BMZ Holding GmbH

Karlstein am Main

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Inhaltsverzeichnis

A. Konzernlagebericht

B. Konzernabschluss der BMZ Holding GmbH

I. Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

II. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 (Aktiva)

III. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 (Passiva)

IV. Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

V. Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2022

VI. Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2021

VII. Konzernanhang zum 31. Dezember 2022

KONZERNLAGEBERICHT

A. Konzernlagebericht

I. Grundlagen des Konzerns

II. Wirtschaftsbericht

II.1. Gesamtwirtschaftliche sowie Branchen- und Marktentwicklung

II.2. Geschäftsverlauf

II.3. Lage des Konzerns

II.4. Gesamtaussage

III. Chancen- und Risikobericht

III.1. Risikobericht

III.2. Chancenbericht

III.3. Gesamtaussage

IV. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

V. Nichtfinanzielle Angaben

VI. Forschungs- und Entwicklungsbericht

VII. Prognosebericht

I. Grundlagen des Konzerns

Als Systemanbieter und Spezialist für intelligente Speicherlösungen hat sich die BMZ-Gruppe seit dem Jahr 1994 zu einem führenden globalen Batterie-Experten in Design und Konstruktion von Batteriesystemen entwickelt.

Die BMZ-Gruppe, einschließlich der at-Equity einbezogenen KION Battery Systems GmbH (KBS), entwickelt und produziert High-Tech-Batteriesysteme für E-Mobility, Drive Systems, Storage, Medical- und Industrial-Anwendungen sowie Power- und Garden-Tools, die weltweit in den unterschiedlichsten Produkten bekannter Marken verbaut werden. Die Anwendungen reichen dabei von Elektro-Fahrzeugen, Gabelstaplern, E-Bikes, Energy Storage Systemen, portablen medizinischen Geräten bis zu elektrischen Gartenscheren, Bohrmaschinen und Akkuschraubern. Des Weiteren bietet die BMZ-Gruppe entsprechende Services in Form von Labor- und Zertifizierungsdienstleistungen an.

Innerhalb der BMZ-Gruppe verfügen neben der BMZ Germany GmbH in Karlstein am Main, die BMZ Poland Sp.z.o.o. in Gliwice/Polen, die BMZ Company Ltd. in Shenzhen/China und die BMZ Inc. mit Standort Virginia Beach/USA über Produktionskapazitäten. Mit der Übernahme der Schütz Kunstofftechnik GmbH zum 1.12.2022 verfügt die BMZ-Gruppe nunmehr auch über eine Produktionsgesellschaft für Spritzguss mit angeschlossenem Werkzeugbau. An allen Produktionsstandorten wurde auch während des Geschäftsjahres 2022 in den Ausbau der Produktionskapazitäten investiert, um das weitere Unternehmenswachstum zu sichern. Die Idee dahinter ist, den international aufgestellten Kunden Produkte in deren lokalen Märkten (Europa, Asien, Nord-Amerika) anbieten zu können, um flexibel auf Nachfrageschwankungen reagieren und Supply-Chain-Kosten minimieren zu können. Parallel sollen die ausländischen Schwestergesellschaften eigene Entwicklungsabteilungen und Sales-Teams weiter verstärken, um in den lokalen Märkten eigene Kunden mit ihren spezifischen Produktanforderungen akquirieren zu können.

Die Konstruktion, Produktion und Vermarktung universeller und kundenspezifischer Batterielösungen wird ergänzt durch Zertifizierungen, Dienstleistungen, Entsorgung und die Entwicklung von Zukunftstechnologien und innovativen Produkten.

Die von BMZ benötigten Vorprodukte sind insbesondere Batteriezellen und Elektronikkomponenten (Batteriemanagementsysteme in Form von bestückten Leiterplatten), aber auch konfektionierte Kabelsätze, Kunststoffgehäuse und in zunehmendem Maße Metallbauteile. Zellen werden überwiegend in China, geringere Mengen auch aus Japan und Südkorea, beschafft. Die übrigen Komponenten kommen teilweise aus China, teilweise aus Europa.

Bei den Kunden von BMZ handelt es sich hauptsächlich um Business to Business-Kunden, teilweise um Global Player, teilweise - im Bereich der Fahrradhändler - um regionale Kunden. Die auf die speziellen Kundenwünsche angepassten Batteriepacks von der BMZ werden bei den Kunden in deren eigene Applikationen oder Endgeräte eingebaut, so dass die Marke BMZ bei Endkunden kaum präsent ist. Im Marktsegment der eBikes sind die elektronischen Komponenten der BMZ (Batteriepack, Motor und Ladegerät) zumeist die teuerste Komponente im Endprodukt. Regional sind die Kunden hauptsächlich in Deutschland oder dem Rest von Europa ansässig, wobei einige Global-Player-Kunden auch Tochtergesellschaften in Asien oder Nordamerika unterhalten.

II. Wirtschaftsbericht

II.1. Gesamtwirtschaftliche sowie Branchen- und Marktentwicklung

Im Gesamtjahr 2022 stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemäß dem Statistischen Bundesamt in Deutschland um 1,9 %. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen. Hinzu kommen Material- und Lieferengpässe und steigende Preise für Nahrungsmittel. Die Inflationsrate im Jahr 2022 hat sich im Jahresdurchschnitt auf 7,9 % gegenüber 2021 erhöht. Es wird erwartet, dass die weltweite Inflation im Jahr 2023 zurückgeht, aber in der EU und im Euroraum hoch bleibt, bevor sie sich 2024 abschwächt. Die hohen Energiepreise und die immer noch eingeschränkte Verfügbarkeit von Vorprodukten bremsten auch die Wirtschaftsleistung im verarbeitenden Gewerbe, die im Vorjahresvergleich kaum zunahm (+0,2 %). Die Energieprodukte verteuerten sich 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 34,7 %, nach einem Anstieg um 10,4 % im Jahr 2021. Für die Verbraucherinnen und Verbraucher gab es 2022 kräftige Preiserhöhungen bei der Haushaltsenergie (+39,1 %). Besonders deutlich erhöhten sich die Preise für leichtes Heizöl (+87,0 %) und Erdgas (+64,8 %). Auch andere Haushaltsenergieprodukte wurden teurer, zum Beispiel kostete Strom 20,1 % mehr als ein Jahr zuvor. Kraftstoffe verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 26,8 %, betroffen waren alle Kraftstoffsorten, aber im unterschiedlichen Ausmaß (zum Beispiel Diesel: +39,6 %; Super: +21,8 %). Die Entlastungsmaßnahmen aufgrund der hohen Energiepreise milderten die Teuerung von Energie im Jahresverlauf temporär ab. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise hätte die Jahresteuerungsrate 2022 nur bei +4,9 % gelegen. Das Verarbeitende Gewerbe litt vor allem in der ersten Jahreshälfte 2022 wie schon im Jahr 2021 unter gestörten internationalen Lieferketten. Hinzu kam der massive Anstieg der Energiepreise infolge des Kriegs in der Ukraine. Die Arbeitslosenquote hat sich von durchschnittlich 5,7% im Vorjahr auf 5,3% reduziert.

Im Dezember 2022 wurden Waren im Wert von 57,2 Milliarden Euro in Drittstaaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2021 stiegen die Exporte um 6,7 %. Dieser wertmäßige Anstieg ist auch vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise zu sehen.

Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren auch im Dezember 2022 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 12,4 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Dezember 2021 um 16,1 %. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 8,4 Milliarden Euro exportiert, das waren 0,6 % weniger als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen im Vorjahresvergleich um 2,3 % auf 5,0 Milliarden Euro.

Die Exporte nach Russland sind gegenüber dem Vorjahresmonat um 59,1 % gesunken.

Angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges ist das Wachstum im Jahr 2022 in der EU besser ausgefallen als zuvor prognostiziert. Im Vergleich zur Sommerprognose bedeutet dies eine Aufwärtskorrektur um fast einen Prozentpunkt für 2022 und mehr als zwei Punkte für 2023. Die Revisionen spiegeln vor allem die deutlich höheren Großhandelspreise für Gas und Strom widerwider, die Druck auf die Endkundenenergiepreise sowie auf die meisten Waren und Dienstleistungen im Warenkorb ausüben. Trotz des schwierigen Umfelds hat sich der Arbeitsmarkt weiterhin gut entwickelt: Beschäftigung und Erwerbsbeteiligung sind so hoch wie nie zuvor und die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Dank des kräftigen Wirtschaftswachstums wurden in der ersten Jahreshälfte 2022 netto zwei Millionen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, wodurch die Zahl der Erwerbstätigen in der EU auf ein Allzeithoch von 213,4 Millionen stieg.

Das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts in den USA sank gemäß STATISTA.com auf rund 1,6% gegenüber dem Vorjahr.

Ungeachtet der aktuell schwachen Konjunkturdaten befindet sich der Markt der Batteriesysteme auf Lithium-Ionen-Basis auf einem mittel- bis langfristigen Wachstumstrend, blickt man auf die ansteigende Nachfrage nach mit Batterien ausgestatteten Maschinen, Werkzeugen, medizintechnischen Geräten, Last- und Personenfahrzeugen und Haushaltsgeräten. Durch die Elektrifizierung von Haushalts-, Handwerks-, Logistik- und Medizintechnik wächst die Nachfrage nach sicheren und leistungsstarken Akkus kontinuierlich und erfährt einen zusätzlichen Schub durch die Weiterentwicklung bewährter Anwendungen und die Entwicklung neuer Anwendungen.

E-Bikes und Electric Vehicles treiben weiterhin verstärkt die Nachfrage an. Wir sehen zunehmend aber auch Anwendungen im industriellen Bereich (Kehrfahrzeuge, Hubkräne). Die hohen Emissionsreduzierungsziele der EU sorgen dafür, dass die Energie- und Verkehrswende massiv vorangetrieben werden.

Im Bereich der Heimspeicher zeigt sich im Rückblick auf das Jahr 2022 ein grundsätzlich positiver Trend. Über alle Branchen und Segmente ist der Energiespeichermarkt gewachsen. Wachstumstreiber sind Trends wie Systemintegration, flexible Sektor-Kopplung und Elektromobilität, insbesondere in den Bereichen Haushalt und Gewerbe. Heimspeicher etablieren sich mittlerweile in privaten Haushalten und sorgenin privaten Haushalten und sorgen für eine sichere Eigenversorgung mit grüner Energie in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität.

Die generelle Verfügbarkeit von Lithium-Ionen-Zellen ist nach massiven Kapazitätserweiterungen namhafter Hersteller in Asien bis auf spezielle Batteriezelltypen nicht mehr das bestimmende Thema, lediglich hinsichtlich der Beschaffungslogistik ergeben sich im aktuellen Umfeld Schwierigkeiten. Produktionskapazitäten für Zellen werden wie in der Vergangenheit ausschließlich von wenigen japanischen, koreanischen und zunehmend chinesischen Konzernen bereitgestellt. Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Verminderung der Abhängigkeit von asiatischen Zelllieferanten begrüßen wir die Produktion von Batteriezellen auch in Europa bzw. Deutschland. Hierbei etabliert sich Deutschland zunehmend als Standort für zukünftige Giga-Factorys in Bezug auf die Batteriezellfertigung in großem Maßstab. Die geplanten Projekte von CATL in Thüringen, FARASIS in Sachsen-Anhalt, S-VOLT im Saarland, NORTHVOLT 2 in Salzgitter oder PSA in Rheinland-Pfalz zeigen, dass auch Deutschland ganz offensichtlich ein attraktives Umfeld für innovative Unternehmen in diesem Bereich bietet. Realistischerweise müssen wir aber davon ausgehen, dass noch einige Jahre vergehen werden, bis die aufgezeigten Projekte soweit umgesetzt sind, dass die BMZ bedeutsame Mengen von Batteriezellen aus Europa sourcen kann.

II.2. Geschäftsverlauf

Das Jahr 2022 war vom starken Umsatzwachstum geprägt, die Produktionskapazitäten wurden durch das Einbringen neuer Linien und durch verstärkte Automatisierung erweitert. Der Umsatz der BMZ-Gruppe stieg dabei von 410,9 Mio. EUR auf 544,7 Mio. EUR.

Mit der Besetzung weiterer neuer Märkte hat die BMZ-Gruppe in den vergangenen Jahren, mit Ausnahme des Geschäftsjahres 2020, ihre Umsätze stetig steigern können. Mit diesem Umsatzvolumen ist die BMZ-Gruppe zu einem der europäischen Markt- und Technologieführer in der Branche aufgestiegen und kann deutlich von Skaleneffekten profitieren.

Auch die strategische Ausrichtung des Konzerns wurde weiter ausgebaut, da sich mit der SKion GmbH mit Sitz in Bad Homburg ein strategischer Investor an dem Konzern mit 20% beteiligt hat um somit die Positionierung gerade im Feld wichtiger Zukunftsthemen rund um die Bremsung des Klimawandels via Energie- und Verkehrswende weiter auszubauen.

Die Umsatz- und Ertragssituation des Konzerns hat sich im Jahr 2022 deutlich positiv entwickelt und liegt im Rahmen der Erwartungen, die im letztjährigen Geschäftsbericht beschrieben worden sind.

II.3. Lage des Konzerns

Die bedeutsamsten Leistungsindikatoren zur Steuerung des Konzerns waren im Geschäftsjahr 2022 die Umsatzerlöse und die EBIT-Marge.

3.1. Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich zum 31.12.2022 um 122,5 Mio. EUR bzw. 32,5% auf 500,0 Mio. EUR erhöht.

Dies ist im Wesentlichen auf den Aufbau der Vorratsbestände von 143,7 Mio. EUR auf 201,8 Mio. EUR zurückzuführen. Das Hochfahren der Bestände erwies sich als notwendig, um die Lieferfähigkeit der BMZ auch während der globalen Supply Chain Krise zu gewährleisten. Engpässe gab zu Beginn des Jahres insbesondere bei Zellen und im weiteren Verlauf des Jahres bei elektronische Komponenten und bei internationalen Transportdienstleistungen. Entsprechend ist die Lagerumschlagshäufigkeit von 3,2 /Jahr (Vorjahr 3,5/Jahr) gesunken. Dies ist gleichbedeutend mit einer Lagerreichweite von durchschnittlich 127 Tagen (Vorjahr 83 Tagen).

Aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumens, insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2022, haben sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von 50,0 Mio. EUR auf 113,0 Mio. EUR erhöht. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte stiegen, insbesondere bedingt durch kurzfristige Geldmittelanlagen in Wertpapiere, um 2,1 Mio. EUR an. Bedingt durch höhere geleistete Anzahlungen an Lieferanten zur Sicherung des garantierten Erhalts der bestellten Vorprodukte bzw. vereinbarter Teilzahlungen für Projekte mit einer längeren Zeitspanne stiegen auch die sonstigen Vermögenswerte um 3,6 Mio. EUR auf 22,5 Mio. EUR an.

3.2. Ertragslage

Die Umsatzerlöse lagen im Geschäftsjahr 2022 bei 544,7 Mio. EUR, so dass im Vergleich zum Vorjahr bei 410,9 Mio. EUR ein Anstieg um 32,6% zu verzeichnen ist. Dieser Anstieg der Umsätze ist im Wesentlichen auf den Anstieg im Green Energy Bereich zurückzuführen.

Die Umsatzerlöse nach Herkunftsland verteilen sich auf folgende Regionen:

in TEUR	2022	2021
EMEA ^*	463.092	336.849
AMER ^*	21.144	12.896
APAC ^*	60.430	61.105
Gesamt	544.667	410.851

( ^* EMEA: Europa, naher Osten, Afrika; AMER: Nord- und Südamerika; APAC: Ostasien, Südostasien, Australien und Ozeanien)

Die Umsatzerlöse in APAC konnten trotz Covid und Supply Chain Krise im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert werden. Die Umsatzerlöse in EMEA und AMER konnten einen starken Anstieg verzeichnen und von der Energiewende im Green Energy Bereich profitieren und damit einhergehend konnte die BMZ-Gruppe einen Umsatzanstieg von insgesamt 133,8 Mio. EUR erzielen.

Die Umsatzerlöse verteilen sich auf folgende Produktgruppen:

in TEUR	2022	2021
e-Mobility	81.162	53.330
e-Bike	30.875	41.015
Green Energy	150.524	83.477
Power & Garden Tool	198.112	139.856
Medical	18.394	16.669
Industrial	65.600	76.505
Gesamt	544.667	410.851

In den einzelnen Produktgruppen zeigt sich insbesondere bei den umsatzstärksten Produkten im Bereich Power & Garden Tool nach dem starken Rückgang im Vorjahr eine deutliche Erholung und damit einhergehend ein Anstieg um 58,3 Mio. EUR. Gleichermaßen und in Einklang mit der zunehmenden Ausrichtung des Geschäftsmodells auf Speicherlösungen haben sich die Umsatzerlöse im Bereich Green Energy nach dem bereits erfolgten Anstieg im Vorjahr noch einmal um 67,0 Mio. EUR erhöht.

Im Jahresdurchschnitt sank die Materialquote (Aufwendungen für Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren im Verhältnis zu den Umsatzerlösen und Bestandsveränderung) marginal von 73,7% im Vorjahr auf 71,6% im aktuellen Geschäftsjahr, insbesondere bedingt durch den geänderten Produktmix.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich um 2,3 Mio. EUR auf 7,0 Mio. EUR. In den sonstigen betrieblichen Erträgen finden sich die Weiterbelastung an Kunden für die Teilnahme am Battery Expert Forum, welches im Vorjahr aufgrund von Covid nicht stattfinden konnte. Einhergehend mit dem Umsatzanstieg erhöhten sich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 8,3 Mio. EUR auf 36,8 Mio. EUR, da die Steigerung der Produktionskapazität mit Fremdpersonal erreicht wurde und zusätzliche Lagerflächen angemietet wurden. Kosten für das Ausrichten des Battery Expert Forums wurden in den sonstigen betrieblichen Auswendungen erfasst.

Die aktivierten Eigenleistungen betrugen 2,7 Mio. EUR (Vorjahr 4,1 Mio. EUR) und zeigen den normalen Umfang fertiggestellter Bau- und Entwicklungsprojekte.

Die Personalquote (Personalaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) konnte unter Vorjahresniveau gesenkt werden und liegt bei 12,8% (Vorjahr 14,3%). Absolut stieg der Personalaufwand um 11,2 Mio. EUR auf 69,9 Mio. EUR, bedingt durch den umsatzbedingten Anstieg des Personalbestands und des Lohn- und Gehaltsniveaus. Dennoch konnte die EBIT-Marge verbessert werden, da der Personalaufwand unterproportional zum Umsatz angestiegen ist.

Aufgrund der anhaltenden Investitionen in das Anlagevermögen erhöhten sich die Abschreibungen um 1,6 Mio. EUR auf 13,6 Mio. EUR.

Die KBS konnte im Jahr 2022 ein Umsatz- und Ergebniswachstum verzeichnen. Das positive Ergebnis der KBS im Jahr 2022 konnte den Beteiligungsbuchwert übersteigenden Verlust des Vorjahres kompensieren, weshalb der Anteil am Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen 2,3 Mio. EUR beträgt (Vorjahr 0,0 Mio. EUR).

Bezogen auf die Regionen konnte somit in EMEA, bedingt durch die oben beschriebenen Effekte, bei gestiegenen Umsatzerlösen das EBIT von 22,0 Mio. EUR im Vorjahr auf 31,8 Mio. EUR gesteigert werden. In APAC konnte das EBIT von 7,5 Mio. EUR im Vorjahr auf 10,8 Mio. EUR wegen des geänderten Produktmix und der Effizienzverbesserungen gesteigert werden. Das EBIT in AMER ist bei gestiegenen Umsatzerlösen mit 0,7 Mio. EUR leicht gestiegen.

Die EBIT-Marge (betriebliches Ergebnis im Verhältnis zu den Umsatzerlösen) liegt bei 8,1% (Vorjahr 6,8%), die Eigenkapitalrentabilität (Ergebnis vor Steuern im Verhältnis zum Eigenkapital) bei 19,6% (Vorjahr 21,8%) und die Gesamtkapitalrentabilität (betriebliches Ergebnis im Verhältnis zur Bilanzsumme) bei 8,8% (Vorjahr 7,4%).

Das Finanzergebnis, der Saldo von Finanzerträgen zu Finanzaufwendungen, verschlechterte sich von -1,6 Mio. EUR im Vorjahr auf -4,5 Mio. EUR, insbesondere aufgrund der Erhöhung der Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens und der gestiegenen Zinsen am Kapitalmarkt.

Das Ergebnis nach Steuern stieg um 60,2% von 21,1 Mio. EUR auf 33,8 Mio. EUR.

3.3. Finanzlage

Auf der Passivseite beträgt das Eigenkapital zum 31.12.2022 202,4 Mio. EUR bzw. 40,5% der Bilanzsumme (Vorjahr 120,3 Mio. EUR bzw. 31,9%). Dies ging einher mit der Erhöhung des Eigenkapitals in die freie Kapitalrücklage von 50 Mio. EUR durch den strategischen Partner SKion GmbH. Das positive Ergebnis der BMZ Gruppe hat außerdem zum Anstieg des Eigenkapitals geführt. Die Finanzverbindlichkeiten sind von 134,2 Mio. EUR auf 154,8 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg um 20,6 Mio. EUR resultierte aus der Aufnahme eines Bankdarlehens bei der BMZ Holding GmbH. Im Einklang mit dem Anstieg der Vorräte stiegen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 14,6 Mio. EUR auf 93,4 Mio. EUR an. Die Vertragsverbindlichkeiten sanken, insbesondere bedingt durch niedrigere erhaltene Anzahlungen, von 21,9 Mio. EUR im Vorjahr auf 19,8 Mio. EUR zum Bilanzstichtag 31.12.2022 an. Die sonstigen Schulden erhöhten sich von 13,4 Mio. EUR auf 15,7 Mio. EUR, insbesondere aufgrund höherer Steuerverbindlichkeiten.

Die Mittel des im Jahr 2018 aufgenommenen Schuldscheindarlehens über EUR 120,0 Mio. wurden zur Finanzierung der Investitionen in Produktionsstandorte genutzt und sowie in Teilbeträgen an produzierende Schwestergesellschaften in Polen und den USA weitergereicht. Die Refinanzierung über das Geschäftsjahr hinaus ist durch Erhöhung der Kreditlinien, ein neues Factoring-Programm sowie durch einer neuen Vermarktungsphase für weitere Schuldscheindarlehen gesichert.

Die von der BMZ Germany GmbH bilanzierten Darlehensbeträge der KFW wurden im Geschäftsjahr 2022 vollständig getilgt durch gegenläufige Aufnahme von Darlehen der DZ Bank. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betragen zum 31.12.2022 EUR 147,2 Mio. (Vorjahr 122,6 Mio.).

Bestehende Betriebsmittelkreditlinien decken absehbare Zahlungsspitzen ausreichend ab. Am 31.12.2022 beliefen sich die zur Verfügung stehenden kurzfristigen Linien für die BMZ-Gruppe auf insgesamt 86,1 Mio. EUR (BMZ Germany: 60,0 Mio. EUR, BMZ Poland: 21,9 Mio. EUR, BMZ China 4,2 Mio. EUR). Zum Stichtag 31.12.2022 wurden keine der Betriebsmittelkreditlinien in Anspruch genommen.

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aus Bankdarlehen beliefen sich zum Stichtag insgesamt auf 147,2 Mio. EUR, denen flüssige Mittel von 12,3 Mio. EUR entgegenstehen.

Als weitere Finanzierungsmaßnahme nutzte die BMZ Germany GmbH seit Mitte 2020 bis Ende 2022 ein ABCP-Factoring Programm mit einem maximalen Programmlimit von EUR 17,0 Mio. Dieses wurde zum 31.12.2022 gekündigt und entsprechend war keine Bilanzposten mehr zu bilanzieren. Das ABCP-Factoring Programm wird abgelöst durch ein neues Factoring Programm, welches im April 2023 mit einer Höhe von 20 Mio. ausgerollt wird.

Zum Zwecke der Reduzierung der Kapitalbindung nutzt die BMZ-Gruppe des Weiteren Mietvereinbarungen, im Wesentlichen für Bürogebäude, aber auch für Technische Anlagen, Maschinen und Geschäftsausstattung. Die Leasingverbindlichkeiten betragen zum Stichtag 31.12.2022 7,1 Mio. EUR (Vorjahr 7,2 Mio. EUR).

Die durchschnittliche Umschlagshäufigkeit der Forderungen (days sales outstanding) liegt bei 55 Tagen zum Stichtag 31.12.2022. Das Vorjahr lag bei 38 Tagen. Der Anstieg ist auf Vereinbarungen von längeren Zahlungszielen und eine größere Forderung gegenüber einigen Großkunden zurückzuführen. Im Rahmen unseres Forderungsmanagements sind wir stark bestrebt, die Forderungslaufzeit unserer Forderung zu verkürzen.

Der Konzern hat im Geschäftsjahr 2022 einen Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von -52,3 Mio. EUR erwirtschaftet. Dabei standen dem positiven Effekt aus dem Jahresergebnis mit gegenläufiger Wirkung der Aufbau der Vorratsbestände und der Kundenforderungen entgegen. Durch die eingezahlte Kapitalrücklage der SKion GmbH konnten strategische Investitionen zur Erweiterung der Geschäftsbetriebe genutzt und strategische Allianzen weiter ausgebaut werden. Aufgrund der durchgeführten Investitionen, insbesondere in die Produktionsausstattung an den operativ tätigen Standorten sowie der kurzfristigen Disposition von verfügbaren Finanzmitteln, ergab sich ein Cashflow aus der Investitionstätigkeit in Höhe von -19,8 Mio. EUR. Die Einzahlung in die Kapitalrücklage durch SKion GmbH und Aufnahme von Bankdarlehen führten im Wesentlichen zu einem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 62,2 Mio. EUR. In Summe führt dies zu einer Veränderung der Finanzmittel von 22,4 Mio. EUR im Vorjahr auf 12,3 Mio. EUR zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres.

Die Liquidität war im gesamten Wirtschaftsjahr 2022 und in den ersten Monaten des Folgejahres in hinreichendem Maße gesichert. Vor diesem Hintergrund war der BMZ-Konzern jederzeit in der Lage, seinen fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

3.4. Gesamtaussage

In der Vorjahresprognose hat die BMZ-Gruppe einen deutlich gesteigerten Umsatz bei einer EBIT-Marge im einstelligen Prozentbereich dargestellt unter der Voraussetzung einer engpassfreien Lieferkette. Mit einem Umsatz von 544,7 Mio. EUR konnte die im Vorjahr getroffene Prognose gehalten werden, obwohl die BMZ-Gruppe von zeitweisen Lieferengpässen betroffen war. Das operative Ergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr um 16,4 Mio. EUR gestiegen. Das prognostizierte Einpendeln der EBIT-Marge im positiven einstelligen Prozentbereich bei steigendem Umsatz konnte mit 8,1% erreicht werden. Die Geschäftsführung wertet dies als Indikator, dass die eingeleiteten Maßnahmen zur Erlangung einer höheren Ertragskraft der BMZ-Gruppe Wirkung zeigen, und ist mit der Geschäftsentwicklung im Jahr 2022 unter den gegebenen Umständen insgesamt zufrieden.

III. Chancen- und Risikobericht

III.1. Risikobericht

Der zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Berichtes herrschende Ukraine-Krieg wird weiterhin Folgen auf unsere Kunden, aber auch unsere Lieferanten haben, die wir noch nicht klar einschätzen können.

Um Risiken in der Finanzierung und der Liquidität rechtzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können, ist ein Controlling mit entsprechendem Berichtswesen und monatlicher Ergebnisanalyse, Erfolgs- und Liquiditätsplanung und Kennzahlensystemen eingerichtet. Neben regelmäßigen Meetings auf Gruppen-, Management- und Abteilungsleiterebene ist ein monatliches Kennzahlen-Reporting etabliert, dass die finanzielle Performance der BMZ-Gruppe anzeigt und dem Management und bestimmten externen Stakeholdern als Entscheidungsgrundlage vorliegt. Im Anschluss an die Erörterung der finanziellen Risiken werden in den regelmäßigen Management Meetings auch die weiteren Risikoarten besprochen und bei Notwendigkeit Maßnahmen beschlossen.

Den bestehenden Risiken bei Forderungsausfällen begegnet die BMZ-Gruppe durch Vorgabe und Überwachung von Zahlungszielen und einem aktiven Forderungsmanagement. Besondere Forderungsausfallrisiken bei Großkunden (Klumpenausfallrisiken) bestehen dagegen nicht.

