Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Hamm

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Geschäftsmodell

Die Evangelisches Krankenhaus Hamm gGmbH ist Träger des Evangelischen Krankenhauses Hamm. Das Evangelische Krankenhaus Hamm ist im Krankenhausplan des Landes Nordrhein-Westfalen mit 425 Planbetten ausgewiesen. In 11 Kliniken, 1 Belegabteilung und 1 Institut werden jährlich über 18.000 stationäre und 40.000 ambulante Fälle behandelt. Das Haus hält im Jahr 2022 die Schwerpunktversorgung in den Bereichen Chirurgie (mit den Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie), Innere Medizin (mit den Kliniken für Gastroenterologie/ Pneumologie, Hämatologie/Onkologie und Allgemeine Innere Medizin), Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit pränataler Diagnostik sowie das Institut für Anästhesiologie vor. Ergänzt wird das medizinische Portfolio durch die Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie, die als Belegabteilung einen integralen Bestandteil des heutigen Leistungsspektrums darstellt. Die Maximalversorgung liefert das Evangelische Krankenhaus Hamm auf dem Gebiet der Kinder- und Jugendmedizin. Als Perinatalzentrum Level I kümmert es sich in besonderem Maße um die Versorgung von Risikoschwangeren - Geburten und Frühchen. Zu den pflegesensitiven Bereichen gehören im Evangelischen Krankenhaus in Hamm die Intensivmedizin, Innere Medizin, Allgemeine Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Allgemeine, spezielle, neonatologische Pädiatrie und die pädiatrische Intensivmedizin.

Die Gesellschaft ist ein Unternehmen der Valeo-Kliniken GmbH (Hamm) mit Krankenhausstandorten in Gronau, Hamm und Lippstadt.

1.2 Ziele und Strategien

Im Jahr 2016 wurde in Hamm gemeinsam mit dem benachbarten St. Marien-Hospital Hamm der "Gesundheitsverbund Hamm" gegründet. Es wurde den politischen Aufforderungen folgend eine Neustrukturierung der medizinischen Leistungsvorhaltung im Zentrum Hamms vollzogen.

Die jetzigen medizinischen Schwerpunkte des Evangelischen Krankenhauses Hamm sind die Hämatologie/Onkologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gastroenterologie, Pneumologie, Strahlentherapie, Pädiatrie, Kinderchirurgie, Neonatologie, Geburtshilfe und Gynäkologie.

Diese in mehrfacher Hinsicht gewachsene Medizinstruktur wird in den kommenden Jahren, in Abhängigkeit der sich verändernden Marktstrukturen, weiter ausgebaut und spezifiziert. Eine auf die Zukunft gerichtete Medizinstrategie soll somit den weiteren medizinischen Mehrwert für Patienten und Mitarbeiter bestimmen. Dieser medizinische Entwicklungsprozess wird von einem wirtschaftlichen Konsolidierungsprozess begleitet, in dessen Kern die Optimierung der klinischen Organisation steht. Beachtet wird im Rahmen der Konsolidierung die neue Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen. Durch die Planungsänderungen von aktuell Krankenhausbetten hin zu Leistungsbereichen und Leistungsgruppen werden sich zukünftig deutliche Veränderungen in den äußeren Rahmenbedingungen der Krankenhauslandschaft ergeben.

2. Rahmenbedingungen

Das Jahr 2022 war wie die Vorjahre maßgeblich durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und deren Finanzierung geprägt.

Nach einer Befragung des Deutschen Krankenhaus Instituts (DKI) (Vgl. Deutsches Krankenhaus Institut (2022): Krankenhaus Barometer. Umfrage 2022, <https://www.dki.de/sites/default/files/2022-12/Krankenhaus-Barometer%202022%20final.pdf>.) einer repräsentativen Stichprobe von zugelassenen Allgemeinkrankenhäusern ab 100 Betten in Deutschland im Frühjahr 2022 erwarten die Krankenhäuser insgesamt eine deutliche Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im Jahr 2022. Im Vergleich zum Jahr 2021 sollen demnach die Krankenhäuser mit einem positiven Jahresergebnis von 44 % auf 20 % zurückgehen. Demgegenüber wird erwartet, dass der Anteil der Krankenhäuser mit einem negativen Jahresergebnis von 43 % auf 59 % steigen wird.

Entsprechend stuften nur noch 6 % der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als gut ein. Dagegen schätzten 58 % der Krankenhäuser ihr wirtschaftliche Lage als unbefriedigend ein, 36 % legten sich nicht fest. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die kritische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage auf hohem Ausgangsniveau noch weiter verschlechtert.

Für das Jahr 2023 erwartet zudem jedes zweite Krankenhaus eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation. Nur ca. ein Sechstel der Krankenhäuser geht von einer Verbesserung aus.

Hinsichtlich der Auslastung gibt die Mehrzahl der Krankenhäuser an, dass die gesamte Auslastung des Krankenhauses zum Frühjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr coronabedingt weiterhin rückläufig ist. Dies zeigt sich besonders deutlich auf den Normalstationen. Intensivstationen hingegen weisen eine um 38 % höhere Auslastung im Vergleich zum Vorjahr auf. Den stärksten Rückgang gab es bei den elektiven Fällen. Über 60 % der Krankenhäuser gehen davon aus, dass Patientinnen und Patienten aus Sorge vor Ansteckung mit dem COVID-19-Erreger auf elektive Operationen und Eingriffe verzichten werden. Des Weiteren bejahten über 80 % der Krankenhäuser, dass das elektive Programm aufgrund der bevorzugten Behandlung von Covid-Patienten eingeschränkt war. Ferner wird deutlich, dass in mehr als 70 % der Krankenhäuser im Jahr 2021 coronabedingte Personalausfälle zu Einschränkungen der Behandlungskapazitäten geführt haben.

Der Fachkräftemangel in der Pflege bleibt eine zentrale Herausforderung für die stationäre Krankenhausversorgung in Deutschland. Dies spiegelt sich in der oben genannten Umfrage wider. Die Stellenbesetzung im Ärztlichen Dienst ist für 72 % aller Krankenhäuser problematisch. Probleme bei der Besetzung offener Pflegestellen hatten 89 % der Krankenhäuser. Mit steigender Krankenhausgröße nimmt der Anteil der betroffenen Häuser deutlich zu. Die Stellenbesetzungsprobleme im Pflegedienst haben zudem seit 2011 dramatisch zugenommen. Es wird geschätzt, dass bei den befragten Krankenhäusern rund 20.600 Vollkraftstellen im Pflegedienst unbesetzt sind. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme der offenen Stellen von 43°%. Circa 8 % der Pflegestellen in den Krankenhäusern sind damit vakant. Zudem gaben 40 % der Krankenhäuser an, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund pandemiebedingter Belastungen ihre Stelle gekündigt haben. Dies betrifft zu 88 % den Pflegedienst.

49 % der Krankenhäuser gaben an, dass sich die Einführung des Pflegebudgets positiv auf die Personalausstattung in der Pflege auswirkt. Nur 12 % der Häuser gaben an, negative Auswirkungen zu sehen. Positive finanzielle Auswirkungen sehen 40 % der befragten Häuser.

