GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH

Essen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A. Grundlagen der Gesellschaft

1. Geschäftsmodell

Die GFOS G esellschaft Für O rganisationsberatung und S oftwareentwicklung mbH wurde am 18. März 1988 mit Sitz in Essen gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Beratung, Organisation, Systemanalyse, Projektrealisierung sowie die Softwareentwicklung im technischen und kommerziellen Bereich. Mit unseren Softwareprodukten für effizientes Workforcemanagement und Personaleinsatzplanung = gfos.Workforce sowie Zutrittskontrolle und Gebäudesicherheit = gfos.Security und Manufacturing Execution System = gfos.MES optimieren wir den Ressourceneinsatz in unseren Kernmärkten Industrie, Handel, Finanzdienstleistungen sowie Hotellerie, Gastronomie und Flughäfen.

Die GFOS stützt sich dabei auf ihre strategischen Partnerschaften und die Dezentralisierung von Vertriebs- und Beratungsaufgaben innerhalb der Unternehmensgruppe. Auch in unserem Geschäftsmodell haben wir einen zunehmenden Trend hin zu Cloud-basierten Lösungen feststellen dürfen. Diesen Bedarfen werden wir dank unserer Know-Cloud Lösung, die durch unsere eigene Tochtergesellschaft erfolgreich betrieben wird, gern und vollständig gerecht.

2. Forschung und Entwicklung

Im Jahr 2022 wurde die strategische Entscheidung getroffen, das Geschäftsmodell der GFOS im Hinblick auf eine erhöhte Skalierbarkeit zu optimieren. Hieraus ergeben sich in Konsequenz sowohl für die Produktentwicklung und Softwarearchitektur als auch die wesentlichen Geschäftsprozesse Änderungsbedarfe. Für die Produktentwicklung bedeutet dies konkret, einen Fokus auf Standardisierung und Flexibilisierung sowie konsequente Reduktion von individuellen Anpassungen zu setzen. Für die Prozesse im Bereich der Entwicklung (Development) und Produktion (Operations) bedeutet dies, die bereits weit vorangeschrittene Automatisierung im Hinblick auf echte DevOps-Möglichkeiten und damit skalierbare und kostengünstigere Entwicklung und Produktion, weiter zu optimieren. Basierend auf diesen Zielen wurden im Jahr 2022 zahlreiche Maßnahmen und Entwicklungsvorhaben initiiert. Mit dem im April 2022 veröffentlichten Release 4.8plus wurden auch bereits erste Maßnahmen umgesetzt.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft war im Jahr 2022 von Turbulenzen geprägt. Insbesondere geopolitische und ökonomische Ereignisse verursachten eine volatile Gesamtwirtschaft. Zwar führten die Lockerungen der COVID-19-Restriktionen am Anfang des Jahres zu einer initialen Verbesserung der wirtschaftlichen Situation, jedoch flachte der Optimismus durch die russische Invasion in die Ukraine schnell wieder ab. Zusammenfassend war das Jahr gekennzeichnet durch einen stärker als erwarteten wirtschaftlichen Abschwung. Ursächlich hierfür war eine Inflation, die im Zusammenspiel mit einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage eine Höhe erreichte, wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr. Die Zentralbanken sahen sich daher veranlasst, die geldpolitischen Zügel enger zu ziehen und Zinserhöhungen vorzunehmen. So konnte zwar die globale Wachstumsrate der Inflation in der zweiten Jahreshälfte verlangsamt werden, jedoch wurde zeitgleich das Finanzierungsumfeld in vielen Regionen erschwert. Des Weiteren übten Engpässe auf den Arbeitsmärkten im Zusammenhang mit dem Verlust an Kaufkraft Druck auf die Lohn- und Gehaltsstrukturen aus. Die Lieferkettenproblematik blieb auch im Jahr 2022 ein bremsender Faktor für die globale Wirtschaft, jedoch besserte sich die Lieferkettensituation zum Jahresende etwas.

Die europäische Wirtschaft wurde im Jahr 2022 insbesondere durch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs beeinflusst. Ökonomisch gesehen hatte der Überfall Russlands eine unsichere Versorgungslage im Hinblick auf Gas und einen dramatischen Anstieg der Energiepreise im Euroraum zur Folge. Im Zusammenhang mit den Energiepreisen stand auch ein dramatischer Anstieg der Inflationsrate, welcher sich in einem Anstieg der Verbraucher*innenpreise übersetzte. Das europäische Konsumverhalten fiel entsprechend niedrig aus. Insbesondere der Dienstleistungssektor war von dem zurückhaltenden Konsumverhalten betroffen. Die Industrie im Euroraum litt zusätzlich durch die anhaltende Lieferkettenproblematik. Insbesondere fehlende Vorprodukte behinderten die Produktion der europäischen Industrie. Als Reaktion auf die hohe Inflation reagierte die Europäische Zentralbank (EZB) seit der Jahresmitte mit einer Erhöhung des Leitzinses. Das erschwerte Finanzierungsumfeld hinterließ bereits erste Spuren in zinssensitiven Märkten, wie der Immobilienwirtschaft, und hatte sinkende Immobilienpreise im Euroraum zur Folge.

