Thurn Produkte GmbH

Neunkirchen-Seelscheid

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers

Wir haben den von der Thurn Produkte GmbH, Neunkirchen-Seelscheid, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang, Kapital-flussrechnung und Eigenkapitalspiegel - und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 01.01. bis 31.12.2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Leubsdorf, den 22. Juni 2016

SNK Stümper Nolden Kohlhaas GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Karl-Gerd Nolden, Wirtschaftsprüfer

Michael Stümper, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2015

AKTIVA

	31.12.2015	31.12,2014
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Weile sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	341.096,50	8.087,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	104.098,07	9.012,00
	445.994,57	17.099,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.044.394,26	7.961.644,62
2. technische Anlagen und Maschinen	11.854.684,02	10.738.884,03
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.075.386,50	1.584.768,97
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	217.892,50	287.343,31
	22.192.357,28	20.572.640,93
III. Finanzantagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	13.400,98	13.400,98
2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	1.000.998,59	880.998,59
	1.014.399,57	894.399,57
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilft- und Betriebsstoffe	9.641.785,14	12.430,529,35
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	4.372.062,73	2.335.835,98
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	10.432.614,45	10.864.997,97
	24.446.462,32	25.631.363,30
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	690.635,77	11,384.996,05
2. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	113.746,06	308.156,29
3. Sonstige Vermögensgegenstände	15.222.575,12	4.671.363,76
	16.026.956,95	16.364.516,10
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1.832.501,09	1.151.465,13
C. Rechnungsabgrenzungsposten	5.648,62	132.000,00
	65.964.322,40	64.763.484,03
PASSIVA
	31.12.2015	31.12.2014
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I Gezeichnetes Kapital	250.000,00	250.000,00
II. Kapitalrücklage	3.750.000,00	3.750.000,00
III. andere Gewinnrücklagen	4.824.693,49	2.305.365,29
IV. Konzernbilanzgewinn	1.606.965,38	2.495.403,56
V. Anteile Fremder am Konzerneigenkapital	-57.864,59	0,00
	10.373.794,28	8.800.766,85
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	63.022,00	910.020,00
2. Sonstige Rückstellungen	1.037.630,00	988.361,00
	1.100.652,00	1.898.381,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.596.127,93	14.158.077,97
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	37.824.401,19	35.956.389,54
3. Sonstige Verbindlichkeiten	2.613.044,00	3.373.905,55
davon aus Steuern 144.708,51 EUR (Vorjahr: 076.759,60 EUR)	54.033.573,12	53.488.373,06
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 52.783,79 EUR (Vorjahr 60.251,02 EUR)
D. Passive latente Steuern	456.303,00	575.961,12
	65.964.322,40	64.763.484,03

Anlagenspiegel 2015

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand - 01.01.2015	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2015
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1 entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	49.225,72	435.549,60	23.249,72	0,00	461.525,60
2. Geschäfts- oder Firmenwert	13.109,00	122.953,84	0,00	0,00	136.062,84
	62.334,72	558.503,44	23.249,72	0,00	597.588,44
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.407.431,35	351.618,10	206.665,41	0,00	10.552.364,04
2. technische Anlagen und Maschinen	25.700.101,29	2.586.222,08	4.105,50	465.186,84	28.747.405,31
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.827.621,93	1.003.177,50	223.135,36	0,00	3.607.664,07
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	287.343,31	418.174,39	22.436,36	-465.186,84	217.892,50
	39.222.497,88	4.359.192,67	456.364,63	0,00	43.125.325,92
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	13.400,98	0,00	0,00	0,00	13.400,98
2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	880.998,69	120.000,00	0,00	0,00	1.000.998,59
	894.399,57	120.000,00	0,00	0,00	1.014.399,57
	40.179.232,17	5.037.696,11	479.614,35	0,00	44.737.313,97

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2015	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2015
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1 entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	41.138,72	101.705,10	23.214,72	119.629,10
2. Geschäfts- oder Firmenwert	4.097,00	27.867,77	0,00	31.964,77
	45.235,72	129.572,87	23.214,72	151.593,87
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.445.786,73	208.245,95	148.062,90	2.507.969,78
2. technische Anlagen und Maschinen	14.961.217,26	1.935.503,03	3.999,00	16.892.721,29
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.242.852,96	373.759,00	84.334,39	1.532.277,57
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	18.649.856,95	2.517.507,98	234.396,29	20.932.968,64
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	18.695,092,67	2.647.080,85	257.611,01	21.084.562,51

	Buchwert
	Stand 31.12.2015	Stand 31.12.2014
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1 entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	341.896,50	8.067,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	194.098,07	9.012,00
	445.994,57	17.099,06
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.044.394,26	7.961.644,62
2. technische Anlagen und Maschinen	54.684,02	10.738.884,03
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.075.386,50	1.584.768,97
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	217.892,50	287.343,31
	22.192.357,28	20.572.640,93
III. Finanzanlagen
1. Anteile an assoziierten Unternehmen	13.400,98	13.400,98
2. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen	1.000.998,59	880.998,59
	1 014.399 57	894.399,57
	23.652.751,42	21.484.139,50

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015

	Geschäftsjahr	Vorjahr
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	188.459.883,90	165.513.812,23
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	1.403.061,10	2.509.664,97
3. andere aktivierte Eigenleistungen	349.927,01	0,00
4. sonstige betriebliche Erträge	1.958.723,02	830.894,38
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-128.316.034,17	-113.675.690,54
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-6.328.588,62	-4.255.545,81
	-134.646.622,79	-117.931.236,35
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-15.936.540,95	-13.053.068,10
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-3.046.633,94	-2.465.793,70
- davon für Altersversorgung (EUR 1.693,34, Vorjahr 1.533,84)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-2.647.080,85	-2.178.469,99
8. sonstige betriebliche Aufwendungen	-31.404.219,93	-27.150.125,94
9. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	41.285,69	19.327,08
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-1.953.795,37	-1.908.752,26
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit	2.577.987,09	4.186.252,32
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-816.306,88	-1.667.128,16
- davon latente Steuern 76.559,12 EUR (Vorjahr -287.046,48 EUR)
13. sonstige Steuern	-70.521,62	-67.524,88
14. Konzernjahresüberschuss	1.691.156,59	2.451.599,28
15. Konzerngewinnvortrag	2.495.403,56	43.804,28
16. Anteile Fremder am Konzernergebnis	-60.266,57	0,00
17. Einstellung in andere Gewinnrücklagen	2.519.328,20	0,00
18. Konzernbilanzgewinn	1.606.965,38	2.495.403,56

