Lieken GmbH (vormals: Lieken AG)

Lutherstadt Wittenberg

Konzernabschluss und Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2020

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Lieken GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Lieken GmbH, Lutherstadt Wittenberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Lieken GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft. Die in Abschnitt 5 des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB i.V.m. § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Konzernlagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "VII. 12. Unternehmensfortführungsprognose" des Konzernanhangs und Abschnitt "6.4. Finanzierungsrisiken" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Konzern in Vorjahren und auch im Geschäftsjahr 2020 mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen verbundene Konzernjahresfehlbeträge erzielt hat, die insbesondere aus den in 2020 und Vorjahren angefallenen Restrukturierungsaufwendungen resultieren. Zum Ende des Berichtsjahrs wird ein positives Eigenkapital in Höhe von EUR 61,2 Mio. ausgewiesen. Zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hat die Gesellschafterin, die AGROFERT a.s., Prag/Tschechien der Muttergesellschaft, Lieken GmbH, Lutherstadt Wittenberg, Kreditlinien über EUR 60 Mio. zur Verfügung gestellt. Des Weiteren hat die AGROFERT a.s. einen Letter of Support bis zum 30. Juni 2022 abgegeben, in dem die Fortführung eigener und die Sicherung weiterer Linien abgedeckt ist. Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Konzerns ist damit von der finanziellen Unterstützung durch die Gesellschafterin abhängig.

Ferner ist der Konzern von der Fortführung einer Factoring-Linie, die zum 30. November 2021 ausläuft, abhängig,

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angabe zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussforderung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

- holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bremen, 31. März 2021

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Monsees, Wirtschaftsprüfer

Böhme, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	EUR	EUR	31.12.2019 TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	62.750,96		118
2. Geschäfts- oder Firmenwert	65.671,16		118
		128.422,12	236
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	70.203.408,18		78.844
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	76.237.824,10		84.837
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.645.294,30		5.116
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.274.463,31		5.893
		162.360.989,89	174.690
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen		3.312.219,56	3.310
		165.801.631,57	178.236
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe	14.012.757,17		12.989
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	38.789,61		82
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	4.625.690,57		5.935
4. Geleistete Anzahlungen	15.052.242,03		17.564
		33.729.479,38	36.570
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	41.325.433,26		24.311
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	242.876,51		220
3. Sonstige Vermögensgegenstände	23.769.432,58		21.225
		65.337.742,35	45.756
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		4.646.750,44	4.036
		103.713.972,17	86.362
C. Rechnungsabgrenzungsposten		351.753,13	1.091
		269.867.356,87	265.689
Passiva
	EUR	EUR	31.12.2019 TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		83.505.255,00	83.505
II. Kapitalrücklage		220.000.000,00	180.000
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	15.708,19		16
2. Andere Gewinnrücklagen	700.843,28		701
		716.551,47	717
IV. Konzernbilanzverlust		-243.104.229,99	-220.811
V. Nicht beherrschende Anteile		42.195,97	29
		61.159.772,45	43.440
B. Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung		14.709,75	44
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	17.534.524,88		18.115
2. Steuerrückstellungen	249.640,68		30
3. Sonstige Rückstellungen	38.384.129,54		66.888
		56.168.295,10	85.033
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	32.451.906,26		41.299
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0,00		65
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	42.842.298,74		45.476
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	66.033.971,83		40.047
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.220.558,96		4.405
6. Sonstige Verbindlichkeiten	4.975.843,78		5.880
davon aus Steuern TEUR 1.073 (Vj. TEUR 1.659)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 46 (Vj. TEUR 90)
		152.524.579,57	137.172
		269.867.356,87	265.689

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

	2020 EUR	EUR	2019 EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		526.184.732,72		576.095.650,01
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-1.251.382,90		-822.339,79
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		111.204,78		73.206,55
4. Sonstige betriebliche Erträge		11.204.912,11		22.435.781,10
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	228.678.646,56		261.279.665,49
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	61.891.205,41		54.807.167,45
		290.569.851,97		316.086.832,94
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	101.784.924,20		112.399.698,58
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen	17.982.965,43		20.711.452,45
davon für Altersversorgung und für Unterstützung TEUR -341 (Vj. TEUR -496)
		119.767.889,63		133.111.151,03
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		22.864.695,80		22.233.346,90
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		122.355.321,41		150.277.963,98
		-19.308.292,10		-23.926.996,98
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	91.784,46		128.909,52
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	188,60		4.486,50
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2.981.164,20		2.682.439,92
davon aus der TEUR 1.432 (Vj. TEUR 1.677)
davon an verbundene Unternehmen TEUR 978 (Vj. TEUR 404)
		-2.889.191,14		-2.549.043,90
12. Ergebnis vor Steuern		-22.197.483,24		-26.476.040,88
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		55.363,30		-127.333,27
14. Ergebnis nach Steuern/Konzernjahresfehlbetrag		-22.252.846,54		-26.348.707,61
15. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-220.811.182,12		-194.442.149,82
16. Nicht beherrschenden Anteilseignern zustehender Gewinn		40.201,33		20.324,69
17. Konzernbilanzverlust		-243.104.229,99		-220.811.182,12

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2020

	EUR	2019 TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Konzernjahresfehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter	-22.252.846,54	-26.349
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens	22.864.695,80	21.903
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	-7.149.972,91	-3.729
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)	-4.984.859,41	-12.844
Zunahme (Vj. Abnahme) der Forderungen bedingt durch Forderungsverkauf	-20.886.650,96	-7.043
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Effekte aus dem Forderungsverkauf) sowie anderer Aktiva (ohne Umgliederung von zu veräußerndem Anlagevermögen in sonstige Vermögensgegenstände)	10.319.391,70	2.198
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	-1.891.133,68	-12.455
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-960.131,05	-235
Zinsaufwendungen (+)/Zinserträge (-)	2.980.975,60	2.682
Aufwendungen (+)/Erträge (-) von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	0,00	-1.244
Einzahlungen (+) im Zusammenhang mit Erträgen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	0,00	1.245
Auszahlungen (-) im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	-18.284.228,17	-4.648
Ertragsteuerzahlungen (+ / -)	0,00	0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-40.244.759,62	-40.519
		-58
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	0,00	313
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-23.014,64	-55
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	1.069.168,44	728
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-15.845.558,25	-14.773
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	64.738,12	53
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-14.734.666,33	-13.734
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen (-) aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter	-26.925,00	0
Einzahlungen (+) aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	65.986.884,31	40.000
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-8.846.779,64	-1.489
Gezahlte Zinsen (-)	-1.522.916,78	-1.005
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	55.590.262,89	37.506
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	610.836,94	-16.747
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	4.035.913,50	20.783
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.646.750,44	4.036
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	4.646.750,44	4.036
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.646.750,44	4.036

Konzern-Eigenkapitalspiegel für 2020

Die nachfolgende Übersicht zur Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern wurde entsprechend DRS 22 "Konzerneigenkapital" aufbereitet.

Konzerneigenkapital	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	Gewinnrücklagen TEUR	Konzernbilanzverlust TEUR	Gesamt TEUR
01.01.2019	83.505	150.000	717	-194.442	39.780
Einstellungen	0	30.000	0	0	30.000
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-26.369	-26.369
31.12.2019	83.505	180.000	717	-220.811	43.411
01.01.2020	83.505	180.000	717	-220.811	43.411
Einstellungen	0	40.000	0	0	40.000
Entnahme aus den Rücklagen	0	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-22.293	-22.293
31.12.2020	83.505	220.000	717	-243.104	61.118

Konzerneigenkapital	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Nicht beherrschende Anteile TEUR	Konzern Gesamt TEUR
01.01.2019	9	39.789
Einstellungen	0	30.000
Konzernjahresfehlbetrag	20	-26.349
31.12.2019	29	43.440
01.01.2020	29	43.440
Einstellungen	0	40.000
Entnahme aus den Rücklagen	-27	-27
Konzernjahresfehlbetrag	40	-22.253
31.12.2020	42	61.160

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

Lieken GmbH (vormals Lieken AG bis 08.01.2021)

Lutherstadt Wittenberg

Amtsgericht Stendal, HR B 29263

I. Allgemeine Grundsätze

Der Konzernabschluss der Lieken GmbH zum 31. Dezember 2020 wurde entsprechend den Vorschriften des Aktiengesetzes und des Handelsgesetzbuches nach §§ 290 ff HGB aufgestellt. Bei der Bewertung wurde von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Mutterunternehmens und dessen Töchter ausgegangen.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften einheitlich und nach den bei der Lieken GmbH geltenden Gliederungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Soweit zwischen erforderlichen Angaben in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang ein Wahlrecht besteht, wurde grundsätzlich der Ausweis mit Ausnahme der Abzinsung von Rückstellungen sowie an verbundene Unternehmen unter dem Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen", der Angabe zum Aufwand für Altersversorgung in der Gewinn- und Verlustrechnung und den Angaben zu Verbindlichkeiten aus Steuern und im Rahmen der sozialen Sicherheit unter dem Posten "Sonstige Verbindlichkeiten" als sogenannte Davon-Vermerke, im Konzernanhang vorgezogen.

Der Konzernabschluss ist grundsätzlich unter den einschlägigen Bestimmungen der DRS aufgestellt worden. Abweichend vom DRS 18 wurde eine steuerliche Überleitungsrechnung nicht erstellt.

Die Lieken GmbH ist durch formwechselnde Umwandlung gemäß Gesellschafterbeschluss aus Dezember 2020 aus der Lieken AG entstanden (eingetragen im Handelsregister am 8. Januar 2021).

II. Konsolidierungskreis und Konzernabschlussstichtag

Die zum Konzern gehörenden vollkonsolidierten Unternehmen erstellen ihren Jahresabschluss jeweils zum 31. Dezember eines Kalenderjahres. In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen vier Unternehmen einbezogen, auf die die Lieken GmbH einen beherrschenden Einfluss im Sinne des § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB ausübt (direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist).

Daneben wird unverändert zum Vorjahr die Silur Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. KG, Düsseldorf, wegen der Beherrschung und ihrer wirtschaftlichen Eingliederung im Sinne des § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB in den Konzernabschluss einbezogen. Die Zusammensetzung des Konsolidierungskreises ist in der folgenden Anteilsbesitzliste dargestellt.

	Anteile
	direkt %	indirekt %
Konsolidierte verbundene Unternehmen
Konzernmutterunternehmen Lieken GmbH, Lutherstadt Wittenberg
Logi-K GmbH ¹ ⁾ ^* , Lutherstadt Wittenberg	100,00
Lieken Brot- und Backwaren Gruppe
Lieken Brot- und Backwaren GmbH ¹ ⁾ ^* , Lutherstadt Wittenberg	100,00
Kornmark GmbH ¹ ⁾ ^* , Lutherstadt Wittenberg		100,00
Arbeitsgemeinschaft Golden Toast GmbH, Lutherstadt Wittenberg	25,00	75,00
Tochterunternehmen ohne Stimmrechtsmehrheit im Konzern
Julia Grundstücksverwaltungsges. mbH & Co. Vermietungs KG ² ⁾, Mannheim		94,00
Sonstige zu konsolidierende Unternehmen
Silur Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. KG ² ⁾, Düsseldorf

^* Für diese Jahresabschlüsse werden gemäß § 264 Abs. 3 HGB zulässige Befreiungen in Anspruch genommen.

