Klinikum Frankfurt Höchst GmbH

Frankfurt am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

KONZERN LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2020

Teilkonzern

Klinikum Frankfurt Höchst GmbH

Frankfurt am Main

INHALTSVERZEICHNIS

1. Grundlagen der Gesellschaft

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

2.1.1 Wirtschaft und Krankenhausbranche

2.1.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

2.2.2 Gesamtaussage

2.2.3 Ertragslage

2.2.4 Vermögens- und Finanzlage

2.3 Belegung

2.4 Personal

2.5 Qualitätsmanagement

2.6 Risikomanagementsystem

3. Prognose-, Chancen- und Risikoberichterstattung

3.1 Prognosebericht

3.2 Chancen und Risiken mit besonderem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage

3.2.1 Coronavirus-Pandemie

3.2.2 Innovative Technologien - Roboterchirurgie

3.2.3 Schaffung von Synergien

3.2.4 Insourcing Medizintechnik

3.2.5 Outsourcing Apothekenleistung

3.2.6 Krankenhausmarkt und gesetzliche Rahmenbedingungen

3.2.7 Investitionen

3.2.8 Neubau

3.2.9 Personal

3.2.10 Haftungs- und Rechtsrisiken

3.2.11 Liquiditäts- und Kapitalisierungsrisiken

3.2.12 Digitalisierung

4 Forschung und Entwicklung

5 Zweigniederlassungen

1. Grundlagen der Gesellschaft

Anteilseigner des Konzerns der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH (im Folgenden " KFH Teilkonzern") sind die Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH (im Folgenden "KFMT"; 94%) und die Stadt Frankfurt am Main (6 %).

In den KFH Teilkonzernabschluss werden neben der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH (im Folgenden "KFH") als Muttergesellschaft die 100%igen Tochtergesellschaften Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikum Frankfurt Höchst GmbH (im Folgenden "MVZ") und die Zentrale Errichtungsgesellschaft mbH (im Folgenden "ZEG") einbezogen.

In 15 somatischen Kliniken, einer psychiatrischen Klinik und zwei Tageskliniken werden im Maximalversorgungshaus, KFH jährlich rd. 32.000 stationäre und über 100.000 ambulante Patientinnen und Patienten aus Frankfurt und den angrenzenden Regionen auf höchstem Niveau versorgt. Desweiteren nimmt das KFH an der umfassenden Notfallversorgung (Stufe lll) teil.

Die Zentrale Errichtungsgesellschaft mbH realisiert Neubau-, Umbau-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen am Standort Höchst. Dies umfasst die Planung, Vergabe, Finanzierung, Durchführung und das Projektcontrolling von Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen. Derzeit liegt die Betreuung des Neubaus des Klinikums in Frankfurt Höchst und die Planungen der folgenden Bauabschnitte, inklusive der Interimslösungen, im Fokus.

Das Medizinische Versorgungszentrum betreibt Kassenarztsitze für Kardiologie, Labor und Psychiatrie am KFH. Im Geschäftsjahr 2020 wurden zusätzlich eine internistische Gemeinschaftspraxis und ein Kassenarztsitz für Gynäkologie erworben.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

2.1.1 Wirtschaft und Krankenhausbranche

Zu Beginn des Jahres 2020 deutete sich zunächst eine Belebung der Wirtschaftsaktivität in Deutschland an. Durch die globale Ausbreitung des Coronavirus zeichnete sich jedoch ein gravierender Schock auf die Weltwirtschaft und somit auch auf die deutsche Wirtschaft und deren Arbeitsmarkt ab. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie führten nach einem jahrelangen Wachstumskurs erstmalig zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank im Vergleich zum Vorjahr um 5%. Dennoch konnten umfangreiche Wirtschaftshilfen zahlreiche Unternehmen zumindest mit Liquidität versorgen. Mit dem Konjunktur- und Zukunftspaket der Bundesregierung wurde die Gesamtwirtschaft stabilisiert und Investitionen in Digitalisierung, Klimaschutz, Bildung und Forschung avisiert. So wurde auch mit der Verabschiedung des COVID- 19- Krankenhausentlastungsgesetzes und der COVID-19-Ausgleichszahlungs-Anpassungsverordnung die Zahlungsfähigkeit der Krankenhäuser vorübergehend gesichert.

Zum Jahresende schränkten die Krankenhäuser im Rahmen der zweiten Corona-Welle die Leistungen erneut stark ein, um Versorgungskapazitäten für COVID-19-Patientinnen und -Patienten vorhalten zu können. Ob die daraus resultierenden Erlöseinbußen im Geschäftsjahr 2021 ebenfalls kompensiert werden, bleibt abzuwarten. Die Bundesregierung blickt trotz Pandemie optimistisch in die Zukunft und erwartet für das Jahr 2021 ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von 3%. ¹

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser bleibt auch abseits von der Corona-Pandemie weiterhin angespannt. Von der Gesetzgebung wurden in 2019 eine Reihe von neuen Gesetzen verabschiedet (wie z.B. MDK-Reformgesetz und Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung, vgl. 3.2.6), die weiter Druck auf den Krankenhausmarkt ausüben. Da im Rahmen der Maßnahmenbündel zur Stärkung der Krankenhäuser im Zuge der Corona-Pandemie die neuen Regulierungen ausgesetzt wurden, werden sich die Auswirkungen erst im Jahr 2021 zeigen.

Der für die Ermittlung des Erlösbudgets relevante Landesbasisfallwert 2020 mit Ausgleichen beträgt 3.664,56 €.

Der für die Festlegung des Landesbasisfallwerts 2021 relevante Veränderungswert beträgt 2,53%. Grundlage für die Bestimmung ist u.a. der im September 2020 durch das Statistische Bundesamt berechnete Orientierungswert für Krankenhäuser.

2.1.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen

a) COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz

Am 25. März 2020 wurde durch den Bundestag und Bundesrat das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz verabschiedet. Dadurch sollen die finanziellen Belastungen der Krankenhäuser ausgeglichen werden. Im Juli 2020 ist zudem die COVID-19-Ausgleichszahlungs-Anpassungs-Verordnung (AusglZAV) in Kraft getreten, welche die Freihaltepauschale häuser-/bereichsspezifisch differenziert. Die Maßnahmen des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetzes und des AusglZAV umfassen insbesondere:

•	Freihaltepauschale: Ausgleich für verschobene planbare Eingriffe im Zeitraum 16. März bis 30. September 2020 in Höhe von 560 € pro Tag für jedes dadurch unbelegte Bett (Referenzwert ist die durchschnittliche Belegung in 2019, betrifft die Bereiche Somatik/Psychiatrie und Tageskliniken).

Für die KFH wurde im Rahmen des AusglZAV ab dem 13. Juli 2020 die Psychiatrie-Pauschale (voll-/ und teilstationär) auf 280 € reduziert. Ab dem 18. November 2020 wird die Freihaltepauschale für die Somatik in Höhe von 90% des Ausgleichs unter bestimmten Voraussetzungen wieder gezahlt.

•	Investitionszuschuss Intensivkapazität: Bonus für zusätzlich geschaffene Beatmungsbetten bis zum 30. September 2020 in Höhe von 50 T€ pro Bett; Länder finanzieren kurzfristig weitere erforderliche Maßnahmen.
•	Materialbonus: Abgeltung von Mehrkosten insbesondere für persönliche Schutzausrüstungen im Zeitraum 1. April bis zum 30. Juni 2020 in Höhe von 50 € pro Fall. In der AusglZAV wurde der Bonus zunächst bis zum 30. September 2020 und gemäß § 9 Abs. 1a nr. 9 KHEntgG bis Ende des Jahres verlängert.
•	Pflegepersonalkostenfinanzierung: Erhöhung des "vorläufigen Pflegeentgeltwerts" ab dem 1. April 2020 auf 185 €. Etwaige Überdeckung verbleibt den Krankenhäusern. Unterdeckungen werden ausgeglichen.
•	Verkürzung der Zahlungsfrist: Verkürzung der Zahlungsfrist für Krankenkassen für alle bis zum 31. Dezember 2020 erbrachten und abgerechneten Leistungen auf 5 Tage.
•	Fixkostendegressionsabschlag: Aussetzung für das Budget 2020.
•	Medizinischer Dienst (MD): Die bisher vorgesehene MD-Prüfquote wird von 12,5% auf 5% reduziert. Die bisher vorgesehenen Strafzahlungen von maximal 10% auf den Differenzbetrag beziehungsweise mindestens 300 € sind für die Jahre 2020 und 2021 aufgehoben. Strukturprüfungen werden ab dem 1. Januar 2021 wieder eingeführt.

b) Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) ²

Das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) ist zum 1. Januar 2019 in Kraft getreten. Erklärtes Ziel des PpSG sind "spürbare Verbesserungen im Alltag der Pflegekräfte durch eine bessere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege". Nachfolgend werden die wesentlichen krankenhausrelevanten Neuregelungen mit Einführung zum 1. Januar 2020 beschrieben:

•

Pflegebudget/Pflegekostenausgliederung: das ab 1. Januar 2020 geltende Pflegebudget umfasst die Pflegepersonalkosten für die unmittelbare Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen. Die Finanzmittel aus dem Pflegezuschlag werden mit Einführung des Pflegebudgets ab dem Jahr 2020 pauschal in Höhe von rd. 200 Mio. € in die Landesbasisfallwerte 2020 überführt.

•

Pflegestellen-Förderprogramm: Zum 1. Januar 2016 wurde das bereits aus den Jahren 2009 bis 2011 bekannte Pflegestellen-Förderprogramm unter veränderten Konditionen für die Jahre 2016 bis 2018 neu aufgelegt. Mit dem PpSG wurde das bestehende Pflegestellen-Förderprogramm im Vorgriff auf die neue Pflegepersonalkostenfinanzierung neu ausgerichtet und über das Jahr 2018 hinaus verlängert. Das Programm gilt mit seinen neuen Rahmenbedingungen bis zum Inkrafttreten der neuen Pflegepersonalkostenfinanzierung (Pflegebudget) ab dem Jahr 2020.

c) Pflegeberufegesetz ³

Im deutschen Pflegeberufegesetz, welches in 2017 verkündet wurde und überwiegend zum 1. Januar 2020 in Kraft tritt, sollen die drei bisherigen Ausbildungen in der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem künftig einheitlichen Ausbildungsberuf zusammengeführt werden. Das wichtigste Ziel des neuen Pflegeberufegesetzes ist es, die Qualität und Attraktivität der pflegerischen Ausbildung zu stärken.

d) Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) ⁴

Am 18. September 2020 hat der Bundestag das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) beschlossen. Das Gesetz regelt die folgenden Vorhaben:

•	Bereitstellung von 4,3 Milliarden € durch Bund und Länder zur Modernisierung von Krankenhäusern insbesondere für Investitionen in moderne Notfallkapazitäten und bessere digitale Infrastruktur. Bei den geförderten Projekten fordert der Bundesgesetzgeber einen Eigenanteil der Krankenhäuser oder des Landes von einem Drittel der Kosten. Die Bereitschaft des Landes Hessen, die vom Bund geforderte Eigenbeteiligung bei Projekten des Krankenhauszukunftsfonds zu unterstützen, beläuft sich derzeit auf 40 Millionen €. ⁵
•	Ausgleich von Covid-19-bedingten Erlösrückgängen im Vergleich zum Vorjahr auf krankenhausindividueller Basis durch die Kostenträger.
•	Vereinbarung von krankenhausindividuellen Zuschlägen für nicht anderweitig finanzierte Mehrkosten für den Zeitraum 1. Oktober 2020 bis Ende 2021, die mit der Pandemie im Zusammenhang stehen, bspw. persönliche Schutzausrüstung betreffen.
•	Finanzielle Anerkennung von Pflegekräften und anderen Beschäftigten des Krankenhauses, die aufgrund der Versorgung von infizierten Patienten besonders belastet waren, durch eine Prämienzahlung an die Krankenhäuser im Umfang von insgesamt 100 Millionen €. Die Verteilung von bis zu 1.000 € Prämie pro Beschäftigten legt das Krankenhaus selbst fest.