Kapitalflussrechnung

	2015	2014
	TEUR	TEUR
1. Periodenergebnis Konzern	1.691	2.452
2.+/- Abschreibungen auf Anlagevermögen	2.647	2.178
3.-/+ GewinneNerluste aus Anlagenabgang	-11	0
4.+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-798	670
5.-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte	1.185	-6.595
6.-/+ Zu-/Abnahme der Lieferforderungen	10.694	-4.372
7.-/+ Zunahme/Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-10.230	-1.355
8.+/- Zunahme/Abnahme der Lieferverbindlichkeiten	1.868	11.993
9.-/+ Zunahme/Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-1.097	487
10.+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	1.913	1.889
11. Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	7.862	7.347
12.+ Einzahlungen aus Abgängen des immateriellen Anlagevermögens	0	0
13.- Auszahlungen für Investitionen in das immat. Anlagevermögen	-559	0
14.+ Einzahlungen aus Abgängen des Sachanlagevermögens	233	0
15.- Auszahlungen für lnvestitionen in das Sachanlagevermögen	-4.359	-4.675
16.+ Einzahlungen aus Abgängen des Finanzanlagevermögens	0	0
17.- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-120	-19
18.+ erhaltene Zinsen	41	19
19. Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	-4.763	-4.674
20.+/- Ein- / Auszahlungen an Gesellschafter	98	-890
21.- gezahlte Zinsen	-1.954	-1.909
22.+/- Aufnahme / Tilgung von langfristigen Bankkrediten	-229	-394
23. Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	-2.084	-3.193
24.= Zahlungswirksame Veränderungen	1.014	-520
25. Konsolidierungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	0	0
26. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-8.019	-7.499
27. Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-7.004	-8.019
Definition Finanzmittelfonds
Flüssige Mittel / Wertpapiere	1.833	1151
Kurzfristige Bankverbindlichkeiten	-8.837	-9.170
	-7.004	-8.019

Eigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2015

	Muttergesellschaft
	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	andere Gewinnrücklagen	Konzernjahresbilanzgewinn	Eigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand zum 01.01.2014	250.000,00	0,00	7.440.117,99	1.628.661,47	9.318.779,46
Zuweisungen Gesellschafterkonten	0,00	0,00	-1.384.752,70	-1.584.857,19	-2.969.609,89
Entnahme aus der Rücklage	0,00	0,00	-3.750.000,00	0,00	-3.750.000,00
Einstellung in die Konzernrücklagen	0,00	3.750.000,00	0,00	0,00	3.750.000,00
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00	2.451.599,28	2.451.599,28
Stand zum 31.12.2014	250.000,00	3.750.000,00	2.305.365,29	2.495.403,56	8.800.768,85
Stand zum 01.01.2015	250.000,00	3.750.000,00	2.305.365,29	2.495.403,56	8.800.768,85
Zugang aus Erstkonsolidierung	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Entnahme aus der Rücklage	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
Einstellung in die Rücklagen	0,00	0,00	2.519.328,20	-2.519.328,20	0,00
Konzernjahresergebnis	0,00	0,00	0,00	1.630.890,02	1.630.890,02
Stand zum 31.12.2015	250.000,00	3.750.000,00	4.824.693,49	1.606.965,38	10.431.658,87

	Minderheiten	Konzern
	Minderheitenkapital	Gesamt
	EUR	EUR
Stand zum 01.01.2014	0,00	9.318.779,46
Zuweisungen Gesellschafterkonten	0,00	-2.969.609,89
Entnahme aus der Rücklage	0,00	-3.750.000,00
Einstellung in die Konzernrücklagen	0,00	3.750.000,00
Konzernjahresergebnis	0,00	2.451.599,28
Stand zum 31.12.2014	0,00	8.800.768,85
Stand zum 01.01.2015	0,00	8.800.768,85
Zugang aus Erstkonsolidierung	-118.131,16	-118.131,16
Entnahme aus der Rücklage	0,00	0,00
Einstellung in die Rücklagen	0,00	0,00
Konzernjahresergebnis	60.266,57	1.691.156,59
Stand zum 31.12.2015	-57.864,59	10.373.794,28

an den Gesellschafter ausschüttbarer Gewinn (EUR) 13.354.594,43

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015

I. Vorbemerkungen

Der Konzern erfüllt zum Abschlussstichtag die in § 290 HGB aufgeführten Voraussetzungen, unter denen eine inländische Kapitalgesellschaft einen Konzernabschluss aufstellen muss. Entscheidendes Merkmal ist das Control-Konzept gemäß § 290 Abs. 2 HGB. Eine größenabhängige Befreiung kommt nicht in Betracht, da die Größenmerkmale des § 293 Abs. 1 HGB überschritten werden.

Darstellung, Gliederung und Bewertung des Konzernabschlusses erfolgten analog des Vorjahresabschlusses. Die Kapitalflussrechnung einschließlich Vorjahresspalte wurde an den deutschen Rechnungslegungsstandard Nr. 21 (DRS 21) angepasst.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Gliederung der konsolidierten Bilanz und der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den Erfordernissen des §§ 298 i.V.m. 265 ff HGB. Auch die Tochtergesellschaften beachten in den Einzelabschlüssen hinsichtlich der Gliederung, Bilanzierung und Bewertung die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften. Für die konsolidierte Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Die Bewertung entspricht im konsolidierten Jahresabschluss der Thurn Produkte GmbH gemäß § 308 HGB einheitlich den für den Einzelabschluss der Muttergesellschaft angewandten Methoden. Eine Neubewertung war nicht erforderlich, um eine einheitliche Bewertung darzustellen.

Der Ansatz und die Bewertung der einzelnen Bilanzposten erfolgte nach den für alle Kaufleute geltenden Vorschriften der §§ 246 - 256 HGB und den besonderen Bewertungsvorschriften für Kapitalgesellschaften (§§ 279 - 283 HGB).