¹ ⁾ Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag.

² ⁾ Es handelt sich um Leasingobjektgesellschaften.

III. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung für die Gesellschaften vor 2010 erfolgte nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a.F.). Ab 2010 findet ausschließlich die Neubewertungsmethode Anwendung (§ 301 Abs. 1 HGB n.F.). Die Beteiligungsbuchwerte der zur Lieken GmbH gehörenden Tochterunternehmen wurden im Rahmen der Konsolidierung mit den auf diese Anteile entfallenden Beträgen des Eigenkapitals der Tochterunternehmen verrechnet.

Bei der Kapitalkonsolidierung wurde auf den Zeitpunkt abgestellt, zu dem die Unternehmen erstmals wirtschaftlich Tochterunternehmen geworden sind.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten sowie die Aufwendungen und Erträge zwischen den Konzerngesellschaften wurden eliminiert.

Wesentliche Zwischengewinne aus Lieferungen von konsolidierten Unternehmen wurden ebenfalls eliminiert.

IV. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare sowie außerplanmäßige Abschreibungen bewertet.

Das Anlagevermögen wird wie folgt abgeschrieben:

1) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3-12 Jahre
2) Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0-33 Jahre
3) Technische Anlagen und Maschinen	5-20 Jahre
4) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-10 Jahre

Ab dem Geschäftsjahr 2010 werden die neu erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte in Anwendung des § 309 Abs. 1 HGB planmäßig über den Zeitraum der voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Nutzungsdauer der Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung der Leasinggesellschaften entspricht der Laufzeit der jeweiligen Leasingverträge.

Die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare sowie außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.

Ab dem Geschäftsjahr 2010 erfolgt die Anwendung des Komponentenansatzes im Anlagevermögen. Hierbei werden Aufwendungen für bestimmte Komponenten einer Gesamtanlage aktiviert und über ihre jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei den Komponenten, die regelmäßig ausgetauscht werden, handelt es sich im Wesentlichen um Gliederketten, Messerführungen, Netzbänder, Brenner, Teigkessel und Transportbänder. Der Komponentenansatz gilt ab 2011 rückwirkend auch für die Altanlagen.

Die Rückdeckungsversicherungen, die gemäß § 246 Abs. 2 HGB nicht mit Pensionsrückstellungen verrechnet werden, sind unter Finanzanlagenvermögen ausgewiesen. Diese werden zu Anschaffungskosten bilanziert, die dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen entsprechen. Der Wertzuwachs der Aktivwerte wird unter dem Posten Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens ausgewiesen.

Die zur Deckung von Pensionsverpflichtungen gehaltenen Finanzanlagen werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt und gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet.

Die Vorräte werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren Marktwert zum Bilanzstichtag angesetzt.

In allen Fällen wird verlustfrei bewertet, d. h. es werden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten (und angemessenen Gewinn) vorgenommen.

Die Herstellungskosten umfassen neben Materialkosten und Fertigungslöhnen auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Einzelwertberichtigungen und allgemeinen Risiken durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Flüssige Mittel werden zum Nominalbetrag bewertet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Latente Steuern werden nicht ausgewiesen, soweit der bestehende Aktivüberhang unter Ausnutzung des Wahlrechts nach § 274 HGB für die Einzelabschlüsse bilanziell nicht angesetzt wird. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen im Bereich Rückstellungen sowie aus den Verlustvorträgen. Ein Ausweis aktiver latenter Steuern erfolgte nach § 306 HGB jedoch insoweit, als dieser auf Konsolidierungsbuchungen entfällt. Die aktiven latenten Steuern aus Konsolidierungsbuchungen resultieren dabei aus nur in der Steuerbilanz angesetzten Markenrechten.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Die Zuführung zur Rückstellung wird in Zins- und Dienstaufwand aufgeteilt. Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen werden nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Zum 31. Dezember 2020 wurde der zehnjährige Durchschnittszins von 2,31 % p.a. angewendet, während der siebenjährige Durchschnittszins 1,60 % p.a. beträgt. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,5 % und Rentensteigerungen von jährlich 2,0 % zugrunde gelegt. Erfolgswirksame Anpassungen der Rückstellung aus Änderungen des Abzinsungszinssatzes dürfen im operativen oder im Finanzergebnis ausgewiesen werden. Das Wahlrecht für einen Netto-Ausweis von erfolgswirksamen Anpassungen der Rückstellung aus Änderungen des Abzinsungszinssatzes im Posten Finanzergebnis wurde im Vorjahr konzerneinheitlich ausgeübt und wird im Geschäftsjahr 2020 fortgeführt.

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Bei der Bemessung dieser Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken Rechnung getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Zukünftige Kosten- und Preissteigerungen werden berücksichtigt.

In den sonstigen Rückstellungen wurden die Restrukturierungsrückstellungen von 5.828 TEuro (Vorjahr 25.675 TEuro) auf Basis der Vereinbarungen im Rahmensozialplan ermittelt. Die Rückstellungen umfassen alle nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Die Drohverlustrückstellungen sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um den aus dem schwebenden Geschäft drohenden Verlust zu antizipieren. Für die Ermittlung der Drohverluste wurde von den noch auf das schwebende Geschäft entfallenden Anschaffungs- oder Herstellungskosten ausgegangen. Die voraussichtlich noch anzufallenden Aufwendungen wurden zu Vollkosten bewertet, die sich aus Einzel- und Gemeinkosten des Produktionsbereichs sowie eventuellen direkt zurechenbaren Sondereinzelkosten des Vertriebs und sonstigen, direkt zurechenbaren Kosten (z.B. Logistikkosten), nicht jedoch allgemeinen Verwaltungs- und Vertriebskosten errechnen. Bei der Bewertung ist ein Vertragsbindungszeitraum von einem Jahr zugrunde gelegt.

Die Ermittlung des Erfüllungsbetrages der Jubiläumsrückstellung erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Diskontierung der zukünftig zu erbringenden Leistungen erfolgt pauschal über eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Der für diese Restlaufzeit anzuwendende Marktzinssatz wurde in der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Rückstellungsabzinsungsverordnung als durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre bekannt gegeben und beträgt 1,60 %. Des Weiteren wurde ein Trend für die Beitragsbemessungsgrenze von 2,50 % zugrunde gelegt.

Für zukünftige Aufwendungen aus der Erfüllung vertraglicher Rückbau- und Renovierungsverpflichtungen aus Mietverhältnissen werden Rückstellungen in Höhe des Erfüllungsbetrages, d.h. unter Berücksichtigung der voraussichtlich im Erfüllungszeitpunkt geltenden Kostenverhältnisse, gebildet. Bei der Ermittlung der Rückstellungen werden die Restmietdauer und voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von 2,39 % p.a. berücksichtigt. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

V. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Zur Entwicklung des Anlagevermögens verweisen wir auf den als Anlage beigefügten Anlagenspiegel.

Aufgrund der Erstkonsolidierung Silur (zum 01.01.2010) wird der Geschäfts- und Firmenwert über 12,25 Jahre (Restlaufzeit Leasingvertrag) planmäßig abgeschrieben.

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen Softwarelizenzen sowie Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen.

In den technischen Anlagen und Maschinen wurden im Geschäftsjahr 2020 Komponenten im Wert von 2.111 TEuro aktiviert.

2. Vorräte

Unter dem Posten Geleistete Anzahlungen sind im Geschäftsjahr 2020 geleistete Vorauszahlungen von 15.052 TEuro (Vorjahr: 17.564 TEuro) an die Wittenberger Bäckerei GmbH (verbundenes Unternehmen) aufgrund des unterzeichneten Copacker-Vertrages ausgewiesen.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Im Geschäftsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 36.187 TEuro (Vorjahr 58.926 TEuro) an die Commerzfactoring GmbH, Mainz, verkauft. Davon hat die Commerzfactoring GmbH 13.711 TEuro (Vorjahr 15.166 TEuro) als Sicherheiten für das Veritätsrisiko einbehalten. Diese sind unter dem Posten "Sonstige Vermögensgegenstände" ausgewiesen. Für das Verfahren sind insgesamt sonstige Aufwendungen von 258 TEuro (Vorjahr 342 TEuro) zum 31. Dezember 2020 angefallen.

Sämtliche zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind an die Commerzfactoring GmbH, Mainz, zur Sicherung aller gegenwärtig bestehenden und zukünftig entstehenden Ansprüche dieser Gesellschaft gegen die Lieken Brot- und Backwaren GmbH abgetreten.

4. Eigenkapital

Zur Entwicklung des Konzerneigenkapitals verweisen wir auf den beigefügten Eigenkapitalspiegel.

Das gezeichnete Kapital ist im Vergleich zum Vorjahr wertmäßig unverändert.

Zur Stärkung des Eigenkapitals wurde der Darlehensrückzahlungsanspruch in Höhe von 40.000 TEuro der AGROFERT a.s., mit der Vereinbarung vom 26. August 2020, in die Kapitalrücklage der Gesellschaft eingelegt. Im Gegenzug wird der Vorzug der von der AGROFERT a.s an der Gesellschaft gehaltenen Aktien erhöht. Die Kapitalrücklage beträgt 220.000 TEuro. (Vorjahr: 180.000 TEuro).

5. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung

Zum 1. Januar 2010 ist unter Anwendung des § 290 Abs. 2 Nr. 4 HGB die Julia Grundstücksverwaltungsges. mbH & Co. Vermietungs KG erstkonsolidiert worden. Daraus entstand ein negativer Unterschiedsbetrag, der gesondert zwischen dem Eigen- und Fremdkapital ausgewiesen wird. Der negative Unterschiedsbetrag wird über die restliche Laufzeit des Leasingvertrages, der 138 Monate zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung betragen hat, jährlich um 30 TEuro gemindert. Der Buchwert beträgt 15 TEuro (Vorjahr 44 TEuro). Die Erträge aus der Auflösung des passivischen Unterschiedsbetrags sind im Posten "sonstige betrieblichen Erträge" enthalten.

6. Rückstellungen

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

Lieken Konzern	Stand 01.01.2020 Euro	Inanspruchnahme Euro	Auflösung Euro	Zuführung Euro	Aufzinsung Euro
Pensionsrückstellung	18.115	1.837	0	5	1.277
Steuerrückstellungen	30	20	5	245	0
Sonstige Rückstellungen	66.888	47.050	4.630	23.000	176
	85.033	48.908	4.635	23.250	1.453

Lieken Konzern	Verrechnung Deckungskapital Euro	Stand 31.12.2020 Euro
Pensionsrückstellung	-25	17.535
Steuerrückstellungen	0	250
Sonstige Rückstellungen	0	38.384
	-25	56.168

Nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB werden Vermögensgegenstände und Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen verrechnet. Den Anschaffungskosten des Planvermögens von 966 TEuro steht ein beizulegender Zeitwert von 1.614 TEuro (Vorjahr 1.589 TEuro) gegenüber. Die entsprechenden Pensionsverpflichtungen wurden mit 2.405 TEuro (Vorjahr 2.301 TEuro) bewertet, so dass sich nach Verrechnung mit dem Planvermögen von 1.614 TEuro (Vorjahr 1.589 TEuro) eine Rückstellung für Pensionsverpflichtungen von 792 TEuro (Vorjahr 712 TEuro) ergibt. Der Unterschiedsbetrag im Sinne des § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 1. 498 TEuro (Vorjahr 1.577 TEuro).

