Zentis Fruchtwelt GmbH & Co. KG (vormals: ZENTIS GmbH & Co. KG)

Aachen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Grundlagen der Unternehmensgruppe

1. Geschäftsmodell

Die Geschäftstätigkeit der ZENTIS-Gruppe umfasst insbesondere die Herstellung und den Vertrieb von frucht- und obsthaltigen sowie gemüsehaltigen und herzhaften Erzeugnissen sowie Süßwaren für die weiterverarbeitende Industrie bzw. Endverbrauchermärkte. In den USA werden zudem Komponenten für die Eiscremeindustrie und für den sogenannten Food Service produziert. Darüber hinaus erstreckt sich die Tätigkeit auch auf die Herstellung von Maschinen für das Ernährungsgewerbe. Zudem hat sich die Zentis Polska Sp. z o.o., Siedlce/Polen, mit der Herstellung von natürlichen Farben für die Lebensmittelherstellung ein weiteres Geschäftsmodell eröffnet.

Das Geschäftsmodell der ZENTIS-Gruppe ist in erster Linie durch die Geschäftsbeziehungen zu den großen Molkereien und zum Lebensmitteleinzelhandel geprägt.

Die Konzerngesellschaft Zentis Logistik Service GmbH, Aachen, fungiert darüber hinaus als Dienstleister für Speditions-, Transport- und Logistikdienstleistungen aller Art einschließlich Lagerhaltung und Kommissionierung, Organisation und Steuerung von Beschaffungs- und/oder Distributionslogistik. Das Geschäftsmodell der Zentis Logistik Service GmbH ist in erster Linie durch die Aktivitäten der Muttergesellschaft, der ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen, geprägt. Insbesondere gilt es, die logistische Leistungsfähigkeit der Muttergesellschaft sicherzustellen.

2. Forschung und Entwicklung

Die ZENTIS-Gruppe unterhält Forschungs- und Entwicklungsabteilungen an allen Produktionsstandorten mit im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 150 (Vorjahr: 142) Mitarbeitern. Hauptaufgabe dieser Abteilungen ist es, neue Produkte für die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie zu entwickeln.

Die Entwicklungsabteilungen unterteilen sich in folgende Teilbereiche:

1. Entwicklung Milchindustrie

2. Entwicklung Süße Brotaufstriche

3. Entwicklung Backindustrie

4. Entwicklung Süßwarenindustrie

5. Entwicklung Food Service

6. Entwicklung Lebensmittelfarben

7. Entwicklung Eiscreme & Getränke

Insgesamt erhöhten sich die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um TEUR 450 auf TEUR 10.045.

II. Rahmenbedingungen

1. Entwicklung der Gesamtwirtschaft

Gemäß dem ifo Institut in der Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2022 befindet sich die Weltwirtschaft in einem Abwärtstrend, wobei die Konjunktur durch das Abarbeiten bestehender Aufträge noch gestützt wird. Der im Jahr 2022 ausgebrochene Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland führten zu einem weltweiten Anstieg der Preise für Energierohstoffe. Aufgrund der hohen Inflationsraten sahen sich viele Zentralbanken gezwungen, ihre Geldpolitik entscheidend zu straffen. In China wurde die Wirtschaftstätigkeit angesichts der strikten Null-Covid-Strategie immer wieder durch Lockdowns eingebremst. Dennoch sind die globale Industrieproduktion und der Warenhandel in der ersten Jahreshälfte deutlich gestiegen. Die gestörten Lieferketten hatten zu einem Rückstau in der Produktion geführt, der im Jahresverlauf abgearbeitet wurde, und auch die Seefrachten sind allmählich nach unten gegangen. Die weltweit abgeschwächte Nachfrage wird voraussichtlich zu einem Rückgang der Preise für Industriegüter und einer allmählichen Entspannung der globalen Lieferkettenprobleme beitragen.

Laut dem ifo Institut wurde die Konjunktur im Euroraum im Frühjahr 2022 durch den Rückgang der Omikron-Variante und dem Anstieg des privaten Konsums, vor allem von Dienstleistungen, stimuliert. Mit den westlichen Sanktionen gegen Russland wurden russische Gaslieferungen an weite Teile von Europa eingestellt. Der globale Anstieg der Energierohstoffpreise führte im Euroraum, wo die Gaslieferungen aus Russland nur zu einem kleinen Teil substituiert werden konnten, zu einer Energiekrise. Aufgrund der rekordhohen Inflationsraten, die bereits im Vorjahr durch pandemiebedingte Konjunkturpakete gestiegen sind und durch die erhöhten Energiepreise weiter angeheizt wurden, hat die EZB den Leitzins im Euroraum bis September 2022 auf 1,25 % angehoben. Nach einer robusten Expansion in der ersten Hälfte 2022 verlangsamte sich das reale BIP-Wachstum im dritten Quartal, so die Europäische Kommission im European Economic Forecast Winter 2023. Im Baltikum und in Polen ist die Produktion sogar zurückgegangen. Trotz der Energiekrise und der daraus resultierenden Inflation von zeitweise über 9 % fiel die Abschwächung im dritten Quartal milder aus als erwartet, und im vierten Quartal stagnierte die europäische Wirtschaft sogar, statt wie zuvor prognostiziert um 0,5 % zu schrumpfen. Dies ist auf eine Reihe von positiven Entwicklungen seit dem Herbst zurückzuführen. Der Referenzpreis für Gas ist im Euroraum unter das Vorkriegsniveau gesunken, was durch einen starken Rückgang des Gasverbrauchs und eine fortgesetzte Diversifizierung der Versorgungsquellen begünstigt wurde. Auch die Arbeitsmärkte haben sich weiterhin gut entwickelt und die Arbeitslosenquote in der EU blieb im Dezember auf ihrem historischen Tiefstand von 6,1 %. Die Belastung durch die sinkenden Reallöhne wurde durch die immer noch wachsende Beschäftigung, die umfangreiche steuerliche Unterstützung und einen weiteren Rückgang der Sparquote der privaten Haushalte mehr als ausgeglichen, so dass der Konsum der privaten Haushalte weiter zunahm. Auch die Investitionen nahmen geringfügig zu, während die Nettoexporte das Wachstum schmälerten. Insgesamt erwartet die Europäische Kommission für den Euroraum ein BIP-Wachstum von 3,5 % im Jahr 2022.

Laut dem ifo Institut ist die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 infolge des russischen Angriffskriegs und der damit einhergehenden Zuspitzung auf den Gasmärkten schwer belastet. Durch die verringerten Gaslieferungen aus Russland, die einen erheblichen Teil der Versorgung ausmachten, sind die Gaspreise und infolgedessen die Energiekosten exorbitant gestiegen. Der Preisauftrieb, der während der Corona-Pandemie aufgrund der gestörten internationalen Lieferketten eingesetzt hatte und sich in den erhöhten Preisen für Rohstoffe und Vorprodukte manifestierte, wurde durch die gestiegenen Energiepreise sowie eine expansive Geld- und Finanzpolitik zusätzlich verstärkt. Der daraus resultierende deutliche Anstieg der Verbraucherpreise und die Sorge vor hohen Energiekosten wirkten sich insbesondere negativ auf die Kaufkraft der privaten Haushalte aus. Aber auch gesamtwirtschaftlich ist die Kaufkraft massiv geschmälert und dämpft somit die unvollständige Erholung von der Corona-Krise. Während es vielen Unternehmen gelungen ist, die Kostensteigerungen für Industriegüter und Dienstleistungen an die Kunden weiterzugeben, sind energieintensive Unternehmen, allen voran die in der Chemischen Industrie, wesentlich stärker von den steigenden Energiepreisen betroffen. Auch konsumnahe Wirtschaftsbereiche sehen sich verstärkt mit der eingeschränkten Nachfrage von Verbrauchern nach ihren Gütern konfrontiert, die mit der rückläufigen Kaufkraft privater Haushalte einhergeht. Die Energiekrise schlägt sich zusammen mit dem weltwirtschaftlichen Umfeld negativ auf Exporte und Auslandsnachfrage nieder. Zusätzlich tragen unsichere Wirtschaftsaussichten, steigende Zinssätze und schwächere konjunkturelle Aussichten dazu bei, dass Investitionsprojekte zurückgestellt werden. Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr deutlich sinken, wobei ein größerer Rückgang durch den hohen Auftragsbestand im verarbeitenden Gewerbe abgewendet wird. Gemäß der Gemeinschaftsdiagnose des ifo Instituts im September 2022 rechnen die Institute mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 1,4 %, nachdem im Frühjahr noch ein Anstieg von 2,7 % prognostiziert wurde.

Der vom Marktforschungsinstitut GfK ermittelte Konsumklimaindex erreichte im Oktober 2022 sein Rekordtief von -42,8 Punkten und hatte sich zum Jahresende hin nur leicht auf -40,1 Punkte verbessert. Entlastungspakete der Bundesregierung sowie moderater ausgefallene Energiepreiserhöhungen haben laut der GfK zu der vorsichtigen Erholung des Konsumklimas beigetragen. Ähnlich zu der Entwicklung des Konsumklimas sind Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung deutlich eingebrochen und haben sich ab Herbst 2022 auf -43,4 Punkte bzw. -16,3 Punkte stabilisiert. Die große Kaufzurückhaltung ist laut der GfK auf die Verunsicherung der Konsumenten durch die multiplen Krisen wie Ukraine-Krieg, Pandemie und Inflation sowie aufgrund der antizipierten Nebenkostenerhöhungen im Frühjahr 2023 zurückzuführen. Die eingangs erwähnte moderate Energiepreissteigerung, erste Tarifabschlüsse für 2023 sowie eine anhaltend stabile Beschäftigungslage wirken sich dagegen positiv auf die Einkommens- und Konsumaussichten aus. Nach dem Tiefstand im Herbst erfährt auch die Konjunkturerwartung einen Aufwärtstrend und schließt gemäß der GfK mit -10,3 Punkten im Jahr 2022 ab.

Nach Angaben des ifo Instituts haben sich die Rahmenbedingungen für die russische Wirtschaft aufgrund der staatlichen Sanktionen des Westens maßgeblich verändert. Viele internationale Unternehmen haben zudem ihre Geschäftstätigkeit in Russland eingestellt oder deutlich zurückgefahren. Allerdings lassen sich die genauen Auswirkungen des Ukrainekriegs auf die russische Wirtschaft nicht genau darstellen, da entweder keine statistischen Informationen zur Verfügung stehen oder nicht ausgeschlossen werden kann, dass die veröffentlichten Zahlen durch die Politik beeinflusst wurden. Es ist davon auszugehen, dass die russische Wirtschaft besonders vom Einbruch der Importe aus den westlichen Industrieländern betroffen ist, die für die Bewirtschaftung wichtiger Industriezweige unerlässlich und nur schwer zu ersetzen sind. Die Produktion und der Export von Öl dürften sich hingegen nur moderat verringert haben, da der Absatzverlust in den westlichen Staaten durch die Ausfuhr in andere Länder aufgefangen werden konnte. Der Rubel-Kurs hat sich nach dem starken Einbruch im März 2022 u.a. durch Devisenverkehrsbeschränkungen wieder erholt und ist sogar gegenüber dem Dollar deutlich höher notiert als vor dem Krieg. Die russische Notenbank hat ihren Leitzins laut dem ifo Institut nach einer Entspannung der Inflation in Russland wieder gesenkt. Nach Angaben des Statistikamtes sank das BIP in Russland im zweiten Quartal 2022 um 4 % gegenüber dem Vorjahr, wobei das Wirtschaftsministerium für das Gesamtjahr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 2,9 % prognostiziert hatte.

Gemäß dem Sachverständigenrat in dem Jahresgutachten 2022/2023 hat sich die Konjunktur in den USA im ersten Halbjahr 2022 deutlich abgeschwächt. Maßgeblich für diese Entwicklung waren der Abbau der Lagerhaltung sowie rückläufige Anlageinvestitionen. Der Arbeitsmarkt war nach Angaben des ifo Instituts bis zum Ende des Jahres stark und das Lohnwachstum mit über 5 % anhaltend kräftig. Die US-Geldpolitik ist angesichts des hartnäckigen Preisauftriebs weiterhin restriktiv. Die Anhebung des Leitzinses auf 4 % führt im Zuge der weiterhin hohen Inflationsraten und rückläufiger Realeinkommen zu einer Eindämmung des privaten Konsums. Zudem verschlechtern sich die Absatz- und Ertragsaussichten der Unternehmen durch die Abschwächung der Konjunktur im Ausland, da der starke US-Dollar die Waren für das Ausland verteuert. Als Folge dürften die Unternehmensinvestitionen zunehmend eingeschränkt werden. Das ifo Institut geht insgesamt von einer Verringerung des BIP im Jahr 2022 auf 1,6 % aus.

2. Entwicklung der Branche

Für den strategischen Geschäftsbereich Milch ist die Entwicklung des Fruchtjoghurtmarkts ausschlaggebend. Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete der deutsche Markt für Fruchtjoghurts einen Mengenrückgang von 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Preissteigerungen im Handel besonders ab dem zweiten Halbjahr haben neben den bekannten Effekten zu verstärkter Kaufzurückhaltung und damit zu sinkenden Mengen geführt. Die Absatzeinbußen wurden durch die vorrangig inflationsbedingten Preiserhöhungen kompensiert, was die gegenläufige Umsatzentwicklung von +6,9 % erklärt. Ähnlich stellt sich die Lage in den USA dar, wobei der Umsatzanstieg im Vorjahresvergleich wesentlicher höher ausfiel. Den rückläufigen Absatzmengen von -1,0 % stehen in den USA eine deutliche Erhöhung des wertmäßigen Joghurtmarktvolumens von 20,9 % entgegen. In Polen sind die Joghurt-Absatzmengen um 2,1 % gesunken bei einem leichten Rückgang des Umsatzes um 0,1 %. Insgesamt ging das Absatzvolumen auf dem europäischen Joghurtmarkt um 0,8 % zurück, während wertmäßig ein Anstieg von 1,4 % zum Vorjahr erzielt wurde.