Anlagevermögen

Die immateriellen Vermögensgegenstände sowie das Sachanlagevermögen sind zu Anschaffungskosten - und soweit abnutzbar - vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Die Abschreibungen werden linear auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern vorgenommen. Der bilanzierte Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird über eine Laufzeit von 5 Jahren linear abgeschrieben. Grundlage für die Schätzung der Nutzungsdauer ist die Dauer der Verwertbarkeit von vorhandenem branchenspezifischem Know-How.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis EUR 150 werden direkt im Aufwand erfasst. Für geringwertige Wirtschaftsgüter über EUR 150 bis 1.000 Anschaffungswert i.S.d. § 6 Abs. 2 EStG wurde in den Vorjahren entsprechend der steuerlichen Vorschriften ein Sammelposten gebildet. Der Sammelposten wird in den nachfolgenden Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel gewinnmindernd aufgelöst. Geringwertige Wirtschaftsgüter im Sinne des § 6 Abs. 2 Satz 1 EStG mit Anschaffungskosten bis EUR 410 werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe als Aufwand abgesetzt.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren sowie geleistete Anzahlungen sind mit den Anschaffungskosten oder - soweit nach dem Niederstwertprinzip niedrigere beizulegende Werte zum Bilanzstichtag zu berücksichtigen waren - mit diesen bewertet. Für Klein- und Ersatzteile von untergeordnetem Wert wurde ein Festwert angesetzt.

Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten bewertet. In die Herstellungskosten wurden außer den direkt zuordenbaren Material- und Fertigungseinzel-kosten auch die Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Abschreibungen und Verwaltungsgemeinkosten einbezogen. Zur verlustfreien Bewertung werden auf Einzelermittlungen beruhende Abwertungen vorgenommen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nominalwert bewertet. Risikobehaftete und uneinbringliche Forderungen werden einzeln wertberichtigt bzw. abgeschrieben. Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind berücksichtigt.

Liquide Mittel sind mit dem Nennbetrag des Kassenbestandes und der Bankguthaben angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen; die Auflösung des Postens erfolgt entsprechend dem Zeitablauf.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen und sind mit dem nach vernünftigen kaufmännischen Grundsätzen ermittelten voraussichtlichen Erfüllungsbetrag gebildet worden.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung

Die Jahresabschlüsse der einbezogenen Unternehmen sind in Euro aufgestellt.

Die im Konzernabschluss enthaltenen auf fremde Währung lautenden Sachverhalte wurden mit dem Devisenkassamittelkurs zum Stichtag in Euro umgerechnet.

III. Angaben zum Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 wurden neben dem Mutterunternehmen die nachfolgenden Unternehmen im Wege der Vollkonsolidierung mit einbezogen:

Name der Gesellschaft, Sitz	Anteil
	%
MTT GmbH, Neunkirchen-Seelscheid	100 %
Toll Man B.V., Kerkrade/Niederlande	100 %
Thurn-International GmbH, Neunkirchen-Seelscheid	100 %
B-TEC Industriële Automatisering B.V., Heerlen/Niederlande	51 %

Im Januar 2015 erwarb die Toll Man B.V. insgesamt 51 % der Geschäftsanteile an der B-TEC industriëlle Automatisering B.V. mit Sitz in Heerlen (kurz: B-Tec B.V.). Die B-Tec B.V. ist daher ab dem Erstkonsolidierungszeitpunkt als verbundenes Unternehmen in den Konzernabschluss einzubeziehen.

An der Thurn International Kimyevi Madde Sanayi ve Ticaret Limited Sirketi, Istanbul/Türkei halt die Gesellschaft mittelbar über die Thurn International GmbH einen Anteil von 50 %. Die Gesellschaft ist daher als assoziiertes Unternehmen gem. § 311 Abs. 1 HGB einzustufen, eine Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt im Hinblick auf die untergeordnete Bedeutung der Gesellschaft gemäß § 311 Abs. 2 HGB nicht.

IV. Angaben zu den Konsolidierungsmethoden

1. Konsolidierungsstichtag

Bilanzstichtag für sämtliche Konzernunternehmen ist der 31. Dezember. Das Konzerngeschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

2. Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligung mit dem Eigenkapital auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung der Tochterunternehmen in der Konzern (Buchwertmethode nach § 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB).

Die Erstkonsolidierung erfolgte auf der Grundlage der Wertansätze zum 01. Januar 2008.

Der aus der Erstkonsolidierung resultierende aktive Unterschiedsbetrag war in Höhe von TEUR 61,1 den Grundstücken und Bauten und in Höhe von TEUR 2.228,0 den technischen Anlagen und Maschinen zuzuordnen. Der darüber hinaus gehende Betrag von TEUR 1.263,20 wurde gegen die Konzernrücklage verrechnet. Der aus der Kapitalkonsolidierung entstandene passive Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 7,1 wurde aus Vereinfachungsgründen direkt mit der Konzernrücklage verrechnet.

Hinsichtlich der seit 2013 vollkonsolidierten Tochtergesellschaft Thurn International GmbH und der seit 2015 vollkonsolidierten B-Tec B.V. wurde die Neubewertungsmethode gem. § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB angewendet.

Aus der Erstkonsolidierung der B-Tec B.V. resultiert ein aktiver Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von TEUR 123, der über eine branchenübliche zu erwartende Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben wird.

3. Schuldenkonsolidierung

Alle zwischen den in den konsolidierten Jahresabschluss einbezogenen Unternehmen bestehenden Ausleihungen, Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten wurden gemäß § 303 HGB gegeneinander aufgerechnet.

Eventualverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verpflichtungen im Sinne des § 285 Nr. 3 HGB wurden -falls erforderlich - konsolidiert.

4. Eliminierung von Zwischenergebnissen

Die Bewertung der Vorratsbestände erfolgte nach Maßgabe von § 304 Abs. 1 HGB.

5. Konsolidierungsmaßnahmen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung gemäß § 305 HGB mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet. Zinsaufwendungen und Zinserträge wurden miteinander verrechnet.

6. Steuerabgrenzung

Für zeitlich begrenzte Unterschiedsbeträge zwischen den im Konzernabschluss ausgewiesenen Vermögensgegenständen und den steuerlichen Wertansätzen in Höhe von TEUR 1.549 wurden im Konzernabschluss gemäß § 306 HGB passive latente Steuern mit einem Steuersatz von 30 % (Toll Man B.V.) bzw. 32 % (Thurn Produkte GmbH) berücksichtigt.

