GWT-TUD GmbH

Dresden

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software und ähnliche Rechte		40.405,42		67.860,23
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	85.924,59		102.175,59
2. Technische Anlagen und Maschinen	79.634,96		110.186,96
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	721.013,96		742.427,91
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	602,37	887.175,88	4.511,87	959.302,33
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	200.000,00		200.000,00
2. Beteiligungen	12.450,00	212.450,00	37.550,00	237.550,00
		1.140.031,30		1.264.712,56
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Unfertige Leistungen	16.385.826,95		13.060.776,31
2. Geleistete Anzahlungen	91.144,43	16.476.971,38	358.548,41	13.419.324,72
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.090.955,45		4.894.483,37
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	119.353,78		32.612,35
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	27.215,29		94.862,58
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.231.148,68	4.468.673,20	2.770.481,87	7.792.440,17
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		15.085.438,34		15.606.504,23
		36.031.082,92		36.818.269,12
C. Rechnungsabgrenzungsposten		91.556,66		142.130,24
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		474.542,22		0,00
		37.737.213,10		38.225.111,92

Passiva

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	400.000,00	400.000,00
II. Kapitalrücklage	100.000,00	100.000,00
III. Gewinnvortrag	590.988,07	403.149,72
IV. Jahresfehlbetrag (i. Vj. -überschuss)	-1.565.530,29	187.838,35
V. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	474.542,22	0,00
	0,00	1.090.988,07
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	8.924,28	8.924,28
2. Sonstige Rückstellungen	19.035.258,35	20.943.723,35
	19.044.182,63	20.952.647,63
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	16.328.253,54	12.749.412,62
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.418.142,08	2.500.680,25
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	602.253,18	187.292,92
4. Sonstige Verbindlichkeiten	112.823,99	510.607,64
- davon aus Steuern EUR 75.891,07 (i. Vj. EUR 485.987,95) -
	18.461.472,79	15.947.993,43
D. Rechnungsabgrenzungsposten	231.557,68	233.482,79
	37.737.213,10	38.225.111,92

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		17.529.478,27		22.281.064,37
2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen		3.325.050,64		2.604.142,01
3. Sonstige betriebliche Erträge		391.031,17		317.529,40
- davon Erträge aus Währungsumrechnung EUR 8.823,50 (i. Vj. EUR 3.361,96) -
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	-1.155.163,28		-1.577.322,24
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-10.031.521,75	-11.186.685,03	-10.233.711,18	-11.811.033,42
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-5.893.671,10		-7.372.301,76
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	-1.155.375,34	-7.049.046,44	-1.440.937,34	-8.813.239,10
- davon für Altersversorgung EUR 7.547,05 (i.Vj. EUR 8.014,00)-
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-339.624,64		-372.368,77
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-4.297.478,05		-3.878.691,36
- davon Aufwendungen aus Währungsumrechnung EUR 62.713,84 (i.Vj. EUR 20.432,37)-
		-1.627.274,08		327.403,13
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		4.476,49		2.403,35
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-200,00		-34,11
		4.276,49		2.369,24
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		59.102,30		-140.222,27
11. Ergebnis nach Steuern		-1.563.895,29		189.550,10
12. Sonstige Steuern		-1.635,00		-1.711,75
13. Jahresfehlbetrag (i. Vj.-überschuss)		-1.565.530,29		187.838,35

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Inhaltsverzeichnis

I. Vorbemerkung

II Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

III Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

III.1 Umsatzerlöse

III.2 Sonstige betriebliche Erträge

III.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

IV Sonstige Angaben

IV.1 Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB

IV.2 Arbeitnehmer

IV.3 Gesamthonorar des Abschlussprüfers

IV.4 Geschäftsführer

IV.5 Konzernabschluss

IV.6 Ergebnisverwendung

I. Vorbemerkung

Die GWT-TUD GmbH hat ihren Sitz in Dresden und ist beim Amtsgericht Dresden unter der Handelsregisternummer HRB 13840 eingetragen.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses wurden hinsichtlich der Bilanzierung und der Bewertung die Vorschriften des HGB und des GmbHG beachtet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Die Gesellschaft bilanziert wie eine große Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 3 HGB.

II Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen. Die Abschreibungen erfolgen linear entsprechend der Nutzungsdauer.

Geringwertige Anlagegüter mit einem Anschaffungswert bis 250,00 EUR werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben, Anlagegüter mit Anschaffungskosten in Höhe von 250,01 EUR bis 1.000,00 EUR werden über fünf Jahre abgeschrieben und nach dem 5. Jahr als Abgang behandelt.

Die Regelung zur Zusammenfassung der selbständig nutzbaren beweglichen Anlagegüter des Anlagevermögens als Sammelposten (Pool) wird seit 2008 angewandt.

Die lineare Abschreibung des Anlagevermögens wird wie folgt vorgenommen:

	Nutzungsdauer
Software	3 Jahre
Wortmarke	10 Jahre
Mietereinbauten	4 bis 33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1 bis 19 Jahre

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich ggf. erforderlicher Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Unfertige Leistungen sind grundsätzlich zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten der unfertigen Leistungen umfassen die mit den Projekten im Zusammenhang stehenden Personalaufwendungen, Fremdleistungen und Materialkosten sowie Projektmanagementkosten und sonstige Fertigungsgemeinkosten. Allgemeine Verwaltungskosten wurden berücksichtigt. Erforderliche Bewertungsabschläge wurden im Einzelfall (retrograd vom Marktpreis) vorgenommen.

Bei neuen Eigenprojekten im Fachbereich Medizin mit einer Laufzeit ≥ 3 Jahre wurde die Bewertung der unfertigen Leistungen angepasst. Sie wird hier errechnet durch das Verhältnis von Ist-Kosten zu erwarteten bewerteten Projekt-Gesamtkosten; bezogen auf das gesamte Projektvolumen.

Die Anpassung der Bewertungsrichtlinie folgt dem Ansatz "Percentage of Completion". Durch die Anwendung des Percentage of Completion ergeben sich um TEUR 215 erhöhte Bestände.