Dieser mengenmäßige Abwärtstrend, der mit Ausnahme der Pandemiezeit bereits im Segment Milch zu beobachten war, setzt sich nun fort und greift auf fast alle Fruchtjoghurtsorten über. So hält nach einem starken Wachstumsschub der Milchaltemativjoghurts, der sich auf alle Basen wie Kokos, Hafer, Soja etc. hinweg erstreckte, nun auch bei den Joghurtalternativen ein Dämpfer Einzug. Das Segment war rückläufig - sowohl in der Frucht- als auch in der Naturvariante. Auch wenn einzelne Basen innerhalb der Alternativjoghurts meist durch diverse Marken getrieben zulegten, so haben sich im Zuge der Inflation nun doch einige Konsumenten von den Alternativjoghurts wieder abgewandt.

Auch der Markt für süße Brotaufstriche zeigt nach einem pandemiebedingten Aufschwung ein negatives Wachstum auf der Absatzseite. Der rückläufigen Absatzmenge von 3,3 % steht ein Umsatzanstieg von süßen Frühstücksaufstrichen im deutschen Lebenseinzelhandel von 2,3 % entgegen. Die Preiserhöhung ist zum einen auf die Inflation und zum anderen auf die Verschiebungen der Preisklassen zurückzufuhren. Bei einer differenzierten Betrachtung der vier Segmente Konfitüre, Pflaumenmus, Süße Cremes und Erdnussbutter bildet der Erdnussbuttermarkt eine positive Ausnahme, der sowohl mengen- als auch wertmäßig zugelegt hat.

Das Geschäftsfeld Non-Dairy B2B ist stark von der Gastronomie sowie Out-Of-Home geprägt. Diese Marktsegmente dürften es im Jahr 2022 trotz gelockerter Infektionsmaßnahmen aufgrund der deutlichen, teilweise zweistelligen Preiserhöhungen, personalbedingter Schließungen sowie der Kaufzurückhaltung schwer haben, ihre Vorkrisenniveaus zu erreichen. Anders verhält es sich mit der Umsatzentwicklung im Bereich Back- und Teigwaren, die über das Jahr hinweg weiterhin positiv ausgefallen ist. Während das Coronavirus das allgemeine Bewusstsein der Verbraucher für die Bedeutung einer gesunden Ernährung schärfte, fanden süße Leckereien wie Kuchen eine nostalgische Beliebtheit am genussvolleren Ende einer ausgewogenen Ernährung. Gemäß Mordor Intelligence sind Bequemlichkeit, Zugänglichkeit und das damit verbundene Nährwertprofil die Hauptfaktoren, die Backwaren auf dem modernen Markt erhalten.

Trotz des gestiegenen Preisniveaus stagniert der Süßwarenmarkt im Jahr 2022 umsatzseitig mit -0,1 % im Vorjahresvergleich, was auf die rückläufige Absatzmenge von 3,1 % zurückzuführen ist. Bei Schokoladenwaren sind Umsatz und Absatz um 3,6 % bzw. 5,4 % gesunken. Der Umsatz von Pralinen, Marzipan- sowie Nougatprodukten ist um 4,0 % zurückgegangen bei einem verminderten Absatz im Vergleich zum Vorjahr von 3,2 %.

III. Lage des Konzerns

1. Vermögenslage

Die immateriellen Vermögensgegenstände haben wertmäßig um TEUR 1.138 gegenüber dem Vorjahr abgenommen, wobei Zugängen von TEUR 2.211 Abschreibungen von TEUR 3.864 und Währungskurseffekte von TEUR 515, die im Wesentlichen auf das Währungskurspaar USD/EUR entfallen, gegenüberstehen.

Das Sachanlagevermögen verringert sich im Vorjahresvergleich um TEUR 1.746, wobei sich in erster Linie Investitionen von TEUR 11.256 und Abschreibungen von TEUR 16.832 gegenläufig auswirkten. Darüber hinaus wirkten sich Währungskurseffekte insbesondere des Kurspaares USD/EUR von TEUR 4.224 werterhöhend aus.

Innerhalb des Anlagevermögens stehen im Jahr 2022 insgesamt Zugänge in Höhe von TEUR 14.512 Abschreibungen von TEUR 20.771 gegenüber.

Die Vorräte sind im Vorjahresvergleich um TEUR 19.177 gestiegen. Diese Entwicklung entfällt mit TEUR 16.325 insbesondere auf die Zunahme der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die in erster Linie durch signifikante Rohstoffpreiserhöhungen von Binde- und Süßungsmitteln sowie einer im Vorjahresvergleich erhöhten Bevorratung von Beständen des Geschäftsbereichs Milch begründet ist. Der Währungskurseffekt beläuft sich in Bezug auf den Vorratsbestand auf TEUR 1.631 und ist im Wesentlichen auf die stichtagsbezogenen Währungskurseffekte des Kurspaares USD/EUR zurückzuführen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um TEUR 16.948 gestiegen, wobei neben der Umsatzentwicklung auch Währungskurseffekte von TEUR 1.231 werterhöhend wirken.

Die sonstigen Vermögensgegenstände haben sich um TEUR 5.380 vermindert. Dies ist in erster Linie auf die im Vorjahresvergleich gesunkenen Steuererstattungsansprüche und debitorischen Kreditoren zurückzuführen.

Die flüssigen Mittel verringerten sich um TEUR 4.737 insbesondere aufgrund des erhöhten Finanzierungsbedarfs durch den Aufbau der Bestände an Vorräten und Forderungen zum Bilanzstichtag.

Die Eigenkapitalquote verringert sich in erster Linie aufgrund des Konzernjahresfehlbetrags sowie der um 5,9 % gestiegenen Bilanzsumme von 61,5 % im Vorjahr auf 56,9 % zum Bilanzstichtag.

Die Erhöhung der Rückstellungen um TEUR 469 geht im Wesentlichen auf die Entwicklung der Pensionsrückstellungen zurück, die in erster Linie aufgrund des erhöhten Rententrends um TEUR 2.218 gestiegen sind. Dagegen verminderten sich die Steuerrückstellungen um TEUR 954 und die sonstigen Rückstellungen um TEUR 794 insbesondere aufgrund um TEUR 397 geringerer Rückstellungen für Rückvergütungen und Werbekostenzuschüsse sowie um TEUR 335 niedrigerer Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen.

Die Verbindlichkeiten sind gegenüber dem Vorjahr deutlich um TEUR 29.818 gestiegen, wobei ein Währungskurseffekt von TEUR 1.661 zu berücksichtigen ist. Die Erhöhung ist vorrangig auf die gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR+26.123) infolge des erhöhten Finanzierungsbedarfs und die um TEUR 3.346 gestiegenen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.

2. Finanzlage

Zur Erläuterung der Finanzlage verweisen wir auf die folgende zusammengefasste Konzern-Kapitalflussrechnung, für weitergehende Informationen verweisen wir auf die detaillierte Konzern-Kapitalflussrechnung als Bestandteil des Konzernabschlusses.

	2022 TEUR	2021 TEUR
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-6.503	5.173
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-13.340	-22.850
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-10.975	-15.474
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-30.818	-33.151
Wechselkursbedingte Veränderungen des Finanzmittelfonds	-42	-480
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-13.701	19.930
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-44.561	-13.701

	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	4.487	9.224
Kontokorrentverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (-)	-49.048	-22.925
	-44,561	-13.701

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr TEUR -6.503 und fällt somit um TEUR 11.676 geringer aus als im Vorjahr. Diese Entwicklung ergibt sich in erster Linie aus dem gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöhten Aufbaus des Working Capitals zum Bilanzstichtag sowie dem um TEUR 14.233 deutlich geringeren EBITDA.

Im Jahr 2022 ergab sich aus der Investitionstätigkeit ein Mittelabfluss von TEUR 13.340, der im Wesentlichen aufgrund des geringeren Investitionsvolumens um TEUR 9.510 niedriger als im Vorjahr ausfällt.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beträgt im Geschäftsjahr 2022 TEUR -10.975 und beinhaltet Zinszahlungen und Auszahlungen an die Gesellschafter. Trotz um TEUR 1.342 höherer Zinszahlungen fällt der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit durch die niedrigeren Auszahlungen an die Gesellschafter im Vorjahresvergleich um TEUR 4.499 höher aus.

Der Finanzmittelfonds, bestehend aus Guthaben bei Kreditinstituten abzgl. Kontokorrentverbindlichkeiten, verringerte sich deutlich um TEUR 30.860 gegenüber dem Vorjahr und beträgt zum Bilanzstichtag TEUR -44.561 (Vorjahr: TEUR -13.701). Dabei bestehen zum Bilanzstichtag offene Kontokorrentkreditlinien von TEUR 76.157.

3. Ertragslage

Die Absatzmenge der ZENTIS-Gruppe liegt im Geschäftsjahr 2022 um 0,9 % über dem Niveau des Vorjahres. Dabei konnte der Mengenrückgang über alle Gesellschaften hinweg, insbesondere in Russland (-24 %) und Ungarn (-8,5 %), durch einen deutlichen Absatzzuwachs in der polnischen Gesellschaft und ein leichtes Mengenwachstum von 0,5 % in der Muttergesellschaft aufgefangen werden.

Die ZENTIS-Gruppe erzielte im Jahr 2022 einen Netto-Umsatz von Mio. EUR 710,8, was einer Erhöhung um 13,7% gegenüber dem Vorjahreswert und einer positiven Abweichung vom Planwert (Mio. EUR 685,1) von 3,8 % entspricht. Im Vorjahresvergleich haben die Gesellschaften in den USA und Polen mit 24,3 % und 22,0 % kräftige Umsatzsteigerungen erzielen können. Die Umsätze der ZENTIS GmbH & Co. KG und der ungarischen Gesellschaft sind um 11,3 % bzw. 8,8 % moderat gestiegen, während die Zentis Logistik Service GmbH und die Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG einen leichten Umsatzzuwachs von 1,1 % bzw. 0,2 % verzeichnen konnten. Demgegenüber stehen deutliche Umsatzeinbüßen bei der russischen Gesellschaft von -15,3 %.

Ein bedeutsamer Leistungsindikator für die ZENTIS-Gruppe ist das Wachstum, was dem Verhältnis aus der IST-Gesamtleistung und der IST-Gesamtleistung des Vorjahres entspricht. Hierbei umfasst die Gesamtleistung die Umsatzerlöse, Bestandveränderungen und aktivierten Eigenleistungen. Im Jahr 2022 hat die ZENTIS-Gruppe ein Wachstum von 13,1 % erwirtschaftet und hat den Planwert von 8,5 % um 4,6 % übertroffen. Damit liegt die Kennzahl 9,5 %-Punkte über dem Vorjahreswert (3,6 %). Zum positiven Wachstum trug insbesondere der Umsatzanstieg bei, wohingegen sich die Bestands Veränderung um TEUR 2.687 gegenüber dem Vorjahr verringerte.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich deutlich um TEUR 5.989. Dies resultiert mit TEUR 4.787 in erster Linie aus einer im Vorjahr in den USA gewährten Corona-Beihilfe in Form eines Darlehensverzichts. Dem stehen um TEUR 1.381 erhöhte Wechselkursgewinne gegenüber.

Der Materialaufwand erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 18,9 % auf TEUR 476.853. Dabei haben sich Währungskurseffekte von TEUR 6.937 werterhöhend ausgewirkt, die vorrangig auf die jahresdurchschnittsbezogenen Effekte des Kurspaares USD/EUR entfallen. Der deutliche Anstieg des Materialaufwands ist einerseits auf die Erhöhungen der globalen Rohstoff- und Energiepreise und andererseits auf die leicht positive Absatzentwicklung zurückzuführen.

Der Personalaufwand beträgt im Geschäftsjahr 2022 TEUR 118.867 und liegt somit um 4,7 % über dem Vorjahres wert. Dies ist neben unterjährigen Tarifsteigerungen auch auf die Erhöhung des Rententrends bei der Ermittlung der Pensionsrückstellungen zurückzuführen.

Die Abschreibungen, inklusive der Abschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwerts, sind im Geschäftsjahr investitionsbedingt auf TEUR 20.696 gestiegen und liegen damit um 7,8 % über dem Vorjahr.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um TEUR 10.074, was in erster Linie auf gestiegenen Fracht- und Instandhaltungskosten beruht.

Das Finanzergebnis beläuft sich auf TEUR -11.034 und besteht im Wesentlichen aus Zinsaufwendungen für Sonderkonten (TEUR 8.465), Darlehenszinsen (TEUR 1.834) sowie Zinsen aus der Aufzinsung von Rückstellungen (TEUR 1.366). Dementgegen stehen Zinserträge aus Bankguthaben sowie sonstige Zinserträge in Summe von TEUR 717.

Die deutliche Reduktion der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag um TEUR 8.375 resultiert primär aus der im Vorjahr vorgenommenen Wertberichtigung auf in Vorjahren aktivierte latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge des Organkreises der Zentis North America LLC, Zentis North America Holding LLC und der Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG, Aachen.

