Voith GmbH & Co. KGaA

Heidenheim an der Brenz

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2022 bis zum 30.09.2023

Konzernlagebericht 2023

I. GRUNDLAGEN

I.1. Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit

I.2. Steuerungssystem

I.3. Konzernstrategie

I.4. Forschung und Entwicklung

I.5. Nachhaltigkeit

I.6. Beschäftigte

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

II.1. Gesamtaussage

II.2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

II.3. Geschäftsverlauf im Konzern

II.4. Geschäftsverlauf in den Konzernbereichen

II.5. Wirtschaftliche Lage

III. BERICHT ÜBER RISIKEN UND CHANCEN

III.1 Risiko- und Chancenmanagement

III.2. Rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem

III.3. Risiken

III.4. Chancen

IV. PROGNOSEBERICHT

IV.1. Rahmenbedingungen

IV.2. Zukünftige Entwicklung des Voith-Konzerns

I. GRUNDLAGEN

I.1. Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit

Weltweit agierender Technologiekonzern in Familienbesitz

Die Voith Group ist ein weltweit agierender Technologiekonzern. Mit seinem breiten Portfolio aus Anlagen, Produkten, Serviceleistungen und digitalen Anwendungen setzt Voith Maßstäbe in den Märkten für Energie, Papier, Rohstoffe sowie Transport & Automotive. Weltweit ist Voith mit Standorten in über 60 Ländern vertreten und unterhält ein umfassendes Netzwerk aus Produktions-, Service- und Vertriebseinheiten auf allen Kontinenten der Erde.

Die Voith GmbH & Co. KGaA mit Sitz in Heidenheim an der Brenz/Deutschland ist die operative Führungsgesellschaft und das Mutterunternehmen des Konzerns. In ihr sind auch zentrale Funktionen gebündelt.

Für die strategische Steuerung und die operative Führung des Voith-Konzerns ist die Geschäftsführung der Voith Management GmbH verantwortlich. Die Voith Management GmbH, die sich ebenso wie die Voith GmbH & Co. KGaA zu 100% in Familienbesitz befindet, führt als persönlich haftende Gesellschafterin die Geschäfte der Voith GmbH & Co. KGaA. Die Geschäftsführung der Voith Management GmbH wird vom Gesellschafterausschuss der Voith Management GmbH bestellt. Aufsichtsgremium der Voith GmbH & Co. KGaA ist der Aufsichtsrat.

Das operative Geschäft ist in drei Konzernbereiche gegliedert: Hydro, Paper und Turbo. Diese werden separat gesteuert und ihre jeweiligen wirtschaftlichen Ergebnisse im Rahmen der Segmentberichterstattung transparent dargestellt.

Der Konzernbereich Hydro ist ein führender Komplettanbieter und zuverlässiger Partner für die Ausrüstung von Wasserkraftwerken. Voith Hydro entwickelt maßgeschneiderte, langfristige Lösungen und Dienstleistungen für große und kleine Wasserkraftwerke auf der ganzen Welt. Das Produkt- und Serviceportfolio umfasst den gesamten Lebenszyklus und alle wesentlichen Komponenten für Groß- und Kleinwasserkraftwerke, von Generatoren, Turbinen, Pumpen und Automatisierungssystemen bis hin zu Ersatzteilen, Wartungs- und Schulungsservices sowie digitalen Lösungen für die intelligente Stromerzeugung aus Wasserkraft.

Der Konzernbereich Paper ist ein führender Full-Line-Anbieter sowie Wegbereiter der Papierindustrie. Durch stetige Innovationen optimiert Voith Paper den Papierherstellungsprozess fortlaufend und ermöglicht eine ressourcenschonende und effiziente Produktion.

Der Konzernbereich Turbo ist ein Spezialist für intelligente Antriebssysteme sowie maßgeschneiderte Serviceleistungen. Durch innovative und smarte Produkte bietet Voith Turbo höchste Effizienz und Zuverlässigkeit. Kunden aus zahlreichen Branchen wie Öl & Gas, Energie, Bergbau und Maschinenbau, Schiffstechnik, Schienen- und Nutzfahrzeuge setzen auf Spitzentechnologien und digitale Lösungen von Voith.

I.2. Steuerungssystem

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren für den Voith-Konzern sind die Entwicklung des Auftragseingangs und des Umsatzes sowie das EBIT ("earnings before interest and taxes") und der ROCE ("return on capital employed"), also die Rendite auf das betriebsnotwendige Kapital.

Der internen Steuerungsgröße EBIT liegt eine aus dem externen Rechnungswesen abgeleitete operative Ergebnisgröße zugrunde, das betriebliche Ergebnis. Dieses wird aus der laufenden Geschäftstätigkeit ermittelt und ergibt sich als Saldo aus Umsatz und Kosten, vor Finanzergebnis und Ertragssteuern. Zur Errechnung des EBIT werden Abschreibungen auf von im Rahmen von Unternehmenserwerben aufgedeckte stille Reserven sowie Restrukturierungsaufwendungen und sonstige außerordentliche Aufwendungen addiert. Das betriebliche Ergebnis wird zur Überleitung auf das EBIT um diese Beträge bereinigt, um für die interne Steuerung eine bessere Beurteilung der Geschäftstätigkeit zu ermöglichen.

Setzt man das EBIT mit dem durchschnittlichen betriebsnotwendigen Kapital ("capital employed") in Bezug, so ergibt sich die Rendite auf das betrieblich eingesetzte Kapital (ROCE). Das betriebsnotwendige Kapital beschreibt die Mittel, die zur Erzielung des Umsatzes im Unternehmen gebunden sind. Diese setzen sich im Wesentlichen aus Sachanlagen und Nettoumlaufvermögen zusammen. Diese Relativierung einer Ergebnisgröße aus der Gewinn-und-Verlust-Rechnung (Betriebsergebnis) mit einer Bestandsgröße aus der Bilanz ("capital employed") entspricht den allgemein üblichen Standards einer gesamtheitlichen Unternehmenssteuerung und eines wertorientierten Managements.

Marginalspalte: Zur Herleitung des ROCE siehe auch Kapitel Erläuterungen zur Segmentberichterstattung im Anhang.

Die Kennzahlen und das Reporting an die Konzerngeschäftsführung der Voith GmbH & Co. KGaA sowie innerhalb der Konzernbereiche und der operativen Gesellschaften orientieren sich an den beschriebenen Konzernsteuerungsgrößen.

I.3. Konzernstrategie

Die Basis: unsere DNA, unsere Werte ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Unternehmerischer Erfolg wird bei Voith langfristig definiert. Als Familienunternehmen setzte Voith auf nachhaltiges Denken und wertebasiertes Handeln, lange bevor diese Begriffe zum Bestandteil der ökonomischen Debatte wurden. Im Laufe seiner mehr als 155-jährigen Unternehmensgeschichte hat Voith mit diesem Ansatz zahlreiche Hindernisse überwunden, turbulente Zeiten gemeistert und Industriegeschichte geschrieben.

Unsere DNA: Nachhaltige Technologien für zukünftige Generationen.

Wir entwickeln nachhaltige Technologien, um die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen zu erhalten und zu verbessern. Gleichzeitig sichern wir damit die Zukunft von Voith langfristig. Indem wir profitables Wachstum generieren, sichern wir die Stabilität und finanzielle Unabhängigkeit unseres Unternehmens und bringen gleichzeitig unseren Geschäftserfolg mit unserer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt in Einklang.

Unser Selbstverständnis drückt sich in unseren Unternehmenswerten aus.

Anspruchsvoll:

Wir leben von Herausforderungen und setzen uns ambitionierte Ziele, um als Individuum und gemeinsam als Unternehmen zu wachsen.

Innovativ:

Wir wollen ambitionierte Ideen in innovative Technik umsetzen. Dazu hören wir aufmerksam zu, sehen genau hin und denken neue Wege. So erfahren wir, wohin sich die Welt und unsere Kunden entwickeln, kreieren wertschöpfende Lösungen und setzen neue Maßstäbe in unseren Märkten.

Zuverlässig:

Wir streben immer nach dem Vertrauen unserer Kunden und Partner, indem wir nur versprechen, was wir auch halten können. Dadurch bauen wir tragfähige und langfristige Beziehungen auf.

Fair:

Wir begegnen allen unseren Anspruchsgruppen respektvoll, offen, ehrlich und bescheiden. Dabei geht es uns nicht nur um das Einhalten von Vorschriften und Gesetzen, es ist unsere Grundhaltung.

Nachhaltig:

Wir handeln gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt stets verantwortungsvoll. Mit unseren technischen Innovationen wollen wir weltweit einen Beitrag zu Wachstum und Wohlstand leisten. Als Familienunternehmen streben wir dauerhafte finanzielle Unabhängigkeit an.

Unsere Strategie für Wachstum und steigende Profitabilität

Die letzten vier Geschäftsjahre waren geprägt von überaus herausfordernden äußeren Rahmenbedingungen. Die krisenbedingten Verwerfungen auf den globalen Märkten bedeuteten einen Stresstest für Unternehmen weltweit und stellten deren Geschäftsmodelle auf den Prüfstand. Voith hat in dieser Phase Resilienz bewiesen: Das Unternehmen hat durchgängig operative Ergebnisse im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich erwirtschaftet. Verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2018/19 hat Voith seinen Umsatz um mehr als ein Viertel gesteigert, und auch das EBIT überschreitet im Berichtsjahr das Vorkrisenniveau deutlich. Darüber hinaus starten wir mit einem Auftragsbestand in das Geschäftsjahr 2023/24, der nahezu 1,6 Mrd. € höher liegt als vier Jahre zuvor.

Die breite sektorale und geografische Diversifizierung sowie die gefestigte Marktposition in allen drei Konzernbereichen sind wichtige Faktoren, die es Voith ermöglicht haben, diese herausfordernde Zeit vergleichsweise gut zu bewältigen. Wir profitieren darüber hinaus von einer soliden Bilanz und einer durch entsprechende Finanzierungslinien langfristig gesicherten Liquidität. Dabei haben wir auch in Krisenzeiten bewusst weiter investiert: in Forschung und Entwicklung, Firmenkäufe, Ausbildung und die Weiterentwicklung unseres Unternehmens.

Um den Erfolg und die finanzielle Unabhängigkeit von Voith langfristig zu sichern, setzen wir weiterhin auf Wachstum. Darüber hinaus haben wir uns vorgenommen, die Profitabilität und Finanzkraft des Unternehmens deutlich zu verbessern. Dies gewinnt gerade in Zeiten steigender Zinsen, geringer konjunktureller Dynamik und anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit an Bedeutung.

Richtungsweisend für unsere Wachstumsstrategie sind die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung. Sie bieten sowohl beim Ausbau unseres Kerngeschäfts als auch bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte immense Chancen für Voith. Vor dem Hintergrund, dass die Bewältigung der Klimakrise eine der größten globalen Herausforderungen darstellt, haben Regierungen auf der ganzen Welt konkrete Ziele zur Erreichung der Klimaneutralität aufgestellt. Die zunehmende Ressourcenerschöpfung und die Abfallbelastung der Erde erfordern darüber hinaus ein Umsteuern auf Kreislaufwirtschaft. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung aller Lebensbereiche unaufhaltsam fort. Die globale Wirtschaft steht also vor gewaltigen Transformationsaufgaben. Unternehmen weltweit müssen heute durch Investitionen die richtigen Weichen für morgen stellen: zum einen, um sich mit innovativen Produkten und durch eine hocheffiziente digitalisierte Produktion wichtige Wettbewerbsvorteile auf den Weltmärkten zu sichern; zum anderen, um regulatorische Vorgaben zu erfüllen. Unser Geschäftsmodell: Wir unterstützen unsere Kunden mit nachhaltigen Technologien und digitalen Lösungen dabei, ihre Transformationsziele zu erreichen und wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag für industrielle Nachhaltigkeit und sichern gleichzeitig unser Wachstum. Auch nach innen bieten die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung Orientierung. So arbeiten wir intensiv daran, unsere eigenen Geschäftsprozesse zu digitalisieren und als Unternehmen nachhaltiger zu wirtschaften.

Wir richten unsere Geschäftstätigkeit auf das Ziel aus, in unseren strategischen Geschäftseinheiten Pionier und Leistungsführer zu sein. Wir wollen erster Ansprechpartner für Unternehmen in den von uns bedienten Marktsegmenten sein und wertschöpfende Standards zum Vorteil unserer Kunden setzen. Zudem ist es unser Anspruch, in den definierten Geschäftseinheiten stärker als der jeweilige Marktdurchschnitt zu wachsen und mittelfristig jeweils einer der nach Umsatz größten drei Anbieter zu sein.

Auf dem Weg zu diesem Ziel konzentrieren wir uns auf vier strategische Säulen:

1.	Ausschöpfen des Potenzials unseres Kerngeschäfts: In unserem Kerngeschäft zählen wir zu den weltweit größten und renommiertesten Marktteilnehmern. Aufbauend auf der Technologieführerschaft, die wir in vielen von uns bedienten Marktsegmenten innehaben, wollen wir das volle Potenzial unseres heutigen Kerngeschäfts ausschöpfen. Dies beinhaltet zum einen den deutlichen Ausbau des Service- und Aftermarket-Geschäfts in allen drei Konzernbereichen. Zum anderen gilt es, das Kerngeschäft technologisch weiterzuentwickeln. Im Vordergrund stehen hierbei umweltfreundliche, nachhaltige Lösungen, die auf Klimaneutralität und Ressourceneffizienz einzahlen, sowie digitale, häufig KI-basierte Produkte und Dienstleistungen, die die Effizienz und Verfügbarkeit von Anlagen steigern. Bei der Stärkung unseres Kerngeschäfts setzen wir nicht nur auf unsere eigenen Kompetenzen in den Bereichen Technologie, Vertrieb, Marketing, Organisation und Führung, sondern auch auf gezielte Akquisitionen, die unser Kerngeschäft sinnvoll ergänzen.
2.	Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte: Unsere Strategie beinhaltet auch ein klares Bekenntnis zu Investitionen in neue Geschäftsfelder und Märkte. Mit unseren Expertinnen und Experten arbeiten wir an Strategien und Konzepten, mit denen wir innovative Ideen in marktfähige Technologien umsetzen können. Neben den Wachstumsinitiativen, die aus den einzelnen Konzernbereichen heraus vorangetrieben werden, befassen sich zentral gesteuerte so genannte strategische Arbeitsstränge mit Zukunftsfeldern, die vielfältige Anknüpfungspunkte für Voith in bestehenden oder neuen Bereichen bieten. Hierzu zählen derzeit Wasserstofftechnologie und Energiespeicherung. Marginalspalte: Informationen zu unserer Innovationsstrategie, insbesondere in Bezug auf neue Geschäftsfelder und Märkte, sind im Abschnitt I.4. Forschung und Entwicklung zu finden.
3.	Effizienzsteigerung durch optimierte Strukturen und Prozesse: Um Voith langfristig als unabhängiges, erfolgreiches Unternehmen aufzustellen und uns den finanziellen Spielraum für notwendige Investitionen in die Zukunft zu sichern, gilt es in den kommenden Jahren, die Profitabilität und Liquidität des Unternehmens zu steigern. Hierzu trägt neben einer kosten- und ressourcenbewussten Arbeitsweise jedes Einzelnen die kontinuierliche Verbesserung unserer Produktivität und Effizienz bei. Dazu benötigen wir eine möglichst schlanke, agile und effiziente Organisation sowie nachfrage- und kundenorientierte Strukturen und Prozesse im gesamten Unternehmen. Verschiedene Change-Projekte haben wir in den vergangenen Jahren erfolgreich umgesetzt, beispielsweise eine Verschlankung der administrativen Funktionen und die Optimierung unseres Produktionsnetzwerkes. Im Berichtsjahr haben wir das Projekt "Future" ins Leben gerufen, das die gesamtheitliche Optimierung unserer Prozesse zum Ziel hat. Future bildet eine Klammer für verschiedene strategische Initiativen, von denen einige zum Ende des Berichtsjahres gestartet wurden. Die Initiativen analysieren die Priorisierung und Effektivität von Tätigkeiten sowie die Komplexität und Effizienz von Prozessen. Ein wichtiger Hebel zur Effizienzsteigerung ist eine leistungsfähige IT-Systemlandschaft. Insbesondere arbeiten wir im Rahmen eines komplexen, mehrjährigen Projekts weiter an der Einführung eines ERP-Systems (Enterprise Resource Planning), das eine Vielzahl von Geschäftsprozessen auf einer konzernweit einheitlichen Plattform integriert. Inzwischen ist das ERP-System an diversen Standorten erfolgreich im Einsatz; für das Geschäftsjahr 2023/24 sind weitere Rollouts geplant. Weiterhin haben die Themen Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement höchste Priorität für Voith. Hohe Standards in beiden Bereichen sind die Grundvoraussetzung dafür, Exzellenz in unserer Geschäftstätigkeit zu erreichen und gute wirtschaftliche Ergebnisse zu erzielen. Marginalspalte: Informationen zum Thema Arbeitssicherheit sind im Abschnitt I.6. Beschäftigte zu finden.
4.	Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur: Die DNA und die Werte von Voith sind das Fundament unserer Unternehmenskultur. Um die Veränderungen in unseren Industrien zu meistern und mitzugestalten, haben wir in den letzten Jahren einen kulturellen Wandel in unserer Organisation gefördert. Die Richtung: eine klare Markt- und Kundenorientierung, eine ausgeprägte Innovationskultur sowie ein starker Fokus auf Ergebnisse, dafür weniger Hierarchiedenken und bürokratische Abläufe. Dabei soll die durch Kollegialität und Zuverlässigkeit geprägte Zusammenarbeit weiter verstärkt werden. Auch wenn die angestrebten Veränderungen durch verschiedene Instrumente der Personalarbeit bereits auf den Weg gebracht wurden, bleibt die Weiterentwicklung unserer Kultur eine zentrale Säule unserer Unternehmensstrategie.

I.4. Forschung und Entwicklung

Innovation als Grundlage zukünftigen Geschäftserfolgs

Forschung und Entwicklung (F&E) hat bei Voith traditionell einen hohen Stellenwert. Technologieexpertise und die Fähigkeit, dieses Know-how immer wieder in marktorientierte Innovationen mit Mehrwert für unsere Kunden umzusetzen, sind die Basis für die starke Positionierung von Voith in seinen Märkten und Regionen. Unsere Ingenieurinnen und Ingenieure schreiben seit den Gründertagen mit ihren Erfindungen Technologiegeschichte. Das zeigt sich unter anderem in einer starken Patentbasis: Voith hält weltweit mehrere tausend aktive Patente, und jedes Jahr werden mehrere hundert Patente neu angemeldet. Aktives Patentmanagement stellt dabei sicher, dass das Portfolio stets die aktuelle Geschäftsstrategie widerspiegelt und keine Mittel ineffektiv für die Sicherung von veralteten oder unrentablen Technologien gebunden werden. Somit folgt Voith auch im Umgang mit seinem geistigen Eigentum (Intellectual Property) dem Prinzip Kostenoptimierung durch Technik und investiert das F&E-Budget zielgerichtet und sinnvoll in die Entwicklung von Zukunftsprodukten.

Innovation ist für den Erfolg von Industrieunternehmen entscheidend: Neue Lösungen sichern nachhaltige Wettbewerbsvorteile und damit Umsatz und Wachstum von morgen. Um den zunehmend schnelllebigen und sich teils radikal ändernden Märkten zu begegnen, setzen wir auf das Prinzip der "Open Innovation". Nach diesem Ansatz werden neue Lösungen nicht in isolierten Prozessen entwickelt und erst präsentiert, wenn sie vollständig ausgereift sind; sie entstehen vielmehr in einem offenen, kollaborativen Prozess, der die Beteiligung von Kunden, Lieferanten, Forschungseinrichtungen, Partnern oder Start-ups einschließt. Die Vernetzung von Know-how und Talenten aus verschiedenen Branchen setzt Kreativität frei, beschleunigt die Innovationsgeschwindigkeit und ermöglicht über den Zugang zu vielfältigem Wissen die Entstehung völlig neuer Lösungen. Voith baut schon seit langem auf einen engen Austausch mit akademischen Einrichtungen. Kontinuierliche Rückmeldung vonseiten der Kunden ermöglicht darüber hinaus inkrementelle Innovation, was bedeutet, dass bestehende Produkte und Dienstleistungen schrittweise verbessert werden. Im Berichtsjahr hat Voith nun eine weitere, dritte Säule zur Förderung von Open Innovation eingeführt, die darauf abzielt, die Zusammenarbeit mit Lieferanten zu stärken: Im Rahmen der "Supplier Innovation Days" werden Branchenexperten und Visionäre sowohl aus der Industrie als auch dem eigenen Konzern zusammengeführt, um Ideen auszutauschen und die neuesten Technologien zu erkunden, die den Wandel in Gesellschaft und Unternehmen vorantreiben. Dabei steht nicht nur das Erlangen neuer Erkenntnisse im Vordergrund, sondern auch der Aufbau von Kontakten und Partnerschaften, die auf dem gemeinsamen Weg zum Erfolg förderlich sein können.

Wir sehen die Dekarbonisierung und die Digitalisierung der Wirtschaft als große Chance der nächsten Dekade. Daher bilden diese beiden Megatrends zentrale Eckpfeiler unserer Konzernstrategie und daraus abgeleitet unserer F&E-Strategie. Sie sind richtungsweisend für die technologische Weiterentwicklung unseres heutigen Kerngeschäfts wie auch für F&E-Investitionen in neue Geschäftsfelder und Märkte. Marginalspalte: Informationen zu diesen zwei Säulen unserer Konzernstrategie sind im Abschnitt I.3. Konzernstrategie zu finden.

Ein wichtiges strategisches Ziel für Voith besteht darin, die vorhandene Expertise in den Bereichen der Wasserkraft, der Papierherstellung, der Mobilität und der industriellen Anwendungen auch über das heutige Produktportfolio hinaus zu nutzen und so neue Geschäftsfelder und Märkte zu erschließen. Neben den Wachstumsinitiativen, die aus den einzelnen Konzernbereichen heraus vorangetrieben werden, hat Voith weitere Zukunftsfelder identifiziert, die als strategische Arbeitsstränge zentral gesteuert werden und direkt an die Konzerngeschäftsführung berichten. Aufgrund ihres äußerst dynamischen Umfelds unterscheiden sich die als strategische Arbeitsstränge bezeichneten Wachstumsprojekte von den klassischen Steuerungsprozessen des Unternehmens. Sie werden nach dem Lean-Start-up-Prinzip, das sich durch iterative Produktentwicklung, schnelles Lernen und ein anpassungsfähiges Geschäftsmodell auszeichnet, agil gemanagt. Die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen in einem strategischen Arbeitsstrang ist dabei im Wesentlichen durch drei Stoßrichtungen charakterisiert: Technologie, Markt und Geschäft. Der Reifegrad wird anhand verschiedener Phasen beschrieben, die von der Identifikation einer innovativen Idee über deren Validierung bis hin zum Geschäftsaufbau reichen. Die Skalierung der daraus resultierenden Produkte erfolgt schließlich im operativen Geschäft, womit die strategischen Wachstumsstränge in das Kerngeschäft des Unternehmens überführt werden. In den letzten Jahren hat Voith vier strategische Wachstumsstränge definiert: Wasserstofftechnologie, elektrische Antriebssysteme, Cargo Rail und Energiespeicherung. Die Entwicklung elektrischer Antriebssysteme sowie einer vollautomatisierten, digitalen Frachtkupplung (Cargo Rail) wurde im Laufe des Berichtsjahres in das Kerngeschäft von Voith Turbo überführt, wo beide Projekte nun weiterentwickelt werden. Damit verbleiben Wasserstofftechnologie und Energiespeicherung als strategische Arbeitsstränge.

Um den wirtschaftlichen Einsatz elektrischer Antriebe in Lkw und anderen Schwerlastfahrzeugen zu ermöglichen, beschäftigen wir uns in einem der strategischen Arbeitsstränge mit Wasserstoff in Mobilitätsanwendungen. Dabei entwickelt Voith konzernbereichsübergreifend ein komplettes Wasserstofftanksystem, das Fahrzeugherstellern eine einfache Integration in das Fahrzeug erlaubt. Hier kann Voith seine über Jahre aufgebauten Kompetenzen in der Verarbeitung von Carbon nutzen.

Zur Erhöhung des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stromanteils im Netz und der Deckung des steigenden Energiebedarfs gilt es, die Stromnetze mit flexiblen Zwischenspeichermedien zu stabilisieren. Im Rahmen des Wachstumsfelds Energiespeicherung konzentrieren wir uns auf die Entwicklung einer Energiespeicherlösung im Stundenbereich, die es ermöglicht, die Leistungsspitzen von zum Beispiel Solarfarmen oder Windparks zu stabilisieren oder Dunkelflauten zu überbrücken. Diese Lösung basiert derzeit auf einer Vanadium-Redox-Flow-Batterie. Verglichen mit anderen Batterien bietet die Redox-Flow-Technologie den Vorteil einer langsameren Batteriealterung und ermöglicht somit eine längere Lebensdauer. Darüber hinaus ist sie recycelbar und nicht entflammbar.

Die strategischen Wachstumsfelder sind nicht nur mit dem Megatrend Dekarbonisierung verbunden, sondern auch eng verzahnt mit den neuen Möglichkeiten der Digitalisierung. Bereits heute spielt Digitalisierung in unserem Kerngeschäft eine wichtige Rolle. So entwickeln wir digitale Lösungen und Services für das Industrial Internet of Things (IIoT), die es den Kunden unserer drei Konzernbereiche ermöglichen, die Effizienz und Verfügbarkeit ihrer Anlagen und Anwendungen nachhaltig zu steigern. Unsere Cloud-Plattform dataPARC cloud (früher: "OnCumulus") sowie unsere Software-Anwendungen und KI-basierten Lösungen bilden hierfür die Basis.

Neben der digitalen Transformation unserer Kunden forcieren wir auch die Digitalisierung unseres eigenen Unternehmens. Durch die Standardisierung unserer internen digitalen Infrastruktur und unserer digitalen Applikationen optimieren wir unsere Prozesse und ermöglichen kontinuierliche Innovationen, die sich in internen Effizienzsteigerungen und einer zunehmend datenbasierten Entscheidungsfindung niederschlagen.

Als Voith-Konzern investieren wir weiterhin konsequent in die Forschung und Entwicklung neuer Lösungen - in den vergangenen fünf Jahren in Summe über 1 Mrd. €. Auch in Krisenzeiten haben wir unser F&E-Engagement bewusst hochgehalten.

Im Berichtsjahr entwickelte sich der F&E-Aufwand des Voith-Konzerns wie folgt:

Gemessen am Konzernumsatz lag die F&E-Quote des Voith-Konzerns bei 4,2% (Vorjahr: 4,4%). Vom gesamten F&E-Aufwand in Höhe von 232 Mio. € wurden 3 Mio. € (Vorjahr: 5 Mio. €) aktiviert. Gleichzeitig wurden Abschreibungen in Höhe von 12 Mio. € (Vorjahr: 9 Mio. €) auf aktivierte Entwicklungskosten vorgenommen.

Unsere aktuellen Innovationen des Berichtsjahres sind im Abschnitt II.4. "Geschäftsverlauf in den Konzernbereichen" beschrieben.

I.5. Nachhaltigkeit ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Industrielle Nachhaltigkeit als Geschäftsmodell

Nachhaltigkeit ist einer unserer zentralen Unternehmenswerte und fest verankert in unserer DNA: Nachhaltige Technologien für zukünftige Generationen. Die Verpflichtung zu ökologisch und gesellschaftlich verantwortungsvollem, fairem und langfristig erfolgreichem Wirtschaften wurzelt in der Tradition des Familienunternehmens Voith. Dabei haben wir unser Verständnis von Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren weiterentwickelt: Nachhaltigkeit bestimmt nicht nur die Art, wie wir als Unternehmen agieren. Mehr denn je verstehen wir darunter, wie Voith mittels technologischer Innovationen dazu beiträgt, den Industriesektor in Richtung Klimaneutralität und Ressourcenschonung zu transformieren und gleichzeitig ökonomischen Wohlstand sicherzustellen. Unser strategischer Fokus auf nachhaltige Technologien ist richtungsweisend für die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios im bestehenden Kerngeschäft wie auch für Investitionen in neue Geschäftsfelder und Märkte. Kurz: Industrielle Nachhaltigkeit ist unser Geschäftsmodell. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag für eine dekarbonisierte Industriegesellschaft, unterstützen unsere Kunden beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeits- und Klimaziele und sichern gleichzeitig unser Wachstum.

Wir setzen unsere Nachhaltigkeitsstrategie systematisch um und haben dazu fünf Handlungsfelder definiert: nachhaltige Unternehmensführung, Verantwortung für unsere Produkte, für unsere Lieferkette, für die Umwelt und für unsere Beschäftigten. Unser Ziel ist es, einen nachweisbaren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens, der Gesellschaft und der Umwelt zu leisten und branchenweit Standards in Sachen Nachhaltigkeit zu setzen. In unserem Kerngeschäft adressieren wir den globalen Megatrend Dekarbonisierung bereits heute - mit der Weiterentwicklung der Wasserkraft als regenerative Energiequelle, der ressourcenschonenden Papierherstellung und der Entwicklung alternativer Antriebstechnologien.

Den Erfolg unserer Aktivitäten messen wir insbesondere an der Bewertung durch die anerkannte Ratingagentur ISS-ESG und unterstreichen so den faktenbasierten Ansatz unseres Handelns. Dabei wurde die Nachhaltigkeitsleistung von Voith wie im Vorjahr mit dem Rating B- ausgezeichnet und erreichte zum sechsten Mal in Folge den Prime-Status. Nach der aktuellen Bewertung gehört Voith im Vergleich mit 190 weiteren Anlagen- und Maschinenbauern zu den weltweit fünf besten Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit. Das ESG-Unternehmensrating beruht auf einem zwölfstufigen Notensystem von A+ (hervorragende Leistung) bis D- (schlechte Leistung oder fehlende Transparenz für die Leistungsbewertung). Prime-Status erhalten Unternehmen mit einer Note von C+ oder besser. Das Rating ist nicht nur ein wichtiger Indikator für die Wirksamkeit unserer Nachhaltigkeitsmaßnahmen, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf unsere Finanzierungskosten.

Seit 2009 erfasst und analysiert Voith systematisch Umweltdaten, Materialkennzahlen sowie relevante Personaldaten. Seit 2011 veröffentlichen wir jährlich einen Nachhaltigkeitsbericht, der unter anderem über Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelange sowie die Einhaltung der Menschenrechte und die Bekämpfung von Korruption informiert. Umfassende Zahlen, Daten, Fakten und Erläuterungen zu allen oben genannten Handlungsfeldern sind in diesem Nachhaltigkeitsbericht aufgeführt. Für das Berichtsjahr 2022/23 beabsichtigt der Voith-Konzern erstmals eine freiwillige nichtfinanzielle Konzernerklärung gemäß §§ 289b Abs. 3 und 315b Abs. 3 HGB abzugeben. Die nichtfinanzielle Erklärung soll in Übereinstimmung mit den §§ 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB aufgestellt und in den Nachhaltigkeitsbericht integriert werden.

Abschnitt I.6. dieses Konzernlageberichts enthält Grundlageninformationen darüber, wie wir unserer Verantwortung gegenüber unseren Beschäftigten nachkommen.

I.6. Beschäftigte

Anzahl und Verteilung der Beschäftigten

Die Anzahl der Beschäftigten im Voith-Konzern hat sich im Geschäftsjahr 2022/23 wie folgt entwickelt und auf die verschiedenen Konzernbereiche und Regionen verteilt (alle Angaben in Vollzeitäquivalenten, ohne Auszubildende, jeweils zum 30. September):

Die Anzahl der im Voith-Konzern Beschäftigten stieg im Berichtsjahr um 988. Ein großer Teil des Zuwachses stammt aus der Übernahme von IGW Rail, deren rund 450 Mitarbeitende erstmals im Voith-Konzern konsolidiert wurden. Daneben gab es ein organisches Personalwachstum, das im Wesentlichen auf einen der guten Geschäftsentwicklung im Konzernbereich Hydro geschuldeten Kapazitätsaufbau zurückzuführen ist.

Bei Voith Hydro stieg die Anzahl der Beschäftigten zum 30. September 2023 um 648 auf 4.092 (Vorjahr: 3.444). Dies ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass im Rahmen der Montage und Inbetriebnahme von vier Projekten in Brasilien temporär ein höherer Personalbedarf bestand. Die hierfür kurzfristig rekrutierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten für die Montagedauer des jeweiligen Projekts befristete Verträge. Darüber hinaus fand ein Aufbau von insgesamt rund 220 Stellen statt, im Wesentlichen für eine neue Fertigungsstätte in Südosteuropa sowie im Bereich HyService zur Realisierung des geplanten Wachstums im Servicegeschäft.

Trotz des verhaltenen Marktausblicks hat der Konzernbereich Paper die Anzahl der Beschäftigten weitgehend stabil gehalten und gezielt einige neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewonnen, um den Wissenstransfer im Generationenwechsel zu gewährleisten und den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen. Zudem fand ein leichter Stellenaufbau im Servicebereich statt. Zum Geschäftsjahresende 2022/23 hatte der Konzernbereich Paper 7.898 Beschäftigte (Vorjahr: 7.825, +73).

Bei Voith Turbo stieg die Anzahl der Beschäftigten um 305 auf 8.037 zum 30. September 2023 (Vorjahr: 7.732). Dieser Zuwachs ist auf die Übernahme von IGW Rail mit rund 450 vollzeitäquivalenten Stellen zurückzuführen. Gegenläufig wurden leichte Kapazitätsanpassungen in einem Teilbereich der Division Industry sowie in der Division Off Highway vorgenommen.

Im Bereich Corporate Functions & Services, also in der Konzernholding, fand eine stabile Seitwärtsbewegung statt. Hier waren zum Geschäftsjahresende 2.452 (Vorjahr: 2.490) Personen beschäftigt.

In der regionalen Betrachtung beschäftigt Voith nach wie vor die meisten Menschen in Deutschland. Zweitgrößte Region ist das übrige Europa, dicht gefolgt von Asien. Dahinter folgt Amerika.

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden für Beschäftigte weltweit folgende Personalaufwendungen aufgewendet:

―	1.461 Mio. € (Vorjahr: 1.301 Mio. €) für Löhne und Gehälter
―	277 Mio. € (Vorjahr: 243 Mio. €) für soziale Sicherheit
―	37 Mio. € (Vorjahr: 38 Mio. €) für Altersversorgung.

Prioritäten der Personalarbeit ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind der Schlüssel zu nachhaltigem Unternehmenserfolg. Sie sind die Triebfeder unserer Innovationskraft und schaffen durch ihre Ideen, ihre Kompetenzen und ihre Persönlichkeiten Wettbewerbsvorteile für Voith. Daher sehen wir die Rekrutierung und langfristige Bindung von Mitarbeitenden sowie die Weiterentwicklung deren Potenzials als einen wichtigen Werttreiber für unser Unternehmen.

Auch weiterhin besteht ein Schwerpunkt der Personalarbeit in der Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur - eine wichtige Säule unserer Konzernstrategie. Da wir Führung als einen wesentlichen Hebel der Unternehmenskultur sehen, bieten wir unseren Führungskräften ein vielseitiges Entwicklungsangebot. So bilden wir sie - ihrer Aufgabe und ihrem Erfahrungshintergrund entsprechend - in der Anwendung unserer Führungsinstrumente aus und vermitteln in unterschiedlichen didaktischen Formaten Wissen, Best Practices, Fertigkeiten und Fähigkeiten moderner Führung auf dem Fundament unserer Voith-Werte. Marginalspalte: Informationen zu unserer Unternehmenskultur und zu den Voith-Werten sind im Abschnitt I.3. Konzernstrategie zu finden.

Talent-Management und Personalentwicklung ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Mit unseren Personalentwicklungskonzepten stellen wir uns als Organisation auf eine dynamische, komplexe und vernetzte Arbeitswelt ein und versetzen unsere Beschäftigten in die Lage, aktiv an deren Gestaltung mitzuwirken. Basierend auf dem individuellen Qualifizierungsbedarf fördern wir unsere Beschäftigten durch interne und externe Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen, die den fachlichen, persönlichen oder methodischen Kompetenzaufbau unterstützen, und ermöglichen so lebenslanges Lernen.

Dabei arbeiten wir mit einem ganzheitlichen Leitmodell für Führung. Die daraus abgeleiteten Strukturen, Prozesse und Systeme sind so angelegt, dass unsere Führungskräfte und Mitarbeitenden kontinuierlich im Dialog miteinander stehen: Regelmäßig wiederkehrende wie auch anlassbezogene Gespräche optimieren Zusammenarbeit, fördern Leistung und ermöglichen Lernen. Darüber hinaus verfolgen wir mit unseren Talent-Management-Instrumenten das Ziel, unsere Schlüsselpositionen nachhaltig aus den eigenen Reihen zu besetzen. Durch interne Talent-Pools und moderne Formen der Talentidentifikation verbessern wir kontinuierlich das Zusammenbringen von Person und Position.

Arbeitgeberattraktivität und Personalmarketing ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Faire Arbeitsbedingungen sowie eine marktgerechte Vergütung sind eine Selbstverständlichkeit für Voith. Voith versteht sich als familienfreundliches Unternehmen, das vielfältige Lebensmodelle unterstützt. Dieses Selbstverständnis wird in unseren konzernweit gültigen Leitlinien für eine flexible und familienbewusste Arbeitskultur konkretisiert. Es ist unser erklärtes Ziel, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld zu bieten, das sich möglichst flexibel ihrer jeweiligen Lebenssituation anpasst. Dazu gehören auch individuelle Arbeitszeitmodelle, die Beschäftigte in Absprache mit ihren Vorgesetzten vereinbaren können. Diese reichen von einer Kombination von mobilem Arbeiten und Anwesenheit im Betrieb über Teilzeitarbeit und Jobsharing bis hin zu flexiblen Urlaubsregelungen. Darüber hinaus unterstützen wir mit Hilfsangeboten rund um Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen. Dass wir unserem Anspruch als fairer Arbeitgeber gerecht werden, wird auch regelmäßig von externer Seite bestätigt: Seit 2014 wird Voith mit dem Gütesiegel "FairCompany" des Handelsblatts und des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) ausgezeichnet.

Vor dem Hintergrund eines weltweiten Fachkräfte- und inzwischen generellen Arbeitskräftemangels arbeitet Voith kontinuierlich an der Stärkung seiner Arbeitgebermarke und ist bestrebt, den Bewerbungs- und Einstiegsprozess für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst angenehm und effizient zu gestalten. Bei der Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber sind neben den für eine Stelle erforderlichen fachlichen Qualifikationen die unserer Unternehmenskultur entsprechenden Denk- und Arbeitsweisen ausschlaggebend. Um beides sicherzustellen, setzen wir auf einen persönlichen Dialog und nutzen zudem objektivierte, teilstandardisierte Verfahren. Ein Schwerpunkt zur Stärkung der Arbeitgebermarke war im Berichtsjahr die Weiterentwicklung der Voith-Karriere-Website inklusive Veröffentlichung im September 2023.

Erstklassige Ausbildung ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Im Berichtsjahr haben wir erneut vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive geboten und die Zahl der Ausbildungsplätze gesteigert. Zum Geschäftsjahresende 2022/23 waren weltweit 745 Auszubildende und Studierende (Vorjahr: 720, +3%; Basis: Köpfe) bei Voith beschäftigt.

Traditionell legt Voith großen Wert auf eine erstklassige Berufsausbildung. Dabei setzen wir auf interdisziplinäres Lernen und die ganzheitliche Vermittlung von sozialen und fachlichen Kompetenzen. An unseren großen internationalen Standorten bieten wir eine an das deutsche duale System angelehnte Ausbildung, adaptiert an lokale Voraussetzungen. Die wichtigsten Ausbildungsstätten von Voith außerhalb Deutschlands befinden sich im chinesischen Kunshan und in São Paulo, Brasilien.

Vielfalt, Miteinbeziehung und Chancengleichheit ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Als Arbeitgeber sieht sich Voith in der Verantwortung, allen Beschäftigten die gleichen Chancen und ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu bieten. Diese Haltung wird in Form einer von der Konzerngeschäftsführung unterzeichneten Erklärung zu Vielfalt, Miteinbeziehung und Chancengleichheit ("D&I Declaration") untermauert.

Seit dem Geschäftsjahr 2012/13 gibt es ein konzernweites Diversity-and-Inclusion-Programm (D&I-Programm) bei Voith. "Diversity" steht für die Vielfältigkeit unserer Beschäftigten im Hinblick auf die Dimensionen Geschlecht, Alter, Nationalität bzw. ethnische Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Religion, Ausbildung und berufliche Erfahrung sowie alle weiteren individuellen Unterschiede, z.B. hinsichtlich Familienstatus, sozialer Herkunft, Überzeugungen, Gesundheitszustand, körperlicher und geistiger Fähigkeiten oder Geschlechts- und sexueller Individualität. Wir sind überzeugt, dass diese vielfältigen Dimensionen - im Zusammenwirken mit unterschiedlichen Erfahrungen, Talenten und Stärken - Ideenvielfalt fördern. Unter "Inclusion" (Miteinbeziehung) verstehen wir bei Voith eine Kultur der Wertschätzung und des respektvollen Miteinanders, die eine freie Potenzialentfaltung ermöglicht.

Das D&I-Programm umfasst neben der konsequenten Sensibilisierung der Führungskräfte und Mitarbeitenden über Workshops und Awareness-Kampagnen auch die Optimierung unserer Prozesse, mit dem Ziel, unbewussten Denkmustern entgegenzuwirken. Zusätzlich steht Managern ein D&I-Toolkit zur Verfügung, das konkrete Ideen für die Arbeit in und bei der Führung von Teams liefert. Als Förderer und Treiber eines vielfältigen und einbeziehenden Arbeitsumfeldes sind wir Unterstützer von Mitarbeitenden-Netzwerken, so genannten Employee Resource Groups (ERGs). Unsere ERGs bieten Voithianerinnen und Voithianern die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Als Unterzeichner und Unterstützer der Charta der Vielfalt organisiert Voith regelmäßig regionale und globale D&I-Tage mit einem vielfältigen Angebot an Workshops, Diskussionsforen und Impulsvorträgen.

Ein wesentliches Ziel unseres D&I-Programms besteht darin, den Anteil von Frauen in Fach- und Führungspositionen zu steigern. Damit wollen wir nicht nur die Vielfalt im Unternehmen erhöhen, sondern auch demographischen Herausforderungen begegnen. Vor dem Hintergrund, dass Frauen in technischen Ausbildungsberufen und Studiengängen noch immer unterrepräsentiert sind, beschäftigen Technologieunternehmen in der Regel deutlich weniger Frauen als Männer. Dies ist auch bei Voith der Fall. Im Berichtsjahr lag der Anteil von Frauen an der Gesamtbelegschaft des Voith-Konzerns bei 19% (Vorjahr 18%; Basis: Köpfe). Wir wollen sowohl den Frauenanteil insgesamt als auch den Anteil weiblicher Führungskräfte im Unternehmen steigern. Daher arbeiten wir intensiv daran, ein Umfeld zu bieten und eine Kultur zu fördern, das bzw. die auch für Frauen attraktiv ist. In unseren Personalmarketing-Aktivitäten achten wir darauf, Voith als interessanten Arbeitgeber insbesondere für Frauen zu positionieren. Interne regionale Frauennetzwerke leisten mit verschiedenen Initiativen wie Mentoring-Programmen, Netzwerkveranstaltungen und Trainings ebenfalls einen wertvollen Beitrag.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement ^*

^* Die Inhalte dieses Abschnitts sind ungeprüfte, freiwillige Inhalte, die vom Abschlussprüfer kritisch gelesen wurden.

Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz haben für uns höchste Priorität. Durch eine verantwortungsvolle Gestaltung der Arbeitsplätze und -prozesse wollen wir Unfälle und arbeitsbedingte Krankheiten bestmöglich vermeiden.

Seit Implementierung unseres globalen Arbeitssicherheitsprogramms an all unseren Standorten konnten wir uns stark verbessern: Die nach internationalem Standard erhobene Frequency Rate, die Anzahl der Unfälle pro 1 Million Arbeitsstunden, haben wir ausgehend von 13,9 im Geschäftsjahr 2008/09 - das entspricht 921 meldepflichtigen Unfällen pro Jahr - deutlich reduziert. Im Berichtsjahr lag die Anzahl der Unfälle pro 1 Million Arbeitsstunden bei 1,8; dies entspricht insgesamt 75 Unfällen. Damit liegen wir zwar besser als die interne Zielsetzung (2,0), allerdings über dem Wert des Vorjahres (1,6). Im Branchenvergleich bewegt sich die Unfallhäufigkeit bei Voith auf einem niedrigen Niveau: Die durchschnittliche Frequency Rate der Unternehmen in der deutschen Berufsgenossenschaft Holz und Metall liegt bei über 20. Deutlich verbessert hat sich bei Voith die so genannte Severity Rate, die die Schwere der Unfälle wiedergibt. Diese entwickelte sich im Berichtsjahr auf 362 (Vorjahr: 492) Ausfallstunden je 1 Million Arbeitsstunden. Der Erfolg unseres Arbeitssicherheitsprogramms basiert auf der Einbindung aller Beschäftigten im Zusammenspiel mit Konzerngeschäftsführung und Führungskräften und der kontinuierlichen Bereitschaft der Organisation, auch weiterhin nachhaltig und fokussiert an diesen Themen zu arbeiten.

Im Arbeitsschutz bauen wir auf unsere leistungsfähige HSE-Organisation (Health, Safety, Environment). Das konzernweite IT-System Quentic (früher: hse+) unterstützt die Arbeit unserer HSE-Experten.

Beim Gesundheitsschutz verfolgen wir einen regionalen Ansatz, um den heterogenen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen. Egal wo unsere Beschäftigten ihren Arbeitsplatz haben: Wir wollen, dass sie ihre Arbeitskraft erhalten und am Ende ihres Arbeitslebens gesund in den Ruhestand gehen können.

II. WIRTSCHAFTSBERICHT

II.1. Gesamtaussage

In herausforderndem Umfeld gewachsen, Profitabilität verbessert, Cashflow gesteigert

Die Voith Group hat sich im Geschäftsjahr 2022/23 (1. Oktober 2022 bis 30. September 2023) in einem herausfordernden Umfeld zufriedenstellend entwickelt und zeigte sich operativ und finanziell in robuster Verfassung. Alle wesentlichen Kennzahlen des Voith-Konzerns sind im Berichtsjahr gestiegen; die Wachstums- und Ergebnisziele wurden nahezu alle übertroffen.

Der Auftragseingang des Voith-Konzerns stieg um 19% auf 6,14 Mrd. €. Ein wesentlicher Grund für den Zuwachs um 975 Mio. € ist die Volumenerhöhung in einem laufenden Großprojekt des Konzernbereichs Hydro. Ein weiterer Grund für die erfreuliche Entwicklung des Konzern-Auftragseingangs war das deutliche und über den Erwartungen liegende Wachstum im Konzernbereich Turbo, auch durch Akquisitionen. Der Auftragsbestand erreichte mit 7,22 Mrd. € zum Geschäftsjahresende ein neues Allzeithoch.

Der Konzernumsatz wuchs um 625 Mio. € oder 13% auf 5,51 Mrd. €. Alle Konzernbereiche trugen mit steigenden Umsätzen zu dieser über den Erwartungen liegenden Entwicklung bei. Am deutlichsten wuchs der Konzernbereich Turbo. Voith Paper blieb mit einem Umsatz von 2,24 Mrd. € weiterhin der umsatzstärkste Konzernbereich.

Neben einem spürbaren organischen Wachstum profitierte Voith auch von zwei Akquisitionen: Die im Oktober 2022 übernommene IGW Rail und die im August 2022 erworbene Argo-Hytos wurden im Berichtsjahr erstmals bzw. erstmals für ein volles Geschäftsjahr in den Voith-Konzern einbezogen. Dadurch ergab sich ein akquisitionsbedingter Zuwachs von rund 210 Mio. € im Auftragseingang bzw. rund 230 Mio. € im Umsatz. In der Geschäftsplanung und Prognose für das Berichtsjahr war dieser zu erwartende Konsolidierungseffekt bereits enthalten.

Die Ergebniskennzahlen des Berichtsjahres spiegeln neben der guten Umsatzentwicklung eine verbesserte Profitabilität wider. Das EBIT stieg um 22% auf 245 Mio. €. Die Umsatzrendite verbesserte sich auf 4,4% (Vorjahr: 4,1%) und der ROCE auf 12,1% (Vorjahr: 10,5%). Die teils massiv gestiegenen Materialpreise, Transportkosten und Löhne erforderten signifikante Gegenmaßnahmen. So konnte den inflationsbedingten Kostensteigerungen durch Effizienzgewinne, allgemeine Kostendisziplin sowie differenzierte Beschaffungsstrategien und Vertragsgestaltungen entgegengewirkt werden.

Alle drei Konzernbereiche - Hydro, Paper und Turbo - trugen mit gestiegenen operativen Ergebnissen zu der erfreulichen Entwicklung auf Konzernebene bei.

Unter dem Strich haben wir das Konzernergebnis nach Steuern von 30 Mio. € im Vorjahr auf 73 Mio. € im Berichtsjahr gesteigert.

Dabei wurden im Berichtsjahr erneut signifikante Zukunftsinvestitionen getätigt. So haben wir unsere Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von 143 Mio. € auf 188 Mio. € und unseren F&E-Aufwand von 213 Mio. € auf 232 Mio. € erhöht. Hohe Priorität hat dabei die Ausrichtung des Voith-Konzerns auf industrielle Nachhaltigkeit und damit einhergehend die strategische wie technologische Weiterentwicklung des Voith-Produktportfolios. Darüber hinaus haben wir in die Strukturen und Prozesse und insbesondere in die IT-Infrastruktur unserer Organisation investiert. Hohes Engagement galt weiterhin der Ausbildung und Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden.

Die Vermögens- und Finanzlage des Voith-Konzerns ist sehr solide. Die Eigenkapitalquote lag zum Bilanzstichtag bei 23,9% (Vorjahr: 24,1%). Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte stark gesteigert werden und lag im Berichtsjahr bei 306 Mio. € (Vorjahr: 93 Mio. €). Der Gesamt-Cashflow fiel mit 36 Mio. € anders als im - von Akquisitionen geprägten - Vorjahr (-137 Mio. €) positiv aus.

Die Nettoliquidität, definiert als Differenz zwischen liquidierbaren finanziellen Vermögenswerten und zinstragenden Finanzverbindlichkeiten (ohne Berücksichtigung von Leasingverbindlichkeiten), hat sich ebenfalls verbessert und betrug zum Berichtsjahresende -182 Mio. € (Vorjahr: -233 Mio. €). Die stabile Liquiditätsposition aus eigenen Bankguthaben und bestehenden Kreditvereinbarungen gibt uns ausreichend Spielraum, weiter in unsere Zukunft zu investieren und wichtige strategische Themen voranzutreiben.

In den Aufwands- und Ertragszahlen für das Geschäftsjahr 2022/23 sind negative Wechselkurseffekte enthalten, die angesichts der hohen operativen Zuwächse jedoch kaum ins Gewicht fallen.

II.2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Globaler Wirtschaftsabschwung hält an, Deutschland in der Rezession

Im Geschäftsjahr 2022/23 setzte sich der weltwirtschaftliche Abschwung fort. Nach einem Weltwirtschaftswachstum von 3,5% im Jahr 2022 zeichnet sich nach den Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) für 2023 eine globale Zuwachsrate von nur noch 3,0% ab. Zwar haben sich etwa die globalen Lieferketten im Laufe des Berichtsjahres weitestgehend normalisiert, und die Weltwirtschaft erholt sich nach und nach von den Folgen der Corona-Pandemie. Jedoch leidet sie unter der weiterhin hohen Inflation in den meisten Regionen der Welt. Die hohe Inflation schmälert zum einen die private Kaufkraft und hemmt damit privaten Konsum, zum anderen erhöht die zur Eindämmung der Inflation nötige restriktive Geldpolitik der meisten Notenbanken die Kosten der Kreditaufnahme und wirkt investitionshemmend. Der Krieg in der Ukraine sorgte weiterhin für allgemeine Unsicherheit und hohe Volatilität auf vielen Märkten, allen voran für Energie, Öl & Gas und Rohstoffe.

Dabei fällt die Entwicklung in unterschiedlichen Regionen der Welt heterogen aus.

In den Industrieländern ist der Konjunkturabschwung stärker ausgeprägt als in den Emerging Markets. Insbesondere die Eurozone kühlte sich stark ab und wächst 2023 voraussichtlich nur noch um 0,7%. Europa leidet noch immer unter dem durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine ausgelösten Energiepreisschub. Deutschland ist in die Rezession gerutscht und schrumpft 2023 als einzige große Volkswirtschaft der Welt. Hauptgrund ist die Schwäche der deutschen Industrieproduktion aufgrund der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise. Hinzu kommt der schwache Welthandel, der deutlich unter dem langjährigen Schnitt liegt und Deutschland als exportorientierte Volkswirtschaft besonders hart trifft. Relativ robust hat sich die US-Wirtschaft gezeigt. Ihr Bruttoinlandsprodukt wächst 2023 voraussichtlich wie im Vorjahr um gut 2% und entwickelt sich damit nicht nur besser als die Eurozone, sondern auch besser als zur Vorlage unseres Konzernlageberichts 2022 von Konjunkturforschern erwartet. Zu der vergleichsweise guten Entwicklung hat auch eine expansive Fiskalpolitik der US-amerikanischen Regierung, beispielsweise der Inflation Reduction Act, beigetragen.

Das Wachstum in den Emerging Markets ist getrieben durch China und Indien. China (IWF-Prognose für 2023: +5,0%) erlebte nach der Beendigung seiner strikten Null-Covid-Politik Anfang 2023 einen Wachstumsschub, der auch global entsprechende positive Impulse auslöste. Indien zeigte weiterhin eine hohe Dynamik (2023: +6,3%). Für die ASEAN-5-Länder wird 2023 ein Wachstum von 4,2% prognostiziert. Positiv überraschte Brasilien (2023: +3,1%), wo sich insbesondere der Landwirtschaftssektor sehr gut entwickelte. Das südamerikanische Land wächst zwar schwächer als die meisten asiatischen Länder, aber deutlich stärker als zur Vorlage unseres Konzernlageberichts 2022 von Konjunkturforschern erwartet.

Maschinen- und Anlagenbau mit deutlich rückläufigen Auftragseingängen

Im Laufe des Berichtsjahres trübte sich das Investitionsklima merklich ein. Der Auftragseingang der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer ging im ersten Halbjahr 2023 um real 14% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. Dank der Normalisierung der Lieferketten konnten die hohen Auftragsbestände aus dem Vorjahr zügiger abgearbeitet werden. Mangels ausreichender neuer Aufträge stagnierte jedoch auch die preisbereinigte Produktionsleistung.

Voith-Märkte überwiegend robust, aber volatil

Von den fünf Zielmärkten, die Voith bedient, reagierte der frühzyklische Papiermarkt am stärksten auf den konjunkturellen Abschwung. Die Märkte Öl & Gas, Energie und Rohstoffe profitierten von Preisen, die infolge der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Marktverwerfungen weiterhin auf hohem Niveau lagen, und zeichneten sich in vielen Segmenten durch eine hohe Investitionstätigkeit aus. Der Transport- & Automotive-Markt befand sich nach dem Auslaufen der Corona-Pandemie auf Erholungskurs.

Energie: Krieg in der Ukraine beschleunigt Ausbau der erneuerbaren Energien

Der Energiemarkt umfasst die Umwandlung verschiedenster primärer Energieträger, zum Beispiel Wasserkraft und Wind oder auch Kohle und Gas, in Elektrizität wie auch verschiedene Speicherformen. Dieser Markt wird von den Konzernbereichen Hydro und Turbo bedient.

Der weltweite Stromverbrauch ist im Geschäftsjahr 2022/23 leicht gestiegen, dabei hat sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr im Zuge der konjunkturellen Abschwächung verlangsamt. Während die USA und - infolge hoher Energiepreise - insbesondere Europa Rückgänge verzeichneten, zog der Verbrauch in China und Indien spürbar an. Mittelfristig wird der Strombedarf aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung, des Umstiegs auf E-Mobilität und einer zunehmenden Elektrifizierung aller Lebensbereiche weiter steigen.

Bei der Stromerzeugung setzte sich der Trend zu erneuerbaren Energien fort. Im Berichtsjahr stieg die globale Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, getrieben von einem kontinuierlichen Zubau bei Solarenergie und Windkraft, deutlich an und zeigte die höchsten Zuwachsraten der letzten 30 Jahre. Kohle erlebte nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine ein unvorhergesehenes Hoch, da das weltweit verknappte und verteuerte Gasangebot in vielen Regionen kurzfristig durch Kohle ersetzt wurde; 2023 und 2024 wird die weltweite Kohleverstromung voraussichtlich leicht sinken, mit unterschiedlichen regionalen Entwicklungen. Die Stromerzeugung aus Gas blieb im Berichtsjahr in etwa stabil. Nuklearenergie entwickelte sich allenfalls stabil, und Öl spielt für die Stromerzeugung seit Jahren eine untergeordnete Rolle. 2022 stammten 29% des weltweit erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien und 15% aus Wasserkraft.

Die Investitionen in den Stromsektor sind im Berichtsjahr deutlich gestiegen. Der größte Teil davon entfiel auf erneuerbare Energien, auch unterstützt durch staatliche Förderprogramme und Regulierungen in vielen Ländern. Unter den Erneuerbaren entfällt der größte Teil der Investitionen auf Photovoltaik. Im Wasserkraftbereich kann das Marktvolumen aufgrund des hohen Investitionsumfangs einzelner Wasserkraftprojekte von Jahr zu Jahr stark schwanken. Einen großen Anteil an den gesamten Investitionen in Wasserkraft hatten chinesische Pumpspeicherprojekte, die allerdings aufgrund entsprechender Vorgaben der chinesischen Regierung überwiegend an lokale Wettbewerber vergeben wurden. Im Geschäftsjahr 2022/23 ist das für den Konzernbereich Hydro relevante Vergabevolumen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In dem für den Konzernbereich Turbo relevanten Markt für konventionelle Kraftwerkstechnik zeigte sich ein gemischtes Bild: Während die Investitionen für fossile Kraftwerke im Berichtsjahr rückläufig waren, wurde wieder vermehrt in die nukleare Stromerzeugung investiert.

Öl & Gas: Preise unter Vorjahreshochs gesunken, rege Investitionstätigkeit

Der Öl- & Gas-Markt umfasst drei Bereiche: im Upstream-Bereich die Förderung von Rohöl und Erdgas, im Midstream-Bereich den Rohstofftransport insbesondere über Pipelines oder Tankschiffe und im Downstream-Bereich die Verarbeitung von Rohöl und Erdgas zu verschiedenen Kraftstoffen oder Grundstoffen für die Chemieindustrie. Die Division Industry des Konzernbereiches Turbo beliefert alle Segmente dieses Marktes mit anwendungsspezifischen Produkten und Dienstleistungen.