Die sonstigen Rückstellungen entfallen mit 12.085 TEuro (Vorjahr 28.791 TEuro) auf den Personalbereich und bestehen im Wesentlichen im Rahmen der Restrukturierung. Daneben sind Urlaubsverpflichtungen, Prämien und andere Ansprüche der Mitarbeiter berücksichtigt. Außerdem ist in den sonstigen Rückstellungen eine Drohverlustrückstellung in Höhe von 5.396 TEuro (Vorjahr 14.300 TEuro) aufgrund der aufgrund der Transformation des Geschäftsmodells enthalten.

Weitere Rückstellungen von 2.825 TEuro (Vorjahr 4.877 TEuro) bestehen für den Standortbereich sowie mit 18.077 TEuro (Vorjahr 18.920 TEuro) für sonstige Verpflichtungen wie ausstehende Rechnungen und als wesentlichen Posten Werbekostenzuschüsse und Rückvergütungen an Kunden.

7. Verbindlichkeiten

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten ergibt sich wie folgt:

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2019
(Angaben in TEuro)	Restlaufzeit < 1 Jahr	Restlaufzeit 1 - 5 Jahre	Restlaufzeit > 5 Jahre	Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	39.777	1.522	0	41.299
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	66	0	0	66
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	45.476	0	0	45.476
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	47	40.000	0	40.047
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.405	0	0	4.405
Sonstige Verbindlichkeiten	5.880	0	0	5.880
	95.651	41.522	0	137.173

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2020
(Angaben in TEuro)	Restlaufzeit < 1 Jahr	Restlaufzeit 1 - 5 Jahre	Restlaufzeit > 5 Jahre	Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	32.452	0	0	32.452
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	42.842	0	0	42.842
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	904	65.130	0	66.034
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.221	0	0	6.221
Sonstige Verbindlichkeiten	4.976	0	0	4.976
	87.395	65.130	0	152.525

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind im Wesentlichen mit Grundschulden besichert und setzen sich aus sonstigen Darlehensverbindlichkeiten zur Finanzierung von Grundstücken und Gebäuden von 877 TEuro (Vorjahr 9.799 TEuro) sowie einer kurzfristigen Kreditverbindlichkeit zur Finanzierung des Umlaufvermögens in Höhe von 31.500 TEuro (Vorjahr 31.500 TEuro) zusammen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von 6.221TEuro (Vorjahr 4.405 TEuro) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die revolvierende Kreditlinie gegenüber AGROFERT, a.s, Prag, mit einem Betrag von 58.500 TEuro (Vorjahr 40.000 TEuro), die Leasingfinanzierung für die Silur Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & CO. Objekt Bissingen KG in Höhe von 7.355 TEuro (Vorjahr: 0 TEuro) sowie in Höhe von 904 TEuro (Vorjahr 47 TEuro) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

VI. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 526.185 TEuro (Vorjahr 576.096 TEuro) und enthalten im Wesentlichen die Handelsumsätze mit Großkunden. Davon wurden 442.034 TEuro (Vorjahr 501.795 TEuro) im Inland und 84.151 TEuro (Vorjahr 74.301 TEuro) im europäischen Ausland erzielt.

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 11.205 TEuro (Vorjahr 22.436 TEuro) enthalten periodenfremde Erträge von 6.596 TEuro (Vorjahr 14.908 TEuro) und enthalten im Wesentlichen mit 4.889 (Vorjahr 12.815 TEuro) Auflösungen von Rückstellungen und mit 1.332 TEuro (Vorjahr 977 TEuro) Gewinne aus Anlagenabgängen.

Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder Bedeutung betreffen im Wesentlichen die Restrukturierungsmaßnahmen. Sie entfallen mit 1.174 TEuro (Vorjahr 584 TEuro) auf Gewinne aus Anlagenabgängen und mit 2.479 TEuro (Vorjahr 8.452 TEuro) auf Erträge aus Auflösungen von Restrukturierungsrückstellungen.

3. Materialaufwand

Im Geschäftsjahr 2020 entstanden Materialaufwendungen von 290.570 TEuro (Vorjahr 316.087 TEuro), die sich aus Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von 200.882 TEuro (Vorjahr 212.284 TEuro), für bezogene Waren von 27.797 TEuro (Vorjahr 48.995 TEuro) und für bezogene Leistungen von 61.891 TEuro (Vorjahr 54.807 TEuro) zusammensetzen.

4. Personalaufwand

Der Personalaufwand im Konzern umfasst Löhne und Gehälter von 101.785 TEuro (Vorjahr 112.400 TEuro), soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung von 17.983 TEuro (Vorjahr 20.711 TEuro), davon für Altersversorgung von 341TEuro (Vorjahr 496 TEuro).

5. Abschreibungen

Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens, für die eine betriebliche Nutzung nicht mehr vorgesehen oder deren Wert dauerhaft gemindert ist, werden im Geschäftsjahr 2020 mit 1.263 TEuro (Vorjahr 0 TEuro) außerplanmäßig abgeschrieben.

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 122.355 TEuro (Vorjahr 150.278 TEuro) enthaltenen Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder Bedeutung betreffen überwiegend Restrukturierungsmaßnahmen. Sie entfallen im Vorjahr im Wesentlichen (5.022 TEuro) auf Zuführungen der Restrukturierungsrückstellungen, sowie mit (14.300 TEuro auf die Zuführung der Drohverlustrückstellung. Im laufenden Geschäftsjahr ergaben sich mit 1.911 TEuro (Vorjahr 3.135 TEuro) sonstige Aufwendungen aus Restrukturierungsmaßnahmen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten darüber hinaus periodenfremde Aufwendungen von 862 TEuro (Vorjahr 841 TEuro). Sie betreffen u.a. mit 372 TEuro (Vorjahr 138 TEuro) Verluste aus Anlagenabgängen.

Analog zum Vorjahr sind die sonstigen Steuern mit 301 TEuro (Vorjahr 385 TEuro) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nicht als eigener Posten ausgewiesen, sondern in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Die sonstigen Steuern betreffen hauptsächlich Grundsteuer und KFZ-Steuer.

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten mit 978 TEuro (Vorjahr 404 TEuro) Zinsen für Darlehensverbindlichkeiten an verbundene Unternehmen innerhalb der AGROFERT-Gruppe.

Im Geschäftsjahr 2020 sind Zinsen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen von 1.277 TEuro (Vorjahr 1.565 TEuro) entstanden. Diese setzen sich zum 31. Dezember 2020 aus dem Aufzinsungsbetrag von 515 TEuro (Vorjahr 613 TEuro) und den Zinsänderungseffekt von 762 TEuro (Vorjahr 952 TEuro) zusammen.

VII. Ergänzende Angaben

1. Kapitalflussrechnung

Der in der Kapitalflussrechnung dargestellte Finanzmittelfonds umfasst wie im Vorjahr Bankguthaben und flüssige Mittel.

Von dem laufenden Zinsaufwand von 2.981 TEuro (Vorjahr 2.682 TEuro) waren im Geschäftsjahr 1.523 TEuro (Vorjahr 1.005 TEuro) zahlungswirksam.

Die Darstellung wurde in der Weise geändert, dass aufgrund der großen Bedeutung der Rückstellungen für Restrukturierungen die zahlungswirksamen Verbräuche gesondert ausgewiesen werden (Vorjahr: TEuro 4.648). Im Vorjahr wurde dies in der Veränderung der Rückstellungen ausgewiesen. Auch wurden die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen gesondert unter den nicht zahlungswirksamen Erträge ausgewiesen (Vorjahr: TEuro 12.815); auch hier erfolgte der Vorjahresausweis in der Veränderung der Rückstellungen. Ferner wurden bei den Auszahlungen für Investitionen der Vorjahreswert angepasst (+TEuro 58) und korrespondierend der Posten Zunahme (+) / Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva angepasst.

2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen belaufen sich insgesamt auf 7.938 TEuro (Vorjahr 10.801 TEuro). Im Geschäftsjahr 2021 sind insgesamt 3.292 TEuro fällig. Ferner bestanden mit 3.790 TEuro (Vorjahr 1.423 TEuro) Verpflichtungen aus Bestellungen für Sachanlagevermögen sowie mit 81.523 Euro (Vorjahr 61.841 TEuro) Verpflichtungen aus Bestellungen für Rohstoffe.

3. Mitarbeiter

Im Konzern wurden im Jahr 2020 durchschnittlich 1.886 Mitarbeiter beschäftigt.

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter (Köpfe) des Lieken-Konzerns nach Berufsgruppen

Verwaltung	65
Produktion	1.275
Distribution	464
Verkauf	82
Gesamt	1.886

4. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Zum Bilanzstichtag sind offene Forderungen aus Lieferungen von 36.187 TEuro (Vorjahr 58.926 TEuro) verkauft. Die Gesellschaft verkauft laufend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen eines echten Factoring. Damit wird unter Berücksichtigung hieraus resultierender Verbindlichkeiten eine Verkürzung der Bilanzsumme und damit eine Verbesserung der Liquidität sowie der Eigenkapitalrelation erzielt. Im Übrigen verweisen wir auf den Abschnitt V. 3. dieses Anhangs.

5. Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung der Lieken GmbH besteht aus folgenden Personen:

Name	Berufsbezeichnung	seit	Zuständigkeit
Andreas Utasch	Kaufmann	Sep 18	Marketing & Vertrieb, Forschung und Entwicklung
Christian Hörger	Diplom-Wirtschaftsjurist	Feb 19	Finanzen und Personal, IT, Einkauf und Recht
Volker Fiege	Diplom Ingenieur	Nov 17	Produktion, Logistik und Qualitätssicherung

Im November 2020 ist Herr Dr. Wolfgang Weiß (Zuständigkeit: Recht und Einkauf) und im Dezember 2020 ist Herr Petr Cingr (Zuständigkeit: Strategische Entwicklung und Public Relations) aus der Geschäftsführung ausgeschieden.

