Lieken GmbH

Lutherstadt Wittenberg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Lieken GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Lieken GmbH, Lutherstadt Wittenberg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Lieken GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft. Die in Abschnitt 5 des Konzernlageberichts enthaltene Erklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB i. V. m. § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Wir geben kein Prüfungsurteil zu dem Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung ab.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf den Abschnitt "6.4. Finanzierungsrisiken" des Konzernlageberichts und auf Abschnitt "II. Konzernverhältnisse und Fortführungsprognose", dort Unterabschnitt "2. Fortführungsprognose" des Konzernanhangs, in dem die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass die Lieken GmbH bzw. ihre jeweils durch einen Ergebnisabführungsvertrag verbundenen Tochterunternehmen, mit Ausnahme der Logi-K GmbH, Lutherstadt Wittenberg, auch im Geschäftsjahr 2022 mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen verbundene Jahresfehlbeträge erwirtschaftet haben. Die geplante Geschäftsentwicklung für die Geschäftsjahre 2023 - 2025 unter Berücksichtigung der weiteren strategischen Ausrichtung ergibt für den Lieken-Konzern einen weiteren Finanzierungsbedarf für die kommenden Jahre.

Zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hat die AGROFERT, a.s., Prag, Tschechien, als Hauptgesellschafterin der Lieken GmbH am 21. April 2022 eine Patronatserklärung ausgestellt, mit der sich die AGROFERT, a.s. verpflichtet, die Lieken GmbH und deren Tochterunternehmen so ausgestattet zu halten, dass sie alle gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten bei Fälligkeit erfüllen können, und diese nicht zahlungsunfähig im Sinne von § 17 InsO werden, so dass für die Geschäftsführung der Lieken GmbH eine Insolvenzantragspflicht gemäß § 15a Abs. 1 InsO nicht entsteht. Die Patronatserklärung hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2025 und ist betragsmäßig unbegrenzt. Der Geschäftsführung der Lieken GmbH sind keine Gründe bekannt, die erkennen lassen, dass die AGROFERT, a.s. finanziell nicht in der Lage ist, die aus der aktuellen Konzernplanung erkennbaren Liquiditätsbedarf in den Jahren 2023 bis 2025 zur Verfügung zu stellen.

Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Lieken-Konzerns ist somit von der finanziellen Unterstützung der Mehrheitsgesellschafterin AGROFERT, a.s., voraussichtlich auch über den Prognosezeitraum hinaus, abhängig

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 315d HGB i. V. m. § 289f Abs. 4 HGB (Angabe zur Frauenquote).

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussforderung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

- wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, Konzernlagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

- anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;

- holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;

- beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, 6. April 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Murrmann, Wirtschaftsprüfer

Böhme, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	EUR	EUR	31.12.2021 TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	652.692,56		28
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,01		13
3. Geleistete Anzahlungen	0,00		257
		652.692,57	298
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	59.085.867,77		66.902
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	54.533.968,65		73.831
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.647.700,79		4.087
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.566.476,19		2.734
		121.834.013,40	147.554
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherungen		3.052.685,83	3.159
		125.539.391,80	151.011
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe	24.406.741,71		15.155
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	99.924,64		35
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	6.627.728,37		6.829
4. Geleistete Anzahlungen	0,00		12.547
		31.134.394,72	34.566
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	33.512.348,52		38.832
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	610.650,57		1.265
3. Sonstige Vermögensgegenstände	19.833.760,06		18.762
		53.956.759,15	58.859
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		6.677.423,21	7.038
		91.768.577,08	100.463
C. Rechnungsabgrenzungsposten		201.438,27	154
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		429.801,15	0
		217.939.208,30	251.628
Passiva
	EUR	EUR	31.12.2021 TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		83.505.255,00	83.505
II. Kapitalrücklage		300.000.000,00	220.000
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	15.708,19		16
2. Andere Gewinnrücklagen	700.843,28		701
		716.551,47	717
IV. Konzernbilanzverlust		-384.675.614,66	-296.087
V. Nicht beherrschende Anteile		24.007,04	48
		-429.801,15	8.183
davon: nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		429.801,15	0
		0,00	8.183
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	15.663.649,54		16.680
2. Steuerrückstellungen	909.219,45		3.133
3. Sonstige Rückstellungen	41.014.004,58		46.397
		57.586.873,57	66.210
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11.500.000,00		31.500
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	47.213.516,13		47.149
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	90.253.824,93		86.802
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.105.118,01		6.926
5. Sonstige Verbindlichkeiten	7.279.875,66		4.858
davon aus Steuern TEUR 3.174 (Vj. TEUR 1.176)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 77 (Vj. TEUR 38)
		160.352.334,73	177.235
		217.939.208,30	251.628

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für 2022

	2022 EUR	EUR	2021 EUR
1. Umsatzerlöse		644.842.179,06	504.260.723,41
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		203.374,39	2.294.201,89
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		51.336,72	296.191,49
4. Sonstige betriebliche Erträge		8.839.184,12	13.442.588,05
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	353.175.370,59		220.309.845,99
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	55.481.107,66		76.731.471,24
		408.656.478,25	297.041.317,23
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	110.768.145,26		98.747.817,90
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen	20.687.714,67		17.906.571,81
davon für Altersversorgung und für Unterstützung TEUR 382 (Vj. TEUR 318)
		131.455.859,93	116.654.389,71
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		33.560.427,76	25.428.047,56
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		166.526.607,38	128.499.287,11
		-86.263.299,03	-47.329.336,77
9. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	200.000,80		110.449,70
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	127.699,51		1.877,87
davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 127 (Vj. TEUR 0)
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	3.126.117,79		2.703.819,37
davon aus der Aufzinsung TEUR 521 (Vj. TEUR 1.319)
davon an verbundene Unternehmen TEUR 1.613 (Vj. TEUR 869)
		-2.798.417,48	-2.591.491,80
12. Ergebnis vor Steuern		-89.061.716,51	-49.920.828,57
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-483.662,53	3.055.987,00
14. Ergebnis nach Steuern/Konzernjahresfehlbetrag		-88.578.053,98	-52.976.815,57
15. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		-296.086.802,61	-243.104.229,99
16. Nicht beherrschenden Anteilseignern zustehender Gewinn		10.758,07	5.757,05
17. Konzernbilanzverlust		-384.675.614,66	-296.086.802,61

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2022

	EUR	2021 EUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Konzernjahresfehlbetrag einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter	-88.578.053,98	-52.977
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens	33.560.427,76	25.428
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Rückstellungen	-6.630.306,89	14.427
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (-)	-4.784.883,02	-4.040
Zunahme (Vj. Abnahme) der Forderungen bedingt durch Forderungsverkauf	28.105.680,81	-46
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (ohne Effekte aus dem Forderungsverkauf) sowie anderer Aktiva (ohne Umgliederung von zu veräußerndem Anlagevermögen in sonstige Vermögensgegenstände)	-17.301.318,72	5.886
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	-1.063.191,97	4.840
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-1.720.802,92	-107
Zinsaufwendungen (+)/Zinserträge (-)	2.998.418,28	2.702
Ertragssteuerertrag (-)/-aufwand (+)	-484.025,23	3.056
Auszahlungen (-) im Zusammenhang mit Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	0,00	-4.827
Ertragsteuerzahlungen (+ / -)	362,70	0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-55.897.693,18	-5.658
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen (-) für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-415.402,14	-257
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	4.079.838,03	720
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-9.184.617,53	-10.836
Auszahlungen (-) aus Zugängen zum Konsolidierungskreis	-25.000,00	0
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-5.545.181,64	-10.373
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Auszahlungen (-) aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter	-34.704,05	0
Einzahlungen (+) aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	90.000.000,00	21.500
Auszahlungen (-) aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-26.629.760,16	-1.677
Gezahlte Zinsen (-)	-2.252.749,96	-1.401
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	61.082.785,83	18.422
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	-360.088,99	2.391
Konsolidierungskreisbedingte Änderungen der Finanzmittelfonds	0,85	0
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	7.037.511,35	4.647
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	6.677.423,21	7.038
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel	6.677.423,21	7.038
Kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0,00	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	6.677.423,21	7.038

Konzern-Eigenkapitalspiegel für 2022

Die nachfolgende Übersicht zur Entwicklung des Eigenkapitals im Konzern wurde entsprechend DRS 22 "Konzerneigenkapital" aufbereitet.

	Konzerneigenkapital Eigenkapital des Mutterunternehmens Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	Gewinnrücklagen TEUR	Konzernbilanzverlust TEUR
01.01.2021	83.505	220.000	717	-243.104
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-52.983
31.12.2021	83.505	220.000	717	-296.087
01.01.2022	83.505	220.000	717	-296.087
Einstellungen in Rücklagen	0	80.000	0	0
Entnahme aus den Rücklagen	0	0	0	0
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0	-88.589
31.12.2022	83.505	300.000	717	-384.676

	Konzerneigenkapital Eigenkapital des Mutterunternehmens Gesamt TEUR	Nicht beherrschende Anteile TEUR	Konzern Gesamt TEUR
01.01.2021	61.118	42	61.160
Konzernjahresfehlbetrag	-52.983	6	-52.977
31.12.2021	8.135	48	8.183
01.01.2022	8.135	48	8.183
Einstellungen in Rücklagen	80.000	0	80.000
Entnahme aus den Rücklagen	0	-35	-35
Konzernjahresfehlbetrag	-88.589	11	-88.578
31.12.2022	-454	24	-430

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

I. Allgemeine Grundsätze

Der Konzernabschluss der Lieken GmbH zum 31. Dezember 2022 wurde entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuches nach §§ 290 ff HGB aufgestellt. Der Konzernabschluss der Lieken GmbH wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit des Mutterunternehmens und dessen Tochterunternehmen aufgestellt.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen wurden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften einheitlich und nach den bei der Lieken GmbH geltenden Gliederungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Die Konzerngewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Soweit zwischen erforderlichen Angaben in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang ein Wahlrecht besteht, wurde grundsätzlich der Ausweis, mit Ausnahme der Aufzinsung sowie an verbundene Unternehmen unter dem Posten "Zinsen und ähnliche Aufwendungen", der Angabe zum Aufwand für Altersversorgung unter dem Posten "Personalaufwand" und den Angaben zu Verbindlichkeiten aus Steuern und im Rahmen der sozialen Sicherheit unter dem Posten "Sonstige Verbindlichkeiten" als sogenannte Davon-Vermerke, im Konzernanhang vorgezogen.