Als Teil der Weltwirtschaft war auch die deutsche Volkswirtschaft im Jahr 2022 zahlreichen Belastungsfaktoren ausgesetzt. Dramatische Inflationsraten, Lieferengpässe und Unsicherheiten durch die russische Invasion in die Ukraine bremsten die deutsche Wirtschaft. Auch das deutsche Exportgeschäft litt, bei gleichzeitig steigenden Importausgaben, die durch teure Energieimporte aus dem Ausland getrieben wurden. Die von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakete konnten jedoch zumindest rechnerisch die Verteuerung der Energieimporte größtenteils ausgleichen. Die zur Inflationsbekämpfung angehobenen Zinsen führten seit Jahresmitte zu einem Rückgang der Wohnimmobilienpreise in Deutschland. Die Fertigung des produzierenden Gewerbes ist leicht gestiegen und auch die Lieferkettenprobleme entspannten sich etwas zum Jahresende. Die Situationen im Hinblick auf die Lieferengpässe sind je nach Branche unterschiedlich, aber beispielsweise Chemie-Betriebe kommen wieder leichter an Rohstoffe und Zwischenprodukte.

Vor diesem Hintergrund führt die Notwendigkeit für weitere Digitalisierungsschritte in sämtlichen Wirtschaftszweigen kombiniert mit dem sich verschärfenden Fachkräftemangel weiterhin zu einer beständigen Nachfrage nach unseren bewährten SW-Produkten und Beratungsleistungen. Diese helfen unseren Kunden maßgeblich und nachweislich auf dem Weg zu Smart Manufacturing. Dieser Trend als auch unsere vertrieblichen Bemühungen haben auf dem hohen Niveau des Vorjahres wiederum zu einer weiteren Steigerung unserer Gesamtleistung von 21,1 Mio € um ca. 4,7 % auf nunmehr 22,1 Mio € geführt.

2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Grundsätzlich und dauerhaft wird die Nachfrage nach effizienzsteigernden Optimierungs-Tools für die Personalwirtschaft und insbesondere für die Personaleinsatzplanung weiter steigen. Gilt es doch, die auf Grund des demographischen Wandels knapper werdenden Personalressourcen bestmöglich einzusetzen. Dazu kommt, dass trotz der wider Erwarten positiven wirtschaftlichen Stimmung in vielen Unternehmen nach wie vor ein hoher Bedarf an Investitionen in Maßnahmen und Einrichtungen zur Effizienzsteigerung und Kostenkontrolle besteht.

In Zeiten wachsender Industriespionage und terroristischen Anschlägen steigt der Bedarf an elektronischen Sicherungssystemen nicht nur bei großen Kapitalgesellschaften, sondern immer mehr auch bei mittelständischen Betrieben.

Ohne Zweifel bringt die Digitalisierung unter dem Begriff Smart Manufacturing neue Anforderungen an flexible Produktionssysteme, Maschinen und Menschen mit sich. Sämtliche am Produktionsprozess beteiligten Komponenten, wie auch der Mensch, werden miteinander vernetzt. Kommunikation und damit Information sind ein unverzichtbarer Produktionsfaktor geworden! So wird die Produktion zunehmend flexibler und erfordert ein immer schnelleres Handeln. Darüber hinaus wird ein Höchstmaß an Transparenz notwendig. Auch wird Smart Manufacturing dafür sorgen, dass "Made in Germany" seinen führenden Anspruch bewahren kann und dass Deutschland als Produktionsstandort und Exporteur von Produktionstechnologie weiterhin an der Spitze bleibt, sofern wir unsere Chancen rechtzeitig nutzen und entsprechende Lösungen bereitstellen.

Smart Manufacturing wird durch gfos.MES maßgeblich unterstützt. Denn Ziel eines MES ist es, die Produktion zu straffen und die Organisation zu optimieren. Eine weitgehend papierlose Abwicklung zahlreicher Abläufe sorgt für effektives Produktionsmanagement. Durch die erreichte Transparenz ist der aktuelle Zustand der Produktionsmittel und Aufträge jederzeit und überall abrufbar. Die dispositive Ebene wird von Routinetätigkeiten entlastet und schafft so eine Konzentration auf Kernaufgaben. Auch Interoperabilität und Mobilität sind wichtige Begriffe in der Smart Manufacturing. Diese Elemente spielen in MES Systemen bereits seit geraumer Zeit eine wichtige Rolle.

Ein MES enthält also jetzt schon zahlreiche Werkzeuge, die bedarfsgerecht und passgenau bei der Planung und Steuerung sowie Überwachung und Analyse von Produktionsprozessen unterstützen. Auf der Grundlage umfassend gewonnener Produktions- und Prozessinformationen gewinnt zudem die Künstliche Intelligenz zunehmend an Bedeutung. Zwar wird deren Durchdringung noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, jedoch zeigen Labor-Tests bereits heute deutliche Möglichkeiten von der Analyse hinzukommen zur Prognose.

3. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

GFOS verwendet zur Unternehmenssteuerung verschiedene Indikatoren, die sich an der finanziellen Leistungsfähigkeit und der Ertragskraft orientieren, wie die Entwicklung des Auftragsbestandes und der Umsätze, der Marge einzelner Aufträge sowie des Bearbeitungsstandes laufender Aufträge und die Entwicklung der Liquidität.

Das Monatsergebnis sowie die Entwicklung der kritischen Erfolgsfaktoren und Risikoindikatoren werden regelmäßig in den Leitungsgremien abgestimmt.