Der Konzernjahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2022 beträgt TEUR -9.768 (Vorjahr: TEUR -3.158).

Die Ertragslage der ZENTIS-Gruppe war im Geschäftsjahr 2022 im Großen und Ganzen nicht zufriedenstellend.

4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Insgesamt konnte die ZENTIS-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 bei einem leichten Absatzplus von 0,9 % den Umsatz um 13,7 % erhöhen, wobei die Umsatzsteigerung vor allem durch die Gesellschaften in den USA und Polen sowie die ZENTIS GmbH & Co. KG getragen wurde. Die heterogene Mengen- und Umsatzentwicklung ist auf die Erhöhung der Verkaufspreise infolge der anhaltenden Kostensteigerungen, die sich bereits im Vorjahr abzeichneten, zurückzufuhren sowie auf den Produktmix, insbesondere aus volumenstarken Artikeln, die aufgrund des anhaltenden Preisdrucks geringere Umsätze wie auch Margen generiert haben. Negativ ausgewirkt haben sich zudem Mengenverluste in Osteuropa vorrangig bedingt durch den Krieg in der Ukraine. Auf der Aufwandsseite ist die ZENTIS-Gruppe mit überproportional gestiegenen Material- und Transportkosten sowie inflationsbedingt höheren Gemeinkosten konfrontiert, die auch durch die im Jahresverlauf durchgesetzten Verkaufspreiserhöhungen nicht vollständig aufgefangen werden konnten. Der deutliche Anstieg des Materialaufwands ist dabei in erster Linie auf signifikant erhöhte Rohstoffpreise, insbesondere von Binde- und Süßungsmitteln, sowie gestiegene Energiekosten zurückzuführen. Aufgrund der auf Jahresbasis vereinbarten Preise konnten die erhöhten Kosten im Geschäftsjahr 2022 erst ab der zweiten Jahreshälfte durch Preisanpassungen sukzessive weitergegeben werden. Die bis dahin aufgelaufenen Kostenunterdeckungen führten zusammen mit den negativen Auswirkungen des Ukrainekriegs, insbesondere auf die Ergebnisse der russischen wie auch polnischen Gesellschaft, sowie einem unvorteilhaften Kunden- und Sortimentmix zu der Verschlechterung des Konzernergebnisses.

Die EBIT-Marge (EBIT ohne sonstige Steuern und Abschreibungen auf Finanzanlagen / Gesamtleistung) ist ein weiterer bedeutsamer Leistungsindikator der ZENTIS-Gruppe. Im Geschäftsjahr 2022 hat die ZENTIS-Gruppe ein EBIT von TEUR 4.210 (Vorjahr: TEUR 19.945) sowie eine EBIT-Marge von 0,6 % erzielt und somit den Planwert von 0,9 % um 0,3 %-Punkte verfehlt. Dies begründet sich insbesondere dadurch, dass die im Plan prognostizierten Kostensteigerungen teilweise noch höher ausfielen. Im Vergleich zum Vorjahr (3,2 %) ist die Kennzahl um 2,6 %-Punkte gesunken. Zu berücksichtigen sind dabei Sondereffekte im Vorjahr von TEUR 4.787 aus Erträgen aus Corona-Beihilfen in den USA.

5. Mitarbeiter

Die Anzahl der Mitarbeiter (exklusive Auszubildende) beträgt zum 31. Dezember 2022 konzernweit 1.950 (Vorjahr: 1.974). Dies entspricht einer stichtagsbezogenen Reduktion um 24 Mitarbeiter. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl (exklusive Auszubildende) beträgt im Jahresverlauf 1.960 (Vorjahr: 1.924).

Die Produktivität pro Mitarbeiter gemessen an der Gesamtleistung ist um 11,1 % über dem Niveau des Vorjahres gestiegen.

6. Umwelt

Der ZENTIS GmbH & Co. KG wurden vom Bundesamt für Mensch und Umwelt mit Bescheid vom 16. August 2021 für die Jahre 2021 bis 2025 insgesamt 19.145 t Emissionsberechtigungen gemäß Gesetz über den nationalen Zuteilungsplan für Treibhausgas-Emissionsberechtigungen für den Betrieb einer Feuerungsanlage (Kessel 1-4) zugeteilt. Im Geschäftsjahr 2022 wurden insgesamt ca. 18.400 t CO ₂ -Ausstoß gemessen. Die ZENTIS-Gruppe unternimmt weiterhin Bemühungen, die Emissionen zu reduzieren.

Die ZENTIS GmbH & Co. KG ist seit dem 10. Juni 2013 an allen Standorten gemäß ISO 50001:2011 zertifiziert. Somit erfüllt die ZENTIS GmbH & Co. KG die erforderlichen Nachweise eines Energiemanagementsystems. Die Zertifizierung gemäß ISO 50001:2011 ist Voraussetzung, um auch weiterhin Energiekostenerstattungen gemäß "Ökosteuergesetz" in Anspruch nehmen zu dürfen.

Der Eigenfuhrpark der Zentis Logistik Service GmbH ist schwerpunktmäßig im Fernverkehr tätig und hat dort ausschließlich Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro VI im Einsatz. Durch die moderne Fahrzeugflotte konnten Einsparungspotenziale im Bereich Diesel-Kraftstoffe realisiert werden. Seit 2020 wurde zudem ein erstes Fahrzeug mit Flüssiggas-Antrieb (LNG) in Betrieb genommen. Die konzernweite Kooperation im Bereich der Beschaffungslogistik wurde weiter ausgebaut, wodurch weitere Synergien gehoben werden konnten.

7. Konsolidierungskreis

Die Zuckerkartell-Geschädigte Klage GmbH & Co. KG, Celle, sowie die Zuckerkartell-Geschädigte Verwaltungs-GmbH, Celle, wurden wie in den Vorjahren gemäß § 296 Abs. 2 S. 1 HGB wegen untergeordneter Bedeutung nicht konsolidiert.

Die übrigen Gesellschaften der ZENTIS-Gruppe werden unverändert vollkonsolidiert.

IV. Risikobericht

Der vorliegende Bericht gibt einen zusammenfassenden Überblick über das Risikomanagement und die Risikosituation bei der ZENTIS-Gruppe (ZENTIS) per Ende Dezember 2022. Die Risikoidentifikation wurde unter der Leitung des Zentralen Risikomanagements gemäß den organisatorischen Vorgaben des Risikomanagement-Prozesses durch die Risikoverantwortlichen vorgenommen.

1. Zusammenfassung und Risikopolitik

Es sind derzeit keine aus einzelnen oder aggregierten Risiken bzw. dem Gesamtrisiko bestandsgefährdenden Entwicklungen erkennbar, die derZENTIS-Gruppe im Geschäftsjahr 2023 existenziell schaden könnten. Das Management beurteilt aus heutiger Perspektive die unternehmensindividuelle Risikotragfähigkeit als ausreichend sowohl zur Risikofmanzierung als auch zur Zukunftssicherung.

Gegenüber der letzten Berichterstattung sind jedoch wesentliche, ungünstige Veränderungen zu vermerken.

Die aktuellen Rahmenbedingungen stellen ZENTIS vor große Herausforderungen und bedrohen nicht nur die Lieferfähigkeit aufgrund von Unterbrechungen in den Lieferketten oder Blackouts/Brownouts und Gasmangellagen, sondern wirken sich auch kostenseitig negativ auf die Ertragslage aus. Die Preisentwicklung auf den Rohstoffmärkten hat einen signifikanten Einfluss auf unsere Kostenstruktur. Zusätzlich lassen sich die aktuellen Kostensteigerungen absatzseitig nur bedingt kompensieren und verstärken den Margendruck. Des Weiteren könnten sich der inflationär bedingte Rückgang der Wirtschaftsleistung, aber auch die politischen Unsicherheiten umsatzseitig nachteilig auswirken. Für die von ZENTIS getroffenen Maßnahmen, um diesen Risiken zu begegnen, verweisen wir auf unsere Ausführungen im Abschnitt V. 3. "Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung" im vorliegenden Konzernlagebericht.

Durch die global ausgerichtete Geschäftstätigkeit ist ZENTIS zusätzlich zu den eingangs angeführten Risiken mit einer Vielzahl von Gefahren konfrontiert, die untrennbar mit unserem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Zu den schwerwiegendsten Risiken gehören unverändert umweltbedingte Risiken des Milchmarktes, ausgelöst bspw. durch Verunreinigungen oder etwa Seuchen. Latente, aber trotz aller Vorsicht nie gänzlich auszuschließende Gefahren drohen durch Compliance-Verstöße, Reputationsrisiken oder etwa den Verlust von Zulassungen und erfordern darum permanent, wie auch alle anderen Risikopotenziale, die höchste Aufmerksamkeit unseres Managements. Betriebsunterbrechungs risiken oder Cyber-Attacken können zwar durch Versicherung und Kontinuitätsmanagement in ihrer Auswirkung reduziert werden, erfordern aber dennoch die stetige Pflege gezielter Präventions- und Reaktionsmaßnahmen durch die Risikoverantwortlichen.

Zusammen mit der Geschäftsführung wurden mögliche bestandsgefährdende Risiken anhand einer Risikoliste erörtert. Es wurden daraus keine unternehmenskritischen Risiken abgeleitet.

Oberster Grundsatz unserer Risikopolitik ist es, Risiken nur dann einzugehen, insofern ein angemessener Mehrwert für das Unternehmen geschaffen werden kann und die Unternehmensziele nicht maßgeblich gefährdet werden. Risiken sind bei ZENTIS definiert als Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer negativen Zielabweichung führen können.

Diese von der Geschäftsführung festgelegte Risikopolitik bestimmt das Handeln aller am Risikomanagement-Prozess beteiligten Personen und dient dem Zweck der Früherkennung der bereits aufgeführten und weiterer möglicher bestandsgefährdender Entwicklungen. ZENTIS definiert somit Risikomanagement in erster Linie als Führungs- und Fachverantwortung. Mittels Managementsystemen, Verfahrensanweisungen und Kontrollmechanismen werden die Tätigkeiten des operativen Managements gesteuert, überwacht und kontrolliert. Hierbei unterstützen auch das bei ZENTIS eingerichtete Compliance-Management, das Finanz-Controlling mit dem Internen Kontroll-System sowie das HSE (Health-Safety-Environment)-Management in den Bereichen Umwelt und Arbeitssicherheit.

2. Die Grundprinzipien unseres Risikomanagement-Systems

Das Risikomanagement-System bei ZENTIS wird kontinuierlich weiterentwickelt. Ziele unseres Risikomanagements sind u. a. die Absicherung unserer Unternehmensziele, frühzeitiges Einleiten von Maßnahmen sowie die Reduzierung von Risikokosten. Die Aufgaben des Risikomanagements sind es, über die gesamte Wertschöpfungskette vorhandene und zu erwartende Risiken zu erkennen, zu analysieren, zu bewerten und zu überwachen sowie Maßnahmen abzuleiten. Dabei definiert ZENTIS einen auf die Untemehmensgruppe angepassten Orientierungsrahmen, der sich an den gängigen Management-Normen als auch Prüfungsstandards anlehnt.

Die zentrale Überwachung und Koordinierung des Risikomanagement-Prozesses erfolgen durch eine direkt der Geschäftsführung und dem Beiratsvorsitzenden berichtspflichtigen Stelle. Sie ermittelt und beschreibt auch die Gesamtrisikolage der ZENTIS. Im Risikomanagement-System sind ein Risikomanager sowie eine Vielzahl an Risikoverantwortlichen aus allen Unternehmensbereichen eingebunden. Die direkte Verantwortung für Früherkennung, Steuerung und Kommunikation von Risiken obliegt den operativ tätigen Personen (Risikoverantwortlichen) und ist ein kontinuierlicher operativer Prozess. Dadurch soll nicht nur die Risikokultur gefördert, sondern auch die Dokumentation und Nachvollziehbarkeit stetig verbessert werden. Mit einer Risikomanagement-Software wird der gesamte Prozess unterstützt. Die Überwachung und Verbesserung obliegen dem Risikomanager zusammen mit der internen Revision.

Für die Identifikation von Risiken wurden Risikokategorien definiert und einzelne Risikofelder zugeordnet. Dadurch werden Schwerpunkte gesetzt. Die Risikokategorien bei ZENTIS sind strategische Risiken, Marktrisiken, Finanzmarktrisiken, politische/rechtliche und Compliance-Risiken, Organisations- und Führungsrisiken, Wertschöpfungsrisiken und Risiken durch Unterstützungsprozesse.

Nach der strukturierten Risikoidentifikation erfolgt die Bewertung der Risiken mittels einer Relevanzskala.

Relevanzskala

Relevanz	Definition (bezogen auf den realistischen Höchstschaden)
1	Weniger bedeutende Risiken, die kaum spürbare Abweichungen vom operativen Ergebnis verursachen
2	Mittlere Risiken, die spürbare Abweichungen vom operativen Ergebnis bewirken
3	Bedeutende Risiken, die das operative Ergebnis stark beeinflussen oder sich auch langfristig auswirken
4	Schwerwiegende Risiken, die zu großen Abweichungen vom operativen Ergebnis führen und/oder sich auch langfristig auswirken
5	Kritische Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können

Relevante Risiken oberhalb eines bestimmten Schwellenwerts werden anhand von Szenarien im Hinblick auf deren Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen systematisch bewertet. Planungsrisiken werden mittels Standardabweichungen eingeschätzt. Die Wirkungen der Einzelrisiken werden im Kontext der Unternehmensplanung mittels der Risikosimulation aggregiert und die Gesamtrisikoposition wird berechnet. Dies bedeutet, dass in unabhängigen Simulationsläufen mit Hilfe von Zufallszahlen die Gewinn- und Verlustrechnung eines Geschäftsjahres mehrere tausend Mal durchgespielt (Monte-Carlo-Simulation) und dadurch die Beurteilung der individuellen Risikotragfähigkeit von ZENTIS ermöglicht wird.