Insgesamt hat sich die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in 2022 auch wegen mittelbarer und unmittelbarer Auswirkungen des Ukraine-Krieges weiter verschlechtert. Es gibt drei bewilligte Hilfspakete: Pädiatrie, Geburtshilfe sowie Energie, wobei die beiden ersten Bereiche durch die Normierung des DRG-Kataloges finanziert werden. Nicht abgedeckt von den Hilfspaketen sind die mit den rückläufigen Belegungszahlen in Zusammenhang stehenden Erlösverluste. Als belastend für die Liquidität wirken sich ferner die verzögerten Budgetverhandlungen und die weiterhin nicht ausreichende Erfüllung der Investitionsfinanzierung durch die Länder aus. Folglich wird sich die Liquidität vieler Häuser zum Ende des Jahres 2022 bereits knapp darstellen und sie werden auf eine schnelle Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel aus den Hilfspaketen angewiesen sein. In der zitierten Umfrage schätzen sich über 70 % der Krankenhäuser als nicht oder nur schwach investitionsfähig ein. Umso mehr besteht die Notwendigkeit einer grundlegenden Reform der Krankenhausfinanzierung.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Das Geschäftsjahr 2022 war wesentlich beeinflusst durch die Fortsetzung der gesetzlichen Maßnahmen zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.

Gesetzliche Maßnahmen zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie

Folgende gesetzliche Regelungen des Jahres 2021 zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie wurden in 2022 modifiziert bzw. nicht fortgesetzt:

•	Freihaltepauschale:
•	Falls Krankenhäuser zur Erhöhung der Verfügbarkeit von betreibbaren intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten planbare Aufnahmen, Operationen oder Eingriffe verschoben oder ausgesetzt hatten, erhielten sie für Ausfälle von Einnahmen, die bis zum 18. April 2022 dadurch entstanden waren, dass Betten aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie nicht so belegt werden konnten, wie es geplant war, Ausgleichszahlungen.
•	Ein Krankenhaus qualifizierte sich für diese Freihaltepauschale nur, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt waren (u. a. Zuschlag für die Teilnahme an der Notfallversorgung vereinbart oder noch keine Zu- oder Abschläge vereinbart und grundsätzlich für die Basisnotfallversorgung geeignet). Eine Inzidenzbegrenzung gab es nicht.
•	Das Pflegebudget befindet sich im dritten Jahr der Umsetzung. Während im Jahr 2020 im Fall einer Überdeckung des Pflegebudgets durch Abrechnung von vorläufigen Pflegeentgelten keine Rückerstattung an die Kostenträger erfolgen musste, ist diese Erleichterung in 2022 wie bereits in 2021 entfallen.
•	Der vorläufige Pflegeentgeltwert wurde von 146,55 EUR auf 163,09 EUR ab dem 1. Januar 2021 angehoben. Ab dem 1. Juli 2022 erfolgte eine Erhöhung auf 200,00 EUR bis zum 31. Dezember 2022. Danach erhöht sich das Entgelt auf 230,00 EUR.
•	Um die Verhandlungen zu vereinfachen, wurden Erlösausgleiche nach § 4 Absatz 3 KHEntgG oder § 3 Absatz 7 BPflV für das Jahr 2022 wie bereits in den Vorjahren ausgeschlossen.
•	Eine Verkürzung der Zahlungsfrist der Krankenkassen auf 5 Tage war nach wiederholten Verlängerungen zunächst vorgesehen für Leistungen, die bis zum 31. Dezember 2022 erbracht wurden. Diese Verkürzung der Zahlungsfrist wurde kurz vor Jahresende 2022 bis zum 31. Dezember 2023 verlängert.
•	Der Fixkostendegressionsabschlag für 2020 war ausgesetzt. Wie im Jahr 2021 wird der Fixkostendegressionsabschlag auch im Jahr 2022 wieder erhoben. Für den Fixkostendegressionsabschlag des Jahres 2022 gilt das Vergleichsjahr 2019.
•	Für Mehrkosten, insbesondere bei persönlichen Schutzausrüstungen, erhielten Krankenhäuser bis zum 31. Dezember 2021 einen Zuschlag je Patient (nicht infizierter Patient: 20,00 EUR, infizierter Patient: 40,00 EUR). Die Regelung wurde für das Jahr 2022 nicht verlängert.
•	Als wesentliche Regelung zur Deckelung der finanziellen Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie wurde der sogenannte Corona-Ganzjahresausgleich fortgesetzt: Sollten die Erlöse aus Krankenhausleistungen des Jahres 2022 zzgl. 85 % der erhaltenen Freihaltepauschalen und/oder zzgl. 50 % des Versorgungsaufschlages 2022 einen aus dem Jahr 2019 errechneten Erlösreferenzwert über- oder unterschreiten, wird ein Ausgleich fällig.

Ferner wurde ab 1. November 2021 bis zum 19. März 2022, dann verlängert bis zum 30. Juni 2022, ein Versorgungsaufschlag für mit Corona infizierte Patienten eingeführt.

Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG)

Am 28. Oktober 2020 ist das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in Kraft getreten. Es werden aus dem Bundeshaushalt 3 Mrd. EUR für eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur der Krankenhäuser zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt liegt in der Digitalisierung der Ablauforganisation, der Dokumentation und Kommunikation sowie der Verbesserung der Telemedizin, Robotik und Hightechmedizin. Ebenso ist die Förderung von Investitionen in die technische und informationstechnische Ausstattung der Notaufnahmen inbegriffen. Integraler Bestandteil sind Investitionen in die Informationssicherheit. Anträge für die Förderung waren bis im Laufe des Jahres 2021 fällig. Maßnahmen konnten frühestens ab September 2020 umgesetzt werden. Die Projekte müssen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Fünf Fördervorhaben (Patientenportale, digitale Dokumentation, klinische Entscheidungsunterstützungssysteme, digitales Medikationsmanagement, digitaler Leistungsanforderungsprozess) werden bei Nichtumsetzung ab 2025 sanktioniert.

Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV)

Die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) war im Jahr 2022 grundsätzlich vollumfänglich in Kraft. Ausnahmeregelungen zur Einhaltung der Personaluntergrenzen wurden indes für Häuser mit Corona-Ausgleichszahlungen vorgesehen. Darüber hinaus wurden die einzuhaltenden Personaluntergrenzen für das Jahr 2022 auf vier weitere Geltungsbereiche erweitert (Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Spezielle Pädiatrie und Neonatologische Pädiatrie).

Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG)

Das im Wesentlichen am 29. Dezember 2022 in Kraft getretene Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) hat zum Ziel, die Situation der Pflege in den Krankenhäusern zu verbessern, indem Idealbesetzungen für die Stationen errechnet und durchgesetzt werden. Dazu soll ein Instrument zur Pflegepersonalbemessung (PPR 2.0) eingeführt werden. Die Erprobungsphase mittels Praxistest in einer repräsentativen Auswahl von Krankenhäusern ist am 1. Januar 2023 gestartet. Ab 2025 soll die Personalbeschaffung scharf gestellt und sanktioniert werden. Das Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) enthält außerdem Regelungen zu den Budgetverhandlungen. Ziel ist eine Beschleunigung sowie bessere Strukturierung der Budgetverhandlungen. Dabei werden Fristen für verschiedene Verfahrensschritte eingeführt und es kommt zu einem automatischen Tätigwerden der Schiedsstelle, wenn die Vertragsparteien auf Ortsebene keine Einigung erzielen können.

GKV-Finanzstabilisierungsgesetz

Das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz ist weitgehend am 12. November 2022 in Kraft getreten und konkretisiert unter anderem die im Pflegebudget berücksichtigungsfähigen Berufsgruppen. Ziel ist es, die Unstimmigkeiten auf Ortsebene hinsichtlich der Anerkennung und Zuordnung der "sonstigen Berufe" und "ohne Berufsabschluss" zu klären, wodurch auch die Verhandlung des Pflegebudgets vereinfacht werden soll. Ab 2025 sollen demnach ausschließlich die Pflegepersonalkosten qualifizierter Pflegekräfte berücksichtigungsfähig sein, die in der unmittelbaren Patientenversorgung auf bettenführenden Stationen eingesetzt sind.

