Gläserne Molkerei GmbH

Dechow

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	151.466,93		22.695,51
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	151.466,93	93.303,03	115.998,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.709.429,59		2.917.237,16
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.135.150,30		5.080.677,41
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	273.431,80		317.816,77
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	7.118.011,69	310.133,62	8.625.864,96
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	56.057,00		56.057,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	4.628.900,73		4.628.900,73
3. Genossenschaftsanteile	50.000,00	4.734.957,73	50.000,00	4.734.957,73
		12.004.436,35		13.476.821,23
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.044.638,14		647.595,31
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	234.271,08		499.202,35
3. Fertige Erzeugnisse	2.774.895,50	4.053.804,72	2.634.370,22	3.781.167,88
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	11.368.351,63		10.842.506,02
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	325.111,76		4.188.925,23
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.471.841,16	13.165.304,55	1.527.290,77	16.558.722,02
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		10.272.635,16		631,22
		27.491.744,43		20.340.521,12
C. Rechnungsabgrenzungsposten		42.847,83		41.467,96
		39.539.028,61		33.858.810,31

Passiva

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	375.000,00	375.000,00
II. Kapitalrücklage	35.000.000,00	17.000.000,00
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	8.100.892,38	8.100.892,38
IV. Verlustvortrag	-9.784.571,03	0,00
V. Jahresfehlbetrag	-12.349.516,17	0,00
VI. Bilanzverlust	0,00	-9.784.571,03
	21.341.805,18	15.691.321,35
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen	1.596.634,65	2.086.962,32
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	2.608.276,96	2.840.103,21
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.664.279,33	4.235.840,54
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	8.119.197,77	8.769.839,14
- davon gegenüber Gesellschafter EUR 8.000.000,00 (i. Vj. EUR 8.000.000,00)-
3. Sonstige Verbindlichkeiten	208.834,72	222.743,75
	13.992.311,82	13.228.423,43
E. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	12.000,00
	39.539.028,61	33.858.810,31

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		120.254.714,34		107.439.423,34
2. Minderung (i. Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-124.405,99		1.555.472,64
3. Sonstige betriebliche Erträge		1.085.796,79		967.025,11
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	108.950.943,63		93.528.894,52
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.823.738,89	111.774.682,52	3.168.175,87	96.697.070,39
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	4.427.760,16		4.027.674,00
b) Soziale Abgaben	627.400,82	5.055.160,98	607.376,95	4.635.050,95
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		1.549.330,06		1.559.356,97
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		17.022.590,27		14.794.284,43
8. Ertrag aus Ergebnisabführungsverträgen		1.999.648,78		194.739,83
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		195.267,77		195.267,77
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		347.411,57		399.934,06
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Erstattung)		0,00		0,00
12. Ergebnis nach Steuern		-12.338.153,71		-7.733.768,11
13. Sonstige Steuern		11.362,46		9.504,43
14. Jahresfehlbetrag		-12.349.516,17		-7.743.272,54

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

A. Vorbemerkung

Die Gläserne Molkerei GmbH mit Sitz in Dechow ist eingetragen im Handelsregister B des Amtsgerichtes Schwerin unter der Nummer HRB 9070.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß den §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften im Sinne von § 267 Abs. 3 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsansätze

Bei der Bewertung wurde von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses sind grundsätzlich unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Abweichend zu den Vorjahren wird der Gewinn-/Verlustvortrag sowie der Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag separat in der Bilanz ausgewiesen.

Die erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um die lineare Abschreibung (Nutzungsdauer von zwei bis sechs Jahren), bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und, soweit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen (Nutzungsdauer von einem bis 33 Jahren) vermindert. Soweit Investitionszuschüsse und -zulagen vereinnahmt wurden, wird hierfür der gesonderte Passivposten "Sonderposten für Investitionszuschüsse- und -zulagen" gebildet.

Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bis € 800,00 werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben und im Anlagespiegel als Zu- und Abgang gezeigt.

Die Vornahme der planmäßigen Abschreibungen erfolgt unter Zugrundelegung der voraussichtlichen Nutzungsdauern, welche nicht wesentlich von den steuerlichen Vorgaben abweichen, nach der linearen Methode pro rata temporis.

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bewertet.

Bei voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen von Gegenständen des Anlagevermögens erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen, um diese mit dem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Stichtag beizulegen ist.

Der Ansatz des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. In die Herstellungskosten werden die Material- und Fertigungseinzelkosten, die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, einbezogen. Sofern der beizulegende Wert am Bilanzstichtag niedriger ist, wird dieser angesetzt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert (Anschaffungskosten) unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips ausgewiesen. Ausfallbehaftete Forderungen werden einzelwertberichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Der Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

In dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden anteilige Ausgaben aus der Zeit vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für Folgejahre darstellen, abgegrenzt.

Das Eigenkapital wird zum Nennwert angesetzt.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen ist mit dem noch nicht erfolgswirksam gewordenen Anteil angesetzt und wird in Relation zu den Abschreibungen auf die geförderten Vermögensgegenstände vereinnahmt.

Die sonstigen Rückstellungen sind mit den nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbeträgen angesetzt. Enthaltene Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind unter Berücksichtigung von Preis- und Kostensteigerungen mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst worden.

Die Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

In dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden anteilige Einnahmen aus der Zeit vor dem Abschlussstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen, abgegrenzt.

Geschäftsvorfälle in fremden Währungen werden im Laufe des Geschäftsjahres mit aktuellen Kursen umgerechnet. Am Geschäftsjahresende werden eventuelle Forderungen und Verbindlichkeiten zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Die Form der Darstellung, insbesondere die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, ist gegenüber dem Vorjahr unverändert.

C. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

I. Posten der Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ergibt sich aus dem diesem Anhang als Anlage beigefügten Anlagenspiegel.

2. Vorräte

Im Vorratsvermögen sind unter den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen insbesondere die Rohmilch- und Rahmbestände sowie Zutaten und Verpackungsmaterialien ausgewiesen (T€ 1.045; Vorjahr: T€ 648). Bei den unfertigen Erzeugnissen handelt es sich im Wesentlichen um die Halbfabrikate für Joghurt, Buttermilch und Butter Fertigung (T€ 234; Vorjahr: T€ 499). Die stichtagsbedingte Erhöhung der Fertigerzeugnisse (T€ 2.775; Vorjahr: T€ 2.634) resultiert im Wesentlichen aus höheren Butterbeständen sowie anderen Molkereiprodukten.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (T€ 325; Vorjahr: T€ 4.189) beinhalten die Forderungen aus der Lieferungs- und Leistungsbeziehung, aus der Umsatzsteuerorganschaft und der Ergebnisabführung aus Dezember 2022 in Höhe von T€ 325 (Vorjahr: T€ 97). Diese Forderungen betreffen Forderungen gegen die Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH von T€ 283 (Vorjahr: T€ 0), Forderungen gegen die Hofmolkerei Münchehofe von T€ 13 (Vorjahr: T€ 43) und Forderungen gegen die Emmi Deutschland GmbH von T€ 30 (Vorjahr: T€ 54).

Des Weiteren wurde der Cashpool der Emmi Finanz AG im Dezember 2022 für die Gläserne Molkerei GmbH für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Somit liegen die Forderungen aus Cashpooling bei T€ 0 (Vorjahr: T€ 4.092).

4. Eigenkapital

Am 15. November 2023 wurde in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung eine Aufstockung der Kapitalrücklage der Gläsernen Molkerei GmbH, Dechow, in Höhe von Mio. € 18,0 beschlossen. Die Aufstockung erfolgte durch eine Bareinzahlung der Alleingesellschafterin Molkerei Biedermann AG, Bischofszell/Schweiz am 18. November 2023.

Abweichend zu den Vorjahren erfolgt die Bilanzaufstellung vor Ergebnisverwendung. Der Gewinn-/Verlustvortrag sowie der Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag wird separat in der Bilanz ausgewiesen. Der Bilanzverlust zum 31. Dezember 2021 ergibt sich aus einem Verlustvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von T€ 6.337 und einer Verrechnung mit den Gewinnrücklagen in Höhe von T€ 4.295.

5. Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen

Im Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen werden zum einen Investitionszulagen gemäß § 2 InvZuIG und zum anderen Investitionszuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Marktstruktur" ausgewiesen, wobei die ertragsmäßige Berücksichtigung der Investitionszuschüsse und -zulagen über die Auflösung entsprechend dem Abschreibungsverlauf der begünstigten Investitionsobjekte erfolgt.

6. Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen (T€ 2.608; Vorjahr: T€ 2.840) sind Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (T€ 1.171, Vorjahr: T€ 1.762), Rückstellungen für Verpflichtungen im Rahmen des Rohmilcherwerbs (T€ 1.053; Vorjahr: T€ 648), für Personal (T€ 254, Vorjahr: T€ 324), Jahresabschlusskosten inkl. Steuerberatung (T€ 70, Vorjahr: T€ 46) und für Archivierungskosten unverändert T€ 60 enthalten.

7. Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

	bis zu einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	von mehr als fünf Jahren	gesamt
	€	€	€	€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.664.279,33	0,00	0,00	5.664.279,33
Vorjahr	4.235.840,54	0,00	0,00	4.235.840,54
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	119.197,77	8.000.000,00	0,00	8.119.197,77
Vorjahr	769.839,14	8.000.000,00	0,00	8.769.839,14
Sonstige Verbindlichkeiten	208.834,72	0,00	0,00	208.834,72
Vorjahr	222.743,75	0,00	0,00	222.743,75
Gesamt	5.992.311,82	8.000.000,00	0,00	13.992.311,82
Gesamt Vorjahr	5.228.423,43	8.000.000,00	0,00	13.228.423,43

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten Verbindlichkeiten: - aus Steuern: € 66.420,60 (Vorjahr: € 55.859,66)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 8.119 (Vorjahr: T€ 8.770) betreffen in Höhe von T€ 8.000 (Vorjahr: T€ 8.000) ein Darlehen der Alleingesellschafterin Molkerei Biedermann AG, Verbindlichkeiten aus der Lieferungs- und Leistungsbeziehung, aus der Umsatzsteuerorganschaft und aus der Ergebnisabführung aus Dezember 2022 gegenüber der Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH in Höhe von T€ 0 (Vorjahr: T€ 706) sowie Verbindlichkeiten gegenüber der Emmi Gruppe in Höhe von T€ 107 (Vorjahr: T€ 64).

Durch die Aussetzung des Cashpools für die Gläserne Molkerei GmbH auf unbestimmte Zeit aus dem Cashpooling der Emmi Finanz AG im Dezember 2022 beinhaltet der Cashpool-Bestand von T€ 12 nur noch das Zinsbetreffnis für das vierte Quartal 2022. Die Zinsen für den Cashpool sind im Januar 2023 beglichen worden. (Vorjahr: Cashpooling gegenüber der Emmi Finanz AG wurde als Forderung in Höhe von T€ 4.092 ausgewiesen).

II. Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt:

	1.1.-31.12.2022	1.1.-31.12.2021
	T€	T€
Erlöse Dritte	100.928	90.585
Erlöse Gruppe	19.327	16.854
	120.255	107.439

Die Umsatzerlöse werden in wesentlichen Teilen im Inland erbracht. Der Exportanteil an den Umsätzen beträgt 0,4 % (Vorjahr: 0,5 %) und betrifft nahezu vollständig die Europäische Union.