Der Konzernabschluss ist grundsätzlich unter den einschlägigen Bestimmungen der DRS aufgestellt worden. Abweichend vom DRS 18 wurde eine steuerliche Überleitungsrechnung nicht erstellt.

II. Konzernverhältnisse und Fortführungsprognose

1. Konzernverhältnisse

Die Lieken GmbH ist die Holding-Gesellschaft des Lieken-Konzerns, zu dem u.a. die Lieken Brot- und Backwaren GmbH, Lutherstadt Wittenberg, und die Logi-K GmbH, Lutherstadt Wittenberg und seit dem 1. Januar 2022 die durch Anteilserwerb hinzugekommene Wittenberger Bäckerei GmbH, Lutherstadt Wittenberg, gehören. Über die konzerneigene Logistik Gesellschaft Logi-K GmbH beliefert die Lieken Brot- und Backwaren GmbH täglich den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und Europa. Seit dem 31. Mai 2013 ist die tschechische AGROFERT, a.s., Prag, die Mehrheitsgesellschafterin der Lieken GmbH.

Die Lieken GmbH hat den Verlust der Lieken Brot- und Backwaren GmbH im Geschäftsjahr 2022 in Höhe von 74,0 Mio. EUR aufgrund eines bestehenden Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages zu übernehmen. Entgegen dem Trend im Gesamtmarkt konnte der erwartete Umsatz bei der Tochtergesellschaft nicht realisiert werden. Gleichzeitig belasten die angefallenen Beschaffungskosten, insbesondere für Rohstoffe und Verpackungsmaterial das Ergebnis der Lieken Brot- und Backwaren GmbH über das erwartete Maß. Dieses negative Ergebnis führt in ihrer zahlungswirksamen Größe zu einem negativen Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit für das Geschäftsjahr 2022.

2. Fortführungsprognose

Der Konzernabschluss der Lieken GmbH wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Die Lieken GmbH bzw. ihre jeweils durch einen Ergebnisabführungsvertrag verbundenen Tochterunternehmen haben, mit Ausnahme der Logi-K GmbH, auch im Geschäftsjahr 2022 mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen verbundene Jahresfehlbeträge erwirtschaftet. Die geplante Geschäftsentwicklung für die Geschäftsjahre 2023 - 2025, unter Berücksichtigung der weiteren strategischen Ausrichtung, ergibt für die Lieken GmbH und ihre jeweils durch einen Ergebnisabführungsvertrag verbundenen Tochterunternehmen (Lieken-Konzern) einen weiteren Finanzierungsbedarf für die kommenden Jahre.

Zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hat die AGROFERT, a.s., Prag, Tschechien, als Hauptgesellschafterin der Lieken GmbH am 21. April 2022 eine Patronatserklärung ausgestellt, mit der sich die AGROFERT, a.s. verpflichtet, die Lieken GmbH und deren Tochterunternehmen so ausgestattet zu halten, dass sie alle gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten bei Fälligkeit erfüllen können, und diese nicht zahlungsunfähig im Sinne von § 17 InsO werden, so dass für die Geschäftsführung der Lieken GmbH und ihrer Tochterunternehmen eine Insolvenzantragspflicht gemäß § 15a Abs. 1 InsO nicht entsteht. Die Patronatserklärung hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2025 und ist betragsmäßig unbegrenzt.

In dieser Patronatserklärung sind unter anderem, neben der generellen Ausstattungsverpflichtung, explizit die folgenden Maßnahmen erwähnt:

- Die Aufrechterhaltung der seit 2015 der Lieken GmbH und der Lieken Brot- und Backwaren GmbH zur Verfügung stehenden, kurzfristigen revolvierenden Kreditlinie in Höhe von 31,5 Mio. EUR von der Citibank Europe

- Die Aufrechterhaltung der Factoring-Vereinbarung der CommerzFactoring GmbH, Mainz, mit der Lieken Brot- und Backwaren GmbH

- Ausreichung einer Kreditlinie durch die AGROFERT, a.s. in Höhe von 40 Mio. EUR mit Vereinbarung vom 1. April 2022 mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2024. Diese Kreditlinie ist zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses vollständig in Anspruch genommen.

Darüber hinaus wurden in Zusammenarbeit mit dem Mehrheitsgesellschafter der Lieken GmbH, der AGROFERT, a.s., weitere Maßnahmen ergriffen, um die Finanzierung der gesamten Lieken-Gruppe in den kommenden Jahren aufrechtzuerhalten:

- Am 1. April 2022 hat AGROFERT, a.s. die Einlage des Kreditrückzahlungsanspruchs von 40 Mio. EUR in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH gegen Erhöhung des Vorzugsrechts ihrer Gesellschaftsanteile beschlossen. Damit geht einher die:

- Vollständige Einlage der mit Vereinbarung vom 7. August 2019 gewährten und vollständig in Anspruch genommenen Kreditlinie in Höhe von 30 Mio. EUR in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH. Hierüber wurde eine gesonderte Vereinbarung am 1. April 2022 zwischen den Gesellschaftern der Lieken GmbH und der Lieken GmbH geschlossen.

- Die Weiterführung der mit Vereinbarung vom 17. Juni 2020 gewährten und vollständig in Anspruch genommenen Kreditlinie in Höhe von ursprünglich 30 Mio. EUR, welche ebenfalls mit der Vereinbarung vom 1. April 2022 mit einem Teilbetrag von 10 Mio. EUR und am 23. September 2022 der Restbetrag des Darlehens von 20 Mio. EUR in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH eingelegt wurde.

- Weiterführung der mit Vereinbarung vom 2. September 2021 gewährten Kreditlinie in Höhe von 20 Mio. EUR. Die Kreditlinie hat derzeit eine Laufzeit bis zum 30. November 2023 und ist zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses vollständig in Anspruch genommen. Die vollständige Einlage des Darlehensbetrages in die Kapitalrücklage erfolgte am 23. September 2022.

- Ablösung der Refinanzierung der zum Lieken-Konzern ehemals gehörenden Objektgesellschaft SILUR Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bissingen KG, Düsseldorf, durch die vertraglich vereinbarte fristgerechte Rückzahlung der Restschuld in Höhe von 6,4 Mio. EUR an die AGROFERT, a.s. zum 31. März 2022.

- Gewährung einer weiteren Kreditlinie von 30 Mio. EUR mit Vereinbarung vom 30. August 2022 mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2025. Diese Kreditlinie ist zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses vollständig in Anspruch genommen.

Die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Lieken GmbH, und damit auch die des Lieken GmbH Konzern, ist somit von der finanziellen Unterstützung ihrer Mehrheitsgesellschafterin AGROFERT, a.s., voraussichtlich auch über den Prognosezeitraum hinaus, abhängig.

Wir gehen derzeit davon aus, dass der aus der aktuellen Konzernplanung erkennbare Liquiditätsbedarf in den nächsten drei Jahren durch die oben genannten Finanzierungsmaßnahmen seitens AGROFERT, a.s. sowie der verbesserten Profitabilität gedeckt wird. Unseren Erkenntnissen nach ist die Zahlungsfähigkeit der AGROFERT, a.s. nach derzeitigem Stand gegeben, um den Verpflichtungen aus der Patronatserklärung nachkommen zu können.

III. Konsolidierungskreis und Konzernabschlussstichtag

Die zum Konzern gehörenden vollkonsolidierten Unternehmen erstellen ihren Jahresabschluss jeweils zum 31. Dezember eines Kalenderjahres. In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen, die Unternehmen einbezogen (siehe Übersicht am Ende dieses Abschnitts), auf die die Lieken GmbH einen beherrschenden Einfluss im Sinne des § 290 Abs. 2 Nr. 1 HGB ausübt (direkt oder indirekt mehrheitlich beteiligt ist).

Zum 1. Januar 2022 wurde die Wittenberger Bäckerei GmbH aufgrund des Anteilserwerbs durch die Lieken GmbH in den Konsolidierungskreis des Lieken-Konzerns mit aufgenommen.

Die Silur Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bissingen KG wurde zum 31. März 2023 entkonsolidiert, da die Geschäftsbeziehung mit dieser Leasingobjektgesellschaft zu diesem Zeitpunkt endete.

Die Zusammensetzung des Konsolidierungskreises ist in der folgenden Anteilsbesitzliste dargestellt.

