Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH

Fürstenwalde/Spree

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

BILANZ zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		900,00	1,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.215.395,24		6.477.397,24
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.287.580,00		2.717.531,50
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	13.375,60		114.336,96
		8.516.350,84	9.309.265,70
III. Finanzanlagen
Beteiligungen		25.000,00	0,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	921.024,79		979.884,34
2. sonstige Vermögensgegenstände	45.378,05		77.056,90
		966.402,84	1.056.941,24
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		11.919.333,64	9.675.337,47
C. Rechnungsabgrenzungsposten		120.376,15	91.649,13
		21.548.363,47	20.133.194,54

PASSIVA

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital (DM 60.000,00)		30.677,51	30.677,51
II. Gewinnrücklagen
andere Gewinnrücklagen		11.604.459,11	10.372.905,49
III. Gewinnvortrag		1.675.989,39	1.231.553,62
IV. Jahresüberschuss		2.055.220,29	1.675.989,39
B. Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen		1.134.567,00	1.295.340,00
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	155.513,00		161.702,00
2. sonstige Rückstellungen	464.118,04		331.950,77
		619.631,04	493.652,77
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.794.721,33		2.057.702,43
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.155.667,15		1.719.475,68
3. sonstige Verbindlichkeiten	1.444.749,38		1.220.322,38
		4.395.137,86	4.997.500,49
E. Rechnungsabgrenzungsposten		32.681,27	35.575,27
		21.548.363,47	20.133.194,54

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH

Fürstenwalde/Spree

Inhaltsverzeichnis

1 GRUNDLAGEN DES UNTERNEHMENS / GESCHÄFTSMODELL

2 WIRTSCHAFTSBERICHT

2.1 Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.2 Geschäftsverlauf

2.3 Lage: Darstellung, Analyse, Beurteilung

2.3.1 Ertragslage

2.3.2 Finanzlage

2.3.3 Vermögenslage

2.3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

2.3.5 Gesamtaussage

3 PROGNOSE-, RISIKO- UND CHANCENBERICHT

3.1 Prognosebericht

3.2 Risiko- und Chancenbericht

3.2.1 Branchenspezifische, ertragsorientierte Risiken

3.2.2 Finanzwirtschaftliche Risiken

3.2.3 Chancen

3.2.4 Gesamtaussage

4 RISIKOBERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE VERWENDUNG VON FINANZINSTRUMENTEN

1 Grundlagen des Unternehmens / Geschäftsmodell

Die Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH (FAWZ gGmbH) wurde am 31. Januar 1991 gegründet und am 1. März 1991 in das Handelsregister eingetragen. Sie hat ihren Sitz in Fürstenwalde / Spree im Land Brandenburg. Ihre Hauptgeschäftsfelder sind die berufliche Aus- und Weiterbildung, das Betreiben von Schulen und Kitas in freier Trägerschaft, die Durchführung von Sprachkursen sowie die Durchführung von sonstigen Projekten im Bildungswesen. Die FAWZ gGmbH ist ein mittelständisches gemeinnütziges Unternehmen, welches an den folgenden Standorten tätig ist:

Standort	Bereiche
Fürstenwalde	berufliche Aus- und Weiterbildung
	Schweißtechnische Kursstätte
	Berufliche Schule Paula Fürst
	Studienzentrum der FHM
	Großkindertagespflege FaWi
	Sprachausbildung für Flüchtlinge
	Sozialpädagogische Projekte
Hangelsberg	Montessori Kinderhaus (Kita)
	Montessori Hort
	Montessori Grundschule
	Montessori Oberschule
Briesen	Oberschule Briesen
Woltersdorf	Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Woltersdorf
Petershagen	Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Petershagen
Königs Wusterhausen	Montessori Grundschule
	Montessori Hort
	Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe Königs Wusterhausen

Der Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung finanziert sich im Wesentlichen über Maßnahmen im Auftrag der Agentur für Arbeit. Im Vordergrund stehen Maßnahmen der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB-Reha), Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE-Reha) sowie Projekte des Berufseinstieges und der Berufsorientierung (darunter: "ATZE", eine Eltern-Kind-Gruppe, die ILB-Projekte "EOK" sowie "Integrationsbegleitung" und "Servicestelle Verbundausbildung"). Sprachkurse sowie berufsbezogene Sprachkurse, gefördert sowohl über das BAMF als auch über das Land Brandenburg, wurden fortgesetzt. Projekte für Flüchtlinge mit berufsbezogenen Inhalten ergänzten diesen Bereich (Kompetenzfeststellung IHK).

Ein Teil der genannten Maßnahmen wird durch EU-Fördermittel kofinanziert.

Der Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist stark abhängig von der Auftragsvergabe durch die genannten Auftraggeber, die wiederum in Abhängigkeit von den Mittelzuweisungen des Bundes und des Landes stehen.

Im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung einschließlich des Bereiches Schweißtechnische Kursstätte konnte im Berichtszeitraum eine Trendwende erzielt und die Einnahmesituation sichtlich verbessert werden. Teilweise wurde dies über sich mittlerweile auswirkende höhere Angebotspreise erreicht. Fortgesetzt wurden die Aktivitäten im Bereich der Berufsorientierung inklusive Potentialanalyse für Oberschulen und Gesamtschulen. Diese werden durch die Programme "INISEK" und "Kobra net" gefördert.