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T€ 1.086 (Vorjahr: T€ 967) betreffen im Wesentlichen die ertragswirksame Vereinnahmung des Sonderpostens in Höhe von T€ 490 (Vorjahr: T€ 458). Die periodenfremden Erträge in Höhe von T€ 298 (Vorjahr: T€ 418) betreffen periodenfremde Erträge von T€ 201 und die Auflösung von Rückstellungen in Höhe von T€ 97. Die anderen betriebliche Erträge belaufen sich auf T€ 298 (Vorjahr: T€ 91) und bestehen im Wesentlichen aus sonstigen betrieblichen Erlösen T€ 144, außerordentlichen Erträgen T€ 52, Schadenregulierungen T€ 27 sowie Erträgen Photovoltaik T€ 19 und Erlösen aus Weiterbelastungen an Emmi Deutschland T€ 25.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 17.023 (Vorjahr: T€ 14.794) sind im Wesentlichen die Ausgangsfrachten für Fertigwaren und Rohstoffe von T€ 6.219 (Vorjahr: T€ 5.407), Werbekostenzuschüsse von T€ 608 (Vorjahr: T€ 599) und die Kosten für die Verpackungsentsorgungslizenzierung von T€ 784 (Vorjahr: T€ 971) enthalten.

Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe haben sich von T€ 338 im Vorjahr auf T€ 117 reduziert.

Die Kosten für Marketing haben sich geringfügig um T€ 16 auf T€ 507 erhöht.

Die Produktionskosten betreffen den Bereich Energie in Höhe von T€ 1.248 (Vorjahr: T€ 1.170), Wasseraufbereitung T€ 46 (Vorjahr: T€1) und Abwasser T€ 111 (Vorjahr: T€ 0). Die Instandhaltungsaufwendungen haben sich ebenso von T€ 786 auf T€ 1.158 erhöht.

Die Kosten der Warenlagerung haben sich von T€ 381 im Vorjahr auf T€ 448 gestiegen.

4. Finanzergebnis

Die Zinserträge in Höhe von T€ 195 sind unverändert zum Vorjahr.

Die Zinsaufwendungen betreffen vorwiegend die Verzinsung des Cashpools (T€ 1; Vorjahr: T€ 43) und des Darlehens der Alleingesellschafterin T€ 346 (Vorjahr: T€ 350).

5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Bedingt durch den laufenden Verlust und steuerliche Verlustvorträge aus Vorjahren wurden in der Gesellschaft keine Steuerrückstellungen gebildet. Steuervorauszahlungen für 2022 sind nicht geleistet worden.

Latente Steuern wurden aufgrund des Aktivüberhangs nicht gebildet.

D. Sonstige Angaben

1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Über die in der Bilanz ausgewiesenen Schuldposten hinaus bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Leasingverträgen für Firmenfahrzeuge und Gabelstapler. Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen innerhalb der nächsten 5 Jahre beträgt T€ 205 (Vorjahr: T€ 211).

2. Anzahl der Arbeitnehmer

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2022 waren folgende Mitarbeiter (ohne Auszubildende) beschäftigt:

	01.01.-31.12.2022	01.01.-31.12.2021
Angestellte	41	38
Gewerbliche Mitarbeiter	43	48
	84	86

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr zusätzlich durchschnittlich 1 (Vorjahr: 2) Auszubildende beschäftigt.

3. Angaben zum Abschlussprüferhonorar

Die Angaben zu den Honoraren des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2022 erfolgen gemäß § 285 Nr. 17 HGB im Anhang des Konzernabschlusses.

4. Organe der Gesellschaft und Gesamtbezüge

Als Geschäftsführer sind bzw. waren bestellt:

―	Ricarda Demarmels, Rovio/Schweiz, Chief Executive Officer Emmi AG
―	Robin Barraclough, Merlischachen/Schweiz, Leiter Division Europa Emmi AG
―	Reinhard Quante, Hamburg, bis 11.03.2022, operativer Geschäftsführer
―	Lukas Fischer, Sempach/Schweiz, ab 11.03.2022, bis 15.01.2023, operativer Geschäftsführer
―	Carola Katharina Appel, Augsburg, ab 01.01.2023, operative Geschäftsführerin

Im Geschäftsjahr 2022 sind für die Gesamtbezüge der Geschäftsführung T€ 373 (Vorjahr: T€ 419) angefallen.

5. Nachtragsbericht

Am 17. Mai 2023 wurde in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung eine Aufstockung der Kapitalrücklage der Gläsernen Molkerei GmbH, Dechow, in Höhe von Mio. € 2,0 beschlossen. Die Aufstockung erfolgte durch eine Bareinzahlung der Alleingesellschafterin Molkerei Biedermann AG, Bischofszell/Schweiz am 19. Mai 2023.

6. Aufstellung des Anteilsbesitzes

Zum 31. Dezember 2022 war die Gesellschaft an den folgenden Unternehmen beteiligt:

Namen der Gesellschaft und Sitz	Beteiligungsart	Eigenkapital	Anteile am Kapital	Jahresergebnis
		€	%	€
Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe	Stammanteile	509.190,16	100	0,00 ¹⁾
Hofmolkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe	Stammanteile	25.000,00	100	0,00 ¹⁾

¹⁾ nach Ergebnisabführungsvertrag

7. Konsolidierungskreis

Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen i. S. des § 290 Abs. 2 HGB und zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet (kleinster Konsolidierungskreis), der im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft Emmi AG, Luzern/Schweiz, einbezogen (größter Konsolidierungskreis), der auf der Website der Muttergesellschaft veröffentlicht wird.

8. Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag in Höhe von € 12.349.516,17 auf neue Rechnung vorzutragen.

Dechow, 31. Mai 2023

Gläserne Molkerei GmbH

Carola Appel

Robin Barraclough

Ricarda Demarmels

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR		EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	35.128,97	0,00	0,00	135.235,53	170.364,50
2. Geleistete Anzahlungen	93.303,03	41.932,50	0,00	-135.235,53	0,00
	128.432,00	41.932,50	0,00	0,00	170.364,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.122.264,57	0,02	0,00	19.591,49	5.141.856,08
2. Technische Anlagen und Maschinen	15.266.864,99	0,00	0,00	286.780,14	15.553.645,13
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.118.822,95	33.744,28	197.674,22	5.086,39	959.979,40
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	310.133,62	1.324,40	0,00	-311.458,02	0,00
	21.818.086,13	35.068,70	197.674,22	0,00	21.655.480,61
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	56.057,00	0,00	0,00	0,00	56.057,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	4.628.900,73	0,00	0,00	0,00	4.628.900,73
3. Genossenschaftsanteile	50.000,00	0,00	0,00	0,00	50.000,00
	4.734.957,73	0,00	0,00	0,00	4.734.957,73
	26.681.475,86	77.001,20	197.674,22	0,00	26.560.802,84

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2022	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	12.433,46	6.464,11	0,00	18.897,57
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	12.433,46	6.464,11	0,00	18.897,57
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.205.027,41	227.399,08	0,00	2.432.426,49
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.186.187,58	1.232.307,25	0,00	11.418.494,83
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	801.006,18	83.159,64	197.618,22	686.547,60
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	13.192.221,17	1.542.865,97	197.618,22	14.537.468,92
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	13.204.654,63	1.549.330,08	197.618,22	14.556.366,49

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	151.466,93	22.695,51
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	93.303,03
	151.466,93	115.998,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.709.429,59	2.917.237,16
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.135.150,30	5.080.677,41
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	273.431,80	317.816,77
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	310.133,62
	7.118.011,69	8.625.864,96
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	56.057,00	56.057,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	4.628.900,73	4.628.900,73
3. Genossenschaftsanteile	50.000,00	50.000,00
	4.734.957,73	4.734.957,73
	12.004.436,35	13.476.821,23

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

1. Grundlagen des Unternehmens

Die Gläserne Molkerei GmbH mit Produktionsstandort in Dechow ist Muttergesellschaft der Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe, und der Hofmolkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe. Gegenstand der Gesellschaft ist der Einkauf und Verkauf von Milch und Milcherzeugnissen jeder Art, die Be- und Verarbeitung von Milch und Milcherzeugnissen, die Errichtung, der Ankauf und der Betrieb von Molkereien, der Ein- und Verkauf sonstiger Nahrungs- und Genussmittel sowie die Durchführung sonstiger Geschäfte, die dem vorgenannten Zweck dienen oder ihn fördern, soweit hierfür keine besondere Erlaubnis erforderlich ist.

Die Gläserne Molkerei ist mittelbar eine 100%ige Beteiligung der Emmi AG, Luzern/Schweiz.

Die für die Steuerung der Gesellschaft wichtigsten Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse und das EBIT ^*.

Die Gesellschaft ist im Bereich Entwicklung von neuen Bio-Milchprodukten tätig. Am Standort Dechow werden hochwertige Bioprodukte wie Milch, Joghurt und Butter hergestellt. Der Schwerpunkt der Gesellschaft in Dechow lag im Jahr 2022 insbesondere auf der Optimierung der Lieferfähigkeit sowie der Produktionsabläufe. In der künftigen Ausrichtung der Strategie unserer Unternehmung sowohl am Standort Dechow als auch bei dem Tochterunternehmen Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH wird der Anteil an höherveredelten Produkten, insbesondere Käse, Joghurt sowie Fassbutter, einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Profitabilität der Gesellschaft leisten.

Seit April 2018 übernimmt einzig die Gesellschaft die Vertriebstätigkeit innerhalb der Gläserne Molkerei-Gruppe. Die Gruppe verbessert den gesamtheitlichen Marktauftritt damit wesentlich.

^* EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Inflation in einer für Deutschland außergewöhnlichen Höhe, insbesondere in den Bereichen Energie und den Lebenshaltungskosten inklusive der Lebensmittel.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen", sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher.

Laut Branchen-Report 2023 des Bundes der ökologischen Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) blieb der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln im Jahr 2022 weiterhin auf sehr hohem Niveau, allerdings mit einer Delle im Vergleich zu den Vorjahren. Der deutsche Lebensmittelhandel setzte mit dem Verkauf von Lebensmitteln in Bio-Qualität rund 15,31 Milliarden Euro um. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren hingegen konnte der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln damit mehr als verdoppelt werden. Es fand jedoch eine starke Verschiebung der Absätze und Umsätze vom Biofachhandel hin zum Lebensmitteleinzelhandel (LEH) statt und dabei kam es auch insbesondere zu einem starken Wachstum der Bio-Mengen im Discount-Bereich und bei den Eigenmarken der Händler.

Bedingt durch die hohen Energiekosten konnten die Milcherzeuger erstmals seit langer Zeit Preissteigerungen durchsetzen, die den Auszahlungspreis der konventionellen Milch in ungeahnte Höhen ansteigen ließ. Als Ergebnis fühlte sich die Bezahlung für die konventionellen Bauern fair an. Die Bio-Rohmilch jedoch stieg in den Auszahlungspreisen nicht im gleichen Maße an. Der Abstand zwischen konventioneller Milch und Bio-Milch schrumpfte auf 2 ct pro Liter - bisher wurden ca. 10 ct Unterschied in den Auszahlungspreisen als normal angesehen.

Mitte des Jahres 2022 allerdings kam es zu starken Verwerfungen der Marktpreise im LEH, als ein großer Discounter den Milchpreis für Bio-Milch plötzlich und völlig unerwartet um 50 ct anhob. Die Absatzmengen auf Bio-Milchprodukten brachen schlagartig ein, die Konsumenten kauften stattdessen konventionelle Milch, um ihre Portemonnaies zu schonen.

Dieser Trend hat sich auch in der Gläserne Molkerei GmbH weitgehend abgebildet.

