ZENTIS GmbH & Co. KG

Aachen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

I. Grundlagen der Unternehmensgruppe

1. Geschäftsmodell

Die Geschäftstätigkeit der ZENTIS-Gruppe umfasst insbesondere die Herstellung und den Vertrieb von frucht- und obsthaltigen sowie gemüsehaltigen und herzhaften Erzeugnissen und Süßwaren für die weiterverarbeitende Industrie bzw. Endverbrauchermärkte. In den USA werden zudem Komponenten für die Eiscremeindustrie und für den sogenannten Food Service produziert. Darüber hinaus erstreckt sich die Tätigkeit auch auf die Herstellung von Maschinen für das Ernährungsgewerbe. Zudem hat die Zentis Polska Sp. z.o.o., Siedlce/Polen, sich mit der Herstellung von natürlichen Farben für die Lebensmittelherstellung ein weiteres Geschäftsmodell eröffnet.

Das Geschäftsmodell der ZENTIS-Gruppe ist in erster Linie durch die Geschäftsbeziehungen zu den großen Molkereien und zum Lebensmitteleinzelhandel geprägt.

Die Konzerngesellschaft Zentis Logistik Service GmbH, Aachen, fungiert darüber hinaus als Dienstleister für Speditions-, Transport- und Logistikdienstleistungen aller Art einschließlich Lagerhaltung und Kommissionierung, Organisation und Steuerung von Beschaffungs- und/oder Distributionslogistik. Das Geschäftsmodell der Zentis Logistik Service GmbH ist in erster Linie durch die Aktivitäten der Muttergesellschaft, der ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen, geprägt. Insbesondere gilt es, die logistische Leistungsfähigkeit der Muttergesellschaft sicherzustellen.

2. Forschung und Entwicklung

Die ZENTIS-Gruppe unterhält Forschungs- und Entwicklungsabteilungen an allen Produktionsstandorten mit im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 121 Mitarbeitern. Hauptaufgabe dieser Abteilungen ist es, neue Produkte für die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie zu entwickeln.

Die Entwicklungsabteilungen unterteilen sich in folgende Teilbereiche:

1. Entwicklung Milchindustrie

2. Entwicklung Handel

3. Entwicklung Back- und Süßwarenindustrie

4. Entwicklung Food Service

5. Entwicklung Eiscreme

6. Entwicklung Lebensmittelfarben

Insgesamt erhöhten sich die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 496 auf TEUR 9.626.

II. Rahmenbedingungen

1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Laut der im Dezember 2020 veröffentlichten konjunkturellen Prognose der Deutschen Bundesbank wird die deutsche Wirtschaft weiterhin durch die Coronavirus-Pandemie geprägt. Im Sommer holte die Wirtschaft einen großen Teil der vorherigen Aktivitätseinbußen wieder auf. Es wird aber aufgrund der erneut aufgeflammten Pandemie im Winter 2020/2021 voraussichtlich begrenzte Rückschläge geben. Danach erwartet die Deutsche Bundesbank aber wieder ein kräftiges Wachstum. Voraussetzung dafür ist eine rasche Lockerung ab dem Frühjahr 2021 und vollständiger Auslauf in 2022. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) bestärkt die vorangehende Prognose. Insgesamt erwarten die Wirtschaftsforscher und -institute weiterhin einen starken Einfluss der Pandemie.

So ergibt sich für das Jahr 2020 -nach ersten Berechnungen des statistischen Bundesamtes -eine Beeinträchtigung der Volkswirtschaften ab Mitte März. Im 3. Quartal stellte sich eine leichte Erholung ein, gefolgt von erneuten Einbrüchen der Wirtschaft zum Ende des Jahres, bedingt durch die Lockdown-Maßnahmen.

Das Konsumklima leidet unter dem harten Lockdown. Die Stimmung der Verbraucher zeigt zum Jahresschluss 2020 ein uneinheitliches Bild. Konjunkturerwartung und Anschaffungsneigung legen etwas zu, die Einkommenserwartung muss aber Einbußen hinnehmen, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) in ihrer Konsumklimastudie für Dezember 2020 prognostiziert. Insgesamt hält die GFK fest, dass für mehr als dreiviertel der Bundesbürger (78 %) COVID-19 für Deutschland eine große bzw. sehr große Bedrohung darstellt. "Eine Entspannung bzw. Erholung kann es sicherlich erst dann geben, wenn die Infektionszahlen soweit gesunken sind, dass die harten Beschränkungen wieder gelockert werden können.", so der Konsumexperte der GFK. Im Gegensatz zu den Konjunkturerwartungen (leichte Erholung um 4,6 Punkte auf 4,4 Zähler) müssen die Einkommenserwartungen Einbußen hinnehmen. Der Indikator rutscht auf 3,6 Punkte, zum Vorjahreszeitraum fehlen ca. 31 Zähler.

Laut dem European Economic Forecast Winter 2021 der Europäischen Kommission und dem Jahresgutachten zum Strukturwandel 2020 des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Statistischen Bundesamtes (Sachverständigenrat) haben die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen im ersten Halbjahr zu einer tiefen Rezession im Euro-Raum geführt. Gegenüber dem Vorjahr ist das BIP im 2. Quartal um 11,8 % gesunken, wobei der Rückgang in den Mitgliedstaaten recht heterogen ausfiel und die Industrie ebenso wie den Dienstleistungsbereich betraf. Insbesondere die konsumnahen Dienstleistungsbereiche sind durch die Einschränkung sozialer Kontakte, behördliche Schließungen sowie Reisbeschränkungen stark eingebrochen. Der Produktionsrückgang in der bereits vor der Corona-Pandemie sich im Abschwung befundenen Industrie ist zu einem Großteil auf die Störung globaler Lieferketten sowie temporäre Stilllegungen zurückzuführen. Während der statistische Wachstumsbeitrag des Außenhandels aufgrund des nahezu proportionalen Rückgangs an Exporten wie auch Importen moderat gesunken ist, verzeichnen die privaten Konsumausgaben und die Bruttoanlageinvestitionen die höchsten negativen Wachstumsbeiträge. Dem moderaten Anstieg der Arbeitslosenquote stand ein starker Rückgang des Arbeitsvolumens entgegen, was vorrangig auf den Einsatz von Kurzarbeit in vielen Mitgliedstaaten zurückgeht. Um den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie entgegenzuwirken und die wirtschaftliche Erholung im Euro-Raum zu fördern, wurden von der EZB zentrale Maßnahmen zur Sicherung der Preisstabilität und zur Stabilisierung der Finanzmärkte, wie das Pandemie-Notfallankaufprogramm, beschlossen sowie umfassende fiskalische Maßnahmen durch die Europäische Kommission verabschiedet. Der Wiederanstieg der Infektionen im Hebst, zusammen mit dem Auftreten neuer Mutationen des Coronavirus, veranlasste viele Mitgliedstaaten erneut Eindämmungsmaßnahmen einzuführen oder zu verschärfen. Die im Sommer eingesetzte wirtschaftliche Erholung dürfte somit im 4. Quartal wieder zum Pausieren gekommen sein, wobei die Wertschöpfung insbesondere bei den konsumnahen Dienstleistungsbereichen deutlich geringer ausfallen wird. Für das Jahr 2020 erwartet der Sachverständigenrat einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 7 % im Euro-Raum.

Das BIP ist in Russland, wo man sich seit Mitte 2019 bereits in einer Rezession befindet, gemäß dem Russia Economic Report December 2020 der Weltbank im zweiten Halbjahr um 8 % gesunken. Während sich die Gewinne von Groß- bis mittelständischen Unternehmen in den ersten neuen Monaten halbiert haben, waren konsumnahe Dienstleistungsbereiche sowie kleine und mittlere Unternehmen, die ein Fünftel des BIP ausmachen, noch stärker betroffen. Die infolge der Corona-Pandemie und der eingeschränkten Reisetätigkeit gesunkenen globalen Rohstoffpreise sowie die verringerte Ölnachfrage haben den russischen Energieexporten, die in 2019 über 60% der gesamten Exporte ausmachten, besonders stark zugesetzt. Die Erlöse aus dem Erdölexport sind im ersten Halbjahr um 23 % eingebrochen, dürften sich aber mit den steigenden Preisen ab Sommer wieder erhöhen. Demgegenüber standen ein Großteil der Nicht-Energiepreise, die mit der beginnenden globalen Erholung über das Vorkrisenniveau gestiegen sind. Aufgrund rückläufiger COVID-19-Fälle und der temporären Lockerung von Beschränkungen im Sommer hat sich die wirtschaftliche Lage in Russland etwas erholt und verzeichnete ein BIP-Wachstum von -3,4 % im 3. Quartal. Eine expansive Geldpolitik, gekoppelt mit einem Finanzpaket im Umfang von 4 % des BIP, machte die Inlandsnachfrage zu einem wichtigen Faktor für die wirtschaftliche Erholung und hat zu einer Eindämmung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise beigetragen. Während die im 4. Quartal zunehmende Dynamik des Infektionsgeschehens in der Eurozone, Russlands größtem Handelspartner, die wirtschaftliche Erholung gedämpft hatte, konnte bei dem zweitgrößten Handelspartner China bereits im 3. Quartal ein Wirtschaftswachstum von 4,9% erzielt werden. In Summe wird sich die negative Dynamik auch im 4. Quartal mit den steigenden Infektionszahlen und der Wiedereinführung von Eindämmungsmaßnahmen fortsetzen.

Die geringeren Einnahmen aus Rohstoffexporten, die Volatilität der Finanzmärkte sowie erhöhte geopolitische Risiken führten zu einem Kapitalabfluss und zu einer Abwertung des Rubels. Die mit der Pandemie einhergehende Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen, zusammen mit der Rubelabwertung, haben die Bilanzen der Unternehmen, insbesondere die mit Verbindlichkeiten in Fremdwährung, angreifbarer gemacht und ihre Fähigkeit, Schulden zu bedienen, beeinträchtigt. Das tatsächliche Ausmaß der Problemkredite und die damit verbundenen Auswirkungen auf den Bankensektor werden sich voraussichtlich Mitte 2021 zeigen, wenn die verbleibenden regulatorischen Maßnahmen aufgehoben werden.

Laut dem Sachverständigenrat und der Gemeinschaftsdiagnose 2-2020 des DIW weist die USA im 2. Quartal ein negatives saisonbereinigtes BIP-Wachstum von 9 % im Vorquartalsvergleich aus. Um dem wirtschaftlichen Einbruch entgegenzuwirken, wurden weitreichende geld- und fiskalpolitische Maßnahmen verabschiedet, die zusammen mit der Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen im zweiten Halbjahr zu einem kräftigen Anstieg des BIP führten. Während die Industrie und im Baugewerbe insbesondere der Wohnungsbau stark aufgeholt haben, sind die Einzelhandelsumsätze sogar deutlich gegenüber dem Vorkrisenniveau gestiegen. Die Arbeitslosenquote verzeichnete infolge der Corona-Pandemie einen starken Anstieg und betrug im April 14,7 %, sank aber im September wieder auf 7,9 %. Die daraus resultierenden Einkommenseinbußen dämpften den privaten Konsum. Hinzu kamen die späte Einigung des Kongresses über das Konjunkturpaket, die Ungewissheit über den weiteren Pandemieverlauf sowie die Unsicherheit über die Ausgestaltung der Wirtschaftspolitik nach den Wahlen.

Im Handelskonflikt zwischen den USA und China kam es laut dem Bundesverband der Deutschen Industrie vor der Pandemie mit dem "Phase One Deal" zu einer vorläufigen Verständigung der Parteien. China verpflichtete sich, den Import bestimmter US-amerikanischer Güter auszuweiten und die USA einigte sich auf die Senkung bzw. Aussetzung neuer Strafzölle auf chinesische Güter. Bis zum 3. Quartal deutete es sich an, dass die von China versprochenen zusätzlichen Importmengen weit ausbleiben werden und das Handelsdefizit der USA weiter ansteigt. Nicht nur der Großteil der Zölle blieb weiterhin in Kraft, sondern auch der grundlegende Konflikt zwischen den USA und China bezüglich Chinas Industriepolitik und der Subventionierung chinesischer Staatsunternehmen blieben ungelöst. Der somit fortbestehende Handelskonflikt und die aufgrund der Pandemie pausierten Verhandlungen über den "Phase Two Deal" stellten eine Unsicherheit für Unternehmen sowie Konsumenten und folglich eine zusätzliche Belastung für die amerikanische Wirtschaft dar. Laut Einschätzung des DIW und dem Sachverständigenrat wird sich die US-amerikanische Konjunktur im Zuge steigender Infektionszahlen graduell erholen, wobei das Vorjahresniveau voraussichtlich Mitte 2021 erreicht wird. Für das Jahr 2020 rechnet das DIW mit einem Rückgang des BIP um 3,6 %.

2. Entwicklung der Branche

Für den frucht- und obstverarbeitenden Geschäftsbereich der Zentis Gruppe ist die Entwicklung des Fruchtjoghurtmarkts ausschlaggebend. Die Corona-Pandemie blieb auch für die Milchindustrie nicht ohne Folgen, wobei Hamsterkäufe und eine gesteigerte Nachfrage nach lokalen Produkten zu einem Anstieg des Joghurtmarkts in Deutschland geführt hatte. Im Geschäftsjahr 2020 verzeichnete der deutsche Markt im Bereich Joghurt eine mengen- und wertmäßige Steigerung von 4,1 % und 5,8 % im Vorjahresvergleich.