3. Darstellung der Risikofelder und Einzelrisiken

Nachfolgend beschreiben wir potenzielle Risiken, die bedeutende Auswirkungen auf unsere Finanz- und Ertragslage sowie unsere Reputation haben können und geben eine Einschätzung der Relevanz für unser Geschäft. Die Aufgliederung erfolgt nach den gleichen Risikokategorien, die wir auch in unserem Risikomanagementsystem verwenden. Die Risikofelder wurden zusammengefasst. Sofern nicht anderslautend angegeben, betreffen die nachfolgend beschriebenen Risiken alle unsere Geschäftssegmente.

Strategische Risiken

Periodisch wird im Rahmen des Strategieplanungsprozesses die strategische Ausrichtung der ZENTIS-Gruppe den Umfeld- und Unternehmensgegebenheiten angepasst. Die Risikoanalyse ist ein integraler Bestandteil dieses Prozesses.

Das größte strategische Einzelrisiko für ZENTIS als Lieferant von Fruchtzubereitungen stellt unverändert die bereits eingangs erwähnte starke Ausrichtung auf den Molkereisektor und damit verbunden das Thema «Milch» dar.

Den strategischen Risiken aus der Geschäftsfeldstruktur bei ZENTIS begegnen wir durch eine internationale Aufteilung unseres Geschäfts sowie die Gliederung in die Kompetenzfelder Fruchtzubereitungen für die Milchwirtschaft, Fruchtzubereitungen für Non Dairy, Süße Brotaufstriche, Süßwaren, Logistik. Damit verfolgen wir auch die Ziele, die konjunkturelle Abhängigkeit zu reduzieren, Verbundvorteile zu schaffen und durch Spezialisierung die Markt- und Wettbewerbsposition zu stärken.

Marktrisiken

Als Produzent von Produkten sowohl für die weiterverarbeitende Lebensmittelindustrie (Milch, Backwaren) als auch direkt für den Lebensmitteleinzelhandel haben die aktuell ungünstige konjunkturelle Entwicklung in unseren Absatzmärkten (speziell Europa), das Konsumentenverhalten und Verbrauchertrends, aber auch der Konzentrationsprozess von Molkereien in Europa einen maßgeblichen Einfluss auf das Geschäftsvolumen und dadurch unser Unternehmensergebnis.

Die Bedeutung der Pflege der Marke ZENTIS stellt in diesen Märkten ein latentes Risiko dar. So könnten sich bspw. Produktrückrufe rasch zu einem Reputationsrisiko entwickeln. Mit einem Krisenmanagement und Krisenkommunikationsplan bereiten wir uns auf solche Ereignisse vor.

Als Entwicklungspartner unserer Kunden liefert ZENTIS Innovationen und Produktkonzepte, um sowohl den Mengenrückgängen entgegenzuwirken als auch die Markt- und Wettbewerbsposition mit zukünftigen Erfolgspotenzialen zu stärken.

Dem Risiko der «Abhängigkeit von Kunden» begegnet ZENTIS mit traditionell engen und stabilen Kundenbeziehungen sowie dem stetigen Bestreben einer Verbreiterung der Kundenbasis.

Für die Herstellung der Produkte benötigt ZENTIS eine Vielzahl von Agrarrohstoffen. Die Preisentwicklung der Materialkosten ist einer Vielzahl von Einflüssen ausgesetzt. Ziel unserer Einkaufsstrategie ist es, durch gutes Timing wettbewerbsfähige Preise für gute Qualitäten zu erzielen. Da auch wir uns überraschenden Sondereinflüssen (wie z.B. Wetter, Politik, Lieferantenrisiken etc.) nicht gänzlich entziehen können, fließen Planungsunsicherheiten als relevante Risiken in die Risikobewertung mit ein.

Neben dem Preis kommt auch der Verfügbarkeit von entsprechenden Qualitäten eine besondere Rolle zu. Dem Einkauf bei ZENTIS wird dementsprechend strategische Bedeutung beigemessen. Durch eine sorgfältige Lieferantenauswahl, langfristige Lieferkontrakte, geographische Diversifizierung und profunde Marktkenntnisse sollen die Verfügbarkeit erforderlicher Qualitäten sichergestellt und Lieferengpässe vermieden werden.

Finanzmarktrisiken

Zur Absicherung des operativen Geschäftes verfügt ZENTIS über langfristige Kreditzusagen seiner langjährigen Hausbanken.

Die Liquiditätssituation wird täglich überwacht. Die Steuerung des zukünftigen Liquiditätsbedarfs erfolgt über eine zweistufige, rollierende Liquiditätsplanung. Die Sicherstellung der Liquidität ist ein strategisches Ziel.

Den Risiken aus «Forderungsverlusten» begegnet ZENTIS mit einem konsequenten Credit Management. Alle ZENTIS-Kunden, die auf Kreditbasis beliefert werden, müssen eine Bonitätsprüfung durchlaufen. Der Kreditvergabeprozess ist Teil der bestehenden Credit Policy. Es besteht der Grundsatz, dass Forderungen kreditversichert werden. Darüber hinaus kommen interne Kreditlimite bei Kunden zum Einsatz, die von der Andienungspflicht ausgenommen bzw. aus anderen Gründen nicht versichert sind. Die regelmäßige Analyse des Forderungsbestandes und der Forderungsstruktur sichert eine laufende Überwachung des Risikos.

Per 31. Dezember 2022 gab es keine Hinweise darauf, dass signifikante Beträge von in Zahlungsverzug befindlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nicht ausgeglichen werden. Das Restrisiko stufen wir als mittleres Risiko ein.

ZENTIS kann aus finanzieller Perspektive als gesundes Unternehmen bezeichnet werden.

Politische, rechtliche und Compliance-Risiken

Für ZENTIS ist verantwortungsvolles und rechtmäßiges Handeln ein Grundprinzip für erfolgreiches wirtschaftliches Agieren, für die Qualität unserer Produkte sowie für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Wir legen größten Wert darauf, dass gesellschaftliche Konventionen, rechtliche Vorgaben und Unternehmensregeln eingehalten werden, um das Risiko von Verstößen gegen geltendes Recht, vertragliche Vereinbarungen als auch Normen und interne Prinzipien (Ethik-Kodex, Richtlinien) zu reduzieren. Die latente Gefahr aus Compliance-Verstößen, die z.B. aufgrund von vorsätzlichen Handlungen nie gänzlich ausgeschlossen werden kann, stufen wir als schwerwiegendes Risiko ein und untermauern dadurch unser Bestreben, Compliance-Risiken auf einem geringen Niveau zu halten.

Risiken aus der Produkthaftung begrenzen wir mittels einer maßgeschneiderten Produkthaftpflichtversicherung. Dennoch könnten für ZENTIS im Falle von Produktrückrufen nicht versicherbare Kosten in der Größenordnung der mittleren Risikorelevanz entstehen.

Risiken aus vertraglichen Vereinbarungen als auch aus der Auslegung bestehender Gesetzgebung begegnen wir mit eigener Kompetenz und bei Bedarf mit Unterstützung externer Rechtsberatung.

Organisation- und Führungsrisiken

Der Risikokategorie zugeordnet sind Themen in Bezug auf Interne Kontrollsysteme als auch Themenfelder wie bspw. das Betriebsklima, die Unternehmenskultur sowie die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat. Die identifizierten Risiken werden beobachtet und mit Steuerungsmaßnahmen, soweit möglich, vermindert.

Wertschöpfungsrisiken

Die Lieferfähigkeit unserer Standorte könnte durch Naturereignisse und Feuerkatastrophen, aber auch durch technisches Versagen der Produktionsanlagen, behördliche Verfügungen oder Ausfälle in der Lieferkette u.v.m. beeinträchtigt werden. Gelingt es unserem Kontinuitäts- bzw. Krisenmanagement in solchen Fällen nicht, eine Produktionsverlagerung auf andere Standorte vorzunehmen oder die Nachfrage aus Lagerbeständen abzudecken, drohen Betriebsunterbrechungen und Umsatzrückgänge. Die Entschädigungssummen der Versicherungsdeckungen werden jährlich aktualisiert.

Einem Versorgungsengpass bei strategisch wichtigen Rohstoffen begegnen wir mit einer Qualifizierung mehrerer Lieferanten.

Für den Fall technischer Ausfälle verfügen wir über qualifiziertes Personal, das nicht nur die Anlagen entwickelt, sondern auch in regelmäßigen Abständen kontrolliert und wartet.

Produktrisiken begegnen wir mit einem hochqualifizierten Qualitätssicherungssystem. Seit 2003 erreicht ZENTIS beim IFS (International Featured Standard - Food) das Ergebnis "higher level". Darüber hinaus besteht die Zertifizierung nach dem Food Safety System Certification (FSSC) 22000 (u.a. Lebensmittelsicherheit, Rückverfolgbarkeit). Dennoch bergen Produktentwicklungen Kostenrisiken, die bspw. mit der Sensitivität der Konsumenten im Zusammenhang stehen oder mit unzureichend erfolgreichen Produktinnovationen, aber auch mit der abnehmenden Innovationsbereitschaft unserer Großkunden verbunden sein können. Auch Qualitätskosten können trotz etablierter Verfahren nicht ausgeschlossen werden.

Risiken durch Unterstützungsprozesse

Qualifiziertes Personal ist einer der wichtigsten Pfeiler unserer Erfolgsgeschichte. Die Entwicklung unserer Mitarbeiter als auch Stellvertreterregelungen reduzieren die latenten Risiken aus dem Ausfall von Schlüsselpersonen bzw. Know-how-Trägern. Weitere identifizierte Risiken werden beobachtet und mit Steuerungsmaßnahmen, soweit möglich, vermindert.

Der Informationssicherheit (Datenvertraulichkeit und -integrität, Systemverfügbarkeit) wird hohe Bedeutung beigemessen. Die IT-Bereiche bei ZENTIS zeigen ein professionelles Fundament einer gelebten Praxis in Bezug auf Leistungserbringung, Qualität der erbrachten Dienstleistungen und Kosten, welches das IT-Management als «good practice» bezeichnet, also eine in Bezug auf die Größe, Geschäftstätigkeit und Komplexität leistungsfähige und angemessene IT. Ein Ausweichrechenzentrum als Not fallsystem wird vorgehalten und ein IT-Sicherheitsbeauftragter sorgt dafür, dass die bestehenden Richtlinien eingehalten werden.

4. Gesamtrisikoposition

Die obigen Ausführungen geben einen Einblick in umfassendes Risikoinventar der ZENTIS-Gruppe. Aus heutiger Sicht können die dokumentierten Risiken als beherrschbar bezeichnet werden.

Risiken, die im Rahmen des Identifikationsprozesses bisher noch nicht ermittelt werden konnten, bzw. Risiken, die gegenwärtig als weniger relevant bewertet wurden, könnten sich jedoch nachteilig auf ZENTIS auswirken.

Die konservative Entnahmepolitik der Gesellschafter und die solide Ertragslage sorgen für eine gute Risikotragfähigkeit. Die Risiken werden quantitativ bewertet und die Gesamtrisikoposition mittels statistischer Verfahren im Zusammenwirken dargestellt.

V. Voraussichtliche Entwicklung des Konzerns

1. Allgemeine Marktentwicklung

Der Sachverständigenrat sagt für das Jahr 2023 erschwerte Wachstumsbedingungen im Euro-Raum voraus, da zumindest im Winterhalbjahr 2022/2023 nicht mit einer Entspannung der Energiepreise zu rechnen ist. Verbraucher und Unternehmen sind nach Angaben der Europäischen Kommission weiterhin mit hohen Energiekosten konfrontiert, und da mehr als 90 % der Kernpositionen des HVPI-Warenkorbs einen überdurchschnittlichen Preisanstieg verzeichnen, nimmt der Inflationsdruck weiter zu. Im Jahresdurchschnitt ist für das Jahr 2023 mit einem leichten Rückgang der Inflationsrate auf 7,4 % zu rechnen. Die geldpolitische Straffung wird sich daher fortsetzen und die Investitionen belasten. Der Kaufkraftverlust und die Schwäche des Verbrauchs dürften in nächster Zeit anhalten, da die Inflation weiterhin stärker als die Nominallöhne wächst. Der Rückgang der Konsumnachfrage kann aber laut dem Sachverständigenrat durch eine geringere Sparneigung der privaten Haushalte kompensiert werden. Im Jahresverlauf 2023 dürften sich die Realeinkommen, nicht zuletzt aufgrund weitreichender staatlicher Unterstützungsmaßnahmen, aber langsam erholen und so die privaten Konsumausgaben stabilisieren. Darüber hinaus erweist sich der Arbeitsmarkt voraussichtlich als robust, was den privaten Haushalten ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Im Prognosezeitraum dürfte die Entwicklung des Außenhandels jedoch schwach ausfallen. Zwar hat sich die Lage nach den abnehmenden Lieferkettenstörungen verbessert, sie wird aber in nächster Zeit durch eine rückläufige Auslandsnachfrage und der Verschlechterung der Terms of Trade getrübt. Allerdings ist es nicht auszuschließen, dass die Kostensteigerungen im Jahr 2023 an die ausländischen Kunden weitergegeben werden und die Preise für Importgüter sinken. Gemäß dem European-Economic-Forecast für 2023 wird das BIP im Jahr 2023 um 0,8 % in der EU und um 0,9 % im Euro-Raum wachsen. Die Risiken für die Wachstums- und Inflationsaussichten bestehen im Wesentlichen in höheren Strom- und Energiepreisen, geringen oder ausbleibenden staatlichen Entlastungsmaßnahmen im Energiebereich sowie einer Verfestigung der Verbraucherpreisinflation.