e) Personalausstattung Psychiatrie und Psychosomatik-Richtlinie (PPP-RL) ⁶

Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) vom 23. Dezember 2016 erhielt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) den Auftrag, verbindliche Mindestvorgaben für die Ausstattung mit dem für die Behandlung erforderlichen therapeutischen Personal festzulegen. Zudem soll er Indikatoren für die einrichtungs- und sektorenübergreifende Qualitätssicherung in der Psychiatrie und Psychosomatik benennen. Der G-BA beschloss in seiner Sitzung am 19. September 2019 die Erstfassung der PPP-RL, welche schließlich zum 1. Januar 2020 in Kraft tritt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden Teile der PPP-RL für das Geschäftsjahr 2020 vorübergehend außer Kraft gesetzt. Auf Initiative der Deutschen Krankenhausgesellschaft beschloss der G-BA am 18. März 2021 eine Änderung der PPP-RL. Damit wurde klargestellt, dass der Vergütungsabschlag bei nicht vollständiger Erfüllung der Mitwirkungspflichten erst ab dem 1. Januar 2022 Anwendung findet ⁷ .

f) Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) ⁸

Die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) vom 28. Oktober 2019 ist am 31. Oktober 2019 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht worden. Die Verordnung löst die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung vom 5. Oktober 2018 ab. Die Vorgaben zu Pflegepersonaluntergrenzen wurden ab dem 1. Januar 2020 u.a. auf die Bereiche Herzchirurgie, Neurologie und Neurologische Frührehabilitation ausgeweitet. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie wurde die PpUGV in der Intensivstation und der Geriatrie in den Monaten März bis Juli 2020 und in den Fachbereichen Unfallchirurgie, Kardiologie, Neurologie und Stroke Unit in der Zeit von März bis Dezember 2020 vorübergehend außer Kraft gesetzt.

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

a) Personalveränderungen

Geschäftsführung KFH

Stefan Schad übernimmt zum 1. Januar 2021 zusätzlich zur Geschäftsführung sämtlicher Gesellschaften des Teilkonzerns KdMTK und der Dachgesellschaft die Geschäftsführung des KFH. Mit dem Ausscheiden von Frau Dr. Dorothea Dreizehnter im Sommer 2020 aus der KFMT ist ihre Bestellung als Geschäftsführerin in den Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH, KFH, MVZ und der ZEG erloschen. Folglich liegt die Geschäftsführung der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus und sämtlicher Tochtergesellschaften gemeinsam in den Händen von Martin Menger (Vors.) und Stefan Schad. Damit soll perspektivisch an die Stelle des bisherigen Standortbezugs ein Funktionsbezug treten und stärkere standortübergreifende Verantwortlichkeiten einhergehen.

Geschäftsführung ZEG

Herr Martin Menger ist seit dem 30. Juni 2020 Geschäftsführer der Zentralen Errichtungsgesellschaft mbH und löst damit Frau Dr. Dreizehnter ab. Mit Handelsregistereintragung vom 2. Dezember 2020 sind ebenfalls die Geschäftsführer Herr Karsten Valentin und Herr Udo Findt ausgeschieden.

Chefarztwechsel

Anfang Mai 2020 trat Prof. Dr. med. Daniel Chappell die Nachfolge des Ende April 2020 ausgeschiedenen Chefarztes Prof. Dr. med. Hans Walter Striebel an. Neben der Intensiv- und Notfallmedizin beherrscht Prof. Dr. med. Daniel Chappell auch die besonderen Anforderungen an die anästhesiologische Versorgung von Kindern und Neugeborenen.

Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik am KFH steht ab dem 1. November 2020 unter Leitung von Prof. Dr. med. Sibylle C. Roll. Frau Prof. Roll tritt die Nachfolge von PD Dr. Michael Grube an, der zum 1. September 2020 ausschied.

Ende November 2020 ging der Chefarzt der Klinik für Urologie Dr. med. Walter Ohlig in den Ruhestand. Zukünftig werden die urologischen Kliniken in Frankfurt Höchst und in Bad Soden im Rahmen des Klinikverbundes Frankfurt-Main-Taunus unter einer gemeinsamen chefärztlichen Leitung stehen. Zum 1. Juni 2021 übernimmt Dr. med. Amr Ahmed als standortübergreifender Chefarzt der Urologie der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus. Mit der Einstellung von Dr. med. Amr Ahmed wurde ein erfahrener Urologie und Spezialist in der Roboterchirurgie gewonnen.

b) Übernahme der Reinigungsleistungen und Speisenlieferung

Auf Basis des Vertrags vom 20. Dezember 2019 übernahm die Gesundheits- und Dienstleistungsgesellschaft Main-Taunus mbH (GDL)sämtliche Reinigungsleistungen in der KFH von den bisherigen externen Dienstleistern. Der Vertrag begann am 1. Januar 2020 und läuft auf unbestimmte Zeit. Die Mitarbeiter des externen Dienstleisters sind dabei zum Großteil im Rahmen eines Betriebsübergangs auf die GDL übergegangen.

Darüberhinaus ist mit Wirkung zum 1. März 2020 ein Liefervertrag zur Speiseversorgung der Patienten:innen und Mitarbeiter:innen zwichen der GDL und dem Klinikum Frankfut Höchst geschlossen worden. Dadurch sollen weitere Synergiepotentiale innerhalb des KFMT Konzerns gehoben werden.

c) Instandhaltungsmaßnahmen

Die für einen außerplanmäßigen längeren Weiterbetrieb des Altbaus am KFH notwendig gewordenen Instandhaltungsmaßnahmen aufgrund der Bauzeitverzögerung und den damit erheblich verspäteten Umzug in den Neubau , sind im Geschäftsjahr neu bewertet und begonnen worden. Für diese Maßnahmen sind Gesamtzuschüsse des Gesellschafters aus dem laufenden Betrauungsakt in Höhe von rd. 6,1 Mio. € zugesagt und entsprechend über die Laufzeit im Jahresabschluss 2020 und im Wirtschaftsplan 2021 berücksichtigt worden. Mögliche Schadenersatzansprüche gegenüber dem Generalunternehmer in diesem Zusammenhang werden derzeit von der Gesellschaft geprüft.

d) Coronabedingter Leistungsrückgang

Die aG-DRG-Leistungsmenge lag für den Berichtszeitraum, aufgrund der "Räumungsmaßnahmen" für potentielle COVID-19-Patienten, erheblich unterhalb des Vorjahreszeitraumes. Der daraus resultierende Erlösrückgang konnte durch die unter 2.1.2. COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz genannten Maßnahmen im Wesentlichen kompensiert werden.

e) Arztsitzkauf Kelkheim und Gynäkologie

Das MVZ in Höchst hat zum 1. Januar 2020 die internistische Gemeinschaftspraxis Dr. Drossard/Thomas-Morr und zum 1. Oktober 2020 die gynäkologische Praxis Dr. Engler gekauft und dadurch sein bestehendes Portfolio im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung erweitert. Die Praxisstandorte befinden sich in Kelkheim sowie in Höchst.

f) ZEG: Neubau - Erster Bauabschnitt und Interimsmaßnahmen

Die ZEG und ARGE KFH haben im Nachtrag 2 vom 23. Januar 2018 zum Generalunternehmer-Vertrag als Gesamtfertigstellungstermin den 15. Oktober 2019 vereinbart. Im November 2018 teilte der Generalunternehmer (im Folgenden "GU") der ZEG mbH mit, die Fertigstellung werde sich um voraussichtlich ein Jahr verschieben und kündigte eine Fertigstellung bis voraussichtlich zum 30. Oktober 2020 an. Im 2. Quartal 2020 teilte der GU eine weitere Verzögerung mit. Die Fertigstellung werde sich um weitere 14 Monate verzögern. Eine Gesamtfertigstellung werde voraussichtlich bis zum 31. Dezember 2021 erreicht.

Von der Fertigstellung des Neubaus (erster Bauabschnitt) ist der Beginn der Interimsmaßnahmen und der Maßnahmen des zweiten Bauabschnitts abhängig. Interimsmaßnahmen sind notwendig, weil auch nach Fertigstellung des ersten Bauabschnitts nicht alle Abteilungen aus dem jetzigen Altbau in den Neubau mit umziehen können. Betroffen sind die Speiseversorgung, das Labor und die Sterilisation. Diese Interimsmaßnahmen haben sich aufgrund der Verschiebung der Gesamtfertigstellung des ersten Bauabschnitts entsprechend verschoben.

g) ZEG: Neubau - Zweiter Bauabschnitt Neubau Funktionsgebäude

Im Dezember 2020 wurde die Planung der Funktionsgebäude, welches bis dato als Vergabe an einen GU vorgesehen war, auf eine Einzelgewerkvergabe umgestellt. Veranlassung hierzu gab die Erfahrung mit dem GU des Neubaus und den dadurch fehlenden Zugriffsmöglichkeiten der ZEG auf die Bauumsetzung. Zudem ist das Projektvolumen wesentlich kleiner.

Im Zuge dieser geänderten Planung wurde festgestellt, dass die bisherigen Annahmen der Baunebenkosten zu niedrig angesetzt waren. Die ZEG passte daraufhin die Kostenplanung an.

Die damit einhergehenden Mehrkosten zwischen den von der Stadt Frankfurt bereits im Haushalt zur Verfügung gestellten Mitteln in Höhe von 48.170 T€ und dem Wert der aktuellen Kostenberechnung von 58.772 T€, finanziert das KFH mit pauschalen Fördermitteln.

2.2.2 Gesamtaussage

Die Geschäftsführung beurteilt die Entwicklung der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2020 trotz der vorherrschenden Corona - Pandemie vor dem Hintergrund der Hilfsmaßnahmen von Bund und Land als zufriedenstellend.

Der KFH Teilkonzern schließt das Geschäftsjahr 2020 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -1. 222 T€ (Vorjahr: -1. 744 T€) ab und konnte damit eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr erreichen. Das für das Geschäftsjahr 2020 kalkulierte Jahresergebnis in Höhe von -1.153 T€ konnte nahezu erreicht werden. Die durch die Bundesregierungen geleisteten Ausgleichszahlungen im Rahmen des COVID-19-Krankenhausentlasungsgesetzes waren insoweit ausreichend, um auch zusätzliche Einnahmeverluste aus anderen Bereichen bzw. die Corona-bedingten Mehrkosten zu kompensieren.