Nachdem der Krieg in der Ukraine im Vorjahr enorme Preissprünge und Verwerfungen auf dem Öl- & Gas-Markt ausgelöst hatte, blieben die Preise für Rohöl und Gas volatil, sanken im Geschäftsjahr 2022/23 jedoch deutlich unter das Vorjahresniveau. Der Gaspreis in Europa ging seit dem Höchststand im August 2022 von über 70 USD je eine Million British Thermal Units kontinuierlich zurück und lag zum Geschäftsjahresende im September 2023 bei durchschnittlich 11,55 USD. Hintergrund des Preisrückgangs waren gesteigerte Flüssiggas-Importe zur Substitution des weggefallenen russischen Pipeline-Gases in Europa, ein relativ milder Winter sowie Anstrengungen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Energiesparen. Auch in den USA ging der Gaspreis erheblich zurück. Er lag im September 2023 bei durchschnittlich 2,64 USD je eine Million British Thermal Units, nach 8,79 USD im August 2022. Der Preis für ein Barrel Brent-Öl, der in der Spitze im Juni 2022 auf über 120 USD gestiegen war, bewegte sich die meiste Zeit des Berichtsjahres in einem Korridor zwischen 70 und 90 USD und lag zum Geschäftsjahresende 2022/23 bei gut 92 USD. Dabei zeigte sich seit Sommer ein Aufwärtstrend beim Rohölpreis, der im Wesentlichen auf die Drosselung der Ölfördermenge durch OPEC+-Mitglieder zurückzuführen ist.

Die Preise für Öl und Gas determinieren die Ertragssituation und Investitionsbereitschaft der im Öl- & Gas-Markt tätigen Unternehmen und beeinflussen damit auch das Geschäft von Voith Turbo in diesem Industriezweig. Die großen Öl- und Gaskonzerne haben 2022 Rekorderträge erwirtschaftet., ihre Erträge jedoch nur zum Teil investiert. Im Berichtsjahr sind die Upstream-Investitionen spürbar gewachsen, blieben aber noch unter dem Niveau vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Im Midstream-Bereich sind die Investitionen in LNG-Infrastruktur deutlich gestiegen, getrieben durch die Substitution russischen Pipeline-Gases in Europa durch Flüssiggas. Die Investitionen in Raffinerien (Downstream) stiegen leicht an und konzentrierten sich auf den Mittleren Osten, China, Indien und Nordamerika.

Papier: Produktionsniveau leicht gesunken, Investitionen in Papiermaschinen deutlich rückläufig

Der Papiermarkt umfasst alle Bereiche der Papierproduktion: von der Stoffaufbereitung über die Papierherstellung - inklusive der Oberflächenveredelung durch Kalandrieren und Streichen - bis hin zur Aufrollung der Papierbahnen. Der Konzernbereich Paper bedient diesen Markt für alle Papiersorten: Karton und Verpackungspapiere, Spezialpapiere, Hygienepapiere sowie grafische Papiere. Das Angebotsspektrum umfasst Neuanlagen und Umbauten, Automatisierungstechnologie und Digitalisierungslösungen, Services und Ersatzteile sowie Verbrauchsgüter wie Walzenbezüge und Bespannungen. Hinzu kommen die Aufbereitung von Primär- (Zellstoff) und Sekundärfasern (Altpapier) sowie Anlagen zur Abwasserbehandlung.

Im Geschäftsjahr 2022/23 war die weltweite Papierproduktion nach Prognosen von Branchenanalysten rückläufig. Papierhersteller weltweit litten unter den hohen Material- und Energiepreisen, insbesondere für Gas. Am stärksten betroffen war wie bereits im vorherigen Geschäftsjahr der europäische Markt, wo Energie und Gas im internationalen Vergleich besonders teuer sind. Unter den verschiedenen Papiersorten verzeichneten grafische Papiere den stärksten Rückgang - ein Trend, der sich aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht umkehren wird. Bei allen anderen Papiersorten wird nach Rückgang bzw. Stagnation im Geschäftsjahr 2022/23 auf absehbare Zeit wieder ein Anstieg der Produktionsmenge erwartet.

Insgesamt hat sich die Ertragssituation der Papierhersteller erkennbar verschlechtert. Zudem wurden durch die Inbetriebnahme vieler neuer Maschinen und Umbauten in den vergangenen Jahren Überkapazitäten aufgebaut. Gerade in China kam es 2023 erneut zu Stillständen großer Maschinen in den Papierfabriken. Nach den vergangenen investitionsstarken Jahren kühlte sich der Markt für Neuanlagen und Umbauten ab. Vor dem Hintergrund des herausfordernden und unsicheren Umfelds hat sich das Investitionsvolumen gegenüber dem Vorjahr deutlich reduziert. Die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien war bislang vom Marktrückgang für Neuinvestitionen wenig beeinflusst. Zudem erholte sich die Nachfrage nach Services nach dem Ende der pandemiebedingten Lockdowns.

Rohstoffe: Normalisierung der Preise auf gutem Niveau, erneut hohe Investitionstätigkeit

Unter Rohstoffen verstehen wir aus der Erde gewonnene Gesteine und Mineralien wie Kupfer, Eisenerz und Kohle sowie andere geologische Stoffe, zum Beispiel als Baustoffe genutzte Sedimente. Die Rohstoffe Öl und Gas dagegen betrachten wir separat im Rahmen des Öl- & Gas-Marktes. Das für Voith relevante Segment des Rohstoffmarktes ist primär der Bergbausektor, der vom Konzernbereich Turbo (Division Industry) beliefert wird.

Auf dem Rohstoffmarkt setzte - nach den Turbulenzen und Preissprüngen im Vorjahr - im Berichtsjahr eine Beruhigung ein, die von signifikanten Preisrückgängen begleitet war. Die Preise für Kraftwerkskohle sind seit den Höchstständen im Sommer 2022 kontinuierlich gesunken. Auch die Preise für Metalle und Mineralien wie Eisenerz, Kupfer, Nickel und Aluminium gingen im Berichtsjahr gegenüber den Höchstständen im Vorjahr deutlich zurück. Im mittelfristigen Vergleich lagen die Rohstoffpreise aber noch immer auf hohem Niveau. Treiber der Entwicklung war auf der einen Seite die Normalisierung und Diversifizierung der durch den Ausbruch des Krieges in der Ukraine gestörten globalen Lieferketten und auf der anderen Seite die gedämpfte Weltkonjunktur. Im Ergebnis kamen Angebot und Nachfrage stärker ins Gleichgewicht.

Vor dem Hintergrund des weiterhin guten Preisniveaus war die Investitionstätigkeit der Bergbau-Industrie im Berichtsjahr erneut hoch, wenngleich sich das Klima angesichts der geringen weltwirtschaftlichen Dynamik, der hohen Inflation und gestiegenen Zinsen im Verlauf des Berichtsjahres etwas eingetrübt hat.

Transport & Automotive: Erholung von Covid-Effekten und Wachstum in einigen Marktsegmenten

Der Transport- & Automotive-Markt umfasst vielfältige Transportwege und die auf ihnen benutzten Fortbewegungsmittel für Menschen und Güter wie auch Arbeitsmaschinen. Der Konzernbereich Turbo (Division Mobility) bedient diesen vielfältigen Markt als Spezialist für intelligente Antriebssysteme sowie maßgeschneiderte Serviceleistungen für Nutzfahrzeuge, Schienenfahrzeuge, den Marinebereich und Off-Highway-Fahrzeuge.

Die Nutzfahrzeugmärkte haben sich im Geschäftsjahr 2022/23 besser entwickelt als erwartet. Die weltweite Produktion von schweren Lkw (> 15 Tonnen) ist 2023 spürbar gewachsen, liegt aber noch immer unter Vor-Corona-Niveau. Den stärksten Zuwachs verzeichnete Asien, getrieben durch eine Markterholung in China nach Beendigung der coronabedingten Lockdowns. Eine dynamische Entwicklung zeigte auch Westeuropa und dort insbesondere die DACH-Region. Noch deutlicher als der Lkw-Markt wuchs der Busmarkt, getrieben durch eine starke Entwicklung im Stadtbussegment. Dieser profitierte von der in vielen Ländern regulatorisch gestützten Transformation hin zu emissionsarmen Fahrzeugen mit alternativen Antriebstechnologien. Während in Europa insbesondere Elektrobusse ein Wachstum verzeichneten, profitierten chinesische Hersteller von einem signifikanten Anstieg des Exportgeschäfts.

Im Rail-Markt setzte sich die Erholung im Berichtsjahr fort, nachdem sich die Passagierzahlen nach Auslaufen der Corona-Pandemie normalisiert haben und die globalen Lieferketten wieder funktionieren. Insbesondere Überholungen und weitere Serviceleistungen wurden in großem Umfang in Anspruch genommen.

Der Markt für Marineanwendungen befand sich ebenfalls weiter auf Erholungskurs. Dabei wurden verstärkt alternative, CO ₂ -freie und verbrauchsarme Antriebstechnologien nachgefragt. Spezifische Wachstumsimpulse zeigten sich bei Spezialschiffen für den Service von Offshore-Windkraftanlagen.

Der Markt für Landmaschinen stagnierte im Geschäftsjahr 2022/23. Vor dem Hintergrund der aufgrund hoher Inflation, steigender Zinsen und fehlender Arbeitskräfte schwächelnden Baukonjunktur war auch die Nachfrage nach Baumaschinen im Berichtsjahr gedämpft. Negativ war die Entwicklung vor allem in Südamerika und in dem für Voith Turbo wichtigen deutschen Markt.

II.3. Geschäftsverlauf im Konzern

II.3.1. Wesentliche Ereignisse

Wechsel in der Konzerngeschäftsführung

Zum 1. November 2022 wurde Dr. Tobias Keitel zum Mitglied der Konzerngeschäftsführung der Voith Group und zum Vorsitzenden der Geschäftsleitung von Voith Hydro berufen. Er ist auf Uwe Wehnhardt gefolgt, der dem Unternehmen weiterhin als Senior Advisor zur Verfügung steht. Herr Dr. Keitel war bereits seit 2016 Mitglied der Geschäftsleitung von Voith Hydro und verantwortete zuletzt die Bereiche Operations, Projektmanagement sowie Service und Sales. Vor seinem Eintritt in die Voith Group im Jahr 2011 war der promovierte Wirtschaftsingenieur und MBA-Absolvent unter anderem bei einer renommierten Unternehmensberatung sowie bei einem großen Anlagenbauer tätig.

M&A-Aktivitäten

Anfang Oktober 2022 hat Voith 100% der Anteile an IGW Rail erworben. Die in Tschechien ansässige Gesellschaft ist ein weltweit agierendes Technologieunternehmen, das sich auf kundenspezifische Getriebe- und Kupplungslösungen für die Schienenfahrzeugindustrie fokussiert hat. IGW Rail verfügt über vier Produktionsstandorte in Tschechien, Indien, den USA und China und beschäftigte zum Übernahmezeitpunkt rund 450 Mitarbeitende. Die Übernahme macht Voith zu einem der weltweit größten unabhängigen Hersteller von Schienenfahrzeuggetrieben. Seit dem 1. Oktober 2022 ist IGW Rail vollkonsolidiert und dem Konzernbereich Turbo zugeordnet.

II.3.2. Auftragseingang

Auftragseingang deutlich gestiegen

Der Auftragseingang des Voith-Konzerns stieg im Geschäftsjahr 2022/23 um 19% auf 6.139 Mio. € (Vorjahr: 5.164 Mio. €). Mit dem deutlichen Wachstum haben wir unsere Ziele übertroffen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "leichter Rückgang"). Ein wesentlicher Grund für den Zuwachs und die Planüberschreitung ist die Volumenerhöhung in einem laufenden Großprojekt des Konzernbereichs Hydro. Ein weiterer Grund für die erfreuliche Entwicklung des Konzern-Auftragseingangs war das deutliche und über den Erwartungen liegende Wachstum im Konzernbereich Turbo. Angesichts der von mangelnder konjunktureller Dynamik und Unsicherheiten gekennzeichneten Rahmenbedingungen werten wir dieses Ergebnis als sehr zufriedenstellend.

Zu dem Auftragseingangszuwachs von insgesamt 975 Mio. € haben auch zwei Akquisitionen beigetragen: Die im Oktober 2022 übernommene IGW Rail und die im August 2022 erworbene Argo-Hytos wurden im Berichtsjahr erstmals bzw. erstmals für ein volles Geschäftsjahr in den Voith-Konzern einbezogen. Dadurch ergab sich ein akquisitionsbedingter Zuwachs von in Summe rund 210 Mio. €. In die Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 war dieser zu erwartende Konsolidierungseffekt bereits eingeflossen. Gegenläufig belasteten negative Wechselkurseffekte den Auftragseingang. Diese fielen angesichts der hohen operativen Zuwächse jedoch kaum ins Gewicht.

Im Auftragseingang des Konzerns und des Konzernbereichs Hydro ist ein Auftrag für einen Kunden in Angola mit einem Auftragsvolumen von 873 Mio. Euro nicht enthalten. Trotz eines unterschriebenen Kundenvertrages, einer bestehenden Finanzierung und einer vorliegenden Exportgarantie, die in Normalfällen zu einer vollständigen Erfassung des Auftrags im Auftragseingang führen würden, sieht die Konzerngeschäftsführung in diesem speziellen Fall noch nicht unerhebliche Unsicherheiten bezüglich der Realisierung des Projekts, weil von der vereinbarten ersten Anzahlung bisher erst ein Teilbetrag durch den Kunden geleistet wurde. Die Konzerngeschäftsführung hat daher angewiesen, die Unternehmensführung und -steuerung des Konzerns und des Konzernbereichs Hydro so auszurichten, dass nur Tätigkeiten (im Wesentlichen im Engineering) durchgeführt werden, die von der erhaltenen Anzahlung gedeckt sind. Erst nach Eingang des verbleibenden Anzahlungsbetrages werden der Konzern und Voith Hydro diesen Auftrag mit seinem gesamten Auftragsvolumen in der Unternehmensführung und -steuerung berücksichtigen.

Der Auftragsbestand des Voith-Konzerns erreichte mit 7.220 Mio. € zum 30. September 2023 (Vorjahr: 7.029 Mio. €) ein weiteres Allzeithoch. Der hohe Auftragsbestand wird sich aufgrund der im Großanlagengeschäft üblichen langen Projektzeiten erst sukzessive in Umsatzzuwächsen niederschlagen.

Alle drei Konzernbereiche agierten erfolgreich in einem weiterhin herausfordernden Marktumfeld und trugen mit hohen Werten zu der erfreulichen Entwicklung auf Konzernebene bei. Der Auftragseingang von Voith Hydro machte aufgrund der genannten Volumenerhöhung in einem laufenden Projekt einen Sprung auf 1.915 Mio. € (+62%). Voith Turbo (2.048 Mio. €) konnte seinen Auftragseingang um 25% steigern. Im Konzernbereich Paper (2.097 Mio. €) ging der Auftragseingang gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert infolge der Marktabkühlung erwartungsgemäß zurück (-7%). Marginalspalte:Ausführliche Informationen zur Entwicklung des Auftragseingangs in den einzelnen Konzernbereichen finden Sie im Abschnitt II.4. Geschäftsverlauf in den Konzernbereichen.

Der Auftragseingang verteilte sich im Berichtsjahr wie folgt auf die Konzernbereiche und regionalen Märkte:

II.3.3. Umsatz

Konzernumsatz deutlich gestiegen

Der Konzernumsatz wuchs um 625 Mio. € auf 5.506 Mio. € (Vorjahr: 4.881 Mio. €). Die Steigerung um 13% lag über unseren Erwartungen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "leichte Steigerung", unter Berücksichtigung des Konsolidierungseffekts aus Argo-Hytos und IGW Rail).

Nach Beendigung der pandemiebedingten Reise- und Kontaktbeschränkungen und einer weitgehenden Normalisierung der Lieferketten konnten wir die hohen Auftragseingänge der Vorjahre wieder besser abarbeiten und in entsprechende Umsätze umwandeln. Gerade auch das Servicegeschäft mit typischerweise kurzfristiger Umsatzrealisierung entwickelte sich positiv.

Zu der guten operativen Entwicklung kam ein akquisitionsbedingter Zuwachs aus der Übernahme von Argo-Hytos und IGW Rail in Höhe von insgesamt rund 230 Mio. € hinzu. Gegenläufig belasteten negative Wechselkurseffekte den Umsatz, die angesichts des spürbaren organischen Umsatzzuwachses jedoch kaum ins Gewicht fielen.

Alle drei Konzernbereiche konnten ihren Umsatz steigern und ihre Ziele übertreffen. Voith Turbo (1.994 Mio. €) wuchs mit 28% am stärksten. Im Konzernbereich Hydro (1.189 Mio.€) stieg der Umsatz um 13%. Voith Paper (2.239 Mio. €) wuchs um 2% und trug den größten Teil zum Konzernumsatz bei.

Marginalspalte:Ausführliche Informationen zur Umsatzentwicklung in den einzelnen Konzernbereichen finden Sie im Abschnitt II.4. Geschäftsverlauf in den Konzernbereichen.

Der Konzernumsatz verteilte sich im Berichtsjahr wie folgt auf die Konzernbereiche und regionalen Märkte:

II.3.4. Operatives Ergebnis

Profitabilität gesteigert

Das deutliche Umsatzwachstum schlug sich auch im operativen Ergebnis nieder. Das EBIT stieg um 22% auf 245 Mio. € und fiel damit besser aus als erwartet (Prognose Konzernlagebericht 2022: "spürbare Steigerung"). Die teils massiv gestiegenen Materialpreise, Transportkosten und Löhne erforderten signifikante Gegenmaßnahmen. So konnte den inflationsbedingten Kostensteigerungen durch Effizienzgewinne, allgemeine Kostendisziplin sowie differenzierte Beschaffungsstrategien und Vertragsgestaltungen entgegengewirkt werden.

Marginalspalte: Zur Definition des EBIT verweisen wir auf Kap. I.2. Steuerungssystem.

Die deutliche EBIT-Steigerung konnte erreicht werden, obwohl weiterhin signifikante Zukunftsinvestitionen getätigt wurden. So haben wir beispielsweise unseren F&E-Aufwand im Berichtsjahr weiter gesteigert und uns unvermindert für die Ausbildung und Weiterentwicklung unserer Mitarbeitenden engagiert. Investiert haben wir außerdem in die Strukturen und Prozesse sowie die IT-Infrastruktur unserer Organisation.

Einen großen Teil zum Konzern-EBIT trug der Konzernbereich Paper (145 Mio. €) bei, der sein operatives Ergebnis ausgehend von einem bereits hohen Niveau um 11% steigerte. Der Konzernbereich Turbo verbesserte sein Ergebnis deutlich: Das EBIT von Voith Turbo stieg um 66% auf 80 Mio. €. Im Konzernbereich Hydro lag das EBIT mit 6 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) weiterhin auf einem nicht zufriedenstellenden Niveau. Marginalspalte: Ausführliche Informationen zur EBIT-Entwicklung in den einzelnen Konzernbereichen finden Sie im Abschnitt II.4. Geschäftsverlauf in den Konzernbereichen .

Die Umsatzrendite lag bei 4,4% (Vorjahr: 4,1%). Der ROCE verbesserte sich von 10,5% im Vorjahr auf 12,1% im Berichtsjahr und lag damit im Rahmen unserer Erwartungen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "spürbare Verbesserung").

Mit der Steigerung von Umsatzrendite und Kapitalrendite sehen wir uns auf dem richtigen Weg. Eine weitere Verbesserung der Profitabilität und Rentabilität - bei weiterhin hohen Zukunftsinvestitionen - bleibt eines unserer Hauptziele für die kommenden Jahre.

II.4. Geschäftsverlauf in den Konzernbereichen

II.4.1. Hydro

Wachstum bei Umsatz und Auftragseingang, EBIT weiterhin auf niedrigem Niveau

Der Konzernbereich Hydro blickt auf ein herausforderndes Geschäftsjahr 2022/23 zurück. Einerseits machte Voith Hydro beim Auftragseingang - vor allem durch die Volumenerhöhung bei einem laufenden Projekt - einen Sprung und konnte seinen Umsatz auch dank des anziehenden Servicegeschäfts spürbar steigern; andererseits ist die Ergebnissituation angesichts der massiven Material- und Transportkostensteigerungen und der Abwicklung von in schwachen Marktphasen unter hohem Preisdruck gebuchten Aufträgen weiterhin nicht zufriedenstellend. Die Steigerung der Profitabilität bleibt ein wichtiges Ziel des Konzernbereichs.

Wesentliche Kennzahlen

Die wesentlichen Kennzahlen des Konzernbereichs Hydro haben sich im Geschäftsjahr 2022/23 wie folgt entwickelt:

Wasserkraftmarkt zeigt Erholungstendenzen

Das Marktumfeld des Konzernbereichs Hydro zeigte nach der Aufhebung der pandemiebedingten Lockdowns und Reiserestriktionen sowie der Normalisierung der Lieferketten Erholungstendenzen. So stieg das für Voith relevante globale Vergabevolumen im Geschäftsjahr 2022/23 im Vergleich zum Vorjahr an. Jedoch wirkten der Krieg in der Ukraine, die in vielen Regionen der Welt gestiegenen Leitzinsen und die allgemeine wirtschaftliche Eintrübung einer umfassenden Markterholung entgegen.

Auftragseingang durch Volumenerhöhung in laufendem Großprojekt geprägt

Der Auftragseingang von Voith Hydro stieg im Berichtsjahr um 731 Mio. € auf 1.915 Mio. €. Die im Konzernlagebericht 2022 veröffentlichte Prognose ("stabile Entwicklung") wurde deutlich übertroffen. Der Auftragsbestand stieg zum 30. September 2023 auf 4.005 Mio. € (Vorjahr: 3.538 Mio. €).

Hauptgrund für den Sprung im Auftragseingang war eine im Berichtsjahr erreichte Volumenerhöhung bei einem seit mehreren Jahren in der Umsetzung befindlichen Großprojekt. Auch das Servicegeschäft entwickelte sich sehr positiv und trug zu dem gewachsenen Auftragseingang bei.

Im Auftragseingang des Konzernbereichs Hydro ist ein Auftrag für einen Kunden in Angola mit einem Auftragsvolumen von 873 Mio. Euro nicht enthalten. Trotz eines unterschriebenen Kundenvertrages, einer bestehenden Finanzierung und einer vorliegenden Exportgarantie, die in Normalfällen zu einer vollständigen Erfassung des Auftrags im Auftragseingang führen würden, sieht die Konzerngeschäftsführung in diesem speziellen Fall noch nicht unerhebliche Unsicherheiten bezüglich der Realisierung des Projekts, weil von der vereinbarten ersten Anzahlung bisher erst ein Teilbetrag durch den Kunden geleistet wurde. Die Konzerngeschäftsführung hat daher angewiesen, die Unternehmensführung und -steuerung des Konzernbereichs Hydro so auszurichten, dass nur Tätigkeiten (im Wesentlichen im Engineering) durchgeführt werden, die von der erhaltenen Anzahlung gedeckt sind. Erst nach Eingang des verbleibenden Anzahlungsbetrages wird Voith Hydro diesen Auftrag mit seinem gesamten Auftragsvolumen in der Unternehmensführung und -steuerung berücksichtigen.

An den im Berichtsjahr neu vergebenen Projekten sicherte sich Voith einen adäquaten Anteil. Im wachsenden Pumpspeichersegment erhielt Voith mehrere Aufträge. Pumpspeicher leisten als Anlagen zur Netzstabilisierung einen wichtigen Beitrag beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Voith weist hier fundierte Expertise und nennenswerte Referenzen auf. Im Rahmen der umfassenden Erweiterung des Pumpspeichers Kruonis in Litauen liefert Voith eine hochflexible Pumpturbineneinheit mit einer Leistung von 110 MW. Darüber hinaus agiert Voith als Generalunternehmer und ist verantwortlich für Konstruktion, Fertigung und Transport bis hin zu Montage und Inbetriebnahme der Anlage. Ein besonderer Erfolg war der Gewinn eines großen Pumpspeicherprojekts in China. Pumpspeicherprojekte haben einen enormen Anteil am großen chinesischen Wasserkraftmarkt. Aufgrund der Entkopplungsstrategie der chinesischen Regierung ist ein Großteil dieser Projekte allerdings für Voith nicht adressierbar. Umso erfreulicher ist es, dass sich unsere Niederlassung in Shanghai den Auftrag für das 1.400-MW-Kraftwerk Jingning sichern konnte. Im Rahmen des Kraftwerkneubaus in der chinesischen Provinz Zheijang liefert Voith vier reversible Francis-Turbinen mit jeweils 350 MW Leistung sowie die zugehörigen Generatoren.

Auch in anderen Ländern Asiens verzeichnete Voith gute Auftragseingänge. Hierzu trug beispielsweise ein Auftrag aus Laos bei. Voith wird für das neue in der Provinz Champasak gelegene Wasserkraftwerk Nam Phak mit einer Leistung von 168 MW die elektromechanische Ausstattung liefern. In Japan wurden im Zuge der staatlichen Förderung erneuerbarer Energien viele kleinere und mittlere Aufträge vergeben, von denen wir uns mehrere sichern konnten.

Im großen, von Modernisierungen geprägten nordamerikanischen Markt konnten wir unsere starke Position behaupten. So sicherten wir uns in den USA zwei große Projekte, nämlich die Modernisierung der Laufwasserkraftwerke Oxbow Dam an der Grenze zwischen Idaho und Oregon und Norfork im Bundesstaat Arkansas. Darüber hinaus erhielten wir diverse weitere Aufträge in Nordamerika.

Inzwischen bieten sich auch in Südamerika aufgrund des fortgeschrittenen Alters vieler Wasserkraftwerke Chancen bei Modernisierungen und im Servicegeschäft, die Voith nutzt. So haben wir im Berichtsjahr in Brasilien den Auftrag zur Modernisierung des am Rio Grande gelegenen 320-MW-Kraftwerks Porto Colombia erhalten.

Afrika verfügt theoretisch über eines der größten ungenutzten Potenziale für Wasserkraft weltweit, und diverse Länder des Kontinents wollen ihre Energieversorgung mittelfristig ausbauen. Da große Projekte jedoch häufig von der Finanzierung durch ausländische Partner abhängen, sind die Planungsphasen überdurchschnittlich lang und die Vergabezeitpunkte schwer vorhersehbar. Im Berichtsjahr kam in Afrika kein großes Projekt zur Vergabe.

Umsatz um 13% gestiegen

Der Umsatz von Voith Hydro stieg im Berichtsjahr um 13% auf 1.189 Mio. € und lag über unseren Erwartungen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "stabile Entwicklung").

Zu der erfreulichen Umsatzentwicklung trug ein sehr gutes Servicegeschäft bei. Der gestiegene Auftragseingang im Servicegeschäft schlug sich - aufgrund der in diesem Bereich üblichen kurzfristigen Umsatzrealisierung - zum Teil bereits im Berichtsjahr positiv im Umsatz nieder.

Betrachtet man die regionale Umsatzverteilung, entfällt jeweils ein gutes Drittel auf Amerika und Europa (inklusive Deutschland). In Asien wurde ein Viertel des Umsatzes erwirtschaftet. Wachstumstreiber war Europa. Auch Südamerika entwickelte sich sehr positiv.

Operatives Ergebnis weiterhin auf niedrigem Niveau

Die Ergebnissituation im Konzernbereich Hydro war weiterhin belastet von stark gestiegenen Material- und Transportkosten sowie von Aufträgen, die in schwachen Marktphasen unter hohem Preisdruck gebucht wurden. So haben sich EBIT, Umsatzrendite und ROCE gegenüber dem sehr schwachen Vorjahresniveau verbessert, bewegten sich aber weiterhin nicht auf einem zufriedenstellenden Niveau. Das EBIT lag mit 6 Mio. € (Vorjahr: 2 Mio. €) am unteren Ende unserer Erwartungen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "spürbare Steigerung"). Die Umsatzrendite stieg von 0,2% auf 0,5% Der ROCE verbesserte sich von 1,0% auf 2,9%. Damit wurde die Prognose (Konzernlagebericht 2022: "spürbare Verbesserung") erreicht.

Ein wichtiges Ziel im Konzernbereich Hydro besteht darin, die Profitabilität in den kommenden Jahren zu verbessern. Hierzu sollen neben einem weiteren Ausbau des Servicegeschäfts auch differenzierte Vertragsgestaltungen und enge Abstimmungen mit unseren Kunden beitragen, die die allgemeine Kostensteigerung adressieren.

Wesentliche Ereignisse

Seit dem Berichtsjahr betreibt Voith Hydro ein neues Kompetenzzentrum für Generatorkomponenten in Bosnien und Herzegowina. Der Standort in Lukavac (Tuzla) wird Kunden in diversen Märkten bedienen, von Nord- und Lateinamerika über Europa bis Afrika. Der Aufbau wurde gemeinsam mit den Expertinnen und Experten des zentralen Technology-Bereichs von Voith Hydro in Deutschland umgesetzt, wo wesentliche F&E-Funktionen für Generatorkomponenten angesiedelt sind. Das neue Kompetenzzentrum arbeitet eng mit dem bosnischen Standort von ELIN Motoren zusammen, einem im Konzernbereich Turbo angesiedelten Voith-Unternehmen, das Motor- und Generatorspulen sowie Windgeneratorkomponenten in unmittelbarer Nachbarschaft produziert.

Innovationen

Im Berichtsjahr hat der Konzernbereich Hydro im Bereich der Peltontechnologie neue Maßstäbe gesetzt: Voith hat die erste horizontale sechsdüsige Peltonmaschine auf den Markt gebracht und in einem Speicherkraftwerk in Österreich erfolgreich in Betrieb genommen. Bei der Peltonturbine, die sich insbesondere für Anlagen mit großen Fallhöhen eignet, wird das Triebwasser in einem Strahl mit sehr hoher Geschwindigkeit aus einer oder mehreren Düsen auf die Becher des Laufrads gelenkt. Peltonturbinen mit mehr als drei Düsen wurden bisher stets mit vertikaler Welle ausgeführt. Hauptgrund hierfür war, dass damit bislang ein höheres Wirkungsgradniveau als bei horizontaler Anordnung erreicht werden konnte. Diesen Nachteil haben wir nun erfolgreich ausgeräumt und einen vergleichbaren Wirkungsgrad zur vertikalen Anordnung erreicht, wie im Kraftwerk Gerlos 1 in Tirol unter Beweis gestellt wurde. In dem 1949 in Betrieb genommenen Tiroler Speicherkraftwerk wurden die bisherigen vier vertikalen Peltonturbinen erfolgreich durch eine sechsdüsige horizontale Peltonmaschine ersetzt. Die Neuentwicklung ist vor allem für Modernisierungen bestehender Wasserkraftanlagen interessant, bei denen bereits ein- oder zweidüsige horizontale Einheiten verbaut sind. Hier besteht enormes Potenzial, den Wirkungsgrad zu steigern, wobei der Austausch der Turbine ohne größeren baulichen Aufwand möglich ist. Bei Neuanlagen bietet die innovative Technologie gegenüber herkömmlichen Lösungen den Vorteil, dass sie mit einer kleineren Grundfläche auskommt und eine verkürzte Installationszeit aufweist, was die Gesamtinvestitionskosten reduziert.

Voith setzt sich seit einiger Zeit intensiv mit virtuellen Technologien wie Building Information Models (BIM) und 3D-Scans für die Bauentwicklung und -planung sowie für das Asset-Management von Wasserkraftwerken auseinander. Im Berichtsjahr haben wir diese Tools bei einer Neuanlage und einem großen Modernisierungsprojekt erfolgreich eingesetzt. BIM ist eine digitale Darstellung der physischen und funktionalen Merkmale eines Gebäudes. BIM-Modelle helfen dabei, Planung und Bau zu verbessern und die Zusammenarbeit der beteiligten Partner zu optimieren. 3D-Scans dienen zur Erfassung und Erstellung einer digitalen Darstellung der realen Welt im Maschinenraum und bieten gerade beim Engineering wertvolle Unterstützung. In klassischen Bauprojekten werden BIM und 3D-Scans seit rund 20 Jahren eingesetzt und haben sich dort zum Standard herausgebildet. Zunehmend werden digitale Werkzeuge als Schlüssel für komplexe Bauprojekte aller Art gesehen, so auch für Wasserkraftwerke. Dabei befindet sich die Wasserkraftbranche noch in der Early-Adopter-Phase. Gemäß seinem Anspruch als Technologieführer ist Voith von Anfang an mit dabei.

Im Rahmen der Modernisierung eines österreichischen Pumpspeicherkraftwerks ist es uns im Geschäftsjahr 2022/23 gelungen, nicht nur die Effizienz und Leistung der Anlage zu erhöhen, sondern auch die von ihr ausgehenden Geräuschemissionen signifikant zu reduzieren. Dies war angesichts der Nähe des Kraftwerks zu einem Wohngebiet ein Hauptziel des Projekts. Die im Rahmen der Modernisierung entwickelten numerischen Strömungs- und Akustikrechnungen können auch bei zukünftigen Projekten zur Lärmreduktion genutzt werden.

II.4.2. Paper

Trotz Marktabkühlung gute Werte bei Auftragseingang, Umsatz und EBIT

Nach zwei Jahren mit außerordentlich hohen Investitionen im Papiermarkt und Rekordwerten bei Voith Paper setzte im Laufe des Geschäftsjahres 2022/23 die erwartete Marktabkühlung ein. Vor diesem Hintergrund lag der Auftragseingang des Konzernbereichs Paper unter dem hohen Vorjahresniveau, und der Umsatz wuchs leicht. Trotz herausfordernder Umfeldbedingungen wie massiv gestiegener Materialpreise und Transportkosten ist es Voith Paper gelungen, das EBIT weiter zu steigern. Der ROCE reichte nahezu an den guten Vorjahreswert heran.

Wesentliche Kennzahlen

Die wesentlichen Kennzahlen des Konzernbereichs Paper haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

Auftragseingang erwartungsgemäß gesunken

Im Geschäftsjahr 2022/23 erzielte der Konzernbereich Paper einen Auftragseingang von 2.097 Mio. € (-7%). Der leichte Rückgang gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert entspricht unseren Erwartungen und ist auf die erläuterte Marktabkühlung nach mehreren außerordentlich investitionsstarken Jahren zurückzuführen, die sich ab der zweiten Hälfte des Berichtsjahres immer deutlicher abzeichnete. Vor dem Hintergrund der gedämpften Konjunktur, vorhandener Überkapazitäten und massiv gestiegener Kosten bei den Papierherstellern sanken die weltweiten Investitionen in Papiermaschinen. Infolgedessen ging der Auftragseingang unseres Projektgeschäfts (Neuanlagen und Umbauten) zurück. Im Laufe des Geschäftsjahres wirkten sich die stagnierende Papierproduktion und Stillstände zahlreicher Maschinen zunehmend auch auf unser Geschäft mit Verbrauchsmaterialien, Ersatzteilen und Services aus.

Marginalspalte: Detaillierte Informationen zur Entwicklung des Papiermarktes finden Sie im Abschnitt II.2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Auftragsbestand lag zum Geschäftsjahresende am 30. September 2023 bei 1.522 Mio. € (30. September 2022: 1.878 Mio. €).

Der Auftragseingang im Projektgeschäft (Neuanlagen und Umbauten) war geprägt von Neuanlagen und Umbauten zur Produktion von Karton und Verpackungspapieren. Beispielsweise erhielten wir einen umfangreichen Full-Line-Auftrag des finnisch-schwedischen Papier- und Verpackungsherstellers Stora Enso zum Umbau einer bestehenden Papiermaschine zur größten Kartonmaschine Europas, mit dem Ziel, die höchste Produktions- und Ressourceneffizienz bei einem minimalen CO ₂ -Fußabdruck zu ermöglichen.

Ebenfalls im Bereich der Verpackungspapiere wurden wir von dem chinesischen Papierhersteller Shanying Suzhou Paper mit der Lieferung von zwei Neuanlagen für seinen neuen Standort in Zhongying, Provinz Anhui, im Osten Chinas beauftragt. Im Auftragsumfang sind neueste Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen sowie Service- und Ersatzteilpakete enthalten.

Einen weiteren wichtigen Umbauauftrag erhielten wir von einem global agierenden Verpackungs- und Papierhersteller. Das Unternehmen hat Voith beauftragt, die bestehende Produktionslinie in eine hochmoderne Produktionsanlage für recycelte Verpackungspapiere umzubauen.

Auch im Segment der Spezialpapiermaschinen und Nonwovens wurden Investitionen getätigt. So erhielten wir in den USA einen Auftrag zur Herstellung einer Neuanlage für die Produktion von Glasvlies.

Leichtes Umsatzwachstum

Der Umsatz des Konzernbereichs Paper stieg um 2% auf 2.239 Mio. € und entwickelte sich damit besser als erwartet (Prognose Konzernlagebericht 2022: "leichter Rückgang"). Die Umsatzentwicklung reflektiert den hohen Auftragsbestand aus dem Vorjahr sowie die zu Beginn des Berichtsjahres noch guten Auftragseingänge. Im Geschäft mit Verbrauchsmaterialien, Ersatzteilen und Services konnten wir auf das gesamte Geschäftsjahr 2022/23 gesehen ein spürbares Umsatzwachstum erzielen.

In der regionalen Betrachtung entfiel jeweils ein gutes Drittel des Umsatzes von Voith Paper auf Asien und Europa (einschließlich Deutschland). Wachstumstreiber war Amerika.

Operatives Ergebnis auf gutem Niveau weiter gesteigert

Die Ergebnissituation des Konzernbereichs Paper ist weiterhin gut. Das EBIT lag mit 145 Mio. € (+11%) im Berichtsjahr am oberen Ende unserer Erwartungen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "leichte Steigerung"). Dabei konnte die Umsatzrendite weiter gesteigert werden, von 6,0% im Vorjahr auf 6,5% im Geschäftsjahr 2022/23. Zu der verbesserten Marge haben Effizienzgewinne, ein geänderter Umsatzmix sowie die Reduzierung von technischen Gewährleistungskosten beigetragen. Der ROCE erreichte mit 25,4% nahezu das sehr gute Niveau des Vorjahres (26,2%), blieb aufgrund eines erhöhten betriebsnotwendigen Kapitals jedoch hinter unseren Erwartungen zurück (Prognose Konzernlagebericht 2022: "leichte Verbesserung").

Wesentliche Ereignisse

Im Berichtsjahr hat Voith eine Minderheitsbeteiligung an dem Start-up-Unternehmen Yangi mit Sitz in Schweden erworben und investiert damit in zukunftsorientierte, neue Technologien, um die Dekarbonisierung in der Papierbranche weiter voranzutreiben. Yangi leistet Pionierarbeit bei der Entwicklung einer neuen Technologie zur Herstellung von 3D-geformten Verpackungen auf Zellulosebasis. Das von Yangi entwickelte Herstellungsverfahren beruht auf dem Prinzip der Trockenformung in einer einzigen Maschinenlinie und bietet eine kosten- und ressourceneffiziente sowie emissionsarme Lösung, die das Potenzial hat, Hartplastik in großem Maßstab zu ersetzen. Die Anwendungen für die Verpackungslösungen sind vielfältig und reichen von Kosmetika und Schönheitsprodukten bis hin zu frischen Lebensmitteln, Take-away-Artikeln und Konsumgütern.

Im Zuge des Ausbaus des Geschäfts mit Verbrauchsmaterialien, Ersatzteilen und Services haben wir unsere Kapazitäten für die Aufarbeitung von Papiermaschinenkomponenten in Skandinavien und ganz Europa erheblich erweitert. So wurde im Januar 2023 eine hochmoderne Werkshalle mit erweiterten Büroräumen im schwedischen Karlstadt eröffnet, die Aufarbeitungsservices bietet. Mit der neuen Präsenz verdoppelt Voith unter anderem die Kapazitäten zur Aufarbeitung von Schneckenpressen aufgrund der steigenden Kundennachfrage in diesem Bereich und erweitert sein Spektrum an Aufarbeitungsservices für Komponenten wie Drehventile, Vakuumpumpen oder Walzen.

Auch in China haben wir unsere Serviceaktivitäten verstärkt und einen neuen OnPerformance.Lab-Standort in Kunshan eröffnet. Die Voith OnPerformance.Labs (OPL) sind Remote-Service-Center, die datenbasierte Services wie Datenanalyse, Zustandsüberwachung, Smart Monitoring und Experten-Beratung anbieten. Die OPL-Expertinnen und -Experten setzen zusammen mit Kunden innovative Papermaking 4.0-Lösungen für nachhaltige Kosten- und Effizienzverbesserungen um. OPL-Standorte finden sich bereits in Heidenheim, Deutschland, und Tokyo, Japan - die Eröffnung weiterer Niederlassungen in anderen Regionen ist geplant.

Unser Engagement für eine nachhaltige und effiziente Papierproduktion wurde im Dezember 2022 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) gewürdigt. So waren die XcelLine-Papiermaschinen unter den Gewinnern in dem Wettbewerb Design, Kategorie Vision. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist der umfangreichste Preis seiner Art in Europa. Die Auszeichnung wird von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der deutschen Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen vergeben. Entscheidend für die DNP-Jury war der Beitrag zur Erreichung der Klimaziele der 2030-Agenda.

Innovationen

Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms Papermaking for Life haben wir uns das ambitionierte Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 eine CO ₂ -neutrale Papierproduktion im industriellen Maßstab zu realisieren. Einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg haben wir im Berichtsjahr erreicht: Voith hat ein vollständig neues, disruptives Konzept für eine CO ₂ -neutrale Papierherstellung entwickelt. Das Konzept reduziert zudem den Verbrauch von Frischwasser und Energie im gesamten Produktionsprozess signifikant und kommt vollständig ohne fossile Brennstoffe aus. Das bestätigten erfolgreiche Testläufe im Labormaßstab. Im Berichtsjahr wurden die Forschungsergebnisse auf eine Pilotanlage am Standort Heidenheim übertragen. Um die weitere Entwicklung dieses neuen Verfahrens voranzutreiben, hat Voith eine Entwicklungspartnerschaft mit dem weltweit tätigen Hygiene- und Gesundheitsunternehmen Essity geschlossen.

Eine weitere Entwicklungspartnerschaft im Bereich Dekarbonisierung hat Voith mit dem deutschen Spezialpapierhersteller Koehler vereinbart. Die beiden langjährigen Geschäftspartner werden gemeinsam an neuen Lösungen zur Dekarbonisierung von Produktionslinien arbeiten. Im Zuge der Optimierung der Energieeffizienz seiner Werke evaluiert Koehler den Ersatz fossiler Energieträger durch nachhaltige CO ₂ -neutrale Alternativen als Wärmequelle. Voith wird die Produktionslinien in enger Abstimmung mit Koehler entsprechend umrüsten.

Im Berichtsjahr haben wir ein neues Forschungsprojekt namens FOREST zusammen mit Partnern aus der Industrie und Forschung gestartet. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines vollumfassenden digitalen Prozessabbildes für die Papierherstellungsprozesse, das die Energie- und Stoffflüsse sowie die CO ₂ -Flüsse und -Footprints bis auf die Teilprozess- und Teilproduktebene herunter erfassbar macht. Das digitale Framework identifiziert so mehrere Optimierungsmöglichkeiten, die eine zielgerichtete Beschleunigung der Transformation der Papierindustrie hin zur Klimaneutralität fördern. Das Forschungsprojekt wird durch das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Darüber hinaus hat der Konzernbereich Paper im Geschäftsjahr 2022/23 zahlreiche Innovationen auf den Markt gebracht, so zum Beispiel ein Produkt zum schnellen und sicheren Formatwechsel: Der FastFormat ermöglicht einen automatischen Formatwechsel im laufenden Betrieb ohne Bedienereingriffe. So wird nicht nur die Sicherheit des Bedienpersonals, sondern auch die Produktivität des Rollenschneiders erhöht.

Als Ergänzung zum bewährten OceanCoat Walzenbezug hat Voith den OceanCoat P entwickelt. Der neue Walzenbezug ist speziell für anspruchsvolle Positionen in Streichgegenwalzen-Anwendungen konzipiert.

Neu eingeführt haben wir im Geschäftsjahr 2022/23 auch die AdaptClean-Technologie. Der AdaptClean-Umbausatz ist die neueste Optimierungsmöglichkeit aus unserer BlueLine-Produktpalette, die auf die Reduzierung des Energie-, Wasser- und Faserverbrauchs in der Stoffaufbereitung abzielt. AdaptClean ermöglicht herstellerunabhängig eine schnelle und einfache Umrüstung von Dünnstoffreinigern ab einem Durchmesser von 105 mm.

II.4.3. Turbo

Signifikantes Wachstum, Profitabilität gesteigert

Der Konzernbereich Turbo entwickelte sich im Berichtsjahr besser als erwartet. Auftragseingang und Umsatz sind deutlich gewachsen, auch durch zwei erfolgreiche Akquisitionen, die erstmals bzw. erstmals für einen vollen Zwölfmonatszeitraum konsolidiert wurden. Neben dem akquisitionsbedingten Zuwachs trug auch eine positive operative Performance zu dieser erfreulichen Entwicklung bei. Der Umsatzzuwachs schlug sich im operativen Ergebnis nieder, das trotz der erheblichen Materialkostensteigerungen signifikant gesteigert werden konnte. Umsatzrendite und ROCE verbesserten sich. Nach dem Einstieg in den Off-Highway-Markt (Landmaschinen, Baumaschinen und Förderfahrzeuge) durch die Übernahme von Argo-Hytos im August 2022 berichtet Voith Turbo seit dem Berichtsjahr in drei Divisionen.

Wesentliche Kennzahlen

Die wesentlichen Kennzahlen des Konzernbereichs Turbo haben sich im Geschäftsjahr 2022/23 wie folgt entwickelt:

Auftragseingang stärker als erwartet gewachsen

Der Konzernbereich Turbo konnte seinen Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022/23 um 25% steigern und übertraf erstmals in seiner Geschichte die 2-Milliarden-Euro-Grenze. Mit dem deutlichen Wachstum haben wir unsere eigenen Ziele übertroffen. Im Konzernlagebericht 2022 hatten wir unter Berücksichtigung des Konsolidierungseffekts aus IGW Rail und Argo-Hytos eine spürbare Steigerung prognostiziert und rein organisch eine stabile Entwicklung.

Grund für die Prognoseüberschreitung war die positive operative Entwicklung von Voith Turbo, insbesondere in der Division Mobility. Trotz der allgemein geringen konjunkturellen Dynamik bewegte sich die Investitionstätigkeit in vielen für den Konzernbereich Turbo relevanten Marktsegmenten auf hohem Niveau.

Zu dem Auftragseingangszuwachs von insgesamt rund 412 Mio. € des Konzernbereichs haben auch zwei Akquisitionen beigetragen: Die im Oktober 2022 übernommene IGW Rail und die im August 2022 erworbene Argo-Hytos wurden im Berichtsjahr erstmals bzw. erstmals für ein volles Geschäftsjahr in den Voith-Konzern einbezogen, was zu einem akquisitionsbedingten Zuwachs von in Summe rund 210 Mio. € im Auftragseingang führte.

Der Auftragsbestand stieg zum Geschäftsjahresende 2022/23 auf 1.672 Mio. € (30. September 2022: 1.583 Mio. €).

Die größte Division Mobility konnte ihren Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern und verzeichnete den höchsten Auftragseingang ihrer Geschichte. Hauptgrund war eine dynamische Entwicklung des operativen Geschäfts, zu der sowohl das Neugeschäft als auch das Servicegeschäft beitrugen. Hinzu kam der erstmals konsolidierte Auftragseingang der im Oktober 2022 akquirierten IGW Rail, die im Berichtsjahr in die Division Mobility integriert wurde. Im Nutzfahrzeugsegment zog der Absatz von Luftkompressoren und Retardern im Laufe des Berichtsjahres an. Treiber der Entwicklung war die Erholung des chinesischen Lkw-Markts nach Beendigung der Lockdowns. Vor dem Hintergrund eines sich insgesamt erholenden Busmarktes entwickelte sich die Nachfrage nach unserem elektrischen Antriebssystem VEDS (Voith Electrical Drive System) sehr erfreulich, denn das VEDS bedient den in vielen Ländern regulatorisch gestützten Trend hin zu alternativen Antrieben bei Stadtbussen. Das Geschäft im Rail-Segment erholte sich ebenfalls, mit heterogenen Entwicklungen in den verschiedenen Regionen und Produktgruppen. Im Marinesegment zog das Geschäft merklich an, und Voith erhielt weitere wichtige Aufträge für den elektrischen Voith Schneider Propeller (eVSP).

In der Division Industry lag der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2022/23 stabil auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Die von der Division Industry bedienten Absatzmärkte - Öl & Gas, Rohstoffe und Energie - zeichneten sich weiterhin durch eine hohe Investitionstätigkeit in vielen Segmenten aus. Besonders gut entwickelte sich unser Geschäft mit regelbaren Antrieben für die Öl- & Gas-Industrie. Auch nach Turbo-Getrieben sowie Aktoren und Regelsystemen - Produktgruppen, die in verschiedenen Industrien Anwendung finden, - verzeichneten wir eine starke Nachfrage. Ebenfalls gut war der Absatz von Komponenten und Lösungen der vor drei Jahren übernommenen Tochtergesellschaft Elin Motoren.

Die Division Off-Highway wurde durch die im Vorjahr akquirierte Tochtergesellschaft Argo-Hytos begründet. Argo-Hytos entwickelt und produziert Hydraulikkomponenten und Systemlösungen insbesondere für Landmaschinen, Baumaschinen und Förderfahrzeuge. Da das Unternehmen erstmals für den vollen Zwölfmonatszeitraum im Voith-Konzern konsolidiert wurde (Vorjahr: zwei Monate), vervielfachte sich der Beitrag der Division zum Auftragseingang von Voith Turbo.

Marginalspalte: Detaillierte Informationen zur Entwicklung der für Voith Turbo relevanten Märkte Energie, Öl & Gas, Rohstoffe, Transport & Automotive finden Sie im Abschnitt II.2. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen.

Signifikantes Umsatzwachstum

Der Umsatz des Konzernbereich Turbo stieg im Berichtsjahr um 28% auf 1.994 Mio. €. Zu dem signifikanten Umsatzzuwachs von insgesamt 437 Mio. € trugen sowohl die beiden Akquisitionen (Konsolidierungseffekt in Summe rund 230 Mio. €) als auch das bestehende Geschäft bei. Nach Beendigung der pandemiebedingten Reiserestriktionen entwickelte sich das Servicegeschäft mit typischerweise kurzfristiger Umsatzrealisierung wieder positiv.

Damit hat sich Voith Turbo auch umsatzseitig besser entwickelt als in unserer Planung vorgesehen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "spürbare Steigerung", unter Berücksichtigung des Konsolidierungseffekts "stabile Entwicklung"). Hauptgrund für die Prognoseüberschreitung war die gute operative Entwicklung des Konzernbereichs.

In allen Regionen konnte Voith Turbo seinen Umsatz steigern. Umsatzstärkste Region und Wachstumstreiber war Europa (einschließlich Deutschland). Asien blieb zweitwichtigste Region.

Profitabilität gesteigert

Die gute Umsatzentwicklung schlug sich auch im operativen Ergebnis nieder. Trotz der massiven Materialkostensteigerungen konnte der Konzernbereich Turbo sein EBIT um 66% auf 80 Mio. € (Vorjahr: 48 Mio. €) steigern. Der Zuwachs speist sich vor allem aus operativen Ergebnissteigerungen im bestehenden Geschäft, aber auch aus positiven Ergebnisbeiträgen der beiden kürzlich akquirierten Unternehmen. Die Entwicklung lag am oberen Ende unserer Erwartungen (Prognose Konzernlagebericht 2022: "spürbare Steigerung", unter Berücksichtigung des Konsolidierungseffekts).

Durch die erfolgreiche Umsetzung unserer Effizienzprogramme konnten die inflationsbedingten Kostensteigerungen überkompensiert werden. Die Umsatzrendite verbesserte sich von 3,1% im Vorjahr auf 4,0%. Der ROCE lag im Berichtsjahr bei 7,8% (Vorjahr: 5,0%). Damit wurde die Prognose (Konzernlagebericht 2022: "spürbare Verbesserung") erreicht.

Wesentliche Ereignisse

Anfang Oktober 2022 hat Voith IGW Rail übernommen. IGW Rail ist ein weltweit agierendes Technologieunternehmen, das sich auf kundenspezifische Getriebe- und Kupplungslösungen für die Schienenfahrzeugindustrie fokussiert. Mit seinem Produktportfolio adressiert IGW Rail alle Schienenfahrzeugarten. Da auch Voith verschiedene Komponenten für diese Schienenfahrzeugmärkte liefert, ergänzt die Akquisition die bisherigen Aktivitäten von Voith im Rail-Markt ideal. Seit dem Geschäftsjahr 2022/23 wird IGW Rail im Konzernbereich Turbo vollkonsolidiert.

Innovationen

Im Berichtsjahr konzentrierte sich die F&E-Arbeit im Konzernbereich Turbo weiter auf die Elektrifizierung von Antriebssträngen und auf die Weiterentwicklung alternativer emissionsarmer Antriebstechnologien.

Eine zentrale Innovation der Division Mobility der letzten Jahre ist das 2019 vorgestellte elektrische Antriebskonzept für Nutzfahrzeuge, das Voith Electrical Drive System (VEDS). Wir haben das Konzept ständig weiterentwickelt und damit sukzessive weitere Nutzfahrzeugsegmente erschlossen. Die herausragende Effizienz des VEDS, die bereits mehrfach durch unabhängige Prüfzentren bestätigt wurde, trägt maßgeblich zum Markterfolg unserer Kunden und damit zum guten Absatz des VEDS bei. So haben Voith-Kunden im Berichtsjahr wieder diverse Ausschreibungen zur Lieferung von emissionsfreien, vom VEDS angetriebenen Bussen gewonnen.

Das im Geschäftsjahr 2021 vorgestellte DIWA NXT-Getriebe unterstützt neben der E-Mobilität auch weitere klimafreundliche Innovationen, zum Beispiel Wasserstoffantriebe für Busse. Beispielsweise haben wir gemeinsam mit Keyou, einem auf Wasserstofftechnologie spezialisierten Clean-Mobility-Unternehmen, einen wasserstoffbetriebenen Stadtbus entwickelt. Dieser Wasserstoff-Bus mit DIWA NXT hat im Juli 2023 den Innovationspreis des deutschen Fachmagazins "busplaner" in der Kategorie "Komponenten und Aggregate" gewonnen. Das Fahrzeug, das auf dem Fahrgestell eines führenden europäischen Busherstellers basiert, ist mit einem "grünen", wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor und dem DIWA NXT Mild-Hybrid-System ausgestattet - eine Kombination, die eine neue Art der Zero-Emission-Mobilität schafft und die entsprechende EU-Norm erfüllt.

Auch für die Schiene treibt Voith wichtige Innovationen voran und bietet nachhaltige, effiziente Lösungen sowohl für den Personentransport als auch für den Schienengüterverkehr. Eines unserer Leuchtturmprojekte bleibt die digitale automatische Frachtkupplung CargoFlex, die wir 2019 eingeführt haben und seitdem kontinuierlich weiterentwickeln. Eine aktuelle Neuerung ist die Variante CargoFlex Hybrid, die den Wechsel zwischen automatischem und manuellem Kuppeln ermöglicht. Dies bietet die nötige Flexibilität für die Übergangszeit, bis alle Güterwagen europaweit mit automatischen Kupplungen ausgestattet sind. Die neue Lokkupplung hat im Berichtsjahr einen erfolgreichen Prototypentest durchlaufen, und die nächsten Schritte bis zur Serientauglichkeit wurden eingeleitet.

Beim elektrischen Voith Schneider Propeller (eVSP), unserer wichtigsten Innovation der letzten Jahre für den Marinebereich, haben wir das Portfolio um diverse Einbauvarianten für verschiedene Schiffsapplikationen erweitert und damit bereits erste Markterfolge erzielt. Beispielsweise erhielten wir einen Auftrag über zwei leistungsstarke eVSP für das neue Forschungsschiff Meteor IV der Bundesrepublik Deutschland.

Auch die Division Industry hat im Geschäftsjahr 2022/23 zahlreiche Innovationen auf den Markt gebracht. Nach dreijähriger Entwicklungszeit ist es uns gelungen, sieben verschiedene Antriebspaket-Designs für Gurtförderer zu erstellen, mit denen wir im Berichtsjahr einen umfangreichen und anspruchsvollen Auftrag in den USA gewannen. Die für das Projekt entwickelten Antriebspakete basieren auf der neuen füllungsgesteuerten Turbokupplung TurboBelt 800 TPXL. Das Voith-Unternehmen ELIN Motoren steuert für das Projekt maßgeschneiderte geräuscharme Elektromotoren einschließlich Ersatzteilen bei. Neben den TPXL-Kupplungen und den Hauptelektromotoren enthalten die Antriebspakete zahlreiche weitere Voith-Komponenten, unter anderem das Steuerungssystem TurboBelt DriveControl.

Mit dem selbstlernenden digitalen Diagnosesystem OnCare.Health Vorecon erzielten wir im Berichtsjahr erste Markterfolge. So nutzen Kunden das System, um das Wartungsmanagement der regelbaren Planetengetriebe vom Typ Vorecon zu optimieren. In Echtzeit überwacht OnCare.Health Vorecon relevante Signale und diagnostiziert Abweichungen vom Normalzustand, so dass signifikante Veränderungen gemeldet werden, noch bevor eine Störung eintritt. Das minimiert Wartungskosten und erhöht die Verfügbarkeit des Antriebsstrangs.

Wasserstoff als Energieträger der Zukunft spielt eine immer wichtigere Rolle. Auch bei Industrieanwendungen besteht erhebliches Potenzial. Dabei sehen wir Wachstumsmöglichkeiten sowohl außerhalb des bisherigen Produktportfolios als auch bei diversen bestehenden Produkten. Derzeit arbeitet die Division Industry an verschiedenen Zukunftsprojekten im Bereich Wasserstoffinfrastruktur .

Auch in der jüngsten Division des Konzernbereichs Turbo, Off-Highway, werden Forschungs- und Entwicklungsinitiativen vorangetrieben. Im Berichtsjahr hat Argo-Hytos unter anderem das modulare hydropneumatische Federungssystem MHPS / MSC weiterentwickelt. Die neue Version 2.0 zeigt eine signifikante Verbesserung der Federungsperformance in landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen und Traktoren.

Neu eingeführt hat Argo-Hytos im Geschäftsjahr 2022/23 seine PowerPacks mit Frequenzumrichter. Hierbei handelt es sich um intelligente Netzteile, die erkennen können, welche Energie benötigt wird, und sich entsprechend an die Bedürfnisse der Maschine anpassen. Der Einsatz dieses innovativen Produkts verlängert die Lebensdauer von Komponenten und reduziert den Energieverbrauch von Maschinen deutlich.

II.5. Wirtschaftliche Lage

II.5.1. Ertragslage

Betriebliches Ergebnis und Konzernergebnis nach Steuern signifikant gesteigert

Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Voith-Konzerns ist im Berichtsjahr geprägt von einem spürbaren Wachstum der Gesamtleistung und einer verbesserten Kostenstruktur mit einer deutlich reduzierten Materialquote. Insgesamt ist es uns gelungen, das betriebliche Ergebnis sowie das Konzernergebnis nach Steuern signifikant zu steigern.

Die Gesamtleistung im Voith-Konzern betrug 5.513 Mio. € (Vorjahr: 4.963 Mio. €). Die Umsatzerlöse (5.506 Mio. €) konnten mit 13% überproportional zur Gesamtleistung (+11%) gesteigert werden, da die Bestandserhöhungen unfertiger Erzeugnisse gegenüber dem Vorjahr stark zurückgingen.

