Hansa Meyer Global Holding GmbH

Bremen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	EUR	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	81.461,00		146.891,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	11.866,00	93.327,00	18.985,00
II. Sachanlagen
1. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		322.790,00	363.741,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.023,87		10.023,87
2. Beteiligungen	557.328,27		12.757,00
3. sonstige Ausleihungen	3.579,05	570.931,19	3.579,05
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	466.438,57		156.001,20
2. fertige Erzeugnisse und Waren	11.600,00	478.038,57	11.600,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	14.687.342,99		13.411.053,97
2. sonstige Vermögensgegenstände	3.142.192,23	17.829.535,22	2.465.826,87
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		5.104.184,48	4.766.266,40
C. Rechnungsabgrenzungsposten		177.117,33	94.784,52
D. Aktive latente Steuern		400.683,11	564.194,72
Summe AKTIVA		24.976.606,90	22.025.704,60
PASSIVA
	EUR	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital
I. Ausgegebenes Kapital
1. Gezeichnestes Kapital		255.645,94	255.645,94
2. Nennbetrag eugener Anteile		-167.767,12	-172.561,00
		87.878,82	83.084,94
II. Gewinnrücklagen
Andere Gewinnrücklagen		241.637,93	221.431,81
III. Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung		-320.926,69	-651.018,74
IV. Anteile nicht beherrschende Gesellschafter		3.311.511,90	3.343.199,19
V. Konzernbilanzverlust		-295.406,39	-917.912,83
Summe Eigenkapital		3.024.695,57	2.078.784,37
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.545.549,90		1.499.332,98
2. Steuerrückstellungen	391.584,45		293.003,81
3. sonstige Rückstellungen	2.548.909,55	4.486.043,90	2.176.686,78
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.909.064,80		5.482.405,73
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	122.730,15		296.831,04
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.755.641,80		5.981.926,23
4. sonstige Verbindlichkeiten	2.678.430,68	17.465.867,43	4.216.733,66
- davon aus Steuern (GJ 530.599,84 / VJ 370.194,42)
Summe PASSIVA		24.976.606,90	22.025.704,60

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

	EUR	01.01.2022 - 31.12.2022	01.01.2021 - 31.12.2021
1. Umsatzerlöse		101.874.004,38	84.280.498,14
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-8.137,53	-539.415,68
3. sonstige betriebliche Erträge		2.537.974,23	2.190.840,14
- davon Erträge aus der Währungsumrechnung: EUR 766.189,89 (Vorjahr: EUR 839.447,64)
4. Material Aufwendungen für bezogene Leistungen		85.647.598,81	68.617.903,97
5. Rohergebnis		18.756.242,27	17.314.018,63
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	9.247.509,85		8.222.065,42
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.416.715,95	10.664.225,80	1.429.389,93
- davon für Altersversorgung: EUR 193.554,98 (Vorjahr EUR 308.799,41)
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		155.402,18	133.518,22
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		7.024.302,96	6.352.598,42
- davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: EUR 1.163.820,77 (Vorjahr: EUR 658.069,19)
9. Betriebsergebnis		912.311,33	1.176.446,64
10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen		135.094,23	0,00
11. Erträge aus Beteiligungen		184,53	885,85
12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
a) sonstige Zinserträge		160.283,11	236.364,03
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		405.596,55	511.473,44
14. Finanzergebnis		-110.034,68	-274.223,56
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		591.718,26	1.090.137,34
- davon latente Steuern: EUR 167.648,79 (Vorjahr: EUR 62.665,36)
16. Ergebnis nach Steuern		210.558,39	-187.914,26
17. sonstige Steuern		22.432,97	12.551,47
18. Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag		188.125,42	-200.465,73
19. Gewinnvortrag aus dem Vorjahr		750.708,09	532.770,10
20. Auf nicht beherrschende Gesellschafter entfallende Gewinnanteile		-1.234.239,90	-1.072.407,28
21. Einstellung in Gewinnrücklagen / Sonstige Veränderung aus Entkonsolidierung		0,00	-177.809,92
22. Konzernbilanzverlust		-295.406,39	-917.912,83

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss

Die Hansa Meyer Global Holding GmbH ist eine Gesellschaft mit Sitz in Bremen. Die Adresse lautet: Anne-Conway-Straße 6, 28359 Bremen. Die Gesellschaft ist unter der Nr. HRB 12110 beim Amtsgericht Bremen eingetragen.

Die Hansa Meyer Global Holding GmbH wurde am 1. Juli 1988 gegründet.

Die Gesellschaft sowie der Großteil ihrer Tochterunternehmen sind im Bereich des internationalen Speditionswesens tätig. Intention der Hansa Meyer Global Holding GmbH ist es, sich als internationaler Anbieter auf dem Gebiet des Speditions- und Transportwesens zu positionieren.

Das Geschäftsjahr der Hansa Meyer Global Holding GmbH entspricht dem Kalenderjahr.

Der Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2022 der Hansa Meyer Global Holding GmbH, Bremen, wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) erstellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Der Konzernabschluss wurde nach den handelsrechtlichen Vorschriften der §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Die Muttergesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer kleinen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 HGB auf.

Konsolidierung

In den Konzernabschluss sind neben der Hansa Meyer Global Holding GmbH die nachfolgend benannten Tochterunternehmen einbezogen. Hierbei handelt es sich um Unternehmen, deren Finanz- und Geschäftspolitik die Hansa Meyer Global Holding GmbH direkt oder indirekt beherrschen kann.

Die Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen. Zum 31. Dezember 2022 umfasst der Konsolidierungskreis die folgenden voll konsolidierten Unternehmen:

	Höhe am Kapital Anteilsbesitz	Eigenkapital TEUR	Ergebnis TEUR
Im Rahmen der Vollkonsolidierung einbezogene Unternehmen
Hansa Meyer Global Transport GmbH & Co. KG, Bremen	100,00	461	79
Hansa Meyer Transport GmbH, Bremen	100,00	15	-1
Global Star Lines (HK), Hongkong, China	60,00	-67	49
GLI Global Logistik Int. Speditions GmbH, Düsseldorf	52,00	2.137	886
Global Maritime Holding GmbH, Bremen	100,00	480	-2
Hansa Meyer Global Transport de Mexico SA de SV, Mexico City, Mexico	51,00	4.058	985
Global Bremer Holding Corp., Dover, USA	100,00	198	84
Hansa Meyer Global Transport DO Brail Transportes, Curitiba, Brasilien	80,00	305	-31
ProLog Innovation GmbH, Bremen	51,00	26	-6
PT Hansa Meyer Global Indonesia, Jakarta, Indonesien	60,00	-965	-295
Hansa Meyer Global Egypt LLC., Kairo, Ägypten	100,00	-239	-33
H. M. Global EST, Al Khobar, Saudi Arabien	100,00	-167	-217
Hansa Meyer Global Vietnam Co. Ltd., Ho Chi Minh City, Vietnam	100,00	-392	-156
BlueWave Shipping (HK) Ltd., Hongkong, China	60,00	427	316
World Logistik GmbH, Düsseldorf	52,00	20	0	^*)
Global Cargo GmbH, Düsseldorf	52,00	25	0	^*)
Hansa Shipping GmbH, Düsseldorf	52,00	25	0	^*)
PNS Project GmbH, Düsseldorf	26,50	555	256
Hansa Meyer Global Transport Co. Ltd., Shanghai, China	60,00	1.078	53
Ultimate International Ltd., Hongkong, China	60,00	599	-6
Hansa Meyer Myanmar Ltd., Yangon, Myanmar	100,00	-40	-9
Hansa Meyer Global Transport Azerbaidjan, Baku, Azerbaidschan	55,00	-23	-25
Hansa Meyer Global Africa GmbH, Bremen	100,00	19	-3
Hansa Meyer Global Transport Co. Ltd., Bangkok, Thailand	73,99	-80	111
Hansa Meyer Global Africa Ltd., Abuja, Nigeria	51,00	-75	-68
Hansa Meyer RoliProjects LLC, Houston, Texas	50,00	193	174
Hansa Meyer Global Projects Co. Ltd., Bangkok, Thailand	49,00	-297	-0

^*) hier besteht ein Ergebnisabführungsvertrag

Ab dem Geschäftsjahr 2022 wird die nachfolgende Beteiligung nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss mit einbezogen:

	Höhe am Kapital Anteilsbesitz	Eigenkapital TEUR	Ergebnis TEUR
HMGS Chile Soluciones de Transport Ltda., Santiago de Chile, Chile	20,00	2.779	675

Die nachfolgenden verbundenen Unternehmen wurden in Anwendung des § 296 Abs. 2 HGB infolge ihrer untergeordneten Bedeutung auf die Vermögens- und Ertragslage nicht einbezogen und werden daher zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigsten/niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

	Höhe am Kapital Anteilsbesitz	Eigenkapital ^* TEUR	Ergebnis ^* TEUR
Nicht einbezogene verbundene Unternehmen
Hansa Shipping Line Ltd., London, Großbritannien	100,00	1	0
Global Star Lines Ltd., Valetta, Malta	52,00	9	0

^*) 31.12.2022 nach lokalem Recht, umgerechnet zum Stichtagskurs

Wesentliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

a) Konsolidierungsmethoden

• Vollkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung wurde für Anteilserwerbe vor dem 1. Januar 2010 nach der Buchwertmethode durchgeführt. Für Anteilserwerbe nach dem 1. Januar 2010 wurde die Neubewertungsmethode angewandt. Dabei wurden sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten und Sonderposten der Tochtergesellschaften mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt. Das sich danach ergebende Eigenkapital des jeweiligen Tochterunternehmens wurde mit dem Wertansatz der Anteile des einbezogenen Tochterunternehmens verrechnet.