Den rückläufigen Absatzmengen von -0,7 % steht in Polen eine Erhöhung des Joghurtmarktvolumens in Landeswährung von 1,6 % entgegen. Eine ähnliche Entwicklung ist auch in Russland zu beobachten, wobei der wertmäßige Anstieg in Rubel von 8,7 % etwas höher ausfiel. Die Joghurt-Absatzmengen im Einzelhandel sind in Russland um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Verstärkt durch die infolge der Pandemie geschwächten Nachfrage des privaten Konsums setzte sich in den USA die negative Entwicklung aus dem Vorjahr weiter fort. Das Absatzvolumen auf dem Joghurtmarkt sank um 2,1 % und das Marktvolumen in USD um 1,6 %.

Im Geschäftsjahr verzeichnete der deutsche Markt für süße Brotaufstriche einen preis- und mengenbedingten Umsatzanstieg von 11 % gegenüber dem Vorjahr. Die Absatzmenge im Lebensmitteleinzelhandel mit einer Fläche von mehr als 200 m ² hat sich um 7 % erhöht. Eine positive Entwicklung zeichnete sich auch in dem Süßwarenmarkt in Deutschland ab. Die Absatzmenge stieg um 6 % und das Umsatzvolumen im Bereich Süßwaren lag mit 7,5 % höher als im Vorjahr.

III. Lage des Konzerns

1. Vermögenslage

Die immateriellen Vermögensgegenstände haben wertmäßig um TEUR 13.475 gegenüber dem Vorjahr abgenommen, wobei Sondereffekte aus der Veräußerung der Maryman B.V., Roosendaal/Niederlande von TEUR -6.289 und Währungskurseffekte von TEUR -1.163 zu berücksichtigen sind, die im Wesentlichen auf die Währungskurspaare USD/EUR und PLN/EUR entfallen. Die Verringerung der immateriellen Vermögensgegenstände resultiert in erster Linie aus dem Geschäfts- oder Firmenwert der Sweet Ovations LLC, Philadelphia/Pennsylvania, USA, welcher in der Zentis North America Holding LLC, Plymouth/Indiana, USA bilanziert ist und der neben der handelsbilanziellen Abschreibung einer Sonderabschreibung in Höhe von TEUR 4.378 unterlag.

Das Sachanlagevermögen verringert sich im Vorjahresvergleich um TEUR 16.253. Dabei tragen die Währungskurseffekte von TEUR 7.541 einen beträchtlichen Beitrag zu Wertminderung bei, die auf alle Währungspaare entfallen. Ein Teil der negativen Abweichung resultiert aus der Veräußerung der Maryman B.V. (TEUR -10.525). Die um die Sondereffekte bereinigte Entwicklung des Sachanlagevermögens beträgt TEUR 1.813 und betrifft im Wesentlichen die Investitionen in Maschinen und die Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Innerhalb des Anlagevermögens stehen im Jahr 2020 Zugängen in Höhe von TEUR 19.256 Abschreibungen von TEUR 22.570 gegenüber. Unter Berücksichtigung des Effekts aus der Veräußerung der Maryman B.V. hat sich das Anlagevermögen um TEUR 12.920 reduziert.

Die Vorräte verringerten sich im Vorjahresvergleich um TEUR 5.356. Davon entfällt ein Betrag von TEUR 3.818 auf die im Jahr 2019 konsolidierten Vorräte der Maryman B.V. Der Währungskurseffekt beläuft sich in Bezug auf den Vorratsbestand auf TEUR -2.899 und ist im Wesentlichen durch die stichtagsbezogenen Währungskurseffekte des Währungspaares USD/EUR begründet.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 17 leicht gestiegen. Bereinigt um die Sondereffekte aus der Veräußerung der Maryman B.V. ergibt sich eine positive Abweichung von TEUR 7.097. Dabei nehmen die Effekte aus den Fremdwährungskursen eine entgegengesetzte Entwicklung und wirken mit TEUR -2.431 wertmindernd auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die Reduktion, die sich aus der Veräußerung der Maryman B.V. und den Wechselkurseffekten ergibt, wurden vorrangig durch die erhöhten Forderungen der Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG überkompensiert. Einen Großteil der Erhöhung geht außerdem auf die Zentis North America LLC und die OOO Zentis Russland zurück. Hinzu kommt im Geschäftsjahr 2020 eine Steigerung der Forderungen gegenüber Beteiligungen sowie der sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen von insgesamt TEUR 2.427.

Zur Entwicklung der liquiden Mittel verweisen wir auf die untenstehende Zusammenfassung der Kapitalflussrechnung.

Der Anstieg der aktiven latenten Steuern um TEUR 3.236 resultiert in erster Linie aus der Erhöhung der aktiven Abgrenzung aus dem Abschluss des Organkreises der Zentis North America LLC, Zentis North America Holding LLC und der Zentis Holding GmbH, Aachen. Der im Jahr 2019 konsolidierte Betrag an aktiven latenten Steuern der Maryman B.V. beträgt TEUR 4.

Die Eigenkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 65,0 % nach 66,4 % im Vorjahr.

Die Erhöhung der Rückstellungen um TEUR 5.122 geht im Wesentlichen auf die Pensionsrückstellungen (TEUR +3.186), die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (TEUR +2.175) sowie sonstige Rückstellungen (TEUR +1.459) zurück. Dem entgegen stehen verringerte Rückstellungen für Gewerbeertragsteuer (TEUR -2.629).

Die Verbindlichkeiten verzeichnen einen Rückgang von TEUR 6.448 gegenüber dem Vorjahr, wobei der Sondereffekt aus der Veräußerung der Maryman B.V. in Höhe von TEUR 14.706 zu berücksichtigen ist. Die bereinigte Veränderung der Verbindlichkeiten beträgt TEUR 8.258 und ist vorrangig auf die erhöhten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 3.159) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 7.137) zurückzuführen. Wertmindernd auf das Delta wirken die sonstigen Verbindlichkeiten, die im Vorjahresvergleich um TEUR 2.099 gesunken sind.

Die passiven latenten Steuern haben sich in erster Linie aufgrund der zeitlichen Bewertungsdifferenzen bei der Zentis Polska Sp. z o.o. um TEUR 2 erhöht.

2. Finanzlage

Zur Erläuterung der Finanzlage verweisen wir auf die folgende zusammengefasste Kapitalflussrechnung, für weitergehende Informationen verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung.

	31.12.2020 TEUR	Vorjahr TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	24.675	39.249
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	15.942	-33.620
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-26.844	-29.658
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	13.773	-24.029
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	6.158	30.187
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	19.931	6.158

	31.12.2020 TEUR	Vorjahr TEUR
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	33.025	24.544
Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (-)	-13.094	-18.386
	19.931	6.158

Abweichend zu der Gliederung des Vorjahres wurden in der diesjährigen Kapitalflussrechnung die Währungskurseffekte, die aus Kursdifferenzen aus der Entwicklung des Anlagevermögens resultieren, im Investitionscashflow ausgewiesen. Die Vergleichswerte des Vorjahres wurden angepasst.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fiel um TEUR 14.574 geringer aus als im Vorjahr. Ein Großteil dessen ging auf die Ertragssteuerzahlungen und die Veränderung des Working Capital durch die Veräußerung der Maryman B.V. zurück.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war mit TEUR 15.942 aufgrund der Kurseffekte (TEUR 8.706) und den Effekten aus der Veräußerung der Maryman B.V. (TEUR 25.501) positiv. Die zahlungswirksamen Zugänge zum Anlagevermögen betragen TEUR 19.256 und liegen damit unter dem Vorjahreswert (TEUR 28.664). Die zum Vorjahr geringere Investition betrifft insbesondere die Sachanlagen.

Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit (TEUR -26.844) umfasst außer der gezahlten Zinsen insbesondere die Auszahlungen an die Gesellschafter. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit fällt um TEUR 2.814 höher aus als im Vorjahr.

Die Net Debt-Position (liquide Mittel abzüglich Bankverbindlichkeiten) fällt mit TEUR 19.931 höher aus als im Vorjahr und spiegelt insbesondere die Sondereffekte aus der Veräußerung der Maryman B.V. wider. Insgesamt beträgt der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag TEUR 19.931 und liegt damit um TEUR 13.773 über dem Vorjahr.

3. Ertragslage

Die Absatzmenge der ZENTIS-Gruppe lag im Geschäftsjahr 2020 13,4 % unter dem Niveau des Vorjahres. Bereinigt um die Sondereffekte aus der Veräußerung der Maryman B.V. beträgt der Absatzrückgang 8,7 %. Dabei weisen alle Gesellschaften eine negative Absatzabweichung zum Vorjahr aus. Während die Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG, die Zentis Polska Sp. z.o.o. und die OOO Zentis Russland moderate Absatzrückgänge von -0,2 %, -0,3 % und -2,1 % aufzeigen, sind die Absätze der Zentis GmbH & Co. KG mit -8,7 % und der Zentis Hungaria Bt. mit -7,1 % gegenüber dem Vorjahr stärker eingebrochen. Das Schlusslicht bildet die Zentis North America LLC, die ihre Absatzmenge im Vorjahresvergleich um 15,3 % reduzierte.

Die ZENTIS-Gruppe erzielte im Jahr 2020 einen Netto-Umsatz von Mio. EUR 608,2 (Planwert Mio. EUR 666,8, ohne Maryman B.V. Mio. EUR 631,5), was einer Reduktion um 9,2 % gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Der um die Veräußerung der Maryman B.V. bereinigte Umsatzrückgang beträgt 4,2 %. Eine positive Umsatzabweichung von 7,9 % zeigt die Zentis Logistik gegenüber dem Vorjahr, während die Gesellschaften in Polen und Russland das Vorjahresniveau nahezu bestätigt haben. Der konsolidierte Umsatz der Zentis GmbH & Co. KG und der Zentis Süßwaren liegt mit 2,5 % über dem Vorjahr. Die Zentis Hungaria Bt. und Zentis North America LLC weisen Umsatzrückgänge von -7,2 % und -19,5 % aus.

Ein bedeutsamer Leistungsindikator für die ZENTIS-Gruppe ist das Wachstum, was dem Verhältnis aus der IST-Gesamtleistung und der IST-Gesamtleistung des Vorjahres entspricht. Im Geschäftsjahr 2020 zeigt die ZENTIS-Gruppe ein negatives Wachstum von 9,3 %. Bereinigt um die Sondereffekte der Maryman B.V. ist die Kennzahl um 4,3 % gesunken und verfehlte damit den Planwert von -6,9 % bzw. den bereinigten Planwert von -1,7 %.

Der Materialaufwand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 11,2 % auf TEUR 372.404, wobei TEUR 23.156 im Vorjahr auf die Maryman B.V. entfielen. Die bereinigte Änderung des Materialaufwands von TEUR -23.778 entspricht einer Reduktion von 6 %.

Der Personalaufwand beträgt im Geschäftsjahr TEUR 114.982 und liegt somit 6,8 % unter dem Vorjahreswert. Davon entfallen TEUR 6.145 auf die im Vorjahr konsolidierten Personalaufwendungen der Maryman B.V. Die verbleibende Reduktion des Personalaufwands von TEUR 2.179 ist auf den Sondereffekt aus der Schließung des Werks der Zentis North America LLC in Gardena (Kalifornien) im Vorjahr zurückzuführen, der die Veränderung durch erhöhte Aufwendungen aus dem Sozialplan der deutschen Gesellschaften in 2020 (TEUR 3.844) überkompensierte.

Die Abschreibungen, inklusive der Abschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwerts, stiegen im Jahr 2020 leicht auf TEUR 22.570 an und liegen damit TEUR 14 (0,1 %) über dem Vorjahr. Bereinigt um die Sondereffekte aus dem Verkauf der Maryman B.V. beträgt der Anstieg in den Abschreibungen TEUR 1.993 (9,7 %) und ist im Wesentlichen auf die Sonderabschreibung auf den Geschäfts- oder Firmenwert bei der Zentis North America Holding LLC in Höhe von TEUR 4.378 zurückzuführen.

Das Finanz- bzw. Zinsergebnis beläuft sich auf TEUR -12.809 und besteht in erster Linie aus Zinsaufwendungen für Sonderkonten (TEUR 9.270) und sonstige zinsähnliche Aufwendungen (TEUR 2.924). Dem entgegen stehen Zinserträge aus Bankguthaben sowie sonstige Zinserträge in Summe von TEUR 231).

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2020 beträgt TEUR 2.001 (Vorjahr: TEUR 5.114). Dies entspricht einer negativen Abweichung von TEUR 3.113. Das Ergebnis der ZENTIS-Gruppe ist, bereinigt um das Ergebnis der Maryman B.V. im Vorjahr, um TEUR 4.035 gesunken.