Der Materialaufwand stieg um 6% auf 2.549 Mio. € (Vorjahr: 2.404 Mio. €). Die Materialquote als Verhältnis zwischen Materialaufwand und Gesamtleistung reduzierte sich auf 46,2% (Vorjahr: 48,4%). Dabei konnte den inflationsbedingten Materialkostensteigerungen durch Effizienzgewinne, allgemeine Kostendisziplin sowie differenzierte Beschaffungsstrategien und Vertragsgestaltungen entgegengewirkt werden. Auch ein veränderter Produktmix sowie gesunkene Aufwendungen für bezogene Leistungen trugen zum Rückgang der Materialquote bei.

Deutlicher fiel der Anstieg des Personalaufwands aus. Dieser erhöhte sich aufgrund der - zu einem großen Teil akquisitionsbedingt - höheren Anzahl an Beschäftigten und eines allgemein gestiegenen Lohn- und Gehaltsniveaus gegenüber dem Vorjahr um 12% auf 1.774 Mio. € (Vorjahr: 1.582 Mio. €). Die Personalaufwandsquote (Verhältnis von Personalaufwand und Gesamtleistung) lag leicht erhöht bei 32,2% (Vorjahr: 31,9%).

Die Abschreibungen beliefen sich auf 202 Mio. € (Vorjahr: 180 Mio. €, +12%). Das Verhältnis der Abschreibungen zur Gesamtleistung blieb mit 3,7% (Vorjahr: 3,6%) stabil.

Der negative Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen sowie den Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, netto, erhöhte sich auf -806 Mio. € (Vorjahr: -661 Mio. €, +22%). Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind um 28 Mio. € erhöhte Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, netto, sowie ein Rückgang der Währungskursaufwendungen und -erträge (-31 Mio. €). Außerdem erhöhten sich die Reise- und Montagekosten sowie die Mietaufwendungen. Die Zuführungen zu Rückstellungen reduzierten sich hingegen um 32 Mio. € auf 214 Mio. €, maßgeblich bedingt durch geringere Zuführungen für auftragsbezogene Rückstellungen.

Das betriebliche Ergebnis stieg um 45 Mio. € auf 181 Mio. € (Vorjahr: 136 Mio. €, +34%). Nach Eliminierung von Sondereinflüssen und Durchführung sonstiger Anpassungen ergibt sich die wichtige Konzernsteuerungskennzahl EBIT. Das EBIT konnte im Berichtsjahr um 45 Mio. € auf 245 Mio. € gesteigert werden (Vorjahr: 200 Mio. €, +22%). Die Sondereinflüsse und sonstigen Anpassungen zwischen der Steuerungskennzahl EBIT (245 Mio. €) und dem betrieblichen Ergebnis laut Gewinn-und-Verlust-Rechnung (181 Mio. €) in Höhe von 63 Mio. € ergeben sich aus Ergebnisfortschreibungen aus Buchwertaufstockungen bei Erstkonsolidierungen (25 Mio. €), Restrukturierungsaufwendungen (11 Mio. €) sowie Wertminderungen auf Vermögenswerte in Russland (14 Mio. €) und sonstigen für die Unternehmenssteuerung eliminierten Aufwendungen (13 Mio. €).

Marginalspalte: Ausführliche Informationen zur EBIT-Entwicklung finden Sie im Abschnitt II.3.4. Operatives Ergebnis.

Das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen lag mit -1 Mio. € über dem Vorjahreswert (Vorjahr: -4 Mio. €).

Die Reduzierung des Finanzergebnisses von -19 Mio. € auf -25 Mio. € ist im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass die im Sonstigen Finanzergebnis enthaltenen Währungsergebnisse von 11 Mio. € auf -8 Mio. € zurückgingen. Zudem wirkte der Saldo aus Zinsertrag und Zinsaufwendungen (ohne den darin enthaltenen Effekt aus der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten aufgrund von Kündigungsrechten von Minderheitsgesellschaftern), der von -48 Mio. € auf -50 Mio. € gesunken ist, ergebnisbelastend. Ursächlich hierfür ist das allgemein gestiegene Zinsniveau, insbesondere aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen sowie bezogen auf die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Gegenläufig haben sich im Finanzergebnis Zinserträge aus der Bewertung von Finanzverbindlichkeiten aufgrund von Kündigungsrechten von Minderheitsgesellschaftern in Höhe von 26 Mio. € (Vorjahr: 11 Mio. € Zinsaufwand) ausgewirkt.

Das Ergebnis vor Steuern stieg um 41 Mio. € auf 157 Mio. € (Vorjahr: 116 Mio. €, +35%).

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betrugen 84 Mio. € (Vorjahr: 87 Mio. €). Die Steuerquote reduzierte sich auf 54% (Vorjahr: 75%). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Reduzierung der passiven latenten Steuern auf temporäre Differenzen zurückzuführen.

Das Konzernergebnis nach Steuern erhöhte sich um 43 Mio. € auf 73 Mio. € (Vorjahr: 30 Mio. €).

II.5.2. Vermögenslage

Vermögenslage weiterhin stabil

Die Bilanzsumme reduzierte sich im Vergleich zum 30. September 2022 um 228 Mio. € auf 5.728 Mio. € (Vorjahr: 5.956 Mio. €, -4 %). Der Rückgang ist im Wesentlichen bedingt durch eine Reduzierung des Vorratsvermögens, der Vertragsvermögenswerte sowie der immateriellen Vermögenswerte.

Die langfristigen Vermögenswerte verringerten sich insgesamt um 86 Mio. € auf 2.607 Mio. € (Vorjahr: 2.693 Mio. €, -3%). Die Reduzierung der immateriellen Vermögenswerte ist im Wesentlichen auf planmäßige Abschreibungen infolge von Buchwertaufstockungen bei in Vorjahren erfolgten Unternehmenserwerben zurückzuführen. Das Sachanlagevermögen reduzierte sich um 21 Mio. € auf 1.060 Mio. € (-2%).

Die kurzfristigen Vermögenswerte verringerten sich um 142 Mio. € auf 3.121 Mio. € (Vorjahr: 3.263 Mio. €, -4%). Der Vorratsbestand reduzierte sich um 49 Mio. € auf 830 Mio. € (-6%), und die Vertragsvermögenswerte sind um 55 Mio. € auf 660 Mio. € (-8%) gesunken. Die flüssigen Mittel entwickelten sich stabil und betrugen zum Bilanzstichtag 413 Mio. € (Vorjahr: 412 Mio. €). Weitere Details zur Entwicklung der flüssigen Mittel sind im nachfolgenden Kapitel zur Finanzlage enthalten.

II.5.3. Finanzlage

Finanzlage unverändert solide

Die langfristigen Schulden reduzierten sich leicht um 50 Mio. € auf 1.632 Mio. € (Vorjahr: 1.682 Mio. €, -3%). Die Pensionsrückstellungen verringerten sich vor allem aufgrund höherer Diskontierungszinssätze im Vergleich zum Vorjahr um 20 Mio. € auf 525 Mio. € (-4%). Zudem trug der Rückgang der latenten Steuerverbindlichkeiten um 14 Mio. € (-14%) zur Reduzierung der langfristigen Schulden bei. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten lagen mit 627 Mio. € auf Vorjahresniveau.

Die kurzfristigen Schulden gingen um 109 Mio. € auf 2.729 Mio. € (-4%) zurück, im Wesentlichen bedingt durch den Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 77 Mio. € auf 652 Mio. € (-11%) sowie der Vertragsverbindlichkeiten um 18 Mio. € auf 990 Mio. € (-2%). Darüber hinaus war eine Reduzierung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 40 Mio. € auf 154 Mio. € (-21%) zu verzeichnen.

Die aktiven und passiven latenten Steuern erhöhten sich im Saldo um 10 Mio. €. Der Anstieg ist im Wesentlichen bedingt durch geringere passive latente Steuern der deutschen Konzerngesellschaften.

Das Eigenkapital reduzierte sich um 69 Mio. € auf 1.367 Mio. € (Vorjahr: 1.436 Mio. €, -5 %). Hauptursächlich für die Entwicklung war neben Dividenden in Höhe von 31 Mio. € ein sonstiges Ergebnis in Höhe von -103 Mio. €. Das sonstige Ergebnis war im Wesentlichen durch negative Effekte aus der Währungsumrechnung in Höhe von -109 Mio. € beeinflusst. Gegenläufig wirkte sich der Jahresüberschuss in Höhe von 73 Mio. € aus. Die Eigenkapitalquote sank leicht auf 23,9% (Vorjahr: 24,1%).

Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit stark gesteigert

Die wesentlichen Bestandteile der Kapitalflussrechnung stellten sich im Berichtsjahr wie folgt dar:

Entwicklung des Cashflows

in Mio. €	2022/23	2021/22
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	306	93
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-140	-401
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-130	171
Gesamt-Cashflow	36	-137

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte im Geschäftsjahr 2022/23 um 213 Mio. € auf 306 Mio. € gesteigert werden (+231%). Maßgeblich für den Anstieg waren die Erhöhung des Ergebnisses vor Steuern sowie Einzahlungen aus dem Abbau des Vorratsvermögens.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug im Berichtszeitraum -140 Mio. € (Vorjahr: -401 Mio. €). Der starke Rückgang des Mittelabflusses ist maßgeblich auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich reduzierte M&A-Tätigkeit zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden Auszahlungen für den Erwerb von konsolidierten Unternehmen in Höhe von 43 Mio. € getätigt, während im Vorjahr diesbezüglich Auszahlungen in Höhe von 192 Mio. € angefallen waren. Die Auszahlungen für Unternehmenserwerbe im Berichtsjahr betreffen den Erwerb von IGW Rail. Zudem reduzierten sich die Auszahlungen für Finanzanlagen von 139 Mio. € auf 14 Mio. €. Der wesentliche Grund für den Rückgang war die Ausreichung eines Darlehens im Vorjahr zur Finanzierung des Erwerbes der verbleibenden Anteile in Höhe von 35% an der Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG an ein vom obersten Mutterunternehmen JMV SE & Co. KG beherrschtes und nicht in den vorliegenden Konzernabschluss einbezogenes Unternehmen. Die Ein- und Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte betrugen saldiert -109 Mio. € (Vorjahr: -94 Mio. €).

Im Geschäftsjahr 2022/23 haben wir unsere Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte deutlich erhöht auf insgesamt 188 Mio. € (Vorjahr: 143 Mio. €). In diesem Wert sind auch die Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16 in Höhe von 56 Mio. € (Vorjahr: 27 Mio. €) berücksichtigt.

Die am Konzernumsatz gemessene Investitionsquote stieg im Berichtsjahr auf 3,4% (Vorjahr: 2,9%).

Die Investitionen verteilten sich wie folgt auf die verschiedenen Konzernbereiche:

Finanzschulden moderat gesenkt

Die Finanzschulden des Voith-Konzerns haben wir im Berichtsjahr moderat gesenkt. Aus dem in 2015 begebenen Schuldscheindarlehen ist eine letzte Tranche in Höhe von insgesamt 21 Mio. € ausstehend, welche im November 2025 zurückzuzahlen ist. Im November 2022 wurde die vorletzte Tranche in Höhe von 38 Mio. € zurückgezahlt. Das in 2020 begebene Schuldscheindarlehen in Höhe von € 400 Mio. € hat seine Fälligkeitstermine in 2025, 2027 und 2030.

Der syndizierte Euro-Kredit in Höhe von 600 Mio. € wurde im Berichtszeitraum von allen zwölf Banken bis 2028 verlängert. Die Kreditlinie ist nicht in Anspruch genommen und steht als strategische Liquiditätsreserve, zuzüglich einer weiteren Verlängerungsoption bis 2029, zur Verfügung. Er beinhaltet eine Aufstockungsoption, mit der die Fazilität nach Zustimmung der Banken auf bis zu 800 Mio. € erhöht werden kann.

Der in 2019 refinanzierte revolvierende syndizierte Kredit in China steht mit 181 Mio. € bis Juni 2024 zur Verfügung. Aktuell ist diese Fazilität nicht in Anspruch genommen.

Die mit sechs Bankenpartnern bilateral bestätigten Kreditlinien in Höhe von insgesamt 525 Mio. € mit Laufzeiten von zwei bis drei Jahren werden turnusgemäß jährlich verlängert. Diese Kreditlinien waren am Bilanzstichtag in Höhe von 119 Mio. € in Anspruch genommen.

Im Juli und August 2022 wurden bei zwei Banken jeweils 100 Mio. € bestätigte Darlehen aus neuen Kreditfazilitäten in Anspruch genommen. Diese haben ihre Fälligkeitstermine in 2025 und 2027.

Ergänzend nutzt Voith freie bilaterale Banklinien zur zinsgünstigen Finanzierung von Working-Capital-Schwankungen.

Diese langfristigen und diversifizierten Instrumente ermöglichen nachhaltiges Wachstum. Die Verfügbarkeit einer stabilen Liquiditätsposition aus eigenen Bankguthaben sowie bestehenden Kreditvereinbarungen hat für Voith - gerade auch vor dem Hintergrund des von Unsicherheit gekennzeichneten wirtschaftlichen Umfelds - hohe Priorität.

Die Auszahlungen für Dividenden beliefen sich auf -32 Mio. € (Vorjahr: -32 Mio. €).

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit reduzierte sich um 301 Mio. € auf -130 Mio. € (Vorjahr: 171 Mio. €). Der Rückgang war bedingt durch einen um 304 Mio. € auf -45 Mio. € reduzierten Saldo aus der Aufnahme und der Rückzahlung von Bankverbindlichkeiten.

Der Gesamt-Cashflow fiel anders als im Vorjahr positiv aus und lag bei 36 Mio. € (Vorjahr: -137 Mio. €).

Nettoliquidität weiterhin auf gutem Niveau

Die Nettoliquidität des Voith-Konzerns, definiert als Differenz zwischen liquidierbaren finanziellen Vermögenswerten und zinstragenden Finanzverbindlichkeiten (ohne Berücksichtigung von Leasingverbindlichkeiten), liegt trotz moderater Akquisitionstätigkeit auf einem verbesserten Niveau. Sie betrug zum Berichtsjahresende -182 Mio. € (Vorjahr: -233 Mio. €). Die Kennzahl Nettoliquidität ist nicht Bestandteil der Rechnungslegungsvorschriften nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) und kann in der Definition und Berechnung bei anderen Unternehmen abweichend sein.

Grundzüge und Ziele des Finanzmanagements

Zentrales Ziel im Liquiditäts- und Finanzmanagement ist es, den Fortbestand des Voith-Konzerns jederzeit zu bewahren und die finanzielle Unabhängigkeit des Familienunternehmens zu gewährleisten.

Das Cash-Management ist Aufgabe des Konzern-Treasurys sowie der daran angebundenen regionalen Finance-Center. Der Konzern unterhält Cashpooling-Systeme in Europa, China, Indien und Nordamerika, mit denen flüssige Mittel des Konzerns weitestgehend konzentriert und dadurch Zinsaufwendungen durch externe Kredite reduziert werden. Fremdmittel werden grundsätzlich von der Voith GmbH & Co. KGaA aufgenommen und den Konzerngesellschaften bei Bedarf zur Verfügung gestellt.

III. BERICHT ÜBER RISIKEN UND CHANCEN

III.1. Risiko- und Chancenmanagement

Auf die Steigerung des Unternehmenswertes ausgerichtet

Unternehmerische Tätigkeit beinhaltet das Treffen von Entscheidungen unter Unsicherheit. Risiko ist daher ein wesensimmanentes Element unternehmerischen Handelns. Zum Schutz des Unternehmens vor Risiken, die die Existenz des Konzerns oder die seiner Gesellschaften gefährden könnten, gibt es ein konzernweit verbindliches Risikomanagement.

Alle Elemente des Risikomanagements sind in einem Risikomanagementsystem zusammengefasst. Dieses ist nicht nur auf die Erfüllung rechtlicher Erfordernisse ausgerichtet. Es soll auch zur Wertsteigerung des Konzerns und seiner Gesellschaften beitragen, indem es Risikopotenziale und ihre Eintrittswahrscheinlichkeiten reduziert. Gleichzeitig soll das System zu einem ausgewogenen Gleichgewicht von richtig eingeschätzten Risiken und der Nutzung von Chancen führen.

Voith unterscheidet fünf Risikoarten:

1. Strategische Risiken

2. Finanzrisiken

3. Operative Risiken (Prozessrisiken, Infrastrukturrisiken, Produktionsrisiken)

4. Leistungsrisiken (Vertragsrisiken und technische Risiken)

5. Compliance-Risiken

Das Risikomanagement von Voith ist dezentral organisiert, wird jedoch zentral überwacht und koordiniert. Die Verantwortlichkeiten sind hinsichtlich der differenzierten Risikoprofile auf allen Unternehmensebenen klar geregelt.

Der Risikomanagementprozess besteht aus den folgenden vier Stufen:

―	Risikoidentifizierung: Voith überprüft ständig gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Entwicklungen ebenso wie interne Unternehmensprozesse, die auf die Lage des Konzerns Auswirkungen haben können. Ein Risikokatalog dient dazu, Einzelrisiken zu erkennen. Dabei werden Risiken auf allen Unternehmensebenen und in allen Funktionsbereichen erfasst und in einer konzernweiten internen Datenbank dokumentiert.
―	Risikoanalyse und -bewertung: Die identifizierten Risiken werden im Hinblick auf ihr Schadensausmaß und ihre Eintrittswahrscheinlichkeit beurteilt. Das Ausmaß eines potenziellen Schadens wird, soweit möglich, in Kostengrößen quantifiziert. Für die Abschätzung des möglichen Risikos werden für jedes der identifizierten Risiken sowohl das Worst-Case-Szenario als auch ein Expected-Case-Szenario bewertet und deren jeweilige Auswirkung auf die Finanzsituation des Konzerns untersucht. Aus der Multiplikation mit der Eintrittswahrscheinlichkeit ergibt sich das aggregierte Risikopotenzial.
―	Risikosteuerung: Mithilfe der Analyse und Bewertung der identifizierten Risiken werden dem Voith-Management Daten an die Hand gegeben, mit deren Hilfe entschieden werden kann, ob Risiken vermieden, durch geeignete Maßnahmen reduziert, durch Abschluss bestimmter Verträge transferiert oder durch eine Verbesserung der Prozesse und Kontrollen getragen werden sollen.
―	Risikoüberwachung und -reporting: Voith verfügt über ein mehrstufiges Controlling- und Reporting-Instrumentarium, das der Konzerngeschäftsführung zur Analyse und Entscheidungsfindung dient. Diejenigen Leistungsrisiken, die entweder ein maximales Risikopotenzial von >= 5 Mio. € oder ein maximales Risikopotenzial von >= 2 Mio. € und eine Eintrittswahrscheinlichkeit >= 50% aufweisen, werden quartalsweise an die Konzerngeschäftsführung gemeldet. Zusätzlich berichtet werden die hierfür vorgenommenen Maßnahmen der Risikobegrenzung wie zum Beispiel bestehende Versicherungen, gebildete Rückstellungen oder vorgenommene Abschreibungen. Die generelle Risikosituation, auch in Bezug auf die übrigen Risikoarten, ist darüber hinaus regelmäßiger Tagesordnungspunkt der Beiratssitzungen aller Geschäftseinheiten. Existenzgefährdende Risiken werden unverzüglich, auch außerhalb des Sitzungsturnus, an die nächsthöhere Organisationsebene, bis hin zur Konzerngeschäftsführung, gemeldet. Als existenzgefährdend sind solche Risiken definiert, deren aggregiertes Risikopotenzial (brutto, vor Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen), bezogen auf die jeweilige Geschäftseinheit, entweder 50% des Eigenkapitals oder 10% des Umsatzes übertrifft.

Neben dem systematischen Management von Risiken gilt es, den Unternehmenserfolg durch ein aktives Management von Chancen zu unterstützen. Die Identifikation von Chancen und deren strategische und finanzielle Bewertung spielen in den Strategiediskussionen, die die Konzerngeschäftsführung mit den Verantwortlichen der operativen Bereiche regelmäßig durchführt, eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse dieser Sitzungen fließen in die Strategiefindung des Voith-Konzerns sowie in die mittelfristige Planung und in den jährlichen operativen Planungsprozess ein.

III.2. Rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem

Ordnungsgemäße und verlässliche Rechnungslegung

Im Folgenden werden die wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess beschrieben. Das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem hat das Ziel, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der Rechnungslegung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass regelungskonforme Konzern- und Einzeljahresabschlüsse erstellt werden.

Folgende Strukturen und Prozesse sind im Konzern implementiert:

Die Konzerngeschäftsführung trägt die Gesamtverantwortung für das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess. Über eine fest definierte Führungs- und Berichtsorganisation sind alle Unternehmensebenen eingebunden.

Die einheitliche Bilanzierung und Bewertung auf Grundlage der für die Voith GmbH & Co. KGaA geltenden Vorschriften für den Konzernabschluss wird durch die Konzernbilanzierungsrichtlinie gewährleistet. Geänderte Bilanzierungsvorschriften werden durch die Voith GmbH & Co. KGaA laufend angepasst und kommuniziert. Die Qualität der Richtlinien wird durch einen kontinuierlichen Austausch zwischen den verantwortlichen Fachbereichen sichergestellt.

Das Rechnungswesen ist grundsätzlich dezentral organisiert, wird jedoch zentral überwacht und koordiniert. Die Erfassung buchhalterischer Vorgänge erfolgt in den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften der Voith GmbH & Co. KGaA. Für aus Konzernsicht wesentliche und fehleranfällige Abschlusspositionen bestehen zentral erarbeitete interne Kontrollen in der Voith-Risiko-Kontroll-Matrix, die von den Tochtergesellschaften im Rahmen der Abschlusserstellung angewendet werden müssen. Die Kontrollen adressieren, bezogen auf die definierten Abschlussposten, die wesentlichen rechnungslegungsbezogenen Risiken und enthalten entsprechende Vorgaben für Kontrolltätigkeiten, Verantwortlichkeiten sowie Dokumentation. Die Kontrollaktivitäten umfassen dabei unter anderem die analytische Prüfung sowie die Bearbeitung und Kontrolle wesentlicher und komplexer Geschäftsvorfälle durch verschiedene Personen. Bei komplexen Teilbereichen der Bilanzierung werden Zentralbereiche des Konzerns (zum Beispiel bei Finanzinstrumenten) oder externe Experten (zum Beispiel in Zusammenhang mit Pensionen) hinzugezogen. Auch die Tätigkeiten und Kontrollen dieser Bereiche sind in der Risiko-Kontroll-Matrix berücksichtigt.

Zur Aufstellung des Konzernabschlusses werden die Einzelabschlüsse der Tochtergesellschaften durch zusätzliche Informationen zu standardisierten Berichtspaketen erweitert, die in das Konsolidierungssystem übernommen werden. Nach Eingabe der Daten in das Konsolidierungssystem unterliegen diese einer automatisierten Plausibilitätsprüfung. Sollten hier Fehler angezeigt werden, sind diese unverzüglich von den Verantwortlichen der Gesellschaften zu berichtigen. Im gesamten Rechnungslegungsprozess werden die Tochtergesellschaften durch zentrale Ansprechpartner unterstützt. Nach finaler Freigabe der Daten bestätigen die Geschäftsführungen bzw. in Einzelfällen von den Geschäftsführungen benannte Vertreter in einer Erklärung die Vollständigkeit und Richtigkeit des Berichtspakets entsprechend den relevanten Vorgaben sowie die Durchführung und Dokumentation der internen Kontrollen.

Die konzernweite Saldenabstimmung findet weltweit über eine intranetbasierte Plattform statt. Über das Konsolidierungssystem werden die verschiedenen Termine für die unterschiedlichen Teile des Berichtspakets vorgegeben und im Verlauf des Erstellungsprozesses zentral überwacht. Fast alle Konsolidierungsvorgänge erfolgen zentral bei der Voith GmbH & Co. KGaA. Der gesamte Konsolidierungsprozess wird dabei durch systemseitige und manuelle Kontrollen unterstützt.

In regelmäßigen Abständen wird die Funktionsfähigkeit der definierten Kontrollen des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems überprüft. Sollten hierbei Schwächen identifiziert werden, erfolgt eine entsprechende Anpassung durch das zentrale Konzernrechnungswesen.

Die Abstimmung von Planungsrechnung und externer Rechnungslegung auf allen Unternehmensebenen sichert zusätzlich die Qualität der Finanzberichterstattung. Systemzugangskontrollen auf Basis von Berechtigungskonzepten sowie programmierte Plausibilitätsprüfungen in den abschlussrelevanten IT-Systemen sichern die Vollständigkeit und Genauigkeit der Prozesse.

Die Interne Revision überprüft prozessunabhängig in regelmäßigen Zeitabständen die Funktionsfähigkeit, Ordnungsmäßigkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit des gesamten internen Kontroll- und Risikomanagementsystems im Voith-Konzern. Sollten Lücken und Schwachstellen identifiziert werden, so werden zeitnah geeignete Maßnahmen zu deren Beseitigung ergriffen.

Im Rahmen der Konzern- und Jahresabschlussprüfungen wird die Einhaltung einzelner Regeln des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems von den Wirtschaftsprüfern auf Basis von Stichproben beurteilt. Aufgetretene Mängel sowie Verbesserungsvorschläge werden an das Management kommuniziert.

III.3. Risiken

Nachfolgend beschreiben wir Risiken, die erheblich nachteilige Auswirkungen auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können und zu einer negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Die Reihenfolge der dargestellten Risiken innerhalb der insgesamt fünf Risikokategorien spiegelt unsere Einschätzung der gegenwärtigen Bedeutung dieser Risiken für den Voith-Konzern wider. Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die nachfolgenden Risiken auf alle Konzernbereiche.

III.3.1. Strategische Risiken

In der Risikokategorie "Strategische Risiken" betrachten wir Umfeldrisiken aus Konjunktur, Markt, Wettbewerb und Politik, Risiken, die sich aus der Konzernstrategie und -koordination ergeben, sowie Technologie-, Personal- und IT-Risiken.

Risiken aus Konjunktur und Politik

Unser Geschäftsumfeld wird durch die weltweite Nachfrage nach Investitionsgütern bestimmt, die wiederum vom globalen makroökonomischen Umfeld beeinflusst wird. Eine spürbar unter den Erwartungen liegende konjunkturelle Entwicklung hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit deutliche negative Auswirkungen auf die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Voith. Unserer Planung für das Geschäftsjahr 2023/24 haben wir die Annahme zugrunde gelegt, dass die Weltwirtschaft - vor allem aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Effekte auf Energie- und Rohstoffpreise sowie der nur langsam abflachenden Inflation - weiterhin nur leicht wächst. Dabei steht Asien, insbesondere China, für einen großen Teil des prognostizierten Weltwirtschaftswachstums, während für Nordamerika, Südamerika und Europa eine sehr geringe Dynamik erwartet wird. Insgesamt bleibt das Umfeld von starker Volatilität und erheblichen Unsicherheiten gekennzeichnet. Diverse Risiken stellen in Frage, ob das prognostizierte Wirtschaftswachstum tatsächlich erreicht wird.

Ein wesentliches Risiko für das gesamtwirtschaftliche Umfeld und für die Ertragslage von Voith stellen geopolitische Krisen dar. Ein Ende des anhaltenden Krieges Russlands in der Ukraine ist derzeit nicht absehbar. Darüber hinaus hat sich der China-Taiwan-Konflikt im Berichtsjahr verschärft. Zudem ist zu Beginn des neuen Geschäftsjahres der Nahostkonflikt erneut entflammt. Eine weitere Verschärfung und Ausweitung geopolitischer Krisen hätte aller Voraussicht nach negativen Einfluss auf den globalen Handel und Lieferketten und könnte erneute Preisschocks bei Energie, Rohstoffen und anderen Faktorkosten hervorrufen. Deutschland als exportorientierte Volkswirtschaft mit starker industrieller Basis reagiert besonders empfindlich auf Störungen des Welthandels. Die Entwicklung der Energiepreise betrifft energieintensive Branchen wie beispielsweise die Papierindustrie in besonderem Maße. Mit seinem Fokus auf energieeffiziente, ressourcenschonende Technologien trifft Voith die Bedürfnisse solcher Branchen und sieht sich im Wettbewerbsumfeld gut positioniert.

Die EU hat im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine Wirtschaftssanktionen gegen den Aggressor Russland verhängt, die bereits heute Teile des Geschäfts von Voith betreffen. Sollte die Zuspitzung anderer geopolitischer Konflikte Sanktionen gegenüber weiteren Ländern nach sich ziehen, die Geschäftsfelder von Voith betreffen, könnte dies die Ertragslage von Voith beeinträchtigen.

Auch wenn sich die Inflationsraten weltweit etwas abgeschwächt haben, liegen sie in den meisten Ländern noch immer deutlich über den Zielen der Notenbanken, und es besteht große Unsicherheit über die weitere Inflationsentwicklung. Die hartnäckige Inflation schmälert Realeinkommen und belastet die Verbrauchernachfrage. Sie stellt eine Herausforderung dar, die von den Zentralbanken weltweit ein sensibles Agieren erfordert: Ein zu hartes Gegensteuern könnte die derzeitige Konjunkturbaisse verlängern; eine unzureichende Straffung der Geldpolitik würde dazu führen, dass sich die Inflation verfestigt und in Zukunft noch stärkere Zinserhöhungen erforderlich würden, mit dem entsprechenden investitionshemmenden Effekt.

Für China wird derzeit eine vergleichsweise hohe Wachstumsrate erwartet (IWF-Prognose für 2024 und 2025: +4,2% bzw. 4,1%). Aufgrund des hohen Beitrags Chinas zum prognostizierten Weltwirtschaftswachstum stellt eine Verschärfung der chinesischen Immobilienkrise ein weiteres Risiko für die Weltwirtschaft als Ganzes dar. Eine unterplanmäßige Entwicklung Chinas würde aller Wahrscheinlichkeit nach auch das Geschäft von Voith direkt betreffen. Im Berichtsjahr stammten mehr als 15% unseres Konzernumsatzes aus China.

Die Europäische Union entwickelt sich derzeit schlechter als die Weltwirtschaft und auch als die USA. Einige Faktoren bergen das Risiko, dass Europa mittelfristig weiter an Wettbewerbsfähigkeit verliert. Hierzu zählen die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise, die demographische Entwicklung und ausstehende Strukturreformen. Ein Zurückfallen Europas würde das Geschäft von Voith auch direkt betreffen. Im Berichtsjahr stammten mehr als 40% unseres Konzernumsatzes aus Europa (einschließlich Deutschland).

Markt- und Wettbewerbsrisiken

Verschiedene Markt- und Wettbewerbsrisiken können im Falle ihres Eintretens die Ertragslage von Voith negativ beeinflussen.

Ein hohes Maß an Unsicherheit ist generell schädlich für das Investitionsklima. Vergabeentscheidungen im Anlagenbau könnten sich verschieben.

Sollten wichtige Absatzmärkte von Voith einbrechen, weil sich die Konjunktur deutlich stärker abkühlt als erwartet, hätte dies negative Auswirkungen auf die Ertragslage von Voith. Dies betrifft vor allem Märkte und Segmente, die besonders sensibel auf konjunkturelle Entwicklungen reagieren, wie zum Beispiel der Lkw-Markt, der Bergbau oder Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile und Services für Papiermaschinen. Eine sinkende Nachfrage würde die Realisierung der Auftragseingangs- und Umsatzziele erschweren.

Seit einiger Zeit beobachtet der Konzernbereich Paper einen steigenden Wettbewerbs- und Preisdruck, vor allem in China. Dieser könnte sich stärker erhöhen als in der Planung unterstellt, zum Beispiel durch M&A-Aktivitäten der Wettbewerber, was gegebenenfalls negative Folgen für unsere Ergebnismarge hätte.

Risiken aus Konzernstrategie und -koordination

Trotz der überaus herausfordernden äußeren Rahmenbedingungen und der sich überlagernden Krisen in den letzten drei Geschäftsjahren haben wir unsere in Abschnitt I.3. dieses Konzernlageberichts beschriebene Konzernstrategie konsequent weiterverfolgt. Dies beinhaltet massive Zukunftsinvestitionen in die Weiterentwicklung unseres Unternehmens, in Forschung und Entwicklung, Unternehmenskäufe und Ausbildung. Allein in den vergangenen drei Geschäftsjahren haben wir mehr als 600 Mio. € in die eigene Entwicklung von Innovationen und knapp 300 Mio. € in Firmenkäufe investiert. Richtungsweisend für den Ausbau unseres Produktportfolios im bestehenden Kerngeschäft wie auch für die Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte sind die Megatrends Dekarbonisierung und Digitalisierung. Wir sind überzeugt, dass wir uns mit dieser Orientierung entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen und Wachstumspotenzial erschließen. Wie immer in solchen großen Transformationsprozessen besteht das grundsätzliche Risiko, dass die strategischen Veränderungen nicht im geplanten Zeithorizont umgesetzt werden oder nicht zu den gewünschten Erfolgen führen. Wir sind uns dieses Risikos wie auch der damit verbundenen Chancen bewusst. Die Ausrichtung unseres Geschäftsmodells auf industrielle Nachhaltigkeit und die strategische wie technologische Weiterentwicklung des Voith-Produktportfolios genießen höchste Aufmerksamkeit in der Konzerngeschäftsführung, was sich unter anderem in dem auf dieser Ebene angesiedelten Ressort "Innovation & Technology" widerspiegelt.

Personalrisiken

Qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ausreichender Anzahl für Voith zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden, ist eine zentrale Herausforderung für unser Unternehmen, gerade vor dem Hintergrund des voranschreitenden demografischen Wandels und des damit einhergehenden weltweiten Arbeitskräftemangels. Die Unternehmensziele sind erkennbar gefährdet, wenn es zu qualitativen und quantitativen Engpässen in der Verfügbarkeit von Personal kommt. Voith steht dabei im Wettbewerb mit anderen international tätigen Unternehmen. Im Personalmarketing setzen wir auf die starke Marke Voith und gehen kontinuierlich neue Wege, wenn es darum geht, Personal zu rekrutieren und Mitarbeitende zu binden. Mit marktgerechten Vergütungssystemen, einer familienfreundlichen Personalpolitik und flexiblen Arbeitsmodellen sowie internationalen Entwicklungsperspektiven bieten wir ein attraktives Arbeitsumfeld. Über ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie eine Kultur des lebenslangen Lernens ermöglichen wir den bei Voith beschäftigten Menschen, sich stets weiterzuqualifizieren, um den Anforderungen einer sich ständig ändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Damit tragen wir auch dazu bei, den Wissenstransfer im Generationswandel zu gewährleisten.

Marginalspalte: Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt I.6. Beschäftigte.

Technologierisiken

Für einen Technologiekonzern wie Voith stellen der Technologiewandel und die eigene Technologiestrategie ein zentrales Risikofeld dar. Die zukünftige Gewinnsituation des Unternehmens hängt von der Fähigkeit ab, marktfähige Produkte und Serviceleistungen zu entwickeln und modernste Produktionstechnologien und Serviceprozesse anzuwenden. Unsere Ertragssituation könnte negativ von Investitionen in Technologien beeinflusst werden, die nicht wie geplant funktionieren bzw. die nicht die erwartete Marktakzeptanz finden oder durch neue disruptive Technologien überholt werden.

Voith investiert erhebliche Mittel in die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender Technologien und in die Erforschung neuer Produkte, Systeme und Dienstleistungen. Bei der Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur ist ein erklärtes Ziel die Stärkung unserer Marktorientierung und unserer Innovationskraft. Unser Ziel ist es, disruptive Technologien frühzeitig zu erkennen, von Anfang an zu begleiten und die Zukunft unserer Märkte aktiv mitzugestalten. Um seine F&E-Ressourcen optimal einzusetzen, bedient sich Voith bewährter Managementmethoden. So werden beispielsweise die strategischen Arbeitsstränge agil nach dem Lean-Start-up-Prinzip gesteuert und neue F&E-Projekte als "Advanced Development Projects" gemanagt. Beide Ansätze tragen zu einem optimalen Einsatz der F&E-Ressourcen bei, denn durch kontinuierliche Reflexion und den gezielten Aufbau von Kompetenzen an den relevanten Stellen ist es möglich, ungünstige Entwicklungen zu identifizieren und frühzeitig gegenzusteuern. Das beugt hohen Fehlinvestitionen oder Qualitätskosten vor.

Marginalspalte:Informationen zu unserer Innovationsstrategie finden Sie im Abschnitt I.4. Forschung und Entwicklung .

IT-Risiken

Im Bereich der IT-Risiken betrachten wir Risiken aus der IT-Infrastruktur sowie Informationssicherheitsrisiken. Letztere betreffen sowohl den Geschäftsbetrieb von Voith selbst als auch die für Kunden entwickelten Produkte und Lösungen.

Eine zeitgemäße und sichere Informationstechnologie bildet den Unterbau für unsere erfolgreiche Geschäftstätigkeit. Daher unterhalten wir einen konzerneigenen zentralen IT-Bereich, der die zuverlässige Informationsverarbeitung laufend sicherstellt. Die Spezialisten dieses Bereichs betreuen die gesamte IT-Infrastruktur für den Konzern sowie die spezifischen Anwendungssysteme für die Konzernbereiche. Dabei setzen wir auf eine hybride IT-Infrastruktur: Ein Teil unserer Systeme, Anwendungen und Daten wird in eigenen Rechenzentren gehostet, ein anderer Teil liegt in einer Cloud.

Unser Informationssicherheitsmanagement ist auf Basis der internationalen Norm ISO/IEC 27001 aufgebaut und erfüllt damit höchste Standards. Wichtige IT-Services sind nach dieser Norm zertifiziert.

Unser primäres Ziel beim Management von IT-Risiken besteht darin, die Verfügbarkeit, Vertraulichkeit und Integrität unserer IT-Infrastruktur sowie der eingesetzten IT-Anwendungen und Daten zu gewährleisten. Der Ausfall von Basissystemen durch technische Störungen, Angriffe oder höhere Gewalt hätte zur Folge, dass Geschäftsprozesse massiv gestört oder vollständig zum Erliegen gebracht würden. Um derlei Betriebsunterbrechungen zu verhindern, haben wir die Kernsysteme unserer IT-Landschaft in zwei Rechenzentren redundant ausgelegt. Auf Applikationsebene adressieren wir neben dem Ausfallrisiko das Risiko fehlerhafter Software und das Risiko von Angriffen Dritter, zum Beispiel mit Ransomware. Anwendungen werden konsequent mit dem Ansatz des "Security-by-design" und "Privacy-by-design" implementiert, das heißt, dass Sicherheits- und Datenschutzanforderungen an Software schon während der Entwicklungsphase berücksichtigt werden, um spätere Sicherheitslücken und Datenschutzprobleme zu verhindern. Hinzu kommen dezidierte Schwachstellentests und Simulationen von Hackerangriffen. Unsere Sicherheitstests haben wir im Berichtsjahr intensiviert.

Um die Vertraulichkeit unserer Daten zu wahren, sind diese gemäß den in einer Konzernrichtlinie definierten Vertraulichkeitsstufen von jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedem einzelnen Mitarbeiter zu kategorisieren. Abhängig von der jeweiligen Vertraulichkeitsstufe stehen unterstützende IT-Werkzeuge wie beispielsweise Verschlüsselungstechniken zur Verfügung, mit deren Hilfe die Daten sicher gespeichert und übermittelt werden. Damit stellen wir zugleich sicher, dass unser geistiges Eigentum bestmöglich geschützt wird. Neben diesen technischen Maßnahmen trainieren und informieren wir unsere Beschäftigten über den sicheren Umgang mit vertraulichen Daten über E-Learning-Programme und Awareness-Kampagnen.

Bereits seit Beginn der Corona-Pandemie ist unsere weltweite IT-Infrastruktur auf einen hohen Anteil mobiler Arbeit ausgerichtet. Eine schnelle, stabile IT-Infrastruktur sowie Daten- und Systemsicherheit gewährleisteten den fortlaufenden Geschäftsbetrieb und die reibungslose Kommunikation auch in Zeiten beschränkter persönlicher Kontakte. Inzwischen ist mobiles Arbeiten als Standard implementiert. Dabei finden modernste Authentifizierungsverfahren Anwendung, um die Datensicherheit auch beim mobilen Arbeiten zu gewährleisten.

Cyberangriffe durch kriminelle Gruppen, staatlich gesponserte Akteure oder politisch motivierte Aktivisten mit potenziell schweren oder gar sehr schweren Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb stellen eine wachsende Bedrohung für Unternehmen dar. Bei Voith setzen wir uns intensiv mit diesem Risiko auseinander. Im Geschäftsjahr 2022/23 haben wir unsere Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe weiter ausgebaut. So haben wir zum Beispiel unsere internen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet weiterentwickelt und uns mit externen Spezialisten verstärkt. Erstes greifbares Ergebnis unserer forcierten Anstrengungen auf diesem Feld: Wir haben die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens und sein Berichtswesen im Hinblick auf Cybervorfälle weiter verbessert. Im Geschäftsjahr 2023/24 wollen wir zum einen die Business-Continuity-Fähigkeiten im IT-Bereich weiterentwickeln und das Unternehmen bestmöglich auf potenzielle Angriffe vorbereiten - hierzu haben wir im Berichtsjahr ein Projekt gestartet; zum anderen ist der weitere Ausbau der Prävention und Detektion von sowie der Reaktion auf Cyberangriffe geplant.

Wichtig für uns ist auch die Cybersicherheit unserer Produkte und Lösungen für Kunden. Die Maschinen, Anlagen, Systeme und Komponenten unseres Produktportfolios enthalten digitale Komponenten, die durch zunehmende Vernetzung steigenden Cyberbedrohungen ausgesetzt sind. Der Gesetzgeber, unsere Kunden und Geschäftspartner auf der ganzen Welt stehen vor der Aufgabe, die digitale Transformation zu managen, und fordern Cybersicherheitskonzepte für softwaregestützte Komponenten und Lösungen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg. Wäre Voith nicht in der Lage, die regulatorischen, rechtlichen und kundenseitigen Anforderungen in Bezug auf die Cybersicherheit seiner Produkte zu erfüllen, bestünde neben Haftungsrisiken das Risiko, in Ausschreibungen nicht berücksichtigt zu werden.

In jüngerer Vergangenheit haben wir unser Cybersicherheitsmanagement für die Entwicklung digitaler Produkte und Lösungen deutlich ausgebaut. Seit 2022 sind unsere Prozesse zur sicheren Entwicklung digitaler Produkte auf Basis der international anerkannten Norm IEC 62443-4-1 zertifiziert. Ein wichtiger Bestandteil dieser Norm ist eine risikobasierte Vorgehensweise. So wird für jedes Produkt eine Bedrohungsanalyse und Risikoabschätzung vorgenommen, auf deren Grundlage produktbezogene Sicherheitsanforderungen ermittelt und anschließend durch adäquate Maßnahmen erfüllt werden. Durch die Aufnahme der Produkt-Cybersicherheit in die Allgemeinen Einkaufsbedingungen wird die Cybersicherheit auch über die Lieferkette sichergestellt. Mit der Norm IEC 62443-4-1 erfüllen wir höchste Qualitäts- und Sicherheitsstandards und sehen uns gut positioniert. Auch in Zukunft gilt es, neueste Entwicklungen zu adressieren und die Produktentwicklungsprozesse an die daraus entstehenden Anforderungen anzupassen.

Zur Reduzierung der Komplexität in unserer IT-Applikationslandschaft arbeiten wir derzeit an der Einführung eines konzernweiten ERP-Systems (Enterprise Resource Planning), das eine Vielzahl von Geschäftsprozessen auf einer einheitlichen Plattform abbildet. Hierbei handelt es sich um ein komplexes mehrjähriges Projekt, das im Rahmen der Implementierungsphase mit Risiken verbunden ist. Darüber hinaus bestehen gegenwärtig keine besonderen IT-Risiken.

III.3.2. Finanzrisiken

Voith verfügt über eine langfristige, diversifizierte und auf Stabilität ausgelegte Finanzierungsstruktur. Aufgrund des vorhandenen Zugangs zu Fremdkapital aus nicht genutzten Kreditlinien unterliegt Voith derzeit keinen konkreten Liquiditätsrisiken und verfügt über ausreichende Liquiditätsreserven, um allen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachzukommen. Im Jahr 2023 hat Voith seine bilateral bestätigten Kreditlinien um jeweils ein Jahr verlängert und somit die Liquiditätsvorsorge auf dem hohen Niveau des Vorjahres mit gleicher Laufzeit beibehalten. Der größere Teil dieser Fazilitäten steht nach wie vor zur Verfügung. Auch die Laufzeit seines syndizierten Euro-Kredits vom Oktober 2022 hat Voith planmäßig um ein Jahr bis 2028 verlängert.

Als weltweit agierendes Unternehmen ist Voith unverändert dem Risiko schwankender Währungskurse ausgesetzt, die die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage negativ beeinflussen können. Zur Begrenzung der Risiken aus Zahlungsströmen in unterschiedlichen Währungen (insbesondere US-Dollar, aber auch Währungen wie chinesischer Yuan Renminbi, brasilianischer Real oder indische Rupie) bestehen konzerneinheitliche Verfahren für das Devisenmanagement. Grundsätzlich werden in allen Gesellschaften des Konzerns Fremdwährungspositionen zum Zeitpunkt ihres Entstehens konsequent abgesichert. Eine Aufwertung des Euros gegenüber unterschiedlichen Währungen könnte durch die Währungsumrechnung der Fremdwährungsabschlüsse negative Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis haben. Weiterhin könnte dies einen Einfluss auf unsere Wettbewerbsposition haben, da für Wettbewerber Kostenvorteile in schwächeren Währungen möglich sind. Darüber hinaus werden Zinsrisiken durch geeignete Sicherungsgeschäfte abgedeckt, um langfristige Zins- und Finanzierungssicherheit zu erhalten. So wurden bereits im Geschäftsjahr 2021/22 Zinsswaps abgeschlossen, so dass gut 80% unserer Finanzierungsinstrumente mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr keinem Zinsänderungsrisiko unterliegen.

Zur Absicherung bestehender Grundgeschäfte, wie beispielsweise zukünftiger Zahlungsströme in unterschiedlichen Währungen oder variabel verzinster Finanzierungen, bedient sich Voith verschiedener derivativer Finanzinstrumente, insbesondere Devisentermingeschäfte zur Steuerung von Währungsrisiken und Zinsswaps zur Steuerung von Zinsrisiken. Die verwendeten Instrumente und die Absicherungsstrategien werden zu Beginn einer Sicherungsbeziehung im Rahmen der Risikomanagement-Zielsetzung festgelegt und dokumentiert. Die Risiken werden kontinuierlich überwacht, und falls notwendig, werden die Sicherungsinstrumente angepasst.

Zur Absicherung der politischen und wirtschaftlichen Risiken aus dem Liefer- und Leistungsgeschäft der Konzernbereiche werden entsprechende Versicherungen von staatlichen Exportkreditversicherungsagenturen sowie vom privaten Versicherungsmarkt und von Banken gekauft. Für darüber hinausgehende Risiken im operativen Bereich verfügt der Konzern über angemessene Liquiditätsreserven.

Kontrahentenrisiken mit Finanzpartnern werden kontinuierlich überwacht. Zur weiteren Information wird auf die Ausführungen im Konzernanhang verwiesen. Die Berichterstattung diesbezüglich sowie zu den Finanzinstrumenten (§ 315 Abs. 2 Nr. 1 HGB) erfolgt dort innerhalb des Abschnitts "Sonstige Angaben".

Für eventuelle finanzielle Belastungen aus steuerlichen Risiken sind in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet und Eventualverbindlichkeiten im Konzernanhang angegeben. Darüber hinaus ist weder die Voith GmbH & Co. KGaA noch eine ihrer Konzerngesellschaften an laufenden oder absehbaren Steuerverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben könnten.

Besondere Liquiditäts- und Finanzrisiken sind nicht erkennbar.

III.3.3. Operative Risiken

In der Risikokategorie "Operative Risiken" betrachten wir verschiedene Prozess-, Infrastruktur- und Produktionsrisiken.

Beschaffungsrisiken

Die wichtigsten operativen Risiken stammen derzeit aus dem Beschaffungsbereich. Grundsätzlich birgt die Zusammenarbeit mit Lieferanten auf den globalen Beschaffungsmärkten Risiken in Hinsicht auf potenzielle Belieferungsausfälle, unvorhergesehene Kostensteigerungen und die Nichteinhaltung von Umwelt- und Sozialstandards. Wirksame Maßnahmen zur Sicherung unserer Belieferung haben wir in den relevanten Einkaufsprozessen - Lieferantenauswahl, Bestellabwicklung und Lieferterminverfolgung - verankert. Außerdem verfolgen wir eine Multi-Lieferanten-Strategie, um weltweit Lieferausfall- und Insolvenzrisiken bei Lieferanten vorzubeugen. Ungeachtet dieser generellen Linie gibt es in manchen Fällen nur eine Bezugsquelle, auf die wir zurückgreifen können. Ein Grund hierfür kann sein, dass der Lieferant durch den Kunden vorgegeben oder vorspezifiziert wird. Teilweise gibt es auch aus technologischen Gründen keinen zweiten Lieferanten. Um ungeplante Kostensteigerungen zu minimieren, haben wir darüber hinaus auch im Geschäftsjahr 2022/23 Rahmenverträge und langfristige Preisvereinbarungen bei wesentlichen Beschaffungsumfängen eingesetzt. Die Einhaltung der gültigen landesspezifischen Umwelt- und Sozialstandards haben wir in unseren Allgemeinen Einkaufsbedingungen verankert.

Aktuell stehen im Fokus unserer Aufmerksamkeit die massiv gestiegenen Preise für Energie, Rohstoffe, Materialien und Komponenten. Über den Erwartungen liegende Inflationsraten könnten unsere Kosten stärker erhöhen als in der Planung unterstellt. Sollte es uns nicht gelingen, die steigenden Material- und Transportkosten im Zuge unserer Auftragsakquisition vollständig an unsere Kunden weiterzugeben, würde dies unsere Profitabilität schwächen. Sollten bei bereits abgeschlossenen Verträgen die Kosten stärker steigen als in der Preiskalkulation unterstellt, würde die kalkulierte Marge einzelner Aufträge nicht erreicht werden - ein Risiko, das vor allem das Großanlagengeschäft mit langen Projektzeiten betrifft, insbesondere im Konzernbereich Hydro.

Im gegenwärtigen Umfeld mit hohen Inflationsraten sind wir bestrebt, unsere Kostensteigerungen möglichst gering zu halten. Wir beobachten und analysieren die Entwicklung der weltweiten Preise für die in unserer Produktion benötigten Materialien engmaschig und zeitnah. Um möglichst marktgerechte Preise zu realisieren, prüfen wir gezielt auch neue Lieferanten, die im Wettbewerb zu bestehenden Einkaufsquellen stehen. Hierbei kommen auch Best-Country-Strategien zum Einsatz, d.h. wir suchen nicht einfach den niedrigsten gebotenen Preis, sondern legen eine Gesamtkostenbetrachtung an, die auch Faktoren wie Qualitätsstandards, Logistikkosten und Lieferzeiten sowie rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt. Im Falle von sinkenden Rohmaterialpreisen, wie sie im Berichtsjahr in einigen Bereichen zu beobachten waren, treten wir in Neuverhandlungen mit unseren Lieferanten ein, um davon zu profitieren. Einige Lieferantenverträge enthalten auch Preisgleitklauseln, die automatische Anpassungen zur Folge haben.

Was die Energiepreise angeht, so wirken sich diese vor allem indirekt auf Voith aus, durch die in den Produktkosten unseres Einkaufsvolumens enthaltenen Energiekosten. Der eigene Energie- und Strombedarf von Voith ist dagegen vergleichsweise gering. Diesen haben wir insbesondere in Deutschland, wo die Energiepreise im internationalen Vergleich besonders hoch sind, über Forward-Tranchenkäufe für das Geschäftsjahr 2023/24 abgesichert. Die Tranchenkäufe stellen eine wirksame Maßnahme zur Begrenzung dieses Risikos dar.

Weltweiten Inflationstendenzen können wir durch Beschaffungsstrategien jedoch nur bedingt entgegenwirken. Daher achten wir bei neu abzuschließenden Verträgen auf eine möglichst vorausschauende Preiskalkulation und eine Vertragsgestaltung, die das Preissteigerungsrisiko adressiert. Im Falle bereits abgeschlossener Verträge nehmen wir Neukalkulationen vor und treten teilweise in Nachverhandlungen mit unseren Kunden ein.

Mit dem Auslaufen der Corona-Pandemie und insbesondere der Beendigung der Null-Covid-Politik in China haben sich die globalen Lieferketten weitgehend normalisiert. Durch den Krieg in der Ukraine weggebrochene Lieferquellen und Transportwege wurden weitestgehend substituiert. Insofern hat sich das Risiko mangelnder Verfügbarkeit von produktionsnotwendigen Rohstoffen und Vorprodukten gegenüber dem Vorjahr reduziert. Und das zu Beginn des Geschäftsjahres 2022/23 als real eingeschätzte Szenario von Energieknappheit und im Speziellen einer Gasmangellage in Europa gilt aus heutiger Sicht als eher unwahrscheinlich. Erneute Lieferkettenprobleme sind jedoch im Falle einer weiteren Eskalation des Krieges in der Ukraine, des Nahostkonflikts oder anderer geopolitischer Konflikte denkbar. Sollten Materialien, die für unsere Produktion oder direkt auf unseren Baustellen benötigt werden, zeitweise nicht lieferbar sein, müssten Auslieferungen bzw. Inbetriebnahmen verschoben werden, was die Umsatzrealisierung verzögern würde oder zu erheblichen Pönalen führen könnte.

Zur Bewältigung der massiven Lieferkettenproblematik in den vergangenen Jahren haben wir unsere Bezugsquellen diversifiziert und, wo möglich, auch lokalisiert. Darüber hinaus haben wir im Zuge eines intensivierten Risikomanagements diverse Tools und Prozesse entwickelt. Nicht zuletzt haben wir eine stringente Terminverfolgung bei unseren Lieferanten eingeführt. Dadurch sehen wir uns in einer guten Ausgangsposition, eventuell auftretende Störungen in den Lieferketten frühzeitig zu erkennen und diesen mit flexiblen Alternativlösungen entgegenzutreten.

Umwelt- und Gesundheitsrisiken

Aus der Geschäftstätigkeit eines Industrieunternehmens entstehen grundsätzlich Risiken für Mensch und Umwelt. Im Eintrittsfall könnten daraus Schadensersatzforderungen und Reputationsverluste entstehen. Arbeitssicherheit und die Einhaltung betrieblicher und gesetzlicher umweltrechtlicher Vorschriften haben oberste Priorität für uns. Sämtliche Produktionsprozesse unterliegen den Konzernrichtlinien zu Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie Qualität und Risiko. Im Rahmen von integrierten Managementsystemen wird die Einhaltung der Richtlinien kontrolliert und ein einheitlich hoher Qualitäts- und Umweltstandard für Produktion und Produkte gewährleistet. Dadurch können Umweltrisiken frühzeitig erkannt und entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung eingeleitet werden. Für verbleibende Risiken wurden Versicherungen abgeschlossen oder ausreichende bilanzielle Vorsorgen getroffen. Insofern halten wir aus der Geschäftstätigkeit von Voith entstehende Umwelt- und Gesundheitsrisiken hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit und insbesondere der potenziellen Schadenshöhe für gut beherrschbar.

III.3.4. Leistungsrisiken

Langfristige Verträge, insbesondere für Großprojekte, bilden einen wesentlichen Bestandteil unseres Geschäfts im Anlagenbau in den Konzernbereichen Hydro und Paper. Solche Verträge sind mit einer Reihe von bedeutenden Risiken verbunden, auf deren Management wir großes Augenmerk legen. Hierzu zählen zum einen Vertragsstrafen und Schadensersatzpflichten bis hin zu Zahlungsverweigerungen und Vertragskündigungen, die aus unerwarteten technischen Problemen oder unvorhersehbaren Entwicklungen an den Projektstandorten oder Zeitvorgabenüberschreitungen resultieren. Zum anderen können Kostenüberschreitungen oder Produktivitätsrückgänge im Rahmen von Festpreisverträgen zu sinkenden Ergebnismargen führen. Verträge mit Preisgleitklauseln minimieren dieses Risiko teilweise; ein Restrisiko bleibt, wenn die zugrundeliegenden Indizes die Preisschwankungen nicht vollumfänglich abbilden. Hier wird durch das implementierte Projektmanagement und -controlling fortlaufend geprüft, ob der tatsächliche Projektverlauf der Planung entspricht. Bei Abweichungen wird frühzeitig gegengesteuert und gegebenenfalls notwendige Risikovorsorge betrieben. Für mögliche Schadensfälle und zur Absicherung von Haftungsrisiken bestehen branchenübliche Haftpflicht- und Sachversicherungen. Besondere Risiken aus bestehenden Verträgen, soweit hinreichend quantifizierbar, werden durch die Bildung angemessener Rückstellungen berücksichtigt.

Im Rahmen unseres regelmäßigen internen Berichtswesens über Leistungsrisiken verfolgen wir das maximale Risikopotenzial, das mit einzelnen Risikopositionen verbunden ist, sowie das unter vorsichtiger Würdigung zu erwartende realistische Risikopotenzial. Die Betrachtung des maximalen Risikopotenzials erfolgt vor dem Hintergrund der Fragestellung, ob existenzbedrohende Risiken vorliegen. Hierzu kann festgestellt werden, dass zum Berichtszeitpunkt keine existenzbedrohenden Risiken existieren. Die Betrachtung des realistischen Risikopotenzials erfolgt zum Zwecke der Ergebnisplanung und zur Bemessung der in der Bilanz zu treffenden Vorsorge. In Summe wurden zum Bilanzstichtag 255 Mio. € (Vorjahr: 316 Mio. €) Risikovorsorge für wesentliche Leistungsrisiken getroffen und in Form von Rückstellungen und Wertberichtigungen in der Bilanz verarbeitet (maximales Risikopotenzial: 508 Mio. €; Vorjahr: 462 Mio. €).

III.3.5. Compliance-Risiken

Vertrauen und Integrität sind für Voith die Basis allen Handelns. Wir verlangen von jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter, geltendes Recht und unsere unternehmensinternen Regeln einzuhalten (Compliance). Dies gilt konzernweit und für alle Hierarchiestufen. Der Voith-Verhaltenskodex definiert Regeln für das Verhalten gegenüber Dritten wie Geschäftspartnern, Wettbewerbern, politischen Parteien und Behörden sowie für das Miteinander im Unternehmen. Nicht richtlinienkonformes Verhalten bis hin zu illegalen Handlungen von Mitarbeitenden - zum Beispiel Kartellverstöße, Korruption, Wirtschaftskriminalität, Geldwäsche oder Manipulation im Berichtswesen - kann zu Reputationsverlust, Sanktionen, Strafen und in letzter Konsequenz zu sinkenden Erträgen führen. Auch Compliance-Verstöße von Geschäftspartnern können ähnlich negative Folgen haben. Daher legen wir größten Wert auf ein funktionierendes Compliance-Management. Überwacht wird die Einhaltung der Grundsätze vom Compliance Committee des Konzerns, dessen Vorsitzender direkt an die Konzerngeschäftsführung berichtet, und von den Compliance-Beauftragten in den Konzernbereichen und den einzelnen Konzerngesellschaften. Alle Beschäftigten sind dazu angehalten, einen Verstoß gegen den Voith-Verhaltenskodex zu melden. Unser Meldesystem steht auch Externen zur Verfügung. Zusätzlich nehmen wir verdachtsunabhängig interne Compliance-Prüfungen vor, unter anderem dort, wo potenzielle Korruptionsrisiken im Rahmen des Risikomanagementprozesses identifiziert wurden. Verstöße werden konsequent mit Sanktionen belegt. Zur Vermeidung von Compliance-Verstößen Dritter sind entsprechende Regelungen in unseren Allgemeinen Geschäftsbedingungen verankert und auch Bestandteil anderer vertraglicher Regelungen. Bei wichtigen Lieferanten nehmen wir darüber hinaus vor Beginn der Zusammenarbeit eine Compliance-Due-Diligence-Prüfung vor.