Der Aufsichtsrat der Lieken GmbH setzt sich zum 31. Dezember 2020 aus 12 Mitgliedern zusammen:

Name	seit	Hauptgeschäftstätigkeit
Anteilseignervertreter:
Petr Cingr	Jan 21	Aufsichtsratsvorsitzender, Mitglied des Vorstandes der AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Dr. Wolfgang Weiß	Jan 21	Jurist bei AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Torsten Klett	Mai 19	Leiter Finanzen und Controlling der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH
Dr. Libor Nemecek	Sep 18	Mitglied des Vorstandes der AGROFERT, a.s., Prag
Karel Vabroušek	Jun 13	Head of Internal Audit & Executive Controlling der AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Dr. Miloslav Spevacek	Nov 18	Kaufmännischer Direktor der Lovochemie, A.S.
Arbeitnehmervertreter:
Michael Anderke	Jan 16	Ehemaliger Referatsleiter NGG HV (Stellvertretender Vorsitzender)
Katja Derer	Mai 19	Geschäftsführerin NGG Köln
Mizrabi Changir Dikme	Mai 19	Freigestellter Betriebsrat, Bietigheim
Reinhold Kohl	Mai 19	Gesamtbetriebsratsvorsitzender LBB, Gernsheim
Jörg Kuhlow	Mai 19	Kommissionierer, Lünen
Volker Schütze	Mai 19	Leitender Angestellter Vertrieb LBB

Im Januar 2021 sind Rüdiger Geserick und Carsten Franzke aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

6. Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrates

Tätige und im Geschäftsjahr 2020 ausgeschiedene Vorstände erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1.925 TEuro (Vorjahr 2.820 TEuro), hiervon entfielen 858 TEuro (Vorjahr 726 TEuro) auf variable Bezüge.

Die Vergütungen des Aufsichtsrates betrugen im Berichtsjahr 12 TEuro (Vorjahr 28 TEuro).

Für ausgeschiedene Vorstandsmitglieder bestanden zum Bilanzstichtag Pensionsverpflichtungen von 2.405 TEuro (Vorjahr 2.301 TEuro).

7. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen, darunter auch verbundene Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.

Da alle Konzernunternehmen, mit denen Geschäfte getätigt werden, in den Konzernabschluss der AGROFERT, a.s., Prag/Tschechien, einbezogenen werden, entfällt die Angabe nach § 285 Nr. 21 HGB.

Außer den Vergütungen für die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat bestehen keine Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden (natürlichen) Personen.

8. Vorgänge nach dem Abschlussstichtag

Vorgänge von besonderer Bedeutung über die zu berichten wäre, mit Ausnahme des o.g. Formwechsel in eine GmbH traten nach Schluss des Geschäftsjahres nicht auf.

9. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers beläuft sich im Geschäftsjahr 2020 auf 452 TEuro (Vorjahr 592 TEuro). Davon entfallen 443 TEuro (Vorjahr 432 TEuro) auf Abschlussprüfungsleistungen und 9 TEuro (Vorjahr 10 TEuro) auf sonstige Leistungen.

10. Konzernzugehörigkeit

Der Konzernabschluss der Lieken GmbH wird - für den größten Kreis und gleichzeitig für den kleinsten Kreis von Unternehmen - in den Konzernabschluss der AGROFERT, a.s., Prag/ Tschechien, einbezogen. Er wird bei der Handelskammer in Prag (Nr. B 6626) hinterlegt.

11. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführer der Lieken GmbH werden der Hauptversammlung vorgeschlagen, den zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Konzernjahresfehlbetrag von 22.253 TEuro zusammen mit dem bestehenden Verlustvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

12. Unternehmensfortführungsprognose

Insbesondere durch Restrukturierungsmaßnahmen, sind im aktuellen Geschäftsjahr und den Vorjahren Konzernjahresfehlbeträge mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen entstanden. Diese Tatsachen deuten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung des Konzerns hin. Der aus der derzeitigen Unternehmensplanung erkennbare Liquiditätsbedarf wird durch bereits erfolgte Finanzierungsmaßnahmen seitens der Muttergesellschaft der Lieken GmbH der AGROFERT a.s. gedeckt. Die AGROFERT a.s. hat einen Letter of support bis zum 30. Juni 2022 abgegeben, in dem die Fortführung eigener und die Sicherung weiterer Linien abgedeckt ist. Ferner nimmt der Lieken Konzern eine Factoringlinie in Anspruch, die bis 30. November 2021 befristet ist. Eine Fortführung dieser Linie ist zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit ebenfalls notwendig.

Der Konzernabschluss der Lieken GmbH wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Im Zusammenhang mit bestandsgefährdenden Risiken verweisen wir auf unsere Ausführungen im Konzernlagebericht (Abschnitt 6.4).

Lutherstadt Wittenberg, 19. März 2021

Christian Hörger

Volker Fiege

Andreas Utasch

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2020

Anschaffungs- und Herstellungskosten	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	93.481.056,95	23.014,64	5.600,00	0,00	93.498.471,59
2. Geschäfts- oder Firmenwert	52.032.245,20	0,00	0,00	0,00	52.032.245,20
	145.513.302,15	23.014,64	5.600,00	0,00	145.530.716,79
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	191.356.651,52	101.809,74	1.151.106,68	-10.264.933,53	180.042.421,05
2. Technische Anlagen und Maschinen	378.950.400,06	6.051.072,24	12.099.798,15	2.657.500,09	375.559.174,24
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	70.721.975,22	1.715.401,97	42.497.518,78	41.000,01	29.980.858,42
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.892.878,59	8.080.084,82	0,00	-2.698.500,10	11.274.463,31
	646.921.905,39	15.948.368,77	55.748.423,61	-10.264.933,53	596.856.917,02
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	3.310.190,17	66.767,51	64.738,12	0,00	3.312.219,56
	3.310.190,17	66.767,51	64.738,12	0,00	3.312.219,56
	795.745.397,71	16.038.150,92	55.818.761,73	-10.264.933,53	745.699.853,37

Kumulierte Abschreibungen	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	93.363.080,83	78.239,80	5.600,00	0,00	93.435.720,63
2. Geschäfts- oder Firmenwert	51.914.037,44	52.536,60	0,00	0,00	51.966.574,04
	145.277.118,27	130.776,40	5.600,00	0,00	145.402.294,67
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	112.512.943,37	3.607.280,40	893.459,13	-5.387.751,77	109.839.012,87
2. Technische Anlagen und Maschinen	294.113.368,17	16.987.857,33	11.783.026,79	3.151,43	299.321.350,14
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	65.605.925,25	2.138.781,67	42.405.991,37	-3.151,43	25.335.564,12
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	472.232.236,79	22.733.919,40	55.082.477,29	-5.387.751,77	434.495.927,13
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	617.509.355,06	22.864.695,80	55.088.077,29	-5.387.751,77	579.898.221,80

Buchwerte	31.12.2020 EUR	31.12.2019 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	62.750,96	118
2. Geschäfts- oder Firmenwert	65.671,16	118
	128.422,12	236
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	70.203.408,18	78.844
2. Technische Anlagen und Maschinen	76.237.824,10	84.837
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.645.294,30	5.116
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	11.274.463,31	5.893
	162.360.989,89	174.690
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	3.312.219,56	3.310
	3.312.219,56	3.310
	165.801.631,57	178.236

Konzernlagebericht 2020

1. Geschäft und Rahmenbedingungen

Der LIEKEN-Konzern ist einer der führenden Hersteller für Brot- und Backwaren in Deutschland und beliefert täglich den deutschen und europäischen Lebensmitteleinzelhandel.

Zum LIEKEN-Konzern gehören insbesondere die operativen Gesellschaften, die LIEKEN Brot- und Backwaren GmbH, Lutherstadt Wittenberg und die Logi-K GmbH, Lutherstadt Wittenberg. Über die konzerneigene Logistik Gesellschaft Logi-K GmbH beliefert die LIEKEN Brot- und Backwaren GmbH täglich den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und Europa mit verpackten und frischen Broten der nationalen Marken GOLDEN TOAST, LIEKEN URKORN und produziert Backwaren für Handelsmarken und Bake-Off-Stationen.

Der LIEKEN-Konzern produziert an 7 Produktionsstandorten in Deutschland.

Die LIEKEN GmbH nimmt die zentrale Holding-Funktion im Konzern wahr. Der LIEKEN-Konzern wird seit dem 31. Mai 2013 in den tschechischen AGROFERT a.s.-Konzern einbezogen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen ¹

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5,0 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge insgesamt weniger stark aus als 2009 mit -5,7 %.

Die Corona-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Die Produktion wurde sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im produzierenden Gewerbe teilweise massiv eingeschränkt.

Im produzierenden Gewerbe ohne Bau, das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, ging die preisbereinigte Wirtschaftsleistung gegenüber 2019 um 9,7 % zurück, im verarbeitenden Gewerbe sogar um 10,4 %. Die Industrie war vor allem in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, unter anderem durch die zeitweise gestörten globalen Lieferketten.

Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle Einbruch in den Dienstleistungsbereichen, die zum Teil so starke Rückgänge wie noch nie verzeichneten. Exemplarisch hierfür steht der zusammengefasste Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, dessen Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 6,3 % niedriger war als 2019. Dabei gab es durchaus gegenläufige Entwicklungen: Der Onlinehandel nahm deutlich zu, während der stationäre Handel zum Teil tief im Minus war. Die starken Einschränkungen in der Beherbergung und Gastronomie führten zu einem historischen Rückgang im Gastgewerbe.

Ein Bereich, der sich in der Krise behaupten konnte, war das Baugewerbe: Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung nahm hier im Vorjahresvergleich sogar um 1,4 % zu.

Auch auf der Nachfrageseite waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich sichtbar. Anders als während der Finanz- und Wirtschaftskrise, als der gesamte Konsum die Wirtschaft stützte, gingen die privaten Konsumausgaben im Jahr 2020 im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 6,0 % zurück und damit so stark wie noch nie. Die Konsumausgaben des Staates wirkten dagegen mit einem preisbereinigten Anstieg von 3,4 % auch in der Corona-Krise stabilisierend, wozu unter anderem die Beschaffung von Schutzausrüstungen und Krankenhausleistungen beitrug.

Die Corona-Pandemie wirkte sich auch auf den Außenhandel massiv aus: Die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen gingen im Jahr 2020 erstmals seit 2009 zurück, die Exporte preisbereinigt um 9,9 %, die Importe um 8,6 %. Besonders groß war der Rückgang der Dienstleistungsimporte, was vor allem am hohen Anteil des stark rückläufigen Reiseverkehrs lag.

Die Verbraucherpreise lagen im Dezember 2020 insgesamt um 0,3 % niedriger als im Dezember 2019. Damit hat die Inflationsrate im 2. Halbjahr 2020 die Null-Marke nicht überschritten. Verantwortlich für die niedrige Inflationsrate im Dezember 2020 waren neben der Mehrwertsteuersatzsenkung die Preise für Energieprodukte, die 6,0 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Binnen Jahresfrist verbilligten sich vor allem leichtes Heizöl (-23,5 %) und Kraftstoffe (-10,4 %). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Inflationsrate im Dezember 2020 bei +0,4 % und damit über der Null-Marke gelegen.

Dem Preisrückgang bei Energie stand ein leichter Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+0,5 %) gegenüber. Dieser hat sich zum Jahresende deutlich abgeschwächt (November 2020: +1,4 %). Teurer wurde insbesondere Obst (+3,2 %). Waren insgesamt verbilligten sich im Dezember 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,8 %. Günstiger wurden für die Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem Bekleidung und Schuhe (-5,4 %).

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahresdurchschnitt 2020 von 44,8 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 477 000 Personen oder 1,1 % weniger als 2019. Damit endete aufgrund der Corona-Pandemie der über 14 Jahre anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit, der sogar die Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 überdauert hatte. Besonders betroffen waren geringfügig Beschäftigte sowie Selbstständige, während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stabil blieb. Vor allem die erweiterten Regelungen zur Kurzarbeit dürften hier Entlassungen verhindert haben.