Hilfsprogramm zum Ausgleich gestiegener Energiekosten

Der Gesetzgeber unterstützte die Krankenhäuser zum Ausgleich der gestiegenen Energiekosten durch drei Maßnahmen (Gesetz zur Einführung von Preisbremsen für leitungsgebundenes Erdgas und Wärme und zur Änderung weiterer Vorschriften sowie Gesetz zur Einführung einer Strompreisbremse und zur Änderung weiterer energierechtlicher Bestimmungen, Inkraftsetzung im Wesentlichen jeweils am 24. Dezember 2023 bzw. 26. Dezember 2023):

•	Für mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachte Kostensteigerungen erhielten die Krankenhäuser individuelle Ausgleichszahlungen für einen pauschalen Ausgleich. Die Ausgleichszahlung bemisst sich nach der Bettenanzahl und wurde in drei gleichen Teilbeträgen am Ende der Monate Februar, März und April 2023 ausgezahlt.
•	Für die gestiegenen Kosten für den Bezug von Erdgas, Fernwärme und Strom erhielten bzw. erhalten die Krankenhäuser individuelle Erstattungsbeträge getrennt für die Zeiträume Oktober bis Dezember 2022, das Jahr 2023 sowie für Januar bis April 2024.
•	Krankenhäuser werden durch die Strom-, Wärmepreis- und Gaspreisbremse entlastet. Die Preisbremse trat am 1. März 2023 rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft. Sie deckelt die Bezugskosten für 70 % des Vorjahresverbrauchs (bzw. der September-Prognose 2022 des Erdgaslieferanten bei Abrechnung über ein Standardlastprofil) auf 7 Cent netto (Erdgas) bzw. 7,5 Cent (Fernwärme) netto je Kilowattstunde. Für die jeweils darüber liegenden Verbrauchsmengen sind die vertraglich vereinbarten Bezugspreise maßgeblich. Für den Bezug von Strom liegt die Entlastungsgrenze bei 13 Cent netto für 70 Prozent des bisherigen Verbrauchs (für Krankenhäuser mit einem bisherigen Stromverbrauch von mehr als 30 000 kWh pro Jahr).

Pflegebonus

Im Mai 2022 hatte der Deutsche Bundestag das Gesetz zur Zahlung eines Bonus für Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen (Pflegebonusgesetz) beschlossen, demgemäß die Leistungen von Pflegekräften in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie honoriert werden sollen. Die zur Verfügung gestellten Mittel gehen nur an gesetzlich genauer bestimmte Krankenhäuser und gesetzlich genauer bestimmte Pflegekräfte.

Dritte Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission

Die Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung legte am 6. Dezember 2022 ein neues Krankenhauskonzept vor, wonach die Behandlung von Patientinnen und Patienten künftig mehr nach medizinischen und weniger nach ökonomischen Kriterien erfolgen soll. Es soll eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung gewährleistet werden. Krankenhäuser sollen dazu nach drei neuen Kriterien honoriert werden: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen. Dabei soll das bisherige Fallpauschalen-System weiterentwickelt werden. Um den wirtschaftlichen Druck auf möglichst viele Behandlungsfälle zu reduzieren, soll erstens ein fester Betrag als Vorhaltekosten definiert werden und zweitens sollen Krankenhaus-Versorgungsstufen eingeführt werden, nach denen Krankenhäuser in drei Level eingeteilt und entsprechend dieser Level gefördert werden. Dazu zählen Grundversorgung, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie Maximalversorgung. Als dritter Aspekt soll die bisherige grobe Zuweisung von Fachabteilungen zu Krankenhäusern von genauer definierten Leistungsgruppen abgelöst werden, die den definierten Level der Versorgung zugeordnet sind.

Krankenhausplanung Nordrhein-Westfalen

Die Neuausrichtung der Krankenhausplanung für das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) konkretisiert sich. Die Ende September 2021 veröffentlichten Rahmenvorgaben stellen die wesentliche Grundlage für die Erarbeitung des neuen Krankenhausplans dar, anhand dessen sich zukünftig die Krankenhausversorgung in NRW entscheiden wird.

Wesentliche Neuerung ist die Einführung einer neuen Planungssystematik. Statt der bisherigen 22 Fachabteilungen werden künftig 32 Leistungsbereiche mit 64 untergeordneten allgemeinen und speziellen Leistungsgruppen ausgewiesen. Damit werden in Zukunft detailliert medizinische Fachgebiete und spezifische medizinische Leistungen abgebildet. Für jede Leistungsgruppe finden sich konkrete strukturelle Qualitätsvorgaben in Form von Mindestmengen und personellen Anforderungen. Die Rahmenvorgaben werden in regionalen Planungskonzepten auf verschiedenen Planungsebenen je Regierungsbezirk durch Abstimmung zwischen den Krankenhäusern und den Kostenträgern umgesetzt. Dabei haben die Beteiligten unter Einbeziehung der Bezirksregierungen einen Spielraum, die Rahmenvorgaben den regionalen Versorgungsbedürfnissen folgend umzusetzen.

Mitte November 2022 haben die regionalen Planungskonferenzen begonnen, d. h. Krankenhausträger sind dann in Gespräche mit den Landesverbänden der Krankenkassen getreten, um sich aktiv in die Krankenhausplanung einzubringen. Die Verhandlungen sind grundsätzlich spätestens sechs Monate später abzuschließen. Feststellungsbescheide über konkrete Leistungsbereiche bzw. -gruppen sollen im Laufe des Jahres 2023 versandt werden.

3. Geschäftsverlauf

Die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr ist nicht zufriedenstellend verlaufen. Mit 18.702 stationären Patienten (Fallzahlzählung gem. DRG-System) und 12.752 Case-Mix-Punkten (Innenlieger des Jahres) muss das Evangelische Krankenhaus Hamm gegenüber dem Vorjahr eine erneute Leistungsreduktion verzeichnen.Konkretisiert auf die Fallzahlenentwicklung bedeutet dies eine Reduktion in Höhe von -0,2 % und auf die Case-Mix-Punkte einen Verlust von -1,5 %. Der Case-Mix-Index hat sich von 0,691 im Jahr 2021 auf 0,682 im Jahr 2022 reduziert und ist somit um -1,3% gesunken. Es ist festzustellen, dass die Fallzahlen aus den Jahren vor der Corona-Pandemie nicht mehr erreicht werden können. Dem entsprechend muss die Vorhaltung des Personals und die damit verbundenen Personalkosten, unter Berücksichtigung der tariflichen Vorgaben, gesenkt werden. Positiv ist im Geschäftsjahr die Entwicklung der ambulanten Versorgung von Onkologischen Patienten. Dort ist es gelungen stationäre Patient:innen in den ambulanten Sektor zu verlagern und dort eine deutliche Steigerung der Erlöse zu vermelden.

Der Bereich der Pneumologie entwickelt sich durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende Fallsteigerung erfreulich weiter. Mit 34 entlassenen Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.250g wurde die derzeitig gültige Mindestmenge im Bereich der Neonatologie von 25 im Jahr 2022 deutlich überschritten.

4. Ertragslage

4.1 Entwicklung der Erlöse aus Krankenhausleistungen

Die Erlöse aus Krankenhausleistung haben sich u. a. durch eine negative Fallzahlenentwicklung im Jahr 2022 (-34 Fällen bzw. -0,2 %) im Vergleich zum Vorjahr, weiterhin negativ entwickelt.