Als nicht-finanzielle Leistungsindikatoren dienen insbesondere ein stringentes Projektmanagement wie auch die Kundenzufriedenheit und die Qualität des Leistungsprozesses, und zwar sowohl in der Projektbearbeitung als auch im Servicebereich.

4. Geschäftsverlauf

Das Jahr 2022 hat der GFOS-Gruppe wieder ein stetiges Umsatzwachstum beschert.

Der Lizenzumsatz 2021 war durch einen hohen Einmaleffekt gekennzeichnet, der sich in 2022 so nicht wiederholen lies und daher leicht rückläufig war. Der Umfang der Erträge für SW-Pflege und Betreuung blieb auf nahezu konstantem Niveau. Auch das Jahr 2022 war geprägt von einer zunehmenden Bereitschaft unserer Kunden, in neue Lösungen zu investieren. Durch die Intensivierung unserer Vertriebsbemühungen, gepaart mit einschlägiger Beratungskompetenz und guten Produkten ist es auch in 2022 wieder gelungen, mehr als 40 zum Teil sehr namhafte Neukunden zu gewinnen. Auch stellen wir fest, dass sich im Bestandskundenbereich durch unser breites Lösungsportfolio immer wieder interessante Folgeprojekte ergeben, die unter anderem auch die kundenseitige Zufriedenheit mit der Bearbeitung des jeweiligen Vorgängerprojektes dokumentieren.

Alles in Allem ist die Gesamtleistung der GFOS um ca. 4,7 % gestiegen (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen).

Das Jahresergebnis 2022 wird durch verschiedene Sondereffekte negativ beeinflusst. Insbesondere sind Ausgaben in Zusammenhang mit der Optimierung des Geschäftsmodells und Neustrukturierung der Gesellschaft angefallen. Diese bewusst eingegangenen Investitionen sollen zukünftig die Prozess- und Entwicklungsabläufe vereinfachen und beschleunigen und zum Ertragswachstum der Gesellschaft beitragen. Zudem belasten Einmaleffekte wie die Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens die Ertragslage im Jahr 2022. Insgesamt wird im Geschäftsjahr 2022 nach Steuern und diversen Sondereffekten ein Jahresüberschuss von TEUR 469 erzielt, der zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr und einer im Geschäftsjahr 2022 vorgenommenen Ausschüttung in einen Bilanzgewinn von TEUR 2.388 (Vj.: TEUR 3.303) mündet.

Unsere Bemühungen für eine ISMS-Zertifizierung nach ISO/IEC 27001 Standard haben zu einer anerkannten TÜV Re-Zertifizierung geführt, womit wir weiteres Vertrauen bei unseren Kunden gewinnen konnten und mehrere Bestandskunden die bei ihnen Inhouse genutzte gfos.SW in unsere Known-Cloud überführt haben. Auch dies wurde im Jahr 2022 erneut bestätigt.

5. Lage der Gesellschaft

Ertragslage

Der Umsatz der GFOS lag mit TEUR 22.014 um ca. 4,2 % über dem Vorjahreswert. Die GFOS erreichte eine Gesamtleistung von TEUR 22.139 (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderungen), die um rund 4,7 % über dem Vorjahreswert liegt.

In Relation zur Gesamtleistung hat sich die Materialeinsatzquote von 24,5 % im Vorjahr auf 29,0 % im Jahr 2022 erhöht. Die Aufwendungen für Handelswaren haben sich nahezu entsprechend der Umsatzentwicklung erhöht und mit zur Entwicklung der Materialeinsatzquote beigetragen. Daneben schlagen unter anderem die einmaligen mit der erfolgreichen Einführung der SAP ERP Software im Unternehmen verbundenen Sonderaufwendungen zu Buche.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich insbesondere durch den deutlichen Rückgang der Erträge aus Wertpapieren im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 50 auf TEUR 694 verringert.

Die Rekruitingbemühungen der GFOS haben wir auch in 2022 insbesondere in unseren operativen Bereichen und in der Entwicklung offensiv weitergeführt. Durch einen höheren Mitarbeiterbestand inklusive der Rekruitingkosten stiegen unsere Personalausgaben im Einklang mit dem wachsenden Geschäft um 5 % auf TEUR 12.652.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um rund 19 % auf TEUR 2.993 gestiegen. Hier spiegelt sich insbesondere der Anstieg der Werbe- und Reisekosten (u.a. Messekosten) wieder, die sich nach dem Abklingen der CoVID-Pandemie wieder auf einem höheren Niveau normalisiert haben.

Insgesamt konnte im Geschäftsjahr 2022 ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 469 (Vj. TEUR 1.368) erzielt werden.

Finanzlage, Investitionen und Liquidität

Die GFOS befindet sich wie in den Vorjahren in geordneten finanziellen Verhältnissen. Bankkredite in der Höhe von TEUR 2.500 stehen zur Verfügung, werden aber weiterhin nicht in Anspruch genommen. Investitionen, die in erster Linie die Einführung von SAP betrafen, wie auch umfangreiche Leistungen in Forschung und Entwicklung sowie mannigfache Prozessverbesserungen im Bereich der SW-Entwicklung und -Auslieferung wurden aus dem Cashflow bezahlt.

Zwischenzeitliche Liquiditätsüberschüsse werden in kurzfristigen Wertpapieren angelegt. Die Anlagekriterien konzentrieren sich auf Standardwerte, festverzinsliche Wertpapiere sowie ausgesuchte Fondsbeteiligungen.

Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit hat sich im Vorjahresvergleich insbesondere durch den verringerten Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die Entwicklung bei den Ertragssteuerzahlungen deutlich verbessert. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit bewegt sich nahezu auf Vorjahresniveau. Durch die im Vorjahresvergleich höheren Gewinnausschüttungen hat sich der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit erhöht. Der Finanzmittelfonds (bestehend aus Wertpapieren des Umlaufvermögens und Liquide Mittel) reduzierte sich um TEUR 294 auf TEUR 2.795.

Vermögenslage und Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme verringerte sich von TEUR 7.866 im Vorjahr auf TEUR 7.371. Die Eigenkapitalquote verringerte sich ausschüttungsbedingt auf 46,0 % (Vorjahr: 54,7 %).

Das langfristige Fremdkapital ist im Vorjahresvergleich nahezu unverändert. Die Entwicklung des kurzfristigen Fremdkapitals ist u.a. durch Rückstellungen geprägt. Hierbei wirkten sich die Zahlungszeitpunkte bei den Ertragsteuern und den Personalverpflichtungen (Provisionen und Prämien) im Vergleich zum Vorjahr aus. Daneben war ein Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Alle bestehenden Verpflichtungen wurden/werden im Geschäftsjahr 2023 beglichen.

Gesamtbeurteilung der Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr

Zusammenfassend zeigte sich im Berichtsjahr aus Sicht der Geschäftsführung eine zufriedenstellende Entwicklung der operativen Ertragslage der Gesellschaft.

C. Prognose-, Risiko- und Chancenbericht

1. Prognosebericht

Die Marktdurchdringung der GFOS mit ihren zahlreichen gfos ®-Installationen bedingt ein effizientes Marketing und eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit auf hohem Niveau. Hier konnten unsere Außendarstellung und Wahrnehmbarkeit als leistungsfähiger und führender Anbieter von Effizienz-steigernden Lösungen im HW-, Produktions- und Security-Bereich deutlich gesteigert werden. Insbesondere unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit hilft uns dabei, in der Öffentlichkeit als bedeutender Marktteilnehmer wahrgenommen zu werden.

Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2022 und die inzwischen geschlossenen Software-Pflegeverträge decken unsere derzeitigen Kapazitäten theoretisch für mind. sechs Monate ab, im Bereich der Kundenberatung sogar noch länger. Dabei bilden Projekte mit kurzfristig zu realisierenden Programmieraufgaben mit solchen Aufträgen eine gesunde Mischung, die durch langfristig intensive Entwicklungsleistungen einen planbaren und qualifizierten Einsatz unseres Personals erlaubt.

Unsere Strategie, aus einer Hand unsere Lösungen auch im Hosting anzubieten, hat sich auch 2022 bewährt. In diesem Geschäftsfeld halten wir auch in diesem Jahr ein deutliches Wachstum für erreichbar. Der besondere Vorteil für unsere Kunden liegt darin begründet, dass sie ihre ohnehin knappen IT Ressourcen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und wir ihnen durch unsere zertifizierten Cloud-Services helfen, trotz aller bestehenden Unbilden, auch in diesen Zeiten erfolgreich ein Projekt umzusetzen, um ihre Arbeitseffizienz deutlich zu steigern.

2. Risikobericht / Risikomanagement

2022 stand im Zeichen geopolitischer Spannungen, einer Energiekrise und hoher Inflation. Dies reflektierte sich in einer Investitionszurückhaltung vieler Branchen, rückgängigen Kapitalmärkten und einer hohen Unsicherheit in den volkswirtschaftlichen Prognosen. Gesamtwirtschaftlich gesehen, sollte man auch 2023 Vorsicht walten lassen. Die am Kapitalmarkt sichtbare inverse Zinskurve war in der Vergangenheit häufig gleichbedeutend mit wirtschaftlicher Abschwächung oder sogar mit einer Rezession. Seit einigen Wochen korrigieren jedoch viele Analystinnen und Analysten ihre Prognosen in Bezug auf das Ausmaß der für 2023 erwarteten Rezession: In diesem Zusammenhang sind die sinkenden Energiepreise - insbesondere für Öl und Gas - gute Nachrichten, vor allem für die europäische Wirtschaft. Verschiedene Faktoren legen nahe, dass der Höhepunkt der Inflationskurve hinter uns liegt, auch wenn eine Rückkehr auf das sehr niedrige Niveau der vergangenen zehn Jahre sehr unwahrscheinlich ist.

Die Geschäftsführung verfolgt daher weiterhin die Entwicklung genau und ergreift bei Bedarf geeignete Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Unternehmen zu begrenzen.

Davon abgesehen basiert unser Risikomanagement auf einem etablierten Berichtswesen zur Risikoerkennung, -dokumentation und -kommunikation an das Management bzw. an die Geschäftsleitung. Bedingt durch diese Krise rechnen wir in naher Zukunft auch mit erhöhten Forderungsausfällen durch Insolvenzen und haben vorsorglich entsprechende Maßnahmen getroffen, unsere Forderungen nach Möglichkeit rechtzeitig einzubringen.

Als Kontrollgremium entscheidet die Gesellschafterversammlung über die Genehmigung der kurz- und mittelfristigen Unternehmensplanung. Die langfristige Strategie des Unternehmens unterliegt ebenfalls der Zustimmung der Gesellschafter. Die Gestaltung und Festlegung erfolgten durch die Geschäftsführung. Zur Unterstützung der Geschäftsführung ist zusätzlich ein starker Beirat, bestehend aus der bisherigen Geschäftsführung der GFOS im 2. und 3. Quartal 2022 gebildet worden.