	Anteile
	direkt %	indirekt %
Konsolidierte verbundene Unternehmen Lieken GmbH
Logi-K GmbH ¹ ) ^* , Lutherstadt Wittenberg	100
Lieken Brot- und Backwaren GmbH ¹ ) ^* , Lutherstadt Wittenberg	100
Wittenberger Bäckerei GmbH ¹ ) ^* , Lutherstadt Wittenberg	100
Kornmark GmbH ¹ ) ^* , Lutherstadt Wittenberg		100
Arbeitsgemeinschaft Golden Toast GmbH, Lutherstadt Wittenberg	25	75
Julia Grundstücksverwaltungsges. mbH & Co. Vermietungs KG ² ), Pullach		94

^* Für diese Jahresabschlüsse werden gemäß § 264 Abs. 3 HGB zulässige Befreiungen in Anspruch genommen.

¹ ) Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag

² ) Es handelt sich um eine Leasingobjektgesellschaft.

IV. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung für die Gesellschaften vor 2010 erfolgte nach der Buchwertmethode (§ 301 Abs. 1 Nr. 1 HGB a. F.). Ab 2010 findet ausschließlich die Neubewertungsmethode Anwendung (§ 301 Abs. 1 HGB n. F.). Die Beteiligungsbuchwerte der zur Lieken GmbH gehörenden Tochterunternehmen wurden im Rahmen der Konsolidierung mit den auf diese Anteile entfallenden Beträgen des Eigenkapitals der Tochterunternehmen verrechnet.

Bei der Kapitalkonsolidierung wurde auf den Zeitpunkt abgestellt, zu dem die Unternehmen erstmals wirtschaftlich Tochterunternehmen geworden sind.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten sowie die Aufwendungen und Erträge zwischen den Konzerngesellschaften wurden eliminiert.

Wesentliche Zwischengewinne aus Lieferungen von konsolidierten Unternehmen wurden ebenfalls eliminiert.

V. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare sowie außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.

Das Anlagevermögen wird wie folgt abgeschrieben:

1) Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3-12 Jahre
2) Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0-33 Jahre
3) Technische Anlagen und Maschinen	5-20 Jahre
4) Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3-10 Jahre

Die Gegenstände des Sachanlagevermögens werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare sowie außerplanmäßige Abschreibungen, bewertet.

Ab dem Geschäftsjahr 2010 erfolgt die Anwendung des Komponentenansatzes im Anlagevermögen. Hierbei werden Aufwendungen für bestimmte Komponenten einer Gesamtanlage aktiviert und über ihre jeweilige Nutzungsdauer abgeschrieben. Bei den Komponenten, die regelmäßig ausgetauscht werden, handelt es sich im Wesentlichen um Gliederketten, Messerführungen, Netzbänder, Brenner, Teigkessel und Transportbänder. Der Komponentenansatz gilt ab 2011 rückwirkend auch für die Altanlagen.

Die Rückdeckungsversicherungen, die gemäß § 246 Abs. 2 HGB nicht mit Pensionsrückstellungen verrechnet werden, sind unter Finanzanlagenvermögen ausgewiesen. Diese werden zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Zeitwerten bilanziert, die dem Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen entsprechen. Der Wertzuwachs der Aktivwerte wird unter dem Posten Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens in Höhe von 200 TEUR (Vorjahr 110 TEUR) ausgewiesen.

Die zur Deckung von Pensionsverpflichtungen gehaltenen Finanzanlagen werden mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt und gemäß § 246 Abs. 2 HGB mit den Pensionsverpflichtungen verrechnet.

Die Vorräte werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren Marktwert zum Bilanzstichtag angesetzt.

In allen Fällen wird verlustfrei bewertet, d. h. es werden von den voraussichtlichen Verkaufspreisen Abschläge für noch anfallende Kosten (und angemessenen Gewinn) vorgenommen.

Die Herstellungskosten umfassen neben Materialkosten und Fertigungslöhnen auch anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Abschreibungen.

Die Bewertungsabschläge für die Lagerdauer der Ersatzteile wurden wie im Vorjahr vorgenommen. Ersatzteile, die vor mehr als fünf Jahren angeschafft wurden oder sich im Bestand eines zu schließenden Standortes befinden, werden vollständig wertberichtigt. Ersatzteile, die eine Bestandsdauer zwischen drei und fünf Jahren haben, werden mit 50 % der Anschaffungskosten wertberichtigt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag angesetzt. Erkennbaren Einzelrisiken wird durch angemessene Einzelwertberichtigungen und allgemeinen Risiken durch Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen.

Flüssige Mittel werden zum Nominalbetrag bewertet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Latente Steuern werden nicht ausgewiesen, soweit der bestehende Aktivüberhang unter Ausnutzung des Wahlrechts nach § 274 HGB für die Einzelabschlüsse bilanziell nicht angesetzt wird. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus temporären Differenzen im Bereich Rückstellungen. Der Bewertung wird ein Steuersatz von 29,83 % zugrunde gelegt.

Rückstellungen für Pensionen werden auf der Grundlage versicherungsmathematischer Berechnung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck bewertet. Die Zuführung zur Rückstellung wird in Zins- und Dienstaufwand aufgeteilt. Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen werden nach § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Zum 31. Dezember 2022 wurde der zehnjährige Durchschnittszins von 1,78 % p. a. angewendet, während der siebenjährige Durchschnittszins 1,44 % p. a. beträgt. Bei der Ermittlung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,5 % und Rentensteigerungen von jährlich 2,0 % zugrunde gelegt. Erfolgswirksame Anpassungen der Rückstellung aus Änderungen des Abzinsungszinssatzes dürfen im operativen oder im Finanzergebnis ausgewiesen werden. Das Wahlrecht für einen Netto-Ausweis von erfolgswirksamen Anpassungen der Rückstellung aus Änderungen des Abzinsungszinssatzes im Posten Finanzergebnis wurde im Vorjahr konzerneinheitlich ausgeübt und wird im Geschäftsjahr 2022 fortgeführt.

Die sonstigen Rückstellungen und Steuerrückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet. Bei der Bemessung dieser Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken Rechnung getragen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Zukünftige Kosten- und Preissteigerungen werden berücksichtigt.

In den sonstigen Rückstellungen wurden die Restrukturierungsrückstellungen von 689 TEUR (Vorjahr 4.137 TEUR) auf Basis der Vereinbarungen im Rahmensozialplan ermittelt. Die Rückstellungen umfassen alle nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Die Drohverlustrückstellungen sind mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist, um den aus dem schwebenden Geschäft drohenden Verlust zu antizipieren. Für die Ermittlung der Drohverluste wurde von den noch auf das schwebende Geschäft entfallenden Anschaffungs- oder Herstellungskosten ausgegangen. Die voraussichtlich noch anzufallenden Aufwendungen wurden zu Vollkosten bewertet, die sich aus Einzel- und Gemeinkosten des Produktionsbereichs sowie eventuellen direkt zurechenbaren Sondereinzelkosten des Vertriebs und sonstigen, direkt zurechenbaren Kosten (z.B. Logistikkosten), nicht jedoch allgemeinen Verwaltungs- und Vertriebskosten errechnen. Bei der Bewertung ist ein Vertragsbindungszeitraum von einem Jahr zugrunde gelegt.

Die Ermittlung des Erfüllungsbetrages der Jubiläumsrückstellung erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) unter Berücksichtigung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck. Die Diskontierung der zukünftig zu erbringenden Leistungen erfolgt pauschal über eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Der für diese Restlaufzeit anzuwendende Marktzinssatz wurde in der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Rückstellungsabzinsungsverordnung als durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre bekannt gegeben und beträgt 1,44 %. Des Weiteren wurde ein Trend für die Beitragsbemessungsgrenze von 2,50 % zugrunde gelegt.

Für Aufwendungen aus der Erfüllung vertraglicher Rückbau- und Renovierungsverpflichtungen aus Mietverhältnissen werden Rückstellungen in Höhe des Erfüllungsbetrages, d.h. unter Berücksichtigung der voraussichtlich im Erfüllungszeitpunkt geltenden Kostenverhältnisse, gebildet. Bei der Ermittlung der Rückstellungen werden die Restmietdauer und voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von 4,92 % p.a. berücksichtigt. Der für die Restlaufzeit von 8 Jahren anzuwendende Marktzinssatz wurde in der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Rückstellungsabzinsungsverordnung als durchschnittlicher Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre bekannt gegeben und beträgt für den Dezember 2022 1,01 %.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

VI. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen

Zur Entwicklung des Anlagevermögens verweisen wir auf den als Anlage beigefügten Anlagenspiegel.

Der Grundbesitz der Silur Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bissingen KG ist zum 31. März 2022 durch die Kaufpreiszahlung in den Besitz der Lieken Brot- und Backwaren GmbH übergegangen. Die Silur Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bissingen KG wurde zum 31. März 2022 endkonsolidiert.

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden im Wesentlichen Softwarelizenzen ausgewiesen.

In den technischen Anlagen und Maschinen wurden im Geschäftsjahr 2022 Komponenten im Wert von 817 TEUR aktiviert.

2. Vorräte

Unter dem Posten "Geleistete Anzahlungen" sind im Geschäftsjahr 2021 geleistete Vorauszahlungen von 12.547 TEUR an die Wittenberger Bäckerei GmbH (verbundenes Unternehmen) aufgrund des bestehenden Copacker-Vertrages ausgewiesen. Mit Integration der Wittenberger Bäckerei GmbH in den Lieken-Konzern eliminiert sich dieser Bilanzposten zum 1. Januar 2022.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Im Geschäftsjahr wurden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 67.132 TEUR (Vorjahr 37.062 TEUR) an die CommerzFactoring GmbH, Mainz, verkauft. Davon hat die CommerzFactoring GmbH 13.609 TEUR (Vorjahr 12.396 TEUR) als Sicherheiten für das Veritätsrisiko einbehalten. Diese sind unter dem Posten "Sonstige Vermögensgegenstände" ausgewiesen. Für das Factoring sind insgesamt sonstige Aufwendungen von 446 TEUR (Vorjahr 236 TEUR, sowie Zinsaufwendungen von 399 TEUR (Vorjahr: 7 TEUR) zum 31. Dezember 2022 angefallen.