Branchenspezifische Risiken

Risiken aus der Veränderung des Marktes durch Trendverlagerungen, substituierende Produkte, außerordentlichen Konkurrenzdruck oder Abhängigkeit von wenigen Kunden oder beschränkte Absatzmärkte, sind kurzfristig wenig wahrscheinlich. Darüber hinausführende strategische Risiken, die sich aus strategischen Allianzen und die Verfügbarkeit von notwendigen Lizenzen und Konzessionen ergeben, werden als mittel und unwahrscheinlich bewertet. Mittel- und langfristig werden diese möglichen Veränderungen bei der strategischen Ausrichtung der BMZ-Gruppe und bei der Entscheidungsfindung zur langfristigen Positionierung berücksichtigt. Diese branchenspezifischen Risiken bewertet die Geschäftsführung aktuell als gering, die Eintrittswahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich. Die Einschätzung dieser Risiken haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

Geopolitische Risiken

Als global agierendender Konzern sieht sich die BMZ-Gruppe einer zunehmenden Anzahl an geopolitischen Risiken ausgesetzt, welche die weltweite Wirtschaft beeinflussen. Besondere Relevanz stellt die aktuellen Entwicklungen des Ukraine-Krieges, gegenseitige Abhängigkeiten zwischen den USA und China, die zunehmende strategische Autonomie Europas, neue Technologien und Datensicherheit, eine strengere Klimapolitik, die Neuausrichtung der US-Politik sowie Wellen sozialer Unruhen dar.

Die wirtschaftlichen Aussichten sind nach wie vor mit Unsicherheiten behaftet. Die größte Bedrohung geht von ungünstigen Entwicklungen auf dem Gasmarkt und dem Risiko von Lieferengpässen aus. Auch eine länger anhaltende Inflation bleibt ein weiterer Risikofaktor. Abgesehen von den globalen Folgen des Konflikts, die als wahrscheinlich zu bewerten sind, schätzt die Geschäftsführung die direkten Auswirkungen auf das Geschäft der BMZ-Gruppe als gering ein, da weder Beschaffungs- noch Absatzseitig direkte regionale Beziehungen bestehen. Weitere Risiken wie die Unterbrechung der Energieversorgung und die bereits eingetroffene Realität einer brüchigen bis vollständig aufgelösten Lieferkette können sich jedoch indirekt auch auf unsere Lieferanten und Kunden auswirken.

Operative Risiken

Risiken in operativen Bereichen betreffen Mitarbeiterauswahl und -fortbildung, Produktion, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und IT, die allesamt schlussendlich auch entscheidenden Einfluss auf die Umsatzerlöse haben.

Im Bereich der Personalrisiken können insbesondere der Fachkräftemangel und der demografische Wandel, sowie die unterschiedlichen Ausbildungs- und Qualifizierungsstandards in den weltweiten Einheiten dazu führen, dass Stellen nicht, nicht adäquat oder nicht rechtzeitig besetzt werden. Um sich langfristig am Markt erfolgreich behaupten zu können, sind wir auf qualifizierte und motivierte Mitarbeiter angewiesen, was bei Fachkräftemangel das Risiko steigender Personalkosten birgt. Auch der Verlust von Wissensträgern und Führungskräfte in Schlüsselpositionen können sich negativ auf die Performance und das finanzielle Ergebnis des Konzerns auswirken.

In Bezug auf die IT-Risiken ist insbesondere die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Systemlandschaft von größter Bedeutung, da sich Störungen beim Betrieb negativ auf sämtliche Geschäftsprozesse auswirken können. Eine verstärkte Gefahr stellt dabei außerdem die Cyber-Wirtschaftskriminalität in Form von unbefugten Datenzugriffen und Datenverlust sowie Betriebsstörungen oder -unterbrechungen dar.

In allen operativen Bereichen werden als Prävention risikomindernde Prozesse, Verfahren und Kontrollen angewandt. Zusammen mit dem aktiven Management in steigenden Eskalationsstufen werden festgestellte Risiken so weit wie möglich beherrscht.

Mit Ausnahme der IT-Risiken, die als mittel eingestuft werden, werden die Auswirkungen der sonstigen operativen Risiken auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gering und unwahrscheinlich beurteilt. Die Risiken sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Beschaffungsrisiken

Qualitätsmängel in bezogenen Stoffen und Produktionsschritten stellen Risiken für die Kundenbeziehungen dar. Zur Erreichung der hohen Qualitätsanforderungen wurde ein entsprechendes Qualitätsmanagement aufgebaut, das auch von den positiven Anregungen aus Kunden-Audits profitiert.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die BMZ-Gruppe ist der ausreichende Zugang zu den zu verbauenden Rohstoffen. Insbesondere die Verfügbarkeit von Batteriezellen ist wichtige Voraussetzung für die Lieferfähigkeit. Auf dem Markt für Batteriezellen gab es im Jahr 2022 zeitweise eine Verknappungssituation, welcher BMZ durch strategisches Sourcing und Lagerhaltung weitgehend erfolgreich entgegenwirkte.

Mit der zeitweisen Verknappung auf den Beschaffungsmärkten war die BMZ-Gruppe mitunter gezwungen auch Preissteigerungen von bezogenen Waren zu akzeptieren. Diese Preissteigerungen konnten jedoch an die Kunden in Form von Preiserhöhungen weitergegeben werden.

Auch für 2023 rechnet die BMZ-Gruppe mit Preissteigerung insbesondere als Folge erhöhter Lohnkosten und erhöhter Energiekosten. Aufgrund der weiterhin starken Nachfrage nach Batterieprodukten ist davon auszugehen, dass auch diese Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen vollständig kompensiert werden können.

Insbesondere bedingt durch Engpässe in der Lieferkette, schätzen wir die Risiken aus Beschaffung als mittel und möglich ein. Die Einschätzung dieser Risiken hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert, da die Verknappung von Logistikkapazitäten auf den Weltmärkten auch weiterhin ein erhöhtes Risiko für das nachfolgende Geschäftsjahr darstellt.

Produktionsrisiken

Unsere Produktionsprozesse sind professionell gestaltet und gesteuert und werden kontinuierlich überprüft und verbessert. Dennoch können wir nicht gänzlich ausschließen, dass es zu ungeplanten Betriebsunterbrechungen kommt, z. B. durch Naturkatastrophen oder Großereignisse. Auch der Ausfall wichtiger Schlüsselanlagen kann trotz aller Vorsicht und präventiver Maßnahmen nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Ferner kann der Ausbruch von Epidemien in Ländern, in denen BMZ Produktionswerke hat, ebenfalls zu Produktionsunterbrechungen führen, die nicht von uns beeinflusst werden können.

Ein potenziell sich veränderndes Risiko auf die Produktionsstandorte stellt zudem der Klimawandel dar. So könnten Hoch- bzw. Niedrigwasser, Hitzewellen oder Naturkatastrophen wie z.B. Erdbeben zu Schäden an eigenen Produktionsstandorten, aber auch die unserer Zulieferer, führen.

Der Verkauf und die Verwendung unserer Produkte setzen uns einem Risiko im Zusammenhang mit Produkthaftungsansprüchen aus. Produkthaftungsansprüche können entstehen, wenn unsere Produkte oder die Komponenten und Halbfertigprodukte, die wir in unsere Produkte einbauen, Verletzungen, Tod oder Sachschäden verursachen oder angeblich verursachen.

Aktuell stufen wir die potenziellen Auswirkungen dieser Risiken (Schadensausmaß) als gering und unwahrscheinlich ein. Das Risiko ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzielle Risiken ergeben sich vor allem aus dem weiteren Finanzierungsbedarf für ein zukünftiges Wachstum der Geschäftstätigkeit, des Working Capital ́s sowie der Investitionen in der Gruppe und aus Ausfallrisiken der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der Ausleihungen an assoziierte Unternehmen.

Als weltweit agierende Gesellschaft sind wir zudem zwangsläufig finanzwirtschaftlichen Risiken in Form von Schwankungen von Währungskursen, Zinssätzen und Marktpreisen ausgesetzt. Wesentliche Wechselkursschwankungen des Euro gegenüber anderen Währungen, insbesondere dem US-Dollar, könnten sich negativ auf unsere Gewinn- und Verlustrechnung auswirken. Siehe hierzu auch die Ausführungen unter "Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten".

Für das laufende Geschäftsjahr ist das Beschaffungsvolumen an Fremdwährungen angestiegen.

Zur Minderung der zukünftigen Risiken wird die BMZ-Gruppe verstärkt Finanzinstrumente zur Wechselkurssicherung nutzen.

Die im Jahr 2018 erfolgte Aufnahme des Schuldscheindarlehens sichert den kurz- und mittelfristigen Finanzierungsbedarf. Im Geschäftsjahr 2022 wurde ein neues Schuldscheindarlehen in Höhe von 20 Mio. EURO aufgenommen. Im Falle eines Kontrollwechsels wird den Gläubigern das Recht eingeräumt, die Finanzierung zu kündigen bzw. fällig zu stellen, soweit sich die beteiligten Parteien nicht auf eine Fortführung einigen können. Aktuell ergeben sich keine Anzeichen, die einer erfolgreichen Refinanzierung in einem solchen Falle entgegenstehen.

Sollten sich Turbulenzen an den Finanzmärkten oder nachhaltige Eintrübungen der Zukunftserwartungen in unseren Zielmärkten und -regionen ergeben und dadurch die Konjunktur abschwächen, könnte dies die wirtschaftliche Situation unserer Kunden sowie assoziierter Unternehmen und die Nachfrage nach unseren Produkten negativ beeinflussen. Daraus können für unser Unternehmen erhebliche Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätsrisiken entstehen. Uns bisher gewährte, aber befristete Betriebsmittelkreditlinien könnten in solchem Falle von unseren Kreditinstituten nicht mehr verlängert werden.

Zur Vermeidung von Forderungsausfällen ist ein umfassendes Debitorenmanagement eingerichtet, in dem Kreditauskünfte eingeholt, historische Daten aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, insbesondere zum Zahlungsverhalten, berücksichtigt und Bonitätsbeurteilungen von Kunden vorgenommen werden.

Insgesamt stufen wir das Schadensausmaß für die finanziellen Risiken als gering und die Eintrittswahrscheinlichkeit als unwahrscheinlich, jedoch aufgrund der Turbulenzen an den Finanzmärkten und Rezessionsängsten leicht ansteigend zum Vorjahr ein.

III.2. Chancenbericht

Um die erreichte hohe Kundenbindung beizubehalten, ist es für uns wichtig, auch weiterhin den Gedanken des Systemanbieters weiter zu verfolgen und in neue Technik- und Entwicklungskapazitäten zu investieren. Die von uns angebotenen Labor- und Zertifizierungsleistungen bieten uns Wettbewerbsvorteile gegenüber allen Mitbewerbern. Diese Vorteile gilt es weiter auszubauen.

Auf der Beschaffungsseite können wir, mit Ausnahme bei der Beschaffung von prismatischen Automotive-Batteriezellen, auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten zurückgreifen. Es werden neue und flexiblere Einkaufsquellen angestrebt, die Standortoptimierung forciert und durch Rationalisierungsmaßnahmen die Fertigungsprozesse effizienter gestaltet.

Hohe Absatzchancen ergeben sich durch die immer höhere Leistungsdichte der Batteriezellen, die damit ein immer größer werdendes Spektrum an Möglichkeiten der mobilen Anwendungen elektrischer Geräte hervorbringt. Insbesondere durch den wachsenden Markt der Elektro-Mobilität erwarten wir eine deutlich spürbare Zunahme von Kunden- und Projektzahlen. Neben dem Ersatz von Verbrennungsmotoren und kabelgebundenen Geräten durch batteriebetriebene Anwendungen, ergeben sich besondere Chancen für die BMZ-Gruppe durch die Tendenz, dass auch Bleisäure-Technologie beim Batteriebau in starkem Maße durch die Lithium-Ionen-Technologie verdrängt wird.

Unser Wachstum wird sich aufgrund der etablierten Technologie, unseres aktiven Kundenstammes und der neu aufgebauten Produktions- und Entwicklungskapazitäten in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. In der Entwicklung befinden sich weiterhin vielversprechende und innovative Projekte. Insbesondere im Bereich der Großbatterien erhalten wir mit anhaltend hoher Tendenz Anfragen aus den Bereichen Elektrobusse, Logistikfahrzeuge und Flurförderfahrzeuge. Aber auch in den traditionellen Anwendungen in den Bereichen Medizintechnik, Garten- und Haushaltsgeräte, Sport- und Freizeitgeräte und Anwendungen in der Elektromobilität, rechnen wir mit immer noch zunehmender Verbreitung von Batterielösungen.

Durch die stetig steigenden Klima- und Umweltauflagen, wie die notwendige Reduzierung der CO2-Emissionen, werden die Elektromobilität und der Heimspeichermarkt weiterwachsen. Hierbei ist die BMZ-Gruppe bestrebt, in diesem Wachstumsmarkt das Geschäftsmodell entsprechend weiter auszurichten und die Marktanteile weiter auszubauen.

Im Mittelpunkt steht der weitere Ausbau unserer Expertise als Systemlieferant und fachkundiger Ratgeber unserer Kunden weltweit. Diesem Anspruch möchten wir auch auf internationaler Ebene gerecht werden und sehen weitere Entwicklungsmöglichkeiten in den amerikanischen und asiatischen Märkten. Ein weiterer Ausbau unserer dort angesiedelten Schwestergesellschaften trägt zu lokaler Produktion und optimierten Logistikketten bei und wird auch die Marktposition der BMZ-Gruppe spürbar stärken.

Darüber hinaus werden wir unsere Produktpalette um weitere Technologien erweitern und vor allem die "Prüfsystemtechnik" und den Service weiter ausbauen. Um der steigenden Nachfrage nach Serviceleistungen unserer Kunden im Bereich E-Bikes Rechnung zu tragen, wurde ein eigenständiges Service-Center für die Händlernetze unserer Kunden in Deutschland in Betrieb genommen. Dieses Service-Center ist inzwischen gut am Markt etabliert, so dass es - neben dem E-Bike-Geschäft - auch Kundenaufträge von Automotive-Kunden erfolgreich abwickelt.

Die Verknappungssituation im Bereich der Batteriezellen kann für BMZ auch die Chance zur deutlichen Steigerung unserer Marktanteile bedeuten. Durch unsere Stellung als einer der größten Abnehmer von Zellen in Europa und unsere strategischen Partnerschaften mit Zellenherstellern hat BMZ einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen Wettbewerbern, die nicht über eine entsprechende Versorgungssicherheit verfügen. Diesen Vorteil wird BMZ zum weiteren Ausbau des Marktanteils nutzen.

III.3. Gesamtaussage

Das Risikoprofil unseres Marktumfeldes ist durch den Ukraine-Krieg beeinflusst. Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir weniger in dem schwierigen Wettbewerbsumfeld oder kurzfristig in steigenden Rohstoffpreisen, sondern eher in einer knappen Verfügbarkeit von Rohmaterialien wegen sehr guter Auslastung unserer Vorlieferanten oder den anhaltenden weltweiten Störungen von Lieferketten. Gegenmaßnahmen sind der Bezug von Zellen aus unterschiedlichen Ländern, Insourcing sowie Direktbezug von elektronischen Komponenten. Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität und der weiterhin sehr positiven Megatrends im Bereich von Batterielösungen, sehen wir uns für die Bewältigung der künftigen Risiken aber gut gerüstet. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

Chancen werden bei der Erweiterung der Heimspeicher-Systeme gesehen und das am Aufbau von Green Engergy antizipiert werden kann.

In der Gesamtsicht hat sich das Risiko- und Chancenprofil der BMZ-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.

IV. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den in den Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sowie Guthaben bei und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Weitere Währungsrisiken bestehen hauptsächlich bei der Warenbeschaffung durch die Kursschwankungen beim US-Dollar. Derzeit sichern wir diese Risiken teilweise durch ein Natural Hedging von Zahlungsein- bzw. -ausgängen in Fremdwährung ab. Es findet eine enge Überwachung der Zahlungsströme in USD statt, die wegen der langen Vorlauffristen bei der Rohmaterialbeschaffung und deren frühzeitiger zeitlicher Einteilung gut prognostizierbar sind. Überhänge bei US-Dollar-Bedarfen werden am Kapitalmarkt beschafft.

Im Rahmen der Schuldscheindarlehen ist BMZ mit drei Risiken konfrontiert: Zum einen ist ein Teil des Darlehensvertrages variabel verzinslich, so dass bei einer Steigerung des Zinsniveaus mit einer Erhöhung der Zinsaufwendungen für diesen Teil des Darlehens zu rechnen ist. Zum anderen ist ein Financial Covenant (Net Debt zu EBITDA) vereinbart, bei dessen Überschreitung die Zinskosten für die Darlehensinanspruchnahme um 50 Basispunkte steigen. Des Weiteren wird im April 2023 die erste Tranche in Höhe von 79,0 Mio. EUR fällig, hier besteht das Refinanzierungsrisiko. Die Refinanzierung über die Ausgabe eines Schuldscheindarlehen ist im März 2023 gestartet. Zusätzlich ist der Abschluss eines Factoring Programmes zwischen 20 Mio. EUR und 30,0 Mio. EUR in Umsetzung.

Risiken aus der kurzfristigen Geldmittelanlage in Wertpapiere ergeben sich insbesondere aus dem Marktpreisrisiko in Form von Schwankungen aufgrund sich ändernden Marktpreisen oder dem Ausfallrisiko des Kontrahenten.

V. Nichtfinanzielle Angaben

Es gibt aus dem Produktionsprozess keine wesentlichen umweltbelastenden Emissionen. Alle auftretenden Abfälle werden einer umweltgerechten Entsorgung durch zertifizierte Fachunternehmen oder dem herstellereigenen Batterieentsorgungssystem zugeführt.

Die Geschäftsleitung bedankt sich bei allen Mitarbeitenden der BMZ-Gruppe für die engagierte Mitarbeit bei der Fortführung der BMZ-Idee.

VI. Forschungs- und Entwicklungsbericht

BMZ hat seit 1994 Erfahrung in der Entwicklung und der Fertigung von kompletten Batteriesystemen. Dies erfordert die spezifischen Anforderungen der Endkunden an das Endprodukt aufzunehmen und in einer normgerechten technischen Lösung umzusetzen. Die Entwicklung und der Bau von komplexen Batteriesystemen umfasst die Auswahl der geeigneten Batteriezellen, die systemgerechte Verschaltung, die Konstruktion von Gehäusen und die Fertigung von Prototypen bis Kleinserien. Zur funktionalen Steuerung verfügt jede Batterie über ein Batteriemanagementsystem (BMS). Das BMS hat die Aufgabe die Batterie sicherheitstechnisch zu überwachen und einen störungsfreien Betrieb der Batterie in Kombination mit dem Endprodukt zu ermöglichen. Die innovativen BMS-Lösungen werden von BMZ selbst oder entsprechend in Auftragsfertigung entwickelt, sind maßgebend für die Sicherheit und die Langlebigkeit der Batteriesysteme und stellen eine wichtige Kernkompetenz dar.

Unsere Fähigkeiten zur technischen und kommerziellen Weiterentwicklung vorhandener Produkte und Systeme sowie andererseits Neuentwicklungen innovativer Produkte in enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten, wie den Batteriezellen-Herstellern, und unseren Kunden stellen einen wichtigen Erfolgsfaktor dar.

Das Entwicklungsteam, welches aus einer überwiegenden Anzahl von Ingenieuren und Systementwicklern besteht, umfasst am 31.12.2022 236 Mitarbeiter (Vorjahr 218 Mitarbeiter). Im Forschungs- und Entwicklungsbereich sind im Jahr 2022 weltweit Aufwendungen in Höhe von 13,9 Mio. EUR (Vorjahr 12,9 Mio. EUR) angefallen. Davon wurden im Jahr 2022 2,6 Mio. EUR an Entwicklungskosten aktiviert (Vorjahr 3,2 Mio. EUR). Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungsleistungen wurden in Höhe von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,1 Mio. EUR) verbucht.

VII. Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Eine genaue Prognose für das nächste Geschäftsjahr kann aufgrund der nach wie vor mit einem außergewöhnlichen Maß an Unsicherheiten behafteten wirtschaftlichen Aussichten nicht getroffen werden.

Engpässe bei der Energieversorgung und Lieferengpässe von Rohstoffen und Handelswaren belasten die Wirtschaft in allen Bereichen. Dadurch kann es unter anderem auch zu Einschränkungen bei Produktionsmöglichkeiten und Produktionskosten kommen.

Die Inflationsrate dürfte in 2023 zurückgehen, wird aber nach wie vor auf einem mittleren einstelligen Prozentsatz angenommen. Für das Jahr 2023 prognostiziert das DIHK keine Veränderung der Wirtschaftsleistung, das BIP soll auf dem Niveau des Vorjahres bleiben. Durch die steigenden Rohstoff- und Energiepreise ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine lassen die Geschäftserwartungen für das Jahr 2023 verhalten ausfallen. Die hohe Inflation drückt die Konsumlaune auf dem nationalen und internationalen Markt und beeinflusst die Geschäftslage deutscher Unternehmen.

Der Beschäftigungsaufbau wird gemäß Einschätzung der IFO nur zögernd in Gang kommen und die Arbeitslosenquote in den Jahren 2023 und 2024 bei 5,5% bzw. 5,3% liegen.

Durch diverse Entlastungspakete wird das Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr deutlich zunehmen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte die Leitzinsen und reagierte auf die hohen Inflationsraten im Euro-Währungsraum. Mit der Änderung des Leitzinses beeinflusst die Zentralbank die Geldmenge und die ökonomische Entwicklung im gesamten Währungsraum. Erhöht sich der Leitzinssatz, steigen die Kapitalmarktzinsen. Das dient zur Bekämpfung der Inflation. Eine Anhebung des Zinses bewirkt eine Geldverteuerung, die schließlich zur Geldverknappung führt. Die Anreize in der Privatwirtschaft sinken, Kredite aufzunehmen. Auf der anderen Seite werden verzinste Anlagen lukrativer. Gesamtwirtschaftlich gesehen führt die Leitzinssenkung zum Abkühlen der Konjunktur und ein Absenken der Inflationsrate. Die Sparrate steigt, die Investitionsrate sinkt.

In den Vereinigten Staaten von Amerika wird das Wachstum (BIP) von rund 1,6% im Jahr 2022 auf 0,9% im Jahr 2023 zurückgehen und im Jahr 2024 auf 1,5% steigen.

In China wird sich durch die Aufhebung der Beschränkungen zur Ausbreitung von Covid-19-Infektionen positiv auf die Konjunktur auswirken. Es wird mit einer Expansion der Gesamtwirtschaft im Jahr 2023 führen.

Im Vorjahr hatte China ein Wachstum von 5,5 Prozent angestrebt, dies in der Corona-Pandemie aber wegen der Belastungen durch Lockdowns, Zwangsquarantänen und Massentests letztlich verfehlt. So konnten 2022 nur drei Prozent erreicht werden. Zur Ankurbelung der Konjunktur ist daher auch eine etwas höhere Neuverschuldung geplant. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für dieses Jahr mit einem Wachstum von 4,4 Prozent.

Die EU-Kommission senkte ihre Vorhersage für das Wirtschaftswachstum 2023 nach unten auf 0,3 % in der EU und im Euroraum.

Das Bruttoinlandsprodukt der Welt wird gemäß IFO um 1,8% im Jahr 2023 und um 1,6% im Jahr 2024 expandieren.

Branchenspezifische Rahmenbedingungen

Das Segment Energy Storage System (Green Energy) hat sich rückblickend auf das Jahr 2022 positiv entwickelt. Der Energiespeichermarkt ist in allen Bereichen deutlich gewachsen. Neben den nach wie vor starken Trends im Bereich der flexiblen Sektorenkopplung sowie des klaren Bekenntnisses zur Elektromobilität, hat der Ukrainekrieg sowie die anschließende Energiekrise in Europa dem Speichermarkt einen zusätzlichen Schub gegeben. Energiespeicher sowohl im Bereich der Heimspeicher als auch als Gewerbe- und Industriespeicher erhöhen den Eigenverbrauch und zahlen auf eine sichere und autarke Eigenversorgung in den Sektoren Strom, Wärme und Elektromobilität ein.

Power & Garden Tools

Gemäß einem Bericht von Allied Market Research mit dem Titel "Electric Power Tools Market by Product Type, and End User Industry: Global Opportunity Analysis and Industry Forecast, 2021-2030" wird erwartet, dass der globale Markt für Elektrowerkzeuge von 24,1 Mrd. US-Dollar im Jahr 2020 auf voraussichtlich 49,2 Mrd. US-Dollar in 2030 ansteigen wird, womit im Prognosezeitraum eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 6,8 % zu verzeichnen ist.

Betrachtet man das Produkttypensegment, so hat das Segment der kabellosen Elektrowerkzeuge den größten Anteil, vor allem wegen der einfachen Handhabung und der Bequemlichkeit der Nutzung. Nach Endnutzerbranche dominiert das Bausegment den Markt, vor allem aufgrund der zunehmenden Vorliebe der Verbraucher für schnurlose Elektrowerkzeuge bei Bauarbeiten.

Der große Vorteil für den Einsatz von kabellosen Elektrowerkzeugen liegt insbesondere in abgelegenen Gebieten, in denen möglicherweise keine konstante Stromversorgung zur Verfügung steht. Darüber hinaus bieten die kabellosen Elektrowerkzeuge eingebaute Batterien, die im Vergleich zu pneumatischen und benzinbetriebenen Werkzeugen das Mitführen zusätzlicher Druckluft- oder Kraftstofftanks überflüssig machen.

Neben den Eigenschaften wie Tragbarkeit, Einsatzfähigkeit an entlegenen Orten und hohe Produktivität wurde auch die Effizienz der Akkus aufgrund des ständigen technologischen Fortschritts in den vergangenen Jahren erheblich verbessert, sowohl in Bezug auf die Lebensdauer der Akkus als auch auf die Leistungsabgabe. Diese Entwicklung treibt auch im privaten Sektor die zunehmende Beliebtheit von kabellosen Elektrowerkzeugen und damit das Marktwachstum an.

e-Bike

Im Segment der Antriebssysteme für eBike-Anwendung ist ein leichter Rückgang der Nachfrage im mittlerem und hohem Preissegment der eBikes zu beobachten. Gründe hierfür sind die hohe Inflation sowie Rezessionsängste, welche das Konsumverhalten der privaten Haushalte einbrechen lässt.

e-Mobility

Auch im Segment e-Mobility mit Batterielösungen und elektrischen Antriebssystemen im Bereich Kraft- und Nutzfahrzeuge wie bspw. Busse, Stapler, Kehrmaschinen, Flurförderfahrzeuge etc. ist ein starker Wachstumstrend zu erwarten. Getrieben von den europäischen Klimazielen sowie vermehrten unternehmensinternen ESG-Aktivitäten ist ein starker Trend vom Verbrennungsmotor hin zum elektrischen Antrieb zu sehen. Dies äußert sich in einer sehr starken Nachfrage nach Batterielösungen für e-Mobilitätsanwendungen.

Green Energy

Innerhalb des Segmentes Green Energy hat sich die Anzahl der installierten Leistung von Heimspeichern mit einer Leistung bis 10 kWp in Deutschland laut Angaben von EUPD Research von 549 MW in 2021 auf 691 MW in 2022 erhöht. Dies entspricht einem Wachstum von 26%. Ein Wachstum um 100% ergibt sich für Anlagen mit einer PV-Leistung von 10-20 kWp. Hier hat sich das Volumen von 218 MW in 2021 auf 437 MW in 2022 erhöht. In 2023 ist im privaten Sektor des Heimspeichermarktes mit ähnlichen Wachstumsraten, insbesondere aufgrund der anhaltenden Diskussion rund um den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung, zu rechnen. Ähnliche Entwicklungen sehen wir auch in weiteren Ländern Europas.

Die EU hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2030 mehr als die Hälfte Europas mit erneuerbaren Energien zu versorgen und die Kohlenstoffemissionen bis 2050 zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sie in großem Umfang in erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie investieren. Um diese Investitionen nachhaltiger zu gestalten, müssten die erneuerbaren Energien jedoch für eine spätere Nutzung gespeichert werden, um bei einem Energieüberschuss die Stromversorgung sicherzustellen. Die Speicherung kann sowohl auf der Ebene des Netzes als auch auf der Ebene der einzelnen Gebäude erfolgen, was Europa zu einem renommierten Standort für Energiespeichertechnologien gemacht hat.

Der politische Rahmen der EU umreißt den Zusammenhang zwischen Energiespeicherung und Klimawandel und erläutert den Dekarbonisierungsplan der Regierung zur Sicherung einer nachhaltigen, wettbewerbsfähigen und erschwinglichen Energieversorgung in Europa. Die Politik zielt auf Interessensbereiche wie Dekarbonisierung und Energieeffizienz neben anderen "grünen" Maßnahmen ab, wodurch die Batteriespeicherung und -herstellung zu einer unterstützten Initiative wird.

Länder in Europa wie das Vereinigte Königreich und Deutschland verfügen im kommerziellen Sektor über große Energiespeicherkapazitäten. Laut einer Studie von Power Tech ist das Vereinigte Königreich in Bezug auf die Speicherkapazität führend in Europa. Danach folgen Deutschland, Spanien und Irland. Es wird erwartet, dass der Energiespeichermarkt in der EU zwischen 2022 und 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von etwa 4,2 % wächst.

Auf globaler Ebene wird erwartet, dass der Energiespeichermarkt im Jahr 2027 ein Volumen von 37,1 Mrd. USD erreichen wird, mit einer CAGR von etwa 19,9% ab 2022. Diese Zahlen zeigen die mögliche Dominanz Europas bei der Energiespeicherung. Auch wenn Europa bei der Batteriespeicherkapazität und dem Wachstum noch nicht weltweit führend ist, wird es auf dem Weg zur Vorherrschaft in der Batterietechnologie sicher vorankommen.