Der Bereich Schulen und Kitas in freier Trägerschaft wird durch die Finanzhilfe des Landes Brandenburg bzw. des Trägers der Jugendhilfe sowie die erhobenen Schul- bzw. Kitabeiträge finanziert. Die Höhe der Zuweisungen bestimmt sich nach der Anzahl der betreuten Kinder und Jugendlichen auf der Grundlage der Betriebskostensätze laut Schulgesetz bzw. der festgelegten Kostensätze der Träger der Jugendhilfe. Der Schul- bzw. Kitabeitrag wird nach den entsprechenden Beitragsordnungen der FAWZ gGmbH erhoben.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das freie Schulwesen in Brandenburg entspricht dem Bundesdurchschnitt. Mit dem Schuljahr 2022/2023 sind nach ca. 1,5-jährigen Gesprächen mit der administrativen und politischen Ebene des Landes die Betriebskostenzuschüsse neugestaltet worden. Der erzielte Kompromiss ist im März 2022 per Schulgesetzänderung beschlossen worden. Im Dezember 2021 entschied das Verwaltungsgericht über Klagen von freien Schulen bezüglich Betriebskostenzuschüssen der Jahre 2018-2022, das Oberverwaltungsgericht revidierte diese Entscheidung im Dezember 2022. Die freien Schulen prüfen nun eine Beschwerde. Im Bereich der Arbeitsmarktdienstleistungen gab es trotz Modifikationen im Maßnahmenangebot der Bundesagentur für Arbeit keine Veränderungen.

Die FAWZ gGmbH hat ihre Stellung als etablierter Bildungsdienstleister weiter gefestigt.

Auf Grund der überwiegenden Finanzierung durch Gelder der öffentlichen Hand bzw. Zuwendungsfinanzierung ist die Gesellschaft insgesamt weiterhin stark von den bildungs- und finanzpolitischen Entwicklungen des Landes und des Bundes abhängig.

Es sind keine gravierenden Veränderungen in diesem Bereich zu erwarten.

Zugleich berücksichtigt die FAWZ in ihrer Geschäftspolitik die allgemeine Lage des anhaltenden Fachkräftemangels auch im Bereich Bildung. Dies hat insbesondere wachsende Ausgaben für Gehälter zur Folge. Mit Projekten wie der Pädagogischen Akademie werden zunehmend Aufgaben des Landes, z. B. die Bereitstellung von Fachkräften, in die eigene Verantwortung übernommen, wofür zusätzliche Mittel aufgebracht werden müssen. Diese Mittel stehen durch die wachsende Zahl der betreuten Schülerinnen und Schüler in den Schulen, als auch durch die steigenden Betriebskostensätze des Landes zur Verfügung.

2.2 Geschäftsverlauf

Die Entwicklung der FAWZ gGmbH im Geschäftsjahr 2022 ist sehr positiv verlaufen.

Neben der Fortführung der bisherigen Geschäftsfelder hatte sich mit der Flüchtlingssituation seit 2015 ein weiteres Betätigungsfeld durch eine Verstärkung des Engagements der FAWZ in Sprachkursen für Flüchtlinge aufgetan. Nach einer hohen Dynamik in den Jahren 2015 bis 2018 waren seit 2019 die Flüchtlingszahlen und damit auch unser Angebot an Sprachkursen rückläufig. Mit dem Ausbruch des Ukrainekrieges 2022 nahm die Zahl der Flüchtlinge erheblich zu. Infolgedessen sind zusätzliche Kurse eingerichtet und die FAWZ erneut als Koordinator für den Bereich Ostbrandenburg beauftragt worden.

Der Geschäftsverlauf 2022 fiel erneut positiver als im Prognosebericht 2021 vorhergesagt aus. Der Anstieg des Umsatzes um ca. 2.225,2 T€ auf 24.406,5 T€ ist auf eine noch wachsende Zahl der Schülerinnen und Schüler, der Erhöhung der Schülerkostensätze sowie eines moderaten Wachstums im berufsbildenden Bereich zurückzuführen.

Zum 7. November 2022 übernahm die AcadeMedia Education GmbH die Gesellschafteranteile der FAWZ gGmbH. Damit wurde die FAWZ Teil der schwedischen AcadeMedia AB, dessen deutsches Tochterunternehmen die AcadeMedia Education GmbH ist. Die AcadeMedia AB ist größter privater Bildungsanbieter in Schweden und Norwegen und neben Deutschland derzeit auch in den Niederlanden aktiv. Die FAWZ gGmbH bleibt als eigenständiges Unternehmen mit unveränderten inhaltlichen Aufgaben und Zielen erhalten. Zugleich eröffnet die Übernahme neue Möglichkeiten der Stärkung und Entwicklung des bestehenden Portfolios.

2.3 Lage: Darstellung, Analyse, Beurteilung

2.3.1 Ertragslage

Die gesamten Umsätze der FAWZ gGmbH betrugen im Geschäftsjahr 24.406,5 T€ (Vorjahr: 22.181,3 T€). Dies entspricht einer Steigerung von 10,0%.

Nach Bereichen aufgeschlüsselt werden die Umsätze wie folgt aufgegliedert:

			Veränderung
T€	2022	2021	absolut	%
Schulen und Kitas in freier Trägerschaft	20.398	18.894	1.504	8,0%
Berufliche Aus- und Weiterbildung	1.753	1.525	229	15,0%
Sprachkurse und sonstige Projekte	2.255	1.762	493	28,0%
	24.406	22.181	2.225	10,0%

Im Bereich Schulen und Kitas in freier Trägerschaft erhöhten sich die Erlöse weiter aufgrund einer gestiegenen Anzahl von Schülerinnen und Schülern. Erfreulich entwickelte sich die Erlössituation im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung aufgrund erhöhter Teilnehmerzahl sowie höherer Vergütungssätze der Agentur für Arbeit. Auch im Bereich Sprachkurse und sonstige Projekte nahmen die Erlöse erneut zu, unter anderem aufgrund der gestiegenen Anzahl der Flüchtlinge aus der Ukraine.