4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die Absatzmenge der ZENTIS-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2020, bereinigt um die Sondereffekte aus der Veräußerung der Maryman B.V., 8,7 % unter dem Niveau des Vorjahres. Infolge des Mengenrückgangs ist der bereinigte Umsatz um 4,2 % gesunken. Auf der Aufwandsseite entwickelten sich die Materialaufwendungen und die Personalaufwendungen entsprechend rückläufig. Der verringerte Personalaufwand resultiert in erster Linie aus der Schließung des Werks in Gardena bei der Zentis North America LLC im Vorjahr. Dem gegenüber stehen die Sonderabschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwertes bei der Zentis North America Holding LLC. Im Vorjahresvergleich ist der Sondereffekt aus der in 2019 erhaltenen Vergleichszahlung aus dem Zuckerkartellverfahren in der Ergebnisentwicklung zu berücksichtigen. Negativ auf das Ergebnis der ZENTIS-Gruppe wirkten sich unter anderem die operativen Entwicklungen im Allgemeinen und im Besonderen die Entwicklung des operativen Geschäfts in den USA infolge der COVID-19-Pandemie aus.

Die EBIT-Marge (EBIT ohne sonstige Steuern / Gesamtleistung) ist ein weiterer bedeutsamer Leistungsindikator der ZENTIS-Gruppe. Sie erreichte im Jahr 2020 einen Wert von 3,1 % und liegt damit 0,2 %-Punkte unter dem Vorjahresniveau (3,3 %) und ebenso 1,0 % unter dem Planwert (4,1 %). Im Wesentlichen resultierte die negative Abweichung zum Plan aus den negativen Effekten unter anderem der Pandemie, insbesondere am Standort USA. Die um das Ergebnis aus der Entkonsolidierung der Maryman B.V. bereinigte EBIT-Marge (3,1 %) liegt ebenso unter der bereinigten Kennzahl des Vorjahres (3,6 %).

5. Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter (exklusive Auszubildende) beträgt zum 31. Dezember 2020 konzernweit 1.992 (Vorjahr: 2.122). Dies entspricht einer stichtagsbezogenen Verringerung um 130 Mitarbeiter. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl (exklusive Auszubildende) beträgt im Jahresverlauf 2.034 (Vorjahr: 2.137).

Die Produktivität pro Mitarbeiter gemessen an der Gesamtleistung lag um 5,1 % über dem Niveau des Vorjahres.

6. Umwelt

Der Gesellschaft wurden vom Bundesamt für Mensch und Umwelt mit Bescheid vom 17. Februar 2014 für die Jahre 2013 bis 2020 insgesamt 80.662 t Emissionsberechtigungen gemäß Gesetz über den nationalen Zuteilungsplan für Treibhausgas-Emissionsberechtigungen für den Betrieb einer Feuerungsanlage (Kessel 1-4) zugeteilt. Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt ca. 18.784t CO ₂ Ausstoß gemessen. Die anteilig darin enthaltene frei zugeteilte Menge betrug 5.062 t. Die Gesellschaft unternimmt weiterhin Bemühungen, die Emissionen zu reduzieren.

Die Gesellschaft ist seit dem 10. Juni 2013 an allen Standorten gemäß ISO 50001:2011 zertifiziert. Somit erfüllt das Unternehmen die erforderlichen Nachweise eines Energiemanagementsystems. Die Zertifizierung gemäß ISO 50001:2011 ist Voraussetzung, um auch weiterhin Energiekostenerstattungen gemäß "Ökosteuergesetz" in Anspruch nehmen zu dürfen.

Der Eigenfuhrpark der Zentis Logistik Service GmbH ist schwerpunktmäßig im Fernverkehr tätig und hat dort ausschließlich Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro VI im Einsatz. Durch die moderne Fahrzeugflotte konnten Einsparungspotenziale im Bereich Diesel-Kraftstoffe realisiert werden. Im Jahr 2020 wurde zudem ein erstes Fahrzeug mit Flüssiggas-Antrieb (LNG) in Betrieb genommen. Die konzernweite Kooperation im Bereich der Beschaffungslogistik wurde weiter ausgebaut, wodurch weitere Synergien gehoben werden konnten.

7. Konsolidierungskreis

Die Zuckerkartell-Geschädigte Klage GmbH & Co. KG wurde gemäß § 296 Abs. 2 S. 1 HGB nicht konsolidiert.

Im Rahmen der Veräußerung von 100% der Anteile an der Maryman B.V., Roosendaal/Niederlande, wurde das Reinvermögen des Tochterunternehmens zu Konzernbuchwerten zum 01.01.2020 in voller Höhe als Abgang ausgebucht. Die auf das Tochterunternehmen entfallende Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung wurde erfolgswirksam aufgelöst und der Unterschiedsbetrag zwischen dem Veräußerungspreis einerseits und dem Reinvermögen zu Konzernbuchwerten zum Abgangszeitpunkt andererseits ergebniswirksam als Veräußerungsgewinn erfasst.

Die übrigen Gesellschaften der ZENTIS-Gruppe werden unverändert vollkonsolidiert.

Die Sunbloom Proteins GmbH (vormals Elosun GmbH), an der die ZENTIS Ventures GmbH momentan 15,688 % der Anteile hält, wurde mit der Eintragung im Handelsregister am 26. Februar 2020 umfirmiert.

IV. Risikobericht

Der vorliegende Bericht gibt einen zusammenfassenden Überblick über das Risikomanagement und die Risikosituation bei ZENTIS GmbH & Co. KG (ZENTIS) zum 31. Dezember 2020. Die Risikoidentifikation wurde unter der Leitung des Zentralen Risikomanagements gemäß den organisatorischen Vorgaben des Risikomanagement-Prozesses durch die Risikoverantwortlichen vorgenommen.

Zusammenfassung und Risikopolitik

Es sind derzeit keine aus einzelnen oder aggregierten Risiken bestandsgefährdende Entwicklungen erkennbar, die der ZENTIS-Gruppe im Geschäftsjahr 2020 existenziell schaden könnten. Das Management sieht vor dem Hintergrund der unternehmensindividuellen Risikotragfähigkeit und der Geschäftsaussichten keine signifikante Veränderung des Gesamtrisikos. Gegenüber der letzten Berichterstattung sind keine wesentlichen Veränderungen zu vermerken.

Durch die global ausgerichtete Geschäftstätigkeit ist ZENTIS mit einer Vielzahl von Risiken konfrontiert, die untrennbar mit unserem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Zu den schwerwiegendsten Risiken gehören unverändert umweltbedingte Risiken des Milchmarktes, ausgelöst bspw. durch Verunreinigungen oder etwa Seuchen. Latente, aber trotz aller Vorsicht nie gänzlich auszuschließende Gefahren drohen durch Complianceverstöße, Reputationsrisiken oder etwa dem Verlust von Zulassungen und erfordern darum permanent, wie auch alle anderen Risikopotenziale, die höchste Aufmerksamkeit unseres Managements. Betriebsunterbrechungsrisiken oder Cyber-Attacken können zwar durch Versicherung und Kontinuitätsmanagement in ihrer Auswirkung reduziert werden, erfordern aber dennoch die stetige Pflege gezielter Präventions- und Reaktionsmaßnahmen durch die Risikoverantwortlichen. Hinzu kommen Risiken im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie, bspw. aufgrund von Einschränkungen in Produktion und Handel oder aufgrund von Reisebeschränkungen, die zu Beeinträchtigungen von Lieferketten oder Vertriebswegen führen können.

Zusammen mit der Geschäftsführung wurden mögliche bestandsgefährdende Risiken anhand einer Risikoliste erörtert. Es wurden daraus keine unternehmenskritischen Risiken abgeleitet.

Oberster Grundsatz unserer Risikopolitik ist es, Risiken nur dann einzugehen, insofern ein angemessener Mehrwert für das Unternehmen geschaffen werden kann und die Unternehmensziele nicht maßgeblich gefährdet werden. Risiken sind bei ZENTIS definiert als Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer negativen Zielabweichung führen können.

Diese von der Geschäftsführung festgelegte Risikopolitik bestimmt das Handeln aller am Risikomanagement-Prozess beteiligten Personen und dem Zweck der Früherkennung der bereits aufgeführten und weiterer möglicher bestandsgefährdender Entwicklungen. ZENTIS definiert somit Risikomanagement in erster Linie als Führungs- und Fachverantwortung. Mittels Managementsystemen, Verfahrensanweisungen und Kontrollmechanismen werden die Tätigkeiten des operativen Managements gesteuert, überwacht und kontrolliert. Hierbei unterstützen auch das bei ZENTIS eingerichtete Compliance-Management, das Finanz-Controlling mit dem Internen Kontroll-System sowie das HSW-Management in den Bereichen Umwelt und Arbeitssicherheit.

Die Grundprinzipien unseres Risikomanagement-Systems

Das Risikomanagement-System bei ZENTIS wird kontinuierlich weiterentwickelt. Ziele unseres Risikomanagements sind u. a. die Absicherung unserer Unternehmensziele, frühzeitiges Einleiten von Maßnahmen sowie die Reduzierung von Risikokosten. Die Aufgaben des Risikomanagements sind es, über die gesamte Wertschöpfungskette vorhandene und zu erwartende Risiken zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten und zu überwachen sowie Maßnahmen abzuleiten. Dabei definiert ZENTIS einen auf die Unternehmensgruppe angepassten Orientierungsrahmen, der sich an den gängigen Management-Normen als auch Prüfungsstandards anlehnt.

Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risikomanagement-Prozesses erfolgt durch eine direkt der Geschäftsführung und dem Beiratsvorsitzenden berichtspflichtigen Stelle. Sie ermittelt und beschreibt auch die Gesamtrisikolage von ZENTIS. Im Risikomanagement-System sind ein Risikomanager sowie eine Vielzahl an Risikoverantwortlichen aus allen Unternehmensbereichen eingebunden. Die direkte Verantwortung für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation von Risiken obliegt den operativ tätigen Personen (Risikoverantwortlichen) und ist ein kontinuierlicher operativer Prozess. Dadurch soll nicht nur die Risikokultur gefördert, sondern auch die Dokumentation und Nachvollziehbarkeit stetig verbessert werden. Mit einer Risikomanagement-Software wird der gesamte Prozess unterstützt. Die Überwachung und Verbesserung obliegt dem Risikomanager zusammen mit der Internen Revision.

Für die Identifikation von Risiken wurden Risikokategorien definiert und einzelne Risikofelder zugeordnet. Dadurch werden Schwerpunkte gesetzt. Die Risikokategorien bei Zentis sind strategische Risiken, Marktrisiken, Finanzmarktrisiken, politische / rechtliche und Compliance-Risiken, Organisations- und Führungsrisiken, Wertschöpfungsrisiken und Risiken durch Unterstützungsprozesse.

Nach der strukturierten Risikoidentifikation erfolgt die Bewertung der Risiken mittels einer Relevanzskala.

Relevanzskala

Relevanz	Definition (bezogen auf den realistischen Höchstschaden)
1	Weniger bedeutende Risiken, die kaum spürbare Abweichungen vom operativen Ergebnis verursachen
2	Mittlere Risiken, die spürbare Abweichungen vom operativen Ergebnis bewirken
3	Bedeutende Risiken, die das operative Ergebnis stark beeinflussen oder sich auch langfristig auswirken
4	Schwerwiegende Risiken, die zu großen Abweichungen vom operativen Ergebnis führen und / oder sich auch langfristig auswirken
5	Kritische Risiken, die sich ungünstig auf den Fortbestand des Unternehmens gefährden können

Relevante Risiken oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts werden anhand von Szenarien im Hinblick auf deren Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen systematisch bewertet. Planungsrisiken werden mittels Standardabweichungen eingeschätzt. Die Wirkungen der Einzelrisiken werden im Kontext der Unternehmensplanung mittels der Risikosimulation aggregiert und die Gesamtrisikoposition berechnet. Dies bedeutet, dass in unabhängigen Simulationsläufen mit Hilfe von Zufallszahlen die Gewinn- und Verlustrechnung eines Geschäftsjahres mehrere tausend Mal durchgespielt wird (Monte-Carlo-Simulation).

Darstellung der Risikofelder und Einzelrisiken

Nachfolgend beschreiben wir potenzielle Risiken, die bedeutende Auswirkungen auf unsere Finanz- und Ertragslage sowie unsere Reputation haben können und geben eine Einschätzung der Relevanz für unser Geschäft. Die Aufgliederung erfolgt nach den gleichen Risikokategorien, die wir auch in unserem Risikomanagementsystem verwenden. Die Risikofelder wurden zusammengefasst. Sofern nicht anderslautend angegeben, betreffen die nachfolgend beschriebenen Risiken alle unsere Geschäftssegmente.

Strategische Risiken

Periodisch wird im Rahmen des Strategieplanungsprozesses die strategische Ausrichtung der ZENTIS-Gruppe den Umfeld- und Unternehmensgegebenheiten angepasst. Die Risikoanalyse ist ein integraler Bestandteil dieses Prozesses.

Das größte strategische Einzelrisiko für ZENTIS, als Lieferant von Fruchtzubereitungen, stellt unverändert die bereits eingangs erwähnte starke Ausrichtung auf den Molkereisektor und damit verbunden das Thema «Milch» dar.