2.2.3 Ertragslage

Die Ertragslage dargestellt nach betriebswirtschaftlichen Kriterien stellt sich wie folgt dar ⁹ :

	2020		2019		Veränderung
	T€	in % von Umsatz	T€	in % von Umsatz	abs.	in %
Umsatzerlöse	225.184	100,0%	212.892	100,0%	12.292	5,8%
Sonstige betriebliche Erträge	6.146	2,7%	7.216	3,4%	-1.070	-14,8%
Personalaufwand	140.886	62,6%	134.263	63,1%	6.623	4,9%
Materialaufwand	65.860	29,2%	64.310	30,2%	1.550	2,4%
Sonstige betriebl. Aufwendungen	25.026	11,1%	22.360	10,5%	2.666	11,9%
EBITDA	-442	-0,2%	-825	-0,4%	383	-46,4%
Fördermittelergebnis	-250	-0,1%	-289	-0,1%	39	-13,5%
EBIT	-692	-0,3%	-1.114	-0,5%	422	-37,9%
Finanzergebnis	-178	-0,1%	-499	-0,2%	321	-64,3%
Steuern	352	0,2%	131	0,1%	221	168,9%
Jahresergebnis	-1.222	-0,5%	-1.744	-0,8%	522	-29,9%

a) Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse einschließlich Bestandsveränderungen sind im Geschäftsjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 12.292 T€ auf 225.184 T€ gestiegen. Wesentliche Einflussfaktoren sind die Erhöhung des Landesbasisfallwertes von 3.532,67 € auf 3.664,56 € sowie die von der Bundesregierung geleisteten Ausgleichszahlungen im Rahmen des COVID-19-Krankenhausentlasungsgesetzes (vgl. 2.1.2 a)). Insbesondere sind 1.143 T€ Corona-Mehrkostenpauschale, 409 T€ Zusatzentgelte für die Testung auf Corona und 1.783 T€ an Bonus für zusätzlich geschaffene Beatmungsbetten geflossen. Diese waren insoweit ausreichend, dass Einnahmeausfälle aufgrund der "Räumungsmaßnahmen" für potentielle COVID-19-Patienten kompensiert werden konnten. Darüber hinaus wurden erstmalig die Pflegekosten in Höhe von 31.879 T€ aus den Fallpauschalen ausgegliedert (vgl.2.1.2 b)). In den Umsatzerlösen nach § 277 Abs. 1 HGB sind 1.612 T€ Ausgleiche für frühere Geschäftsjahre enthalten. Die von dem MVZ getätigten Praxiszukäufe konnten ebenfalls zu einer Umsatzsteigerung beitragen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um 1.070 T€ auf 6.146 T€ gesunken. Die Abnahme steht insbesondere im Zusammenhang mit geringeren periodenfremden Erträgen und Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen als im Vorjahr.

b) Kostenentwicklung

Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 6.623 T€ auf 140.886 T€ gestiegen. Dies resultiert hauptsächlich aus Tarifsteigerungen, der tarifbedingten Umstellung von Arbeitszeitmodellen im ärztlichen Dienst (Marburger Bund) und coronabedingten Prämienzahlungen. Insgesamt ist ein Rückgang der Vollkräfte um rd. 0,2% zu verzeichnen.

Die Personalaufwandsquote im Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt im Berichtsjahr 62,6%.

Der Materialaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr um 1.550 T€ auf 65.860 T€ gestiegen. Dies ist insbesondere auf die Übernahme der Speisenlieferung durch die GDL zurückzuführen (+1.192 T€) (vgl. 2.2.1 b)). Darüber hinaus führte die Corona-Pandemie zu hohen Verbräuchen an Schutzausrüstung, Verbrauchsmaterial und Laborbedarf (Covid Tests und Antigen-Schnelltests), was wiederum zeitweise in erhöhten Einkaufspreisen resultierte. Gegenläufig sind im Wesentlichen die Kosten für Fremdpersonal im medizinischen Bereich um -1.092 T€ gesunken. Die Materialaufwandsquote im Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt im Berichtsjahr 29,2%.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 2.666 T€ auf 25.026 T€ gestiegen. Der Anstieg resultiert vor allem aus höheren Instandhaltungsaufwendungen aufgrund der Bauzeitverlängerung (521 T€), aus Ausgleichsbeträgen früherer Geschäftsjahre (1.441 T€) sowie höheren Umlagekosten von der Dachgesellschaft KFMT.

c) Ergebnisentwicklung

Das Jahresergebnis 2020 beträgt -1. 222 T€ und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Gemäß Konsortialvertrag ist die mittelfristige Zielgröße für den KFH TK eine betriebliche Rendite (EBITDA) von mindestens 4%, um die langfristige Investitionsfähigkeit sicherzustellen.

2.2.4 Vermögens- und Finanzlage

Die Vermögens- und Finanzlage stellt sich zum 31. Dezember 2020 wie folgt dar ¹⁰ :

	2020		2019		Veränderung
AKTIVA	T€	in % von	T€	in % von	abs.	in %
		Aktiva		Aktiva
Langfristige Vermögenswerte	267.238	288,3%	195.936	214,8%	71.301	36,4%
Sonderposten	-262.273	-282,9%	-189.679	-207,9%	-72.594	38,3%
Kurzfristige Vermögenswerte	87.738	94,6%	84.968	93,1%	2.770	3,3%
Σ AKTIVA	92.702	100,0%	91.225	100,0%	4.065	4,7%
PASSIVA	T€	in % von	T€	in % von	abs.	in %
		Passiva		Passiva
Eigenkapital	26.437	28,5%	27.659	30,3%	-1.222	-4,4%
Langfr. Fremdkapital und Rückst.	3.036	3,3%	2.975	3,3%	61	2,0%
Kurzfr. Fremdkapital und Rückst.	63.230	68,2%	60.592	66,4%	2.638	4,4%
Σ PASSIVA	92.702	100,0%	91.225	100,0%	4.065	4,7%

Folgende bilanzielle Veränderungen haben sich gegenüber dem Vorjahr ergeben:

Bei den langfristigen Vermögenswerten handelt es sich um das Anlagevermögen, welches sich um 71.301 T€ auf 267.238 T€ erhöhte. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den Investitionen der ZEG von rd. 66.806 T€ für Rohbaumaßnahmen, die Planung der technischen Gebäudeausrüstung sowie für Medizin- und Fernmeldetechnik.

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich im Berichtsjahr um 2.770 T€ auf 87.738 T€ verringert. Ursächlich dafür ist im Wesentlichen die aufgrund des COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz verkürzte Zahlungsfrist für Krankenkassen (vgl. 2.1.2 a)). In dem Zusammenhang hat sich ebenfalls die Forderungsreichweite der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr (56 Tage) deutlich auf 39,8 Tage verbessert.

Das Eigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2020 26.437 T€. Die Eigenkapitalquote in Bezug auf die um krankenhausspezifische Sonderposten bereinigte Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr auf 28,5% (Vorjahr: 30,3%) verringert.

Insgesamt ist die Bilanz- und Finanzstruktur als solide zu bezeichnen. Zum Stichtag sind die langfristigen Vermögenswerte durch langfristiges Kapital und Fördermittel finanziert und die kurzfristigen Verpflichtungen durch kurzfristige Vermögenswerte bedienbar.

Der KFH Teilkonzern erwirtschaftete einen Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 80.469 T€ (Vorjahr: 51.931 T€) und aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 2.993 T€ (Vorjahr:-12.432 T€). Der negative Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -75.257 T€ (Vorjahr: -5.416 T€) konnte dadurch im Geschäftsjahr 2020 vollständig gedeckt werden. Der Finanzmittelfond ist gegenüber dem Vorjahr um 8.206 T€ (Vorjahr: -15.923 T€) gestiegen.

Die Zahlungsfähigkeit war jederzeit durch ausreichend liquide Mittel sichergestellt. Das KFH ist in das Stadtkassenkonto der Stadt Frankfurt am Main eingebunden.

2.3 Belegung

Die Leistungen waren in der Somatik und insbesondere in der Psychiatrie aufgrund der Corona-Pandemie rückläufig:

	2020	2019	Veränderung
			abs.	in %
Leistungen Somatik
Patientenzahlen	30.703	35.556	-4.853	-13,6%
Casemix-Punkte	27.490	37.126	-9.636	-26,0%
Leistungen Psychiatrie
Patientenzahlen	1.253	1.443	-190	-13,2%
Bewertungsrelationen	30.692	42.356	-11.665	-27,5%

2.4 Personal

Im KFH Teilkonzern waren im Jahresdurchschnitt 2.459 Mitarbeitende inklusive Auszubildenden beschäftigt.

Das Klinikum Frankfurt Höchst ist Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband und arbeitet ohne einschränkende Haustarife. Als Tarifverträge finden der TVöD sowie der TV-Ärzte/VKA Anwendung. In 2020 stiegen die Tarifgehälter nach TVöD für das nicht-ärztliche Personal ab dem 1. März 2020 durchschnittlich um 1,06%; nach TVöP um ca. 1,04%. Für das ärztliche Personal ergaben sich nach TV-Ärzte ab 1. Januar 2020 Tarifsteigerungen von 2,0%.

Aufgrund des wachsenden Fachkräftemangels, der erhöhten Ausfallquote durch die Pandemie und der diesbezüglich zunehmend erschwerten Personalbesetzung im pflegerischen Bereich - welche sich durch die PpUGV weiter verschärft - wurde verstärkt auf die Anwerbung ausländischer Fachkräfte gesetzt. So konnte in 2020 in Zusammenarbeit mit externen Partnern insbesondere Pflegepersonal für das KFH gewonnen werden.

Die "Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf gestalten" ist Bestandteil und Herausforderung der nachhaltigen Personalpolitik des Klinikums. Besonders in einem Schichtbetrieb ist es für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Voraussetzung, Kinder, Partnerschaft und Arbeitsverpflichtung zu vereinen. In Kliniknähe stehen deshalb, vertraglich vereinbart, in einer Krabbelstube 16 Krippenplätze und in einem Kinderzentrum 60 Krippen-, Kindergarten- und Hortplätze für den Nachwuchs des Klinikpersonals generell zur Verfügung.

Das KFH ist Mitglied im Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie" und aktives Mitglied im "Frankfurter Bündnis für Familien".

2.5 Qualitätsmanagement

Derzeit sind die folgenden Bereiche im KFH zertifiziert (zertifizierende Organisation oder Norm in Klammern genannt):

•	das Onkologische Zentrum am KFH wurde für seine exzellenten Behandlungsergebnisse für onkologische Patienten über die gesamte Versorgungskette hinweg von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert. Innerhalb des Onkologischen Zentrums sind die Entitäten Brustzentrum, Gynäkologisches Krebszentrum, Darmzentrum, Pankreaskarzinomzentrum und Sarkomzentrum zertifiziert.
•	Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen der Leber (DGAV)
•	Kompetenzzentrum für chirurgische Erkrankungen des Peritoneums (DGAV)
•	Überregionale Stroke Unit (Deutsche Schlaganfallgesellschaft, DSG)
•	Chest Pain Unit (DGK)
•	Schwerpunktklinik für Herzinsuffizienz (DGK)
•	Überregionales Traumazentrum (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, DGU)
•	Endoprothesenzentrum der Maximalversorgung (EndoZert, Clarcert)
•	AltersTraumaZentrum (ATZ) (Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, DGU)
•	Sozialpädiatrisches Zentrum (DIN EN ISO 9001:2015)
•	Klinik für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin (DIN EN ISO 9001:2008), DEGUM III (DEGUM)
•	Institut für Laboratoriumsmedizin (DIN EN ISO 15189:2014 und ISO 22870:2006)

2.6 Risikomanagementsystem

Im KFMT Konzern ist ein klinisches und kaufmännisches Risikomanagement als Bestandteil des zentralen Qualitätsmanagement implementiert. Es sind drei ausgebildete Risikomanager:innen in den Prozess involviert. Ziel des Risikomanagements ist es, potenzielle Risiken und Fehlerquellen zu identifizieren und konkrete Maßnahmen einzuleiten, die bestehenden Qualitätsstandards zu evaluieren und im Sinne des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses stetig weiterzuentwickeln.

In diesem Zusammenhang wird eine fortlaufende Übersicht aller identifizierten Risiken in Verbindung mit deren potentiellen Ursachen und eingeleitete Präventivmaßnahmen zur Risikobewältigung bzw. Risikobeherrschung geführt. Darüber hinaus beinhaltet die Risikoübersicht bzw. das Risikoportfolio die Einstufung der Risiken nach Eintrittswahrscheinlichkeit und den potentiellen Auswirkungen (Worst-Case-Szenario), die verantwortlichen Prozesseigner zur Risikosteuerung sowie die Terminierung zur Umsetzung von Präventivmaßnahmen. Das Risikoportfolio unterliegt einem fortlaufenden Monitoring durch das zentrale Qualitäts- und Risikomanagement und wird im Rahmen einer jährlichen Revision überprüft.