Aufgrund der höheren Nachfrage in den Bereichen der beruflichen Aus- und Weiterbildung und der Sprachkurse erhöhte sich der Aufwand für Fremdleistungen und Honorarkräfte, so dass der Materialaufwand gegenüber dem Vorjahr um 0,9 T€ erhöht auszuweisen ist.

Insbesondere die fortgesetzte Erweiterung des Bereiches Schulen und Kitas in freier Trägerschaft führte durch die Erhöhung der Klassen- und damit Schülerzahl und der damit einhergehenden Erhöhung der Mitarbeiterzahl sowie die allgemeinen Gehaltssteigerungen zu einer Erhöhung der Personalkosten um 0,6 Mio. €. Auch enthalten sind darin anteilig Gehaltsanpassungen für den Bereich Aus- und Weiterbildung.

Sonstige Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beliefen sich auf 3.440,2 T€ und haben sich damit gegenüber dem Vorjahr nur leicht um 56,7 T€ erhöht.

Das Geschäftsjahr wurde mit einem Jahresüberschuss von 2.055,2 T€ (Vorjahr: 1.676,0 T€) abgeschlossen und dieser ist somit um 379,2 T€ gestiegen.

2.3.2 Finanzlage

Die Gesellschaft finanziert ihre Tätigkeit einerseits aus festgelegten Pauschalen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie aus Zuschüssen des Landes bzw. der Landkreise und aus Schulbeiträgen im Bereich der Schulen und Kitas in freier Trägerschaft. Das Ausfallrisiko ist sehr gering.

Zur Finanzierung von Investitionen in den Neu- und Ausbau von Schulen nimmt die Gesellschaft Bankdarlehen in Anspruch. Neben dem Kredit für die Finanzierung der Anlaufkosten der Gesamtschule in Königs Wusterhausen aus dem Jahr 2014 hatte die FAWZ im Jahr 2017 einen weiteren Kredit über 2.400 T€ zur Finanzierung des Neubaus des Hauses IV an der Gesamtschule Petershagen aufgenommen. Seit 2018 wird der Kredit getilgt.

Darüber hinaus nimmt die Gesellschaft zweckgebundene Zuwendungen zur Förderung von Investitionsmaßnahmen der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) in Anspruch, z.B. aus dem Beschleunigungsprogramm Ganztag oder DigitalPakt Schule.

Die liquiden Mittel, vor Abzug der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, haben einen Anteil von 55,3% (Vorjahr: 48,1%) an der Bilanzsumme.

Die Liquiditätslage ist im Berichtszeitraum als weiterhin sehr gut zu bezeichnen. Die Liquidität 2. Grades als Kennzahl, die angibt, inwieweit die kurzfristigen Forderungen und flüssigen Mittel die kurzfristigen Verbindlichkeiten decken, beträgt zum Stichtag 545,2% (Vorjahr: 468,1%).

Das Unternehmen wird auch in den Jahren 2023 und 2024 seine finanziellen Verpflichtungen erfüllen können.

2.3.3 Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um 7,03% gestiegen. Die Vermögensstruktur ist durch einen Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme von 39,6% (Vorjahr: 46,2%) gekennzeichnet. Der Rückgang ist auf ein höheres Abschreibungsvolumen im Geschäftsjahr zurückzuführen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben zusammen mit dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten einen Anteil an der Bilanzsumme von 5,0% (Vorjahr: 5,7%). Wesentlich hierfür ist der Bereich der freien Schulen. Aufgrund von Veränderungen der Schülerzahl im laufenden Schuljahr kann sich der Anspruch der Gesellschaft auf die Betriebskostenzuschüsse erhöhen oder vermindern.

Bedingt durch den Jahresüberschuss hat sich das Eigenkapital von 13.311,1 T€ um 2.055,2 T€ auf 15.366,3 T€ erhöht.

Die Pensionsrückstellungen stellen Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen, die mit den verrechnungsfähigen Vermögenswerten saldiert wurden, dar. Angesichts keiner neuen Pensionszusagen sind die Pensionsrückstellungen von 161,7 T€ auf 155,5 T€ gesunken.

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen solche für ausstehende Urlaubs- und Überstundenansprüche, ausstehende Rechnungen sowie für Jahresabschluss- und Prüfungskosten, und sind von 331,9 T€ auf 464,1 T€ angestiegen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind aufgrund der planmäßigen Tilgungen von 2.057,7 T€ auf 1.794,7 T€ zurückgegangen.

Während die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr um 563,8 T€ gesunken sind, sind sonstige Verbindlichkeiten um 224,4 T€ gestiegen.

2.3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Für die interne Unternehmenssteuerung bedienen wir uns der folgenden Kennzahlen:

Investitionen in das Anlagevermögen

Insgesamt wurden 496 T€ (Vorjahr 1.806 T€) in das Anlagevermögen der Gesellschaft investiert.

Wirtschaftliche Eigenkapitalquote

Die Kapitalstruktur ist durch einen Anteil des Eigenkapitals zzgl. des Sonderpostens an der Bilanzsumme von 76,6 % (Vorjahr 72,5%) gekennzeichnet.

Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität (ordentliches Ergebnis im Verhältnis zur Gesamtleistung) beträgt 8,2 % (Vorjahr 7,4%). Im Branchenvergleich ist dies ein sehr guter Wert.

2.3.5 Gesamtaussage

Die Geschäftsführung ist mit dem Verlauf des Geschäftsjahres sehr zufrieden. Wir beurteilen unsere wirtschaftliche Lage als sehr gut.