¹ Quelle für Angaben Verbraucherpreisentwicklung und Wirtschaftsleistung: Statistisches Bundesamt

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_020_811.html

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_025_611.html :~:text=%25%20auf%207%20%25.-,Inflationsrate%20bleibt%20im%20Dezember%202020%20im%20Minus%20mit%20%2D0%2C3,die%20Null%2DMarke%20nicht%20%C3%BCberschritten

2.2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen ²

Der deutsche Gesamtmarkt für Brot und Brötchen lag in den Vertriebsschienen des Lebensmitteleinzelhandels (inklusive Backstationen/exklusive Vorkassenbäcker und Bäckereien) im Moving Annual Total (MAT) 11.2020 insgesamt bei 3.863 Mio. Euro und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um +4,6 % gewachsen (MAT 11.2019: 3.693 Mio. Euro).

Das SB-Regal konnte im MAT 11.2020 einen Anteil von 61,0 % bzw. 2.358 Mio. Euro am Gesamtmarkt Brot und Brötchen verzeichnen (MAT 11.2019: 2.195 Mio. Euro Umsatz). Das SB-Regal gewann damit nach Umsatz mit +7,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Zum Teil ist dies auf die im MAT 11.2020 weiterhin gestiegenen Endverbraucherpreise in Höhe von durchschnittlich +0,06 Euro/kg (+3,0 %) auf einen Durchschnittspreis von 2,17 Euro/kg (MAT 11.2019: 2,11 Euro/kg) zurückzuführen und zum anderen auf den gestiegenen Absatz. Dieser stieg innerhalb der gleichen Periode im Vergleich zum Vorjahr um +4,3 % auf einen Wert von 1.085 Tsd. t.

Das Bake Off Segment (Backstationen) verzeichnete im MAT 11.2020 einen Umsatzanteil am Gesamtmarkt Brot und Brötchen von 39,0 % bzw. 1.505 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr konnte in diesem Segment ebenfalls eine Durchschnittspreiserhöhung der Endverbraucherpreise von +2,8 % verzeichnet werden (MAT 11.2019: durchschnittlich 2,96 Euro/kg; MAT 11.2020: durchschnittlich 3,04 Euro/kg), so dass das Segment Bake Off im MAT 11.2020 mit +0,5 % im Umsatz eher stagniert (MAT 11.2019: 1.498 Mio. Euro Umsatz).

Im SB-Brot Markt (ohne Handelsmarken) ist der LIEKEN-Konzern im MAT 11.2020 mit einem Marktanteil nach Wert von 15 % der zweitgrößte Hersteller (gemäß IRI Information Ressourcen GmbH, Düsseldorf (kurz: IRI)). Der aktuelle Marktführer kommt auf einen Marktanteil nach Wert von 22,4 % (gemäß IRI). Der LIEKEN-Konzern ist mit Marken und Produkten in dem Segment Toastbrot Umsatzmarktführer im deutschen Lebensmittelhandel. Die Marke GOLDEN TOAST konnte ihre Marktführerschaft im MAT 11.2020 mit einem Marktanteil von 22,9 % (gemäß IRI) im Segment Toastbrot weiterhin behaupten. Die zweitgrößte Marke innerhalb dieses Segmentes verzeichnete einen Marktanteil Wert von 20,8 %. Die Marke LIEKEN URKORN rangiert aktuell mit einem Marktanteil Wert von 16,9 % (gemäß IRI) auf dem zweiten Platz im Segment Vollkornbrot. Der Marktführer hat einen Anteil von 20,2 %.

Die wichtigste Feststellung hierbei ist, dass das Segment SB weiterhin das dominierende Segment mit dem größten Marktanteil ist. In der für LIEKEN sehr wichtigen Markenkategorien Sandwichbrot sehen wir zudem im MAT 11.2020 weiterhin starkes Umsatzwachstum (+11 %). Durch die Corona Pandemie konnten vor allem auch die Segmente Aufbackware (+14,7 % im Wert; 430 Mio. € Umsatz) und Brötchen +33,9 % im Wert; 103,1 Mio. € Umsatz) profitieren.

² Kuchen, Teilchen, Gebäck usw. sowie der Markt für Tiefkühlbackwaren sind in dieser Betrachtung nicht berücksichtigt, da diese Segmente nicht zum Kerngeschäft von LIEKEN gehören.

Die Angaben für Bake Off beziehen sich auf ausschließlich auf die Segmente Brot und Brötchen und erfassen darüber hinaus nur den Inner-Haus-Konsum.

Quellen für Angaben über Bake Off: GfK SE, Nürnberg (kurz: GfK), Haushaltspaneldaten über die Segmente Brot und Brötchen Quellen für Angaben über das SB-Regal: IRI, Handelspaneldaten über die Segmente Schnittbrot, Ganzbrot, Toastbrot (inklusive Sandwich & Toastbrötchen), Aufbackwaren, Brötchen und Süße Brote (jeweils SB-prepacked).

3. Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnis

Im Geschäftsjahr 2020 wurde das Ergebnisziel nicht erreicht. Insbesondere durch die Corona Krise haben sich negative Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf ergeben. Für 2020 war ein Ergebnis vor Steuern von -14,3 Mio. Euro geplant.

Die Umsatzentwicklung im aktuellen Geschäftsjahr liegt unter der des Vorjahres und resultiert im Wesentlichen aus niedrigeren Volumen sowie geringeren Preisen gegenüber dem Handel. Gleichzeitig konnte durch die vollständige Einstellung der Frischdienstlogistik ein positiver Ergebnisbeitrag erwirtschaftet werden. Eine günstige Entwicklung auf dem Beschaffungsmarkt hat zur Verbesserung des Ergebnisses beigetragen, ebenso wie weitere Einsparungen im Bereich der Produktion, Logistik und Verwaltung.

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit im aktuellen Berichtsjahr ist jedoch weiterhin negativ und wird zusätzlich belastet durch die geplanten Auszahlungen für personelle Maßnahmen im Rahmen der Restrukturierung sowie Investitionsmaßnahmen.

Insbesondere durch den Einfluss der oben genannten Sachverhalte ergibt sich für das Geschäftsjahr 2020 eine Verringerung des Umsatzes um 8,7 % von 576,1 Mio. Euro in 2019 auf 526,2 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2020 und ein Ergebnis nach Steuern von -22,3 Mio. Euro (Vorjahr: -26,3 Mio. Euro).

4. Lage des Konzerns

4.1. Ertragslage

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr 2020 auf 526,2 Mio. Euro (Vorjahr: 576,1 Mio. Euro). Davon wurden 442,0 Mio. Euro (Vorjahr: 501,8 Mio. Euro) im Inland und 84,2 Mio. Euro (Vorjahr: 74,3 Mio. Euro) im europäischen Ausland erzielt.

Der Umsatzverlust gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 49,9 Mio. Euro resultiert im Wesentlichen aus niedrigeren Volumen sowie Preissenkungen gegenüber dem Handel. Die Preissenkungen sind höher als für 2020 erwartet.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 22,4 Mio. Euro um 11,2 Mio. Euro bzw. 50 % auf 11,2 Mio. Euro halbiert. Wesentliche Änderung zum Vorjahr ergibt sich durch die geringere Auflösung von Restrukturierungsrückstellungen.

Der Materialaufwand im Geschäftsjahr 2020 reduziert sich um 8,1 % von 316,1 Mio. Euro auf 290,6 Mio. Euro. Gleichzeitig erhöht sich leicht die Materialaufwandsquote von 54,9 % auf 55,2 % im aktuellen Berichtsjahr. Dies hängt mit dem produzierten und vertriebenen Sortiment sowie der Preisentwicklung für Rohwaren und Verpackungsmaterial zusammen.

Die Personalaufwendungen konnten insbesondere durch die Wirkung weiterer Restrukturierungsmaßnahmen im Geschäftsjahr 2020 von 133,1 Mio. Euro auf 119,8 Mio. Euro gesenkt werden. Durch Mehrkosten aus den Tarifabschlüssen wurde diese Reduktion jedoch abgeschwächt.

Die Abschreibungen haben sich im Geschäftsjahr 2020 auf 22,9 Mio. Euro (Vorjahr: 22,2 Mio. Euro) erhöht. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf die außerplanmäßige Abschreibung des aktuellen Jahres auf nicht bzw. zukünftig nicht mehr zu nutzende Vermögensgegenstände sowie die im Geschäftsjahr 2019 erfolgte Wertaufholung für technische Anlagen und Maschinen zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr von 150,3 Mio. Euro um 27,9 Mio. Euro bzw.18,6 % auf 122,4 Mio. Euro gesunken. Die Senkung resultiert im Wesentlichen aus dem Wegfall von Zuführungen zu Drohverlust- und Restrukturierungsrückstellungen.

Die Zinsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und betragen 3,0 Mio. Euro (Vorjahr: 2,7 Mio. Euro). Diese leichte Erhöhung ist auf die über den Jahresverlauf höheren Finanzverbindlichkeiten zurückzuführen.

Bezüglich der sonstigen Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Bedeutung und Größenordnung verweisen wir auf die Erläuterungen im Konzernanhang.

Der Jahresfehlbetrag vor Steuern vom Einkommen und Ertrag beträgt für das Geschäftsjahr 2020 im LIEKEN-Konzern 22,2 Mio. Euro (Plan: Jahresfehlbetrag vor Steuern vom Einkommen und Ertrag von 14,3 Mio. Euro). Damit wurde, trotz der negativen Ergebniseffekte durch die Corona-Krise aber insbesondere aufgrund der erfolgreichen Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen sowie der Prozessoptimierungen, mit einem Jahresfehlbetrag von 22,3 Mio. Euro ein um 4,1 Mio. Euro verbessertes Ergebnis gegenüber dem Vorjahr (Jahresfehlbetrag 26,3 Mio. Euro) erzielt.

4.2. Finanzlage

4.2.1. Kapitalstruktur

Im Geschäftsjahr 2020 wurde der Darlehensrückzahlungsanspruch in Höhe von 40 Mio. Euro in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH eingelegt. Im Gegenzug wurde der Vorzug der von der AGROFERT, a.s. an der Gesellschaft gehaltenen Aktien erhöht. Die Kapitalrücklage beträgt 220 Mio. Euro (Vorjahr: 180 Mio. Euro).

Die Konzernverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 von 152,5 Mio. Euro haben sich um 15,3 Mio. Euro im Vergleich zum 31. Dezember 2019 (137,2 Mio. Euro) erhöht.

Zum 31. Dezember 2020 wurden externe Kreditlinien (ohne Leasing) im gleichen Umfang wie im Vorjahr (Vorjahr 31,5 Mio. Euro) in Anspruch genommen.

Zum 31. Dezember 2020 bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern von 66,0 Mio. Euro (Vorjahr: 40,0 Mio. Euro).

