Werhahn Industrieholding SE

Neuss

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernlagebericht

Vorbemerkung

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Geschäftsentwicklung und Ertragslage

Natursteine

Konsumgüter

Vermögens- und Finanzlage

Risikobericht

Forschung und Entwicklung

Nachhaltigkeit

Prognose- und Chancenbericht

Vorbemerkung

Die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus stellte im vergangenen Jahr sowohl die Gesellschaft als auch die Wirtschaft vor bislang unbekannte Herausforderungen. Um die zeitweise exponentiell steigende Zahl der Neuinfektionen einzudämmen, verfügten zahlreiche Staaten erstmals im Frühjahr 2020 weitreichende Maßnahmen zur Kontaktvermeidung, die das öffentliche Leben einschränkten und die Wirtschaft in großen Teilen massiv abbremsten. In nahezu allen Branchen waren Unternehmen gezwungen, ihre Tätigkeit zu drosseln oder sogar gänzlich einzustellen.

Im Verlauf des zweiten Quartals gelang es, aufgrund des verordneten Lockdowns die Verbreitungsdynamik des Virus zu reduzieren. Daraufhin begannen viele Länder, ihre restriktiven Maßnahmen zu lockern. In der Folge erholte sich die Wirtschaft weit schneller, als Experten das anfangs für möglich gehalten hatten - bis dann jedoch im Herbst eine zweite, unerwartet starke Infektionswelle den Aufholprozess stoppte und es zu einem erneuten Lockdown kam.

Zum Jahresende 2020 weckte die Entwicklung von Impfstoffen die Hoffnung, dass die von COVID-19 ausgehenden gesundheitlichen Gefahren beherrscht und die Einschränkungen im Verlauf des Jahres 2021 schrittweise aufgehoben werden können. Voraussetzung dafür ist jedoch, so der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Prognose für 2021, dass die Bevölkerung in hohem Tempo geimpft wird und mutierende Viren nicht für Rückschläge sorgen.

Die Corona-Pandemie war 2020 auch ein Prüfstein für die Widerstandsfähigkeit der WIH-Gruppe sowie ihrer Kunden und Partner. Der weltweite Lockdown beeinträchtigte Lieferketten, blockierte Vertriebskanäle, erhöhte Risiken und erzwang vielerorts Veränderungen in der bisher gewohnten Form der Zusammenarbeit. Die Auswirkungen unterschieden sich dabei je nach Geschäftsbereich und Region erheblich. An einigen Standorten kam es zu temporären Produktionsstillständen und Kurzarbeit, insbesondere durch Schließungen im stationären Handel sowie Schwierigkeiten in den Lieferketten.

Der Konzern meisterte die damit verbundenen Herausforderungen und blieb auch in der Krise ein zuverlässiger Partner für Kunden und Lieferanten. Dabei besaßen der Schutz und die Gesundheit der Mitarbeiter jederzeit die höchste Priorität. Dank des Einsatzes mobiler Arbeitsplatzlösungen, einer leistungsfähigen IT-Struktur, hoher digitaler Sicherheitsstandards sowie umfangreicher Hygienevorkehrungen war die WIH-Gruppe auch in diesem herausfordernden Umfeld leistungsfähig und in gewohnter Qualität für ihre Geschäftspartner im Einsatz.

Zur Abmilderung der negativen finanziellen Auswirkungen wurden ad hoc verschiedene Maßnahmen in den Geschäftsbereichen ergriffen.

Die im Zuge der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen und insbesondere die Schließung von Restaurants und Geschäften führten dazu, dass sich die Menschen mehr zu Hause aufhielten und sich selbst versorgten. Entsprechend investierten sie stärker in Haushaltswaren und ausgesuchte Beauty-Artikel als in den vergangenen Jahren. Davon profitierte insbesondere der Unternehmensbereich Konsumgüter.

Bei allen Erschwernissen nutzte der Konzern die Zeit der Corona-Pandemie, um positive Impulse für die Zukunft zu setzen. So wurde die Digitalisierung in hohem Tempo vorangetrieben - sowohl in Bezug auf die Arbeitsweise innerhalb der WIH-Gruppe als auch mit Blick auf den Austausch mit Lieferanten und den Kontakt zu Kunden. Insbesondere die Unternehmen des Unternehmensbereichs Konsumgüter weiteten im vergangenen Jahr ihre Online-Aktivitäten deutlich aus und profitierten so vor allem in den USA und China von einem veränderten Kundenverhalten.

Die starke finanzielle Position des Konzerns sowie dessen regionale und operative Diversifikation bildeten eine solide Grundlage bei der Bewältigung der mit der Pandemie verbundenen Herausforderungen.