Im Geschäftsjahr 2021/22 hat sich Voith Hydro im Wege einer Vergleichsvereinbarung mit der Weltbank auf die Beilegung eines seit 2018 laufenden und in den Konzernabschlüssen der vergangenen Jahre bereits adressierten Verfahrens gegen zwei Gesellschaften des Konzernbereichs Voith Hydro, die Voith Hydro Shanghai Ltd. und die Voith Hydro GmbH & Co. KG, verständigt. Die Vergleichsvereinbarung sieht unter anderem den zeitweiligen Ausschluss der beiden genannten Voith Hydro-Tochtergesellschaften von weltbankfinanzierten Projekten vor, der entsprechende Ausschluss der Voith Hydro GmbH & Co. KG endete am 12. Juli 2023. Voith Hydro kooperiert im Rahmen des Vergleichs umfangreich mit der Weltbank und überarbeitet derzeit zusammen mit einem externen Experten in Abstimmung mit der Weltbank das bestehende Compliance-Management-System.

III.3.6. Gesamtrisiko

Nach den heute bekannten Informationen bestehen keine Risiken, die entweder einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Voith-Konzerns gefährden könnten. Von den für Voith relevanten Risiken können externe Risiken nach wie vor den stärksten negativen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben. Das Gesamtrisikopotenzial zum Geschäftsjahresende 2022/23 liegt auf vergleichbarem Niveau wie zum 30. September des Vorjahres. Wir sind überzeugt, dass die mit unserer Geschäftstätigkeit verbundenen Risiken angesichts unserer starken Diversifizierung, der gefestigten Marktposition in allen drei Konzernbereichen, unserer finanziellen Stärke und der zur Risikobeherrschung eingesetzten Instrumente für unseren Konzern tragfähig sind.

III.4. Chancen

Nachfolgend beschreiben wir wesentliche Chancen, die positive Auswirkungen auf unsere Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben und zu einer positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können. Die Reihenfolge der dargestellten Chancen spiegelt unsere Einschätzung der gegenwärtigen Bedeutung dieser Chancen für den Voith-Konzern wider. Sofern nicht anderslautend angegeben, beziehen sich die nachfolgenden Chancen auf alle Konzernbereiche.

Wachsendes Servicegeschäft

Es ist Bestandteil unserer Strategie, das Servicegeschäft auszubauen und dessen Anteil am Umsatz zu erhöhen. Vor dem Hintergrund des unsicheren ökonomischen und weltpolitischen Umfelds wurden in einigen Branchen in den letzten Jahren Investitionen in neue Anlagen und Maschinen aufgeschoben. Bei verlängerten Laufzeiten des bestehenden Equipments tendieren Kunden verstärkt dazu, unser Serviceangebot, wie zum Beispiel Wartungen, performancesteigernde Komponenten und Ersatzteile, intensiver zu nutzen. Dies bietet in allen Konzernbereichen Chancen für unsere Serviceaktivitäten, die stärker wachsen könnten als derzeit angenommen.

Erweiterung des Angebotsportfolios durch Produktinnovationen

Wir arbeiten kontinuierlich daran, neue Technologien, Produkte und Lösungen zu entwickeln sowie bestehende zu verbessern. Im Berichtsjahr haben wir in allen Konzernbereichen wieder zahlreiche neue Produkte in den Markt eingeführt. Hiermit können wir im günstigsten Fall nicht nur unsere Marktposition festigen, sondern auch Umsätze und Marktanteilsgewinne generieren, die derzeit noch nicht in unsere Geschäftsplanung integriert sind, vor allem wenn Innovationen erheblich schneller als unterstellt von unseren Kunden als wertsteigernd anerkannt werden. Chancen sehen wir insbesondere bei Produkten, die auf Klimaneutralität und Ressourceneffizienz abzielen, beispielsweise Produkte für die nachhaltige Papierproduktion oder für den nachhaltigen Personen- und Gütertransport wie Elektroantriebe. Darüber hinaus sehen wir im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung vieler Branchen Wachstumspotenzial für Voith bei neuen digitalen Lösungen im Bereich Industrial Internet of Things.

Wachstum durch Akquisitionen

Neben organischem Wachstum streben wir auch Wachstum über Firmenkäufe und Unternehmensbeteiligungen an. Mögliche Akquisitionsziele sind profitable Unternehmen mit zukunftsfähiger Technologie und überdurchschnittlich hohem Wachstumspotenzial, die unser Geschäft in den bestehenden Märkten arrondieren oder durch neue Aktivitäten erweitern. Wir screenen potenzielle Zielunternehmen kontinuierlich in strukturierten M&A-Prozessen auf ihre Eignung. Akquisitionen bieten bereits kurzfristig die Chance auf zusätzliche, nicht in der Geschäftsplanung vorgesehene Erträge und können mittelfristig dabei unterstützen, unsere Position in bestehenden Märkten zu verbessern oder neue zukunftsträchtige Branchen für Voith zu erschließen. Hinzu kommen mögliche Synergien aus getätigten Akquisitionen.

Neue Absatzmärkte für bestehende Produkte und Services

Zusätzlich zur Erweiterung unseres Angebotsportfolios werten wir in allen Konzernbereichen Marktchancen für bestehende Produkte und Services in denjenigen Regionen aus, in denen sie bislang unterrepräsentiert oder noch nicht vertreten sind. So hat beispielsweise Afrika großes Potenzial insbesondere für die Konzernbereiche Hydro und Turbo. Da sich die Märkte dort volatil und schwer berechenbar zeigen, haben wir diesbezüglich konservative Annahmen in unserer Geschäftsplanung getroffen. Auch in China könnten sich zusätzliche Chancen ergeben, die derzeit nicht in der Planung abgebildet sind, insbesondere im Rail-Markt und im Nutzfahrzeugmarkt.

Zudem versuchen wir, bereits erfolgreiche Produkte auf neue Anwendungsfelder oder Absatzbranchen zu übertragen. Ein weiterer Ansatz, der insbesondere für den Konzernbereich Turbo neue Wachstumschancen bietet, besteht darin, verstärkt Komplettsysteme zu vermarkten. Dabei werden verschiedene Komponenten, die zum Teil auch von Sublieferanten zugekauft sein können, in einem System zusammengefügt und optimal aufeinander abgestimmt. Das hieraus entstehende zusätzliche Umsatzpotenzial ist noch nicht in unserer Geschäftsplanung verarbeitet.

Überschreitung des erwarteten Vergabevolumens im Wasserkraftmarkt

Aufgrund der Größe vieler Wasserkraftprojekte ist das jährliche Vergabevolumen des Marktes volatilen Schwankungen ausgesetzt. Sollten einige der derzeit auf Eis liegenden großen Projekte im Geschäftsjahr 2023/24 zur Vergabe kommen, würde dies zu einem unerwarteten Ausschlag nach oben führen und die Auftragslage des Konzernbereichs Hydro verbessern.

Chancen aus der weltwirtschaftlichen Entwicklung

Sollten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in wichtigen Absatzregionen kurz- oder mittelfristig besser darstellen als derzeit angenommen, würde dies die Geschäfts-, Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von Voith voraussichtlich positiv beeinflussen. Upside-Potenzial für die weltwirtschaftliche Entwicklung könnte beispielsweise dann realisiert werden, wenn die Inflation sich schneller reduzieren ließe als derzeit angenommen oder wenn es zu einer überraschenden Lösung bestehender geopolitischer oder Handelskonflikte käme. Von einer über den Erwartungen liegenden weltwirtschaftlichen Entwicklung würden alle Konzernbereiche, mit unterschiedlicher Verzögerung, profitieren. Allerdings überwiegen derzeit die konjunkturellen Risiken, so dass die Eintrittswahrscheinlichkeit dieser Chance als eher gering einzuschätzen ist.

Sonstige Chancen

Insbesondere im Konzernbereich Hydro könnten sich durch unerwartete Zahlungseingänge auf wertberichtigte Forderungen positive Ergebniseffekte ergeben.

IV. PROGNOSEBERICHT

IV.1. Rahmenbedingungen

Weiterhin lahmende Konjunktur

Zu Beginn des Geschäftsjahres 2023/24 befindet sich die Weltwirtschaft weiter im Abschwung und sieht sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. Hierzu zählen zum einen geopolitische Konflikte, insbesondere der Krieg in der Ukraine und der neu entflammte Nahostkonflikt, sowie eine zunehmende geoökonomische Fragmentierung der Welt. Zum anderen belasten konjunkturelle Faktoren die weltwirtschaftliche Entwicklung, vor allem die in den meisten Ländern außergewöhnlich hohen Inflationsraten und damit verbunden eine restriktive Geldpolitik der Notenbanken.

Die weltwirtschaftliche Dynamik wird in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich gering bleiben. So prognostiziert der IWF in seiner jüngsten Veröffentlichung von Oktober 2023 nach einem Weltwirtschaftswachstum von 3,0% im Jahr 2023 für die Folgejahre globale Steigerungsraten von 2,9% (2024) und 3,2% (2025).

In den großen Industrieländern werden 2024 durchgängig Wachstumsraten von deutlich unter 2% erwartet. Dabei soll das Bruttoinlandsprodukt der USA (IWF-Prognose 2024: 1,5%) zunächst mit einer minimal höheren Rate steigen als das der Eurozone (1,2%), bevor sich die Steigerungsraten 2025 auf nur leicht höherem Niveau (1,8%) angleichen. Die deutsche Volkswirtschaft soll nach dem Rezessionsjahr 2023 wieder in den positiven Bereich zurückkehren, im Jahr 2024 aber nur um 0,9% wachsen. Für 2025 fällt die Prognose mit einem Plus von 2,0% optimistischer aus.

In den Emerging Markets wird das Wachstum von Asien getrieben. China wird sein Bruttoinlandsprodukt 2024 und 2025 nach IWF-Prognosen um jeweils gut 4% steigern, bleibt aber vor allem aufgrund der Krise im Immobiliensektor weit entfernt von den hohen Wachstumsraten vor der Corona-Krise. Indien soll in den beiden Jahren um jeweils mehr als 6% wachsen, allerdings auf einem niedrigeren absoluten Niveau als China. Für die ASEAN-5-Länder werden Steigerungsraten von 4,5% erwartet. In Südamerika ist die Entwicklung voraussichtlich weniger dynamisch. Der große brasilianische Markt soll sich in dieser Region unterdurchschnittlich entwickeln und nur um 1,5% bzw. 1,9% wachsen.

Folgende Wachstumsraten prognostiziert der IWF für die für Voith wichtigsten Regionen und Länder in den Jahren 2024 und 2025:

Insgesamt bleibt das wirtschaftliche Umfeld volatil. Die ohnehin verhaltenen Prognosen sind laut eigenen Aussagen des IWF mit großer Unsicherheit behaftet, wobei derzeit die Abwärtsrisiken überwiegen. Zu diesen zählen vor allem erneute Schocks bei Energie-, Rohstoff- und Lebensmittelpreisen oder andere Marktverwerfungen durch geopolitische Konflikte, eine länger als erwartet anhaltende Hochinflationsphase sowie eine Verschärfung der Immobilienkrise in China mit Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.

Marginalspalte: Die wesentlichen Risiken für die weltwirtschaftliche Entwicklung sind in Abschnitt III.3. Risiken ausgeführt.

Heterogene Entwicklung in den Voith-Märkten

Der Maschinen- und Anlagenbau wird im Voith-Geschäftsjahr 2023/24 aufgrund der geringen weltwirtschaftlichen Dynamik und der hohen Unsicherheit voraussichtlich weiterhin mit einem gedämpften Investitionsklima konfrontiert sein, das die Auftragslage belastet. Auch bei der Produktion rechnen die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer inflationsbereinigt mit einem weiteren Rückgang.

Die fünf Voith-Märkte werden sich im Geschäftsjahr 2023/24 voraussichtlich heterogen entwickeln. Eine Abkühlung erwarten wir für den Rohstoff- und den Papiermaschinenmarkt. Die Märkte Öl & Gas sowie Energie dürften von den weiterhin hohen Preisen auf diesen Märkten profitieren, jedoch auch im Geschäftsjahr 2023/24 von großer Volatilität gekennzeichnet sein. Wichtige Segmente des Transport- & Automotive-Marktes werden sich unserer Einschätzung nach positiv entwickeln.

Der mittel- und langfristige Entwicklungspfad des Energiemarktes ist von einem wachsenden globalen Bedarf gekennzeichnet, der steigende Investitionen für die Schaffung zusätzlicher Stromerzeugungskapazitäten bedingt. Dabei ist weltweit ein Umbau des Energiesektors hin zu emissionsarmer Stromerzeugung im Gange, auch unterstützt durch staatliche Regulierungen und Förderprogramme in vielen Ländern, wie beispielsweise den 2023 in den USA in Kraft getretenen Inflation Reduction Act. Ein weiterer Treiber neben dem Klimawandel ist das Streben Europas nach Energieunabhängigkeit und -sicherheit. Auch wenn bei Photovoltaik und Windkraft der stärkste Zubau erwartet wird, wird auch die Wasserkraft eine wichtige Rolle im Energiemix spielen und mit Neu- und Modernisierungsprojekten weiterhin wachsen. Einen erheblichen Anteil an diesem Wachstum werden Pumpspeicherkraftwerke haben, die zur Gewährleistung der Netzstabilität und Versorgungssicherheit genutzt werden können. Kurzfristig kann das Vergabevolumen im Wasserkraftmarkt von Jahr zu Jahr volatilen Schwankungen ausgesetzt sein, die nur schwer zu prognostizieren sind. Im konventionellen Bereich wird vor allem bei nuklearer Stromerzeugung ein Zuwachs erwartet. Perspektivisch sollen hierbei insbesondere so genannte Kleine Modulare Reaktoren neue Einsatzfelder erschließen.

Der Öl- & Gas-Markt wird voraussichtlich weiterhin von Volatilität gekennzeichnet sein. Nachdem die Preise für Öl und Gas zum Berichtsjahresende wieder angezogen sind, wird von Branchenanalysten erwartet, dass angesichts der Angebotsdrosselung der OPEC+-Länder insbesondere der Ölpreis im Geschäftsjahr 2023/24 insgesamt über Vorjahresniveau liegen könnte. Die gute Ertragssituation der Öl- und Gasproduzenten in den Jahren 2022 und 2023 erhöht kurzfristig den Spielraum für Investitionen. Auf der anderen Seite dämpfen die weltweiten Bestrebungen, fossile Energien zu reduzieren, um die CO ₂ -Emissionen zu begrenzen, die Investitionsfreudigkeit in der Branche leicht.

Vor dem Hintergrund der geringen konjunkturellen Dynamik wird sich das Investitionsklima im Papiermarkt weiter abkühlen. Die Investitionen in Neuanlagen und Umbauten werden im Geschäftsjahr 2023/24 angesichts bestehender Überkapazitäten voraussichtlich weiter zurückgehen. Unter der Annahme, dass die weltweite Papierproduktion allenfalls geringfügig steigt, rechnen wir mit einer leicht zunehmenden Nachfrage nach Verbrauchsgütern, Ersatzteilen und Services. Der Fokus der Investitionstätigkeit wird aufgrund der langfristigen Markttrends in den kommenden Jahren auf Karton und Verpackung liegen. Kurzfristig werden die Marktaktivitäten aber auch in diesem Segment gering bleiben, denn statt kapazitätssteigernder Investitionen sehen wir im Geschäftsjahr 2023/24 vor allem Umbauten unter Effizienz- und Nachhaltigkeitsaspekten.

Für den Rohstoffmarkt erwarten wir im Geschäftsjahr 2023/24 eine leichte Abkühlung. Nach Prognosen von Branchenanalysten werden die Preise für Metalle und Mineralien 2024 noch einmal leicht und für Kohle deutlich sinken. Die Investitionen der Bergbauindustrie dürften angesichts der geringen weltwirtschaftlichen Dynamik und der hohen Zinsen leicht zurückgehen. Mittel- und langfristig ist davon auszugehen, dass die weltweiten Bestrebungen zu Klimaneutralität die Nachfrage nach kritischen Hartgesteinsmineralien wie Kupfer, Kobalt und Lithium stark ansteigen lassen. Entsprechende Marktpotenziale erhärten sich durch den kontinuierlichen Anstieg der Explorationsaktivitäten im Hartgesteinsbergbau zunehmend.

Grundsätzlich zuversichtlich sind wir für die für Voith wichtigsten Segmente des Transport- & Automotive-Marktes. Für das Nutzfahrzeugsegment erwarten wir im Geschäftsjahr 2023/24 ein leichtes Wachstum. Im Lkw-Markt ist die Entwicklung eng gekoppelt an die konjunkturelle Entwicklung in den wesentlichen Regionen. So wird insbesondere im chinesischen Markt ein Wachstumsimpuls durch die weitere Erholung von den weitreichenden Unsicherheiten während der Covid-Lockdowns erwartet. Im Busmarkt ist der Umstieg auf alternative Antriebstechnologien bei Stadtbussen die treibende Kraft. Der globale Rail-Markt dürfte in den kommenden Jahren weiter wachsen. Dabei profitiert die Schiene von den weltweiten Klimaschutzbestrebungen sowie dem Trend zur Urbanisierung. Insbesondere in Indien zeichnet sich ein signifikantes Wachstum durch stark erhöhte staatliche Investitionen in Fahrzeugbeschaffungen ab. Zusätzliche Chancen bieten die Digitalisierung und die Vereinheitlichung des europäischen Schienenverkehrs. Im Marinebereich rechnen wir mit einer steigenden Nachfrage. Zentrale Wachstumstreiber in den für Voith Turbo relevanten Marktsegmenten sind der Ausbau der Offshore-Windkraft und die im Zuge wachsender internationaler Spannungen gestiegenen Sicherheitsausgaben vieler Länder. In den Märkten für Landmaschinen und Baumaschinen erwarten wir erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 eine einsetzende Erholung.

IV.2. Zukünftige Entwicklung des Voith-Konzerns

Voith hat in den vergangenen vier Jahren, die von überaus herausfordernden äußeren Rahmenbedingungen geprägt waren, die Resilienz seines Geschäftsmodells und seiner Organisation unter Beweis gestellt. Dabei haben wir auch in Krisenzeiten bewusst weiter investiert: in Forschung und Entwicklung, Firmenkäufe, Ausbildung sowie in die strategische und organisatorische Weiterentwicklung unseres Unternehmens. Voith hat damit die Ausgangslage geschaffen, auch zukünftig nachhaltig und profitabel zu wachsen. Richtungsweisend für die Weiterentwicklung unseres heutigen Kerngeschäfts wie auch für Investitionen in neue Geschäftsfelder und Märkte bleibt in den kommenden Jahren unser strategischer Schwerpunkt auf nachhaltige Technologien. Dieser beinhaltet weiterhin ein hohes Forschungs- und Entwicklungsengagement sowie gezielte Firmenkäufe. Darüber hinaus haben wir uns vorgenommen, die Profitabilität und Finanzkraft des Unternehmens weiter zu verbessern.

Unsere Konzernprognosen für die vier wesentlichen Kennzahlen im Geschäftsjahr 2023/24 lauten:

Voith-Konzern	2022/23 in Mio. €	2023/24 Prognose
Auftragseingang	6.139	Spürbarer Rückgang
Umsatz	5.506	Leichter Rückgang
EBIT	245	Leichte Steigerung
ROCE	12,1 %	Leichte Verbesserung

Wir gehen davon aus, dass der Auftragseingang des Voith-Konzerns sich im Geschäftsjahr 2023/24 weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen wird. Verglichen mit dem außerordentlich guten, durch die Volumenerhöhung in einem Wasserkraftprojekt geprägten Wert des Berichtsjahres dürfte er jedoch spürbar sinken. Maßgeblich für diese Entwicklung ist der Konzernbereich Hydro, während wir für die Konzernbereiche Paper und Turbo stabile Auftragseingänge erwarten. Sollte sich der in den Abschnitten II.3.2 und II.4.1 beschriebene Wasserkraft-Großauftrag in Angola im Geschäftsjahr 2023/24 final realisieren, würde unser Auftragseingang deutlich höher ausfallen als in der Planung vorgesehen und voraussichtlich an das gute Berichtsjahr heranreichen. Beim Konzernumsatz rechnen wir mit einem leichten Rückgang gegenüber dem hohen Wert des Berichtsjahres, bedingt durch Rückgänge in den Konzernbereichen Hydro und Paper. Wachstumsimpulse erwarten wir in allen Konzernbereichen aus dem Servicegeschäft. Unsere Profitabilität wollen wir weiter verbessern. Wir haben in den vergangenen Jahren intensiv daran gearbeitet, unsere Strukturen und Prozesse zu optimieren. Die daraus erwachsenden Effizienzgewinne werden nun zunehmend sichtbar. Gegenläufig wirken teils erhebliche Kostensteigerungen bei Material, Personal und Energie. Für das Geschäftsjahr 2023/24 sieht unsere Geschäftsplanung trotz des erwarteten Umsatzrückgangs eine leichte Steigerung des EBIT vor. Zu dieser Ergebnisverbesserung sollen alle drei Konzernbereiche beitragen. Analog zur operativen Ergebnisentwicklung wird sich nach unserer Planung auch der ROCE verbessern.

Alle Prognosen verstehen sich vor Berücksichtigung von Währungseffekten und Effekten aus etwaigen neuen M&A-Aktivitäten.

Unsere Prognosen für den Konzernbereich Hydro stellen sich wie folgt dar:

Konzernbereich Hydro	2022/23 in Mio. €	2023/24 Prognose
Auftragseingang	1.915	Signifikanter Rückgang
Umsatz	1.189	Spürbarer Rückgang
EBIT	6	Leichte Steigerung
ROCE	2,9 %	Leichte Verbesserung

Die Investitionen in den Wasserkraftmarkt werden voraussichtlich weiterhin stark von Pumpspeicherkraftwerken als Anlagen zur Netzstabilisierung geprägt sein, insbesondere in China. Allerdings werden chinesische Pumpspeicherprojekte aufgrund politischer Vorgaben zum Großteil von chinesischen Wettbewerbern ausgeführt und sind für Voith nicht adressierbar. Potenzial sehen wir neben dem Pumpspeicherbereich vor allem bei Modernisierungsprojekten und im Servicegeschäft. Unserer Geschäftsplanung für das Geschäftsjahr 2023/24 haben wir die Annahme zugrunde gelegt, dass das für Voith relevante globale Vergabevolumen im Wasserkraftmarkt in etwa auf dem Niveau des Berichtsjahres liegen wird. Für Voith Hydro erwarten wir, dass der Auftragseingang nach dem außerordentlich guten, durch die Volumenerhöhung in einem laufenden Projekt geprägten Wert des Berichtsjahres wieder auf das Niveau der Vorjahre zurückgeht. Sollte sich der in den Abschnitten II.3.2 und II.4.1 beschriebene Großauftrag in Angola im Geschäftsjahr 2023/24 final realisieren, würde unser Auftragseingang deutlich höher ausfallen als in der Planung vorgesehen und voraussichtlich an das gute Berichtsjahr heranreichen. Umsatzseitig dürfte es im Geschäftsjahr 2023/24 trotz des hohen Auftragsbestands zum Berichtsjahresende zu einem spürbaren Rückgang kommen, weil ein Projekt in Osteuropa infolge des Kriegs in der Ukraine beendet wurde. Für EBIT und ROCE sieht unsere Geschäftsplanung eine leichte Verbesserung vor. Allerdings werden sich beide Kennzahlen voraussichtlich auch im Geschäftsjahr 2023/24 unter dem Konzernschnitt bewegen.

Für den Konzernbereich Paper prognostizieren wir folgende Entwicklungen.

Konzernbereich Paper	2022/23 in Mio. €	2023/24 Prognose
Auftragseingang	2.097	Stabile Entwicklung
Umsatz	2.239	Leichter Rückgang
EBIT	145	Leichte Steigerung
ROCE	25,4 %	Leichte Verbesserung

Wir gehen davon aus, dass sich die Abkühlung des Papiermaschinenmarkts im Geschäftsjahr 2023/24 fortsetzt. Mit dem erwarteten leichten Anstieg der Papierproduktion dürfte die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien und Services dagegen leicht anziehen. Aufgrund unserer guten Marktposition und unserer Expertise in ressourcenschonender, emissionsarmer Papierherstellung rechnen wir damit, dass Voith Paper auch im Geschäftsjahr 2023/24 wieder einen Auftragseingang auf dem guten Niveau des Berichtsjahres erreicht. Digitale Lösungen, Verbrauchsmaterialien, Ersatzteile und Services dürften daran einen wachsenden Anteil haben. Für den Umsatz des Konzernbereichs sieht unsere Geschäftsplanung einen leichten Rückgang vor, als Folge des im Berichtsjahr gesunkenen Auftragseingangs. Trotz des prognostizierten Volumenrückgangs wollen wir das EBIT leicht steigern und dabei den ROCE, ausgehend von dem hohen aktuellen Wert, noch einmal leicht verbessern.

Unsere Prognosen für den Konzernbereich Turbo lauten:

Konzernbereich Turbo	2022/23 in Mio. €	2023/24 Prognose
Auftragseingang	2.048	Stabile Entwicklung
Umsatz	1.994	Stabile Entwicklung
EBIT	80	Spürbare Steigerung
ROCE	7,8 %	Leichte Verbesserung

Das Umfeld des Konzernbereichs Turbo bleibt voraussichtlich volatil. Für das Geschäftsjahr 2023/24 erwarten wir eine stabile Entwicklung des Auftragseingangs auf weiterhin hohem Niveau. Wachstumsimpulse sehen wir insbesondere im Servicegeschäft. Angesichts des hohen Auftragsbestands zum 30. September 2023 rechnen wir damit, dass wir auch den Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 stabil auf dem hohen Niveau des Berichtsjahres halten können. Unsere Profitabilität wollen wir weiter verbessern. Hierzu soll insbesondere die erfolgreiche Umsetzung unserer laufenden Effizienzprogramme beitragen. Gegenläufig wirken Material- und Personalkostensteigerungen. Aus heutiger Sicht prognostizieren wir eine spürbare Steigerung des EBIT. Der ROCE wird sich voraussichtlich leicht verbessern.

Derzeit gibt es erhebliche Unsicherheitsfaktoren, die den Ausblick erschweren. Der obenstehende Prognosebericht gibt die Sichtweise der Konzerngeschäftsführung von Voith hinsichtlich des künftigen Geschäftsverlaufs wieder und entspricht dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Berichtserstellung. Die tatsächliche Entwicklung kann positiv wie negativ von diesen Prognosen abweichen, wobei momentan die Belastungsfaktoren überwiegen. Im Hinblick auf die bereits bekannten Chancen und Risiken für die prognostizierte Geschäftsentwicklung verweisen wir auf den Abschnitt III. Bericht über Risiken und Chancen dieses Konzernlageberichts.

Für kommende Herausforderungen sehen wir uns als Unternehmen bestens gerüstet. Voith ist dank seiner breiten sektoralen und geografischen Diversifizierung, der gefestigten Marktposition in allen drei Konzernbereichen sowie einer soliden Bilanz äußerst resilient. Das Unternehmen verfügt über ein zukunftsfähiges Produktportfolio und eine leistungsfähige Organisation mit hervorragenden, passionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir sind strategisch gut aufgestellt und der langfristig gesicherte Zugang zu Kapital gibt uns den erforderlichen Handlungsspielraum, wichtige Zukunftsinvestitionen zu tätigen und die Entscheidungen umzusetzen, die wir für sinnvoll erachten, um unseren Weg des nachhaltigen profitablen Wachstums weiter fortzusetzen.

Heidenheim an der Brenz, den 29. November 2023

Die Geschäftsführung der Voith Management GmbH

Dr. Toralf Haag

Stephanie Holdt

Dr. Stefan Kampmann

Andreas Endters

Dr. Tobias Keitel

Cornelius Weitzmann

Konzernbilanz zum 30. September 2023

AKTIVA

	Anhang	2023-09-30 Tsd. €	2022-09-30 Tsd. €
A. Langfristige Vermögenswerte
I. Immaterielle Vermögenswerte	(9)	1.116.384	1.159.589
II. Sachanlagen	(10)	1.059.758	1.081.034
III. Beteiligungen an at Equity bilanzierten Unternehmen	(11)	43.857	43.583
IV. Wertpapiere	(16)	10.509	10.985
V. Übrige Finanzanlagen	(16)	168.866	184.581
VI. Sonstige finanzielle Forderungen	(15)	72.989	73.224
VII. Übrige Vermögenswerte	(15)	40.469	41.633
VIII. Latente Steueransprüche	(8)	94.126	98.167
Summe langfristige Vermögenswerte		2.606.958	2.692.796
B. Kurzfristige Vermögenswerte
I. Vorräte	(12)	829.690	878.631
II. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	(13)	870.175	882.037
III. Vertragsvermögenswerte	(14)	660.317	715.432
IV. Wertpapiere	(16)	60.071	58.595
V. Laufende Ertragsteueransprüche		66.311	51.006
VI. Sonstige finanzielle Forderungen	(15)	95.920	102.322
VII. Übrige Vermögenswerte	(15)	126.032	153.538
VIII. Flüssige Mittel	(17)	412.842	411.892
		3.121.358	3.253.453
IX. Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	(18)	0	9.704
Summe kurzfristige Vermögenswerte		3.121.358	3.263.157
SUMME AKTIVA		5.728.316	5.955.953
PASSIVA
	Anhang	2023-09-30 Tsd. €	2022-09-30 Tsd. €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		120.000	120.000
II. Gewinnrücklagen		1.231.278	1.178.451
III. Sonstige Rücklagen		-124.362	-13.782
IV. Genussrechtskapital		6.600	6.600
Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital		1.233.516	1.291.269
V. Genussrechtskapital		96.800	96.800
VI. Übrige Anteile		36.506	48.011
Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallendes Eigenkapital		133.306	144.811
Summe Eigenkapital	(19)	1.366.822	1.436.080
B. Langfristige Schulden
I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	(20)	525.263	545.223
II. Sonstige Rückstellungen	(21)	114.873	116.499
III. Ertragsteuerverbindlichkeiten		1.600	313
IV. Bankverbindlichkeiten und sonstige zinstragende Verbindlichkeiten	(22)	833.537	839.009
V. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(24)	27.050	38.421
VI. Übrige Verbindlichkeiten	(24)	45.220	44.315
VII. Latente Steuerverbindlichkeiten	(8)	84.715	98.501
Summe langfristige Schulden		1.632.258	1.682.281
C. Kurzfristige Schulden
I. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	(20)	33.161	32.867
II. Sonstige Rückstellungen	(21)	339.530	325.425
III. Ertragsteuerverbindlichkeiten		51.238	52.011
IV. Bankverbindlichkeiten und sonstige zinstragende Verbindlichkeiten	(22)	225.814	262.119
V. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	(23)	651.637	729.446
VI. Vertragsverbindlichkeiten	(14)	989.943	1.008.444
VII. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	(24)	291.357	280.385
VIII. Übrige Verbindlichkeiten	(24)	146.556	146.895
Summe kurzfristige Schulden		2.729.236	2.837.592
SUMME PASSIVA		5.728.316	5.955.953

Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023

in Tsd. €	Anhang	2022/23	2021/22
Umsatzerlöse	(1)	5.505.687	4.881.346
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen	(2)	6.984	81.580
Gesamtleistung		5.512.671	4.962.926
Sonstige betriebliche Erträge	(3)	358.328	482.820
Materialaufwand	(4)	-2.548.699	-2.404.314
Personalaufwand	(5)	-1.774.417	-1.581.749
Abschreibungen		-201.983	-179.968
Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, netto	(14)	-44.040	-15.403
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(6)	-1.120.368	-1.128.793
Betriebliches Ergebnis		181.492	135.519
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen		-693	-3.622
Zinsertrag	(7)	48.101	12.299
Zinsaufwand	(7)	-72.344	-49.006
Sonstiges Finanzergebnis	(7)	10	21.164
Ergebnis vor Steuern		156.566	116.354
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	(8)	-83.910	-86.704
Ergebnis nach Steuern		72.656	29.650
Auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallender Anteil am Ergebnis nach Steuern		72.625	19.190
Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallender Anteil am Ergebnis nach Steuern		31	10.460

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Ergebnis nach Steuern	72.656	29.650
Bestandteile, die zukünftig nicht in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert werden:
Neubewertung von leistungsorientierten Plänen	12.505	262.736
Steuern auf Bestandteile, die zukünftig nicht in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert werden	1.243	-977
Bestandteile, die zukünftig in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert werden:
Ergebnis aus der Marktbewertung von Beteiligungen und Wertpapieren	746	-3.075
Ergebnis aus Cashflow-Hedges	204	14.822
Ergebnis aus der Währungsumrechnung	-114.823	144.248
Ergebnis aus Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften	-2.935	12.345
Steuern auf Bestandteile, die zukünftig in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung umgegliedert werden	211	-7.216
Sonstiges Ergebnis	-102.849	422.883
Gesamtergebnis	-30.193	452.533
Auf Gesellschafter des Mutterunternehmens entfallender Anteil am Gesamtergebnis	-24.297	440.876
Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallender Anteil am Gesamtergebnis	-5.896	11.657
	-30.193	452.533

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel (19).

Konzerneigenkapital-Veränderungsrechnung

	Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
in Tsd. €	Gezeichnetes Kapital	Gewinnrücklagen	Marktbewertung von Wertpapieren	Cashflow-Hedges
Stand zum 2022-10-01	120.000	1.178.451	-50.363	14.510
Ergebnis nach Steuern		72.625
Sonstiges Ergebnis		13.658	590	148
Gesamtergebnis	0	86.283	590	148
Zuweisung Genussrechtskapital		-5.590
Ergebnisanteil Genussrecht
Dividenden		-20.000
Andienungsrechte der nicht beherrschenden Gesellschafter		-6.503
Umgliederungen
Sonstige Anpassungen		-1.363
Stand zum 2023-09-30	120.000	1.231.278	-49.773	14.658

	Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
in Tsd. €	Währungsumrechnung	Nettoinvestitionen in ausländische Tochterunternehmen
Stand zum 2022-10-01	41.799	-19.728
Ergebnis nach Steuern
Sonstiges Ergebnis	-108.806	-2.512
Gesamtergebnis	-108.806	-2.512
Zuweisung Genussrechtskapital
Ergebnisanteil Genussrecht
Dividenden
Andienungsrechte der nicht beherrschenden Gesellschafter
Umgliederungen	-20.477	20.477
Sonstige Anpassungen
Stand zum 2023-09-30	-87.484	-1.763

	Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital		Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallendes Eigenkapital
in Tsd. €	Genussrechtskapital	Summe	Genussrechtskapital	Übrige Anteile	Summe	Summe Eigenkapital
Stand zum 2022-10-01	6.600	1.291.269	96.800	48.011	144.811	1.436.080
Ergebnis nach Steuern		72.625		31	31	72.656
Sonstiges Ergebnis		-96.922		-5.927	-5.927	-102.849
Gesamtergebnis	0	-24.297	0	-5.896	-5.896	-30.193
Zuweisung Genussrechtskapital	363	-5.227	5.227		5.227	0
Ergebnisanteil Genussrecht	-363	-363	-5.227		-5.227	-5.590
Dividenden		-20.000		-5.550	-5.550	-25.550
Andienungsrechte der nicht beherrschenden Gesellschafter		-6.503		-46	-46	-6.549
Umgliederungen		0				0
Sonstige Anpassungen		-1.363		-13	-13	-1.376
Stand zum 2023-09-30	6.600	1.233.516	96.800	36.506	133.306	1.366.822

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel (19).

	Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
in Tsd. €	Gezeichnetes Kapital	Gewinnrücklagen	Marktbewertung von Wertpapieren	Cashflow-Hedges
Stand zum 2021-10-01	120.000	925.988	-47.593	-290
Ergebnis nach Steuern		19.190
Sonstiges Ergebnis		254.083	-2.770	14.800
Gesamtergebnis	0	273.273	-2.770	14.800
Zuweisung Genussrechtskapital		-5.590
Ergebnisanteil Genussrecht
Dividenden		-20.000
Andienungsrechte der nicht beherrschenden Gesellschafter		3.823
Sonstige Anpassungen		957
Stand zum 2022-09-30	120.000	1.178.451	-50.363	14.510

	Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital
in Tsd. €	Währungsumrechnung	Nettoinvestitionen in ausländische Tochterunternehmen
Stand zum 2021-10-01	-101.429	-32.073
Ergebnis nach Steuern
Sonstiges Ergebnis	143.228	12.345
Gesamtergebnis	143.228	12.345
Zuweisung Genussrechtskapital
Ergebnisanteil Genussrecht
Dividenden
Andienungsrechte der nicht beherrschenden Gesellschafter
Sonstige Anpassungen
Stand zum 2022-09-30	41.799	-19.728

	Auf die Anteilseigner des Mutterunternehmens entfallendes Eigenkapital		Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallendes Eigenkapital
in Tsd. €	Genussrechtskapital	Summe	Genussrechtskapital	Übrige Anteile	Summe	Summe Eigenkapital
Stand zum 2021-10-01	6.600	871.203	96.800	46.774	143.574	1.014.777
Ergebnis nach Steuern		19.190		10.460	10.460	29.650
Sonstiges Ergebnis		421.686		1.197	1.197	422.883
Gesamtergebnis	0	440.876	0	11.657	11.657	452.533
Zuweisung Genussrechtskapital	363	-5.227	5.227		5.227	0
Ergebnisanteil Genussrecht	-363	-363	-5.227		-5.227	-5.590
Dividenden		-20.000		-5.904	-5.904	-25.904
Andienungsrechte der nicht beherrschenden Gesellschafter		3.823		-4.524	-4.524	-701
Sonstige Anpassungen		957		8	8	965
Stand zum 2022-09-30	6.600	1.291.269	96.800	48.011	144.811	1.436.080

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel (19).

Konzernkapitalflussrechnung

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Ergebnis vor Steuern	156.566	116.354
Abschreibungen	207.535	174.451
Zinsaufwendungen /-erträge	24.243	36.707
Sonstige zahlungsunwirksame Posten	4.470	-2.612
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	-462	-9.067
Ergebnis aus Beteiligungen	-15.147	-5.049
Veränderungen bei Rückstellungen und abgegrenzten Schulden	42.798	-10.212
Veränderung Nettoumlaufvermögen	19.162	-134.500
Zinsauszahlungen	-48.666	-19.308
Zinseinzahlungen	17.773	7.963
Erhaltene Dividenden	6.662	6.190
Steuerzahlungen	-108.826	-68.357
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	306.108	92.560
Auszahlungen für Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte	-131.163	-116.244
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten	22.033	22.276
Auszahlungen für Finanzanlagen	-14.147	-138.771
Erwerb von konsolidierten Unternehmen abzüglich flüssige Mittel ¹⁾	-42.692	-192.095
Einzahlungen aus dem Verkauf von Finanzanlagen	31.406	26.891
Einzahlungen aus dem Verkauf von Wertpapieren	152.895	208.847
Auszahlungen aus dem Kauf von Wertpapieren	-158.692	-212.133
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-140.360	-401.229
Gezahlte Dividenden	-32.313	-32.248
Erwerb von Minderheitsanteilen ²⁾	-5.550	-15.334
Aufnahme von Bankdarlehen und Bankkontokorrent	73.792	328.791
Rückzahlung von Bankdarlehen und Bankkontokorrent	-118.649	-69.491
Veränderung der sonstigen zinstragenden Finanzforderungen und -verbindlichkeiten	-47.173	-40.372
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-129.893	171.346
Gesamt-Cashflow	35.855	-137.323
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen	-34.905	38.050
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	411.892	511.165
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	412.842	411.892

¹⁾ Weitere Informationen finden Sie im Konzernanhang "Unternehmenszusammenschlüsse im Geschäftsjahr 2021/22 und 2022/23".

²⁾ Weitere Informationen finden Sie im Konzernanhang "Klassifizierung der Minderheitenanteile anderer Gesellschafter am Gesellschafterkapital bei Personenhandelsgesellschaften, aufgrund von Kündigungsrechten von Minderheitsgesellschaftern sowie aufgrund von Put-Optionen - a) Put-Optionen".

Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung".

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022/23

Allgemeine Angaben

Die Voith GmbH & Co. KGaA (Voith) mit Sitz in Heidenheim an der Brenz, St. Pöltener Str. 43, ist im Handelsregister des Registergerichts Ulm/Deutschland eingetragen (HRB 735450) und ist die Führungsgesellschaft des Voith-Konzerns. Für die strategische Steuerung und die operative Führung des Voith-Konzerns ist die Geschäftsführung der Voith Management GmbH (HRB 735126) verantwortlich. Die Voith Management GmbH führt als persönlich haftende Gesellschafterin die Geschäfte der Voith GmbH & Co. KGaA.

Die Voith GmbH & Co. KGaA stellt zum 30. September 2023 einen eigenen Konzernabschluss nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und einen Konzernlagebericht auf. Die JMV SE & Co. KG stellt als oberstes Mutterunternehmen zum 30. September 2023 einen Konzernabschluss nach IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und einen Konzernlagebericht für den größten Konsolidierungskreis auf. Beide Konzernabschlüsse werden im Unternehmensregister veröffentlicht. Die Geschäftsführung der Voith Management GmbH hat den Konzernabschluss am 29. November 2023 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2022/23 nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC) erfolgte freiwillig aufgrund der Tatsache, dass Voith nicht kapitalmarktorientiert im Sinne der EU-Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 ist. Alle für kapitalmarktorientierte Unternehmen verpflichtend anzuwendenden Verlautbarungen des International Accounting Standards Board (IASB) sowie die ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften gemäß § 315e HGB wurden von Voith im vorliegenden Konzernabschluss berücksichtigt. Der Konzernabschluss wurde in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (Tsd. €) angegeben. Aufgrund von Rundungen kann es zu geringfügigen Differenzen kommen.

Der Voith-Konzern ist in die drei Segmente Hydro, Paper und Turbo gegliedert. Informationen zur Geschäftstätigkeit der Segmente können den Erläuterungen zur Segmentberichterstattung entnommen werden.

Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss umfasst neben den als Holdinggesellschaften fungierenden Unternehmen alle produzierenden, service- und vertriebsorientierten Unternehmen im In- und Ausland zum 30. September eines jeden Geschäftsjahres. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens.

Tochtergesellschaften werden ab dem Zeitpunkt, an dem der Konzern die Beherrschung erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. Bei fünf Unternehmen (Vorjahr: fünf Unternehmen) im Konsolidierungskreis besteht Kontrolle aufgrund von Mehrheiten in den Entscheidungsgremien.

In den Konzernabschluss werden folgende Gesellschaften einbezogen:

	2023-09-30	2022-09-30
Voith GmbH & Co. KGaA und vollkonsolidierte Tochtergesellschaften:
- Inland	23	25
- Ausland	135	133
	158	158
Assoziierte Gesellschaften und Gemeinschaftsunternehmen:
- Inland	4	4
- Ausland	6	5
	10	9

Folgende wesentliche Gesellschaften werden in den Konzernabschluss vollkonsolidiert einbezogen:

VZ Voith GmbH & Co. KGaA, Heidenheim an der Brenz

VZB J.M. Voith SE & Co. KG, Heidenheim an der Brenz

VZUS-VO Voith US Inc., Appleton (WI)/USA

VHH Voith Hydro GmbH & Co. KG, Heidenheim an der Brenz

VHY Voith Hydro Inc., York (PA)/USA

VHP Voith Hydro Ltda, São Paulo (SP)/Brasilien

VHPO Voith Hydro GmbH & Co. KG, St. Pölten/Österreich

VHM Voith Hydro Inc., Brossard (QC)/Kanada

VHS Voith Hydro Shanghai Ltd., Shanghai/China

VHFK Voith Fuji Hydro K.K., Kawasaki-shi, Kanagawa/Japan

VHN Voith Hydro Private Limited, Neu-Delhi/Indien

VPP Voith Paper Máquinas e Equipamentos Ltda., São Paulo (SP)/Brasilien

VPIT Voith IHI Paper Technology Co., Ltd., Tokyo/Japan

VPC Voith Paper (China) Co., Ltd., Kunshan, Jiangsu/China

VPFI Voith Paper Fabrics Ipoh Sdn. Bhd., Chemor, Perak Darul Ridzuan/Malaysia

VPTA Voith Paper S.A., Ibarra (Guipúzcoa)/Spanien

VPTI Toscotec S.p.A, Marlia (LU)/Italien

VPBE BTG Eclépens S.A., Eclépens/Schweiz

VTKT Shanghai Voith Schaku KTK Coupler Technology Co., Ltd., Shanghai/China

VTCN Voith Turbo Power Transmission (Shanghai) Co., Ltd., Shanghai/China

VTPA Voith Turbo Ltda., São Paulo (SP)/Brasilien

VTGB Voith Turbo Limited, Croydon/Großbritannien

VTAU Voith Turbo Pty. Ltd., Smithfield, (NSW)/Australien

VTIV Voith Turbo S.r.l., Reggio Emilia/Italien

VTEM ELIN Motoren GmbH, Preding/Weiz/Österreich

VTYD ARGO-HYTOS GmbH, Kraichtal-Menzingen

VTRB Voith Turbo Transmission CZ s.r.o., Brno/Tschechien

Die vollständige Aufstellung der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen und sonstigen Beteiligungen ist Bestandteil des Konzernabschlusses. Entsprechend § 264b Nr. 4 HGB und § 264 (3) Nr. 5 HGB wird der Konzernabschluss der Voith GmbH & Co. KGaA beim Unternehmensregister eingereicht.

Bei folgenden wesentlichen Tochterunternehmen bestehen nicht beherrschende Anteile:

Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG, Heidenheim an der Brenz

	2023-09-30	2022-09-30
Beteiligungsquote nicht beherrschender Anteile in %	35	35

Bei Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG entspricht die Stimmrechtsquote auch der Beteiligungsquote.

Für die wesentlichen Tochterunternehmen mit nicht beherrschenden Anteilen bestehen folgende Finanzinformationen (Werte des Teilkonzerns der Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG):

Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG, Heidenheim an der Brenz

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Umsatzerlöse	1.191.479	1.052.240
Ergebnis	-46.265	-36.159
Ergebnis, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist	-16.503	-14.860
Sonstiges Ergebnis	-30.445	72.593
Gesamtergebnis	-76.710	36.434
Gesamtergebnis, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist	-26.092	11.199
Kurzfristige Vermögenswerte	1.072.892	1.091.895
Langfristige Vermögenswerte	241.449	273.435
Kurzfristige Schulden	1.164.144	1.107.038
Langfristige Schulden	100.830	126.839
Nettovermögen	49.367	131.453
Nettovermögen, das den nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnen ist	7.262	33.431
Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit	-3.007	48.952
Cashflows aus Investitionstätigkeit	-14.552	-3.689
Cashflows aus Finanzierungstätigkeit	32.493	-48.392
Gesamt-Cashflow	14.934	-3.129
Wechselkursbedingte Änderungen der Zahlungsmittel	-3.019	2.541
Nettoerhöhung/-abnahme der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	11.915	-588

Unternehmenszusammenschlüsse im Geschäftsjahr 2021/22

ARGO-HYTOS

Am 2. August 2022 hat Voith 79,5% der Anteile an der ARGO-HYTOS Group AG sowie deren 19 Tochterunternehmen (Argo-Hytos) erworben. Durch die Übernahme der Mehrheit der Anteile und Stimmrechte hat Voith die Beherrschung erlangt. Das in Baar, Schweiz, ansässige Unternehmen entwickelt und produziert Hydraulik-Komponenten und -Systemlösungen mit Schwerpunkt auf den Off-Highway-Bereich (Landmaschinen, Baumaschinen und Förderfahrzeuge).

Die Argo-Hytos-Gruppe beliefert als Komponenten- und Systemlieferant Kunden im Bereich der mobilen Arbeitsmaschinen und des allgemeinen Maschinenbaus. Das Familienunternehmen mit mehr als 1.600 Beschäftigten verfügt über mehr als 70 Jahre Erfahrung in der Steuer- und Regelungstechnik sowie der Filtration in der Mobil- und Industriehydraulik. Besonders in der Mobilhydraulik hat sich Argo-Hytos zu einem Innovationsführer entwickelt. Argo-Hytos besitzt zahlreiche Patente und hat in vielen Fällen neue Standards in der Branche gesetzt. Die Argo-Hytos-Gruppe ist mit Produktionsgesellschaften in Deutschland, Tschechien, Polen, Indien und China vertreten sowie in zahlreichen eigenen internationalen Vertriebs- und Montagegesellschaften weltweit aktiv.

Im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses verpflichtete sich Voith zum Erwerb der restlichen 20,5% Anteile zu einem späteren Zeitpunkt, wobei der Minderheitsanteilseigner festgelegte Ausübungszeiträume hat, innerhalb derer er seine Anteile an Voith verkaufen kann (Put-Option). Darüber hinaus besitzt Voith das Recht zum Erwerb der Minderheitsanteile innerhalb festgelegter Ausübungszeiträume (Call-Option). Aus der bilanziellen Berücksichtigung der Put-Option resultiert eine Verpflichtung in Höhe von 46,2 Mio. €, die in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen wurde. Die Höhe dieser Verpflichtung wurde anhand abdiskontierter Ergebnisgrößen auf Basis der vertraglich vereinbarten Konditionen, einer Annahme zum erwarteten Ausübungszeitpunkt und eines Zinssatzes von 8,9% bestimmt.

Die Gesellschaft sowie deren 19 Tochterunternehmen werden seit dem 1. August 2022 vollkonsolidiert und sind unserem Konzernbereich Turbo zugeordnet.

Der Unternehmenszusammenschluss wurde nach der Anticipated-Acquisition-Methode in Kombination mit der Full-Goodwill-Methode abgebildet.

Der sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und des im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses übernommenen, neubewerteten Nettovermögens ergebende Unterschiedsbetrag in Höhe von 84,2 Mio. € wurde als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und spiegelt den künftigen wirtschaftlichen Nutzen erworbener und nicht einzeln identifizierbarer und getrennt erfassbarer Vermögenswerte wider. Dieser Geschäfts- oder Firmenwert ist steuerlich nicht abziehbar.

Seit dem 1. August 2022 trug Argo-Hytos in Höhe von 36,5 Mio. € zusätzlich zu den Umsatzerlösen des Konzerns im Geschäftsjahr 2021/22 bei. Der Anteil am Jahresergebnis für die gleiche Periode betrug 1,5 Mio. € (darin enthalten sind Abschreibungen auf im Rahmen der Purchase Price Allocation identifizierten Vermögenswerte in Höhe von 1,9 Mio. €).

Wäre die Argo-Hytos für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 in den Konzern einbezogen worden, hätte es zusätzliche Umsätze in Höhe von 186,1 Mio. € und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von 10,8 Mio. € gegeben.

in Tsd. €	Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt
Immaterielle Vermögenswerte	72.682
Sachanlagevermögen	55.985
Vorratsvermögen	55.140
Forderungen & sonstige Vermögenswerte	47.189
Zahlungsmittel	22.012
Pensionsverpflichtungen	-5.283
Sonstige Verbindlichkeiten & passivische Posten	-46.373
Verbindlichkeiten mit Finanzinstituten	-17.185
Option - Finanzverbindlichkeit	-46.222
Passivische latente Steuern	-13.436
Nettozeitwert des Eigenkapitals	124.509
Geschäfts- oder Firmenwert	-84.232
Kaufpreis der erworbenen Anteile	208.741
Zahlungsmittel	-22.012
Mittelabfluss	186.729

Der Kaufpreis der erworbenen Anteile wurde durch den Abfluss von Zahlungsmitteln (204,2 Mio. €) sowie durch eine Darlehensübernahme (4,5 Mio. €) geleistet.

Es bestehen keine signifikanten Differenzen zwischen dem Bruttowert und dem Zeitwert der Forderungen.

Suzlon Generators Limited

Voith hat Anfang April 2022 die restlichen 75% der Anteile an der indischen Suzlon Generators Limited erworben. Bis zum Erwerb der Anteile wurde die Gesellschaft gemeinsam mit dem indischen Partner Suzlon Energy betrieben und als assoziiertes Unternehmen bilanziert.

Suzlon Generators ist spezialisiert auf die Herstellung von Generatoren für Onshore-Windturbinen. Voith erweiterte durch den Zukauf somit seine Kompetenzen im Windgeneratoren-Geschäft.

Durch die Neubewertung des bisher at Equity bilanzierten 25%-Anteils an Suzlon Generators ist ein Gewinn in Höhe von 1,6 Mio. € entstanden, der in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Konzerns in der Position "Erträge aus at Equity bilanzierten Unternehmen" ausgewiesen wurde. Der neubewertete 25%-Anteil sowie der Kaufpreis für die im Geschäftsjahr 2021/22 erworbenen 75% der Anteile sind in der unten dargestellten Tabelle aufgeführt.

Die Gesellschaft wird seit 1. April 2022 vollkonsolidiert und ist unserem Konzernbereich Turbo zugeordnet. Bis zum 31. März 2022 erfolgte eine At-Equity-Bilanzierung des 25%-Anteils.

Der sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses übernommenen, neubewerteten Nettovermögen ergebende Unterschiedsbetrag in Höhe von 4,1 Mio. € wurde als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und spiegelt den künftigen wirtschaftlichen Nutzen erworbener und nicht einzeln identifizierbarer und getrennt erfassbarer Vermögenswerte wider.

Seit dem 1. April 2022 trug die Suzlon Generators Limited in Höhe von 5,8 Mio. € zusätzlich zu den Umsatzerlösen des Konzerns im Geschäftsjahr 2021/22 bei. Der Anteil am Jahresergebnis für die gleiche Periode betrug - 0,2 Mio. €.

Wäre die Gesellschaft für das gesamte Geschäftsjahr 2021/22 in den Konzern einbezogen worden, hätte es zusätzliche Umsätze in Höhe von 13,3 Mio. € und ein Ergebnis nach Steuern in Höhe von - 1,8 Mio. € gegeben.

in Tsd. €	Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt
Sachanlagevermögen	4.321
Forderungen	1.469
Sonstige Vermögenswerte	1.870
Zahlungsmittel	670
Sonstige Verbindlichkeiten & passivische Posten	-3.705
Latente Steuerverbindlichkeiten	-651
Nettozeitwert	3.974
Geschäfts- oder Firmenwert	4.074
Beizulegender Zeitwert der von Voith gehaltenen 100%-Anteile	8.048
davon: Beizulegender Zeitwert der bereits gehaltenen 25%-Anteile	2.012
Kaufpreis der neu erworbenen 75%-Anteile	6.036
Zahlungsmittel	-670
Mittelabfluss	5.366

Unternehmenszusammenschlüsse im Geschäftsjahr 2022/23

IGW Rail

Anfang Oktober 2022 hat Voith 100% der Anteile und Stimmrechte an IGW Rail erworben und hat somit die Beherrschung über das Unternehmen erlangt. Das in Brno/Tschechien ansässige Unternehmen ist ein weltweit agierendes Hightechunternehmen mit weltweit vier Produktionsstandorten und rund 500 Mitarbeitenden, das sich auf kundenspezifische Getriebe- und Kupplungslösungen für die Schienenfahrzeugindustrie fokussiert hat.

Mit dem Produkt- und Serviceportfolio von IGW Rail baut Voith sein Angebot weiter aus und stärkt seine Position als globaler Anbieter für Schienenfahrzeugkomponenten.

Die erworbenen Einheiten werden ab dem 1. Oktober 2022 vollkonsolidiert und sind dem Konzernbereich Turbo zugeordnet.

Der sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem im Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses übernommenen, neubewerteten Nettovermögens ergebende Unterschiedsbetrag in Höhe von 1,7 Mio. € wurde als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und spiegelt den künftigen wirtschaftlichen Nutzen erworbener und nicht einzeln identifizierbarer und getrennt erfassbarer Vermögenswerte wider.

Seit dem 1. Oktober 2022 trug IGW Rail in Höhe von 51,0 Mio. € zusätzlich zu den Umsatzerlösen des Konzerns bei. Der Anteil am Jahresergebnis für die gleiche Periode betrug - 0,9 Mio. € (darin enthalten sind Abschreibungen auf im Rahmen der Purchase Price Allocation identifizierte Vermögenswerte in Höhe von 0,9 Mio. €).

in Tsd. €	Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt
Immaterielle Vermögenswerte	2.787
Sachanlagen	21.988
Vorratsvermögen	23.250
Forderungen & sonstige Vermögenswerte	18.169
Zahlungsmittel	6.206
Pensionsverpflichtungen	-137
Sonstige Verbindlichkeiten & passivische Posten	-20.923
Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten	-3.273
Passivische latente Steuern	-915
Zeitwert der Nettovermögenswerte	47.152
Geschäfts- oder Firmenwert	1.746
Kaufpreis der erworbenen Anteile	48.898
Zahlungsmittel	-6.206
Mittelabfluss	42.692

Der Kaufpreis betrug 48,9 Mio. € und wurde in bar entrichtet. Die Anschaffungsnebenkosten beliefen sich auf insgesamt 1,3 Mio. € und wurden im aktuellen Geschäftsjahr in Höhe von 0,8 Mio. € (im Vorjahr in Höhe von 0,5 Mio. €) in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst.

Konsolidierungsgrundsätze

Bei der Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode gemäß IFRS 3 die an den Veräußerer übertragene Gegenleistung zuzüglich des Betrags der nicht beherrschenden Anteile und des beizulegenden Zeitwerts der zuvor gehaltenen Eigenkapitalanteile am erworbenen Unternehmen mit dem Saldo der beizulegenden Zeitwerte der übernommenen Vermögenswerte und Schulden zum Zeitpunkt des Erwerbs der Beteiligung verrechnet. Verbleibende aktivische Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert. Verbleibende passivische Unterschiedsbeträge werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfolgswirksam verbucht.

Eine vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 entweder in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital bilanziert.

Bei sukzessiven Unternehmenserwerben, die in eine Beherrschung des Unternehmens münden, bzw. im Fall der Veräußerung von Anteilen mit Verlust der Beherrschung wird eine erfolgswirksame Neubewertung der bereits gehaltenen bzw. der verbleibenden Anteile zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen.

Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Daher werden sukzessive Unternehmenserwerbe bei schon vorhandener Kontrolle sowie Anteilsveräußerungen bei weiterhin vorhandener Kontrolle ab dem Geschäftsjahr 2009/10 erfolgsneutral im Eigenkapital behandelt.

Gesellschaften, bei denen die Voith GmbH & Co. KGaA direkt oder indirekt die Möglichkeit hat, die finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen maßgeblich zu beeinflussen (assoziierte Unternehmen), sowie Gemeinschaftsunternehmen, über die mit anderen Unternehmen die gemeinschaftliche Führung ausgeübt wird, werden nach der At-Equity-Methode bewertet. Dabei werden erfolgsneutral erfasste Veränderungen des anteiligen Eigenkapitals des assoziierten Unternehmens bzw. des Gemeinschaftsunternehmens ebenfalls erfolgsneutral im Konzernabschluss berücksichtigt. Bei den at Equity bewerteten Unternehmen werden grundsätzlich dieselben Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden für die Ermittlung des anteiligen Eigenkapitals zugrunde gelegt.

Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischengewinne bei den Vorräten und im Anlagevermögen sind grundsätzlich ergebniswirksam eliminiert. Konzerninterne Umsatzerlöse und andere konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Konsolidierungsvorgänge unterliegen der Abgrenzung latenter Steuern.