Eine prognostizierte Steigerung des Umsatzes wurde übertroffen. Auch das Jahresergebnis ist gegenüber dem Vorjahr mehr als erwartet angestiegen. Grund hierfür sind die gute Entwicklung des Kerngeschäftes (Schulen und Kitas) aufgrund der wachsenden Zahl der Schülerinnen und Schüler und der Erhöhung der Schülerkostensätze, die leichte Erholung im berufsbildenden Bereich sowie das Angebot an Sprachkursen.

3 Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

3.1 Prognosebericht

Um die positive Entwicklung des Unternehmens weiter zu unterstützen, werden wir in Zukunft vor allem den Ausbau der Schulen in freier Trägerschaft kontinuierlich fortsetzen.

Grundsätzlich sind keine wesentlichen Änderungen der Geschäftspolitik für das kommende Geschäftsjahr vorgesehen.

Insgesamt beurteilen wir die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens positiv.

Der Umsatz im Rumpfgeschäftsjahr zum 30. Juni 2023 wird in ähnlicher Höhe wie im Vergleichszeitraum 2022 (6 Monate) mit leichten Steigerungen erwartet. Aufgrund der Übernahme der FAWZ durch die AcadeMedia Education GmbH im November 2022 wird erwartet, dass der Jahresüberschuss für das Rumpfgeschäftsjahr 2023 um 600 T€ unter dem des Vergleichszeitraumes 2022 liegen wird. Ursächlich sind neu geschlossene Serviceverträge für zuvor von der FAWZ selbst erbrachte Leistungen.

Im Geschäftsjahr 2023/2024 werden Umsatzerlöse auf einem ähnlichen Niveau wie in 2022 erwartet. Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr wird nicht mehr auf dem hohen Niveau des Geschäftsjahres 2022 liegen, aber etwa auf dem Niveau des Jahres 2021 erwartet.

Die außergewöhnliche Entwicklung der Inflation in Deutschland im Jahr 2022 sowie die Fortsetzung kommt im Jahr 2023 in ihrer Wirkung stärker in 2023 zum Tragen. Insbesondere die Aufwände für Energie und Heizung steigen. Die Träger von Ersatzschulen erhalten zur Abmilderung der gestiegenen Energiekosten für das Jahr 2023 Finanzhilfen aus dem Brandenburg-Paket.

3.2 Risiko- und Chancenbericht

3.2.1 Branchenspezifische, ertragsorientierte Risiken

Für den Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung wird ein weiteres leichtes Wachstum prognostiziert. Neue Instrumente der aktiven Arbeitsmarktpolitik des Bundes, die im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie sowie dem wachsenden Fachkräftemangel stehen, könnten Impulse zu einer Belebung im Bereich geben. Fortgesetzt wird die erfolgreiche Projektarbeit. Mit der anhaltenden Flüchtlingssituation aus der Ukraine ist im Jahr 2023 und darüber hinaus eine stabile Entwicklung des Bereiches Sprachvermittlung abzusehen. Erwartungen positiver Impulse für den Bereich Berufsbildung durch die Flüchtlingssituation bleiben weiterhin gedämpft.

Der Kernbereich der FAWZ gGmbH - Schulen - verzeichnet in dieser Zeit keine Einbrüche bei Finanzierungen seitens des Landes und der Eltern. Die durchgehende Finanzierung des Landes ist dabei der zentrale Punkt bei der Sicherung der Geschäftsentwicklung. Zudem sind mit der Schulgesetzänderung 2022 und den damit verbundenen Erhöhungen der Zuschüsse des Landes ab dem Schuljahr 2022/2023 die Rahmenbedingungen für Schulen in freier Trägerschaft in Brandenburg verbessert worden.

3.2.2 Finanzwirtschaftliche Risiken

Auf Grund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar. Ein eventueller Finanzierungsbedarf besteht für die folgenden Projekte.

Zum einen ist ein Neubau der Gesamtschule Woltersdorf geplant. Aktuell werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Der Grundsatzbeschluss zur Errichtung des Neubaus durch die Gemeinde Woltersdorf ist Ende 2021 gefasst worden. Der Sozialausschuss der Gemeinde Woltersdorf hat zugesichert, dass der bestehende Miet- und Pachtvertrag für das Gebäude bis zur Fertigstellung des Neubaus unverändert bestehen bleibt.

Des Weiteren steht der Träger FAWZ mit der Stadt Königs Wusterhausen über den Abschluss eines Erbbaurechtes für die gesamte genutzte Fläche in Verhandlung. Geplant ist ein Neubau der Sporthalle und Ertüchtigung des angrenzenden Sportplatzes unter Beteiligung der Stadt Königs Wusterhausen. Alle weitgehenden Planungen sind für das Geschäftsjahr 2023/24 vorgesehen.

3.2.3 Chancen

Die Realisierung der vorgenannten Standortveränderungen im Zusammenspiel mit der Schaffung von Eigentum in Form von Immobilien wird die FAWZ gGmbH unabhängiger von Entscheidungen Dritter machen. Zugleich können mit der Errichtung eigener Schulgebäude zielgerichtet Form und Inhalt zusammengeführt und Gebäude den pädagogischen Anforderungen der Zeit angepasst werden. Wir verbinden damit auch eine erhebliche Attraktivitätssteigerung für die Einrichtungen, was langfristig zu einer soliden Geschäftsgrundlage beiträgt.

Die Aufhebung des Verwaltungsgerichtsurteils im Klageverfahren der freien Schulen gegen die Betriebskostenbescheide 2018-2022 durch das Oberverwaltungsgericht hat zur Folge, dass erwartete Einmalzahlungen des Landes ausgeblieben sind. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision hat das Bundesverwaltungsgericht zurückgewiesen. Der Musterkläger und die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen im Land Brandenburg werden die Rechtsmittel ausschöpfen und Verfassungsbeschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einlegen. Die Frist für die Einlegung der Verfassungsbeschwerde endet am 9. Februar 2024.