Im Jahresabschluss der B-Tec B.V. wurden aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 25 aktiviert und im Konzernabschluss mit den passiven latenten Steuern saldiert. Der hier zur Anwendung gekommene Steuersatz beträgt 20 %.

V. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Aufgliederung der Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem als Anlage beigefügten Anlagespiegel.

Rechnungsabgrenzungsposten

In den aktiven Rechnungsabgrenzungen sind keine Disagien (VJ.: TEUR 132) mehr enthalten.

Eigenkapital

Der Konzernbilanzgewinn beinhaltet einen Gewinnvortrag in Höhe von TEUR 2.495.

Rückstellungen

Die Steuerrückstellungen enthalten die Steuern des Jahres 2014, soweit diese zum Bilanzstichtag noch nicht veranlagt waren.

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für bei Rechnungsausgleich fällige Abzugskonditionen und Umsatzrückvergütungen, Personalkosten, Abschluss- und Prüfungskosten sowie Gewährleistungen gebildet.

Verbindlichkeiten

Nach Restlaufzeiten gliedern sich die Verbindlichkeiten wie folgt:

Bilanzposition	31. Dezember 2015				Vorjahr
	Gesamt	Restlaufzeiten
		bis zu einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	über fünf Jahre	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	13.596	9.393	4.203	0	14.158
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	37.824	36.941	883	0	35.956
Sonstige Verbindlichkeiten	2.613	1.213	1.400	0	3.374
Gesamt	54.033	47.548	6.486	0	53.488

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 2.035 (VJ.: TEUR 1.961) enthalten. Bezüglich eines Teilbetrags über TEUR 1.400 (VJ.: TEUR 1.385) wurde eine Rangrücktrittserklärung abgegeben.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 13.596) sind durch Grundpfand-rechte, Sicherungsübereignung des Warenlagers und von Maschinen sowie Abtretung aller gegenwärtigen und künftigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht im Rahmen eines Receivable Programmes verkauft werden, besichert.

Bezüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 37.824) bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte der Lieferanten.

VI. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Nach geographisch bestimmten Märkten ergibt sich folgende Aufgliederung:

	2015	2014
	Mio. EUR	Mio. EUR
- Inland	82,4	103,1
- EG-Land	101,1	57,9
- Drittland	50	4,5
	188,5	165,5

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf die einzelnen Tätigkeitsbereiche wie folgt:

	2015	2014
	Mio. EUR	Mio. EUR
Pulver	94,4	81,5
Flüssig	93,6	83,6
Sonstige	0,5	0.4
	188,5	165,5

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag entfallen, bis auf die in der Gewinn und Verlustrechnung ausgewiesenen Aufwendungen und Erträgen aus latenten Steuern, in voller Höhe auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

VII. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Definition des Finanzmittelfonds

Der Finanzmittelfonds der Kapitalflussrechnung umfasst wie im Vorjahr zum Stichtag Bankguthaben, Kassenbestände und die Inanspruchnahme der der Gesellschaft gewährten Kontokorrentrahmen.

VIII. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Im Zuge eines aktiven Working Capital Managements und unter allgemeinen Risikogesichtspunkten hat die Muttergesellschaft Factoringverträge über den Ankauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewählter Kunden abgeschlossen. Der Gesamtbetrag der zum 31.12.2015 abgetretenen und nicht mehr in der Bilanz ausgewiesenen Forderungen beläuft sich auf Mio. EUR 28,8.

Die Risiken aus dem Factoring bestehen im Bonitätsrisiko des Factors und liegen unterhalb des Bonitätsrisikos der ursprünglichen Forderungsschuldner. Die Vorteile des Factorings liegen in einer verbesserten Risikoposition der Gesellschaft im Hinblick auf Forderungsausfälle sowie erweiterten Möglichkeiten der Working Capital Steuerung.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Für Leasing- und Mietverträge belaufen sich die finanziellen Verpflichtungen in 2016 auf 2,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,8 Mio. EUR), für die nächsten fünf Geschäftsjahre voraussichtlich auf 8,2 Mio. EUR.

Angaben zu derivativen Finanzinstrumenten (§ 314 Nr. 11 HGB)

Folgende derivative Finanzinstrumente sind nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanziert:

- Kategorie:	Zinsswap
- Volumen:	7,0 Mio. EUR
- beizulegender Wert:	-0,4 Mio. EUR
- Bewertungsmethode:	marktpreisorientiert

Angaben zu Bewertungseinheiten (§ 314 Nr. 15 HGB)

Für variabel verzinsliche Darlehen wird als Sicherungsinstrument ein Zinsswap in Form eines Makro-Hedges eingesetzt. Das Gesamtvolumen der gesicherten Verbindlichkeiten beläuft sich auf 7,0 Mio. EUR.

Haftungsverhältnisse

Neben den in der Konzernbilanz aufgeführten Verbindlichkeiten bestehen Haftungsverhältnisse aus Verbindlichkeiten aus einer Bürgschaft bis zu einem Betrag von EUR 1.470.000. Mit einer Inanspruchnahme ist nicht zu rechnen, da die Bürgschaft der Absicherung eines Kontokorrentkredites dient, dessen Kündigung durch die kreditgebende Bank unwahrscheinlich ist.

IX. Sonstige Angaben

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl belief sich im Geschäftsjahr auf 58 (Vorjahr 65) Mitarbeiter in Verwaltung und Labor und auf 422 (Vorjahr 336) Mitarbeiter in Produktion und Logistik.

Die Geschäftsführung oblag im Geschäftsjahr Herrn Adolf Thurn, Unternehmer und Jens Christian Saalfeld, Unternehmensberater.

Eine Angabe der Bezüge der Geschäftsführung unterbleibt unter Hinweis auf die Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB analog.

Das Honorar des Abschlussprüfers betrug für Abschlussprüfungsleistungen TEUR 60 (Vorjahr TEUR 60).