Währungsumrechnung

Der Konzernabschluss wird in Euro, der funktionalen Währung der Voith GmbH & Co. KGaA, aufgestellt. Die Abschlüsse von Tochterunternehmen mit einer abweichenden funktionalen Währung werden wie folgt umgerechnet:

Das Eigenkapital wird bei den im Konzernabschluss einbezogenen ausländischen Gesellschaften zu historischen Kursen umgerechnet. Alle übrigen Posten der Bilanz werden im Grundsatz mit den jeweiligen Kursen am Bilanzstichtag in die Berichtswährung umgerechnet. Eine Ausnahme hiervon besteht in Geschäfts- oder Firmenwerten, die aus Unternehmenszusammenschlüssen vor erstmaliger IFRS-Anwendung resultieren. Diese werden weiterhin mit historischen Kursen umgerechnet.

In der Gewinn-und-Verlust-Rechnung werden Erträge und Aufwendungen mit den Durchschnittskursen umgerechnet. Für die Umrechnung der Gewinn- und Verlustvorträge wird der jeweilige historische Kurs zugrunde gelegt.

Der sich aus der Umrechnung ergebende Währungsunterschied wird innerhalb der sonstigen Rücklagen verrechnet.

Fremdwährungstransaktionen in den lokalen Abschlüssen werden zum Zeitpunkt der Entstehung zum Transaktionskurs umgerechnet. Zum Jahresende erfolgt eine Bewertung der daraus resultierenden monetären Posten mit dem Stichtagskurs, wobei die eingetretenen Kursgewinne und -verluste ergebniswirksam als Währungsgewinne oder -verluste unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst werden.

Währungsgewinne und -verluste aus langfristigen konzerninternen und -externen Darlehensforderungen und -verbindlichkeiten sowie Bewertungseffekte aus damit verbundenen Sicherungsinstrumenten werden ergebniswirksam im Finanzergebnis ausgewiesen.

Währungsdifferenzen aus Fremdwährungskrediten, soweit sie zur Sicherung einer Nettoinvestition in einem ausländischen Geschäftsbetrieb dienen, werden bis zur Veräußerung der Nettoinvestition im sonstigen Ergebnis erfasst. Aus diesen Währungsdifferenzen entstehende latente Steuern werden ebenfalls im sonstigen Ergebnis erfasst.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sind nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Wesentliche angewandte Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind nachfolgend aufgeführt.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden gemäß IFRS 15 mit Übertragung der Verfügungsmacht der Güter bzw. Dienstleistungen an den Kunden realisiert. Die Höhe der Umsatzerlöse bestimmt sich nach dem Transaktionspreis unter Berücksichtigung von variablen Gegenleistungen. Letztere werden nur dann in die Bestimmung der Transaktionspreise mit einbezogen, solange es höchstwahrscheinlich zu keiner nachträglichen Umsatzstornierung kommt. Bei der Schätzung dieser variablen Gegenleistungen wird grundsätzlich die Methode des wahrscheinlichsten Betrags gewählt. Die identifizierten Leistungsverpflichtungen werden sowohl zeitraum- als auch zeitpunktbezogen realisiert.

Insbesondere bei Fertigungsaufträgen kundenspezifischer Anlagen bei Voith Paper und Voith Hydro erfolgt die Umsatzrealisierung über einen Zeitraum, sofern die Kriterien des IFRS 15.35 erfüllt sind. Entsprechende Aufträge werden demnach nach ihrem Leistungsfortschritt (Percentage-of-Completion-Methode bzw. PoC-Methode) bilanziert. Dabei wird der anzusetzende Fertigstellungsgrad je Auftrag durch das Verhältnis der aufgelaufenen Kosten zu den hochgerechneten Gesamtkosten (Cost-to-Cost-Methode) bestimmt. Ist das Ergebnis eines Fertigungsauftrages nicht zuverlässig hochrechenbar, ist die Berücksichtigung der Auftragserlöse und -kosten entsprechend dem Leistungsfortschritt nicht möglich. In solchen Fällen werden die Auftragserlöse in Höhe der angefallenen Auftragskosten und die Auftragskosten in der Periode, in der sie anfallen, sofort und in voller Höhe als Aufwand erfasst. Zu erwartende Auftragsverluste werden unter Berücksichtigung der erkennbaren Risiken ermittelt. Bei Aufträgen, die mittels der PoC-Methode abgebildet werden, liegt im Wesentlichen nur eine Leistungsverpflichtung vor. Daneben werden zudem im Fall von Dienstleistungsverträgen sowie bei kundenspezifischen Produkten der Konzernbereiche Turbo und Paper die Umsatzerlöse zeitraumbezogen realisiert. Da das Kriterium der fehlenden alternativen Nutzungsmöglichkeit im letzten Fall zum Teil erst zu einem späteren Zeitpunkt eintritt, erfolgt die zeitraumbezogene Bilanzierung erst dann, sobald dieses Kriterium erfüllt ist.

Bei allen anderen Produkten erfolgt die Umsatzrealisierung zum Zeitpunkt der Kontrollübertragung an den Kunden. Dies ist in der Regel der Fall, wenn die Waren geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden sind und der Gefahrenübergang an den Kunden stattgefunden hat. Sofern bei Konsignationslagervereinbarungen der Kontrollübergang bereits bei Einlagerung der Ware beim Kunden stattgefunden hat, wird der Umsatz zu diesem Zeitpunkt realisiert.

Voith wendet die Erleichterungsvorschrift gemäß IFRS 15.129 an und passt Transaktionspreise nicht um wesentliche Finanzierungskomponenten an, da der Zeitraum zwischen Übertragung des Guts oder der Dienstleistung und der Bezahlung durch den Kunden weniger als ein Jahr beträgt. Daneben werden Kosten der Vertragsanbahnung nicht aktiviert und über die Dauer des Vertrags abgeschrieben, da der Abschreibungszeitraum unter einem Jahr liegen würde. Auf die Offenlegung von Transaktionspreisen für noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen bei Verträgen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr wird zudem unter Ausübung der praktischen Behelfe von IFRS 15 verzichtet.

Sonstige Erträge und Aufwendungen

Zinsaufwendungen und Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung der Effektivzinsmethode, das heißt des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte künftige Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden).

Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung sowie sonstige absatzbezogene Aufwendungen zum Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Ertragsteuern werden gemäß den steuerrechtlichen Bestimmungen der Länder, in denen der Konzern tätig ist, ermittelt.

Nettogewinne und -verluste im Sinne von IFRS 7 sind bei allen IFRS 9 Bewertungskategorien Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung und dem Abgang von Finanzinstrumenten. Bei Voith handelt es sich hierbei im Wesentlichen um Währungsgewinne bzw. -verluste, Wertberichtigungen und Erträge bzw. Aufwendungen aus dem Verkauf von Finanzinstrumenten. Laufende Zinserträge und -aufwendungen sowie Dividendenerträge werden nicht einbezogen.

Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear über ihre wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung nachfolgender wirtschaftlicher Nutzungsdauern ermittelt:

Nutzungsdauer

Marken	25 Jahre
Kundenbeziehungen	5 bis 17 Jahre
Technologie	5 bis 19 Jahre
Entwicklungskosten	1 bis 5 Jahre

Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte sind als Entwicklungskosten mit ihren Herstellungskosten aktiviert, soweit die Herstellung dieser Produkte die Ansatzkriterien nach IAS 38 erfüllt, insbesondere wahrscheinlich einen wirtschaftlichen Nutzen bringen wird. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle dem Entwicklungsprozess direkt zurechenbaren Kosten sowie anteilige Gemeinkosten. Die Abschreibung erfolgt linear ab Fertigstellung, somit dem Produktionsbeginn, über eine vordefinierte Laufzeit, die im Allgemeinen zwischen drei und fünf Jahren liegt. Falls die Voraussetzungen für eine Aktivierung nicht gegeben sind, werden die Aufwendungen im Jahr ihrer Entstehung ergebniswirksam verrechnet.

Wertminderungen werden gemäß IAS 36 vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag des betroffenen Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus dem Nutzungswert, dem Barwert der zukünftig erwarteten Cashflows aus der Nutzung und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten. Sollten die Gründe für eine in Vorjahren vorgenommene Wertminderung entfallen, werden entsprechende Wertaufholungen vorgenommen.

Die Wertaufholung, die erfolgswirksam erfasst wird, ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.

Wertminderungen werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung grundsätzlich innerhalb der Abschreibungen ausgewiesen. Aufgehobene Wertminderungen werden innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge ausgewiesen. Fremdkapitalkosten, die immateriellen Vermögenswerten zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert.

Geschäfts- oder Firmenwerte werden mindestens jährlich einem Test auf Werthaltigkeit (Impairment Test) unterzogen. Zur Ermittlung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte wurden diese im Wesentlichen drei Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet. Diese werden in Übereinstimmung mit der internen Berichterstattung des Managements nach den Tätigkeitsfeldern des Konzerns identifiziert. Demgemäß hat Voith die Segmente Hydro, Paper und Turbo als relevante Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten definiert. Geschäfts- oder Firmenwerte entstanden durch den Erwerb einiger Ventures, die bisher als eigene Cash Generating Units zu betrachten sind, werden eigenständig auf Ebene der jeweiligen Einheit auf Werthaltigkeit getestet. Die Einheiten Ray Sono AG und FlowLink Systems Private Limited fallen in diese Kategorie. Pilotfish Networks AB wurde ab 1. Oktober 2022 der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Voith Turbo zugeordnet. Auf dieser Ebene wird der Geschäfts- oder Firmenwert dieser Einheit auf Wertminderung getestet. Zum Zeitpunkt der Umklassifizierung gab es keinen Wertminderungsbedarf des Geschäfts- oder Firmenwerts.

Zur Ermittlung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten wird im Voith-Konzern grundsätzlich der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten herangezogen. Basis hierfür ist die vom Management erstellte aktuelle Planung in Form diskontierter Cashflow-Prognosen. Die Planungsprämissen werden jeweils an den aktuellen Erkenntnisstand angepasst. Zu den wesentlichen Annahmen, auf denen die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts beruht, gehören Annahmen bezüglich der Entwicklung von Auftragseingängen und Umsatzerlösen, Wachstumsraten, die der Extrapolation der Cashflow-Prognosen außerhalb des Planungszeitraums zugrunde gelegt werden, sowie Diskontierungssätze. Dabei werden angemessene Annahmen zu makroökonomischen Trends sowie historische Entwicklungen berücksichtigt. Unter Beachtung des Nutzungswerts ergab sich kein Abwertungsbedarf für die vorhandenen Geschäfts- oder Firmenwerte bei den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten Hydro, Paper und Turbo sowie Flowlink Systems Private Limited. Ein Wertminderungsbedarf in Höhe von 3,2 Mio. € wurde jedoch bei Ray Sono AG ermittelt und ist in den Abschreibungen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen.

Folgende Annahmen für die Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden beim Werthaltigkeitstest zugrunde gelegt:

Voith Hydro:

Nach einem außerordentlich guten Auftragseingang in 2022/23 erwartet Voith Hydro eine Rückkehr zu einem Niveau der vorherigen Jahre. Trotz des hohen Auftragsbestands ist ein spürbarer Rückgang im Umsatz zu erwarten. Bessere Vertragsgestaltungen bzgl. Preissteigerungen und ein Ausbau des Servicegeschäfts sollte zu einer Steigerung des Ergebnisses führen. Bezüglich eines nicht im Auftragsbestand enthaltenen Auftrags für einen Kunden in Angola wird auf die Erläuterungen hierzu in Kapitel II.4.1 des Lageberichtes verwiesen.

Voith Paper:

Eine stabile Entwicklung des Auftragseingangs ist in 2023/24 zu erwarten. Der Konzernbereich Voith Paper erwartet einen leichten Rückgang der Umsatzerlöse. Das Ergebnis sollte durch Effizienzgewinne, niedrigere Gewährleistungskosten und einen geänderten Umsatzmix steigen.

Voith Turbo:

Eine stabile Entwicklung des Auftragseingangs und der Umsätze ist zu erwarten. Eine spürbare Steigerung des EBIT durch ein Effizienzprogramme ist angestrebt.

Ray Sono AG:

Ein stetiges Wachstum im Auftragseingang und Umsatz ist geplant. Das EBIT sollte durch verbesserte Preise vom Endkunden steigen und durch reduzierte zugekaufte Leistungen.

FlowLink Systems Private Limited:

Ein leichter Rückgang im Auftragseingang und Umsatz ist in 2023/24 zu erwarten, aber durch Diversifizierung sollten andere Märkte erreicht werden. Das EBIT ist durch hohe Personalkosten und Investitionen beeinflusst.

Die Cashflow-Prognose basiert auf dem detaillierten Finanzbudget für die nächsten zwei Jahre sowie einer qualifizierten Top-down-Planung für die Jahre drei bis fünf. Cashflows über den fünften Jahreszeitraum hinaus werden mit stetigen Wachstumsraten von 1% (Ray Sono AG 2%) hochgerechnet. Die Wachstumsraten übersteigen nicht die langfristigen durchschnittlichen Wachstumsraten des Geschäftsfelds, in dem die jeweilige zahlungsmittelgenerierende Einheit tätig ist.

Die Diskontierungssätze basieren auf einer gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostenberechnung, die aus den Finanzierungskosten der vergleichbaren Wettbewerber der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt wurde. Die angewandten Diskontierungssätze spiegeln das spezifische Eigenkapitalrisiko der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit wider.

	2022/23		2021/22
	Diskontierungssatz		Diskontierungssatz
in %	nach Steuer	vor Steuer	nach Steuer	vor Steuer
Voith Hydro	7,4	9,6	5,3	6,9
Voith Paper	7,3	9,9	6,3	8,6
Voith Turbo	7,9	10,6	6,6	9,2
Ray Sono	7,8	11,0	6,3	8,3
FlowLink	7,5	10,1	6,3	8,6

Für die Segmente Voith Paper, Voith Turbo und Voith Hydro sowie für die FlowLink Systems Private Limited ergibt sich aus der vom Management für möglich gehaltenen Änderung von +1 Prozentpunkt des Diskontierungssatzes und -5% der erwarteten künftigen Cashflows kein Wertminderungsbedarf. Bei Ray Sono würde in diesem Szenario ein weiterer Abwertungsbedarf in Höhe von 14 Mio. € entstehen.

Die im Rahmen der im Geschäftsjahr 2019/20 erfolgten Erwerbe von BTG und Toscotec erworbenen Marken wurden als immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer eingestuft. Die Marken wurden seit dem mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft. Im Geschäftsjahr 2022/23 erfolgte eine Werthaltigkeitsprüfung zum 31. März 2023 mittels eines Discounted Cash-Flow-Verfahrens. Seit dem 1. April 2023 werden diese Marken als immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer qualifiziert und planmäßig linear abgeschrieben. Die Restnutzungsdauer beträgt 25 Jahre.

Der Buchwert zum 31. März 2023 für die Marke BTG betrug 42,8 Mio. € (38,8 Mio. € zum Erwerbszeitpunkt) bzw. für die im Geschäftsjahr 2019/20 erworbenen Marke Capstone 2,9 Mio. € (2,9 Mio. € zum Erwerbszeitpunkt). Die Veränderungen seit dem Erwerbszeitpunkt sind ausschließlich auf Wechselkursdifferenzen zurückzuführen.

Die Marken BTG und Capstone wurden zur Überprüfung der Werthaltigkeit den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten "BTG" und "Capstone" zugeordnet. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wurde der erzielbare Betrag durch Ermittlung des Nutzungswerts auf Basis des Barwertes der künftigen Cashflows bestimmt, basierend auf einer 25-Jahres-Finanzplanung. Zur Ermittlung der Barwerte der künftigen Einzahlungsüberschüsse wurde ein Nachsteuerzinssatz für BTG und Capstone von 7,3% (Vorjahr: 6,3%) verwendet. Der Abzinsungsfaktor (vor Steuern) der zukünftigen Cashflows liegt bei 9,0% (Vorjahr: 8,5%) für BTG bzw. 9,7% (Vorjahr: 8,0%) für Capstone für das Geschäftsjahr 2022/23.

Der Buchwert der Marke Toscotec zum 31. März 2023 betrug unverändert zum Erwerbszeitpunkt 24,7 Mio. €.

Die Marke Toscotec wurde zur Überprüfung der Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Toscotec" zugeordnet. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wurde der erzielbare Betrag durch Ermittlung des Nutzungswerts auf Basis des Barwertes der künftigen Cashflows, basierend auf einer 25-Jahres-Finanzplanung bestimmt. Zur Ermittlung der Barwerte der künftigen Einzahlungsüberschüsse wurde ein Nachsteuerzinssatz für Toscotec von 7,3% verwendet. Der Abzinsungsfaktor (vor Steuern) der zukünftigen Cashflows liegt bei 10,7% (Vorjahr: 8,6%) für das Geschäftsjahr 2022/23.

Seit dem Erwerb im vorherigen Geschäftsjahr und bis zum 31. März 2023 wurde der Marke Argo-Hytos als immaterieller Vermögenswert mit einer unbestimmten Nutzungsdauer eingestuft und demgemäß mindestens einmal jährlich einem Impairment Test unterzogen. Seit dem 1. April 2023 wird diese Marke als immaterieller Vermögenswert mit einer bestimmbaren Nutzungsdauer qualifiziert und planmäßig linear abgeschrieben. Die Restnutzungsdauer beträgt 25 Jahre.

Der Buchwert zum 31. März 2023 betrug 33,3 Mio. € (34,1 Mio. € zum Erwerbszeitpunkt). Die Veränderungen seit dem Erwerbszeitpunkt sind ausschließlich auf Wechselkursdifferenzen zurückzuführen.

Die Marke Argo-Hytos wurde zur Überprüfung der Werthaltigkeit der zahlungsmittelgenerierenden Einheit "Argo-Hytos" zugeordnet. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung wurde der erzielbare Betrag durch Ermittlung des Nutzungswerts auf Basis des Barwertes der künftigen Cashflows, basierend auf einer 25-Jahres-Finanzplanung bestimmt. Zur Ermittlung der Barwerte der künftigen Einzahlungsüberschüsse wurde ein Nachsteuerzinssatz für Argo-Hytos von 7,9% (Vorjahr: 6,6%) verwendet. Der Abzinsungsfaktor (vor Steuern) der zukünftigen Cashflows liegt bei 10,2% (Vorjahr: 8,9%) für das Geschäftsjahr 2022/23.

Die durchgeführten Werthaltigkeitsprüfungen führten zum 31. März 2023 zu keinem Wertminderungsaufwand bezüglich der Marken.

Für alle aktivierten Marken ergab sich aus der vom Management für möglich gehaltenen Änderung von +1 Prozentpunkten des Diskontierungssatzes und -5% der erwarteten künftigen Cashflows kein Wertminderungsbedarf zum 31. März 2023.

Nach neuen Einschätzungen bezüglich der Strategien der Voith-Gruppe sowie den neuesten Entwicklungen innerhalb der betroffenen Divisionen wurde entschieden, ab dem 1. April 2023 die Nutzungsdauer der Marken als bestimmt anstatt unbestimmt einzustufen. Die Nutzungsdauer beträgt 25 Jahre. Die Amortisierung der Marken ist in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung innerhalb der Abschreibungen ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2022/23 ist die Amortisierung der Marken in Höhe von 2,1 Mio. € erstmalig erfasst und ausgewiesen. Vom 1. April bis zum 30. September 2023 ergaben sich keine Anzeichen für einen Wertminderungsaufwand. Ab dem Geschäftsjahr 2023/24 wird das Ergebnis vor Steuern jährlich mit planmäßigen Abschreibungen auf die Marken auf Basis der Wechselkurse des Geschäftsjahres 2022/23 in Höhe von 4,2 Mio. € belastet werden. Demgegenüber stehen jährlich latente Steuererträge in Höhe von 667 Tsd. €.

Die Voith Gruppe strebt Wachstum durch die erworbenen Marken an und, obwohl die Marken erhalten bleiben, werden diese mit der Zeit von Kunden als Produkte der Voith-Gruppe wahrgenommen. Synergien, die sich künftig ergeben, unterstützen ebenfalls diesen Prozess.

Sachanlagen

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und, sofern erforderlich, außerplanmäßiger Abschreibungen angesetzt. Die Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskosten und anteilige Produktionsgemeinkosten. Abschreibungen werden nach der linearen Methode unter Berücksichtigung nachfolgender wirtschaftlicher Nutzungsdauern ermittelt:

Nutzungsdauer

Gebäude	40 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	4 bis 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4 bis 12 Jahre

Die Werthaltigkeit des aktivierten Buchwertes von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird überprüft, wenn besondere Ereignisse oder Marktentwicklungen einen Wertverfall anzeigen (Impairment Test). Dabei wird der Buchwert des Vermögenswertes bzw. gegebenenfalls der zahlungsmittelgenerierenden Einheit mit dem erzielbaren Betrag verglichen, wobei dieser als der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert bestimmt ist. Eine Wertaufholung findet statt, wenn der beizulegende Zeitwert für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen Vermögenswert steigt.

Die Wertaufholung, die erfolgswirksam erfasst wird, ist dahingehend begrenzt, dass der Buchwert eines Vermögenswerts weder seinen erzielbaren Betrag noch den Buchwert übersteigen darf, der sich nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben hätte, wenn in früheren Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre.

Wertminderungen werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung grundsätzlich innerhalb der Abschreibungen ausgewiesen.

Aufgehobene Wertminderungen werden innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge ausgewiesen. Reparatur- und Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt der Entstehung als Aufwand erfasst. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungen werden aktiviert. Fremdkapitalkosten, die dem Sachanlagevermögen zugeordnet werden können, werden als Teil der Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert.

Leasing

IFRS 16 definiert ein Leasingverhältnis als einen Vertrag (oder den Teil eines Vertrags), der das Recht auf die Nutzung (="Right-of-Use") eines identifizierbaren Vermögenswerts (des Leasinggegenstands) für einen vereinbarten Zeitraum gegen Zahlung eines Entgelts überträgt. Ein Vertrag ist hierbei eine Vereinbarung zwischen zwei oder mehr Vertragsparteien (Leasinggeber und Leasingnehmer), die rechtlich durchsetzbare Rechte und Verpflichtungen begründet. Gemäß IFRS 16 bilanziert der Voith-Konzern als Leasingnehmer grundsätzlich alle Leasingverhältnisse in Form eines Nutzungsrechts ("Right-of-Use") und einer korrespondierenden Verbindlichkeit. Die Leasingverbindlichkeit wird mit dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen unter Berücksichtigung von Verlängerungs-, Kündigungs- und Kaufoptionen, sofern deren Ausübung hinreichend sicher ist, angesetzt. Das Nutzungsrecht wird mit dem Betrag der Leasingverbindlichkeit zuzüglich aller, bei oder vor der Bereitstellung geleisteter Leasingzahlungen sowie anfänglicher direkter Kosten und geschätzter Kosten für die Demontage, Beseitigung oder Wiederherstellung des Leasinggegenstands, abzüglich aller erhaltenen Anreizzahlungen des Leasinggebers, berechnet. Das Nutzungsrecht wird linear abgeschrieben und die Leasingverbindlichkeit wird nach der Effektivzinsmethode unter Berücksichtigung des Grenzfremdkapitalzinssatzes des Leasingnehmers und der Leasingzahlungen fortgeschrieben. Zur Ermittlung seines Grenzfremdkapitalzinssatzes erlangt der Voith-Konzern Zinssätze von verschiedenen externen Finanzquellen und macht bestimmte Anpassungen, um die Leasingbedingungen und die Art des Vermögenswertes zu berücksichtigen. Leasingraten werden in Tilgungs- und Zinszahlungen aufgeteilt. In der Kapitalflussrechnung wird der Zinsanteil im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen, wohingegen die Auszahlungen zur Tilgung der Leasingverbindlichkeiten im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gezeigt werden.

Für kurzfristige und geringwertige Leasingverhältnisse (bis 5 Tsd. USD) nimmt der Voith-Konzern die Anwendungserleichterungen des IFRS 16 in Anspruch. Diesbezügliche Leasingzahlungen werden direkt in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung als Aufwand erfasst. Die Vorschriften des IFRS 16 zur Leasingbilanzierung werden nicht auf Leasingverhältnisse über immaterielle Vermögenswerte angewendet. Ebenso werden konzerninterne Leasingverhältnisse nicht gemäß IFRS 16 bilanziert, so dass in der Segmentberichterstattung gemäß IFRS 8 auch zukünftig die Leasingzahlungen dieser Leasingverhältnisse linear über die Laufzeit erfolgswirksam erfasst werden. Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte von Nutzungsrechten aus Leasingverhältnissen dahingehend überprüft, ob Anhaltspunkte für Wertminderungen vorliegen. Liegen solche Hinweise vor, wird ein Werthaltigkeitstest vorgenommen (Impairment Test).

Finanzinstrumente

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einer Vertragspartei zu einem finanziellen Vermögenswert und bei der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen Schuld oder einem Eigenkapitalinstrument führt. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden erstmals am Handelstag erfasst und in der Konzernbilanz angesetzt, wenn Voith Vertragspartei des Finanzinstruments ist.

Der Konzern unterscheidet zur Klassifizierung von Finanzinstrumenten die folgenden Bewertungskategorien: Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten ("measured at amortized cost - AC"), Bewertung erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ("measured at fair value through other comprehensive income - FVOCI") und Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ("measured at fair value through profit and loss - FVTPL").

Finanzielle Vermögenswerte (Schuldinstrumente) - Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten ("AC")

Der Konzern bilanziert Schuldinstrumente ab dem Zeitpunkt, zu dem sie entstanden sind. Solche Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz entweder zu ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten oder, im Falle von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, zum Transaktionspreis bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten ("measured at amortized cost - AC") bewertet, sofern die Zielsetzung des Geschäftsmodells darin besteht, die finanziellen Vermögenswerte zu halten, um die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen. Dabei ist die Zahlungsstrombedingung ("SPPI-Kriterium") erfüllt, wenn die vertraglichen Ausstattungsmerkmale des finanziellen Vermögenswerts zu festgelegten Zeitpunkten zu Cashflows führen, die ausschließlich Tilgungs- und Zinszahlungen auf den ausstehenden Kapitalbetrag darstellen (= SPPI-Kriterium: "solely payments of principal and interest").

Finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) - Bewertung erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ("FVOCI")

Eigenkapitalinstrumente sind generell beim Erstansatz erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Davon abgesehen kann bei erstmaligem Ansatz ein unwiderrufliches Wahlrecht ausgeübt werden, die Eigenkapitalinstrumente als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert einzustufen. Die Einstufung als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert kann jedoch nur dann erfolgen, wenn Eigenkapitalinstrumente weder zu Handelszwecken gehalten werden noch eine bedingte Gegenleistung im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses darstellen (OCI-Option). Für Eigenkapitalinstrumente, die als strategische Investition gehalten werden, um die operative Geschäftstätigkeit des Konzerns zu ergänzen, hat Voith die OCI-Option in Anspruch genommen, und die Bewertung erfolgt erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ("FVOCI"). Des Weiteren hält der Konzern Wertpapiere zur Deckung von künftigen Pensionsverpflichtungen. Diese Pensionsfonds werden nicht zu Handelszwecken gehalten. Daher hat Voith hier ebenfalls die OCI-Option in Anspruch genommen und die Bewertung erfolgt erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert ("FVOCI"). Es besteht bei diesen Instrumenten keine Absicht kurzfristige Veräußerungserträge in wesentlichem Umfang zu erzielen. Daher sollen Schwankungen in der Bewertung der Beteiligungen und der Wertpapiere zur Pensionssicherung keine Auswirkungen auf die Gewinn-und-Verlust-Rechnung haben. Marktwertänderungen aus Folgebewertungen sowie kumulierte Gewinne/Verluste bei einer späteren Ausbuchung werden erfolgsneutral im Eigenkapital gebucht und zu keinem Zeitpunkt erfolgswirksam reklassifiziert.

Finanzielle Vermögenswerte (Eigenkapitalinstrumente) - Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ("FVTPL")

Bei Finanzinvestitionen, die nicht als strategische Investition gehalten werden, hat Voith entschieden die OCI-Option nicht in Anspruch zu nehmen. Diese Eigenkapitalinstrumente werden gehalten, um Erträge aus der Finanzinvestition zu erzielen. Daher sollen Gewinne und Verluste aus der Veräußerung von Anteilen sowie Schwankungen in der Bewertung der Beteiligungen erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst werden.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten ("AC")

Nicht derivative finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz zum beizulegenden Zeitwert abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten bewertet. Im Rahmen der Folgebewertung stuft der Konzern diese als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten in der Bewertungskategorie "AC" ("measured at amortized cost") ein.

Derivative Finanzinstrumente - Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert ("FVTPL")

Sämtliche derivative Finanzinstrumente werden am Handelstag zu beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Die derivativen Finanzinstrumente werden als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und sind somit in die Bewertungskategorie "FVTPL" ("measured at fair value through profit and loss") eingeordnet, es sei denn, sie werden als Sicherungsinstrument designiert und sind als solches effektiv.

Beizulegender Zeitwert

Der beizulegende Zeitwert von Finanzinvestitionen, für die ein organisierter Markt existiert, wird durch den am Bilanzstichtag notierten Marktpreis bestimmt. Existiert kein aktiver Markt, wird der beizulegende Zeitwert unter Anwendung von Bewertungsmethoden bestimmt. Die von Voith hierzu verwendeten Bewertungsmethoden zielen darauf ab, den Sachverhalt möglichst genau widerzuspiegeln und einen aktiven Markt zu simulieren. Dies erfolgt u. a. durch die Analyse von diskontierten Cashflows, die Verwendung von Geschäftsvorfällen zwischen sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern und den Vergleich mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen Finanzinstruments.

Derivative Finanzinstrumente und Sicherungsbeziehungen

Zur Absicherung bestehender Grundgeschäfte setzt Voith verschiedene derivative Finanzinstrumente ein, i. d. R. Devisentermingeschäfte und Zinsswaps. Im Grundsatz erfolgt die Sicherung operativer Geschäfte im Rahmen des "Fair Value Hedge Accounting of Firm Commitments". Für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen wendet der Konzern weiterhin die Regelungen des IAS 39 an.

Zu Beginn einer Sicherungsbeziehung legt der Konzern sowohl das Grundgeschäft wie auch das Sicherungsinstrument und die Risikomanagementzielsetzungen und -strategien im Hinblick auf die Absicherung formal fest und dokumentiert diese. Diese Dokumentation enthält die Festlegung des Sicherungsinstruments, des Grundgeschäfts oder der abgesicherten Transaktion und die Art des abzusichernden Risikos sowie eine Beschreibung, wie das Unternehmen die Wirksamkeit des Sicherungsinstruments bei der Kompensation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des gesicherten Grundgeschäfts ermitteln wird.

Derartige Sicherungsbeziehungen werden hinsichtlich der Erreichung einer Kompensation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts als in hohem Maße wirksam eingeschätzt. Währungssicherungen werden entlang der Verträge (Laufzeit, Volumen) abgesichert. Sie werden fortlaufend dahingehend beurteilt, ob sie während der gesamten Berichtsperiode, für die die Sicherungsbeziehung designiert wurde, hochwirksam waren.

Sicherungsgeschäfte, die die strengen Kriterien für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen erfüllen, werden wie folgt bilanziert:

Absicherung des beizulegenden Zeitwerts

Durch die Absicherungen gegen die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts sichert sich der Konzern gegen das Risiko einer Änderung des beizulegenden Zeitwerts eines bilanzierten Vermögenswerts oder einer bilanzierten Schuld oder einer bilanzunwirksamen festen Verpflichtung ab, das auf ein bestimmtes Risiko zurückzuführen ist und Auswirkungen auf das Periodenergebnis haben könnte. Bei Absicherungen des beizulegenden Zeitwerts wird der Buchwert eines gesicherten Grundgeschäfts um den dem abgesicherten Risiko zuzurechnenden Gewinn oder Verlust aus dem gesicherten Grundgeschäft angepasst und die Differenz im Gewinn oder Verlust erfasst. Das derivative Finanzinstrument wird mit seinem beizulegenden Zeitwert neu bewertet und die sich hieraus ergebenden Gewinne oder Verluste werden in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Bei Sicherungsgeschäften zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts, die sich auf zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzte Grundgeschäfte beziehen, wird die Anpassung des Buchwertes ergebniswirksam über dessen Laufzeit bis zur Fälligkeit aufgelöst.

Wird eine bilanzunwirksame feste Verpflichtung als Grundgeschäft designiert, so wird die nachfolgende kumulierte Änderung des beizulegenden Zeitwerts der festen Verpflichtung, die auf das gesicherte Risiko zurückzuführen ist, als Vermögenswert oder Schuld mit einem entsprechenden Gewinn oder Verlust im Periodenergebnis erfasst. Die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsinstruments werden ebenfalls im Periodenergebnis erfasst.

Die Bilanzierung eines Sicherungsgeschäfts zur Absicherung des beizulegenden Zeitwerts wird eingestellt, wenn das Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert, fällig oder ausgeübt wird oder das Sicherungsgeschäft die Voraussetzungen für die Bilanzierung als Sicherungsgeschäft nicht weiter erfüllt. Jede Anpassung des Buchwertes eines gesicherten Finanzinstruments wird mittels der Effektivzinsmethode ergebniswirksam aufgelöst. Sobald es eine Anpassung gibt, kann die Auflösung beginnen, sie darf aber nicht später als zu dem Zeitpunkt beginnen, an dem das Grundgeschäft nicht mehr um die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, die auf das abzusichernde Risiko zurückzuführen sind, angepasst wird.

Absicherung von Cashflows

Sicherungsgeschäfte werden als Absicherung der Cashflows klassifiziert, wenn es sich um eine Absicherung des Risikos von Schwankungen der Cashflows handelt, das einem mit einem erfassten Vermögenswert, einer erfassten Schuld oder einer vorhergesehenen Transaktion verbundenen Risiko zugeordnet werden kann und Auswirkungen auf das Periodenergebnis haben könnte. Der effektive Teil des Gewinns oder Verlusts aus einem Sicherungsinstrument wird direkt im Eigenkapital erfasst, während der ineffektive Teil erfolgswirksam verbucht wird.

Die im Eigenkapital erfassten Beträge werden in der Periode in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung gezeigt, in der die abgesicherte Transaktion das Periodenergebnis beeinflusst, z. B. in der abgesicherte Finanzerträge oder -aufwendungen erfasst werden oder in der ein vorhergesehener Verkauf oder Kauf durchgeführt wird. Handelt es sich bei dem abgesicherten Grundgeschäft um die Anschaffungskosten eines nichtfinanziellen Vermögenswerts oder einer nichtfinanziellen Schuld, so werden die im Eigenkapital erfassten Beträge dem ursprünglich erfassten Buchwert des nichtfinanziellen Vermögenswerts oder der nichtfinanziellen Schuld hinzugerechnet.

Wird mit dem Eintritt der vorhergesehenen Transaktion nicht länger gerechnet, werden die zuvor im Eigenkapital erfassten Beträge im Periodenergebnis verbucht. Wenn das Sicherungsinstrument ausläuft oder veräußert, beendet oder ohne Ersatz oder ein Überrollen eines Sicherungsinstruments in ein anderes Sicherungsinstrument ausgeübt wird oder wenn der Konzern die Designation eines Sicherungsinstruments zurückzieht, verbleiben die zuvor ausgewiesenen Beträge so lange als gesonderter Posten im Eigenkapital, bis die vorhergesehene Transaktion eingetreten ist. Wird mit dem Eintritt der erwarteten Transaktion nicht mehr gerechnet, so wird der Betrag ergebniswirksam erfasst.

Eingebettete Derivate

Nach IFRS 9 werden Derivate, die in Verträge eingebettet sind, bei denen die Basis ein finanzieller Vermögenswert im Anwendungsbereich des Standards ist, niemals getrennt bilanziert. Stattdessen wird das hybride Finanzinstrument insgesamt im Hinblick auf die Einstufung beurteilt.

Im Falle der Existenz trennungspflichtiger eingebetteter Derivate werden diese als zu Handelszwecken gehalten eingestuft und somit in die Bewertungskategorie "FVTPL" ("measured at fair value through profit and loss") eingeordnet. Positive Zeitwerte von eingebetteten derivativen Finanzinstrumenten werden unter den sonstigen finanziellen Forderungen und negative Zeitwerte unter den Bankverbindlichkeiten und sonstigen zinstragenden Verbindlichkeiten oder den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten bilanziert.

Vorräte

In den Vorräten sind Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Handelswaren sowie unfertige und fertige Erzeugnisse zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte bewertet ("Lower of Cost and Net Realisable Value"). Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen, die direkt dem Herstellungsprozess zugeordnet werden können. Es wird ein Durchschnittswert oder ein auf Basis des FIFO-Verfahrens ("First-In-First-Out") ermittelter Wert angesetzt. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben, werden durch angemessene Abwertungen berücksichtigt. Eine Wertaufholung wird vorgenommen, wenn die Gründe, die zu einer Abwertung der Vorräte geführt haben, nicht länger bestehen.

Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Vertragsvermögenswerte stellen Ansprüche des Unternehmens auf Gegenleistung für bereits übertragene Güter bzw. erbrachte Leistungen dar. Im Voith-Konzern setzen sich die Vertragsvermögenswerte im Wesentlichen aus den langfristigen Projekten bei Voith Hydro und Voith Paper zusammen, welche in Übereinstimmung mit IFRS 15.35 zeitraumbezogen bilanziert werden. Vertragsvermögenswerte werden in Höhe des anzusetzenden Fertigstellungsgrads abzüglich bereits erhaltener Zahlungen des Kunden ausgewiesen.

Die Kundenzahlungen sind vertraglich vereinbart und sind in der Regel vom Projektfortschritt bzw. von festgelegten Meilensteinen abhängig.

Sofern die Anzahlungen des Kunden die bereits erbrachten Leistungen übersteigen, so wird der resultierende Saldo unter den Vertragsverbindlichkeiten ausgewiesen. Daneben beinhalten Vertragsverbindlichkeiten erhaltene Anzahlungen von Kunden für Produkte, deren Umsatz zeitpunktbezogen realisiert wird.

Forderungen und sonstige Vermögenswerte

Forderungen und sonstige Vermögenswerte (ausgenommen Derivate) sind der Bewertungskategorie Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten ("measured at amortized cost - AC") zugeordnet und erstmals entweder zu ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten oder, im Falle von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, zum Transaktionspreis angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie werden regelmäßig individuell auf Wertminderung überprüft. Liegen objektive Hinweise für einen Ausfall vor (z. B. erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Schuldners, hohe Wahrscheinlichkeit eines Insolvenzverfahrens gegen den Schuldner, Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen, bedeutende nachteilige Veränderung des technologischen, wirtschaftlichen oder rechtlichen Umfelds des Vertragspartners, ein wesentlicher und dauerhafter Rückgang des beizulegenden Zeitwertes des Finanzinstruments unter die Anschaffungskosten oder Rechtsstreitigkeiten), werden diese durch individuelle Bewertungsabschläge unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos berücksichtigt. Darüber hinaus werden die geschätzten Kreditausfälle auf aggregierter Basis mittels eines zukunftsorientierten, auf CDS Spreads basierenden, Kreditausfallmodells berechnet. Dabei werden die Forderungen nach gemeinsamen Ausfallrisikoeigenschaften segmentiert. Ein Rückgang des Forderungsvolumens führt zu einer entsprechenden Verminderung solcher Vorsorgen und umgekehrt. Eine Ausbuchung der Forderungen erfolgt, wenn diese als uneinbringlich eingestuft werden. Abgezinst werden unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen mit Laufzeiten von über einem Jahr.

Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel umfassen Kassen- und Scheckbestände, Einlagen bei Kreditinstituten sowie Zahlungsmitteläquivalente. Zu den Guthaben bei Kreditinstituten zählen sowohl täglich fällige Gelder als auch Festgelder mit einer Laufzeit von bis zu drei Monaten.

Nicht fortgeführte Aktivitäten und langfristige zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte

Langfristige Vermögenswerte sowie Veräußerungsgruppen werden als zu Veräußerungszwecken gehaltene langfristige Vermögenswerte bzw. korrespondierend als Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten klassifiziert, wenn ihr Buchwert durch den Verkauf realisiert werden soll und nicht durch fortgesetzte Nutzung. Dies ist dann der Fall, wenn die Veräußerung höchst wahrscheinlich ist und der Vermögenswert bzw. die Veräußerungsgruppe in gegenwärtigem Zustand sofort veräußerbar ist. Das Management hat in diesem Fall die Veräußerung beschlossen und es wird erwartet, dass die Veräußerung innerhalb von zwölf Monaten ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung erfolgen wird. Langfristige zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden mit dem niedrigeren Wert von Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich noch anfallender Kosten bewertet. Als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben.

Nicht fortgeführte Aktivitäten werden ausgewiesen, sobald ein Unternehmensbestandteil mit Geschäftsaktivitäten und Mittelzuflüssen/-abflüssen, die operativ und für die Zwecke der Rechnungslegung vom übrigen Unternehmen klar abgegrenzt werden können, als zur Veräußerung gehalten klassifiziert wird oder bereits abgegangen ist und der Konzernbereich entweder (1) einen gesonderten wesentlichen Geschäftszweig oder geografischen Konzernbereich darstellt und (2) Teil eines abgestimmten Gesamtplans zur Veräußerung eines gesonderten wesentlichen Geschäftszweigs oder geografischen Konzernbereichs ist oder (3) ein Tochterunternehmen darstellt, das ausschließlich mit Weiterveräußerungsabsicht erworben wurde. Das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten wird in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung getrennt von den Aufwendungen und Erträgen aus fortgeführten Aktivitäten berichtet. Vorjahresangaben werden dort auf vergleichbarer Basis dargestellt. In der Konzernkapitalflussrechnung werden die Mittelzuflüsse/-abflüsse aus den fortgeführten und den nicht fortgeführten Aktivitäten nicht getrennt dargestellt, Vorjahresangaben werden hier nicht angepasst. Die Angaben im Anhang zum Konzernabschluss, soweit sie Bezug auf die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung nehmen, beziehen sich auf fortgeführte Aktivitäten. Informationen über nicht fortgeführte Aktivitäten sind im Abschnitt Veräußerungen und nicht fortgeführte Aktivitäten enthalten. Um die finanziellen Auswirkungen von nicht fortgeführten Aktivitäten darzustellen, werden die aus konzerninternen Transaktionen stammenden Umsatzerlöse und Aufwendungen eliminiert. Hiervon ausgenommen sind jene Umsatzerlöse und Aufwendungen, die voraussichtlich auch nach dem Verkauf der nicht fortgeführten Aktivitäten weiterhin anfallen.

Latente und laufende Steuern

Entsprechend IAS 12 werden aktive und passive latente Steuern für temporäre Differenzen gebildet (Temporary-Konzept). Außerdem werden latente Steuern auf Verlustvorträge, Zinsvorträge und Tax Credits angesetzt, sofern damit zu rechnen ist, dass diese in naher Zukunft genutzt werden können. Steuern, die sich auf Posten beziehen, die im sonstigen Ergebnis erfasst werden, werden ebenfalls dort gezeigt. Latente Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Für aktive latente Steuern auf Verlustvorträge, Zinsvorträge und Tax Credits, deren Realisierung nicht zu erwarten ist bzw. die nicht durch passive latente Steuern gedeckt sind, werden Wertberichtigungen berücksichtigt bzw. wird ein Ansatz nicht vorgenommen. Wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerverbindlichkeiten hat und eine Identität der Steuergläubiger besteht, erfolgt eine Verrechnung aktiver latenter Steuern mit passiven latenten Steuern. Latente Steuern werden nicht angesetzt in Zusammenhang mit dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder bei der erstmaligen Erfassung eines Vermögenswerts oder einer Schuld für Transaktionen, die keine Unternehmenszusammenschlüsse sind, und die sich weder auf das bilanzielle noch auf das zu versteuernde Ergebnis auswirken.

Die laufenden Steuern werden je Gesellschaft entsprechend den steuergesetzlichen Regelungen und Vorgaben ermittelt und bilanziert.

Genussrechtskapital

Aus den Bedingungen des insgesamt begebenen Genussrechtskapitals in Höhe von 103.400 Tsd. € ergibt sich gemäß IAS 32 eine Bilanzierung als Eigenkapitalbestandteil des Konzerns. Die Verzinsung wird nicht innerhalb der Zinsaufwendungen ausgewiesen, sondern analog einer Dividendenverpflichtung behandelt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsrückstellungen basiert auf dem in IAS 19 vorgeschriebenen Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen auf Altersversorgung (Projected Unit Credit Method). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften auch künftig zu erwartende Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Die zukünftigen Verpflichtungen (Defined Benefit Obligation) werden auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet. Bei der Bewertung werden Annahmen über die zukünftige Entwicklung bestimmter Parameter, die sich auf die künftige Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Der Aufwand für diese Versorgungspläne unterteilt sich in Dienstzeitaufwand und Zinsaufwand auf die Nettoschuld aus Verpflichtung und Planvermögen. Beide Aufwandsposten werden erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. Neubewertungen der angesetzten Nettoschuld werden nach Abzug von latenten Steuern im sonstigen Ergebnis ausgewiesen.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden für alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Eintritts gebildet und nicht mit Rückgriffsansprüchen verrechnet. Die Rückstellungen werden angesetzt, soweit gegenüber Dritten eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis besteht, die künftig wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führt und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Für Gewährleistungsansprüche werden Rückstellungen unter Zugrundelegung des bisherigen bzw. des geschätzten zukünftigen Schadensverlaufs gebildet. Für bekannte Schäden werden Einzelrückstellungen gebildet. Rückstellungen für ausstehende Kosten, für drohende Verluste aus Aufträgen und für übrige geschäftsbezogene Verpflichtungen sind auf Basis der noch zu erbringenden Leistungen bewertet, in der Regel in Höhe voraussichtlich noch anfallender Herstellungskosten.

Rückstellungen, die nicht schon im Folgejahr zu einem Ressourcenabfluss führen, werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Abzinsung liegen Marktzinssätze zugrunde. Der Erfüllungsbetrag umfasst auch die erwarteten Kostensteigerungen. Wenn die Erstattung eines zurückgestellten Betrags zu erwarten ist, etwa aufgrund einer Versicherung, wird die Erstattung als separater Vermögenswert nur dann angesetzt, wenn diese so gut wie sicher ist. Die Erträge aus Erstattungen werden nicht mit den Aufwendungen saldiert.

Verbindlichkeiten

Kurzfristige Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt. Finanzielle Verbindlichkeiten werden grundsätzlich zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Rückzahlungen, Emissionskosten und der Amortisation eines Agios oder Disagios. Sofern die Verbindlichkeiten Grundgeschäfte im Rahmen von Sicherungsbeziehungen sind, erfolgt die Bewertung unter Berücksichtigung des Marktwerts des abgesicherten Risikos. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen werden zu Beginn der Vertragslaufzeit mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen passiviert und in der Folge in Höhe der fortgeführten Anschaffungskosten unter den Finanzschulden ausgewiesen. Die Leasingraten werden in einen Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt. Der Zinsanteil der Leasingrate wird aufwandswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Klassifizierung der Minderheitenanteile anderer Gesellschafter am Gesellschafterkapital bei Personenhandelsgesellschaften, aufgrund von Kündigungsrechten von Minderheitsgesellschaftern sowie aufgrund von Put-Optionen

Finanzinstrumente, die für den Halter einen Anspruch auf Rückzahlung des der Gesellschaft zur Verfügung gestellten Kapitals begründen, müssen nach IAS 32 als Fremdkapital klassifiziert werden. Bei Gesellschaften in der Rechtsform einer Personenhandelsgesellschaft kann der Gesellschafter durch Ausübung eines gesetzlichen Kündigungsrechtes, das durch den Gesellschaftsvertrag nicht ausgeschlossen werden kann, die Rückzahlung des zur Verfügung gestellten Kapitals verlangen. Unter diese Regelung fallen auch sonstige vergleichbare Kündigungsrechte mit Abfindungsvereinbarung von Minderheitsgesellschaftern. Bei einer Put-Option begründet das Andienungsrecht des Inhabers der Option eine Verpflichtung gemäß IAS 32.

a) Put-Optionen

Sofern ein Kündigungsrecht für Minderheitenanteile in Form einer Put-Option besteht, wird dieser Anteil nicht ausgebucht, sondern unterjährig als Eigenkapitalbestandteil behandelt. Dem Minderheitenanteil werden demnach weiter Anteile am Jahresüberschuss des Geschäftsjahres zugewiesen. Zu jedem Stichtag wird die Ausübung der Put-Option unterstellt und der entsprechende Minderheitenanteil aus dem Eigenkapital in die Finanzverbindlichkeiten umgegliedert. Die Finanzverbindlichkeit wird dabei in Höhe der voraussichtlichen Abfindungsverpflichtung angesetzt und diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Der Unterschied zwischen dieser Verbindlichkeit und dem anteiligen Eigenkapital des Minderheitsgesellschafters wird als Transaktion zwischen Eigenkapitalgebern behandelt und wurde ab dem Geschäftsjahr 2009/10 erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Bis einschließlich des Geschäftsjahres 2008/09 wurden die Transaktionen als sukzessive Unternehmenserwerbe angesehen und die Differenz als Geschäfts- oder Firmenwert behandelt. Infolge der gewählten Übergangsregelung unter IAS 27 (2008) wurden diese Beträge unverändert fortgeführt.

Im laufenden Geschäftsjahr wurde eine Option ausgeübt. Dadurch erlangte Voith weitere Anteile an der Gesellschaft. Insgesamt wurden 5.550 Tsd. € für die Ausübung der Put-Option ausgezahlt. Im Vorjahr wurden zwei wesentliche Optionen ausgeübt. Dadurch erlangte Voith 100% der Anteile an den Gesellschaften. Insgesamt wurden 15.092 Tsd. € ausgezahlt für die Ausübung der Put-Optionen.

Die Umgliederung aus dem Eigenkapital in die Finanzverbindlichkeiten betrug im Geschäftsjahr 2022/23 insgesamt 78.094 Tsd. € (Vorjahr: 77.494 Tsd. €).

b) Personenhandelsgesellschaften

Die Verbindlichkeiten aus Anteilen an Personenhandelsgesellschaften sowie die Anteile von Minderheitsgesellschaftern mit vergleichbaren Kündigungsrechten werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die bewertungsbedingten Änderungen der Verbindlichkeit werden in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Zinsergebnis erfasst.

Im Falle der Kündigung der Anteile anderer Gesellschafter am Gesellschafterkapital bei Personenhandelsgesellschaften bzw. bei Ausübung vergleichbarer Kündigungsrechte und nach der Ausübung von Put-Optionen werden die vor Kündigung bzw. vor Ausübung der Option gebuchten Finanzverbindlichkeiten in sonstige finanzielle Verbindlichkeiten umgegliedert.

Finanzgarantien

Vom Konzern ausgereichte Finanzgarantien sind Verträge, die zur Leistung von Zahlungen verpflichten, die den Garantienehmer für einen Verlust entschädigen, der entsteht, weil ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen gemäß den Bedingungen eines Schuldinstruments nicht fristgemäß nachkommt. Diese Finanzgarantien werden als Versicherungsverträge im Sinne von IFRS 4 behandelt, d. h., die Finanzgarantien werden so lange als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen, bis es wahrscheinlich ist, dass eine Inanspruchnahme erfolgt. Ist dies der Fall, wird die entsprechende Verpflichtung bilanziert.

Schätzungen und Ermessensspielräume des Managements

Bei der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Konzernabschluss sind Ermessensentscheidungen des Managements erforderlich. Das Management übt diesen Ermessensspielraum bei folgenden Punkten aus:

―	Ertragsteuern: Das Management muss Einschätzungen zur Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern sowie zu Risiken aus unsicheren Steuerpositionen vornehmen. Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Bemessung einer Wertminderung auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
―	Beurteilung der Notwendigkeit von Wertberichtigungen zweifelhafter Forderungen
―	Umsatzerlöse, die entsprechend ihrem Leistungsfortschritt realisiert werden: Einschätzung des Fertigstellungsgrades
―	Bewertung von Rückstellungen und Einschätzung der Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme
―	Erfüllung der Ansatzkriterien des IAS 38 für die Aktivierung von Entwicklungskosten

Bestimmte Bilanzierungsmethoden erfordern kritische Schätzungen, die komplexe und subjektive Beurteilungen und den Gebrauch von Annahmen beinhalten, von denen einige inhärent unsicher und für Änderungen anfällig sind. Solche kritischen Bilanzierungsschätzungen können sich von Periode zu Periode verändern und haben einen wesentlichen Einfluss auf die finanziellen Bedingungen oder das Ergebnis von Unternehmen. Das Management weist darauf hin, dass zukünftige Ereignisse oft von der Planung abweichen und dass Schätzungen gewöhnlich Anpassungen erfordern.

Die folgenden Gebiete der Bilanzierung unterliegen bedeutenden Schätzungen und Annahmen:

Zeitraumbezogene Umsatzrealisierung bei langfristigen Projekten

Insbesondere bei langfristigen Projekten kundenspezifischer Anlagen erfolgt die Umsatzrealisierung zeitraumbezogen nach der PoC-Methode, sofern die Kriterien des IFRS 15.35 erfüllt sind.

Bei dieser Methode ist die genaue Schätzung des Fertigstellungsgrades von Bedeutung. In Abhängigkeit von der Methode zur Bestimmung des Auftragsfortschrittes beinhalten die maßgeblichen Schätzungen die Ermittlung der Gesamtkosten des Auftrages, der verbleibenden Kosten bis zur Fertigstellung, des gesamten Auftragswertes und der Auftragsrisiken.

Das Management der operativen Tochterunternehmen prüft alle Schätzungen fortlaufend, die für die zeitraumbezogene Umsatzrealisierung mittels der PoC-Methode erforderlich sind und passt sie, wenn nötig, an.

Diese Prüfungen gehören zu den normalen Bilanzierungsaktivitäten des Managements auf operativer Ebene. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 1 und Tz. 14.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen

Die Wertberichtigung von zweifelhaften Forderungen bedingt erhebliches Beurteilungsvermögen des Managements sowie die Prüfung der einzelnen Schuldner, basierend auf deren Kreditwürdigkeit, gegenwärtigen und zukünftigen wirtschaftlichen Trends sowie der Analyse historischer Forderungsausfälle. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 13.

Wertminderung auf Geschäfts- oder Firmenwerte

Die Ermittlung des erzielbaren Betrags eines Konzernbereichs, dem ein bestimmter Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet ist, bedingt den Gebrauch von Schätzungen des Managements. Bei der Ermittlung des Nutzungswerts basiert die Planung der ersten fünf Jahre auf den Erwartungen des Managements, die an volkswirtschaftliche Trends und historische Entwicklungen angepasst sind. Wachstumsschätzungen, gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten und Steuersätze basieren ebenfalls auf verlässlichen Informationen, die das Risiko widerspiegeln, das mit der operativen Tätigkeit in der entsprechenden Branche bzw. dem Konzernbereich verbunden ist. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 9 bzw. den Segmentbericht.

Entwicklungskosten

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die Ansatzkriterien in IAS 38 erfüllt werden. Die erstmalige Aktivierung beruht auf der Einschätzung des Managements, dass die technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit nachgewiesen ist; wesentlich bei der Entscheidung zu aktivieren sind die Prognosen über die Höhe des erwarteten zukünftigen wirtschaftlichen Nutzens aus den Vermögenswerten. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 9.

Pensionsverpflichtungen

Die Schätzung von Pensionsverpflichtungen hängt besonders von Schlüsselannahmen ab, die die Schätzung der Abzinsungsfaktoren, der erwarteten Gehaltserhöhungen, der Sterblichkeitsraten und der Trendraten bezüglich des Gesundheitswesens beinhalten. Die Annahmen zur Ermittlung des Abzinsungsfaktors spiegeln die Zinsen wider, die bei festem Einkommen auf hohem Niveau und angemessener Laufzeit erreichbar sind. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 20.

Sonstige Rückstellungen

Signifikante Schätzwerte spielen eine Rolle bei der Bildung von Rückstellungen für Verluste aus Aufträgen, Gewährleistungskosten und Gerichtsprozessen. Voith bildet eine Rückstellung für Verluste, wenn die aktuellen Schätzungen der Gesamtkosten des Auftrages die erwarteten Erlöse aus dem Auftrag übersteigen. Belastende Aufträge werden durch die Schätzung der Gesamtkosten des Auftrages bestimmt, was erhebliches Beurteilungsvermögen verlangt. Schätzwerte sind auch erforderlich für die Beurteilung von Verpflichtungen aus Gewährleistungen und Gerichtsprozessen. Restrukturierungsrückstellungen basieren auf gut fundierten Plänen für erwartete Aktivitäten. Diese Pläne werden von der Geschäftsführung überprüft und freigegeben. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 21.

Steuern

Die Voith-Gruppe ist in zahlreichen Ländern operativ tätig und unterliegt einer Vielzahl von Steuergesetzen. Dabei sind für jedes Besteuerungssubjekt die tatsächlichen Ertragsteuern sowie die latenten Steuern zu berechnen. Dies erfordert unter anderem bei der Bewertung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen Annahmen bezüglich der Möglichkeit, ausreichendes künftiges zu versteuerndes Einkommen zu erzielen, sowie die Auslegung von komplexen Steuervorschriften. Zu Einzelheiten bezüglich der Buchwerte verweisen wir auf Tz. 8.

Für den Fall, dass in den Steuererklärungen angesetzte Beträge wahrscheinlich nicht realisiert werden können (unsichere Steuerpositionen), werden Steuerverbindlichkeiten gebildet. Der Betrag ermittelt sich aus der bestmöglichen Schätzung der erwarteten Steuerzahlung (Erwartungswert bzw. wahrscheinlichster Wert der Steuerunsicherheit). Steuerforderungen aus unsicheren Steuerpositionen werden dann bilanziert, wenn es wahrscheinlich ist, dass sie realisiert werden können. Nur bei Bestehen eines steuerlichen Verlustvortrags oder einer ungenutzten Steuergutschrift wird keine Steuerverbindlichkeit oder Steuerforderung für diese unsicheren Steuerpositionen bilanziert, sondern stattdessen die aktiven latenten Steuern für die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge und Steuergutschriften angepasst.

Ermittlung von Zeitwerten

Im Rahmen von Unternehmenserwerben unterliegen die Kaufpreisallokationen nicht unerheblichen Schätzungen. Hier sind insbesondere die Festlegung von Planwerten und Diskontierungszinssätzen zu nennen. Aber auch die Festlegung von Nutzungsdauern unterliegt nicht unerheblichen Annahmen.

Anwendung geänderter und neuer Standards und Interpretationen

Änderung von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden durch erstmalige Anwendung von überarbeiteten und neu herausgegebenen IFRS und IFRIC

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden folgende neue und geänderte IAS und IFRS erstmals angewendet:

Standard / Interpretation	Änderung / Neuregelung
Änderungen zu IFRS 3	Mit der Änderung wurde ein veralteter Verweis auf das Rahmenkonzept aktualisiert, ohne die Vorschriften im Standard bedeutend zu ändern.
Unternehmenszusammenschlüsse
Änderungen zu IAS 12	Die Änderungen beinhalten eine vorübergehende, verpflichtend anzuwendende Ausnahme von der Bilanzierung latenter Steuern, die sich aus der Einführung der globalen Mindestbesteuerung ergeben.
Ertragsteuern
Änderungen zu IAS 16	Die Änderung regelt den Umgang mit Einnahmen, die aus der Veräußerung von Artikeln entstehen, die produziert werden, während eine Sachanlage an den Ort und in den Zustand gebracht wird, die notwendig sind, um diese in der beabsichtigten Weise zu nutzen.
Sachanlagen
Änderungen zu IAS 37	Die Änderung regelt, welche Kosten ein Unternehmen für die Erfüllung eines Vertrags berücksichtigen muss, wenn es beurteilt, ob ein Vertrag verlustbringend ist.
Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen
Improvements to IFRS	Änderungen der Standards IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41.
(2018-2020)

Alle erstmals angewendeten IAS und IFRS hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Die folgenden überarbeiteten und neu herausgegebenen IFRS und IFRIC waren im Geschäftsjahr 2022/23 noch nicht verpflichtend anzuwenden bzw. sind von der Kommission der Europäischen Gemeinschaften im Rahmen des Endorsement-Verfahrens für die Europäische Union noch nicht übernommen worden.