Durch die Integration der FAWZ in die AcadeMedia-Gruppe wurden die Prozesse in den Serviceeinheiten deutlich verbessert. Die Finanzabteilung/ Buchhaltung ist neu organisiert worden. Es wurde ein neues Buchhaltungssystem eingeführt, und die Vorbereitungen getroffen, um verschiedene Prozesse zu automatisieren. Die interne und externe Kommunikation wurde neu aufgestellt und es wurde eine einheitliche Marketingstrategie entwickelt. Dadurch können wir jetzt besser die Erfolge unserer Schulen der Öffentlichkeit und insbesondere interessierten Eltern vermitteln. Durch die AcadeMedia erhält die FAWZ-Gruppe ein deutlich verbessertes Qualitätsmanagement insbesondere im pädagogischen Bereich.

3.2.4 Gesamtaussage

Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir im tendenziellen Verharren des Bereiches berufliche Aus- und Weiterbildung. Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität und unserer langjährigen Tätigkeit in der Region sehen wir uns zur Bewältigung der künftigen Risiken gut gerüstet. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

4 Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Gesellschaft finanziert sich im Wesentlichen aus festgelegten Pauschalen im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung sowie aus Zuschüssen des Landes und Schulbeiträgen im Bereich der Schulen und Kitas in freier Trägerschaft. Das Ausfallrisiko ist sehr gering.

Verbindlichkeiten werden grundsätzlich innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen ausgeglichen.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolges gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik.

Zur Absicherung der Verfügbarkeit der Liquidität wird eine Liquiditätsplanung auf der Basis der voraussichtlichen Teilnehmer- bzw. Schülerzahlen sowie der beantragten und bewilligten Zuwendungen der Zuwendungsgeber erstellt. Die Liquiditätsplanung wird während des Geschäftsjahres regelmäßig aktualisiert.

Fürstenwalde, 25. Januar 2024

Johannes Nagel, Geschäftsführer

Daniel Frech, Geschäftsführer

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom 01.01.2022 bis 31.12.2022

Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH

Fürstenwalde/Spree

	Geschäftsjahr		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		24.406.471,41	22.181.311,49
2. sonstige betriebliche Erträge		665.836,74	374.826,87
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	394.606,45-		369.187,51-
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.149.369,51-		1.292.815,40-
		2.543.975,96-	1.662.002,91-
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	12.643.210,42-		12.140.904,21-
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	3.035.707,92-		2.986.629,43-
		15.678.918,34-	15.127.533,64-
- davon für Altersversorgung EUR 146.964,46- (EUR 170.460,29-)
5. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		1.262.981,85-	645.006,88-
6. sonstige betriebliche Aufwendungen		3.440.225,59-	3.383.552,45-
7. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		4,16	4,22
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		80.181,23-	55.609,58-
- davon Zinsaufwendungen aus der Abzinsung von Rückstellungen EUR 4.149,58- (EUR 5.489,15-)
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		6.150,96-	3.729,64-
10. Ergebnis nach Steuern		2.059.878,38	1.678.707,48
11. sonstige Steuern		4.658,09-	2.718,09-
12. Jahresüberschuss		2.055.220,29	1.675.989,39

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 26. Januar 2024

UHY Deutschland AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Ulla Peters, Wirtschaftsprüferin

Annegret Kulla, Wirtschaftsprüferin

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

Allgemeine Angaben

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH ("die FAWZ" oder "die Gesellschaft") mit Sitz in Fürstenwalde/Spree, eingetragen beim Amtsgericht Frankfurt/Oder unter der Nummer HRB 1093 FF, ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des GmbH-Gesetzes (GmbHG) aufgestellt worden. Dabei erfolgt die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren.

Die Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH gilt erstmals als große Kapitalgesellschaft i.S.d. § 267 Abs. 3 und 4 HGB, da die Größenkriterien für große Kapitalgesellschaften an zwei aufeinanderfolgenden Abschlussstichtagen erfüllt sind.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr, die Vorjahreszahlen sind im Wesentlichen vergleichbar. Bei Änderung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden die Vorjahreswerte aus Vergleichbarkeitsgründen angepasst.

In Ausübung des Wahlrechts nach § 265 HGB Abs. 5 S. 2 HGB wurde aus Gründen einer klaren Darstellung der Posten "Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen" für empfangene Zuschüsse ausgewiesen. Der Ausweis der Investitionszuschüsse führt zu einer verbesserten Darstellung der Vermögens- und Finanzlage hinsichtlich der tatsächlichen Investitionskosten.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind grundsätzlich unverändert gegenüber dem Vorjahr, soweit nicht anders angegeben. Mit der Änderung der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wird die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verbessert.

Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden unter dem Grundsatz der Unternehmensfortführung angewandt:

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden zu fortgeführten Anschaffungskosten ausgewiesen. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear unter Berücksichtigung einer Nutzungsdauer von 3 Jahren.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet und, soweit abnutzbar, um planmäßige lineare Abschreibungen unter Berücksichtigung einer Nutzungsdauer von 3 bis 25 Jahren für Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie 25 bis 50 Jahren für Gebäude vermindert.

Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten und der allgemeinen Verwaltungskosten. Fremdkapitalzinsen wurden nicht berücksichtigt.

Bewegliche Gegenstände des Anlagevermögens bis zu einem Wert von Euro 800,00 werden in Anlehnung an die steuerlichen Vorschriften im Zugangsjahr voll abgeschrieben. Die jährlichen Zugänge an geringwertigen Anlagegütern sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung.