Zu Jahresbeginn 2021 besteht die Hoffnung, dass ein großer Teil der im Vorjahr infolge der Corona-Pandemie erlittenen weltweiten Wohlstandsverluste im Zeitverlauf wettgemacht werden kann. Dabei wird die wirtschaftliche Erholung nach Einschätzung des IWF voraussichtlich jedoch in unterschiedlichem Tempo erfolgen. Während China mit einem erwarteten Plus von 8,2 % und die EU mit einem möglichen Zuwachs von 4,9 % in diesem Jahr vergleichsweise kräftig zulegen könnten, geht es für Deutschland (plus 3,5 %) und die USA (plus 3,1 %) der Prognose zufolge langsamer bergauf. Der Aufholprozess vieler Schwellenländer wird dem IWF zufolge 2021 möglicherweise sogar gestoppt werden, da sie einen weniger guten Zugang zu Impfstoffen besäßen und auch über geringere finanzielle Ressourcen verfügten als die meisten Industriestaaten. Alle Konjunkturforscher weisen darauf hin, dass Prognosen nie zuvor mit so vielen Unsicherheiten behaftet gewesen seien wie zu Jahresbeginn 2021.

Entsprechend ist auch der Einfluss der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Entwicklung des WIH-Konzerns in diesem Jahr nicht verlässlich einzuschätzen. Die Nachfrage nach Produkten und Leistungen kann ebenso negativ beeinflusst werden wie die Verfügbarkeit notwendiger Rohstoffe oder fertiger Produkte. Infolge der Krise kann es zu einem Anstieg der Forderungsausfälle sowie zu Zinsverlusten kommen. Zum Schutz der Mitarbeiter vor Ansteckung und zur Aufrechterhaltung der Unternehmenstätigkeit hat der Konzern verschiedene präventive Maßnahmen ergriffen. Zudem wurde eine Reihe organisatorischer Konzepte entwickelt, um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie zu minimieren. Hierzu gehört unter anderem die Möglichkeit der Kurzarbeit.

Die unverändert gute finanzielle Ausstattung der WIH-Gruppe sowie deren breite Aufstellung bilden eine belastbare Basis, um auch unter anhaltend widrigen Umständen zu bestehen.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die Weltwirtschaft fiel 2020 im Zuge der Corona-Pandemie in eine beispiellose Rezession. Nach temporären Lockdown-Maßnahmen im Frühjahr setzte in der zweiten Jahreshälfte zunächst eine starke Erholung ein, die jedoch im Spätherbst durch hohe Infektionszahlen gebremst wurde. Nach Berechnung des Internationalen Währungsfonds (IWF) war das global erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,5 % niedriger als im Jahr zuvor. Einen ähnlich starken Einbruch hatte es nicht einmal zu Zeiten der Finanzkrise 2007/08 gegeben. Im Jahr 2019 war die Weltwirtschaft noch um 2,9 % gewachsen.

Mit dem Ausbruch des Corona-Virus sowie den notwendigen Lockdown-Maßnahmen war es im zweiten Quartal in allen Regionen der Welt zu erheblichen Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten gekommen. Insgesamt schrumpfte die globale Wirtschaftsleistung in der Zeit von April bis Juni 2020 in US-Dollar preis- und saisonbereinigt um 7,8 % gegenüber dem Vorquartal. Zu diesem massiven Rückgang trugen vor allem die negativen Entwicklungen in großen Wirtschaftsregionen wie dem Euroraum, den USA,Japan, Indien, Brasilien und Russland bei.

Neben der Industrie fiel auch der private Konsum, der viele Jahre die Konjunktur gestützt hatte, als stabilisierendes Element aus. Geschäftsschließungen, Reisebeschränkungen sowie die Sorge vor einer ungewissen Zukunft veranlassten viele Menschen, ihre Ausgaben einzuschränken und stärker zu sparen. Da die einzelnen Länder in unterschiedlichem zeitlichem Ablauf und Ausmaß von der Verbreitung des Corona-Virus betroffen waren, ergaben sich unterschiedliche Phasen des Erholungsprozesses.

Deutsche Wirtschaft stürzt weniger tief als befürchtet

Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im Krisenjahr einen deutlich geringeren Einbruch, als die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in den ersten Wochen der Pandemie prognostiziert hatten. Das Statistische Bundesamt errechnete für das Bruttoinlandsprodukt ein Minus von 5 %. Im Frühjahr 2020 war noch ein Rückgang von 10 % und mehr befürchtet worden. Dass es nicht so stark abwärts ging, hat nach Einschätzung des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung unter anderem mit den Maßnahmen zu tun, die die Bundesregierung ergriff: Kurzarbeit und Überbrückungshilfen verhinderten einen schnellen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen sowie einen Einbruch am Arbeitsmarkt. Nach einem Absturz des Bruttoinlandsprodukts um 9,9 % im zweiten Quartal ging es zwischen Juni und September schon wieder um 8,5 % nach oben.