Gemäß dem Monatsbericht Dezember 2022 erwartet die Deutsche Bundesbank für das Winterhalbjahr 2022/2023 ein negatives Wachstum der deutschen Wirtschaft. Aufgrund der erhöhten Energiepreise, die verzögert an die Verbraucher weitergegeben werden und so erst im Jahr 2023 voll zum Tragen kommen, werden die real verfügbaren Einkommen und der Konsum der privaten Haushalte bis Mitte 2023 sinken. Ferner werden Exporte und Auslandsnachfrage angesichts des schwächeren weltwirtschaftlichen Umfelds deutlich geringer ausfallen. Die hohe Unsicherheit in Kombination mit den gestiegenen Finanzierungskosten dämpfen zudem Unternehmens- und Bauinvestitionen. Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 dürfte im Zuge steigender Auslandsnachfrage, abnehmender Unsicherheiten, nachlassenden Preisdrucks von Energierohstoffen sowie rückläufiger Inflationsraten eine allmähliche Erholung der deutschen Wirtschaft einsetzen. Vorausgesetzt der Arbeitsmarkt bleibt robust und die nominalen Löhne werden deutlich steigen, erwartet die Deutsche Bundesbank eine Erhöhung der realen Haushaltseinkommen und einen Zuwachs des privaten Konsums. Insgesamt prognostiziert die Deutsche Bundesbank für 2023 einen Rückgang des BIP um 0,5 %, wobei die Veränderungsrate im Vergleich zur Juni-Projektion deutlich nach unten revidiert wurde aufgrund verschlechterter Angebotsbedingungen, insbesondere bei der Energieversorgung, der schwächer steigenden Auslandsnachfrage sowie höherer Finanzierungskosten. Für die Jahre 2024 und 2025 rechnet die Deutsche Bundesbank mit einem Wachstum des BIP um 1,7 % bzw. 1,4 %, bei dem die gesamtwirtschaftliche Produktionskapazität erst im Projektionszeitraum 2025 wieder das normale Niveau erreicht. Die Ursache für die Produktionslücke bis 2025 liegt vorrangig in Angebotsstörungen, allen voran bei der Energieversorgung. Unter der Annahme, dass die Energiekosten in Deutschland langfristig nicht auf das Vorkrisenniveau zurückkehren werden, sind Wertschöpfungseinbußen zu erwarten, die sich negativ auf das Produktionspotential auswirken.

Gemäß der aktuellen Kaufkraftstudie der GfK wird das verfügbare Nettoeinkommen pro Kopf auf EUR 26.271 ansteigen, was im Vorjahresvergleich einem rechnerischen Plus von 3,3 % entspricht. Allerdings wird dieser Kaufkraftzuwachs nicht ausreichen, um die hohe Inflationsrate auszugleichen. Nach Angaben der Deutschen Bundesbank wird die Inflationsrate im Jahr 2023 bei 7,2 % liegen, ein leichter Rückgang gegenüber 2022 (8,6 %), der unter anderem auf die Strom- und Gaspreisbremse der Bundesregierung zurückzuführen ist. In den Folgejahren dürfte die Inflationsrate weiter sinken und sich im Jahr 2025 bei 2,8 % einpendeln.

Im Zuge der kostendämpfenden Maßnahmen der Bundesregierung und moderaterer Energiepreise als bisher erwartet wird sich die vorsichtige Erholung des Konsumklimas laut der GfK im Jahr 2023 fortsetzen. Mit dem vierten Anstieg in Folge auf -37,6 Punkte im Januar 2023 dürfte sich der positive Trend des Konsumklimas weiter festigen. Auch Konjunktur- und Einkommenserwartung bleiben weiterhin auf Erholungskurs und legen zum Jahresbeginn deutlich zu. Lediglich die Anschaffungsneigung kann aufgrund anhaltender Unsicherheiten nicht von dem Aufwärtstrend profitieren. Trotz der moderaten Verbesserung kann es laut der GfK noch keine Entwarnung für das kommende Jahr geben, da das Konsumklima bei einer Verschärfung der geopolitischen Lage und einer damit verbundenen weiteren signifikanten Erhöhung der Energiepreise stark beeinträchtigt werden könnte. Angesichts des nach wie vor sehr niedrigen Niveaus des Indikators wird der private Konsum auch im Jahr 2023 keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können.

Aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine ist es schwierig, valide Informationen über die russische Wirtschaftslage zu finden, um Rückschlüsse auf die Wirtschaftsprognose für Russland zu ziehen. So wurden beispielsweise im Jahr 2022 kein Russia Economic Report ebenso wie keine Außenhandelsstatistik von Russland veröffentlicht. Angesichts der anhaltenden Sanktionen rechnet das ifo Institut mit einem Rückgang des internationalen Austauschs von Waren, Dienstleistungen und Know-how, der nicht nur zu einem weiteren Rückgang der russischen Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 führen wird, sondern auch die Wachstumsaussichten für die russische Wirtschaft längerfristig verschlechtert. Aufgrund der steigenden Rohstoffpreise werden laut dem Sachverständigenrat die Exportgewinne Russlands weiterhin steigen, wohingegen beim Import von einem massiven Rückgang auszugehen ist. Wegen der militärischen Teilmobilmachung und damit verbundener Fluchtbewegungen sinkt die Erwerbspersonenzahl und das Arbeitsangebot. Der Sachverständigenrat prognostiziert für Russland im Jahr 2023 einen Rückgang des BIP um 5,2 % im Vorjahresvergleich, wobei die Prognose der russischen Konjunktur mit großer Unsicherheit behaftet ist.

Laut dem ifo Institut in der Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2022 wird die US-Wirtschaft im Jahr 2023 zeitweise schrumpfen und insgesamt nur noch um 0,6 % im Vergleich zu 2022 ansteigen. Nach Angaben des Congressional Budget Office (CBO) ist die Konjunkturabschwächung auf die rückläufigen Wohnungsbauinvestitionen, Exporte sowie Lagerinvestitionen zurückzuführen. Die steigenden Zinsen dämpfen die Investitionen wie auch den privaten Konsum, was mit dem weiteren Rückgang des Realeinkommens einhergeht. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums dürfte sich allmählich auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen und letztlich das Lohnwachstum dämpfen. So ist für 2023 mit einer allmählichen Schwächung des Inflationsdrucks zu rechnen, die durch sinkende Energiepreise und dem Nachlassen der Angebotsverknappung gestützt wird. Das Wachstum dürfte laut CBO nach der ersten Hälfte des Jahres 2023 wieder einsetzen, da die sinkende Inflation es der Federal Reserve ermöglicht, die Zinssätze zu senken, was zu einem Aufschwung in zinssensiblen Sektoren führen wird. In der Prognose des CBO erreicht die Inflation das langfristige Ziel der Federal Reserve von 2 % bis 2027. Die Zahl der Beschäftigten wird den Projektionen zufolge in den mittleren beiden Quartalen des Jahres 2023 zurückgehen, bevor sie bis zum Ende des Jahres wieder ein positives Wachstum erreichen wird.

Wir gehen davon aus, dass die Inflation auch 2023 das Konsumverhalten maßgeblich beeinflussen wird und so einen Nachfrageverlust im Lebensmitteleinzelhandel, insbesondere im strategischen Geschäftsfeld der süßen Brotaufstriche, nach sich ziehen dürfte. Aufgrund der Preissteigerungen haben Konsumenten das Gefühl, sich immer weniger leisten zu können und üben sich aufgrund der damit einhergehenden Unsicherheiten in Kaufzurückhaltung. Dabei wird die Nachfrage zum Teil auch in ehemaligen Trend-Segmenten wie Bio-Produkten zurückgehen, die in den Vorjahren stets im Fokus standen.

Was die Marktentwicklung von Milchprodukten angeht, so ist weiterhin mit einem rückläufigen Absatz zu rechnen. Trotz kurzfristiger Kaufzurückhaltung wird der Nachfragetrend immer mehr in Richtung Milchalternativen gehen, wo die ZENTIS-Gruppe das Potenzial sieht, ihre Kompetenz als Zulieferer unter Beweis zu stellen. Wachstumsimpulse erwarten wir weiterhin im Bereich Non-Dairy B2B, insbesondere in den Trend-Geschmacksrichtungen Schokolade und Haselnuss.

2. Zielsetzung des Konzerns

Aufgrund des herausfordernden Umfeldes und der negativen Entwicklung im Jahr 2022 steht zunächst die Zunahme des Ertrags im Vordergrund, die durch Preiserhöhungen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung erzielt werden sollen. Wir streben danach, uns in dem Bereich der Systemgastronomie und dem wachsenden Markt für vegane Lebensmittel weiter zu etablieren. Außerdem beabsichtigen wir, unsere Position auf bestehenden Märkten, wie zum Beispiel dem Markt für Schokocremes, auszubauen. Ein anorganisches Wachstum steht weiterhin nicht im Zentrum unserer Bemühungen, wobei wir geeignete Zusammenarbeiten oder Kooperationen bei einer sich anbietenden Möglichkeit nicht kategorisch ausschließen würden.

Die strategische Planung des Konzerns spiegelt ein moderates quantitatives Wachstum verbunden mit einer kontinuierlichen Steigerung der Profitabilität wider. Der prognostizierte Umsatzzuwachs auf Mio. EUR 850 im Jahr 2023 entsteht primär aus inflationären Effekten und nicht aus einer mengenmäßigen Expansion. Im Einklang mit den offiziellen Prognosen erwarten wir in den Jahren 2023 und 2024 deutlich höhere Inflationsraten in allen Märkten und entsprechend steigende Verkaufspreise.

3. Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die aktuelle Situation ist von großer Unsicherheit gekennzeichnet. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts, hoher Inflationsraten, steigender Energiekosten und einer drohenden Rezession ist insbesondere die Absatzentwicklung schwer prognostizierbar. Einerseits ist es denkbar, dass wir aufgrund deutlicher Preiserhöhungen Mengen verlieren, andererseits produzieren wir vergleichsweise günstige Lebensmittel, die ggf. von einer Nachfrageverschiebung weg von teureren Nahrungsmitteln, wie z.B. Wurstwaren, profitieren könnten. Diese Verschiebung innerhalb unseres Portfolios ist bereits heute zu beobachten und zeigt sich bei den Konfitüren in steigenden Absätzen der günstigen Eigenmarken bei gleichzeitig rückläufigen Mengen im höherpreisigen Markensegment.

Die großen Molkereien bleiben eine wichtige Säule unseres Geschäfts. Den Unsicherheiten begegnen wir hier mit einer Stärkung der bestehenden Partnerschaften mit unseren Kunden. Die exklusive Entwicklungsarbeit bei ZENTIS, die es uns ermöglicht, gezielt auf die Wünsche der Kunden in Bezug auf Innovationen und Lösungen einzugehen, wird auch weiterhin dafür sorgen, dass ZENTIS ihre Position als Innovationsführer am Markt weiter ausbauen und festigen kann. Gleichzeitig sind wir bestrebt, unsere Kundenbasis zu verbreitern und verstärkt Kunden außerhalb der Milchindustrie und des Einzelhandels zu akquirieren. Steigende Absätze bei Kunden aus der Backwarenindustrie und in der Systemgastronomie stimmen uns optimistisch, dass dieser Weg erfolgreich sein wird.

Insgesamt sehen wir weiterhin unsere größten Risiken auf der Einkaufs- und Verkaufsseite. Preisentwicklungen und Lieferengpässe bei den Lieferanten sind nicht vorherzusehen und unterliegen sehr starken Schwankungen. Die unsichere Verfügbarkeit betrifft einige Rohstoffgruppen, aber auch Frachten, Maschinen und Ersatzteile sowie zunehmend auch qualifizierte Mitarbeiter. Gleichzeitig sind wir auf der Verkaufsseite weiterhin stagnierenden Märkten, Überkapazitäten und infolgedessen hohem Wettbewerbsdruck ausgesetzt, wobei wir das Risiko insbesondere in dem für Fruchtzubereitungen so wichtigen Fruchtjoghurtmarkt sehen. Andererseits ergeben sich aus geänderten Verzehrgewohnheiten neue Absatzchancen. Schlagworte wie Convenience, Food Service, fleischlose oder vegane Ernährung, Clean Label oder Bio stehen für Märkte, die künftig wachsen werden. Davon wollen wir profitieren, zumal wir davon ausgehen, dass auf diesen Märkten nicht nur ein Mengenwachstum zu realisieren ist, sondern auch attraktive Margen möglich sind.