Folgende Verfahren sind insbesondere eingeführt:

•	Es ist ein Critical Incident Reporting System (CIRS) implementiert. Unter CIRS versteht man das systembezogene, anonyme Erfassen von kritischen Ereignissen (critical incidents) und Beinaheschäden (near miss) mit dem Ziel der systematischen Aufarbeitung und prospektiven Vermeidung von möglichen Fehlern und Fehlerquellen.
•	Teilnahme an einem einrichtungsübergreifenden Fehlermeldesystem Krankenhaus-CIRS-Netz 2.0.
•	Patientenidentifikationsbändern (PIB) im gesamten Krankenhaus. Diese dienen der Erhöhung der Patientensicherheit und insbesondere dazu, Verwechslungen zu vermeiden.
•	Über alle operativ bzw. invasiv tätigen Bereiche bestehen Checklisten inklusive eines Verfahrens zum Team-Time-Out.
•	Verfahren zum sicheren Medikamentenmanagement zum Schutze vor Verwechslungen und zur Überprüfung der Haltbarkeit von Medikamenten.
•	Verfahren zur Vermeidung von Patientenstürzen sowie der Einsatz strukturierter Pflegeassessments nach den Statuten des Deutschen Netzwerkes für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP-Standards).
•	M&M-Konferenzen, in der mit den betroffenen Chefärzten medizinisch auffällige Vorkommnisse diskutiert werden.
•	umfassendes Beschwerdemanagement für interne und externe Beschwerden.
•	Schemata zum strukturierten Vorgehen bei internen und externen Gefahrenlagen (Krankenhauseinsatzplanung).
•	Interne Auditierung von QM- und RM-relevanten Prozessen inkl. der Risikobewertung der Auditfeststellungen. Das Verfahren ist schriftlich geregelt und Auditnachweise werden geführt.
•	Quartalsweise QM/RM-Jour fixe mit der Geschäftsführung.

3. Prognose-, Chancen- und Risikoberichterstattung

3.1 Prognosebericht

Die Coronavirus-Pandemie wird voraussichtlich auch im Planjahr 2021 die Gesellschaft und das deutsche Krankenhauswesen beschäftigen. Die strategische Zukunftsperspektive des KFH Teilkonzerns wird für das Geschäftsjahr 2021 als äußerst angespannt betrachtet, da im Zuge der Corona-Pandemie teilweise unkalkulierbare Rahmenbedingungen für das Planungsjahr 2021 entstanden sind. Auch ist unsicher, wann die Fallzahlen wieder auf das vorpandemische Niveau steigen. Im Rahmen der Prognose 2021 wird ein Szenario skizziert, welches unter Beachtung unserer Auslastung im Frühjahr 2021, jedoch in der Planannahme ohne eine Erweiterung der derzeitigen Regelungen zu den Hilfsmaßnahmen seitens des Bundes bzw. Länder auskommen muss, da diese derzeit nicht absehbar sind. Eine deutliche Steigerung der Auslastung noch in 2021 wird in diesem Szenario nicht unterstellt. Ebenfalls wird von Personalmaßnahmen in Form von Stellenabbau bzw. Kurzarbeit in der Planung abgesehen. Für das Geschäftsjahr 2021 wird vor diesem Hintergrund ein Jahresergebnis in Höhe von - 10.877 T€ prognostiziert. Über das Geschäftsjahr 2021 hinaus wird die Fortsetzung der Sanierungsarbeit mit dem Ziel einer Konsolidierung der wirtschaftlichen Ergebnisse erfolgen.

3.2 Chancen und Risiken mit besonderem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage

3.2.1 Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie wird auch im Geschäftsjahr 2021 den gesamten Konzern und das deutsche Krankenhauswesen merklich beeinflussen. Da Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Bewältigung der Pandemie systemrelevant sind, ist von Unterstützungsleistungen seitens der Bundesregierung auszugehen:

Am 8. April 2021 wurde die "Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser" im Bundesanzeiger veröffentlicht und tritt damit am 9. April 2021 in Kraft. Mit der Verordnung wurden folgende Maßnahmen beschlossen:

•	Verlängerung der Ausgleichszahlungen bis zum 31. Mai 2021,
•	Absenkung der 7-Tage-Inzidenz von 70 auf 50 als Voraussetzung für Ausgleichszahlungen ab dem 5. April 2021,
•	Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für einen Ausgleich von Erlösrückgängen aufgrund des Coronavirus-SARS-CoV2 im Jahr 2021 gegenüber dem Jahr 2019,
•	ergänzend soll ein Ausgleich von Erlösanstiegen im Jahr 2021 gegenüber 2019 erfolgen, soweit diese auf den Erhalt von Ausgleichszahlungen zurückzuführen sind,
•	die 85%ige Anrechnung der Ausgleichszahlungen im Rahmen des Erlösausgleichs wird gesetzlich festgelegt,
•	das verkürzte Zahlungsziel von 5 Tagen für Krankenhausabrechnungen wird bis zum 31. Dezember 2021 verlängert.

Durch diese Rechtsverordnung und die vorgesehenen Ausgleiche erhalten die Krankenhäuser eine gewisse wirtschaftliche und finanzielle Sicherheit. Folglich ist von keiner Bestandsgefährdung für KFH TK auszugehen. Ob im Jahr 2021 tatsächlich ausreichende Ausgleichszahlungen durch Bund und Länder geleistet werden, um zusätzliche Einnahmeverluste aus anderen Bereichen bzw. die Corona-bedingten Mehrkosten zu kompensieren, bleibt abzuwarten.

3.2.2 Innovative Technologien - Roboterchirurgie

Mit der neuen standortübergreifenden Leitung der Urologie durch Dr. Ahmed wird ein Da-Vinci-Operationsroboter in dem Klinikverbund etabliert. Dieser wird ab 2021 noch schonendere Operationen bei Prostata- und anderen urologischen Erkrankungen sowie in anderen medizinischen Bereichen ermöglichen. Damit wird diese innovative Technologie einen weiteren wichtigen Beitrag zum zukunftsfähigen Klinikverbund liefern.

3.2.3 Schaffung von Synergien

Durch die Übernahme der gesamten Geschäftsführung des Klinikverbundes von Herrn Menger und Herrn Schad (vgl. 2.2.1 a)) wird das Zusammenwachsen des Verbundes weiter gefördert. Sie erleichtert die Synchronisierung von Entscheidungen und Prozessen und stärkt den Gemeinschaftssinn. In den letzten zweieinhalb Jahren wurde auf Bereichsleiterebene ein schlagkräftiges und hochqualifiziertes Team aufgebaut, das standortübergreifend agiert. Zusammen mit den engagierten Abteilungsleitern der Standorte konnte daher hinsichtlich qualitativer und wirtschaftlicher Potenziale für die Krankenhäuser und den Verbund einiges bewegt werden. Die bereits umgesetzte Zusammenarbeit im tertiären und administrativen Bereich wird weiter vertieft. Zentrale Richtlinienkompetenz für den administrativen Bereich sowie Verbundlösungen im Versorgungsbereich sollen neben einer verbesserten Qualität zu Kostenreduzierungen und verbesserten Ergebnissen im Verbund führen. Desweiteren kann das medizinische Angebot gestärkt und moderne Behandlungsmethoden synergistisch etabliert werden (vgl. Innovative Technologien - Roboterchirurgie).

Als Chance wird die Kooperation mit den Kliniken des MTK sowie dem Aufbau einer Verwaltung, Logistik, Technik und Materialwirtschaft für alle Standorte gesehen.

3.2.4 Insourcing Medizintechnik

Zum 31. Dezember 2020 wurde der Full-Service-Vertrag mit der Firma Hermed GmbH gekündigt. Die Firma Hermed GmbH übernahm ganzheitlich Beratungs- und Dienstleistungstätigkeiten für die Bewirtschaftung der Medizintechnik in KFH.

Die Medizintechnik in KFH bzw. in KFMT war bis dato geprägt von externen Dienstleistern, die interne Koordination erfolgte durch fachfremde Abteilungen (wie Einkauf, Neubaukoordinator). Mit der Vertragskündigungen wurden diese alten Strukturen aufgebrochen, mit dem Ziel medizin technische Expertise im eigenen Haus aufzubauen, weniger Schnittstellen zwischen den Abteilungen zu schaffen und Kostentransparenz sowie Wirtschaftlichkeit bei höchster Qualität zu steigern. Durch den Aufbau einer standortübergreifenden Medizintechnik mit einem schlanken, effizienten Team soll der Unternehmenserfolg durch gesteigertes Einsparpotenzial langfristig gefördert werden. Aktuelle standortübergreifende Projekte in der Medizintechnik sind u.a. verschiedene digitale Maßnahmen zum verbesserten Monitoring sowie Instrumentenanalyse und -management. Zudem sollen Großgeräte wie der Radiologie einheitlich über langjährige Serviceverträge an einen Hersteller (wie Firma Siemens) vergeben werden um damit z.B. Wartungs- und andere Folgekosten zu senken.

3.2.5 Outsourcing Apothekenleistung

Unter Abwägung der wirtschaftlichen und organisatorischen Auswirkungen hat der Aufsichtsrat am 25. Juni 2020 beschlossen, die Klinikapotheke am Standort Höchst im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens (analog den Klinikstandorten Bad Soden und Hofheim) an einen externen Apothekendienstleister zu vergeben. Dies soll im Rahmen eines Betriebsübergangs bis spätestens zum 1. Juli 2021 erfolgen und beinhaltet ausdrücklich auch den Übergang des Apothekenpersonals hin zu dem externen Dienstleister.

3.2.6 Krankenhausmarkt und gesetzliche Rahmenbedingungen

Das KFH ist in seinem Versorgungsgebiet gut aufgestellt. Mit dem vorhandenen und geplanten Leistungsangebot ist eine zukunftsfähige Basis für eine hochwertige und bürgernahe Krankenhausversorgung geschaffen, die es erlaubt, auch auf die künftigen Risiken und Veränderungen im Gesundheitswesen adäquat zu reagieren.

Nach Einschätzungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder wird insbesondere aufgrund des demografischen Wandels die Anzahl der Krankenhausfälle in Hessen zunehmen. Im Zeitraum 2008 bis 2030 werde hier ein Anstieg in Höhe von 9,7% erwartet - damit gehört Hessen im Bundesvergleich zu den Spitzenreitern. ¹¹ Zudem ist das Ballungszentrum Frankfurt eine "wachsende Stadt". Beide Entwicklungen stellen Chancen für ein mögliches Leistungswachstum im KFH dar. Aus der Vielzahl an Kliniken im Rhein-Main-Gebiet können sich auch Wettbewerbsrisiken mit negativer Auswirkung auf die Belegung ergeben.

Generell ist die Finanzierung der Betriebskosten von Krankenhäusern durch begrenzte Beitragseinnahmen (gedeckelte Mengen und vorgegebene Preise) beeinflusst, dem gegenüber eine steigende Gesundheitsnachfrage steht.

Durch das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) wurde die "Pflege am Bett" aus der Finanzierung über DRGs herausgenommen. Die Fallpauschale ohne den Anteil "Pflege am Bett" wird als aG-DRG bezeichnet. Die Erstattung der Pflegepersonalkosten erfolgt seit diesem Jahr über ein separates Pflegebudget nach dem Selbstkostendeckungsprinzip, welches im Rahmen der Budgetverhandlungen verhandelt wird. Der Pflegezuschlag, das Pflegestellen-Förderprogramm sowie pflegerelevante Bestandteile der Zusatzentgelte sind weggefallen. Das KFH sieht insofern eine gewisse Herausforderung, da es sowohl bei den aDRGs als auch beim Pflegebudget um erstmalig zu verhandelnde Sachverhalte geht. Das Budgetverhandlungsergebnis hat unmittelbaren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie wurde der abzurechnende Pflegeentgeltwert von April bis Dezember 2020 auf 185 € erhöht. Eine etwaige Überdeckung verbleibt beim Krankenhaus; Unterdeckungen werden ausgeglichen (vgl. 2.1.2 a)).