Als Zugpferd erwies sich dabei vor allem die exportorientierte Industrie, die von einer verstärkten Nachfrage aus China profitierte. Dank eines weiter florierenden Wohnungsbaus und stabiler Investitionen in den Verkehrswegebau erwies sich auch die Bauwirtschaft als eine starke Stütze der Konjunktur. Nur schwache Impulse kamen dagegen vom privaten Konsum. Im Zuge des Lockdowns gingen die Umsätze in der Reisebranche sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe massiv zurück. Der Handelsverband Deutschland (HDE) verzeichnete für den Einzelhandel zwar ein reales Umsatzplus von rund 4 %. Dieser Zuwachs war jedoch in erster Linie die Folge guter Geschäfte im Handel mit Lebensmitteln, Einrichtungsgegenständen und Haushaltsgeräten. Dagegen verzeichneten andere Branchen, insbesondere Textilien, zweistellige Minusraten. Aufgrund des Einbruchs von Steuern und Abgaben auf der einen Seite und milliardenschwerer Hilfspakete auf der anderen Seite summierte sich der Fehlbetrag der staatlichen Haushalte nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes auf 140 Mrd. €. Nach acht Jahren mit Überschüssen war dies der erste Fehlbetrag und gleichzeitig das zweithöchste Finanzierungsdefizit seit der Wiedervereinigung. Größer war der Fehlbetrag nur 1995, als die Schulden der Treuhandanstalt in den Staatshaushalt übernommen wurden. Die deutsche Staatsschuld war nach der Schätzung der KfW Bank im vergangenen Jahr mit etwas mehr als 70 % des Bruttoinlandsprodukts weit geringer als im Hochpunkt nach der Finanzkrise (2010: 82 %) und auch niedriger als in anderen großen Industrieländern.

Krise trifft die Länder in Europa unterschiedlich stark

Die Wirtschaft in Europa stürzte 2020 in eine tiefe Rezession. Der Rückgang verlief deutlich schneller als während der Finanzkrise und betraf die Industrie ebenso wie den Dienstleistungsbereich. Auf einen scharfen Einbruch im Zuge des Pandemie-Lockdowns im zweiten Quartal folgte eine starke Erholung in den Sommermonaten, die durch steigende Infektionszahlen im Herbst unterbrochen wurde. Nach Angaben der Europäischen Kommission verzeichneten die 19 Länder der Eurozone eine um 7,8 % niedrigere Wirtschaftsleistung. Die 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union erwirtschafteten ein um 7,4 % niedrigeres BIP als im Jahr zuvor. Dabei erfolgte der Absturz in sehr unterschiedlichem Tempo. Neben einem unterschiedlich starken Infektionsgeschehen spielte vor allem eine Rolle, wie bedeutsam die stark von der Krise betroffenen Wirtschaftsbereiche, zum Beispiel das Gastgewerbe, sind und wie stark die jeweilige Volkswirtschaft in die globalen Wertschöpfungsketten eingebunden ist.

Die besonders hart von der Pandemie betroffenen Länder Spanien und Italien verzeichneten auch die stärksten Wirtschaftseinbrüche. Beide Länder gingen bereits geschwächt in die Corona-Krise. Spanien (BIP-Rückgang: 12,4 %) kämpfte noch mit den Folgen der Euro-Krise. Italien (minus 9,9 %) plagten strukturelle Probleme und schwache Wachstumsaussichten. Ein überdurchschnittliches Minus verzeichnete nach Angaben von Statista auch Frankreich (minus 9,4 %). In Osteuropa brach die Wirtschaft im Durchschnitt weniger stark ein als in westlichen Ländern. So verzeichnete Polen einen Rückgang um lediglich 3,6 %. Auch Tschechien (minus 6,5 %) und Ungarn (minus 6,1 %) blieben unter dem europäischen Mittelwert. Die Europäische Zentralbank (EZB) griff der Wirtschaft im Euroraum 2020 wiederholt mit Hilfsprogrammen unter die Arme, um sicherzustellen, dass der Kreditfluss an Unternehmen und Haushalte in der Virus-Krise nicht abriss. Noch im Dezember hatte die Notenbank ihr Pandemie-Anleiheprogramm um 500 Mrd. € auf ein Volumen von 1,85 Bio. € aufgestockt.

Die Wirtschaft in Großbritannien litt im vergangenen Jahr neben der Corona-Pandemie unter der Unsicherheit über die Gestaltung des Brexits und verzeichnete nach Angaben der Europäischen Kommission einen Rückgang um 10,3 %. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung begründet diesen Einbruch auch damit, dass die britische Regierung vergleichsweise spät Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 ergriff und diese im Sommer länger in Kraft bleiben mussten, um das Infektionsgeschehen einzudämmen.