Jenseits dieser Entwicklungen, die ihre Ursache auf den Einkaufs- und Absatzmärkten haben, treten geopolitische Risiken deutlich stärker in den Vordergrund. Der Krieg in der Ukraine inklusive der daraus folgenden Sanktionsmaßnahmen gegen Russland stellen ein potenzielles Ertragsrisiko dar, welches insbesondere den Wegfall des von der ZENTIS-Gruppe bisher erzielten Umsatzes und Ertrags auf dem russischen Markt betrifft. Darüber hinaus ergeben sich hieraus auch Ertragsrisiken durch weiter steigende Energiepreise sowie mögliche Zusatzkosten im Falle einer erforderlichen Stilllegung der russischen Konzerngesellschaft.

4. Prognose

Vor dem Hintergrund des sehr unsicheren Umfelds haben wir für die ZENTIS-Gruppe im November 2022 einen konservativen Plan erstellt und gehen für 2023 von einem Absatzrückgang von 3,9 %, insbesondere in Deutschland, auf 287 kt aus. Wir erwarten dagegen einen deutlichen Anstieg der Gesamtleistung um 18,9 %, der fast ausschließlich inflationsbedingt und auf die Weitergabe der teilweise dramatisch gestiegenen Einstandspreise für Energie, Zucker, Frachten, Glas, Hilfsstoffe etc. an die Kunden zurückzuführen ist. Ferner rechnen wir mit einem leicht positiven EBIT von Mio. EUR 4,1, was einer EBIT-Marge von 0,5 % entspricht.

Zwischenzeitlich beurteilen wir die Situation etwas positiver. Zwar gibt es insbesondere bei Rohstoffen und Verpackungen immer noch sehr negative Entwicklungen, diese werden allerdings durch positive Veränderungen überkompensiert. Der Mengenrückgang in Deutschland fällt bisher weniger stark aus als erwartet. Auf dem Energiemarkt, auf dem bei Planerstellung noch nicht sicher war, ob überhaupt genug Gas für den Winter zur Verfügung stehen würde, entspannen sich die Preise, bleiben aber dennoch auf einem hohen Niveau. Zudem erwarten wir einen zusätzlichen positiven Ergebnisbeitrag aus verschiedenen Effizienzmaßnahmen an den Aachener Standorten. Entsprechend könnten sich Umsatzerlöse, Gesamtleistung und EBIT im Jahr 2023 auch über den im November 2022 geplanten Werten bewegen.

5. Geplante Investitionen

Aufgrund der aktuellen Ertragslage wurde das Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2023 auf Mio. EUR 12 begrenzt. Dabei liegt der Fokus auf unvermeidbaren Ersatzinvestitionen sowie Investitionen, die die Erschließung neuer Absatzmärkte ermöglichen sollen. Besondere Investitionen, die von Umfang oder Gegenstand vom Standard abweichen, sind erneut nicht geplant.

Aachen, den 16. März 2023

ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen
vertreten durch
die ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen

Die Geschäftsführung

Karl-Heinz Johnen

Hamed Hesami

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022 EUR	Vorjahr EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	16.103.745,99	17.917.506,44
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3.314.070,51	3.751.262,92
3. Geleistete Anzahlungen	3.192.900,70	2.079.757,27
	22.610.717,20	23.748.526,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	57.720.868,37	57.283.189,99
2. Technische Anlagen und Maschinen	47.183.076,02	41.317.405,10
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	36.329.427,75	38.569.187,54
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.646.849,35	15.456.164,94
	150.880.221,49	152.625.947,57
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	4.585.022,63	3.840.027,21
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.089.083,33	2.119.083,33
3. Sonstige Ausleihungen	7.733,17	12.595,13
	6.681.839,13	5.971.705,67
	180.172.777,82	182.346.179,87
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	99.887.494,89	83.562.516,97
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	7.172.376,55	6.510.061,61
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	30.819.601,79	28.623.480,31
4. Geleistete Anzahlungen	42.701,56	49.398,18
	137.922.174,79	118.745.457,07
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	112.718.483,93	95.770.520,67
2. Forderungen gegen die Komplementärin	2.184.120,71	2.205.680,38
3. Sonstige Vermögensgegenstände	7.030.418,28	12.410.261,68
	121.933.022,92	110.386.462,73
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	4.487.203,65	9.224.048,45
	264.342.401,36	238.355.968,25
C. Rechnungsabgrenzungsposten	1.199.784,61	551.149,29
D. Aktive latente Steuern	3.802.595,21	3.406.493,61
	449.517.559,00	424.659.791,02
Passiva
	31.12.2022 EUR	Vorjahr EUR
A. Eigenkapital
I. Kapitalanteile
1. Festkapital	20.000.000,00	20.000.000,00
2. Sonderkonten	141.386.155,37	143.886.121,36
	161.386.155,37	163.886.121,36
II. Konzernrücklagen	94.533.252,46	95.862.408,15
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	9.772.919,12	4.511.117,19
IV. Konzernjahresfehlbetrag	9.768.298,87	3.157.577,49
	255.924.028,08	261.102.069,21
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen	37.311.383,00	35.093.821,75
2. Steuerrückstellungen	1.424.046,58	2.378.520,35
3. Sonstige Rückstellungen	30.992.077,36	31.785.800,43
	69.727.506,94	69.258.142,53
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	49.047.827,07	22.925.148,55
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	132.848,24	154.592,94
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	68.411.724,24	65.066.035,25
4. Sonstige Verbindlichkeiten	4.850.094,19	4.478.583,96
	122.442.493,74	92.624.360,70
D. Rechnungsabgrenzungsposten	962.749,14	1.199.342,88
E. Passive latente Steuern	460.781,10	475.875,70
	449.517.559,00	424.659.791,02

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 EUR	Vorjahr EUR
1. Umsatzerlöse	710.805.634,44	625.345.853,56
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	2.925.624,20	5.613.114,98
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	617.649,71	379.699,82
4. Sonstige betriebliche Erträge	9.764.019,73	15.753.155,45
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	468.690.492,27	393.716.252,68
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	8.162.024,52	7.339.057,33
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	100.944.840,82	97.136.811,53
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	17.921.998,15	16.347.154,90
davon für Altersversorgung: EUR 1.645.975,36 (Vorjahr: TEUR 867)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	20.695.788,77	19.193.151,55
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	103.488.091,02	93.414.406,61
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	717.100,92	894.810,20
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen	75.000,00	0,00
davon außerplanmäßig: EUR 75.000,00 (Vorjahr: TEUR 0)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	11.676.471,13	12.914.155,81
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 1.365.616,00 (Vorjahr: TEUR 3.602)
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	1.311.762,75	9.687.030,23
davon Ertrag aus latenten Steuern: EUR 385.805,14 (Vorjahr: Aufwand TEUR 7.313)
13. Ergebnis nach Steuern	-8.136.440,43	-1.761.386,63
14. Sonstige Steuern	1.631.858,44	1.396.190,86
15. Konzernjahresfehlbetrag	9.768.298,87	3.157.577,49

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG zum 31. Dezember 2022 ist auf der Grundlage des Handelsgesetzbuches erstellt worden. Die ZENTIS GmbH & Co. KG hat ihren Sitz in Aachen und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Aachen mit der Nummer HRA 120.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Gliederungsschema nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung erfolgt nach den geltenden handelsrechtlichen Vorschriften unter Berücksichtigung der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die auf den vorhergehenden Konzernabschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Wesentlichen beibehalten.

Im Einzelnen wird nach den folgenden Grundsätzen bilanziert:

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Aktivierte Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden dabei entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear über einen Zeitraum von 15 Jahren, die sonstigen immateriellen Vermögensgegenstände über einen Zeitraum von fünf bis 15 Jahren abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten - und soweit abnutzbar - vermindert um planmäßige Abschreibungen bewertet. Die Festlegung der Abschreibungssätze der Vermögensgegenstände erfolgt entsprechend ihrer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Dabei werden grundsätzlich Nutzungsdauern von drei bis 25 Jahren angesetzt. Die Abschreibungen erfolgen ausschließlich nach der linearen Methode. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit den Gegenständen am Bilanzstichtag ein niedrigerer Wert beizulegen ist. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten, Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigung veranlasst.

Seit 2018 werden Vermögensgegenstände mit einem Einzelanschaffungspreis bis EUR 800,00 im Anschaffungsjahr sofort voll abgeschrieben. Unter Berücksichtigung dessen beliefen sich diese Abschreibungen für 2022 insgesamt auf TEUR 287 (Vorjahr: TEUR 317).

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Bei voraussichtlich nur vorübergehender Wertminderung werden keine Abschreibungen auf den Buchwert vorgenommen.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren werden zu Anschaffungskosten oder den niedrigeren Wiederbeschaffungskosten bzw. Marktpreisen am Bilanzstichtag unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet. Die Anschaffungskosten werden als gleitender Durchschnitt ermittelt. Für Rohstoffe und Verpackungsmaterialien wurden zum Bilanzstichtag Abschläge als Ergebnis einer Gängigkeitsanalyse vorgenommen.

Der Konzern wendet für Hilfs- und Betriebsstoffe zum Teil das Festwertverfahren an. Die zu Festwerten angesetzten Hilfs- und Betriebsstoffe werden im Abstand von mindestens drei Jahren körperlich aufgenommen. Die letzte Inventur dieser Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgte zum Ende des Geschäftsjahres 2022.

Entgeltlich erworbene Emissionsrechte werden als Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe bilanziert. Sie werden zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag bewertet. Unentgeltlich zugeteilte Emissionsrechte werden zum Erinnerungswert angesetzt, deren Marktwert zum Stichtag TEUR 319 beträgt.

Die unfertigen und fertigen Erzeugnisse werden entsprechend ihrem Fertigungsstand zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen die direkt zurechenbaren Einzelkosten, Material- und Fertigungsgemeinkosten, den Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigung veranlasst, sowie Verwaltungskosten.

Für Minderqualitäten bei fertigen Erzeugnissen des Großgebinde-Bereichs wird eine Pauschalwertberichtigung von 0,95 % (Vorjahr: 1,47 %) gebildet. Bei fertigen Erzeugnissen des Kleingebinde- und Süßwaren-Bereichs beträgt die Pauschalwertberichtigung jeweils 0,5 % (Vorjahr: 0,5 %). Bei unfertigen Erzeugnissen wird wie im Vorjahr eine Pauschalwertberichtigung von jeweils 0,5 % für Großgebinde und Kleingebinde gebildet. Für fertige Erzeugnisse im Kleingebinde- und Süßwarenbereich wurden daneben Abwertungen im Rahmen der verlustfreien Bewertung vorgenommen.

Die Handelswaren werden zu durchschnittlichen Anschaffungskosten oder niedrigeren Wiederbeschaffungskosten bzw. Marktpreisen am Bilanzstichtag angesetzt.

Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen entsprechen die Bilanzwerte den Nominalbeträgen unter Berücksichtigung von Einzel- und Pauschalwertberichtigungen. Da in der Vergangenheit keine wesentlichen Forderungsausfälle zu verzeichnen waren, die nicht über die Warenkreditversicherung oder die gebildeten Einzelwertberichtigungen abgedeckt waren, wird bei den deutschen Gesellschaften auf die Bildung einer Pauschalwertberichtigung verzichtet.

Forderungen in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden zunächst mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung und am Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt. Fremdwährungsguthaben werden zunächst mit dem Referenzkurs der EZB am Transaktionstag und am Abschlussstichtag mit dem Referenzkurs der EZB am Bilanzstichtag bewertet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitbedarf.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt, soweit dies nach § 274 HGB zulässig ist, sowie für zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen in Handelsbilanz (HB) und HB II aufgrund von Anpassungen an die konzerneinheitliche Bilanzierung. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Die Ermittlung der primären latenten Steuern erfolgt auf Basis der lokalen unternehmensindividuellen Steuersätze. Von dem Wahlrecht zum Ansatz des aktiven latenten Steuerüberhangs aufgrund sich ergebender Steuerentlastungen wird für die primären latenten Steuern im vorliegenden Konzernabschluss Gebrauch gemacht. Dabei erfolgt eine Saldierung der primären latenten Steuern auf Gesellschafts- bzw. Organkreisebene.

Sofern infolge der Schuldenkonsolidierung, der Zwischenergebniseliminierung oder sonstiger Konsolidierungsmaßnahmen zeitliche Differenzen entstehen, werden hierauf gemäß § 306 HGB latente Steuern angesetzt. Für die Ermittlung der sekundären latenten Steuern wurde unverändert zum Vorjahr ein einheitlicher Steuersatz von 25 % zu Grunde gelegt. Die sekundären latenten Steuern werden mit den primären latenten Steuern zusammengefasst.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verpflichtungen am Bilanzstichtag. Sie sind in der Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden abgezinst, wobei Effekte aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes im Finanzergebnis ausgewiesen werden.

Die Pensionsrückstellungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß der Projected Unit Credit Method (PuC-Methode) berechnet. Dabei sind der Rententrend mit 1,75 % p.a. sowie eine alters- und dienstzeitabhängige Fluktuationswahrscheinlichkeit von durchschnittlich 0,0 % bis 10,31 % für die verschiedenen Leistungspläne berücksichtigt. Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz der letzten zehn Jahre verwendet (Bundesbankzins), der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt und der zum 31. Dezember 2022 1,78% p.a. beträgt. Der Unterschiedsbetrag gemäß § 253 Abs. 6 HGB zum 31. Dezember 2022 beträgt TEUR 2.666 (Vorjahr: TEUR 3.933).