Im Laufe des Jahres 2022 musste die Gesellschaft die Jahresprognose korrigieren. Der seit Ende Februar geführte Krieg Russlands gegen die Ukraine ("Russland-Ukraine-Krieg") und daraus entstehende enorme finanzielle Belastungen haben das Ergebnis der Gläserne Molkerei Gruppe im Laufe des Jahres sehr stark beeinflusst. Trotz des starken Umsatzwachstums um 11,3% von Mio. €91,1 im Vorjahr auf Mio. € 101,4 konnte weder die kriegsbedingte, inflationäre Kostensteigerung für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien, Energie, Logistik und Ersatzteile noch das damit verbundene, geänderte Konsumentenverhalten gegenüber den Bio-Produkten komplett kompensiert werden. Die Gesamtgruppe hat das Jahr 2022 mit einem negativen EBIT von Mio. -12,0 abgeschlossen. Dabei trägt die Gläserne Molkerei GmbH mit dem EBIT von Mio. € -12,2 negativ dazu bei.

Am Standort Dechow werden die etablierten Produktgruppen Bio-Milch, Bio-Butter und Bio-Buttermilch sowie Bio-Joghurt produziert.

Trotz der stark verschlechterten Ertragslage der Gläserne Molkerei-Gruppe und der globalen Marktsituation in Anbetracht des Russland-Ukraine-Krieges und der Inflation hat sich die Marktstellung der Gläserne Molkerei GmbH und der Gläserne Molkerei-Gruppe in den unterschiedlichen Produktbereichen und Vertriebsschienen verbessert. Bewusst wurden einzelne nicht profitable Geschäfte eingestellt. Auch Marken-Produkte wie Buttermilch Himbeere am Standort Dechow und Käse Wiese 7 am Standort Münchehofe mit zu geringer Profitabilität wurden aktiv zum Ende des Jahres aus dem Markt genommen.

2.2 Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

2.2.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um Mio. € 12,8 (+11,9 %) auf Mio. € 120,3 stark gestiegen. Die Vorjahresprognose der Gläserne Molkerei Gruppe, einen Umsatzzuwachs von +10% zu erwirtschaften, wurde somit bei der Gläserne Molkerei GmbH übertroffen.

Die Bestandsveränderung hat sich um T€ 1.680 gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 verringert. Die Bestandsminderung resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau von hohen Frostbutterbeständen.

Die Materialaufwandsquote ¹ ist bezogen auf die Gesamtleistung ² deutlich zum Vorjahr gestiegen bei 93,0 % (Vorjahr: 88,7 %). Die Gesellschaft ist weiterhin auch aufgrund der Wettbewerbssituation um den Rohstoff Milch sowie um das umkämpfte Verkaufsumfeld nicht in der Lage, den Preisanstieg im Rohstoffbereich mit den Verkaufspreisen auf dem Absatzmarkt zu kompensieren.

¹ Materialaufwandsquote = Materialaufwand/(Umsatz + Bestandsveränderung)
² Gesamtleistung = Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderung

Der Personalaufwand hat sich von T€ 4.635 im Vorjahr um T€ 420 auf T€ 5.055 erhöht. Die Personalaufwandsquote ³ beträgt bezogen auf die Gesamtleistung 4,2 % und ist um 0,1% gegenüber dem Vorjahr gesunken. Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 84 Arbeitnehmer (Vorjahr: 86 Arbeitnehmer) beschäftigt.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um T€ 2.228 auf T€ 17.023 erheblich gestiegen, verursacht im Wesentlichen durch die Einstellungen in die Pauschalwertberichtigung auf Forderungsausfälle in Höhe von T€ 981 (Vorjahr: T€ 491), erhöhte Energiekosten T€ 1.248 (Vorjahr: T€ 1.170), Abwasserkosten T€ 111 (Vorjahr: T€ 0) und Wasseraufbereitungskosten T€ 46 (Vorjahr: T€ 1) sowie Transportkosten inklusive Kosten der Lagerung von T€ 6.667 (Vorjahr: T€ 5.788) und Instandhaltungskosten von T€ 1.158 (Vorjahr: T€ 786).

Das EBIT beträgt im Geschäftsjahr 2022 T€ - 12.197 und hat sich damit im Vergleich zum Vorjahr (T€ - 7.539) um T€ 4.659 erheblich verschlechtert. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den Anstieg der Materialkosten (vorwiegend Rohstoffe) um T€ 15.078 (+15,6%) und der sonstigen betrieblichen Aufwendungen T€ 2.228 (+15,1%) zurückzuführen, der nicht durch die Umsatzsteigerung um T€ 12.815 (+11,9%) ausgeglichen werden konnte.

Das Ergebnis aus den Ergebnisabführungsverträgen war im Vergleich zum Vorjahr positiv bei T€ 2.000 (Vorjahr: T€ 195). Es besteht ein Ergebnisabführungsvertrag (EAV) zwischen der Gläserne Molkerei GmbH sowie den Tochtergesellschaften Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH und der Hofmolkerei Münchehofe GmbH.

Der Jahresfehlbetrag 2022 betrug T€ 12.350 (Vorjahr: Jahresfehlbetrag T€ 7.743). Die Prognose eines Jahresverlustes in Höhe bis zu Mio. € 12 ist somit für das Geschäftsjahr 2022 eingetreten.

2.2.2 Vermögens- und Finanzlage

Das Gesamtvermögen erhöhte sich zum Bilanzstichtag auf ca. Mio. € 39,5 (Vorjahr: Mio. € 33,9). Das Vorratsvermögen ist gestiegen und liegt bei T€ 4.054 (Vorjahr: T€ 3.781). Der Anstieg der Vorräte um T€ 273 resultiert hauptsächlich aus dem Anstieg von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen T€ 397 und von fertigen Erzeugnissen T€ 141, während die unfertigen Erzeugnisse einen Rückgang von T€ -265 verzeichneten. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf T€ 11.368 (Vorjahr: T€ 10.843) und sind damit um T€ 525 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Finanzierung erfolgte bis Ende Dezember 2022 durch das Cashpooling im Verbund der Emmi AG, Luzern/Schweiz. Ende Dezember 2022 wurde der Cashpool der Emmi Finanz AG für die Gläserne Molkerei GmbH auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Liquidität der Gläserne Molkerei GmbH wird jedoch weiterhin durch die Emmi-Gruppe bereitgestellt. Das Monitoring der Liquidität erfolgt ab diesem Zeitpunkt über die Gläserne Molkerei GmbH.

Das Sachanlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr um Mio. € 1,5 von Mio. € 8,6 auf Mio. € 7,1 gesunken. Die Investitionen betrugen 2022 insgesamt Mio. € 0,1 (Vorjahr: Mio. € 0,4) und betrafen vorwiegend geleistete Anzahlungen für Software in Entwicklung sowie Investitionen für andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung.

³ Personalaufwandsquote = Personalaufwand/(Umsatz + Bestandsveränderung)

Der Bestand an liquiden Mitteln von T€ 10.273 hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 10.272 wesentlich erhöht. Die Erhöhung ist nach erfolgter Einlage in die Kapitalrücklage auf die Aussetzung des Cashpools für die Gläserne Molkerei GmbH aus dem Cashpooling der Emmi- Gruppe und der daraus resultierenden Überweisung der Cashpool-Bestände zurückzuführen.

Zum Bilanzstichtag ergibt sich eine Eigenkapitalquote ⁴ von 54,0 % (Vorjahr: 46,3 %). Die Verbesserung der Eigenkapitalquote resultiert aus einer Einlage in die Kapitalrücklage in Höhe von Mio. € 18, sodass sich dieser Posten von Mio. € 17 auf Mio. € 35 erhöht hat.

Die sonstigen Rückstellungen gingen von T€ 2.840 auf T€ 2.608 runter. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen stichtagsbedingt aus niedrigeren Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen T€ 591 sowie aus dem Anstieg der Rückstellungen für Verpflichtungen im Rahmen des Rohmilcherwerbs T€ 405.

Die Verbindlichkeiten sind von Mio. € 13,2 im Vorjahr auf Mio. € 14,0 gestiegen. Davon reduzierten sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um Mio. € 0,7, die im Wesentlichen die Verbindlichkeiten gegenüber der Gläserne Molkerei Münchehofe betreffen. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen keine. Die Finanzierung erfolgt vollumfänglich aus der Gruppe des mittelbaren Gesellschafters.

Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit verschlechterte sich insbesondere durch das schlechtere Periodenergebnis, welches durch die Zunahme bei den Verbindlichkeiten und der im Vergleich zum Vorjahr weniger starken Zuwachs bei den Vorräten und Forderungen nicht aufgefangen werden konnte. Damit hat sich dieser Cashflow weiter verschlechtert und bleibt negativ. Der zum Vorjahr abgenommene Cashflow aus Investitionstätigkeit bleibt nach wie vor negativ. Die Finanzierung erfolgte bis zum Jahresende 2022 durch die Einbindung in das Cashpooling bei Emmi und wurde durch die Zuzahlung in das Eigenkapital positiv beeinflusst. Nach Auflösung des Cashpool-Guthabens stehen der Gesellschaft zum Bilanzstichtag 10,3 Mio. EUR zur Verfügung.

Die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft war während des Geschäftsjahres jederzeit gegeben. Ursächlich hierfür war unter anderem die Möglichkeit bis Ende Dezember 2022, im Rahmen des konzernweiten Cashpoolings auf liquide Mittel zugreifen zu können. Im November 2022 hat die Gläserne Molkerei GmbH, Dechow, eine Zuzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von Mio. € 18 erhalten. Somit ist die Zahlungsfähigkeit der Gesellschaft auf Basis der Planungsrechnung und unter Berücksichtigung der im Mai 2023 erfolgten weiteren Zuzahlung in die Kapitalrücklage (vgl. unter 4. Chancen- und Risikobericht) für den Prognosezeitraum gegeben.

Als Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage lässt sich festhalten, dass das Jahr 2022 eine extreme Herausforderung für das Gesamtunternehmen darstellte. Die Gesellschaft konnte ihre Marktstellung etablieren, jedoch hat sich ihre Ertragssituation deutlich verschlechtert.

⁴ Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital

2.2.3 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Im Geschäftsjahr 2022 waren bei der Gläserne Molkerei GmbH durchschnittlich 84 Mitarbeitende beschäftigt. Somit verminderte sich die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 86.

Daneben wurden durchschnittlich eine (Vorjahr: zwei) Auszubildende in der Gläserne Molkerei GmbH beschäftigt.

3. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2023 plant die Gläserne Molkerei Gruppe mit einem Umsatz in Höhe von Mio. € 106,7 und mit einem EBIT von Mio. € -10,4. Es wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr darüber hinaus durchschnittlich 1 (Vorjahr: 3) Auszubildende in der Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH beschäftigt.

Für das Geschäftsjahr 2023 plant die Gesellschaft, sich insbesondere im Bereich Joghurt auf die profitablen Geschäfte zu konzentrieren und mit der Marke weiter zu wachsen. Hier ist ein wesentlicher Hebel im ersten Halbjahr der vorbereitete Relaunch der Produktgruppe Joghurt Pur verbunden mit einer Rezepturoptimierung (weniger Zucker, weniger Fett) sowie die Einführung von zwei neuen Sorten im Big Pot (380g-Becher). Dieser Relaunch wird zum Abtausch unprofitabler Joghurtsorten mit sehr geringen Mengen genutzt (z.B. Rahm-Joghurt, Protein-Fruchtjoghurt). Darüber hinaus hat die Gesellschaft unprofitable Private Label Kontrakte im Bereich Joghurt zur Mitte des Jahres terminiert.

Des Weiteren ist ein weiterer Schwerpunkt, die Lieferzuverlässigkeit am Standort Dechow gegenüber dem Jahr 2022 deutlich zu erhöhen, um die Kundenwahrnehmung und -bindung zu verbessern.