Die Finanzanlagen beinhalten die zu Anschaffungskosten ausgewiesenen Anteile an der im Berichtsjahr gegründeten Tochtergesellschaft. Gründe für eine Wertminderung lagen im Geschäftsjahr 2022 nicht vor.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bzw. mit dem Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Risiken wurden durch angemessene Einzelwertberichtigungen sowie Pauschalwertberichtigungen berücksichtigt.

Liquide Mittel sind zu ihrem Nennwert angesetzt.

Die Gesellschaft ist als gemeinnützige Körperschaft im Wesentlichen von der Besteuerung befreit, insofern kommen keine latenten Steuern in Ansatz.

Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Das gezeichnete Kapital ist mit dem Nennbetrag in Übereinstimmung mit den Regelungen des Gesellschaftsvertrages und den Angaben im Handelsregister mit DM 60.000,00 angegeben und ist unter Umrechnung nach amtlichem Kurs in Euro mit Euro 30.677,51 ausgewiesen.

Soweit die Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens durch zweckgebundene Investitionszuschüsse öffentlicher und privater Zuwendungsgeber finanziert werden, wird ein Sonderposten für Investitionszuschüsse gebildet, der korrespondierend über die Nutzungsdauer der bezuschussten Anlagegüter aufgelöst wird.

Abweichend von den Vorjahren werden ab dem Geschäftsjahr für Anlagegüter, die aus den Mitteln der Betriebskostenzuschüsse finanziert werden, keine neuen Zuführungen in den Sonderposten eingestellt. Die Auflösung der in Vorjahren aus Betriebskostenzuschüssen gebildeten Sonderposten erfolgt weiterhin planmäßig über die Nutzungsdauer der zugrundeliegenden Anlagegüter.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus Altersvorsorgeverpflichtungen wurden Rückstellungen gebildet, welche gemäß § 253 Absatz 1 Satz 2 HGB in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages bewertet wurden. Die Rückstellungen sind entsprechend den Regelungen des § 253 Absatz 2 HGB mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Marktzinssatz der vergangenen zehn Geschäftsjahre abgezinst.

Zur Erfüllung von Versorgungsverpflichtungen sind entsprechende Mittel in Rückdeckungsversicherungen angelegt, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Die Bewertung erfolgt mit dem beizulegenden Zeitwert; dieser wird mit den jeweils zugrundeliegenden Verpflichtungen verrechnet. Daraus ergibt sich ein Verpflichtungsüberhang, der unter den Rückstellungen erfasst wird. Abweichend von den Vorjahren wird der beizulegende Zeitwert der Rückdeckungsversicherungen nach einer veränderten Bewertung i.S.d. IDW RH FAB 1.021 ermittelt, wobei die Rückdeckungsversicherung für leistungskongruente Komponenten mit dem Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen bewertet wird (Passivprimat).

Sonstige Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt und berücksichtigen alle am Bilanzstichtag erkennbaren passivierungspflichtigen Risiken in angemessener Höhe. Bei Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wird eine Abzinsung mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre vorgenommen (§ 253 Abs. 2 S. 1 HGB).

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag ausgewiesen.

Zuschussbeträge, die zum Bilanzstichtag vereinnahmt wurden und bei denen eine mögliche Rückzahlungsverpflichtung aufgrund abweichender Schülerzahlen besteht, werden als sonstige Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Unter den passiven Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.

Im laufenden Geschäftsjahr wurden die Umsatzerlöse und die in Vorjahren gesondert ausgewiesenen Zuwendungen/Zuschüsse zusammengefasst dargestellt. Die Vorjahresangaben wurden entsprechend angepasst.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens und die Abschreibungen des Geschäftsjahres sind in der Anlage 3/1 zum Anhang dargestellt.

Anteilsbesitz

Das Berichtsunternehmen war im Wirtschaftsjahr 2022 an folgenden Unternehmen beteiligt:

Name der Gesellschaft:	Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum International gGmbH
Sitz	Fürstenwalde/Spree
Höhe des Stammkapitals	Euro 25.000,00
Anteilshöhe	100 %
Jahresfehlbetrag für das Wirtschaftsjahr 2022	Euro 5.239,95

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Einzelwertberichtigungen i.H.v. Euro 42.590,00 (VJ: Euro 56.698,49) vorgenommen.

Aufgrund der Zusammenfassung der Umsatzerlöse mit den im Vorjahresabschluss gesondert gegliederten Zuwendungen/Zuschüsse sind korrespondierend dazu die im Vorjahr innerhalb der sonstigen Vermögensgegenstände ausgewiesenen Forderungen aus der Abgrenzung von Zuwendungen sowie zum Bilanzstichtag noch ausstehenden Zuwendungen gegenüber dem Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg i.H.v. Euro 582.447,38 (VJ: Euro 697.431,95) im Geschäftsjahr zusammengefasst unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Die Vorjahresangaben wurden aus Vergleichbarkeitsgründen entsprechend angepasst.

Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von Euro 1.016,00 hatten im Vorjahr eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital in Höhe von Euro 30.677,51 (DM 60.000) ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

In den Rücklagen wurden abweichend von den Vorjahren das nutzungsgebundene Kapital gem. § 55 (1) Nr. 5 AO und die Rücklagen gem. § 62 AO zusammengefasst und konform mit den Gewinnverwendungsbeschlüssen als andere Gewinnrücklagen dargestellt. Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden die Vorjahreswerte ebenfalls angepasst. Andere Gewinnrücklagen werden grundsätzlich um die Jahresüberschüsse erhöht, wenn ein entsprechender Gewinnverwendungsbeschluss der Gesellschafter gefasst ist. In Übereinstimmung mit dem Beschluss über die Gewinnverwendung des Vorjahres erfolgt für das Vorjahr eine Aufteilung in Gewinnrücklagen, Gewinnvortrag und Jahresüberschuss.