Die im Rahmen des PpSG beschlossenen Maßnahmen zur Ausbildungsfinanzierung - Erweiterung der Berufsgruppen, welche über ein Ausbildungsbudget finanziert werden - werden grundsätzlich positiv eingeschätzt.

Die Notfallstufenvergütungsvereinbarung wird vom KFH, das an der Notfallversorgung teilnimmt, begrüßt. Der Zuschlag hat unmittelbaren Einfluss auf die Erlössituation der Krankenhäuser und leistet einen wichtigen Beitrag zur Refinanzierung der entsprechenden Notfallinfrastruktur.

Das MDK-Reformgesetz stellt die Krankenhäuser und somit auch das KFH vor große Herausforderungen. Es sieht vor, dass Krankenhäuser bei einer fehlerhaften Abrechnung zusätzlich mit 10% der Differenz zwischen dem ursprünglichen und dem geminderten Abrechnungsbetrag, mindestens jedoch mit 300 € pro Fall, sanktioniert werden. Daraus können immense Kosten für die Krankenhäuser entstehen. Vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie wurde die MDK-Prüfquote von 12,5% auf 5% reduziert. Die bisher vorgesehenen Strafzahlungen von maximal 10% auf den Differenzbetrag bzw. mindestens 300 € sind für die Jahre 2020 und 2021 aufgehoben (vgl. 2.1.2 a)).

Durch die PpUGV und die PPP-RL wurden Verordnungen bzw. Richtlinien auf den Weg gebracht, die einen positiven Beitrag zu einer leitliniengerechten Versorgungsqualität leisten sollen und Mindestvorgaben für die Personalausstattung festlegen. Dies geht jedoch einher mit einem erhöhten Dokumentations- und Organisationsaufwand, welcher wiederum Ressourcen bindet, die am Patientenbett benötigt werden. In Zeiten des Fachkräftemangels - insbesondere in der Pflege, aber auch in anderen Bereichen - stellt sich bei aktuell 17.000 unbesetzten Pflegestellen ¹² die Frage, woher man die zusätzlichen Fachkräfte nehmen soll, die benötigt werden, um die Mindestvorgaben umzusetzen. Werden Personaluntergrenzen bzw. Mindestvorgaben zur Personalausstattung nicht erreicht, müssen Kapazitäten heruntergefahren werden. Schließlich wird es in einigen Regionen und Bereichen zu Versorgungsengpässen kommen und der Patient der Leittragende sein. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wurden die PpUGV und die PPP-RL in Teilen ausgesetzt (vgl. 2.1.2 a)).

Das KFH sieht durch das Pflegeberufegesetz die Chance, eine Pflege-Ausbildungsoffensive zu starten und dadurch auch dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken. Der Klinikverbund geht Kooperationen mit Altenpflegeheimen und ambulanten Diensten ein. In den kommenden Jahren soll die Gesamtzahl der Schüler verdreifacht werden. Perspektivisch ist zudem geplant, dass aus den aktuell noch getrennten Schulen eine Pflegeschule mit zwei Standorten, in Höchst und im Main-Taunus-Kreis geschaffen wird. Dies entspricht nicht nur dem Verbundgedanken, sondern auch der Intention der Bundesregierung, einzelne Schulen zu großen Bildungszentren zusammen zu führen.

Nachdem durch die zahlreichen Gesetze Änderungen sowohl in finanzieller, als auch in struktureller Hinsicht umgesetzt wurden, ist auch in Zukunft mit erneuten Regulierungen zu rechnen, die sich auf die Lage des Unternehmens auswirken können. Mit dem Unternehmensverbund KFMT hat man sich rechtzeitig in einem Krankenhausmarkt positioniert, in welchem durch die aktuellen Gesetze eine Strukturbereinigung stattfindet und das "Survival-of-the-fittest"-Prinzip gilt. Durch den Unternehmenszusammenschluss KFMT werden auch weiterhin Synergiepotentiale gehoben.

3.2.7 Investitionen

Die durch das Bundesland Hessen bereitgestellten Fördermittel werden seit 2016 über die bundeseinheitlichen Investitionsbewertungsrelationen verteilt. Die jährlich zur Verfügung stehenden Fördermittel für Baumaßnahmen werden dadurch nicht mehr nach einem langwierigen Verfahren durch Bewilligungen an einzelne Krankenhäuser vergeben, sondern durch eine jährlich zu zahlende Pauschale. Die Kliniken können dadurch selbstständig über größere Investitionen entscheiden. Sie können dann investieren, wenn es notwendig ist und müssen nicht mehr warten, bis sie im Wege der Einzelförderung an der Reihe sind. Mit Einführung der Investitionsbewertungsrelationen hat das Land Hessen für Kliniken Impulse gesetzt, sich in Verbünde zusammenzuschließen und von erhöhten Pauschalen zu profitieren.

3.2.8 Neubau

Der Neubau des KFH, der zu 100% aus Mitteln der Stadt Frankfurt am Main und Fördermitteln des Landes Hessen finanziert wird, stellt eine große Chance zur Positionierung des KFH Teilkonzerns im Stadtgebiet und angrenzenden Regionen dar. Der über 50 Jahre alte Altbau birgt insbesondere hinsichtlich der technischen und baulichen Gegebenheiten aufgrund eines enormen Instandhaltungsrückstaus diverse Risiken in sich.

Der GU des Neubau betreibt ein zunehmend stark steigendes Claim Management mit dem Ziel, die Gesamtforderungen nochmals deutlich zu erhöhen. Dies führt in Folge zu einer Steigerung der streitigen Forderungen. Des Weiteren hat der GU einen Bauzeitennachtrag angekündigt, welcher dem Auftraggeber bis heute nicht in bezifferter, noch in begründeter oder schriftlich Form vorliegt. Den Gesprächen ist zu entnehmen, dass mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu rechnen ist, wobei die Darlegungs- und Beweislast für etwaige Ansprüche beim GU liegen wird. Die Sachverhaltskonstellation lässt erhebliche Schwierigkeit bei der Erfüllung dieser Darlegungs- und Beweislast erwarten.

Die Konzerngesellschaft ZEG hat ein Risikomanagement eingerichtet, wodurch die frühzeitige Identifizierung vorhandener Risiken und das Initiieren von geeigneten Gegenmaßnahmen sichergestellt sowie die Nutzung von Geschäftschancen vorbereitet wird.

Folgende Risiken, mit erheblichen finanzielle Auswirkung auf die Konzerngesellschaft ZEG, die erhebliche finanzielle Auswirkungen auf den Konzern haben können, wurden erkannt:

•	Wesentlich für die Nutzungsaufnahme und die bauliche Fertigstellung ist die Datentechnik und Telekommunikationsanlage. Hierzu hat der GU am 1. Dezember 2020 einen lange angekündigten und auftraggeberseits geforderten Änderungsantrag vorgelegt, der u.a. Änderungen des Bauherrn, die Auflösung von streitigen Positionen und Kompensationsmaßnahmen bisheriger Fehlplanungen und mangelhafter Leistungen des GU beinhalten sollte. Der Änderungsantrag ist in der derzeitigen Fassung für die ZEG jedoch nicht annehmbar und daher noch in der Verhandlung mit dem GU.
•	Überschreiten des vertraglich festgelegten Fertigstellungstermins des Neubaus und der Nichteinhaltung des Termins der angekündigten Fertigstellung bis Ende 2021.
•	Nicht identifizierte Mängel in der funktionalen Leistungsbeschreibung aus dem Verfahren zur Bezuschlagung des Generalunternehmers.
•	Wesentliche Ausführungsmängel beim Innenausbau, wie Trinkwasserleitungen, Stromversorgung etc.

Die Gesellschaft begegnet diesen Risiken durch eine mit der Projektsteuerung abgestimmte Risikobeurteilung und eine Übernahme dieser Risiken in den jeweils aktuellen Projektstatusbericht der Projektsteuerung/Bauoberleitung BOS HDR.

3.2.9 Personal

Die Besetzung von freien Pflegepersonalstellen bzw. von Stellen in Bereichen bei denen hochspezialisierte Fachkräfte benötigt werden, ist weiterhin problematisch. Dies wird das KFH bzw. den KFMT Konzern auch in 2021 vor große Herausforderungen stellen. Hier gilt es, über die Frage der Vergütung hinaus, die Attraktivität der Arbeitsplätze zu erhalten und durch ein entsprechendes Personalmarketing und Personalmanagement die richtigen Bewerber und Kandidat:innen am Markt für die Kliniken zu interessieren. Erschwerend besteht hinsichtlich dem genannten Personal ein hoher Wettbewerb im Ballungsraum des Rhein-Main-Gebietes.

Seit dem 1. Januar 2020 erhalten die Beschäftigten des KFH ein Jobticket Premium, welches ohne Eigenbeteiligung im gesamten RMV-Gebiet genutzt werden kann. Dies ist ein Beitrag, um die Attraktivität des Arbeitsplatzes im KFH zu erhöhen.

Grundsätzlich liegen Kostenrisiken in der Tarifentwicklung des TVöD wie TVöD-P sowie der TV-Ärzte/VKA und der in der Regel nicht ausreichenden Refinanzierung über den Landesbasisfallwert bzw. der anteiligen Erhöhungsrate (Tarifrate).

3.2.10 Haftungs- und Rechtsrisiken

Risiken für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage können sich auch aus Rechtsstreitigkeiten ergeben, die im Rahmen des Risikofrüherkennungssystems fortlaufend identifiziert, kommuniziert und bewertet werden. Es bestehen rechtliche Risiken in Bezug auf nicht abgeschlossene Baumaßnahmen, Dienstleistungsverträge und Leistungsabrechnungen. Insbesondere ist hier das Risiko von Regressansprüchen durch die Kostenträger neben Klagen von Patienten und sonstigen Streitigkeiten zu nennen. Sofern aus diesen Rechtsstreitigkeiten finanzielle Belastungen erkennbar sind, werden für diese Risiken angemessene Rückstellungen zur Risikovorsorge gebildet. Es ist aufgrund der Ungewissheit aber nicht ausgeschlossen, dass sich bestimmte Verfahren künftig trotz Prüfung durch die betreffenden Abteilungen als anpassungsbedürftig erweisen. Mögliche Ansprüche von Patienten sind durch Haftpflichtversicherungen abgedeckt. Des Weiteren besteht ein mögliches Haftungsrisiko bei nicht zweckentsprechender Verwendung von Fördermitteln oder aus nicht ordnungsgemäßen Vergabeverfahren. Diesem wird durch die Inanspruchnahme von externen Dienstleistern begegnet.

3.2.11 Liquiditäts- und Kapitalisierungsrisiken

Es bestehen keine Liquiditäts- und Kapitalisierungsrisiken. Die Zahlungsfähigkeit und Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft ist im Prognosezeitraum gewährleistet. Die durch das COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz eingeleiteten Maßnahmen zum Ausgleich finanzieller Belastungen werden als ausreichend eingeschätzt, um die Zahlungsfähigkeit und Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufrechtzuerhalten.