Ein nach der Verrechnung verbleibender Unterschiedsbetrag wurde, wenn er auf der Aktivseite entstand, als Geschäfts- oder Firmenwert, oder wenn er auf der Passivseite entstand, unter dem Posten "Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung" nach dem Eigenkapital in der Konzernbilanz ausgewiesen.

Umsatzerlöse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften sind eliminiert bzw. aufgerechnet worden.

Eine Zwischengewinneliminierung konnte unterbleiben, da diese für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nur von untergeordneter Bedeutung ist (§ 304 Abs. 2 HGB).

• Equity-Methode

Ab dem Geschäftsjahr wurde die Beteiligung an der HMGS Chile Soluciones de Transport Ltda., Santiago de Chile, Chile, mit im Konzernabschluss berücksichtigt. Die Konsolidierung erfolgt mit der Equity-Methode gem. §§ 311 und 312 HGB.

Zum 1. Januar 2022 erfolgte die Erstbewertung zum Buchwert in Höhe von TEUR 478. Dieser Wert wurde zum 31. Dezember 2022 fortgeschrieben.

b) Allgemeine Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Im Konzernabschluss sind sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten, Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Die Posten der Aktivseite sind nicht mit Posten der Passivseite, Aufwendungen nicht mit Erträgen verrechnet worden, soweit dies nach den Vorschriften des § 246 HGB nicht ausdrücklich gefordert wird.

Es ist vorsichtig bewertet worden, namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind, berücksichtigt worden, selbst wenn diese erst zwischen Abschlussstichtag und der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind. Gewinne sind, soweit dies gesetzlich nicht ausdrücklich gefordert wird, nur berücksichtigt worden, wenn sie bis zum Abschlussstichtag realisiert wurden. Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahres sind unabhängig vom Zeitpunkt der Zahlung berücksichtigt worden.

Das Anlage- und Umlaufvermögen, das Eigenkapital, die Schulden sowie die Rechnungsabgrenzungsposten wurden in der Bilanz gesondert ausgewiesen und hinreichend aufgegliedert.

Das Anlagevermögen weist nur Gegenstände aus, die bestimmt sind, dem Geschäftsbetrieb dauernd zu dienen. Aufwendungen für die Gründung des Unternehmens und für die Beschaffung des Eigenkapitals, sowie für immaterielle Vermögensgegenstände, die nicht entgeltlich erworben wurden, wurden nicht bilanziert.

Das Anlagevermögen wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Die Gegenstände des Sachanlagevermögens wurden linear abgeschrieben. Wirtschaftsgüter des Sachanlagevermögens, deren Anschaffungskosten weniger als EUR 800,00 betragen, werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben, wobei im Zugangsjahr auch der Abgang unterstellt wird. Bei den technischen Anlagen und Maschinen wird die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer auf 5-7, bei der Betriebs- und Geschäftsausstattung auf 3-13 Jahre angenommen.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Soweit die Gründe für in früheren Geschäftsjahren vorgenommene außerplanmäßige Abschreibungen nicht mehr bestehen, wird eine Wertaufholung vorgenommen, soweit es sich nicht um einen entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwert handelt.

Vermögensgegenstände, die ausschließlich der Erfüllung von Verpflichtungen aus Pensionszusagen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind, sind zum beizulegenden Zeitwert bewertet und werden mit der jeweils zugrunde liegenden Verpflichtung verrechnet. Zu Einzelheiten wird auf die Ausführungen unter den Angaben zur Bilanz verwiesen.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bei Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren. Das Niederstwertprinzip wird beachtet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag beziehungsweise zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten angesetzt. Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung von 1 % (Vorjahr: 1 %) auf Forderungen Rechnung getragen.

Die flüssigen Mittel wurden in allen Fällen mit dem Nennwert oder niedrigen Tageswert angesetzt.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben vor dem Abschlussstichtag, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.

Bestehen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen Differenzen, die sich in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen, so ist eine sich daraus insgesamt ergebende Steuerentlastung als aktive latente Steuer in der Konzernbilanz angesetzt worden.

Zur Bewertung der Pensionsverpflichtungen wird auf die Ausführungen unter den Angaben zur Konzernbilanz verwiesen.

Die Steuerrückstellungen beinhalten die tatsächliche Verpflichtungen.

Die sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages unter Berücksichtigung zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen gebildet. Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Bei Rückstellungen mit Restlaufzeiten von über einem Jahr erfolgt eine Abzinsung mit dem fristkongruenten von der Deutschen Bundesbank vorgegebenen durchschnittlichen Marktzins.

Sämtliche Rückstellungen mit einer ursprünglichen Laufzeit oder Restlaufzeit von genau einem Jahr oder weniger werden nicht abgezinst. Bei der Ermittlung der im Zusammenhang mit der Rückstellungsbewertung entstehenden Aufwendungen und Erträge wird davon ausgegangen, dass die Änderung des Abzinsungssatzes zum Beginn der Periode eingetreten ist. Für Veränderungen des Verpflichtungsumfangs wird die Annahme getroffen, dass diese zum Periodenende eingetreten sind. Erfolge aus der Änderung des Abzinsungssatzes oder der Restlaufzeit sind im Aufzinsungsergebnis enthalten und werden demzufolge einheitlich in dem GuV-Posten "Zinsaufwendungen" ausgewiesen.

Die übrigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten werden zum Nennwert bzw. Erfüllungsbetrag bewertet.

Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung werden im Rahmen der Zugangsbewertung mit dem Kurs am Tage des Geschäftsvorfalls bewertet. Verluste aus Kursänderungen bis zum Abschlussstichtag werden stets, Gewinne aus Kursänderungen nur bei Restlaufzeiten von einem Jahr oder weniger berücksichtigt.

Erläuterungen zu einzelnen Posten der Bilanz

c) Anlagevermögen

Das Konzernanlagevermögen entwickelt sich wie folgt:

Anschaffungs- und Herstellungskosten

	01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2022 EUR
Anlagegüter
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	258.010,21	7,99	47.475,18	210.543,02
2. Geschäfts- und Firmenwert	71.191,42	0	0	71.191,42
Zwischensumme	329.201,63	7,99	47.475,18	281.734,44
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.179.773,62	98.709,37	16.726,00	1.261.756,99
Zwischensumme	1.179.773,62	98.709,37	16.726,00	1.261.756,99
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.023,87	0	0	10.023,87
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	12.757,00	544.571,27	0	557.328,27
3. sonstige Ausleihungen	3.579,05	0	0	3.579,05
Zwischensumme	26.359,92	544.571,27	0	570.931,19
Endsumme	1.535.335,17	643.288,63	64.201,18	2.114.422,62

Abschreibungen

	01.01.2022 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	31.12.2022 EUR
Anlagegüter
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	111.119,21	17.962,81	0	129.082,02
2. Geschäfts- und Firmenwert	52.206,42	7.119,00	0	59.325,42
Zwischensumme	163.325,63	25.081,81	0	188.407,44
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	816.032,62	130.320,37	7.386,00	938.966,99
Zwischensumme	816.032,62	130.320,37	7.386,00	938.966,99
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	0	0
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0	0	0	0
3. sonstige Ausleihungen	0	0	0	0
Zwischensumme	0	0	0	0
Endsumme	979.358,25	155.402,18	7.386,00	1.127.374,43

Buchwerte

	31.12.2022 EUR	31.12.2021 EUR
Anlagegüter
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	81.461,00	146.891,00
2. Geschäfts- und Firmenwert	11.866,00	18.985,00
Zwischensumme	93.327,00	165.876,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	322.790,00	363.741,00
Zwischensumme	322.790,00	363.741,00
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	10.023,87	10.023,87
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	557.328,27	12.757,00
3. sonstige Ausleihungen	3.579,05	3.579,05
Zwischensumme	570.931,19	26.359,92
Endsumme	987.048,19	555.976,92

Im Geschäftsjahr 2014 wurden von der Hansa Meyer Global Holding GmbH (Mutterunternehmen) zusätzliche 10% der Anteile von der Hansa Meyer Global DO Brasil Transportes Internacionais Ltda., Curutiba, Brasilien, erworben. Zum 31. Dezember 2014 ist diese Gesellschaft somit mit 80% Konzernzugehörig. Zuvor lag die Konzernzugehörigkeit bei 70%.

Der über dem Nominalwert liegende Kaufpreis für diese Anteile wird als Geschäfts- und Firmenwert ausgewiesen und über 10 Jahre abgeschrieben.