Des Weiteren hat die Lieken Brot- und Backwaren GmbH die Forfaitierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistung weiter fortgeführt. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Saldo der verkauften offenen Forderungen 36,2 Mio. Euro (Vorjahr: 58,9 Mio. Euro). Unter Berücksichtigung des Einbehalts für das Veritätsrisiko von 13,7 Mio. Euro (Vorjahr: 15,2 Mio. Euro) führte die Forfaitierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Liquiditätsabfluss von insgesamt 21,3 Mio. Euro zwischen den beiden Bilanzstichtagen.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf Abschnitt 6.4 dieses Lageberichts.

4.2.2. Investitionen

Der LIEKEN-Konzern investierte im Jahr 2020 16,0 Mio. Euro. Dies sind 1,2 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.

Schwerpunkt der Aktivitäten lag in der Erweiterung der Kapazitäten für Toast und Sandwich sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Produktionsprozesse.

4.2.3. Liquidität

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit beläuft sich 2020 auf Mittelabflüsse von 40,2 Mio. Euro (Vorjahr: Mittelabflüsse von 40,6 Mio. Euro). Aus der Investitionstätigkeit ergeben sich Mittelabflüsse von 14,7 Mio. Euro (Vorjahr: Mittelabflüsse von 13,7 Mio. Euro) und aus der Finanzierungstätigkeit Mittelzuflüsse von 55,6 Mio. Euro (Vorjahr: Mittelzuflüsse von 37,5 Mio. Euro).

Der Finanzmittelfonds beträgt zum 31. Dezember 2020 4,6 Mio. Euro und beinhaltet im Wesentlichen die Guthaben bei Kreditinstituten.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf Abschnitt 6.4 dieses Lageberichts.

4.3. Vermögenslage

Aufgrund der Investitionen von 16 Mio. Euro, der Umgliederung von zur Veräußerung gehaltenen Vermögensgegenständen mit einem Buchwert von 4,9 Mio. € in das Umlaufvermögen und den entgegenstehenden Abschreibungen von 22,9 Mio. Euro ergibt sich eine Reduzierung des Anlagevermögens auf 165,8 Mio. Euro (Vorjahr: 178,2 Mio. Euro). Weitere wesentliche Anlagenabgänge sind nicht zu verzeichnen.

Wie in den vergangenen Jahren liegt ein Augenmerk bei den Investitionsprojekten auf die Anforderungen aus dem Zentrallagergeschäft. Weiterhin wurde aber in neue Produktionskapazitäten am Standort Lünen investiert. Diese Produktionsanlage wird im 1. Quartal 2021 verkaufsfähige Ware produzieren.

Im Geschäftsjahr 2018 wurden erstmalig Forderungen im Rahmen einer Forfaitierung verkauft. Dies wurde in 2019 und 2020 fortgeführt. Zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2020 ist das verkaufte Forderungsvolumen wesentlich niedriger als zum Vorjahreszeitpunkt und resultiert damit in einen insgesamt um 17 Mio. Euro höheren Forderungsbestand im Vergleich zum Vorjahr.

5. Erklärung zur Unternehmensführung

Entsprechend § 315d HGB, i. V. m. § 289f HGB wird folgende ergänzende Erklärung zur Unternehmensführung bezüglich der Umsetzung des Gesetzes über die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen abgegeben.

1. Der Aufsichtsrat hat für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat eine Zielgröße von mindestens 16,66 % beschlossen. Diese Zielgröße wird derzeit nicht erreicht.

2. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, als Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand bis zum 30. Juni 2022 den Status von 0 % beizubehalten. Im Falle der Vergrößerung des Vorstands wird die Zielgröße von 25 % angestrebt. Diese Zielgröße wird derzeit nicht erreicht.

3. Der Vorstand hat für die Leitungsebene unterhalb des Vorstandes eine Zielgröße von 15 % Frauenanteil beschlossen. Diese Zielgröße wird derzeit nicht erreicht. Da bei der Lieken GmbH nur eine Leitungsebene unterhalb des Vorstandes besteht, war auch nur diese Zielgröße festzulegen.

6. Chancen- und Risikobericht

6.1. Risikomanagement

LIEKEN hat bereits seit mehreren Jahren ein Risikomanagementsystem als Teil der Unternehmensführung installiert und unterjährig in die Planungs- und Kontrollprozesse integriert. Es ist auf die gesamte Erfassung und Analyse von Risiken ausgerichtet, die zu einer Gefährdung der aktuellen oder zukünftigen Geschäftsentwicklung führen könnten.

Im Jahresverlauf wird regelmäßig überprüft, in welchem Umfang Risiken bestehen und das Ergebnis an die Geschäftsleitung und den Aufsichtsratsvorsitzenden berichtet. So ist sichergestellt, dass dem Management die erforderlichen Informationen für die Steuerung des Unternehmens zur Verfügung stehen und eine Gefährdung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage frühzeitig erkannt werden kann.

6.2. Wirtschaftliche Risiken

Während die Nachfrage nach Brot- und Backwaren in Deutschland auf einem gleich bleibend hohen Niveau liegt, wächst die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen stetig. Dem wachsenden Rohstoffbedarf steht ein teilweise unzureichendes Getreideangebot gegenüber. Die daraus resultierenden möglichen Konsequenzen sind hohe Preissteigerungen und starke Preisschwankungen für Rohstoffe, die sich in den letzten Jahren an den Rohstoffmärkten in einer verstärkten Volatilität widerspiegelten. Volatile Märkte bedeuten hohe Preisrisiken und es besteht das Risiko, dass gestiegene Kosten an den Beschaffungsmärkten nur zum Teil oder gar nicht an den Handel bzw. den Kunden weitergegeben werden, was zu einer Verschlechterung der Ertragssituation führen kann, falls die gestiegenen Kosten nicht durch andere Maßnahmen kompensiert werden können. Durch eine aktive Marktbeobachtung und dementsprechend vorausschauende vertragliche Eindeckung bei den wichtigsten Rohstoffen bzw. Hilfsstoffen wird dem Preisrisiko entgegengewirkt. Das Preisrisiko ist für uns ein Risiko mit hoher Bedeutung.

Es existieren weiterhin Marktrisiken durch eine weitere Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel. Qualitätsmängel sowie negative Medienberichte können zu einem nicht unerheblichen Verlust von Absatzvolumen führen. Durch ein Qualitätsmanagement wird eine aktive Vorsorge betrieben um das Risiko zu reduzieren. Aufgrund der langjährigen Partnerschaft mit allen wichtigen Handelsunternehmen sehen wir hier aber, insbesondere aufgrund der vollständigen erfolgreichen Umstellung auf die Zentrallagerbelieferung sehr gute Möglichkeiten die Absatzvolumen zu erhöhen. Das Marktrisiko ist trotzdem für uns ein Risiko mit hoher Bedeutung.

Des Weiteren besteht aufgrund des Ausbruchs des Corona-Virus das Risiko einer Verknappung von Rohstoffen, die zu Produktionsausfällen und damit zu Umsatzeinbußen führen könnten. Der LIEKEN-Konzern wirkt durch ein Lieferantenmanagement diesem Risiko entgegen. Ebenfalls zu Umsatzeinbußen aufgrund einer reduzierten Nachfrage können einschränkende Maßnahmen in der Gastronomie wirken. Der LIEKEN-Konzern vertreibt im Wesentlichen seine Produkte an den Lebensmitteleinzelhandel. Das Risiko aufgrund des Corona-Virus ist daher für uns hier ein Risiko mit mittlerer Bedeutung.

6.3. Betriebliche Risiken

Durch Ersatz- und Neuinvestitionen wird die permanente Anlagenverfügbarkeit und somit Lieferfähigkeit sichergestellt. Weiterhin werden in enger Abstimmung mit Brandschutzexperten der Versicherungsbranche permanent Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes umgesetzt. Diese Risiken sind für uns Risiken mit mittlerer Bedeutung.

Angriffe auf IT Systeme (sogenannte Cyberattacken) treten immer häufiger auf. Die IT Systeme werden vor diesem Hintergrund laufend den neuen Anforderungen gemäß angepasst. Das Risiko ist für uns ein Risiko mit mittlerer Bedeutung.

Der Versicherungsschutz ist ein zentrales Instrument zur finanziellen Absicherung betrieblicher Risiken. Hier leisten die Vermögensschadensversicherung sowie die Betriebsunterbrechungsversicherung einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung existentieller Risiken. Ein ausreichender Haftpflichtschutz sichert weiterhin Fremdschäden ab und wird ergänzt durch eine Warenkreditversicherung zur Absicherung von Forderungsausfällen. Auch besteht seit mehreren Jahren eine Cyberversicherung.

Es besteht aufgrund des Ausbruchs des Corona-Virus das Risiko, dass mehrere Mitarbeiter gleichzeitig an der Krankheit erkranken und damit kurzfristig nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung stehen um den Produktionsbetrieb in den einzelnen Standorten aufrecht zu erhalten. Lieken hat durch die zeitnahe Implementierung eines Krisenmanagement-Teams am Anfang der Corona-Krise dieses Risiko reduziert. Entsprechende Maßnahmen, insbesondere die Anweisung zur unbedingten Einhaltung der gültigen Hygiene-Regelungen sowie die Einführung einer Homeoffice-Regelung und die Reduzierung von Dienstreisen auf ein Mindestmaß, haben dazu beigetragen, dass es keine schwerwiegenden Krankheitsverläufe bei Mitarbeitern gab und der Produktionsbetreib zu jeder Zeit aufrecht erhalten werden konnte. Das Risiko aufgrund des Corona-Virus ist daher für uns hier ein Risiko mit mittlerer Bedeutung.

6.4. Finanzierungsrisiken

Aufgrund der aktuellen Geschäftsentwicklung aber insbesondere aufgrund der strategischen Investitionsmaßnahmen erfordert dies für die nächsten Jahre den Einsatz finanzieller Mittel. Die Sicherstellung dieser Finanzierung basiert auf der bisherigen und zukünftigen Unterstützung durch den Mehrheitsgesellschafter sowie der weiteren Bereitstellung von Kreditlinien durch Kreditgeber, mit denen bereits jetzt Geschäftsverbindungen bestehen.

Die Lieken Brot- und Backwaren GmbH hat das Geschäftsjahr 2020 mit einem negativen Ergebnis nach Steuern von 21,7 Mio. Euro abgeschlossen, das von der alleinigen Gesellschafterin Lieken GmbH aufgrund eines bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages übernommen wurde. Insbesondere durch Restrukturierungsmaßnahmen, sind im aktuellen Geschäftsjahr und den Vorjahren Konzernjahresfehlbeträge mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen entstanden. Diese Tatsachen deuten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung des Konzerns hin. Die geplante Geschäftsentwicklung für das Geschäftsjahr 2021 und die weitere strategischen Ausrichtung ergibt, insbesondere durch die geplanten, erheblichen Neuinvestitionen, einen weiteren Finanzierungsbedarf für die kommenden drei Jahre.

Der Fortbestand der Lieken Brot- und Backwaren GmbH sowie der Logi-K GmbH und mithin des Konzerns ist von der Aufrechterhaltung der Finanzierung durch die Lieken GmbH abhängig, welche wiederum auf die finanzielle Unterstützung ihrer Mehrheitsgesellschafterin AGROFERT, a.s. Prag/Tschechien, angewiesen ist.