Diese Bewertungsrichtlinie ist im Rahmen des zertifizierten Qualitäts- und Risikomanagementsystems der GWT-TUD GmbH nach DIN EN ISO 9001:2015 und ISO 31000:2018 erstellt worden.

Die Richtlinie wird regelmäßig im Rahmen des Risikomanagements auf ihre Gültigkeit geprüft.

Im Weiteren werden Einbehalte auf Visitenabrechnungen in klinischen Studien in Eigenprojekten als unfertige Leistungen zum Nettowert des Einbehalts abzüglich eines 10%igen Abschlags bewertet.

Geleistete Anzahlungen sind zum Nennwert angesetzt.

Die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind, wie im Vorjahr, kurzfristig und werden mit dem Nennwert oder dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Fremdwährungsforderungen wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag angesetzt. Angemessene Einzelwertberichtigungen werden vorgenommen, uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben.

Auf den nicht einzelwertberichtigten Nettoforderungsbestand zum Aufstellungszeitpunkt wird eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,5 % (Vj. 0,5 %) abgesetzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen in Höhe von TEUR 78 (Vj. TEUR 41) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und in Höhe von TEUR 41 (Vj. TEUR -9) im Rahmen der umsatzsteuerlichen Organschaft. Sie bestehen in Höhe von TEUR 24 gegen den Gesellschafter.

Weiterhin sind in den sonstigen Vermögensgegenständen antizipative Forderungen (Verrechnungsansprüche aus Projekten) in Höhe von TEUR 3.384 (Vj. TEUR 3.149) und aus im Folgejahr abziehbarer Vorsteuer mit TEUR 102 (Vj. TEUR 192) enthalten.

Von den Verrechnungsansprüchen aus Projekten wurden Wertberichtigungen in Höhe von TEUR 2.481 (Vj. TEUR 721) abgesetzt.

Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren in Höhe von TEUR 27 (Vj. TEUR 95) aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Der Kassenbestand und die Bankguthaben entsprechen den Nominalwerten. Fremdwährungsguthaben wurden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag angesetzt.

Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen und sind in Höhe der geleisteten Zahlungen angesetzt. Die Auflösung erfolgt entsprechend der Vertragslaufzeiten.

Das Stammkapital entspricht dem Handelsregisterauszug und dem Gesellschaftsvertrag.

Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe des Betrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um alle am Bilanzstichtag erkannten Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten zum Erfüllungsbetrag abzudecken. Rückstellungen für drohende Verluste (in Höhe der nicht durch Erlöse gedeckten Kosten) waren nicht zu bilden.

Die Rückstellung aus der Verpflichtung zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen wurden in Höhe von TEUR 59 gebildet und entsprechend § 253 Abs. 2 Satz 1 HGB abgezinst. Zur Berücksichtigung von Kostensteigerungen wurde ein jährlicher Anstieg von 1 % berücksichtigt. Dieser wirkt sich in Höhe von TEUR 1 auf den Erfüllungsbetrag aus. Auswirkungen aus der Änderung des Zinssatzes sind im Finanzergebnis enthalten.

In der Bilanz-Position "Sonstige Rückstellungen" sind enthalten:

	2020	Vorjahr
	TEUR	TEUR
Rückstellungen für ausstehende Abrechnungen in Projekten der freien Mitarbeiter	15.972	18.481
Personalrückstellungen	200	368
Übrige	2.863	2.094

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Sämtliche Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr kurzfristig und unbesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 379, Vj. TEUR 187) und sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 223; Vj. TEUR 0). Sie bestehen in Höhe von TEUR 573 (Vj. TEUR 172) gegen den Gesellschafter.

Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Einzahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit danach darstellen und wurden in Höhe der gezahlten Beträge angesetzt. Die Auflösung erfolgt entsprechend der Vertragslaufzeiten.

Zum Bilanzstichtag bestehen folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen:

	TEUR
Aus befristeten Mietverträgen (über die Gesamtlaufzeit)	3.050
Aus unbefristeten Mietverträgen (jeweils für ein Jahr)	38
Aus Leasingverträgen für Betriebs- und Geschäftsausstattung (über die Gesamtlaufzeit)	106
	3.194

Hiervon bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 311.

III Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

III.1 Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse lassen sich geographisch wie folgt aufgliedern:

	2020
	TEUR
Inland	13.376
Europäische Union (ohne Deutschland)	1.257
Sonstige	2.896
	17.529

Nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich die Umsatzerlöse wie folgt:

	2020
	TEUR
Projekte mit freien Mitarbeitern	14.235
Eigenprojekte	2.689
Mieterträge	605
	17.529

In den Umsatzerlösen sind Erlöse für Vorjahre in Höhe von TEUR 76 enthalten.

III.2 Sonstige betriebliche Erträge

Wesentliche periodenfremde Erträge (in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten) betreffen Zahlungseingänge für Vorjahre (TEUR 19; Vj. TEUR 23), Auflösungen von Rückstellungen (TEUR 257; Vj. TEUR 137), Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen (TEUR 0; Vj. TEUR 13) und Auflösungen von Wertberichtigungen (TEUR 9; Vj. TEUR 40).

III.3 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Wesentliche periodenfremde Aufwendungen (in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten) resultieren aus Wertberichtigungen und Ausbuchungen auf Forderungen (TEUR 1.779; Vj. TEUR 656), Zahlungen für Vorjahre (TEUR 144; Vj. TEUR 202) und Buchverlusten aus Anlageabgängen (TEUR 6; Vj. TEUR 18). Der starke Anstieg der Wertberichtigungen ist vor allem auf das Projekt PPP zurückzuführen (TEUR 1.760).