Der Wert ermittelt sich wie folgt:

	EUR
Anschaffungskosten für die zusätzlichen Anteile (10%)	142.405,50
Nennbetrag der übernommenen Anteile	-27.675,36
Gewinnvortrag zum Übertragungszeitpunkt	-43.538,72
Positiver Unterschiedsbetrag / Geschäfts- und Firmenwert	71.191,42
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2014	-2.373,42
Restwert zum 31. Dezember 2014	68.818,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2015	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2015	61.699,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2016	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2016	54.580,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2017	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2017	47.461,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2018	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2018	40.342,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2019	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2019	33.223,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2020	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2020	26.104,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2021	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2021	18.985,00
Abschreibung für das Geschäftsjahr 2022	-7.119,00
Restwert zum 31. Dezember 2022	11.866,00

Das Finanzanlagevermögen beinhaltet unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen, den Beteiligungen sowie den sonstigen Ausleihungen folgende Werte:

	2022 EUR	2021 EUR
Anteile an verbundenen Unternehmen
Global Star Lines Ltd., Malta	9.425,93	9.425,93
Hansa Shipping Line Ltd., Großbritannien	597,94	597,94
	10.023,87	10.023,87
Beteiligungen
HMGS Chile Soluciones de Transporte Ltda., Santiago de Chile, Chile
Buchwert der Beteiligung	478.029,28	12.757,00
Fortschreibung für das Jahr 2022	79.298,99
	557.328,27	12.757,00
sonstige Ausleihungen
TCU Transcontainer Universal GmbH & Co. KG, Bremen	3.579,05	3.579,05
	3.579,05	3.579,05

d) Vorräte

Da wesentliche Lieferungen über den Stichtag hinweg unterwegs waren, werden diese, vor dem Hintergrund einer einheitlichen Leistung an die Kunden, als Vorräte erfasst und deren Veränderungen entsprechend unter den Bestandsveränderungen ausgewiesen.

Der Saldo der unfertigen Erzeugnisse und der unfertigen Leistungen setzt sich wie folgt zusammen:

	2022 EUR	2021 EUR
unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	2.080.656,57	2.061.299,91
erhaltene Anzahlungen aus Vorräte	-1.614.218,00	-1.905.298,71
	466.438,57	156.001,20

e) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Sämtliche Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen aus Lieferungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 EUR	2021 EUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	14.893.559,66	14.466.389,20
Einzelwertberichtigungen	-114.099,90	-968.246,53
Pauschalwertberichtigungen	-92.116,77	-87.088,70
	14.687.342,99	13.411.053,97

Die zum 31. Dezember 2022 ausgewiesenen Einzelwertberichtigungen betreffen Forderungen folgender Konzernunternehmen:

Hansa Meyer Global Vietnam Co. Ltd.	75.265,42
GLI Global Logistik Int. Speditions GmbH	29.034,48
Global Cargo GmbH	9.800,00
	114.099,90

f) liquide Mittel

Unter den liquiden Mitteln werden Guthabenbestände bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 4.853 (Vorjahr: TEUR 4.613) ausgewiesen, die Kassenbestände betragen TEUR 251 (Vorjahr: TEUR 153).

g) aktive latente Steuern

Die aktiven latenten Steuern in Höhe von TEUR 401 (Vorjahr: TEUR 564) ergeben sich aus Differenzen zwischen den handels- und steuerrechtlichen Wertansätzen in Höhe von insgesamt TEUR 1.489 (Vorjahr: TEUR 1.810).

Die Differenzen betreffen in Höhe von TEUR 1.591 (Vorjahr: TEUR 1.667) Pensionsverpflichtungen, in Höhe von TEUR 13 (Vorjahr: TEUR 143) die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und immateriellen Vermögensgegenstände der Hansa Meyer Global Transport, S.A. de C.V., Mexico, sowie aus bisher nicht bilanzierten Forderungen der Hansa Meyer Global Transport, S.A. de C.V., Mexico in Höhe von TEUR 115 (Vorjahr: TEUR 0).

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgte mit Steuersätzen von 15,50% - 30,00%.

h) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt TEUR 256 (Vorjahr: TEUR 256). Das Kapital ist zum Abschlussstichtag vollständig eingezahlt.

Die Gesellschaft hält eigene Anteile im Nennwert von TEUR 168 (Vorjahr: TEUR 173).

Hinsichtlich der Entwicklung des Eigenkapitals wird auf den Eigenkapitalspiegel verwiesen.

	2022 TEUR	2021 TEUR
Gezeichnetes Kapital	256	256
Rücklage und Verwendung eigener Anteile	74	49
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	-321	-651
Nicht beherrschende Anteile	3.311	3.343
Konzernbilanzverlust/-gewinn	-295	-918
	3.025	2.079

Der Konzernbilanzgewinn entwickelt sich wie folgt:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Gewinnvortrag	-918	533
Erstmalige Konsolidierungen gem. Equity-Methode	465	0
Sonstige Anpassungen	1.204	0
Einstellung in die Rücklage für eigene Anteile	0	-749
Einstellung in sonstige Rücklagen	0	571
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag	188	-201
Gewinnanteile nicht beherrschender Gesellschafter	-1.234	-1.072
Konzernbilanzverlust	-295	-918

Die Anteile nicht beherrschender Gesellschafter setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	834	825
Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-193	-414
Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	2.670	2.932
	3.311	3.343

i) Rückstellungen

Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Pensionsverpflichtungen	1.545	1.499
Steuern	392	293
Speditionskosten	1.310	903
Personalrückstellungen	683	703
übrige sonstige Rückstellungen	556	571
	4.486	3.969

Als versicherungsmathematisches Berechnungsverfahren zur Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde das Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) angewandt.

Die Berechnung erfolgt unter folgenden Annahmen:

Zinssatz 1,78 %

erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen 2,00 %

Die Ermittlung der Rückstellung erfolgt über einen Durchschnittszinssatz der letzten 10 Geschäftsjahre.

Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 S. 1 HGB zwischen dem Ansatz der Pensionen und ähnliche Verpflichtungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und dem Ansatz der Rückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 156 (Vorjahr: TEUR 259). Der Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt unter der Position "soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung" bzw. bezogen auf den Aufzinsungseffekt im Zinsaufwand.

Aus der geänderten Bewertung der laufenden Pensionen durch die Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes wurde zum 1. Januar 2010 eine Erhöhung der Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen erforderlich. Der erhöhte Zuführungsbetrag in Höhe von TEUR 476 wird über 15 Jahre angesammelt. Die Zuführung für das Jahr 2022 in Höhe von TEUR 16 (Vorjahr: TEUR 16) wird unter dem Posten "sonstige betriebliche Aufwendungen" in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.

Der Gesamtbetrag der Beträge, die der Gewinnausschüttungssperre gemäß § 253 Abs. 6 HGB bei der Hansa Meyer Global Holding GmbH unterliegen, setzt sich wie folgt zusammen:

Unterschiedsbetrag aus der Bewertung der Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen zwischen einem Ansatz mit dem 7-Jahres-Durchschnittszinssatz und dem Ansatz mit dem 10-Jahres-Durchschnittszinssatz: 156 TEUR

Den ausschüttungsgesperrten Beträgen in Höhe von TEUR 156 steht ein Bilanzverlust von TEUR -295 gegenüber.

Der Rückstellungsbetrag der Pensionsverpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen:

	2022 TEUR	2021 TEUR
Voller Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen	3.389	3.550
Abzüglich noch zu verteilender Fehlbetrag	-32	-49
Ansatz vor Saldierung mit dem Deckungsvermögen	3.357	3.501
Abzüglich Zeitwert des Deckungsvermögens	-1.812	-2.002
	1.545	1.499

Angaben zur Verrechnung nach § 314 Abs. 1 Nr. 17 HGB

	2022 TEUR	2021 TEUR
Erfüllungsbetrag der Pensionsrückstellungen	3.389	3.550
Zeitwert der verrechneten Vermögenswerte	1.812	2.002

Die Anschaffungskosten nach § 314 Abs. 1 Nr. 17 HGB entsprechen dem in der Tabelle angegebenen Zeitwert.

j) Verbindlichkeiten

Die Laufzeiten der Verbindlichkeiten stellen sich wie folgt dar; die Vorjahreswerte sind in Klammern aufgeführt:

Bilanzposten	Gesamt TEUR	unter einem Jahr TEUR	1 bis 5 Jahre TEUR	über 5 Jahre TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.909	5.909	0	0
	(5.482)	(5.482)	(0)	(0)
2. Erhaltene Anzahlungen	123	123	0	0
	(297)	(297)	(0)	(0)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.756	8.756	0	0
	(5.982)	(5.982)	(0)	(0)
4. sonstige Verbindlichkeiten	2.678	2.215	463	0
	(4.217)	(3.523)	(694)	(0)
Summe	17.466	17.003	463	0
	(15.978)	(15.284)	(694)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 5.909 (Vorjahr: TEUR 5.482) sind besichert durch Sicherungsübereignungen an den finanzierten Sachanlagegütern sowie der Verpfändung der gegenwärtigen und künftigen von diversen Firmen unterhaltenen Guthaben.

Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 531 (Vorjahr: TEUR 370) ausgewiesen. Des Weiteren beinhalten diese Verbindlichkeiten aus Anteilskäufen und ehemalige Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 694 (Vorjahr: TEUR 1.250).

Angaben zu einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gliederungsschema des Gesamtkostenverfahrens gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt.

In den sonstigen Aufwendungen im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ist die Anpassung aus der zum 1. Januar 2010 vorgenommenen Änderung der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen durch die Einführung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes vom 25. Mai 2009 in Höhe von TEUR 16 (Vorjahr: TEUR 16) enthalten. Der Anpassungsbetrag wird auf 15 Jahre angesammelt.

Fremdwährungsumrechnung

Fremdwährungsgeschäfte werden mit den zum Transaktionszeitpunkt geltenden Wechselkursen in die funktionale Währung umgerechnet. Monetäre Fremdwährungsposten werden in der Folgezeit zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Bei der Erfüllung von Fremdwährungsgeschäften sowie aus der Umrechnung monetärer Fremdwährungsposten zum Stichtagskurs entstehende Währungsumrechnungsdifferenzen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als Fremdwährungsgewinne oder -verluste erfasst.

Die Abschlüsse ausländischer Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Aktiv- und Passivposten werden mit dem Bilanzmittelkurs umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen geführt. Die sich hieraus ergebenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden bis zum Abgang der Tochtergesellschaft ergebnisneutral behandelt und als gesonderte Position im Eigenkapital ausgewiesen. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden mit gewichteten Durchschnittskursen nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro umgerechnet.

Es wurden folgende Umrechnungskurse verwendet:

		Bilanz		Gewinn- und Verlustrechnung
		Mittelkurs		Durchschnittskurs
	1 € =	31.12.2022	31.12.2021	2022	2021
Mexiko	MXN	20,8858	23,14070	21,1963	23,99250
Hong Kong / USA	USD	1,06760	1,13200	1,05320	1,18280
Hong Kong	HKD	8,32040	8,82770	8,24660	9,19350
Brasilien	BRL	5,6439	6,30670	5,4415	6,37740
Shanghai	CNY	7,4355	7,21720	7,0689	7,63120
Thailand	THB	36,8834	37,54240	36,86280	37,83810
Ägypten	EGP	26,4288	17,78360	20,17880	18,57250
Saudi Arabien	SAR	4,01580	4,24990	3,95470	4,43640
Vietnam	VND	25.233,0000	25.872,0000	24.636,86770	27.129,7209
Myanmar	MMK	2.241,99170	2.012,67850	2.030,13440	1.910,03520
Indonesien	IDR	16.620,0966	16.133,6876	15.628,51410	16.905,907
Aserbaidschan	AZN	1,8149	1,92330	1,7899	2,00970
Nigeria	NGN	476,69000	465,25000	446,62360	484,14650

Finanzmanagement

Die derzeit einzigen wesentlich durch die Gesellschaft verwendeten Finanzinstrumente umfassen die Zahlungsmittel. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die Finanzierung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft.

Die Unternehmensleitung überwacht laufend das Liquiditätsrisiko und das Auftreten weiterer Risiken (zinsbedingtes Cash Flow Risiko, Fremdwährungsrisiko, Ausfallrisiko etc.) im Rahmen des Risikofrüherkennungssystems.

Durch eine Investitionskontrolle wird außerdem die rechtzeitige Bereitstellung von Finanzmitteln (Darlehen/Leasing/Miete) zur Erfüllung sämtlicher Zahlungsverpflichtungen sichergestellt.

Sicherheiten gegenüber Kreditinstituten

Es besteht zum Bilanzstichtag bei der Norddeutschen Landesbank, der Oldenburgischen Landesbank AG, der UniCredit Bank AG und der Santander Consumer Bank AG eine gesamtschuldnerische Haftung zwischen den Firmen:

Hansa Meyer Global Transport GmbH & Co. KG

Hansa Meyer Global Holding GmbH

GLI Global Logistik Internationale Speditions GmbH & Co. KG

World Logistik GmbH

Hansa Shipping GmbH

Global Cargo GmbH

sowie der Verpfändung der gegenwärtigen und künftigen von den vorstehend genannten Firmen unterhaltenen Guthaben.

Für diese beträgt der Kontokorrentkredit EUR 7.000.000,00 zur wahlweisen Ausnutzung durch die vorerwähnten Firmen.

Sonstige Angaben

a) Arbeitnehmer

	2022 Anzahl	2021 Anzahl
Prokuristen/Abteilungsleiter	34	29
Sachbearbeiter	156	157
	190	186

b) Aufteilung Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen mit rd. 58 % (Vorjahr: rd. 65 %) auf Europa. Der Anteil der amerikanischen Tochterunternehmen beträgt rd. 19% (Vorjahr: rd. 16 %), während die asiatischen Konzernunternehmen rd. 22% (Vorjahr: rd. 19 %) des Umsatzes generieren. Dabei wurden im Wesentlichen das Seeschiff und die LKW als Verkehrsträger eingesetzt.

c) Geschäftsführung

Die Geschäftsführung erfolgt durch die Geschäftsführer:

Speditionskaufmann Herrn Jan-Dirk Schuisdziara, Bremen und Speditionskaufmann Herrn Henrique Wohltmann, Bremen.

d) Sonstiges

Aufgrund der Einbeziehung in den Konzernabschluss der Hansa Meyer Global Holding GmbH ist die nachfolgende Personengesellschaft im Sinne des § 264a Abs. 1 HGB gemäß § 264b HGB von der Offenlegung des Jahresabschlusses befreit:

Hansa Meyer Global Transport GmbH & Co. KG, Bremen

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführungsorgane wird gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen beinhalten mehrjährige Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen.

Nicht in der Bilanz enthaltene sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen wie folgt:

	Summe 31.12.2022 TEUR	fällig in 2023 TEUR	fällig in 2024- 2027 TEUR	fällig ab 2028 TEUR
Miet- und Pachtverträge	1.761	587	1.046	128
Leasingverträge Hardware	83	27	56	0
Leasingverträge Fahrzeuge	231	129	102	0
Summe	2.075	743	1.204	128

Die für Dienstleistungen des Abschlussprüfers berechneten Honorare betrugen TEUR 97 (Vorjahr: TEUR 176) für Abschlussprüferleistungen.

Unterzeichnung des Jahresabschlusses

Hiermit unterzeichnen wir, Jan-Dirk Schuisdziara, Bremen, und Henrique Wohltmann, Bremen, als Geschäftsführer der Hansa Meyer Global Holding GmbH, Bremen, den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022, der aus folgenden Teilen besteht:

- Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

mit einer Bilanzsumme von EUR 24.976.606,90,

- Konzerngewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 mit einem Konzernbilanzverlust von EUR 295.406,39 und dem

- Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022

und bestätigen, dass in der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022 sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden und im Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2022 die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben enthalten sind.

Bremen, den 19. Mai 2023

gez. Jan-Dirk Schuisdziara, Geschäftsführer

gez. Henrique Wohltmann, Geschäftsführer

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

Eigenkapital des Mutterunternehmens

Ausgegebenes Kapital

Angaben in TEUR	Gezeichnetes Kapital	Eigene Anteile	Summe ausgegebenes Kapital
Stand am 31.12.2020	256	-141	115
Ausschüttungen	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
sonstige Veränderungen	0	-32	-32
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0
Stand am 31.12.2021	256	-173	83
Ausschüttungen	0	0	0
Währungsumrechnung	0	0	0
sonstige Veränderungen	0	5	5
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	0
Stand am 31.12.2022	256	-168	88

Gewinnrücklagen

Angaben in TEUR	Gewinnrücklagen	Summe Rücklagen
Stand am 31.12.2020	141	141
Ausschüttungen	0	0
Währungsumrechnung	0	0
sonstige Veränderungen	80	80
Konzernjahresfehlbetrag	0	0
Stand am 31.12.2021	221	221
Ausschüttungen	0	0
Währungsumrechnung	0	0
sonstige Veränderungen	20	20
Konzernjahresfehlbetrag	0	0
Stand am 31.12.2022	241	241

Angaben in TEUR	Ausgleichsposten aus der Fremdwährungsumrechnung	Konzernbilanzgewinn	Summe
Stand am 31.12.2020	-759	533	30
Ausschüttungen	0	0	0
Währungsumrechnung	108	0	108
sonstige Veränderungen	0	-178	-130
Konzernjahresfehlbetrag	0	-1.272	-1.272
Stand am 31.12.2021	-651	-917	-1.264
Ausschüttungen	0	0	0
Währungsumrechnung	330	0	330
sonstige Veränderungen	0	1.669	1.694
Konzernjahresfehlbetrag	0	-1.046	-1.046
Stand am 31.12.2022	-321	-294	-286

Nicht beherrschende Anteile

Angaben in TEUR	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	Summe
Stand am 31.12.2020	1.189	-524	4.399	5.064
Ausschüttungen	0	0	-1.427	-1.427
Währungsumrechnung	0	110	0	110
sonstige Veränderungen	-364	0	-1.112	-1.476
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	1.072	1.072
Stand am 31.12.2021	825	-414	2.932	3.343
Ausschüttungen	0	0	-1.062	-1.062
Währungsumrechnung	0	221	0	221
sonstige Veränderungen	9	0	-434	-425
Konzernjahresfehlbetrag	0	0	1.234	1.234
Stand am 31.12.2022	834	-193	2.670	3.311

