdauern verwendet:

Anlageposten	Nutzungsdauer in Jahren
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen	7 bis 15
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 10
Werkzeuge und Sonstige	3 bis 7

Nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen erfolgt die Bilanzierung des Anlagevermögens nach den unter Punkt A. beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Vorräte

Die Vorräte sind nach HGB ebenso wie nach US GAAP mit den Herstellungskosten zu bewerten. Die Herstellungskosten nach US GAAP beinhalten projektbezogene Vollkosten. Abwertungen zur Berücksichtigung des niedrigeren beizulegenden Werts werden nach HGB je nach Art der Vorräte differenziert auf Basis des Absatz- und/oder Beschaffungsmarktes ermittelt. Nach US GAAP ist grundsätzlich der Absatzmarkt relevant.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Bilanzierung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nach US GAAP erfolgt als Barwert der Verpflichtung zum Bilanzstichtag zuzüglich etwaiger in Folgeperioden zu berücksichtigender versicherungsmathematischer Gewinne abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Bei der Berechnung des Barwerts sind künftige Rentenanpassungen sowie Schätzungen über Fluktuationen von Arbeitnehmern zu berücksichtigen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die sich als Differenz zwischen der am Anfang der Periode ermittelten Soll-Rückstellung und der Ist-Rückstellung am Periodenende ergeben, werden erfolgsneutral erfasst. Der Diskontierungssatz orientiert sich an Renditen, die am Bilanzstichtag für erstrangige festverzinsliche Industrieanleihen am Markt erzielt werden. Nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen erfolgt die Bilanzierung zum Anwartschaftsbarwert nach den in diesem Anhang beschriebenen Grundsätzen.

Übrige Rückstellungen

Nach US GAAP sind Rückstellungen nur zu bilden, wenn eine externe Verpflichtung besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die Höhe der Rückstellung zuverlässig zu schätzen ist. Bei der Bewertung der Rückstellung ist der wahrscheinlichste Wert, bei einer Bandbreite gleichwahrscheinlicher Werte der niedrigste Wert anzusetzen, während Rückstellungen im HGB-Abschluss unter Beachtung des Vorsichtsprinzips zu bewerten sind. Nach HGB sind Rückstellungen mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag anzusetzen. Bei der Bildung von Rückstellungen ist nicht grundsätzlich der höchstmögliche Betrag anzusetzen, in Zweifelsfällen jedoch gebietet das Vorsichtsprinzip indes die Rückstellung des höheren Betrags.

Innerhalb der sonstigen Rückstellungen werden Aufstockungsbeträge von Altersteilzeitrückstellungen insoweit berücksichtigt, als diese auf die künftige Freistellungsphase entfallen und durch die Vorleistung des Arbeitnehmers bereits anteilig verdient sind. Hierzu wird eine Quote aus dem Verhältnis der tatsächlich geleisteten Dienstzeit seit Vertragsabschluss bis zum Bilanzstichtag zur gesamten Zeit von Vertragsabschluss bis zum Ende der Arbeitsphase gebildet und hiermit die Rückstellung gewichtet. Nach deutschen handelsrechtlichen Grundsätzen erfolgt die Bilanzierung nach den in diesem Anhang beschriebenen Grundsätzen.

Umsatzerlöse

Unterschiede in den Umsatzerlösen beruhen auf der Nutzung der Percentage-of-Completion-Methode im Rahmen der projektbezogenen Umsatzrealisation nach US GAAP, während unter HGB die Completed-Contract-Methode Anwendung findet.

Leasingbilanzierung

ASC 842 schreibt vor, dass gemäß US GAAP der Leasingnehmer: (a) Nutzungsrechte entweder in der Bilanz oder im Anhang getrennt von anderen Vermögenswerten darzustellen hat. Stellt er die Nutzungsrechte in der Bilanz nicht gesondert dar, so hat er (i) diese Nutzungsrechte in den gleichen Bilanzposten aufzunehmen, in dem auch die zugrundeliegenden Vermögenswerte dargestellt würden, wenn sie sein Eigentum wären, und (ii) anzugeben, in welchen Bilanzposten diese Nutzungsrechte geführt werden oder (b) Leasingverbindlichkeiten entweder in der Bilanz oder im Anhang getrennt von anderen Verbindlichkeiten darzustellen hat. Stellt der Leasingnehmer Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz nicht gesondert dar, hat er anzugeben, in welchen Bilanzposten diese Verbindlichkeiten enthalten sind.