Den strategischen Risiken aus der Geschäftsfeldstruktur bei ZENTIS begegnen wir durch eine internationale Aufteilung unseres Geschäfts sowie die Gliederung in die Kompetenzfelder Fruchtzubereitungen für die Milchwirtschaft, Fruchtzubereitungen für Non Dairy, Süße Brotaufstriche, Süßwaren, Logistik. Damit verfolgen wir auch die Ziele, die konjunkturelle Abhängigkeit zu reduzieren, Verbundvorteile zu schaffen und durch Spezialisierung die Markt- und Wettbewerbsposition zu stärken.

Marktrisiken

Als Produzent von Produkten sowohl für die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie (Milch, Backwaren), als auch direkt für den Einzelhandel (LEH), haben die aktuell ungünstige konjunkturelle Entwicklung in unseren Absatzmärkten (speziell Europa), das Konsumentenverhalten und Verbrauchertrends aber auch der Konzentrationsprozess von Molkereien in Europa einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und dadurch unser Unternehmensergebnis.

Die Bedeutung der Pflege der Marke ZENTIS stellt in diesen Märkten ein latentes Risiko dar. So könnten sich bspw. Produktrückrufe rasch zu einem Reputationsrisiko entwickeln. Mit einem Krisenmanagement und Krisenkommunikationsplan bereiten wir uns auf solche Ereignisse vor.

Als Entwicklungspartner unserer Kunden liefert ZENTIS Innovationen und Produktkonzepte, um den Mengenrückgängen entgegenzuwirken als auch die Markt- und Wettbewerbsposition mit zukünftigen Erfolgspotenzialen zu stärken.

Dem Risiko der «Abhängigkeit von Kunden» begegnet ZENTIS mit traditionell engen und stabilen Kundenbeziehungen sowie dem stetigen Bestreben einer Verbreiterung der Kundenbasis.

Hinsichtlich der Covid-19 Pandemie sind bisher keine Risiken für die Entwicklung der Gesamtnachfrage erkennbar, da bisher im Bereich des Lebensmitteleinzelhandels keine Pandemie-bedingten Einschränkungen zu verzeichnen waren.

Für die Herstellung der Produkte benötigt ZENTIS eine Vielzahl von Agrarrohstoffen. Die Preisentwicklung der Materialkosten ist einer Vielzahl von Einflüssen ausgeliefert. Ziel unserer Einkaufsstrategie ist es, durch gutes Timing wettbewerbsfähige Preise für gute Qualitäten zu erzielen. Da auch wir uns überraschenden Sondereinflüssen (wie z.B. Wetter, Politik, Lieferantenrisiken, etc.) nicht gänzlich entziehen können, fließen Planungsunsicherheiten als relevante Risiken in die Risikobewertung mit ein.

Neben dem Preis kommt auch der Verfügbarkeit von entsprechenden Qualitäten eine besondere Rolle zu. Dem Einkauf bei ZENTIS wird dementsprechend strategische Bedeutung beigemessen. Durch eine sorgfältige Lieferantenauswahl, langfristige Lieferkontrakte, geographische Diversifizierung und profunder Marktkenntnisse sollen die Verfügbarkeit erforderlicher Qualitäten sichergestellt und Lieferengpässe vermieden werden.

Finanzmarktrisiken

Zur Absicherung des operativen Geschäftes verfügt ZENTIS über langfristige Kreditzusagen seiner langjährigen Hausbanken.

Die Liquiditätssituation wird täglich überwacht. Die Steuerung des zukünftigen Liquiditätsbedarfs erfolgt über eine zweistufige, rollierende Liquiditätsplanung. Die Sicherstellung der Liquidität ist ein strategisches Ziel.

Zur Vermeidung von «Zins- und Währungsrisiken» setzt ZENTIS, wenn notwendig, Derivate ein. Hierbei besteht der Grundsatz einer ausschließlichen Orientierung am Grundgeschäft. Die Regeln für den Umgang mit Sicherungsgeschäften und Kontrahenten sind in der bestehenden Treasury-Richtlinie definiert. Die zum Bilanzstichtag bestehenden Risiken aus Finanzinstrumenten stellen keine relevante Risikokonzentration dar. Derivate wurden mit Banken erstklassiger Bonität abgeschlossen. Das Kontrahenten-Risiko unterliegt einem regelmäßigen Monitoring. Die verbleibenden Währungsrisiken stufen wir als geringes Risiko ein. Translationsrisiken werden nicht abgesichert.

Den Risiken aus «Forderungsverlusten» begegnet ZENTIS mit einem konsequenten Credit Management. Alle ZENTIS-Kunden, die auf Kreditbasis beliefert werden, müssen eine Bonitätsprüfung durchlaufen. Der Kreditvergabeprozess ist Teil der bestehenden Credit Policy. Es besteht der Grundsatz, dass Forderungen kreditversichert werden. Darüber hinaus kommen interne Kreditlimite bei Kunden zum Einsatz, die von der Andienungspflicht ausgenommen bzw. aus anderen Gründen nicht versichert sind. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestandes und der Forderungsstruktur sichert eine laufende Überwachung des Risikos. Per 31.12.2020 gab es keine Hinweise darauf, dass signifikante Beträge von in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferung und Leistung nicht ausgeglichen werden. Das Restrisiko stufen wir als mittleres Risiko ein.

Im Rahmen von lokalen Finanzierungen wurden von der ZENTIS GmbH & Co. KG Haftungserklärungen übernommen, die aufgrund ihrer Größenordnung im Risikomanagement als bedeutende Risiken geführt werden, jedoch beherrschbar und mit geringer Eintrittswahrscheinlichkeit.

ZENTIS kann aus finanzieller Perspektive als gesundes Unternehmen bezeichnet werden.

Politische, rechtliche und Compliance-Risiken

Für ZENTIS ist verantwortungsvolles und rechtmäßiges Handeln ein Grundprinzip für erfolgreiches, wirtschaftliches Agieren, für die Qualität unserer Produkte sowie für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Wir legen größten Wert darauf, dass gesellschaftliche Konventionen, rechtliche Vorgaben und Unternehmensregeln eingehalten werden, um das Risiko von Verstößen gegen geltendes Recht, vertragliche Vereinbarungen als auch Normen und internen Prinzipien (Ethik-Kodex, Richtlinien) zu reduzieren. Die latente Gefahr aus Compliance-Verstößen, die z. B. aufgrund von vorsätzlichen Handlungen nie gänzlich ausgeschlossen werden kann -stufen wir als schwerwiegendes Risiko ein und untermauern dadurch unser Bestreben, Compliance-Risiken auf einem geringen Niveau zu halten.

Risiken aus der Produkthaftung begrenzen wir mittels einer maßgeschneiderten Produkthaftpflichtversicherung. Dennoch könnten für ZENTIS im Falle von Produktrückrufen nicht versicherbare Kosten in der Größenordnung der mittleren Risikorelevanz entstehen.

Risiken aus vertraglichen Vereinbarungen als auch aus der Auslegung bestehender Gesetzgebung begegnen wir mit eigener Kompetenz und bei Bedarf mit Unterstützung externer Rechtsberatung.

Organisation- und Führungsrisiken

Der Risikokategorie zugeordnet sind Themen in Bezug auf Interne Kontrollsysteme als auch Themenfelder wie bspw. das Betriebsklima, die Unternehmenskultur sowie der Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Aus heutiger Perspektive sind keine relevanten Risiken erkennbar.

Wertschöpfungsrisiken

Aufgrund der Covid-19 Pandemie bestehen Risiken innerhalb der Beschaffungs- und Lieferkette (Auswirkungen auf unsere Partner in der Versorgungskette, Verfügbarkeit von Rohstoffen, Ausfälle in der Belegschaft etc.), die die Krise mit sich bringt. Die Lieferfähigkeit unserer Standorte könnte zudem durch Naturereignisse, Feuerkatastrophen aber auch durch technisches Versagen der Produktionsanlagen oder behördlicher Verfügungen u.v.m. beeinträchtigt werden. Gelingt es unserm Kontinuitäts- bzw. Krisenmanagement in solchen Fällen nicht, eine Produktionsverlagerung auf andere Standorte vorzunehmen oder die Nachfrage aus Lagerbeständen abzudecken, drohen Betriebsunterbrechungen und Umsatzrückgänge. Die Entschädigungssummen der Versicherungsdeckungen werden jährlich aktualisiert.

Einem Versorgungsengpass bei strategisch wichtigen Rohstoffen begegnen wir mit einer Qualifizierung mehrerer Lieferanten.

Um dem Risiko von Ausfällen in der Belegschaft durch Covid-19 zu begegnen, wurden weitreichende Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen implementiert, mit denen Sorge dafür getragen wird, dass Infektionsketten unterbrochen werden und die Nachverfolgbarkeit sichergestellt ist.

Für den Fall technischer Ausfälle verfügen wir über qualifiziertes Personal, das nicht nur die Anlagen entwickelt, sondern auch in regelmäßigen Abständen kontrolliert und wartet.

Produktrisiken begegnen wir mit einem hochqualifizierten Qualitätssicherungssystem. Seit 2003 erreicht ZENTIS beim IFS (International Featured Standard - Food) das Ergebnis "higher level". Darüber hinaus besteht die Zertifizierung nach dem Food Safety System Certification (FSSC) 22000 (u.a. Lebensmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit). Dennoch bergen Produktentwicklungen Kostenrisiken, die bspw. mit der die Sensitivität der Konsumenten im Zusammenhang stehen oder mit unzureichend erfolgreichen Produktinnovationen aber auch mit der abnehmenden Innovationsbereitschaft unserer Großkunden verbunden sein können. Auch Qualitätskosten können trotz etablierter Verfahren nicht ausgeschlossen werden.

Risiken durch Unterstützungsprozesse

Qualifiziertes Personal ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer Erfolgsgeschichte. Die Entwicklung unserer Mitarbeiter als auch Stellvertreterregelungen reduzieren die latenten Risiken aus dem Ausfall von Schlüsselpersonen bzw. Know-how-Trägern. Dennoch stufen wir die Gefahr als bedeutendes Risiko ein, ebenso wie die Kosten aus dem Sozialplan im Bereich Süßwaren.

Der Informationssicherheit (Datenvertraulichkeit und -integrität, Systemverfügbarkeit) wird hohe Bedeutung beigemessen. Die IT-Bereiche bei ZENTIS zeigen ein professionelles Fundament einer gelebten Praxis in Bezug auf Leistungserbringung, Qualität der erbrachten Dienstleistungen und Kosten, welches das IT-Management als «good practice» bezeichnet, also ein in Bezug auf die Größe, Geschäftstätigkeit und Komplexität leistungsfähige und angemessene IT. Ein Ausweichrechenzentrums als Notfallsystem wird vorgehalten und IT-Sicherheitsbeauftragter sorgt dafür, dass die bestehenden Richtlinien eingehalten werden.

Gesamtrisikoposition

Die konservative Entnahmepolitik der Gesellschafter und die solide Ertragslage sorgen für eine gute Risikotragfähigkeit.

Die obigen Ausführungen geben einen Einblick in umfassendes Risikoinventar der ZENTIS GmbH & Co. KG. Aus heutiger Sicht können die dokumentierten Risiken als beherrschbar bezeichnet werden. Insbesondere aus den Entwicklungen im Zusammenhang mit der Covid-19 Pandemie erwartet die Geschäftsleitung keine negativen Zielabweichungen in Bezug auf den Geschäftsverlauf der Gesellschaft. Risiken, die im Rahmen des Identifikationsprozesses bisher noch nicht ermittelt werden konnten bzw. Risiken, die gegenwärtig als weniger relevant bewertet wurden, könnten sich jedoch nachteilig auf ZENTIS auswirken.

Die Risiken werden quantitativ bewertet und die Gesamtrisikoposition mittels statistischer Verfahren im Zusammenwirken dargestellt.

V. Voraussichtliche Entwicklung des Konzerns

1. Allgemeine Marktentwicklung

Insgesamt erwartet die Deutsche Bundesbank (DB), dass sich durch die anstehenden Lockerungsmaßnahmen im Frühjahr zuvor pandemiebedingt verschlossene Konsummöglichkeiten für Verbraucher wiedereröffnen und genutzt werden. Die gegenwärtige außerordentlich hohe Ersparnisbildung sinkt kräftig. Angetrieben wird die wirtschaftliche Erholung vor allem vom privaten Konsum. In diesem als "wahrscheinlichsten angesehenen Szenario" erwartet die DB, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2021 (und den beiden kommenden Jahren) kräftig, um ca. 3 % und 4,5 % steigt.

Die aktuelle Kaufkraftstudie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) geht von einer Steigerung der Kaufkraft der Deutschen für 2021 aus. Gemäß dieser Studie wird die Kaufkraft der Deutschen im Jahr 2021, nach dem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Corona-Jahr 2020, auf EUR 23.637 pro Kopf ansteigen. Dies entspricht einem rechnerischen Plus von 2,0 % pro Kopf im revidierten Vorjahresvergleich.

Laut des Konsumklimaindex der GfK hat die Corona-Krise weiterhin massive Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung. Die zweite Corona-Welle mit stark ansteigenden Infektionszahlen hat den leichten Optimismus der Konsumenten aus dem Sommer wieder schwinden lassen. Anfang 2021 fiel der Index auf einen Wert von -7,5 Punkten, für Februar erwarten die Konsumforscher eine weitere Verschlechterung der Verbraucherstimmung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Corona-Krise und die sich daraus ableitenden Maßnahmen der Behörden auch im Jahr 2021 maßgeblich das Konsumverhalten beeinflussen wird. In einem sind sich die Forscher aber einig, sobald das "normale" Leben wieder einkehrt und die Corona-Krise überwunden ist, stellt sich der Konjunkturoptimismus der Verbraucher wieder ein.