Aufwärts in China, abwärts in den USA

Trotz der Belastungen der Corona-Pandemie erreichte Chinas Wirtschaft 2020 erneut ein Wachstum. Das Plus von 2,3 % fiel nach Angaben des nationalen Statistikamtes zwar deutlich kleiner aus als im Jahr zuvor, als gut 6 % erreicht wurden. Dennoch stand die Volksrepublik am Jahresende ökonomisch sehr viel besser da als alle anderen großen Wirtschaftsnationen. Als Ursprungsregion und erstes Epizentrum der Pandemie gelang es China vergleichsweise schnell, das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen. Bereits im zweiten Quartal meldete das Land wieder geringere Fallzahlen, begleitet von einer starken Belebung der Wirtschaft. Keiner anderen großen Volkswirtschaft gelang es in diesem Zeitraum, schon wieder auf Wachstum zu schalten. In allen anderen Ländern begann der Aufholprozess erst später mit Lockerung der Lockdown-Maßnahmen. Nach einem moderaten Anstieg im dritten Quartal zeigte die chinesische Wirtschaft in den letzten drei Monaten des Jahres ein starkes Plus von 6,5 %. Treiber war vor allem eine starke Exportleistung. Das Land stellte Güter her, die in der Corona-Pandemie gefragt waren, etwa medizinische Schutzausrüstung oder Elektronik für die Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen. Mit einem Konjunkturprogramm sorgte die Regierung in Peking dafür, dass sich auch die Binnennachfrage in der zweiten Jahreshälfte rasch erholte. Der Aufschwung in China half anderen exportorientierten Unternehmen, Einbrüche in anderen Märkten zu kompensieren.

Die Wirtschaft der USA brach im vergangenen Jahr so stark ein wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach Angaben der Regierung war das BIP um 3,5 % niedriger als im Jahr zuvor. Bis zur Zuspitzung der Corona-Pandemie im März 2020 hatte die US-Wirtschaft geboomt, ehe das BIP im zweiten Quartal um 9 % einbrach. Die darauffolgende Aufholjagd kam im letzten Quartal mit einem Wachstum von nur noch 1 % zum Erliegen. Zur Stützung der Wirtschaft hatte der US-Kongress in der ersten Jahreshälfte Hilfspakete mit einem Umfang von bis zu 3 Bio. $ auf den Weg gebracht. Die sehr lockere Geldpolitik der US-Zentralbank stimulierte den Konsum zusätzlich, was insbesondere die stark gestiegene Aufnahme von Hypothekenkrediten für den Bau von Eigenheimen zeigte.

Die wirtschaftliche Entwicklung war gekennzeichnet durch einen starken Anstieg der Arbeitslosenquote von 3,5 % zu Jahresbeginn auf 6,7 % im Dezember. Die Ursache sieht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auch in der Wirtschaftspolitik: Die USA setzten auf ein hohes Arbeitslosengeld, um die Folgen der Pandemie für Arbeitnehmer abzuschwächen und den Konsum zu stützen, während die Volkswirtschaften in Europa dem Instrument der Kurzarbeit vertrauten.

Hoffnungen, dass der seit 2018 schwelende Handelsstreit zwischen China und den USA abebben würde, erfüllten sich nicht. Zwar unterzeichneten beide Staaten Anfang 2020 ein Abkommen, in dem sich China zu zusätzlichen amerikanischen Importen verpflichtete. Dennoch kam es im Jahresverlauf zu weiteren Zollschranken: Auf Strafzölle der USA für Importe aus China reagierte die Regierung in Peking mit Ausgleichszöllen für amerikanische Produkte. Dadurch wurde der gegenseitige Warenaustausch erneut erheblich belastet. Im Zuge der Pandemie erließen die USA zahlreiche Zollausnahmen, etwa für Gesundheitsprodukte, aber auch für elektronische Artikel und andere Produkte.

Zusätzliche Belastungen in Russland und Japan

Die Wirtschaft in Russland erlitt 2020 einen tiefen Einbruch. Nach Angaben der russischen Zentralbank fiel das Bruttoinlandsprodukt um 4,5 % niedriger aus als im Jahr zuvor. Neben den aus der Corona-Pandemie resultierenden Belastungen litt die Volkswirtschaft unter dem Verfall des Ölpreises. Nach ursprünglicher Haushaltsplanung sollten mehr als ein Drittel der Staatseinnahmen aus Öl- und Gaserlösen kommen. Diese Kalkulation beruhte auf einem Ölpreis von 57,70 $ pro Fass. Tatsächlich stürzte der Preis auf bis zu 8,48 $, den niedrigsten Wert seit 1998. Infolge des Zusammenspiels aus niedrigem Ölpreis und geringer Nachfrage entgingen Russland 2020 nach Angaben von German Trade & Invest (GTAI), der Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing, Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft von etwa 165 Mrd. $. Mit dem Ölpreis und infolge von Sanktionen der EU und der USA fiel auch der Rubel-Kurs, wodurch sich Importe verteuerten. Ausbleibenden Einnahmen standen in der Corona-Krise somit auch höhere Ausgaben gegenüber. Um die von der Pandemie betroffene Bevölkerung und die Wirtschaft zu unterstützen, billigte die Regierung drei Hilfspakete und startete einen nationalen Aktionsplan, der in drei Etappen bis Ende 2021 umgesetzt werden soll. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen passte die Regierung den Staatshaushalt an und verschob Investitionen. Erneut verschlechterte sich im vergangenen Jahr die finanzielle Situation der Bevölkerung. Nach Angaben des russischen Think-Tanks Center for Macroeconomic Analysis and Short-Term Forecasting (CMASF) waren die real verfügbaren Einkommen um preisbereinigt 5 % niedriger als 2019.