Im deutschen handelsrechtlichen Jahresabschluss folgt die Bilanzierung von Leasingverhältnissen gemäß den ertragsteuerlichen Regelungen. Finanzierungsleasingkomponenten sind analog den Regelungen des ASC 842 zu bilanzieren. Operative Leasingverhältnisse werden nicht in der Bilanz erfasst, sondern entsprechend des Realisations- und Imparitätsprinzips periodengerecht in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Der Angriff Russlands gegen die Ukraine hat nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft sowie auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Wir haben zeitnah nach dem Beginn des Angriffs gegen die Ukraine alle Geschäftsbeziehungen mit Russlandbezug eingestellt. Aufgrund der Größenordnung dieser Beziehungen ergeben sich aus der Einstellung der Geschäftsbeziehungen aber keine direkten wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Gesellschaft. Indirekte Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Gesellschaft ergeben sich jedoch aus der weitergehenden Verschärfung der Materiallieferengpässe, den zwischenzeitlich erheblich gestiegenen Energiekosten sowie aus der Inflation und dem damit einhergehenden Nachfrageverhalten unserer Kunden, sowie aufgrund der Lieferbereitschaft unserer Lieferanten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Möglichkeiten der Erreichung unserer Planziele für 2022 und 2023 hatten bzw. haben. Um lieferfähig zu bleiben haben wir 2022 unsere Lagerbestände weiter erhöht. Die massiv gestiegenen Energiepreise scheinen den Höhepunkt überschritten zu haben. Allgemein bleiben die Energiepreise aber auf einem höheren Niveau als vor dem Beginn des Ukraine Krieg.

Im Kalenderjahr 2023 hat die Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d.S. 100 % der Anteile an der A&F Drucklufttechnik GmbH, Hamburg, erworben. Für die Anteile wurde ein Kaufpreis in Höhe von ca. Mio. EUR 3 gezahlt.

Am 27. April 2023 entdeckte der Ingersoll Rand Konzern einen Cybersicherheitsvorfall, der zu einer Störung mehrerer konzernweit gehosteter IT-Systeme führte. Der Ingersoll Rand Konzern hat im Rahmen seiner Veröffentlichung des Quartalsabschlusses zum 31. März 2023 hierzu wie folgt Stellung genommen:

"Am 27. April 2023 stellte das Unternehmen einen Cybersicherheitsvorfall fest, der zu einer Störung mehrerer unserer Informationstechnologiesysteme führte. Das Unternehmen leitete mit Unterstützung externer Cybersicherheitsexperten sofort eine gründliche Untersuchung ein, um die Auswirkungen des Vorfalls zu bewerten und einzugrenzen. Das Unternehmen ergriff proaktiv Sofortmaßnahmen, um die Geschäftskontinuität aufrechtzuerhalten und Störungen des Betriebs und der Kunden zu minimieren, einschließlich der Isolierung von Systemen und der Implementierung von Problemumgehungen. Zum Zeitpunkt der Einreichung dieses Quartalsberichts auf Formular 10-Q ist dem Unternehmen trotz laufender Ermittlungen nicht bekannt, dass vertrauliche Kundeninformationen entwendet wurden. Wenn das Unternehmen Kenntnis davon erhält, dass solche Informationen entwendet wurden, wird es entsprechende Benachrichtigungen vornehmen.

Das Unternehmen bleibt seinen Kunden voll und ganz verpflichtet und arbeitet intensiv daran, das Problem zu lösen und den normalen Betrieb auf sichere Weise wiederherzustellen. Sicherheit hat für das Unternehmen oberste Priorität und das Unternehmen ergreift weiterhin eine Reihe von Maßnahmen, um die Integrität seiner Informationstechnologiesysteme zu schützen. Das Unternehmen untersucht und bewertet den Vorfall weiterhin und obwohl das Unternehmen nicht davon ausgeht, dass dieser Vorfall wesentliche Auswirkungen auf sein Geschäft, seine Betriebsergebnisse oder seine Finanzlage haben wird, kann es zum jetzigen Zeitpunkt das Ausmaß der Auswirkungen dieses Ereignisses nicht bestimmen ob diese Auswirkungen wesentliche nachteilige Auswirkungen haben werden. Eine Erörterung der Risiken und Ungewissheiten, die Cybersicherheitsvorfälle für uns mit sich bringen können, finden Sie unter dem Abschnitt "Risikofaktoren: Ausfälle oder Störungen von Informationssystemen aufgrund von Cyberterrorismus oder anderen Aktionen können sich negativ auf unser Geschäft auswirken."