Für die betriebsgewöhnlichen Risiken besteht angemessener Versicherungsschutz, der jährlich überprüft wird.

Ein konsequentes und fest definiertes Forderungsmanagement sorgt für die Sicherstellung der benötigten Liquidität, die durch unser solides Wirtschaften auch aktuell und in naher Zukunft gegeben ist. Den Ausfall von Forderungen zu minimieren stellt gerade in der aktuellen Zeit eine besonders wichtige Aufgabe dar, die wir glauben, sicher zu beherrschen.

Um eine jederzeitige Verfügbarkeit der IT-Systeme zu gewährleisten, wurden entsprechende Backup-Lösungen und redundante Systeme in zwei externen Hochsicherheitsrechenzentrum implementiert. Nicht mehr aktuelle Hardware- und Softwarekomponenten werden zeitnah ausgetauscht, um unsere Systeme auch hinsichtlich Sicherheitsstandards stets auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten.

Im operativen Prozess sind interne Kontrollen durch die Vergabe individueller Zugriffsrechte gewährleistet. Das Vieraugenprinzip wird dabei beachtet. Regelmäßige Auditierungen durch unseren externen Datenschutzbeauftragten sorgen für die Beachtung bestehender Gesetze und eingegangener Vertraulichkeitsvereinbarungen.

3. Chancenbericht

Wegen der zunehmenden Digitalisierung insbesondere auch im Bereich des Handels, der Banken sowie der Industrie sehen wir trotz der vorbezeichneten Krisen die Möglichkeit, auch in 2023 wieder einen insgesamt positiven Geschäftsverlauf zu realisieren, wobei vor dem Hintergrund der vorbezeichneten Krisen per heute niemand deren Auswirkungen auf die Gesellschaft in Europa als auch auf die Wirtschaft kennt. Wir glauben und hoffen auf eine baldige Beendigung der Kriegshandlungen, bleiben aber besonders vorsichtig in unserem unternehmerischen Handeln.

Konkret konnten wir bereits zum Ende des 1. Quartals des lfd. Geschäftsjahres ein sehr umfangreiches und bereits in 2022 angearbeitetes Neukundenprojekt erfolgreich vertraglich an uns binden. Auch unser strategisch bedeutsames Partnergeschäft entwickelt sich erfreulich.

Im April 2022 wurde das neue Major-Release 4.8plus veröffentlicht. Neben der Überarbeitung des Designs wurde auch das Ziel verfolgt, den Standard mit unseren Smarten Produkten im Hinblick auf Synergien zu vereinen. Im Jahr 2022 wurden bereits zahlreiche Releasewechsel und Neukundenprojekte auf Basis des Releases 4.8plus erfolgreich durchgeführt. Um die Skalierbarkeit zu erhöhen und dem Megatrend des Fachkräftemangels zu begegnen, wurden mit dem Release 4.8plus erste Anstrengungen unternommen, den Fachkräftemangel als Chance und Treiber hin zu einer optimierten Skalierbarkeit und Reduzierung von Personalaufwänden zu begreifen. Weiterhin wurden unter dieser Prämisse umfangreiche Erweiterungen und Anpassungen unserer SW-Lösungen initiiert, die sukzessive in den Jahren 2023 bis 2024 abgeschlossen werden. Ebenfalls soll der starke Fokus auf Cloud-Ansätze und Digitalisierung diesem Gedanken Rechnung tragen. So wurde beispielsweise mit der Unterstützung der z.T. cloudbasierten elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein Projekt umgesetzt, welches sich bereits Ende 2022 zu einem Umsatztreiber entwickelt hat und unseren Kunden die Digitalisierung eines komplexen und per Gesetz vorgeschriebenen Geschäftsprozesses erlaubt.

Generell gilt die GFOS am Markt als ein zuverlässiger und sehr erfolgreicher Lieferant von SW-Produkten mit höchster Funktionalität und Effizienz. Dies führt dazu, dass wir auch zunehmend Bewerbungen von einschlägig erfahrenen und für die in unserem Hause anstehenden Aufgaben gut vorgebildeten Mitarbeitern erhalten. Mitarbeiter*innen mit entsprechendem Background nehmen wir gern auch in diesen Zeiten neu an Bord. So konnten wir bereits in diesem Jahr sieben weitere Mitarbeiter*innen und Führungskräfte für GFOS gewinnen, auch um den kundennahen Weg der Dezentralisierung von Vertriebs- und Beratungsaufgaben konsequent weiter zu verfolgen.

Zunehmend machen Kunden von der Möglichkeit Gebrauch, ihre gfos-Anwendungen in unserem Rechenzentrum hosten und betreuen zu lassen. Die dadurch am Markt offerierte Rundum-Kompetenz der GFOS ist einzigartig und stellt ein deutliches Alleinstellungsmerkmal dar.