Die im IST erbrachten Case-Mix-Punkte (CMP) haben sich somit von 12.952 CMP im Jahr 2021 auf 12.752 CMP im Jahr 2022 minimal reduziert.

Ebenfalls hat sich die durchschnittliche Fallschwere um 0,009 Case-Mix-Punkte auf 0,682 CMP minimal verschlechtert.

	Jahr 2022	Jahr 2021	Veränderungabsolut	Veränderungrelativ
Euro-Betrag	87.366.950	89.061.973	-1.695.023	-1,9%
Fallzahl (E1)	18.702	18.736	-34	-0,2%
CM-Punkte	12.752,618	12.952,578	-199,960	-1,5%
CMI	0,682	0,691	-0,009	-1,3%

4.2 Entwicklung Preis

Der landesweite Basisfallwert in Nordrhein-Westfalen erhöhte sich von 3.738,55 € im Jahr 2021 (ohne Ausgleiche) auf 3.825,28 € im Jahr 2022 und somit um 86,73 € bzw. 2,3%.

4.3 Entwicklung Menge

Für das Jahr 2022 konnte noch keine Budgetvereinbarung mit den Kostenträgern geschlossen werden.

4.4 Entwicklung Personalaufwand

Der Personalaufwand ist von 60,6 Mio. € im Jahr 2021, auf 62,7 Mio. im Jahr 2022 gestiegen. Die Steigerung von knapp 2 Mio. ist im Wesentlichen durch Tarifsteigerungen und Einstellungen im Pflegedienst zu begründen.

Mit der Aufstockung im Pflegedienst wird dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) Rechnung getragen. In den Bereichen des Ärztlichen Dienstes, des Medizinisch-Technischen Dienstes und des Funktionsdienstes wurde die VK-Anzahl leicht reduziert.

	Jahr 2022	Jahr 2021	Veränderungabsolut	Veränderungrelativ
Personalaufwand GESAMT in T€	62.741.572	60.626.916	2.114.656	3,5%
davon Ärztl. Dienst	20.622.803	19.864.803	758.000	3,8%
davon Pflegedienst	26.673.128	25.394.790	1.278.338	5,0%
davon Med.-techn. Dienst	5.865.245	5.970.483	-105.239	-1,8%
davon Funktionsdienst	5.777.245	5.691.365	85.880	1,5%
davon W. & V.	307.272	279.578	27.694	9,9%
davon Techn. Dienst
davon Verwaltungsdienst	2.158.053	2.051.819	106.234	5,2%
davon Sonderdienst	263.013	280.837	-17.824	-6,3%
davon Pers. d. Ausb.	138.029	123.810	14.218	11,5%
davon Sonstiges Personal	0	2.964	-2.964	-100,0%
davon BG-Beiträge	236.673	232.138	4.535	2,0%
davon KZVK- Stärkungsb.	579.612	578.254	1.358	0,2%
davon son. n. zu. Pers.-Aufw.	120.499	156.074	-35.575	-22,8%

Die über alle Berufsgruppen durchschnittlichen Personalkosten sind von 85,7 T€ im Jahr 2021 auf 89,0 T€ im Jahr 2022 gestiegen. Die Erhöhung von 3,9 % entspricht im Wesentlichen der durchschnittlichen Tarifsteigerungsrate des Jahres 2022.

	Jahr 2022	Jahr 2021	Veränderungabsolut	Veränderungrelativ
Durchschnittliche Personalkosten GESAMT in T€	89.041	85.672	3.369	3,9%

4.5 Entwicklung der Vollkräfte

Im Jahr 2022 wurden durchschnittlich 704,64 Vollkräfte (VJ 707,66 VK) beschäftigt, was einer Reduktion von 3,02 Vollkräften bzw. -0,4% bedeutet.

Die bezogen auf die Vollkräfte (VK) größten Steigerungen wurde im Pflegedienst, mit 2,78 VK und dem Verwaltungsdienst mit 2,61 VK vollzogen.

	Jahr 2022	Jahr 2021	Veränderungabsolut	Veränderungrelativ
Vollkräfte GESAMT	704,64	707,66	-3,02	-0,4%
davon Ärztl. Dienst	122,92	124,61	-1,69	-1,4%
davon Pflegedienst	360,34	357,56	2,78	0,8%
davon Med.-techn. Dienst	92,43	96,10	-3,67	-3,8%
davon Funktionsdienst	83,36	85,15	-1,79	-2,1%
davon W. & V.	6,39	7,39	-1,00	-13,6%
davon Techn. Dienst
davon Verwaltungsdienst	34,22	31,61	2,62	8,3%
davon Sonderdienst	3,06	3,48	-0,42	-12,0%
davon Pers. D. Ausb.	1,92	1,76	0,17	9,4%

4.6 Entwicklung Materialaufwand

Der Materialaufwand ist von 37,8 Mio. € auf 36,3 Mio. € leicht gesunken. Im Verhältnis der erbrachten Case-Mix-Punkte (CMP) bedeutet dies eine Reduzierung von 70 Euro pro CMP.

	Jahr 2022	Jahr 2021	Veränderungabsolut	Veränderungrelativ
Materialaufwand in Euro	36.306.422	37.776.912	-1.470.490	-3,9 %
CM eff. IST	12.752,618	12.952,578	-199,960	-1,5 %
Materialaufwand in Euro je CM eff.	2.847	2.917	-70	-2,4 %

4.7 Entwicklung Ergebnis

Das Geschäftsjahr 2022 schließt mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 564 T€ ab.

Jahresergebnis	2022	2021
Umsatzerlöse	104.842 T€	103.662 T€
Sonstige betriebliche Erträge	2.028 T€	2.747 T€
Summe	106.870 T€	106.409 T€
Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag	564 T€	- 1.406 T€
Rendite	0,53 %	-1,32%

Wesentlichen Einfluss auf das positive Jahresergebnis haben die Corona Unterstützungsleistungen der Landes- und Bundesregierung.

5. Finanzlage

5.1 Liquiditätslage

Für den Berichtszeitraum war die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu jeder Zeit gesichert.

Notwendige Investitionen für Baumaßnahmen sowie für die Beschaffung von Anlagegütern wurden über die hierfür zur Verfügung stehenden Fördermittel abgebildet.

Die Liquiditätsgrade in Prozent betrugen zum 31.12.2022:

Liquiditätsgrad I	34,45 % (31.12.2021:	24,82 %)
Liquiditätsgrad II	119,03 % (31.12.2021:	119,14 %)
Liquiditätsgrad III	128,53 % (31.12.2021:	134,42 %)

Die Gesellschaft weist zum Bilanzstichtag 2022 eine Liquidität auf kurze Sicht in Höhe von 6.962 TEUR (Vorjahr 5.191 TEUR) aus. Sie reicht zur Deckung des betriebsgewöhnlichen monatlichen Finanzbedarfs (8.982 TEUR, Vorjahr 9.057 TEUR) für 0,8 Monate (Vorjahr 0,6 Monate) und ist - insbesondere unter Berücksichtigung eines Einzugsfaktors von 0,9 Monaten - stichtagsbezogen als knapp zu bezeichnen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (3.077 TEUR) reichte hingegen aus, den negativen Cashflow aus der Investitionstätigkeit (-1.330 TEUR) auszugleichen. Gemeinsam mit dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (2.405 TEUR) führte dies zu einer Erhöhung der liquiden Mittel um 4.152 TEUR.