Im Dezember 2018 hat die Lieken Brot- und Backwaren GmbH die Forfaitierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistung eingeführt, um mögliche Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Zum 31. Dezember 2020 betrug der Saldo der verkauften offenen Forderungen 36,2 Mio. Euro (Vorjahr 58,9 Mio. Euro). Der Einbehalt für das Veritätsrisiko beträgt zum Bilanzstichtag 13,7 Mio. Euro (Vorjahr 15,2 Mio. Euro). Hier besteht für die Lieken Brot und Backwaren GmbH die Möglichkeit noch weitere liquide Mittel zu generieren. Die aktuelle Factoringvereinbarung läuft bis zum 30. November 2021. Die Lieken Brot- und Backwaren GmbH und somit der Konzern ist von der Fortführung einer Factoring-Linie, über den 30. November 2021 hinaus, abhängig.

Gemeinsam mit der obersten Konzernmuttergesellschaft AGROFERT, a.s. hat die Lieken GmbH die folgenden Maßnahmen zur Finanzierung der gesamten Lieken-Gruppe in den kommenden Jahren, ergriffen:

- Weiterführung der, seit dem Jahr 2015 der Gesellschaft und der Lieken Brot- und Backwaren GmbH zur Verfügung stehenden, kurzfristigen revolvierenden Kreditlinie von 31,5 Mio. Euro der Citibank Europe.

- Weiterführung der, mit Vereinbarung vom 07.08.2019, gewährten Kreditlinie in Höhe von 30 Mio. Euro. Diese Kreditlinie hat derzeit eine Laufzeit bis zum 31.12.2021 und ist vollständig in Anspruch genommen.

- Ab dem 29. Februar 2020 erfolgt die Refinanzierung der zum Lieken Konzern gehörenden Objektgesellschaft SILUR Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bissingen KG durch die AGROFERT, a.s. in einer Höhe von 8,1 Mio. Euro. (Stand der Verbindlichkeit zum 31.12.2020 beträgt 7,4 Mio. Euro).

- Gewährung einer weiteren Kreditlinie von 30 Mio. Euro mit Vereinbarung vom 17. Juni 2020 mit einer derzeitigen Laufzeit bis zum 30.11.2021. Diese Linie ist zum 31.12.2020 in einer Höhe von 28,5 Mio. Euro in Anspruch genommen.

- Am 26. August 2020 hat AGROFERT, a.s. die Einlage des Kreditrückzahlungsanspruchs von 40 Mio. Euro in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH gegen Erhöhung des Vorzugsrechts ihrer Aktien beschlossen.

- Am 29. Januar 2021 hat AGROFERT, a.s. zugunsten der Lieken GmbH eine schriftliche Liquiditätszusage mit einem maximalen Volumen von 98,9 Mio. Euro abgegeben. Damit verpflichtet sich die AGROFERT, a.s. unmittelbar der Lieken GmbH gegenüber und erklärt, im Fall einer Kündigung der Kreditlinie seitens Citi Bank, sowie bei Wegfall der eigenen Kreditlinien, die Lieken GmbH mit weiteren finanziellen Mitteln so ausgestattet zu halten, dass sie alle gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten bis zum 30. Juni 2022 bei Fälligkeit erfüllen kann, und diese nicht zahlungsunfähig im Sinne von § 17 InsO wird, so dass für die Geschäftsführung der Lieken GmbH eine Insolvenzantragspflicht gemäß § 15 a Abs. 1 InsO nicht entsteht.

Wir gehen derzeit davon aus, dass der aus der aktuellen Unternehmensplanung erkennbare Liquiditätsbedarf in den nächsten eineinhalb Jahren durch die oben genannten Finanzierungsmaßnahmen seitens AGROFERT, a.s. sowie der verbesserten Profitabilität gedeckt wird. Unseren Erkenntnissen nach ist die Zahlungsfähigkeit der AGROFERT, a.s. nach derzeitigem Stand durch die Folgen der Corona-Krise nicht wesentlich beeinflusst.

6.5. Wesentliche Chancen

Der Brot- und Backwarenkonsum unterlag in der Vergangenheit nur sehr geringen Schwankungen. Man kann davon ausgehen, dass sich dies für die nächsten Jahre so fortschreiben wird. LIEKEN versucht hier mit neuen Produkten dem Trend entgegenzuwirken und hat hier auch erfolgreich neue Produkte am Markt lanciert.

Wir erwarten weiterhin für die nächsten Jahre bei der Belieferung von Brot und Backwaren an den Lebensmitteleinzelhandel die vollständige Umstellung des Handels auf das Zentrallager. Das aktuelle Geschäftsjahr hat gezeigt, dass dieser Weg für Lieken die richtige Entscheidung war. Auch wenn das Jahr geprägt war durch die Corona-Krise, so wird zukünftig die gesellschaftliche CO ₂ -Diskussion wieder verstärkt in den Focus rücken. Und hier ist für Lieken die reduzierte CO ₂ -Emission in der Zentrallagerbelieferung ein Wettbewerbsvorteil.

Die steigenden Qualitäts- und Transparenzansprüche im deutschen Lebensmitteleinzelhandel werden nur solche Lieferanten überleben lassen, die organisatorisch und strukturell die hierfür notwendigen Prozesse implementiert haben. LIEKEN hat bereits seit Jahren durch die zentral aufgestellten Bereiche Qualitätssicherung, Forschung & Entwicklung und Engineering in Abstimmung mit den dezentralen Produktions- und Logistikstandorten Prozesse entwickelt, die diesen Anforderungen gerecht werden. Diese Prozesse werden laufend weiterentwickelt und kontinuierlich angepasst. Beispiele sind hier u.a. Clean Label, RSPO sowie der IFS Food Check.

Darüber hinaus gewinnen in einem Zentrallagermodell nationale Marken zur Differenzierung im Wettbewerb weiter an Bedeutung. Im Rahmen dieser Entwicklung hat der LIEKEN-Konzern gute Chancen, mit den nationalen Brotmarken GOLDEN TOAST und LIEKEN URKORN Kundenbeziehungen zu stabilisieren und weiter zu entwickeln.

Entscheidend für die Zukunft wird nach Abschluss der AGENDA 2020 die erfolgreiche Umsetzung aller Maßnahmen im neu aufgesetzten strategischen Plan sein. Der Fokus auf die Kerntechnologien und damit einhergehende Investitionen sind hier ein zentrales Element.

6.6. Prognosebericht

Das Geschäftsjahr 2020 hat gezeigt, dass die vollständige Umstellung auf Zentrallagerbelieferung die Profitabilität erhöht und damit die erwarteten Ergebnisziele zukünftig erreicht werden können.

Dieser wichtige Schritt der Umstellung auf die Zentrallagerbelieferung war Basis für die zukünftigen strategischen Maßnahmen zur weiteren Optimierung der betrieblichen Prozesse und Steigerung der Effizienz. Im Zusammenspiel mit den erfolgten und geplanten Investitionen erwarten wir erstmalig ein leicht positives Jahresergebnis spätestens im Geschäftsjahr 2022.

Die enge Kooperation innerhalb des AGROFERT Konzerns steht für das Ziel LIEKEN als führenden Brot- und Backwarenhersteller zu positionieren. Die Unterstützung durch den Gesellschafter AGROFERT, a.s. ist hier sichergestellt.

Wir planen für das Geschäftsjahr 2021 ein leicht verbessertes Ergebnis im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020.

Lutherstadt Wittenberg, 19. März 2021

Volker Fiege

Christian Hörger

Andreas Utasch

Lutherstadt Wittenberg, 18. Mai 2021

Bericht des Aufsichtsrates

Die ehemalige Lieken AG wurde mit notariell beurkundetem Beschluss der Hauptversammlung vom 16.12.2020 in die Lieken GmbH umgewandelt; der Formwechsel wurde am 08.01.2021 in das Handelsregister beim Amtsgericht Stendal eingetragen.

Bei der ehemaligen Lieken AG standen im Berichtsjahr 2020 die weitere Konsolidierung der Marktposition und die damit einhergehenden strukturellen Veränderungen im Mittelpunkt.

Der Aufsichtsrat hat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Tätigkeit des ehemaligen Vorstands laufend überwacht und diesen regelmäßig beraten. Der ehemalige Vorstand hat dem Aufsichtsrat im Berichtsjahr über alle unternehmensrelevanten Fragen der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft und des Konzerns, über die Risikolage, das Risikomanagement, relevante Compliance-Sachverhalte, die Rechtmäßigkeit seines Handelns, sowie über wichtige Geschäftsvorgänge und -vorhaben berichtet. Bei Maßnahmen, die nach dem Gesetz, der Satzung oder der Geschäftsordnung der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften und bei Fragen der strategischen Ausrichtung des Unternehmens hat der ehemalige Vorstand den Aufsichtsrat ordnungsgemäß eingebunden.

Über eilbedürftige Vorhaben und kurzfristige Entwicklungen von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen wurde der Aufsichtsrat auch zwischen den Sitzungen vom ehemaligen Vorstand in Kenntnis gesetzt. Außerdem wurde der Vorsitzende des Aufsichtsrats auch außerhalb der Sitzungen vom ehemaligen Vorstand über die Geschäftslage, besondere Geschäftsvorfälle und aktuelle Vorgänge informiert und diesbezüglich konsultiert.

Es hat keine Anhaltspunkte für Interessenkonflikte von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern gegeben, die dem Aufsichtsrat gegenüber offenzulegen wären und über die die Hauptversammlung zu informieren wäre.

Zu den Sitzungen und Beschlussfassungen, rechtliche Umgestaltung und Personalien

Die Sitzungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats waren von den notwendigen strukturellen Veränderungen, sowie der Umsetzung von Investitionsvorhaben geprägt. Im Berichtsjahr haben zwei Aufsichtsratssitzungen und sechs schriftliche Beschlussfassungen stattgefunden. Gemeinsam mit dem ehemaligen Vorstand und unter Berücksichtigung von dessen Berichten und Vorlagen wurden bei diesen Sitzungen und Beschlussfassungen zustimmungspflichtige Geschäftsvorgänge sowie die für die Entwicklung der Gesellschaft und der Konzerngesellschaften wesentlichen Angelegenheiten behandelt.

Im Umlaufverfahren beschloss der Aufsichtsrat am 20. März 2020 wegen der aktuellen Corona-Pandemie Maßnahmen (Durchführung als Videokonferenz) zur Organisation der geplanten Aufsichtsratssitzungen und Bilanzausschusssitzungen.

Zu den Schwerpunkten der per Videokonferenz organisierten Aufsichtsratssitzung am 14. Mai 2020 gehörte die Erläuterung der Abschlussprüfung der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ("KPMG") durch die Abschlussprüfer und die eingehende Erörterung der Ergebnisse der Prüfung. Auf Empfehlung des Bilanzausschusses, der zuvor ebenfalls am 14. Mai 2020 getagt hatte, billigte der Aufsichtsrat den Konzernabschluss 2019 und stellte den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2019 fest. Der Aufsichtsrat billigte einstimmig den Vorschlag des ehemaligen Vorstandes zur Verwendung des Bilanzergebnisses und den Vorschlag, den für das Geschäftsjahr 2019 ausgewiesenen Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen. Der Aufsichtsrat billigte auch den Abhängigkeitsbericht und den Bericht des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2019. Der Aufsichtsrat beschloss in dieser Sitzung ferner die Tagesordnung und die Beschlussvorschläge für die ordentliche Hauptversammlung.