4. Abschließende Zusammenfassung

Natürlich bestehen wegen der vorbezeichneten Krisen, die sich nicht abschließend einschätzen lassen, große Risiken für die Gesellschaft in Europa wie für die gesamte Wirtschaft. Die Geschäftsführung geht aktuell für das Jahr 2023 trotzdem von einem verhaltenen Wachstum unseres Geschäftsvolumens aus. Auf Basis eines steigenden Auftragseingangs sind leicht steigende Umsätze geplant. Unter Berücksichtigung einer nahezu konstanten Materialeinsatzquote und der geplanten Kostenentwicklungen insbesondere im Personalbereich wird ein deutlicher Anstieg des operatives Jahresergebnis in etwa auf das Niveau des Jahres 2021 erwartet. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und außergewöhnlich hohen Unsicherheiten können künftige unvorhersehbare Entwicklungen und Ereignisse Anpassungen in der Erwartungshaltung nach sich ziehen, die zu Abweichungen im Vergleich zu den prognostizierten Werten führen.

Auch im Vergleich zu unseren Marktbegleitern sehen wir uns gut gerüstet und sind nicht zuletzt auf Grund unserer strategischen Partnerschaften zuversichtlich, dass wir auch dieses Geschäftsjahr ein zufriedenstellendes Ergebnis erwirtschaften werden.

D. Internes Kontrollsystem und Risikomanagement für die Rechnungslegung

Die vorgängig erläuterten Sicherungsmaßnahmen betreffen auch den Bereich der internen und externen Rechnungslegung. Ziel des internen Kontrollsystems ist, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit aus dem Rechnungswesen zeitnah und korrekt Zahlenmaterial zur Erfolgskontrolle und Steuerung des Unternehmens zu erhalten.

Zur Überwachung des internen Kontrollsystems und dessen Wirksamkeit werden durch einen externen Steuerberater monatliche Abschlüsse erstellt. Zusätzlich wird das Zahlenmaterial jeweils auf Basis der einzelnen Bereiche wochenweise sowie für die Gesellschaften monatlich erstellt. Damit ist es möglich, die einzelnen Bereiche der Gruppe untereinander sowie deren Auslastung im Wochenvergleich zu analysieren, um gegebenenfalls erforderliche Maßnahmen zu ergreifen.

E. Sonstige Angaben

Geschäftsstellen

GFOS unterhält neben dem Hauptsitz in Essen Geschäftsstellen in Hamburg, Leinfelden bei Stuttgart sowie Oberhaching bei München, von wo auch unsere Kunden in Österreich betreut werden. Die Schweiz wird durch unsere Tochtergesellschaft GFOS Schweiz AG, Zug, bearbeitet. Inwieweit wir auch in Zukunft diese Standorte beibehalten muss auf Grund bestehender Home-Office Regelungen zu gegebener Zeit neu durchdacht werden.

Besonderheit / Nachfolgeregelung

Nachdem im Jahr 2021 der Unternehmensgründer, Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer, Burkhard Röhrig, wie geplant die aktive Geschäftsführung niedergelegt und an eine Nachfolgegeneration, die seit vier Jahren auf diese Tätigkeit vorbereitet wurde, übergeben hat, wurde in 2022 der nächste Schritt der Unternehmensweiterentwicklung eingeleitet. Die Gesellschafterin und Geschäftsführerin Gunda Cassens-Röhrig übergab zum 01.08.2022 Ihren Verantwortungsbereich Products & Services an Herrn Dr. Ignace Van Meenen ab und wechselte in den Beirat.

Hierbei sind folgende Verantwortungsbereiche zugewiesen worden:

• Frau Katharina Van Meenen-Röhrig, Geschäftsführung Enterprise Development, Human Resources & Corporate Communications

• Herr Dr. Ignace Van Meenen, Geschäftsführung Finance & Services

• Herr Mischa Wittek, Geschäftsführung Market,

• Herr Dr. Olaf Zwintzscher, Geschäftsführung Technology & Development.

Burkhard Röhrig hat planmäßig den Vorsitz im Beirat der GFOS übernommen.

Essen, 15. Juni 2023

GFOS mbH

Katharina Van Meenen-Röhrig

Dr. Ignace Van Meenen

Mischa Wittek

Dr. Olaf Zwintzscher

Bilanz

Aktiva

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	693.394,00	708.961,50
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	52.859,00	69.918,00
II. Sachanlagen	377.571,50	376.080,00
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	377.571,50	376.080,00
III. Finanzanlagen	262.963,50	262.963,50
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	262.963,50	262.963,50
B. Umlaufvermögen	6.421.246,90	7.069.902,96
I. Vorräte	125.000,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	3.501.107,01	3.981.289,98
1. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	150.830,56	3.554,10
2. sonstige Vermögensgegenstände	3.350.276,45	3.977.735,88
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	234.369,55	15.338,89
III. Wertpapiere	1.494.647,55	2.158.662,35
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1.300.492,34	929.950,63
C. Rechnungsabgrenzungsposten	256.420,29	86.632,37
Aktiva	7.371.061,19	7.865.496,83
Passiva
	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	3.387.839,49	4.303.560,85
I. Gezeichnetes Kapital	1.000.000,00	1.000.000,00
II. Bilanzgewinn	2.387.839,49	3.303.560,85
davon Gewinnvortrag	1.918.560,85	1.935.367,27
B. Rückstellungen	1.947.937,63	2.297.901,00
C. Verbindlichkeiten	1.372.647,07	598.254,98
1. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	104.742,52	19.846,27
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	104.742,52	19.846,27
2. sonstige Verbindlichkeiten	1.267.904,55	578.408,71
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr	1.267.904,55	578.408,71
D. Rechnungsabgrenzungsposten	662.637,00	665.780,00
Passiva	7.371.061,19	7.865.496,83