Im European Economic Forecast Winter 2021 und dem Jahresgutachten zum Strukturwandel 2020 fällt der kurzfristige Ausblick für die europäische Wirtschaft ebenfalls moderat aus. Mit dem Start der Impfkampagnen, dem Abklingen der zweiten Infektionswelle und dem nachlassenden Druck auf die Gesundheitssysteme dürften die Eindämmungsmaßnahmen im ersten Quartal allmählich gelockert werden. Die im 4. Quartal 2020 gedämpfte konjunkturelle Erholung wird sich voraussichtlich im Frühjahr fortsetzen und im 3. Quartal 2021, angeführt von einem Anstieg des privaten Konsums und globalen Handels, kräftiger ausfallen. Mithilfe der Aufbau- und Resilienzfazilität ("Recovery and Resilience Facility") sollen in den einzelnen Mitgliedstaaten wirtschaftliche und soziale Folgen der Pandemie abgefedert und die Länder bei einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung unterstützt werden. Die Einigung zwischen der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich über die Bedingungen ihrer zukünftigen Zusammenarbeit, die über ein traditionelles Freihandelsabkommen hinausgeht, trägt zur Sicherung der Integrität des europäischen Binnenmarkts bei. Unter den Bedingungen des Freihandelsabkommens, wird der Austritt Großbritanniens aus der EU bis Ende 2022 voraussichtlich zu einem negativen BIP-Wachstum von 0,5 % führen. Dabei werden Mitgliedstaaten, die einen höheren Anteil am Warenhandel mit der UK haben, mehr von dem Handelsabkommen profitieren als jene mit einem höheren Anteil am Dienstleistungshandel. Die Europäische Kommission geht mit einem BIP-Wachstum in der EU von 3,7 % und 3,9 % im Jahr 2021 und 2022 aus und prognostiziert für die Eurozone einen Anstieg von jeweils 3,8 % in den nächsten zwei Jahren. Während einige Mitgliedstaaten voraussichtlich Ende 2021 oder Anfang 2022 das Vorkrisenniveau erreichen, wird die wirtschaftliche Erholung in einigen Ländern, die stärker von Sektoren wie dem Tourismus abhängig sind, mehr Zeit in Anspruch nehmen. Auch bei der Inflation wird mit einem leichten Anstieg im Vergleich zum Herbst gerechnet, der trotz einer vorübergehenden Erhöhung der Basiseffekte moderat ausfiel. Für den Euroraum erwartet die Europäische Kommission eine Erhöhung um 1,1 % auf 1,4 % im Jahr 2021 und eine Inflationsrate von 1,3 % im Jahr 2022. Das Ende der temporären Umsatzsteuersenkung, die Einführung der CO ₂ -Bepreisung sowie der allmähliche Anstieg des Ölpreises tragen zum Teil dazu bei. Die Arbeitslosenquote, die aufgrund des massiven Einsatzes an Kurzarbeit mit zeitlicher Verzögerung auf die Corona-Pandemie reagieren wird, dürfte vor dem Hintergrund auslaufender Kurzarbeitsprogramme laut Schätzung des Sachverständigenrats auf 9,4 % im Jahr 2021 ansteigen. Die Prognosen sind mit großen Unsicherheiten behaftet und stark von der Entwicklung der Pandemie sowie dem Erfolg der Impfkampagnen abhängig. Eine anhaltende Krise gefolgt von Insolvenzen, Langzeitarbeitslosigkeit sowie einer wachsenden Ungleichheit, könnte größere Schäden in der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft hinterlassen. Auf der positiven Seite könnte Dank der historisch hohen Ersparnisse der privaten Haushalte, der niedrigen Finanzierungskosten und einer begünstigten Politik innovative Projektinvestitionen sowie eine stärkere aufgestaute Nachfrage angestoßen werden.

In Russland wird mit einem BIP-Wachstum von 2,6 % und 3,0 % in den kommenden zwei Jahren ausgegangen, so die Einschätzung des Russian Economic Reports der Worldbank. Dies setzt voraus, dass der eingesetzte Impfstoff sich als sicher und wirksam erweist, sodass die wirtschaftliche Erholung im Jahr 2021 fortschreiten kann. In einem Abwärtsszenario, welches von einem stärkeren Anstieg der Infektionszahlen ausgeht und bis in die zweite Jahreshälfte 2021 anhält, wird ein moderates Wachstum von 0,6 % und 2,8 % prognostiziert. In dem Fall würde die Wiedereinführung von Eindämmungsmaßnahmen die Inlandsnachfrage negativ beeinflussen und die konjunkturelle Verbesserung weiter verzögern. Neben neuen Sanktionen, die sich aus geopolitischen Spannungen ergeben könnten, stellt die Entwicklung des Bankensektors in Bezug auf das Aufmaß der Problemkredite ein wesentliches Risiko für die russische Wirtschaft dar. Die Corona-Pandemie, gekoppelt mit den schwachen Rohstoffpreisen, und der bereits vor der Pandemie einsetzenden Rezession zwingt die Regierung dazu, sich mit den bestehenden wettbewerbsbeschränkenden Marktregulierungen, der Reformierung staatseigner Unternehmen und dem Fortschritt der Digitalisierung zu beschäftigen, um langfristig den Wettbewerb zu steigern und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Die FED geht in ihrer jährlichen Prognose davon aus, dass das BIP um 4,2 % und 3,2 % in den kommenden zwei Jahren wachsen und sich die Inflationsrate bis 2023 auf 2,0 % einpegeln wird. Laut dem Sachverständigenrat hat sich die Lage des Arbeitsmarktes im Jahr 2020 bereits deutlich erholt, wobei der Rückgang der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigungsaufbau sich verlangsamt haben und das Vorkrisenniveau bei langem noch nicht erreicht ist. Eine graduelle Reduktion der Arbeitslosenquote auf 5 % und 4,2 % in den Folgereichen wird den privaten Konsum ebenso wie die gelockerte Geldpolitik der US-Notenbank stimulieren. Niedrige Durchschnittszinsen, staatliche Hilfszahlungen sowie die Normalisierung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens im Zuge der Massenimpfungen dürften auch die Steigerung von Unternehmensinvestitionen fördern. Das DIW und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest rechnen mit einem moderaten Wachstum im ersten und einem stärkeren Anstieg im zweiten Quartal, in der die Produktion das Vorkrisenniveau voraussichtlich Mitte 2021 erreichen wird. Die US-amerikanische Wirtschaft dürfte sich im Jahr 2022 vollständig erholt haben. Die größten Risiken bleiben die Corona-Pandemie, der Handelskonflikt mit China und die kritische Haushaltslage vieler Unternehmen und Bundesstaaten.

2. Zielsetzung des Konzerns

Die strategische Planung des Konzerns geht von einem moderaten Wachstum über die nächsten Jahre aus. Dieses soll einerseits aus der Entwicklung neuer Produkte für bestehende Kunden und andererseits durch den Eintritt in neue Märkte erreicht werden. Dabei wird ein Fokus weiterhin auf der internationalen Expansion liegen. Das Ziel der Eroberung neuer Märkte bedeutet aber auch, dass wir Chancen, die sich aus veränderten Verzehrgewohnheiten ergeben, nutzen und neue Kunden mit neuen Produkten und Konzepten beliefern wollen. Dabei wird der Fokus auch weiterhin im Bereich der genussvollen Ernährung liegen -die Ausweitung unserer Tätigkeit in völlig andere Bereiche ist nicht geplant.

Um unsere finanziellen Ziele zu erreichen, streben wir ein organisches Wachstum an, sind aber auch für Kooperationen und Übernahmen offen. Letztes wird auch deshalb von zunehmender Bedeutung sein, weil unsere etablierten Märkte leicht rückläufig sind und die Erschließung völlig neuer Absatzpotentiale in Partnerschaft mit Unternehmen, die dort bereits Expertise gesammelt haben, schneller und einfacher sein sollte.

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die großen Molkereien bleiben eine wichtige Säule unseres Geschäfts. Hier gilt es, die bestehenden Partnerschaften weiter zu stärken. Die exklusive Entwicklungsarbeit innerhalb der ZENTIS-Gruppe wird auch in Zukunft dafür sorgen, dass der Konzern die Position als Innovationsführer am Markt weiter ausbauen und festigen können wird. Dies versetzt uns in die Lage, gezielt auf die Wünsche der Kunden bei Innovationen und Lösungen eingehen zu können. Darüber hinaus werden weitere Expansionen ins außereuropäische Ausland immer wichtiger.

Insgesamt sehen wir weiterhin unsere größten Risiken auf der Einkaufs- und Verkaufsseite. Preisentwicklungen und Lieferengpässe bei den Lieferanten sind nicht vorherzusehen und unterliegen sehr starken Schwankungen. Der herrschende Konkurrenzdruck und die stagnierenden Märkte mit einhergehenden Absatz- und Umsatzrückgängen, insbesondere im für Fruchtzubereitungen so wichtigen Fruchtjoghurtmarkt, sehen wir als Risiko.

Gleichzeitig ergeben sich aus geänderten Verzehrgewohnheiten neue Absatzchancen: Schlagworte wie convenience, food service, fleischlose oder vegane Ernährung, Clean Label oder Bio stehen für Märkte, die künftig wachsen werden. Davon wollen wir profitieren, zumal wir davon ausgehen, dass auf diesen Märkten nicht nur Mengenwachstum zu realisieren ist, sondern auch attraktive Margen möglich sind.

4. Prognose

Für das Geschäftsjahr 2021 wird von einer weiterhin anhaltenden schwierigen Branchenentwicklung in den für die ZENTIS-Gruppe zentralen Märkten ausgegangen. Trotzdem gehen wir von einem leichten Wachstum des Umsatzes auf Mio. EUR 641 aus. Diese Entwicklung wird, mit Ausnahme von Zentis Russland, von allen Gesellschaften der ZENTIS-Gruppe mitgetragen. Hintergrund unserer Einschätzung sind einige erfolgversprechende Projekte in Entwicklung und Vertrieb sowie die Erwartung, dass 2021 insgesamt weniger unter der Corona-Pandemie leiden wird als 2020.

Wir rechnen mit einer EBIT-Marge i.H.v. 3,2 %. Im Vorjahresvergleich kommt es wettbewerbsbedingt zu einem Rückgang der operativen Marge. Allerdings wurde 2020 deutlich von negativen Einmaleffekten beeinflusst, die wir für 2021 nicht erwarten. Hier sind insbesondere Kosten des Sozialplanes in Aachen, Kosten für Schadensfälle sowie Sonderabschreibungen in den USA zu nennen. Als Saldo dieser positiven und negativen Entwicklungen erwarten wir eine leichte Ergebnisverbesserung auf einen EBIT von 20,6 Mio. € und ein Ergebnis nach Steuern von 12,5 Mio. €.

Der o.a. Rückgang der operativen Marge folgt primär dem Preisdruck auf unseren wichtigsten Märkten. Der anhaltende Marktrückgang in den letzten Jahren sorgt für ein allmähliches Entstehen von Überkapazitäten, deren Ergebnis teilweise massive Preiskämpfe sind. Insbesondere volumenstarke Artikel können teilweise nur noch zu Preisen vermarktet werden, die keine Vollkostendeckung erlauben. Dieses ist in unserer Planung und den o.a. Werten berücksichtigt.

Wir begegnen diesem Preisdruck mit verstärkten Bemühungen um Effizienzsteigerungen und der Entwicklung innovativer Artikel, bei denen der Preisdruck geringer ist.

Die Signale von den Beschaffungsmärkten sind für 2021 uneinheitlich, d.h. einige Gruppen von Rohwaren werden deutlich günstiger, andere hingegen steigen im Preis. Im Schnitt gehen wir von einem geringen Anstieg aus.

5. Geplante Investitionen

Das geplante Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2021 beträgt insgesamt Mio. EUR 25,1. Ein Schwerpunkt der Investitionen liegt in Aachen bei Produktions- und Abfüllanlagen für neue Produkte. Weitere Schwerpunkte bilden die Bereiche Digitalisierung sowie die Flexibilisierung der Produktion.