Neunkirchen-Seelscheid, den 10.06.2016

Adolf G. Thurn

Jens Christian Saalfeld

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2015

A. Darstellung des Geschäftsverlaufs einschließlich des Geschäftsergebnisses

I. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogen Rahmenbedingungen

Im Laufe des Jahres 2015 konnte sich die Wirtschaft im Euro-Raum deutlich stabilisieren. Die Situation in Griechenland konnte immer noch nicht abschließend geklärt werden. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass sich die Griechenlandkrise auf andere Länder ausdehnen wird. Die europäische Finanzpolitik hat diesbezüglich mittlerweile Maßnahmen zur Stabilisierung des Euro Raumes ergriffen, die dies verhindern sollen. Der Euro stabilisierte sich auf Vorjahresniveau mit leichtem Abwärtstrend gegenüber dem Dollar.

Das Zinsniveau wurde im Jahr 2015 auf einem Niveau beibehalten, das ohne Folgen für die Gesamtwirtschaft nicht mehr nach unten korrigiert werden kann.

Die Energiekosten haben sich durch den Preisverfall beim Rohöl deutlich stabilisiert.

Die Sparquote lag im 4. Quartal 2015 mit 8,4 % nur leicht über dem Vorjahresniveau (8,1 %). Die Beschäftigungsquote konnte im laufenden Jahr weiter gefestigt werden. Im Jahr 2015 sank die Arbeitslosenquote, bezogen auf sämtliche Erwerbspersonen, auf 6,1%. Die Exporte stiegen gegenüber dem Vorjahr noch einmal leicht an.

Gegenüber dem Vorjahr stieg das Bruttoinlandsprodukt nominal um 1,7 % und preisbereinigt um 1,4 %. Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise lag lt. Mitteilung des Statistischen Bundesamtes bei 0,3 %.

Die Beschaffungspreise gaben bei öl-basierten Rohstoffen weiter nach, insbesondere Rohöl verbilligte sich im Jahreszeitraum massiv. So fiel der HWWI-Rohstoffpreisindex zum Jahresende 2015 auf den niedrigsten Stand seit Juli 2004. Bei nativen Rohstoffen, wie Palmkernöl und Palmöl ist der Preis innerhalb des Jahres 2015 zunächst gefallen um dann im 4. Quartal wieder etwas anzuziehen. Zum Jahresende lt. lndexMundi ein Preisverfall von ca. 12%, die Preise von Phosphat unterlagen lediglich geringen Schwankungen mit einem Preisanstieg zum Jahresende von ca. 5%.

Nach Angaben des IKW ist der Markt für Haushaltspflegemittel in 2015 um geschätzt 2,4 % auf 4,5 Mrd. EUR zu Endverbraucherpreisen gewachsen. Universal/Vollwaschmittel erfuhren eine Steigerung von ca. 1,2 %, Reinigungsmittel stiegen um ca. 4,8 %. Für 2016 geht das IKVV weiter von einer positiven Entwicklung aus.

II. Absatz- und Umsatzentwicklung

Die von uns hergestellten Produkte werden an Discounter, Drogeriemärkte und an Lebensmittelketten als deren Eigenmarken vertrieben. Sie besetzen dort das low-price-Segment und sind einem unvermindert harten Wettbewerb ausgesetzt. Die Qualitäten unterliegen in regelmäßigen Abständen der Prüfung durch "Stiftung Warentest", wobei sich immer wieder erweist, dass die qualitativen Unterschiede zu Markenprodukten für den Verbraucher kaum feststellbar sind. Die Rohstoffbeschaffung zu günstigsten Preisen und eine hohe Effizienz innerhalb der Produktion bei gleichbleibend guter Qualität sind der Schlüssel für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.

Der Gesamtabsatz von flüssigen Wasch- und Wäscheweichprodukten stieg im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr um 15 %.

Bei Waschmittelpulvern ist das Absatzvolumen um knapp 8,5 % gestiegen. Der Pulvermarkt stagniert somit erstmalig und bringt nicht mehr die Wachstumsraten der vergangenen Jahre. Unabhängig davon ist unsere strategische Entscheidung im Bereich der Pulverproduktion damit aufgegangen.

Auf dem für uns auch weiterhin bedeutsamen Markt für Maschinengeschirrreiniger konnte der Absatz ebenfalls nochmal um 5,5 % ausgeweitet werden.

Auch alle anderen Produktsegmente konnten im Umsatz ausgebaut werden. Insbesondere im Bereich WC-Reiniger, der im Vorjahr als einziges Produktsegment zurückgegangen war, konnte der Umsatz mehr als verdoppelt werden.

Der Gesamtumsatz verteilte sich mit 60 % auf Discounter, 17 % Drogeriemärkte, 3 % Cash & Carry-Märkte und 20 % sonstiger Lebensmitteleinzelhandel. Bis auf den Bereich Cash & Carry konnten in allen Kundengruppen wieder Umsatzzuwächse verbucht werden.

In Folge verschiedener interner und externer Einflussfaktoren erwirtschaftete Thurn ein positives Konzernbetriebsergebnis (EBIT) von 4,4 Mio. EUR nach 6,0 Mio. EUR im Vorjahr. Mit einem Gesamtumsatz von 188,5 Mio. EUR (VJ 165,5 Mio. EUR) konnte Thum seine Marktposition weiter ausbauen.

Die Umsatzsteigerung von 13,9 % gegenüber dem Vorjahr lag allerdings leicht unter unseren Planwerten, da insbesondere im 4. Quartal erwartete Aktionen der Discounter ausgeblieben sind. Insgesamt sind wir mit der Umsatzentwicklung aber sehr zufrieden.

Der Umsatz teilte sich nach Produktgruppen wie folgt auf: Mit flüssigen Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel wurde ein Umsatz von 93,6 Mio. (VJ 83,6 Mio. EUR) erzielt, pulverförmige Produkte waren mit 94,4 Mio. EUR (VJ 81,5 Mio. EUR) am Gesamtumsatz beteiligt. Zur Umsatzsteigerung trugen damit alle Produktgruppen bei. Die sonstigen Umsatzerlöse lagen bei 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR).

Nach geographischen Gesichtspunkten unterteilt sich der Umsatz auf den Inlandsumsatz (82,4 Mio. EUR, VJ 107,0 Mio. EUR) und den Auslandsumsatz (106,1 Mio. EUR, VJ 58,5 Mio. EUR). Die Umsatzrückgänge im Inland konnten damit durch das Auslandsgeschäft deutlich überkompensiert werden.