Konzernausblick

Der Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf die Wirtschaft vieler Länder weltweit und somit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der BMZ-Gruppe im nächsten Geschäftsjahr. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichtes konnte diese eingeleiteten Maßnahmen zur Senkung der laufenden Kosten zur Absicherung der Liquidität und Sicherung der Lieferkette im Wesentlichen begegnet werden. Der zur Rückkehr zu einem reibungslosen Geschäftsbetrieb notwendige Zeitraum hängt im Wesentlichen von externen Faktoren und deren Auswirkungen auf die wachstumsgenerierende Nachfrage des privaten, gewerblichen und öffentlichen Sektors ab.

Wir sind uns sicher, für die beschriebene Situation gut gerüstet zu sein. Sollten keine Lieferengpässe eintreten, wird erwartet, dass die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigen und sich die EBIT-Marge weiter im positiven einstelligen Prozentbereich befindet. Dabei werden die begonnenen Maßnahmen helfen, jetzt und in den Folgejahren margenstärkere Umsätze bei steigender Rohmarge und steigendem Betriebsergebnis zu generieren.

Karlstein am Main, den 6. April 2023

Die Geschäftsführung

KONZERNABSCHLUSS

B. Konzernabschluss der BMZ Holding GmbH

I. Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

II. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 (Aktiva)

III. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 (Passiva)

IV. Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

V. Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2022

VI. Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 2021

VII. Konzernanhang zum 31. Dezember 2022

VII.1. Allgemeine Angaben

VII.2. Grundlagen der Aufstellung des Konzernabschlusses

VII.3. Konsolidierungsmethoden

VII.4. Konsolidierungskreis

VII.5. Allgemeine Bewertungsmethoden

VII.6. Fremdwährungsumrechnung

VII.7. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss

VII.8. Finanzielle Informationen zu einzelnen Teilbereichen

VII.9. Erläuterung der Abschlussposten

I. Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2022

in TEUR	Anhang (VII.9.)	2022	2021
Umsatzerlöse	1.1.	544.667	410.851
Sonstige betriebliche Erträge	1.2.	7.034	4.700
Bestandsveränderungen	2.5.	9.049	1.628
Aktivierte Eigenleistungen	1.3.	2.725	4.053
Materialaufwand	1.4.	-401.246	-294.303
Personalaufwand	1.5.	-69.903	-58.660
Sonstige betriebliche Aufwendungen	1.6.	-36.777	-28.428
Abschreibungen und Wertminderungen	1.7.	-13.650	-12.071
Anteil am Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen	1.8.	2.267	0
Betriebliches Ergebnis (EBIT)		44.165	27.770
Finanzerträge	1.9.	730	1.171
Finanzaufwendungen	1.10.	-5.222	-2.753
Finanzergebnis		-4.491	-1.582
Ergebnis vor Ertragsteuern		39.673	26.188
Ertragsteuern	1.11.	-5.919	-5.122
Ergebnis nach Steuern		33.755	21.066
Sonstiges Ergebnis in der Periode nach Steuern, das zukünftig ggf. in die Gewinn- oder Verlustrechnung umgegliedert wird
Währungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe		-1.904	2.861
Sonstiges Ergebnis in der Periode nach Steuern		-1.904	2.861
Gesamtergebnis		31.851	23.926
Vom Ergebnis nach Steuern entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens		33.759	21.041
Nicht beherrschende Gesellschafter		-4	25
		33.755	21.066
Vom Gesamtergebnis entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens		31.855	23.901
Nicht beherrschende Gesellschafter		-4	25
		31.851	23.926

II./III. Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

in TEUR	Anhang (VII.9.)	31.12.2022	31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte	2.1.	13.567	14.399
Sachanlagen	2.2.	98.091	93.402
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	2.7.	21.730	21.926
Beteiligungen an at-Equity bilanzierten Unternehmen	2.3.	2.267	0
Sonstige Vermögenswerte	2.8.	62	84
Aktive latente Steuern	2.4.	3.246	3.168
LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE		138.963	132.979
Vorräte	2.5.	201.822	143.728
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.6.	112.986	49.979
Forderungen gg. Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht		556	767
Vertragsvermögenswerte		526	463
Ertragsteuerforderungen	2.9.	34	253
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	2.7.	10.364	8.033
Sonstige Vermögenswerte	2.8.	22.457	18.874
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	2.10.	12.314	22.440
KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE		361.059	244.536
SUMME AKTIVA		500.022	377.516
Passiva
in TEUR	Anhang (VII.9.)	31.12.2022	31.12.2021
Gezeichnetes Kapital		35	33
Kapitalrücklage		61.704	11.706
Gewinnrücklagen		108.557	87.241
Konzernergebnis		33.759	21.041
Kumuliertes sonstiges Konzernergebnis		-1.871	33
Eigenkapital der Eigentümer des Mutterunternehmens		202.184	120.052
Nicht beherrschende Anteile		191	220
EIGENKAPITAL	2.11.	202.375	120.273
Finanzverbindlichkeiten	2.12.	66.073	124.931
Vertragsverbindlichkeiten	2.14.	1.040	1.070
Rückstellungen	2.16.	783	315
Sonstige Schulden	2.15.	175	232
Passive latente Steuern	2.4.	2.964	3.417
LANGFRISTIGE SCHULDEN		71.035	129.966
Finanzverbindlichkeiten	2.12.	88.691	9.309
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.13.	93.425	78.786
Vertragsverbindlichkeiten	2.14.	18.756	20.828
Ertragsteuerschulden	2.17.	7.812	3.400
Rückstellungen	2.16.	2.415	1.769
Sonstige Schulden	2.15.	15.513	13.185
KURZFRISTIGE SCHULDEN		226.611	127.277
SUMME PASSIVA		500.022	377.516

IV. Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 0222

in TEUR	Anhang (VII.9.)	2022	2021
Ergebnis nach Steuern		33.755	21.066
Erfolgswirksam erfasste Ertragsteueraufwendungen	1.11.	5.919	5.122
Gewinnanteile von assoziierten Unternehmen		-2.267	0
Erfolgswirksam erfasste Finanzierungsaufwendungen und -erträge	1.9.	4.491	1.582
Gewinn/Verlust aus dem Verkauf oder Abgang von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten		-150	-49
Abschreibungen von langfristigen Vermögenswerten	1.7.	13.527	12.071
Zu-/Abnahme Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.6.	-63.106	-13.252
Zu-/Abnahme der Vorräte	2.5.	-58.984	-53.786
Zu-/Abnahme Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.13.	14.555	30.681
Veränderung der sonstigen Vermögenswerte und Schulden		816	-1.932
übrige zahlungsunwirksame Sachverhalte	5.	956	819
gezahlte Ertragsteuern	1.11.	-1.838	-673
Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit		-52.326	1.649
Erhaltene Zinsen und Beteiligungserträge	1.10.	215	656
Auszahlungen für die Beschaffung von Sachanlagen	2.2.	-12.021	-8.096
Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen	2.2.	648	1.368
Auszahlungen für die Beschaffung von immateriellen Vermögenswerten	2.1.	-3.051	-4.063
Auszahlungen für Darlehen an assoziierte Unternehmen	2.7.	213	0
Rückzahlungen von Darlehen an assoziierten Unternehmen	2.7.	515	323
Auszahlungen aufgrund kurzfristiger Finanzmitteldisposition	2.7.	-11.485	-55.191
Einzahlungen aufgrund kurzfristiger Finanzmitteldisposition	2.7.	5.961	49.487
Auszahlung aus Erstkonsolidierung		-812	0
Cashflow aus Investitionstätigkeit		-19.818	-15.516
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens		50.000	0
Aufnahme von Bankdarlehen	2.12.	26.224	4.948
Rückzahlung von Bankdarlehen	2.12.	-5.451	-4.932
Gezahlte Zinsen	1.10.	-5.223	-2.753
Tilgung von Leasing-Verbindlichkeiten	2.12.	-3.338	-2.434
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit		62.213	-5.170
Zahlungswirksame Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalenten		-9.930	-19.037
Wechselkursbedingte Veränderungen		-196	229
Zahlungsmittel/Zahlungsmitteläquivalente zum 1. Januar		22.440	41.248
Zahlungsmittel/Zahlungsmitteläquivalente zum 31. Dezember	2.10.	12.314	22.440

V. Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2022

in TEUR	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen	Kumuliertes sonstiges Konzernergebnis
Stand 01.01.	33	11.706	87.241	33
Vortrag	0	0	21.261	0
Kapital Erhöhung/Minderung	2	49.998	0	0
Ergebnis nach Steuern	0	0	0	0
Währungsdifferenzen	0	0	0	-1.904
Gesamtergebnis	2	49.998	0	-1.904
Veränderung Konsolidierungskreis	0	0	56	0
Stand 31.12.	35	61.704	108.557	-1.871

in TEUR	Konzernergebnis	Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens	Nicht beherrschende Gesellschafter	Summe
Stand 01.01.	21.041	120.052	220	120.273
Vortrag	-21.041	220	-220	0
Kapital Erhöhung/Minderung	0	50.000	0	50.000
Ergebnis nach Steuern	33.759	33.759	-4	33.755
Währungsdifferenzen	0	-1.904	0	-1.904
Gesamtergebnis	33.759	81.855	-4	81.851
Veränderung Konsolidierungskreis	0	56	196	252
Stand 31.12.	33.759	202.184	191	202.375

VI. Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2021

in TEUR	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen	Kumuliertes sonstiges Konzernergebnis
Stand 01.01.	33	11.706	77.323	-2.825
Vortrag	0	0	9.914	0
Ergebnis nach Steuern	0	0	0	0
Währungsdifferenzen	0	0	0	2.861
Gesamtergebnis	0	0	0	2.861
Veränderung Konsolidierungskreis	0	0	3	-3
Stand 31.12.	33	11.706	87.241	33

in TEUR	Konzernergebnis	Eigenkapital der Gesellschafter des Mutterunternehmens	Nicht beherrschende Gesellschafter	Summe
Stand 01.01.	9.911	96.148	198	96.346
Vortrag	-9.911	3	-3	0
Ergebnis nach Steuern	21.041	21.041	25	21.066
Währungsdifferenzen	0	2.861	0	2.861
Gesamtergebnis	21.041	23.901	25	23.926
Veränderung Konsolidierungskreis	0	0	0	0
Stand 31.12.	21.041	120.052	220	120.273

VII. Konzernanhang

VII.1. Allgemeine Angaben

Die BMZ Holding GmbH ist ein Unternehmen mit Sitz in Karlstein am Main, Zeche Gustav 1, Deutschland, und ist im Handelsregister des Amtsgerichts Aschaffenburg unter der Nummer HRB 12010 eingetragen. Die Gesellschaft wird in Form der Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach deutschem Recht betrieben.

Der Konzernabschluss der BMZ Holding GmbH umfasst das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften (zusammen als "BMZ-Gruppe", "BMZ", "Gruppe" oder "Konzern" bezeichnet). Die BMZ Holding GmbH ist das Mutterunternehmen der BMZ-Gruppe.

Die Geschäftstätigkeiten der BMZ Holding GmbH, die sie durch die operativen Tochtergesellschaften betreibt, sind die Einfuhr und die Ausfuhr, der Handel, die fabrikmäßige Serienfertigung von Elektroerzeugnissen, insbesondere von Batteriesystemen, sowie von allen hieraus abgeleiteten Anwendungen und ganz allgemein von mechanischen oder elektrischen Apparaten und Geräten, die zu ihrer Anwendung dienen. Die kundenspezifisch entwickelten und produzierten Produkte werden weltweit in den verschiedensten Anwendungen verbaut: Gartengeräte, Bohrmaschinen und Akkuschrauber, Energiespeichersysteme, Spielzeuge, Notfallsysteme, medizinische Geräte und elektrische Fahrzeuge.

Sämtliche Jahresabschlüsse der in diesen Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden entsprechend IFRS 10 nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der Stichtag der Einzelabschlüsse der einbezogenen Konzerngesellschaften entspricht dem Stichtag des Konzernabschlusses. Die beschriebenen Methoden werden stetig auf die jeweilige Berichtsperiode angewendet, soweit nachfolgend nichts anderes angegeben wird.

Der Konzernabschluss ist in EUR aufgestellt (Berichtswährung). Bei der Angabe in Einheiten von je 1.000 (TEUR) ist er gerundet nach kaufmännischer Rechnungsmethode dargestellt. Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung gerundeter Beträge und Prozentangaben Rundungsdifferenzen in Höhe von einer Einheit (TEUR, % usw.) auftreten können. Die lokalen Währungen der Unternehmen der BMZ-Gruppe stellen die funktionalen Währungen dar.

Mit Vertrag vom 26.07.2022 und mit Wirkung zum 31.07.2022 ist die BMZ Holding GmbH als Gesellschafter der The Cell Solution Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Karlstein im Wege einer (unechten) Realteilung ausgeschieden. In diesem Zusammenhang wurden alle Vermögensgegenstände, in erster Linie die Grundstücke, Gebäude und Betriebsvorrichtungen in die BMZ Holding GmbH zu den Buchwerten in Höhe von 42,7 Mio. EUR überführt. Die zugrunde gelegten Buchwerte entsprachen den beizulegenden Zeitwerten. Außerdem wurden Forderungen gegenüber Dritten in Höhe von 0,1 Mio. EUR übernommen sowie Bankguthaben bei Kreditinstituten von 0,6 Mio. EUR. Im Gegenzug wurden 0,3 Mio. EUR Schulden übernommen. Das Tochterunternehmen The Cell Solution Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Karlstein am Main ist zum 31.07.2022 entkonsolidiert und scheidet zu diesem Zeitpunkt aus dem Konzernkreis aus.

Mit Vertrag vom 15.12.2022 und mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.12.2022 wurde die Gesellschaft Schütz Kunststofftechnik GmbH in den Konzern erstkonsolidiert. Durch die Kaufpreiszahlung von EUR 1,0 Mio. hat die Muttergesellschaft BMZ Holding GmbH 85% der Gesellschaftsanteile erworben. Die Transaktion wurde als Unternehmenserwerb bilanziert. Nicht beherrschende Anteile wurden unter Anwendung der Full-Goodwill-Methode zu ihrem beizulegenden Zeitwert angesetzt und innerhalb der Position nicht beherrschende Anteile aufgrund von Änderungen des Konsolidierungskreises in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung ausgewiesen. Zum Erwerbszeitpunkt wurde das Vermögen der Gesellschaft in Höhe von 5,6 Mio. EUR und Schulden in Höhe von EUR 4,3 Mio. EUR übernommen.

VII.2. Grundlagen der Aufstellung des Konzernabschlusses

2.1. Allgemein

Der Konzernabschluss der BMZ-Gruppe wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den nach § 315e Abs. 3 HGB ergänzend zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Im Folgenden wird einheitlich der Begriff IFRS verwendet.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. In der Konzern-Bilanz, in der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Eigenkapitalveränderungsrechnung sowie der Konzern-Kapitalflussrechnung werden Vergleichszahlen für das Vorjahr angegeben.

Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden unterschieden, die im Konzern-Anhang, sofern geboten, detailliert nach ihrer Fristigkeit ausgewiesen werden. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert. Dabei werden die im Geschäftsjahr angefallenen Kosten nach Kostenarten unterteilt und die in den Vorräten sowie die in den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen aktivierten Kosten separat als Bestandsveränderungen bzw. aktivierte Eigenleistungen ausgewiesen.

Die Abschlüsse der BMZ Holding GmbH und ihrer Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für die BMZ-Gruppe geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

2.2. Erstmalig anzuwendende International Financial Reporting Standards (IFRS) und Interpretationen (IFRIC)

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über Standards (IFRS), Interpretationen (IFRIC) und sonstige Verlautbarungen, die erstmalig in der Europäischen Union verpflichtend für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2021 bzw. ab dem 1. April 2021 anzuwenden sind:

IFRS	Veröffentlichung IASB
Änderungen an IFRS 4: Verlängerung der zeitlich befristeten Ausnahme zur Nichtanwendung des IFRS 9	Juni 2020
Änderungen an IFRS 9, IAS 39, IFRS 7 und IFRS 16 - Reform der Referenzzinssätze - Phase 2	August 2020
Änderungen an IFRS 16: Covid-19-bezogene Mietzugeständnisse nach dem 30. Juni 2021	Mai 2020

Aus den Änderungen haben sich keine Änderungen an der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.

2.3. Veröffentlichte, aber noch nicht verpflichtend anzuwendende International Financial Reporting Standards (IFRS) und Interpretationen (IFRIC)

Das IASB und das IFRIC haben darüber hinaus eine Reihe weiterer Standards (IFRS), Interpretationen (IFRIC) und sonstige Verlautbarungen veröffentlicht, die erst in den nach dem 1. Januar 20212 beginnenden Geschäftsjahren verpflichtend anzuwenden sind:

IFRS	Veröffentlichung IASB	Verpflichtende Anwendung
Übernahme durch die EU erfolgt:
Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept	April 2020	1. Januar 2022
Änderungen an IAS 16: Erlöse vor beabsichtigter Nutzung	Juli 2021	1. Januar 2022
Änderungen an IFRS 16 Leasingverhältnisse: COVID-19-Related Rent Concessions	April 2021	30. Juni
		2021
Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung	Juli 2021	1. Januar 2022
Jährliche Verbesserungen der IFRS (Zyklus 2018-2020) mit Änderungen an IFRS 1, IFRS 9, IFRS 16 und IAS 41	Juli 2021	1. Januar 2022
IFRS 17, Versicherungsverträge und Änderungen an IFRS 17 aus Juni 2020 zur Verschiebung des verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkts	November 2021	1. Januar 2023

Hieraus wird sich keine Änderung an der Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ergeben.

IFRS	Veröffentlichung IASB	Verpflichtende Anwendung
Übernahme durch die EU noch nicht erfolgt:
Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig inkl. der im Juli 2020 veröffentlichten Verschiebung des verpflichtenden Erstanwendungszeitpunkts mit Covenants	Januar 2022	1. Januar 2024
Änderungen an IFRS 17: Erstmalige Anwendung von IFRS 17 und IFRS 9	Dezember 2021	1. Januar 2023
Änderungen an IAS 1 und Practice Statement 2: Angaben zu Rechnungslegungsmethoden	Februar 2021	1. Januar 2023
Änderungen an IAS 8: Definition von Änderungen von Schätzungen	Februar 2021	1. Januar 2023
Änderungen an IAS 12: Latente Steuern i.Z.m. Vermögenswerten und Schulden, die aus einer einheitlichen Transaktion entstehen	Mai 2021	1. Januar 2023
Änderungen an IFRS 16 Leasingverhältnisse: Lease Liability in a Sale and Leaseback	Januar 2022	1. Januar 2023

Die BMZ-Gruppe prüft derzeit die möglichen Auswirkungen der überarbeiteten Vorschriften auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Aus derzeitigem Kenntnisstand ergeben sich aber keine wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Eine vorzeitige Anwendung von Standards, Interpretationen und sonstigen Verlautbarungen, die erst in späteren Jahren verpflichtend anzuwenden sind, ist im Jahr 2022 nicht erfolgt.

VII.3. Konsolidierungsmethoden

3.1. Tochterunternehmen

Der Konzernabschluss wurde auf der Grundlage der Jahresabschlüsse der konsolidierten Unternehmen zum Bilanzstichtag aufgestellt, die wiederum nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden gemäß den IFRS, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, aufgestellt wurden.

Ein Unternehmenszusammenschluss liegt vor, wenn die BMZ-Gruppe die Beherrschung über ein anderes Unternehmen erlangt. Sämtliche Unternehmenszusammenschlüsse sind nach der Erwerbsmethode abzubilden. Die Anschaffungskosten eines erworbenen Tochterunternehmens bemessen sich nach dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen Gegenleistung, d. h. der Summe aus hingegebenen Vermögenswerten, übernommenen Schulden und ausgegebenen Eigenkapitalinstrumenten. Anschaffungsnebenkosten werden grundsätzlich als Aufwand erfasst. Die Anschaffungskosten werden auf die erworbenen Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden verteilt. Die ansatzfähigen Vermögenswerte und die übernommenen Schulden und Eventualschulden werden - unabhängig von der Beteiligungshöhe der BMZ-Gruppe - in voller Höhe mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Maßgeblich sind dabei die Wertverhältnisse zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt wurde.

Der Wertansatz eines etwaigen Goodwills wird bestimmt durch den Überschuss der Summe aus den Anschaffungskosten des Erwerbs, dem Wert der Anteile anderer Gesellschafter (nicht beherrschende Anteile) und dem beizulegenden Zeitwert der bereits vor dem Erwerbsstichtag von der BMZ-Gruppe gehaltenen Eigenkapitalanteile (sukzessiver Erwerb) über den beizulegenden Zeitwert der erworbenen Netto-Vermögenswerte. Ein Differenzbetrag aus der Neubewertung von bereits von der BMZ-Gruppe gehaltenen Anteilen ist erfolgswirksam zu erfassen.

Bei jedem Unternehmenszusammenschluss besteht ein Wahlrecht in Bezug auf die Bewertung der nicht beherrschenden Anteile. Diese werden mit dem auf andere Gesellschafter entfallenden Anteil am beizulegenden Zeitwert des erworbenen Nettovermögens bilanziert. Dies führt im Ergebnis dazu, dass der Anteil der anderen Gesellschafter auf die neu bewerteten Vermögenswerte und Schulden beschränkt bleibt und der Goodwill nur in Höhe des auf die BMZ-Gruppe entfallenden Anteils angesetzt wird.

Transaktionen über den weiteren Kauf oder Verkauf von Eigenkapitalanteilen mit anderen Gesellschaftern, die den beherrschenden Einfluss der BMZ-Gruppe nicht berühren, führen zu keiner Veränderung des Goodwills. Die Differenz zwischen dem beizulegenden Zeitwert der übertragenen oder erhaltenen Gegenleistung (d. h. dem Kaufpreis der Anteile) und dem auf die betreffenden nicht beherrschenden Anteile entfallenden Buchwert des Eigenkapitals ist mit dem Konzerneigenkapital erfolgsneutral in der Kapitalrücklage zu verrechnen bzw. erhöht diese.

Für den Fall, dass sich - auch nach nochmaliger Beurteilung - ein negativer Unterschiedsbetrag ergibt, wird dieser unmittelbar als Ertrag erfolgswirksam erfasst.

Eine planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes erfolgt nicht. Der Goodwill wird jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen. Darüber hinaus erfolgt ein entsprechender Werthaltigkeitstest immer dann, wenn entsprechende Ereignisse eingetreten sind oder Umstände vorliegen, die darauf hinweisen, dass eine Wertminderung vorliegen könnte. Wird eine Wertminderung festgestellt, erfolgt eine aufwandswirksame Berücksichtigung in dem Geschäftsjahr, in dem die Wertminderung eingetreten ist. Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der BMZ Holding GmbH beherrscht werden. Beherrschung (Control) besteht dann und nur dann, wenn ein Investor über die Entscheidungsmacht verfügt, variablen Rückflüssen ausgesetzt ist oder ihm Rechte bezüglich der Rückflüsse zustehen und er infolge der Entscheidungsmacht in der Lage ist, die Höhe der variablen Rückflüsse zu beeinflussen. Die Existenz und Auswirkung von substanziellen potenziellen Stimmrechten, die gegenwärtig ausgeübt oder umgewandelt werden können, einschließlich von anderen Konzernunternehmen gehaltener potenzieller Stimmrechte, werden bei der Beurteilung, ob ein Unternehmen beherrscht wird, berücksichtigt. Ein Tochterunternehmen wird ab dem Zeitpunkt, zu dem die Gesellschaft die Beherrschung über das Tochterunternehmen erlangt, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Beherrschung durch die Gesellschaft endet, in den Konzernabschluss einbezogen. Dabei werden die Ergebnisse der im Laufe des Jahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen entsprechend vom tatsächlichen Erwerbszeitpunkt bzw. bis zum tatsächlichen Abgangszeitpunkt in der Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung und dem sonstigen Konzernergebnis erfasst.

Der Gewinn oder Verlust und jeder Bestandteil des sonstigen Ergebnisses sind den Gesellschaftern des Mutterunternehmens und den nicht beherrschenden Gesellschaftern zuzuordnen.

Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die in der Gruppe zur Anwendung kommenden Methoden anzugleichen.

Alle gruppeninternen Vermögenswerte, Schulden, Eigenkapital, Erträge, Aufwendungen, Rückstellungen, Haftungsverhältnisse und Cashflows im Zusammenhang mit Geschäftsvorfällen zwischen Gruppenunternehmen werden im Rahmen der Konsolidierung vollständig eliminiert.

Mit Verlust des beherrschenden Einflusses wird in der konsolidierten Gewinn- und Verlustrechnung ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang des Tochterunternehmens erfasst in Höhe des Unterschiedsbetrags zwischen dem Erlös aus der Veräußerung des Tochterunternehmens, dem beizulegenden Zeitwert zurückbehaltener Anteile, dem Buchwert der nicht beherrschenden Anteile sowie der kumulierten auf das Tochterunternehmen entfallenden Beträge des sonstigen Konzernergebnisses und dem Buchwert des abgehenden Nettovermögens des Tochterunternehmens.

3.2. Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen

Die Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden, werden beim Erwerb zu Anschaffungskosten angesetzt.

Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern maßgeblichen Einfluss hat und das weder ein Tochterunternehmen noch ein Gemeinschaftsunternehmen ist. Maßgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäftspolitischen Entscheidungen des Unternehmens, an dem die Beteiligung gehalten wird, mitzuwirken. Dies ist im Allgemeinen der Fall, wenn der Konzern zwischen 20% und 50% der Stimmrechte hält. Dabei liegt weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Führung der Entscheidungsprozesse vor.

Ein Gemeinschaftsunternehmen ist eine gemeinsame Vereinbarung, bei der die Parteien, die gemeinsam Beherrschung ausüben, Rechte am Nettovermögen der Vereinbarung haben. Gemeinschaftliche Führung ist die vertraglich vereinbarte, gemeinsam ausgeübte Führung einer Vereinbarung. Diese ist nur dann gegeben, wenn Entscheidungen über die maßgeblichen Tätigkeiten die einstimmige Zustimmung der an der gemeinschaftlichen Führung beteiligten Parteien erfordern.

Die Ergebnisse, Vermögenswerte und Schulden von assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen sind in diesem Abschluss unter Verwendung der Equity-Methode einbezogen, außer wenn die Anteile als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert werden. In diesem Fall wird nach Maßgabe von IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche bilanziert.

Die Beteiligung an assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmens wird um Veränderungen des Anteils des Konzerns am Gewinn oder Verlust und am sonstigen Ergebnis des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens nach dem Erwerbszeitpunkt angepasst. Verluste eines assoziierten Unternehmens oder eines Gemeinschaftsunternehmens, die den Anteil des Konzerns an diesem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen übersteigen, werden nicht erfasst, sondern nachgehalten und künftige Gewinn erst dann erfasst, wenn die aufgelaufenen Verluste vollständig eliminiert sind. Eine Erfassung erfolgt lediglich dann, wenn der Konzern rechtliche oder faktische Verpflichtungen zur Verlustübernahme eingegangen ist bzw. Zahlungen an Stelle des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens leistet.

Im Beteiligungsbuchwert enthalten ist ggf. ein Goodwill als positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligung und dem auf die BMZ Holding GmbH entfallenden Anteil an den beizulegenden Zeitwerten der identifizierbaren Netto-Vermögenswerte des erworbenen Unternehmens. Gemäß der Equity-Methode ist der Geschäfts- oder Firmenwert Bestandteil des Buchwertes der Beteiligung und wird nicht separat auf das Vorliegen einer Wertminderung geprüft. Sofern erforderlich, werden Bilanzierungsgrundsätze von Beteiligungsunternehmen an die konzerneinheitlichen Bilanzierungsgrundsätze der BMZ-Gruppe angepasst.

Jeglicher Überschuss des Konzernanteils der beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden über die Anschaffungskosten des erworbenen Anteils (negativer Unterschiedsbetrag) wird nach erneuter Beurteilung sofort als Gewinn erfasst.

Die Werthaltigkeit des Equity-Buchwerts der Beteiligung wird untersucht, sofern Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Sofern der Buchwert der Beteiligung ihren erzielbaren Betrag übersteigt, ist in Höhe der Differenz ein Wertminderungsaufwand zu erfassen. Der erzielbare Betrag wird durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert der Beteiligung bestimmt.

Der Konzern beendet die Anwendung der Equity-Methode ab dem Zeitpunkt, an dem seine Beteiligung kein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen mehr darstellt oder die Beteiligung nach IFRS 5 als zur Veräußerung gehalten zu klassifizieren ist. Behält der Konzern einen Anteil am ehemaligen assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen zurück und stellt dieser Anteil einen finanziellen Vermögenswert im Sinne des IFRS 9 dar, so wird er zum Zeitpunkt der erstmaligen Erfassung mit seinem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Differenz zwischen dem vorherigen Buchwert des assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens zum Zeitpunkt der Beendigung der Equity-Methode und dem beizulegenden Zeitwert eines zurückbehaltenen Anteils und jeglichen Erlösen aus dem Abgang eines Teils der Anteile an dem assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen ist bei der Bestimmung des Veräußerungsgewinns/-verlusts zu berücksichtigen. Zusätzlich bilanziert der Konzern alle bezüglich dieses assoziierten Unternehmens oder Gemeinschaftsunternehmens bislang im sonstigen Ergebnis erfassten Beträge so, wie es verlangt würde, wenn das assoziierte Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen direkt die Vermögenswerte oder Schulden verkauft hätte. Demzufolge ist bei Beendigung der Equity-Methode ein Gewinn oder Verlust, der vom assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen bislang im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Verkauf der Vermögenswerte oder Schulden in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert würde, vom Konzern aus dem Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern.