Standard / Interpretation	Änderung / Neuregelung	Datum der verpflichtenden Erstanwendung
Änderungen zu IFRS 16 Leases	Die Änderung betrifft die Bilanzierung von Leasingverbindlichkeiten aus Sale-and-Leaseback Transaktionen.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen
IFRS 17 Versicherungsverträge inkl. Änderungen zu IFRS 17	IFRS 17 regelt die Grundsätze in Bezug auf die Identifikation, den Ansatz, die Bewertung, den Ausweis sowie die Anhangsangaben für Versicherungsverträge. Mit der Änderung zu IFRS 17 wurde vor allem der Erstanwendungszeitpunkt verschoben.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen
Änderungen zu IFRS 17 Versicherungsverträge	Erstanwendung von IFRS 17 und IFRS 9 - Vergleichsinformationen: Die geringfügige Änderung an IFRS 17 ("narrow scope amendment") führt die Möglichkeit ein, bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen einen sog. "classification overlay approach" anzuwenden. Damit können die Vergleichsinformationen zu den Finanzinstrumenten im Jahr vor der erstmaligen Anwendung des IFRS 17 aussagekräftiger gemacht werden.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen
Änderungen zu IAS 1 Darstellung des Abschlusses	Verbesserung der Konsistenz im Rahmen der Klassifizierung von Schulden als kurz- oder langfristig. Insbesondere soll die Klassifizierung von Schulden mit ungewissem Erfüllungstag geregelt werden.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen
Änderungen zu IAS 1 Darstellung des Abschlusses, Practice Statement 2 und Änderungen zu IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehler	Klarstellung, dass künftig Angaben nur noch zu wesentlichen ("material") und nicht mehr zu maßgeblichen ("significant") Rechnungslegungsmethoden zu machen sind. Des Weiteren wird der Begriff "rechnungslegungsbezogene Schätzung" in IAS 8 neu definiert.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen
Änderungen zu IAS 7 Kapitalflussrechnungen und IFRS 7 Finanzinstrumente	Die Änderungen betreffen Offenlegungsvorschriften im Zusammenhang mit Lieferantenfinanzierungsvereinbarungen.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2024 beginnen
Änderungen zu IAS 12 Ertragsteuern	Bei den Änderungen handelt es sich um eine Rückausnahme von der initial recognition exemption für eng umrissene Fälle. Diese führen dazu, dass latente Steuern z.B. auf beim Leasingnehmer bilanzierte Leasingverhältnisse und auf Entsorgungs- bzw. Wiederherstellungsverpflichtungen anzusetzen sind.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen
Änderungen zu IAS 12 Ertragsteuern	Die Änderungen beinhalten gezielte Anhangangaben für betroffene Unternehmen, um den Abschlussadressaten ein Verständnis über den Grad der Betroffenheit eines Unternehmens durch die Mindestbesteuerung zu ermöglichen, insbesondere vor dem Inkrafttreten der Gesetze.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2023 beginnen
Änderungen zu IAS 21 Auswirkungen von Wechselkursänderungen	Ergänzung von Vorschriften und entsprechenden Angabepflichten zur Bestimmung des Wechselkurses bei langfristig fehlender Umtauschbarkeit.	Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2025 beginnen

Für sämtliche überarbeitete und neu herausgegebene IFRS und IFRIC, die ab dem Geschäftsjahr 2023/24 verpflichtend anzuwenden sind, werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Voith-Konzerns erwartet. Für später verpflichtend anzuwendende, überarbeitete bzw. neu herausgegebene Standards und Interpretationen werden die Auswirkungen auf den Voith-Konzern derzeit untersucht.

Derzeit ist nicht geplant, die neuen oder geänderten Standards und Interpretationen vorzeitig anzuwenden.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung

01. Umsatzerlöse

	2022/23			2021/22
in Tsd. €	Zeitraum- bezogen	Zeitpunkt- bezogen	Summe	Zeitraum- bezogen	Zeitpunkt- bezogen	Summe
Voith Hydro	1.189.250	0	1.189.250	1.047.848	0	1.047.848
Voith Paper	1.355.473	882.965	2.238.438	1.373.749	822.503	2.196.252
	2.544.723	882.965	3.427.688	2.421.597	822.503	3.244.100

Die Umsatzerlöse bei Voith Turbo in Höhe von 1.993.855 Tsd. € (Vorjahr: 1.556.507 Tsd. €) sowie die übrigen Umsatzerlöse in Höhe von 84.144 Tsd. € (Vorjahr: 80.739 Tsd. €) wurden im Wesentlichen zeitpunktbezogen realisiert.

Aus derzeit noch nicht beziehungsweise nur teilweise erfüllten Leistungsverpflichtungen werden in künftigen Perioden Umsatzerlöse in Höhe von 2.007.508 Tsd. € (Vorjahr: 1.397.603 Tsd. €) erwartet.

02. Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Veränderungen des Bestands an fertigen, unfertigen Erzeugnissen und Leistungen	558	70.446
Andere aktivierte Eigenleistungen	6.426	11.134
	6.984	81.580

03. Sonstige betriebliche Erträge

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Erträge aus dem Verbrauch von Rückstellungen	91.892	94.658
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und abgegrenzten Schulden	73.162	74.111
Währungsgewinne	129.170	199.752
Erträge aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	3.829	12.472
Miet- und Pachteinnahmen	2.521	2.083
Erlöse aus Versicherungsschäden	10.242	17.937
Übrige Erträge	47.512	81.807
	358.328	482.820

04. Materialaufwand

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren	2.143.760	1.943.511
Aufwendungen für bezogene Leistungen	404.939	460.803
	2.548.699	2.404.314

05. Personalaufwand

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Löhne und Gehälter	1.460.766	1.300.560
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	313.651	281.189
	1.774.417	1.581.749

Die Kosten der Altersversorgung betragen 36.628 Tsd. € (Vorjahr: 37.779 Tsd. €).

	Jahresdurchschnitt		Stichtag
Zahl der Beschäftigten	2022/23	2021/22	2023-09-30	2022-09-30
Direkte Beschäftigte	11.536	10.326	11.675	10.943
Indirekte Beschäftigte	10.762	9.813	10.804	10.548
	22.298	20.139	22.479	21.491
Auszubildende und Studierende	745	720	745	720
	23.043	20.859	23.224	22.211

	Jahresdurchschnitt		Stichtag
Zahl der Beschäftigten nach Regionen	2022/23	2021/22	2023-09-30	2022-09-30
Deutschland	7.918	7.498	7.931	7.863
Übriges Europa	5.197	4.299	5.169	5.002
Amerika	3.988	3.532	4.177	3.643
Asien	5.029	4.648	5.032	4.823
Sonstige	166	162	170	160
	22.298	20.139	22.479	21.491

06. Sonstige betriebliche Aufwendungen

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Zuführung zu Rückstellungen und abgegrenzten Schulden	213.829	245.343
Sonstige vertriebsbezogene Aufwendungen	320.581	286.289
Sonstige verwaltungsbezogene Aufwendungen	270.004	266.173
Währungsverluste	152.777	192.226
Miet- und Leasingaufwendungen	40.806	23.961
Verluste aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen	3.506	3.404
Übrige Aufwendungen	118.865	111.397
	1.120.368	1.128.793

07. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis

Die Zinserträge in Höhe von 48.101 Tsd. € (Vorjahr: 12.299 Tsd. €) enthalten im Wesentlichen einen Zinsertrag in Höhe von 26.170 Tsd. € (Vorjahr Zinsaufwand: 11.199 Tsd. €) aus der Bewertung der Verpflichtungen aufgrund von Kündigungsrechten von Minderheitsgesellschaftern bei Personenhandelsgesellschaften.

Die Zinsaufwendungen in Höhe von 72.344 Tsd. € (Vorjahr: 49.006 Tsd. €) beinhalten vor allem Zinsen aus externen Bankdarlehen (30.379 Tsd. €, Vorjahr: 11.084 Tsd. €) sowie Aufwendungen aus der Diskontierung von Pensionsverpflichtungen (22.377 Tsd. €, Vorjahr: 10.531 Tsd. €).

Das sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Ergebnis aus Beteiligungen	15.147	5.049
Zu-/ Abschreibungen auf sonstige Beteiligungen und Ausleihungen	- 5.552	5.517
Erträge aus Wertpapieren und Ausleihungen	608	507
Währungsgewinne aus langfristigen Finanzierungspositionen	15.640	29.590
Währungsverluste aus langfristigen Finanzierungspositionen	- 23.824	- 18.750
Bewertung derivativer Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	- 2.009	- 749
	10	21.164

Das Ergebnis aus Beteiligungen sowie die Zu- und Abschreibungen auf sonstige Beteiligungen und Ausleihungen betreffen Finanzinstrumente der Bewertungsklasse "Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL)".

Die Währungsgewinne und -verluste aus langfristigen Finanzierungspositionen resultieren aus Währungsgewinnen und -verlusten aus langfristigen konzerninternen und -externen Darlehensforderungen und -verbindlichkeiten. Die Bewertungseffekte derivativer Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft betreffen Sicherungsinstrumente auf diese langfristigen Finanzierungspositionen.

08. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Laufende Steuern	- 99.319	- 63.472
davon Steuern aus Vorperioden	- 5.959	5.249
Latente Steuern	15.409	- 23.232
	- 83.910	- 86.704

Unter den laufenden Steuern sind sowohl inländische Ertragsteuern als auch vergleichbare ausländische Ertragsteuern ausgewiesen, die nach den für die einzelnen Tochtergesellschaften maßgeblichen nationalen Steuervorschriften ermittelt werden.

Latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen Buchwert und den Ansätzen in der IFRS-Bilanz der Einzelgesellschaften sowie auf Konsolidierungsmaßnahmen gebildet. Ferner werden latente Steueransprüche für steuerliche Verlustvorträge gebildet, wenn mit ihrer Realisierung in naher Zukunft zu rechnen ist. Für die Inlandsgesellschaften beträgt der durchschnittliche Ertragsteuersatz 29,125% (Vorjahr: 29,125%).

Die latenten Steuern werden zu den jeweils in den einzelnen Ländern gültigen Steuersätzen berechnet. Der latente Steuerertrag aus temporären Differenzen beträgt 22.640 Tsd. € (Vorjahr: Steueraufwand 26.516 Tsd. €).

Im Geschäftsjahr 2022/23 betrug der latente Steueraufwand 7.231 Tsd. € aus Verlustvorträgen. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Wertberichtigungen von im Geschäftsjahr 2021/22 angesetzten aktiven latenten Steuern in Höhe von 9.115 Tsd. €, Verminderungen der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge durch Anpassungen der Verlustvorträge aus dem Vorjahr in Höhe von 1.347 Tsd. €, Erträge aus der Neubildung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 6.653 Tsd. €, Aufwendungen aus der Nutzung der im Vorjahr angesetzten Verlustvorträge in Höhe von 16.316 Tsd. € sowie Erträge aus der Neubildung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge in Höhe von 12.679 Tsd. €.

Im Geschäftsjahr 2021/22 betrug der latente Steuerertrag 3.284 Tsd. € aus Verlustvorträgen. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Wertberichtigungen von im Geschäftsjahr 2020/21 angesetzten aktiven latenten Steuern in Höhe von 2.833 Tsd. €, Verminderungen der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge durch Anpassungen der Verlustvorträge aus dem Vorjahr in Höhe von 1.534 Tsd. €, Erträge aus der Neubildung von aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge in Höhe von 2.195 Tsd. €, Aufwendungen aus der Nutzung der im Vorjahr angesetzten Verlustvorträge in Höhe von 3.803 Tsd. € sowie Erträge aus der Neubildung bisher nicht angesetzter Verlustvorträge in Höhe von 9.497 Tsd. €.

Darüber hinaus minderten sich die laufenden Ertragsteuern aus der Nutzung von im Vorjahr nicht angesetzten aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge um 4.343 Tsd. € (Vorjahr: 3.651 Tsd. €).

Zum 30. September 2023 wurden auf steuerliche Verlustvorträge für die deutsche Gewerbesteuer in Höhe von 1.026.313 Tsd. € (Vorjahr angepasst ^* : 913.109 Tsd. €), für die deutsche Körperschaftsteuer in Höhe von 432.839 Tsd. € (Vorjahr angepasst ^* : 503.696 Tsd. €) sowie Zinsvorträge nach deutschem Steuerrecht in Höhe von 76.358 Tsd. € (Vorjahr: 36.950 Tsd. €) keine aktiven latenten Steuern abgegrenzt, da diese Verlustvorträge voraussichtlich nicht in naher Zukunft genutzt werden können.

^* Anpassungen aufgrund von Betriebsprüfungen und Folgewirkungen

Auf steuerliche Verlustvorträge für ausländische Bundessteuern in Höhe von 303.662 Tsd. € (Vorjahr: 255.897 Tsd. €) sowie für ausländische Landessteuern in Höhe von 32.858 Tsd. € (Vorjahr: 57.916 Tsd. €) wurden aufgrund mangelnder künftiger Nutzbarkeit keine aktiven latenten Steuern abgegrenzt.

Auf temporäre Differenzen in Höhe von 190.257 Tsd. € (Vorjahr: 204.028 Tsd. €) wurden mangels künftiger Nutzbarkeit keine aktiven latenten Steuern abgegrenzt. Der Rückgang ergibt sich aus der Reduzierung der temporären Differenzen im Wesentlichen bei den Rückstellungen für Pensionen.

Die Verlustvorträge im Inland sind unverfallbar. Im Ausland ist die Möglichkeit der Verlustnutzung im Wesentlichen auf maximal fünf bis zehn Jahre begrenzt.

	Stand zum 2022-10-01
in Tsd. €	Netto	Erfasst im Gewinn oder Verlust	Erfasst im sonstigen Ergebnis	Unternehmenszusammenschlüsse
Immaterielle Vermögenswerte	- 89.729	8.210	0	- 147
Sachanlagen	- 48.893	- 7.221	0	- 768
Finanzanlagen und Wertpapiere	- 1.500	222	259	0
Vorräte und Forderungen	- 87.242	17.379	0	0
Sonstige Vermögenswerte	- 34.660	3.952	8	0
Pensionsrückstellungen	7.689	- 1.078	1.243	0
Finanzverbindlichkeiten	34.232	6.590	- 56	0
Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten	157.657	- 6.953	0	0
Steuereffekt auf ausschüttbare Gewinne von Konzerngesellschaften	- 2.649	1.539	0	0
Steuerliche Verlustvorträge	64.761	- 7.231	0	0
Saldierung	0
	-334	15.409	1.454	-915

		Stand zum 2023-09-30
in Tsd. €	Währung	Netto	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte	- 619	- 82.285	10.987	- 93.272
Sachanlagen	1.612	- 55.270	3.800	- 59.070
Finanzanlagen und Wertpapiere	16	- 1.003	206	- 1.209
Vorräte und Forderungen	- 2.861	- 72.724	55.160	- 127.884
Sonstige Vermögenswerte	- 387	- 31.087	12.187	- 43.274
Pensionsrückstellungen	- 289	7.565	8.522	- 957
Finanzverbindlichkeiten	- 310	40.456	44.545	- 4.089
Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten	- 2.509	148.195	178.090	- 29.895
Steuereffekt auf ausschüttbare Gewinne von Konzerngesellschaften	0	- 1.110	0	- 1.110
Steuerliche Verlustvorträge	- 856	56.674	56.674	0
Saldierung		0	- 276.045	276.045
	-6.203	9.411	94.126	-84.715

	Stand zum 2021-10-01
in Tsd. €	Netto	Erfasst im Gewinn oder Verlust	Erfasst im sonstigen Ergebnis	Unternehmenszusammenschlüsse
Immaterielle Vermögenswerte	- 79.508	3.978	0	- 15.778
Sachanlagen	- 45.189	982	0	- 3.159
Finanzanlagen und Wertpapiere	- 1.984	3.392	- 2.910	0
Vorräte und Forderungen	- 63.096	- 29.446	0	1.883
Sonstige Vermögenswerte	- 18.596	- 10.535	- 4.254	- 27
Pensionsrückstellungen	17.551	- 10.053	- 977	656
Finanzverbindlichkeiten	35.125	- 2.577	- 52	1.792
Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten	137.914	14.901	0	546
Steuereffekt auf ausschüttbare Gewinne von Konzerngesellschaften	- 5.491	2.842	0	0
Steuerliche Verlustvorträge	62.167	3.284	0	0
Saldierung	0
	38.893	-23.232	-8.193	-14.087

		Stand zum 2022-09-30
in Tsd. €	Währung	Netto	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern
Immaterielle Vermögenswerte	1.579	- 89.729	9.223	- 98.952
Sachanlagen	- 1.527	- 48.893	5.470	- 54.363
Finanzanlagen und Wertpapiere	2	- 1.500	25	- 1.525
Vorräte und Forderungen	3.417	- 87.242	59.070	- 146.312
Sonstige Vermögenswerte	- 1.248	- 34.660	7.536	- 42.196
Pensionsrückstellungen	512	7.689	9.171	- 1.482
Finanzverbindlichkeiten	- 56	34.232	41.690	- 7.458
Sonstige Rückstellungen und Verbindlichkeiten	4.296	157.657	187.742	- 30.085
Steuereffekt auf ausschüttbare Gewinne von Konzerngesellschaften	0	- 2.649	0	- 2.649
Steuerliche Verlustvorträge	- 690	64.761	64.761	0
Saldierung		0	- 286.521	286.521
	6.285	-334	98.167	-98.501

Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlichen Steueraufwand:

Die Voith GmbH & Co. KGaA und ihre Tochtergesellschaften in Deutschland unterliegen mit ihren Ergebnissen der Körperschaft- und Gewerbesteuer sowie dem Solidaritätszuschlag. Die im Ausland veranlagten Gewinne werden mit den im jeweiligen Land gültigen Sätzen versteuert. Der dem erwarteten Steueraufwand zugrunde liegende Satz von 29,125% (Vorjahr: 29,125%) berücksichtigt die für die Besteuerung relevante Gesellschaftsstruktur des Voith-Konzerns.

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Ergebnis vor Ertragsteuern	156.566	116.354
Erwarteter Steueraufwand (+) /-ertrag (-)	45.600	33.888
Abweichungen vom erwarteten Steuersatz	- 5.067	- 8.840
Effekte aus Steuersatzänderungen	48	- 1.093
Steuerfreie Erträge	- 24.454	- 10.430
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen	45.440	20.952
Periodenfremde Steuern	2.940	- 8.861
Veränderung der Wertberichtigungen von aktiven latenten Steuern	20.080	61.996
Sonstige Steuereffekte	- 677	- 908
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	83.910	86.704
Effektiver Steuersatz in %	53,6	74,5

Die steuerlich nicht abzugsfähigen Aufwendungen enthalten Quellensteuern in Höhe von 12.417 Tsd. € (Vorjahr: 8.936 Tsd. €).

Auf temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen wurden in Höhe von 99.990 Tsd. € (Vorjahr: 93.733 Tsd. €) keine latenten Steuerverbindlichkeiten angesetzt, da die Voraussetzungen des IAS 12.39 erfüllt waren.

Bei Ausschüttungen ausländischer Tochterunternehmen nach Deutschland werden 5% der deutschen Besteuerung unterworfen. Daneben fallen gegebenenfalls Quellensteuern bzw. auf Dividenden bezogene Steuern im Ausland an. Darüber hinaus sind bei Ausschüttungen von Tochtergesellschaften im Ausland an eine andere Auslandsgesellschaft weitere ertragsteuerliche Konsequenzen zu beachten.

Globale Mindestbesteuerung

Um die Bedenken über die ungleiche Gewinnverteilung und die ungleichen Steuerabgaben großer multinationaler Unternehmen zu adressieren, wurden auf globaler Ebene verschiedene Einigungen getroffen, darunter eine Einigung von über 135 Ländern über die Einführung eines globalen Mindeststeuersatzes von 15 Prozent. Im Dezember 2021 veröffentlichte die OECD einen Entwurf für einen Rechtsrahmen, gefolgt von weiteren detaillierten Leitlinien im März 2022 und im Juli 2023, die von den einzelnen Ländern, die das Abkommen unterzeichnet haben, zur Änderung ihrer lokalen Steuergesetze verwendet werden sollen. Sobald die Änderungen der Steuergesetze in den Ländern, in denen der Voith-Konzern tätig ist, gelten oder in Kürze gelten werden, kann der Voith-Konzern der Mindeststeuer unterliegen. In Deutschland stimmte der Bundestag am 10. November 2023 dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur globalen Mindestbesteuerung zu.

Zum Zeitpunkt der Genehmigung des Konzernabschlusses zur Veröffentlichung wurde die Steuergesetzgebung im Zusammenhang mit der Mindeststeuer bereits in Ländern abgeschlossen in denen Voith tätig ist, dies sind: Großbritannien, Japan, Indonesien, Malaysia und Süd-Korea. Die Regeln sind in diesen Ländern erstmals für Geschäftsjahre, die nach dem 31. Dezember 2023 beginnen, anzuwenden.

Die Geschäftsführung verfolgt aufmerksam den Fortschritt des Gesetzgebungsverfahrens in jedem Land, in der der Voith-Konzern tätigt ist.

Zum 30. September 2023 verfügte der Voith-Konzern nicht über ausreichende Informationen, um die möglichen quantitativen Auswirkungen zu bestimmen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

09. Immaterielle Vermögenswerte

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023

in Tsd. €	Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	Geschäfts- oder Firmenwert	Entwicklungskosten	geleistete Anzahlungen	Gesamt
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2022-10-01	483.782	922.316	174.890	190	1.581.178
Unternehmenszusammenschlüsse	891	1.746	1.896	0	4.533
Währungsdifferenz	- 6.304	- 10.763	- 254	1	- 17.320
Zugänge	8.353	0	3.112	9	11.474
Abgänge	- 12.069	0	- 9.051	0	- 21.120
Sonstige Anpassungen	4	0	12	0	16
Umbuchungen	1.571	0	28	- 62	1.537
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2023-09-30	476.228	913.299	170.633	138	1.560.298
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2022-10-01	- 225.775	- 54.179	- 141.635	0	- 421.589
Währungsdifferenz	2.650	0	123	0	2.773
Abschreibungen des laufenden Jahres	- 30.165	0	- 10.069	0	- 40.234
Wertminderungen	- 301	- 3.220	- 2.260	0	- 5.781
Abgänge	11.958	0	8.972	0	20.930
Sonstige Anpassungen	- 13	0	0	0	- 13
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2023-09-30	- 241.646	- 57.399	- 144.869	0	- 443.914
Buchwerte zum 2023-09-30	234.582	855.900	25.764	138	1.116.384

Die Wertminderungen bei den Entwicklungskosten beinhalten die Abschreibung eines Projekts im Konzernbereich Hydro in Höhe von 2.230 Tsd. €, welche aufgrund eingetrübter Umsatzaussichten für dieses Projekt zu erfassen war.

Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte vom 1. Oktober 2021 bis 30. September 2022

in Tsd. €	Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	Geschäfts- oder Firmenwert	Entwicklungskosten	geleistete Anzahlungen	Gesamt
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2021-10-01	395.459	808.081	169.582	0	1.373.122
Unternehmenszusammenschlüsse	71.243	88.306	1.254	185	160.988
Währungsdifferenz	10.324	25.276	- 83	0	35.517
Zugänge	12.634	653	5.441	5	18.733
Abgänge	- 7.143	0	- 715	0	- 7.858
Sonstige Anpassungen	3	0	- 13	0	- 10
Umbuchungen	1.262	0	- 576	0	686
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2022-09-30	483.782	922.316	174.890	190	1.581.178
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2021-10-01	- 211.358	- 54.179	- 132.361	0	- 397.898
Währungsdifferenz	- 2.778	0	125	0	- 2.653
Abschreibungen des laufenden Jahres	- 18.753	0	- 8.684	0	- 27.437
Wertminderungen	0	0	- 979	0	- 979
Abgänge	7.116	0	264	0	7.380
Sonstige Anpassungen	- 2	0	0	0	- 2
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2022-09-30	- 225.775	- 54.179	- 141.635	0	- 421.589
Buchwerte zum 2022-09-30	258.007	868.137	33.255	190	1.159.589

Die Konzessionen, gewerblichen Schutzrechte und ähnlichen Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten, enthalten im Vorjahr Marken mit unbestimmter Nutzungsdauer von 107,5 Mio. €, davon Zugang durch Unternehmenszusammenschlüsse 2021/22 in Höhe von 34,1 Mio. €.

Seit dem 1. April 2023 wird die Nutzungsdauer der Marken als bestimmt mit 25 Jahren eingestuft. Zu weiteren Erläuterungen verweisen wir auf die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze bei den Immateriellen Vermögenswerten.

10. Sachanlagen

Entwicklung der Sachanlagen vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023

in Tsd. €	Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2022-10-01	927.627	1.576.979	557.191	62.943
Unternehmenszusammenschlüsse	11.169	4.662	794	813
Währungsdifferenz	- 40.883	- 78.935	- 11.415	- 2.799
Zugänge	6.174	45.184	29.480	38.850
Aktivierte Zinsen	0	0	0	284
Neubewertungen	0	0	0	0
Abgänge	- 2.402	- 24.233	- 17.396	- 6.197
Umbuchungen	3.438	22.366	6.022	- 32.488
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	0	0	0
Sonstige Anpassungen	10	87	- 141	- 656
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2023-09-30	905.133	1.546.110	564.535	60.750
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2022-10-01	- 457.074	- 1.242.112	- 447.985	- 240
Währungsdifferenz	18.452	59.918	8.471	0
Abschreibungen des laufenden Jahres	- 19.736	- 58.876	- 32.959	0
Wertminderungen	- 5.146	- 4.158	- 704	0
Abgänge	1.270	21.539	16.466	0
Umbuchungen	18	- 953	615	0
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	0	0	0
Rücknahme Wertminderungen	1	11	0	0
Sonstige Anpassungen	57	13	201	0
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2023-09-30	- 462.158	- 1.224.618	- 455.895	- 240
Buchwerte zum 2023-09-30	442.975	321.492	108.640	60.510

in Tsd. €	Nutzungsrechte	Gesamt
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2022-10-01	180.780	3.305.520
Unternehmenszusammenschlüsse	4.550	21.988
Währungsdifferenz	- 6.415	- 140.447
Zugänge	43.051	162.739
Aktivierte Zinsen	0	284
Neubewertungen	13.395	13.395
Abgänge	- 12.568	- 62.796
Umbuchungen	- 875	- 1.537
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	0
Sonstige Anpassungen	- 1.001	- 1.701
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2023-09-30	220.917	3.297.445
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2022-10-01	- 77.075	- 2.224.486
Währungsdifferenz	3.345	90.186
Abschreibungen des laufenden Jahres	- 34.087	- 145.658
Wertminderungen	- 302	- 10.310
Abgänge	12.309	51.584
Umbuchungen	320	0
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	0
Rücknahme Wertminderungen	0	12
Sonstige Anpassungen	714	985
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2023-09-30	- 94.776	- 2.237.687
Buchwerte zum 2023-09-30	126.141	1.059.758

Entwicklung der Sachanlagen vom 1. Oktober 2021 bis 30. September 2022

in Tsd. €	Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	Technische Anlagen und Maschinen	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2021-10-01	862.955	1.509.075	534.108	49.377
Unternehmenszusammenschlüsse	29.163	7.130	11.466	2.795
Währungsdifferenz	44.311	95.915	11.870	3.501
Zugänge	6.073	29.797	22.391	39.250
Aktivierte Zinsen	0	0	0	127
Neubewertungen	0	0	0	0
Abgänge	- 8.069	- 84.182	- 26.439	- 1.328
Umbuchungen	7.514	19.383	6.102	- 31.087
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	- 14.265	- 94	- 2.246	0
Sonstige Anpassungen	- 55	- 45	- 61	308
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2022-09-30	927.627	1.576.979	557.191	62.943
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2021-10-01	- 416.430	- 1.183.846	- 434.674	- 240
Währungsdifferenz	- 20.785	- 74.629	- 9.667	0
Abschreibungen des laufenden Jahres	- 18.830	- 57.665	- 31.682	0
Wertminderungen	- 7.597	- 4.462	- 90	0
Abgänge	1.193	79.072	24.962	0
Umbuchungen	- 677	- 843	655	0
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	6.028	89	1.915	0
Rücknahme Wertminderungen	0	3	11	0
Sonstige Anpassungen	24	169	585	0
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2022-09-30	- 457.074	- 1.242.112	- 447.985	- 240
Buchwerte zum 2022-09-30	470.553	334.867	109.206	62.703

in Tsd. €	Nutzungsrechte	Gesamt
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2021-10-01	155.963	3.111.478
Unternehmenszusammenschlüsse	9.752	60.306
Währungsdifferenz	3.225	158.822
Zugänge	20.186	117.697
Aktivierte Zinsen	0	127
Neubewertungen	6.343	6.343
Abgänge	- 12.188	- 132.206
Umbuchungen	- 2.598	- 686
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	- 16.605
Sonstige Anpassungen	97	244
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand zum 2022-09-30	180.780	3.305.520
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2021-10-01	- 56.516	- 2.091.706
Währungsdifferenz	- 1.874	- 106.955
Abschreibungen des laufenden Jahres	- 31.329	- 139.506
Wertminderungen	0	- 12.149
Abgänge	11.676	116.903
Umbuchungen	865	0
Umgliederung in zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	8.032
Rücknahme Wertminderungen	103	117
Sonstige Anpassungen	0	778
Kumulierte Abschreibungen Stand zum 2022-09-30	- 77.075	- 2.224.486
Buchwerte zum 2022-09-30	103.705	1.081.034

Die Wertminderungsaufwendungen sind in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung in der Position "Abschreibungen" enthalten. Die Wertminderungsaufwendungen beinhalten Wertminderungen auf Grundstücke und Bauten in Höhe von 5.139 Tsd. €, auf technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 3.890 Tsd. € sowie auf Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von 696 Tsd. €, welche aufgrund der Wertminderung eines Produktionswerkes in Russland des Konzernbereiches Hydro als Folge eingetrübter Zukunftsaussichten für diese zahlungsmittelgenerierende Einheit zu erfassen waren. Im Vorjahr wurden hierbei bereits Wertminderungen auf Grundstücke und Bauten in Höhe von 5.824 Tsd. € sowie auf technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 4.198 Tsd. € erfasst. Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit in Höhe von 2,7 Mio. € entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten. Der beizulegende Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten wurde auf Basis der vom Management erstellten aktuellen Planung unter Anwendung der Discounted Cashflow Methode bemessen (Fair-Value-Hierarchie-Stufe 3).

Für die aktivierten Zinsen wurde ein Zinssatz von 2,96% (Vorjahr: 1,6%) zugrunde gelegt.

Die geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau betreffen in Höhe von 3.794 Tsd. € (Vorjahr: 2.621 Tsd. €) Gebäude, 50.887 Tsd. € (Vorjahr: 54.046 Tsd. €) technische Anlagen und Maschinen sowie 5.829 Tsd. € (Vorjahr: 6.036 Tsd. €) nicht produktionsbezogene Anlagen.

Die Buchwerte der Leasing-Nutzungsrechte enthalten zum 30. September 2023 Grundstücke und Gebäude in Höhe von 88.724 Tsd. € (Vorjahr: 68.682 Tsd. €), technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 8.946 Tsd. € (Vorjahr: 7.625 Tsd. €), Kfz-Leasing in Höhe von 18.774 Tsd. € (Vorjahr: 16.304 Tsd. €) sowie Sonstiges in Höhe von 9.697 Tsd. € (Vorjahr: 11.094 Tsd. €).

Die Abschreibungen und Wertminderungen der Leasing-Nutzungsrechte entfallen auf Grundstücke und Gebäude in Höhe von 20.145 Tsd. € (Vorjahr: 18.794 Tsd. €), technische Anlagen und Maschinen in Höhe von 1.412 Tsd. € (Vorjahr: 374 Tsd. €), Kfz-Leasing in Höhe von 10.545 Tsd. € (Vorjahr: 9.824 Tsd. €) sowie Sonstiges in Höhe von 2.287 Tsd. € (Vorjahr: 2.337 Tsd. €).

11. Beteiligungen an at Equity bilanzierten Unternehmen

Assoziierte Unternehmen

Die folgende Übersicht zeigt zusammenfassende Finanzinformationen für die assoziierten Unternehmen, wobei sich die Angaben jeweils auf den Konzernanteil an den assoziierten Unternehmen beziehen:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Buchwert der Anteile an assoziierten Unternehmen	39.100	38.600
Anteil am:
Ergebnis aus fortgeführten Geschäften	-653	-5.480
Sonstigen Ergebnis	-240	527
Gesamtergebnis	-893	-4.953

Durch den Erwerb von 20% der Anteile an Yangi AB hat sich ein Zugang zu den Buchwerten der Anteile an assoziierten Unternehmen von 2.937 Tsd. € ergeben. Dieser Zugang betrifft das Segment Voith Paper.

Das Ergebnis aus fortgeführten Geschäften beinhaltet Erträge aus assoziierten Unternehmen in Höhe von 873 Tsd. € (Vorjahr: 680 Tsd. €) und Aufwendungen in Höhe von 1.526 Tsd. € (Vorjahr: 6.160 Tsd. €). Im Geschäftsjahr 2022/23 wurde ein Verlust in Höhe von 9.293 Tsd. € (Vorjahr: 1.872 Tsd. €) nicht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen.

Gemeinschaftsunternehmen

Der Konzern hält Anteile an für sich genommen nicht wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen. Die folgende Übersicht zeigt zusammenfassende Finanzinformationen für diese Gemeinschaftsunternehmen, wobei sich die Angaben jeweils auf den Konzernanteil an den Gemeinschaftsunternehmen beziehen:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Buchwert der Anteile an Gemeinschaftsunternehmen	4.757	4.983
Anteil am:
Ergebnis aus fortgeführten Geschäften	-40	268
Sonstigen Ergebnis	-186	137
Gesamtergebnis	-226	405

Für ein Gemeinschaftsunternehmen wurde ein Verlust in Höhe von 249 Tsd. € (Vorjahr: 1.402 Tsd. €) nicht in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen.

Zum Teil liegen bei den nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen abweichende Stichtage im Vergleich zum 30. September des Jahres vor, da sich die Bilanzstichtage nach dem Mehrheitsgesellschafter richten. Bei einzelnen Unternehmen werden daher Zwischenabschlüsse zum 30. September erstellt. Bei anderen Unternehmen sind die Auswirkungen der abweichenden Stichtage nicht wesentlich für die Ertrags- und Vermögenslage im Voith-Konzern.

12. Vorräte

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	328.435	338.991
Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	199.597	234.546
Fertige Erzeugnisse und Waren	207.145	203.034
Geleistete Anzahlungen	94.513	102.060
	829.690	878.631

Der Betrag der Wertminderungen von Vorräten, der als Aufwand erfasst worden ist, beläuft sich auf 18.492 Tsd. € (Vorjahr: 3.712 Tsd. €). Zuschreibungen entsprechend dem Wertaufholungsgebot wurden in Höhe von 8.212 Tsd. € (Vorjahr: 6.139 Tsd. €) vorgenommen. Diese Beträge sind im Materialaufwand erfasst.

13. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	913.909	924.270
Wertberichtigungen auf Forderungen	- 43.734	- 42.233
	870.175	882.037

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind als kurzfristige Vermögenswerte klassifiziert. Zum 30. September 2023 wird erwartet, dass 11.029 Tsd. € (Vorjahr: 11.183 Tsd. €) nicht innerhalb eines Jahres vereinnahmt werden.

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Wertberichtigungen zu Beginn des Geschäftsjahres	- 42.233	- 33.791
Zuführung	- 23.191	- 18.311
Inanspruchnahme	4.886	6.720
Auflösung	13.009	5.691
Änderung Konsolidierungskreis / Kursdifferenzen	1.823	- 2.857
Erwartete Kreditverluste	1.972	315
Wertberichtigungen am Ende des Geschäftsjahres	- 43.734	- 42.233

Der Gesamtbetrag der Auflösung von 13.009 Tsd. € (Vorjahr: 5.691 Tsd. €) setzt sich zusammen aus Auflösung von Einzelwertberichtigungen in Höhe von 12.966 Tsd. € (Vorjahr: 5.691 Tsd. €) und weitere erwartete Kreditverluste von 43 Tsd. € (Vorjahr: 0 €). In den Zuführungen von 23.191 Tsd. € (Vorjahr: 18.311 Tsd. €) sind Zuführungen aus Einzelwertberichtigungen in Höhe von 23.191 Tsd. € (Vorjahr: 16.694 Tsd. €) und weitere erwartete Kreditverluste in Höhe von 0 € (Vorjahr: 1.617 Tsd. €) enthalten.

14. Vertragsvermögenswerte und Vertragsverbindlichkeiten

Erläuterungen zu wesentlichen Änderungen bei den Vertragsvermögenswerten bzw. Vertragsverbindlichkeiten:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Vertragsvermögenswerte Stand zum 1. Oktober	715.432	573.952
Wechselkursdifferenzen	-30.369	32.730
Änderung aufgrund von Projektfortschritt unter Berücksichtigung von erhaltenen Kundenzahlungen	509.149	487.818
Umgliederung Vertragsvermögenswerte in Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-505.392	-427.317
Wertberichtigungen	-31.538	-2.541
Sonstige Änderungen	3.035	50.790
Vertragsvermögenswerte Stand zum 30. September	660.317	715.432
Vertragsverbindlichkeiten Stand zum 1. Oktober	1.008.444	938.859
Wechselkursdifferenzen	-35.522	42.499
Unternehmenszusammenschlüsse	1.600	540
Umsatzerlöse, welche zu Beginn der Periode in den Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren	-437.776	-395.045
Erhöhung durch erhaltene Kundenzahlungen abzüglich Wert, der während der Periode als Umsatz erfasst wurde	419.601	368.798
Sonstige Änderungen	33.596	52.793
Vertragsverbindlichkeiten Stand zum 30. September	989.943	1.008.444

Im Posten "Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte, netto" der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wurden Wertminderungsaufwendungen auf Forderungen und Vertragsvermögenswerte gemäß IFRS 9 in Höhe von 66.517 Tsd. € erfasst. Davon entfallen Wertminderungsaufwendungen in Höhe von 31.645 Tsd. € auf ein Projekt des Segments Hydro in Russland. Im Übrigen sind in diesem Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung Erträge aus der Verminderung sowie dem Verbrauch von Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Vertragsvermögenswerte gegengerechnet.

15. Sonstige finanzielle Forderungen und übrige Vermögenswerte

Sonstige finanzielle Forderungen

in Tsd. €	kurzfristig	langfristig	2023-09-30	kurzfristig	langfristig	2022-09-30
Derivative Finanzinstrumente mit operativem Grundgeschäft	21.654	6.052	27.706	31.029	19.201	50.230
Derivative Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	2.148	14.580	16.728	112	14.609	14.721
Finanzforderungen	26.455	537	26.992	20.275	372	20.647
Übrige finanzielle Vermögenswerte ^*	45.663	51.820	97.483	50.906	39.042	89.948
	95.920	72.989	168.909	102.322	73.224	175.546

^* Beinhaltet Vermögenswerte in Höhe von 24.803 Tsd. € (Vorjahr: 24.933 Tsd. €), die keine Finanzinstrumente darstellen und daher im Abschnitt "Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten" nicht enthalten sind.

Übrige Vermögenswerte

in Tsd. €	kurzfristig	langfristig	2023-09-30	kurzfristig	langfristig	2022-09-30
Rechnungsabgrenzungsposten	38.151	4.200	42.351	34.039	8.249	42.288
Sonstige Steuern (ohne Ertragsteuern)	87.881	36.269	124.150	119.499	33.384	152.883
	126.032	40.469	166.501	153.538	41.633	195.171

16. Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere

Die Finanzanlagen beinhalten im Wesentlichen eine Ausleihung an ein nahestehendes Unternehmen in Höhe von 121 Mio. €.

Weitere Informationen zu den übrigen Finanzanlagen und Wertpapieren können dem Abschnitt "Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten" entnommen werden.

17. Flüssige Mittel

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Kassenbestand	94	106
Zahlungsmitteläquivalente	6.818	4.865
Guthaben bei Kreditinstituten	405.930	406.921
	412.842	411.892

Guthaben bei Kreditinstituten werden mit variablen Zinssätzen für täglich kündbare Guthaben verzinst.

Kurzfristige Einlagen erfolgen für unterschiedliche Zeiträume, die in Abhängigkeit vom jeweiligen Zahlungsmittelbedarf des Konzerns zwischen einem Tag und drei Monaten betragen. Sie werden mit den jeweils gültigen Zinssätzen für kurzfristige Einlagen verzinst.

Der Konzern kann aktuell aufgrund von Devisenverkehrskontrollen in einem Land über flüssige Mittel in Höhe von 6.105 Tsd. € (Vorjahr: 7.563 Tsd. €) nicht verfügen.

18. Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte und Schulden in Verbindung mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten

Zum Bilanzstichtag bestanden keine zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (Vorjahr: 9.704 Tsd. €, die ausschließlich Sachanlagen betroffen haben).

19. Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der Voith GmbH & Co. KGaA in Höhe von 120.000 Tsd. € setzt sich zusammen aus 108.000 Tsd. Stückaktien in Form von Stammaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1,00 € und 12.000 Tsd. Stückaktien in Form von Vorzugsaktien mit einem rechnerischen Anteil von je 1,00 €.

Gewinnrücklagen und sonstige Rücklagen

Die Gewinnrücklagen und die sonstigen Rücklagen enthalten sowohl die von der Voith GmbH & Co. KGaA und den einbezogenen Tochtergesellschaften erwirtschafteten Gewinne als auch die Effekte aus der Neubewertung von leistungsorientierten Plänen, der Währungsumrechnung der ausländischen Tochtergesellschaften, der erfolgsneutralen Bewertung von Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften sowie der erfolgsneutralen Marktbewertung von Beteiligungen, Wertpapieren und Cashflow-Hedges nach IAS 39.

In der Gesamtergebnisrechnung werden die Bewertungseffekte der einzelnen Komponenten des sonstigen Ergebnisses dargestellt. Das sonstige Ergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Neubewertung von leistungsorientierten Plänen	12.505	262.736
In der laufenden Periode entstandene Gewinne/Verluste	12.505	262.736
Ergebnis aus der Marktbewertung von Beteiligungen und Wertpapieren	746	-3.075
In der laufenden Periode entstandene Gewinne/Verluste	893	-3.075
Ergebniswirksame Umbuchungen in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung	-147	0
Ergebnis aus Cashflow-Hedges	204	14.822
In der laufenden Periode entstandene Gewinne/Verluste	204	14.415
Ergebniswirksame Umbuchungen in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung	0	407
Ergebnis aus der Währungsumrechnung	-114.823	144.248
In der laufenden Periode entstandene Gewinne/Verluste	-114.823	144.248
Ergebniswirksame Umbuchungen in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung	0	0
Ergebnis aus der Währungsumrechnung der Nettoinvestitionen in ausländische Tochtergesellschaften	-2.935	12.345
In der laufenden Periode entstandene Gewinne/Verluste	-2.935	12.345
Ergebniswirksame Umbuchungen in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung	0	0
Steuern auf Bestandteile des Sonstigen Ergebnisses	1.454	-8.193
Sonstiges Ergebnis	-102.849	422.883

Die latenten Steuern auf die Bestandteile des sonstigen Ergebnisses stellen sich wie folgt dar:

	2022/23			2021/22
in Tsd. €	Vor Steuern	Latente Steuern	Nach Steuern	Vor Steuern	Latente Steuern	Nach Steuern
Neubewertung von leistungsorientierten Plänen	12.505	1.243	13.748	262.736	-977	261.759
Ergebnis aus der Marktbewertung von Beteiligungen und Wertpapieren	746	-164	582	-3.075	291	-2.784
Ergebnis aus Cashflow-Hedges	204	-48	156	14.822	-4.306	10.516
Ergebnis aus der Währungsumrechnung	-114.823	0	-114.823	144.248	0	144.248
Ergebnis aus der Währungsumrechnung der Nettoinvestitionen
in ausländische Tochtergesellschaften	-2.935	423	-2.512	12.345	-3.201	9.144
Sonstiges Ergebnis	-104.303	1.454	-102.849	431.076	-8.193	422.883

Genussrechtskapital

Das Genussrechtskapital mit einem Nominalvolumen von 103.400 Tsd. € (Vorjahr: 103.400 Tsd. €) stellt nach den Kriterien des IAS 32 Eigenkapital des Konzerns dar. Es handelt sich um nachrangige, auf den Inhaber lautende Genussrechte mit variabler Vergütung, ohne Endfälligkeit und ohne Kündigungsrecht seitens der Genussrechtsgläubiger. In Höhe von 96.800 Tsd. € wurde Genussrechtskapital von einer Tochtergesellschaft der Voith GmbH & Co. KGaA begeben. Von der Voith GmbH & Co. KGaA wurde Genussrechtskapital in Höhe von 6.600 Tsd. € begeben. Auf die Gesamtpositionen sind für das Geschäftsjahr 2023/24 Ausschüttungen in Höhe von insgesamt 5.590 Tsd. € (Vorjahr: 5.590 Tsd. €) vorgesehen, die jedoch der Zustimmung des zuständigen Gremiums unterliegen.

Nicht beherrschende Gesellschafter

Von den Anteilen anderer Gesellschafter entfällt der überwiegende Teil auf die Mitgesellschafter an den Tochtergesellschaften Shanghai CRRC Voith Transmission Technology Co., Ltd, China, Rif Roll Cover Srl, Italien, Voith Fuji Hydro K.K., Japan, Voith IHI Paper Technology Co., Ltd., Japan, Voith Hydro Shanghai Ltd., China und Voith Paper Fabrics India Ltd., Indien. Von dem Genussrechtskapital in Höhe von insgesamt 103.400 Tsd. € entfallen 96.800 Tsd. € auf nicht beherrschende Gesellschafter.

Gewinnverwendung der Voith GmbH & Co. KGaA

Die Geschäftsführung schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn der Voith GmbH & Co. KGaA eine Dividende in Höhe von 0,17 € je Aktie, somit 20.000 Tsd. €, auszuschütten und den Rest auf neue Rechnung vorzutragen. Von der Gesamtausschüttung entfallen 2.000 Tsd. € auf Vorzugsaktien. Die ausgeschüttete Dividende im Geschäftsjahr betrug 20.000 Tsd. € (Vorjahr: 20.000 Tsd. €). Die Ausschüttung pro Geschäftsanteil betrug im Geschäftsjahr 0,17 € je Geschäftsanteil (Vorjahr: 0,17 € je Geschäftsanteil).

Zusätzliche Angaben zum Kapitalmanagement

Als Familienunternehmen ist Voith einem starken und nachhaltigen Finanzprofil verpflichtet, das es dem Unternehmen ermöglicht, seine Ertrags- und Wachstumsziele zu erreichen.

Voith steuert das Kapital mit dem Ziel, die Kapitalrendite zu maximieren. Das steuerungsrelevante Kapital des Konzerns besteht aus dem Eigenkapital und den zinstragenden Finanzverbindlichkeiten.

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Eigenkapital	1.366.822	1.436.080
Zinstragende Finanzverbindlichkeiten	1.059.351	1.101.128
	2.426.173	2.537.208

Das Eigenkapital hat sich gegenüber dem Vorjahr um 4,8% vermindert. Hierzu haben im Wesentlichen die negativen Effekte aus der Währungsumrechnung der Tochtergesellschaften im Ausland beigetragen. Die zinstragenden Finanzverbindlichkeiten verminderten sich um 3,8%. Details zur Zusammensetzung der zinstragenden Finanzverbindlichkeiten können Tz. 22 entnommen werden.

Bei der Voith GmbH & Co. KGaA bestehen keine satzungsmäßigen Kapitalerfordernisse.

20. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden aufgrund von Versorgungsplänen für Zusagen auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen gebildet. Die Leistungen des Konzerns variieren je nach rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes und hängen in der Regel von der Beschäftigungsdauer und dem Entgelt der Beschäftigten ab.

Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl auf Basis von Beitrags- als auch von Leistungszusagen. Bei den Beitragszusagen (Defined Contribution Plans) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversicherungsträger. Mit Zahlung der Beiträge bestehen für das Unternehmen keine weiteren Leistungsverpflichtungen. Die laufenden Beitragszahlungen sind als Pensionsaufwand des jeweiligen Jahres ausgewiesen; sie beliefen sich im Voith-Konzern auf insgesamt 119.834 Tsd. € (Vorjahr: 104.809 Tsd. €).

Die betrieblichen Altersversorgungssysteme basieren überwiegend auf Leistungszusagen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen Rückstellungs- und extern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.

Die Pensionsrückstellungen für die Leistungszusagen werden gemäß IAS 19 nach dem international üblichen Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen auf der Grundlage der zum Bilanzstichtag anteilig erworbenen Leistungsansprüche bewertet. Bei der Bewertung werden Trendannahmen für die relevanten Größen, die sich auf die Leistungshöhe auswirken, berücksichtigt. Bei allen Leistungssystemen sind versicherungsmathematische Berechnungen erforderlich. Diese werden jährlich von qualifizierten Versicherungsmathematikern erstellt.

Die Höhe der individuellen Versorgungsleistungen bemisst sich zumeist nach dem Lohn- beziehungsweise Gehaltsniveau und/oder der Position in der Unternehmenshierarchie sowie der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Die Merkmale und die damit einhergehenden Risiken der leistungsorientierten Pläne variieren in Abhängigkeit von den rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des jeweiligen Landes. Die Merkmale der für Voith wesentlichen leistungsorientierten Pläne werden im Folgenden beschrieben.

Pensionspläne in Deutschland und Österreich

Die Pensionspläne in Deutschland beinhalten generell Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen. Traditionell sind dies endgehaltsbezogene Rentenzusagen. In den letzten Jahren werden diese Zusagen verstärkt durch Kapitalbausteinzusagen abgelöst. Bei den Kapitalbausteinmodellen ergibt sich die zugesagte Versorgungsleistung aus der Summe der (jährlichen) Bausteine. Die einzelnen Bausteine werden aus dem definierten gehaltsabhängigen Beitrag anhand eines variablen alters- und zinsabhängigen Umrechnungsfaktors auf das definierte Endalter fest zugesagt.

In zahlreichen Konzernfirmen wird der Anspruch auf die "altersvorsorgewirksamen Leistungen" (AVWL) über Kapitalbausteinmodelle umgesetzt.

Laufende Versorgungsleistungen werden entsprechend den Vorgaben des Betriebsrentengesetzes regelmäßig einer Anpassungsprüfung anhand des Anstiegs des Verbraucherpreisindex unterzogen.

Während die älteren endgehaltsabhängigen Rentenzusagen ein vergleichsweise hohes Nachfinanzierungsrisiko aus der Gehaltsentwicklung, aus externen Bemessungsgrundlagen (z. B. der BBG für die gesetzliche Rentenversicherung) und aus der Anpassung der laufenden Renten hatten, ist bei den aktuellen Kapitalbausteinmodellen letztlich das Risiko aus einer Veränderung des zu verwendenden Rechnungszinses maßgeblich.

Für alle Versorgungszusagen werden Pensionsrückstellungen gebildet. Nur in Ausnahmefällen wird dafür ein "Funding" vorgenommen. In Deutschland beruhen diese auf Anlagen bei Versicherungen. Darunter befinden sich keine von Gesellschaften des Voith-Konzerns emittierten Finanzinstrumente.

Für Sterblichkeit und Invalidität wurden die Heubeck-Richttafeln RT 2018G verwendet. Die Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden konzernspezifisch ermittelt.

In Österreich liegt der Schwerpunkt der Verpflichtungen bei den "Abfertigungen". Leistungen werden fällig bei (durch den Dienstnehmer unverschuldeter) Beendigung des Dienstverhältnisses, also auch bei der Pensionierung. Abfertigungsleistungen sind stets Kapitalleistungen. Seit mehreren Jahren hat sich aufgrund gesetzlicher Neuregelung für Neueintritte der Charakter dieser Leistung verändert zu einer Altersversorgungsleistung. Diese wird als "Defined Contribution" über rechtlich eigenständige Mitarbeitervorsorgekassen organisiert. Die dienstgeberseitige Verpflichtung beschränkt sich auf die Beitragszahlung. Daneben bestehen Versorgungsverpflichtungen für Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen aus einzelvertraglichen Zusagen und einem seit langem für Neueintritte geschlossenen Pensionsplan am Standort St. Pölten.

Aus den leistungsorientierten Plänen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses waren folgende Beträge im Konzernabschluss enthalten:

	Leistungsorientierte Verpflichtung		Beizulegender Zeitwert des Planvermögens		Nettobilanzansatz aus leistungsorientierten Plänen
in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30	2023-09-30	2022-09-30	2023-09-30	2022-09-30
Deutschland + Österreich	555.393	574.486	-24.846	-25.223	530.547	549.263
Sonstige	108.621	104.189	-80.744	-75.362	27.877	28.827
	664.014	678.675	- 105.590	- 100.585	558.424	578.090

Entwicklung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen:

	2023-09-30			2022-09-30
in Tsd. €	Barwert der definierten Leistungsverpflichtungen	Beizulegender Zeitwert der Planvermögen	Summe	Barwert der definierten Leistungsverpflichtungen
Stand zum 1. Oktober	678.675	- 100.585	578.090	1.068.109
Laufender Dienstzeitaufwand	11.600	-	11.600	19.286
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aus Plankürzung (Ertrag)	- 638	-	- 638	- 4.379
Zinsaufwand (+) / Zinsertrag (-)	26.697	- 3.862	22.835	14.258
Neubewertungen:
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung demografischer Annahmen	- 179	-	- 179	353
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung finanzieller Annahmen	- 23.372	-	- 23.372	- 287.368
Verluste (+) / Gewinne (-) aus erfahrungsbedingten Anpassungen	8.608	-	8.608	7.412
Neubewertung Planvermögen (ausschließlich der im Zinsergebnis enthaltenen Beträge)	-	2.322	2.322	-
Arbeitgeberbeiträge an den Fonds	-	- 3.787	- 3.787	-
Arbeitnehmerbeiträge an den Fonds	-	- 2.214	- 2.214	-
Bezahlte Versorgungsleistungen	- 41.264	7.920	- 33.344	- 179.148
Änderung der Konzernstruktur	- 104	0	- 104	5.283
Sonstige	6.476	- 7.089	- 613	- 2.999
Währungsunterschiede aus Plänen im Ausland	- 3.321	1.705	- 1.616	36.495
Zuführung Termination Benefits	836	-	836	1.373
gemäß IAS 19.159 ff.
Stand zum 30. September	664.014	- 105.590	558.424	678.675

	2022-09-30
in Tsd. €	Beizulegender Zeitwert der Planvermögen	Summe
Stand zum 1. Oktober	- 235.400	832.709
Laufender Dienstzeitaufwand	-	19.286
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aus Plankürzung (Ertrag)	-	- 4.379
Zinsaufwand (+) / Zinsertrag (-)	- 3.731	10.527
Neubewertungen:
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung demografischer Annahmen	-	353
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung finanzieller Annahmen	-	- 287.368
Verluste (+) / Gewinne (-) aus erfahrungsbedingten Anpassungen	-	7.412
Neubewertung Planvermögen (ausschließlich der im Zinsergebnis enthaltenen Beträge)	24.538	24.538
Arbeitgeberbeiträge an den Fonds	- 3.507	- 3.507
Arbeitnehmerbeiträge an den Fonds	- 1.575	- 1.575
Bezahlte Versorgungsleistungen	146.622	- 32.526
Änderung der Konzernstruktur	0	5.283
Sonstige	4.654	1.655
Währungsunterschiede aus Plänen im Ausland	- 32.186	4.309
Zuführung Termination Benefits	-	1.373
gemäß IAS 19.159 ff.
Stand zum 30. September	- 100.585	578.090

Entwicklung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen:

Deutschland + Österreich

	2023-09-30			2022-09-30
in Tsd. €	Barwert der definierten Leistungsverpflichtungen	Beizulegender Zeitwert der Planvermögen	Summe	Barwert der definierten Leistungsverpflichtungen
Stand zum 1. Oktober	574.486	- 25.223	549.263	814.807
Laufender Dienstzeitaufwand	8.961	-	8.961	15.875
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aus Plankürzung (Ertrag)	50	-	50	- 693
Zinsaufwand (+) / Zinsertrag (-)	22.749	- 999	21.750	10.580
Neubewertungen:
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung demografischer Annahmen	0	-	0	0
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung finanzieller Annahmen	- 24.414	-	- 24.414	- 236.245
Verluste (+) / Gewinne (-) aus erfahrungsbedingten Anpassungen	9.831	-	9.831	4.748
Neubewertung Planvermögen (ausschließlich der im Zinsergebnis enthaltenen Beträge)	-	- 36	- 36	-
Arbeitgeberbeiträge an den Fonds	-	- 243	- 243	-
Arbeitnehmerbeiträge an den Fonds	-	0	0	-
Bezahlte Versorgungsleistungen	- 33.822	1.655	- 32.167	- 33.177
Änderung der Konzernstruktur	- 104	0	- 104	2.412
Sonstige	- 3.180	0	- 3.180	- 5.108
Währungsunterschiede aus Plänen im Ausland	0	0	0	0
Zuführung Termination Benefits gemäß IAS 19.159 ff	836	-	836	1.287
Stand zum 30. September	555.393	- 24.846	530.547	574.486

	2022-09-30
in Tsd. €	Beizulegender Zeitwert der Planvermögen	Summe
Stand zum 1. Oktober	- 25.003	789.804
Laufender Dienstzeitaufwand	-	15.875
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand aus Plankürzung (Ertrag)	-	- 693
Zinsaufwand (+) / Zinsertrag (-)	- 333	10.247
Neubewertungen:
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung demografischer Annahmen	-	0
Verluste (+) / Gewinne (-) aus der Änderung finanzieller Annahmen	-	- 236.245
Verluste (+) / Gewinne (-) aus erfahrungsbedingten Anpassungen	-	4.748
Neubewertung Planvermögen (ausschließlich der im Zinsergebnis enthaltenen Beträge)	- 638	- 638
Arbeitgeberbeiträge an den Fonds	0	0
Arbeitnehmerbeiträge an den Fonds	0	0
Bezahlte Versorgungsleistungen	1.373	- 31.804
Änderung der Konzernstruktur	0	2.412
Sonstige	- 622	- 5.730
Währungsunterschiede aus Plänen im Ausland	0	0
Zuführung Termination Benefits gemäß IAS 19.159 ff	-	1.287
Stand zum 30. September	- 25.223	549.263

Die Kosten für leistungsorientierte Pläne setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Laufender Dienstzeitaufwand	11.600	19.286
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (Ertrag)	- 638	- 4.379
Zinsaufwand aus der Verpflichtung und des Planvermögens	22.835	10.527

Laufender und nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, die sich auf die Verpflichtung beziehen, werden in den Personalkosten erfasst. Der Zinsaufwand auf die Verpflichtung und der Zinsertrag auf das Planvermögen werden im Zinsergebnis erfasst. Im nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand sind die Auswirkungen aufgrund der Erhöhung des Rechnungszinssatzes für die Kapitalbausteinpläne enthalten.