IV Sonstige Angaben

IV.1 Anteilsbesitz gemäß § 285 Nr. 11 HGB

Name	Sitz	Anteile 31.12.2020	Eigenkapital	Jahresergebnis
		%	EUR	EUR
Unmittelbare Beteiligungen
HZDR Innovation GmbH ²	Dresden	24,9 (Stimmrechte: 50%)	2.478.655,20	663.371,68
GMIHO Gesellschaft für Medizinische Innovation - Hämatologie und Onkologie mbH ²	Berlin	100,0	447.719,66	12.723,44
Mittelbare Beteiligungen
i3 Membrane GmbH ¹	Radeberg	9,71 (Stimmrechte: 5,73%)	-333.143,67	24.216,70
THATec Innovation GmbH ¹	Ludwigshafen am Rhein	14,24 (Stimmrechte: 7,5%)	78.196,27	8.995,13
ERZLABOR Advanced Solution GmbH ²	Freiberg	15,00 (Stimmrechte: 7,5%)	87.089,46	38.469,19

¹ Basis: Eigenkapital und Jahresergebnis gem. Jahresabschluss 2019
² Basis: Eigenkapital und Jahresergebnis gem. Jahresabschluss 2020

IV.2 Arbeitnehmer

Aufgegliedert nach Gruppen ergibt sich im Jahresdurchschnitt folgendes Bild:

	2020 Anzahl
Stammpersonal (Verwaltung, Fachbereiche, ohne Geschäftsführer)	55
Personal in Projekten	141
Gesamt (ohne Geschäftsführer)	196

IV.3 Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das Prüfungshonorar wird im Konzernanhang dargestellt.

IV.4 Geschäftsführer

Zu Geschäftsführern waren im Geschäftsjahr 2020 bestellt:

	Beate-Victoria Ermisch, Radebeul - bis 30.06.2020
	Frank Schwarz, Dresden - bis 01.10.2020
	Prof. Dr. med. habil. Jacques Rohayem - ab 01.10.2020

Herr Prof. Dr. med. habil. Jacques Rohayem erhält von der Gesellschaft keine Bezüge.

Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge haben wir gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

IV.5 Konzernabschluss

Die TUDAG TU Dresden Aktiengesellschaft, Dresden, stellt nach den Vorschriften der §§ 290 ff. HGB einen Konzernabschluss auf (in den die Gesellschaft einbezogen wird), der zugleich den größten und kleinsten Konsolidierungskreis darstellt. Die Offenlegung des Konzernabschlusses erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger.

Die Gesellschaft nimmt die Befreiung von der Verpflichtung, einen Konzernabschluss und einen Konzernlagebericht aufzustellen, gemäß § 291 HGB in Anspruch.

IV.6 Ergebnisverwendung

Auf Grundlage der uns vorliegenden Stellungnahmen von zwei Rechtsanwalts-Kanzleien wurde das Risiko einer Rückabwicklung des Vertrages über das PPP-Projekt vollständig ergebniswirksam im Jahresabschluss zum 31.12.2020 abgebildet (s. Risikobericht im Lagebericht der Gesellschaft).

Der Sondereffekt des PPP-Projekts in Höhe von EUR -2,082 Mio. führt im Geschäftsjahr 2020 zu einem Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR 1.565.530,29. Dieser einmalige Effekt wird voraussichtlich durch Gewinne in den folgenden Jahren ausgeglichen (2021 -2023).

Nach Absprache und Genehmigung durch den Aufsichtsrat der TUDAG und dem Vorstand der TUDAG in der Aufsichtsratssitzung vom 28.04.2021 schlägt die Geschäftsführung vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von EUR -1.565.530,29 mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr i.H.v. EUR 590.988,07 zu saldieren. Es entsteht ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag i.H.v. EUR -474.542,22.

Dresden, 25.06.2021

Prof. Dr. med. habil. Jacques Rohayem

Geschäftsführer GWT-TUD GmbH

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

(erweiterte Bruttodarstellung)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software und ähnliche Rechte	574.473,70	10.991,00	0,00	10.214,47	575.250,23
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	150.650,68	0,00	0,00	0,00	150.650,68
2. Technische Anlagen und Maschinen	337.341,95	0,00	0,00	0,00	337.341,95
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.987.641,47	266.233,70	4.511,87	204.808,14	3.053.578,90
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.511,87	602,37	-4.511,87	0,00	602,37
	3.480.145,97	266.836,07	0,00	204.808,14	3.542.173,90
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	530.754,82	0,00	0,00	0,00	530.754,82
2. Beteiligungen	37.550,00	0,00	0,00	25.100,00	12.450,00
	568.304,82	0,00	0,00	25.100,00	543.204,82
	4.622.924,49	277.827,07	0,00	240.122,61	4.660.628,95

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software und ähnliche Rechte	506.613,47	38.444,28	10.212,94	534.844,81
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	48.475,09	16.251,00	0,00	64.726,09
2. Technische Anlagen und Maschinen	227.154,99	30.552,00	0,00	257.706,99
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.245.213,56	254.377,36	167.025,98	2.332.564,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.520.843,64	301.180,36	167.025,98	2.654.998,02
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	330.754,82	0,00	0,00	330.754,82
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	330.754,82	0,00	0,00	330.754,82
	3.358.211,93	339.624,64	177.238,92	3.520.597,65

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Software und ähnliche Rechte	40.405,42	67.860,23
II. Sachanlagen
1. Mietereinbauten	85.924,59	102.175,59
2. Technische Anlagen und Maschinen	79.634,96	110.186,96
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	721.013,96	742.427,91
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	602,37	4.511,87
	887.175,88	959.302,33
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	200.000,00	200.000,00
2. Beteiligungen	12.450,00	37.550,00
	212.450,00	237.550,00
	1.140.031,30	1.264.712,56