Anders als die meisten anderen Industrienationen befand sich Japan bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie in einer Rezession. Die Wirtschaft des Landes hatte schon nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer im Oktober 2019 begonnen, deutlich zu schrumpfen. COVID-19 verstärkte diesen Trend, so dass das Bruttoinlandsprodukt 2020 um 5,3 % niedriger ausfiel als im Jahr zuvor. Auf einen tiefen Absturz im zweiten Quartal folgte zwar eine kräftige Erholung in den folgenden drei Monaten. Das reichte jedoch bei weitem nicht, um die zuvor erlittenen Einbußen insbesondere bei der Industrieproduktion sowie beim privaten Konsum wettzumachen. Mit der zweiten Infektionswelle im Herbst verdüsterte sich die Situation dann erneut. Den kräftigsten Einbruch verzeichnete die japanische Wirtschaft im Touristikgeschäft - ein Bereich, der in den vergangenen Jahren einen stetig steigenden Beitrag zum BIP geleistet hatte.

Geschäftsentwicklung und Ertragslage

Die Werhahn Industrieholding SE (WIH-Gruppe) ist als Teil der Werhahn-Gruppe eine diversifizierte Unternehmensgruppe mit Aktivitäten im In- und Ausland. Die Aktivitäten umfassen den Geschäftsbereich Natursteine und den Unternehmensbereich Konsumgüter. Der Unternehmensbereich Konsumgüter besteht aus den Geschäftsbereichen Zwilling Küche, Zwilling Beauty Group und Friseurbedarf Jaguar/Tondeo.

Wesentliche Steuerungsgrößen der Bereiche sind die Kennzahlen Umsatz, operatives Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und nichtoperativen Abschreibungen ¹ ) und das Ergebnis vor Steuern.

Im Jahr 2020 erwirtschaftete die WIH-Gruppe einen konsolidierten Umsatz in Höhe von 2.160 Mio. € (i. Vj. 2.092 Mio. €). Damit wurde die Planung trotz negativer Einflüsse durch die Corona-Pandemie erreicht und das Vorjahr um 3 % übertroffen.

Während der Umsatz im Geschäftsbereich Natursteine leicht unter dem Vorjahresniveau lag, verzeichnete der Geschäftsbereich Zwilling Küche ein erhebliches Umsatzwachstum. Die Geschäftsbereiche Zwilling Beauty Group und Friseurbedarf Jaguar/Tondeo konnten die Umsatzerlöse des Vorjahres nicht vollständig erreichen.

Während der Umsatz im Inland leicht unter dem Niveau des Vorjahres lag, stieg der Auslandsumsatz signifikant an. Der Auslandsumsatz im Geschäftsjahr betrug 904 Mio. € (i. Vj. 820 Mio. €). Damit stieg der Anteil des Auslandsumsatzes am konsolidierten Umsatz mit 42 % um 3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr an. Die Entwicklung des Umsatzes in Euro ist durch Wechselkursänderungen negativ beeinflusst. Treiber dieser Entwicklung waren insbesondere der US-Dollar, der Russische Rubel sowie der Chinesische Renminbi.

Der Materialaufwand der WIH-Gruppe verminderte sich trotz gestiegener Umsatzerlöse um 3 % auf 1.159 Mio. € (i. Vj. 1.193 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Geschäftsbereich Natursteine die Materialaufwandsquote ² aufgrund von niedrigeren Beschaffungskosten moderat verbessern. Der Unternehmensbereich Konsumgüter konnte im Wesentlichen durch das signifikante Umsatzwachstum eine verminderte Materialaufwandsquote erzielen.

Der Personalaufwand lag mit 410 Mio. € auf Vorjahresniveau (i. Vj. 411 Mio. €) bei einer leicht verminderten durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl. Die Personalaufwandsquote hat sich insgesamt verbessert. Treiber für diese Verbesserung war vor allem der Konsumgüterbereich.