Das Planvermögen setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

	Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt		Keine Marktpreisnotierung in einem aktiven Markt		Gesamt
in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30	2023-09-30	2022-09-30	2023-09-30	2022-09-30
Eigenkapitalinstrumente	4.743	5.012	0	0	4.743	5.012
Schuldinstrumente	3.551	4.756	0	0	3.551	4.756
Immobilien	968	1.028	0	0	968	1.028
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	237	401	0	0	237	401
Sonstiges ^*	9.962	16.117	86.129	73.271	96.091	89.388
	19.461	27.314	86.129	73.271	105.590	100.585

^* im Wesentlichen Rückdeckungsversicherung

Der Berechnung der Pensionsrückstellungen wurden folgende Annahmen zugrunde gelegt:

	Deutschland + Österreich
in %	2023-09-30	2022-09-30
Diskontierungssatz	4,55	4,07
Rententrend	2,20	2,00

Die für die Berechnung der DBO (Defined Benefit Obligation) zugrunde gelegten Annahmen zu Abzinsungssätzen, Gehalts- und Rententrends sowie Sterblichkeitsraten variieren in Abhängigkeit von den wirtschaftlichen und anderen Rahmenbedingungen des Landes, in dem die Pläne bestehen.

Veränderungen bei den maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen hätten folgende Auswirkungen auf den Anwartschaftsbarwert gehabt:

		2023-09-30		2022-09-30
		in Tsd. €	in %	in Tsd. €	in %
Diskontierungssatz	+ 0,50 Prozentpunkte	-38.313	-5,8	-39.703	-5,9
	- 0,50 Prozentpunkte	42.565	6,4	44.130	6,5
Rententrend	+ 0,25 Prozentpunkte	10.518	1,6	11.283	1,7
	- 0,25 Prozentpunkte	-10.077	-1,5	-10.844	-1,6
Lebenserwartung	+ 1 Jahr	17.028	2,6	18.182	2,7

Die dargestellten Sensitivitätsanalysen berücksichtigen jeweils die Änderung einer Annahme, wobei die übrigen Annahmen gegenüber der ursprünglichen Berechnung unverändert bleiben, d. h. mögliche Korrelationseffekte zwischen den einzelnen Annahmen werden dabei nicht berücksichtigt.

Erhöhungen und Senkungen des Abzinsungssatzes, des Gehalts- und Rententrends sowie der Sterblichkeitsraten wirken bei der Ermittlung der DBO - vor allem aufgrund des Zinseszinseffektes bei der Berechnung des Barwerts der künftigen Leistungen - nicht mit dem gleichen Absolutbetrag. Wenn mehrere Annahmen gleichzeitig geändert werden, muss die Gesamtwirkung nicht notwendigerweise der Summe der Einzeleffekte aufgrund der Änderungen der Annahmen entsprechen. Daneben gilt, dass die Sensitivitäten eine Veränderung der DBO nur für die jeweilige konkrete Größenordnung der Änderung von Annahmen widerspiegeln. Wenn sich die Annahmen in einer anderen Größenordnung ändern, hat dies nicht notwendigerweise eine lineare Auswirkung auf die DBO.

Künftige Zahlungsströme

Die Beiträge, die erwartungsgemäß in der nächsten Berichtsperiode in die Pläne eingezahlt werden, betragen 4.894 Tsd. €.

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der DBO beträgt 13 Jahre.

21. Sonstige Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. €		Stand zum 2022-10-01	Veränderung Konsolidierungskreis
Personalbezogene Rückstellungen		70.505	137
Gewährleistungsrückstellungen		212.408	906
Übrige auftragsbezogene Rückstellungen		111.045	0
Sonstige Rückstellungen		47.966	- 5
		441.924	1.038
in Tsd. €	Auflösungen	Umbuchungen	Zinseffekte
Personalbezogene Rückstellungen	- 2.745	0	235
Gewährleistungsrückstellungen	- 21.791	- 3.153	- 812
Übrige auftragsbezogene Rückstellungen	- 23.607	- 1.052	11
Sonstige Rückstellungen	- 3.857	- 1.412	- 223
	- 52.000	- 5.617	- 789

in Tsd. €	Inanspruchnahme	Zuführungen
Personalbezogene Rückstellungen	- 10.062	18.865
Gewährleistungsrückstellungen	- 54.648	84.073
Übrige auftragsbezogene Rückstellungen	- 20.082	62.539
Sonstige Rückstellungen	- 16.013	18.266
	- 100.805	183.743
in Tsd. €	Währungsdifferenzen	Stand zum 2023-09-30
Personalbezogene Rückstellungen	- 538	76.397
Gewährleistungsrückstellungen	- 6.736	210.247
Übrige auftragsbezogene Rückstellungen	- 5.164	123.690
Sonstige Rückstellungen	- 653	44.069
	- 13.091	454.403

	2023-09-30		2022-09-30
in Tsd. €	< 1 Jahr	> 1 Jahr	< 1 Jahr	> 1 Jahr
Personalbezogene Rückstellungen	25.247	51.150	23.986	46.519
Gewährleistungsrückstellungen	166.920	43.327	169.832	42.576
Übrige auftragsbezogene Rückstellungen	122.338	1.352	108.214	2.831
Sonstige Rückstellungen	25.025	19.044	23.393	24.573
	339.530	114.873	325.425	116.499

In den sonstigen Rückstellungen sind Rückstellungen für Restrukturierung bzw. Personalanpassungen in Höhe von insgesamt 20,5 Mio. € (Vorjahr: 20,2 Mio. €) enthalten.

Die personalbezogenen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Altersteilzeitrückstellungen und Jubiläumsgelder. Bei den Altersteilzeitrückstellungen besteht Unsicherheit in Bezug auf die Höhe und Fälligkeit der künftig zu leistenden Zahlungen für potenzielle Anwärter. Gewährleistungsrückstellungen werden auf Basis von Erfahrungswerten der Vergangenheit oder auf Basis von Einzelbeurteilungen gebildet und bestehen für gesetzliche und vertragliche Garantieverpflichtungen sowie für Kulanz gegenüber Kunden und kommen im Wesentlichen innerhalb der kommenden zwei Geschäftsjahre zur Auszahlung. Die übrigen auftragsbezogenen Rückstellungen enthalten Verpflichtungen für noch zu erbringende Leistungen aus abgerechneten Kundenaufträgen und Auftragsteilen, Verpflichtungen aus Wartungs- und Serviceverträgen sowie Provisionsverpflichtungen. Hier hängen die Höhe und der Eintritt der künftigen Aufwendungen entscheidend von der Restabwicklung der betroffenen Aufträge ab.

22. Bankverbindlichkeiten und sonstige zinstragende Verbindlichkeiten

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:

in Tsd. €	kurzfristig	langfristig	2023-09-30	kurzfristig	langfristig	2022-09-30
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	153.779	626.593	780.372	193.968	628.552	822.520
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	35.271	88.660	123.931	30.070	71.640	101.710
Wechselverbindlichkeiten	2	0	2	0	0	0
Derivative Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	5.046	404	5.450	332	0	332
Übrige Finanzverbindlichkeiten	31.716	117.880	149.596	37.749	138.817	176.566
	225.814	833.537	1.059.351	262.119	839.009	1.101.128

Die übrigen Finanzverbindlichkeiten enthalten die Verpflichtungen aus der Klassifizierung der Minderheitenanteile anderer Gesellschafter am Gesellschafterkapital bei Personenhandelsgesellschaften, aufgrund von Kündigungsrechten von Minderheitsgesellschaftern sowie aufgrund von Put-Optionen.

Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten des Voith-Konzerns bestehen in folgenden Währungen:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Euro	763.358	813.856
Indische Rupie	14.429	0
US-Dollar	116	3.019
Übrige Währungen	2.469	5.645
	780.372	822.520

23. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind 34 Tsd. € (Vorjahr: 266 Tsd. €) nicht innerhalb eines Jahres fällig.

24. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten/Übrige Verbindlichkeiten

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

in Tsd. €	kurzfristig	langfristig	2023-09-30	kurzfristig	langfristig	2022-09-30
Derivative Finanzinstrumente mit operativem Grundgeschäft	23.772	7.567	31.339	38.705	15.574	54.279
Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich	123.305	3.127	126.432	101.363	2.981	104.344
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	144.280	16.356	160.636	140.317	19.866	160.183
	291.357	27.050	318.407	280.385	38.421	318.806

Die Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich beinhalten die am Bilanzstichtag ausstehenden Jahressonderzahlungen sowie noch nicht gezahlte Löhne, Gehälter und Sozialabgaben.

Übrige Verbindlichkeiten

in Tsd. €	kurzfristig	langfristig	2023-09-30	kurzfristig	langfristig	2022-09-30
Verbindlichkeiten aus Steuern	59.183	11.663	70.846	61.784	11.635	73.419
Rechnungsabgrenzungsposten	3.432	4.626	8.058	5.722	4.637	10.359
Übrige Verbindlichkeiten	83.941	28.931	112.872	79.389	28.043	107.432
	146.556	45.220	191.776	146.895	44.315	191.210

Die Verbindlichkeiten aus Steuern beinhalten im Wesentlichen Umsatzsteuerverbindlichkeiten.

Erläuterungen zur Konzernkapitalflussrechnung

			Nicht zahlungswirksame Änderungen
in Tsd. €	Stand zum 2022-10-01	Zahlungswirksame Änderungen	Änderungen aus dem Erwerb oder der Veräußerung von Unternehmen	Währungskursbedingte Änderungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	822.520	-44.857	3.273	-753
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	101.710	-37.358	4.550	-3.164
Wechselverbindlichkeiten	0	2	0	0
Derivative Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	332	0	0	78
Übrige Finanzverbindlichkeiten	176.566	-386	0	-213
	1.101.128	-82.599	7.823	-4.052
Übrige Finanzforderungen	-38.717	-9.431	0	1.644
	1.062.411	-92.030	7.823	-2.408

	Nicht zahlungswirksame Änderungen
in Tsd. €	Änderungen der beizulegenden Zeitwerte	Sonstige Effekte	Stand zum 2023-09-30
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	189	780.372
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	0	58.193	123.931
Wechselverbindlichkeiten	0	0	2
Derivative Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	5.040	0	5.450
Übrige Finanzverbindlichkeiten	-25.197	-1.174	149.596
	-20.157	57.208	1.059.351
Übrige Finanzforderungen	-2.020	414	-48.110
	-22.177	57.622	1.011.241

		Nicht zahlungswirksame Änderungen
in Tsd. €	Stand zum 2021-10-01	Zahlungswirksame Änderungen	Änderungen aus dem Erwerb oder der Veräußerung von Unternehmen	Währungskursbedingte Änderungen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	546.724	259.300	17.185	-846
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	98.189	-32.421	7.989	1.507
Wechselverbindlichkeiten	1	-1	0	0
Derivative Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	291	0	0	55
Übrige Finanzverbindlichkeiten	142.404	-9.873	46.306	351
	787.609	217.005	71.480	1.067
Übrige Finanzforderungen	-26.397	1.923	0	382
	761.212	218.928	71.480	1.449

	Nicht zahlungswirksame Änderungen
in Tsd. €	Änderungen der beizulegenden Zeitwerte	Sonstige Effekte	Stand zum 2022-09-30
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	157	822.520
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	0	26.446	101.710
Wechselverbindlichkeiten	0	0	0
Derivative Finanzinstrumente mit finanziellem Grundgeschäft	-14	0	332
Übrige Finanzverbindlichkeiten	-3.515	893	176.566
	-3.529	27.496	1.101.128
Übrige Finanzforderungen	-14.621	-4	-38.717
	-18.150	27.492	1.062.411

Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Informationen zu den Segmentdaten

Die Steuerung des Geschäftes erfolgt auf der Grundlage der unterschiedlichen Produkte und Geschäftsfelder und entspricht der internen Berichtsstruktur an die Geschäftsführung der Voith Management GmbH.

Das um Sondereinflüsse (Ergebnisfortschreibungen aus Buchwertaufstockungen bei Erstkonsolidierungen (PPA-Abschreibungen) sowie Restrukturierungsaufwendungen und sonstige außergewöhnliche Sachverhalte) bereinigte EBIT bildet die zentrale Kennzahl für das operative Ergebnis. Die Überleitung des bereinigten EBIT zum Ergebnis vor Steuern des Konzerns beinhaltet Effekte, die aufgrund ihres betriebsbedingten Charakters in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung im Regelfall innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sowie der Abschreibungen dargestellt sind. Im Rahmen der Ermittlung des EBIT werden diese Anpassungen als Sondervorgänge bereinigt, um eine bessere Beurteilung der operativen Geschäftstätigkeit der Segmente zu ermöglichen.

Den Segmentdaten liegen grundsätzlich dieselben Ausweis- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Konzerninterne Umsätze erfolgen zu marktüblichen Preisen und Transaktionen und Geschäftsvorfälle zwischen den berichtspflichtigen Segmenten werden grundsätzlich entsprechend den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen des Konzernabschlusses durchgeführt.

Zentrale Größe des Voith-Konzerns für die Beurteilung und die Steuerung eines Segments ist der Return on Capital Employed (ROCE). Zur Ermittlung des ROCE wird das EBIT ins Verhältnis zum durchschnittlich eingesetzten betriebsnotwendigen Kapital gesetzt. Das betriebsnotwendige Kapital beschreibt die Mittel, die zur Erzielung des Umsatzes im Unternehmen gebunden sind. Diese setzen sich im Wesentlichen aus Sachanlagen und Nettoumlaufvermögen zusammen. Diese Relativierung einer Ergebnisgröße aus der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ("EBIT") mit einer Bestandsgröße aus der Bilanz ("capital employed") entspricht den allgemein üblichen Standards einer gesamtheitlichen Unternehmenssteuerung und eines wertorientierten Managements.

Das zum Stichtag dargestellte eingesetzte Kapital ist eine Durchschnittsgröße aus den jeweiligen Werten zum aktuellen Bilanzstichtag, zum Stichtag des vergangenen Halbjahresabschlusses und zum Stichtag des Vorjahres. Hierbei werden entgegen den Regelungen in IAS 21 die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Tochtergesellschaften mit dem Periodendurchschnittskurs des Berichtsjahres umgerechnet. Infolge der Durchschnittsbildung lässt sich das eingesetzte Kapital nicht zu den entsprechenden Werten der Konzernbilanz zu einem Stichtag überleiten.

Konsolidierungsbuchungen wurden bei der Ermittlung des eingesetzten Kapitals vollständig berücksichtigt.

Bei den Investitionen handelt es sich um immaterielle Vermögenswerte (ohne Berücksichtigung von Geschäfts- oder Firmenwerten) und Sachanlagevermögen. Außerdem werden die Neubewertungen aus IFRS 16 auch als Investitionen ausgewiesen. Zugänge aufgrund von Neuakquisitionen sind nicht enthalten.

Der Umsatz ist regional nach dem Sitz des Kunden aufgegliedert. Das langfristige Vermögen, bestehend aus Sachanlagen inklusive der Nutzungsrechte, Geschäfts- oder Firmenwerten und sonstigen immateriellen Vermögenswerten, ist dem Standort der Vermögenswerte zugeordnet.

Informationen zu den Aktivitäten der dargestellten Segmente

Als Komplettanbieter für die Ausrüstung von Wasserkraftwerken zählt der Konzernbereich Hydro zu den weltweit führenden Industriepartnern für Wasserkraftwerksbetreiber. Das gilt für den Bereich der Stromerzeugung genauso wie für die Speicherung von Energie mittels Wasserkraft. Mit seinem Produkt- und Leistungsportfolio deckt Voith Hydro den gesamten Lebenszyklus ab und liefert alle wesentlichen Komponenten für Large- und Small-Hydro-Kraftwerke: von Generatoren, Turbinen und Pumpen über Automatisierungssysteme und digitale Lösungen für die intelligente Wasserkraft bis hin zum Aftermarket Business mit Ersatzteilen und Wartungsservices wie auch Trainingsangeboten.

Als führender Partner und Wegbereiter der Papierindustrie liefert der Konzernbereich Paper Technologien, Produkte und Dienstleistungen für den gesamten Papierherstellungsprozess aus einer Hand. Durch stetige Innovationen optimiert das Technologieunternehmen den Herstellungsprozess. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Entwicklung von ressourcenschonenden Produkten, um den Einsatz von Energie, Wasser und Faserstoffen zu reduzieren. Außerdem bietet der Konzernbereich Paper ein breites Serviceportfolio für alle Sektionen des Papierherstellungsprozesses an. Des Weiteren können Papierhersteller dank Papermaking 4.0 ihr Equipment ideal vernetzen und ihre Wettbewerbsfähigkeit mit einer effektiven und sicheren Nutzung der generierten Daten steigern.

Der Konzernbereich Turbo ist ein Komponenten- und Systemlieferant für intelligente Antriebstechnik sowie ein Anbieter maßgeschneiderter Serviceleistungen. Durch innovative und smarte Produkte bietet Voith Turbo höchste Effizienz und Zuverlässigkeit. Kunden aus zahlreichen Branchen wie Öl & Gas, Energie, Bergbau und Maschinenbau, Schiffstechnik, Schienen- und Nutzfahrzeuge setzen auf Spitzentechnologien und digitale Lösungen von Voith Turbo.

Segmentinformationen nach Geschäftsfeldern

	Hydro		Paper		Turbo
in Mio. €	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22
Umsätze mit Fremden	1.189	1.048	2.239	2.196	1.994	1.557
Umsätze mit anderen Segmenten	2	4	22	20	8	7
Segmentumsätze gesamt	1.191	1.052	2.261	2.216	2.002	1.564
EBIT	6	2	145	131	80	48
Abschreibungen auf Sachanlagen & immaterielle Vermögenswerte ²⁾	23	23	59	59	61	50
Investitionen ³⁾	18	24	83	54	65	43
Segment-Goodwill	18	18	507	516	277	271
Durchschnittlich eingesetztes Kapital	192	205	572	500	1.021	975
ROCE	2,9%	1,0%	25,4%	26,2%	7,8%	5,0%
Beschäftigte ⁴⁾	4.092	3.444	7.898	7.825	8.037	7.732

	Summe Core Business ¹⁾		Überleitung		Total
in Mio. €	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22
Umsätze mit Fremden	5.422	4.801	84	80	5.506	4.881
Umsätze mit anderen Segmenten	32	31	- 32	- 31	0	0
Segmentumsätze gesamt	5.454	4.832	52	49	5.506	4.881
EBIT	231	181	14	19	245	200
Abschreibungen auf Sachanlagen & immaterielle Vermögenswerte ²⁾	143	132	25	23	168	155
Investitionen ³⁾	166	121	22	22	188	143
Segment-Goodwill	802	805	54	63	856	868
Durchschnittlich eingesetztes Kapital	1.785	1.680	230	230	2.015	1.910
ROCE	12,9%	10,8%			12,1%	10,5%
Beschäftigte ⁴⁾	20.027	19.001	2.452	2.490	22.479	21.491

1) Zwischensumme aus Hydro, Paper und Turbo.

2) Abschreibung ohne Berücksichtigung der Abschreibung im Ergebnis aus Sondereinflüssen, da nicht im EBIT enthalten.

3) Ohne Zugänge aufgrund von Neuakquisitionen und Finanzanlagen.

4) Statistischer Personalstand am Bilanzstichtag.

Überleitung des EBIT zum Ergebnis vor Steuern des Konzerns:

in Mio. €	2022/23	2021/22
EBIT	245	200
Ergebnis aus Sondereinflüssen	-62	-66
davon PPA-Abschreibung	-25	-12
davon Restrukturierungsaufwand	-11	-15
davon aperiodische Aufwendungen aus Rechtsstreitigkeiten	0	-18
davon Wertminderungsaufwendungen auf Sachanlagen ^*	-10	-10
davon sonstige außergewöhnliche Sachverhalte	-16	-11
Sonstige Anpassungen	-1	2
Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen	-1	-4
Zinsergebnis	-24	-37
Sonstiges Finanzergebnis	0	21
Ergebnis vor Steuern	157	116

^* Weitere Informationen hierzu im Abschnitt 10. Sachanlagen.

Segmentinformationen nach Regionen

Außenumsätze (Sitz des Kunden)

	Hydro		Paper		Turbo
in Mio. €	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22
Deutschland	48	39	193	186	493	408
Ausland	1.141	1.009	2.046	2.010	1.501	1.149
davon Europa	360	227	587	570	758	554
davon Amerika	403	379	650	584	237	182
davon Asien	302	329	778	835	426	340
darin China	120	121	536	615	253	194
davon Sonstige	76	74	31	21	80	73
	1.189	1.048	2.239	2.196	1.994	1.557

	Überleitung		Total
in Mio. €	2022/23	2021/22	2022/23	2021/22
Deutschland	44	46	778	679
Ausland	40	34	4.728	4.202
davon Europa	7	7	1.712	1.358
davon Amerika	26	22	1.316	1.167
davon Asien	6	5	1.512	1.509
darin China	0	1	909	931
davon Sonstige	1	0	188	168
	84	80	5.506	4.881

Langfristige Vermögenswerte

in Mio. €	2023-09-30	2022-09-30
Deutschland	781	784
Ausland	1.395	1.457
davon Europa	754	767
darin Schweiz	292	298
davon Amerika	293	301
darin USA	244	249
davon Asien	343	383
darin China	253	290
davon Sonstige	5	6
	2.176	2.241

Sonstige Angaben

Eventualverbindlichkeiten, -forderungen und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für eventuelle finanzielle Belastungen aus Steuer-, Gerichts- oder Schiedsverfahren sind bei den jeweiligen Konzerngesellschaften in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet worden.

Darüber hinaus bestehen Risiken aus steuerlichen Rechtsstreitigkeiten und laufenden Steuerverfahren in Brasilien. Risiken in Höhe von 17,9 Mio. € beziehen sich auf Ertragsteuern. Ebenso wurden Steuerrisiken in Zusammenhang mit unter anderem Umsatzsteuern identifiziert; auf die Angabe einer Schätzung der finanziellen Auswirkungen wird verzichtet, da aus Gründen der Praktikabilität keine verlässliche Schätzung möglich ist. Es besteht gegenwärtig die Einschätzung, dass die Verfahren erfolgreich beendet werden können und somit kein Abfluss wirtschaftlicher Ressourcen erfolgen wird.

Aufgrund der laufenden steuerlichen Betriebsprüfung bei den deutschen Gesellschaften können sich weitere Veränderungen bei den Steuerpositionen ergeben.

Darüber hinaus bestehen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten in Höhe von 29,9 Mio. € (Vorjahr 30,8 Mio. €).

Es bestehen weiterhin sonstige finanzielle Verpflichtungen von Bestellobligos aus Investitionen in Höhe von 31,4 Mio. € (Vorjahr: 32,4 Mio. €).

Haftungsverhältnisse

Für die nachfolgend zu Nominalwerten angesetzten Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil der Eintritt des Risikos als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Bürgschaftsverpflichtungen	3.389	2.442
Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten	0	500
	3.389	2.942

Die Bürgschaftsverpflichtungen haben im Wesentlichen eine Laufzeit bis in das Jahr 2026.

Leasingverhältnisse

Im Voith-Konzern bestehen Miet- und Leasingverträge im Wesentlichen für Gebäude, PKW und Maschinen. Die Verträge haben im Wesentlichen Laufzeiten von einem bis zu 15 Jahren. Bei einigen Gesellschaften besteht die Option auf Mietvertragsverlängerung.

Im Zusammenhang mit Leasingverträgen wurden Verbindlichkeiten in Höhe von 35.999 Tsd. € (Vorjahr: 31.617 Tsd. €) getilgt. Inklusive der Zinszahlungen belaufen sich die Zahlungsmittelabflüsse auf 37.358 Tsd. € (Vorjahr: 32.421 Tsd. €).

Die Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung von Leasingverbindlichkeiten sind im Finanzergebnis ausgewiesen und betrugen im Geschäftsjahr 2022/23 1.830 Tsd. € (Vorjahr: 881 Tsd. €).

Die Leasingaufwendungen beinhalten Aufwendungen für kurzfristige Leasingverhältnisse in Höhe von 12.322 Tsd. € (Vorjahr: 10.650 Tsd. €) und Aufwendungen für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte in Höhe von 1.118 Tsd. € (Vorjahr: 3.543 Tsd. €), die unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen sind.

Zukünftige Mittelabflüsse in unwesentlicher Höhe wurden nicht in die Leasingverbindlichkeiten einbezogen, da es nicht hinreichend sicher ist, dass die Leasingverträge verlängert oder nicht gekündigt werden.

Erträge aus Unterleasing von Nutzungsrechten sowie Gewinne und Verluste aus Sale-and-lease-back Transaktionen sind im Voith-Konzern unwesentlich.

Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien zum 30. September 2023

	Bewertungskategorie	Buchwert zum	Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in Tsd. €	IFRS 9	2023-09-30	Fortgeführte Anschaffungskosten
Aktiva:
Flüssige Mittel	AC	412.842	412.842
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	870.175	870.175
Vertragsvermögenswerte	n.a.	660.317
Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere		239.446
Finanzinvestitionen	AC	54.273	54.273
Ausleihungen	AC	125.533	125.533
Beteiligungen (strategisch)	FVOCI / n.a.	8.367
Beteiligungen / Investitionen	FVTPL	34.966
Wertpapiere	FVOCI	16.307
Derivative Finanzinstrumente		44.434
Devisentermingeschäfte	FVTPL	18.038
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	11.816
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)	n.a.	14.580
Sonstige Forderungen		99.672
Finanzforderungen	AC	26.992	26.992
Übrige finanzielle Vermögenswerte	AC	72.680	72.680
Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	651.637	651.637
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	AC	780.374	780.374
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	n.a.	123.931
Derivative Finanzinstrumente		36.789
Devisentermingeschäfte	FVTPL	19.550
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	17.239
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)	n.a.	0
Übrige Finanzverbindlichkeiten		149.596
Übrige Finanzverbindlichkeiten	AC	72.950	72.950
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	FVTPL	76.646
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	287.068	287.068

	Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in Tsd. €	Fair Value erfolgsneutral	Fair Value erfolgswirksam
Aktiva:
Flüssige Mittel
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Vertragsvermögenswerte
Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere
Finanzinvestitionen
Ausleihungen
Beteiligungen (strategisch)	132
Beteiligungen / Investitionen		34.966
Wertpapiere	16.307
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte		18.038
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)
Sonstige Forderungen
Finanzforderungen
Übrige finanzielle Vermögenswerte
Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte		19.550
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)
Übrige Finanzverbindlichkeiten
Übrige Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	65.712	10.934
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten

in Tsd. €	Bewertungskategorie IFRS 9	Keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zugeordnet	Fair Value zum 2023-09-30
Aktiva:
Flüssige Mittel	AC		412.842
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC		870.175
Vertragsvermögenswerte	n.a.	660.317	660.317
Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere
Finanzinvestitionen	AC		54.273
Ausleihungen	AC		125.533
Beteiligungen (strategisch)	FVOCI / n.a.	8.235	132
Beteiligungen / Investitionen	FVTPL		34.966
Wertpapiere	FVOCI		16.307
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte	FVTPL		18.038
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	11.816	11.816
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)	n.a.	14.580	14.580
Sonstige Forderungen
Finanzforderungen	AC		26.992
Übrige finanzielle Vermögenswerte	AC		72.680
Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC		651.637
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	AC		754.979
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	n.a.	123.931
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte	FVTPL		19.550
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	17.239	17.239
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)	n.a.	0	0
Übrige Finanzverbindlichkeiten
Übrige Finanzverbindlichkeiten	AC		205.689
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	FVTPL		76.646
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	AC		287.068

Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien zum 30. September 2022

	Bewertungskategorie	Buchwert zum
in Tsd. € Aktiva:	IFRS 9	2022-09-30
Flüssige Mittel	AC	411.892
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	882.037
Vertragsvermögenswerte	n.a.	715.432
Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere		254.161
Finanzinvestitionen	AC	53.203
Ausleihungen	AC	124.391
Beteiligungen (strategisch)	n.a.	10.966
Beteiligungen / Investitionen	FVTPL	49.224
Wertpapiere	FVOCI	16.377
Derivative Finanzinstrumente		64.951
Devisentermingeschäfte	FVTPL	27.914
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	22.430
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)		14.607
Sonstige Forderungen		85.662
Finanzforderungen	AC	20.647
Übrige finanzielle Vermögenswerte	AC	65.015
Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	729.446
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	AC	822.520
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	n.a.	101.710
Derivative Finanzinstrumente		54.611
Devisentermingeschäfte	FVTPL	28.214
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	26.165
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)	n.a.	232
Übrige Finanzverbindlichkeiten		176.566
Übrige Finanzverbindlichkeiten	AC	98.267
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	FVTPL	78.299
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	264.527

	Wertansatz Bilanz nach IFRS 9
in Tsd. € Aktiva:	Fortgeführte Anschaffungskosten	Fair Value erfolgsneutral	Fair Value erfolgswirksam
Flüssige Mittel	411.892
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	882.037
Vertragsvermögenswerte
Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere
Finanzinvestitionen	53.203
Ausleihungen	124.391
Beteiligungen (strategisch)		137
Beteiligungen / Investitionen			49.224
Wertpapiere		16.377
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte			27.914
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)
Sonstige Forderungen
Finanzforderungen
Übrige finanzielle Vermögenswerte	65.015
Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	729.446
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	822.520
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte			28.214
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)
Übrige Finanzverbindlichkeiten
Übrige Finanzverbindlichkeiten	98.267
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen		67.362	10.937
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	264.527

in Tsd. €	Bewertungskategorie IFRS 9	Keiner Bewertungskategorie nach IFRS 9 zugeordnet	Fair Value zum 2022-09-30
Aktiva:
Flüssige Mittel	AC		411.892
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC		882.037
Vertragsvermögenswerte	n.a.	715.432	715.432
Übrige Finanzanlagen und Wertpapiere
Finanzinvestitionen	AC		53.203
Ausleihungen	AC		124.391
Beteiligungen (strategisch)	n.a.	10.829	137
Beteiligungen / Investitionen	FVTPL		49.224
Wertpapiere	FVOCI		16.377
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte	FVTPL		27.914
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	22.430	22.430
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)		14.607	14.607
Sonstige Forderungen
Finanzforderungen	AC		20.647
Übrige finanzielle Vermögenswerte	AC		65.015
Passiva:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC		729.446
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	AC		783.021
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	n.a.	101.710
Derivative Finanzinstrumente
Devisentermingeschäfte	FVTPL		28.214
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	n.a.	26.165	26.165
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)	n.a.	232	232
Übrige Finanzverbindlichkeiten
Übrige Finanzverbindlichkeiten	AC		184.836
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	FVTPL		78.299
Übrige finanzielle Verbindlichkeiten	AC		264.527

Fair-Value-Hierarchie für die in der obigen Tabelle aufgeführten finanziellen Vermögenswerte und Schulden, die zum beizulegenden Zeitwert bilanziert sind:

in Tsd. €	2023-09-30	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
Aktiva
Wertpapiere	16.307	16.307	0	0
Derivative Finanzinstrumente	44.434	0	44.434	0
Beteiligungen	35.098	0	0	35.098
Passiva
Derivative Finanzinstrumente	36.789	0	36.789	0
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	76.646	0	0	76.646
in Tsd. €	2022-09-30	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3
Aktiva
Wertpapiere	16.377	16.377	0	0
Derivative Finanzinstrumente	64.951	0	64.951	0
Beteiligungen	49.361	0	0	49.361
Passiva
Derivative Finanzinstrumente	54.611	0	54.611	0
Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	78.299	0	0	78.299

Die dreistufige Fair-Value-Hierarchie teilt die in den Bewertungstechniken zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts verwendeten Inputfaktoren in drei Stufen ein:

Stufe 1:

Inputfaktoren, die in aktiven, für das Unternehmen am Bemessungsstichtag zugänglichen Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notiert sind.

Stufe 2:

Andere Inputfaktoren als in Stufe 1, für die direkt oder indirekt auf den finanziellen Vermögenswert oder die finanzielle Schuld bezogene beobachtbare Marktdaten zur Verfügung stehen.

Stufe 3:

Inputfaktoren, für die keine beobachtbaren Marktdaten verfügbar sind.

Umgruppierungen zwischen Fair-Value-Hierarchie-Stufen werden im Konzern am Ende der Berichtsperiode vorgenommen. In den Geschäftsjahren 2022/23 und 2021/22 fanden keine Umgruppierungen zwischen einzelnen Fair-Value-Hierarchie-Stufen statt.

Die beizulegenden Zeitwerte der in Stufe 2 der Fair-Value-Hierarchie eingeordneten derivativen Finanzinstrumente basieren auf täglich beobachtbaren Devisenkursen, zugehörigen Forwardsätzen und Zinsstrukturkurven. Zusätzlich werden in der Bewertung sowohl das Kontrahenten- als auch das eigene Ausfallrisiko berücksichtigt. Inputfaktoren für die Berücksichtigung des Kontrahentenausfallrisikos sind an den Märkten beobachtbare Credit Default Swaps (CDS) der an der jeweiligen Transaktion beteiligten Kreditinstitute. Für den Voith-Konzern wurden zur Berechnung des eigenen Ausfallrisikos am Markt verfügbare CDS-Sätze verwendet.

Die in Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie eingeordneten Beteiligungen betreffen in Höhe von 35 Mio. € (Vorjahr: 49 Mio. €) solche, die der Konzern als Investments hält, um Erträge zu erzielen. Daher wurden diese Investments in die Bewertungskategorie "Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL)" eingeordnet. Zur Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Beteiligungen wurde im ersten Schritt der Fair Value je Beteiligung berechnet, der sich jeweils aus der Summe der gehaltenen Anteile sowie vorhandener Finanzmittel zum Bewertungsstichtag ergibt. Der Eigenkapitalwert der jeweiligen Beteiligung wird auf Basis eines marktorientierten Bewertungsansatzes, der Multiplikatormethode, ermittelt und errechnet sich jeweils aus dem Gesamtunternehmenswert abzüglich der Nettofinanzposition. Im vorliegenden Fall werden Multiplikatoren verwendet, die aus repräsentativen externen Transaktionen abgeleitet werden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen bis zum Bewertungsstichtag. Diese Multiplikatoren werden mit dem Durchschnitt aus erzielten operativen Ergebnissen (EBITDA) der Vergangenheit zum Gesamtunternehmenswert multipliziert. Im zweiten Schritt werden gemäß den bestehenden Eigentumsverhältnissen die auf den Voith-Konzern entfallenden Fair Values der Beteiligungen berechnet. Ein Investment dieser Bewertungskategorie mit einem Marktwert von 12,5 Mio. € wurde im Vorjahr veräußert. Des Weiteren sind Beteiligungen, die der Voith-Konzern langfristig für strategische Zwecke halten möchte und für die er die OCI-Option in Anspruch genommen hat, in der Fair-Value-Hierarchie-Stufe 3 eingeordnet. Sowohl im aktuellen Jahr als auch im Vorjahr wurden für diese Beteiligungen Marktwerte in unwesentlicher Höhe festgestellt. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden keine Dividenden erfolgswirksam aus Eigenkapitalinvestments designiert als FVOCI erfasst.

Ein Anstieg (Absinken) der Planzahlen oder sinkende (steigende) Zinssätze führen zu einem Anstieg (Absinken) des beizulegenden Zeitwerts der Beteiligung.

Die beizulegenden Zeitwerte der in Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie eingeordneten Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen betreffen sowohl Verkaufsoptionen von Minderheitsanteilseignern als auch vertraglich vereinbarte Kaufpreisraten aus zukünftigen Erwerben von Anteilen. Im Falle vertraglich fest vereinbarter Kaufpreisraten erfolgt die Bewertung erfolgswirksam durch die Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Die beizulegenden Zeitwerte der vertraglich nicht festgelegten Kaufpreisraten werden erfolgsneutral durch das Eigenkapital bewertet. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgte auf Basis der vom Management erstellten aktuellen Planung unter Anwendung der Discounted Cashflow Methode. Die Planungsprämissen werden jeweils an den aktuellen Erkenntnisstand angepasst. Die Abzinsung erfolgte mit einem risikoangepassten Diskontierungszinssatz (WACC). Im Falle von gesellschaftsvertraglichen Vereinbarungen enthalten diese in der Regel eine festgelegte Formel zur Berechnung des Kaufpreises bei Ausübung der Put-Optionen. Dabei ergeben sich die Kaufpreise aus den Brutto-Unternehmenswerten der Beteiligungen, die mithilfe der Multiplikatormethode gemäß vertraglicher Definition ermittelt werden, abzüglich der Nettoverschuldung, multipliziert mit der Beteiligungsquote der Minderheitsgesellschafter. Sofern die Andienungen erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich sind, wurden die Kaufpreise unter Verwendung eines laufzeitadäquaten Zinssatzes (WACC) auf den Bilanzstichtag abgezinst.

Ein Anstieg (Absinken) des Unternehmenswerts der zugrunde liegenden Gesellschaften führt zu einem Anstieg (Absinken) der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen. Dagegen führen steigende (sinkende) Zinssätze zu einem Absinken (Anstieg) der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen.

Die Entwicklung der beizulegenden Zeitwerte der in Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie eingeordneten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Stand zum 1. Oktober	- 28.938	8.761
Beteiligungserwerb	9.202	10.101
Ausübung Put-Optionen	5.550	15.092
Beteiligungsveräußerung FVTPL	- 18.533	- 26.478
Beteiligungsveräußerung FVOCI	- 5	0
Put-Optionen aus Unternehmenserwerben	0	- 46.222
Änderung Wertansatz	0	137
Erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasste Fair Value-Änderungen der Beteiligungen	- 4.927	6.081
Erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasste Fair Value-Änderungen der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	20	329
Erfolgsneutral erfasste Fair Value-Änderungen der Verbindlichkeiten aus dem Erwerb von Unternehmensanteilen	- 3.917	3.261
Stand zum 30. September	- 41.548	- 28.938

Die aufgrund der Angabepflicht zu bestimmenden beizulegenden Zeitwerte der zu Anschaffungskosten bzw. fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden wie folgt ermittelt:

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Forderungen sind variabel verzinslich mit Restlaufzeiten kleiner ein Jahr. Daher entsprechen die Buchwerte zum Bilanzstichtag den Marktwerten.

Da Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten regelmäßig kurze Restlaufzeiten haben, entsprechen die Buchwerte den Marktwerten.

Der Marktwert der Schuldscheindarlehen in Höhe von 395 Mio. € (Vorjahr: 419 Mio. €) wird, wie die Marktwerte von nicht börsennotierten Anleihen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten, als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinsstrukturkurve sowie der währungsdifferenziert bestimmten Credit-Spread-Curve der Voith GmbH & Co. KGaA ermittelt (Fair-Value-Hierarchie-Stufe 2).

Der Marktwert der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 140 Mio. € (Vorjahr: 120 Mio. €) wurde anhand von unternehmensinternen Plandaten berechnet. Diese beinhalten die vom Management erstellte aktuelle Planung in Form von diskontierten Cashflow-Prognosen. Die Planungsprämissen werden jeweils an den aktuellen Erkenntnisstand angepasst (Fair-Value-Hierarchie-Stufe 3).

Erfolgswirksame Nettogewinne und -verluste aus Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorien:

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)	-13.430	65.777
Finanzielle Vermögenswerte erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI)	572	529
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (FVTPL)	10.570	14.839
Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC)	-19.084	-43.599

Hinsichtlich der erfolgsneutralen Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten verweisen wir auf Tz. 19.

Die Nettogewinne und -verluste der finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten Anschaffungskosten (AC) beziehen sich im Wesentlichen auf die Klasse Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Zinserträge in Höhe von 21.925 Tsd. € (Vorjahr: 10.653 Tsd. €) und Zinsaufwendungen in Höhe von 40.353 Tsd. € (Vorjahr: 16.166 Tsd. €) für finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten betreffen solche, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Es wurden keine Zinsen für finanzielle Vermögenswerte, die erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, sowie für solche, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfasst.

Saldierung von Finanzinstrumenten

Die nachfolgende Tabelle enthält Angaben zum potenziellen Saldierungsvolumen aufgrund von Globalnettingvereinbarungen. Die Vereinbarungen erfüllen die Kriterien für die Saldierung in der Bilanz nicht. Dies liegt daran, dass der Konzern zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinerlei Rechtsanspruch auf die Saldierung der erfassten Beträge hat, da das Recht auf eine Saldierung nur beim Eintritt künftiger Ereignisse durchsetzbar ist.

	Derivative Finanzinstrumente
	Aktiva		Passiva
in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30	2023-09-30	2022-09-30
Bruttoausweis Bilanz	44.434	64.951	36.789	54.611
Potenzielles Saldierungsvolumen aufgrund von Globalnettingvereinbarungen	22.117	31.277	22.117	31.277
Potenzieller Nettobetrag	22.317	33.674	14.672	23.334

Sicherheiten

In den finanziellen Vermögenswerten sind zum Bilanzstichtag langfristige Wertpapiere in Höhe von 6.497 Tsd. € (Vorjahr: 7.118 Tsd. €) enthalten, die der Deckung künftiger Pensionsverpflichtungen dienen. Außerdem sind von den übrigen finanziellen Vermögenswerten 115 Tsd. € (Vorjahr: 114 Tsd. €) als Sicherheiten für Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten gestellt. Sie werden in Anspruch genommen, wenn die zugrunde liegenden Verpflichtungen nicht erfüllt werden bzw. die Eventualverbindlichkeiten eintreten.

Für finanzielle Verbindlichkeiten in Höhe von 131 Tsd. € (Vorjahr: 159 Tsd. €) sind Vermögenswerte als Sicherheiten gestellt.

Risikomanagement

Grundsätze des finanziellen Risikomanagements

Der weltweit agierende Voith-Konzern ist im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit Teilen seiner Verbindlichkeiten, Vermögenswerte und Transaktionen Risiken aus Veränderungen von Zinssätzen sowie Wechselkursschwankungen ausgesetzt, die einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Risiken zu steuern und zu begrenzen.

Die Grundsätze der Finanzpolitik werden von der Geschäftsführung der Voith GmbH & Co. KGaA festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Corporate Finance, ein Zentralbereich der Voith GmbH & Co. KGaA, setzt die Finanzpolitik um und berichtet dem für Finanzen zuständigen Geschäftsführer regelmäßig über die finanzielle Lage und setzt ihn über das aktuelle Risiko-Exposure in Kenntnis. Bestimmte finanzielle Transaktionen bedürfen einer gesonderten Genehmigung durch die Konzerngeschäftsführung. Die langfristige Refinanzierung wird über die Voith GmbH & Co. KGaA kontrahiert.

Die aus dem operativen Geschäft sowie den daraus resultierenden Finanzierungserfordernissen entstehenden Währungs- und Zinsrisiken werden durch den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten begrenzt. Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt nach klaren, konzernweit einheitlichen Richtlinien, deren Einhaltung laufend kontrolliert wird. Sicherungsgeschäfte und Liquiditätsanlagen werden ausschließlich mit Finanzinstituten abgeschlossen, die über eine einwandfreie Bonität verfügen.

Kreditrisiko

Der Konzern schließt Geschäfte ausschließlich mit anerkannten, kreditwürdigen Dritten ab. Kunden, die mit dem Konzern Geschäfte auf Kreditbasis abschließen möchten, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen.

Liquide Mittel und sonstige finanzielle Vermögenswerte:

Sonstige finanzielle Vermögenswerte im Sinne des internen Risikomanagements umfassen im Wesentlichen Zahlungsmittel und kurzfristige Wertpapiere. Das im Zusammenhang mit Termingeldanlagen entstehende Kontrahentenrisiko wird begrenzt durch die Auswahl solventer Bankpartner und Verteilung dieser Zahlungsmittel auf mehrere Kontrahenten. Für Bankpartner bestehen bonitätsabhängige Limite (abgeleitet aus Credit Default Swaps/Rating), welche kontinuierlich überwacht werden. Wird bei den CDS-Sätzen eine definierte Schwelle überschritten, reduzieren sich die Limite und die Zahlungsmittel müssen allokiert werden. Darüber hinaus ist der Voith-Konzern in Wertpapieren investiert, deren Risikoüberwachung zentral vorgenommen wird. Die Low Credit Risk Exemption kommt zur Anwendung. Der Voith-Konzern allokiert Geldanlagen primär bei Geschäftspartnern mit Investmentgrade Rating. Sämtliche Kontrahenten werden zudem über ein Risikomanagementsystem basierend auf CDS-Sätzen kontinuierlich überwacht.

Aus den sonstigen finanziellen Vermögenswerten des Konzerns, besteht bei Ausfall des Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwerts der entsprechenden Instrumente. Hinsichtlich der abgegebenen Finanzgarantien verweisen wir auf die Ausführungen zu Haftungsverhältnissen. Derartig mögliche Vermögensverluste können entstehen, wenn einzelne Handelspartner ihre Vertragsverpflichtungen nicht erfüllen. Hierfür bestehen in der Regel keine Sicherheiten.

Voith verwendet für die Ermittlung der Expected Credit Losses für sonstige Finanzinstrumente ein Bewertungsmodell, bei dem die Ermittlung des ECL auf am Kapitalmarkt beobachtbaren Ausfallwahrscheinlichkeiten basiert, die jeweils für die einzelnen Kontrahenten und zugehörigen Exposures angewendet werden. Die Ableitung marktorientierter Ausfallwahrscheinlichkeiten für die relevanten Kontrahenten erfolgt anhand entsprechender CDS-Sätze (Credit Default Swap), die die zukünftig erwarteten Kreditausfälle abbilden. Im Konzernabschluss ist der ECL für sonstige Finanzinstrumente von untergeordneter Bedeutung, deswegen wird auf weitergehende Angaben zur Quantifizierung verzichtet.

Von einem signifikant gestiegenen Kreditrisiko wird ausgegangen, wenn die finanziellen Vermögenswerte mehr als 30 Tage überfällig sind. Von einem Ausfallereignis wird ausgegangen, sofern die finanziellen Vermögenswerte mehr als 90 Tage überfällig sind. Objektive Hinweise auf eine Wertminderung liegen beispielsweise vor, wenn die Schuldner signifikante finanzielle Schwierigkeiten aufweisen oder es zu einem Vertragsbruch wie Überfälligkeit kommt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen:

Das Kreditrisiko aus Liefer- und Leistungsgeschäften bemisst sich nach Fabrikations- und Forderungsrisiko. Im Voith-Konzern ist der Umgang mit diesen Risiken verbindlich geregelt. Das maximale Ausfallrisiko ist auf den Buchwert der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 870.175 Tsd. € (Vorjahr: 882.037 Tsd. €) begrenzt. Vertragsvermögenswerte unterliegen einem maximalen Ausfallrisiko in Höhe von 660.317 Tsd. € (Vorjahr: 715.432 Tsd. €). Durch gehaltene Sicherheiten wird das maximale Kredit- und Ausfallrisiko für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 152.455 Tsd. € (Vorjahr: 105.331 Tsd. €) und für Vertragsvermögenswerte um 92.775 Tsd. € (Vorjahr: 75.755 Tsd. €) gemindert.

Ab einem definierten Auftragswert besteht eine generelle Pflicht zur Risikoprüfung. Aufträge von Kunden unterhalb einer definierten Bonitätsgrenze, die keinen adäquaten Garantiegeber vorweisen können, werden ohne separate Genehmigung durch die Entscheidungsgremien ungesichert nicht angenommen.

Die politischen Fabrikations- und Forderungsrisiken sind i. d. R. ab der Euler-Hermes-Länderkategorie 3 abzusichern, sofern im Einzelfall nicht eine Freigabe durch die Entscheidungsgremien erfolgt. Ferner erfolgt ab dem Erreichen eines definierten Auftragswerts eine weitere Risikoprüfung. Die notwendigen Kreditsicherungen erfolgen über ECAs (Export Credit Agencies) oder werden am privaten Versicherungsmarkt beschafft bzw. durch Bankprodukte vorgenommen.

Das Wertminderungsmodell des IFRS 9 sieht eine Risikovorsorge für erwartete Kreditausfälle (ECL) vor. Die Bilanzierung ist damit nah am zukunftsorientierten Kreditrisikomanagement und macht ein Modell zur Bewertung von Kreditausfallrisiken für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie auch für Vertragsvermögenswerte erforderlich, welches zukunftsgerichtete, makroökonomische Faktoren ("Forward Looking Information") berücksichtigt. Der IFRS 9 macht keine Vorschriften zur konkreten Modellgestaltung.

Der IFRS 9 lässt eine reine Fortschreibung von in der Vergangenheit beobachteten Kreditausfällen nicht zu, das heißt, dass auch für Kunden mit historisch guter Bonität immer eine gewisse Ausfallwahrscheinlichkeit besteht.

Voith verwendet ein vereinfachtes Bewertungsmodell, bei dem die Ermittlung des ECL auf am Kapitalmarkt beobachtbaren Ausfallwahrscheinlichkeiten basiert, die jeweils für einzelne Regionen sowie Konzernbereiche auf den Forderungsbestand sowie auf die Vertragsvermögenswerte (Exposure) angewendet werden. Die Zuordnung des Gesamt-Exposures zu den relevanten Regionen wird hierbei abgeleitet aus der regionalen Umsatzaufteilung des vergangenen Geschäftsjahres. Die Ableitung marktorientierter Ausfallwahrscheinlichkeiten für die relevanten Regionen und Konzernbereiche erfolgt anhand entsprechender CDS-Sätze (Credit Default Swap), die die zukünftig erwarteten Kreditausfälle abbilden. Die im Exposure noch enthaltenen einzelwertberichtigten und gesicherten Forderungen werden entsprechend berücksichtigt.

Grundsätzlich hat die Ermittlung erwarteter Kreditverluste auf Einzelinstrumentenebene zu erfolgen, jedoch wird unter Vereinfachungsaspekten auch ein Clustering als zulässig angesehen und ist in der Praxis üblich. In Bezug auf ein Clustering ist zu beachten, dass die Cluster homogene Charakteristika der Finanzinstrumente aufweisen müssen. Hierbei wird unterstellt, dass die ausstehenden Forderungen jeweils gleichartige Risikomerkmale aufweisen und somit gleichartigen Ausfallwahrscheinlichkeiten unterliegen. Voith clustert nach den Konzernbereichen Hydro, Paper, Turbo und Others sowie nach den geographischen Regionen.

Abgeleitet aus dem ECL-Modell ergibt sich die nachfolgende Struktur der externen Ausfallrisiko-Ratingklassen:

in Tsd. €	External Rating	Aufteilung Forderungen	Bruttobuchwert ^*	Wertminderung	Nettobuchwert	Verlustrate
2023-09-30
Low Risk	AAA bis BBB-	88%	1.458.921	-8.147	1.450.774	0,56%
Medium Risk	BB+ bis BB-	6%	97.784	-638	97.146	0,65%
High Risk	B+ bis B-	6%	97.665	-6.641	91.024	6,80%
2022-09-30
Low Risk	AAA bis BBB-	91%	1.553.327	-12.538	1.540.789	0,81%
Medium Risk	BB+ bis BB-	7%	61.003	-739	60.264	1,21%
High Risk	B+ bis B-	1%	117.110	-4.750	112.360	4,06%

^* Bruttobuchwert abzüglich Einzelwertberichtigungen und ohne Berücksichtigung aktivischer Absetzung von Rückstellungen

Dem angewendeten Wertminderungsmodell liegt ein Ausfallereignis der Forderung nach einer Überfälligkeit von 365 Tagen zugrunde. Die Finanzinstrumente im ECL-Modell weisen in allen Risikoklassen keine beeinträchtigte Bonität auf.

Im Vorfeld der Anwendung des Modells auf Konzernebene betrachten die Voith Gesellschaften den Forderungsbestand bezüglich objektiver Hinweise auf Wertminderung, wie zum Beispiel grundlos verspätete Zahlungen des Schuldners, signifikante Verschuldung oder Vertragsbruch. Der Bruttobuchwert der wertberichtigten Kundenforderungen wird letztendlich ausgebucht, wenn der Schuldner insolvent und das Insolvenzverfahren eröffnet ist.

Im Voith-Konzern bestehen keine wesentlichen Risikokonzentrationen. Die Konzernpolitik beschränkt das Kreditrisiko nicht auf eine Finanzinstitution, sondern führt Investitionen mit verschiedenen kreditwürdigen Finanzinstituten durch. Daneben gibt es keine wesentliche Konzentration der Kundenstruktur in einer bestimmten geografischen Region. Die Unternehmensgruppe ermittelt Wertberichtigungen für zweifelhafte Konten unter Berücksichtigung bestimmter Kunden, historischer Trends, Industriezweige und anderer Informationen.

Liquiditätsrisiko

Um finanzielle Verpflichtungen stets erfüllen zu können, hat der Voith-Konzern ausreichend Barlinien und syndizierte Kredite mit seinen Bankpartnern verhandelt.

Im Februar 2020 hat Voith ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 400 Mio. €, mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren, aufgenommen. Die Tranchen werden mit fixen (169 Mio. €) oder variablen Zinsen auf Basis des 6M Euribor (231 Mio. €) vergütet. Die variablen Zinsen wurden im Geschäftsjahr 2021/22 mit Zinsswaps fixiert. Von den im Geschäftsjahr 2021/22 abgeschlossenen langfristigen Darlehen in Höhe von 200 Mio. € werden 100 Mio. € variabel auf Basis des Euribors verzinst sowie 100 Mio. € fest verzinst. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden keine neuen langfristigen Darlehen aufgenommen.

Der im Oktober 2022 erfolgreich refinanzierte Euro-Kredit in Höhe von 600 Mio. € wurde im Geschäftsjahr 2022/23 planmäßig um ein Jahr verlängert. Die Kreditlinie ist nicht in Anspruch genommen und steht als strategische Liquiditätsreserve bis 2028, zuzüglich einer Verlängerungsoption bis 2029, zur Verfügung. Er beinhaltet eine Aufstockungsoption, mit der die Fazilität nach Zustimmung der Banken auf bis zu 800 Mio. € erhöht werden kann.

Der in 2019 refinanzierte revolvierende syndizierte Kredit in China steht mit 1.400 Mio. RMB bis Juni 2024 zur Finanzierung des lokalen Umlaufvermögens zur Verfügung. Aktuell ist diese Fazilität nicht in Anspruch genommen.

Den Kreditfazilitäten liegen dem Voith-Rating entsprechende marktübliche Konditionen und Vertragsbedingungen zugrunde. Wie in den Jahren zuvor wurden auch im Geschäftsjahr 2022/23 alle Vertragsbedingungen vollständig eingehalten. Das von der Ratingagentur Moody's vergebene Rating steht unverändert auf Ba1 stable.

Die Liquiditätssicherstellung der Konzerngesellschaften erfolgt durch Cashpools, Inter-Company-Darlehen und durch die Allokation von externen Banklinien auf die einzelnen operativen Einheiten. Corporate Finance erstellt monatlich einen Finanzstatus für die gesamte Unternehmensgruppe. Salden zentraler Bank- und Cashpool-Konten sowie Avale stehen täglich zur Verfügung.

Die folgende Aufstellung zeigt die undiskontierten vertraglich vereinbarten Zahlungsmittelabflüsse aus Finanzinstrumenten:

in Tsd. €	Stand zum 2023-09-30	Cashflows < 1 Jahr	Cashflows 1-5 Jahre	Cashflows > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	651.637	651.603	41	0
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	780.374	175.504	617.775	46.847
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	123.931	34.951	74.164	20.940
Übrige Finanzverbindlichkeiten	149.596	31.716	74.232	43.648
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	287.068	267.586	18.860	622
Derivative Finanzinstrumente	36.789
Auszahlungen		709.518	187.938	0
Einzahlungen		- 676.918	- 175.037	0
	2.029.395	1.193.960	797.973	112.057
in Tsd. €	Stand zum 2022-09-30	Cashflows < 1 Jahr	Cashflows 1-5 Jahre	Cashflows > 5 Jahre
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	729.446	729.445	282	0
Verbindl. ggü. Kreditinstituten / Wechsel	822.520	203.734	601.073	48.862
Finanzverbindlichkeiten aus Leasingverträgen	101.710	30.668	62.199	9.865
Übrige Finanzverbindlichkeiten	176.566	39.026	64.706	73.951
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	264.527	243.986	20.760	2.087
Derivative Finanzinstrumente	54.611
Auszahlungen		789.226	175.841	578
Einzahlungen		- 748.185	- 154.494	- 501
	2.149.380	1.287.900	770.367	134.842

Daneben bestehen zur Sicherung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit und Steuerung der Liquidität flüssige Mittel und kurzfristige Wertpapiere, die grundsätzlich jederzeit in Zahlungsmittel transferiert werden können.

Die Derivate umfassen zum einen Zahlungsmittelabflüsse derivativer Finanzinstrumente mit negativem Marktwert, bei denen ein Bruttozahlungsausgleich vereinbart worden ist. Bei diesen Derivaten stehen den Zahlungsmittelabflüssen entsprechende Zahlungsmittelzuflüsse gegenüber, die in obiger Tabelle getrennt nach Ein- und Auszahlungen (brutto) enthalten sind. Sofern zum anderen ein Nettozahlungsausgleich vorgenommen wird, werden die Zahlungsmittelab- und -zuflüsse saldiert dargestellt.

Es wird nicht erwartet, dass ein in die Fälligkeitsanalyse einbezogener Zahlungsstrom erheblich früher anfallen könnte oder zu einem wesentlich abweichenden Betrag anfällt.

Finanzmarktrisiko

Wechselkursrisiko:

Der Voith-Konzern ist aufgrund seiner weltweiten Produktions- und Handelsaktivitäten Wechselkursschwankungen ausgesetzt. Diese Währungsrisiken bestehen insbesondere dort, wo Forderungen, Verbindlichkeiten, flüssige Mittel, Auftragseingänge/Bestellungen (feste Verpflichtung/geplante Transaktionen) in einer anderen Währung als der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft bestehen bzw. entstehen werden.

Währungssicherungen werden im Wesentlichen über Corporate Finance und deren Regional Finance Center kontrahiert. Die Transaktionsrisiken aus dem internationalen Lieferungs- und Leistungsverkehr werden primär durch den Einsatz von Devisentermingeschäften begrenzt. Grundsätzlich werden alle Fremdwährungstransaktionen im Voith-Konzern gesichert. Wesentliche Bilanzposten sowie Aufträge werden dabei im Rahmen des Hedge Accounting (Full Fair Value Ansatz) einzeln gesichert. Das Fremdwährungsrisiko entspricht demnach im Wesentlichen dem Nominalwert der Devisentermingeschäfte.

Im Projektgeschäft wird im Vorlauf von externen Sicherungsgeschäften sowohl die Sicherungsbeziehung als auch die Risikomanagementzielsetzung und -strategie im Hinblick auf zu besichernde Grundgeschäfte bzw. Transaktionen dokumentiert.

Um mit der Risikomanagementstrategie des Voith-Konzerns übereinzustimmen, müssen die Absicherungen hochwirksam sein. Durch die nachgewiesene Effektivität der Sicherungsbeziehung erhalten diese Geschäfte einen Hedge-Accounting-Status. Der Konzern beurteilt mithilfe der Dollar-Offset und Critical-Term-Match-Methode, ob das in jeder Sicherungsbeziehung designierte Derivat voraussichtlich effektiv sein wird und effektiv war. Wechselkursschwankungen wirken sich somit in der Erfolgsrechnung nicht aus und nehmen keinen Einfluss auf die projektbegleitende Kalkulation.