Amtsgericht Dresden • HRB 13840

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Inhaltsverzeichnis

1 Das Unternehmensprofil

1.1 Die Organisation

1.2 Die Mission

1.3 Das Umfeld

1.4 Die Kernkompetenz

2 Hauptaktivitäten im Geschäftsjahr 2020

2.1 Fachbereich Industrie

2.2 Fachbereich Medizin

2.3 Fachbereich Verwaltung

2.4 Auftrags- und Vertriebsentwicklung

2.4.1 Der Gesamtumsatz im Jahr 2020

2.4.2 Umsatz im Fachbereich Industrie

2.4.3 Umsatz im Fachbereich Medizin

3 Lage der Gesellschaft

3.1 Finanzlage

3.2 Vermögenslage

3.3 Personalwesen

3.4 Geschäftsführung

3.5 Mitarbeitende

3.5.1 Fachbereich Industrie

3.5.2 Fachbereich Medizin

3.5.3 Fachbereich Verwaltung

4 Wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr 2020

4.1 Geschäftsführung

4.2 Fachbereich Industrie

4.3 Fachbereich Medizin

5 Risikobericht

5.1 Chancen

5.2 Risiken

5.2.1 PPP-Affäre: Entwicklung in 2020 und Q1.2021

6 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021

6.1 Wirtschaftlicher Ausblick

6.1.1 Das Ergebnis

6.1.2 Der Personalaufwand

6.2 Strategischer Ausblick

6.2.1 Fachbereich Industrie: Positionierung der GWT als Experte für Wissens- und Technologietransfer...

6.2.2 Fachbereich Medizin: Reduktion des wirtschaftlichen Risikos durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagement- und Risikomanagementsystem

1 Das Unternehmensprofil

1.1 Die Organisation

Die GWT-TUD GmbH (GWT) mit Sitz in Dresden wurde am 08.08.1996 gegründet. Sie ist eine 100-prozentige Tochter der TU Dresden Aktiengesellschaft (TUDAG) mit Sitz in Dresden.

Die GWT hatte zwei Tochtergesellschaften: Die GMIHO GmbH mit Sitz in Berlin und die HZDRI GmbH mit Sitz in Dresden.

Die Organe der GWT bestehen aus einem Geschäftsführer, der die alleinige Vertretungsbefugnis hat, und den Gesellschaftern, hier die TUDAG.

Das GWT hat drei Fachbereiche: Industrie, Medizin und Verwaltung. Externe Dienstleister werden mit folgenden Tätigkeiten beauftragt: Datenschutz, Arbeitssicherheit, Sekretariat, Personal und IT. Die letzten drei Dienstleistungen werden von der TUDAG erbracht.

Die GWT hat durchschnittlich 196 Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2020 beschäftigt.

1.2 Die Mission

Die GWT zielt darauf ab, Ertrag zu generieren. Dies geschieht durch das Erreichen von Ergebnissen. Die Ergebnisse werden durch die Bereitstellung von Dienstleistungen mit den entsprechenden positiven Deckungsbeiträgen generiert. Die Dienstleistungen liegen im Bereich des Wissens- und Technologietransfers. Dieser Transfer findet in den Bereichen Industrie und Medizin statt.

Der Kunde der GWT ist ein Wissenschaftler. Er arbeitet an einer Universität, einer Fachhochschule, im öffentlichen Dienst, in einem Krankenhaus oder in der Industrie.

Die GWT ermöglicht den Transfer des Know-hows des Wissenschaftlers, d.h. das Wissen und die Technologie als geistiges Eigentum des Wissenschaftlers in den Markt. Die Industrie ist der Empfänger dieses Wissens- und Technologietransfers.

1.3 Das Umfeld

Die Dienstleistungen der GWT werden an Universitäten und Fachhochschulen, im privaten Sektor und im öffentlichen Sektor erbracht. Die GWT bietet ihre Dienstleistungen geografisch in Sachsen, aber auch in mehreren Bundesländern wie Berlin, Sachsen-Anhalt oder Nordrhein-Westfalen an.

Im medizinischen Bereich bilden globale Pharmaunternehmen die Stammkunden der GWT. In der Industrie sind alle Branchen vertreten, wie u.a. Bauwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau, IT.

1.4 Die Kernkompetenz

Eine Kernkompetenz der GWT liegt in der Verwaltung und im Projektmanagement von Auftragsforschungsprojekten. Dies umfasst u.a. die Prozesse der Kundenakquise, Angebotserstellung, Auftragsabwicklung, Rechtsberatung, Marketing, Buchhaltung, Personalwesen, Disposition, Rechnungslegung und Mahnwesen sowie Business Development, Arbeitssicherheit, Datenschutz, IT, Controlling und IP-Verwertung.

In dem Fachbereich Industrie und in der Medizin finden Auftragsforschungsprojekte mit Partnern an Universitäten und Fachhochschulen statt.

Eine weitere Kernkompetenz liegt im Fachbereich Medizin. Hier übernimmt die GWT in klinischen Studien die Rolle eines Sponsors oder einer CRO (Clinical Research Organization). Zu den Aufgaben gehört hier vor allem das Projektmanagement für klinische Studien der Phasen I bis IV gemäß dem Arzneimittelgesetz. Dabei ist es wichtig, die gesetzlichen Anforderungen und Richtlinien in Bezug auf Compliance und Gesetze einzuhalten, insbesondere in Übereinstimmung mit ICH-GCP (International Comittee for Harmonization-Good Clinical Practice) Richtlinien.

2 Hauptaktivitäten im Geschäftsjahr 2020

Im Geschäftsjahr 2020 bestand die Priorität darin, die Betriebsprozesse des Unternehmens aufrechtzuerhalten, die durch die Auswirkungen der Coronapandemie gefährdet waren.

Dies betrifft die Erbringung der Dienstleistung bei der Verwaltung von Auftragsforschungsprojekten sowie die Gewährleistung einer optimalen Zugänglichkeit und Betriebsfähigkeit der Mitarbeiter, die nach Landes- und Bundesverordnung nur in begrenztem Umfang im Unternehmen arbeiten durften.

Zu diesem Zweck wurden durch Anpassung der IT-Systeme und -Infrastruktur neue Möglichkeiten für mobiles Arbeiten geschaffen.

2.1 Fachbereich Industrie

Im Fachbereich Industrie wurden Maßnahmen ergriffen, um das Geschäft mit Stammkunden, insbesondere an der TU Dresden, sicherzustellen.