Rückstellungen

Die Pensionsrückstellungen (Erfüllungsbeträge) betreffen in Höhe von Euro 224.445,00 (VJ: Euro 238.193,00) Rückstellungen für ehemalige Organmitglieder.

Die Bildung der Pensionsrückstellung richtet sich nach § 249 HGB Abs. 1 Satz 1 HGB i.V.m. § 253 Abs. 2 HGB. Zur Ermittlung der Pensionsrückstellung wurde das degressiv-ratierliche Anwartschaftsbarwertverfahren (PUC-Method) angewendet. Für die Berechnungen wurden folgende Annahmen getroffen:

Rechnungszinssatz zum Stichtag (10-Jahresdurchschnitt): 1,78 % (VJ: 1,90 %)

Rechnungszinssatz zum Stichtag (7-Jahresdurchschnitt): 1,43 % (VJ: 1,36 %)

Rententrend: 1,5 % jährlich (VJ: 1,5 %)

Biometrische Rechnungsgrundlagen: "Richttafeln 2018 G" von Klaus Heubeck (Lizenz Heubeck-Richttafeln-GmbH)

Für die Saldierung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen mit den verrechnungsfähigen Vermögenswerten wurden folgende Werte ermittelt:

Erfüllungsbetrag der Schulden	Euro 224.445 (VJ: Euro 238.193)
Wert der verrechneten Vermögenswerte	Euro 68.932 (VJ: Euro 76.491)
verrechnete Aufwendungen	Euro 4.123 (VJ: Euro 5.467)
verrechnete Zinserträge	Euro 1.271 (VJ: Euro 1.669)

Die verrechneten Aufwendungen und Erträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung im Finanzergebnis innerhalb der Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ausgewiesen. Die verrechneten Aufwendungen resultieren aus der Abzinsung der Rückstellung.

Bei den Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen ergibt sich zwischen dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz nach dem durchschnittlichen Marktzinssatz aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren ein Unterschiedsbetrag im laufenden Geschäftsjahr in Höhe von Euro 4.903 (VJ: Euro 8.494).

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von Euro 464.118,04 (VJ: Euro 331.950,77) betreffen im Wesentlichen solche für ausstehende Urlaubs- und Überstundenansprüche (Euro 105.000,99; VJ: Euro 112.893,14), ausstehende Rechnungen (Euro 142.940,45; VJ: Euro 117.623,50) sowie für Jahresabschluss- und Prüfungskosten (Euro 75.000,00; VJ: Euro 77.291,80).

Verbindlichkeiten

Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von insgesamt Euro 1.794.721,33 (VJ: Euro 2.057.702,43). Diese betreffen zwei Darlehen.

Für eines dieser Darlehen wurde als Sicherheit im Sinne des § 285 S. 1 Nr. 1b HGB eine Abtretung der Schulgelder, Aufnahme- und Prüfungsgebühren sowie der Finanzhilfen des Landes Brandenburg für die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Königs Wusterhausen, zunächst in stiller Form, vereinbart.

Das zweite Darlehen wurde mit einer Grundschuld i.H.v. Euro 2.400.000,00 besichert. Dieses valutiert zum Bilanzstichtag mit Euro 1.622.193,84.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in einer Höhe von Euro 1.155.667,15 (VJ: Euro 1.719.475,68).

Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verbindlichkeiten gegenüber Zuschussgebern aus Rückzahlungsansprüchen sowie Abgrenzungen von noch nicht verwendeten Zuschüssen i.H.v. Euro 1.235.068,60 (VJ: Euro 1.004.173,09) sowie Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer i.H.v. Euro 181.080,77 (VJ: Euro 182.723,49).

Zum Bilanzstichtag bestehen Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von Euro 187.701,59 (VJ: Euro 191.343,82) sowie im Rahmen sozialer Sicherheit in Höhe von Euro 5.468,86 (VJ: Euro 8.642,04).

Die Verbindlichkeiten weisen folgende Restlaufzeiten auf:

Art der Verbindlichkeiti n Euro	Gesamtbetrag	Restlaufzeit bis zu 1 J.	Restlaufzeit mehr als 1 J.	Restlaufzeit davon mehr als 5 J.
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.794.721,33	269.377,27	1.525.344,06	741.350,13
(Vorjahr)	2.057.702,43	262.981,11	1.794.721,32	924.844,38
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.155.667,15	649.180,00	506.487,15	73.473,26
(Vorjahr)	1.719.475,68	773.768,13	945.707,55	79.141,34
Sonstige Verbindlichkeiten	1.444.749,38	1.444.749,38	0,00	0,00
(Vorjahr)	1.220.322,38	1.220.322,38	0,00	0,00
Summe	4.395.137,86	2.363.306,65	2.031.831,21	814.823,39
(Vorjahr)	4.997.500,49	2.257.071,62	2.740.428,87	1.003.985,72

Gegenüber der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf sind für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Grundbuch des Grundstücks Mittelstraße 3 (Grundbuch von Fürstenwalde/Spree, Blatt 8497) Grundschulden in Höhe von Euro 150.000,00 eingetragen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden gemäß § 285 Nr. 4 HGB wie folgt aufgegliedert:

	2022	2021
Schulen und Kitas in freier Trägerschaft	20.397.894,22	18.894.203,00
Berufliche Aus- und Weiterbildung	1.753.381,16	1.524.850,45
Sprachkurse und sonstige Projekte	2.255.196,03	1.762.258,04
	24.406.471,41	22.181.311,49

Die Umsatzerlöse werden in Bildungseinrichtungen im Land Brandenburg erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

In dieser Position enthalten sind im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens für Zuschüsse und Zulagen i.H.v. Euro 354.738,72 (VJ: Euro 140.920,62) sowie Erstattungen gemäß dem AAG i.H.v. Euro 28.270,20 (VJ: Euro 106.427,04).