Es wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010 ergab sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 2.680. Aufgrund des Wahlrechts gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wurden im Geschäftsjahr 2022 TEUR 179 (1/15 des zum 1. Januar 2010 ermittelten Unterschiedsbetrags) den Pensionsrückstellungen zugeführt. Die verbleibende Unterdeckung zum 31. Dezember 2022 beträgt TEUR 357.

Rückstellungen für Altersteilzeit- und Sterbegeldverpflichtungen werden nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz der letzten sieben Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt und der zum 31. Dezember 2022 1,44 % beträgt.

Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen wurden unter Zugrundelegung eines Gehaltstrends von 2,0 % p.a. sowie der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt.

Die Sterbegeldverpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen gemäß der Projected Unit Credit Method (PuC-Methode) berechnet. Es wurden ein Gehaltstrend von 2,0 % p.a. sowie eine alters- und dienstzeitabhängige durchschnittliche Fluktuationswahrscheinlichkeit von 3,34 % bis 6,56 % berücksichtigt.

Verbindlichkeiten sind mit den Erfüllungsbeträgen passiviert. Verbindlichkeiten in Fremdwährung, deren Restlaufzeit nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden zunächst mit dem Devisenkassamittelkurs zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung und am Abschlussstichtag mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen. Die Auflösung des Postens erfolgt linear entsprechend dem Zeitbedarf.

3. Konsolidierungskreis

Nach der Methode der Vollkonsolidierung sind in den Konzernabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG mit folgenden Ausnahmen alle Unternehmen einbezogen, auf die die ZENTIS GmbH & Co. KG einen beherrschenden Einfluss ausüben kann: Auf die Einbeziehung der in 2015 gegründeten Zuckerkartell-Geschädigte Klage GmbH & Co. KG, Celle, sowie der Zuckerkartell-Geschädigte Verwaltungs-GmbH, Celle, an denen die ZENTIS GmbH & Co. KG mit jeweils 80,1 % beteiligt ist, wurde gemäß § 296 Abs. 2 S. 1 HGB verzichtet, da deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns aufgrund ihrer nur geringfügigen Geschäftstätigkeit einzeln und in ihrer Gesamtheit von untergeordneter Bedeutung ist.

Übersicht der neben der ZENTIS GmbH & Co. KG vollkonsolidierten Unternehmen des ZENTIS-Konzerns zum 31. Dezember 2022:

Gesellschaft	Sitz	Anteil (unmittelbar/mittelbar) der ZENTIS GmbH & Co. KG am Kapital in %
Allfrucht Vertriebs GmbH	Düsseldorf	100
Obstbauern Nahrungsmittel GmbH	Aachen	100
Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG	Aachen	100
ZENTIS Holding GmbH	Aachen	100
Zentis Logistik Service GmbH	Aachen	100
Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG	Aachen	100
Zentis Süßwaren Verwaltungs-GmbH	Aachen	100
ZENTIS Ventures GmbH	Aachen	100
Zentis Verwaltungs GmbH	Aachen	100
ZENTIS Fruit Solutions GmbH	Aachen	100
Zentis Polska Sp. z o.o.	Siedlce, Polen	100
OOO Zentis Russland	Moskau, Russland	100
Zentis Holding Kft.	Drégelypalánk, Ungarn	100
Zentis Hungária BT	Drégelypalánk, Ungarn	100
Zentis North America LLC	Philadelphia/Pennsylvania, USA	100
Zentis North America Holding LLC	Plymouth/Indiana, USA	100

4. Konsolidierungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden zunächst unter Beachtung der jeweiligen nationalen Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften aufgestellt. Sofern sich daraus wesentliche Abweichungen zu einer Bilanzierung nach dem deutschen Handelsrecht bzw. der konzerneinheitlichen Bilanzierung ergaben, wurden die ausländischen Abschlüsse an das deutsche Handelsrecht bzw. die konzerneinheitliche Bilanzierung angepasst.

Abweichend vom Jahresabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG wird im Konzernabschluss vom Aktivierungswahlrecht gemäß § 274 HGB bei aktiven latenten Steuern Gebrauch gemacht. Daneben werden im Konzernabschluss für Sachanlagen teilweise vom Jahresabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG abweichende Nutzungsdauern zugrunde gelegt. Die Abweichungen erfolgen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen besser entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des ZENTIS-Konzerns.

Alle konsolidierten Unternehmen haben als Abschlussstichtag wie die ZENTIS GmbH & Co. KG den 31. Dezember.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für alle Tochtergesellschaften, die seit dem 1. Januar 2010 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen werden, nach der Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB auf den Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen Tochterunternehmen geworden ist. Hierbei erfolgt die Verrechnung des Beteiligungsansatzes mit dem Eigenkapital des Tochterunternehmens, das dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten entspricht, der diesen zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung beizulegen war.

Für Tochterunternehmen, die vor dem 1. Januar 2010 erworben wurden, haben wir die Kapitalkonsolidierung überwiegend auf den Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung nach der Buchwertmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB a.F. durch Verrechnung des Beteiligungsansatzes mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens durchgeführt.

Aktive Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Für die Sweet Ovations LLC, Philadelphia/Pennsylvania, USA, die im Jahr 2017 mit der Zentis North America Operating LLC verschmolzen und umbenannt wurde in Zentis North America LLC, ergab sich aus der Erstkonsolidierung zum 1. November 2012 ein Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 19.760 (TUSD 25.635) nach Aufdeckung stiller Reserven in den immateriellen Vermögensgegenständen (Kundenstamm in Höhe von TEUR 3.083) sowie in den Sachanlagen (TEUR 3.802). Die planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes belief sich im Geschäftsjahr auf TEUR 697. Unter Berücksichtigung von Währungseffekten ergibt sich zum Bilanzstichtag ein Geschäfts- oder Firmenwert für die Sweet Ovations LLC von TEUR 3.314. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer wird auf 15 Jahre geschätzt. Diese Schätzung basiert auf der Dauer der Verwertbarkeit von vorhandenem branchenspezifischen Know-how und der durchschnittlichen Dauer der Kunden- und Lieferantenbeziehungen. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Kundenstamms wurde aufgrund der hohen Kundenloyalität und der langlebigen Kundenbeziehungen in der Branche ebenfalls auf 15 Jahre geschätzt.

Ausleihungen, Forderungen und Verbindlichkeiten innerhalb des Konzerns werden aufgerechnet, Umsätze, Aufwendungen und Erträge eliminiert.

Die in den Vorräten aus konzerninternen Lieferungen enthaltenen wesentlichen Zwischenergebnisse wurden eliminiert. Die wesentlichen Zwischenergebnisse aus gruppeninternen Lieferungen von Gegenständen des Sachanlagevermögens, die nicht als Eigenleistung aktivierungsfähig sind, sowie daraus resultierende Abschreibungen wurden eliminiert.

Die Erträge aus konzerninternen Ausschüttungen wurden eliminiert.

Bei der Einbeziehung der Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften erfolgt die Währungsumrechnung für die Posten der Konzernbilanz mit Ausnahme des Eigenkapitals mit dem Stichtagskurs und für die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung mit dem Periodendurchschnittskurs, Umrechnungsunterschiede werden ergebnisneutral behandelt und gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Das gezeichnete Kapital sowie die in Vorjahren dotierten Rücklagen werden mit dem historischen Kurs umgerechnet.

Als Umrechnungskurse wurden folgende Devisenkurse zugrunde gelegt:

				Kurs zum
Land	Einheiten	Kürzel	Jahresdurchschnittskurs	31.12.2022	31.12.2021
Polen	100	PLN	21,339700	21,363900	21,753800
Ungarn	100	HUF	0,255565	0,249457	0,270863
Russland	100	RUB	1,321664	1,266931	1,172327
USA	1	USD	0,949668	0,937559	0,882924

5. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Zusammensetzung sowie die Bewegungen des Anlagevermögens sind dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen.

Umlaufvermögen

In den sonstigen Vermögensgegenständen ist ein Betrag von TEUR 333 (Vorjahr: TEUR 395) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten. Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

Unter den Forderungen gegen die Komplementärin wird wie im Vorjahr das Verrechnungskonto für den Liefer- und Leistungsverkehr mit der ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen, ausgewiesen.

Aktive latente Steuern

Aktive latente Steuern wurden zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 3.803 (Vorjahr: TEUR 3.406) angesetzt und entfallen mit TEUR 3.218 (Vorjahr: TEUR 2.792) mehrheitlich auf Bewertungsunterschiede bei Konzerngesellschaften, die aus zeitlichen Differenzen im Anlagevermögen, Umlaufvermögen und bei den Rückstellungen resultieren. Die Bewertung erfolgte mit dem jeweiligen lokalen Steuersatz, der zwischen 9,0 % und 32,45 % beträgt. Zusätzlich wurden aktive latente Steuern von TEUR 585 (Vorjahr: TEUR 614) gebildet, die auf die sekundären latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen entfallen (überwiegend aus der Zwischenergebniseliminierung) und mit dem Konzernsteuersatz von 25 % bewertet wurden.

Eigenkapital

Die Kapitalanteile umfassen mit TEUR 20.000 (Vorjahr: TEUR 20.000) das Festkapital und mit TEUR 141.386 (Vorjahr: TEUR 143.886) die Sonderkonten der Gesellschafter der ZENTIS GmbH & Co. KG.

Das Konzerneigenkapital hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	TEUR
1. Januar 2022	261.102
Veränderung Sonderkonten ZENTIS GmbH & Co. KG (ohne Gewinnverteilung)	-665
Veränderung Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	5.262
Konzernjahresfehlbetrag 2022	-9.768
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	-7
31. Dezember 2022	255.924

Die zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Rücklagen beinhalten insbesondere den Konzerngewinnvortrag (TEUR 84.521; Vorjahr: TEUR 85.850), bisherige Anpassungen aus konzerneinheitlicher Bewertung (unverändert TEUR 9.384), verrechnete Unterschiedsbeträge (TEUR-1.531) und die Anpassungsbeträge in Höhe von unverändert TEUR 2.159, die sich aus der geänderten Ausübung des Ansatzwahlrechts für aktive latente Steuern im Jahr 2010 ergaben und im Rahmen des Artikels 67 Abs. 6 Satz 1 EGHGB erfolgsneutral den Konzernrücklagen zugeführt wurden.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten insbesondere Beträge für Rückvergütungen und Werbekostenzuschüsse (TEUR 11.299; Vorjahr: TEUR 11.696), rückständige Urlaubsansprüche (TEUR 4.436; Vorjahr: TEUR 4.230), Werks- und Zielprämien (TEUR 2.255; Vorjahr: TEUR 2.004) sowie Altersteilzeitverpflichtungen (TEUR 1.210; Vorjahr: TEUR 1.545). Im Übrigen sind in den sonstigen Rückstellungen im Wesentlichen Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 4.801; Vorjahr: TEUR 3.865) enthalten.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr setzen sich wie folgt zusammen:

Art der Verbindlichkeit	31.12.2022 TEUR	31.12.2021 TEUR
Kreditinstitute	49.048	22.925
Erhaltene Anzahlungen	133	154
Lieferungen und Leistungen	68.411	65.066
Sonstige Verbindlichkeiten	4.850	4.479
(davon aus Steuern)	(1.540)	(2.476)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(448)	(467)
	122.442	92.624

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen wie im Vorjahr nicht.

Zur Besicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 20.049 (Vorjahr: TEUR 12.567) wurden Pfandrechte an den Vermögensgegenständen der Zentis North America LLC und der Zentis North America Holding LLC gewährt. Die restlichen Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr unbesichert.

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern von TEUR 461 (Vorjahr: TEUR 476) betreffen mit TEUR 381 (Vorjahr: EUR 288) im Wesentlichen zeitliche Bewertungsunterschiede im Organkreis der Zentis North America LLC, Zentis North America Holding LLC und der Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG, Aachen. Für die Bewertung wurde der lokale Steuersatz (23,86 %) zugrunde gelegt.

6. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse teilen sich wie folgt auf:

Umsatzerlöse nach strategischen Geschäftsfeldern	2022 EUR	2021 EUR
Milch	430.919.001	393.423.222
Non-Dairy B2B	128.770.496	96.489.587
Süße Brotaufstriche	104.744.207	90.073.443
Süßwaren	37.296.907	38.682.893
Sonstige	9.075.023	6.676.709
	710.805.634	625.345.854
Umsatzerlöse nach regionalen Märkten
Europa	507.875.665	462.052.737
Amerika	199.883.562	160.507.092
Asien	1.382.753	1.117.655
Australien & Afrika	1.663.654	1.668.370
	710.805.634	625.345.854

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus Währungskursdifferenzen von TEUR 5.613 (Vorjahr: TEUR 4.232) sowie periodenfremde Erträge von TEUR 2.473 (Vorjahr: TEUR 3.007), die in erster Linie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen waren im Vorjahr Erträge von außergewöhnlicher Bedeutung in Höhe von TEUR 4.787 enthalten, die aus einer in den USA gewährten Corona-Beihilfe in Form eines Darlehensverzichts resultierten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus Währungskursdifferenzen in Höhe von TEUR 4.075 (Vorjahr: TEUR 1.729) sowie periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.529 (Vorjahr: TEUR 956) enthalten.

Darüber hinaus werden wie im Vorjahr Aufwendungen in Höhe von TEUR 179 ausgewiesen, die aus dem Mindestansammlungsbetrag nach Art. 67 Abs. 1 und 2 EGHGB (1/15 des ursprünglichen Unterschiedsbetrags) für die Pensionsrückstellungen resultieren.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge betrafen im Vorjahr mit TEUR 728 vorangegangene Perioden.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag waren im Vorjahr Erträge von TEUR 1.176 enthalten, die sich auf vorangegangene Perioden beziehen.