¹ Zu den nichtoperativen Abschreibungen zählen Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und auf im Zuge der Neubewertung bei Akquisitionen aufgedeckte stille Reserven sowie Differenzen zwischen linearer und degressiver Abschreibung.
² Die Materialaufwandsquote ergibt sich aus der Division des Materialaufwands durch die Umsatzerlöse.

Die Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Geschäftsjahr 128 Mio. € und lagen leicht unter dem Niveau des Vorjahres (i. Vj. 131 Mio. €).

Im Jahr 2020 lagen die Sonstigen betrieblichen Erträge mit 38 Mio. € um 19 % unter dem Vorjahr. Der Rückgang ergab sich überwiegend aus geringeren Erträgen aus dem Abgang von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens, Zuschreibungen im Anlagevermögen, Erträgen aus Versicherungserstattung sowie Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen. Gegenläufig haben sich höhere Kursgewinne ausgewirkt.

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich von 333 Mio. € auf 380 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich insbesondere die Wertberichtigungen auf Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände sowie Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Bildung von Rückstellungen aus Verlusten für schwebende Geschäfte stehen, erhöht. Die Kosten für IT und Instandhaltung stiegen ebenfalls deutlich, während sich die Reisekosten signifikant verminderten. Innerhalb der Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Instandhaltungsaufwendungen (79 Mio. €), externe Dienstleistungen (52 Mio. €) und Marketing (44 Mio. €) die bedeutendsten Einzelpositionen.

Das Beteiligungsergebnis verbesserte sich leicht von 16 Mio. € auf 18 Mio. €. Dies resultierte im Wesentlichen aus einem höheren Ergebnis aus assoziierten Unternehmen.

Das operative Ergebnis der WIH-Gruppe lag trotz negativer Einflüsse durch die Corona-Pandemie deutlich über dem Vorjahr und den Erwartungen. Der Geschäftsbereich Natursteine übertraf das Vorjahresergebnis trotz eines geringeren Umsatzes. Ursache war vor allem die positive Entwicklung in der Rohertragsmarge. Der Unternehmensbereich Konsumgüter erzielte einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses im Vergleich zum Vorjahr. Angestiegene Umsatzerlöse und gezielte Kosteneinsparungen führten zu einer verbesserten Ertragslage.

Das Zinsergebnis inklusive Erträgen aus Wertpapieren des Anlage- und Umlaufvermögens verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 1 Mio. € auf - 13 Mio. €. Gesunkenen Zinsaufwendungen standen leicht geringere Zinserträge aus Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, und geringere Erträge aus der Auf- und Abzinsung gegenüber.

Das Ergebnis vor Steuern lag mit 103 Mio. € signifikant über dem Ergebnis des Vorjahres (i. Vj. 87 Mio. €) und auch deutlich über den Erwartungen.

Die Steuerquote ³ ist in 2020 gegenüber dem Vorjahr moderat angestiegen, da im Geschäftsjahr einmalige Belastungen aufgrund höherer steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen sowie nicht verrechenbarer Verluste enthalten waren.

Insgesamt erzielte die WIH-Gruppe einen Konzernjahresüberschuss von 65 Mio. € nach 57 Mio. € im Vorjahr.

³ Die Steuerquote ergibt sich aus der Division des Steueraufwands durch das Ergebnis vor Steuern.

Natursteine

Der Geschäftsbereich Natursteine gewinnt und verarbeitet mineralische Rohstoffe für die Bauindustrie.

Der Geschäftsbereich Natursteine bündelt unter Führung der Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) vier Geschäftsfelder: Mineralische Rohstoffe, Asphaltmischgut, Bauchemie sowie Baustoffrecycling/-deponie. Neben Deutschland, Schweden und den Benelux-Staaten ist der Geschäftsbereich in den mittel- und osteuropäischen Ländern Polen, Russland, Ukraine, Tschechien und Ungarn tätig. Zu den Kunden zählen insbesondere Unternehmen des Verkehrswege-, Tief-, Wasser- und Gleisbaus, private und öffentliche Bauträger sowie Hersteller von Steinwolle.

Im Geschäftsfeld Mineralische Rohstoffe werden in 89 eigenen Steinbrüchen Hartgesteine gewonnen, aufbereitet und regional vermarktet. Ein wesentlicher Teil der Rohstoffe wird zudem für die Produktion von Asphaltmischgut in 174 eigenen Anlagen verwendet. Das Geschäftsfeld Bauchemie produziert und vertreibt überwiegend bituminöse Abdichtungsstoffe für den Straßen- und Hochbau. Im Geschäftsfeld Baustoffrecycling/-deponie werden unbelastete Baurestmassen bearbeitet, vermarktet und eingelagert.