Bei diesen Sicherungsbeziehungen können sowohl die Auswirkungen des Kreditrisikos der Gegenparteien und des Konzerns auf den beizulegenden Zeitwert der Devisenterminkontrakte, die sich nicht in der Änderung des beizulegenden Zeitwerts der abgesicherten Zahlungsströme widerspiegeln, die auf die Änderung der Wechselkurse zurückzuführen sind, sowie Änderungen des Zeitpunkts der abgesicherten Geschäfte Hauptursachen für Ineffektivität sein.

Im Voith-Konzern werden Finanzderivate extern über Corporate Finance im Auftrag der Konzerngesellschaften gehandelt. Konzerngesellschaften in devisenrechtlich beschränkten Ländern sichern Währungsrisiken lokal ab. Die zentrale Disposition, Überwachung und Dokumentation aller von Corporate Finance bzw. von den Konzerngesellschaften abgeschlossenen Devisensicherungen erfolgt mittels der konzernweit installierten Treasury-Management-Software.

Für den Voith-Konzern sind die Veränderungen des US-Dollar-Wechselkurses von Bedeutung. Das USD-Netto-Exposure betrug zum 30. September 2023 125 Mio. € (Vorjahr: 191 Mio. €). Unter Einbeziehung der relevanten Bilanzpositionen ergeben sich folgende Auswirkungen auf das Ergebnis und auf das Konzerneigenkapital: Fällt der US-Dollar um 5%, erhöht sich der Gewinn vor Steuern um 873 Tsd. € (Vorjahr: Erhöhung um 652 Tsd. €) und das sonstige Ergebnis erhöht sich um 1.710 Tsd. € (Vorjahr: Erhöhung um 3.464 Tsd. €). Steigt der US-Dollar dagegen um 5%, verringert sich der Gewinn vor Steuern um 873 Tsd. € (Vorjahr: Verringerung um 652 Tsd. €) und das sonstige Ergebnis verringert sich um 1.710 Tsd. € (Vorjahr: Verringerung um 3.464 Tsd. €). Außerdem sind im Voith-Konzern die Veränderungen des CNY-Wechselkurses wesentlich. Das erstmalig zum 30. September 2023 in die Sensitivitätsanalyse einbezogene CNY-Netto-Exposure betrug zum 30. September 2023 50 Mio. €. Die Auswirkungen auf das Ergebnis und auf das Konzerneigenkapital sind unter Berücksichtigung der relevanten Bilanzpositionen wie folgt: Fällt der CNY um 5% verringert sich der Gewinn vor Steuern um 3.036 Tsd. € und das sonstige Ergebnis entsprechend. Steigt der CNY dagegen um 5% erhöht sich der Gewinn vor Steuern und entsprechend das sonstige Ergebnis um 3.036 Tsd. €. Das Exposure für SEK in Höhe von 63 Mio. € (Vorjahr: 112 Mio. €) wurde nicht in der Sensitivitätsanalyse berücksichtigt.

Zinsänderungsrisiko:

Das Zinsrisiko bestehender externer Refinanzierung des Voith-Konzerns wird zentral analysiert und durch Corporate Finance gesteuert. Zinsrisiken durch eventuelle Wertschwankungen eines Finanzinstruments aufgrund von Änderungen der Marktzinssätze bestehen insbesondere bei mittel- und langfristigen festverzinslichen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten. Das Marktwertrisiko bei festverzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten bzw. das Zinsänderungsrisiko bei variabel verzinsten Forderungen und Verbindlichkeiten wird fallweise abgesichert durch z.B. Zinsswaps und, sofern sachgerecht, wird Hedge Accounting angewendet.

Die Risikomanagementstrategie des Voith-Konzerns fordert hochwirksame Absicherungen. Die Geschäfte erhalten durch die nachgewiesene Effektivität Hedge Accounting Status. Der Nachweis der Effektivität der Sicherungsbeziehung erfolgt mithilfe der Critical Term Match Methode sowie der Dollar-Offset Methode. Zinsschwankungen wirken sich somit im Zinsergebnis nicht aus.

Bei diesen Sicherungsbeziehungen können die Auswirkungen des Kreditrisikos der Gegenparteien und des Konzerns auf den beizulegenden Zeitwert der Zinsderivate, die sich nicht in der Änderung des beizulegenden Zeitwerts der abgesicherten Zinszahlungen widerspiegeln, Hauptursachen für Ineffektivitäten sein.

Die Vermögenspositionen bestehen im Wesentlichen aus Bankguthaben, die am Geldmarkt angelegt sind bzw. dazu genutzt werden, die bestehenden Cashpools zu finanzieren. Die am Cashpool teilnehmenden Konzerngesellschaften sind durch tägliches Zerobalancing keinen externen Zinsrisiken ausgesetzt.

Auf der Aufwandseite resultiert das Zinsänderungsrisiko aus einem Schuldscheindarlehen sowie aus verschiedenen Bankdarlehen.

Die folgende Tabelle gruppiert die Buchwerte der wesentlichen Finanzinstrumente des Konzerns, die einem Zinsänderungsrisiko unterliegen, nach vertraglich festgesetzter Fälligkeit:

in Tsd. €	Innerhalb eines Jahres	1-2 Jahre	2-3 Jahre	3-4 Jahre
2023-09-30
Variabel verzinslich
Flüssige Mittel	412.842	0	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	153.043	100.711	711	711
Festverzinslich
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	736	200.586	21.719	261.028
in Tsd. €		4-5 Jahre	über fünf Jahre	Summe
2023-09-30
Variabel verzinslich
Flüssige Mittel		0	0	412.842
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		588	0	255.764
Festverzinslich
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		737	39.802	524.608
in Tsd. €	Innerhalb eines Jahres	1-2 Jahre	2-3 Jahre	3-4 Jahre
2022-09-30
Variabel verzinslich
Flüssige Mittel	411.892	0	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	155.236	101.109	711	711
Festverzinslich
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	38.732	737	200.480	21.711
in Tsd. €		4-5 Jahre	über fünf Jahre	Summe
2022-09-30
Variabel verzinslich
Flüssige Mittel		0	0	411.892
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		711	887	259.365
Festverzinslich
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		260.967	40.528	563.155

Der variable Teil des Schuldscheindarlehens wird in den fest verzinslichen Verbindlichkeiten dargestellt, da dieser durch Zinsswaps abgesichert wird. Bei einer Zinserhöhung von 100 Basispunkten würden sich die Marktwerte der Zinsswaps und entsprechend das sonstige Ergebnis um 4,4 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €) erhöhen. Eine Zinsreduzierung um 100 Basispunkte hätte eine Reduzierung der Marktwerte der Zinsswaps und entsprechend des sonstigen Ergebnisses um 4,5 Mio. € (Vorjahr: 6,3 Mio. €) zur Folge.

Das Zinsergebnis aus den übrigen wesentlichen variabel verzinslichen Finanzinstrumenten wäre um 1,6 Mio. € höher (niedriger) (Vorjahr: 1,5 Mio. € höher (niedriger)) ausgefallen, wenn das Marktzinsniveau zum 30. September 2023 um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre. Dieser Effekt resultiert im Wesentlichen aus variabel verzinslichen Finanzinstrumenten in der Währung CNY (1,3 Mio. €, Vorjahr: 1,4 Mio. €) sowie in der Währung EUR (-1,6 Mio. €, Vorjahr: -1,7 Mio. €). Der Rest setzt sich aus unwesentlichen Beträgen in verschiedenen Währungen zusammen, vor allem aus USD, INR, BRL und CAD.

Wertpapier- und Aktienkursrisiko:

Der Voith-Konzern hält Wertpapiere in der Bewertungskategorie "Bewertung erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (FVOCI)" in Höhe von 16 Mio. € (Vorjahr: 16 Mio. €). Würden sich die zugrunde liegenden Aktienkurse um 10% ändern, würde sich das Eigenkapital um 10% des Buchwertes der jeweiligen Aktien ändern.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass das offene Kursrisiko kontinuierlich analysiert wird und entsprechende Maßnahmen abgestimmt werden.

Rohstoffpreisrisiko:

Der Voith-Konzern ist Risiken aus der Änderung von Rohstoffpreisen ausgesetzt, da sich diese auch in den zumeist benötigten Halbfertigerzeugnissen niederschlagen. Der Voith-Zentraleinkauf ermittelt regelmäßig seinen Materialbedarf hinsichtlich Art, Volumen und Bedarfsterminen. Auf Anforderung des Zentraleinkaufs in Abstimmung mit den Konzerngesellschaften können entsprechende Rohstoffterminkontrakte über Corporate Finance abgeschlossen werden, um latente Rohstoffpreisrisiken zu begrenzen. Im Geschäftsjahr bestanden keine Rohstoffterminkontrakte.

Sicherungsbeziehungen:

Zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken bestanden folgende Positionen:

	Nominalwerte ^*		positive Marktwerte		negative Marktwerte
in Tsd. €	< 1 Jahr	> 1 Jahr	< 1 Jahr	> 1 Jahr	< 1 Jahr	> 1 Jahr
2023-09-30
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	425.236	157.787	9.366	2.450	12.407	4.832
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)	0	0	0	0	0	0
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)		231.500		14.580	0	0
Sonstige Derivate	867.649	124.164	14.436	3.602	16.411	3.139
	1.292.885	513.451	23.802	20.632	28.818	7.971

	Nominalwerte ^*		positive Marktwerte		negative Marktwerte
in Tsd. €	< 1 Jahr	> 1 Jahr	< 1 Jahr	> 1 Jahr	< 1 Jahr	> 1 Jahr
2022-09-30
Devisentermingeschäfte (Fair-Value-Hedges)	457.869	143.191	13.404	9.026	19.752	6.413
Devisentermingeschäfte (Cashflow-Hedges)	1.237	0	0	0	232	0
Zinsswaps (Cashflow-Hedges)	0	231.500	0	14.607	0	0
Sonstige Derivate	821.786	211.912	17.737	10.177	19.053	9.161
	1.280.892	586.603	31.141	33.810	39.037	15.574

^* Nominalwerte bezeichnen die Volumina der Grundgeschäfte in Landeswährung, umgerechnet mit dem Stichtagskurs.

Positive Marktwerte werden am Bilanzstichtag als sonstige finanzielle Vermögenswerte und negative Marktwerte als Finanzverbindlichkeiten (bei finanziellen Grundgeschäften) bzw. sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (bei operativen Grundgeschäften) ausgewiesen.

Die Marktwerte der Devisentermingeschäfte wurden als Barwerte der Zahlungsströme unter Berücksichtigung der jeweiligen vertraglich vereinbarten Terminkurse und des Terminkurses am Bilanzstichtag ermittelt. Die Durchschnittskurse der abgeschlossenen Devisentermingeschäfte für wesentliche Währungspaare stellen sich zum 30. September 2023 wie folgt dar:

	durchschnittliche Sicherungskurse
	< 1 Jahr	> 1 Jahr
USD/EUR	1,04	1,14
CNY/EUR	7,84	9,01
BRL/USD	5,23	5,65
CNY/USD	6,95	6,71
INR/USD	83,33	87,64

Der durchschnittliche Zinssatz für die Zinsabsicherungen beläuft sich auf 1,003%.

Absicherung des beizulegenden Zeitwerts:

Der Konzern designiert Fair-Value-Hedges überwiegend zur Absicherung von Währungsrisiken.

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurde aus derivativen Finanzinstrumenten, die als Fair-Value-Hedges klassifiziert waren, ein Verlust von 1.688 Tsd. € (Vorjahr: Verlust von 4.597 Tsd. €) erfasst. Da die Sicherungsinstrumente im Wesentlichen als hocheffektiv eingestuft wurden, resultierte aus der Stichtagsbewertung der gesicherten Grundgeschäfte ein gegenläufiges Ergebnis in entsprechender Höhe.

In der folgenden Tabelle sind die Bewertungseffekte der abgesicherten Grundgeschäfte ("Firm Commitments") sowie die Wertänderung der Grundgeschäfte, die als Grundlage zur Ermittlung der Ineffektivität herangezogen wurden, dargestellt. Die Wertänderung der Sicherungsinstrumente, die als Grundlage zur Ermittlung der Ineffektivität herangezogen wurden, entspricht der Wertänderung der gesicherten Grundgeschäfte.

	Firm Commitments
in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30
Bilanzposition
übrige finanzielle Vermögenswerte	15.809	15.251
Finanzverbindlichkeiten bzw. übrige finanzielle Verbindlichkeiten	12.253	15.812
Wertänderung der gesicherten Grundgeschäfte, die als Grundlage zur Ermittlung der Ineffektivität herangezogen wurden	-5.423	-3.735

Im Geschäftsjahr 2022/23 ergaben sich negative Ergebniseffekte in Höhe von 3,2 Mio. € aufgrund von Ineffektivitäten (Vorjahr: positiv 3,4 Mio. €), die in den übrigen Aufwendungen enthalten sind.

Wertänderungen aus derivativen Finanzinstrumenten, die die Anforderungen des IAS 39 für Hedge Accounting nicht erfüllen, werden am Bilanzstichtag erfolgswirksam in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst.

Absicherung von Cashflows:

Zum 30. September 2023 bestehen Absicherungen künftiger Cashflows, die Zinsrisiken unterliegen.

Die Sicherungsbeziehungen zur Absicherung von Zinsrisiken wurden als hocheffektiv eingestuft. Daher wurde zum 30. September 2023 ein nicht realisierter Verlust in Höhe von 27 Tsd. € (Vorjahr: Gewinn in Höhe von 14.415 Tsd. €) in den sonstigen Rücklagen des Konzerneigenkapitals erfasst.

In der folgenden Tabelle sind die Bewertungseffekte der abgesicherten Grundgeschäfte ("Forecast Transactions") sowie die Wertänderung der Grundgeschäfte, die als Grundlage zur Ermittlung der Ineffektivität herangezogen wurden, dargestellt. Die Wertänderung der Sicherungsinstrumente, die als Grundlage zur Ermittlung der Ineffektivität herangezogen wurden, entspricht der Wertänderung der gesicherten Grundgeschäfte.

	Wechselkursrisiko		Zinsänderungsrisiko
	Forecast Transactions		Variabel verzinste Instrumente
in Tsd. €	2023-09-30	2022-09-30	2023-09-30	2022-09-30
Veränderung der beizulegenden Zeitwerte der Grundgeschäfte	-81	192	27	-14.607
Sicherungsrücklage	0	-231	14.580	14.607
Wertänderung der gesicherten Grundgeschäfte, die als Grundlage zur Ermittlung der Ineffektivität herangezogen wurden	-81	192	27	-14.607

In den Geschäftsjahren 2021/22 und 2022/23 ergaben sich keine Ergebniseffekte aufgrund von Ineffektivitäten.

Im Geschäftsjahr 2022/23 erfolgte eine Umgliederung aus den sonstigen Rücklagen in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen der Gewinn-und-Verlust-Rechnung in Höhe von 150 Tsd. € (Vorjahr: 407 Tsd. €) aufgrund der Beendigung von Sicherungsgeschäften. Es wurden keine Effekte in der Gewinn-und-Verlust Rechnung umgegliedert, die sich auf die Zinsswaps beziehen.

Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr 2022/23 insgesamt 231.884 Tsd. € (Vorjahr: 212.544 Tsd. €).

Hiervon wurden 3.112 Tsd. € (Vorjahr: 5.441 Tsd. €) als Entwicklungskosten in der Bilanz aktiviert. Die übrigen Aufwendungen betreffen in Höhe von 169.751 Tsd. € (Vorjahr: 155.702 Tsd. €) Aktivitäten für nicht kundenspezifische Neu- und Weiterentwicklungen sowie in Höhe von 59.021 Tsd. € (Vorjahr: 51.401 Tsd. €) Entwicklungsaktivitäten, die im Rahmen von Kundenaufträgen anfielen.

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

In Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit steht die Voith GmbH & Co. KGaA sowohl mit den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen als auch mit weiteren nahestehenden Unternehmen und Personen (Familiengesellschafter, Aufsichtsräte und Mitglieder der Geschäftsführung) in Beziehung.

Im Geschäftsjahr 2007/08 wurde ein Tochterunternehmen der damaligen Voith GmbH im Rahmen einer Transaktion unter gemeinsamer Kontrolle an die Familiengesellschafter verkauft. Dieses Unternehmen, die JMV GmbH & Co. KG, Heidenheim an der Brenz ist im Geschäftsjahr 2019/20 auf die JMV SE & Co. KG, Heidenheim an der Brenz, angewachsen. Diese bildet seither das oberste Mutterunternehmen des Voith-Konzerns.

Alle Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen werden grundsätzlich zu marktüblichen Konditionen abgewickelt.

Mitglieder der Geschäftsführung der Voith Management GmbH, Mitglieder des Aufsichtsrates der Voith GmbH & Co. KGaA und Familiengesellschafter sind Mitglieder in Aufsichts- und Verwaltungsräten von anderen Unternehmen, mit denen Voith im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Beziehungen unterhält. Soweit Geschäfte mit diesen Unternehmen getätigt werden, werden diese zu Bedingungen ausgeführt, wie sie auch mit fremden Dritten üblich sind.

An Mitglieder des Aufsichtsrats sowie ehemalige Mitglieder des Vorstands wurden für Dienst- und Beratungsleistungen zu marktüblichen Konditionen insgesamt 600 Tsd. € (Vorjahr: 680 Tsd. €) bezahlt. Von sonstigen nahestehenden Unternehmen wurden Beratungsleistungen über insgesamt 460 Tsd. € (Vorjahr: 460 Tsd. €) erbracht, wobei die letzte Quartalsrechnung in Form einer Rückstellung in Höhe von 115 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) berücksichtigt wurde. Somit gibt es keine Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum 30. September 2023 (Vorjahr: 115 Tsd. €).

Den größten Teil des Lieferungs- und Leistungsvolumens mit nahestehenden Unternehmen und Personen zeigt folgende Tabelle:

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Verbindlichkeiten gegen Familiengesellschafter	4.757	9.165
Von assoziierten Unternehmen bezogene Leistungen	749	261
Für assoziierte Unternehmen erbrachte Leistungen	290	292
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	871	437
Verbindlichkeiten gegen assoziierte Unternehmen	700	1.073
Von sonstigen Beteiligungen bezogene Leistungen	3.717	2.732
Für sonstige Beteiligungen erbrachte Leistungen	19.053	12.020
Forderungen gegen sonstige Beteiligungen inkl. geleisteter Anzahlungen	22.411	12.891
Wertberichtigungen auf Forderungen gegen sonstige Beteiligungen	- 354	- 354
Verbindlichkeiten gegen sonstige Beteiligungen und gegen die Voith Management GmbH	34.021	29.018
Ausleihungen gegenüber der JMV Hydro Beteiligungen GmbH	121.000	120.600
Von Gemeinschaftsunternehmen bezogene Leistungen	1.388	2
Für Gemeinschaftsunternehmen erbrachte Leistungen	1.128	9
Forderungen gegen Gemeinschaftsunternehmen	529	170
Verbindlichkeiten gegen Gemeinschaftsunternehmen	1.142	971
Vom obersten Mutterunternehmen bezogene Leistungen	13.068	12.999
Für das oberste Mutterunternehmen erbrachte Leistungen	1.417	1.393
Forderungen gegen das oberste Mutterunternehmen	0	676
Verbindlichkeiten gegen das oberste Mutterunternehmen	12.269	11.208

Die Ausleihung gegenüber der JMV Hydro Beteiligungen GmbH ist mit einem qualifizierten Rangrücktritt in Höhe von 20.000 Tsd. € versehen.

Die Verbindlichkeiten gegen Familiengesellschafter beinhalten laufende variabel verzinsliche Verrechnungskonten sowie Rentenverpflichtungen.

Zu weiteren Erläuterungen zu den gegenüber Familiengesellschaftern begebenen Genussrechtskapitalien in Höhe von 103.400 Tsd. € (Vorjahr: 103.400 Tsd. €) verweisen wir auf Tz. 19.

Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden Bürgschaften zugunsten von sonstigen Beteiligungen in Höhe von 3.371 Tsd. € gegeben (Vorjahr: 2.424 Tsd. €).

Es wurden keine Kapitalerhöhungen zugunsten von assoziierten Unternehmen im Geschäftsjahr 2022/23 vorgenommen (Vorjahr: 1.003 Tsd. €).

Organbezüge

Die Gesamtbezüge einschließlich Pensionsaufwand der Mitglieder der Geschäftsführung der Voith Management GmbH betragen für das Geschäftsjahr 11.720 Tsd. € (Vorjahr: 9.416 Tsd. €). Aufgrund der Weiterbelastung dieser Aufwendungen von der Voith Management GmbH an die Voith GmbH & Co. KGaA sind diese in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Voith-Konzerns im Personalaufwand vollständig enthalten. Hierin sind kurzfristig fällige Leistungen in Höhe von 11.062 Tsd. € (Vorjahr: 8.515 Tsd. €) sowie Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses in Höhe von 658 Tsd. € (Vorjahr: 901 Tsd. €) enthalten.

Die handelsrechtlichen Gesamtbezüge der Mitglieder des Geschäftsführungsorgans betragen 10.056 Tsd. € (Vorjahr: 7.741 Tsd. €).

Als Folge der Bündelung der Konzerngeschäftsführung in der Voith Management GmbH sind die für diese Personengruppe vor ihrer Geschäftsführerbestellung im Voith-Konzern bestehenden Pensionsverpflichtungen mit ihrem jeweiligen handelsrechtlichen Erfüllungsbetrag auf die Voith Management GmbH übertragen worden. Im Geschäftsjahr 2022/23 sind ca. 520 Tsd. € (Vorjahr: 0 €) übertragen worden.

Für die Konzerngeschäftsführung in der Voith Management GmbH beträgt der Anwartschaftsbarwert zum 30. September 2023 6.498 Tsd. € (inkl. Ansprüche aus Deferred Compensation; Vorjahr: 6.258 Tsd. €).

Gegenüber früheren Geschäftsführern und Vorstandsmitgliedern beträgt der Anwartschaftsbarwert sämtlicher Pensionszusagen 66.109 Tsd. € (Vorjahr: 67.588 Tsd. €). Davon betreffen 1.890 Tsd. € (Vorjahr: 2.311 Tsd. €) Verpflichtungen der ehemaligen Konzernmuttergesellschaft J.M. Voith SE & Co. KG gegenüber den damaligen Konzerngeschäftsführern.

Für frühere Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder besteht Planvermögen in Höhe von 38.226 Tsd. € (Vorjahr: 38.977 Tsd. €).

Die genannten Beträge sind in der Anhangsangabe Tz. 20 enthalten.

Die Bezüge der ehemaligen Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder betragen 5.957 Tsd. € (Vorjahr: 4.624 Tsd. €). Davon betreffen 347 Tsd. € (Vorjahr: 411 Tsd. €) Bezüge der Konzerngeschäftsführer der ehemaligen Konzernmuttergesellschaft J.M. Voith SE & Co. KG.

Die Mitglieder des Aufsichtsrates der Voith GmbH & Co. KGaA erhielten Vergütungen (kurzfristig fällig) in Höhe von 414 Tsd. € (Vorjahr: 378 Tsd. €).

Honorare und Dienstleistungen des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2022/23 entstand folgender Honoraraufwand für die Leistungen des Abschlussprüfers (inklusive Auslagenersatz):

in Tsd. €	2022/23	2021/22
Abschlussprüfungen	3.099	3.102
Sonstige Bestätigungs- oder Bewertungsleistungen	0	41
Steuerberatungsleistungen	535	778
Sonstige Leistungen	0	49
	3.634	3.970

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Herr Dr. Stefan Kampmann, Mitglied der Konzerngeschäftsführung, legt sein Amt bei Voith zum 30. November 2023 nieder.

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2022/23 traten keine weiteren Entwicklungen von besonderer Bedeutung ein.

Konzerngeschäftsführung

Als Geschäftsführer der Voith Management GmbH waren im Geschäftsjahr 2022/23 bestellt:

Dr. Toralf Haag

Stephanie Holdt

Dr. Stefan Kampmann

Andreas Endters

Uwe Wehnhardt (bis 31. Oktober 2022)

Dr. Tobias Keitel (ab 1. November 2022)

Cornelius Weitzmann

Der zur Veröffentlichung vorgesehene Konzernabschluss der Voith GmbH & Co. KGaA zum 30. September 2023 wird inklusive des von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, erteilten uneingeschränkten Bestätigungsvermerks beim Unternehmensregister in deutscher Sprache eingereicht (abzurufen unter www.unternehmensregister.de).

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.

Heidenheim an der Brenz, den 29. November 2023

Die Geschäftsführung der Voith Management GmbH

Dr. Toralf Haag

Stephanie Holdt

Dr. Stefan Kampmann

Andreas Endters

Dr. Tobias Keitel

Cornelius Weitzmann

Anteilsbesitz der Voith Unternehmensgruppe gemäß § 313 HGB am 30.09.2023

Gesellschaft	Sitz	Konzernquote in %	Bemerkung
Voll konsolidierte Tochterunternehmen
Voith Paper Argentina S.A.	Carapachay - Buenos Aires/Argentinien	100,00
Voith Turbo Pty. Ltd.	Smithfield, NSW/Australien	100,00
Voith Turbo N.V.	Heverlee/Belgien	100,00
Voith Hydro Bosnia d.o.o. Lukavac	Lukavac/Bosnien und Herzegovina	65,00
ELIN Motors Bosnia d.o.o.	Živinice/Bosnien und Herzegovina	100,00
ARGO-HYTOS Fluid Power Systems Ltda.	Jundiaí - SP SP/Brasilien	79,50
FSP Participacoes Societarias Ltda	Jundiaí - SP SP/Brasilien	79,50
Voith Hydro Ltda.	São Paulo (SP)/Brasilien	65,00
Meri Sistemas e Tecnologia Ltda.	São Paulo (SP)/Brasilien	100,00
Voith Paper Máquinas e Equipamentos Ltda.	São Paulo (SP)/Brasilien	100,00
Voith Turbo Ltda.	São Paulo (SP)/Brasilien	100,00
Voith Paper Chile SpA	Coronel/Chile	100,00
Voith Turbo S. A.	Santiago/Chile	100,00
Voith Lutong Urban Rail Gearbox Technology (Changchun) Co., Ltd.
	Changchun/China	50,00
Voith Paper Rolls Guangzhou Co., Ltd.	Guangzhou City/China	100,00
Voith Turbo Limited	Hong Kong/China	100,00
Meri Environmental Technology (Kunshan) Co., Ltd.	Kunshan/China	100,00
Voith Paper (China) Co., Ltd.	Kunshan, Jiangsu/China	100,00
ARGO-HYTOS Hong Kong Ltd.	Kwai Chung, New Territories/China	79,50
Voith Digital Solutions (Shanghai) Co.,Ltd.	Schanghai/China	100,00
Voith Hydro Shanghai Ltd.	Schanghai/China	52,00
Voith Corporate Management (Shanghai) Co., Ltd.	Schanghai/China	100,00
Voith Paper International Trading Co., Ltd.	Schanghai/China	100,00
Toscotec Paper Machine (Shanghai) Co., Ltd.	Schanghai/China	95,00
Shanghai CRRC Voith Transmission Technology Co., Ltd	Schanghai/China	50,00
Voith Turbo Power Transmission (Shanghai) Co., Ltd.	Schanghai/China	100,00
Voith Turbo China Co., Ltd.	Schanghai/China	100,00
Shanghai Voith Schaku KTK Coupler Technology Co., Ltd.	Schanghai/China	50,00
Voith Turbo Power Transmission (Suzhou) Co., Ltd.	Suzhou/China	100,00
ARGO-HYTOS Fluid Power Systems (Yangzhou) Co.Ltd.	Yangzhou/China	79,50
Voith Composites SE & Co. KG	Garching/Deutschland	100,00	1)
Voith Hydro GmbH & Co. KG	Heidenheim/Deutschland	65,00	1)
VH Auslandsbeteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	65,00
VH Beteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	65,00
Voith Hydro Holding GmbH & Co. KG	Heidenheim/Deutschland	65,00	1)
Voith Dienstleistungen und Grundstücks GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith Financial Services GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith Assekuranz Vermittlung GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
VP Auslandsbeteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith Turbo Vertriebsgesellschaft mbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
J. M. Voith SE & Co. KG	Heidenheim/Deutschland	100,00	1)
Voith Auslandsbeteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith Global Trading GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith Hydro Beteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith Industrieverwaltung GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
Voith VZST GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00
VZUS Auslandsbeteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)
ARGO-HYTOS GmbH	Kraichtal-Menzingen/Deutschland	79,50
Voith Paper Krieger GmbH & Co. KG	Mönchengladbach/Deutschland	85,00	1)
Ray Sono AG	München/Deutschland	60,00
MERI Environmental Solutions GmbH	München/Deutschland	100,00	2)
BTG Instruments GmbH	Weßling/Deutschland	100,00	2)
Voith Paper Oy	Tampere/Finnland	100,00
BTG Southern Europe Sarl	Dury/Frankreich	100,00
ARGO-HYTOS SAS	Forbach/Frankreich	79,50
Voith Turbo SAS	Noisy-le-Grand Cedex/Frankreich	100,00
Voith Turbo Limited	Croydon/Grossbritannien	100,00
Voith Paper Ltd.	Manchester/Grossbritannien	100,00
ARGO-HYTOS Ltd.	Rotherham/Grossbritannien	79,50
Flow Link Systems Private Ltd.	Coimbatore/Indien	100,00
Voith Digital Solutions India Private Limited	Delhi/Indien	100,00
Voith Hydro Private Limited	Delhi/Indien	65,00
ELINWG India Private Limited	Dist. Pune/Indien	100,00
Voith Paper Fabrics India Ltd.	Faridabad (Haryana)/Indien	74,04
Voith Turbo Private Limited	Hyderabad (A.P.)/Indien	100,00
Voith Paper Technology (India) Private Limited	Kalkutta/Indien	100,00
ARGO-HYTOS Private Limited	Tamil Nadu/Indien	79,50
PT. Voith Paper	Karawang - West Java/Indonesien	100,00
PT. Voith Paper Rolls Indonesia	Karawang - West Java/Indonesien	76,00
RIF ROLL COVER S.r.l.	Basaldella (Udine)/Italien	51,00
Voith Hydro S.r.l.	Cinisello Balsamo/Italien	65,00
Toscotec S.p.A	Marlia (LU)/Italien	95,00
S.TO.R.I. S.r.l.	Marlia (LU)/Italien	95,00
ARGO-HYTOS s.r.l.	Modena/Italien	79,50
Voith Turbo S.r.l.	Reggio Emilia/Italien	100,00
Voith Paper S.r.L.	Schio (Vicenza)/Italien	100,00
Voith Fuji Hydro K. K.	Kawasaki-shi, Kanagawa/Japan	32,50
Voith Turbo Co., Ltd.	Kawasaki-shi, Kanagawa/Japan	100,00
Voith IHI Paper Technology Co., Ltd.	Tokio/Japan	49,00
Voith Hydro Inc.	Brossard (QC)/Kanada	65,00
Voith Canada Inc.	Hawkesbury (ON)/Kanada	100,00
Voith Turbo Colombia S.A.S.	Bogotá D.C./Kolumbien	100,00
Voith Turbo Co., Ltd.	Seoul/Korea (the Republic of Korea)	100,00
SINTAKSA d.o.o	Split/Kroatien	33,15
Voith Paper Fabrics Ipoh Sdn. Bhd.	Chemor, Perak Darul Ridzuan/Malaysia	100,00
Voith Turbo S.A. de C.V.	Ciudad de México/Mexiko	100,00
Voith Paper Fabrics B.V.	Haaksbergen/Niederlande	100,00
FSP Netherlands Holding B.V.	Maassluis/Niederlande	79,50
ARGO-HYTOS B.V.	Maassluis/Niederlande	79,50
Voith Turbo B.V.	Twello/Niederlande	100,00
Voith Paper B.V.	Vaassen/Niederlande	100,00
Voith Hydro AS	Oslo/Norwegen	65,00
Voith Turbo AS	Oslo/Norwegen	100,00
ELIN Motoren GmbH	Preding/Weiz/Österreich	100,00
Voith Hydro GmbH & Co KG	St. Pölten/Österreich	65,00
Voith Austria GmbH	St. Pölten/Österreich	100,00
Voith Turbo Sp. z o.o.	Wola Krzysztoporska/Polen	100,00
ARGO-HYTOS Polska Sp. z o.o.	Zator/Polen	79,50
Voith Hydro S.R.L.	Bukarest/Rumänien	65,00
Voith Hydro OOO	Balakovo/Russische Föderation	65,00
Voith Turbo OOO	Kazan/Russische Föderation	100,00
ARGO-HYTOS LLC	Moskau/Russische Föderation	79,50
Voith Paper Technology Russia GmbH	Sankt Petersburg/Russische Föderation	100,00
Pilotfish Networks AB	Göteborg/Schweden	96,50
Voith Paper Fabrics Holding AB	Högsjö/Schweden	100,00
Voith Paper Fabrics Högsjö AB	Högsjö/Schweden	100,00
Voith Turbo Safeset AB	Hudiksvall/Schweden	100,00
ARGO-HYTOS Nordic AB	Malmö/Schweden	79,50
BTG Instruments AB	Säffle/Schweden	100,00
Voith Hydro AB	Västerås/Schweden	65,00
ARGO-HYTOS Group AG	Baar/Schweiz	79,50
BTG Eclépens S.A.	Eclepens/Schweiz	100,00
Voith Paper Walztechnik AG	Zürich/Schweiz	100,00
Voith Pte. Ltd.	Singapore/Singapur	100,00
Voith Turbo S.A.U.	Coslada/Spanien	100,00
Voith Paper Fabrics, S.A.	Guissona (Lérida)/Spanien	100,00
Voith Hydro S.L.	Ibarra (Gipuzkoa)/Spanien	65,00
Voith Paper S.A.	Ibarra (Gipuzkoa)/Spanien	100,00
Voith Turbo (Pty) Ltd	Witfield (Boksburg)/Südafrika	100,00
Voith Turbo Co., Ltd.	Kaohsiung City 81247/Taiwan	100,00
	(Province of China)
VOITH Paper (Thailand) Co., Ltd.	Bangkok/Thailand	100,00
Voith Turbo Power Transmission CZ s.r.o.	Brünn/Tschechien	100,00
VOITH TURBO s.r.o.	Cerekvice nad Loučnou/Tschechien	100,00
ARGO-HYTOS Protech s.r.o.	Ostrava - Vítkovice/Tschechien	79,50
ARGO-HYTOS s.r.o.	Vrchlabí/Tschechien	79,50
FSP s.r.o.	Vrchlabí/Tschechien	79,50
ARGO-HYTOS Hidrolik Ekipmanlar San. ve Tic. Ltd.Sti.	Ataşehir İstanbul/Türkei	79,50
Voith Paper Kağit Sanayi Limited Şirketi	Istanbul/Türkei	100,00
Voith Hydro Limited Sirketi	Söğütözü - Ankara/Türkei	65,00
Voith Turbo Güç Aktarma Tekniği Ltd. Şti.	Söğütözü - Ankara/Türkei	100,00
ELIN Metal Kft.	Bátonyterenye/Ungarn	100,00
Voith Turbo Kft.	Biatorbágy/Ungarn	100,00
Voith Meri Environmental Solutions, Inc.	Appleton (WI)/USA	100,00
Voith US Inc.	Appleton (WI)/USA	100,00
ARGO-HYTOS Inc.	Bowling Green/USA	79,50
Toscotec North America Inc.	Green Bay (WI)/USA	95,00
BTG IPI LLC	Green Bay, De Pere (WI)/USA	100,00
BTG Americas Inc.	Norcross (GA)/USA	100,00
Capstone Technology Corporation	Washougal/USA	100,00
Voith Paper Fabrics Waycross, LLC	Waycross (GA)/USA	100,00
OnCare Digital Assets Inc.	York (PA)/USA	100,00
Voith Hydro Inc.	York (PA)/USA	65,00
Voith Middle East FZE	Dubai/Vereinigte Arabische Emirate	100,00
Vorkonsolidierte Tochterunternehmen
Voith Hydro Inc., Sucursal Argentina	Buenos Aires/Argentinien	65,00
Voith Hydro Ltda - Sucursal Argentina	Buenos Aires /Argentinien	65,00
Voith Hydro da Amazonia Ltda.	Manaus/Brasilien	64,93
Voith Hydro Services Ltda.	São Paulo (SP)/Brasilien	65,00
Voith Mont Montagens e Serviços Ltda.	São Paulo (SP)/Brasilien	100,00
Voith Hydro SPA	Santiago de Chile (Las Condes)/Chile	65,00
H + L Hydraulic Ltd.	Croydon/Grossbritannien	100,00
Voith Turbo Rail Systems Ltd.	Croydon/Grossbritannien	100,00
Voith Hydro Ltda.-Sucursal Colombia	Medellín-Antioquia/Kolumbien	65,00
Voith Paper Fabrics Asia Pacific Sdn. Bhd.	Ipoh/Malaysia	100,00
Voith Hydro Mexico, S. de R.L. de C.V.	Ciudad de México/Mexiko	64,98
VOITH PAPER MEXICO S DE RL DE CV	Ciudad de México/Mexiko	100,00
Voith Hydro Ltda. - Sucursal Paraguay	Asuncion/Paraguay	65,00
Voith Hydro Lima S.A.C.	Lima/Peru	65,00
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen
Voith Hydro East Africa Consultancy PLC	Addis Ababa/Afrika	65,00	3)5)
Voith Turbo Trade Unitary Enterprise	Minsk/Belarus	100,00	3)5)
Voith Robotics GmbH	Garching/Deutschland	100,00	2)3)
Erste VHH GmbH	Heidenheim/Deutschland	65,00	3)
Erste VOC GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	3)
Erste VPFZ GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	2)3)
VHH Europa Auslandsbeteiligungen GmbH	Heidenheim/Deutschland	65,00	3)
Voith Hydro Holding Verwaltungs GmbH	Heidenheim/Deutschland	65,00	3)
Voith Patent GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	3)
Voith Paper Unterstützungskasse GmbH	Heidenheim/Deutschland	100,00	3)
J. M. Voith Management SE	Heidenheim/Deutschland	100,00	3)
Devisoris Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH & Co. Vermietungs KG		94,00	3)5)6)
	Mainz/Deutschland
Voith Paper Krieger Verwaltungs GmbH	Mönchengladbach/Deutschland	85,00	3)
Voith Trustee UK Limited	Croydon/Grossbritannien	100,00	3)
Green Highland Renewables Ltd.	Perth/Grossbritannien	58,50	3)
PT Voith Turbo	Jakarta/Indonesien	100,00	3)
PT Voith Hydro Indonesia	Jakarta Selatan/Indonesien	58,50	3)
Voith Turbo Iran Co., Ltd.	Teheran/Iran	99,97	3)
Voith Turbo Israel Ltd.	Petach Tickva/Israel	100,00	3)5)
Voith Fuji Energy Service G.K.	Kawasaki-shi, Kanagawa/Japan	32,50	3)
Nippon Retarder System Co., Ltd.	Osaka/Japan	50,00	3)5)6)
Voith Turbo d.o.o.	Zagreb/Kroatien	100,00	3)5)
Voith Turbo Sdn. Bhd.	Batu Caves, Selangor/Malaysia	100,00	3)
Voith Turbo S.A.	Casablanca/Marokko	99,99	3)
Voith Hydro GmbH	St. Pölten/Österreich	65,00	3)
Voith Unterstützungskasse GmbH	St. Pölten/Österreich	100,00	3)
Voith Turbo S.A.C.	Lima/Peru	100,00	3)5)
Voith Paper FRS, Unipessoal Lda.	Coimbra/Portugal	100,00	3)5)
Voith Turbo S.R.L.	Bukarest/Rumänien	100,00	3)5)
Voith Saudi Arabia Services LLC	Dhahran/Saudi Arabien	100,00	3)
Hartmann + Lämmle AG	Neuheim/Schweiz	100,00	3)
Voith Turbo d.o.o.	Beograd/Serbien	100,00	3)5)
Conquest Timber-Tec PTE Limited	Singapore/Singapur	100,00	3)
Voith Hydro d.o.o.	Kranj/Slowenien	65,00	3)5)
Voith Hydro s.r.o.	Pilsen/Tschechien	65,00	3)
VOITH TURBO LLC	Kiew/Ukraine	100,00	3)5)
Voith Hydro Vietnam Company Limited	Ha Noi/Vietnam	65,00	3)
Assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
CRRC Voith Transmission Technology (Beijing) Co., Ltd.	Beijing/China	49,00	4)5)
LZH Logistic Zollservice Heidenheim GmbH	Heidenheim/Deutschland	32,55	4)5)
Vernaio GmbH	München/Deutschland	24,70	4)5)
HMS - Hybrid Motion Solutions GmbH	Rutesheim/Deutschland	50,00	4)
Micromat Spannhydraulik GmbH	Rutesheim/Deutschland	50,00	4)
Fluid Logic Systems Private Limited	Ahmadabad (Gujarat)/Indien	50,00	4)5)
Traktionssysteme Austria GmbH	Wiener Neudorf/Österreich	37,00	4)5)
ELECTRO - SERVICE R.B. S.R.L.	Bukarest/Rumänien	30,88	4)5)
Yangi AB	Varberg/Schweden	20,00	4)5)
Imfuyo Projects (Pty) Ltd.	Benoni/Südafrika	47,00	4)
Beteiligungen
Findos Investor Fund I GmbH & Co. KG	München/Deutschland	16,66	5)
Findos Investor Fund II GmbH & Co. KG	München/Deutschland	16,66	5)
Findos Investor Fund III GmbH & Co. KG	München/Deutschland	16,66	5)

1) Personengesellschaft, die entsprechend § 264b HGB von der Pflicht zur Aufstellung, Prüfung und Offenlegung ihres Jahresabschlusses befreit ist

2) Kapitalgesellschaft, die gemäß § 264 (3) HGB von der Pflicht zur Aufstellung und Offenlegung des Jahresabschlusses befreit ist

3) Nicht konsolidiertes Unternehmen im Voith Konzern. Berücksichtigung der At-Equity-Bewertung unterbleibt, da von untergeordneter Bedeutung (HBI-Werte).

4) At-Equity-bewertet

5) abweichendes Geschäftsjahr

6) verbundenes Unternehmen (>50 %) - ohne beherrschenden Einfluss

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Voith GmbH & Co. KGaA, Heidenheim an der Brenz

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Voith GmbH & Co. KGaA, Heidenheim an der Brenz, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. September 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Voith GmbH & Co. KGaA für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des Konzernlageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. September 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. September 2023 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des Konzernlageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌‌‌ durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter‌‌‌ sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des Konzernlageberichts: Die im Konzernlagebericht enthaltenen lageberichtsfremden und als ungeprüft gekennzeichneten Angaben.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Falls wir auf Grundlage der von uns durchgeführten Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung dieser sonstigen Informationen vorliegt, sind wir verpflichtet, über diese Tatsache zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang nichts zu berichten.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung‌ durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 29. November 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Huber, Wirtschaftsprüfer

Hachmann, Wirtschaftsprüfer

Gewinnverwendungsbeschluss vom 6. Dezember 2023

Vom Bilanzgewinn wird ein Gesamtbetrag in Höhe von EUR 20.000.000,-- als Dividende an die Kommanditaktionäre gemäß § 17 Abs. 3 bis 6 der Satzung verteilt.

Sofern sich für einen Aktionär ein auf die Summe seiner Stammaktien und Vorzugsaktien entfallender Ausschüttungsbetrag ergibt, der nicht auf volle Eurocent endet, so wird dieser Betrag kaufmännisch in volle Eurocent gerundet.

Der danach verbleibende Betrag des Bilanzgewinns wird auf neue Rechnung vorgetragen (Gewinnvortrag).

Bericht des Aufsichtsrats zum Geschäftsjahr 2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

das ökonomische und weltpolitische Umfeld war im Geschäftsjahr 2022/23 von großen Unsicherheiten gekennzeichnet. Mit dem Auslaufen der Corona-Pandemie und insbesondere der Beendigung der Null-Covid-Politik in China normalisierten sich die globalen Lieferketten allmählich, jedoch litt die globale Wirtschaft weiterhin unter der hohen Inflation: Die zur Eindämmung der Inflation eingesetzte Zinssteigerungspolitik der Notenbanken hat die Kosten der Kreditaufnahme erhöht und das Investitionsklima eingetrübt. Eine weitere Belastung stellte Russlands Krieg in der Ukraine dar, der neben enormem menschlichem Leid hohe volkswirtschaftliche Kosten verursacht und für Unruhe auf vielen Märkten gesorgt hat. Im Laufe des Berichtsjahres schwächte sich die konjunkturelle Dynamik in fast allen für Voith relevanten Absatzregionen weiter ab. So wächst die Weltwirtschaft 2023 mit einer historisch gesehen niedrigen Rate; insbesondere die Eurozone schwächelt. Die deutsche Volkswirtschaft ist angesichts der im internationalen Vergleich hohen Energiepreise sowie des von vielen Unternehmen als belastend empfundenen Reformstaus gar in die Rezession gerutscht und soll - so die Prognosen führender Ökonomen - auch im Gesamtjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr schrumpfen.

Voith zeigte sich im Geschäftsjahr 2022/23 operativ und finanziell in robuster Verfassung und hat sich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen zufriedenstellend entwickelt. Umsatz und Ergebnis konnten weiter gesteigert werden. Der Auftragseingang fiel besser aus als erwartet und wuchs deutlich, vor allem weil sich das Volumen eines laufenden Wasserkraft-Großprojekts erhöhte.

Zu der insgesamt zufriedenstellenden Entwicklung haben die breite sektorale und geografische Aufstellung des Unternehmens und die gefestigte Marktposition in den drei Konzernbereichen ebenso beigetragen wie der strategische Schwerpunkt auf nachhaltige Technologien - ein Fokus, der richtungsweisend ist für die Weiterentwicklung des heutigen Kerngeschäfts wie auch für Investitionen in neue Wachstumsfelder, zum Beispiel Wasserstofftechnologie und Energiespeicherung. Der weltweite Trend zu nachhaltigen Technologien und der Ausbau erneuerbarer Energien unterstreichen einmal mehr: Voith ist mit seinem Beitrag zu industrieller Nachhaltigkeit gut positioniert und kann Wachstumschancen auf diesem Feld nutzen.

Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats

Die Geschäftsführer der Voith Management GmbH, der persönlich haftenden Gesellschafterin der Voith GmbH & Co. KGaA, haben den Aufsichtsrat fortlaufend und stets unverzüglich und ausführlich zu allen relevanten Themen und Geschäftsvorfällen einschließlich der aktuellen Geschäfts- und Finanzlage des Konzerns und seiner Konzernbereiche, der Unternehmensplanung mit Finanz- und Personalplanung sowie der Konzernstrategie unterrichtet. Behandelt wurden dabei auch die Umsatz- und Ergebnissituation des Konzerns und seiner Bereiche. Weiter wurden die Investitionen und allfällige Risiken des Unternehmens sowie Compliance-Fragen dargestellt und erläutert.

Im Geschäftsjahr 2022/23 fand sich der Aufsichtsrat zu vier ordentlichen Sitzungen zusammen, außerdem fand am 8. Dezember 2022 zusätzlich zur ordentlichen Sitzung desselben Tages eine konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats infolge der Neuwahl der Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmerseite und von Vertretern der Anteilseignerseite in den Aufsichtsrat statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand zwischen den Sitzungen des Aufsichtsrats in einem regelmäßigen Dialog und Kontakt mit der Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin, der Voith Management GmbH. Über die wesentlichen Punkte dieses Austausches wurde der Aufsichtsrat jeweils in seiner darauf folgenden Sitzung unterrichtet.

Die Aufsichtsratssitzungen fanden am 7. Oktober 2022, am 8. Dezember 2022, am 22. März 2023 und am 14. Juni 2023 statt. Es haben alle Aufsichtsratsmitglieder mindestens an der Hälfte der Aufsichtsratssitzungen teilgenommen.

In seiner ersten Sitzung im Geschäftsjahr 2022/23 am 7. Oktober 2022 befasste sich der Aufsichtsrat mit den vorläufigen Unternehmenszahlen des zu diesem Zeitpunkt gerade abgelaufenen Geschäftsjahres 2021/22, mit der Planung für die Geschäftsjahre 2022/23 und 2023/24 unter besonderer Berücksichtigung des Konzernbereichs Turbo sowie mit der Finanz-, Investitions- und Personalplanung des Konzerns.

Zu seiner zweiten ordentlichen Sitzung trat der Aufsichtsrat am 8. Dezember 2022 zusammen. Dort billigte er nach ausführlicher Beratung und in Übereinstimmung mit der Beschlussempfehlung seines zuvor zusammengetretenen Prüfungsausschusses den Jahresabschluss und den Lagebericht der Voith GmbH & Co. KGaA für das Geschäftsjahr 2021/22 sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht. Darüber hinaus schlug der Aufsichtsrat der Hauptversammlung als dem bei einer in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien verfassten Gesellschaft zuständigen Organ die Feststellung des Jahresabschlusses vor; ebenso beschloss der Aufsichtsrat die notwendigen Vorschläge an die Hauptversammlung, unter anderem zur Verwendung des Bilanzgewinns und zur Wahl des Abschlussprüfers. Ferner ließ sich der Aufsichtsrat über das Energiepreis-Management in Deutschland berichten. Die Hauptversammlung der Gesellschaft wurde noch am selben Tag, dem 8. Dezember 2022, abgehalten, die Hauptversammlung stellte den Jahresabschluss entsprechend der Empfehlung des Aufsichtsrats fest und fasste im Übrigen Beschluss in Übereinstimmung mit den vorgenannten Beschlussvorschlägen des Aufsichtsrats.

Nachdem mit Ende der Hauptversammlung am 8. Dezember 2022 die Amtszeiten der Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat und mit einer Ausnahme aller Anteilseignervertreter geendet hatten, trat der Aufsichtsrat im Anschluss an die Hauptversammlung noch zu einer konstituierenden, außerordentlichen Sitzung zusammen. Gegenstand dieser Sitzung waren ausschließlich Wahlen.

In seiner dritten ordentlichen Sitzung im Geschäftsjahr 2022/23 am 22. März 2023 beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der Geschäftsentwicklung im ersten Quartal des Berichtsjahres und der Vorschau für das gesamte Geschäftsjahr. Darüber hinaus waren Gegenstand der Beratungen des Aufsichtsrats die Strategie des Konzernbereichs Hydro sowie die regionale Strategie von Voith in Asien. Schließlich befasste sich der Aufsichtsrat in seiner März-Sitzung auch mit der anstehenden Neuausschreibung der Abschlussprüfung.

Hauptgegenstand der Beratungen des Aufsichtsrats während seiner vierten und letzten ordentlichen Sitzung im Berichtsjahr am 14. Juni 2023 war der Bericht der Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin über das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 sowie über die Erwartungen für das gesamte Geschäftsjahr. Ferner ließ sich der Aufsichtsrat in dieser Sitzung einen Überblick über die Nutzung künstlicher Intelligenz bei Voith geben.

Im Berichtsjahr lagen keine Anhaltspunkte für Interessenkonflikte im Aufsichtsrat vor.

Bericht über die Ausschusstätigkeit

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft verfügt über einen Prüfungsausschuss sowie einen Nominierungsausschuss. Weitere Ausschüsse des Aufsichtsrats waren im Berichtsjahr nicht eingerichtet.

Der Nominierungsausschuss beschloss im Berichtsjahr im schriftlichen Verfahren am 7. November 2022 über die Wahlvorschläge an die am 8. Dezember 2022 tagende Hauptversammlung zur Wiederwahl von Aufsichtsratsmitgliedern der Anteilseignerseite in den Aufsichtsrat.

Der Prüfungsausschuss fand sich im Geschäftsjahr 2022/23 wie schon in den Vorjahren zu drei ordentlichen Sitzungen zusammen, welche am 6. Oktober 2022, am 7. Dezember 2022 sowie am 13. Juni 2023 stattfanden. Ferner fand aufgrund von Neuwahlen im Aufsichtsrat eine konstituierende Sitzung des Prüfungsausschusses am 8. Dezember 2022 statt, deren einziger Tagesordnungspunkt die Wahl der Ausschussvorsitzenden war.

Der Prüfungsausschuss tagte jeweils im Beisein des verantwortlichen Prüfungspartners des Wirtschaftsprüfers, der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München. Hauptgegenstand der beiden Sitzungen des Prüfungsausschusses am 6. Oktober 2022 und 7. Dezember 2022 war der Jahresabschluss 2021/22 für den Konzern und die Voith GmbH & Co. KGaA einschließlich des Berichtes des Abschlussprüfers; darüber hinaus befasste sich der Prüfungsausschuss in diesen Sitzungen mit den finanziellen Aspekten der Planung 2022/23 und turnusmäßig mit Fragen der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems (IKS), dem Jahresbericht der Konzernrevision sowie dem Compliance-Bericht. In seiner Sitzung am 13. Juni 2023 behandelte der Prüfungsausschuss vor allem den Halbjahresabschluss des Konzerns zum 31. März 2023 und befasste sich mit dem Risikomanagement sowie den mit Blick auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LKsG) bei Voith getroffenen Maßnahmen. Weiter bereitete der Prüfungsausschuss die Neuausschreibung der Abschlussprüfung vor.

In allen Sitzungen des Prüfungsausschusses im Berichtsjahr waren zudem Compliance-Themen einschließlich der Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Compliance-Management-Systems infolge des im April 2022 geschlossenen Vergleiches mit der Weltbank auf der Tagesordnung.

Veränderung in der Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin und im Aufsichtsrat

Herr Dr. Tobias Keitel wurde mit Wirkung zum 1. November 2022 zum Geschäftsführer und für den Konzernbereich Hydro zuständigen Mitglied der Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin Voith Management GmbH bestellt, er trat die Nachfolge von Herrn Uwe Wehnhardt an, der zum 31. Oktober 2022 aus der Geschäftsführung der persönlich haftenden Gesellschafterin Voith Management GmbH ausgeschieden ist.

Der Aufsichtsrat dankt Herrn Wehnhardt für dessen überaus wertvollen Einsatz für das Unternehmen und sein großes Engagement bei der erfolgreichen Fortentwicklung des Voith-Konzerns, insbesondere des Konzernbereichs Hydro. Der Aufsichtsrat wünscht Herrn Wehnhardt für die Zukunft alles Gute.

Herr Dr. Stefan Kampmann ist nach Ende des Berichtzeitraumes als Geschäftsführer und CTO der persönlich haftenden Gesellschafterin Voith Management GmbH zum 30. November 2023 ausgeschieden.

Auch Herrn Dr. Kampmann dankt der Aufsichtsrat für sein Engagement für Voith und das erfolgreiche Wirken als CTO, in dieser Funktion hat Herr Dr. Kampmann wesentlich zur technischen Transformation und Neuausrichtung des gesamten Voith-Konzerns beigetragen.

Am 17. November 2022 fand die Neuwahl der Vertreter der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat statt. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 8. Dezember 2022 sind die Herren Walter Beraus, Klaus Lehleiter, Thomas Martin und Gerd Schaible aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Neben den wiedergewählten Arbeitnehmervertretern Herrn Alexander Schlotz und Herrn Tobias Bucher wurden Frau Saskia Genthner und Frau Simone Jassat sowie die Herren Kevin Brzoza und Bernhard Kohl als Vertreter der Arbeitnehmer in den Aufsichtsrat gewählt.

Herr Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm, Herr Johannes Hammacher, Herr Martin Schily, Frau Isabel Diaz Rohr und Frau Constanze Hufenbecher, deren bisherige Mandate als Vertreter der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat mit Ende der Hauptversammlung am 8. Dezember 2022 endeten, sind in der Hauptversammlung vom 8. Dezember 2022 auf Vorschlag des Nominierungsausschusses wieder in den Aufsichtsrat gewählt worden.

Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre langjährige Begleitung des Unternehmens und ihren stets engagierten Einsatz für das Unternehmen.

In der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats am 8. Dezember 2022 wurde Herr Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm erneut zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt, Herr Alexander Schlotz erneut zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Auch soweit im Berichtsjahr der Abschlussprüfer als Sachverständiger in den Sitzungen des Aufsichtsrats oder Prüfungsausschusses zugezogen worden ist, haben die Mitglieder der Konzerngeschäftsführung (im Falle des Prüfungsausschusses der Vorsitzende der Geschäftsführung und die CFO) der Voith Management GmbH als der persönlich haftenden Gesellschafterin der Voith GmbH & Co. KGaA gemäß § 109 Abs. 1 Satz 3 letzter Halbsatz AktG an den Sitzungen teilgenommen.

In der Hauptversammlung am 8. Dezember 2022 wurde die KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2022/23 bestellt. Der Aufsichtsrat hat den Abschlussprüfer sodann beauftragt.

Die Hauptversammlung der Voith GmbH & Co. KGaA hat am 8. Dezember 2022 der persönlich haftenden Gesellschafterin und dem Aufsichtsrat für ihre Amtsführung im Geschäftsjahr 2021/22 Entlastung erteilt.

Jahresabschluss 2022/23

Der Abschlussprüfer, die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, hat die Buchhaltung, den Jahresabschluss und den Lagebericht der Voith GmbH & Co. KGaA sowie den Jahresabschluss und den Lagebericht des Konzerns zum 30. September 2023 geprüft und jeweils mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Konzernabschluss wurde nach Maßgabe der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.

Der Prüfungsausschuss hat sich in seiner Sitzung am 5. Dezember 2023 eingehend mit den Jahresabschlüssen der Voith GmbH & Co. KGaA und des Konzerns sowie den jeweiligen Lageberichten befasst. An der Sitzung des Prüfungsausschusses am 5. Dezember 2023 hat der verantwortliche Prüfungspartner der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, teilgenommen; er hat dort über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung berichtet und ergänzende Auskünfte erteilt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung sowie die CFO der Voith Management GmbH als der persönlich haftenden Gesellschafterin der Voith GmbH & Co. KGaA haben gemäß § 109 Abs. 1 Satz 3 letzter Halbsatz AktG an der Sitzung des Prüfungsausschusses teilgenommen. Nach ausführlicher eigener Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses sowie der Lageberichte, die keine Einwände ergab, hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 6. Dezember 2023, an der auch der verantwortliche Prüfungspartner der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München, teilgenommen hat, gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses dem Ergebnis der Prüfung seitens des Abschlussprüfers zugestimmt und den Jahresabschluss und den Konzernabschluss gebilligt. Die Geschäftsführer der Voith Management GmbH als der persönlich haftenden Gesellschafterin der Voith GmbH & Co. KGaA haben gemäß § 109 Abs. 1 Satz 3 letzter Halbsatz AktG an der Sitzung des Aufsichtsrats teilgenommen. Der Jahresabschluss der Voith GmbH & Co. KGaA wurde sodann am 6. Dezember 2023 durch Beschluss der Hauptversammlung mit Zustimmung der persönlich haftenden Gesellschafterin festgestellt. Des Weiteren hat sich der Aufsichtsrat im Rahmen seiner Sitzung am 6. Dezember 2023 dem Vorschlag der persönlich haftenden Gesellschafterin an die Hauptversammlung zur Verwendung des Bilanzgewinns angeschlossen.

Der Aufsichtsrat dankt abschließend den Mitgliedern der Geschäftsführung der Voith Management GmbH als der persönlich haftenden Gesellschafterin der Voith GmbH & Co. KGaA und den Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften sowie den Belegschaftsvertretern, vor allem aber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren engagierten Einsatz und ihre erfolgreiche Arbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Heidenheim an der Brenz, im Dezember 2023

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats

Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm

Billigung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss wurde am 6. Dezember 2023 gebilligt.

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