Sofern sich die Beteiligungsquote der BMZ-Gruppe an einer at-Equity bilanzierten Beteiligung ändert, aber die Gruppe weiterhin die Equity-Methode anwendet, wird der Teil des zuvor im sonstigen Ergebnis erfassten Gewinns oder Verlusts, der auf die Verringerung der Beteiligungsquote entfällt, aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert, falls dieser Gewinn oder Verlust bei der Veräußerung der dazugehörigen Vermögenswerte und Schulden aufwands- oder ertragswirksam umgegliedert werden müsste.

Geht ein Gruppenunternehmen Geschäftsbeziehungen mit einer at-Equity bilanzierten Beteiligung der Gruppe ein, werden unrealisierte Gewinne und Verluste grundsätzlich gem. IAS 28.28 i.V.m. 30 im Umfang des Gruppenanteils an dem entsprechenden assoziierten Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen eliminiert.

Gem. IFRS 10.B97 ist dagegen ein Gewinn oder Verlust aus dem Abgang eines Tochterunternehmens in voller Höhe zu erfassen. Dem Widerspruch zu IAS 28.30 wurde im Exposure Draft 2012/6 (ED) mit der Einfügung des IAS 28.31 begegnet, wonach bei Transaktionen, die Geschäftsbetriebe im Sinne des IFRS 3 betreffen, eine vollständige Gewinn- bzw. Verlustrealisierung erfolgt, während bei der Veräußerung von Vermögenswerten nur eine teilweise Gewinn- bzw. Verlustrealisierung erfolgt. Da die Anwendung des ED auf unbestimmte Zeit verschoben wurde und es deshalb u.E. bis zum Vorliegen eines neuen Anwendungszeitpunktes ein Wahlrecht der Rechnungslegungsmethode gibt, den Gewinn oder Verlust entweder anteilig (gem. IAS 28) oder vollständig (gem. IFRS 10) zu erfassen (und damit den ED vor dessen Erstanwendungszeitpunkt anzuwenden), hat sich die Gruppe für die betroffenen Sachverhalte zur vollständigen Erfassung entschlossen und wird diese Methodik stetig anwenden (IAS 8. 13).

VII.4. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss der BMZ-Gruppe wurden neben der Muttergesellschaft BMZ Holding GmbH die Einzelabschlüsse der nachfolgenden Tochterunternehmen mit einbezogen:

Name, Sitz	Beteiligungsquote in %
	31.12.2022	31.12.2021
Vollkonsolidierte Tochterunternehmen
BMZ Germany GmbH, Karlstein am Main	100	100
APA GmbH, Karlstein am Main	100	100
The Cell Solution Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG, Karlstein am Main	0	88
TCS Verwaltungsgesellschaft mbH, Karlstein am Main 1)	100	100
Batteryuniversity GmbH, Karlstein am Main	100	100
BMZ Innovation Ltd., Cambrige, UK	100	100
BMZ Company Ltd., Shenzhen, China	100	100
BMZ France S.a.r.l., Paris, Frankreich	100	100
BMZ Poland Sp. z. o o., Gliwice, Polen	100	100
BMZ USA Inc., Virginia Beach, USA	100	100
BMZ Japan K.K., Matsudo-City, Chiba, Japan	100	100
BMZ Hongkong Ltd., Hongkong	100	100
Schütz Kunststofftechnik GmbH, Großwallstadt	85	0

¹⁾ Komplementärin der The Cell Solution Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG

Alle in der Übersicht dargestellten Unternehmen sind Töchter der BMZ Holding GmbH. Der Konsolidierungskreis umfasst sämtliche Mehrheitsbeteiligungen. Die KION Group AG hält 50% der Geschäftsanteile an der KION Battery Systems GmbH. Die Organe der Gesellschaft (Geschäftsführung, Gesellschafterversammlung und Gesellschafterausschuss) sind satzungsgemäß paritätisch von beiden bzw. durch beide Gesellschafterinnen zu besetzen. Der Gesellschafterausschuss kann nur einstimmig beschließen. Die Gesellschafterversammlung beschließt grundsätzlich mit einfacher Mehrheit, für bestimmte Geschäftsvorfälle sind einstimmige Beschlüsse vorgesehen. Allerdings verfügt die KION Group AG über gewisse vertragliche Rechte, die es ihr im Streitfall ermöglichen würden, sich bei den relevanten Entscheidungen gegenüber BMZ durchzusetzen. Insofern liegt keine gemeinsame Beherrschung i.S.d. IFRS 11.7 vor, sondern maßgeblicher Einfluss i.S.d. IAS 28.5. Die Gesellschaft ist somit als assoziiertes Unternehmen nach der At-Equity-Methode gemäß IAS 28.10ff. einbezogen.

Darüber hinaus ergaben sich bei der Struktur der BMZ-Gruppe zum 31.12.2022, einschließlich Tochterunternehmen und assoziierter Unternehmen, gegenüber dem Vorjahr folgende Änderungen im Konsolidierungskreis: The Cell Solution Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH & Co. KG, Karlstein am Main wurde zum 31.07.2022 entkonsolidiert, die Vermögenwerte und Schulden sind auf die Muttergesellschaft im Rahmen einer Realteilung übergegangen. Mit Wirkung zum 01.12.2022 und Kaufvertrag vom 15.12.2022 wurde die Gesellschaft Schütz Kunststofftechnik GmbH, Großwallstadt in den Konzernkreis übernommen.

VII.5. Allgemeine Bewertungsmethoden

Der Konzernabschluss wurde auf Grundlage der historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten aufgestellt. Ausnahmen sind im Rahmen der jeweiligen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erläutert.

Im Folgenden erfolgt eine zusammenfassende Darstellung ausgewählter Bilanzierungsmethoden, die für wesentliche Posten näher erläutert werden:

Aktiva

Bilanzposten	Bewertungsgrundsatz (Folgebewertung)
Kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	Fortgeführte Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögenswerte	Fortgeführte Anschaffungskosten
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die das Business Model Verkaufen bestehen	Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, für die das Business Model Verkaufen besteht	Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert
Vertragsvermögenswerte	Bewertung nach Maßgabe des Leistungsfortschritts im Verhältnis zur vollständigen Erfüllung der Leistungsverpflichtung abzüglich erwarteter Kreditverluste
Ertragssteuerforderungen	Betrag, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden erwartet wird, basierend auf Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten
Vorräte	Niedrigerer Wert aus Nettoveräußerungswert und Anschaffungs- oder Herstellungskosten
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	Fortgeführte Anschaffungs- und Herstellkosten bzw. niedrigerer erzielbarer Betrag
Sachanlagen	Fortgeführte Anschaffungs- und Herstellkosten bzw. niedrigerer erzielbarer Betrag
Beteiligungen an at-Equity bilanzierten Unternehmen	Fortgeführter anteiliger Wert des Eigenkapitals der Beteiligung bzw. niedrigerer erzielbarer Betrag
Sonstige finanzielle Vermögenswerte und sonstige Vermögenswerte	Fortgeführte Anschaffungskosten
Aktive latente Steuern	Zu versteuernde, abzugsfähige temporäre Differenzen und noch nicht genutzte steuerliche Verluste bewertet anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird
Passiva
Bilanzposten	Bewertungsgrundsatz (Folgebewertung)
Kurzfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten	Fortgeführte Anschaffungskosten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Vertragsverbindlichkeiten sowie sonstige Schulden	Fortgeführte Anschaffungskosten
Ertragsteuerschulden	Betrag, in dessen Höhe eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird, basierend auf Steuersätzen, die am Abschlussstichtag gelten
Rückstellungen	Barwert des künftigen Erfüllungsbetrags
Langfristige Schulden
Finanzverbindlichkeiten	Fortgeführte Anschaffungskosten
Sonstige Rückstellungen	Barwert des künftigen Erfüllungsbetrags
Passive latente Steuern	Undiskontierte Bewertung anhand der Steuersätze, deren Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der ein Vermögenswert realisiert oder eine Schuld erfüllt wird

Historische Anschaffungs- oder Herstellungskosten basieren im Allgemeinen auf dem beizulegenden Zeitwert der im Austausch für den Vermögenswert entrichteten Gegenleistung.

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde. Dies gilt unabhängig davon, ob der Preis direkt beobachtbar oder unter Anwendung einer Bewertungsmethode geschätzt worden ist.

Bei der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts eines Vermögenswerts oder einer Schuld berücksichtigt die Gruppe bestimmte Merkmale des Vermögenswerts oder der Schuld (bspw. Zustand und Standort des Vermögenswerts oder Verkaufs- und Nutzungsbeschränkungen), wenn Marktteilnehmer diese Merkmale bei der Preisfestlegung für den Erwerb des jeweiligen Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld zum Bewertungsstichtag ebenfalls berücksichtigen würden. Im vorliegenden Konzernabschluss wird der beizulegende Zeitwert für die Bewertung und/oder die Angabepflichten grundsätzlich auf dieser Grundlage ermittelt.

Davon ausgenommen sind

•

Leasingverhältnisse, die in den Anwendungsbereich von IFRS 16 Leasingverhältnisse fallen, und

•

Bewertungsmaßstäbe, die dem beizulegenden Zeitwert ähneln, ihm aber nicht entsprechen, z.B. der Nettoveräußerungswert in IAS 2 Vorräte oder der Nutzungswert in IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten. Für sämtliche finanzielle Vermögenswerte und Schulden, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, bzw. für die beizulegende Zeitwerte anzugeben sind, ist eine Bemessungshierarchie festzulegen. Die Einteilung erfolgt anhand der verwendeten Inputfaktoren in drei Stufen, wobei den Inputfaktoren auf Stufe 1 die höchste Priorität eingeräumt wird. Sind die herangezogenen Inputfaktoren eines Vermögenswerts oder einer Schuld auf unterschiedlichen Stufen der Bemessungshierarchie angesiedelt, erfolgt die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts in ihrer Gesamtheit auf derjenigen Stufe der Bemessungshierarchie, die dem niedrigsten Inputfaktor entspricht, der für die Bemessung insgesamt wesentlich ist.

Nachfolgende Inputfaktoren führen zu einer Einteilung in die jeweilige Stufe der Bemessungshierarchie.

Stufe 1: Inputfaktoren der Stufe 1 sind notierte Preise für identische Vermögenswerte und Schulden in für die BMZ am Bewertungsstichtag zugänglichen Märkten.

Stufe 2: Inputfaktoren der Stufe 2 sind andere Inputfaktoren, welche für die Vermögenswerte und Schulden am Bewertungsstichtag unmittelbar oder mittelbar zu beobachten sind.

Stufe 3: Inputfaktoren der Stufe 3 sind am Bewertungsstichtag nicht unmittelbar oder mittelbar beobachtbare Inputfaktoren für Vermögenswerte und Schulden, die über eine modellbasierte Bewertung auch auf Annahmen und Schätzungen beruhen.

Zum Stichtag 31.12.2022 wurden, mit Ausnahme der finanziellen Vermögenswerte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die das Business Model Verkaufen bestehen, keine Vermögenswerte oder Schulden mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert. Zum Bilanzstichtag des Vorjahres wurden mit Ausnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die das Business Model Verkaufen bestehen, keine Vermögenswerte oder Schulden mit dem beizulegenden Zeitwert bilanziert.

Die mit dem beizulegenden Zeitwert bilanzierten sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden gemäß IFRS 13 in Stufe 1 eingeordnet, da der Bewertung notierte Preise an zugänglichen Märkten zugrundeliegen. Die mit dem beizulegenden Zeitwert bilanzierten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden gemäß IFRS 13 in Stufe 2 eingeordnet, da alle wesentlichen Inputfaktoren beobachtbar sind.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden werden nachfolgend erläutert.

VII.6. Fremdwährungsumrechnung

Bei der Aufstellung der Abschlüsse jedes einzelnen Gruppenunternehmens werden Geschäftsvorfälle, die auf andere Währungen als die funktionale Währung des Gruppenunternehmens (Fremdwährungen) lauten, mit den am Tag der Transaktion gültigen Kursen umgerechnet. An jedem Abschlussstichtag werden monetäre Posten in Fremdwährung mit dem gültigen Stichtagskurs umgerechnet. Nicht-monetäre Posten in Fremdwährung, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden mit den Kursen umgerechnet, die zum Zeitpunkt der Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes Gültigkeit hatten. Zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertete nicht-monetäre Posten werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt der erstmaligen bilanziellen Erfassung umgerechnet.

Umrechnungsdifferenzen aus monetären Posten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie auftreten. Davon ausgenommen sind:

•	Umrechnungsdifferenzen aus auf fremde Währung lautenden Fremdmittelaufnahmen, die bei für die produktive Verwendung vorgesehenen Vermögenswerten im Erstellungsprozess auftreten. Diese werden den Herstellungskosten zugerechnet, falls sie Anpassungen des Zinsaufwands aus diesen auf fremde Währung lautenden Fremdmittelaufnahmen darstellen.
•	Umrechnungsdifferenzen aus Geschäftsvorfällen, die eingegangen wurden, um bestimmte Fremdwährungsrisiken abzusichern.
•	Umrechnungsdifferenzen aus zu erhaltenden bzw. zu zahlenden monetären Posten von/an einen ausländischen Geschäftsbetrieb, deren Erfüllung weder geplant noch wahrscheinlich ist und die deswegen Teil der Nettoinvestition in diesen ausländischen Geschäftsbetrieb sind, die anfänglich im sonstigen Ergebnis erfasst und bei Veräußerung vom Eigenkapital in den Gewinn und Verlust umgegliedert werden.

Zur Aufstellung eines Konzernabschlusses werden die Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Geschäftsbetriebe der Gruppe in Euro (€) umgerechnet, wobei die am Abschlussstichtag gültigen Wechselkurse herangezogen werden. Erträge und Aufwendungen werden vereinfachend zum Durchschnittskurs der Periode umgerechnet, es sei denn, die Umrechnungskurse während der Periode unterlagen starken Schwankungen. In diesem Fall finden die Umrechnungskurse zum Zeitpunkt der Transaktion Anwendung. Umrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe in Konzernwährung werden im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital angesammelt.

Die für die Umrechnung verwendeten Wechselkurse der wesentlichen Währungen in der Gruppe ergeben sich aus folgender Tabelle:

Fremdwährungen	1 EUR = x	Stichtag 31.12.2022	Stichtag 31.12.2021	Durchschnitt 31.12.2022	Durchschnitt 31.12.2021
China	RMB	7,3582	7,1947	7,0788	7,6282
Hongkong	HKD	8,3163	8,8333	8,2451	9,1932
Japan	JPY	140,6600	130,3800	138,0274	129,8767
Polen	PLN	4,6808	4,5969	4,6861	4,5652
USA	USD	1,0666	1,1326	1,0530	1,1827
Großbritannien	GBP	0,8869	0,8403	0,8528	0,8596

VII.7. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss

7.1. Erfolgsunsicherheiten und Schätzungen

Die Erfolgsunsicherheiten des Unternehmens sind, soweit solche bestehen, in diesem Abschluss derart berücksichtigt, dass Vermögenswerte mit dem wahrscheinlichen Erfolg der Realisierung ausgewiesen werden.

Die Geschäftsführung muss bei der Erstellung des Konzernabschlusses Schätzungen vornehmen sowie Annahmen und Ermessensentscheidungen treffen, welche die bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, die Angaben im Anhang und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während des Berichtszeitraumes beeinflussen. Den Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen liegen wiederum Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses beruhen. Dabei können die sich im Zeitablauf tatsächlich ergebenden Beträge von diesen Schätzungen abweichen. Nachfolgend werden daher die für den Konzernabschluss wesentlichen Schätzungen, Annahmen und Ermessensentscheidungen erläutert, um ein grundsätzliches Verständnis für die möglichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss zu ermöglichen.

Bei der Bewertung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagevermögen ist die erwartete Nutzungsdauer der jeweiligen Vermögenswerte - gegebenenfalls unterschiedlich für einzelne Komponenten - zu schätzen. Diese Einschätzung beruht auf einer Einschätzung des Managements. Für Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer ist bei Vorliegen von Anzeichen einer möglichen Wertminderung ein Wertminderungstest durchzuführen. Bei entsprechenden Anhaltspunkten wird dem fortgeführten Buchwert des Vermögenswerts der erzielbare Betrag, der den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert repräsentiert, gegenübergestellt. Der Nutzungswert entspricht dabei dem Barwert der künftigen Zahlungsströme, die durch die fortlaufende Nutzung des Vermögenswerts erwartet werden. Durch Veränderung der Einflussfaktoren kann sich der Zeitwert bzw. Nutzungswert ändern. Dies könnte zur erfolgswirksamen Erfassung von Wertminderungen oder Wertaufholungen führen.

Bei der Bewertung von Forderungen werden Wertberichtigungen gebildet, um mögliche Zahlungsausfälle entsprechend zu berücksichtigen. Neben der Analyse der Ausfallwahrscheinlichkeiten aus der Vergangenheit sowie Altersstrukturanalysen sind individuelle Einschätzungen der einzelnen Sachverhalte notwendig, die von einer Vielzahl von Annahmen abhängig sind. Insbesondere bei einer sich über den Zeitraum verschlechternden Bonität einzelner Kunden kann der Umfang der vorzunehmenden Wertberichtigungen oder tatsächlichen Ausbuchungen den Umfang der Wertberichtigungen übersteigen.

Für den Ansatz und die Bewertung der Rückstellungen gleichermaßen wie bei Eventualverbindlichkeiten fließen in erheblichem Umfang Einschätzungen des Managements ein. Alleine aufgrund der für den Ansatz von Rückstellungen notwendigen Einschätzung einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen bzw. des Eintritts des Ereignisses als auch einer notwendigen Schätzung der Höhe sind bei diesen Schuldenposten Abweichungen möglich. Insbesondere neue Erkenntnisse über den Einzelsachverhalt können in den Folgeperioden zu geänderten Einschätzungen mit entsprechenden Auswirkungen auf den Konzernabschluss führen.

Die Ermittlung und der Ansatz der Ertragsteuern, und hier insbesondere die Ermittlung der latenten Steuererstattungsansprüche, unterliegen ebenfalls Schätzungen. Nicht endgültige Bescheide, vorläufige Ergebnisse steuerlicher Außenprüfungen oder Rechtsbehelfe und anhängige finanzgerichtliche Verfahren unterliegen hinsichtlich ihrer Bewertung der Einschätzung über den tatsächlichen Sachverhalt, der sich im Zeitablauf durch neue Erkenntnisse verändern kann. Bei der Ermittlung der Steuerlatenzen fließen die Einschätzungen zur Fortentwicklung der Unternehmensplanung über einen Mehrjahreszeitraum ein. Hier kann es unter anderem bei sich ändernden Märkten oder Produkten und Dienstleistungen zu erheblichen Abweichungen von der ursprünglichen Einschätzung mit entsprechenden Auswirkungen auf den Konzern kommen.

Das geschäftliche und wirtschaftliche Umfeld der BMZ-Gruppe wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr durch makroökonomische Risiken beeinflusst, insbesondere waren Auftragseingang, Umsatzerlöse und die Ergebnisgrößen der BMZ-Gruppe durch den Ukraine Krieg beeinträchtigt. Die Auswirkungen der unterschieden sich dabei erheblich je nach Region und Kundenbranche. Aufgrund der fortschreitenden Risiken aus dem Ukraine Konflikt und der damit einhergehenden Inflationen, Störungen in den Lieferketten, der steigenden Inflation und der Rezessionsängste, ist es schwierig Dauer und Umfang der daraus resultierenden Auswirkungen auf Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, Ergebnisse und Cashflows der BMZ-Gruppe vorherzusagen. Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses zum 31.12.2022 getroffenen beziehungsweise unterstellten abschlussrelevanten Schätzungen und Annahmen basierten auf dem zum Aufstellungszeitpunkt vorhandenen Wissensstand und den besten verfügbaren Informationen.

Entsprechend geht die BMZ-Gruppe davon aus, dass die Auswirkungen daraus auf den Konzernabschluss nicht von wesentlicher Natur sein werden. Krisen-bedingte Auswirkungen auf den Konzernabschluss können sich weiterhin aus folgenden Effekten ergeben:

•	Zinsanpassungen in verschiedenen Ländern
•	zunehmende Volatilität der Fremdwährungskurse
•	eine sich verschlechternden Kreditwürdigkeit, Zahlungsausfälle oder verspätete Zahlungen
•	Gesunkene Erlöse aus Wertpapieren
•	Verzögerungen im Auftragseingang und ebenso bei der Auftragsausführung beziehungsweise
•	Vertragserfüllung, Vertragsauflösungen
•	angepasste oder modifizierte Umsatzerlöse und Kostenstrukturen
•	Volatilität an Rohstoffmärkten
•	Gestiegende Einkauspreise in Vorräten

Diese Faktoren können sich auf beizulegende Zeitwerte und Buchwerte von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie die Zahlungsflüsse auswirken. Die sich tatsächlich einstellenden Beträge können von den Schätzungen und Ermessensentscheidungen abweichen. Die BMZ-Gruppe geht davon aus, dass die unterstellten Annahmen die Lage zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses angemessen widerspiegelten. Im abgelaufenen und vorherigen Geschäftsjahr wurden diese Informationen unter anderem bei der Ermittlung erwarteter Kreditverluste (Expected-Credit-Loss) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen einbezogen. Außerdem wurde eine Aktualisierung der Einschätzung der verlustfreien Bewertung des Vorratsvermögens unter Berücksichtigung der erwarteten Auswirkungen der Ukraine Krise vorgenommen aus denen sich keine wesentlichen Effekte ergaben.

Im Geschäftsjahr 2022 waren darüber hinaus keine wesentlichen Änderungen von Schätzungen zu berücksichtigen.

7.2. Erlöse aus Verträgen mit Kunden

7.2.1. Grundlagen

Umsätze mit Kunden stammen aus dem Verkauf von selbst hergestellten Akkus und sonstigen Geräten zur Speicherung elektrischer Energie, aus dem Verkauf von zugekauften Akkus (retail), aus der Erbringung von Dienstleistungen, insbesondere Begutachtung von Akkus sowie die Entwicklung neuartiger Akkus.

Nach IFRS 15 sind Umsatzerlöse dann zu realisieren, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die vereinbarten Güter und Dienstleistungen erlangt und Nutzen aus diesen ziehen kann. Die Umsatzerlöse sind mit dem Betrag der Gegenleistung zu bewerten, die das Unternehmen erwartet zu erhalten. Der Standard sieht zur Ermittlung der Umsatzrealisierung ein fünfstufiges Schema vor, wonach zunächst der Kundenvertrag und die darin enthaltenen Leistungsverpflichtungen zu identifizieren sind. Anschließend ist der Transaktionspreis zu ermitteln und auf die Leistungsverpflichtungen zu verteilen. Der Umsatz ist für jede einzelne Leistungsverpflichtung zu realisieren, wenn der Kunde die Verfügungsmacht daran erlangt. Der fünfte Schritt regelt die Umsatzrealisation und somit die Erfüllung der Leistungsverpflichtung. Die Unterscheidung erfolgt nach zeitpunkt- oder zeitraumbezogener Betrachtung. Der Regelfall ist die zeitpunktbezogene Umsatzrealisation. Eine zeitraumbezogene Umsatzrealisation ist unter der Vorstellung eines fortlaufenden Übergangs der Verfügungsmacht anwendbar und die Umsatzrealisation ist bei der Erfüllung einer Leistungsverpflichtung anhand des Leistungsfortschritts vorzunehmen.

Bei Mehrkomponentengeschäften wird der Gesamttransaktionspreis des kombinierten Vertrags auf der Grundlage der anteiligen Einzelveräußerungspreise auf die einzelnen, separaten Leistungsverpflichtungen aufgeteilt, d.h., der Einzelveräußerungspreis jeder einzelnen Komponente wird ins Verhältnis zur Summe der Einzelveräußerungspreise der vertraglichen Leistungsverpflichtungen gesetzt. In der Bilanz führt dies zum Ansatz eines Vertragsvermögenswerts, oder einer Vertragsverbindlichkeit.

Vorab geleistete Einmalzahlungen des Kunden, die keine Gegenleistung für eine separate Leistungsverpflichtung darstellen, werden als Vertragsverbindlichkeit abgegrenzt und grundsätzlich über die (verbleibende) Vertragsdauer umsatzwirksam erfasst. Aufwendungen für Vertragskosten sind zu aktivieren und über die geschätzte Dauer der Leistungserbringung zu verteilen. Die Aufwendungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung abhängig von der Art als Materialaufwand oder Personalaufwand ausgewiesen.

7.2.2. Verkauf selbsthergestellter Produkte

Verkäufe werden erfasst, wenn die Kontrolle über die Produkte übertragen wurde, d.h. wenn die Produkte an die Abnehmer geliefert werden, der Kunde nach freiem Ermessen über die Produkte verfügt und keine unerfüllte Verpflichtung besteht, die die Akzeptanz des Kunden für die Übernahme der Ware beeinträchtigen könnte. Die Lieferung ist erfolgt, wenn die Produkte unter Berücksichtigung der mit dem Kunden vereinbarten Incoterms an einen bestimmten Ort versandt wurden, die Risiken des Untergangs und des Verlustes auf den Kunden übertragen wurden und entweder der Kunde die Produkte gemäß dem Kaufvertrag akzeptiert hat oder die Annahmebestimmungen erfüllt sind oder die Gruppe hat objektive Hinweise darauf, dass alle Akzeptanzkriterien erfüllt sind.

Umsatzerlöse aus Verkäufen werden auf der Basis der vertraglich vereinbarten Preise erfasst. Einnahmen werden nur in dem Umfang erfasst, in dem es hochwahrscheinlich ist, dass keine Stornierung oder Rückgängigmachung eintritt. Verkaufsverträge werden ohne Finanzierungselemente vereinbart. Verkäufe sind zum weit überwiegenden Teil mit Zahlungszielen zwischen 30 und 90 Tagen abgeschlossen, was gängiger Marktpraxis entspricht. Bei vereinnahmten Anzahlungen beträgt der Zeitraum zwischen Zahlung und Lieferung nicht mehr als 12 Monate.

Aus dem Verkauf selbst hergestellter Produkte erzielt die BMZ-Gruppe ausschließlich zeitpunktbezogene Erlöse.

Forderungen werden zum Zeitpunkt der Lieferung und der unbedingten Entstehung des Anspruchs erfasst.

Verträge mit mehreren Leistungen, beispielsweise dem Verkauf von selbst hergestellten Akkus und die zugehörige Entwicklung der Packs und Produktionsprozesse und -werkzeuge, werden als separate Leistungsverpflichtung bilanziert.

7.2.3. Handel mit Waren

Ein geringer Teil der Umsatzerlöse entfällt auf den Handel mit Batteriezellen, Starterbatterien, Ladegeräte sowie Schutzschaltungen. Es ergeben sich keine Unterschiede zur Erlösrealisierung der selbst hergestellten Produkte.

7.2.4. Dienstleistungen

Die Dienstleistungen in der BMZ-Gruppe betreffen die Konstruktion, Entwicklung und Wartung universeller und kundenspezifischer Batterielösungen sowie Zertifizierungen, Qualitätsprüfungen, Gutachten und Entsorgung. Neben der Entwicklung von Basistechnologien erbringt die BMZ-Gruppe für ihre Kunden auch kundenspezifische Entwicklungsleistungen. Da die vertraglich geschuldeten Ergebnisse der kundenspezifischen Entwicklungsaufträge bereits während der Erbringung auf den Kunden, der regelmäßig alle Rechte und das gesamte Wissen erhält, übergehen, liegt ein Rechtsanspruch auf Erhalt einer Leistung vor. Der durch das Unternehmen erstellte Vermögenswert hat keine alternative Nutzungsmöglichkeit und das Unternehmen hat einen Rechtsanspruch auf Bezahlung der bereits erbrachten Leistungen. Insofern erfolgt nach IFRS eine zeitraumbezogene Erlösrealisierung gemäß dem Grad der Fertigstellung der Entwicklungsaufträge.

7.2.5. Finanzierungskomponenten

Eine signifikante Finanzierungskomponente bleibt für die Höhe und den Zeitpunkt der Umsatzrealisierung unberücksichtigt, wenn die Zeitspanne zwischen der Übertragung eines zugesagten Guts oder einer zugesagten Dienstleistung auf den Kunden und der Bezahlung dieses Guts oder dieser Dienstleistung durch den Kunden maximal ein Jahr beträgt.

Die BMZ-Gruppe hat keine Verkaufs- oder Dienstleistungsverträge abgeschlossen, die Finanzierungskomponenten enthalten und geht auch für die Zukunft davon aus. Es werden keine Verträge erwartet, bei denen der Zeitraum zwischen der Übergabe der zugesagten Produkte oder Dienstleistungen an den Kunden und der Zahlung durch den Kunden ein Jahr überschreitet.