Angaben in TEUR	Konzerneigenkapital
Stand am 31.12.2020	5.094
Ausschüttungen	-1.427
Währungsumrechnung	218
sonstige Veränderungen	-1.606
Konzernjahresfehlbetrag	-200
Stand am 31.12.2021	2.079
Ausschüttungen	-1.062
Währungsumrechnung	551
sonstige Veränderungen	1.269
Konzernjahresfehlbetrag	188
Stand am 31.12.2022	3.025

Konzern-Kapitalflussrechnung

	2022 TEUR	2021 TEUR
Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	188	-200
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	155	134
- Wertfortschreibungen der Anteile an assoziierten Unternehmen um die anteiligen Ergebnisse	-135	0
+ / - Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	418	-2.196
+ / - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/ Erträge	612	516
- / + Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-851	4.183
+ / - Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	1.344	-306
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	57	-4
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	246	275
- Sonstige Beteiligungserträge	0	-1
+ Verlust aus dem Abgang von Geschäftsbereichen	0	643
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	592	1.090
- / + Ertragsteuerzahlungen	-1.388	-1.697
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	1.238	2.437
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	0	0
+ Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen	0	26
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	0	11
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-98	0
- Auszahlung für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0	-102
- Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen und sonstigen Geschäftseinheiten	0	-2.837
+ erhaltene Zinsen	160	236
+ erhaltene Dividenden	55	1
= Cashflow aus Investitionstätigkeit	117	-2.665
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Verkauf eigener Anteile)	25	100
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-745	-1.649
- gezahlte Zinsen	-406	-242
- gezahlte Zinsen an Gesellschafter	0	0
- Ausgaben aus Erwerb eigener Anteile	0	-360
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter	0	0
- Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter (inkl. Eigenkapitalrückzahlungen)	-1.062	-1.427
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-2.188	-3.578
zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-833	-3.806
+ / - konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	0	0
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	123	3.929
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-710	123
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres
+ liquide Mittel	5.104	4.766
- jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	-5.814	-4.643
Finanzmittelfonds	-710	123

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen des Konzerns

Die Hansa Meyer Global-Gruppe (HMG) ist ein weltweit agierender Projektspediteur mit einem Netzwerk von eigenen Beteiligungen und langjährigen Agenten.

Der Aufgabenschwerpunkt ist die Durchführung von Groß- und Schwertransporten für die Investitionsgüterindustrie. Für diese maßgeschneiderten Logistiklösungen werden die entsprechenden Verkehrsträger eingesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich um Seeschiffe und Straßenfahrzeuge.

2. Die Weltwirtschaft im Krisenmodus

Die Weltkonjunktur hat sich im Verlauf des Jahres 2022 abgeschwächt. Grund hierfür waren die hohen Energiepreise und wachsende Unsicherheit bedingt durch die russische Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 und die zunehmenden Spannungen zwischen China und USA. Bremsend wirkte auch die geänderte Geldpolitik, die angesichts einer schnell ansteigenden Inflation zügig gestrafft werden musste. Die Produktion blieb bis in das dritte Quartal insgesamt zwar weiter aufwärtsgerichtet, die Impulse gingen jedoch von nachlassenden Lieferengpässen und der fortschreitenden Normalisierung der Aktivitäten in den von Covid besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen aus. Zum Jahresende hat sich die wirtschaftliche Dynamik aber nochmals merklich verringert. Vor allem die großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften standen nun trotz erheblicher fiskalischer Stützungsmaßnahmen vor einer Phase schwacher Konjunktur. Gemessen am BIP, wuchs die Weltwirtschaft insgesamt um 3,2%.[1]

Nach einem Rücksetzer im ersten Halbjahr schloss die US- Wirtschaft das Jahr 2022 noch solide ab. Dabei stützten Bemühungen der Unternehmen, ihre Vorräte wieder aufzustocken, das Wachstum maßgeblich. Die konjunkturelle Grundtendenz blieb aufgrund vielfältiger Belastungen jedoch verhalten.[2] In China wurde der Wachstumsrückgang durch die Immobilienkrise und die strikte Corona-Eindämmungspolitik zusätzlich gebremst. Von höheren Energiepreisen war Europa besonders betroffen. Hier kamen ein schwächeres Verbrauchervertrauen und eine verlangsamte Dynamik im Verarbeitenden Gewerbe aufgrund zwar nachlassender, aber immer noch anhaltender Unterbrechungen der Lieferketten und steigender Inputkosten erschwerend hinzu. Insgesamt war das produzierende Gewerbe stärker von den gestiegenen Energiepreisen betroffen als der Dienstleistungssektor.[3]

Nach zwei Jahren der Corona-Pandemie und diverser Rettungs- und Hilfsprogramme für die deutsche Wirtschaft hat sich die Wirtschaftspolitik im abgelaufenen Jahr erneut unvorhergesehen im Krisenmodus wiedergefunden. Zwar war die neue Regierung mit einer mittel- und langfristigen Agenda zur Dekarbonisierung und Modernisierung der deutschen Wirtschaft gestartet. Der Ukraine-Krieg überlagerte dann aber mit kurzfristigem Krisenmanagement die langfristigen Reformvorhaben. Die ökonomischen Folgen des Konfliktes in Form von höheren Energie- und Nahrungsmittelpreisen stellen einen Schock für die deutsche Wirtschaft dar, der von der Größenordnung vieles in den Schatten stellte, was Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg erlebt hatte. Am deutlichsten manifestierte sich der Schock im rapiden Anstieg der Inflation: Statt sich von den ohnehin hohen knapp 5 % zum Jahresbeginn wieder abzuschwächen, stieg die Inflation im Jahresverlauf auf über 10 %. Realwirtschaftlich manifestierte sich der Schock in kollabierenden Stimmungsindikatoren, einem spürbaren Rückgang der Produktion energieintensiver Branchen und wachsender Sorgen um das Eintreten einer Gasmangellage.[4]

[1] [IfW Kiel, Kieler Konjunkturberichte, Nr. 97 (2022|Q4)]

[2] [Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Februar 2023]

[3] [BMWK, Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Monatsbericht Dezember 2022]

[4] [IMK Report Nr. 179, Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung, Januar 2023]

3. Die Logistikbranche auf dem Weg in die Normalität

Im Jahr 2022 kämpften die Unternehmen weltweit mit Lieferproblemen und die Unwägbarkeiten wurden durch das Chaos im weltweiten Transport weiter verschärft. Anfang des Jahres wurde befürchtet, dass diese Umstände den weltweiten Transport dauerhaft verändern könnten. Die chinesische Null-Covid Strategie hat Fahrpläne der Reedereien stark durcheinandergebracht und für weitere Kapazitätsengpässe hinsichtlich des Laderaums und Leercontainern gesorgt. US-Häfen waren aufgrund logistischer Probleme und des Covid-bedingten Personalausfalls stark überlastet, was für lange Schiffsstaus und wochenlangen Wartezeiten bei Entladung sorgte. Aber auch westeuropäische Häfen hatten mit überfüllten Landestellen und Lagerhäusern zu kämpfen. Exportware konnte nur noch kurzfristig angeliefert werden, was bei den an der Tagesordnung stehenden Fahrplanänderungen zu hohen Lagerkosten geführt hat.

Ab Mitte 2022 fielen als Resultat des schwächeren Handels zwischen Asien und Europa sowie als Ergebnis von neu ausgelieferten Containerschiffen und rückläufigen Backlogs, die kurzfristig verhandelten Frachten (Spotraten) für Containertransporte auf das Vorkrisenniveau zurück. Mit Frachtraten von 1.400 US-Dollar für den Transport eines Containers von China nach beispielsweise Deutschland lagen die Frachtraten bei nur noch zehn Prozent ihres Höchststandes aus dem Herbst 2021.[5]

Aufgrund rasant sinkender Frachtraten war eine stärkere Stellung der Spediteure zu erwarten, die es ermöglichen sollte, stabile Kontraktraten zu verhandeln, um ihren Kunden erneut Preisstabilität garantieren zu können. Doch auch wenn sich die Verhältnisse in der Seefracht stetig normalisierten, werden auch für das Jahr 2023 Unwägbarkeiten erwartet. So werden die Akteure in der Seefracht sich verändernden wirtschaftlichen Bedingungen, geopolitischen Einflüssen und arbeitsrechtlichen Herausforderungen stellen müssen.[6]

[5] [IfW Kiel, (2023, 04. April). Schwache Entwicklung des US-Außenhandels drückt auf Welthandel.]

[6] [LOGISTIK HEUTE, (2023, 01. März) Seefracht-Outlook: Der Druck bleibt, die Preisdynamik bessert sich.]