Darüber hinaus beinhalteten die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im Vorjahr einen Betrag von TEUR 7.979, der Aufwendungen außergewöhnlicher Bedeutung nach § 314 Nr. 31 HGB darstellte und sich auf die Wertberichtigung in Vorjahren gebildeter aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge im Organkreis der Zentis North America LLC, Zentis North America Holding LLC und der Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG bezog.

7. Sonstige Angaben

a. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Folgende Anpassung der Vorjahreszahlen in der Konzernkapitalflussrechnung wurde im Sinne einer sachgerechten Darstellung vorgenommen:

Im Vorjahr im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit irrtümlich ausgewiesene Auszahlungen aus gezahlten Zinsen in Höhe von TEUR 8.809 wurden mangels Zahlungswirksamkeit in den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit umgegliedert.

b. Haftungsverhältnisse

Zugunsten eines Kreditinstituts hat die ZENTIS GmbH & Co. KG für ein ungarisches Unternehmen Garantien in Höhe von TEUR 750 erteilt. Zum Bilanzstichtag bestanden Verbindlichkeiten des ungarischen Unternehmens gegenüber diesem Kreditinstitut in Höhe von TEUR 5.895.

Zugunsten einer Treuhandgesellschaft hat die ZENTIS-Gruppe zur Sicherung von Arbeitnehmeransprüchen unbefristete Zahlungsbürgschaften in Höhe von TEUR 1.450 (Vorjahr: TEUR 1.450) und TEUR 300 (Vorjahr: TEUR 300) ausgereicht.

Auf Basis der aktuellen Situation sowie der Finanz- und Ertragsplanungen für das ungarische Unternehmen und die Treuhandgesellschaft rechnet die ZENTIS-Gruppe nicht mit einer Inanspruchnahme aus diesen Haftungsverhältnissen.

c. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von TEUR 24.111 (Vorjahr: TEUR 16.614) haben eine Mindestlaufzeit von 1 bis 8 Jahren und setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2022 TEUR
Verpflichtungen aus
- Miet- & Leasingverträgen - Immobilien	5.560
- Miet- & Leasingverträgen - BGA	3.153
- Lizenzen	2.746
- Serviceverträgen	9.791
- Sonstigen Verträgen	2.861
	24.111

Die Miet- und Leasingverträge betreffen neben der Betriebs- und Geschäftsausstattung auch Gebäude. Das Eingehen dieser Verträge trägt zur Verringerung der Kapitalbindung bei und belässt das Investitionsrisiko beim Leasinggeber.

d. Beirat

Der Beirat setzt sich wie folgt zusammen:

Walter Döring (Vorsitzender)

Dr. Thomas Goerdt (stellvertretender Vorsitzender)

Martina Sandrock

Christoph Zentis

Ulrich Harnacke

Martine Snels

Christian Kessy

Die Beiratsmitglieder erhielten im Geschäftsjahr für ihre Tätigkeit eine Vergütung in Höhe von insgesamt TEUR 186.

e. Geschäftsführung

Die Geschäftsführung der ZENTIS GmbH & Co. KG wird durch die persönlich haftende Gesellschafterin, die ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen, mit einem gezeichneten Kapital von TEUR 800 wahrgenommen. Sie ist nicht am Gesellschaftskapital der ZENTIS GmbH & Co. KG beteiligt. Die Geschäftsführer der ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen, waren im Jahr 2022 die Herren

Karl-Heinz Johnen, Aachen, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb,

Norbert Weichele, Aachen, Geschäftsführer Finanzen und IT,

Hamed Hesami, Aachen, Geschäftsführer Produktion und Technik (seit 11. Juli 2022).

Am 4. Januar 2023 wurde Herr Norbert Weichele als Geschäftsführer abberufen. Herr Hamed Hesami übernimmt seitdem zusätzlich die Verantwortung für die Bereiche Finanzen und IT.

Auf die Angabe der Bezüge der aktiven Geschäftsführung für das Jahr 2022 wird unter Inanspruchnahme von § 314 Abs. 3 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Im Jahr 2022 wurden Bezüge an ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene in Höhe von TEUR 347 entrichtet. Darüber hinaus ist in den Pensionsrückstellungen zum Bilanzstichtag ein Betrag von TEUR 680 für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung enthalten. Ein Anteil von TEUR 72 aus der zum 31. Dezember 2022 verbleibenden Unterdeckung aus der Neubewertung der Pensionsrückstellungen zum 1. Januar 2010 entfällt auf ehemalige Geschäftsführer.

f. Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer im Geschäftsjahr 2022:

	2022	Vorjahr
Gewerbliche Mitarbeitende	1.304	1.287
Angestellte	656	637
Gesamt	1.960	1.924

g. Abschlussprüferhonorar

Das von dem Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechnete Gesamthonorar beträgt TEUR 143 und betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

h. Befreiungsvorschriften nach HGB

Folgende deutsche Tochterunternehmen nehmen für das Geschäftsjahr 2022 die Erleichterungen des § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264 b HGB in Anspruch:

―	Allfrucht Vertriebs GmbH
―	Obstbauern Nahrungsmittel GmbH
―	ZENTIS GmbH & Co. KG
―	Zentis Logistik Service GmbH
―	ZENTIS Ventures GmbH
―	Zentis Süßwaren GmbH & Co. KG
―	ZENTIS Fruit Solutions GmbH
―	Zentis Beteiligungsverwaltungs GmbH & Co. KG

8. Nachtragsbericht

Nach dem 31. Dezember 2022 sind keine Ereignisse eingetreten, die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der ZENTIS-Gruppe haben.

Aachen, den 16. März 2023

ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen
vertreten durch
die ZENTIS BETEILIGUNGSGESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Aachen

Die Geschäftsführung

Karl-Heinz Johnen

Hamed Hesami

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Bruttobuchwerte
	Stand am 1.1.2022 EUR	Kursdifferenz EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	54.684.969,06	489.860,71	617.313,97	499.749,45	1.358.217,76	54.933.675,43
2. Geschäfts- oder Firmenwert	25.725.329,73	1.452.029,64	0,00	0,00	0,00	27.177.359,37
3. Geleistete Anzahlungen	2.079.757,27	19.504,59	1.593.388,29	-499.749,45	0,00	3.192.900,70
	82.490.056,06	1.961.394,94	2.210.702,26	0,00	1.358.217,76	85.303.935,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	138.473.576,20	1.702.981,78	851.235,61	1.058.984,86	12.402,02	142.074.376,43
2. Technische Anlagen und Maschinen	194.253.479,46	1.615.652,66	2.346.858,82	9.257.184,68	1.772.038,25	205.701.137,37
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	161.259.776,41	2.378.557,70	2.114.416,18	978.419,12	1.437.435,50	165.293.733,91
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15.456.164,94	-234.324,36	5.943.499,42	-11.294.588,66	223.901,99	9.646.849,35
	509.442.997,01	5.462.867,78	11.256.010,03	0,00	3.445.777,76	522.716.097,06
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.840.027,21	0,00	1.000.502,00	0,00	255.506,58	4.585.022,63
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.119.083,33	0,00	45.000,00	0,00	0,00	2.164.083,33
3. Sonstige Ausleihungen	12.595,13	-995,38	0,00	0,00	3.866,58	7.733,17
	5.971.705,67	-995,38	1.045.502,00	0,00	259.373,16	6.756.839,13
	597.904.758,74	7.423.267,34	14.512.214,29	0,00	5.063.368,68	614.776.871,69

	kumulierte Abschreibungen					Nettobuchwerte
	Stand am 1.1.2022 EUR	Kursdifferenz EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	36.767.462,62	253.595,75	3.167.088,83	1.358.217,76	38.829.929,44	16.103.745,99
2. Geschäfts- oder Firmenwert	21.974.066,81	1.192.418,15	696.803,90	0,00	23.863.288,86	3.314.070,51
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	3.192.900,70
	58.741.529,43	1.446.013,90	3.863.892,73	1.358.217,76	62.693.218,30	22.610.717,20
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	81.190.386,21	441.243,39	2.727.442,64	5.564,18	84.353.508,06	57.720.868,37
2. Technische Anlagen und Maschinen	152.936.074,36	317.256,46	7.036.339,40	1.771.608,87	158.518.061,35	47.183.076,02
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	122.690.588,87	480.177,99	7.068.114,00	1.274.574,70	128.964.306,16	36.329.427,75
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	9.646.849,35
	356.817.049,44	1.238.677,84	16.831.896,04	3.051.747,75	371.835.875,57	150.880.221,49
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	4.585.022,63
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	75.000,00	0,00	75.000,00	2.089.083,33
3. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	7.733,17
	0,00	0,00	75.000,00	0,00	75.000,00	6.681.839,13
	415.558.578,87	2.684.691,74	20.770.788,77	4.409.965,51	434.604.093,87	180.172.777,82

	Nettobuchwerte Vorjahr EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	17.917.506,44
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3.751.262,92
3. Geleistete Anzahlungen	2.079.757,27
	23.748.526,63
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	57.283.189,99
2. Technische Anlagen und Maschinen	41.317.405,10
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	38.569.187,54
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	15.456.164,94
	152.625.947,57
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3.840.027,21
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2.119.083,33
3. Sonstige Ausleihungen	12.595,13
	5.971.705,67
	182.346.179,87

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022

	2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Konzernjahresfehlbetrag	-9.768	-3.158
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	20.771	19.193
Abnahme (-) der Rückstellungen	-176	-1.856
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge (-)	557	-286
Zunahme (-) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-32.679	-34.039
Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.459	8.591
Verlust/Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	198	-129
Zinsaufwendungen	10.959	12.019
Ertragsteueraufwand	1.312	9.687
Ertragsteuerzahlungen	-1.136	-4.849
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-6.503	5.173
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	0	4
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.211	-2.858
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	164	1.815
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-11.256	-21.968
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	291	4
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-1.045	-742
Erhaltene Zinsen	717	895
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-13.340	-22.850
Auszahlungen (-) an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-9.130	-14.971
Gezahlte Zinsen (-)	-1.845	-503
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-10.975	-15.474
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-30.818	-33.151
Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-42	-480
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-13.701	19.930
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-44.561	-13.701

	31.12.2022 TEUR	Vorjahr TEUR
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	4.487	9.224
Jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (-)	-49.048	-22.925
	-44.561	-13.701

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

	Kapitalanteile
	Festkapital EUR	Sonderkonten EUR	Summe EUR	Konzernrücklagen EUR
Stand 1.1.2021	20.000.000,00	147.933.811,10	167.933.811,10	95.975.103,20
Gewinnverteilung für 2020	0,00	2.114.161,41	2.114.161,41	-112.695,06
Konzernjahresfehlbetrag 2021	0,00	0,00	0,00	0,00
Zinsgutschrift	0,00	8.809.132,02	8.809.132,02	0,00
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	-14.970.983,17	-14.970.983,17	0,00
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00	0,00	0,01
Währungsdifferenzen	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2021/1.1.2022	20.000.000,00	143.886.121,36	163.886.121,36	95.862.408,15
Gewinnverteilung 2021	0,00	-1.835.324,69	-1.835.324,69	-1.322.252,80
Konzernjahresfehlbetrag 2022	0,00	0,00	0,00	0,00
Zinsgutschrift	0,00	8.465.409,47	8.465.409,47	0,00
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	-9.130.050,77	-9.130.050,77	0,00
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00	0,00	-6.902,89
Währungsdifferenzen	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2022	20.000.000,00	141.386.155,37	161.386.155,37	94.533.252,46


	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung EUR	Konzernjahresfehlbetrag/ -überschuss EUR
Stand 1.1.2021	-745.487,03	2.001.466,35
Gewinnverteilung für 2020	0,00	-2.001.466,35
Konzernjahresfehlbetrag 2021	0,00	-3.157.577,49
Zinsgutschrift	0,00	0,00
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	0,00
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00
Währungsdifferenzen	5.256.604,22	0,00
Stand 31.12.2021/1.1.2022	4.511.117,19	-3.157.577,49
Gewinnverteilung 2021	0,00	3.157.577,49
Konzernjahresfehlbetrag 2022	0,00	-9.768.298,87
Zinsgutschrift	0,00	0,00
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	0,00	0,00
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,00	0,00
Währungsdifferenzen	5.261.801,93	0,00
Stand 31.12.2022	9.772.919,12	-9.768.298,87

	Konzerneigenkapital Summe EUR
Stand 1.1.2021	265.164.893,62
Gewinnverteilung für 2020	0,00
Konzernjahresfehlbetrag 2021	-3.157.577,49
Zinsgutschrift	8.809.132,02
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	-14.970.983,17
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	0,01
Währungsdifferenzen	5.256.604,22
Stand 31.12.2021/1.1.2022	261.102.069,21
Gewinnverteilung 2021	0,00
Konzernjahresfehlbetrag 2022	-9.768.298,87
Zinsgutschrift	8.465.409,47
Saldo aus Entnahmen und Einlagen	-9.130.050,77
Sonstige ergebnisneutrale Veränderungen	-6.902,89
Währungsdifferenzen	5.261.801,93
Stand 31.12.2022	255.924.028,08

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der ZENTIS GmbH & Co. KG, Aachen, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 16. März 2023

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Max Schürtz, Wirtschaftsprüfer

Andrea Goertzen, Wirtschaftsprüferin

ZENTIS Fruit Solutions GmbH