7.2.6. Vertragskosten

Vertragskosten, deren Abschreibungszeitraum nicht mehr als ein Jahr betragen würde, werden grundsätzlich sofort als Aufwand erfasst. In der BMZ-Gruppe sind bisher nur unwesentliche Kosten bei der Anbahnung von Verträgen mit Kunden entstanden und werden ebenso in der Zukunft erwartet. Bei Vertragsanbahnung anfallende Kosten, die auch ohne Vertragsabschluss entstanden wären und dem Kunden nicht anzulasten sind werden als Aufwand erfasst. Unwesentliche zusätzliche Kosten einer Vertragsanbahnung werden bei ihrem Entstehen als Aufwand erfasst, da der Abschreibungszeitraum, den die Gruppe anderenfalls erfasst hätte, nicht mehr als ein Jahr betragen hätte.

7.3. Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden so lange nicht erfasst, bis eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die Gruppe die dazugehörigen Bedingungen, die mit den Zuwendungen in Verbindung stehen, erfüllen wird und die Zuwendungen auch gewährt werden. Zuwendungen der öffentlichen Hand sind planmäßig in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen, und zwar im Verlauf der Perioden, in denen der Konzern die entsprechenden Aufwendungen, die die Zuwendungen der öffentlichen Hand kompensieren sollen, als Aufwendungen ansetzt.

Förderprojekte sind mit einem hohen Risiko, insbesondere des Scheiterns, belastet und es kann zu einer Verfehlung der Projektziele kommen. Die Wahrscheinlichkeit einer Straf- oder Rückzahlung des Fördergeldes wird allerdings als sehr gering eingeschätzt.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, deren Bedingung der Kauf, der Bau oder die sonstige Anschaffung langfristiger Vermögenswerte ist, werden als Anschaffungskostenminderung in der Bilanz erfasst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Ausgleich für bereits angefallene Aufwendungen oder Verluste oder zur sofortigen finanziellen Unterstützung ohne künftig damit verbundenem Aufwand gezahlt werden, werden in der Periode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als sonstiger Ertrag erfasst, in der der entsprechende Anspruch entsteht.

Zuwendungen der öffentlichen Hand, die als Steuervergünstigungen durch Verminderung der sonst geltenden Steuersätze gewährt werden, werden in der Periode in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung als Minderung des Ertragssteueraufwands erfasst, in der der entsprechende Anspruch entsteht.

7.4. Ertragsteuern

Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern dar. Laufende oder latente Steuern werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, dass sie im Zusammenhang mit Posten stehen, die entweder im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst werden. In diesem Fall wird die laufende und latente Steuer ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst. Wenn laufende oder latente Steuern aus der erstmaligen Bilanzierung eines Unternehmenszusammenschlusses resultieren, werden die Steuereffekte bei der Bilanzierung des Unternehmenszusammenschlusses einbezogen. Ein Ansatz von unsicheren Steuerpositionen erfolgt in Höhe des wahrscheinlichsten Wertes.

7.4.1. Laufende Steuern

Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens für das Jahr ermittelt. Das zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung aufgrund von Aufwendungen und Erträgen, die in späteren Jahren oder niemals steuerbar bzw. steuerlich abzugsfähig sind. Die Verbindlichkeit der Gruppe für die laufenden Steuern wird auf Grundlage der geltenden bzw. in Kürze geltenden Steuersätze berechnet.

7.4.2. Latente Steuern

Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens, für die Nutzung von in Vorjahren entstandenen steuerlichen Verlustvorträgen sowie für ausstehende Steuergutschriften erfasst (Liability-Methode). Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert; latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Solche latenten Steueransprüche und latenten Steuerschulden werden nicht angesetzt, wenn sich die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder aus der erstmaligen Erfassung (außer bei Unternehmenszusammenschlüssen) von anderen Vermögenswerten und Schulden ergeben, welche aus Geschäftsvorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren.

Für zu versteuernde temporäre Differenzen, die aus Anteilen an Tochterunternehmen oder assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen entstehen, werden latente Steuerschulden gebildet, es sei denn, dass die Gruppe die Umkehrung der temporären Differenzen steuern kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporäre Differenz in absehbarer Zeit nicht umkehren wird.

Buchwerte latenter Steueransprüche werden jedes Jahr am Abschlussstichtag auf Ebene der jeweiligen steuerlichen Einheit geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren.

Latente Steuerschulden und Steueransprüche werden auf Basis der erwarteten Steuersätze und der Steuergesetze ermittelt, die im Zeitpunkt der Erfüllung der Schuld oder der Realisierung des Vermögenswertes voraussichtlich Geltung haben werden. Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschulden spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie die Gruppe zum Abschlussstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen bzw. den Vermögenswert zu realisieren.

Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung laufender Steuererstattungsansprüche gegen laufende Steuerschulden besteht, wenn sich diese auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden und der Konzern beabsichtigt, seine laufenden Steueransprüche und -schulden netto zu begleichen.

7.5. Leasing

Die BMZ-Gruppe tritt - mit Ausnahme der Vermietung eines Produktionsgebäudes an das Joint Venture KION Battery Systems GmbH - ausschließlich als Leasingnehmer auf.

a)	Leasing-Verhältnisse, bei denen der BMZ-Konzern Leasingnehmer ist

Der Konzern beurteilt zu Beginn des Vertrags, ob dieser ein Leasingverhältnis darstellt oder enthält.

Die BMZ-Gruppe hat als Leasing-Nehmer Leasingverträge für Gebäude, Maschinen, technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen. Die Verträge enthalten zum Teil Verlängerungs-, Kündigungs- und Kaufoptionen. Bei der Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen berücksichtigt die Geschäftsführung sämtliche Tatsachen und Umstände, die einen wirtschaftlichen Anreiz von Verlängerungsoptionen, oder Nichtausübung von Kündigungsoptionen bieten. Sich aus der Ausübung von Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen ergebende Laufzeitänderungen werden nur dann in die Vertragslaufzeit einbezogen, wenn eine Verlängerung oder Nichtausübung einer Kündigungsoption hinreichend sicher ist. Die Beurteilung wird überprüft, wenn ein wesentliches Ereignis, oder eine wesentliche Änderung der Umstände eintritt, die diese Beurteilung beeinflussen kann, sofern dies in der Kontrolle des Leasingnehmers liegt.

Für alle Leasingverhältnisse bei denen der Konzern der Leasingnehmer ist, erfasst der Konzern ein Nutzungsrecht und eine entsprechende Leasingverbindlichkeit. Ausgenommen davon sind kurzfristige Leasingverhältnisse (definiert als Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von höchstens 12 Monaten) und Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte. Bei diesen Leasingverhältnissen erfasst der Konzern die Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als sonstigen Aufwand, es sei denn, eine andere systematische Grundlage ist repräsentativer für das zeitliche Muster, in dem der wirtschaftliche Nutzen aus den Leasingobjekten konsumiert wird.

Die Nutzungsrechte aus Leasingverträgen werden in der Konzernbilanz unter den Sachanlagen ausgewiesen.

Leasingverbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem Barwert der zu Beginn des Leasingverhältnisses noch nicht geleisteten Leasingzahlungen bewertet. Die Zahlungen werden mit dem einem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Zinssatz abgezinst. Wenn dieser Zinssatz nicht ohne weiteres bestimmt werden kann, verwendet der Konzern den leasingnehmerspezifischen Grenzfremdkapitalzinssatz mit einem Durschnitt von 1,56%.

Folgende Leasingzahlungen sind in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit einzubeziehen:

•	Feste Leasingzahlungen (inklusive faktisch feste Zahlungen), abzüglich zu erhaltende Anreizzahlungen;
•	Variable Leasingzahlungen, die auf einem Index oder Kurs basieren, anfänglich mit dem Index oder dem Kurs zum Zeitpunkt des Beginns des Leasingverhältnisses bemessen;
•	Erwartete Zahlungen durch den Leasingnehmer aufgrund von Restwertgarantien;
•	Ausübungspreise von Kaufoptionen, wenn der Leasingnehmer hinreichend sicher ist, diese auszuüben; und
•	Strafzahlungen für die vorzeitige Beendigung von Leasingverhältnissen, sofern der Laufzeit des Leasingverhältnisses entsprechend die Ausübung des Kündigungsrechts zugrunde liegt.

Die Folgebewertung der Leasingverbindlichkeit erfolgt durch Erhöhung des Buchwerts um die Verzinsung der Leasingverbindlichkeit (unter Anwendung der Effektivzinsmethode) und durch Reduzierung des Buchwerts um die geleisteten Leasingzahlungen. Bei wertändernden Ereignissen erfolgt eine Neubewertung der jeweiligen Verbindlichkeit. Der Konzern hat in den dargestellten Perioden keine solchen Anpassungen vorgenommen.

Die Bewertung der Nutzungsrechte erfolgt im Bereitstellungsdatum mit den Anschaffungskosten. Die Kosten umfassen:

•	Den Betrag, der sich aus der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit ergibt,
•	alle bei oder vor der Bereitstellung geleisteten Leasingzahlungen abzüglich aller erhaltenen Leasinganreize,
•	entstandene anfängliche direkte Kosten und
•	geschätzte Kosten für Demontage, Beseitigung, Wiederherstellung des Standortes und Rückbau.

Ist der Konzern zum Rück- oder Abbau eines Leasingobjekts, zur Wiederherstellung des Standortes, an dem sich das Leasingobjekt befindet, oder zur Wiederherstellung des dem Leasingverhältnis zugrundeliegenden Vermögenswerts in den durch die Bedingungen des Leasingverhältnisses geforderten Zustand verpflichtet, wird eine Rückstellung gemäß IAS 37 gebildet und bewertet.

In Folgeperioden werden die Nutzungsrechte nach dem Anschaffungskostenmodell zu Anschaffungskosten bewertet

•	abzüglich aller kumulierten Abschreibungen und aller kumulierten Wertminderungsaufwendungen und
•	berichtigt um eventuelle Neubewertungen der Leasingverbindlichkeit.

Nutzungsrechte werden über den kürzeren Zeitraum aus Laufzeit des Leasingverhältnisses und der Nutzungsdauer des zugrundeliegenden Vermögenswertes abgeschrieben. Wenn ein Leasingverhältnis das Eigentum am Leasingobjekt überträgt oder die Kosten des Nutzungsrechts die vom Konzern erwartete Ausübung einer Kaufoption durch den Konzern widerspiegeln, wird das zugehörige Nutzungsrecht über die Nutzungsdauer des Leasingobjekts abgeschrieben. Zur Prüfung der Notwendigkeit einer Wertberichtigung eines Nutzungsrechts wendet der Konzern IAS 36 an und erfasst sämtliche Wertberichtigungen wie in den Bilanzierungsgrundsätzen für Sachanlagen beschrieben.

Variable Leasingzahlen, die nicht von einem Index oder Kurs abhängen, werden nicht in die Bewertung der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts einbezogen. Diese Zahlungen werden in der Periode, in der das auslösende Ereignis oder die auslösende Bedingung eintritt, als Aufwand erfasst und in dem Posten "Sonstige Aufwendungen" in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Zinsaufwendungen werden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

b)	Operating-Leasingverhältnisse, bei dem der BMZ- Konzern Leasinggeber ist

Die BMZ-Gruppe vermietet auch eigene Grundstücke, Gebäudeteile und Einbauten. Die Chancen und Risiken aus der Vermietung und Verpachtung verbleiben dabei in der BMZ-Gruppe, so dass diese Leasingverhältnisse nach IFRS 16 als Operating-Leasingverhältnisse abgebildet werden. In vielen Fällen verpflichtet sich der Leasingnehmer dazu, vor Rückgabe eventuelle Mietereinbauten zurückzubauen und bzw. oder die Mietsache in einem fest vereinbarten Zustand zurückzugeben. Auch verpflichtet er sich Veränderungen und / oder Verunreinigungen bei der Nutzung der Grundstücke vor Rückgabe zu entfernen.

Aus den zum Bilanzstichtag bestehenden Operating-Leasingverhältnissen werden nachfolgend dargestellte Mittelzuflüsse erwartet:

In TEUR	2022	2021
Zukünftige Leasingzahlungen	5.708	5.267
im Folgejahr	959	878
in 2 bis 5 Jahren	3.837	3.511
- davon in 2 Jahren	959	878
- davon in 3 Jahren	959	878
- davon in 4 Jahren	959	878
- davon in 5 Jahren	959	878
nach 5 Jahren	959	878

Die erhaltenen Zahlungen vom Leasingnehmer werden über die Laufzeit des Leasingverhältnisses linear als Ertrag in den Umsatzerlösen erfasst. Dieser Ertrag betrug in 2022 1,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,9 Mio. EUR). Die Buchwerte der im Sachanlagevermögen befindlichen Vermögenswerte, die über Operating-Leasingverhältnisse vermietet sind, haben sich wie folgt entwickelt:

In TEUR	Grundstücke und Gebäude
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01. Januar 2022	8.007
Zugänge	32
Stand 31. Dezember 2022	8.039
Abschreibungen
Stand 01. Januar 2022	500
Zugänge	241
Stand 31. Dezember 2022	741
Buchwert zum 31. Dezember 2021	7.507
Buchwert zum 31. Dezember 2022	7.298

7.6. Fremdkapitalkosten

In unmittelbarem Zusammenhang mit dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung von qualifizierten Vermögenswerten stehende Fremdkapitalkosten werden bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Vermögenswerte im Wesentlichen für ihre vorgesehene Nutzung oder zum Verkauf bereitstehen, zu den Herstellungskosten dieser Vermögenswerte hinzugerechnet. Qualifizierte Vermögenswerte sind Vermögenswerte, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Die BMZ-Gruppe definiert qualifizierte Vermögenswerte als Bauprojekte oder andere Vermögenswerte, für die notwendigerweise mindestens zwölf Monate erforderlich sind, um sie in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen. Im Geschäftsjahr 2022 wie auch im Vorjahr wurden keine Fremdkapitalkosten als Teil der Anschaffungskosten aktiviert.

Alle anderen Fremdkapitalkosten werden erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie anfallen.

7.7. Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen

7.7.1. Immaterielle Vermögenswerte

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter Nutzungsdauer werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen über die jeweilige Nutzungsdauer (fortgeführte Anschaffungskosten), bewertet. Derartige Vermögenswerte sind im Wert gemindert, wenn der erzielbare Betrag - der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert - niedriger ist als der Buchwert. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, werden diese Vermögenswerte unter der Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen maximal bis auf den Wert zugeschrieben, der sich ergeben hätte, wenn in den früheren Perioden keine Wertminderungen erfasst worden wären.

Die Kosten für Forschungsaktivitäten, d.h. für Aktivitäten, die unternommen werden, um neue wissenschaftliche oder technische Erkenntnisse zu gewinnen, werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen.

Die Kosten für Entwicklungstätigkeiten, d.h. für solche Aktivitäten, die Forschungsergebnisse in einen Plan oder Entwurf für die Produktion von neuen oder deutlich verbesserten Produkten und Prozessen umsetzen, werden als selbst erstellter immaterieller Vermögenswert aktiviert, wenn die folgenden Voraussetzungen erfüllt sind:

•	Die Fertigstellung des immateriellen Vermögenswertes ist technisch realisierbar, sodass er zur Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung stehen wird.
•	Es besteht die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertigzustellen sowie ihn zu nutzen oder zu verkaufen.
•	Die Fähigkeit, den immateriellen Vermögenswert zu nutzen oder zu verkaufen, ist vorhanden.
•	Der immaterielle Vermögenswert wird voraussichtlich einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzielen.
•	Die Verfügbarkeit adäquater technischer, finanzieller und sonstiger Ressourcen, um die Entwicklung abschließen und den immateriellen Vermögenswert nutzen oder verkaufen zu können, ist gegeben.
•	Die Fähigkeit zur verlässlichen Bestimmung der im Rahmen der Entwicklung des immateriellen Vermögenswertes zurechenbaren Aufwendungen ist vorhanden.

Der Betrag, mit dem ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert erstmalig aktiviert wird, ist die Summe der entstandenen Aufwendungen von dem Tag an, an dem der immaterielle Vermögenswert die oben genannten Bedingungen erstmals erfüllt. Wenn ein selbst erstellter immaterieller Vermögenswert nicht aktiviert werden kann bzw. noch kein immaterieller Vermögenswert vorliegt, werden die Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie entstehen.

In den Folgeperioden werden selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte, wie erworbene immaterielle Vermögenswerte, zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich der kumulierten Abschreibungen und Wertminderungen bewertet.

Im Forschungs- und Entwicklungsbereich sind im Jahr 2022 Aufwendungen, ohne Berücksichtigung der aktivierten Aufwendungen und angefallenen Abschreibungen auf aktivierte Aufwendungen, in Höhe von 13,9 Mio. EUR (Vorjahr 12,9 Mio. EUR) verzeichnet worden.

Ausbuchung immaterieller Vermögenswerte

Ein immaterieller Vermögenswert ist bei Abgang oder wenn kein weiterer wirtschaftlicher Nutzen von seiner Nutzung oder seinem Abgang erwartet wird auszubuchen. Der Gewinn oder Verlust aus der Ausbuchung eines immateriellen Vermögenswertes, bewertet mit der Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes, wird im Zeitpunkt der Ausbuchung des Vermögenswertes in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Der Ausweis erfolgt in den sonstigen Erträgen bzw. den sonstigen Aufwendungen.

7.7.2. Sachanlagen

Alle Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und erfasster Wertminderungen ausgewiesen (Anschaffungskostenmodell). Hinsichtlich der unter den Sachanlagen ausgewiesenen Nutzungsrechte aus Leasingverträgen wird auf Abschnitt 7.5. Leasing verwiesen.

Die Abschreibung erfolgt derart, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vermögenswerten (mit Ausnahme von Grundstücken oder Anlagen im Bau) abzüglich ihrer Restwerte über deren Nutzungsdauer linear abgeschrieben werden. Die erwarteten Nutzungsdauern, Restwerte und Abschreibungsmethoden werden an jedem Abschlussstichtag überprüft. Sämtliche notwendigen Schätzungsänderungen werden prospektiv berücksichtigt.

Ausbuchung von Sachanlagen

Eine Sachanlage wird bei Abgang oder dann, wenn kein zukünftiger wirtschaftlicher Nutzen aus der fortgesetzten Nutzung des Vermögenswerts erwartet wird, ausgebucht. Der sich aus dem Verkauf oder der Stilllegung einer Sachanlage ergebende Gewinn oder Verlust bestimmt sich als Differenz zwischen dem Veräußerungserlös und dem Buchwert des Vermögenswertes und wird erfolgswirksam erfasst.

7.7.3. Nutzungsdauern

Aktivierte Anschaffungs- oder Herstellungskosten der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen werden in der Regel linear über folgende Nutzungsdauern abgeschrieben.

In Jahren	31.12.2022	31.12.2021
Immaterielle Vermögenswerte
entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte	2 bis 20	2 bis 20
selbst erstellte Vermögenswerte	2 bis 10	2 bis 10
Sachanlagen
Grundstücke und Gebäude	25 bis 40	25 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen	2 bis 15	2 bis 15
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2 bis 30	2 bis 30

Die wesentlichen Bestände an immateriellen Vermögenswerten werden wie im Vorjahr über 2 bis 5 Jahre abgeschrieben. An jedem Abschlussstichtag oder wenn entsprechende Hinweise vorliegen, werden sowohl Nutzungsdauern als auch Abschreibungsmethoden von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen überprüft. Sollten die Erwartungen zu diesem Zeitpunkt von den bisherigen Schätzungen und Annahmen abweichen, werden die notwendigen Änderungen erfasst.

7.7.4. Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten

Zu jedem Abschlussstichtag überprüft der Konzern die Buchwerte der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte, um festzustellen, ob es Anhaltspunkte für eine eingetretene Wertminderung dieser Vermögenswerte gibt. Sind solche Anhaltspunkte erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang eines eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen Vermögenswert nicht geschätzt werden, hat die Schätzung des erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zu erfolgen, zu welcher der Vermögenswert gehört. Wenn eine angemessene und stetige Grundlage zur Verteilung ermittelt werden kann, sind die gemeinschaftlichen Vermögenswerte auf die einzelnen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu verteilen. Andernfalls eine Verteilung auf die kleinste Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zu erfolgen, für die eine angemessene und stetige Grundlage der Verteilung ermittelt werden kann.

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer bzw. bei solchen, die noch nicht für eine Nutzung zur Verfügung stehen, ist mindestens jährlich und immer dann, wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt, ein Wertminderungstest durchzuführen.

Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Bei der Ermittlung des Nutzungswertes sind die geschätzten künftigen Zahlungsströme mit einem Vorsteuerzinssatz abzuzinsen. Dieser Vorsteuerzinssatz hat zum einen die momentane Markteinschätzung über den Zeitwert des Geldes, zum anderen die dem Vermögenswert inhärenten Risiken zu berücksichtigen, insoweit diese nicht bereits Eingang in die Schätzung der Zahlungsströme gefunden haben.

Wenn der geschätzte erzielbare Betrag eines Vermögenswertes oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den Buchwert unterschreitet, ist der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf den erzielbaren Betrag zu vermindern. Der Wertminderungsaufwand ist sofort erfolgswirksam zu erfassen, es sei denn, der entsprechende Vermögenswert wird mit seinem Neubewertungsbetrag angesetzt. In einem solchen Fall ist der Wertminderungsaufwand als Verminderung der Neubewertungsrücklage zu behandeln. Soweit die Wertminderung größer ist als die entsprechende Neubewertungsrücklage, ist die übersteigende Wertminderung erfolgswirksam zu erfassen.

Sollte sich der Wertminderungsaufwand in der Folge umkehren, ist der Buchwert des Vermögenswertes oder der zahlungsmittelgenerierenden Einheit auf die jüngste Schätzung des erzielbaren Betrages zu erhöhen. Die Erhöhung des Buchwertes ist dabei auf den Wert beschränkt, der sich ergeben hätte, wenn für den Vermögenswert oder die zahlungsmittelgenerierende Einheit in den Vorjahren kein Wertminderungsaufwand erfasst worden wäre. Eine Wertaufholung ist unmittelbar erfolgswirksam zu erfassen, soweit sie den in Vorjahren für den Vermögenswert erfassten Wertminderungsaufwand eliminiert. Jede darüber hinausgehende Wertaufholung ist als Erhöhung der Neubewertungsrücklage zu behandeln.

Der Konzern hat weder im Geschäftsjahr 2022 noch in vorhergehenden Geschäftsjahren Wertminderungen bei immateriellen Vermögenswerten oder bei Sachanlagen bzw. einen Anlass dazu festgestellt.

7.8. Vorräte

Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von Vorräten werden nach der Durchschnittskostenmethode bewertet. Die Herstellungskosten umfassen direkt zurechenbare Einzel- und Gemeinkosten. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten Verkaufspreis der Vorräte abzüglich aller geschätzten Aufwendungen dar, die für die Fertigstellung und die Veräußerung noch notwendig sind. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten von Vorräten enthalten keine Fremdkapitalkosten, da keine Vorräte erworben oder hergestellt werden, für die ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um diese in ihren beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen.

7.9. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten

Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen Vermögenswerten werden zum Erfüllungstag angesetzt.

Eine finanzielle Verbindlichkeit wird angesetzt, wenn das Unternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird.

7.9.1. Finanzielle Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte sind bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert bzw. bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne signifikante Finanzierungskomponente zum Transaktionspreis zu bewerten. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb von finanziellen Vermögenswerten, welche nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zuzurechnen sind, erhöhen den beizulegenden Zeitwert der finanziellen Vermögenswerte bei Zugang. Transaktionskosten, die direkt dem Erwerb von finanziellen Vermögenswerten, zuzurechnen sind, welche erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die Klassifizierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt auf der Grundlage des Geschäftsmodells des Unternehmens zur Steuerung finanzieller Vermögenswerte und der Eigenschaften der vertraglichen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts.

Finanzielle Vermögenswerte, die beide folgenden Bedingungen erfüllen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten (amortized cost - AC) bewertet:

•	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme besteht;
•	Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag dar.

Finanzielle Vermögenswerte, die beide folgenden Bedingungen erfüllen, werden erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert (fair value through other comprehensive income - FVOCI) bewertet:

•	Der finanzielle Vermögenswert wird im Rahmen eines Geschäftsmodells gehalten, dessen Zielsetzung sowohl in der Vereinnahmung der vertraglichen Zahlungsströme als auch in dem Verkauf finanzieller Vermögenswerte besteht;
•	Die Vertragsbedingungen des finanziellen Vermögenswerts stellen ausschließlich Zins- und Tilgungszahlungen auf den ausstehenden Nominalbetrag dar.

Alle anderen finanziellen Vermögenswerte, die die oben genannten Bedingungen nicht erfüllen, werden grundsätzlich erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (fair value through profit or loss - FVTPL) bewertet.

Dennoch kann der Konzern bei dem erstmaligen Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts das folgende unwiderrufliche Wahlrecht ausüben:

•

Der Konzern kann unwiderruflich beschließen, Eigenkapitalinstrumente erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind (fair value through other comprehensive income - FVOCI); und

•

der Konzern kann Fremdkapitalinstrumente, die beide oben beschriebenen Kriterien zur Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert erfüllen, unwiderruflich als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten designieren, sofern dadurch Inkongruenzen bei der Bewertung oder beim Ansatz beseitigt oder signifikant verringert werden (fair value through profit or loss - FVTPL).

Für die BMZ-Gruppe ergibt dies eine Klassifizierung der wesentlichen finanziellen Vermögenswerte 'Forderungen aus Lieferungen und Leistungen', 'sonstige finanzielle Vermögenswerte' und 'Zahlungsmittel' in der Kategorie AC. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie finanzielle Vermögenswerte, für die das Business Model "Verkaufen" besteht, entfallen in die Kategorie FVTPL. Die wesentlichen Finanzverbindlichkeiten 'Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen' und 'sonstige finanzielle Schulden' entfallen auf die Kategorie AC.

Die Folgebewertung aller bilanzierten finanziellen Vermögenswerte erfolgt in ihrer Gesamtheit entweder zu fortgeführten Anschaffungskosten oder zum beizulegenden Zeitwert, je nach Klassifizierung der finanziellen Vermögenswerte.

Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten eines Fremdkapitalinstruments und der Zuordnung von Zinserträgen auf die jeweiligen Perioden. Für finanzielle Vermögenswerte, bei denen bei Ausreichung oder Erwerb kein objektiver Hinweis auf Wertminderung vorlag, ist der Effektivzinssatz derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Einzahlungen (einschließlich aller Gebühren, welche Teil des Effektivzinssatzes sind, Transaktionskosten und sonstiger Agien und Disagien) ohne Berücksichtigung der erwarteten Verluste über die erwartete Restlaufzeit des Fremdkapitalinstruments oder, sofern zutreffend eine kürzere Periode, auf den Bruttobuchwert bei erstmaliger Erfassung abgezinst werden. Für finanzielle Vermögenswerte, bei denen bei Ausreichung oder Erwerb bereits ein objektiver Hinweis auf Wertminderung vorlag, wird ein ausfallrisikoadjustierter Effektivzinssatz auf Basis der erwarteten Zahlungsströme unter Beachtung künftig erwarteter Verluste herangezogen.

Die fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts sind der Betrag, mit dem der finanzielle Vermögenswert bei der erstmaligen Erfassung bewertet wird, abzüglich der Tilgungszahlungen, zuzüglich der kumulierten Amortisierungen unter Verwendung der Effektivzinsmethode auf eine Differenz zwischen diesem Zugangsbetrag und dem Fälligkeitsbetrag, bereinigt um eine Wertberichtigung. Der Bruttobuchwert eines finanziellen Vermögenswerts entspricht den fortgeführten Anschaffungskosten eines finanziellen Vermögenswerts vor Anpassung um eine Wertberichtigung.

In der Folgebewertung der in die Kategorien AC und FVOCI eingestuften Vermögenswerte sind Wertminderungen entsprechend dreier Modelle zu ermitteln:

•	Allgemeines Modell (alle finanziellen Vermögenswerte für die nicht das vereinfachte Modell zur Anwendung kommt)
•	Vereinfachtes Modell (Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne Finanzierungselement sowie Vertragsvermögen)
•	Sondervorschriften (finanzielle Vermögenswerte, die bereits bei Erwerb oder Ausreichung wertgemindert sind)

Wertminderungen werden in Höhe der über die Laufzeit erwarteten Kreditverluste bemessen, wenn sich das Ausfallrisiko bei einem Finanzinstrument seit dem erstmaligen Ansatz signifikant erhöht hat. Für Vermögenswerte, die nicht Forderungen aus Lieferungen und Leistungen oder Vertragsvermögen ohne signifikante Finanzierungskomponente oder Forderungen aus Leasingverhältnissen sind, erfolgt bei einer nicht signifikanten Erhöhung des Ausfallrisikos die Wertberichtigung in Höhe des erwarteten 12-Monats-Kreditverlusts.

Nettogewinne und -verluste aus finanziellen Vermögenswerten umfassen Bewertungsgewinne und verluste sowie Zinsen. Erträge aus Dividenden liegen nicht vor.