Die Gardner Denver Deutschland GmbH unterstützt als Teil des Ingersoll Rand Konzerns die eingeleiteten Maßnahmen, um einen etwaigen Schaden abzuwenden. Der Ingersoll Rand Konzern untersucht den Vorfall weiterhin sehr genau. Wir gehen aktuell davon aus, dass dieser Vorfall keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gardner Denver Deutschland GmbH haben wird.

Im Geschäftsjahr 2022 wurde entschieden, die Produktion einer Produktgruppe vollständig an ein verbundenes Unternehmen in Italien zu übertragen. Die Übertragung wurde bzw. wird stufenweise im Verlauf der Geschäftsjahre 2022 und 2023 vorgenommen. Mit dieser Produktgruppe wurden bis zum Geschäftsjahr 2021 jährlich Umsatzerlöse in einem mittleren einstelligen Millionenbetrag erzielt.

Weitere wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Ergebnisverwendung

Das Jahresergebnis der Gesellschaft wird gemäß dem bestehenden Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale, als beherrschter Gesellschaft und der GD German Holdings II GmbH, Fürstenfeldbruck, als beherrschende Gesellschaft vollständig an letztere abgeführt bzw. von dieser vollständig übernommen.

Bad Neustadt a.d. Saale, 8. August 2023

Gardner Denver Deutschland GmbH

Andrew R. Schiesl

Michael J. Scheske

Thomas Kurth

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2021 TEUR	Zugänge TEUR	Umbuchungen TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2021 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	13.897	2	85	0	13.984
2. Geleistete Anzahlungen	88	2	-65	0	25
	13.985	4	20	0	14.009
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.941	382	151	0	3.474
2. Technische Anlagen und Maschinen	31.105	2.372	238	1.422	32.294
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	19.220	1.399	142	389	20.372
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	801	443	-550	0	694
	54.067	4.597	-20	1.811	56.833
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	150.732	0	0	0	150.732
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	140.135	0	0	0	140.135
	290.867	0	0	0	290.867
	358.919	4.601	0	1.811	361.709

	Abschreibungen				Buchwerte
	1.1.2021 TEUR	Zugänge TEUR	Abgänge TEUR	31.12.2021 TEUR	31.12.2021 TEUR	Vorjahr TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	13.158	729	0	13.887	96	738
2. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	25	88
	13.158	729	0	13.887	121	826
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.209	348	0	2.557	917	732
2. Technische Anlagen und Maschinen	23.292	1.894	1.415	23.771	8.522	7.813
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	16.371	1.629	389	17.611	2.762	2.850
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0	694	801
	41.871	3.871	1.804	43.940	12.895	12.196
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	36.398	0	0	36.398	114.334	114.334
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0	0	0	0	140.135	140.135
	36.398	0	0	36.398	254.469	254.469
	91.427	4.600	1.804	94.226	267.485	267.491

Darstellung der zum 31. Dezember 2021 gebildeten Bewertungseinheiten

Währung	Kontrahierter Zahlungsstrom	offene und zu erwartende Rechnungen für Lizenzgebühren	6.097 TUSD; umgerechnet: 5.380 TEUR	Dollar-Termin-Kauf
Risiko		Grundgeschäft		Sicherungsinstrument
Variable	Art	Art	Betrag	Art

Währung	31.12.2021 bis 31.03.2022	Micro-Hedge
Risiko	Laufzeit	Art der Bewertungseinheit
Variable	(Designationszeitraum)

Währung	Critical Term MatchMethode	Vollständige Laufzeit- und Volumenkongruenz	vollständig / vollständig
Risiko	Ermittlungsmethode	Ausgleich - Gründe	Prospektive/ Retrospektive Effektivität
Variable

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gardner Denver Deutschland GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft. Die in Abschnitt C.4. des Lageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen:

―	die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote),
―	aber nicht den Jahresabschluss, nicht die inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben und nicht unseren dazugehörigen Bestätigungsvermerk.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zu den inhaltlich geprüften Lageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 8. August 2023

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jan Lehnhardt, Wirtschaftsprüfer

Christian Booms, Wirtschaftsprüfer