3.2.12 Digitalisierung

Die aktuelle Gesetzgebung (z.B. eHealth-Gesetz, Entlassmanagement und elektronischer Medikationsplan, IT-Sicherheitsgesetz und Krankenhauszukunftsgesetz), die wachsende Verpflichtung zur Teilnahme an länderspezifischen und nationalen Registerstrukturen (z.B. in der Tumordokumentation) sowie Anforderungen im Rahmen von Zertifizierungsprozessen fordern digitale Fortschritte in der Gesundheitsbranche, insbesondere perspektivisch die Bearbeitung und Weitergabe klinischer Informationen in digitaler Form.

In 2020 wurden zentrale Positionen in den KFMT neubesetzt. Hierzu gehören der Konzernbereichsleiter IT und Digitalisierung (CIO), der Informationssicherheitsbeauftragter (ISB) und die Position des Datenschützers im Konzern. Entsprechende Boards (IT-Board und IT-Security-Board) wurden vorbereitet und in 2021 als feste Gremien installiert.

Die vorbereitenden Maßnahmen zur Umsetzung der Telematik-Infrastruktur (TI) und für das Entlassmanagem e nt wurden in 2020 angestoßen und werden im ersten Quartal 2021 umgesetzt. Damit sind die Voraussetzungen zur Partizipation an der "Kommunikation im Medizinwesen (KIM)" im Rahmen der IT geschaffen.

Durch die Digitalisierung von Daten und Informationen sowie deren Verarbeitung verspricht sich der KFMT Konzern eine Optimierung von Prozessen sowohl im medizinischen, als auch kaufmännischen Bereich ist aber gleichzeitig auch immer mehr von einer funktionierenden IT-Struktur abhängig. Störungen in der IT-Integration und -Infrastruktur können nicht zu letzt entsprechende Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft bzw. des KFMT Konzerns haben.

Weiterhin werden Krankenhäuser zunehmend Ziel für Cyber-Attacken, mit schwerwiegenden Auswirkungen, wie das Beispiel der Uniklinik Düsseldorf zeigt. Es wurde folglich ein verstärkter Fokus auf IT-Sicherheit gelegt, um das Risikomanagement in diesem Bereich weiter zu verbessern und mögliche Cyberangriffe auch zukünftig abwehren zu können und stetig wachsende Datenschutz- und Datensicherheitsstandards einhalten zu können. Der Konzern ist durch Firewalls, Proxyserver und verschiedene Malware-Scanner gegen Angriffe über das Internet abgesichert. Intern sind durch eine strikte Netzsegmentierung kritische Bereiche voneinander getrennt, wobei die notwendige Kommunikation über eine weitere, interne Firewall gesteuert wird. Die Verwendung einer Netzwerkzugangskontrolle ("Network Access Control (NAC)") wurde in 2020 angestoßen und wird im Laufe des Jahres 2021 umgesetzt.

Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme, IT - Sicherheitsgesetz (ITSiG), am 25. Juni 2015 wurden eine Reihe von Anforderungen an Betreiber so genannter "kritischer Infrastrukturen" definiert, deren Ausfall oder Beeinträchtigung "aufgrund ihrer Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen […] nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen ¹³ " nach sich ziehen würde. Für den Sektor "Gesundheitsversorgung" enthielt die zum 30. Juni 2017 in Kraft getretene 1. Änderungsverordnung zur BSI-Kritisverordnung (BSI-KritisV) die notwendigen Festlegungen hinsichtlich der Anlagekategorien, Bemessungskriterien und Schwellenwerte, nach denen künftig "kritische Infrastrukturen" in der Branche "Medizinische Versorgung" identifiziert werden. Im Zentrum steht dabei die kritische Dienstleistung der Branche - die stationäre Versorgung von Patienten im Krankenhaus. Zur Erbringung dieser für das Allgemeinwesen wichtigen und daher "kritischen" Dienstleistung wurde die Anlagekategorie "Krankenhaus" und als Bemessungskriterium die Anzahl vollstationärer Krankenhausbehandlungen im Bezugszeitraum (Vorjahr) definiert. Der Schwellenwert zur Identifikation kritischer Infrastrukturen wurde auf 30.000 vollstationäre Behandlungsfälle festgelegt. Das KFH versorgt jährlich über 32.000 stationäre Patienten pro Jahr und ist somit "KRITIS - Relevant".

Das Krankenhauszukunftsgesetz(KHZG) dient der Förderung einer qualitativ hochwertigen und modernen Gesundheitsversorgung und der Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Hierüber sollen Investitionsmaßnahmen im Krankenhausbereich finanziert werden. Das KHZG soll damit vor allem die Digitalisierung und die technische Ausstattung der Krankenhäuser fördern und modernisieren.

Der Bund stellt ab dem 1. Januar 2021 hierzu Fördermittel in Höhe von 3 Milliarden € zur Verfügung, die Länder 1,3 Milliarden €. Somit ergibt sich ein Gesamtvolumen von 4,3 Milliarden €, welche nach dem Königssteiner Schlüssel verteilt werden.

Anmelden und beantragen können Krankenhausträger ihren Förderbedarf bei den Ländern. Bis zum 31. Dezember 2021 können die Länder Förderanträge an das Bundesamt für Soziale Sicherung stellen.

Die folgenden Fördertatbestände werden in § 19 Abs. 1 Krankenhausstrukturfonds-Verordnung (KHSFV) ausgewiesen:

•	Fördertatbestand 1: Notaufnahme
•	Fördertatbestand 2: Patientenportal
•	Fördertatbestand 3: Pflege- und Behandlungsdokumentation
•	Fördertatbestand 4: Entscheidungsunterstützung
•	Fördertatbestand 5: Medikationsmamagement
•	Fördertatbestand 6: Krankenhausinterner digitaler Leistungsprozess
•	Fördertatbestand 7: Leistungsabstimmung und Cloud-Computingsysteme
•	Fördertatbestand 8: Versorgungsnachweissystem Betten
•	Fördertatbestand 9: Telemedizinische Netzwerke, informations- & kommunikations-technische und robotikbasierte Anlagen, Systeme oder Verfahren
•	Fördertatbestand 10: IT- und Cybersicherheit
•	Fördertatbestand 11: Anpassung von Patientenzimmern bei Epidemien

Für das KFH als KRITIS-Haus entfällt der Fördertatbestand 10.

4 Forschung und Entwicklung

Das KFH ist akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die mit dem Fachbereich Humanmedizin bestehenden Verträge regeln in den Kliniken die Ausbildung von derzeit 7 4 (Vorjahr: 71) Medizinstudenten im Praktischen Jahr.

Unterschiedliche Fachbereiche des KFH, wie z.B. die Gynäkologie, Kardiologie, Onkologie oder Neurologie nehmen regelmäßig an klinischen Studien teil. Hierbei müssen gesetzliche Vorgaben (Arzneimittel- und Medizinproduktegesetz) sowie die Anforderungen der Ethikkommission und die Leitlinien der guten klinischen Praxis (Good Clinical Practice, GCP) beachtet werden. Das Kardiologische Studienzentrum beteiligt sich z.B. an internationalen Studien zur Behandlung von Patienten mit akutem Herzinfarkt oder chronischen Erkrankungen der Herzkranzgefäße.

5 Zweigniederlassungen

Die Gesellschaft unterhält keine Zweigniederlassungen.

Frankfurt am Main, 28. Mai 2021

Martin Menger, Geschäftsführer, Vors.

Stefan Schad, Geschäftsführer

¹ https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/jahreswirtschaftsbericht-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=12
² https://www.bundesgesundheitsministerium.de/sofortprogramm-pflege.html
³ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflegeberufegesetz.html
⁴ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/krankenhauszukunftsgesetz.html
⁵ https://www.klinikverbund-hessen.de/presse-news/details/klinikverbund-hessen-e-v-begruesst-kommunales-foerderprogramm-des-landes-hessen.html
⁶ https://www.g-ba.de/themen/qualitaetssicherung/vorgaben-zur-qualitaetssicherung/vorgaben-personalausstattung-psychiatrie-psychosomatik/
⁷ https://www.g-ba.de/downloads/39-261-4749/2021-03-18_PPP-RL_Klarstellung-Aenderung-Paragraf-16.pdf
⁸ https://www.bundesgesundheitsministerium.de/personaluntergrenzen.html
⁹ Aus rechnerischen Gründen können in der Tabelle Rundungsdifferenzen auftreten.
¹⁰ Aus rechnerischen Gründen können in der Tabelle Rundungsdifferenzen auftreten.
¹¹ https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Demografischer-Wandel/Publikationen/Downloads/krankenhausbehandlung-pflegebeduerftige-5871102109004.pdf?__blob=publicationFile (Seite 18)
¹² https://www.dkgev.de/dkg/presse/details/zahl-der-unbesetzten-pflegestellen-steigt-dramatisch-wirtschaftliche-situation-in-kliniken-verschlechtert-sich-es-drohen-weitere-insolvenzen/
¹³ https://www.kritis.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/KritischeInfrastrukturen/kritischeinfrastrukturen_node.html

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	835.564,00	818.707,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.182.983,00	33.412,00
	2.018.547,00	852.119,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	1.082.513,00	1.131.583,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.386.691,46	8.515.084,50
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	252.744.833,73	185.432.712,92
	265.214.038,19	195.079.380,42
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	5.000,00	5.000,00
	5.000,00	5.000,00
	267.237.585,19	195.936.499,42
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	3.461.333,37	2.562.634,35
2. Unfertige Leistungen	1.988.120,18	2.674.065,23
	5.449.453,55	5.236.699,58
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	24.541.833,64	36.376.219,50
2. Forderungen gegen Gesellschafter	23.473.427,35	20.297.155,23
3. Forderungen nach dem KHG	18.949.274,40	0,00
4. Sonstige Vermögensgegenstände	497.151,48	13.106.587,46
	67.461.686,87	69.779.962,19
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	14.364.477,66	9.660.624,43
	87.275.618,08	84.677.286,20
C. Rechnungsabgrenzungsposten	462.571,49	290.709,20
	354.975.774,76	280.904.494,82
Passiva
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	10.000.000,00	10.000.000,00
II. Kapitalrücklage	67.588.816,20	67.588.816,20
III. Gewinnrücklage	226.762,00	226.762,00
IV. Verlustvortrag	-50.156.902,20	-48.412.695,33
V. Konzernjahresfehlbetrag	-1.221.862,78	-1.744.206,87
	26.436.813,22	27.658.676,00
B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	262.273.284,32	189.679.145,03
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.035.522,00	2.974.721,92
2. Steuerrückstellungen	389.387,19	300.288,83
3. Sonstige Rückstellungen	28.602.995,21	27.427.253,03
	32.027.904,40	30.702.263,78
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.993.071,50	13.308.119,70
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 8.993.071,50; Vorjahr € 13.308.119,70)
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	833.488,88	631.607,05
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 833.488,88; Vorjahr € 631.607,05)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.933.442,83	559.297,85
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 1.933.442,83; Vorjahr € 559.297,85)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	22.450.405,72	18.365.205,22
(davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr € 22.450.405,72; Vorjahr € 18.365.205,22)
(davon aus Steuern € 2.034.233,24; Vorjahr € 1.861.479,42)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 0,00; Vorjahr € 477,06)
	34.210.408,93	32.864.229,82
E. Rechnungsabgrenzungsposten	27.363,89	180,19
	354.975.774,76	280.904.494,82

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020 €	2019 €
1. Umsatzerlöse	225.869.948,47	213.135.255,69
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	-685.945,05	-242.932,01
3. Sonstige betriebliche Erträge	19.070.331,10	16.919.695,90
	244.254.334,52	229.812.019,58
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	51.665.836,41	47.746.216,96
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	14.194.115,97	16.563.486,72
	65.859.952,38	64.309.703,68
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	113.352.758,13	106.885.672,25
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	27.533.046,55	27.377.525,46
(davon für Altersversorgung € 9.929.618,65; Vorjahr € 10.099.888,83)
	140.885.804,68	134.263.197,71
Zwischenergebnis	37.508.577,46	31.239.118,19
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	4.059.368,08	3.325.484,32
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	34.140.669,10	28.921.878,91
Zwischenergebnis	-691.459,72	-1.008.245,04
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	99.898,94	18.530,08
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	277.996,15	517.817,61
(davon aus Aufzinsung langfristger Rückstellungen € 113.621,58; Vorjahr € 385.314,86)
Zwischenergebnis	-869.556,93	-1.507.532,57
10. Steuern vor Einkommen und vom Ertrag	247.999,29	131.307,54
11. Ergebnis nach Steuern	-1.117.556,22	-1.638.840,11
12. Sonstige Steuern	104.306,56	105.366,76
13. Konzernjahresfehlbetrag	-1.221.862,78	-1.744.206,87

KONZERN ANHANG F Ü R D A S GESCHÄFTSJAHR 2020

Teilkonzern

Klinikum Frankfurt Höchst GmbH

Frankfurt am Main

INHALTSVERZEICHNIS

1. Vorbemerkungen

2. Konsolidierungskreis

3. Konsolidierungsgrundsätze

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

5. Erläuterungen zur Bilanz

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

7. Sonstige Angaben

1. Vorbemerkungen

Die Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main, ist Mutterunternehmen des Konzerns Klinikum Frankfurt Höchst (im Folgenden "KFH Konzern") und wird im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt am Main unter HRB 77741 geführt.