Die unter der COVID-19 Pandemie verabschiedeten gesetzlichen Regelungen sehen vor, dass die Krankenkassen bis auf Widerruf ihre Rechnungen innerhalb von fünf Tagen zu begleichen haben. Dies und die weiteren Corona Unterstützungsleistungen wirken sich auch weiterhin positiv auf die Liquiditätslage des EVK aus.

5.2 Investitionen

Das Investitionsvolumen des Wirtschaftsjahres 2022 lag bei Insgesamt 1.347 T€. 272 T€ wurden aus der Baupauschale, 422 T€ aus den pauschalen Fördermitteln, 53 T€ aus dem Sonderinvestitionsprogramm des Landes NRW, 505 T€ aus dem Corona Sonderprogramm verausgabt.

6. Vermögenslage

6.1 Anlagevermögen

Das Anlagevermögen hat sich von 2021 auf 2022 um 672 T€ auf 16.498 T€ reduziert. Wesentlich Einfluss auf diese Entwicklung hatten die Reduktionen im Bereich der Sachanlagen.

6.2 Forderungen

Die Forderungen nach dem KHG haben sich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres von 8.230 T€ auf 13.365 T€ und somit um 5.135 T€ erhöht. Ursächlich ist der Anstieg der Forderungen nach dem KHZG in Höhe von 3.677 T€. Für diese ist noch kein Abruf der Mittel erfolgt da der Mindestbetrag von 25% je Fördertatbestand noch nicht erreicht wurde.

6.3 Rückstellungen

Die Rückstellungen sind im Berichtszeitraum um 373 T€ auf 8.932 T€ gestiegen. Wesentlich zur Veränderung beigetragen haben Urlaubsverpflichtungen, Überstunden und unständige Bezüge.

6.4 Eigenkapital

Das Eigenkapital hat sich um 564 T€ entsprechend des Jahresergebnisses erhöht.

Die Eigenkapitalquote I sinkt aufgrund des Anstiegs der Bilanzsumme zum Bilanzstichtag von 13,8 % auf 13,3 %.

Gesamtaussage

Die schwierige wirtschaftliche Gesamtsituation hat sich im Jahr 2022 leicht verbessert. Als Gründe müssen hier aber die Unterstützungsleistungen der Regierung angeführt werden. Der klinische Betrieb konnte sein Ergebnis aufgrund der fehlenden Leistungsinanspruchnahme nicht verbessern. Hier gilt es vor allem im Hinblick auf die neue Krankenhausplanung in NRW ein Leistungsgerüst aufzubauen, welches die Gesamtaufwendungen deckt.

Krankenhausspezifische Chancen und Risiken

Als Gesundheitsunternehmen ist die Evangelisches Krankenhaus Hamm gGmbH unterschiedlichsten externen wie auch internen Risiken ausgesetzt. Die möglichen Risiken und Chancen werden gegeneinander abgewogen und die Unternehmenssteuerung danach ausgerichtet.

Risiken

Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser wird im nächsten Geschäftsjahr wesentlich durch die Nachwirkungen der Corona-Krise und die unmittelbaren und mittelbaren Folgen des Ukraine-Krieges negativ beeinflusst. Diese Krisen stellen daher weiterhin das bedeutsamste Risiko der weiteren Entwicklung der Gesellschaft dar.

Die Freihaltepauschalen für Minderbelegungen sind am 18. April 2022 ausgelaufen. Belegungsrückgänge können ab diesem Zeitraum nicht mehr durch Ausgleichszahlungen abgemildert werden. Es ist für 2023 nicht zu erwarten, dass der Gesetzgeber diese oder ähnliche Hilfen wiederaufleben lässt.

Die Einstellung der Patientinnen und Patienten gegenüber Krankenhausaufenthalten scheint aufgrund der Corona-Pandemie kritischer geworden zu sein. Dies hat sich bei den Belegungszahlen bemerkbar gemacht, die im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind. Ob sich diese Einstellung wieder ändert, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abzusehen.

Als mittelbare Auswirkung des Ukraine-Krieges zeigt sich eine Lieferkettenproblematik in der Materialbeschaffung, die zu Engpässen von wichtigen Beständen im Krankenhaus führen kann. Dies kann als wesentliches Risiko zukünftig das Ergebnis im Leistungsbereich beeinträchtigen. Die Gesellschaft wirkt dem Risiko entgegen durch eine Ausweitung der Lieferanten und Prüfung von alternativen Produkten aus unterschiedlichen Ländern.

Als weitere sich aus dem Ukraine-Krieg ergebende Risiken ist eine erhöhte Inflation mit der Folge eines deutlich steigenden Materialaufwands, insbesondere im Bereich der Energieaufwendungen zu nennen. Der Gesetzgeber hat den Preissteigerungen im Bereich des Energiebezugs und den sich daraus ergebenden mittelbaren Preissteigerungen in anderen Bereichen im letzten Quartal 2022 und für die Jahre 2023 und 2024 mit einem Hilfspaket entgegengewirkt. Mögliche Energieengpässe im Winter 2023 werden derzeit für Deutschland nicht prognostiziert, sodass wir insoweit nicht von einem Risiko für unsere Geschäftstätigkeit ausgehen.

Die Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich wird sich auch zukünftig weiter verstärken. Die Gesellschaft wirkt dem Risiko entgegen durch eine konsequente Ausweitung der ambulanten Kapazitäten und einer Verlagerung der Patient:innen und Patienten in den ambulanten Sektor.

Wesentliche Ertragsrisiken könnten sich in 2023 insbesondere durch Anfragen des MD vor dem Hintergrund der ab dem 1. Februar 2022 in Kraft getretenen Prüfverfahrensverordnung (PrüfvV) ergeben. Eine Rechnungskorrektur ist nur noch in eng umgrenzten Fällen zulässig. Die bisherige Möglichkeit zur Rechnungskorrektur wird dadurch stark eingegrenzt. In der Konsequenz muss die Erstellung der Abrechnung mit höchster Qualität erfolgen und entsprechend dokumentiert sein. Zur Verminderung des Risikos hat die Gesellschaft die Organisation des Medizincontrollings neu strukturiert. Die Gesellschaft hat für Ertragsrisiken aus dem abgelaufenen und aus vorhergehenden Geschäftsjahren aufgrund von MD-Beanstandungen durch entsprechend dotierte Rückstellungen Vorsorge getroffen.

Die Lohn- und Gehaltsentwicklungen werden sich weiter fortsetzen. Diese werden jedoch nicht in voller Höhe durch die Veränderungsrate des Landesbasisfallwertes gegenfinanziert. Risiken können sich zusätzlich aus dem Pflegebudget ergeben, das bei Inanspruchnahme pflegerischer Fremdleistungen nur eine Finanzierung in Höhe der tarifvertraglichen Vereinbarungen vergleichbarer Pflegeleistungen vorsieht.

Der sich seit einigen Jahren abzeichnende Fachkräftemangel (insbesondere im Ärztebereich und Pflegebereich) hat sich bei der Personalbesetzung im Berichtsjahr deutlicher als in den Vorjahren bemerkbar gemacht und könnte in den nächsten Jahren als wesentliches Risiko die Ertragspotenziale der Gesellschaft wesentlich beeinträchtigen. Die Gesellschaft wirkt diesem Risiko durch konsequente Akquise Maßnahmen und Personalbindungsmaßnahmen entgegen.