Zu den weiteren Schwerpunkten der Beratung gehörten die Erörterung des Berichts des Vorstandes zur allgemeinen Geschäftsentwicklung bis 31. März 2020 sowie die Berichte des ehemaligen Vorstandes zu der Budgeterfüllung, zu den Finanzen und Intercompany-Beziehungen, zu den Investitionen, zu der Instandhaltung und zu Umsetzungsstrategischen Maßnahmen. Der Aufsichtsrat befasste sich im Einzelnen insbesondere mit den Herausforderungen im Verkauf (u.a. Preisstellung und Produktsortiment), der Liquiditätssituation und Strategien zu deren nachhaltiger Verbesserung sowie dem Investitionsstau.

Mit notarieller Hauptversammlung vom 14. Mai 2020 wurden die notwendigen Entscheidungen in Verbindung mit dem Jahresabschluss 2019 getroffen.

In einem weiteren Umlaufverfahren genehmigte der Aufsichtsrat am 4. Juni 2020 den Abschluss einer weiteren Kreditlinie über 30 Mio. Euro mit der AGROFERT, a.s., Prag.

Mit notarieller Hauptversammlung vom 26. August 2020 wurden zur Stärkung des Eigenkapitals Entscheidungen zur Zahlung des Gesellschafters AGROFERT, a.s. zur Zahlung eines Betrages von 40 Mio. Euro in die Kapitalrücklagen getroffen.

Am 1. Oktober 2020 stimmte der Aufsichtsrat in einem weiteren Umlaufbeschluss wegen der aktuellen Corona-Pandemie einer Verschiebung des geplanten Sitzungstermins für die Aufsichtsratssitzung vom 29.10. 2020 auf den 14.12.2020 zu.

Das Mitglied des Vorstandes Herr Wolfgang Weiss hatte mit Schreiben vom 28.10.2020 zum 31.10.2020 sein Amt niedergelegt. In einem weiteren Umlaufverfahren am 28.10.2020 stimmte der Aufsichtsrat der Aufhebung des Dienstverhältnisses mit Herrn Wolfgang Weiss und dem Entwurf des Aufhebungsvertrages zu und beauftragte den Aufsichtsratsvorsitzenden, den Aufhebungsvertrag mit Herrn Weiss für den Aufsichtsrat in Vertretung der Gesellschaft zu unterzeichnen. Mit Umlaufbeschluss am 28.10.2020 beschloss der Aufsichtsrat weiterhin, den Beschluss 64.10.5 vom 15.11.2019 in Bezug auf die Geschäftsverteilung aufzuheben und beschloss mit Wirkung ab dem 01.11.2020 einen neugefassten Geschäftsverteilungsplan.

Im Umlaufverfahren beschloss der Aufsichtsrat am 30. November 2020 wegen der anhaltenden Corona-Pandemie Maßnahmen (Durchführung als Videokonferenz) zur Organisation der für den 14.12.2020 geplanten Aufsichtsratssitzung.

Zu den Schwerpunkten der per Videokonferenz organisierten Aufsichtsratssitzung am 14. Dezember 2020 gehörte die Analyse der Allgemeinen Geschäftsentwicklung, die Finanzlage inklusive Intercompany-Beziehungen, die Budgets 2021, das strategische Konzept 2021 ff. und die Zustimmung zu Grundstücksverkäufen. In der Sitzung wurde darüber informiert, dass Herr Petr Cingr mit Schreiben vom 14.12.2020 sein Amt als Mitglied des Vorstandes der Lieken AG und als Vorsitzender des Vorstands der Lieken AG mit Wirkung zum Ablauf des 31.12.2020 niedergelegt hat. In der Sitzung stimmte der Aufsichtsrat der Aufhebung des Dienstverhältnisses mit Herrn Petr Cingr und dem Entwurf des Aufhebungsvertrages zu und beauftragte den Aufsichtsratsvorsitzenden, den Aufhebungsvertrag mit Herrn Cingr für den Aufsichtsrat in Vertretung der Gesellschaft zu unterzeichnen.

In der Sitzung wurde weiterhin darüber informiert, dass die Anteilseigner die Lieken AG in eine GmbH umwandeln wollen.

Der Aufsichtsrat stimmte der Bestellung der Geschäftsführer Herr Volker Fiege, Herr Christian Hörger und Herr Andreas Utasch für die durch Formwechsel entstehende Lieken GmbH mit der Maßgabe, dass jeder Geschäftsführer die Gesellschaft gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsführer oder mit einem Prokuristen vertritt und insoweit befugt ist, die Gesellschaft bei der Vornahme von Rechtsgeschäften mit sich selbst oder als Vertreter eines Dritten uneingeschränkt zu vertreten, zu. Der Aufsichtsrat stimmte dem Abschluss von Geschäftsführeranstellungsverträgen mit den Geschäftsführern der Lieken GmbH entsprechend den dem Aufsichtsrat vorgelegten Vertragsentwürfen zu. Der Aufsichtsrat beschloss die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat der Lieken GmbH, die mit Wirksamwerden des Formwechsels in Kraft treten sollte.

Die gesellschaftsrechtliche Umsetzung der Maßnahmen, die in alleiniger Verantwortung der Anteilseigner lagen, wurden in der außerordentlichen Hauptversammlung der Lieken AG am 16.12.2020 in Lutherstadt Wittenberg umgesetzt. Die Umwandlung der ehemaligen Lieken AG in die Lieken GmbH wurde zur Eintragung in das Handelsregister angemeldet und durch Eintragung beim Amtsgericht Stendal am 08.01.2021 rechtswirksam.

Mit Schreiben vom 30.11.2020 hatte Herr Rüdiger Anderke sein Amt als Mitglied des Aufsichtsrates der Lieken AG zum Ablauf des 31.01.2021 niedergelegt. Für ihn wurde seitens der NGG Herr Buddenberg als Nachfolger benannt.

Mit Schreiben vom 30.11.2020 hatten die Herren Rüdiger Geserick und Carsten Franzke ihre Ämter als Mitglieder des Aufsichtsrates der Lieken AG zum Ablauf des 31.12.2020 niedergelegt.

Mit notarieller Hauptversammlung vom 18. Dezember 2020 wurden Herr Petr Cingr und Herr Wolfgang Weiss ab dem 1. Januar 2021 zu Mitgliedern des Aufsichtsrates gewählt.

In einem weiteren Umlaufbeschluss beschloss der Aufsichtsrat am 18. Dezember 2020 Herrn Petr Cingr ab 01.01.2021 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates zu bestimmen. Weiterhin wurde bestimmt, dass Herr Reinhold Kohl ab dem 01.02.2021 Stellvertreter des Vorsitzenden des Aufsichtsrates wird.

Zu den Jahresabschlussprüfungen betreffend das Geschäftsjahr 2020

Der Jahresabschluss wurde von der Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (EY) geprüft, die von der Hauptversammlung am 17. Dezember 2019 auf Vorschlag des Aufsichtsrats vom 29. November 2019 zum Abschlussprüfer und Konzernabschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2020 gewählt worden war. Zweifel an der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers bestanden und bestehen nicht. Die erforderliche Unabhängigkeitserklärung wurde von EY abgegeben. Das Auftragsverhältnis zwischen der Lieken AG und EY erfüllte die Anforderungen des Corporate Governance Kodex.

EY hat den Jahresabschluss und den Konzernjahresabschluss der Lieken AG einschließlich des Anhangs, sowie den Lagebericht der Lieken AG und den Lagebericht des Konzerns zum 31. Dezember 2020 geprüft. Zudem hat der Abschlussprüfer die vom ehemaligen Vorstand zu treffenden Maßnahmen zur frühzeitigen Erkennung von Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten, überprüft. Die Prüfung hat keine Beanstandungen ergeben und es wurde ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt.

Der aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020, der Lagebericht der Lieken AG, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht, sowie die Berichte des Abschlussprüfers wurden vom Bilanzausschuss in Gegenwart des Abschlussprüfers am 18. Mai 2021 erörtert. Der Aufsichtsrat nahm zum Abschluss das Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend zur Kenntnis und stellte aufgrund der abschließenden Prüfung des Bilanzausschusses und des Aufsichtsrats fest, dass auch seinerseits keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Konzernjahresabschluss einschließlich des zusammengefassten Lageberichts bestehen. Im Anschluss billigte der Aufsichtsrat den zusammengefassten Lagebericht, sowie den Jahresabschluss der Lieken AG und den Konzernjahresabschluss zum 31. Dezember 2020. Der Jahresabschluss der Lieken AG wurde damit festgestellt. Der Aufsichtsrat schloss sich ferner dem Vorschlag des ehemaligen Vorstands an, den im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 ausgewiesenen Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 24.843.181,12 auf neue Rechnung vorzutragen.

In Bezug auf den ebenfalls vom Abschlussprüfer vorgelegten Bericht über die Beziehung der Gesellschaft zu verbundenen Unternehmen hat der Abschlussprüfer folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

1.	die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2.	bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind."

Im Rahmen seiner eigenen Prüfung des Berichts über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen hat der Aufsichtsrat festgestellt, dass diesbezüglich keine Einwände bestehen. Dementsprechend hat der Aufsichtsrat den Ergebnissen des Abschlussprüfers zugestimmt.

Aufsichtsrat

Mit der Sitzung vom 18. Mai 2021 und der anschließenden Hauptversammlung, die über den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 beschließen wird, endet die Amtsperiode des bis zu diesem Zeitpunkt amtierenden Aufsichtsrates. Die Neuwahlen wurden abgeschlossen.

Bericht zur Erfüllung der Zielgrößen für den Frauenanteil

In Erfüllung des Gesetzes über die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im Öffentlichen Dienst hat der Aufsichtsrat am 27. April 2017 beschlossen, für den Zeitraum vom 1. Juli 2017 bis 30. Juni 2022 als Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat einen Anteil von 16,66 % und als Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand einen Anteil von 0 % festzusetzen. Die Zielgröße für den Aufsichtsrat wurde bis September 2018 erreicht.

Ausblick

Eine Stabilisierung der Geschäftsentwicklung in einem sich konsolidierenden Marktumfeld, die nachhaltige Verbesserung der Kostenstrukturen im Unternehmen sowie die weitere fokussierte Umsetzung der Agenda 2020 und der Nachfolgekonzepte sind oberste Ziele für das Jahr 2021.

Dank

Der ehemalige Vorstand und die Mitarbeiter der Gesellschaft haben im Jahr 2020 in einem schwierigen Umfeld und weitreichenden Veränderung im Unternehmen großes Engagement gezeigt, um das Unternehmen voranzubringen. Der Aufsichtsrat dankt dem ehemaligen Vorstand und allen Mitarbeitern für ihren Einsatz, die geleistete Arbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünscht ihnen Erfolg bei der weiteren Umsetzung der beschlossenen Strukturmaßnahmen.

Petr Cingr, Vorsitzender des Aufsichtsrats