Der vorliegende Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2020 wurde gemäß §§ 290 ff HGB nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweisvorschriften und des GmbH-Gesetzes unter Berücksichtigung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung wurde zur Verbesserung der Einsicht in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unter Hinweis auf § 265 Abs. 5 HGB ergänzt. Die Bilanz wurde um den folgenden Posten ergänzt: Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Kapitalflussrechnung wurde gemäß DRS 21 aufgestellt.

2. Konsolidierungskreis

In den von der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH gemäß § 290 HGB für das Geschäftsjahr 2020 erstellten Konzernabschluss sind folgende Unternehmen einbezogen worden, bei denen der Gesellschaft gemäß § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB direkt die Mehrheit der Stimmrechte zusteht:

•	Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main (im Folgenden "MVZ")
•	Zentrale Errichtungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main (im Folgenden "ZEG")

Die Gesellschaft hält jeweils 100 % der Anteile.

Der Konzernabschluss wurde für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020 nach den Vorschriften des HGB sowie des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Bei der Aufstellung der Konzernbilanz, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung und des Anlagennachweises des Konzernabschlusses werden gemäß § 298 HGB die Gliederungsvorschriften der §§ 266, 268 Abs. 2 und § 275 des HGB angewendet.

Konzerninterne Aufwendungen und Erträge, sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften wurden eliminiert. Latente Steuern sind aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen nicht angefallen.

3. Konsolidierungsgrundsätze

Der Stichtag für die Konsolidierung ist der 31. Dezember 2020. Dies entspricht dem Bilanzstichtag der Muttergesellschaft und der einbezogenen Tochtergesellschaften.

3.1. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung wurde unter Anwendung der Neubewertungsmethode (§ 301 Abs. 1 S. 2 HGB) in der Weise vorgenommen, dass beim Zugang der Anschaffungskosten der Anteile an den einbezogenen Tochterunternehmen mit dem jeweiligen Reinvermögen basierend auf dem beizulegenden Zeitwerten der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs verrechnet werden. Hierbei ergab sich insgesamt ein passivischer Unterschiedsbetrag in Höhe von 49.998 €, welcher in die Kapitalrücklage umgegliedert wurde.

3.2. Zwischenergebniseliminierung

Am Abschlussstichtag bestanden keine Vermögensgegenstände im Anlage- und Vorratsvermögen, die aus Lieferungen oder Leistungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen untereinander stammten. Daher war eine Zwischenergebniseliminierung nicht erforderlich.

3.3. Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen und -verfahren

Die Schuldenkonsolidierung wurde gemäß § 303 Abs. 1 HGB vorgenommen. Alle zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten wurden verrechnet. Eventualverbindlichkeiten wurden in gleicher Weise konsolidiert.

In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind die Aufwendungen und Erträge nach Verrechnung von konsolidierten internen Vorgängen gemäß § 305 HGB ausgewiesen.

4. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung des Anlagevermögens basiert auf stetig angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten angesetzt. Sie wurden - soweit abnutzbar - entsprechend ihrer geschätzten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte betreffen die vom MVZ erworbenen Praxiswerte. Die Nutzungsdauer dieser Praxiswerte orientiert sich, abweichend von den üblichen Nutzungsdauern an mit dem Praxiskauf übernommenen Praxisklientel, denn die übernommenen Praxen werden unter Übernahme des jeweiligen Patientenklientels ortsnah weitergeführt.

Die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten und soweit abnutzbar, abzüglich planmäßiger Abschreibungen nach der linearen Methode sowie außerplanmäßigen Abschreibungen bewertet.Anlagegüter, deren Anschaffungskosten bis zu 250,00 € (Netto) betragen, wurden im Wirtschaftsjahr sofort als Aufwand erfasst. Bewegliche Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen 250,00 € und 1.000,00 € (Netto), geringwertige Anlagegüter wurden im Anlagevermögen aktiviert und auf 5 Jahre abgeschrieben.

Folgende Nutzungsdauern werden zugrunde gelegt:

Immaterielle Vermögensgegenstände u.a.:	1 bis 15 Jahre
Technische Anlagen:	5 bis 20 Jahre
Einrichtungen und Ausstattungen:	3 bis 12 Jahre

Der Wertansatz der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Zeitwert bei dauernder Wertminderung.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Durchschnittspreisen unter Beachtung des Niederstwertprinzips; Bestandsrisiken sind angemessen berücksichtigt.

Bei den u nfertigen Leistungen handelt es sich um Leistungen für am Bilanzstichtag noch nicht entlassene Patienten (Überlieger). Sie werden ausgehend von den zeitanteilig abgegrenzten Erlösen nach an Kosten orientierten Werten ermittelt wobei die Ausgliederung der Pflegepersonalkosten berücksichtigt wird. Dem Grundsatz der verlustfreien Bewertung wird Rechnung getragen (Niederstwertprinzip).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Auf das Ausfallrisiko sind Wertberichtigungen in ausreichender Höhe gebildet.

Die liquiden Mittel sind mit dem Nennwert angesetzt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden auf der Aktivseite Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, sofern sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das Stammkapital wird mit dem Nennbetrag ausgewiesen.

Im Rahmen der Erstkonsolidierung des MVZ zum 1. Januar 2016 und im Rahmen der Erstkonsolidierung der ZEG zum 1. März 2016 wurde jeweils ein Unterschiedsbetrag von 24.999,00 € ermittelt. Diese resultieren aus Vermögenszuwächsen vor Erstkonsolidierung und wurden dementsprechend in der Kapitalrücklage erfasst.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Sachanlagevermögens sind entsprechend den Vorschriften des § 5 Abs. 2 und 3 KHBV gebildet. Sie entsprechen den Restbuchwerten der hiermit angeschafften Anlagegegenstände.

Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt und enthalten alle bis zur Bilanzerstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfe, und Jubiläen erfolgt einheitlich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit Methode).

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Zugrundelegung der Heubeck-Richttafeln 2018G, eines Gehaltstrends von 2,50%, eines Rententrends von 1,80% und eines Zinssatzes von 2,30% (Vorjahr: 2,71%) mit ihrem Barwert bilanziert.

Die Rückstellungen für Beihilfe wurden auf Basis der Heubeck-Richttafeln 2018G, Zinssatz von 1,60% (Vorjahr: 1,97%) und einem Gehaltstrend von 2,50% berechnet.

Jubiläumsleistungen bestehen ab dem 25. Dienstjahr. Sie werden auf Basis der Richttafeln von Heubeck 2018G, eines Zinssatzes von 1,60% (Vorjahr: 1,97%) und eines Gehaltstrends von 2,50% bewertet.

Der Erfüllungsbetrag der Altersteilzeitrückstellung betrug gemäß versicherungsmathematischem Gutachten unter Berücksichtigung der Regeln der IDW Stellungnahme IDW RS HFA 3 zum 31. Dezember 2020 93 T€. Die Berechnung erfolgte unter Berücksichtigung der entsprechenden durchschnittlichen Restlaufzeit, eines Abzinsungssatzes von 0,44% (Vorjahr: 0,58%) und eines Gehaltstrends von 2,00%. Insgesamt sind derzeit zwei Altersteilzeitverträge (Vorjahr: 1) abgeschlossen.

Die Archivierungsrückstellung wurde mit 1,61% (Vorjahr: 1,97%) abgezinst.

Die Gesellschaft hatte in den Vorjahren Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen i. S. d. § 249 Abs. 1 Satz 3 HGB a. F. gebildet. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um Rückstellungen für Brandschutzmaßnahmen. Es wurde vom Wahlrecht gemäß Art. 67 Abs. 3 EGHGB teilweise Gebrauch gemacht und die Rückstellung beibehalten. Zum 31. Dezember 2020 beträgt sie 683 T€.

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

5. Erläuterungen zur Bilanz

5.1. Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im als Anlage beigefügten Anlagennachweis dargestellt.

5.2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 23.473 T€ (Vorjahr: 20.297 T€) handelt es sich u.a. um ausgezahlte, aber noch nicht verwendete Fördermittel (15.471 T€), um Einlagen in das Stadtkassenkonto bei der Stadt Frankfurt am Main (7.148 T€) sowie um Restforderungen aus Garantieversprechen der Stadt Frankfurt (837 T€).

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen im Wesentlichen die geleistete Mietkaution für die Büroräume der ZEG (111 T€), Gehaltsvorschüsse (58 T€), debitorische Kreditoren und Forderungen aus einer Elektronikversicherung.

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

5.3. Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Bei den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich zum Einen um Aufwendungen für Wartungsverträge für das Jahr 2021, welche bereits im Jahr 2020 bezahlt wurden und zum anderen um Aufwendungen für Fortbildung, welche zu Beginn der Maßnahme zu zahlen waren (Hauptsächlich OTA und ATA).

5.4. Eigenkapital

Das Eigenkapital beläuft sich auf 26.437 T€ (Vorjahr: 27.659 T€). Die Entwicklung ist unter Angabe der Veränderungen im als Anlage beigefügten Eigenkapitalspiegel dargestellt.

Die Kapitalrücklage ist mit 67.5 8 9 T€ im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Der Verlustvortrag erhöhte sich um den Jahresfehlbetrag des Vorjahres. Der Verlustvortrag beträgt insgesamt 50. 157 T€.

5.5. Sonderposten

Hierin sind insbesondere die Zuwendungen und Zuschüsse an die ZEG GmbH in Höhe von 249.087 T€ enthalten.

5.6. Rückstellungen

Aus dem Unterschiedsbetrag, der sich in Zusammenhang mit der Neubewertung von Pensionsrückstellungen aus der Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz für sieben bzw. zehn Geschäftsjahre errechnet, ergibt sich ein Betrag in Höhe von 239 T€ der nach § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB n.F. ausschüttungsgesperrt ist.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von 28.603 T€ (Vorjahr: 27.427 T€) betreffen mit 11.965 T€ (Vorjahr: 11.845 T€) Personalkosten und mit 16.171 T€ (Vorjahr: 15.582 T€) übrige Rückstellungen.

5.7. Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten in der Bilanz haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr und sind unbesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen im Wesentlichen die Mainova (340 T€) und die Stadtverwaltung (398 T€).

Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen betreffen ausschließlich den Liefer- und Leistungsverkehr.

6. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

6.1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse resultieren überwiegend aus dem Krankenhaus und werden ausschließlich im Inland erzielt.