Ein Großteil der zum 31. Dezember 2022 ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind an die CommerzFactoring GmbH zur Sicherung aller gegenwärtig bestehenden und zukünftig entstehenden Ansprüche dieser Gesellschaft gegen die Lieken Brot- und Backwaren GmbH abgetreten.

4. Eigenkapital

Zur Entwicklung des Konzerneigenkapitals verweisen wir auf den beigefügten Eigenkapitalspiegel.

Das gezeichnete Kapital ist im Vergleich zum Vorjahr wertmäßig unverändert.

Zur Stärkung des Eigenkapitals wurden Darlehensansprüche in Höhe von insgesamt 80.000 TEUR der AGROFERT, a.s. mit der Vereinbarung vom 1. April 2022 und 23. September 2022 in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH eingelegt. Die Kapitalrücklage beträgt 300.000 TEUR (Vorjahr: 220.000 TEUR).

5. Rückstellungen

Die Rückstellungen entwickelten sich wie folgt:

Lieken-Konzern	Stand 01.01.2022 TEUR	Erstkonsolidierung Wittenberger Bäckerei GmbH TEUR	Inanspruchnahme TEUR	Auflösung TEUR
Pensionsrückstellung	16.680	0	1.481	0
Steuerrückstellungen	3.133	0	1.741	484
Sonstige Rückstellungen	46.397	2.474	38.621	4.728
	66.210	2.474	41.843	5.213

Lieken-Konzern	Zuführung TEUR	Aufzinsung TEUR	Stand 31.12.2022 TEUR
Pensionsrückstellung	-31	496	15.664
Steuerrückstellungen	1	0	909
Sonstige Rückstellungen	35.467	25	41.014
	35.438	520	57.587

Nach § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB werden Vermögensgegenstände und Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen verrechnet. Den Anschaffungskosten des Planvermögens von 966 TEUR steht ein beizulegender Zeitwert von 1.556 TEUR (Vorjahr: 1.614 TEUR) gegenüber. Die entsprechenden Pensionsverpflichtungen wurden mit 17.219 TEUR (Vorjahr: 18.294 TEUR) bewertet, so dass sich nach Verrechnung mit dem Planvermögen von 1.556 TEUR (Vorjahr: 1.614 TEUR) eine Rückstellung für Pensionsverpflichtungen von 15.664 TEUR (Vorjahr: 16.680 TEUR) ergibt. Der Unterschiedsbetrag im Sinne des § 253 Abs. 6 Satz 1 HGB beträgt 642 TEUR (Vorjahr: 1.068 TEUR).

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (1.089 TEUR; Vorjahr: 14.248 TEUR), Rückstellungen für Rückvergütungen und Werbekostenzuschüsse (6.683 TEUR; Vorjahr: 7.974 TEUR), Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen (16.472 TEUR; Vorjahr: 7.596 TEUR), Rückstellungen im Personalbereich (9.484 TEUR; Vorjahr: 12.618 TEUR) sowie Rückstellungen für Rückbauverpflichtungen (2.540 TEUR; Vorjahr: 1.668 TEUR).

6. Verbindlichkeiten

Die Fälligkeitsstruktur der Verbindlichkeiten ergibt sich wie folgt:

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2021

(Angaben in TEUR)	Restlaufzeit < 1 Jahr	Restlaufzeit 1 - 5 Jahre	Restlaufzeit > 5 Jahre	Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	31.500	0	0	31.500
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	47.149	0	0	47.149
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	66.802	20.000	0	86.802
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	6.926	0	0	6.926
Sonstige Verbindlichkeiten	4.859	0	0	4.859
	157.235	20.000	0	177.235

Verbindlichkeitenspiegel zum 31. Dezember 2022

(Angaben in TEUR)	Restlaufzeit < 1 Jahr	Restlaufzeit 1 - 5 Jahre	Restlaufzeit > 5 Jahre	Gesamt
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	11.500	0	0	11.500
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	47.213	0	0	47.213
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	20.254	70.000	0	90.254
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	4.105	0	0	4.105
Sonstige Verbindlichkeiten	7.280	0	0	7.280
	90.352	70.000	0	160.352

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen eine kurzfristige Kreditverbindlichkeit zur Finanzierung des Umlaufvermögens in Höhe von 11.500 TEUR (Vorjahr: 31.500 TEUR).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von 4.105 TEUR (Vorjahr: 6.926 TEUR) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern betreffen die revolvierenden Kreditlinien gegenüber AGROFERT, a.s. mit einem Betrag von 90.000 TEUR (Vorjahr: 80.000 TEUR), sowie in Höhe von 254 TEUR (Vorjahr: 172 TEUR) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

VII. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 644.842 TEUR (Vorjahr: 504.261 TEUR) und enthalten im Wesentlichen die Handelsumsätze mit Großkunden. Davon wurden 509.316 TEUR (Vorjahr: 406.554 TEUR) im Inland und 135.526 TEUR (Vorjahr: 97.707 TEUR) im europäischen Ausland erzielt.

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge von 8.839 TEUR (Vorjahr: 13.443 TEUR) enthalten periodenfremde Erträge von 5.510 TEUR (Vorjahr: 4.636 TEUR) und enthalten im Wesentlichen mit 4.729 TEUR (Vorjahr: 3.896 TEUR) Auflösungen von Rückstellungen

3. Materialaufwand

Im Geschäftsjahr 2022 entstanden Materialaufwendungen von 408.656 TEUR (Vorjahr: 297.041 TEUR), die sich aus Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von 335.153 TEUR (Vorjahr: 201.017 TEUR), für bezogene Waren von 18.023 TEUR (Vorjahr: 19.292 TEUR) und für bezogene Leistungen von 55.481 TEUR (Vorjahr: 76.731 TEUR) zusammensetzen. Aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der Wittenberger Bäckerei GmbH in den Konzernkreis der Lieken GmbH haben sich die Aufwendungen für bezogene Leistungen verringert. Durch den erstmaligen Einbezug der Wittenberger Bäckerei sind im Geschäftsjahr 2022 bezogene Leistungen von 59.582 TEUR weggefallen. Bei einer vergleichsweisen Einbindung im Vorjahr wären entsprechende Aufwendungen in Höhe von 57.672 TEUR weggefallen.

4. Personalaufwand

Der Personalaufwand im Konzern umfasst Löhne und Gehälter von 110.768 TEUR (Vorjahr: 98.748 TEUR), soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung von 20.688 TEUR (Vorjahr: 17.907 TEUR).

5. Abschreibungen

Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens, für die eine betriebliche Nutzung nicht mehr vorgesehen oder deren Wert dauerhaft gemindert ist, wurden im Geschäftsjahr 2022 mit 14.092 TEUR (Vorjahr: 4.848 TEUR) außerplanmäßig abgeschrieben.

6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die Höhe der sonstigen betrieblichen Aufwendungen (166.527 TEUR; Vorjahr: 128.499 TEUR) sind insbesondere aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der Wittenberger Bäckerei GmbH in den Konzernkreis der Lieken GmbH deutlich angestiegen. Durch den erstmaligen Einbezug der Wittenberger Bäckerei sind im Geschäftsjahr 2022 sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 40.410 TEUR angefallen. Bei einer vergleichsweisen Einbindung im Vorjahr wären entsprechende Aufwendungen in Höhe von 33.678 TEUR angefallen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 754 TEUR (Vorjahr: 927 TEUR).

Analog zum Vorjahr sind die sonstigen Steuern mit 289 TEUR (Vorjahr: 282 TEUR) in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung nicht als eigener Posten ausgewiesen, sondern in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten. Die sonstigen Steuern betreffen hauptsächlich Grundsteuer und KFZ-Steuer.

7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten Zinsen für Darlehensverbindlichkeiten an verbundenen Unternehmen innerhalb der AGROFERT-Gruppe.

Im Geschäftsjahr 2022 sind Zinsen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen entstanden. Diese setzen sich zum 31. Dezember 2022 aus dem Aufzinsungsbetrag von 332 TEUR (Vorjahr 427 TEUR) und den Zinsänderungseffekt von 164 TEUR (Vorjahr: 828 TEUR) zusammen.

8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Erträge aus der Auflösung von Steuerrückstellungen in Höhe von 484 TEUR enthalten.

VIII. Ergänzende Angaben

1. Kapitalflussrechnung

Der in der Kapitalflussrechnung dargestellte Finanzmittelfonds umfasst wie im Vorjahr Bankguthaben und flüssige Mittel.

Die Kapitalflussrechnung wurde um den Posten Ertragsteueraufwand /-ertrag erweitert, dementsprechend erfolgt hier auch die Korrektur der Vorjahreswerte.

2. Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die zum Bilanzstichtag bestehenden Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen belaufen sich insgesamt auf 58.600 TEUR (Vorjahr: 6.136 TEUR). Im Geschäftsjahr 2023 sind insgesamt 35.885 TEUR fällig. Ferner bestanden mit 1.970 TEUR (Vorjahr: 964 TEUR) Verpflichtungen aus Bestellungen für Sachanlagevermögen sowie mit 159.983 TEUR (Vorjahr: 82.021 TEUR) Verpflichtungen aus Bestellungen für Rohstoffe.