Zur Vermeidung der Zahlung von Negativzinsen auf Bankguthaben erfolgt seit Beginn des Geschäftsjahres 2021 eine Optimierung der verfügbaren Zahlungsmittel in Form einer fortlaufenden Disposition der Finanzmittel in Aktien und Fremdwährungsgeschäften. Die Bewertung der als kurzfristige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesenen Salden erfolgt gemäß dem Business Model Verkaufen als Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert. Der Umfang der Finanzinvestitionen wird in der Kapitalflussrechnung als Einzahlung/Auszahlung aufgrund kurzfristiger Finanzmitteldisposition innerhalb des Cashflows aus Investitionstätigkeit aufgeführt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (LuL) werden bei erstmaligem Ansatz zum Betrag der unbedingten Gegenleistung erfasst. Enthalten sie signifikante Finanzierungskomponenten, sind sie stattdessen zum beizulegenden Zeitwert, einschließlich Transaktionskosten, bewertet. Die Folgebewertung richtet sich nach den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode, nach Abzug von Wertminderungen.

Zahlungsmittel

Zahlungsmittel in der BMZ-Gruppe betreffen nahezu ausschließlich Kontokorrentkonten bei Banken. Der Kapitalbetrag des Kontokorrents entspricht aufgrund seiner Kurzfristigkeit dem Nennbetrag. Ein Verkauf kommt nicht in Betracht. Die Zahlungsmittel der BMZ-Gruppe enthalten als einzigen Cashflow die Rückzahlung des Kapitalbetrags. Die aus dem finanziellen Vermögenswert resultierenden Cashflows erfüllen die Zahlungsstrombedingungen in Bezug auf Tilgungs- und Zinszahlungen, wobei die Zinskomponente in der Regel Null beträgt.

Zahlungsmittel werden zu Anschaffungskosten bewertet. Sie umfassen Barbestände, auf Abruf zur Verfügung stehende Bankguthaben und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die im Zeitpunkt der Anschaffung eine Laufzeit von maximal drei Monaten aufweisen.

7.9.2. Finanzielle Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten oder erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden erfasst, wenn ein Gruppenunternehmen Vertragspartei des Finanzinstruments wird. Sie werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten kategorisiert.

Finanzielle Verbindlichkeiten sind bei Zugang zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Transaktionskosten, die direkt der Emission von finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, zuzurechnen sind, reduzieren den beizulegenden Zeitwert der finanziellen Verbindlichkeiten bei Zugang. Transaktionskosten, die direkt der Emission von finanziellen Verbindlichkeiten, zuzurechnen sind, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, werden unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten, bspw. aufgenommene Kredite, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden, werden gemäß der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Effektivzinsmethode ist eine Methode zur Berechnung der fortgeführten Anschaffungskosten einer finanziellen Verbindlichkeit und der Zuordnung von Zinsaufwendungen auf die jeweiligen Perioden. Der Effektivzinssatz ist derjenige Zinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Auszahlungen - einschließlich sämtlicher Gebühren und gezahlten oder erhaltenen Entgelte, die integraler Bestandteil des Effektivzinssatzes sind, Transaktionskosten und anderen Agien oder Disagien - über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder eine kürzere Periode auf den Nettobuchwert aus der erstmaligen Erfassung abgezinst werden.

Finanzielle Verbindlichkeiten werden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wenn es sich um eine bedingte Gegenleistung eines Erwerbers bei einem Unternehmenszusammenschluss handelt, sie zu Handelszwecken gehalten werden oder freiwillig als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert wurden.

Bei der Bewertung zum beizulegenden Zeitwert werden sämtliche aus der Bewertung resultierenden Gewinne oder Verluste erfolgswirksam vereinnahmt. Der in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Nettogewinn oder -verlust schließt die für die finanzielle Verbindlichkeit bezahlten Zinsen mit ein.

In der BMZ-Gruppe ergeben sich folgende Klassifizierungen von wesentlichen finanziellen Verbindlichkeiten:

Verbindlichkeit	Klassifizierung
Finanzverbindlichkeiten	AC
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC

7.9.3. Wertminderungen und Ausbuchungen

Schuldinstrumente (finanzielle Vermögenswerte), die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, werden bei ihrer erstmaligen Erfassung unter Berücksichtigung der künftig erwarteten Kreditverluste bewertet. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit und ohne signifikante Finanzierungskomponente wird der Wertminderungsbedarf stets auf Basis der über die gesamte Laufzeit erwarteten Verluste ermittelt. Für alle anderen Instrumente werden die Wertminderungen nur dann auf Basis der über die gesamte Laufzeit erwarteten Verluste ermittelt, wenn sich das Kreditrisiko seit erstmaligem Ansatz wesentlich erhöht hat. Andernfalls werden die Wertminderungen lediglich auf Basis der erwarteten Verluste ermittelt, die aus einem innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag auftretenden Verlustereignis resultieren würden. In diesem Fall werden also Verlustereignisse nicht berücksichtigt, die später als zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag auftreten können.

Bei der Ermittlung des künftig zu erwartenden Wertminderungsbedarfs der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird grundsätzlich auf historische Ausfallwahrscheinlichkeiten abgestellt, die um für das Kreditrisiko relevante Zukunftsparameter ergänzt werden. Die Wertminderungen tragen den künftig erwarteten Ausfallrisiken hinreichend Rechnung. Zu den Anhaltspunkten für eine individuelle Wertminderung gehören finanzielle Schwierigkeiten eines Schuldners, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass gegen einen Schuldner ein Insolvenz- oder ein anderes Sanierungsverfahren eröffnet wird, sowie der Verstoß gegen einen Vertrag, beispielsweise der Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen. Der vereinfachte Ansatz nach IFRS 9 wird angewendet, um die Kreditverluste zu bemessen. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditverluste werden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen hinsichtlich gleichartiger Ausfallrisikoeigenschaften gruppiert und gemeinsam auf Kreditverluste untersucht und wertberichtigt.

Im Rahmen von Einzelwertberichtigungen werden finanzielle Vermögenswerte anhand Informationen zu möglichen Kreditausfällen individuell bewertet. Eine endgültige Ausbuchung einer bonitätsbeeinträchtigten Forderung erfolgt, wenn nicht mehr mit der Zahlung gerechnet wird.

Die Gruppe bucht einen finanziellen Vermögenswert aus, wenn die vertraglichen Rechte auf die Zahlungsströme aus dem finanziellen Vermögenswert auslaufen oder er den finanziellen Vermögenswert sowie im Wesentlichen alle mit dem Eigentum des Vermögenswerts verbundenen Chancen und Risiken auf einen Dritten überträgt.

Sofern die Gruppe weder im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken überträgt noch zurückbehält, aber weiterhin die Verfügungsmacht über den übertragenen Vermögenswert hat, erfasst die Gruppe ihren verbleibenden Anteil am Vermögen und eine entsprechende Verbindlichkeit in Höhe der möglicherweise zu zahlenden Beträge.

Für den Fall, dass die Gruppe im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken eines übertragenen finanziellen Vermögenswerts zurückbehält, erfasst die Gruppe weiterhin den finanziellen Vermögenswert sowie ein besichertes Darlehen für die erhaltene Gegenleistung.

Bei der vollständigen Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes wird die Differenz zwischen dem Buchwert und der Summe aus dem erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelt und aller kumulierten Gewinne oder Verluste, die im sonstigen Ergebnis erfasst und im Eigenkapital angesammelt wurden, in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Bei nicht vollständiger Ausbuchung eines finanziellen Vermögenswertes teilt die Gruppe den früheren Buchwert des finanziellen Vermögenswertes zwischen dem Teil, der weiter erfasst wird und dem Teil, den er nicht länger erfasst auf Grundlage der relativen beizulegenden Zeitwerte dieser Teile am Übertragungstag auf.

Die Gruppe bucht eine finanzielle Verbindlichkeit dann aus, wenn die entsprechende Verpflichtung beglichen, aufgehoben oder ausgelaufen ist. Die Differenz zwischen dem Buchwert der ausgebuchten finanziellen Verbindlichkeit und der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung wird in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Wenn der Konzern mit dem bestehenden Kreditgeber ein Schuldinstrument in ein anderes mit substanziell unterschiedlichen Bedingungen umtauscht, wird dieser Austausch als Tilgung der ursprünglichen finanziellen Verbindlichkeit und als Erfassung einer neuen finanziellen Verbindlichkeit behandelt. Ebenso bilanziert der Konzern substanzielle Veränderungen der Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit oder eines Teils davon als Tilgung der ursprünglichen finanziellen Verbindlichkeit und als Erfassung einer neuen Verbindlichkeit.

7.10. Latente Steuererstattungsansprüche

Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens, für die Nutzung von in Vorjahren entstandenen steuerlichen Verlustvorträgen sowie für ausstehende Steuergutschriften erfasst (Liability-Methode). Latente Steuerschulden werden im Allgemeinen für alle zu versteuernden temporären Differenzen bilanziert. Latente Steueransprüche werden insoweit erfasst, wie es wahrscheinlich ist, dass steuerbare Gewinne zur Verfügung stehen, für welche die abzugsfähigen temporären Differenzen genutzt werden können. Solche latenten Steueransprüche und -schulden werden nicht angesetzt, wenn sich die temporären Differenzen aus einem Geschäfts- oder Firmenwert oder aus der erstmaligen Erfassung (außer bei Unternehmenszusammenschlüssen) von anderen Vermögenswerten und Schulden ergeben, welche aus Geschäftsvorfällen resultieren, die weder das zu versteuernde Einkommen noch den Jahresüberschuss berühren.

Die latenten Steuererstattungsansprüche umfassen zu erwartende Steuererstattungen beziehungsweise zukünftige Ertragsteuerminderungen aus den Unterschieden zwischen den Buchwerten der Vermögenswerte und Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen der Berechnung des zu versteuernden Einkommens sowie aus noch fehlenden Steuergutschriften für Zeiträume bis zum Abschlussstichtag. Für die Nutzung von in Vorjahren entstandenen steuerlichen Verlustvorträgen wurden keine latenten Steuererstattungsansprüche gebildet. Aktivierter Goodwill, der nicht gleichzeitig steuerlich abzugsfähig ist, führt nicht zu latenten Steuern. Die latenten Steuererstattungsansprüche werden mit den zukünftig gültigen Steuersätzen bewertet, wobei Steuersatzänderungen grundsätzlich erst zum Zeitpunkt des Abschlusses der materiellen Gesetzgebung berücksichtigt werden. Soweit die Realisierbarkeit von latenten Steuererstattungsansprüchen in Zukunft nicht hinreichend wahrscheinlich erscheint, erfolgt kein Ansatz.

Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird jedes Jahr am Abschlussstichtag geprüft und im Wert gemindert, falls es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass genügend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, um den Anspruch vollständig oder teilweise zu realisieren. Die Bewertung von latenten Steueransprüchen und Steuerschulden spiegelt die steuerlichen Konsequenzen wider, die sich aus der Art und Weise ergeben, wie der Konzern zum Abschlussstichtag erwartet, die Schuld zu erfüllen bzw. den Vermögenswert zu realisieren.

Latente Steueransprüche und Steuerschulden werden saldiert, wenn ein einklagbares Recht zur Aufrechnung laufender Steuererstattungsansprüche gegen laufende Steuerschulden besteht, wenn sich diese auf Ertragsteuern beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden und der Konzern beabsichtigt, seine laufenden Steueransprüche und -schulden netto zu begleichen.

7.11. Steuererstattungsansprüche

Der auf die laufende und frühere Perioden entfallende und bereits bezahlte Betrag an Ertragsteuern, der den für diese Perioden geschuldeten Betrag übersteigt, wird als Vermögenswert angesetzt. Ertragsteuererstattungsansprüche für die laufende Periode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Erstattung von den Steuerbehörden erwartet wird, und auf der Grundlage von Steuersätzen und Steuervorschriften, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden.

7.12. Eigenkapital

Ein Eigenkapitalinstrument ist ein Vertrag, der einen Residualanspruch an den Vermögenswerten eines Unternehmens nach Abzug aller dazugehörigen Schulden begründet.

Als gezeichnetes Kapital wird das Stammkapital der BMZ Holding GmbH klassifiziert.

7.13. Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern eine gegenwärtige Verpflichtung (rechtlicher oder faktischer Natur) aus einem vergangenen Ereignis hat und es wahrscheinlich ist, dass die Erfüllung der Verpflichtung mit dem Abfluss von Ressourcen einhergeht und eine verlässliche Schätzung des Betrages der Rückstellung möglich ist.

Der angesetzte Rückstellungsbetrag ist der beste Schätzwert, der sich am Abschlussstichtag für die hinzugebende Leistung ergibt, um die gegenwärtige Verpflichtung zu erfüllen. Dabei sind der Verpflichtung inhärente Risiken und Unsicherheiten zu berücksichtigen. Wird eine Rückstellung auf Basis der für die Erfüllung der Verpflichtung geschätzten Zahlungsströme bewertet, sind diese Zahlungsströme abzuzinsen, sofern der Zinseffekt wesentlich ist. Erstattungsansprüche werden gegebenenfalls gesondert aktiviert.

7.14. Ertragsteuerschulden

Die tatsächlichen Ertragsteuern für die laufende und frühere Perioden sind in dem Umfang, in dem sie noch nicht bezahlt sind, als Schuld angesetzt. Tatsächliche Ertragsteuerschulden für die laufende Periode und für frühere Perioden sind mit dem Betrag bewertet, in dessen Höhe eine Zahlung an die Steuerbehörden erwartet wird, und auf der Grundlage von Steuersätzen und Steuervorschriften, die am Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden.

7.15. Angaben zu Finanzinstrumenten

Die Kategorien, Buchwerte, beizulegenden Zeitwerte sowie Nettogewinne und -verluste der finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten lauten wie folgt:

2022 (in TEUR)	Bewertungskategorie	Buchwert	Beizulegender Zeitwert	Nettogewinn / -verlust
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	112.986	112.892	386
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	AC	26.569	26.623	571
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, für die das Business Model Verkaufen besteht	FVTPL	5.525	5.525	1.856
Zahlungsmittel	AC	12.314	12.314	0
Gesamt		157.393	157.353	2.813
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	93.425	95.455	0
Leasingverbindlichkeiten	N/A	7.118	-	-
Bankdarlehen	AC	147.215	150.802	-2.383
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	433	433	-43
Gesamt		248.190	246.689	-2.426

2021 (in TEUR)	Bewertungskategorie	Buchwert	Beizulegender Zeitwert	Nettogewinn / -verlust
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AC	37.241	37.241	-461
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die das Business Model Verkaufen besteht	FVTPL	12.739	12.739	0
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	AC	24.255	24.309	533
Sonstige finanzielle Vermögenswerte, für die das Business Model Verkaufen besteht	FVTPL	5.704	5.704	219
Zahlungsmittel	AC	22.440	22.440	0
Gesamt		102.378	102.432	290
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AC	78.786	78.786	0
Leasingverbindlichkeiten	N/A	7.203	-	-
Bankdarlehen	AC	126.550	127.082	-2.255
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	AC	487	487	-9
Gesamt		213.026	206.354	-2.264

Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie den Zahlungsmitteln stellt der Buchwert einen angemessenen Näherungswert für den beizulegenden Zeitwert dar, insbesondere aufgrund der kurzen Laufzeit. Daher entspricht der beizulegende Zeitwert näherungsweise dem Buchwert. Der Nettoverlust bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultiert sowohl im aktuellen als auch im Vorjahr aus den Wertberichtigungen auf Forderungen sowie den Erträgen aus der Auflösung von Wertberichtigungen und dem Zahlungseingang auf abgeschriebene Forderungen.

Der beizulegende Zeitwert des Darlehens an die KBS, welches in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen wird, wurde unter Berücksichtigung des risikofreien Zinssatzes sowie einem Risikozuschlag ermittelt.

Der Nettoverlust der Bankdarlehen ergibt sich aus den Zinsaufwendungen.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten haben eine kurze Laufzeit, daher unterscheiden sich die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte nicht.

Leasingverbindlichkeiten fallen in den Anwendungsbereich von IFRS 16 und sind daher keiner der unter IFRS 9 gebildeten Bewertungskategorien zuzuordnen.

VII.8. Finanzielle Informationen nach Regionen

Die BMZ-Gruppe befindet sich aktuell in einem Umstellungsprozess der Überwachung und Steuerung der Geschäftstätigkeit von der Ebene der Einzelgesellschaften hin zur Ebene eines regionalen Managements. Für einen besseren Einblick in die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erfolgt daher eine freiwillige Aufgliederung von bestimmten Finanz-Kennzahlen, die aus diesem Abschluss abgeleitet sind, nach Regionen. Diese stellen nicht die Geschäftssegmente nach IFRS 8 dar.

Die Aufgliederung erfolgt dabei nach den drei Regionen, für welche die Geschäftstätigkeiten der BMZ-Gruppe regelmäßig für Zwecke des internen Management Reportings zusammengefasst werden:

•	EMEA (Europe, Middle East, Africa)
•	AMER (North and South America)
•	APAC (East Asia, Southeast Asia, Australia, Oceania)

Die Eliminierungen konzerninterner Verflechtungen zwischen den Regionen werden in der Überleitungsspalte zusammengefasst angegeben. Darüber hinaus beinhaltet die Überleitungsspalte Sachverhalte, die keiner Region direkt zugeordnet werden können.

Die Geschäftsleitung lässt sich die Ertragskraft der Regionen in der Berichtsperiode auf Basis von EBITDA ("Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization") und EBIT berichten. Unter EBITDA wird das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände verstanden, wie es sich nach den in diesem Abschluss dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergibt. Nicht berücksichtigt in dieser Kennzahl sind somit jegliche Zins- und Finanzierungselemente, Steuern sowie Abschreibungen. EBITDA wird bestimmt, indem dem EBIT die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten sowie die Wertminderungen hinzuaddiert werden.

CAPEX ("Capital expenditures") ist definiert als Summe aus Zugängen zu immateriellen Vermögenswerten, Zugängen zu Sachanlagen und Zugängen zu Finanzanlagen wie sie auch für Zwecke der Darstellungen in Abschnitt 9.2.1. Immaterielle Vermögenswerte und 9.2.2. Sachanlagen ermittelt werden sowie Ausgaben in Finanzanlagen. Nettoumlaufvermögen ("Net Working Capital") stellt die Summe der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und der Vorräte abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen dar, wie sie auch für Zwecke dieses Abschlusses ermittelt werden. Das Nettoumlaufvermögen umfasst nur kurzfristige Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die im Zusammenhang mit dem Tagesgeschäft stehen.

Im Folgenden werden die Finanzkennzahlen der Regionen für beide Geschäftsjahre dargestellt:

2022 in TEUR	EMEA	AMER	APAC	Überleitung	Gruppe
Umsatzerlöse	468.629	21.947	83.264	-29.173	544.667
Umsatzerlöse zwischen den Regionen	468.629	21.947	83.264	-29.173	544.667
EBITDA	41.085	1.311	13.939	1.479	57.815
Abschreibungen (inkl. Wertminderungen)	-9.302	-604	-3.128	-616	-13.650
Betriebliches Ergebnis (EBIT)	31.783	707	10.811	864	44.165
EBIT-Marge	6,8%	3,2%	13,0%		8,1%
CAPEX	6.595	1.177	1.641	5.659	15.072
Beteiligung an at-Equity bilanz. Unternehmen	2.267	0	0	0	2.267
Net Working Capital	98.562	7.730	35.086	80.005	221.384

31.12.2022 in TEUR	EMEA	AMER	APAC	Überleitung	Gruppe
Gesamtvermögenswerte	489.004	22.108	72.845	-83.935	500.022
Gesamtschulden	393.382	22.846	28.137	-146.718	297.647

Das betriebliche Ergebnis der Region EMEA beinhaltet das anteilige Ergebnis in Höhe von 2,3 Mio. EUR des At-Equity einbezogenen assoziierten Unternehmens KION Battery Systems GmbH.

Die Differenz zwischen dem betrieblichen Ergebnis der Regionen und dem betrieblichen Ergebnis des Konzerns betrifft im Wesentlichen mit -0,6 Mio. EUR Effekte aus Beratungskosten, die keinem der Regionen direkt zugeordnet werden können, und mit 1,5 Mio. EUR Effekte aus der Konsolidierung zwischen den Regionen.

Die Differenz zwischen dem Net Working Capital der Regionen und dem Net Working Capital des Konzerns betrifft ausschließlich Konsolidierungseffekte zwischen den Regionen.

2021 in TEUR	EMEA	AMER	APAC	Überleitung	Gruppe
Umsatzerlöse	338.521	13.081	80.652	-21.403	410.851
Umsatzerlöse mit Dritten	336.850	12.896	61.105	0	410.851
Umsatzerlöse zwischen den Regionen	1.671	185	19.547	-21.403	0
EBITDA	30.433	596	10.618	-1.806	39.841
Abschreibungen (inkl. Wertminderungen)	-8.440	-526	-3.105	0	-12.071
Betriebliches Ergebnis (EBIT)	21.993	70	7.513	-1.806	27.770
EBIT-Marge	6,5%	0,5%	12,3%	DIV/0!	6,8%
CAPEX	10.975	777	407	0	12.159
Beteiligung an at-Equity bilanz. Unternehmen	0	0	0	0	0
Net Working Capital	79.797	-2.181	27.181	10.124	114.922

31.12.2021 in TEUR	EMEA	AMER	APAC	Überleitung	Gruppe
Gesamtvermögenswerte	322.565	14.234	62.305	-21.588	377.516
Gesamtschulden	250.102	15.673	26.597	-35.129	257.243

Das betriebliche Ergebnis der Region EMEA beinhaltet das anteilige Ergebnis in Höhe von 2,3 Mio. EUR des At-Equity einbezogenen assoziierten Unternehmens KION Battery Systems GmbH.

Die Differenz zwischen dem betrieblichen Ergebnis der Regionen und dem betrieblichen Ergebnis des Konzerns betrifft im Wesentlichen mit 0,6 Mio. EUR Effekte aus Beratungskosten, die keinem der Regionen direkt zugeordnet werden können, und mit 0,8 Mio. EUR Effekte aus der Konsolidierung zwischen den Regionen.

Die Differenz zwischen dem Net Working Capital der Regionen und dem Net Working Capital des Konzerns betrifft ausschließlich Konsolidierungseffekte zwischen den Regionen.

Angaben auf Unternehmensebene

Die nachfolgende Darstellung zeigt die gegenüber externen Kunden erwirtschafteten Umsatzerlöse sowie die langfristigen Vermögenswerte, unterschieden nach Herkunftsland der BMZ-Gruppe und anderen Ländern. Die Umsatzerlöse wurden den einzelnen Ländern basierend auf den geografischen Vertriebsstandorten und die Vermögenswerte basierend auf den geografischen Standorten der Vermögenswerte zugewiesen.

Geographische Zuordnung der Umsatzerlöse:

in TEUR	2022	2021
Deutschland	289.540	215.575
Polen	173.552	121.275
Übrige Länder	81.575	74.001
Summe	544.667	410.851

Geographische Zuordnung der langfristigen Vermögenswerte:

in TEUR	31.12.2022	31.12.2021
Deutschland	104.170	72.347
Polen	30.985	26.667
Übrige Länder	3.807	8.871
Summe	138.963	107.885

VII.9. Erläuterung der Abschlussposten

9.1. Erläuterung der Konzern-Gesamtergebnisrechnung

9.1.1. Umsatzerlöse

Der Konzern generiert Umsatzerlöse in den folgenden geografischen Bereichen:

in TEUR	2022	2021
EMEA ^*	488.605	336.849
AMER ^*	25.859	12.896
APAC ^*	30.203	61.105
Gesamt	544.667	410.851

( ^* EMEA: Europa, naher Osten, Afrika; AMER: Nord- und Südamerika; APAC: Ostasien, Südostasien, Australien und Ozeanien)

Umsatzerlöse ergeben sich hauptsächlich aus dem Verkauf von Produkten. Die Erlöse aus Produktverkäufen werden zeitpunktbezogen realisiert, die Erlöse aus Entwicklungsleistungen und Services zeitraumbezogen. Die Umsatzerlöse nach Leistungen gliedern sich wie folgt:

in TEUR	2022	2021
Entwicklungsleistungen	3.894	5.012
Produktverkauf	527.041	391.808
Services	13.731	14.031
Gesamt	544.667	410.851

Die Umsatzerlöse nach Produktgruppen gliedern sich wie folgt:

in TEUR	2022	2021
e-Mobility	81.162	53.330
e-Bike	30.875	41.015
Green Energy	150.524	83.477
Power & Garden Tool	198.112	139.856
Medical	18.394	16.669
Industrial	65.600	76.505
Gesamt	544.667	410.851

Die zu erwartenden Umsatzerlöse aus zum Abschlussstichtag noch nicht (oder teilweise nicht) erfüllten Leistungsverpflichtungen aus langfristigen Verträgen (2 bis 10 Jahre) betragen 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,5 Mio. EUR). Die Ausnahmeregelung zum Verzicht auf Angaben zu Leistungsverpflichtungen mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal einem Jahr wird angewendet. Die in der Berichtsperiode erfassten Erlöse, die zu Beginn der Periode im Saldo der Vertragsverbindlichkeiten enthalten waren, betragen 20,3 Mio. EUR.

Die Umsatzerlöse in EMEA, AMER und APAC konnten sich steigend im Vergleich zum Vorjahr zeigen. In den einzelnen Produktgruppen zeigt sich insbesondere bei den umsatzstärksten Produkten im Bereich Power & Garden Tool nach dem starken Rückgang im Vorjahr eine deutliche Erholung auf das Niveau vor Corona und damit einhergehend ein Anstieg um 58,3 Mio. EUR. Gleichermaßen und in Einklang mit der zunehmenden Ausrichtung des Geschäftsmodells auf Speicherlösungen haben sich die Umsatzerlöse im Bereich Green Energy nach dem bereits erfolgten Anstieg im Vorjahr noch einmal um 67,0 Mio. EUR erhöht.

9.1.2. Sonstige betrieblichen Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich im Wesentlichen wie folgt zusammen:

in TEUR	2022	2021
Währungskursgewinne	2.210	2.164
Versicherungsentschädigungen und sonst. Rückerstattungen	719	796
Zuwendungen der öffentlichen Hand	1.097	374
Erträge Kfz-Gestellung	349	266
Auflösung von Rückstellungen und Verbindlichkeiten	314	198
Gewinn aus der Veräußerung von Anlagevermögen	150	49
Übrige	2.195	853
Gesamt	7.034	4.700

Die Zuwendungen der öffentlichen Hand betreffen insbesondere Zuschüsse in Polen, Deutschland und China zur Förderung von Forschungstätigkeiten und Auslandsexporten. Rückzahlungsverpflichtungen der erhaltenen Zuwendungen bestehen nicht. Bei den übrigen betrieblichen Erträgen handelt es sich im Wesentlichen um Erträge aus der Weiterbelastung von Kosten wie zum Beispiel Mieten, Personalkosten und IT Kosten an die KION GmbH und Teilnahmegebühren für die Teilnahme am Battery Expert Forum.

9.1.3. Aktivierte Eigenleistungen

Die aktivierten Eigenleistungen betreffen sowohl Entwicklungs- als auch Bauprojekte.

9.1.4. Materialaufwand

Die nachfolgende Tabelle zeigt den für die Berichtsperiode erfassten Materialaufwand:

in TEUR	2022	2021
Aufwand für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren	385.204	288.574
Aufwand für bezogene Leistungen	16.042	5.730
Gesamt	401.246	294.303

Aufgrund des gestiegenen Geschäftsvolumen sind auch die Materialaufwendungen und die Aufwendungen für bezogene Leistungen im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. In den Aufwendungen für bezogene Leistungen fallen im Wesentlichen Fremdleistungen für Produktion und Dienstleistungen. Um Auftragsspitzen zu bewältigen, wurden verstärkt Fremdleistungen eingekauft.

9.1.5. Personalaufwand

Die Aufwendungen für Personal setzen sich zusammen aus:

in TEUR	2022	2021
Löhne und Gehälter	59.179	50.233
Soziale Abgaben	10.725	8.428
Gesamt	69.903	58.660

9.1.6. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Hierunter fallen die laufenden Kosten des Geschäftsbetriebes sowie Effekte aus Wertberichtigungen. Es handelt sich im Wesentlichen um:

in TEUR	2022	2021
Währungskursverluste	0	3.163
Transportkosten	4.567	4.403
Fremdpersonalkosten und weitere Personalnebenkosten	5.431	2.641
Werbe-, Reise- und Repräsentationskosten	1.787	401
Miete und sonstige Raumkosten	3.943	2.771
Kosten für Entwicklungsprojekte	4.674	3.093
IT-/ERP-Kosten	2.239	1.803
Garantiekosten	2.320	612
Rechtsberatungs-, Gutachten- und sonstige Beratungskosten	2.577	3.865
Buchwertverlust aus Anlagenabgängen	203	623
Reparaturen und Instandhaltung	1.498	1.075
KFZ-Kosten	544	477
Versicherungen, Beiträge	2.255	477
Wertberichtigungen auf Forderungen	531	396
Telefon und Internet	155	204
sonstige Steuern	695	845
Aufwand aus Entkonsolidierung	249	0
Nebenkosten des Geldverkehrs	431	0
Periodenfremde Aufwendungen	1.070	0
übrige Kosten	1.607	1.580
Gesamt	36.777	28.428

In Korrelation zum Anstieg in den sonstigen betrieblichen Erträgen sind auch die übrigen Kosten angestiegen. In den übrigen Kosten sind Vertriebskosten für die Vertriebsgesellschaften in United Kingdom und Frankreich enthalten. Außerdem entfallen auf die übrigen Kosten Entsorgungskosten und Kosten für Abraum- und Abfallbeseitigung.