Straßenbau in Deutschland verlor an Schwung

Die Corona-Pandemie hat die konjunkturellen Rahmenbedingungen in allen Ländern, in denen der Geschäftsbereich tätig ist, im vergangenen Jahr massiv verschlechtert. Trotz des ungünstigen Umfelds verzeichnete die Bauwirtschaft nahezu überall eine vergleichsweise stabile Geschäftsentwicklung.

Das Bauhauptgewerbe in Deutschland erwirtschaftete nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie sowie des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe 2020 ein Umsatzplus von nominal 6,6 %, preisbereinigt betrug der Zuwachs 4,1 %. Als Stütze erwiesen sich dabei der Wohnungsbau und der öffentliche Bau mit einem nominalen Umsatzplus von 11,4 % beziehungsweise 5,7 %. Schwächer verlief dagegen die Entwicklung in dem für den Geschäftsbereich wichtigen Bereich des öffentlichen Straßenbaus. Hier blieb der Umsatz um nominal 0,5 % unter dem Niveau des Vorjahres. Unter Berücksichtigung von Preissteigerungen betrug das Minus 2,6 %. Nominal erreichte der öffentliche Straßenbau beim Auftragseingang nahezu das Vorjahresniveau (-0,1 %). Real ergab sich jedoch ein Rückgang von 2,5 %. Damit bildete der öffentliche Straßenbau das Schlusslicht innerhalb der Bausparte öffentlicher Bau. Ungeachtet hoher Budgets schwächten sich die Nachfrage nach Baumaterial und die Auftragseingänge im öffentlichen Straßenbau weiter ab. Ein Grund dafür war der anhaltende Fachkräftemangel in Planungs- und Genehmigungsbehörden, der dazu führte, dass Aufträge nur schleppend vergeben wurden. Zudem stellten Länder und Kommunen Ausschreibungen zurück oder hoben sie sogar ganz auf, weil sie infolge der Corona-Pandemie mit sinkenden Steuereinnahmen rechneten. Verzögerungen ergaben sich zudem im Zusammenhang mit dem Übergang der Auftragsverwaltung der Länder auf die Autobahn GmbH des Bundes. Somit blieb auch das Marktvolumen im Asphaltstraßenbau hinter den Erwartungen zurück.

In den ausländischen Märkten, in denen der Geschäftsbereich Natursteine tätig ist, führten die Auswirkungen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr meist zu weitaus größeren Belastungen in der Bauwirtschaft als in Deutschland. In Polen, dem wichtigsten Auslandsmarkt, wurden zahlreiche Bauvorhaben verschoben. Auf lange Sicht wollen die Behörden jedoch an ihren Infrastrukturplänen festhalten. Die Politik betrachtet Investitionen in die Infrastruktur als einen Weg aus der Krise und will weitere Mittel bereitstellen. Auch in Russland hatte der Bau von Verkehrswegen 2020 eine unverändert hohe Priorität. Die Regierung ergriff zusätzliche Maßnahmen, um deren Fertigstellung zu beschleunigen und stellte 10,5 Mrd. € für ein nationales Straßenbauprojekt zur Verfügung. Dahinter steht die Erwartung, dass der Ausbau der Infrastruktur Impulse für die gesamte Wirtschaft liefert. Die Bauwirtschaft in der Ukraine profitierte von einem zu Jahresbeginn 2020 gestarteten staatlichen Förderprogramm mit Schwerpunkt Straßenbau. Die Politik hat erkannt, dass im Bereich Infrastruktur ein erheblicher Sanierungsbedarf besteht. Sie richtete einen Nachtragshaushalt ein, der dem für Infrastruktur zuständigen Ministerium weiteren finanziellen Spielraum für Straßenbauprojekte ermöglichte. In Tschechien stockte die Regierung den staatlichen Verkehrsinfrastrukturfonds, ungeachtet der tiefen Rezession, die die Wirtschaft durchlebte, auf. Impulse lieferte auch die auslaufende EU-Förderung für Infrastrukturmaßnahmen, da die Mittel abgerufen werden mussten. Dagegen bremste in Ungarn der Auslauf EU-finanzierter Maßnahmen die Bauwirtschaft. Die Regierung hielt jedoch an der Weiterentwicklung des Straßennetzes fest, insbesondere bei Projekten, die von der EU mitfinanziert werden. Die Bauwirtschaft in Schweden entwickelte sich insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie verhalten.

Auf den Beschaffungsmärkten zeigte die Preisentwicklung für Energie sowie für Ersatz- und Verschleißteile in 2020 keine einheitliche Tendenz. Die Kosten für Strom verzeichneten einen starken Anstieg. Dagegen verteuerten sich Ersatz- und Verschleißteile nur moderat. Aufgrund des Preisrückgangs für Rohöl infolge der Corona-Pandemie sanken die Kosten für die fossilen Energieträger Diesel und Heizöl. Von niedrigeren Rohölnotierungen profitierte besonders auch der Preis für Bitumen, den wichtigsten Einsatzstoff bei der Asphaltproduktion. Er sank stark und bewegte sich unter dem erwarteten Niveau. Eine vorausschauende Absicherungspolitik sorgte für zusätzliche Vorteile im Einkauf.