Darüber hinaus wurden die Aktivitäten an der TU Berlin und der Otto-von-Gericke-Universität Magdeburg fortgesetzt, um neue Kunden zu gewinnen.

Zu diesem Zweck wurden Marketingkampagnen durchgeführt (Verteilung von Werbeartikeln in Form eines GWT-Kompasses, von Notizbüchern, Stiften usw.). Darüber hinaus wurde ein neues Projekt zur Unterstützung von Ausgründungen im Bereich der Biowissenschaften, das sog. Life Science Hub (LSH) initiiert.

2.2 Fachbereich Medizin

Im Fachbereich Medizin wurden die klinischen Studien trotz der durch die Coronapandemie verursachten Einschränkungen fortgesetzt. Weiterhin konnten zwei große Projekte im Bereich der klinischen Forschung akquiriert und gestartet werden.

2.3 Fachbereich Verwaltung

Die neue Geschäftsführung (Prof. Dr. med. habil. Jacques Rohayem) hat ab dem 01.10.2020 den Schwerpunkt auf strategisches Management, Qualitäts- und Risikomanagement sowie Business Development im Geschäftsjahr 2020 und 2021 gelegt.

Im Fachbereich Verwaltung wurde Folgendes durchgeführt:

―	Einführung einer neuen Richtlinie zur Bewertung der unfertigen Leistung aus den durchgeführten klinischen Studien.
―	Einstellung eines neuen Mitarbeiters im Bereich Risikomanagement sowie Umsetzung von Qualitätsmanagement- und Risikomanagement-zertifizierten Maßnahmen nach DIN ISO-Norm.

2.4 Auftrags- und Vertriebsentwicklung

2.4.1 Der Gesamtumsatz im Jahr 2020

Die wesentlichen Leistungsindikatoren der GWT sind die Gesamtleistung und das Jahresergebnis vor Steuern.

Der Gesamtumsatz im Jahr 2020 betrug 17,53 Mio. EUR.

Die Gesamtleistung (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erträge) betrug im Jahr 2020 21,25 Mio. EUR und lag damit um 4,92 Mio. EUR unter den Planzahlen (26,17 Mio. EUR).

Die Gesamtleistung war gegenüber 2019 um 3,957 Mio. EUR niedriger (Gesamtleistung 2019 = 25,202 Mio. EUR).

Der Rückgang der Gesamtleistung im Jahr 2020 ist auf die Verlangsamung der Weltwirtschaft zurückzuführen. Dadurch hat sich das Volumen der Auftragsforschung von der Industrie an Wissenschaftler an Hochschulen wie z.B. die TU Dresden verringert. Infolgedessen hat sich die Gesamtleistung der GWT (Fremd- und Eigenleistung) reduziert. Dies ist seit Beginn der globalen Coronapandemie im März 2020 spürbar.

2.4.2 Umsatz im Fachbereich Industrie

Der Umsatz im Fachbereich Industrie betrug im Jahr 2020 9,02 Mio. EUR. Er war gegenüber 2019 um 23 % (Umsatz 2019 = 11,67 Mio. EUR) niedriger.

Die Gesamtleistung im Fachbereich Industrie lag 2020 mit 8,88 Mio. EUR um 1,81 Mio. EUR unter den Planzahlen (10,69 Mio. EUR).

Die Gesamtleistung im Fachbereich Industrie wird aus Auftragsforschung von Wissenschaftlern an Hochschulen erbracht. Der Hauptteil stammt aus Auftragsforschung von Wissenschaftlern der TU Dresden. Andere und eigene Projekte machen den Rest der Gesamtleistung aus.

Der Rückgang der Gesamtleistung des Fachbereichs Industrie im Jahr 2020 ist auf die Verlangsamung der Aufträge von Professoren der TU Dresden an die GWT zurückzuführen. Neue Akquisitionen aus der Auftragsforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der TU Berlin stellen neue Einnahmequellen dar.

Die Marketing- und Vertriebsaktivitäten im Fachbereich Industrie wurden deshalb fortgesetzt. Der Leistungsminderung der eigenen Projekte sollte dadurch entgegengewirkt werden.

2.4.3 Umsatz im Fachbereich Medizin

Der Umsatz im Fachbereich Medizin betrug im Jahr 2020 7,90 Mio. EUR. Er sank gegenüber 2019 um 21 % (Umsatz 2019 = 10,05 Mio. EUR).

Die Gesamtleistung im Fachbereich Medizin lag bei 11,69 Mio. EUR und damit ca. 1,68 Mio. EUR unter dem Planwert von 13,37 Mio. EUR. Dies ist insbesondere auf die Abwertung der unfertigen Leistung im Projekt PPP (Siehe 5.2.1 dieses Lageberichtes) um 1,38 Mio. EUR begründet. Ein hoher Auftragseingang im Fachbereich Medizin konnte diesen Effekt fast vollständig kompensieren.

Die Gesamtleistung im Fachbereich Medizin wird durch Auftragsforschung von Ärzten an Krankenhäusern erbracht. Ein Teil davon stammt aus der Auftragsforschung außerhalb der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.

Neue Akquisitionen aus der Auftragsforschung als CRO (Contract Research Organisation) stellen neue Einnahmequellen dar. Dies trug maßgeblich zur Steigerung der Gesamtleistung im Fachbereich Medizin im Jahr 2020 bei. Die Tätigkeit als CRO wird 2021 durch Business Development-Aktivitäten intensiviert. Der Leistungsminderung aufgrund des Ausscheidens der Projekte der Medizinischen Fakultät der TU Dresden sollte dadurch entgegengewirkt werden.

3 Lage der Gesellschaft

3.1 Ertragslage

Die GWT erzielte im Geschäftsjahr 2020 ein negatives Jahresergebnis vor Steuern in Höhe von -1.625 TEUR. Das Jahresergebnis beträgt -1.566 TEUR. Für 2020 war ein operatives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 341 TEUR geplant. Das um den negativen Einfluss des PPP-Projekts in Höhe von 2.082 TEUR (vergleiche Punkt 5.2.1) bereinigte Jahresergebnis vor Steuern beträgt 457 TEUR.