Weitere Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestehen nicht.

3. Mitarbeiter

Im Konzern wurden im Jahr 2022 durchschnittlich 2.031 Mitarbeiter beschäftigt.

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter (Köpfe) des Lieken-Konzerns nach Berufsgruppen
Verwaltung	78
Produktion	1.546
Distribution	322
Verkauf	85
Gesamt	2.031

4. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte

Zum Bilanzstichtag sind offene Forderungen aus Lieferungen von 67.132 TEUR (Vorjahr: 37.062 TEUR) verkauft. Die Lieken Brot- und Backwaren GmbH verkauft laufend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Rahmen eines echten Factorings. Damit werden unter Berücksichtigung hieraus resultierender Verbindlichkeiten eine Verkürzung der Bilanzsumme und damit eine Verbesserung der Liquidität sowie der Eigenkapitalrelation erzielt. Im Übrigen verweisen wir auf den Abschnitt VI. 3. dieses Anhangs.

5. Organe der Lieken GmbH

Die Geschäftsführung der Lieken GmbH besteht aus den folgenden Personen:

Name	Berufsbezeichnung	seit	Zuständigkeit
Stefan Bosbach	Jurist	Nov 2022	Produktion, Logistik, Einkauf, Recht und Compliance
Dr. Christian Hörger	Diplom-Wirtschaftsjurist	Feb 2019	Kommunikation Aufsichtsrat, Strategie, Personal, PR, Marketing und Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie Qualitätsmanagement, Absatz- Produktions- und Logistikplanung
Jan Willers	Diplom-Kaufmann (FH)	Jun 2022	Finanzen, Controlling, Steuern, IT, Risikomanagement und Versicherungen, sowie Engineering

Der Geschäftsführer Andreas Utasch ist zum 31. Januar 2022 und der Geschäftsführer Volker Fiege ist zum 8. November 2022 aus dem Unternehmen ausgeschieden.

Der Aufsichtsrat der Lieken GmbH setzt sich zum 31. Dezember 2022 aus 12 Mitgliedern zusammen:

Name	seit	Hauptgeschäftstätigkeit
Anteilseignervertreter:
Petr Cingr	Jan 2021	Aufsichtsratsvorsitzender, Mitglied des Vorstandes der AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Wolfgang Weiß	Jan 2021	Jurist bei AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Dr. Jur. Karel Kratina	Jul 2022	Berater AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Dr. Libor Nemecek	Sep 2018	Mitglied des Vorstandes der AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Karel Vabroušek	Jun 2013	Head of Internal Audit & Executive Controlling der AGROFERT, a.s., Prag (Tschechien)
Dr. Miloslav Spevacek	Nov 2018	Kaufmännischer Direktor der Lovochemie, a.s., Lovosice (Tschechien)
Arbeitnehmervertreter:
Reinhold Kohl	Mai 2019	Gesamtbetriebsratsvorsitzender, Gernsheim
Jörg Kuhlow	Mai 2019	Kommissionierer, Lünen
Mehmet Solmaz	Mai 2021	Maschinenbediener, Lünen
Christoph Meyer	Mai 2021	Vertriebsleiter, Garrel
Katja Derer	Mai 2019	Geschäftsführerin NGG Braunschweig
Peter Buddenberg	Mai 2021	Referatsleiter Hauptverwaltung NGG, Hamburg

Im Juli 2022 ist Torsten Klett aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.

6. Bezüge der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates

Tätige und im Geschäftsjahr 2022 ausgeschiedene Geschäftsführer erhielten im Berichtsjahr Bezüge in Höhe von 1.206 TEUR (Vorjahr: 2.094 TEUR), hiervon entfielen 120 TEUR (Vorjahr: 863 TEUR) auf variable Bezüge.

Die Vergütungen des Aufsichtsrates betrugen im Berichtsjahr 27 TEUR (Vorjahr: 41 TEUR).

Für ausgeschiedene Mitglieder der Geschäftsführung (bis 2020 Vorstand) bestanden zum Bilanzstichtag Pensionsverpflichtungen von 2.420 TEUR (Vorjahr: 2.477 TEUR).

7. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Lieken GmbH Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen, darunter auch verbundene Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.

Da alle Konzernunternehmen, mit denen Geschäfte getätigt werden, in den Konzernabschluss der AGROFERT, a.s. einbezogenen werden, entfällt die Angabe nach § 314 Abs. 1 Nr. 13 HGB.

Außer den Vergütungen für die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat bestehen keine Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden (natürlichen) Personen.

8. Vorgänge nach dem Abschlussstichtag

Wesentliche Vorgänge von besonderer Bedeutung, über die zu berichten wäre, traten nach Schluss des Geschäftsjahres nicht auf.

9. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf 515 TEUR (Vorjahr: 407 TEUR). Davon entfallen 507 TEUR (Vorjahr: 399 TEUR) auf Abschlussprüfungsleistungen und 8 TEUR (Vorjahr: 8 TEUR) auf sonstige Leistungen.

10. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführer der Lieken GmbH werden der Gesellschafterversammlung vorschlagen, den zum 31. Dezember 2022 ausgewiesenen Konzernjahresfehlbetrag von 88.578 TEUR zusammen mit dem bestehenden Verlustvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

11. Konzernzugehörigkeit

Der Konzernabschluss der Lieken GmbH wird - für den größten Kreis und gleichzeitig für den kleinsten Kreis von Unternehmen - in den Konzernabschluss der AGROFERT, a.s. einbezogen. Er wird bei der Handelskammer in Prag, Tschechien (Nr. B 6626) hinterlegt.

Lutherstadt Wittenberg, 20. März 2023

Stefan Bosbach

Dr. Christian Hörger

Jan Willers

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2022

Anschaffungs- und Herstellungskosten	1.1.2022 EUR	Zugänge durch Erstkonsolidierung EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	93.506.796,59	47.346,54	415.402,14	801,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	52.032.245,20	0,00	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	256.742,24	0,00	0,00	0,00
	145.795.784,03	47.346,54	415.402,14	801,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	180.037.614,67	0,00	396.799,41	3.412.235,24
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	376.893.654,65	189.212,60	3.164.333,34	2.709.572,36
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	29.449.166,04	628.815,55	4.160.026,47	1.373.418,93
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.734.194,82	59.687,00	1.665.122,04	0,00
	589.114.630,18	877.715,15	9.386.281,26	7.495.226,53
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	3.159.051,94	0,00	80.940,82	187.306,93
	738.069.466,15	925.061,69	9.882.624,22	7.683.334,46

Anschaffungs- und Herstellungskosten	Veränderungen aus Entkonsolidierung EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	287.429,24	94.256.173,51
2. Geschäfts- oder Firmenwert	643.573,75	0,00	51.388.671,45
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	-256.742,24	0,00
	643.573,75	30.687,00	145.644.844,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	32.422,99	177.054.601,83
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	0,00	1.825.610,35	379.363.238,58
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	3.807,33	32.868.396,46
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	-1.892.527,67	2.566.476,19
	0,00	-30.687,00	591.852.713,06
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	0,00	0,00	3.052.685,83
	643.573,75	0,00	740.550.243,85

Kumulierte Abschreibungen	1.1.2022 EUR	Zugänge durch Erstkonsolidierung EUR	Zugänge EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	93.478.111,83	24.071,89	102.098,23
2. Geschäfts- oder Firmenwert	52.019.110,64	0,00	13.134,55
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	145.497.222,47	24.071,89	115.232,78
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	113.135.370,47	0,00	6.341.385,66
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	303.063.048,39	53.900,19	24.316.227,64
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	25.362.493,86	282.190,12	2.787.581,68
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	441.560.912,72	336.090,31	33.445.194,98
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	0,00	0,00	0,00
	587.058.135,19	360.162,20	33.560.427,76

Kumulierte Abschreibungen	Abgänge EUR	Veränderungen aus Entkonsolidierung EUR	31.12.2022 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	801,00	0,00	93.603.480,95
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	643.573,75	51.388.671,44
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	801,00	643.573,75	144.992.152,39
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.508.022,07	0,00	117.968.734,06
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	2.603.906,29	0,00	324.829.269,93
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.211.569,99	0,00	27.220.695,67
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00
	5.323.498,35	0,00	470.018.699,66
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	0,00	0,00	0,00
	5.324.299,35	643.573,75	615.010.852,05

Buchwerte	31.12.2022 EUR	31.12.2021 TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	652.692,56	28
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,01	13
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	257
	652.692,57	298
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	59.085.867,77	66.902
2. Technische Anlagen und Maschinen, Silos	54.533.968,65	73.831
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5.647.700,79	4.087
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.566.476,19	2.734
	121.834.013,40	147.554
III. Finanzanlagen
Aktivwerte der Rückdeckungsversicherung	3.052.685,83	3.159
	125.539.391,80	151.011

Konzernlagebericht 2022

1. Geschäft und Rahmenbedingungen

Der Lieken-Konzern ist ein Hersteller für Brot- und Backwaren in Deutschland und beliefert täglich den deutschen und europäischen Lebensmitteleinzelhandel.

Zum Lieken-Konzern gehören die Lieken GmbH, Lutherstadt Wittenberg, die Lieken Brot- und Backwaren GmbH, Lutherstadt Wittenberg, die Logi-K GmbH, Lutherstadt Wittenberg und seit dem 1. Januar 2022 die durch Anteilserwerb hinzugekommene Wittenberger Bäckerei GmbH, Lutherstadt Wittenberg. Über die konzerneigene Logistik Gesellschaft Logi-K GmbH beliefert die Lieken Brot- und Backwaren GmbH täglich den Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland und Europa mit verpackten und frischen Broten der nationalen Marken GOLDEN TOAST, LIEKEN URKORN und produziert Backwaren für Handelsmarken und Bake-Off-Stationen.