III. Produktion

Das Geschäftsjahr 2015 war gekennzeichnet durch die Auslagerung eines Großteils der Flüssigproduktion vom Standort in Much an einen Abfüllbetrieb in Greven ab der zweiten Jahreshälfte 2015. Zwar führte die Auslagerung zu einem erheblichen Mehraufwand, der sich auch in den Geschäftszahlen des Jahres 2015 niederschlug, allerdings rechnen wir bereits für das kommende Geschäftsjahr 2016 hier mit nachhaltig positiven Ergebniseffekten. Im Rahmen einer neuen Kooperation werden die für die Abfüllung benötigten Kunststoffflaschen direkt an die Abfüllung geliefert, wodurch wir zukünftig erhebliche Einsparungen in der Logistik sowie eine deutliche Ausweitung der Produktion erzielen werden. Durch das im Unternehmen vorhandene Know-how in Bezug auf technische Prozesse sowie durch die Einbindung von Herstellern technischen Equipments bieten sich weitere Optimierungspotenziale, mit denen Steigerungen der Produktivität bewirkt werden.

Innerhalb der Pulverkonfektionierung lag die durchschnittliche Auslastung aller Linien bei über 85 %, dabei sind produktbezogen Unterschiede gegeben; die Linien, auf denen Tabs gepresst werden, unterliegen einer höheren Auslastung. Hier sind wir dabei durch gezielte Investitionen im laufenden und auch im kommenden Jahr Kapazitäten weiter auszubauen.

Durch mögliche Ausweitung der Beschäftigung auf sieben Arbeitstage im Dreischichtbetrieb bestehen sowohl im Flüssigbereich als auch bei der Konfektionierung von Pulverprodukten Kapazitätsreserven.

IV. Beschaffung

Bei chemischen Rohstoffen entspannte sich der Markt im Vergleich zum Vorjahr weiter. Der Preisdruck ließ besonders bei nativen Fetten und ölbasierten Rohstoffen nach. In Folge des abgeschwächten Wirtschaftswachstums in China stehen Produkte in größerer Menge auf dem Markt zur Verfügung und erhöhen den Wettbewerb zwischen den Anbietern. Allerdings ist zu beobachten, dass teilweise künstlich Rohstoffe verknappt werden um die Preise oben zu halten. Unsere Einkäufer nutzen die Spielräume, die sich aus veränderten Marktbedingungen ergeben und arbeiten fortgesetzt an der Erschließung neuer Beschaffungsquellen. Dabei ist die Eignung der angebotenen Rohstoffe für die Verwendung innerhalb unserer Produktion nachzuweisen und seitens unseres Entwicklungslabors zu bestätigen. Die Anforderungen an gleichbleibende Qualität müssen ebenso erfüllt werden wie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben. Durch Lieferantenaudits werden die grundsätzlichen Voraussetzungen zur Erfüllung der Qualitätsstandards sowohl bei der Aufnahme neuer Geschäftsbeziehungen als auch in regelmäßigen Abständen bei bestehenden Geschäftsverbindungen bestätigt.

V. Investitionen

Im Geschäftsjahr wurden Investitionen im Gesamtvolumen von 5,0 Mio. EUR getätigt. Der Schwerpunkt der Investitionstätigkeit lag wieder im Bereich der technischen Anlagen mit Investitionen von mehr als 2,5 Mio. EUR. So haben wir sowohl im Segment Pulver als auch vor allem im Segment Flüssig Anlagen erneuert und auch zusätzliche Anlagen angeschafft, um die Produktionskapazität auch weiterhin sicher zu stellen und auszubauen. Aus abgewickelten Leasingverträgen wurden Blas- und Spritzgießmaschinen übernommen. In Formen und Formatteile wurde ebenfalls wieder investiert. Weiterhin haben wir in die Laboreinrichtungen und die Betriebsausstattung investiert, um hier mit aktuellem Equipment arbeiten zu können.

VI. Kundenbeziehungen

Die im Geschäftsjahr erreichte Umsatzsteigerung wurde sowohl mit unseren langjährig belieferten Kunden als auch mit neuen Abnehmern erzielt. Kontinuität in der Pflege der Kundenbeziehungen, offene Kommunikation, basierend auf der in unserem Hause gelebten Philosophie der Wertschätzung unserer Partner, sind die Voraussetzungen für die auf langfristige Zusammenarbeit angelegten Kunden/Lieferanten-Beziehungen. Das ausgeprägte Bestreben, die Stellung unserer Kunden im Markt durch die Lieferung hochwertiger Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen zu stärken, macht uns zu einem anerkannten Partner und kräftigt unsere Position als Lieferant von WPR-Produkten als Eigenmarken des Handels.

Durch die Ausweitung unseres Kundenportfolios konnte die wirtschaftliche Abhängigkeit von einzelnen großen Kunden erheblich reduziert werden. Mit unserer Marktdurchdringung haben wir beste Voraussetzungen für eine stabile Weiterentwicklung des Unternehmens geschaffen. Im Ausbau der neuen Kundenbeziehungen liegen Potenziale für weiteres Wachstum insbesondere im europäischen Ausland.

VII. Personal

Aufgrund unseres stetigen Wachstums zählen wir zu den größten Arbeitgebern in der Region des östlichen Rhein-Sieg-Kreises. Bei der Akquisition neuen Personals ist spürbar, dass qualifiziertes Fachpersonal im gewerblichen Bereich immer schwerer zu rekrutieren ist. Wir verfügen aber zum großen Teil über Mitarbeiter, die bereits seit vielen Jahren im Unternehmen beschäftigt sind. Deren Kenntnis der unternehmensspezifischen Produktionsbedingungen ist wertvolle Unterstützung bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter ohne fachliches Hintergrundwissen. Bei der Personalbeschaffung beschränken wir uns nicht ausschließlich auf den deutschen Arbeitsmarkt, sondern sind offen für Fachpersonal aus dem europäischen Ausland. Personalengpässe werden durch Zeitarbeitspersonal überbrückt, wobei wir bei Eignung gern Mitarbeiter aus der Zeitarbeit in ein festes Beschäftigungsverhältnis übernehmen. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist von 401 Mitarbeitern im Vorjahr auf 480 Mitarbeiter im laufenden Jahr gestiegen.