4. Geschäftsverlauf

Insgesamt war das Geschäftsjahr 2022 - trotz der langsamen Erholung von logistischen Verwerfungen - für die HMG noch äußerst anspruchsvoll. Der Seefrachtmarkt ist zunehmend zu einem Verkäufermarkt geworden, sodass Kunden aufgrund des Lieferdrucks, der drohenden Pönale und der Gefahr überlaufender Lagerplätze notgedrungen bereit waren, Flexibilität gegenüber logistischen Abläufen zu zeigen und die erhöhten Kosten zu akzeptieren. Projektspediteure mussten hingegen in vorausschauender Weise Laderaumkontingente sichern. Weil Großprojekte in dieser unsicheren Situation für alle Parteien riskant wurden, hat die HMG gezwungenermaßen auf Spot- und Tagesgeschäfte in Kombination mit dem Cost Plus-Verfahren umstellen müssen, um Einbußen aus Projektverschiebungen im Kerngeschäft "Projekte" kompensieren zu können. Dabei konnten höhere Umsätze bei reduzierten Margen erzielt werden, was aufgrund des hohen Volumens für zumindest auskömmliche Erträge sorgte. Ab dem dritten Quartal konnten erste Entspannungen auf wichtigen Fahrtgebieten beobachtet werden und so führten die rückläufigen Transportpreise und erhöhte Laderaumkapazitäten zu ersten großen Projektakquisitionen für das Folgejahr. Trotz der positiven Tendenzen konnte sich der Projektmarkt nicht im erhofften Umfang erholen. Die zunehmende Unsicherheit auf den globalen Märkten im Zusammenhang mit hohen Energiepreisen, Inflation und rückläufiger Produktion sorgte erneut für verhaltene Auftragseingänge für das Jahresende.

Die operative Entwicklung im Jahr 2022 wurde maßgeblich von den Standorten in Deutschland, Mexiko, China, Thailand und USA getragen.[7]

Deutschland:

Die in Deutschland ansässigen Gesellschaften konnten die Erwartungen nur teilweise erfüllen. Auf Gesellschaftsebene gestaltete sich die Entwicklung wie folgt.

Hansa Meyer Global Transport GmbH & Co. KG

Für die HMGT war das Geschäftsjahr 2022 anspruchsvoll. Am Anfang des Jahres 2022 konnten im Kernbereich "Projects Bremen" kleinere Transport-Projekte "Kingsport" und "Fort Smith" für den Kunden VOITH in Richtung USA abgewickelt werden. Parallel fanden aufgrund der hohen Frachtraten zunehmend Spot-gelagerte Verladungen mit überhöhten Umsätzen statt. So konnte die HMGT trotz ausbleibender Großprojekte bis Jahresende einen Umsatz von TEUR 36.272 und einen Bruttospeditionsnutzen von TEUR 6.038 erwirtschaften. Wie schon in der Periode zuvor, wurden auch im Jahr 2022 die Aktivitäten im Tagesgeschäft so weit ausgedehnt, dass die Gesellschaft das Jahr 2022 mit einem positiven EBT von TEUR 86 abschließen konnte. Auch wenn diese Leistung zu 55% auf den Kernbereich "Projects Bremen" zurückzuführen war, zeichnete sich im Jahresverlauf eine immer erfreulichere Ergebnislage in den Bereichen "Airfreight" und "Logistic Solutions" ab. In diesen Bereichen werden neben der Luftfrachtabfertigung auch weniger umfangreiche, jedoch wiederkehrende Transporte und Projekte abgewickelt.

GLI/PNS:

Die Ertragslage der GLI gestaltete sich trotz der bekannten Verwerfungen insgesamt stabil und wurde aufgrund des Nischengeschäftes kaum vom Geschehen auf dem Frachtenmarkt berührt. Während der Komplettladungsbereich den Bruttospeditionsnutzen um 4,4% im Vergleich zum Vorjahr auf TEUR 1.865 steigern konnte, blieb der Seefrachtbereich 8,9% unter den Vorjahreswerten und erzielte einen Bruttonutzen von TEUR 1.513. Aufgrund der stabilen Wirtschaftslage in den Empfangsländern der GLI und der damit verbundenen Nachfrage nach Investitionsgütern bewegte sich der Gesamtumsatz nur 4,2% unter dem der Vorperiode und lag am Ende bei TEUR 19.989 (Vorjahr: TEUR 20.877). Das Speditionsrohergebnis erhöhte sich allerdings um TEUR 40 auf TEUR 3.732 und überstieg dabei die geplante Kenngröße für 2022 um TEUR 532. Diese Entwicklungen sowie nicht geplante Beteiligungserträge führten dazu, dass das EBT bei TEUR 1.075 lag und die geplante Kennzahl um TEUR 475 überstieg.

Aufgrund der erneut gestiegenen Nachfrage erzielte die PNS im Jahr 2022 einen EBT von TEUR 340, was deutlich über dem Vorjahres-EBT lag (TEUR 127) und die budgetierten Erwartungen um TEUR 100 übertreffen konnte.

Mexiko:

Das bereits sehr gute Gesamtergebnis der Hansa Meyer Global Transport S.A. de C.V (HMGT Mexico) aus 2021 konnte im Jahr 2022 gehalten werden. Neben den Bereichen Projects und Werkslogistik (Unilever) ist die Gesellschaft mit dem Produkt General Cargo erfolgreich.

Die Zusammenarbeit mit UNILEVER ist weiterhin von einer hohen Wertschätzung und Kontinuität gekennzeichnet. So war HMGT Mexico in der Lage, sich eine exponierte Dienstleisterposition bei diesem Kunden aufzubauen.

HMGT Mexiko gehört zu den wenigen Logistikunternehmen weltweit, welche aufgrund ihrer Leistungen kontinuierlich von Unilever ausgezeichnet werden. Trotz der aktuellen Verwerfungen in der Logistik konnte auch im Jahr 2022 Beständigkeit unter Beweis gestellt werden. Dank der steigenden Nachfrage nach Konsumgütern in Mexiko konnte der Standort erneut einen Umsatzzuwachs bei dem größten Kunden UNILEVER verzeichnen (+15%). Das EBT der Gesellschaft blieb stabil auf hohem Niveau und erreichte TEUR 1.189 (Vorjahr: TEUR 1.659).

China:

Die Entwicklung von Hansa Meyer Global Transport (Shanghai) Co. Ltd. (HMGT China), Ultimate International Ltd., Hongkong, China, der Global Star Lines (HK) Ltd. (GSL) sowie der Blue Wave Shipping (HK) Ltd., Hongkong, China, war im Jahr 2022 wider Erwarten sehr erfreulich. Trotz der pandemiebedingten Eintrübung der volkswirtschaftlichen Leistung Chinas konnten die chinesischen Gesellschaften dank vermehrter Auftragseingänge zum Jahresende doch noch einen zusammengefassten EBT von TEUR 402 (Vorjahr: TEUR 135) erzielen.

Thailand:

In der ersten Jahreshälfte musste die operative Gesellschaft auf Tagesgeschäfte zurückgreifen, um kostendeckend zu bleiben. Ab Juli 2022 haben dann erste Verladungen im Rahmen der ANDRITZ-Projekte "Kidston Energy" und "Energy Connect" begonnen. Hierbei handelt es sich um Hydroenergieprojekte in Australien mit einer Laufzeit bis Mitte 2024. Verladungen haben in Zusammenarbeit von HMGT Deutschland und Thailand ab Juli 2022 stattgefunden. Der Bruttonutzen lag im Jahr 2022 bei TEUR 705 und das EBT pendelte sich bei TEUR 117 ein.

USA:

Die HMG arbeitete im Jahr 2022 mit Hochdruck daran, das internationale Geschäft in den USA neu aufzusetzen, um die projektlogistischen US-Aktivitäten in Form eines Joint Ventures gemeinsam mit einem langjährigen Partner weiter auszubauen. Die neu gegründete Gesellschaft Hansa Meyer RoliProjects LLC hat die operative Tätigkeit im zweiten Quartal 2022 aufgenommen und konzentrierte sich auf das internationale Investitionsgüter- und EPC-Projektgeschäft. Gleich im Anlaufjahr konnte ein erfreulicher Bruttospeditionsnutzen von TEUR 296 bei einem EBT von TEUR 164 erzielt werden.

Die genannten Entwicklungen führten unter Berücksichtigung von Konsolidierungsbuchungen zu einem Konzern-EBT von TEUR 802 (Vorjahr: 902) bei einem Jahresüberschuss von TEUR 188 (Vorjahr: TEUR -200).

[7] Die nachfolgende Diskussion der Erfolgsbeiträge beruht auf Jahresergebnissen der betroffenen Gesellschaften/Regionen vor Konsolidierungseffekten.