Der Lieken-Konzern produziert an 8 Produktionsstandorten in Deutschland.

Die Lieken GmbH nimmt zentrale Holding-Funktionen wahr. Der Lieken-Konzern wird seit dem 31. Mai 2013 in den tschechischen AGROFERT, a.s.-Konzern einbezogen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen ¹

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen", sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher.

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im Jahr 2022 insgesamt um 1,8 % gegenüber dem Jahr 2021. Dabei verlief die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen sehr unterschiedlich: Einige Dienstleistungsbereiche profitierten nach dem Wegfall nahezu aller Corona-Schutzmaßnahmen von Nachholeffekten. Auch die Wirtschaftsbereiche Verkehr und Gastgewerbe profitierten von der Aufhebung der Schutzmaßnahmen. Diese beiden Bereiche sorgten für ein kräftiges Plus im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe (+4,0 %). Die Bruttowertschöpfung im Handel ging dagegen zurück, nachdem sie im Vorjahr noch gestiegen war.

Die hohen Energiepreise und die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten bremsten auch die Wirtschaftsleistung im Verarbeitenden Gewerbe, die im Vorjahresvergleich kaum zunahm (+0,2 %). Das Verarbeitende Gewerbe litt vor allem in der ersten Jahreshälfte 2022 wie schon im Jahr 2021 unter gestörten internationalen Lieferketten. Hinzu kam der massive Anstieg der Energiepreise infolge des Kriegs in der Ukraine.

Auf der Nachfrageseite waren die privaten Konsumausgaben im Jahr 2022 die wichtigste Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen preisbereinigt um 4,6 % im Vergleich zum Vorjahr und erreichten damit fast das Vorkrisenniveau von 2019. Grund hierfür waren Nachholeffekte im Zuge der Aufhebung fast aller Corona-Schutzmaßnahmen im Frühjahr 2022. Die Konsumausgaben des Staates erhöhten sich 2022 nach zwei stark von Corona geprägten Jahren vergleichsweise moderat um 1,1 %. Der Staat gab deutlich mehr Geld aus, um die zahlreichen Schutzsuchenden aus der Ukraine und anderen Staaten zu verpflegen und unterzubringen. Dagegen sanken die staatlichen Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie, auch wenn weiterhin umfangreich Impfstoffe beschafft und finanziert wurden.

Der Außenhandel nahm trotz starker Preisanstiege im Jahr 2022 zu: Deutschland exportierte preisbereinigt 3,2 % mehr Waren und Dienstleistungen als im Vorjahr. Die Importe legten gleichzeitig sehr viel stärker um preisbereinigt 6,7 % zu. Der Außenbeitrag dämpfte dadurch insgesamt das BIP-Wachstum.

Die Inflationsrate in Deutschland lag im Dezember 2022 bei +8,6 %, nach +10,0 % im November 2022. Im Dezember 2022 ging vor allem der Preisanstieg für Energie zurück und lag noch bei +24,4 %, nach +38,7 % im November 2022. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war die "Dezember-Soforthilfe", eine der Maßnahmen aus dem dritten Entlastungspaket der Bundesregierung. Danach entfiel für einen Teil der privaten Haushalte die monatliche Abschlagszahlung für Erdgas und Fernwärme und sorgte dafür, dass die Teuerungsrate im Dezember 2022 für Erdgas mit +26,1 % deutlich niedriger lag als in den Monaten davor. Fernwärme war sogar um 17,5 % günstiger als ein Jahr zuvor. Im November 2022 hatten die Teuerung für Erdgas bei +112,2 % und für Fernwärme bei +36,6 % gelegen. Zudem fiel der Preisanstieg auch für andere Energieprodukte etwas geringer aus, so verteuerten sich leichtes Heizöl um 45,0 % und Kraftstoffe um 8,9 % binnen Jahresfrist. Der Strompreis gab jedoch nicht nach und lag im Dezember 27,2 % höher als im Vorjahresmonat. Auch bei den Nahrungsmittelpreisen gab es keine deutliche Entspannung, diese erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 20,7 %. Hier wurden im Dezember 2022 bei allen Nahrungsmittelgruppen Preiserhöhungen beobachtet.

Ohne Berücksichtigung der Preise für Nahrungsmittel und Energie hätte die Inflationsrate im Dezember 2022 bei +5,2 % gelegen, ohne Energie bei +6,8 %.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2022 von durchschnittlich 45,6 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 1,3 % oder 589 000 Personen mehr als im Jahr zuvor und so viele wie noch nie in Deutschland. Der Beschäftigungsaufbau fand 2022 insbesondere bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und in den Dienstleistungsbereichen statt. Im Verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl der Erwerbstätigen 2022 nur leicht und konnte die Beschäftigungsverluste der beiden Vorjahre nicht ausgleichen. Im Baugewerbe gab es trotz Fachkräftemangel erneut einen kleinen Beschäftigungszuwachs.

¹ Quelle: Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 020 vom 13. Januar 2023 und Pressemitteilung Nr. 022 vom 17. Januar 2023

2.2 Branchenbezogene Rahmenbedingungen ²

Der deutsche Gesamtmarkt für Brot und Brötchen lag in den Vertriebsschienen des Lebensmitteleinzelhandels (inklusive Backstationen/exklusive Vorkassenbäcker und Bäckereien) im Gesamtjahr 2022 insgesamt bei 5.027 Mio. EUR und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um +9,1 % gewachsen (2021: 4.609 Mio. EUR).

Das SB-Regal konnte im Jahr 2022 einen Anteil von 60,0 % bzw. 3.015 Mio. EUR am Gesamtmarkt Brot und Brötchen verzeichnen (2021: 2.738 Mio. EUR Umsatz). Das SB-Regal gewann damit nach Umsatz mit +10,1 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Durchschnittspreise von 2,66 EUR/kg (2021: 2,42 EUR/kg) sind um +10,0 % gestiegen. Dieser relativ hohe Preisanstieg erklärt sich durch die Inflation - ausgelöst durch die politischen Umbrüche - in 2022.

Der Absatz am SB-Regal blieb innerhalb der gleichen Periode im Vergleich zum Vorjahr mit +0,1 % relativ stabil und erreichte 1.135 Tsd. t (2021: 1.134 Tsd. t). Trotz der stark gestiegenen Preise am SB-Regal verblieben die Absätze hier wohl auch deshalb relativ stabil, weil dieses Umfeld - trotz der Preiserhöhungen - immer noch der günstigste Verkaufskanal für Backwaren in Deutschland ist.

Das Bake Off Segment (Backstationen) verzeichnete im Jahr 2022 einen Umsatzanteil am Gesamtmarkt Brot und Brötchen von 40,0 % bzw. 2.012 Mio. EUR. und ein Wachstum von +7,5 % im Umsatz und +1,6 % im Absatz.

Im SB-Brot Markt (ohne Handelsmarken) ist der Lieken-Konzern im MAT (Moving Annual Total) KW03/2023 mit einem Marktanteil nach Wert von 11,0 % der zweitgrößte Hersteller. Der aktuelle Marktführer kommt auf einen Marktanteil nach Wert von 20,8 %. Der Lieken-Konzern ist mit Marken und Produkten in den wichtigen Segmenten Toastbrot gesamt und Schnittbrot im deutschen Lebensmittelhandel vertreten.

Die Marke GOLDEN TOAST ist im MAT (Moving Annual Total) KW03/2023 mit einem Marktanteil Wert von 18,5 % im Segment Toastbrot starke 2. Marke (Harry Toastbrot 19,1% Umsatzanteil). Die Marke LIEKEN URKORN rangiert aktuell mit einem Marktanteil Wert von 13,0 % auf dem zweiten Platz im Segment Schnittbrot. Der Marktführer hat einen Anteil von 28,7 %.

Die wichtigste Feststellung hierbei ist, dass das Segment SB weiterhin das dominierende Segment mit dem größten Marktanteil ist. Wichtigste Kategorien sind hierbei SB-Schnittbrot und Toastbrot (wobei Toastbrot hier Sandwich, klassisches Toastbrot und Toastbrötchen umfasst). Dabei sei angemerkt, dass Sandwich (meist 375G & 750G pro Packung) das Klassisch Toastbrot (meist 250G / 500G pro Packung) hinsichtlich der Um- und Absatzgrößen inzwischen überholt hat.

Insgesamt betrachten wir vor allem Klassisch Toastbrot, Sandwich und Schnittbrot weiterhin als große und wirtschaftlich signifikante Märkte. 2022 war allerdings stark vom Inflationsgeschehen geprägt, so dass in diesem Jahr hauptsächlich die Handelsmarken und Discounter profitieren konnten.

² Kuchen, Teilchen, Gebäck usw. sowie der Markt für Tiefkühlbackwaren sind in dieser Betrachtung nicht berücksichtigt, da diese Segmente nicht zum Kerngeschäft von Lieken gehören.

Quelle (Um- und Absatz am SB-Regal & der Backstation): GfK Haushaltspanel Deutschland; Daten für 2022 und 2021

Quelle (Performance Lieken am SB-Regal): Nielsen Handelspanel; MAT (rollierendes Jahr) KW 03/2022; LEH & Drogerien

3. Geschäftsverlauf und Geschäftsergebnis

Im Geschäftsjahr 2022 wird das Ergebnisziel nicht erreicht. Für 2022 war ein negatives Ergebnis vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionenbereich geplant.