Nach aktuellem Sachstand der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen ist zukünftig geplant, 30 sog. Behandlungsgebiete bzw. 59 Behandlungsgruppen einzuführen. Positiv zu werten ist, dass die von den einzelnen Krankenhäusern gemachten Vorschläge zur Gruppierung in die Diskussion eingeflossen sind. Das Verfahren zur Umsetzung der neuen Vorgaben in den Regionen Nordrhein-Westfalens durch sogenannte regionale Planungskonzepte ist angelaufen, die Anträge an die Bezirksregierungen wurden fristgerecht am 15.10.2022 eingereicht. Auch auf unseren Versorgungsauftrag wird die neue Planung Auswirkungen in der Anpassung des Leistungsspektrums, das dann neu definiert werden muss, haben. Es ergibt sich insbesondere ein Risiko für die Viszeralchirurgischen Leistungsgruppen und die Stammzelltransplantationen, welche aber nur in sehr geringem Umfang in Hamm erbracht werden.

Aus der derzeit diskutierten Dritten Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission können sich weitere wesentliche/existenzbedrohende Risiken für unsere Gesellschaft ergeben. Die politischen Diskussionen haben erst begonnen. Wir beobachten die politische Entwicklung genau und werden unsere Geschäftstätigkeit zeitnah auf neue zu erwartende Rahmenbedingungen der Finanzierung hin analysieren und bei Bedarf anpassen.

Bis auf die geschilderten Risiken hinsichtlich der Nachwirkungen der Corona-Krise, Risiken der Krankenhausplanung und der Ukraine-Krise gibt es keine außergewöhnlichen Risiken. Risiken mit wesentlicher Auswirkung auf die Liquidität der Gesellschaft sind für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen. Hierin wurden auch Überlegungen betreffend die weiter bestehende Corona-Krise und die Ukraine-Krise berücksichtigt.

Die Gesamtrisikolage hat sich in der Gesamtbetrachtung gegenüber dem Vorjahr wesentlich erhöht. Nicht finanzierte Kostensteigerungen gehen einher mit Risiken unzureichender Leistungsnachfrage. Je nach Entwicklung könnten sich daraus für die Gesellschaft strukturelle Anpassungsnotwendigkeiten ergeben, die dann vor dem Hintergrund geänderter krankenhausplanerischer Anforderungen zu bewerten sind.

Chancen

Zur Sicherung der Markposition besteht im Rahmen der strategischen Ausrichtung das Ziel, eine gute wirtschaftliche Basis zu erreichen und ein flächendeckendes Medizinkonzept für die Stadt Hamm zu entwickeln. Unterstützt wird dieser Weg durch die kontinuierliche bauliche Optimierung des Standortes.

•	Ein mögliches Ende der Corona-Pandemie in Verbindung mit entsprechender Lockerung restriktiver Maßnahmen führt zu verbesserter Ertragslage.
•	Die neue Krankenhausplanung bietet auch Chancen. So könnte z.B. eine Zentralisierung von Leistungsangeboten insbesondere in der Kinder- und Jugendmedizin zu einer Stärkung von Angeboten des EVK Hamm führen. Dies kann auch für andere Leistungsbereiche wie die Visceralchirurgie und die Hämatologie/Onkologie gelten.
•	Durch Konzentrationsprozesse und eine Spezialisierung des Leistungsangebotes ergeben sich ebenfalls Chancen für eine dauerhafte positive finanzielle Entwicklung.
•	Durch einen angestrebten Trägerwechsel zu der Johanniter GmbH und anschließender geplanter Fusion mit dem St. Marien Hospital in Hamm wird ein Haus der höchsten Versorgungsstufe entstehen. Gerade dadurch entstehen große Chancen im Gesundheitsmarkt und zu einer kontinuierlichen hochqualitativen Versorgung der Bürger der Stadt Hamm.
•	Durch die politischen Planungen wird anerkannt, dass das derzeitige Finanzierungssystem der Krankenhäuser insuffizient ist. Wir begrüßen daher die Pläne des Landes und des Bundes eines neuen Finanzierungskonzeptes grundsätzlich und hoffen auf eine schnelle und effiziente Ausgestaltung und Umsetzung.

Prognosebericht

Der Wirtschaftsplan für das Jahr 2023 geht von einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 2.935 TEUR aus. Gegenüber dem Jahr 2022 wird insofern mit einem negativen Jahresergebnis gerechnet, da die Leistungszahlen aus 2019 nicht mehr erreicht werden und in vielen Bereichen nicht finanzierte Kostensteigerungen über der Steigerung des Landesbasisfallwertes liegen. In dieser Planung sind weitere prognostizierte unmittelbare und mittelbare Folgen des Ukraine-Krieges enthalten. Unberücksichtigt ist die dritte Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission.

Belastend für die Liquidität wirken sich indes die notwendige Vorfinanzierung der verspäteten Budgetverhandlungen aus.

Aufgrund der bestehenden Risiken in der voraussichtlichen Entwicklung wurde ein Szenario mit einer geringeren stationären Leistung prognostiziert. Auch in diesem abweichenden Szenario bleibt die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft jederzeit erhalten.

Es besteht eine wesentliche Unsicherheit, dass die Gesellschaft zukünftig zur Abdeckung ihrer Zahlungsverpflichtungen bei ungünstiger Entwicklung bezüglich ihrer Liquiditätsausstattung einer weiteren Unterstützung bedarf. Dies ergibt sich aus der Entwicklung der von der Gesellschaft erzielten Ergebnisse und insbesondere mit kurzfristig größter Bedeutung aus der unbefriedigenden Entwicklung mit dem zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres erreichten Status der Liquidität der Gesellschaft. Um dieser negativen Entwicklung entgegenzuwirken, haben wir verschiedene Maßnahmen ergriffen, die im Rahmen der Umstellung von Betriebsabläufen innerhalb des Krankenhausbetriebs und teilweise auch der Verwaltung zu Verminderungen der damit verbundenen Aufwendungen führen. Aus der unter Berücksichtigung dieser Planung weiterentwickelten Liquiditätsplanung ergibt sich unter Berücksichtigung verschiedener möglicher Szenarien überwiegend wahrscheinlich die Sicherung der erforderlichen Liquidität. Die eingeleiteten und geplanten Konsolidierungsmaßnahmen müssen konsequent umgesetzt und regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

Angestrebt ist zudem ein Trägerwechsel zu der Johanniter GmbH, die Verträge wurden am 22.12.2022 unterzeichnet. Damit einhergehend ist eine Fusion mit dem bereits im Gesundheitsverbund eng kooperierenden Marien Hospital Hamm geplant zu einem Haus der höchsten Versorgungsstufe.

Wir beurteilen die prognostizierte Entwicklung der Gesellschaft wie im gesamten Gesundheitswesen als kritisch. Ziel für das Jahr 2023 bleibt es, die Aufwendungen in Einklang mit den Erlösen zu bringen, soweit dies möglich ist, und das geplante negative Ergebnis zu verbessern und die Liquidität zu jeder Zeit aufrecht zu erhalten sowie die rasche Umsetzung des Trägerwechsels mit Fusion des St. Marien Hospitals.

Zudem gilt es politisch, die akuten Finanzierungsprobleme vieler Kliniken im Land abzuwenden, die ja auch auf politische Entscheidungen in den vergangenen Monaten zurückzuführen sind. Gefordert sind, wie auch von allen Interessensvertretungen immer wieder gefordert, schnelle und nachhaltige Maßnehmen zur finanziellen Stabilisierung der Kliniken.

Unter Würdigung der beschriebenen Risiken und Chancen bleibt die grundsätzliche Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft erhalten.