Aachen, den 18. März 2021

ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen
vertreten durch die ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen

Die Geschäftsführung

Karl- Heinz Johnen

Norbert Weichele

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 EUR	Vorjahr TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	19.021.438,40	20.222
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.031.065,07	16.264
3. geleistete Anzahlungen	843.719,96	884
	23.896.223,43	37.371
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	53.713.219,72	62.785
2. technische Anlagen und Maschinen	36.950.251,30	40.606
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	38.288.525,51	40.204
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.560.666,13	15.171
	142.512.662,66	158.766
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.216.836,73	3.216
2. sonstige Ausleihungen	17.038,10	23
	3.233.874,83	3.240
B. Umlaufvermögen	169.642.760,92	199.376
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	62.845.630,18	64.881
2. unfertige Erzeugnisse	6.768.382,20	7.184
3. fertige Erzeugnisse und Waren	21.085.936,36	23.973
4. geleistete Anzahlungen	36.779,93	55
	90.736.728,67	96.092
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	93.337.744,48	93.321
2. Forderungen gegenüber der Komplementärin	4.329.812,10	2.710
3. sonstige Vermögensgegenstände	5.745.128,39	5.639
	103.412.684,97	101.669
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	33.025.362,85	24.544
	227.174.776,49	222.306
C. Rechnungsabgrenzungsposten	791.707,19	867
D. Aktive latente Steuern	10.197.690,39	6.962
	407.806.934,99	429.510
Passiva
	31.12.2020 EUR	Vorjahr TEUR
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile
1. Festkapital	20.000.000,00	20.000
2. Sonderkonten	147.933.811,10	147.350
	167.933.811,10	167.350
II. Konzernrücklagen	95.975.103,20	101.340
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	-745.487,03	11.443
IV. Konzernjahresüberschuss	2.001.466,35	5.114
	265.164.893,62	285.247
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	31.610.732,32	28.425
2. Steuerrückstellungen	1.959.958,34	3.991
3. sonstige Rückstellungen	33.418.011,10	29.451
	66.988.701,76	61.866
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.094.774,62	18.386
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	212.301,22	151
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	55.850.766,73	53.422
4. sonstige Verbindlichkeiten	4.815.512,43	8.462
	73.973.355,00	80.421
D. Rechnungsabgrenzungsposten	1.428.972,75	1.726
E. Passive latente Steuern	251.011,86	249
	407.806.934,99	429.510

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020 EUR	Vorjahr TEUR
1. Umsatzerlöse	608.182.508,30	669.809
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	1.202.364,71	1.919
3. andere aktivierte Eigenleistungen	133.222,00	458
4. Gesamtleistung	609.518.095,01	672.186
5. sonstige betriebliche Erträge	9.818.823,24	23.010
davon aus der Währungsumrechnung	3.328.416,14	2.330
6. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	367.027.944,98	411.467
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.376.119,14	7.872
	372.404.064,12	419.338
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	98.924.140,88	105.883
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	16.057.889,23	17.423
davon für Altersversorgung	1.317.645,43	1.133
	114.982.030,11	123.306
8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	22.569.826,91	22.556
9. sonstige betriebliche Aufwendungen	90.307.285,12	107.519
davon aus der Währungsumrechnung	4.015.513,78	3.997
10. Betriebsergebnis	19.073.711,99	22.477
11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	231.193,42	365
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	13.040.043,85	13.697
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen	3.265.285,00	3.575
13. Finanzergebnis	-12.808.850,43	-13.332
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	2.876.529,03	2.297
davon latenter Steuerertrag	-3.809.031,28	-4.943
15. Ergebnis nach Steuern	3.388.332,53	6.848
16. sonstige Steuern	1.386.866,18	1.734
17. Konzernjahresüberschuss	2.001.466,35	5.114

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

1. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG zum 31. Dezember 2020 ist auf der Grundlage des Handelsgesetzbuches erstellt worden. Die ZENTIS GmbH & Co. KG hat ihren Sitz in Aachen und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Aachen mit der Nummer HRA 120.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Gliederungsschema nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung erfolgt nach den für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Bewertungsvorschriften unter Berücksichtigung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die auf den vorhergehenden Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden beibehalten.

Im Einzelnen wird nach folgenden Grundsätzen bilanziert:

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen über eine Nutzungsdauer von fünf bis 15 Jahren bzw. mit dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt.

Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten - und soweit abnutzbar -vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Festlegung der Abschreibungssätze der Vermögensgegenstände erfolgt entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Dabei werden grundsätzlich Nutzungsdauern von drei bis 25 Jahren angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen ausschließlich nach der linearen Methode. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit den Gegenständen am Bilanzstichtag ein niedrigerer Wert beizulegen ist. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten, Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigung veranlasst.

Seit 2018 werden Vermögensgegenstände mit einem Einzelanschaffungspreis bis EUR 800,00 im Anschaffungsjahr sofort voll abgeschrieben. Unter Berücksichtigung dessen beliefen sich diese Abschreibungen für 2020 insgesamt auf TEUR 208.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten bzw. Marktpreisen am Bilanzstichtag unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Anschaffungskosten werden als gleitender Durchschnitt ermittelt. Für Rohstoffe und Verpackungsmaterialien wurden zum Bilanzstichtag Abschläge als Ergebnis einer Gängigkeitsanalyse vorgenommen.

Die Hilfs- und Betriebsstoffe werden zum Teil mit einem Festwert angesetzt. Die zu Festwerten angesetzten Hilfs- und Betriebsstoffe werden im Abstand von mindestens drei Jahren körperlich aufgenommen. Die letzte Inventur dieser Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgte zum Ende des Geschäftsjahres 2019.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden entsprechend ihrem Fertigungsstand zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten, Material- und Fertigungsgemeinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigung veranlasst, sowie Verwaltungskosten.

Für Minderqualitäten bei fertigen Erzeugnissen werden für Großgebinde bei den ausländischen Tochtergesellschaften Pauschalwertberichtigungen von 1,39 % (Vorjahr: 1,47 %) und bei der ZENTIS GmbH & Co. KG von 1,30 % (Vorjahr: 1,39 %) sowie von jeweils 0,5 % (Vorjahr: 0,5%) für Kleingebinde und Süßwaren gebildet. Bei unfertigen Erzeugnissen wird eine Pauschalwertberichtigung von jeweils 0,5 % für Großgebinde und Kleingebinde gebildet. Für fertige Erzeugnisse im Kleingebinde- und Süßwarenbereich wurden daneben Abwertungen im Rahmen der verlustfreien Bewertung vorgenommen.

Die Handelswaren werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Berücksichtigung des niedrigeren beizulegenden Wertes angesetzt.

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen entsprechen die Bilanzwerte den Nominalbeträgen unter Berücksichtigung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen. Unverzinsliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem Barwert angesetzt.

Fremdwährungsforderungen, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden zunächst mit dem Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) am Transaktionstag und am Abschlussstichtag mit dem Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsforderungen werden mit ihrem Umrechnungskurs bei Rechnungsstellung oder dem niedrigeren Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag bewertet.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt. Fremdwährungsguthaben werden zunächst mit dem Referenzkurs der EZB am Transaktionstag und am Abschlussstichtag mit dem Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag bewertet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitbedarf.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist sowie für zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen in Handelsbilanz (HB) und HB II aufgrund von Anpassungen an die konzerneinheitliche Bilanzierung. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die Ermittlung der primären latenten Steuern erfolgt auf Basis der lokalen unternehmensindividuellen Steuersätze. Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen wird für die primären latenten Steuern im vorliegenden Konzernabschluss Gebrauch gemacht. Dabei erfolgt eine Saldierung der primären latenten Steuern auf Gesellschafts- bzw. Organkreisebene.

Sofern infolge der Schuldenkonsolidierung, der Zwischenergebniseliminierung oder sonstiger Konsolidierungsmaßnahmen zeitliche Differenzen entstehen, werden hierauf gemäß § 306 HGB latente Steuern angesetzt. Für die Ermittlung der sekundären latenten Steuern wurde unverändert zum Vorjahr ein einheitlicher Steuersatz von 25 % zu Grunde gelegt. Die sekundären latenten Steuern werden mit den primären latenten Steuern zusammengefasst.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen am Bilanzstichtag. Sie sind in der Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst, wobei Effekte aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes im operativen Ergebnis ausgewiesen werden.

Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß der Projected Unit Credit Method (PuC-Methode) berechnet. Dabei sind der Rententrend mit 1,5 % p.a. sowie eine Fluktuationswahrscheinlichkeit entsprechend berücksichtigt. Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet (Bundesbankzins), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt und der zum 31. Dezember 2020 2,3 % p.a. beträgt. Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB zum 31. Dezember 2020 beträgt TEUR 4.903.

Im Berichtsjahr wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010 ergab sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 2.680. Aufgrund des Wahlrechts gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wurden im Geschäftsjahr 2020 TEUR 179 (1/15 des zum 1. Januar 2010 ermittelten Unterschiedsbetrags) den Pensionsrückstellungen zugeführt. Die verbleibende Unterdeckung zum 31. Dezember 2020 beträgt TEUR 714.

Rückstellungen für Altersteilzeit- und Sterbegeldverpflichtungen werden nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem von der Deutsche Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben beziehungsweise zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden unter Zugrundelegung eines Gehaltstrends von 2,0 % p.a. sowie der neuen Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.

Die Sterbegeldverpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß der Projected Unit Credit Method (PuC-Methode) berechnet. Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet (Bundesbankzins), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt und der zum 31. Dezember 2020 2,3 % p.a. beträgt. Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB zum 31. Dezember 2020 beträgt TEUR 12.

Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen passiviert. Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden zunächst mit dem Referenzkurs der EZB zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung und am Abschlussstichtag mit dem Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag bewertet. Alle übrigen Fremdwährungsverbindlichkeiten werden mit ihrem Umrechnungskurs bei Ersteinbuchung oder dem höheren Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag bewertet.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitbedarf.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren in Staffelform erstellt.

3. Konsolidierungskreis

Nach der Methode der Vollkonsolidierung sind in den Konzernabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG mit einer Ausnahme alle Unternehmen einbezogen, auf die die ZENTIS GmbH & Co. KG einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Auf die Einbeziehung der in 2015 gegründeten Zuckerkartell-Geschädigte Klage GmbH & Co. KG, an der die ZENTIS GmbH & Co. KG mit 80,1 % beteiligt ist, wurde gem. § 296 Abs. 2 S. 1 verzichtet.

Die Sunbloom Proteins GmbH (vormals Elosun GmbH), an der die ZENTIS Ventures GmbH momentan 15,688 % der Anteile hält, wurde mit der Eintragung im Handelsregister am 26. Februar 2020 umfirmiert.

Übersicht der neben der ZENTIS GmbH & Co. KG vollkonsolidierten Unternehmen des ZENTISKonzerns zum 31. Dezember 2020:

Gesellschaft	Sitz	Anteil (unmittelbar/mittelbar) der ZENTIS GmbH & Co. KG am Kapital in %
Allfrucht Vertriebs GmbH	Düsseldorf	100
Obstbauern Nahrungsmittel GmbH	Aachen	100
Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG	Aachen	100
ZENTIS Holding GmbH	Aachen	100
Zentis Logistik Service GmbH	Aachen	100
Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG	Aachen	100
Zentis Süßwaren Verwaltungs-GmbH	Aachen	100
ZENTIS Ventures GmbH	Aachen	100
Zentis Verwaltungs GmbH	Aachen	100
Zentis Polska Sp. z o.o.	Siedlce, Polen	100
OOO Zentis Russland	Moskau, Russland	100
Zentis Holding Kft.	Dregelypalank, Ungarn	100
Zentis Hungária BT	Dregelypalank, Ungarn	100
Zentis North America LLC	Philadelphia/Pennsylvania, USA	100
Zentis North America Holding LLC	Plymouth/Indiana, USA	100

Die Anteile von 100 % an der Maryman B.V., Roosendaal/Niederlande, wurden im laufenden Berichtsjahr rückwirkend zum 01.01.2020 veräußert.

4. Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden zunächst unter Beachtung der jeweiligen nationalen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften aufgestellt.

Sofern sich daraus wesentliche Abweichungen zu einer Bilanzierung nach dem deutschen Handelsrecht ergaben, wurden die ausländischen Abschlüsse an das deutsche Handelsrecht angepasst. Ferner wird abweichend vom Einzelabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG im Konzernabschluss vom Aktivierungswahlrecht gemäß § 274 HGB bei aktiven latenten Steuern Gebrauch gemacht. Die Abweichung erfolgt zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen besser entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des ZENTIS-Konzerns.

Grundlage für die Konsolidierung bilden die von den jeweiligen Abschlussprüfern der Gesellschaften geprüften Jahresabschlüsse (HB I) sowie die von den Abschlussprüfern geprüften Überleitungen zur HB II, die den deutschen Ansatz- und Bewertungsvorschriften entsprechen.

Alle konsolidierten Unternehmen haben als Abschlussstichtag wie die ZENTIS GmbH & Co. KG den 31. Dezember.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für alle Tochtergesellschaften, die seit dem 1. Januar 2010 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen werden, nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB auf den Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist. Hierbei erfolgt die Verrechnung des Beteiligungsansatzes mit dem Eigenkapital des Tochterunternehmens, das dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht, der diesen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beizulegen ist.

Für Tochterunternehmen, die vor dem 1. Januar 2010 erworben wurden, haben wir die Kapitalkonsolidierung überwiegend auf den Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB a.F. durch Verrechnung des Beteiligungsansatzes mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens durchgeführt.