Die Gesamtleistung der GWT ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken (vergleiche Punkt 2.4.1); die Aufwendungen verringerten sich ebenfalls, allerdings im Verhältnis zur Gesamtleistung nur unterproportional.

3.2 Finanzlage

Die Liquidität der GWT war im Geschäftsjahr 2020 jederzeit gesichert. Die Barbestände der Unternehmensverwaltung im Jahr 2020 liegen auf dem gleichen Niveau wie im Jahr 2019. Nach 25 Jahren Partnerschaft mit Banken und Kreditinstituten gab es keine Auffälligkeiten.

Zur Finanzierung greift die GWT auf die kurzfristigen erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 16.328 TEUR (Vorjahr 12.749 TEUR) und Projektrückstellungen in Höhe von TEUR 15.972 (Vorjahr 18.481 TEUR) zurück. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt -305 TEUR (im Vergleich zu 1.743 TEUR im Vorjahr). Die Verringerung ist insbesondere auf die Bezahlung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zurückzuführen.

3.3 Vermögenslage

Das Hauptvermögen der GWT sind unfertige Leistungen i.H.v. 16,38 Mio. EUR. Kassenbestand und Bankguthaben betragen 15,09 Mio. EUR. Dazu kommt ihre Beteiligung an Tochtergesellschaften (GMIHO GmbH und HZDRI GmbH). Diese betragen im Jahr 2020 100 % der Gesellschafter-Anteile bei der GMIHO und 24,9 % der Gesellschafteranteile bei der HZDRI GmbH.

Das Investitionsvolumen (Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände) liegt im Geschäftsjahr 2020 mit 0,28 Mio. EUR unter den Abschreibungen (0,34 Mio. EUR)

Auf Grund des Jahresfehlbetrags von 1,57 Mio. EUR (v.a. durch die Sondereffekte im PPP-Projekt - siehe Abschnitt 5.2.1) ist die GWT bilanziell überschuldet und weist zum 31 Dezember 2020 erstmals einen Nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von 0,47 Mio. EUR aus.

Gemäß den Planungen wird erwartet, dass der Nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag durch positive Jahresergebnisse in den Jahren 2021 und 2022 ausgeglichen wird.

3.4 Personalwesen

Im Geschäftsjahr 2020 waren 196 Mitarbeiter bei der GWT-TUD GmbH tätig. Davon waren 55 Mitarbeiter am Sitz der Gesellschaft in Dresden tätig, und 141 Mitarbeiter auf Kostenstellen von Projektleiter tätig.

Das Geschäftsmodell von GWT besteht darin, Wissenschaftler und Mediziner bei der Auftragsforschung an Universitäten und Krankenhäusern zu unterstützen. Die Unterstützung umfasst die Verwaltung von Auftragsforschungsprojekten gemäß den Gesetzen und Richtlinien.

Dies erfordert hochqualifizierte Mitarbeiter, deren Qualifikation als Wissensträger durch kontinuierliche Schulungen erhalten bleiben muss. Dies führt zu einem relativ hohen Personalaufwand.

Dies zeigt sich insbesondere im Fachbereich Medizin, da für diesen Bereich Qualifikationen gemäß ICH-GCP sowie ISO 9001 und 31000 erforderlich sind.

3.5 Geschäftsführung

Die Geschäftsführung bestand bis 30.06.2020 aus Frau Beate-Victoria Ermisch und Herrn Frank Schwarz.

Ab dem 01.07.2020 bis zum 30.09.2020 war Herr Frank Schwarz alleiniger Geschäftsführer.

Ab dem 01.10.2020 wurde Professor Dr. med. habil. Jacques Rohayem als Vorstand TUDAG und Geschäftsführer GWT berufen. Die Justiziarin Frau Katja Hartmann hatte bis 31.01.2021 Prokura.

3.6 Mitarbeitende

3.6.1 Fachbereich Industrie

Im Fachbereich Industrie waren eine Fachbereichsleiterin und 7 Mitarbeitende im Geschäftsjahr 2020 am Sitz der Gesellschaft in Dresden tätig.

3.6.2 Fachbereich Medizin

In diesem Fachbereich waren 2 Leiterinnen für klinische Forschung, 26 Mitarbeitende im Projektmanagement und klinische Forschung sowie eine Teamleiterin und 6 Mitarbeitende in der Projektadministration am Sitz der Gesellschaft in Dresden tätig.

3.6.3 Fachbereich Verwaltung

In diesem Fachbereich waren 1 Leiter Controlling, 4 weitere Mitarbeitende in Buchhaltung und Controlling, 2 Justiziare, 2 Mitarbeitende in Marketing und Veranstaltungsmanagement tätig.

Die Verwaltung des Personalwesens sowie IT und Sekretariat fanden durch die TUDAG in Dienstleistung statt.

4 Wichtige Vorgänge im Geschäftsjahr 2020

4.1 Geschäftsführung

Am 30.06.2020 wurde die Amtsniederlegung der Geschäftsführerin Frau Beate Ermisch rechtwirksam.

Am 30.09.2020 wurde die Amtsniederlegung des Geschäftsführers Frank Schwarz rechtwirksam.

Die Justiziarin und Prokuristen Frau Katja Hartmann kündigte ihr Anstellungsverhältnis zum 31.01.2021.

Ab dem 01.10.2020 wurde Professor Dr. med. habil. Jacques Rohayem als Vorstand TUDAG und Geschäftsführer GWT berufen.