Die Umsatzentwicklung im aktuellen Geschäftsjahr liegt über der des Vorjahres und resultiert im Wesentlichen aus höheren Volumina gegenüber dem Handel sowie erzielten Preiserhöhungen. Dieser positive Ergebniseffekt konnte jedoch die Inflation auf den Beschaffungsmärkten nicht vollständig decken und hat somit zur Verschlechterung des Ergebnisses beigetragen. Einsparungen im Bereich der Produktion, Logistik und Verwaltung hingegen wirkten positiv auf das Ergebnis.

Der Cash Flow aus operativer Tätigkeit ist daher im aktuellen Berichtsjahr mit einem Betrag von -55,9 Mio. EUR negativ und führt mit einem negativen Cashflow aus Investitionstätigkeit in Höhe von -5,5 Mio. EUR, sowie einen positiven Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit in Höhe von 61,1 Mio. EUR, in Summe zu einer nahezu ausgeglichenen Veränderung des Finanzmittelfonds.

Mit den oben genannten Sachverhalten ergibt sich für das Geschäftsjahr 2022 eine Erhöhung des Umsatzes um 27,88 % von 504,3 Mio. EUR in 2021 auf 644,8 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2022 und eine Verringerung des Ergebnisses nach Steuern auf -88,6 Mio. EUR (Vorjahr: -53,0 Mio. EUR).

4. Lage des Konzerns

4.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse belaufen sich im Geschäftsjahr 2022 auf 644,8 Mio. EUR (Vorjahr: 504,3 Mio. EUR). Davon wurden 509,3 Mio. EUR (Vorjahr: 406,6 Mio. EUR) im Inland und 135,5 Mio. EUR (Vorjahr: 97,7 Mio. EUR) im europäischen Ausland erzielt.

Der Umsatzgewinn gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 140,6 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus höheren Volumen gegenüber dem Handel bei gleichzeitig etablierten Preiserhöhungen. Die Preiserhöhungen sind signifikant höher als für 2022 erwartet.

Die zur Verfügung stehenden Kapazitäten reichten in einzelnen Technologien nicht aus, um die eingehenden Kundenaufträge im vollen Umfang zu bedienen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 13,4 Mio. EUR um 4,6 Mio. EUR bzw. 34 % auf 8,8 Mio. EUR verringert. Wesentliche Änderung zum Vorjahr ergibt sich durch den Wegfall von Erträgen aus der Veräußerung von Grundstücken.

Der Materialaufwand im Geschäftsjahr 2022 erhöhte sich um 37,6 % von 297,0 Mio. EUR auf 408,7 Mio. EUR. Ebenfalls erhöhte sich die Materialaufwandsquote von 58,9 % auf 63,4 % im aktuellen Berichtsjahr. Dies hängt mit der Preisentwicklung für Rohwaren, Verpackungsmaterial und Energie zusammen. Aufgrund der erstmaligen Einbeziehung der Wittenberger Bäckerei GmbH in den Konzernkreis der Lieken GmbH haben sich die Aufwendungen für bezogene Leistungen verringert. Durch den erstmaligen Einbezug der Wittenberger Bäckerei sind im Geschäftsjahr 2022 bezogene Leistungen von 59,6 Mio. EUR weggefallen. Bei einer vergleichsweisen Einbindung im Vorjahr wären entsprechende Aufwendungen in Höhe von 57,7 Mio. EUR weggefallen.

Die Personalaufwendungen haben sich im Geschäftsjahr 2022 von 116,7 Mio. EUR auf 131,5 Mio. EUR erhöht. Dies begründet sich im Wesentlichen durch die Integration der Wittenberger Bäckerei GmbH in den Lieken-Konzern sowie durch die Mehrkosten aus den Tarifabschlüssen.

Die Abschreibungen haben sich im Geschäftsjahr 2022 auf 33,6 Mio. EUR (Vorjahr: 25,4 Mio. EUR) erhöht. Die Erhöhung ist im Wesentlichen auf die außerplanmäßige Abschreibung des aktuellen Jahres in Höhe von 14,1 Mio. EUR zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr von 128,5 Mio. EUR um 38,0 Mio. EUR bzw. 29,6 % auf 166,5 Mio. EUR angestiegen. Die erstmalige Einbeziehung der Wittenberger Bäckerei GmbH in den Konzernkreis der Lieken GmbH begründet diesen deutlichen Anstieg. Durch den erstmaligen Einbezug der Wittenberger Bäckerei sind im Geschäftsjahr 2022 sonstige betriebliche Aufwendungen in Höhe von 40,4 Mio. EUR angefallen. Bei einer vergleichsweisen Einbindung im Vorjahr wären entsprechende Aufwendungen in Höhe von 33,7 Mio. EUR angefallen.

Die Zinsaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und betragen 3,1 Mio. EUR (Vorjahr: 2,7 Mio. EUR). Diese Erhöhung ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Leitzinsen zurückzuführen.

Der Jahresfehlbetrag vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beträgt für das Geschäftsjahr 2022 im Lieken-Konzern 89,1 Mio. EUR (Plan: Jahresfehlbetrag vor Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von rund 40,5 Mio. EUR). Damit wurde mit einem Jahresfehlbetrag von 88,6 Mio. EUR ein um 35,6 Mio. EUR verschlechtertes Ergebnis gegenüber dem Vorjahr (Jahresfehlbetrag 53,0 Mio. EUR) erzielt.

4.2 Finanzlage

4.2.1 Kapitalstruktur

Im Geschäftsjahr 2022 wurden Darlehensrückzahlungsansprüche in Höhe von 80 Mio. EUR in die Kapitalrücklage der Lieken GmbH eingelegt. Im Gegenzug wurde der Vorzug der von der AGROFERT, a.s. an der Lieken GmbH gehaltenen Gesellschaftsanteile erhöht. Die Kapitalrücklage beträgt demnach 300 Mio. EUR (Vorjahr 220 Mio. EUR).

Die Konzernverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2022 von 160,4 Mio. EUR haben sich um 16,9 Mio. EUR im Vergleich zum 31. Dezember 2021 (177,2 Mio. EUR) verringert.

Zum 31. Dezember 2022 wurden externe Kreditlinien in Höhe von 11,5 Mio. EUR in Anspruch genommen (Vorjahr 31,5 Mio. EUR).

Zum 31.12.2022 bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern von 90,3 Mio. EUR (Vorjahr: 86,8 Mio. EUR).

Des Weiteren hat die Lieken Brot- und Backwaren GmbH die Forfaitierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistung weiter fortgeführt. Zum 31. Dezember 2022 betrug der Saldo der verkauften offenen Forderungen 67,1 Mio. EUR (Vorjahr: 37,1 Mio. EUR). Unter Berücksichtigung des Einbehalts für das Veritätsrisiko von 13,6 Mio. EUR (Vorjahr: 12,4 Mio. EUR) und der noch nicht an die CommerzFactoring GmbH, Mainz, weitergeleiteten Zahlungseingänge i. H. v. 0,8 Mio. EUR führte die Forfaitierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu einem Liquiditätszufluss von insgesamt 28,1 Mio. EUR zwischen den beiden Bilanzstichtagen.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf Abschnitt 6.4 dieses Lageberichts.

4.2.2 Investitionen

Der Lieken-Konzern investierte im Jahr 2021 9,8 Mio. EUR. Dies sind 1,3 Mio. EUR weniger als im Vorjahr.

Schwerpunkt der Aktivitäten lag in Maßnahmen zur Automatisierung der Produktionsprozesse sowie der Erneuerung von Produktionsanlagen.

4.2.3 Liquidität

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit beläuft sich 2022 auf Mittelabflüsse von 55,9 Mio. EUR (Vorjahr: Mittelabflüsse von 5,7 Mio. EUR). Aus der Investitionstätigkeit ergeben sich Mittelabflüsse von 5,5 Mio. EUR (Vorjahr: Mittelabflüsse von 10,4 Mio. EUR) und aus der Finanzierungstätigkeit Mittelzuflüsse von 61,1 Mio. EUR (Vorjahr: Mittelzuflüsse von 18,4 Mio. EUR).

Der Finanzmittelfonds beträgt zum 31. Dezember 2022 6,7 Mio. EUR und beinhaltet im Wesentlichen die Guthaben bei Kreditinstituten.

Für weiterführende Informationen verweisen wir auf Abschnitt 6.4 dieses Lageberichts.

4.3 Vermögenslage

Die vorgenommenen Investitionen in Höhe von 9,6 Mio. EUR, entgegenstehende Abschreibungen in Höhe von 33,6 Mio. EUR sowie Anlageabgänge mit einem Buchwert in Höhe von 2,4 Mio. EUR ergeben eine Reduzierung des Anlagevermögens auf 125,5 Mio. EUR (Vorjahr: 151,0 Mio. EUR).

Im Geschäftsjahr 2018 wurden erstmalig Forderungen im Rahmen einer Forfaitierung verkauft. Dies wurde bis zum 31. Dezember 2022 und darüber hinaus fortgeführt. Zum Bilanzstichtag des Geschäftsjahres 2022 ist das verkaufte Forderungsvolumen wesentlich höher als zum Vorjahreszeitpunkt. Aus diesem Grund ergibt sich trotz der höheren Umsatzerlöse und dem damit verbunden Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eine Reduzierung des Forderungsbestandes im Vergleich zum Vorjahr.

5. Erklärung zur Unternehmensführung

Entsprechend 315d HGB, i. V. m. § 289f HGB wird folgende ergänzende Erklärung zur Unternehmensführung bezüglich der Umsetzung des Gesetzes über die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen abgegeben.