Aktive Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Für die Sweet Ovations LLC, Philadelphia/Pennsylvania, USA, ergab sich aus der Erstkonsolidierung zum 1. November 2012 ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 19.760 (TUSD 25.635) nach Aufdeckung stiller Reserven in den immateriellen Vermögensgegenständen (Kundenstamm in Höhe von TEUR 3.083) sowie in den Sachanlagen (TEUR 3.802). Die planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes belief sich im Geschäftsjahr auf TEUR 1.328. Aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung der Zentis NA wurde eine außerplanmäßige Wertberichtigung in Höhe von TEUR 4.378 vorgenommen. Unter Berücksichtigung von Währungseffekten ergibt sich zum Bilanzstichtag ein Geschäfts- oder Firmenwert für die Sweet Ovations LLC von TEUR 4.881. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird auf 15 Jahre geschätzt. Diese Schätzung basiert auf der Dauer der Verwertbarkeit von vorhandenem branchenspezifischen Know-how und der durchschnittlichen Dauer der Kunden- und Lieferantenbeziehungen.

Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Kundenstamms wurde aufgrund der hohen Kundenloyalität und der langlebigen Kundenbeziehungen in der Branche ebenfalls auf 15 Jahre geschätzt.

Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten innerhalb des Konzerns werden aufgerechnet, Umsätze, Aufwendungen und Erträge eliminiert.

Die in den Vorräten aus konzerninternen Lieferungen enthaltenen wesentlichen Zwischenergebnisse sind eliminiert worden. Die wesentlichen Zwischenergebnisse aus gruppeninternen Lieferungen von Gegenständen des Sachanlagevermögens, die nicht als Eigenleistung aktivierungsfähig sind sowie daraus resultierende Abschreibungen wurden eliminiert.

Die Erträge aus konzerninternen Ausschüttungen wurden eliminiert.

Bei der Einbeziehung der Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften erfolgt die Währungsumrechnung für die Posten der Konzernbilanz mit Ausnahme des Eigenkapitals mit dem Stichtagskurs und für die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Periodendurchschnittskurs, Umrechnungsunterschiede werden ergebnisneutral behandelt und gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Das gezeichnete Kapital sowie die in Vorjahren dotierten Rücklagen werden mit dem historischen Kurs umgerechnet.

Als Umrechnungskurse wurden folgende Devisenkurse zugrunde gelegt:

				Kurs zum
Land	Einheiten	Kürzel	Jahresdurchschnittskurs	31.12.2020	31.12.2019
Polen	100	PLN	22,507300	21,931300	23,49182484
Ungarn	100	HUF	0,284698	0,274808	0,302544398
Russland	100	RUB	1,208674	1,093289	1,429463822
USA	1	USD	0,875503	0,814930	0,890154887

Im Rahmen der Veräußerung von 100% der Anteile an der Maryman B.V., Roosendaal/Niederlande, wurde das Reinvermögen des Tochterunternehmens zu Konzernbuchwerten zum 01.01.2020 in voller Höhe als Abgang ausgebucht. Die auf das Tochterunternehmen entfallende Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung wurde erfolgswirksam aufgelöst und der Unterschiedsbetrag zwischen dem Veräußerungspreis einerseits und dem Reinvermögen zu Konzernbuchwerten zum Abgangszeitpunkt andererseits ergebniswirksam als Veräußerungsgewinn erfasst.

5. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung sowie die Bewegungen des Anlagevermögens sind dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

Umlaufvermögen

In den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Betrag von TEUR 386 (Vorjahr: TEUR 47) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten. Die Forderungen gegenüber einer Beteiligung, deren Laufzeit mehr als ein Jahr beträgt, belaufen sich auf TEUR 2.000 (Vorjahr: TEUR 0). Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

Unter den Forderungen gegenüber der Komplementärin wird das Verrechnungskonto für den Liefer- und Leistungsverkehr mit der ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT mbH, Aachen, ausgewiesen.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern wurden zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 10.198 (Vorjahr: TEUR 6.962) angesetzt und entfallen mit TEUR 7.455 (Vorjahr: TEUR 5.449) mehrheitlich auf den Organkreis der Zentis North America LLC, Zentis North America Holding LLC und der Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG, Aachen. Sie resultieren im Wesentlichen aus Steuervorteilen aus steuerlichen Verlustvorträgen dieses Organkreises in Höhe von TEUR 11.826, deren Nutzung innerhalb der nächsten fünf Jahre entsprechend der steuerlichen Mittelfristplanung wahrscheinlich ist. Zum anderen wurden aktive latente Steuern von TEUR 2.947 für zeitliche Bewertungsunterschiede dieses Organkreises aktiviert, die sich auf die immateriellen Vermögensgegenstände, Vorräte, Forderungen sowie Rückstellungen beziehen. Darüber hinaus wurden hier passive latente Steuern dieses Organkreises in Höhe von TEUR 7.318 saldiert, die auf die zeitlichen Differenzen im Sachanlagevermögen und in den Verbindlichkeiten entfallen, für die sich eine Nutzung innerhalb der nächsten fünf Jahre entsprechend der Mittelfristplanung ergibt. Die Bewertung erfolgte mit dem lokalen Steuersatz für Indiana/USA in Höhe von 25 %.

Zusätzlich wurden aktive latente Steuern mit TEUR 640 (Vorjahr: TEUR 686) angesetzt, die auf die sekundären latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen (überwiegend aus der Zwischenergebniseliminierung), die mit dem Konzernsteuersatz von 25 % bewertet wurden. Des Weiteren wurden aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 2.102 (Vorjahr: TEUR 826) auf Bewertungsunterschiede bei Konzerngesellschaften gebildet, die aus zeitlichen Differenzen im Anlagevermögen, Umlaufvermögen und bei den Rückstellungen resultieren. Die Bewertung erfolgte mit dem jeweiligen lokalen Steuersatz (zwischen 10 % und 20 %).

Eigenkapital

Die Kapitalanteile umfassen mit TEUR 20.000 (Vorjahr: TEUR 20.000) die Festkonten und mit TEUR 147.934 (Vorjahr: TEUR 147.350) die Sonderkonten der Gesellschafter der ZENTIS GmbH & Co. KG.

Das Konzerneigenkapital hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

	TEUR
1. Januar 2020	285.247
Veränderung Sonderkonten ZENTIS GmbH & Co. KG (ohne Gewinnverteilung)	-10.957
Veränderung Ausgleichsposten für Währungsunterschiede	-12.189
Konzernjahresüberschuss 2020	2.001
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	5
Konzernkreisänderung	1.057
31. Dezember 2020	265.165

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Rücklagen beinhalten insbesondere den Konzerngewinnvortrag (TEUR 95.975; Vorjahr: TEUR 101.340), bisherige Anpassungen aus konzerneinheitlicher Bewertung (unverändert TEUR 9.384), verrechnete Unterschiedsbeträge (TEUR -1.531) und die Anpassungsbeträge in Höhe von unverändert TEUR 2.159, die sich aus der geänderten Ausübung des Ansatzwahlrechts für aktive latente Steuern im Jahr 2010 ergaben und im Rahmen des Artikels 67 Abs. 6 S. 1 EGHGB erfolgsneutral den Konzernrücklagen zugeführt wurden.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten insbesondere Beträge für Rückvergütungen und Werbekostenzuschüsse (TEUR 12.848; Vorjahr: TEUR 11.022), rückständige Urlaubsansprüche (TEUR 3.627; Vorjahr: TEUR 3.790), Werks- und Zielprämien (TEUR 2.356; Vorjahr: 1.876) sowie Altersteilzeitverpflichtungen (TEUR 1.670; Vorjahr: TEUR 1.494). Im Übrigen sind in den sonstigen Rückstellungen im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 4.418; Vorjahr: TEUR 3.323) enthalten.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

		davon mit einer Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit	31.12.2020 TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	1 bis 5 Jahre TEUR
Kreditinstitute	13.095	13.095	0
Erhaltene Anzahlungen	212	212	0
Lieferungen und Leistungen	55.851	55.851	0
Sonstige Verbindlichkeiten	4.815	4.815	0
(davon aus Steuern)	399	399	0
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	321	321	0
	73.973	73.973	0

		davon mit einer Restlaufzeit
Art der Verbindlichkeit	31.12.2019 TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	1 bis 5 Jahre TEUR
Kreditinstitute	18.386	14.552	3.834
Erhaltene Anzahlungen	151	151	0
Lieferungen und Leistungen	53.422	53.422	0
Sonstige Verbindlichkeiten	8.462	8.642	0
(davon aus Steuern)	(868)	(868)	0
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(740)	(740)	0
	80.421	76.587	3.834

Zur Besicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 10.315 (Vorjahr: TEUR 7.671) wurden Pfandrechte an den Vermögensgegenständen der Zentis North America LLC und der Zentis North America Holding LLC gewährt.

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern von TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 249) betreffen mit TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 249) zeitliche Differenzen bei der Zentis Polska Sp. z o.o., Siedlce, Polen, und resultieren aus temporären Differenzen im Anlagevermögen die mit aktiven latenten Steuern aus zeitlichen Differenzen, insbesondere bei den Rückstellungen, im Umlaufvermögen und den Verbindlichkeiten, saldiert wurden. Für die Bewertung wurde der lokale Steuersatz (19 %) zugrunde gelegt.

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:

	2020 EUR	2019 EUR
Umsatzerlöse nach Geschäftsbereichen:
Fruchtzubereitung	439.483.384,06	473.663.077,28
Kleingebinde/Süßwaren	164.762.278,22	192.388.546,84
Handelswaren/Sonstige	4.400.021,40	5.306.171,08
	608.645.683,68	671.357.796,10
Skonti	-463.175,38	-1.548.483,15
	608.182.508,30	669.809.312,95
Umsatzerlöse nach Märkten:
Europa EU	426.744.642,84	449.953.192,91
Europa nicht EU	28.167.795,41	27.023.534,17
USA	147.384.907,21	182.329.636,86
Andere Länder	5.885.162,84	10.502.949,00
	608.182.508,30	669.809.312,95

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Währungskursdifferenzen (TEUR 3.328; Vorjahr: TEUR 2.330) und Erträge aus dem Abgang von Anlagen (TEUR 2.085; Vorjahr: TEUR 151). Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen um TEUR 13.191 unter dem Vorjahreswert. Dies resultiert im Wesentlichen aus einem Vergleich mit einem Kartellanten aus dem Zuckerkartellverfahren (TEUR 15.000) im Vorjahr.

Personalaufwand

In den Personalaufwendungen sind unter anderem Abfindungen enthalten, die aufgrund eines Sozialplans bei deutschen Gesellschaften in Höhe TEUR 3.844 entstanden sind.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben insgesamt um TEUR 17.211 auf TEUR 90.307 abgenommen. In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von TEUR 4.016 (Vorjahr: TEUR 3.997) sowie periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 4.237 (Vorjahr: TEUR 4.415) enthalten, die unter anderem Verluste aus Anlagenabgängen in Höhe von TEUR 2.225 betreffen.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

In den Ertragsteuern ist ein Betrag von TEUR 625 (Vorjahr: TEUR 0) enthalten, der sich auf vorangegangene Perioden bezieht.

7. Sonstige Angaben

Angaben zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird gemäß DRS 21 erstellt. Sie legt die Zahlungsströme offen, um Herkunft und Verwendung der liquiden Mittel und Zahlungsmitteläquivalente aufzuzeigen. Sie unterscheidet dabei zwischen Mittelveränderungen aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die liquiden Mittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten Kassenbestand, Schecks sowie Guthaben bei Kreditinstituten und entsprechen den flüssigen Mitteln laut Bilanz abzüglich der Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Effekte der Währungsumrechnung sowie Änderungen des Konsolidierungskreises werden bei der Berechnung bereinigt.

Abweichend zu der Gliederung des Vorjahres wurden in der diesjährigen Kapitalflussrechnung die Währungskurseffekte, die aus Kursdifferenzen aus der Entwicklung des Anlagevermögens resultieren, im Investitionscashflow ausgewiesen. Die Vergleichswerte des Vorjahres wurden angepasst.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit fiel um TEUR 14.574 geringer aus als im Vorjahr.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit lag um TEUR 49.562 oberhalb des Vorjahres. Diese außerordentlich hohe Abweichung resultiert im Wesentlichen aus den Einzahlungen aus der Veräußerung der Maryman B.V. (TEUR 25.501) sowie geringeren Auszahlungen für Investitionen in Anlagevermögen (TEUR 19.256, Vorjahr TEUR 28.664) und Kurseffekten (TEUR 8.706, Vorjahr TEUR -1.959).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit umfasst außer der Änderungen der Inanspruchnahme der offenen Kreditlinien, gezahlten Zinsen insbesondere die Auszahlungen an die Gesellschafter.

Die Net Debt-Position (liquide Mittel abzüglich Bankverbindlichkeiten) fiel mit TEUR 19.931 deutlich höher aus als im Vorjahr und ist im Wesentlichen auf die Veräußerung der Maryman B.V. zurückzuführen. Insgesamt beträgt der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag TEUR 19.931 und fiel damit um TEUR 13.773 höher aus als im Vorjahr.

Haftungsverhältnisse

Zugunsten von Kreditinstituten bestehen unverändert zum Vorjahr eine Garantie von TRUB 90.000 (TEUR 984), eine uneingeschränkte und unbefristete Patronatserklärung für die Verbindlichkeiten gegenüber dem Kreditinstitut von TUSD 3.000 sowie eine selbstschuldnerische Bürgschaft bis zum Höchstbetrag von TEUR 6.500 zwischen den verbundenen Unternehmen der ZENTIS-Gruppe.