5. Erläuterungen zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Wir verwenden als wesentliche finanzbezogene Steuerungsgröße neben dem Jahresergebnis der Einzelgesellschaften bzw. der Gruppe den Speditionsrohgewinn, der sich als Saldo der Umsatzerlöse und des Speditionsaufwands ergibt.

a. Vermögens- und Finanzlage

AKTIVA

	2022 TEUR	2021 TEUR	Veränderung TEUR
A. Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände	93	166	-73
Sachanlagen	323	364	-41
Finanzanlagen	571	26	545
B. Umlaufvermögen
Vorräte	478	168	310
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	17.830	15.877	1.953
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	5.104	4.766	338
C. Rechnungsabgrenzungsposten	177	95	82
D. Latente Steuern	401	564	-163
	24.977	22.026	2.951
PASSIVA
A. Eigenkapital	3.025	2.079	946
B. Rückstellungen	4.486	3.969	517
C. Verbindlichkeiten	17.466	15.978	1.488
	24.977	22.026	2.951

Die Bilanzsumme hat sich um TEUR 2.951 auf TEUR 24.977 erhöht, was maßgeblich mit der Erstkonsolidierung der neuen US-Gesellschaft Hansa Meyer RoliProjects LLC und der Konsolidierung des Standortes Chile nach der "At Equity"-Methode zusammenhängt. Wobei die US-Konsolidierung mit TEUR 1.584 vor allem Forderungen im Umlaufvermögen berührt. Der restliche Anstieg von TEUR 369 verteilt sich hier auf mehrere Konzerngesellschaften und resultiert aus höheren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen. Die Konsolidierung der chilenischen Gesellschaft wirkte sich mit TEUR 545 auf die Finanzanlagen aus. Weitere signifikante Veränderungen ergeben sich aus höheren Vorräten (+310 TEUR) und einer positiven Entwicklung von Guthaben bei Kreditinstituten (+338 TEUR).

Auf der Passivseite berührt die US-Konsolidierung die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit TEUR 1.283. Die übrige Zunahme resultierte auch an dieser Stelle aus dem höheren Materialaufwand bei diversen Konzerngesellschaften.

Der Anstieg von Rückstellungen ist größtenteils der Abgrenzung von Lieferantenleistungen im speditionellen Bereich geschuldet.

Die höhere Konzernleistung veränderte auch leicht die Vermögens- und Finanzlage. Die Liquidität der neuen Konzernzusammensetzung hatte zum 31.12.2022 einen Stand von TEUR 5.104 (Vorjahr: TEUR 4.766).

Das Eigenkapital erhöhte sich deutlich um TEUR 946 auf TEUR 3.025 und steigerte entsprechend die Eigenkapitalquote von 9,4 % im Jahr 2021 auf 12,1 % im Jahr 2022.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten stiegen um TEUR 427 auf TEUR 5.909 an, was im Zusammenhang mit dem höheren Konzernumsatz und entsprechenden Projektfinanzierungen stand.

Einen Überblick über die Zahlungsströme gibt folgende Tabelle:

	2022 TEUR	2021 TEUR	Veränderung TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	1.238	2.437	-1.199
Cashflow aus Investitionstätigkeit	117	-2.665	2.782
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-2.188	-3.578	1.390

Der Cashflow aus operativer Tätigkeit verringerte sich um TEUR 1.199 auf TEUR 1.238, was vor allem auf den Aufbau der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und entsprechender Vorfinanzierung von Transportprojekten zurückzuführen war. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit war im Vorjahr geprägt durch einen Effekt, der mit der Veräußerung der US-Gesellschaften im Zusammenhang stand. Die Reduzierung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit schließlich wurde vor allem von der Bestrebung getrieben, das Eigenkapital zu stärken und entsprechend Dividendenzahlungen an Fremdgesellschafter zu reduzieren.

Die Gesellschaften der Gruppe waren jederzeit in der Lage, die finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen.

Durch eine Cashpooling-Vereinbarung ist die Finanzlage der deutschen Gesellschaften nur insgesamt zur beurteilen. Die Kreditlinie betrug zum Bilanzstichtag TEUR 7.000 und blieb damit unverändert. Der Finanzierungsbedarf des Geschäftsjahres überstieg zu keinem Zeitpunkt die verfügbaren Kreditlinien. Die Gesellschaften waren im Geschäftsjahr 2022 stets in der Lage ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Das Debitorenmanagement bleibt weiterhin eine zentrale Aufgabe in der gesamten Unternehmensgruppe. Insbesondere das kontinuierliche Überprüfen der offenen Kundenforderungen ist nach wie vor ein zentraler Bestandteil des Liquiditätsmanagements.

b. Ertragslage

	2022 TEUR	2021 TEUR	Ergebnisveränderung TEUR
Umsatzerlöse	101.874	84.280	17.594
Bestandsveränderungen	-8	-539	531
Gesamtleistung	101.866	83.741	18.125
Sonstige betriebliche Erträge	2.538	2.191	347
Speditionsaufwand	85.648	68.618	17.030
Rohgewinn	18.756	17.314	1.442
Personalaufwand	10.664	9.651	-1.013
Abschreibungen	155	134	-21
Sonstige betriebliche Aufwendungen	7.024	6.353	-672
Erträge aus Beteiligungen	135	1	134
Zinserträge	160	236	-76
Zinsaufwendungen	406	511	105
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	592	1.090	498
Sonstige Steuern	22	13	-9
Konzernjahresüberschuss /-fehlbetrag	188	-200	388

Im Geschäftsjahr 2022 ergab sich im Wesentlichen folgendes Bild:

• Steigerung der Umsatzerlöse um TEUR 17.594 auf TEUR 101.874

• Steigerung des Speditionsaufwandes um TEUR 17.030 auf TEUR 85.648

• Steigerung des Speditionsrohgewinns um TEUR 1.442 auf TEUR 18.756

Neben der teilweise besseren Auftragslage im Vergleich zum Jahr 2021 haben die anhaltend hohen Frachtraten im Jahr 2022 zu einem Umsatzplus von TEUR 17.594 geführt, was in Prozent eine Steigerung von 20,9% bedeutet. Damit einhergehend erhöhte sich der Materialaufwand um 24,8%, sodass der Rohgewinn um TEUR 1.442 bzw. 8,3% angestiegen ist. Infolge der pandemiebedingten Minderauslastung haben einige Konzerngesellschaften im Vorjahr mit reduziertem Personalaufwand operiert. Im Laufe des Jahres 2022 sind die Minderungen gänzlich wieder aufgehoben worden. Ausgelastete Gesellschaften mussten zudem das Personal weiter aufstocken und entsprechende Bonusrückstellungen bilden. Diese Effekte haben einen höheren Personalaufwand von TEUR 1.013 nach sich gezogen. Der höhere Umsatz verursachte Kostensteigerungen bei Speditionsversicherungen. Fallende Reisebeschränkungen führten zum Nachholen von überfälligen Geschäftsreisen und der Einsatz von Rechtsberatern und Beratungsdienstleistern ließ die sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 672 TEUR auf TEUR 7.024 ansteigen. Neben weiteren Ergebniseffekten führten um TEUR 498 geringere Steuern schließlich zu einen Konzernjahresüberschuss von TEUR 188. Somit kann eine Steigerung des Konzernjahresüberschusses im schwierigen Geschäftsjahr 2022 von TEUR 388 festgestellt werden. Unter Berücksichtigung von Konsolidierungsbuchungen ergab sich ein Konzern-EBT von TEUR 802 (Vorjahr: 903).

Die Personalkostenquote gerechnet auf den Speditionsgewinn steigt im Vergleich zum Vorjahr leicht und beträgt im Berichtsjahr 56,8% (Vorjahr 55,7%).

6. Fazit zum abgelaufenen Geschäftsjahr

Das Konzernergebnis des herausfordernden Geschäftsjahres 2022 hat die Erwartungen des Managements dennoch nicht erfüllt. In der ursprünglichen Budgetplanung wurde mit einem Konzern-EBT von TEUR 3.288 gerechnet. Die hierbei zugrunde gelegte Prämisse war allerdings, dass sich vor allem in Südostasien aber auch in den Ländern des Nahen Ostens eine schnellere Erholung des Projektgeschäftes einstellen würde. Frachtratensteigerungen und die damit verbundenen Projektverzögerungen sowie erschwerte logistische Abläufe hemmten jedoch die Konzernleistung erneut.

Optimierungsmaßnahmen der vergangenen Perioden ließen kaum noch kostenseitige Einsparungen zu. Insgesamt lässt sich feststellen, dass allem voran Projektverschiebungen für entgangenen Bruttospeditionsnutzen an Standorten wie Indonesien und Vietnam für Minderauslastung sorgten. Weil Verwerfungen innerhalb der Logistikketten die Ladungsströme hemmten und eine schärfere Wettbewerbssituation erzeugten, litt aufgrund des Überangebots von Speditionsleistungen vor allem in Saudi-Arabien die Auftragslage.

Mit dem Einsetzen immer neuer, unvorhergesehener Meldungen von globalen Maßstäben mussten die Erwartungen schließlich nach unten revidiert werden. Die zuletzt aufgestellte Prognose sah für 2022 einen EBT von TEUR 1.536 vor. Auch wenn 2022 ein weiteres schweres Geschäftsjahr in Folge war, kann es sich hier nur bedingt um eine zufriedenstellende Ergebnisentwicklung handeln.

Allen Unternehmenszielen voran, standen im Jahr 2022 die Liquiditätssicherung sowie die Stärkung des Eigenkapitals klar im Fokus. Zu diesem Zweck sind das Liquiditäts- und Forderungsmanagement forciert und auf die herausfordernde Wirtschaftslage ausgerichtet worden. Zudem sind Ausschüttungen nur im geringfügigen Maße und nur diejenigen, die von äußerster Dringlichkeit gekennzeichnet waren, vorgenommen worden.