Die Muttergesellschaft arbeitet zusammen mit der Emmi-Gruppe an einer strategischen Neuausrichtung, die zu nachhaltig verbesserten Jahresergebnissen für die gesamte Gruppe führen soll.

Der Bericht enthält neben den Vergangenheitszahlen auch zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen können von der tatsächlich eintretenden Entwicklung abweichen.

4. Chancen- und Risikobericht

Mit dem Produktionsstandort Dechow stehen der Gesellschaft mitten im Milcheinzugsgebiet und in direkter Nähe zu den Märkten in Norddeutschland (unter anderem Großraum Hamburg, Lübeck, Kiel, Schwerin) umfassende Produktionskapazitäten zur Verfügung. Die Gesellschaft verfügt über moderne und umfassende Produktionskapazitäten für Bio-Milch, Bio-Joghurt, Bio- Butter und weitere Bio-Milcherzeugnisse. Zusammen mit der Weiterentwicklung des Produktangebotes der Gläsernen Molkerei sowie der Prüfung, Produkte im Werklohn für andere anzubieten, bietet dies die Grundlage für zukünftiges Wachstum und wesentliche Chancen für die künftige Entwicklung. Hieraus können sich deutliche Verbesserungen der Umsatzerlöse und des EBIT der Gesellschaft ergeben.

Die endgültige Inflation von 7,8 % im Geschäftsjahr 2022 sowie eine erwartete Inflation von 5,1% (Stand März 2023) in Kombination mit einer um 0,2 % (ebenfalls Stand März 2023) wachsenden Wirtschaft für das Jahr 2023 deuten weiterhin auf eine, wenn auch rückläufige Rezession für alle Branchen hin. Dem wird sich auch die Gläserne Molkerei-Gruppe weiterhin nicht entziehen können. Hohe Beschaffungspreise einerseits und die sinkende Kaufkraft der Endverbraucher andererseits stellen die größten Herausforderungen dar, da ein geändertes Konsumentenverhalten insbesondere in der Bio-Branche deutlich zu spüren ist. Diese Faktoren werden im Geschäftsjahr 2023 einen deutlich negativen Einfluss auf die Ertragslage der Gesellschaften der Gläserne Molkerei-Gruppe haben können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sehen wir als hoch an, so dass die allgemeine konjunkturelle Entwicklung eine hohe Bedeutung für die Gruppe insgesamt hat.

Die Gesellschaft befindet sich im nationalen und internationalen Wettbewerb. Durch die Bio-Rohmilchverarbeitung zu Bio-Milcherzeugnissen beteiligt sich die Gesellschaft weiter an der steigenden Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln. Die Gesellschaft geht davon aus, dass die Wettbewerbsintensität mit den zu erwartenden weiterhin hohen Bio-Milchmengen sowie durch den Markteintritt neuer Wettbewerber, insbesondere im Bio-Trinkmilchbereich, weiter groß sein wird. Dies kann zu einer deutlichen Verschlechterung der Umsatzerlöse und des EBIT führen. Die Geschäftsführung geht hier aufgrund der vorteilhaften Lage des Standortes Dechow sowie aufgrund der geschlossenen Lieferantenverträge und der vertrauensvollen Lieferantenbeziehungen von einem mittleren Risiko und von einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Auf der Rohstoffseite ist nach wie vor ein hohes Angebot zu verzeichnen. Die Verfügbarkeit von Bio-Rohmilch stellt grundsätzlich ein Risiko für die finanzielle Lage der Gesellschaft sowie für die finanziellen Leistungsindikatoren dar. Die Bio-Milchanlieferung in Deutschland ist zwar weiter gestiegen, die Gesamtnachfrage wird jedoch zusätzlich über erhebliche Importe insbesondere aus Österreich und Dänemark mit abgedeckt werden. Die Gesellschafterin hat für die kommenden Jahre durch langfristige Lieferverträge die Milchmengen für die geplanten Produktabsätze gesichert. Daher geht die Geschäftsführung von einem geringen Risiko und einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Das Vertriebsrisiko wird begrenzt durch den Einsatz der Controlling-Instrumente Planung und Kontrolle. Durch den zeitnahen Abgleich der aufgrund der Vertriebsplanung verabschiedeten Soll-Größen mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen wird sichergestellt, dass die Geschäftsführung auf negative Abweichungen gegebenenfalls umgehend mit geeigneten Maßnahmen reagieren kann. Daher geht die Geschäftsführung der Gläserne Molkerei von einem geringen Risiko aus. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird ebenfalls als gering angesehen.

Das innerbetriebliche Kommunikationssystem trägt dazu bei, die operativen Risiken zu identifizieren und zu begrenzen. Die Geschäftsführung bewertet das Risiko hinsichtlich der Betriebsrisiken als gering. Die Gläserne Molkerei arbeitet mit entsprechenden Dienstleistern zusammen und geht von einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Aufgrund der Auswirkung von notwendigen Vergleichen und Rechtsstreitigkeiten auf finanzielle Steuerungsgrößen stellt das Risiko von Rechtsstreitigkeiten ein mittleres Risiko für die Gesellschaft dar. Das Risiko wird durch die rechtzeitige Einbindung und die Zusammenarbeit mit externen Rechtsanwaltskanzleien vermindert. Die Geschäftsleitung beurteilt die Eintrittswahrscheinlichkeit des Rechtsrisikos als gering.

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Leistungsforderungen und -Verbindlichkeiten sowie Guthaben bei Kreditinstituten und Forderungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin. Auch im kommenden Jahr soll die Bestrebung unternommen werden, die Forderungen laufend zu überwachen. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Daher geht die Geschäftsführung von einem mittleren Risiko im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten aus. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird ebenfalls als mittel angesehen.

Die Gesellschaft überwacht vorhandene Risiken durch das interne Berichtswesen. Es werden Monatsabschlüsse erstellt und analysiert, sodass die Geschäftsführung davon überzeugt ist, dass Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, erkannt werden. Zudem erfolgt regelmäßig eine Berichterstattung innerhalb der Emmi- Gruppe.

Da die Gesellschaft im Mai 2023 eine Zuzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von Mio. € 2 erhalten hat, sind keine Liquiditätsrisiken im Prognosezeitraum bis Ende Mai 2024 für die Gläserne Molkerei-Gruppe erkennbar.

Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit keine erkennbar.

Dechow, 31. Mai 2023

Gläserne Molkerei GmbH

Geschäftsführung

Carola Appel

Robin Barraclough

Ricarda Demarmels

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gläserne Molkerei GmbH, Dechow

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Gläserne Molkerei GmbH, Dechow, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gläserne Molkerei GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 31. Mai 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Marquordt, Wirtschaftsprüfer

Dr. Oliver Knospe, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	196.333,61		103.479,51
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	196.333,61	93.303,03	196.782,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.065.790,59		5.504.665,26
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.795.012,35		5.874.625,21
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	345.572,26		396.882,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	492.441,72	12.698.816,92	2.453.304,39	14.229.477,80
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile		51.000,00		51.000,00
		12.946.150,53		14.477.260,34
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.674.789,31		909.848,86
2. Unfertige Erzeugnisse	457.312,97		979.930,34
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	2.868.772,65	5.000.874,93	2.755.558,26	4.645.337,46
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	11.368.351,63		10.847.696,42
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	29.662,61		4.229.965,67
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.608.146,27	13.006.160,51	1.634.141,52	16.711.803,61
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		10.493.299,13		9.862,62
		28.500.334,57		21.367.003,69
C. Rechnungsabgrenzungsposten		72.659,75		48.226,16
		41.519.144,85		35.892.490,19

Passiva

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	375.000,00	375.000,00
II. Kapitalrücklage	35.000.000,00	17.000.000,00
III. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen	14.942.420,92	14.942.420,92
IV. Verlustvortrag	-15.579.349,20	0,00
V. Jahresfehlbetrag	-12.349.516,17	0,00
VI. Bilanzverlust	0,00	-15.579.349,20
	22.388.555,55	16.738.071,72
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen	2.091.592,40	2.643.012,50
C. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen	2.814.450,35	2.988.099,25
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.875.504,11	4.882.329,09
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	8.127.181,42	8.395.512,02
3. Sonstige Verbindlichkeiten	221.861,02	233.465,61
	14.224.546,55	13.511.306,72
E. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00	12.000,00
	41.519.144,85	35.892.490,19

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		101.395.862,15		91.132.291,34
2. Verminderung (i. Vj. Erhöhung) des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-412.174,47		1.691.955,77
3. Sonstige betriebliche Erträge		1.232.355,99		1.110.240,39
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	83.543.888,16		73.450.398,93
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	2.827.291,32	86.371.179,48	3.170.475,87	76.620.874,80
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	5.621.060,23		5.151.590,53
b) Soziale Abgaben	866.427,16	6.487.487,39	826.059,10	5.977.649,63
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.078.354,97		2.058.567,37
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		19.238.112,34		16.605.525,85
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		150,63		0,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		373.829,85		400.363,84
10. Konzernergebnis nach Steuern		-12.332.769,73		-7.728.493,99
11. Sonstige Steuern		16.746,44		14.778,55
12. Konzernjahresfehlbetrag		-12.349.516,17		-7.743.272,54

Konzernanhang zum 31. Dezember 2022

A. Allgemeine Hinweise

Die Gläserne Molkerei GmbH mit Sitz in Dechow ist eingetragen im Handelsregister B des Amtsgerichtes Schwerin unter der Nummer HRB 9070.

Der Konzernabschluss der Gläserne Molkerei GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022 wurde gemäß den Bestimmungen der §§ 290 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Für die Gliederung der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Im Interesse der Klarheit und besseren Übersichtlichkeit haben wir die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden davon-Vermerke im Konzernanhang aufgeführt.

Soweit anwendbar, wurden die Vorschriften des Deutschen Rechnungslegungsstandards Committee (DRSC) e.V. beachtet.

B. Konsolidierungskreis

Der Konsolidierungskreis im Rahmen der Vollkonsolidierung umfasst neben der Gläserne Molkerei GmbH, Dechow, als Mutterunternehmen, zum 31.Dezember 2022 folgende Gesellschaften:

	Anteil der Gläserne Molkerei GmbH
- Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe	100 %
- Hofmolkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe	100 %

C. Konsolidierungsgrundsätze

Der Konzernabschluss wurde aus dem geprüften und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehenen Einzelabschluss der nach §316 HGB prüfungspflichtigen Gesellschaft und der ebenfalls prüfungspflichtigen einbezogenen Tochtergesellschaft Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH sowie dem Jahresabschluss der Tochtergesellschaft Hofmolkerei Münchehofe GmbH erstellt.

Der Stichtag der Einzelabschlüsse stimmt mit dem Stichtag des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2022 überein.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt unter der Anwendung des Deutschen Rechnungslegungs- Standards (DRS) Nr. 23 nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten für das erworbene Unternehmen mit dem Anteil am Eigenkapital. Das Eigenkapital wird dabei mit dem Betrag, der dem Zeitwert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten sowie den nach § 253 HGB bewerteten Rückstellungen entspricht, angesetzt.

Im Konzernanlagenspiegel ist das Anlagevermögen der einbezogenen Gesellschaften hinsichtlich der Anschaffungs- und Herstellungskosten mit den historischen Werten und hinsichtlich der Abschreibungen mit kumulierten Werten enthalten.

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert. Für den Fall der Entstehung von Zwischengewinnen aus Konzernlieferungen gilt § 304 HGB. Demnach werden solche ebenfalls eliminiert.

D. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der Gläserne Molkerei GmbH einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Für die Aufstellung des Konzernabschlusses waren grundsätzlich unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Abweichend zu den Vorjahren wird der Konzernverlustvortrag sowie der Konzernjahresfehlbetrag separat in der Bilanz ausgewiesen.

Die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige, lineare Abschreibungen (Nutzungsdauer von zwei bis sechs Jahren), bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und soweit abnutzbar um planmäßige Abschreibungen (Nutzungsdauer von einem bis 33 Jahren) vermindert. Soweit Investitionszuschüsse vereinnahmt wurden, wird hierfür der gesonderte Passivposten "Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen" gebildet.

Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bis € 800,00 werden im Zugangsjahr vollständig abgeschrieben und im Anlagenspiegel als Zu- und Abgang gezeigt.

Die Vornahme der planmäßigen Abschreibungen erfolgt unter Zugrundelegung der voraussichtlichen Nutzungsdauern, welche nicht wesentlich von den steuerlichen Vorgaben abweichen, nach der linearen Methode pro rata temporis.

Das Finanzanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten bewertet.

Bei voraussichtlich dauerhaften Wertminderungen von Gegenständen des Anlagevermögens erfolgen außerplanmäßige Abschreibungen, um diese mit dem niedrigeren Wert anzusetzen, der ihnen am Stichtag beizulegen ist.

Der Ansatz des Vorratsvermögens erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten. In die Herstellungskosten werden die Material- und Fertigungseinzelkosten, die Sonderkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser von der Fertigung veranlasst ist, einbezogen. Sofern der beizulegende Wert am Bilanzstichtag niedriger ist, wird dieser angesetzt.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nominalwert (Anschaffungskosten), unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips, ausgewiesen. Ausfallbehaftete Forderungen werden einzelwertberichtigt. Das allgemeine Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt.

Der Kassenbestand sowie Guthaben bei Kreditinstituten sind zum Nennwert angesetzt.

In dem aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden anteilige Ausgaben aus der Zeit vor dem Abschlussstichtag, die Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, abgegrenzt.

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennbetrag angesetzt.

Die Gewinnrücklagen sind aus dem Ergebnis früherer Geschäftsjahre gebildet worden.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen ist mit dem noch nicht erfolgswirksam gewordenen Anteil angesetzt und wird in Relation zu den Abschreibungen auf die geförderten Vermögensgegenstände vereinnahmt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken, drohenden Verluste und ungewissen Verpflichtungen, sie sind mit den nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbeträgen angesetzt. Enthaltene Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr sind unter Berücksichtigung von Preis- und Kostensteigerungen mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst worden. Ersatz- oder Rückgriffsansprüche gegen Dritte werden bei der Bewertung von Rückstellungen berücksichtigt. Der Ausweis der Effekte aus der Änderung von Abzinsungssätzen erfolgt grundsätzlich im Finanzergebnis.

Die Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

In dem passiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden anteilige Einnahmen aus der Zeit vor dem Abschlussstichtag, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag darstellen, abgegrenzt.

Geschäftsvorfälle in fremden Währungen werden im Laufe des Geschäftsjahres mit aktuellen Kursen umgerechnet. Am Geschäftsjahresende werden eventuelle Forderungen und Verbindlichkeiten zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Die Form der Darstellung, insbesondere die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung, ist gegenüber dem Vorjahr nicht geändert.

E. Angaben und Erläuterungen zu den einzelnen Posten

I. Posten der Konzernbilanz

1. Einzelposten des Konzernanlagevermögens

Die Zusammensetzung und Entwicklung der einzelnen Posten des Konzernanlagevermögens ergibt sich aus dem diesem Konzernanhang als Anlage beigefügten Konzernanlagenspiegel.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von unter einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen (T€ 30; Vorjahr: T€ 4.230) betreffen die Forderungen aus der Lieferungs- und Leistungsbeziehung innerhalb der Emmi-Gruppe.

Im Dezember 2022 wurde der Cashpool der Emmi Finanz AG für die Gläserne Molkerei GmbH auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Somit liegen die Forderungen aus Cashpooling bei T€ 0 (Vorjahr: T€ 4.177).

3. Eigenkapital

Bezüglich der Entwicklung des Konzerneigenkapitals wird auf den Konzern-Eigenkapitalspiegel verwiesen. Das gezeichnete Kapital wird zum Nennwert bilanziert.

Am 15. November 2022 wurde in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung eine Aufstockung der Kapitalrücklage der Gläsernen Molkerei GmbH, Dechow, in Höhe von Mio. € 18,0 beschlossen. Die Aufstockung erfolgte durch eine Bareinzahlung der Alleingesellschafterin Molkerei Biedermann AG, Bischofszell/Schweiz am 18. November 2022.

Abweichend zu den Vorjahren erfolgt die Bilanzaufstellung vor Ergebnisverwendung. Der Verlustvortrag sowie der Jahresfehlbetrag wird separat in der Konzernbilanz ausgewiesen. Der Konzernbilanzverlust zum 31. Dezember 2021 ergibt sich aus einem Konzernjahresfehlbetrag in Höhe von T€ 7.743 und einem Konzernverlustvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von T€ 7.836.

4. Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen

Im Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen werden zum einen Investitionszulagen gemäß § 2 InvZulG und zum anderen Investitionszuschüsse aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Marktstruktur"

ausgewiesen, wobei die ertragsmäßige Berücksichtigung der Investitionszuschüsse und -zulagen über die Auflösung entsprechend dem Abschreibungsverlauf der begünstigten Investitionsobjekte erfolgt.

5. Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen (T€ 2.814; Vorjahr: T€ 2.988) sind im Wesentlichen Rückstellungen für Verpflichtungen im Rahmen des Rohmilcherwerbs (T€ 1.053; Vorjahr: T€ 648), Rückstellungen für ausstehende Rechnungen (T€ 1.266; Vorjahr: T€ 1.834), für Personal (T€ 342; Vorjahr: T€ 375), Jahresabschlusskosten inkl. Steuerberatung (T€ 88; Vorjahr: T€ 65) und für Archivierungskosten (T€ 66; Vorjahr: T€ 66) enthalten.

6. Verbindlichkeiten

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten ergibt sich aus dem nachfolgenden Verbindlichkeitenspiegel:

	bis zu einem Jahr	zwischen einem und fünf Jahren	von mehr als fünf Jahren	gesamt
	€	€	€	€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	5.875.504,11	0,00	0,00	5.875.504,11
Vorjahr	4.882.329,09	0,00	0,00	4.882.329,09
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	127.181,42	8.000.000,00	0,00	8.127.181,42
Vorjahr	395.512,02	8.000.000,00	0,00	8.395.512,02
Sonstige Verbindlichkeiten	221.861,02	0,00	0,00	221.861,02
Vorjahr	233.465,61	0,00	0,00	233.465,61
	6.224.546,55	8.000.000,00	0,00	14.224.546,55
Vorjahr	5.511.306,72	8.000.000,00	0,00	13.511.306,72

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind enthalten - aus Steuern: € 79.446,91 (Vorjahr: € 66.581,53).

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen wie im Vorjahr ein Darlehen der Alleingesellschafterin Molkerei Biedermann AG über Mio. € 8 sowie Verbindlichkeiten aus dem Cashpooling T€ 20 (Vorjahr: T€ 332) und aus der Lieferungs- und Leistungsbeziehung T€ 107 (Vorjahr: T€ 64) innerhalb der Emmi-Gruppe.

Durch die Aussetzung des Cashpools für die Gläserne Molkerei GmbH auf unbestimmte Zeit aus dem Cashpooling der Emmi Finanz AG im Dezember 2022 beinhaltet der Cashpool-Bestand von T€ 20 nur noch das Zinsbetreffnis für das vierte Quartal 2022. Die Zinsen für den Cashpool sind im Januar 2023 beglichen worden.

II. Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse ergibt sich wie folgt:

	2022	2021
	T€	T€
Umsatz Deutschland	100.961	90.567
Umsatz Ausland (EU)	435	565
	101.396	91.132

Die Umsatztätigkeit ist wie im Vorjahr im Wesentlichen im Inland erbracht worden. Der Exportanteil betrug 0,4 % (Vorjahr: 0,6 %).

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T€ 1.232 (Vorjahr: T€ 1.110) beinhalten Erträge aus der Auflösung der Sonderposten in Höhe von T€ 551 (Vorjahr: T€ 520). Darüber hinaus enthalten sie periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 314 (Vorjahr: T€ 500), wovon T€ 97 (Vorjahr: T€ 375) auf die Auflösung von Rückstellungen entfallen.

3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen im Wesentlichen aus Ausgangsfrachten für Fertigwaren und Rohstoffe von T€ 6.228 (Vorjahr: T€ 5.419), Energiekosten in Höhe von T€ 1.871 (Vorjahr: T€ 1.685), Instandhaltungskosten T€ 1.683 (Vorjahr: T€ 1.258) sowie Kosten der Warenlagerung T€ 462 (Vorjahr: T€ 381) dar.

Des Weiteren gehören zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen die Werbekostenzuschüsse von T€ 608 (Vorjahr: T€ 602), die Kosten für die Verpackungsentsorgungslizenzierung von T€ 784 (Vorjahr: T€ 971), Marketingkosten T€ 510 (Vorjahr: T€ 505) sowie Rechts- und Beratungskosten in Höhe von T€ 536 (Vorjahr: T€ 482), in denen vorwiegend die Vergütung für Dienstleistungen der Emmi-Gruppe in Höhe von T€ 516 (Vorjahr: T€ 468) enthalten sind.

Die periodenfremden Aufwendungen belaufen sich auf T€ 199 (Vorjahr: T€ 341).

4. Zinsaufwendungen

Die Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 374 (Vorjahr: T€ 400) enthalten in voller Höhe Zinsen an verbundene Unternehmen (Vorjahr: T€ 393).

5. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen in diesem Jahr T€ 0 (Vorjahr: T€ 0).

III. Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Der Konzern hat im Geschäftsjahr einen operativen Abfluss von Finanzmitteln in Höhe von T€ 10.460 (Vorjahr Abfluss: T€ 6.453) verzeichnet. Ursächlich war im Wesentlichen der Konzernjahresfehlbetrag von T€ 12.350.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit in Höhe von T€ 547 (Vorjahr: T€ 2.431) betraf im Wesentlichen die Investition in die Erweiterung der Spezialitätenbutterproduktion bei der Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH.

Der Cashflow aus der Finanztätigkeit ist positiv mit T€ 21.803 (Vorjahr positiv: T€ 10.423) und resultiert in Höhe von T€ 18.000 aus Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen. Damit wurde die Finanzierung insgesamt sichergestellt.

Der Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten" (T€ 10.493; Vorjahr: T€ 10) und den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Cashpooling (T€ 20; Vorjahr: T€ 332).

Der Bestand an liquiden Mitteln von T€ 10.493 hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 10.483 erhöht. Die Erhöhung ist auf die Aussetzung des Cashpoolings für die Gläserne Molkerei GmbH aus der Emmi-Gruppe und der daraus resultierenden Überweisung der Cashpool-Bestände zurückzuführen.

Insgesamt erhöhte sich der Finanzmittelfonds um T€ 10.796 von T€ -322 auf T€ 10.474.

F. Sonstige Pflichtangaben

I. Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Über die in der Bilanz ausgewiesenen Schuldposten hinaus bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Leasingverträgen für Firmenfahrzeuge und Stapler. Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt für 2023 T€ 112 und bis 2025 T€ 107 (Vorjahr: T€ 115 bis 2024).

II. Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt

Im Durchschnitt des Geschäftsjahres waren folgende Mitarbeiter (ohne Auszubildende) beschäftigt:

	2022	2021
Angestellte	44	40
Gewerbliche Arbeitnehmer	74	79
Mitarbeiter	118	119

Darüber hinaus beschäftigte der Konzern im Durchschnitt noch 2 (Vorjahr: 5) Auszubildende.

III. Honorar des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2022 sind für Leistungen des Abschlussprüfers KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft insgesamt für die Jahres- und Konzernabschlussprüfung T€ 77 angefallen sowie T€ 5 für Bestätigungsleistungen.

IV. Organe der Gesellschaft und Gesamtbezüge

Als Geschäftsführer sind bzw. waren bestellt:

―	Ricarda Demarmels, Rovio/Schweiz, Chief Financial Officer Emmi AG
―	Robin Barraclough, Merlischachen/Schweiz, Leiter Division Europa Emmi AG
―	Reinhard Quante, Hamburg, bis 11.03.2022, operativer Geschäftsführer
―	Lukas Fischer, Sempach/Schweiz, ab 11.03.2022 bis 15.01.2023, operativer Geschäftsführer
―	Carola Katharina Appel, Augsburg, ab 01.01.2023, operative Geschäftsführerin

Im Geschäftsjahr 2022 sind für die Gesamtbezüge der Geschäftsführung T€ 373 (Vorjahr: T€ 419) angefallen.

V. Konzernabschluss

Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen im Sinne des § 290 Abs. 2 HGB und zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet (kleinster Konsolidierungskreis), der im Bundesanzeiger veröffentlicht werden wird.

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Muttergesellschaft Emmi AG, Luzern/Schweiz, einbezogen (größter Konsolidierungskreis), der auf der Website der Gesellschaft veröffentlicht wird.

VI. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres

Am 17. Mai 2023 wurde in einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung eine Aufstockung der Kapitalrücklage der Gläsernen Molkerei GmbH, Dechow, in Höhe von Mio. € 2,0 beschlossen. Die Aufstockung erfolgte durch eine Bareinzahlung der Alleingesellschafterin Molkerei Biedermann AG, Bischofszell/Schweiz am 19. Mai 2023.

Dechow, 31. Mai 2023

Gläserne Molkerei GmbH

Geschäftsführung

Carola Appel

Ricarda Demarmels

Robin Barraclough

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	262.505,08	0,00	135.235,53	0,00	397.740,61
2. Geschäfts- oder Firmenwert	7.982,09	0,00	0,00	7.982,09	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	93.303,03	41.932,50	-135.235,53	0,00	0,00
	363.790,20	41.932,50	0,00	7.982,09	397.740,61
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	11.376.276,66	0,02	19.591,49	-675,77	11.396.543,94
2. Technische Anlagen und Maschinen	25.119.207,93	95.618,98	2.273.323,93	5.128,87	27.483.021,97
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.650.358,09	72.639,54	5.086,39	357.016,83	1.371.067,19
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.453.304,39	341.511,64	-2.298.001,81	4.372,50	492.441,72
	40.599.147,07	509.770,18	0,00	365.842,43	40.743.074,82
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	51.000,00	0,00	0,00	0,00	51.000,00
	41.013.937,27	551.702,68	0,00	373.824,52	41.191.815,43

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2022	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	159.025,57	42.381,43	0,00	201.407,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	7.982,09	0,00	7.982,09	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	167.007,66	42.381,43	7.982,09	201.407,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.871.611,40	458.466,18	-675,77	6.330.753,35
2. Technische Anlagen und Maschinen	19.244.582,72	1.448.555,77	5.128,87	20.688.009,62
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.253.475,15	128.951,61	356.931,83	1.025.494,93
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	26.369.669,27	2.035.973,56	361.384,93	28.044.257,90
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	26.536.676,93	2.078.354,99	369.367,02	28.245.664,90

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Software und gewerbliche Schutzrechte	196.333,61	103.479,51
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	93.303,03
	196.333,61	196.782,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.065.790,59	5.504.665,26
2. Technische Anlagen und Maschinen	6.795.012,35	5.874.625,21
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	345.572,26	396.882,94
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	492.441,72	2.453.304,39
	12.698.816,92	14.229.477,80
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile	51.000,00	51.000,00
	12.946.150,53	14.477.260,34

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2022

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklagen	Verlustvortrag
	EUR	EUR	EUR	EUR
Stand 31.12.2018	375.000,00	0,00	14.942.420,92	0,00
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	2.000.000,00	0,00	0,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2019	375.000,00	2.000.000,00	14.942.420,92	0.00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0.00	0,00	0,00
Stand 31.12.2020	375.000,00	2.000.000,00	14.942.420,92	0,00
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	15.000.000,00	0,00	0,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2021	375.000,00	17.000.000,00	14.942.420,92	0,00
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	18.000.000,00	0,00	0,00
Verlustvortrag	0,00	0,00	0,00	-15.579.349,20
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	0,00	0,00	0,00
Stand 31.12.2022	375.000,00	35.000.000,00	14.942.420,92	-15.579.349,20

	Konzernjahresfehlbetrag	Bilanzgewinn/ -verlust	Konzerneigenkapital
	EUR	EUR	EUR
Stand 31.12.2018	0,00	-1.499.421,01	13.817.999,91
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	0,00	2.000.000,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-4.295.357,16	-4.295.357,16
Stand 31.12.2019	0,00	-5.794.778,17	11.522.642,75
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-2.041.298,49	-2.041.298,49
Stand 31.12.2020	0,00	-7.836.076,66	9.481.344,26
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	0,00	15.000.000,00
Konzernjahresfehlbetrag	0,00	-7.743.272,54	-7.743.272,54
Stand 31.12.2021	0,00	-15.579.349,20	16.738.071,72
Einstellung in die Kapitalrücklage	0,00	0,00	18.000.000,00
Verlustvortrag	0,00	15.579.349,20	0,00
Konzernjahresfehlbetrag	-12.349.516,17	0,00	-12.349.516,17
Stand 31.12.2022	-12.349.516,17	0,00	22.388.555,55

Konzernkapitalflussrechnung zum 31. Dezember 2022

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Konzernjahresfehlbetrag	-12.350	-7.743
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	2.078	2.059
- Abnahme (i.Vj. Zunahme) der Rückstellungen	-174	126
- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	-550	-520
- Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-851	-787
+ Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	1.013	12
+ Zinsergebnis	374	400
+ Ertragsteuerertrag	0	0
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-10.460	-6.453
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	5	19
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-510	-2.355
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-42	-95
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-547	-2.431
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	18.000	15.000
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-) Krediten	4.177	-4.177
Gezahlte Zinsen	-374	-400
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	21.803	10.423
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	10.796	1.539
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-322	-1.861
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	10.474	-322

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

1. Grundlagen des Konzerns

Die Gläserne Molkerei GmbH (nachfolgend auch "Gesellschaft" oder "Gläserne Molkerei-Gruppe" genannt) mit Produktionsstandort in Dechow ist Muttergesellschaft der Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe, und der Hofmolkerei Münchehofe GmbH, Münchehofe. Gegenstand der Gesellschaft ist der Einkauf und Verkauf von Milch und Milcherzeugnissen jeder Art, die Be- und Verarbeitung von Milch und Milcherzeugnissen, die Errichtung, der Ankauf und der Betrieb von Molkereien, der Ein- und Verkauf sonstiger Nahrungs- und Genussmittel sowie die Durchführung sonstiger Geschäfte, die dem vorgenannten Zweck dienen oder ihn fördern, soweit hierfür keine besondere Erlaubnis erforderlich ist.

Die Gläserne Molkerei GmbH ist mittelbar eine 100%ige Beteiligung der Emmi AG, Luzern, in der Schweiz.

Die für die Steuerung der Gesellschaft wichtigsten Leistungsindikatoren sind die Umsatzerlöse und das EBIT ^*.

Die Gesellschaft ist im Bereich Entwicklung von neuen Bio-Milchprodukten tätig. Sowohl am Standort der Gläserne Molkerei GmbH in Dechow als auch bei dem Tochterunternehmen Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH werden hochwertige Bioprodukte wie Milch, Joghurt, Butter und Käse hergestellt. Der Schwerpunkt der Gesellschaft in Dechow lag im Jahr 2022 insbesondere auf der Weiterentwicklung und Neueinführung von neuen Joghurtvarianten wie PUR Rahmjoghurt und neuen Buttermilchvarianten wie der "Sommer Edition Erdbeere-Minze" sowie auf der Optimierung der Lieferfähigkeit und der Produktionsabläufe. Währenddessen lag der Schwerpunkt der Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH in Münchehofe auf der Erweiterung der Produktionskapazitäten in der Fassbutterei, der Entwicklung und Optimierung der Käsesorten sowie Optimierung der Prozesse in der Käserei zur Erhöhung der Ausbeute. In der künftigen Ausrichtung der Strategie unserer Unternehmung sowohl in Dechow als auch bei dem Tochterunternehmen Gläserne Molkerei Münchehofe GmbH wird der Anteil an höherveredelten und idealerweise unter der Marke "Gläserne Molkerei" geführten Produkten, insbesondere Käse, Joghurt sowie Fassbutter, einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Profitabilität der Gesellschaft leisten.

^* EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern

2. Darstellung des Geschäftsverlaufes

Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Das Jahr 2022 stand ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine und der damit einhergehenden Inflation in einer für Deutschland außergewöhnlichen Höhe, insbesondere in den Bereichen Energie und den Lebenshaltungskosten inklusive der Lebensmittel.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2022 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 1,9 % höher als im Vorjahr. Kalenderbereinigt betrug das Wirtschaftswachstum 2,0 %. "Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine wie den extremen Energiepreiserhöhungen", sagte Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, bei der Pressekonferenz "Bruttoinlandsprodukt 2022" in Berlin. "Hinzu kamen verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise beispielsweise für Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten", so Brand weiter. Im Vergleich zum Jahr 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, war das BIP 2022 um 0,7 % höher.

Laut Branchen-Report 2023 des Bundes der ökologischen Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) blieb der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln im Jahr 2022 weiterhin auf sehr hohem Niveau, allerdings mit einer Delle im Vergleich zu den Vorjahren. Der deutsche Lebensmittelhandel setzte mit dem Verkauf von Lebensmitteln in Bio-Qualität rund 15,31 Milliarden Euro um. Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 3,5 % gegenüber dem Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren hingegen konnte der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln damit mehr als verdoppelt werden. Es fand jedoch eine starke Verschiebung der Absätze und Umsätze vom Biofachhandel hin zum Lebensmitteleinzelhandel (LEH) statt und dabei kam es auch insbesondere zu einem starken Wachstum der Bio-Mengen im Discount-Bereich und bei den Eigenmarken der Händler.

Bedingt durch die hohen Energiekosten konnten die Milcherzeuger erstmals seit langer Zeit Preissteigerungen durchsetzen, die den Auszahlungspreis der konventionellen Milch in ungeahnte Höhen ansteigen ließ. Als Ergebnis fühlte sich die Bezahlung für die konventionellen Bauern fair an. Die Bio-Rohmilch jedoch stieg in den Auszahlungspreisen nicht im gleichen Maße an. Der Abstand zwischen konventioneller Milch und Bio-Milch schrumpfte auf 2 ct pro Liter - bisher wurden ca. 10 ct Unterschied in den Auszahlungspreisen als normal angesehen.

Mitte des Jahres 2022 kam es zu starken Verwerfungen der Marktpreise im LEH, als ein großer Discounter den Milchpreis für Bio-Milch plötzlich und völlig unerwartet um 50 ct anhob. Die Absatzmengen auf Bio-Milchprodukten brachen schlagartig ein, die Konsumenten kauften stattdessen konventionelle Milch, um ihre Portemonnaies zu schonen.