In dieser Position sind periodenfremde Erträge in Höhe von Euro 14.652,61 (VJ: Euro 59.102,47) enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

In dieser Position sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von insgesamt Euro 16.295,14 (VJ: Euro 22.207,45) enthalten.

Sonstige Angaben

Bis zum 7. November 2022 waren Kirsten Schmitt und Thomas Enkelmann Geschäftsführer der Gesellschaft. Diese waren alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Herr Daniel Frech ist seit dem 7. November 2022 hauptberuflich Geschäftsführer der Gesellschaft. Er ist alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Von der Schutzklausel § 286 Abs. 4 HGB wird Gebrauch gemacht.

Konzernzugehörigkeit

Das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die AcadeMedia Education GmbH, Berlin, Deutschland. Dieser Konzernabschluss zum 30.06.2023 wird nach Vorschriften des HGB und des GmbHG aufgestellt und ist im elektronischen Bundesanzeiger unter der AcadeMedia Education GmbH verfügbar.

Das Mutterunternehmen, das den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, ist die AcadeMedia AB, Stockholm, Schweden. Dieser Konzernabschluss zum 30.06.2023 wird nach internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) aufgestellt und ist auf der Webseite der Muttergesellschaft verfügbar:

https://academedia.se/en/investors/reports-and-presentations/

Anzahl der Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 317 Arbeitnehmer beschäftigt.

Arbeitnehmergruppen	Zahl
Angestellte	303
leitende Angestellte	14

Haftungsverhältnisse

Es bestehen Eventualschulden gegenüber Fördermittelgebern zur Rückzahlung von Investitionszuschüssen, die nur dann fällig werden, wenn die im Zuwendungsbescheid benannte Zweckbindung durch die Gesellschaft nicht mehr erfüllt sein würde.

Der Gesellschaft liegen Steuerbescheide vor, nach denen sie teilweise von der Ertragsteuer befreit ist, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dient. Mit einem geringfügigen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb unterliegt die Gesellschaft der Steuerpflicht. Für das Berichtsjahr wird ebenfalls ein Freistellungsbescheid erwartet. Bei einer geänderten Beurteilung des Finanzamtes würde das Jahresergebnis um die Steuerbelastung aus Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer zu mindern sein.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Sicht des Bilanzstichtages beträgt Mio. Euro 7,2. Dieser Betrag enthält im Wesentlichen periodisch fällige Miet-/ Pachtverpflichtungen für von öffentlichen Gebietskörperschaften langfristig überlassene Gebäude zur Nutzung im Sinne der Satzung. Die zugrundeliegenden Verträge haben unterschiedliche Laufzeiten und enden im Zeitraum vom Folgejahr bis zum Jahr 2072.

Prüfungskosten

Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr belief sich auf Euro 37.000,00 (VJ: Euro 35.000,00).

Besondere Ereignisse nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Mit Gesellschafterbeschluss vom 26.01.2023 wurde das gezeichnete Kapital von DM 60.000,00 auf Euro umgestellt und um Euro 0,49 auf Euro 30.678,00 erhöht. Ferner wurde das Geschäftsjahr angesichts der Änderung der Konzernzugehörigkeit vom Kalenderjahr auf ein abweichendes Geschäftsjahr zum 30.06. umgestellt.

Nach Ende des Geschäftsjahres wurde Herr Johannes Nagel, Berlin, am 20. Februar 2023 als weiterer Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt. Er ist alleinvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Am 26.10.2023 wurde die Tochtergesellschaft, Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum International gGmbH, rückwirkend zum 01.07.2023 auf die FAWZ verschmolzen. Aus der Verschmelzung werden keine finanziellen Auswirkungen erwartet.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss in Höhe von Euro 2.055.220,29 in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen.

Fürstenwalde, 25. Januar 2024

Johannes Nagel, Geschäftsführer

Daniel Frech, Geschäftsführer

Gesellschafterbeschluss der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/Oder unter HRB 1093

(nachfolgend "Gesellschaft")

Betr. Feststellung des Jahresabschlusses der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 und Ergebnisverwendung

Die AcadeMedia Education GmbH ("AME"), eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin unter HRB 242952, vertreten durch Herrn Daniel Frech als einzelvertretungsberechtigter und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreiter Geschäftsführer, ist die alleinige Gesellschafterin der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum gGmbH.

Unter Verzicht auf die Einhaltung aller durch Gesetz oder Gesellschaftsvertrag vorgeschriebenen Formen und Fristen der Einberufung, Ankündigung und Durchführung hält die AME eine Gesellschafterversammlung der Gesellschaft ab und beschließt einstimmig:

1.	Der von UHY Deutschland AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüfte und am 26. Januar 2024 mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene und von der Geschäftsführung unterzeichnete Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wird hiermit festgestellt.
2.	Der Jahresabschluss weist eine Bilanzsumme in Höhe von EUR 21.548.363,47 auf.
3.	Der Jahresüberschuss beträgt EUR 2.055.220,29. Er wird in die anderen Gewinnrücklagen eingestellt.
4.	Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst.

Berlin, den 9. April 2024

AcadeMedia Education GmbH

Daniel Frech, Geschäftsführer