7. Personalentwicklung

Die Personalsituation stellt sich wie folgt dar:

Deutschland:

Mitarbeiter:	85
davon Auszubildende:	5

Ausländische Gesellschaften:

Mitarbeiter:	129
davon Trainees	1

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres waren durchschnittlich beschäftigt:

	2022 Anzahl	2021 Anzahl
Geschäftsführer	18	16
Prokuristen/Abteilungsleiter	34	29
Sachbearbeiter	156	157
Auszubildende/Trainees	6	8
Insgesamt	214	210

Um den hohen Anforderungen der Kunden zu entsprechen, wurden auch im abgelaufenen Geschäftsjahr Fortbildungsaktivitäten für die Mitarbeiter durchgeführt.

Die berufliche Entwicklung unserer Mitarbeiter ist und bleibt ein wesentlicher Aufgabenschwerpunkt der gesamten Unternehmensgruppe.

8. Chancen- und Risikobericht

Um die Chancen und Risiken richtig einordnen zu können und die richtigen Maßnahmen einzuleiten, nutzt das Management die monatlichen, quartalsweisen und jahresbezogenen Reporting-Instrumente. Daneben werden alle größeren Projekte von der Angebotserstellung bis zur finalen Abrechnung eng begleitet, um - falls erforderlich - lenkend eingreifen zu können. Ebenso wichtig ist das Tool für Liquiditätsplanung bzw. das Liquiditätsmanagement, das nun zu den Standardreports gehört. Erweitert wurden die Steuerungsinstrumente um ein weiteres, KPI-basiertes Element, das weitere Transparenz in operativen und administrativen Bereichen schaffen soll und im November 2021 als Teil der internen Initiative "Engineering Transports of Tomorrow" (EToT) eingeleitet wurde. Eines der wichtigsten Ziele der Initiative ist die Stärkung des Unternehmensnetzwerks. Aktuell wird das Kooperationsverständnis weiter geschärft und verschiedene Gremien etabliert, um regional und überregional mehr Raum für Kollaboration und Kooperation zu schaffen. EToT soll zusätzlich Optimierungen in den Bereichen Kommunikation und Marketing vorantreiben sowie die systematische Erhaltung des Unternehmens-Know-Hows sicherstellen. Die Geschäftsführung ist optimistisch, auf Basis von EToT weitere Synergien und Chancen für die Gruppe generieren zu können.

Als global agierender Konzern ist die Hansa Meyer Gruppe Währungsrisiken ausgesetzt. Insbesondere führt die Dynamik im USD-Bereich zu entsprechenden Schwankungen. Soweit vorhersehbar und sinnvoll, begegnen wir diesen überwiegend mit Sicherungsgeschäften. Wesentliche Zinsänderungsrisiken bestehen nicht, da Finanzierungen insbesondere langfristig festverzinslich abgeschlossen werden.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an Kunden gilt, dass in Abhängigkeit vom Volumen durch Vorauszahlungen (wo möglich) und Sicherheitsleistungen das Kreditrisiko begrenzt wird. Begleitend werden die Erfahrungen aus der bisherigen Geschäftsbeziehung, unter anderem auch das Zahlungsverhalten und zusätzlich Kreditauskünfte genutzt, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Zusätzlich wurde im Jahr 2021 eine Kreditausfallversicherung für die HMGT abgeschlossen.

Die wachsende Vernetzung und die notwendige permanente Verfügbarkeit stellen immer höhere Anforderungen an unsere IT-Systeme. Risiken durch den Ausfall von IT-Systemen verringern wir durch die kontinuierliche Überprüfung und Verbesserung der IT-Sicherheit sowie dem Einsatz moderner Hard- und Softwarelösungen, auch unter Einbezug von zertifizierten Dienstleistern. Dabei wird von immer digitaler vernetzten EDV-Programmen ausgegangen und die Digitalisierung wird vorangetrieben.

Unkalkulierbare politische und ökonomische Risiken zeichnen sich jedoch im Hinblick auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges ab. Eine direkte Beeinträchtigung ist innerhalb des Konzerns bislang nicht registriert worden, da HMG ohnehin keine Transporte aus oder in die Krisenregion abfertigt und die Schiffbarkeit des Schwarzen Meeres bisher gegeben war. Allerdings könnte der Konzern künftig indirekt mit Langzeitfolgen des Krieges konfrontiert werden. So resultieren auch aus aktuellen energiepolitischen Diskussionen nicht abschätzbare Risiken. Einerseits könnte es aufgrund der steigenden Preise und der damit verbundenen kundenseitigen Risikoabschätzung erneut zu Projektverzögerungen und Auftragsausfällen kommen. Auch die zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA könnten unkalkulierbare Risiken für die HMG haben, da beide Märkte von äußerster Wichtigkeit für erfolgreiches Agieren der HMG sind und es immer schon waren.

Andererseits sind angesichts der aktuell diskutierten Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien interessante Projekte für die HMG vorstellbar. Teilweise sind sie bereits Realität in der Projektlogistik, da seit Anfang 2023 erste Projekte auf diesem Gebiet ausgeschrieben werden.

Die Risikolage bzw. das Risikoprofil werden seitens der Geschäftsführung dennoch weiterhin als beherrschbar eingeschätzt.

9. Zukünftige Entwicklung

Eine Vorhersage der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist mit Schwierigkeiten behaftet.

Kernkompetenz des Konzerns liegt weiterhin in der Abwicklung der internationalen Projektlogistik.

Zu den Kunden zählen die bekannten Branchengrößen, die weitestgehend vollständig von HMG bedient werden. Es wird grundsätzlich eine Zunahme der Investitionen im Infrastruktursektor erwartet. Trotz der aktuellen Unsicherheiten auf den Weltmärkten und den zum Teil instabilen politischen Situationen in einzelnen Regionen der Welt geht die Geschäftsführung kurz- und mittelfristig von einer insgesamt deutlichen Entspannung auf dem Projektmarkt und einer sehr positiven wirtschaftlichen Entwicklung der HMG-Gruppe aus. Da große Industrieprojekte eine hohe Anzahl an Arbeitskräften vor Ort voraussetzen und die Länderöffnungen im Laufe des Jahres 2023 merklich vorangeschritten sind, ist aktuell ein deutlicher Aufschwung im Bereich der Projektlogistik zu beobachten. So konnte die HMG bereits Ende 2022 zwei langfristige Projekte mit einem Volumen von ca. je 45 FRT bei dem langjährigen Kunden SMS für sich entscheiden. Diese Projekte sichern nicht nur die Auslastung innerhalb der HMGT Deutschland, sondern involvieren zahlreiche weitere Gesellschaften der Gruppe bei Vor- oder Nachlaufaktivitäten.

Der US-Markt ist und bleibt ein wichtiger Markt für die gesamte Gruppe. Der Anlauf "Hansa Meyer ROLI Projects LLC" mit Hauptsitz in Houston, Texas war trotz einer schwierigen Lage auf dem Reeder-Markt von Erfolg gekrönt. Der Standort soll sich künftig weiterhin auf umfassende Logistikkontrakte für Projektinvestoren sowie EPC-Abwickler (Engineering, Procurement, Construction) in den USA und ihre weltweiten Lieferanten konzentrieren.

Nach vier verlustreichen Jahren wird Indonesien im Jahr 2023 zusätzlich zum Projektgeschäft eine verlässliche Basis im Tagesgeschäft schaffen, indem die Gesellschaft für einen langfristigen Partner aus dem Energiesektor Lieferungen von Industriegütern auf der Route USA-Indonesien und Italien-Indonesien übernehmen wird. Wie bereits geschildert, ist das übergeordnete Ziel der Gruppe, das eigene Netzwerk zu stärken und möglichst viele Gesellschaften in langfristigen Projekten zu involvieren.

Für 2023 wird mit einem Speditionsrohgewinn in Höhe von TEUR 20.962 und einem Gesamtergebnis (EBT) in Höhe von TEUR 3.082 gerechnet. Voraussetzung hierfür ist die weiterhin positive Entwicklung des Projektmarktes, die reibungslose Durchführung aktuell laufender und Akquisition neuer, umfangreicher Langzeitprojekte sowie die Sicherung der dafür notwendigen Finanzmittel.

Bremen, den 19. Mai 2023

gez. Jan-Dirk Schuisdziara, Geschäftsführer

gez. Henrique Wohltmann, Geschäftsführer

Weitere Angaben zum Konzernabschluss

In der Gesellschafterversammlung vom 20. Juni 2023 wurde der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 für das Geschäftsjahr 2022 gebilligt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Hansa Meyer Global Holding GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Hansa Meyer Global GmbH und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Hansa Meyer Global Holding GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und

• vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Beirats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Beirat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

• beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Oldenburg, den 26. Mai 2023

Treuhand Weser-Ems GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Schürmann, Wirtschaftsprüfer

gez. Blohm, Wirtschaftsprüfer