9.1.7. Abschreibungen

Zu den Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und auf Sachanlagen verweisen wir auf die Darstellung der Anlagenspiegel. Wertminderungen waren im Geschäftsjahr und im Vorjahr nicht vorzunehmen.

9.1.8. Anteil am Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen

Der Anteil am Ergebnis von nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen betrifft die KION Battery Systems GmbH. Siehe hierzu auch die Angaben unter 9.2.3. Beteiligungen an at-Equity bilanzierten Unternehmen.

9.1.9. Finanzerträge

Die Finanzerträge beinhalten mit 0,5 Mio. EUR Zinsen für das Darlehen an die KION Battery Systems GmbH sowie Erträge und sonstige Zinsen aus der kurzfristigen Anlage von Finanzmitteln und Erträge aus Aktiengeschäften mit 0,1 Mio. EUR.

9.1.10. Finanzaufwendungen

Die Zusammensetzung der Finanzaufwendungen ergibt sich wie folgt:

in TEUR	2022	2021
Darlehenszinsen	2.544	2.382
Zinsen aus Leasingverbindlichkeiten	187	194
Übrige Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen	2.490	176
Gesamt	5.222	2.753

Der Anstieg der Finanzaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Darlehenszinsen und dem Aufwand von 1,9 Mio. EUR aus Aktiengeschäften.

9.1.11. Ertragsteuern

Im Konzernabschluss ausgewiesene Ertragsteuern beinhalten die inländische Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer sowie vergleichbare ausländische Steuern. Die Ermittlung erfolgt unter Anwendung der für die einzelnen Unternehmen geltenden Steuervorschriften.

Die Ertragsteuern teilen sich auf das In- und Ausland wie folgt auf:

in TEUR	2022	2021
Ertragsteuern:
Deutschland	3.459	2.173
Ausland	3.077	1.575
Gesamt	6.537	3.748
Latente Steuern:
Deutschland	136	438
Ausland	-754	937
Gesamt	-618	1.374
Ertragsteuern gemäß Konzern-GuV	5.919	5.122

Als zusammengefasster Ertragssteuersatz wurde der deutsche Steuersatz als erwarteter Steuersatz zugrunde gelegt, da der größte Teil der Geschäftstätigkeiten in Deutschland stattfindet und daher der deutsche Steuersatz am relevantesten ist. Dieser beträgt für das Jahr 2022 26,68% (Vorjahr: 26,68%) und setzt sich aus der Körperschaftsteuer mit einem Steuersatz von 15,0% und dem Solidaritätszuschlag, der in Höhe von 5,5% auf die Körperschaftsteuer erhoben wird, sowie der Gewerbesteuer in Höhe von 10,85%, zusammen.

Die Ertragsteuern leiten sich wie folgt von einem erwarteten Ertragsteueraufwand ab, der sich bei Anwendung des gesetzlichen Ertragsteuersatzes des Mutterunternehmens (zusammengefasster Ertragsteuersatz) auf das Ergebnis vor Ertragsteuern ergeben hätte:

in TEUR	2022	2021
Ergebnis vor Ertragsteuern	39.673	26.188
Erwarteter Steuersatz (in %)	26,68%	26,68%
Erwartete Ertragsteuern	-10.585	-6.987
Anpassungen des erwarteten Steueraufwands
Verluste, für die keine latenten Steuern aktiviert wurden	571	485
Nutzung von steuerlichen Verlusten, für die im Vorjahr keine latenten Steuern angesetzt wurden	0	-53
Nicht abziehbare Aufwendungen bzw. steuerfreie Erträge	72	-209
Anpassungen des Steuerbetrags an den abweichenden nationalen Steuersatz	2.198	1.610
Steuererträge/Aufwendungen für andere Geschäftsjahre	-392	-93
Ertragsteuerreduzierung für Ergebnisse assoziierter Unternehmen	2.267	0
übrige	-49	124
Ertragsteuern gemäß Konzern-GuV	-5.919	-5.122
Effektiver Steuersatz	14,92 %	19,56%

9.2. Erläuterung der Bilanz

9.2.1. Immaterielle Vermögenswerte

Die Entwicklung und Zusammensetzung der immateriellen Vermögenswerte ergibt sich wie folgt:

in TEUR	Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte	entgeltlich erworbene Rechte	In Erstellung befindliche Vermögenswerte	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1. Januar Vorjahr	6.566	11.324	1.817	19.707
Zugänge	564	977	2.522	4.063
Umbuchungen	1.272	10	-1.272	10
Abgänge	0	0	0	0
Änderungen Konzernkreis	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	53	21	-2	72
Stand 31. Dezember Vorjahr	8.455	12.332	3.065	23.851
Zugänge	1.657	426	968	3.051
Umbuchungen	1.668	100	-1.674	94
Abgänge	0	0	0	0
Änderungen Konzernkreis	0	34	0	34
Wechselkursänderungen	42	-29	-5	8
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	11.821	12.862	2.354	27.038
Abschreibungen
Stand 1. Januar Vorjahr	1.792	4.395	0	6.187
Zugänge	1.069	2.177	0	3.246
Umbuchungen	0	0	0	0
Abgänge	0	0	0	0
Änderungen Konzernkreis	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	6	14	0	20
Stand 31. Dezember Vorjahr	2.867	6.586	0	9.453
Zugänge	1.451	2.556	0	4.007
Umbuchungen	0	0	0	0
Abgänge	0	0	0	0
Änderungen Konzernkreis	0	34	0	34
Wechselkursänderungen	2	-25	0	-23
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	4.320	9.151	0	13.472
Buchwert 31. Dezember Vorjahr	5.588	5.746	3.065	14.399
Buchwert 31. Dezember Berichtsjahr	7.501	3.711	2.354	13.567

Die Zugänge des Jahres zu den Abschreibungen enthalten insgesamt Wertminderungen in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0 Mio. EUR).

9.2.2. Sachanlagen

Die Entwicklung und Zusammensetzung der Sachanlagen wird in den folgenden Anlagespiegeln dargestellt. Die dargestellten Sachanlagen beinhalten auch die aktivierten Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen. Die jeweiligen Nutzungsrechte wurden jeweils der in den Anlagespiegeln verwendeten Kategorien von Vermögenswerten zugeordnet, denen der Vermögenswert, für den das Nutzungsrecht besteht, zuzuordnen ist.

in TEUR	Grundstücke und Gebäude	Maschinen und Geschäftsausstattung	Anlagen im Bau	Gesamt
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1. Januar Vorjahr	77.034	39.887	4.610	121.531
Zugänge	966	6.155	4.206	11.326
Umbuchungen	0	4.855	-4.865	-10
Abgänge	-367	-1.760	-430	-2.558
Änderungen Konzernkreis	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	730	1.201	-13	1.918
Stand 31. Dezember Vorjahr	78.363	50.337	3.508	132.208
Zugänge	887	9.472	2.152	12.511
Umbuchungen	21	3.038	-3.153	-94
Abgänge	-276	-1.648	-91	-2.015
Änderungen Konzernkreis	2.824	2.173	0	4.997
Wechselkursänderungen	-450	-397	-26	-873
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	81.370	62.975	2.389	146.734
Abschreibungen
Stand 1. Januar Vorjahr	10.411	19.486	75	29.972
Zugänge	3.557	5.186	82	8.826
Umbuchungen	0	0	0	0
Abgänge	-210	-1.030	0	-1.239
Änderungen Konzernkreis	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	573	676	-1	1.247
Stand 31. Dezember Vorjahr	14.331	24.318	157	38.806
Zugänge	3.715	5.928	0	9.643
Umbuchungen	0	0	-123	-123
Abgänge	-113	-1.283	0	-1.396
Änderungen Konzernkreis	492	1.627	0	2.119
Wechselkursänderungen	-180	-224	-3	-407
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	18.245	30.366	31	48.642
Buchwert 31. Dezember Vorjahr	64.032	26.019	3.351	93.402
Buchwert 31. Dezember Berichtsjahr	63.124	32.610	2.358	98.091

Durch die Anwendung von IFRS 16 erfasst die BMZ-Gruppe Nutzungsrechte aus den jeweiligen Leasingverhältnissen im Anlagevermögen, Im Bereich der Immobilien mietet die Gruppe hauptsächlich Produktions- und Lagerhallen sowie Bürogebäude an. Gemietete Produktionsmaschinen sowie der gemietete Fuhrpark werden innerhalb der Maschinen und Geschäftsausstattung erfasst. Bei Verträgen mit einer unbestimmten Laufzeit wurden Schätzungen auf Basis der wirtschaftlichen Nutzungsdauer vorgenommen. Leasingverträge können Verlängerungs- und Kündigungsoptionen enthalten.

Die Buchwerte der Leasingnutzungsrechte in den einzelnen Kategorien haben sich im Geschäftsjahr und im Vorjahr wie folgt entwickelt:

in TEUR	Grundstücke und Gebäude	Maschinen und Geschäftsausstattung	Gesamt
Anschaffungskosten
Stand 1. Januar Vorjahr	8.379	3.697	12.076
Zugänge	418	2.813	3.231
Umbuchungen	0	0	0
Abgänge	-173	-828	-1.001
Wechselkursänderungen	886	9	895
Stand 31. Dezember Vorjahr	9.511	5.690	15.202
Zugänge	0	489	489
Umbuchungen	0	0	0
Abgänge	-276	-162	-438
Änderungen Konzernkreis	2.823	1.318	4.141
Wechselkursänderungen	-106	5	-101
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	11.952	7.341	19.293
Abschreibungen
Stand 1. Januar Vorjahr	4.713	2.093	6.806
Zugänge	1.694	723	2.417
Umbuchungen	0	0	0
Abgänge	-173	-828	-1.001
Wechselkursänderungen	592	8	600
Stand 31. Dezember Vorjahr	6.826	1.996	8.822
Zugänge	1.792	830	2.622
Umbuchungen	0	0	0
Abgänge	-113	-60	-173
Änderungen Konzernkreis	492	967	1.459
Wechselkursänderungen	-151	6	-144
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	8.846	3.740	12.586
Buchwert 31. Dezember Vorjahr	2.685	3.695	6.380
Buchwert 31. Dezember Berichtsjahr	3.106	3.601	6.707

Die korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten werden unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.

9.2.3. Beteiligungen an at-Equity bilanzierten Unternehmen

Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen betreffen zum 31.12.2022 die KION Battery Systems GmbH. Ziel des Unternehmens ist es, das Lithium-Ionen-Produktangebot der Marken der KION Group sowie die Produktionskapazitäten der BMZ-Gruppe zu erweitern, um die stark wachsende Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batteriesystemen im Bereich der Intralogistik - allen voran in der Region EMEA - bestmöglich bedienen zu können. Das Unternehmen ist eine wesentliche Beteiligung, über die die Gruppe ihre Geschäftstätigkeit ausübt und ihre Strategie umsetzt und daher von strategisch wichtiger Bedeutung ist. Da die BMZ-Gruppe maßgeblichen Einfluss auf das Joint Venture hat, erfolgt eine Einstufung als assoziiertes Unternehmen.

Folgende Tabelle zeigt die zusammengefassten Finanzinformationen des Joint Ventures:

in TEUR	2022	2021
Langfristige Vermögenswerte	19.019	17.138
Kurzfristige Vermögenswerte	88.599	56.279
SUMME VERMÖGENSWERTE	107.618	73.417
Langfristige Schulden	46.683	46.447
Kurzfristige Schulden	56.478	27.274
Eigenkapital	4.456	-304
SUMME EIGENKAPITAL UND SCHULDEN	107.618	73.417
Umsatzerlöse	106.511	82.453
Erträge insgesamt	106.899	84.047
Aufwendungen insgesamt	-102.120	-81.272
Ergebnis der Periode ^*	4.778	2.775
Beteiligungsbuchwert zum 31.12. lt. Bilanz des Mutterunternehmens	1.029	1.029
Beteiligung in %	50	50
Anteil am Ergebnis der Periode	2.389	1.388
Im Konzernabschluss zu erfassende Verluste	0	0
Aus dem Vorjahr zu verrechnende Verluste	-123	-1.511
Beteiligungsbuchwert zum 31.12.	2.267	0
Den Beteiligungsbuchwert übersteigende Verluste	0	-123

^* In den Jahren 2022 und 2021 gab es kein sonstiges Ergebnis, daher entspricht der Jahresüberschuss dem Gesamtergebnis.

Bei den langfristigen Schulden handelt es sich um die Darlehen der beiden Gesellschafter, wobei die Darlehenshöhe der BMZ-Gruppe zum 31.12.2022 unverändert 20,8 Mio. EUR beträgt. Im Jahr 2022 wurden aus dem Darlehen 0,5 Mio. EUR wie im Vorjahr vereinnahmt. Siehe hierzu auch die weiteren Angaben unter 9.9. Nahestehende Unternehmen und Personen.

Die Überleitungsrechnung der dargestellten zusammengefassten Finanzinformationen zum Buchwert der Beteiligung lautet wie folgt:

in TEUR	2022	2021
Nettovermögen zum 31.12.	4.456	-304
Anteil am Gemeinschaftsunternehmen	2.228	-152
Buchwert zum 31.12.	2.267	0

Da der Anteil des Konzerns am Nettovermögen des assoziierten Unternehmens positiv war, ergab sich ein Buchwert von 2,3 Mio. EUR. Im Geschäftsjahr 2022 wurden wie im Vorjahr keine Dividendenerträge vereinnahmt. Die vereinnahmten Zinsen betrugen 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR).

Wie im Vorjahr bestanden zum 31.12.2022 keine Eventualverbindlichkeiten.

9.2.4. Latente Steueransprüche und -schulden

Die latenten Steuern in der Konzern-Bilanz setzen sich aus den folgenden Positionen zusammen:

in TEUR	2022	2021
latente Steueransprüche, realisiert nach mehr als 12 Monaten	965	860
latente Steueransprüche, realisiert innerhalb von 12 Monaten	2.281	2.308
Aktive latente Steuern	3.246	3.168
latente Steuerschulden, realisiert nach mehr als 12 Monaten	-2.486	-2.997
latente Steuerschulden, realisiert innerhalb von 12 Monaten	-478	-420
Passive latente Steuern	-2.964	-3.417
Latente Steuern (netto)	282	-249

Veränderungen der latenten Steueransprüche und -Schulden im Geschäftsjahr ergeben sich wie folgt:

Latente Steueransprüche (in TEUR)	Sonstige Vermögenswerte	Zuschuss zur Steuerbefreiung auf Gewinne in Wirtschaftszonen	Sonstige Verbindlichkeiten	Gesamt
Stand 1. Januar Vorjahr	815	2.517	1.089	4.421
Ertragswirksam erfasster Betrag	75	-1.731	404	-1.252
Direkt im Eigenkapital erfasster Betrag	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	-18	13	5	-1
Stand 31. Dezember Vorjahr	871	799	1.498	3.168
Ertragswirksam erfasster Betrag	247	-796	477	-72
Direkt im Eigenkapital erfasster Betrag	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	-16	-2	168	150
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	1.102	1	2.143	3.246

Latente Steuerschulden (in TEUR)	Immaterielle Vermögenswerte	Sachanlagen	Vorräte + Sonstige Vermögenswerte	Gesamt
Stand 1. Januar Vorjahr	1.609	0	1.512	3.121
Ertragswirksam erfasster Betrag	410	0	-287	122
Direkt im Eigenkapital erfasster Betrag	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	-2	0	175	174
Stand 31. Dezember Vorjahr	2.017	0	1.400	3.417
Ertragswirksam erfasster Betrag	257	46	-992	-486
Direkt im Eigenkapital erfasster Betrag	0	0	0	0
Wechselkursänderungen	-1	0	237	236
Stand 31. Dezember Berichtsjahr	2.273	46	581	2.964

Für die temporären Differenzen aus Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von ca. 146 Mio. EUR (Vorjahr ca. 119 Mio. EUR) wurden keine latenten Steuerschulden passiviert, da eine Umkehrung dieser Differenzen in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist oder entsprechende Effekte keiner Besteuerung unterliegen. Eine Bilanzierung latenter Steuern würde auf den jeweils anzuwendenden Steuersätzen unter Berücksichtigung der lokalen Besteuerung ausgeschütteter Dividenden beruhen.

Zum Bilanzstichtag stehen dem Konzern ungenutzte steuerliche Verluste in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 1,6 Mio. EUR) zur Verrechnung mit zukünftigen steuerlichen Gewinnen zur Verfügung. Für die ungenutzten steuerlichen Verluste wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da es nicht als hinreichend wahrscheinlich angesehen wird, dass in einem vom Konzern zugrunde gelegten Planungszeitraum von 5 Jahren in ausreichendem Maße zukünftige steuerliche Gewinne zur Verfügung stehen werden. Hintergrund sind die für die Verluste ursächlichen Kosten der Aufbauphase bzw. Ingangsetzung des Geschäftsbetriebes bei betroffenen Tochtergesellschaften und damit verbundene unsichere Erwartungen über den Eintritt von verrechenbaren Gewinnen nicht zuletzt unter Berücksichtigung der makroökonomischen Risiken. Die ungenutzten steuerlichen Verluste sind auf unbestimmte Zeit vortragsfähig.

Die latenten Steuererstattungsansprüche betreffen im Wesentlichen Steuergutschriften.

Die Veränderungen der latenten Steuern lauten wie folgt:

in TEUR	2022	2021
Stand zum 01.01. (Netto)	-249	1.300
Aufwand (-)/Ertrag (+) in der Gewinn- und Verlustrechnung	618	-1.374
Im sonstigen Ergebnis erfasste Ertragssteuern	0	0
Währungsänderungen	-87	-175
Stand zum 31.12. (Netto)	282	-249
Ertragssteuern
Tatsächliche Steuern auf das Ergebnis vor Steuern	-6.537	-3.748
Latente Steuern	618	-1.374
Ertragssteuern	-5.919	-5.122

9.2.5. Vorräte

Die Zusammensetzung der Vorräte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	2022	2021
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	151.048	115.401
Unfertige Erzeugnisse	3.016	2.953
Fertige Erzeugnisse und Waren	55.986	32.051
./. Wertberichtigungen	-8.227	-6.676
Gesamt	201.822	143.728

Wertberichtigungen auf Vorräte wurden im Berichtsjahr 2022 in Höhe von 8,2 Mio. EUR als Aufwand erfasst, im Vorjahr sind 6,7 Mio. EUR Wertberichtigungen auf Vorräte als Aufwand erfasst worden. Der Betrag der Vorräte, die als Aufwand in der Periode erfasst worden sind, beträgt 385,2 Mio. EUR (Vorjahr 288,6 Mio. EUR).

Zum Bilanzstichtag 31.12.2022 sowie dem des Vorjahres waren die Vorräte neben den geschäftsüblichen Eigentumsvorbehalten unbesichert.

9.2.6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

a) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stellen sich wie folgt dar:

in TEUR	2022	2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	114.986	52.017
./. Wertberichtigungen	-2.000	-2.038
Gesamt	112.986	49.979

Der Gesamtbestand der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen war zum 31.12.2022 in Höhe von 113,0 Mio. EUR (Vorjahr 50,0 Mio. EUR) werthaltig und in Höhe von 2,0 Mio. EUR (Vorjahr 2,0 Mio. EUR) wertgemindert.

Der Bestand der überfälligen Forderungen wird regelmäßig auf Werthaltigkeit untersucht und bei Bedarf wird frühzeitig überlegt, ob Einzelwertberichtigungen prospektiv zu erfassen sind. In den vergangenen Jahren wurden nur selten deutliche Wertberichtigungen notwendig. Im Grundsatz war nahezu ausschließlich eine Insolvenz oder bevorstehende Insolvenz Grund für die Risikovorsorge. Des Weiteren werden Wertminderungen für die erwarteten Kreditverluste erfasst.

Die Fälligkeiten der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ergeben sich wie folgt:

31.12.2022 (in TEUR)	Gesamtbetrag	Noch nicht überfällig	bis zu 30 Tage	länger als 30 und bis 60 Tage	länger als 60 Tage
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	114.986	82.439	12.036	1.372	19.140
./. Einzelwertberichtigung auf Forderungen	-1.727	0	0	-2	-1.724
./. Wertberichtigung Expected Credit Loss	-274	-55	-32	-2	-185
Gesamt	112.986	82.384	12.004	1.368	17.231

31.12.2021 (in TEUR)	Gesamtbetrag	Noch nicht überfällig	bis zu 30 Tage	länger als 30 und bis 60 Tage	länger als 60 Tage
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	52.017	37.943	7.883	2.049	4.143
./. Einzelwertberichtigung auf Forderungen	-1.840	0	0	-1	-1.839
./. Wertberichtigung Expected Credit Loss	-198	-55	-31	-7	-105
Gesamt	49.979	37.888	7.852	2.041	2.199

Es sind nur Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten, denen Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden gegenüberstanden. Die Zuführungen zu den Wertberichtigungen betreffen Forderungen an insolvente Kunden und strittige Fälle, so wie die Risikovorsorge für erwartete Kreditverluste. Die Auflösungen betreffen Zahlungseingänge auf in Vorjahren einzelwertberichtigte Forderungen, sowie die Anpassung der erwarteten Kreditverluste. Der gegenüber dem Vorjahr gestiegene Anteil an überfälligen Forderungen hängt im Wesentlichen mit dem hohen Forderungsbestand von Großkunden zusammen mit denen Fälligkeit von mehr als 60 Tagen vereinbart wurden.

Die Wertberichtigungen entwickelten sich wie folgt:

in TEUR	2022	2021
Stand zum 1.1.	-2.038	-1.884
Zugänge	-356	-978
Inanspruchnahme	414	825
Auflösung	0	0
Währungs- und sonstige Veränderungen	9	-1
Stand zum 31.12.	-1.970	-2.038

b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, für die das Business Model Verkaufen besteht

Mit Datum zum 26. August 2020 hatte die BMZ Germany GmbH eine Factoring Transaktion über den monatlich revolvierenden Verkauf von Forderungen aus Lieferung und Leistung abgeschlossen. Bei dem Käufer der Forderungen handelte es sich um eine nicht konsolidierte Zweckgesellschaft. Die BMZ-Gruppe konsolidierte diese Zweckgesellschaft nicht, da sie nicht die Möglichkeit hatte die relevanten Aktivitäten zu steuern und somit keine Verfügungsmacht im Sinne des IFRS 10 vorlag.

Das maximale Programmlimit betrug unverändert zum Vorjahr 17 Mio. EUR. Das Nominalvolumen der von der BMZ-Gruppe verkauften und noch nicht beglichenen Forderungen betrug zum Abschlussstichtag 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 8,3 Mio. EUR). Das Programm wurde zum 1.9.2022 gekündigt.

Im Rahmen der Transaktion behielt die BMZ-Gruppe das Spätzahlungsrisiko und Teile des Ausfallrisikos zurück, so dass die Chancen und Risiken der verkauften Forderungen weder im Wesentlichen zurückbehalten noch übertragen wurden. Da die Verfügungsmacht im Sinne des IFRS 9 bei der BMZ-Gruppe verblieb, wurden die Forderungen im Maß des anhaltenden Engagements (Continuing Involvement) von der BMZ-Gruppe erfasst.

9.2.7. Sonstige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen das Darlehen der BMZ Holding GmbH an die KBS (siehe hierzu auch die weiteren Angaben unter Tz. 9.9. Nahestehende Unternehmen und Personen) in Höhe von 20,8 Mio. EUR (Vorjahr 20,8 Mio. EUR) sowie Kautionen in Höhe von 1,0 Mio. EUR (Vorjahr 1,0 Mio. EUR).

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte beinhalten im Wesentlichen Geldmittelanlagen aufgrund kurzfristiger Finanzdisposition in Höhe von 5,5 Mio. EUR (Vorjahr 5,7 Mio. EUR) in Aktien europäischer Unternehmen in Höhe von 2,2 Mio. EUR, Aktien nordamerikanischer Unternehmen in Höhe von 1,3 Mio. EUR sowie sonstige Aktien und Rohstoff-Fondsanteile in Höhe von 2,0 Mio. EUR. Des Weiteren sind hier debitorische Kreditoren in Höhe von 2,4 Mio. EUR (Vorjahr 1,0 Mio. EUR) sowie Forderungen aus dem Factoring-Programm in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR) enthalten.

Zum Stichtag liegen keine finanziellen Vermögenswerte mit beeinträchtigter Bonität vor bzw. sind ausfallgefährdet. Der Bruttobuchwert entspricht dem maximalen Ausfallrisiko. Analog dem Zahlungsmittelbestand sehen wir bei den mit Banken abgeschlossenen Aktiengeschäften kein Ausfallrisiko, weshalb für diese Finanzmittel kein Expected credit loss gebildet wurde.

9.2.8. Sonstige Vermögenswerte

Die Zusammensetzung der sonstigen Vermögenswerte stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	2022	2021
Langfristig
übrige	62	84
sonstige Vermögenswerte - langfristig	62	84
Kurzfristig
Geleistete Anzahlungen	17.310	14.622
Umsatzsteuer und Sonstige Steuern	3.183	2.439
Personalbezogene Forderungen	298	324
Rechnungsabgrenzungen	1.607	1.432
übrige	58	57
sonstige Vermögenswerte - kurzfristig	22.457	18.874

Unter den sonstigen Vermögenswerten sind keine den finanziellen Vermögenswerten zuzuordnende Vermögenswerte ausgewiesen. Ansprüche aus Rechnungsabgrenzungen resultieren aus vor dem Abschlussstichtag geleisteten Zahlungen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Es wurden keine Wertberichtigungen auf sonstige Vermögenswerte erfasst. Ebenso bestanden zu den beiden Bilanzstichtagen keine überfälligen Posten.

9.2.9. Ertragsteuerforderungen

Die Ertragsteuerforderungen betreffen Steuererstattungsansprüche vorausgezahlter Ertragsteuern, die die zum Stichtag bestehenden Verpflichtungen übersteigen.

9.2.10. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Bei den Zahlungsmitteln handelt es sich ausschließlich um Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten. Insoweit entsprechen die Zahlungsmittel wie im Vorjahr dem Finanzmittelfonds.

Sämtliche Zahlungsmittel sind entweder der BMZ Holding GmbH oder den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen zuzuordnen. Diesbezüglich bestehen keine Verfügungsbeschränkungen der Zahlungsmittel beziehungsweise des Finanzmittelfonds. Die Entwicklung und Verwendung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente wird in der Konzern-Kapitalflussrechnung ausgewiesen. Zum Stichtag liegen keine finanziellen Vermögenswerte mit beeinträchtigter Bonität vor. Der Bruttobuchwert entspricht dem maximalen Ausfallrisiko. Zum Stichtag sind keine Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausfallgefährdet.

9.2.11. Eigenkapital und Kapitalmanagement

Eigenkapital

Das Stammkapital der BMZ Holding GmbH beträgt am 31.12.2022 34.531 EUR (Vorjahr: 32.500 EUR), bestehend aus 34.531 Geschäftsanteilen zu jeweils 1 EUR davon bestehend aus 2.031 neuen Geschäftsanteilen zu jeweils 1 EUR. Das Kapital ist voll eingezahlt.

Die Kapitalrücklage beträgt zum 31.12.2022 61,7 Mio. EUR und beinhaltet Beträge von anderen Zuzahlungen, die Gesellschafter in das Eigenkapital geleistet haben. Mit Vertrag vom 27.07.2022 hat sich der Gesellschafter SKion GmbH, Bad Homburg verpflichtet zusätzlich zum Ausgabebetrag der neu ausgegebenen Geschäftsanteile einen weiteren Betrag in Höhe von 50,0 Mio. EUR zu zahlen. Die Einzahlung ist erfolgt und wurde in die freie Kapitalrücklage der Gesellschaft eingestellt.

Die Geschäftsführer sind durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 27.07.2022 ermächtigt, das Stammkapital der Gesellschaft bis zum 02.08.2025 durch Ausgabe neuer Geschäftsanteile gegen Bareinlage um insgesamt bis zu 4.062 EUR zu erhöhen (Genehmigtes Kapital 2022/I).

Die Gewinnrücklagen sind zum 31.12.2022 aufgrund des positiven Konzernergebnisses des Vorjahres auf 108,6 Mio. EUR angestiegen.

Das kumulierte sonstige Konzernergebnis zum 31.12.2022 beinhaltet Währungsumrechnungsdifferenzen ausländischer Geschäftsbetriebe in Höhe von -1,9 Mio. EUR (Vorjahr 2,8 Mio. EUR). Nicht realisierte Gewinne/Verluste aus Währungsumrechnungsdifferenzen ausländischer Geschäftsbetriebe, die derzeit im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfasst sind, könnten bei Veräußerung eines ausländischen Geschäftsbetriebs gemäß IAS 21 in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden.

Kapitalmanagement

Ziel des Kapitalmanagements im BMZ-Konzern ist unverändert eine starke Eigenkapitalbasis beizubehalten, um so auf der einen Seite das Vertrauen der Kunden, Gläubiger und der Märkte durch entsprechendes Risikodeckungspotential zu wahren und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens sicherzustellen.