Hamm, 12. Mai 2023

Dr. Hans-Ulrich Sorgenfrei, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	16.497.759,21	17.170
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	294.222,00	206
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	294.222,00	206
II. Sachanlagen	15.953.537,21	16.714
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	9.581.548,00	9.823
2. Technische Anlagen	1.329.913,00	908
3. Einrichtungen und Ausstattungen	5.002.348,00	5.556
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	39.728,21	427
III. Finanzanlagen	250.000,00	250
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	25
2. Beteiligungen	225.000,00	225
B. UMLAUFVERMÖGEN	34.112.758,86	27.021
I. Vorräte	2.524.501,08	3.080
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.344.777,99	1.564
2. Unfertige Leistungen	1.179.723,09	1.516
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	22.434.332,46	18.939
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.861.799,62	9.702
2. Forderungen gegen Gesellschafter	126.380,62	3
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	13.365.048,70	8.230
- davon nach KHEntgG: EUR 9.472.145,16 (Vorjahr: TEUR 8.230)
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	109.524,77	32
5. Sonstige Vermögensgegenstände	971.578,75	972
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	9.153.925,32	5.002
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	43.706,00	69
I. Andere Abgrenzungsposten	43.706,00	69
	50.654.224,07	44.260
PASSIVA
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
A. EIGENKAPITAL	6.690.513,38	6.126
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25
II. Kapitalrücklagen	7.206.417,88	7.206
III. Verlust-/Gewinnvortrag	-1.104.971,41	301
IV. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	564.066,91	-1.406
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS	15.506.098,21	16.099
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	12.990.771,21	14.034
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	2.357.136,00	1.961
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	158.191,00	104
C. RÜCKSTELLUNGEN	8.931.760,12	8.559
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	59.300,00	62
2. Sonstige Rückstellungen	8.872.460,12	8.497
D. VERBINDLICHKEITEN	19.518.575,36	13.468
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	35.991,99	0
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 6.105,15 (Vorjahr: TEUR 0)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 29.886,84 (Vorjahr: TEUR 0)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.780.434,87	3.934
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 2.780.434,87 (Vorjahr: TEUR 3.934)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.105.780,16	1.110
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 5.780,16 (Vorjahr: TEUR 10)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 1.100.000,00 (Vorjahr: TEUR 1.100)
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	13.689.369,33	3.807
- davon nach KHEntgG: EUR 7.715.715,00 (Vorjahr: TEUR 2.840)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 13.689.369,33 (Vorjahr: TEUR 3.807)
5. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	291.899,94	1.846
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 291.899,94 (Vorjahr: TEUR 1.846)
6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	440.796,17	906
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 440.796,17 (Vorjahr: TEUR 906)
7. Sonstige Verbindlichkeiten	1.174.302,90	1.865
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 1.174.302,90 (Vorjahr: TEUR 1.865)
- davon aus Steuern: EUR 713.786,26 (Vorjahr: TEUR 749)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	7.277,00	8
	50.654.224,07	44.260

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022 EUR	2021 TEUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	87.366.949,56	89.063
2. Erlöse aus Wahlleistungen	3.464.350,01	2.932
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	10.588.155,21	7.175
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	1.648,81	1
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 - 4 enthalten	3.421.140,51	4.491
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 444)
5. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen	-335.882,94	-550
6. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 10	2.039.762,05	1.504
7. Sonstige betriebliche Erträge	2.027.402,34	2.748
8. Personalaufwand	62.741.572,12	60.627
a) Löhne und Gehälter	51.212.919,17	49.363
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	11.528.652,95	11.264
- davon für Altersversorgung: EUR 3.135.929,80 (Vorjahr: TEUR 3.090)
9. Materialaufwand	36.306.421,52	37.777
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	21.028.168,99	21.469
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	15.278.252,53	16.308
Zwischenergebnis	9.525.531,91	8.960
10. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	6.046.069,03	3.156
- davon Fördermittel nach dem KHG: EUR 6.043.667,19 (Vorjahr: TEUR 2.343)
11. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	1.927.742,35	1.877
12. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	5.783.278,91	2.750
13. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	404.894,37	495
14. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	2.019.014,23	1.875
15. Sonstige betriebliche Aufwendungen	8.736.238,56	10.263
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: EUR 0,00 (Vorjahr: TEUR 54)
Zwischenergebnis	555.917,22	-1.390
16. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	3,20	0
17. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	13.089,93	3
18. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	416,07	6
- davon aus der Aufzinsung: EUR 74,08 (Vorjahr: TEUR 6)
Finanzergebnis	12.677,06	-3
19. Steuern	4.527,37	13
- davon vom Einkommen und vom Ertrag: EUR 3.041,35 (Vorjahr: TEUR 11)
20. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	564.066,91	-1.406

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat ihren Sitz in Hamm und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamm unter der Nummer HRB 5311.

Die steuerbegünstigten Zweckbetriebe sind von der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer befreit. Nicht befreit sind die steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe.

Die Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB. Die Erstellung des Jahresabschlusses erfolgte nach den Vorschriften des HGB. Die Gliederung der Bilanz entspricht § 266 HGB, die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt. Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach § 265 HGB in Anlehnung der Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) erweitert.

Bei der Bewertung wurde von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

Es besteht eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, da die Gesellschaft zukünftig auf Liquiditätsunterstützungen angewiesen sein könnte. Die eingeleiteten und geplanten Konsolidierungsmaßnahmen müssen konsequent umgesetzt und regelmäßig überprüft und aktualisiert werden.

2. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände (Software) und das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und im Geschäftsjahr planmäßig fortgeführten Abschreibungen bewertet. Bei den Betriebsbauten auf fremden Grundstücken wird grundsätzlich eine Nutzungsdauer von 50 Jahren angesetzt.

Geringwertige Anlagegüter im Wert von mehr als 250,00 EUR und bis zu 1.000,00 EUR netto werden im Jahr des Zugangs in einen Sammelposten nach § 6 Abs. 2a EStG eingestellt, der über fünf Jahre gleichbleibend aufgelöst wird.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung von Abschreibungen auf den (dauerhaft) niedrigeren beizulegenden Wert. Sofern die Gründe für die Wertminderung zwischenzeitlich ganz oder teilweise entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Die Vorräte betreffend Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgt retrograd aus den auf das Geschäftsjahr entfallenden Erlösen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Ausfallrisiken sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Kassenbestände und die Guthaben bei Kreditinstituten sind zu ihren Nominalbeträgen angesetzt.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens werden in Übereinstimmung mit dem Anlagevermögen gebildet und entsprechend den Abschreibungen aufgelöst.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber den Arbeitnehmern bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen in Dortmund. Hinsichtlich dieser mittelbaren Pensionsverpflichtungen besteht nach Artikel 28 Abs.1 Satz 2 EGHGB ein Passivierungswahlrecht. Von dem Wahlrecht wurde kein Gebrauch gemacht und es wurde auf die Passivierung einer mittelbaren Pensionsverpflichtung verzichtet. Der auf die Gesellschaft entfallende Barwert der zu erwartenden Mehrbeträge, die durch die Erhebung der Stärkungsbeiträge geschlossen werden soll, betrug unter Berücksichtigung eines Abzinsungssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB von 1,78 % für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren am 31. Dezember 2022 9.728 TEUR.

Für ungewisse Verbindlichkeiten aus unmittelbaren Pensionsverpflichtungen im Rahmen der Subsidiärhaftung betreffend eine betriebliche Altersversorgung der Pensionskasse der Caritas VVaG wurden Rückstellungen in Höhe von 59 TEUR passiviert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie sind mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Sie beinhalten in Höhe von 5.436 TEUR Rückstellungen für Personalangelegenheiten, in Höhe von 3.066 TEUR Rückstellungen für Rückzahlungsrisiken und in Höhe von 370 TEUR Rückstellungen betreffend Instandhaltungen nach § 249 Abs. 2 HGB a. F.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Ertrag bzw. Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, ausgewiesen.