Im Bereich der Verwaltung bieten wir jungen Menschen regelmäßig die Möglichkeit, eine kaufmännische Ausbildung bei uns zu absolvieren und haben diesen bisher stets die Möglichkeit geboten, Ihre Kenntnisse nach Abschluss der Ausbildung weiter bei uns zu vertiefen.

Im kommenden Jahr werden wir erstmals auch Ausbildungsplätze im gewerblich / technischen Bereich anbieten, um so dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern.

VIII. Qualitätsmanagement

Zum Nachweis der Erfüllung der Voraussetzungen der Anforderungen wurden im Geschäftsjahr Audits zur Zertifizierung gemäß DIN EN ISO 9001, 14001 und AISE Charter sowie zur Vorbereitung der IFS-HPC und BRC Zertifizierung vorgenommen. Darüber hinaus wurden interne Systemaudits, interne Verfahrensaudits, Produkt- und Lieferantenaudits durchgeführt. Die Wirksamkeit der aufgesetzten QS-Prozesse wird durch den erneuten Rückgang von Reklamationen bestätigt.

B. Darstellung der Lage des Konzerns

I. Vermögenslage

Die Bilanzsumme beläuft sich auf 65,9 Mio. EUR, das entspricht gegenüber dem Vorjahr (64,7 Mio. EUR) einem moderaten Anstieg um 1,8%.

Bedingt durch unsere unverändert hohen Investitionen in das Anlagevermögen erhöhte sich das langfristige Vermögen von 21,5 Mio. EUR auf 23,7 Mio. EUR.

Das kurzfristige Vermögen blieb in Summe mit 42,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (43,3 Mio. EUR) weitgehend konstant. Hierzu ist folgendes hervorzuheben:

Das Vorratsvermögen haben wir mit 24,4 Mio. EUR zum Stichtag gegenüber dem Vorjahr (25,6 Mio. EUR) trotz der Absatzausweitung reduzieren können.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen konnten wir insbesondere durch neue Factoringverträge und die dadurch möglich gewordene Ausweitung des Factoringhöchstrahmens von 11,4 Mio. EUR auf nur noch 0,7 Mio. EUR zurückführen, dies entspricht einem Rückgang um fast 94 %. Dem steht zum Bilanzstichtag ein Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände auf 15,2 Mio. EUR (VJ 4,7 Mio. EUR) gegenüber, die sich zu einem Großteil aus angekauften Forderungen aus dem Factoringvertrag zusammensetzen, die durch den Factor noch nicht zur Auszahlung gekommen waren.

Liquide Mittel standen am Abschlussstichtag in Höhe 1,8 Mio. EUR nach 1,2 Mio. EUR im Vorjahr zur Verfügung.

Auf der Kapitalseite ist das wirtschaftliche Eigenkapital, das sich aus dem bilanzierten Eigenkapital sowie einem nachrangigen Gesellschafterdarlehen über 1,4 Mio. EUR zusammensetzt, durch die Gewinnthesaurierung auf 11,8 Mio. EUR angewachsen. Die bereinigte Eigenkapitalquote beträgt 17,9% (Vorjahr: 15,8%).

Rückstellungen wurden im Konzern in Höhe von 1,1 Mio. EUR (Vorjahr: 1,9 Mio. EUR) gebildet und entfallen fast ausschließlich auf sonstige Rückstellungen.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr (9,8 Mio. EUR) auf 9,4 Mio. EUR. Die uns zur Verfügung gestellte Kontokorrentlinie wurde nicht in voller Höhe in Anspruch genommen.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind mit 36,9 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr (34,5 Mio. EUR) nur leicht angestiegen.

Die passiven latenten Steuern blieben mit 0,5 Mio. EUR gegenüber 2014 (0,6 Mio. EUR) weitgehend unverändert.

II. Finanzlage

Im Geschäftsjahr 2015 haben wir einen grundlegenden Wechsel bei unseren Finanzierungspartnern erreicht. So konnten wir zwei Großbanken als neue langfristige Partner gewinnen, die das Kreditengagement der bisher finanzierenden Bank vollständig abgelöst haben. Die Umfinanzierung führte allerdings nicht zu einer Ausweitung der Bankenverschuldung des Konzerns. Die für das Umsatzwachstum erforderlichen Mittel werden weiterhin aus dem erwirtschafteten Ergebnis sowie durch Inanspruchnahme von Lieferantenzahlungszielen finanziert. Zusätzlich wurde das Obligo der Factoring-Linie ausgeweitet. Die Verpflichtung der Gesellschaft, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen, ist gesichert. Die durchschnittliche Zielinanspruchnahme betrug ca. 65 Tage, während ohne Berücksichtigung der durch Factoring vorfinanzierten Rechnungen kundenseitig ein durchschnittliches Zahlungsziel von ca. 57 Tagen in Anspruch genommen wurde.

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2015 7,9 Mio. EUR (2014: 7,3 Mio. EUR). Der Finanzmittelfonds (liquide Mittel abzüglich Kontokorrentverbindlichkeiten) verbesserte sich von -8,0 Mio. EUR auf -7,0 Mio. EUR.

III. Ertragslage

Gegenüber dem Vorjahr ist die Gesamtleistung von 168,0 auf 190,2 Mio. EUR gestiegen. Demgegenüber belief sich der Wareneinsatz einschließlich bezogener Leistungen auf 134,6 Mio. EUR, die Wareneinsatzquote blieb mit 70,8% (VJ 70,2%) in etwa unverändert.

Der Personalaufwand ist im Geschäftsjahr mit 22,2 Mio. EUR (einschl. Leiharbeitnehmern) gegenüber dem Vorjahr (19,8 Mio. EUR) erheblich angestiegen, was auf den unveränderten Personalaufbau aufgrund der Ausweitung der Produktion zurückzuführen ist. Die Inanspruchnahme von Leiharbeitnehmern konnte gegenüber 2014 (4,3 Mio. EUR) deutlich auf 3,2 Mio. EUR reduziert werden.

Nach Abzug der übrigen betrieblichen Aufwendungen ergibt sich ein Konzernbetriebsergebnis (EBIT) von 4,4 Mio. EUR nach 6,0 Mio. EUR im Vorjahr.