Dieser Effekt hat sich auch in der Gläserne Molkerei GmbH weitgehend unmittelbar abgebildet.

Im Laufe des Jahres 2022 musste die Gesellschaft die Jahresprognose korrigieren. Der seit Ende Februar geführte Krieg Russlands gegen die Ukraine ("Russland-Ukraine-Krieg") und die daraus entstehenden enormen finanziellen Belastungen haben das Ergebnis der Gläserne Molkerei-Gruppe im Laufe des Jahres sehr stark beeinflusst. Trotz des starken Umsatzwachstums um 11,3 % von Mio. € 91,1 im Vorjahr auf Mio. € 101,4 konnte weder die kriegsbedingte, inflationäre Kostensteigerung für Rohstoffe, Verpackungsmaterialien, Energie, Logistik und Ersatzteile noch das damit verbundene, geänderte Konsumentenverhalten gegenüber den Bio-Produkten komplett kompensiert werden. Die Gläserne Molkerei-Gruppe hat das Jahr 2022 mit einem negativen EBIT von Mio. € - 12,0 abgeschlossen.

An den Standorten der Gesellschaft werden neben den etablierten Produktgruppen Bio-Milch und Bio-Butter die Produktgruppen Bio-Buttermilch, Bio-Joghurt und Bio-Käse im Laib produziert.

Trotz der stark verschlechterten Ertragslage der Gläserne Molkerei-Gruppe und der globalen Marktsituation in Anbetracht des Russland-Ukraine-Krieges und der Inflation konnte die Gläserne Molkerei-Gruppe ihre Marktstellung in den unterschiedlichen Produktbereichen und Vertriebsschienen behaupten und sogar, wie bei der Fassbutter, ausbauen. Da das zusätzliche Wachstum im Wesentlichen im Kanal der Discounter und des Lebensmitteleinzelhandels stattfand, waren Abgabepreiserhöhungen marktmachtbedingt enge Grenzen gesetzt. Dennoch konnten in wichtigen Produktsegmenten, wie Bio-Butter, Bio-Milch und Bio-Joghurt Preiserhöhungen durchgesetzt werden, die teils an die Milcherzeugerweitergegeben wurden, und teils zur Kompensierung der verschlechterten Ertragslage führten. Bewusst wurden einzelne nicht profitable Geschäfte eingestellt. Auch Marken-Produkte wie Buttermilch Himbeere am Standort Dechow und Käse Wiese 7 am Standort Münchehofe mit zu geringer Profitabilität wurden aktiv zum Ende des Jahres aus dem Markt genommen.

3. Wirtschaftsbericht

3.1 Ertragslage

Die Umsatzerlöse sind gegenüber dem Vorjahr um Mio. € 10,3 (+11,3 %) auf Mio. € 101,4 stark gestiegen.

Die Vorjahresprognose der Gläserne Molkerei-Gruppe, einen Umsatzzuwachs von +10 % zu erwirtschaften, wurde somit bei der Gläserne Molkerei GmbH übertroffen.

Die Bestandsveränderung hat sich um T€ 2.104 gegenüber dem Geschäftsjahr 2021 verringert. Die Bestandsminderung resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau von hohen Frostbutterbeständen.

Die Materialaufwandsquote ¹ ist bezogen auf die Gesamtleistung ² von 82,5 % auf 85,5 % gestiegen. Dabei ist der Materialaufwand von T€ 76.621 im Vorjahr auf T€ 86.371 deutlich gewachsen. Aufgrund der Wettbewerbssituation um den Rohstoff Milch und um das umkämpfte Verkaufsumfeld sowie der erheblichen inflationären Entwicklung war die Gesellschaft lediglich als Gruppe in der Lage, den Preisanstieg im Materialbereich mit den Verkaufspreisen auf dem Absatzmarkt zu kompensieren.

Der Personalaufwand hat sich von T€ 5.978 im Vorjahr um T€ 509 auf T€ 6.487 erhöht. Die Personalaufwandsquote ³ beträgt 6,4 %, unverändert zum Vorjahr. Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 118 Arbeitnehmer (Vorjahr: 119 Arbeitnehmer) beschäftigt. Entsprechend den Planungen aus dem Vorjahr lag der Fokus in 2022 auf der Nachfolgeplanung und der Anwerbung neuer Mitarbeiter. In diesem Zuge wurde die Belegschaft hauptsächlich im Bereich Produktion, Planung sowie im Vertrieb und Finanzen verstärkt.

Das EBIT beträgt im Geschäftsjahr 2022 T€-11.959 und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (T€ - 7.328) erheblich verschlechtert. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem um T€ 1.590 auf T€ 14.613 geminderten Rohertrag (Vorjahr: T€ 16.203) sowie aus der erheblichen Steigerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von T€ 16.606 im Vorjahr auf T€ 19.238 im Jahr 2022. Die Steigerung der Umsatzerlöse konnte in der Gruppe lediglich die um circa 8 Cent/kg gestiegenen Rohmilchkosten sowie die weiteren inflationär bedingten Steigerungen der anderen Materialkosten kompensieren. Die Steigerung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen konnte durch die Umsatzerlössteigerung nicht kompensiert werden. Somit wurde die EBIT-Vorjahresprognose bestätigt.

Die Verschlechterung des Konzernjahresergebnisses von T€ -7.743 auf T€ -12.350 ist maßgeblich auf die oben genannten Faktoren zurückzuführen (deutlich gestiegene Rohstoff- und Materialkosten sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen, welche nicht komplett durch die Umsatzsteigerung kompensiert werden konnten). Die Prognose eines Verlustes ist somit für das Geschäftsjahr 2022 eingetreten. Die Vorjahresprognose mit einem Jahresergebnis zwischen Mio. € -10 und Mio. € -12 zu beenden, wurde ebenfalls knapp bestätigt.

¹ Materialaufwandsquote = Materialaufwand/(Umsatz + Bestandsveränderung)
² Gesamtleistung = Umsatzerlöse +/- Bestandsveränderung

³ Personalaufwandsquote = Personalaufwand/(Umsatz + Bestandsveränderung)

3.2 Vermögenslage

Das Gesamtvermögen (Bilanzsumme) des Konzerns belief sich zum Bilanzstichtag auf Mio. € 41,5 (Vorjahr: Mio. € 35,9) und ist damit deutlich gestiegen.

Die Aktivseite wird dominiert durch das Anlagevermögen (31,2 % der Bilanzsumme; Vorjahr: 40,3 %), die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände (31,3 % der Bilanzsumme; Vorjahr: 46,6 %) sowie durch den Kassenbestand und das Guthaben bei Kreditinstituten (25,3 % der Bilanzsumme; Vorjahr: 0,0 %).

Den Investitionen im Anlagevermögen in Höhe von T€ 552 (Vorjahr: T€ 2.450) standen planmäßige Abschreibungen von T€ 2.078 (Vorjahr: T€ 2.059) gegenüber. Diese Investitionen betreffen vor allem den weiteren Ausbau der Butterspezialitätenanlage am Standort Münchehofe sowie den weiteren Ausbau der Software am Standort Dechow.

Das Anlagevermögen (T€ 12.946; Vorjahr: T€ 14.477) wird langfristig durch das Eigenkapital (T€ 22.389; Vorjahr: T€ 16.738) sowie durch den Sonderposten für Investitionszuschüsse und -zulagen (T€ 2.092; Vorjahr: T€ 2.643) finanziert.

Die Vorräte sind um T€ 356 gestiegen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden von T€ 10.848 auf T€ 11.368 zum Stichtag aufgebaut, während die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um T€ 4.200 gegenüber dem Vorjahr signifikant zurückgegangen sind.

Der Kassenbestand und das Guthaben bei Kreditinstituten erhöhten sich erheblich gegenüber dem Vorjahr von T€ 10 auf T€ 10.493.

Ursächlich für die Veränderung der beiden Positionen Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten ist die Veränderung im Rahmen des Cashpoolings. Bis Ende Dezember 2022 erfolgte die Finanzierung der Gläserne Molkerei GmbH durch das Cashpooling im Verbund der Emmi AG, Luzern/Schweiz. Ende Dezember 2022 wurde das Cashpooling der Emmi Finanz AG für die Gläserne Molkerei GmbH auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Liquidität der Gläserne Molkerei GmbH wird dennoch weiterhin durch die Emmi-Gruppe bereitgestellt. Das Monitoring der Liquidität erfolgt ab diesem Zeitpunkt über die Gläserne Molkerei GmbH.

Zum Bilanzstichtag ergibt sich eine Eigenkapitalquote ⁴ von 53,9 % (Vorjahr: 46,6 %). Die Verbesserung der Eigenkapitalquote resultiert aus einer Einlage in die Kapitalrücklage des Mutterunternehmens in Höhe von Mio. € 18, sodass sich dieser Posten von Mio. € 17 auf Mio. € 35 erhöht hat.

Die sonstigen Rückstellungen gingen von T€ 2.988 auf T€ 2.814 zurück. Der Rückgang der sonstigen Rückstellungen resultiert im Wesentlichen stichtagsbedingt aus niedrigeren Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen. Im Gegenzug stiegen die Rückstellungen für Verpflichtungen im Rahmen des Rohmilcherwerbs zum Stichtag an.

Die Verbindlichkeiten sind von T€ 13.511 im Vorjahr auf T€ 14.225 gestiegen. Das ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen auf T€ 5.876 gegenüber dem Vorjahr von T€ 4.882 zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind um T€ 268 auf T€ 8.127 gesunken. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen zum Bilanzstichtag nicht. Die Finanzierung erfolgte vollumfänglich über die Emmi-Gruppe.

⁴ Eigenkapitalquote = Eigenkapital/Gesamtkapital

3.3 Finanzlage

Der Konzern verfügt über liquide Mittel von T€ 10.493 (Vorjahr: T€ 10). Der Finanzmittelfonds in der Kapitalflussrechnung entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten" (T€ 10.493; Vorjahr: T€ 10) und den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen aus Cash-Pool-Zinsen (T€ 20; Vorjahr: T€ 332).

Aus der laufenden Geschäftstätigkeit wurde im Wesentlichen aufgrund des stark negativen Jahresfehlbetrages von T€ 12.350 ein negativer operativer Cashflow von T€-10.460 (Vorjahr negativ: T€ - 6.453) erzielt.

Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von T€ -547 (Vorjahr: T€ -2.431) hat sich gegenüber dem Vorjahr um T€ 1.884 gemindert. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit resultierte hauptsächlich aus den Erweiterungsarbeiten der Butterkapazitäten am Standort Münchehofe.

Die Erhöhung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit von T€ 10.423 auf T€ 21.803 resultiert im Wesentlichen aus den Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen.

Aufgrund der vorgenannten Entwicklungen hat sich der Finanzmittelfonds von T€ -322 auf T€ 10.474 erhöht. Die Erhöhung ist nach erfolgter Einlage in die Kapitalrücklage auf die Aussetzung des Cashpools für die Gläserne Molkerei GmbH aus dem Cashpooling der Emmi-Gruppe und der daraus resultierenden Überweisung der Cashpool-Bestände zurückzuführen. Die Zahlungsfähigkeit des Konzerns war während des Geschäftsjahrs jederzeit gegeben. Grund hierfür war unter anderem bis Ende Dezember 2022 die Möglichkeit, im Rahmen des konzernweiten Cashpoolings auf liquide Mittel zurückgreifen zu können. Ende Dezember 2022 wurde das Cashpooling für die Gläserne Molkerei GmbH für unbestimmte Zeit ausgesetzt. Die Liquidität der Gläserne Molkerei GmbH wird jedoch durch die Emmi-Gruppe nach wie vor vollumfänglich bereitgestellt. Das Monitoring der Liquidität erfolgt allerdings ab diesem Zeitpunkt über die Gläserne Molkerei GmbH. Nach Aussetzung des Cashpool-Guthabens stehen der Gesellschaft zum Bilanzstichtag 10,3 Mio. EUR zur Verfügung. Somit ist die Zahlungsfähigkeit des Konzerns auf Basis der Planungsrechnung und unter Berücksichtigung der im Mai 2023 erfolgten weiteren Zuzahlung in die Kapitalrücklage (vgl. unter 4. Chancen- und Risikobericht) für den Prognosezeitraum gegeben.