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Rohergebnis	16.413.935,52	16.699.218,13
2. Personalaufwand	12.652.089,75	12.068.806,16
a) Löhne und Gehälter	10.819.518,04	10.339.758,04
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.832.571,71	1.729.048,12
davon für Altersversorgung	26.784,16	18.749,22
3. Abschreibungen	221.638,79	224.368,49
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	221.638,79	224.368,49
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	2.993.211,39	2.524.978,13
5. Erträge aus Beteiligungen	318.500,00	65.000,00
davon aus verbundenen Unternehmen	318.500,00	65.000,00
6. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	51.483,24	48.440,54
7. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	223.483,07	13.467,68
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	35.203,40	41.913,86
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	173.035,72	555.971,77
10. Ergebnis nach Steuern	485.256,64	1.383.152,58
11. sonstige Steuern	15.978,00	14.959,00
12. Jahresüberschuss	469.278,64	1.368.193,58
13. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr	1.918.560,85	1.935.367,27
14. Bilanzgewinn	2.387.839,49	3.303.560,85

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

A Allgemeine Angaben

Die GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH hat ihren Sitz in Essen und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Essen unter der Nummer B 7600 eingetragen.

Der Jahresabschluss wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften für Kapitalgesellschaften in der Fassung des Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetzes (BIlRUG) aufgestellt. Die Gliederungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechen den §§ 266 und 275 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Soweit Wahlrechte bestehen, Angaben statt in der Bilanz oder in der Gewinn- und Verlustrechnung im Anhang zu machen, wird hiervon teilweise Gebrauch gemacht.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurden gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen bezüglich der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden vorgenommen.

Die Gesellschaft ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft gem. § 267 Abs. 2 HGB.

B Erläuterungen und Angaben zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

1 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Das Anlagevermögen ist mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich der bisher aufgelaufenen und der im Geschäftsjahr 2022 planmäßig vorgenommenen Abschreibungen unter Berücksichtigung der Zugänge bewertet worden.

Die abnutzbaren Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Bemessung der Abschreibungen erfolgte im Rahmen der steuerlichen Vorschriften des § 7 EStG sowie des § 253 HGB.

Abnutzbare bewegliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind und deren Anschaffungskosten netto zwischen EUR 250 und EUR 800 betragen, werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände im Einzelanschaffungswert bis zu EUR 250 werden im Jahr des Zugangs direkt als Aufwand erfasst.

Die Finanzanlagen werden mit den jeweiligen Anschaffungskosten bilanziert.

Die unfertigen Leistungen sind bewertet mit Herstellungskosten gem. § 255 Abs. 2 Satz 1 bis Satz 3 HGB. Fremdkapitalzinsen werden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie die sonstigen Vermögensgegenstände werden grundsätzlich mit dem Nennwert angesetzt. Einzelrisiken wird durch angemessene Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Zins-, Kredit- und Ausfallrisiko wurde durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung auf den Nettoforderungsbestand berücksichtigt.

Die Wertpapiere sind mit den Anschaffungskosten oder den niedrigeren Kurswerten zum Bilanzstichtag ausgewiesen.

Die flüssigen Mittel sind mit den Nennwerten bilanziert. Guthaben in Fremdwährung werden zum Devisenkassa-Mittelkurs zum Bilanzstichtag umgerechnet.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten weist die Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen, aus.

Die Pensionsverpflichtungen werden mit dem versicherungsmathematischen Teilwert angesetzt, der nach den Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck berechnet wurde. Der 10-Jahres-Durchschittswert des Marktzinssatzes gemäß § 253 Abs. 2 S. 2 HGB beträgt 1,78 %. Als rechnungsmäßiges Pensions- und Finanzierungsendalter liegt das in der Pensionszusage vorgesehene Alter zu Grunde. Die vorliegende Pensionszusage berücksichtigt keinen weiteren Gehaltstrend und keinen künftigen Rententrend. Der Unterschiedsbetrag der so bewerteten Rückstellung zur Bewertung mit dem 7-Jahres-Durchschnittsatz (1,44 %) beträgt TEUR 66 und unterliegt nach § 253 Abs. 6 HGB der Ausschüttungssperre.

Die Steuerrückstellungen sowie die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung bekannt gewordenen ungewissen Schulden, Verluste und Risiken, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Die Bewertung erfolgte auf der Grundlage vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung mit dem voraussichtlich zu erwartenden Aufwand oder der wahrscheinlichen Risikoinanspruchnahme.

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie die sonstigen Verbindlichkeiten sind mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten umfasst vereinnahmte Mittel, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag betreffen.

2 Angaben und Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

Anlagevermögen

Die horizontale Entwicklung des Anlagevermögens ist einschließlich der Angaben der im Geschäftsjahr vorgenommenen Abschreibungen im Bruttoanlagenspiegel dargestellt.