Das Zinsergebnis als Saldo aus Zinsaufwendungen und Erträgen ist mit -1,9 Mio. EUR unverändert zum Vorjahr.

Der Gewinn vor Ertragsteuern beträgt 2,5 Mio. EUR gegenüber 4,1 Mio. EUR in 2014. Der Konzernjahresüberschuss liegt mit 1,7 Mio. EUR etwas niedriger als im Vorjahr (2,4 Mio. EUR).

IV. Fazit

Insgesamt sind wir mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres zufrieden. Auch wenn die Neuordnung der Flüssigproduktion nicht in gewünschter Geschwindigkeit umgesetzt werden konnte. Umsatzerlöse und Konzernergebnis entsprechen unseren Erwartungen.

C. Voraussichtliche Entwicklung mit Hinweisen auf wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

I. Prognosebericht

Wie sich in der Vergangenheit zeigte, ist der Markt für Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel stabil und wird von der allgemeinen Entwicklung der Weltwirtschaft wenig beeinflusst. Marktzahlen zeigen, dass die allgemeine Wirtschaftslage allenfalls in den Bewegungen der Konsumenten ihren Niederschlag findet, indem statt des teureren Markenproduktes das Substitut des Discounters gekauft wird. Die durch "Stiftung Warentest" durchgeführten Untersuchungen belegen, dass bei Waschmitteln vorhandene Qualitätsunterschiede zwischen Markenprodukten und den meisten Handelsmarken für den Verbraucher kaum wahrnehmbar sind.

Wir gehen davon aus, aufgrund unserer gestärkten Marktposition den im Geschäftsjahr erreichten Umsatz in 2016 zu festigen. Weiterhin werden wir im laufenden Geschäftsjahr die Organisation konsolidieren, sowie interne Abläufe zwischen den Produktionsstätten optimieren. Damit einhergehend rechnen wir mit einer Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern sowie des Konzernjahresüberschusses je im unteren zweistelligen Prozentbereich. Bedeutende Planungsgrundlage und wichtiges Ziel des Jahres 2016 ist, die Verlagerung der gesamten Flüssigproduktion nach Greven zeitgerecht und erfolgreich abzuschließen. Die Zielerreichung der Prognose sehen wir als erreichbar an. In den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2016 blieb der Umsatz leicht unter unserer Erwartung. Im laufenden Monat belebt sich das Geschäft deutlich. Der Reorganisationsprozess der Flüssigproduktion ist in vollem Gange und wird in 2016 abgeschlossen. Wir erwarten im Laufe des zweiten Halbjahres des Geschäftsjahres von der Reorganisation profitieren zu können. Mittelfristig zielt die Ausrichtung unseres Unternehmens mit der neuen Produktionsstätte auf weiteres Wachstum. Personell und produktionstechnisch sind wir darauf eingestellt, den Kundenanforderungen zu entsprechen und unsere Position in beiden Geschäftsbereichen auszubauen.

Die Reorganisation finanzieren wir aus dem laufenden Cash-Flow, unterstützt mit einem Abbau der Vorratsbestände sowie durch Inanspruchnahme von Lieferantenzahlungszielen. Aufgrund der stabilen operativen Lage rechnen wir weiterhin fest damit, den vertraglich vereinbarten Kapitaldienst fristgerecht und vollumfänglich erfüllen zu können.

II. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Unsere Position am Markt ist durch unsere Möglichkeit, sowohl Flüssig- als auch pulverförmige Produkte produzieren zu können, gestärkt. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit und des schonenden Umgangs mit Ressourcen ist gelebter Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. Als Familienunternehmen sind wir nah bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und schätzen diese als wesentlichen Erfolgsfaktor.

Der Auslastungsgrad unserer Produktionsanlagen ist aufgrund der uns erteilten Listungsaufträge gleichbleibend hoch.

Bei einer Wareneinsatzquote von ca. 71 % sind die Rohstoffpreise der entscheidende Schlüssel für die Erreichung der gesteckten Ergebnisziele. Sofern die Rohstoffkosten durch verstärkte Nachfrage auf den Märkten erneut steigen, besteht die Gefahr, diese nur zeitversetzt an den Handel weitergeben zu können, wodurch die Margen unter Druck geraten können. Diesem Risiko konnten wir durch Abschluss eines Preissicherungsvertrages mit einem unserer größten Kunden begegnen.

Das Projekt, die Flüssigproduktion von Much zu anderen Standorten zu verlagern, steht für das Jahr 2016 im Fokus. Die Produktionsverlagerung schafft neue Kapazitäten in der Flüssigproduktion, um zukünftig auf höhere Nachfrage flexibel zu reagieren. Verzögerungen in der Abwicklung der Verlagerungen und eine geringe Auslastung der Abfüllgesellschaft können in diesem Zusammenhang ein Risiko darstellen. Die nachhaltig positive und stabile Entwicklung der Abfüllgesellschaft nach erfolgter Produktionsverlagerung ist von erheblicher Bedeutung. Die von der Geschäftsführung verfolgten strategischen Ziele orientieren sich an dieser Herausforderung.

Umweltrisiken sind nicht vorhanden. Die jährliche Zertifizierung nach DIN EN 14001 und DIN EN 9001 wurde erst kürzlich durchgeführt und führte zu keinen Beanstandungen. Die Zertifikate wurden für ein weiteres Jahr erteilt.

Die Einzelrisiken in der geschilderten Form führen einzeln und in ihrer Gesamtbetrachtung nach aktuell vorliegenden Erkenntnissen nicht zu entwicklungsbeeinträchtigenden oder bestandsgefährdenden Tatsachen aus Sicht des Konzerns. Ein Eintrittsfall oben beschriebener Risiken ist aus Sicht der Geschäftsführung nicht erkennbar.

D. Forschung und Entwicklung

Unser Forschungs- und Entwicklungsbereich greift zusammen mit dem Marketing Trends und Entwicklungen auf, um dem Kunden Produkte mit Zusatznutzen und damit Marktchancen anbieten zu können. Wir konnten den Entwicklungsleiter einer unserer Hauptwettbewerber für uns gewinnen und werden den Bereich Forschung und Entwicklung auch im Jahre 2016 weiter ausbauen.

E. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

Neunkirchen-Seelscheid, 10.06.2016

Adolf G. Thurn

Jens Christian Saalfeld