Wesentliche Kennzahlen für die Überwachung und das Management des Eigenkapitals sind die Eigenkapitalrentabilität und die Eigenkapitalquote. Die Eigenkapitalrentabilität ergibt sich aus dem Ergebnis vor Steuern im Verhältnis zum Eigenkapital im Berichtszeitraum des aktuellen Jahres. Die Eigenkapitalquote ergibt sich aus dem Verhältnis des Eigenkapitals zum Gesamtkapital.

Auf lange Sicht ist es Ziel der BMZ-Gruppe, eine Eigenkapitalrentabilität von 20% zu erreichen. Die Eigenkapitalrentabilität hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

in TEUR	2022	2021
Eigenkapital	202.375	120.273
Ergebnis vor Ertragsteuern	39.673	26.188
EK-Rendite vor Steuern	19,6%	21,8%

Die Eigenkapitalquote hat sich wie folgt entwickelt:

in TEUR	2022	2021
Bilanzsumme	500.022	377.516
Eigenkapital	202.375	120.273
Eigenkapitalquote	40,5%	31,9%

Im Rahmen des Schuldscheindarlehens ist BMZ mit dem Risiko konfrontiert, dass bei einer Steigerung des Zinsniveaus mit einer Erhöhung der Zinsaufwendungen für den Teil des Darlehens zu rechnen ist, der variabel verzinslich vereinbart ist.

Entsprechend der Entwicklung des Financial Covenant 'Net Debt zu EBITDA' ab dem Geschäftsjahr 2018 erfolgte vertragsgemäß eine Erhöhung der Zinsen für den gesamten Darlehensbetrag um 0,5%-Punkte. Eine weitere Erhöhung ist nicht vorgesehen. Bei einer entsprechenden zukünftigen Entwicklung des Financial Covenant "Net Debt zu EBITDA" ist vertragsgemäß eine Reduzierung der Zinsen um 0,5%-Punkte möglich. Weitere Financial Covenants sind nicht vereinbart.

9.2.12. Finanzverbindlichkeiten

Die folgende Übersicht zeigt die Aufgliederung der Finanzverbindlichkeiten:

in TEUR	2022	2021
Langfristig
Leasingverbindlichkeiten	5.345	4.020
Bankdarlehen	60.688	120.844
Sonstige finanzielle Schulden	40	68
Finanzverbindlichkeiten - langfristig	66.073	124.931
Kurzfristig
Leasingverbindlichkeiten	1.772	3.183
Bankdarlehen	86.526	5.706
Sonstige finanzielle Schulden	392	419
Finanzverbindlichkeiten - kurzfristig	88.691	9.309
Finanzverbindlichkeiten - gesamt	154.764	134.240

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind nach mehr als einem Jahr fällig. Davon sind aus Bankdarlehen 7,2 Mio. EUR (Vorjahr: 7,4 Mio. EUR) nach mehr als fünf Jahren fällig. Alle kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Schulden beinhalten im Wesentlichen kreditorische Debitoren in Höhe von 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR). Verbindlichkeiten aus dem gekündigten Factoring-Programm, die aus Einzahlungen von Kunden für bereits innerhalb des Factoring-Programms veräußerten Forderungen im Rahmen des von der BMZ durchgeführten Debitoren- /Forderungsmanagements resultieren, betragen zum 31.12.2022 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 Mio. EUR).

Die folgende Übersicht zeigt die Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten. Die festen und erwarteten nicht abgezinsten vertraglichen Mittelabflüsse, gegliedert nach dem zeitlichen Anfall, lauten wie folgt:

31.12.2022 (in TEUR)	Bis 1 Jahr	Über 1 bis 5 Jahre	Mehr als 5 Jahre	Gesamt
Bankdarlehen	89.932	59.136	7.153	156.221
Davon: fix verzinslich	30.132	26.317	7.153	63.603
Davon: variabel verzinslich	59.800	32.819	0	92.619
Leasingverbindlichkeiten	1.892	1.026	4.428	7.346
Sonstige finanzielle Schulden	392	40	0	433
Gesamt	92.216	60.202	11.581	164.000

31.12.2021 (in TEUR)	Bis 1 Jahr	Über 1 bis 5 Jahre	Mehr als 5 Jahre	Gesamt
Bankdarlehen	6.849	117.296	7.376	131.521
Davon: fix verzinslich	5.876	49.353	7.376	62.605
Davon: variabel verzinslich	973	67.943	0	68.916
Leasingverbindlichkeiten	3.146	1.987	2.580	7.713
Sonstige finanzielle Schulden	419	68	0	487
Gesamt	10.414	119.351	9.956	139.721

9.2.13. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen umfassen offene Verpflichtungen zum Bilanzstichtag aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr sowie laufende Kosten. Alle Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und innerhalb eines Jahres fällig.

9.2.14. Vertragsverbindlichkeiten

Die Vertragsverbindlichkeiten teilen sich wie folgt auf:

in TEUR	2022	2021
Langfristig
Gewährleistungsverpflichtungen	1.040	1.070
Vertragsverbindlichkeiten - langfristig	1.040	1.070
Kurzfristig
erhaltene Anzahlungen von Kunden	17.526	20.266
Sonstige Vertragsverbindlichkeiten	1.230	563
Vertragsverbindlichkeiten - kurzfristig	18.756	20.828

Die langfristigen Vertragsverbindlichkeiten sind nach mehr als einem Jahr fällig. Davon sind keine nach mehr als fünf Jahren fällig. Alle kurzfristigen Vertragsverbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

9.2.15. Sonstige Schulden

Die sonstigen Schulden beinhalten nachfolgend aufgeführte Sachverhalte:

in TEUR	2022	2021
Langfristig
übrige	175	232
Sonstige Schulden - langfristig	175	232
Kurzfristig
Mitarbeiterverbindlichkeiten	5.652	4.421
Umsatzsteuer und Sonstige Steuern	7.892	7.607
Hinterlegungen und Abgrenzungen	488	98
Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit	253	261
übrige	1.229	798
Sonstige Schulden - kurzfristig	15.513	13.185

9.2.16. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:

in TEUR	Gesetzliche Gewährleistungen	Sonstige personalbezogene Rückstellungen	übrige Kosten	Gesamt
Stand zum 1.1.	1.685	21	379	2.084
davon kurzfristig	1.370	21	379	1.769
davon langfristig	315	0	0	315
Zuführung	857	4	274	1.135
Verbrauch	-64	-20	-208	-293
Auflösung	0	0	-70	-70
Änderungen des Konsolidierungskreises	0	0	359	359
Währungs- und sonstige Veränderungen	-13	0	-3	-17
Stand zum 31.12.	2.465	4	730	3.198
davon kurzfristig	1.682	4	730	2.415
davon langfristig	783	0	0	783

Aufgrund von konkreten Sachverhalten, bei denen eine endgültige Einigung noch nicht erzielt wurde, sowie aufgrund von Erfahrungswerten (Reklamationsquote und Schadenshöhe, etc.) wurde die Rückstellung für Gewährleistungen für Produktverkauf bemessen. Die Gewährleistungen sind auf kostenlose Reparaturen und Ersatzlieferungen beschränkt. Bei den übrigen Kosten handelt es sich um Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und weiteren Kosten aus ausstehenden Rechnungen der dem Konzernkreis hinzugefügten Gesellschaft Schütz Kunststofftechnik GmbH.

9.2.17. Ertragsteuerschulden

Die Ertragsteuerschulden betreffen Zahlungsverpflichtungen aus Ertragsteuern, die zum Stichtag noch nicht erfüllt waren. Sie sind ausnahmslos innerhalb eines Jahres fällig.

9.3. Leasingverhältnisse

Der BMZ-Konzern hat als Leasing-Nehmer Leasingverträge für Maschinen, andere Anlagen und Betriebs- und Geschäftsausstattung abgeschlossen. In der folgenden Darstellung sind weitergehende Angaben zu den Leasingverhältnissen zusammengefasst:

in TEUR	2022	2021
Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten	188	194
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse	51	66
Aufwand für Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert	147	112
Gesamte Zahlungsmittelabflüsse für Leasingverhältnisse	3.844	2.753

9.4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse

Im Rahmen der Anwendung von IFRS 16 "Leasingverhältnisse" wird der Großteil der operativen Leasingverpflichtungen und entsprechende Mietverträge für materielle Vermögenswerte unter den finanziellen Verbindlichkeiten gesondert bilanziert.

Für die kommenden Jahre geht die BMZ-Gruppe von folgenden Mindestleasingzahlungen aus nicht kündbaren Miet- und Leasingverträgen, die nicht gemäß IFRS 16 erfasst werden, aus:

in TEUR	2022	2021
Bis zu einem Jahr	175	140
Länger als ein Jahr	187	181
davon über fünf Jahre	0	0
Gesamt	362	321

Haftungsverhältnisse aus Bankbürgschaften bestanden zum 31.12.2022 in Höhe von 0,3 Mio. EUR.

Mit Vereinbarung vom 22.12.2022 wurde für die Mietobjekte der Tochtergesellschaft Schütz Kunststofftechnik GmbH mit der Schütz Vermögensverwaltungsgesellschaft GbR eine Patronatserklärung in Höhe von 0,2 Mio. EUR abgeschlossen.

Zum 31.12.2022 gibt es keine Bürgschaften an Lieferanten zur Absicherung von Direktlieferungen an Tochtergesellschaften.

Außerdem hat die BMZ Germany GmbH eine unbegrenzte Garantiezusage für alle persönlichen finanziellen Verpflichtungen, die der Managing Director von BMZ USA Inc. im Rahmen seiner Tätigkeit eingeht, abgegeben.

Die Inanspruchnahme aus Bürgschaften schätzen wir auf Grund der gegenwärtigen Bonität und des bisherigen Zahlungsverhaltens des Begünstigten als gering ein. Erkennbare Anhaltspunkte, die eine andere Beurteilung erforderlich machen würden, liegen uns nicht vor.

9.5. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Im Cashflow sind gezahlte und erhaltene Zinsen sowie Zahlungsein- und -ausgänge aus Ertragsteuern wie folgt enthalten:

in TEUR	2022	2021
Gezahlte Zinsen	-5.223	-2.753
Erhaltene Zinsen	730	656
Zahlungsausgänge aus Ertragsteuern	-1.838	-673
Zahlungswirksame Zinsen und Ertragsteuern	-6.330	-2.770
Ertragsteuern	-5.919	-5.122
Finanzergebnis	-4.491	-1.582
GuV Ergebnis Zinsen und Ertragssteuern	-10.410	-6.704
Nicht Zahlungswirksam	-4.080	-3.934

Sowohl im Berichtsjahr als auch im Vorjahr waren außer der Erfassung der Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten keine bedeutenden zahlungsunwirksamen Investitions- und Finanzierungsvorgänge zu verzeichnen. Auch gab es keine zahlungsunwirksamen Geschäftsvorfälle von Bedeutung.

Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten stellen sich wie folgt dar:

in TEUR	Gesellschafterdarlehen Langfristig	Gesellschafterdarlehen Kurzfristig	Leasingverbindlichkeiten Langfristig	Leasing- Verbindlich- Keiten Kurzfristig
Stand 1. Januar Vorjahr	0	0	3.481	2.570
Rückzahlungen	0	0	0	-2.434
Einzahlungen	0	0	0	0
Gezahlte Zinsen	0	0	-194	0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	0	0	-194	-2.434
Neue Leasingverhältnisse	0	0	3.184	46
Zinsaufwendungen	0	0	194	0
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen	0	0	-2.645	3.010
Stand 31.Dezember Vorjahr	0	0	4.020	3.183
Rückzahlungen	0	0	0	-3.459
Einzahlungen	0	0	0	0
Gezahlte Zinsen	0	0	-188	0
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	0	0	-188	-3.459
Neue Leasingverhältnisse	0	0	374	116
Zinsaufwendungen	0	0	188	0
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen	0	0	951	1.932
Stand 31.Dezember Berichtsjahr	0	0	5.345	1.772

in TEUR	Bank- Darlehen Langfristig	Bank- Darlehen Kurzfristig	Gesamt
Stand 1. Januar Vorjahr	122.536	4.095	132.682
Rückzahlungen	0	-4.932	-7.366
Einzahlungen	0	12.429	12.429
Gezahlte Zinsen	0	0	-194
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	0	7.497	4.869
Neue Leasingverhältnisse	0	0	3.231
Zinsaufwendungen	0	0	194
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen	-1.693	1.595	267
Stand 31.Dezember Vorjahr	120.844	5.706	133.753
Rückzahlungen	0	-5.451	-8.910
Einzahlungen	19.378	6.542	25.920
Gezahlte Zinsen	-3.104	0	-3.292
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	16.274	1.092	13.718
Neue Leasingverhältnisse	0	0	489
Zinsaufwendungen	3.104	0	3.292
Sonstige nicht zahlungswirksame Veränderungen	-79.533	79.424	2.774
Stand 31.Dezember Berichtsjahr	60.688	86.222	154.027

Ausgehend vom Periodenergebnis wird der Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit indirekt abgeleitet. Zur besseren Übersichtlichkeit werden innerhalb des Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit einige separat ausgewiesene Veränderungen von Bilanzposten (z.B. Veränderung Vertragsvermögenswerte, Veränderung Vertragsverbindlichkeiten und Rückstellungen) mit anderen in der Zeile "Veränderung der sonstigen Vermögenswerte und Schulden" zusammengefasst. Die Veränderungen der Bilanzposten, die in der Kapitalflussrechnung dargestellt werden, sind nicht unmittelbar aus der Bilanz ableitbar, da Effekte aus der Währungsumrechnung (Translation) nicht zahlungswirksam sind und Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen direkt im Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit dargestellt werden. Die übrigen zahlungsunwirksamen Erträge und Aufwendungen bestehen hauptsächlich aus nicht realisierten Währungsgewinnen und -verlusten.

9.6. Finanzrisikomanagement

Zur vollständigen Risikoberichterstattung verweisen wir entsprechend IFRS 7.B6 auf den Risikobericht im Lagebericht. Nachfolgend werden ergänzend quantitative Angaben zu den Risiken dargestellt.

Kreditrisiko

Als Kreditrisiko oder auch Ausfallrisiko wird das Risiko bezeichnet, welches sich aufgrund der Nichteinhaltung vertraglicher Vereinbarungen in Form eines Nichtnachkommens der Zahlungsverpflichtung einer Vertragspartei ergibt und zu entsprechenden finanziellen Verlusten führt. Um dieses Risiko zu begrenzen und um sich vor Zahlungsausfällen und damit finanziellen Verlusten zu schützen, legt die BMZ-Gruppe großes Augenmerk auf die Bonität ihrer Vertragspartner und betreibt kontinuierliches Forderungsmanagement, insbesondere durch die Vergabe von Kreditlimits, deren Inanspruchnahme kontinuierlich überwacht wird. Es liegen keine Risikokonzentrationen vor. Das maximale Kreditrisiko des BMZ-Konzerns stellt sich wie folgt dar:

in TEUR	2022	2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	112.986	49.979
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	32.094	29.959
Zahlungsmittel	12.314	22.440
Maximales Kreditrisiko	157.394	102.378

Über die wirtschaftliche Entwicklung der größten Kunden, Banken sowie der KBS lässt sich das Management regelmäßig berichten. Dabei werden auch individuelle Einschätzungen zur Kreditwürdigkeit von einzelnen Vertragspartnern getroffen, die auch schlechter als Kreditratings von etablierten Ratingagenturen ausfallen können. Bei Banken werden nur Vertragsparteien mit einem unabhängigen Rating akzeptiert, wobei ein Mindestrating im Bereich des Investment Grades vorliegen muss.

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko beschreibt das Risiko, dass ein Unternehmen der BMZ-Gruppe nicht mehr über ausreichend Barmittel verfügt, um bestehende oder zukünftige Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen. Das Liquiditätsrisiko wird auf Basis einer täglichen Überwachung der Zahlungsströme und einer Vorausschau basierend auf der Planungsrechnung gesteuert. Mögliche Schwierigkeiten bei der Erfüllung der finanziellen Verpflichtungen werden als Liquiditätsrisiken bezeichnet. Es liegen keine Risikokonzentrationen vor. Nachfolgend sind die finanziellen Schulden und somit das maximale Liquiditätsrisiko zusammengefasst dargestellt:

in TEUR	2022	2021
Finanzverbindlichkeiten	154.764	134.240
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	93.425	78.786
Maximales Liquiditätsrisiko	248.188	213.026

Im Geschäftsjahr 2022 hat die BMZ-Gruppe alle Zahlungsverpflichtungen im Rahmen der Finanzverbindlichkeiten erfüllt.

Die Restlaufzeiten der finanziellen Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar:

31.12.2022 (in TEUR)	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	ein bis fünf Jahre	länger als fünf Jahre
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasing)	147.647	86.958	53.688	7.000
Leasingverbindlichkeiten	7.116	1.772	1.112	4.233
Verbindlichkeiten aus LuL	93.425	93.425	0	0
Gesamt	248.188	182.155	54.800	11.233

31.12.2021 (in TEUR)	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	ein bis fünf Jahre	länger als fünf Jahre
Finanzverbindlichkeiten (ohne Leasing)	127.037	6.854	113.182	7.000
Leasingverbindlichkeiten	7.194	3.175	1.775	2.245
Verbindlichkeiten aus LuL	78.786	78.786	0	0
Gesamt	213.017	88.815	114.957	9.245

Marktpreisrisiko

Das Marktpreisrisiko oder Marktrisiko umfasst das Risiko, dass Bewertungen oder Zahlungsströme von Finanzinstrumenten aufgrund von geänderten Marktpreisen schwanken. Zu den wesentlichen Marktpreisrisiken gehören das Wechselkursrisiko, das Zinsänderungsrisiko und das sonstige Preisrisiko.

Zur Vermeidung der Zahlung von Negativzinsen auf Bankguthaben erfolgt seit Beginn des Geschäftsjahres eine Optimierung der verfügbaren Zahlungsmittel in Form einer fortlaufenden Disposition der Finanzmittel in Wertpapiere und Fremdwährungsgeschäften. Veränderungen der Marktpreise als auch der Wechselkurse können sich hier entsprechend negativ auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirken. Analog dem Zahlungsmittelbestand sehen wir bei den mit Banken abgeschlossen Wertpapier- und Fremdwährungsgeschäften kein Ausfallrisiko, weshalb für diese Finanzmittel kein Expected credit loss gebildet wurde.

Wechselkursrisiko

Da die BMZ-Gruppe Geschäftsvorfälle in diversen Fremdwährungen tätigt, ist sie dem Risiko von Wechselkursänderungen ausgesetzt. Wie in den vorangegangenen Jahren erfolgt keine generelle Absicherung dieses Risikos, Wechselkursrisiken der verschiedenen Währungen werden jedoch fortlaufend überwacht. Zum Stichtag 31.12.2022 weist die BMZ-Gruppe keine erheblichen offenen Fremdwährungspositionen aus. Somit ergeben sich für die Bewertung von Finanzinstrumenten keine wesentlichen Wechselkursrisiken. Bilanzpositionen, auf die Wechselkursveränderungen einen wesentlichen Einfluss haben könnten, sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Eine Veränderung der Jahresendkurse aller relevanten Wechselkurse gegenüber dem Euro um 5% bei ansonsten konstanten Variablen entspräche einer Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 1,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,5 Mio. EUR) und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 1,9 Mio. EUR (Vorjahr 1,9 Mio. EUR). Daneben entstehen Wechselkurseffekte aus konzerninternen Darlehensforderungen und -verbindlichkeiten.

Während des Geschäftsjahres 2022 wurden Rechnungen in ursprünglich fremder Währung - insbesondere US-Dollar (USD) - beglichen. Veränderungen im Wechselkurs können sich wesentlich auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage auswirken. Darüber hinaus wurden keine wesentlichen Rechnungen in ausländischer Währung beglichen und dies ist auch zukünftig nicht zu erwarten.

Zinsänderungsrisiko

Schwankungen der beizulegenden Zeitwerte oder künftiger Cashflows von Finanzinstrumenten, die auf Änderungen der Marktzinssätze beruhen, sind ein Zinsänderungsrisiko. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, wirken sich nicht auf das Ergebnis aus und unterliegen demnach keinen Zinsänderungsrisiken. Bis auf einen Teil des Schuldscheindarlehens sind alle Finanzverbindlichkeiten mit festen Zinssätzen versehen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und unterliegen demnach keinen Zinsänderungsrisiken.

Zum 31.12.2022 weist ein Teil des im Jahr 2018 aufgenommenen Schuldscheindarlehens in Höhe von 67 Mio. EUR eine variable Verzinsung auf. Marktzinssatzänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis dieser originär variabel verzinslichen Finanzinstrumente aus. Eine Änderung des variablen Zinssatzes um 50 Basispunkte bei ansonsten konstanten Variablen hätte im Geschäftsjahr zu einer Erhöhung bzw. Verminderung der Zinsaufwendungen von 335 TEUR geführt. Zum Bilanzstichtag sind keine derivativen Finanzinstrumente zur Sicherung des Zinsänderungsrisikos vorhanden.

Sonstige Preisrisiken

Der BMZ-Konzern unterliegt als Dienstleister und produzierendes Unternehmen einem erhöhten Rohstoffpreisrisiko. Weitere Preisrisiken ergeben sich in aus allgemeinen Preissteigerungen. Eine quantitative Ermittlung dieser Effekte im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse ist aufgrund der Vielzahl und der Unsicherheit der beeinflussenden Parameter unterblieben. Allerdings erfolgt die wesentliche Reduktion des Preisrisikos im Rohstoffbereich durch die Vereinbarung gleitender Preisanpassungen mit einer Vielzahl von Kunden für fremdbezogene Batteriezellen.

9.7. Anzahl der Mitarbeiter

	31.12.2022	31.12.2021
Geschäftsführung	1	1
Angestellte	830	761
Gewerbliche Arbeitnehmer	1.454	1.235
Arbeitnehmer gesamt	2.285	1.997

9.8. Honorar des Abschlussprüfers

Das von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, für im Geschäftsjahr 2022 erbrachte Abschlussprüfungsleistungen berechnete Honorar gem. § 315e i.V.m. § 314 Abs. 1. Nr. 9 HGB betrug TEUR 261.

Weitere Auftrags- oder sonstige Vertragsverhältnisse mit der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestanden nicht.

9.9. Nahestehende Unternehmen und Personen

Die BMZ Holding GmbH wird von Herrn Sven Bauer beherrscht, der die Mehrheit der Anteile an der Muttergesellschaft hält und Allein-Geschäftsführer ist. Neben Herrn Bauer ist die Stihl International GmbH, Waiblingen, mit 10% und die SKion GmbH, Bad Homburg mit 20% an der BMZ Holding GmbH beteiligt, wodurch diese einen maßgeblichen Einfluss auf die BMZ Holding GmbH haben. Die SKionGmbH hat im Jahr 2022 einen Betrag von 50 Mio. EUR in die freie Kapitalrücklage eingezahlt.

Zu den Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen gehören folgende Personen:

•	Herr Sven Bauer, Techniker, Kahl am Main, Group CEO
•	Herr Dr. Andreas Bacher, Dipl. Wirtschaftsingenieur, Mainz, CTO/COO
•	Herr Jörg Dinkat, Dipl. Betriebswirt, Frankfurt am Main, CFO
•	Herr Stefan Kreysa, Dipl. Kaufmann, Aschaffenburg, Group CFO

Die Gesamtvergütung dieses Personenkreises nach IFRS beläuft sich im Geschäftsjahr 2022 auf TEUR 971 (Vorjahr TEUR 1.276) und setzt sich aus kurzfristig fälligen Leistungen in Höhe von TEUR 971 (Vorjahr TEUR 1.276) zusammen. Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten für Vergütungen an diesen Personenkreis betragen TEUR 110 (Vorjahr TEUR 514) und entfallen vollständig auf kurzfristig fällige Leistungen.

Mit der Stihl-Gruppe wurden im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse aus Produktverkauf im Umfang von 38,1 Mio. EUR (Vorjahr 45,4 Mio. EUR) und Dienstleistungen im Umfang von 1,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR) getätigt. Die offenen Forderungen zum Stichtag 31.12.2022 betrugen 3,9 Mio. EUR (Vorjahr 3,5 Mio. EUR), die Verbindlichkeiten 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 Mio. EUR).

Mit der KION Battery Systems GmbH wurden im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse aus Produktverkauf in Höhe von 0,9 Mio. EUR (Vorjahr 2,4 Mio. EUR) sowie sonstigen Dienstleistungen in Höhe von 3,6 Mio. EUR (Vorjahr -4,6 Mio. EUR) erzielt. Die offenen Forderungen und Ausleihungen zum Stichtag 31.12.2022 betrugen 21,4 Mio. EUR (Vorjahr 21,6 Mio. EUR), die Verbindlichkeiten 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,0 Mio. EUR). Die Forderungen setzen sich zusammen aus Lieferungen und Leistungen (0,6 Mio. EUR) und dem Darlehen (20,8 Mio. EUR). Das am 7. Januar 2020 abgeschlossene Darlehen wird mit 2,5% p.a. verzinst, hat eine Laufzeit von 5 Jahren und wurde mit Rangrücktritt ohne Gewährung von Sicherheiten eingeräumt.

Mit sonstigen nahestehenden Personen und Unternehmen wie der B30 Energy GmbH wurden im Geschäftsjahr 2022 Umsatzerlöse aus Produktverkauf in Höhe von 1,5 Mio. EUR (Vorjahr 1,4 Mio. EUR) sowie aus sonstigen Dienstleistungen in Höhe von 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) erzielt. Die Aufwendungen aus Warenbezug betrugen 1,8 Mio. EUR (Vorjahr 1,6 Mio. EUR) und aus Dienstleistungen 0,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR). Die offenen Forderungen zum Stichtag 31.12.2022 betragen 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR), die Verbindlichkeiten 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR).

Nahe Familienangehörige des Managements in Schlüsselpositionen im Sinne des IAS 24 können zugleich Kunden oder auch Auftragnehmer der BMZ Holding GmbH oder einer ihrer Tochterunternehmen sein. Im Geschäftsjahr 2022 wurden vom Management in Schlüsselpositionen sowie von dieser nahestehenden Familienangehörigen im Sinne des IAS 24 keine Dienstleistungen bezogen.

Über die zuvor genannten Angaben hinaus haben im Geschäftsjahr 2022 keine Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen bestanden. Forderungen oder Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen oder Personen über die vorstehenden Angaben hinaus bestanden zum 31.12.2022 nicht.

Hinsichtlich der in den Konzern einbezogenen Tochtergesellschaften verweisen wir auf unsere Ausführungen unter VII.4. Konsolidierungskreis im Anhang.

Die Forderungen und Verbindlichkeiten im Konzern wurden im Rahmen der Konsolidierung eliminiert.

9.10. Veröffentlichung

Die Veröffentlichung des Konzernabschlusses der BMZ Holding GmbH erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger. Die Geschäftsführung wird den Abschluss nach Billigung durch die Gesellschafterversammlung voraussichtlich im Mai 2023 zur Veröffentlichung freigeben.

Die BMZ Holding GmbH hat ihren testierten Konzernabschluss 2021 am 23.12.2022 im Bundesanzeiger veröffentlicht.

9.11. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Wir beobachten anhaltend die aktuelle Lage und Entwicklung des Kriegs in der Ukraine sowie die daraus resultierenden internationalen Maßnahmen und Beschlüsse. Nach unseren aktuellen Einschätzungen ergeben sich hieraus jedoch keine wesentlichen Änderungen des Ausweises oder Wertansatzes der einzelnen Vermögenswerte und Schulden.

Mit Unterzeichnung des Vertrages am 17.02.2023 und mit wirtschaftlicher Wirkung zum 01.01.2023 kauft die BMZ Holding GmbH 100 % Geschäftsanteile an Visatronic GmbH, Mainhausen. Der Kaufpreis für die Verkaufsanteile beträgt 9,8 Mio. EUR Die Visatronic GmbH hat als Unternehmensgegenstand das Fertigen von Flachbaugruppen, den Geräte- und Schaltschrankbau sowie den Materialeinkauf und -verkauf von elektronischen Bauteilen und die Entwicklung. Zum Erwerbszeitpunkt wurde das Vermögen der Gesellschaft in Höhe von 7,9 Mio. EUR und Schulden in Höhe von 3,3 Mio. EUR übernommen. Der erwartete Gewinn nach Steuern beträgt für das Jahr 2023 EUR 1,5 Mio. EUR und einem erwarteten EBIT von 2,4 Mio. EUR.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres mit wesentlicher Auswirkung auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind nicht eingetreten.

9.12. Geschäftsführung

Die Geschäftsführung der BMZ Holding GmbH bestand im Geschäftsjahr 2022 aus den folgenden Personen:

―	Herr Sven Bauer, Kahl a.M.

Der Geschäftsführer ist von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Karlstein am Main, den 6. April 2023

Sven Bauer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die BMZ Holding GmbH, Karlstein am Main

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der BMZ Holding GmbH, Karlstein am Main, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der BMZ Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 6. April 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Stefan Hartwig, Wirtschaftsprüfer

ppa. Gilian Faust, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31.12.2022 wurde am 01.06.2023 gebilligt.