1. Der Aufsichtsrat hat für den Anteil von Frauen im Aufsichtsrat vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2027 eine Zielgröße von mindestens 8,33 % beschlossen. Diese Zielgröße wird derzeit erreicht.

2. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, als Zielgröße für den Frauenanteil in der Geschäftsführung vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2027 den Status von 0 % beizubehalten. Im Falle der Vergrößerung des Vorstands wird die Zielgröße von 20 % angestrebt. Aktuell werden diese Zielgrößen in der Geschäftsführung der Lieken GmbH erreicht.

3. Die Geschäftsführung legt für den Zeitraum vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2027 als Zielgröße für den Frauenanteil in den beiden Führungsebenen unterhalb der Geschäftsführung einen Frauenanteil in Höhe von mindestens 15 % fest. Die Festlegung dieser Zielgröße dient dazu, die bisher bestehende und bewährte Führungsstruktur beibehalten zu können. Diese Zielgröße wird derzeit erreicht.

6. Chancen- und Risikobericht

6.1 Risikomanagement

Der Lieken-Konzern hat bereits seit mehreren Jahren ein Risikomanagementsystem als Teil der Unternehmensführung installiert und unterjährig in die Planungs- und Kontrollprozesse integriert. Es ist auf die gesamte Erfassung und Analyse von Risiken ausgerichtet, die zu einer Gefährdung der aktuellen oder zukünftigen Geschäftsentwicklung führen könnten.

Im Jahresverlauf wird regelmäßig überprüft, in welchem Umfang Risiken bestehen und das Ergebnis an die Geschäftsleitung und den Aufsichtsratsvorsitzenden berichtet. So ist sichergestellt, dass dem Management die erforderlichen Informationen für die Steuerung des Unternehmens zur Verfügung stehen und eine Gefährdung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage frühzeitig erkannt werden kann.

6.2 Wirtschaftliche Risiken

Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Brot- und Backwaren lag im Jahr 2022 auf dem Niveau des Vorjahres. Diese gleichbleibend hohe Nachfrage nach Brot- und Backwaren in Deutschland steht einer weltweit höheren Nachfrage nach Rohstoffen und somit auch Brotgetreide gegenüber. Starke Preisschwankungen für Rohstoffe sind die Folge, die sich in den letzten Jahren an den Rohstoffmärkten in einer verstärkten Volatilität widerspiegeln. Volatile Märkte bedeuten hohe Preisrisiken und es besteht das Risiko, dass gestiegene Kosten an den Beschaffungsmärkten nur zum Teil oder gar nicht an den Handel bzw. den Kunden weitergegeben werden können, was zu einer Verschlechterung der Ertragssituation führen kann, falls die gestiegenen Kosten nicht durch andere Maßnahmen kompensiert werden können. Durch eine aktive Marktbeobachtung und dementsprechend vorausschauende vertragliche Eindeckung bei den wichtigsten Rohstoffen bzw. Hilfsstoffen wird dem Preisrisiko entgegengewirkt. Das Preisrisiko ist für uns ein Risiko mit hoher Bedeutung.

Durch den Ausbruch des Ukraine-Krieges am 24. Februar 2022 hat sich die Lage an den Beschaffungsmärkten weiter verschärft. Dies betrifft insbesondere die aktuelle und zukünftige Versorgungssituation für die Bereiche Energie, Weizen, Verpackungen sowie Logistikdienstleistungen. Es ergeben sich aufgrund der Marktlage signifikante Preissteigerungen, sowie durch die Störung von Lieferketten Risiken bei der Versorgung mit notwendigen Rohstoffen, Verpackungen sowie Logistikdienstleistungen.

Weiterhin wird durch die gestiegenen Kosten und damit einhergehenden Liquiditätsabflüsse die Ertrags- und Finanzsituation in erheblicher Art und Weise unerwartet belastet. Eine Weitergabe dieser Mehrkosten an den Handel bzw. den Kunden wurde hierdurch notwendig.

Der Krieg in der Ukraine und die damit in Verbindung stehende Volatilität und Unsicherheit auf den Beschaffungsmärkten ist somit für uns ein Risiko mit sehr hoher Bedeutung.

Es existieren weiterhin Marktrisiken durch eine weitere Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel. Qualitätsmängel sowie negative Medienberichte können zu einem nicht unerheblichen Verlust von Absatzvolumen führen. Durch ein Qualitätsmanagement wird eine aktive Vorsorge betrieben, um das Risiko zu reduzieren. Aufgrund der langjährigen Partnerschaft mit allen wichtigen Handelsunternehmen sehen wir hier aber weiterhin, insbesondere aufgrund der vollständigen erfolgreichen Umstellung auf die Zentrallagerbelieferung, sehr gute Möglichkeiten, die Absatzvolumina wieder zu erhöhen. Das Marktrisiko ist trotzdem für uns ein Risiko mit hoher Bedeutung.

Des Weiteren bestand aufgrund des Ausbruchs des Corona-Virus das Risiko einer Verknappung von Rohstoffen, die zu Produktionsausfällen und damit zu Umsatzeinbußen hätten führen können. Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Pandemie, sowie dem Wegfall von Corona-Schutzmaßnahmen, ist das Risiko aufgrund des Corona-Virus aktuell für uns ein Risiko von mittlerer Bedeutung.

6.3 Betriebliche Risiken

Durch Ersatz- und Neuinvestitionen wird die Anlagenverfügbarkeit und somit Lieferfähigkeit sichergestellt. Weiterhin werden in enger Abstimmung mit Brandschutzexperten der Versicherungsbranche weitergehende Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes umgesetzt. Diese Risiken sind für uns Risiken mit mittlerer Bedeutung.

Angriffe auf IT-Systeme (sogenannte Cyberattacken) treten immer häufiger auf. Die IT-Systeme werden vor diesem Hintergrund laufend den neuen Anforderungen angepasst. Das Risiko ist für uns ein Risiko mit mittlerer Bedeutung.

Der Versicherungsschutz ist ein zentrales Instrument zur finanziellen Absicherung dieser Risiken. Hier leisten die Vermögensschadensversicherung sowie die Betriebsunterbrechungsversicherung einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung existentieller Risiken. Ein Haftpflichtschutz sichert weiterhin Fremdschäden ab und wird ergänzt durch eine Warenkreditversicherung zur Absicherung von Forderungsausfällen. Auch besteht seit mehreren Jahren eine Cyberversicherung.

Es bestand aufgrund des Ausbruchs des Corona-Virus das Risiko, dass mehrere Mitarbeiter gleichzeitig erkranken und damit kurzfristig nicht genügend Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um den Produktionsbetrieb in den einzelnen Standorten aufrecht zu erhalten. Der Lieken-Konzern hat durch die Implementierung eines Krisenmanagement-Teams dieses Risiko reduziert. Entsprechende Maßnahmen, insbesondere die Anweisung zur unbedingten Einhaltung der gültigen Hygiene-Regelungen, sowie die Einführung einer Homeoffice-Regelung und die Reduzierung von Dienstreisen auf ein Mindestmaß, haben dazu beigetragen, dass es keine schwerwiegenden Krankheitsverläufe bei Mitarbeitern gab und der Produktionsbetrieb zu jeder Zeit aufrechterhalten werden konnte. Im Verlauf des Jahres konnten die festgelegten Regelungen gelockert werden, auch aufgrund des Wegfalls der gesetzlichen Regelungen bzw. Beschränkungen. Das Risiko aufgrund des Corona-Virus hat sich dementsprechend reduziert, ist aber weiterhin für uns ein Risiko mit mittlerer Bedeutung.

6.4 Finanzierungsrisiken

Die aktuelle Geschäftsentwicklung sowie die zukünftigen Investitionsmaßnahmen erfordern einen erheblichen Einsatz finanzieller Mittel in den kommenden Jahren. Die Aufrechterhaltung dieser Finanzierung basiert auf der bisherigen und zukünftigen Unterstützung durch den Mehrheitsgesellschafter sowie der weiteren Bereitstellung von Kreditlinien durch Kreditgeber, mit denen bereits jetzt Geschäftsverbindungen bestehen.

Die Lieken GmbH bzw. ihre jeweils durch einen Ergebnisabführungsvertrag verbundenen Tochterunternehmen haben, mit Ausnahme der Logi-K GmbH, auch im Geschäftsjahr 2022 mit entsprechenden Liquiditätsabflüssen verbundene Jahresfehlbeträge erwirtschaftet. Die geplante Geschäftsentwicklung für die Geschäftsjahre 2023 - 2025, unter Berücksichtigung der weiteren strategischen Ausrichtung, ergibt für den Lieken-Konzern einen weiteren Finanzierungsbedarf für die kommenden Jahre.

Zur Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit hat die AGROFERT, a.s., Prag, Tschechien, als Hauptgesellschafterin der Lieken GmbH am 21. April 2022 eine Patronatserklärung ausgestellt, mit der sich die AGROFERT, a.s. verpflichtet, die Lieken GmbH und deren Tochterunternehmen so ausgestattet zu halten, dass sie alle gegenwärtigen und zukünftigen Verbindlichkeiten bei Fälligkeit erfüllen können, und diese nicht zahlungsunfähig im Sinne von § 17 InsO werden, so dass für die Geschäftsführung der Lieken GmbH eine Insolvenzantragspflicht gemäß § 15a Abs. 1 InsO nicht entsteht. Die Patronatserklärung hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2025 und ist betragsmäßig unbegrenzt.