4.2 Fachbereich Industrie

Die wichtigen Vorgänge im Fachbereich Industrie betrafen ab 01.10.2020 die Intensivierung der Marketing- und Vertriebsaktivitäten für die Dienstleistung in der Auftragsforschung mit dem Ziel der Gewinnung neuer Kunden an Fachhochschulen und Hochschulen, insbesondere

―	Erstellung eines Marketingplans
―	Umsetzung von Marketingaktivitäten
―	Implementierung von Vertriebsaktivitäten in Berlin und Sachsen-Anhalt
―	Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Professoren der TU Dresden

4.3 Fachbereich Medizin

Im Fachbereich Medizin war die Akquisition von zwei großen Projekten in der klinischen Forschung ein sehr wichtiger Vorgang.

Dazu lag ab 01.10.2020 der Schwerpunkt in der Implementierung eines zertifizierten QM- und RM-Systems. Dafür wurden folgende Maßnahmen durchgeführt

―	Beauftragung eines Beraters im QM und RM
―	Berufung eines QM-Beauftragten
―	Berufung eines IMS-Kreises

Die Ertragslage der GWT war im Geschäftsjahr 2020 wesentlich durch die Abwertung des PPP-Projekts beeinflusst. Zum Stand in diesem Verfahren verweisen wir auf Punkt 5.2.1.

5 Risikobericht

Eine Unternehmensanalyse der GWT basierend auf sieben externen marktbezogenen Analysen (Umfeld-, Branchenstruktur-, Stakeholder-, Zielgruppen-, Substitution-, Konkurrenz-, Szenario-Analyse) und sieben internen unternehmensspezifischen Analysen (Wertketten-, Benchmarking, Lebenszyklus-, Erfahrungskurven- Marktwachstum-Marktanteil-Portfolio-, Kundenzufriedenheit-, Kernkompetenz- Analyse) wurde durchgeführt.

Die Ergebnisse dieser Analysen wurden in einem SWOT-System zusammengefasst und bilden die Grundlage für die strategischen Maßnahmen.

5.1 Chancen

Die Hauptchance liegt in der Unterstützung der Leitung der TU Dresden für ihre Auftragsforschung durch die GWT. Folgende zusätzliche Chancen wurden identifiziert:

―	Bindung der Mitarbeiter durch neue Arbeitszeitmodelle
―	Neue Akquisition an den Fachhochschulen
―	Bindung der Professoren an die GWT

5.2 Risiken

Das größte Risiko besteht in der Verminderung der Zusammenarbeit in der Auftragsforschung mit den Professoren an den Hochschulen. Folgende zusätzliche Risiken wurden identifiziert, die nach ihrer Bedeutung absteigend angegeben werden:

―	Professoren der Hochschulen führen die Auftragsforschung selbst bzw. mit Wettbewerbern der GWT durch
―	A-Kunden suchen einen neuen Dienstleister
―	Kein Zugang zu qualifiziertem Personal
―	Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung durch Corona mit der Folge eines verminderten Bedarfs an Auftragsforschung.

5.2.1 PPP-Affäre: Entwicklung in 2020 und Q1.2021

Das PPP-Projekt betrifft eine Studie der GWT im Auftrag des GBA unter der Projektleitung von Prof. Dr. Hans Ulrich Wittchen, die in den Jahren von 2016-2018 durchgeführt wurde. Die Verwertbarkeit der Studie wird durch den Auftraggeber angezweifelt.

Der Bericht der Untersuchungskommission der TU Dresden wurde im Januar 2021 fertiggestellt. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse des Berichts der Untersuchungskommission der TU Dresden ermittelt die Dresdner Staatsanwaltschaft gegen den Projektleiter der Studie wegen Untreue. Die GWT hat in diesem Zusammenhang eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der vertieften Prüfung der PPP-Studie beauftragt.

Die GWT hat ihre Compliance-Regeln, insbesondere für die Beschäftigung von Verwandten der Kostenstellenleiter verschärft.

Dazu ist das Risiko einer Rückabwicklung des PPP-Projektes inkl. darüberhinausgehender Schadenersatzverpflichtungen gegenüber dem G-BA konkreter geworden. Infolgedessen hat die Geschäftsführung zwei Rechtsanwaltskanzleien mit

―	einer Stellungnahme zu den wirtschaftlichen Chancen und Risiken bzgl. der Abwehr einer Klage
―	einer Stellungnahme zur Bilanzierung des PPP-Projektes im Jahresabschluss zum 31.12.2020

beauftragt.

Auf Grundlage der uns vorliegenden Stellungnahmen von zwei Rechtsanwalt-Kanzleien wurde das Risiko einer Rückabwicklung des Vertrages über das PPP-Projekt vollständig ergebniswirksam im Jahresabschluss zum 31.12.2020 abgebildet. Dafür wurden folgende Maßnahmen ergriffen

―	Die aktvierten unfertigen Leistungen wurden in voller Höhe abgewertet.
―	Die passivierten erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen in Höhe von 1,761 Mio. EUR wurden unverändert beibehalten.
―	Die Rückstellungen für Kosten der Rechtsvertretung, Krisenkommunikation, und Projektprüfung wurden geprüft und ggf. angepasst.

Der Sondereffekt der PPP-Affäre in Höhe von -2,082 Mio. EUR führt im Geschäftsjahr 2020 zu einem Verlustvon 1,625 Mio. EUR (EBT). Dieser einmalige Effekt wird in den folgenden Jahren ausgeglichen (2021-2023).

Die Gewinn- und Verlustrechnungsplanung prognostiziert einen Gewinn (EBT) in 2021-2022. Die GuV- Planung berücksichtigt die positiven Auswirkungen der erworbenen und laufenden Projekte, insbesondere im Fachbereich Medizin.

6 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2021

6.1 Wirtschaftlicher Ausblick

6.1.1 Das Ergebnis

Die GWT strebt für 2021 ein Ergebnis aus dem operativen Geschäft (vor Steuern) von 192 TEUR sowie eine Gesamtleistung von 24.080 TEUR an.

Die Gesamtleistung der GWT im ersten Quartal 2021 (Q1.2021) wurde durch die Verlangsamung der Auftragsforschung aufgrund der laufenden Lockdown-Maßnahmen bei den Auftragsgebern der GWT (Industrie, Hochschulen, Fachhochschulen) gemindert.