Zugunsten einer Treuhandgesellschaft hat die ZENTIS-Gruppe zur Sicherung von Arbeitnehmeransprüchen unbefristete Zahlungsbürgschaften in Höhe von TEUR 1.450 (Vorjahr: TEUR 1.450) und TEUR 300 (Vorjahr TUER 300) ausgereicht. Des Weiteren besitzt die ZENTIS-Gruppe Bankavale zugunsten des Bundesverbands für Güterverkehr von TEUR 84, der Bundesanstalt für Landwirtschaft von TEUR 5 sowie des Hauptzollamts von TEUR 392.

Auf Basis der aktuellen Situation sowie der Finanz- und Ertragsplanungen für die verbundenen Unternehmen rechnet die Gesellschaft nicht mit einer Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen zum Bilanzstichtag sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen in Höhe von insgesamt TEUR 17.327 (Vorjahr: TEUR 17.248) mit Mindestlaufzeiten bis maximal zum Jahr 2025. Die Miet- und Leasingverträge betreffen neben der Betriebs- und Geschäftsausstattung auch Gebäude. Das Eingehen dieser Verträge trägt zur Verringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Leasinggeber.

Beirat

Der Beirat setzt sich wie folgt zusammen:

Dipl.-Ing. Walter Döring (Vorsitzender)

Dr. Thomas Goerdt (stellvertretender Vorsitzender)

Siegfried Gänßlen (bis 31.12.2020)

Henner Klein

Martina Sandrock

Dipl.-Kfm. Christoph Zentis

Ulrich Harnacke

Die Beiratsmitglieder erhielten im Geschäftsjahr für ihre Tätigkeit eine Vergütung in Höhe von insgesamt TEUR 191.

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung der ZENTIS GmbH & Co. KG wird durch die persönlich haftende Gesellschafterin, die ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen, mit einem gezeichneten Kapital von TEUR 800 wahrgenommen. Sie ist nicht am Gesellschaftskapital der ZENTIS GmbH & Co. KG beteiligt. Die Geschäftsführer der ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen, waren im Berichtsjahr die Herren

Karl-Heinz Johnen, Aachen	Geschäftsführer Marketing und Vertrieb
Norbert Weichele, Aachen	Geschäftsführer Produktion, Finanzen und IT

Auf die Angabe der Bezüge der aktiven Geschäftsführung für das Jahr 2020 wird unter Inanspruchnahme von § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Im Jahr 2020 wurden Bezüge an ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene in Höhe von TEUR 294 entrichtet. Darüber hinaus ist in den Pensionsrückstellungen zum Bilanzstichtag ein Betrag von TEUR 705 für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung enthalten. Ein Anteil von TEUR 95 aus der zum 31. Dezember 2020 verbleibenden Unterdeckung aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010 entfällt auf ehemalige Geschäftsführer.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr 2020:

	2020	Vorjahr
Gewerbliche Mitarbeiter	1.352	1.393
Angestellte	681	745
Gesamt	2.034	2.137

Abschlussprüferhonorar

Das von dem Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar betrug TEUR 122 und entfällt vollständig auf Abschlussprüfungsleistungen.

Befreiungsvorschriften nach HGB

Folgende deutsche Tochterunternehmen nehmen für das Geschäftsjahr 2020 die Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264 b HGB in Anspruch:

―	Allfrucht Vertriebs GmbH
―	Obstbauern Nahrungsmittel GmbH
―	ZENTIS GmbH & Co. KG
―	Zentis Logistik Service GmbH
―	Zentis Ventures GmbH
―	Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG

8. Nachtragsbericht

Es sind nach dem 31. Dezember 2020 keine Ereignisse eingetreten, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft hatten.

Aachen, 18. März 2021

ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen
vertreten durch die ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen

Die Geschäftsführung

Karl-Heinz Johnen

Norbert Weichele

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020 EUR	Kursdifferenz EUR	Zugänge EUR	Konsolidierungsmaßnahmen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	56.143.458,27	-1.300.747,51	1.518.963,56	-790.746,53
2. Firmenwert	35.090.994,46	-2.006.921,26	0,00	-9.082.690,94
3. geleistete Anzahlungen	884.374,99	-21.120,52	340.509,77	0,00
	92.118.827,72	-3.328.789,29	1.859.473,33	-9.873.437,47
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Grundstücke	11.241.420,96	-344.547,13	0,00	-2.215.250,00
Hofbefestigungen	8.229.176,85	-304.262,17	5.009,21	-851.873,09
Gebäude	123.321.759,95	-3.617.903,19	736.805,53	-6.061.255,04
	142.792.357,76	-4.266.712,49	741.814,74	-9.128.378,13
2. technische Anlagen und Maschinen	219.830.398,01	-4.277.218,59	3.495.636,93	-20.704.533,14
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	160.673.711,92	-4.878.846,84	4.864.878,47	-3.320.660,73
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15.170.789,69	-655.144,87	8.293.806,08	-496.106,54
	538.467.257,38	-14.077.922,79	17.396.136,22	-33.649.678,54
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.216.085,73	0,00	751,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	23.447,24	-2.149,62	0,00	0,00
	3.239.532,97	-2.149,62	751,00	0,00
	633.825.618,07	-17.408.861,70	19.256.360,55	-43.523.116,01

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	360.044,28	3.165.388,58
2. Firmenwert	0,00	83.123,16
3. geleistete Anzahlungen	-360.044,28	0,00
	0,00	3.248.511,74
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Grundstücke	0,00	0,00
Hofbefestigungen	0,00	0,00
Gebäude	1.583.337,76	42.938,00
	1.583.337,76	42.938,00
2. technische Anlagen und Maschinen	4.064.758,87	17.535.469,26
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.816.933,53	4.310.957,06
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-8.465.030,16	287.648,07
	0,00	22.177.012,39
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	4.259,52
	0,00	4.259,52
	0,00	25.429.783,65

	Anschaffungs- und Herstellungskosten	Abschreibungen
	31.12.2020 EUR	01.01.2020 EUR	Kursdifferenz EUR	Zugänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	52.765.583,49	35.921.049,38	-661.225,63	2.162.910,00
2. Firmenwert	23.918.259,10	18.826.750,68	-1.504.702,49	5.662.682,00
3. geleistete Anzahlungen	843.719,96	0,00	0,00	0,00
	77.527.562,55	54.747.800,06	-2.165.928,12	7.825.592,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Grundstücke	8.681.623,83	0,00	0,00	0,00
Hofbefestigungen	7.078.050,80	6.740.509,31	-231.666,23	153.558,40
Gebäude	115.919.807,01	73.266.790,84	-1.057.633,08	2.849.741,18
	131.679.481,64	80.007.300,15	-1.289.299,31	3.003.299,58
2. technische Anlagen und Maschinen	184.873.572,82	179.224.506,17	-2.539.666,21	5.152.981,74
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	155.845.059,29	120.469.671,53	-2.707.783,75	6.587.953,59
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.560.666,13	0,00	0,00	0,00
	485.958.779,88	379.701.477,85	-6.536.749,27	14.744.234,91
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.216.836,73	0,00	0,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	17.038,10	0,00	0,00	0,00
	3.233.874,83	0,00	0,00	0,00
	566.720.217,26	434.449.277,91	-8.702.677,39	22.569.826,91

	Abschreibungen
	Konsolidierungsmaßnahmen EUR	Abgang EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	-535.406,93	3.143.181,73
2. Firmenwert	-3.049.509,47	48.026,69
3. geleistete Anzahlungen	0,00	0,00
	-3.584.916,40	3.191.208,42
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Grundstücke	0,00	0,00
Hofbefestigungen	-449.852,41	0,00
Gebäude	-3.305.186,09	0,00
	-3.755.038,50	0,00
2. technische Anlagen und Maschinen	-16.575.942,68	17.338.557,50
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-2.793.466,28	3.999.841,31
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00
	-23.124.447,46	21.338.398,81
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00
2. sonstige Ausleihungen	0,00	0,00
	0,00	0,00
	-26.709.363,86	24.529.607,23

	Abschreibungen	Buchwert
	31.12.2020 EUR	31.12.2020 EUR	31.12.2019 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	33.744.145,09	19.021.438,40	20.222.408,89
2. Firmenwert	19.887.194,03	4.031.065,07	16.264.243,78
3. geleistete Anzahlungen	0,00	843.719,96	884.374,99
	53.631.339,12	23.896.223,43	37.371.027,66
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken
Grundstücke	0,00	8.681.623,83	11.241.420,96
Hofbefestigungen	6.212.549,07	865.501,73	1.488.667,54
Gebäude	71.753.712,85	44.166.094,16	50.054.969,11
	77.966.261,92	53.713.219,72	62.785.057,61
2. technische Anlagen und Maschinen	147.923.321,52	36.950.251,30	40.605.891,84
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	117.556.533,78	38.288.525,51	40.204.040,39
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	13.560.666,13	15.170.789,69
	343.446.117,22	142.512.662,66	158.765.779,53
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	3.216.836,73	3.216.085,73
2. sonstige Ausleihungen	0,00	17.038,10	23.447,24
	0,00	3.233.874,83	3.239.532,97
	397.077.456,34	169.642.760,92	199.376.340,16

Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020 TEUR	2019 TEUR
Konzernjahresüberschuss	2.001	5.114
+ Abschreibungen auf Anlagevermögen	22.570	22.556
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellunge	7.751	-3.146
-/+ Sonstige zahlungsunwirksame Erträge/Aufwendungen	-5.184	4.382
- Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-7.634	-16.559
+ Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	2.232	5.073
- zahlungsunwirksame Änderungen aus der Konsolidierung	0	-228
+ Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	140	1.935
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	9.544	13.449
- Sonstige Beteiligungserträge	0	-117
+ Ertragsteueraufwand	2.877	2.297
-/+ Ertragsteuerzahlungen/-erstattungen	-9.623	4.494
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	24.675	39.249
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	57	0
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.859	-1.972
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	698	2.607
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-17.396	-24.526
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	4	0
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-1	-2.166
+ Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	25.501	-5.852
+ Erhaltene Zinsen	231	248
+/- Währungsdifferenzen	8.706	-1.959
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	15.942	-33.620
- Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-20.227	-15.567
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	3.159	0
- Gezahlte Zinsen	-9.775	-13.697
- Gezahlte Dividenden	0	-394
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-26.844	-29.658
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	13.773	-24.029
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	6.158	30.187
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	19.931	6.158

Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020

Eigenkapitalspiegel

	Festkapital EUR	Sonderkonten EUR	Konzernrücklagen EUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung EUR
Stand 31.12.2018	20.000.000,00	142.283.111,52	100.660.776,68	8.943.259,10
Gewinnverteilung 2018	0,00	11.522.686,58	1.070.003,52	0,00
Konzernjahresüberschuss 2019	0,00	0,00	0,00	0,00
Zinsgutschrift	0,00	9.110.799,31	0,00	0,00
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	-15.566.597,52	-393.580,00	0,00
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00	2.599,25	0,00
Änderung des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	0,00	0,00
Währungsdifferenzen	0,00	0,00	0,00	2.500.129,03
Stand 31.12.2019	20.000.000,00	147.349.999,89	101.339.799,45	11.443.388,13
Gewinnverteilung 2019	0,00	11.540.990,98	-6.427.266,82	0,00
Konzernjahresüberschuss 2020	0,00	0,00	0,00	0,00
Zinsgutschrift	0,00	9.270.076,77	0,00	0,00
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	-20.227.256,54	0,00	0,00
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00	5.354,91	0,00
Änderung des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	1.057.215,66	0,00
Währungsdifferenzen	0,00	0,00	0,00	-12.188.875,16
Stand 31.12.2020	20.000.000,00	147.933.811,10	95.975.103,20	-745.487,03

	Konzernjahresüberschuss EUR	Nicht beherrschende Anteile EUR	Summe EUR
Stand 31.12.2018	12.592.690,10	7.231.927,98	291.711.765,38
Gewinnverteilung 2018	-12.592.690,10	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss 2019	5.113.724,16	0,00	5.113.724,16
Zinsgutschrift	0,00	0,00	9.110.799,31
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	0,00	-15.960.177,52
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00	2.599,25
Änderung des Konsolidierungskreises	0,00	-7.231.927,98	-7.231.927,98
Währungsdifferenzen	0,00	0,00	2.500.129,03
Stand 31.12.2019	5.113.724,16	0,00	285.246.911,63
Gewinnverteilung 2019	-5.113.724,16	0,00	0,00
Konzernjahresüberschuss 2020	2.001.466,35	0,00	2.001.466,35
Zinsgutschrift	0,00	0,00	9.270.076,77
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	0,00	-20.227.256,54
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00	5.354,91
Änderung des Konsolidierungskreises	0,00	0,00	1.057.215,66
Währungsdifferenzen	0,00	0,00	-12.188.875,16
Stand 31.12.2020	2.001.466,35	0,00	265.164.893,62

6.1.7 Bestätigungsvermerk

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen, und ihrer Tochterge-Seilschaften (der Konzern) -bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Eigenkapitalspiegel und der Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden -geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen -beabsichtigten oder unbeabsichtigten -falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher -beabsichtigter oder unbeabsichtigter -falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 18. März 2021

Rödl & Partner GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Wambach, Wirtschaftsprüfer

gez. Schumacher, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses erfolgte am 24.04.2021