3. Angaben zu den Posten der Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagennachweis dargestellt, der diesem Anhang abschließend beigefügt ist.

Die Gesellschaft ist an den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften beteiligt:

	Beteiligungsquote %	Gezeichnetes Kapital EUR	Stand des Eigenkapitals zum 31.12.2022 EUR	Jahresergebnis 2022 EUR
MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am Ev. Krankenhaus Hamm gGmbH, Hamm	100,00	25.000,00	270.440,28	54.750,05
Ambulante Reha Bad Hamm GmbH, Hamm (Werte beziehen sich auf den 31. Dezember 2021)	6,60	502.000,00	4.752.772,79	336.422,27

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten geht aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel hervor.

		Davon mit einer Restlaufzeit
	Gesamtbetrag EUR	bis zu einem Jahr EUR	von mehr als einem Jahr EUR	von mehr als fünf Jahren EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	35.991,99	6.105,15	29.886,84	0,00
Vorjahreswerte	0,00	0,00	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.780.434,87	2.780.434,87	0,00	0,00
Vorjahreswerte	3.934.253,58	3.934.253,58	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.105.780,16	5.780,16	1.100.000,00	0,00
Vorjahreswerte	1.109.604,84	9.604,84	1.100.000,00	0,00
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	13.689.369,33	13.689.369,33	0,00	0,00
Vorjahreswerte	3.807.271,94	3.807.271,94	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	291.899,94	291.899,94	0,00	0,00
Vorjahreswerte	1.845.703,98	1.845.703,98	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	440.796,17	440.796,17	0,00	0,00
Vorjahreswerte	906.233,93	906.233,93	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	1.174.302,90	1.174.302,90	0,00	0,00
Vorjahreswerte	1.864.718,95	1.864.718,95	0,00	0,00
	19.518.575,36	18.388.688,52	1.129.886,84	0,00
Vorjahreswerte	13.467.787,22	12.367.787,22	1.100.000,00	0,00

4. Angaben zu den Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Folgende GuV-Posten enthalten Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung:

GuV Posten	Art	Betrag
Erlöse aus Krankenhausleistungen	Corona-Freihaltepauschalen	2.897 TEUR
Sonstige betriebliche Erträge	Periodenfremde Erträge	520 TEUR
Sonstige betriebliche Aufwendungen	Periodenfremde Aufwendungen	399 TEUR

5. Sonstige Angaben

5.1. Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft:

Dr. Hans-Ulrich Sorgenfrei

Von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB wurde Gebrauch gemacht.

5.2. Haftungsverhältnisse

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber den Arbeitnehmern aus Altersversorgungsverpflichtungen bestehen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen in Dortmund. Diese Zusagen werden durch entsprechendes Deckungsvermögen der KZVK, laufende Beiträge und zusätzliche Mehr-/Finanzierungsbeiträge der beteiligten Unternehmen vollständig finanziert. Ein Risiko der Inanspruchnahme besteht in Höhe einer eventuellen Deckungslücke.

Für Zusagen in Form einer Alters- und Invalidenrente bzw. Witwenrente sind Versorgungszusagen nach Beamtenrecht vor 1987 abgeschlossen worden. Das Wahlrecht zur Passivierung wurde nicht in Anspruch genommen. Ein versicherungsmathematisches Gutachten zum 31. Dezember 2022 weist einen Rentenbarwert in Höhe von 609 TEUR aus. Als Rechnungsgrundlagen wurden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Rechnungszinssatz von 1,78 % und einem Rententrend von 1,7 % pro Jahr zu Grunde gelegt.

5.3. Abschlussprüferhonorar

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers wird in dem übergeordneten Konzernabschluss der Valeo-Kliniken GmbH, Hamm, angegeben.

5.4. Mitarbeiter der Gesellschaft

Im Jahr 2022 waren durchschnittlich 975 Arbeitnehmer beschäftigt (Anzahl pro Kopf). Sie verteilen sich wie folgt:

	Arbeitnehmer
Ärztlicher Dienst	153
Pflegedienst	513
Medizinisch-technischer Dienst	130
Funktionsdienst	110
Sonstige Dienstarten	69
	975

5.5. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresüberschuss auf neue Rechnung vorzutragen bzw. mit dem Verlustvortrag zu verrechnen.

5.6. Konzernzugehörigkeit

Der Jahresabschluss der Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamm, wird in den Konzernabschluss der Valeo-Kliniken GmbH, Hamm, einbezogen. Der Konzernabschluss wird durch Einreichung beim elektronischen Bundesanzeiger offengelegt.

Hamm, 12. Mai 2023

Dr. Hans-Ulrich Sorgenfrei, Geschäftsführer

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2022

	Entwicklung der Anschaffungswerte
Bilanzposten: A. Anlagevermögen	Anfangsstand EUR	Zugang EUR	Umbuchungen EUR	Abgang EUR	Endstand EUR
1	2	3	4	5	6
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.609.684,69	228.758,47	+9.513,81	0,00	1.847.956,97
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	12.092.559,76	261.120,85	+33.446,17	0,00	12.387.126,78
2. Technische Anlagen	1.726.180,60	126.431,81	+371.265,19	0,00	2.223.877,60
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.458.765,91	704.106,93	0,00	236.947,92	18.925.924,92
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	427.059,38	26.894,00	-414.225,17	0,00	39.728,21
	32.704.565,65	1.118.553,59	-9.513,81	236.947,92	33.576.657,51
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	25.000,00	0,00	0,00	0,00	25.000,00
2. Beteiligungen	225.000,00	0,00	0,00	0,00	225.000,00
	250.000,00	0,00	0,00	0,00	250.000,00
	34.564.250,34	1.347.312,06	±414.225,17	236.947,92	35.674.614,48

	Entwicklung der Abschreibungen				Restbuchwerte
Bilanzposten: A. Anlagevermögen	Anfangsstand EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Entnahme für Abgänge EUR	Endstand EUR	31.12.2022 EUR
	7	8/9	10/11	12	13
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.404.021,69	149.713,28	0,00	1.553.734,97	294.222,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	2.270.025,76	535.553,02	0,00	2.805.578,78	9.581.548,00
2. Technische Anlagen	817.915,60	76.049,00	0,00	893.964,60	1.329.913,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	12.902.825,91	1.257.698,93	236.947,92	13.923.576,92	5.002.348,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	39.728,21
	15.990.767,27	1.869.300,95	236.947,92	17.623.120,30	15.953.537,21
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	25.000,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	225.000,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	250.000,00
	17.394.788,96	2.019.014,23	236.947,92	19.176.855,27	16.497.759,21

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamm

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamm, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses Evangelisches Krankehaus Hamm ist, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamm, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2022 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf Abschnitt 1. im Anhang sowie die Angaben im Prognosebericht des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Gesellschaft zur Liquiditätssicherung weiterhin auf Liquiditätsunterstützungen angewiesen sein könnte. Wie in Abschnitt 1. und im Prognosebericht dargelegt, deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Evangelisches Krankenhaus Hamm gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Münster, 12. Mai 2023

Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Zweigniederlassung Münster

Alexander Schmidt, Wirtschaftsprüfer

Stefan Lödding, Wirtschaftsprüfer

Beschluss über die Ergebnisverwendung 2022

Der Jahresabschluss ist durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 18. September 2023 festgestellt worden.

Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 18. September 2023 wird der Jahresüberschuss in Höhe von 564.066,91 EUR auf die Jahresrechnung 2023 vorgetragen.

Johanniter-Kliniken Hamm GmbH