Als Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage lässt sich festhalten, dass das Jahr 2022 eine extreme Herausforderung für das Gesamtunternehmen darstellte. Die Gesellschaft konnte ihre Marktstellung halten, jedoch hat sich ihre Ertragssituation weiterhin deutlich verschlechtert.

Für 2023 geht die Geschäftsführung von einer Verbesserung ihrer Ertragssituation aus. Die EBIT- sowie Jahresergebnis-Erwartung ist weiterhin deutlich negativ, aber mit einer sichtbaren Verbesserung zum Vorjahr.

4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Wesentliche nichtfinanzielle Leistungsindikatoren, die jedoch nicht steuerungsrelevant sind, sind die Anzahl der Milchlieferanten und der Kunden. Die Konzerngesellschaften verkaufen ihre Produkte an den Lebensmitteleinzelhandel und Handelsketten und stehen im Wettbewerb mit anderen Anbietern. Dabei ist im Jahr 2022 ein leichter Rückgang der Kunden zu verzeichnen. Die Zahl der Milchlieferanten verglichen zu 2021 ist unverändert. Für 2023 wird der Fokus bei der Kunden- und Milchlieferantenauswahl auf die Profitabilität gesetzt.

Im Geschäftsjahr 2022 waren bei der Gläsernen Molkerei-Gruppe durchschnittlich 118 Mitarbeitende beschäftigt. Somit minderte sich die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeitenden gegenüber dem Vorjahr in Höhe von 119 um durchschnittlich einen Mitarbeitenden.

Daneben wurden durchschnittlich zwei (Vorjahr: fünf) Auszubildende in der Gläserne Molkerei GmbH beschäftigt.

Entsprechend den Planungen aus dem Vorjahr lag der Fokus in 2022 auf der Nachfolgeplanung und der Anwerbung neuer Mitarbeiter. In diesem Zuge wurde die Belegschaft hauptsächlich im Bereich Produktion, Planung sowie im Vertrieb und Finanzen verstärkt.

5. Prognosebericht

Für das Geschäftsjahr 2023 plant die Gläserne Molkerei-Gruppe mit einem Umsatz in Höhe von Mio. € 106,7 und mit einem EBIT von Mio. €-10,4. Im Bereich Personal geht die Gesellschaft zum heutigen Zeitpunkt von den unveränderten Zahlen im Vergleich zum Jahr 2022 aus.

Für das Geschäftsjahr 2023 plant die Gesellschaft, sich insbesondere im Bereich Joghurt auf die profitablen Geschäfte zu konzentrieren und mit der Marke weiter zu wachsen. Hier ist ein wesentlicher Hebel im ersten Halbjahr der vorbereitete Relaunch der Produktgruppe Joghurt Pur verbunden mit einer Rezepturoptimierung (weniger Zucker, weniger Fett) sowie die Einführung von zwei neuen Sorten im Big Pot (380g-Becher). Dieser Relaunch wird zum Abtausch unprofitabler Joghurtsorten mit sehr geringen Mengen genutzt (z.B. Rahm-Joghurt, Protein-Fruchtjoghurt). Darüber hinaus hat die Gesellschaft unprofitable Private Label Kontrakte im Bereich Joghurt zur Mitte des Jahres terminiert.

Im Bereich Käse fokussiert sich die Gesellschaft ebenso auf die Profitabilität, dafür wird sie im Frühjahr einen Relaunch durchführen, mit weniger Sorten (zunächst drei Sorten statt sieben) und unter einer neuen Marke "Kesselmeister". Erste Signale aus dem Handel sind positiv. Das positive Momentum aus dem Ökotestsieg der Gläsernen Molkerei Fassbutter im Dezember 2022 wird die Gesellschaft für die Ausweitung der Distribution der Produkte nutzen. Geprüft wird auch eine Neueinführung von Süßrahmbutter als Fassbutter.

Des Weiteren ist ein Schwerpunkt, die Lieferzuverlässigkeit am Standort Dechow gegenüber dem Jahr 2022 deutlich zu erhöhen, um die Kundenwahrnehmung und -bindung zu verbessern.

Die Muttergesellschaft arbeitet zusammen mit der Emmi-Gruppe an einer strategischen Neuausrichtung, die zu nachhaltig verbesserten Jahresergebnissen für die gesamte Gruppe führen soll.

Der Bericht enthält neben den Vergangenheitszahlen auch zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen können von der tatsächlich eintretenden Entwicklung abweichen.

6. Chancen- und Risikobericht

Die Produktionsstandorte Dechow und Münchehofe befinden sich mitten im Milcheinzugsgebiet und in direkter Nähe zu den Märkten in Norddeutschland (unter anderem Großraum Hamburg, Lübeck, Kiel, Schwerin) und der europäischen Bio-Hauptstadt Berlin. Die Gesellschaft verfügt über moderne und umfassende Produktionskapazitäten für Bio-Milch, Bio-Joghurt und weitere Bio-Milcherzeugnisse. Zusammen mit der Weiterentwicklung des Produktangebotes bietet dies die Grundlage für zukünftiges Wachstum und wesentliche Chancen für die künftige Entwicklung. Hieraus können sich deutliche Verbesserungen der Umsatzerlöse und des EBIT ergeben.

Die endgültige Inflation von 7,8 % im Geschäftsjahr 2022 sowie eine erwartete Inflation von 5,1 % (Stand März 2023) in Kombination mit einer um 0,2 % (ebenfalls Stand März 2023) wachsenden Wirtschaft für das Jahr 2023 deuten auf eine weiterhin vorhandene, aber rückläufige Rezession für alle Branchen hin. Dieser wird sich auch die Gläserne Molkerei-Gruppe weiterhin nicht entziehen können. Hohe Beschaffungspreise einerseits und die sinkende Kaufkraft der Endverbraucher andererseits stellen die größten Herausforderungen dar, da ein geändertes Konsumentenverhalten insbesondere in der Bio-Branche deutlich zu spüren ist. Diese Faktoren werden im Geschäftsjahr 2023 einen deutlich negativen Einfluss auf die Ertragslage der Gesellschaften der Gläserne Molkerei- Gruppe haben können. Die Eintrittswahrscheinlichkeit sehen wir als hoch an, so dass die allgemeine konjunkturelle Entwicklung eine hohe Bedeutung für die Gruppe insgesamt hat.

Die Gesellschaft befindet sich im nationalen und internationalen Wettbewerb. Durch die Bio-Rohmilchverarbeitung zu Bio-Milcherzeugnissen beteiligt sich die Gesellschaft weiter an der steigenden Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln. Die Gesellschaft geht davon aus, dass die Wettbewerbsintensität mit den zu erwartenden weiterhin hohen Bio-Milchmengen sowie durch den Markteintritt neuer Wettbewerber, insbesondere im Bio-Trinkmilchbereich, weiter groß sein wird. Dies kann zu einer deutlichen Verschlechterung der Umsatzerlöse und des EBITs führen. Die Geschäftsführung geht hier aufgrund der vorteilhaften Lage des Standortes Dechow sowie aufgrund der geschlossenen Lieferantenverträge und der vertrauensvollen Lieferantenbeziehungen von einem mittleren Risiko und von einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Auf der Rohstoffseite ist nach wie vor ein hohes Angebot zu verzeichnen. Die Verfügbarkeit von Bio-Rohmilch stellt grundsätzlich ein Risiko für die finanzielle Lage der Gesellschaft sowie für die finanziellen Leistungsindikatoren dar. Die Bio-Milchanlieferung in Deutschland ist zwar weiter gestiegen, die Gesamtnachfrage wird jedoch zusätzlich über erhebliche Importe insbesondere aus Österreich und Dänemark mit abgedeckt werden. Die Gesellschafterin hat für die kommenden Jahre durch langfristige Lieferverträge die Milchmengen für die geplanten Produktabsätze gesichert. Daher geht die Geschäftsführung von einem geringen Risiko und einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Das Vertriebsrisiko wird begrenzt durch den Einsatz der Controlling-Instrumente Planung und Kontrolle. Durch den zeitnahen Abgleich der aufgrund der Vertriebsplanung verabschiedeten Soll-Größen mit den tatsächlich realisierten Ergebnissen wird sichergestellt, dass die Geschäftsführung auf negative Abweichungen gegebenenfalls umgehend mit geeigneten Maßnahmen reagieren kann. Daher geht die Geschäftsführung der Gläserne Molkerei von einem geringen Risiko aus. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird ebenfalls als gering angesehen.

Das innerbetriebliche Kommunikationssystem trägt dazu bei, die operativen Risiken zu identifizieren und zu begrenzen. Die Geschäftsführung bewertet das Risiko hinsichtlich der Betriebsrisiken als gering. Die Gläserne Molkerei arbeitet mit entsprechenden Dienstleistern zusammen und geht von einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit aus.

Aufgrund der Auswirkung von notwendigen Vergleichen und Rechtsstreitigkeiten auf finanzielle Steuerungsgrößen stellt das Risiko von Rechtsstreitigkeiten ein mittleres Risiko für die Gesellschaft dar. Das Risiko wird durch die rechtzeitige Einbindung und die Zusammenarbeit mit externen Rechtsanwaltskanzleien vermindert. Die Geschäftsleitung beurteilt die Eintrittswahrscheinlichkeit des Rechtsrisikos als gering.

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Leistungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Guthaben bei Kreditinstituten und Forderungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin. Auch im kommenden Jahr soll die Bestrebung unternommen werden, die Forderungen laufend zu überwachen. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Daher geht die Geschäftsführung von einem mittleren Risiko im Zusammenhang mit Finanzinstrumenten aus. Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird ebenfalls als mittel angesehen.

Das Risikomanagement wird durch die Geschäftsführung und den Finanzbereich nachhaltig durchgeführt und mittels Risikofrühindikatoren laufend gesteuert. Die Gesellschaft überwacht vorhandene Risiken durch das interne Berichtswesen. Es werden Monatsabschlüsse erstellt und analysiert, sodass die Geschäftsführung davon überzeugt ist, dass Risiken, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben, erkannt werden. Zudem erfolgt regelmäßig eine Berichterstattung innerhalb der Emmi-Gruppe.

Da die Gesellschaft im Mai 2023 eine Zuzahlung in die Kapitalrücklage in Höhe von Mio. € 2 erhalten hat, sind keine Liquiditätsrisiken bis Ende Mai 2024 für die Gläserne Molkerei-Gruppe erkennbar.

Bestandsgefährdende Risiken sind derzeit keine erkennbar.

Dechow, 31. Mai 2023

Gläserne Molkerei GmbH

Geschäftsführung

Carola Appel

Ricarda Demarmels

Robin Barraclough

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Gläserne Molkerei GmbH, Dechow

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Gläserne Molkerei GmbH, Dechow, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Gläserne Molkerei GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

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vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 31. Mai 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thomas Marquordt, Wirtschaftsprüfer

Oliver Knospe, Wirtschaftsprüfer