Die Umsatzerlöse enthalten periodenfremde Erlöse in Höhe von 3.520 T€ (Vorjahr: 3.545 T€). Es handelt sich insbesondere um Erlösausgleiche für Vorjahre, ambulante Erlöse, Bonuszahlungen durch Lieferanten sowie Chefarztabgaben für Vorjahre und Umsatzsteuererstattungen.

6.2. Sonstige betriebliche Erträge

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen in Höhe von 19.0 70 T€ handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen, Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens in Höhe von 12.924 T€ und Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen auf Forderungen 2.825 T€.

6.3. Materialaufwand

Beim Materialaufwand in Höhe von 65.860 T€ handelt es sich im Wesentlichen um Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe des Medizinischen Sachbedarfs (43.008 T€) und bezogene Leistungen des Wirtschaftsbedarfs (14.194 T€).

6.4. Personalaufwand

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer beträgt 2.459 Mitarbeiter/innen (Köpfe) ¹ :

Mitarbeiter/innen (Köpfe) nach Dienstarten	2020
Ärztlicher Dienst	394
Pflegedienst	971
Medizinisch technischer Dienst	362
Funktionsdienst	236
Klinisches Hauspersonal	16
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	25
Technischer Dienst	32
Verwaltungsdienst	112
Sonderdienst	12
Personal der Ausbildungsstätte	32
Sonstiges Personal	267
Σ Köpfe	2.459

Jahresdurchschnittlich waren 19,3% (Vorjahr: 27,0%) der Beschäftigten Mitarbeiter des Eigenbetriebes, die im Rahmen der Gestellung im Klinikum tätig sind. Die Kosten für die Gestellung in Höhe von 26.700 T€ (Vorjahr: 30.448 T€) sind als Personalkosten der GmbH und nicht als bezogene Leistungen unter Sachaufwand ausgewiesen.

6.5. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 34.141 T€ handelt es sich im Wesentlichen um Aufwendungen für Instandhaltung, Aufwendungen aus der Zuführung Sonderposten, Verwaltungsbedarf, Abgaben und Versicherungen.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 2.307 T€ (Vorjahr: 394 T€) enthalten. Davon sind 1.441 T€ Ausgleiche für Vorjahre.

7. Sonstige Angaben

7.1. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben Verbindlichkeiten und Rückstellungen bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen, insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen für Gebäude, Dienstleistungs-, Wartungs- und Energieverträge i. H. von rund 38.077 T€.

Von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen betreffen 11.235 T€ verbundene Unternehmen. Wesentliche Positionen sind der Mietvertrag für die Ausbildungsstätten (ca. 7.938 T€), die Reinigungs- und Speisenversorgungsverträge (ca. 10.625 T€) sowie ein Wartungsvertrag (ca. 3.221 T€).

Für die ZEG bestehen Verpflichtungen in Höhe von 23,7 Mio €, davon 21,2 Mio € aus Restwerklohn gegenüber der Arbeitsgemeinschaft Klinikum Frankfurt Höchst (ARGE KFH) im Rahmen des Neubaus.

Für das MVZ bestehen Miet-, Leasing und Wartungsverträge in Höhe von 193 T€. Davon betreffen 31 T€ verbundene Unternehmen.

7.2. Honorar des Abschlussprüfers

Bezüglich der Angabe des Honorars für Abschlussprüfungsleistungen, andere Bestätigungsleistungen, Steuerberatungsleistungen und sonstige Leistungen nach § 285 Nr. 17 HGB verweisen wir auf die Angaben im Anhang zum KFMT Konzernabschluss 2020.

7.3. Angaben zu Gesellschaftsorganen

a) Geschäftsführer

Herr Martin Menger, Geschäftsführer (Vors.)

Frau Dr. Dorothea Dreizehnter, Geschäftsführerin bis 11. September 2020

Herr Stefan Schad, Geschäftsführer seit dem 1. Januar 2021

Die Angabe der Bezüge für Geschäftsführer unterbleibt unter Verweis auf§ 314 Abs. 3 S. 2 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB. Wir verweisen auf die Angaben im Anhang zum KFMT Konzernabschluss 2020.

b) Aufsichtsrat

Die Aufgaben des Aufsichtsrats werden durch den Aufsichtsrat der KFMT übernommen. Bezüglich seiner Zusammensetzung verweisen wir auf die entsprechenden Angaben im Anhang zum KFMT Konzernabschluss 2020.

7.4. Konsolidierungskreis

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Kliniken Frankfurt-Main-Taunus GmbH, Frankfurt am Main, einbezogen (kleinster und größter Konsolidierungskreis). Der Konzernabschluss wird beim Bundesanzeiger bekannt gemacht und ist unter www.bundesanzeiger.de erhältlich.

7.5. Nachtragsbericht

Coronavirus-Pandemie

Die Coronavirus-Pandemie wird auch im Geschäftsjahr 2021 den gesamten Konzern und das deutsche Krankenhauswesen merklich beeinflussen. Da Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Bewältigung der Pandemie systemrelevant sind, ist von Unterstützungsleistungen seitens der Bundesregierung auszugehen.

Am 9. April 2021 trat die "Verordnung zur Regelung weiterer Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser" in Kraft. Hiermit wurden weitere unterstützende Maßnahmen beschlossen (vgl. Lagebericht 3.2.1.). Durch die vorgesehenden Ausgleiche erhalten die Krankenhäuser prospektiv eine gewisse wirtschaftliche und finanzielle Sicherheit. Es ist folglich von keiner Bestandsgefährdung für die KFH und ihre Tochtergesellschaften auszugehen. Ob im Jahr 2021 tatsächlich ausreichende Ausgleichszahlungen durch die Bundesregierung geleistet werden, um zusätzliche Einnahmeverluste aus anderen Bereichen bzw. die Corona-bedingten Mehrkosten zu kompensieren, bleibt abzuwarten.

Frankfurt am Main, 28. Mai 2021

Martin Menge, Geschäftsführer, Vors.

Stefan Schad, Geschäftsführer

¹ Beschäftigte der GmbH und des Eigenbetriebs

Entwicklung des Anlagevermögens vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.109.434,02	348.640,37	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	151.767,02	1.331.287,42	0,00
	7.261.201,04	1.679.927,79	0,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen	14.312.829,10	128.811,88	0,00
2. Einrichtungen und Ausstattungen	77.038.875,51	5.958.919,96	894.412,60
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	185.432.712,92	67.642.270,37	39.372,63
	276.784.417,53	73.730.002,21	933.785,23
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	5.000,00	0,00	0,00
	5.000,00	0,00	0,00
	284.050.618,57	75.409.930,00	933.785,23

	Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
	Umbuchungen €	31.12.2020 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	71.963,34	7.530.037,73
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	1.483.054,44
	71.963,34	9.013.092,17
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen	48.132,76	14.489.773,74
2. Einrichtungen und Ausstattungen	170.680,83	82.274.063,70
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-290.776,93	252.744.833,73
	-71.963,34	349.508.671,17
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	0,00	5.000,00
	0,00	5.000,00
	0,00	358.526.763,34

	Abschreibungen
	01.01.2020 €	Zugänge €	Abgänge €	31.12.2020 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.290.727,02	403.746,71	0,00	6.694.473,73
2. Geschäfts- oder Firmenwert	118.355,02	181.716,42	0,00	300.071,44
	6.409.082,04	585.463,13	0,00	6.994.545,17
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen	13.181.246,10	226.014,64	0,00	13.407.260,74
2. Einrichtungen und Ausstattungen	68.523.791,01	3.247.890,31	884.309,08	70.887.372,24
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	81.705.037,11	3.473.904,95	884.309,08	84.294.632,98
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	88.114.119,15	4.059.368,08	884.309,08	91.289.178,15

	Restbuchwerte
	31.12.2020 €	31.12.2019 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	835.564,00	818.707,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.182.983,00	33.412,00
	2.018.547,00	852.119,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen	1.082.513,00	1.131.583,00
2. Einrichtungen und Ausstattungen	11.386.691,46	8.515.084,50
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	252.744.833,73	185.432.712,92
	265.214.038,19	195.079.380,42
III. Finanzanlagen
Sonstige Ausleihungen	5.000,00	5.000,00
	5.000,00	5.000,00
	267.237.585,19	195.936.499,42

Konzern - Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020 T€	2019 T€
Konzernergebnis	-1.222	-1.744
Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens (nicht gefördert)	322	78
Zunahme der Pensionsrückstellungen	61	377
Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-4	-5
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	1.176	-5.415
Abnahme/Zunahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	4.405	-14.155
Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.012	7.836
Zinsaufwendungen/Zinserträge	178	499
Ertragsteueraufwand/-ertrag	352	237
Ertragsteuerzahlungen	-263	-145
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	2.993	-12.437
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	53	28
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-1.680	-197
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-73.730	-55.265
Erhaltene Zinsen	100	19
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-75.257	-55.416
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen (Pauschalfördermittel)	7.963	6.307
Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen (Einzelfördermittel)	992	0
Einzahlung aus Investitionszuschuss der Stadt Frankfurt am Main für Neubau Klinikum Höchst	69.502	37.700
Einzahlung aus Investitionszuschuss des Landes Hessen für Neubau Klinikum Höchst	0	6.700
Einzahlung in die Kapitalrücklage aus Konsortialvertrag	1.180	1.180
Übriger Fördermittelsaldo ¹	997	176
Gezahlte Zinsen	-164	-133
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	80.469	51.931
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	8.206	-15.923
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	28.778	44.701
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	36.983	28.778

¹ Ermittelt aus der Differenz der Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens (soweit gefördert) und der Veränderung des Sonderpostens aus Fördermitteln nach dem KHG sowie der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Fördermitteln nach dem KHG ohne Berücksichtigung der erhaltenen Zuschüsse (Investitionszuschüsse)

Der Finanzmittelfonds setzt sich wie folgt zusammen:

	2020 T€	2019 T€
Forderungen an die Stadt Frankfurt aus Cash-Pooling (laufender Zahlungsverkehr)	7.148	6.375
Forderungen an die Stadt Frankfurt aus Cash-Pooling (Fördermittel)	15.471	12.742
Flüssige Mittel	14.364	9.661
Finanzmittelfonds zum 31.12.	36.983	28.778

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2020

	Gezeichnetes Kapital €	Kapitalrücklage gem. § 272 (2) Nr. 4 HGB €	Gewinnrücklagen €
Stand 31. Dezember 2018	10.000.000,00	67.588.816,20	226.762,00
Vortrag auf neue Rechnung	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00
Stand 31. Dezember 2019	10.000.000,00	67.588.816,20	226.762,00
Vortrag auf neue Rechnung	0,00	0,00	0,00
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00
Stand 31. Dezember 2020	10.000.000,00	67.588.816,20	226.762,00

	Verlustvortrag €	Konzernjahresfehlbetrag €	Konzerneigenkapital €
Stand 31. Dezember 2018	-46.632.005,08	-1.780.690,25	29.402.882,87
Vortrag auf neue Rechnung	-1.780.690,25	1.780.690,25	0,00
Einstellung in Rücklagen	0,00	0,00	0,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-1.744.206,87	-1.744.206,87
Stand 31. Dezember 2019	-48.412.695,33	-1.744.206,87	27.658.676,00
Vortrag auf neue Rechnung	-1.744.206,87	1.744.206,87	0,00
Einstellung in Rücklagen	0,00		0,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-1.221.862,78	-1.221.862,78
Stand 31. Dezember 2020	-50.156.902,20	-1.221.862,78	26.436.813,22

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Klinikum Frankfurt Höchst GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 28. Mai 2021

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Corinna Friedl, Wirtschaftsprüferin

ppa. Florian Schmiedl, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 wurde am 17. September 2021 gebilligt.