Dem Leistungsabfall wurde durch eine strenge Kostenkontrolle sowie durch die Stärkung der Marketing- und Vertriebsaktivitäten in den Bereichen Industrie und Medizin entgegengewirkt. Dadurch ist die Eigenleistung im Q1.2021 im Plan geblieben.

6.1.2 Der Personalaufwand

Das Geschäftsmodell der GWT erfordert einen Stamm hochqualifizierter Mitarbeiter, deren Qualifikation als Wissensträger durch kontinuierliche Schulungen erhalten bleiben muss. Dies führt zu einem relativ hohen Personalaufwand.

Der Personalaufwand im Fachbereich Medizin ist im ersten Quartal 2021 leicht gestiegen. Dies wird durch die Notwendigkeit gerechtfertigt, einen leichten Überhang an qualifiziertem Personal zu beschäftigen, um sicherzustellen, dass große klinische Studien durchgeführt werden können.

Im Gegensatz dazu wurden die Personalkosten im Fachbereich Industrie reduziert. Der Personalaufwand für Marketing wurde ebenfalls reduziert.

Der Personalaufwand im Q1.2021 ist im Plan.

6.2 Strategischer Ausblick

Die SWOT-Analyse der GWT hat die Unternehmenssituation im IST-Zustand dargestellt. Auf der Grundlage dieser Analyse ist ein strenges Maßnahmenbündel mit einer klaren Definition des Ressourceneinsatzes und der zu erreichenden Ziele durchzuführen.

Im Jahr 2021 werden strategische Maßnahmen umgesetzt, um die Chancen für die GWT zu nutzen und die Gefahren zu verringern, insbesondere im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Professoren an den Hochschulen.

6.2.1 Fachbereich Industrie: Positionierung der GWT als Experte für Wissens- und Technologietransfer

Im Geschäftsjahr 2021 werden Marketing- und Vertriebsmaßnahmen durchgeführt, um die Bekanntheit der GWT und ihr Wertangebot zu erhöhen. Die Adressaten der Aktivitäten sind Wissenschaftler an den Fachhochschulen und Universitäten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Berlin. Ziel ist es, die Gesamtleistung im Fachbereich Industrie für das Jahr 2021 zu steigern.

6.2.2 Fachbereich Medizin: Reduktion des wirtschaftlichen Risikos durch ein zertifiziertes Qualitätsmanagement- und Risikomanagementsystem

Das Geschäftsmodell der GWT besteht darin, Forschungs- und Entwicklungsprojekte von Wissenschaftlern an Fachhochschulen und Universitäten im Rahmen der Auftragsforschung zu verwalten. Die GWT (als Auftragnehmer) schließt Verträge mit der Industrie (als Auftragsgeber) ab.

Die GWT übernimmt die Haftung und garantiert, dass die Projekte vertragsgemäß durchgeführt werden. Das Risiko von Wirtschafts- und Imageschäden für die GWT und die TUDAG-Gruppe ist beträchtlich.

Dieses Risiko soll durch die Einführung eines zertifizierten Risikomanagements und Qualitätsmanagements reduziert werden. Dafür hat die GWT ab dem 1. Oktober 2020 ein Qualitätsmanagement- und Risikomanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2015 und ISO 31000:2018 eingeführt. Der Zertifizierungsprozess soll im Q3.2021 mit der Ausstellung der Zertifikate abgeschlossen sein.

6.3 Gesamtausblick

Die Gesamtaussicht für das Jahr 2021 ist positiv.

Insbesondere auf Grund des bestehenden Auftragsvolumens, der eingeleiteten Maßnahmen im Rahmen des strategischen Managements, des Qualitäts- und Risikomanagement sowie Business Developments sowie der erwarteten Verbesserung der wirtschaftlichen Entwicklung wird davon ausgegangen, dass die für die Jahre 2021 und 2022 geplanten Ergebnisse erreicht werden können.

Dresden, 25.06.2021

Prof. Dr. med. habil. Jacques Rohayem, Geschäftsführer GWT-TUD GmbH

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die GWT-TUD GmbH, Dresden

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der GWT-TUD GmbH, Dresden, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der GWT-TUD GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Dresden, den 25. Juni 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Prof. Dr. Penter, Wirtschaftsprüfer

Karnstedt, Wirtschaftsprüfer

Gesellschafterbeschluss 2021-04

Die GWT-TUD GmbH mit Sitz in Dresden, geschäftsansässig Freiberger Str. 33, 01067 Dresden, ist im Handelsregister des Amtsgerichts Dresden unter HRB 13840 eingetragen ("Gesellschaft").

Gesellschafter:

100 %; TUDAG TU Dresden Aktiengesellschaft, Dresden HRB 18991 ("TUDAG")

Unter ausdrücklich erklärtem Verzicht auf sämtliche einem Verzicht zugänglichen gesetzlichen und gesellschaftsvertraglichen Vorschriften betreffend die Einberufung und Durchführung einer Gesellschafterversammlung bei der Gesellschaft sowie der Beschlussfassung auf dieser hält der Gesellschafter hiermit eine ordentliche Gesellschafterversammlung bei der Gesellschaft ab und fasst, einstimmig und ohne Enthaltung, folgende Gesellschafterbeschlüsse:

1.	Der Jahresabschluss der GWT-TUD GmbH für das Geschäftsjahr 2020 wird mit einem Jahresfehlbetrag i.H.v. -1.565.530,29 EUR festgestellt.
2.	Die Geschäftsführung wird für das Jahr 2020 entlastet.
3.	Der Jahresfehlbetrag i.H.v. -1.565.530,29 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen und mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr i.H.v. 590.988,07 EUR saldiert. Es entsteht ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag i.H.v. -474.542,22 EUR.
4.	Für die Prüfung des Jahresabschlusses des Geschäftsjahres 2021 wird die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt.

Dresden, am 13.07.2021

TUDAG TU Dresden Aktiengesellschaft

Udo Werner, Vorstandssprecher

Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, Vorstand