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	136.084,47	8.161,95	0,00	144.246,42
	136.084,47	8.161,95	0,00	144.246,42
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.304.496,64	197.922,84	96.900,79	1.405.518,69
	1.304.496,64	197.922,84	96.900,79	1.405.518,69
Anteile an verbundenen Unternehmen	262.963,50	0,00	0,00	262.963,50
	262.963,50	0,00	0,00	262.963,50
	1.703.544,61	206.084,79	96.900,79	1.812.728,61

	Abschreibungen
	Stand am 01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Stand am 31.12.2022 EUR
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	66.166,47	25.220,95	0,00	91.387,42
	66.166,47	25.220,95	0,00	91.387,42
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	928.416,64	196.417,84	96.887,29	1.027.947,19
	928.416,64	196.417,84	96.887,29	1.027.947,19
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	994.583,11	221.638,79	96.887,29	1.119.334,61

	Buchwert
	Stand am 31.12.2022 EUR	Stand am 31.12.2021 EUR
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	52.859,00	69.918,00
	52.859,00	69.918,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	377.571,50	376.080,00
	377.571,50	376.080,00
Anteile an verbundenen Unternehmen	262.963,50	262.963,50
	262.963,50	262.963,50
	693.394,00	708.961,50

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Unter den sonstigen Vermögensgegenständen werden Forderungen in Höhe von TEUR 234 (i. Vj. TEUR 15) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr ausgewiesen.

Pensionsrückstellungen

Aktivwerte aus Deckungsvermögen in Höhe von TEUR 1.242 sind mit der Pensionsverpflichtung (TEUR 1.667) verrechnet worden. Aufwendungen für Altersversorgung liegen nicht vor. Die Anschaffungskosten des Rückdeckungsvermögens betragen TEUR 1.242.

Sonstige Rückstellungen

Unter den sonstigen Rückstellungen sind u. a. die Aufwendungen für Urlaubsverpflichtungen und noch nicht erbrachte Leistungen, Tantiemen und Prämien, ausstehende Rechnungen sowie die Jahresabschluss- und Prüfungskosten und alle anderen Verpflichtungen, Verluste und Risiken ausgewiesen, die bis zum Ende des Geschäftsjahres entstanden sind.

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte gesichert; mit Ausnahme der üblichen Eigentumsvorbehalte der Lieferanten.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben Verpflichtungen aus Mietverträgen in Höhe von TEUR 482 p.a. für die Büroräume in Essen bestehen Verpflichtungen aus Mietverträgen für die Büroräume in Hamburg und Leinfelden-Echterdingen.

Daneben wurden Dienstleistungsverträge mit zwei nahestehenden Unternehmen in Bezug auf Softwareentwicklung und Produktmanagement sowie in Bezug auf Personalmanagement und Personalwesen geschlossen, die i. H. v. TEUR 125 p. a. bzw. TEUR 720 p.a. valutieren.

Des Weitern bestehen Verpflichtungen aus diversen Lizenz- und Leasingverträgen, die jedoch aufgrund der Laufzeit und des Volumens für die Beurteilung der Finanzlage der Gesellschaft nicht von Bedeutung sind.

3 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.

Zinsaufwendungen

Unter den Zinsaufwendungen wird mit TEUR 31 (Vj. TEUR 38) der Zinsanteil aus der Abzinsung der Pensionsrückstellung ausgewiesen.

C Sonstige Pflichtangaben

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung wurde im Geschäftsjahr von:

Frau Gunda Cassens-Röhrig bis zum 30.06.2022

Frau Katharina Van Meenen - Röhrig

Herrn Mischa Wittek

Dr. Olaf Zwintzscher

Dr. Ignace Van Meenen, ab 01.08.2022

wahrgenommen.

Die Geschäftsführer sind einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im Geschäftsjahr T€ 876. Hinsichtlich der Angabe der Bezüge ehemaliger Organmitglieder wird von der Befreiungsmöglichkeit des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

An ein Mitglied der Geschäftsführung wurde im Jahr 2022 ein verzinsliches Darlehen (Zinssatz 3 % p.a.) mit einer Restlaufzeit bis zum 31. Dezember 2025 ausgegeben, welches zum Bilanzstichtag mit TEUR 219 valutiert.

Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter

Im Berichtsjahr waren neben den Geschäftsführern durchschnittlich 158 (Vorjahr: 153) Arbeitnehmer zuzüglich 6 (Vorjahr: 9) Auszubildende beschäftigt. Zusätzlich wurden freie Mitarbeiter beschäftigt.

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage nach dem Bilanzstichtag sind nicht eingetreten.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresüberschuss 2022 vollständig auf neue Rechnung vorzutragen.

Aufstellung des Anteilsbesitzes

Folgende Beteiligungen werden von der GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH gehalten:

Name	Sitz	Anteil am Kapital (%)	Eigenkapital	Jahresergebnis	Letzter vorliegender Jahresabschluss
GFOS Technologieberatung GmbH	Essen	65,0	TEUR 174	TEUR 241	31.12.2022
GFOS Schweiz AG ^*)	Hünenberg	88,0	TEUR 149	TEUR 101	31.12.2022

^*) Die Gesellschaft wurde mit Urkunde vom 12.12.2012 gegründet; die Umrechnung des auf CHF lautenden Jahresabschlusses erfolgte zum Kurs von 1 CHF = 1,0106 EUR.

Essen, den 15. Juni 2023

GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH

Katharina Van Meenen - Röhrig

Mischa Wittek

Dr. Olaf Zwintzscher

Dr. Ignace Van Meenen

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 15.06.2023 festgestellt.

Der Bestätigungsvermerk bezieht sich auf den vollständig geprüften Jahresabschluss (§ 328 Abs. 1 a Satz 2 HGB).

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH, Essen

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der GFOS Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung mbH, Essen - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

- identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Essen, den 15. Juni 2023

NICON GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Nickel, Wirtschaftsprüfer

Langhoff, Wirtschaftsprüfer