Starke Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Natursteine verzeichnete 2020 ein geringes Minus von 2,4 % auf 1.318 Mio. €. Verantwortlich dafür war zum einen ein geringerer Absatz von Mischgut. Zum anderen sorgten deutlich niedrigere Beschaffungskosten für Bitumen im intensiven Wettbewerb für Preisabschläge.

Der Absatz von Rohmaterial übertraf das Vorjahr im In- und Ausland. Dabei verzeichneten die Betriebe in Russland und der Ukraine erneut einen Absatzrekord. Die Betriebe in Polen, Tschechien, Ungarn und Schweden verfehlten dagegen das zum Teil hohe Absatzniveau des Vorjahres. Der Absatz von Mischgut reichte aufgrund fehlender Ausschreibungen sowie starken Wettbewerbs nicht an das Vorjahresniveau heran.

Trotz eines geringeren Umsatzes übertraf das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs Natursteine das schon sehr gute Vorjahresergebnis erneut. Ursache waren vor allem höhere Margen, die aus niedrigeren Bitumenkosten resultierten und die fehlenden Mischgutabsätze überkompensierten. Auf Grundlage des guten operativen Ergebnisses konnte der Wegfall der positiven Sondereffekte des Vorjahres sowie Einmalaufwendungen im Geschäftsjahr 2020 kompensiert werden. Die Ergebnisse der Bauchemieaktivitäten übertrafen trotz schwieriger Rahmenbedingungen das Vorjahresniveau ebenfalls. Unter den Auslandsgesellschaften verzeichneten Russland und die Ukraine deutliche Ergebniszuwächse. Dagegen verfehlten die operativen Ergebnisse der Betriebe in Polen, Schweden und Ungarn das zum Teil sehr gute Vorjahr.

Das Ergebnis vor Steuern lag analog der operativen Entwicklung über dem Vorjahreswert.

Perspektiven für die Bauwirtschaft getrübt

Anders als in den Jahren zuvor wird die Bauwirtschaft 2021 voraussichtlich keine nennenswerte Stütze der Konjunktur in Deutschland sein. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Zentralverband Deutsches Baugewerbe erwarten für das Bauhauptgewerbe lediglich einen Umsatz in Höhe des Vorjahres. Unter Berücksichtigung von Preissteigerungen würde sich daraus ein reales Minus von 2 % ergeben. Zur Begründung verweisen die Verbände auf die Corona-Pandemie, die nach ihrer Einschätzung vor allem den Wirtschaftsbau, aber auch den öffentlichen Bau negativ beeinflussen wird. Während für den Wohnungsbau 2021 ein nominales Plus von 3 % erwartet wird, sagen die Verbände für den öffentlichen Bau einen nominalen Umsatzrückgang von 1,5 % voraus. Niedrigere Steuereinnahmen können dazu führen, dass Bund, Länder und Gemeinden geplante Projekte verschieben oder gänzlich streichen. Zuversichtlich stimmt, dass der Bund die Haushaltsansätze im Fernstraßenbau 2021 um 2,9 % steigern wird. Allerdings können eine unter anderem coronabedingt weiterhin schleppende Ausschreibungstätigkeit sowie Schwierigkeiten beim Übergang der Auftragsverwaltung der Länder zur Autobahn GmbH des Bundes die Perspektiven für den Asphaltstraßenbau noch weiter eintrüben.

Auf den Auslandsmärkten bleibt das Umfeld 2021 grundsätzlich günstig, jedoch aufgrund der nicht absehbaren Auswirkungen der Pandemie unsicherer. In Polen ist der Investitionsbedarf im Bereich der Verkehrsinfrastruktur unverändert hoch. Zur Bewältigung der Auswirkungen der Corona-Pandemie hat die Regierung zusätzliche Mittel für Infrastrukturvorhaben bewilligt. In Russland investiert der Staat im Rahmen des Projekts "Sichere und hochwertige Straßen" auch 2021 deutlich mehr Geld in die Instandsetzung und den Neubau von Verkehrswegen. Positive Effekte für die Bauwirtschaft verspricht zudem ein nationaler Aktionsplan zur Umsetzung großer Infrastrukturprojekte. In der Ukraine profitiert der Straßenbau von dem Förderprogramm zur Sanierung von Verkehrswegen. Dabei leisten auch der Internationale Währungsfonds (IWF) sowie die EU Unterstützung. Die ungarische Wirtschaft wird nach Einschätzung von Konjunkturbeobachtern 2021 zum Wachstum zurückkehren. Die Investitionen in den Ausbau von Straßen und Bahnstrecken werden fortgesetzt, insbesondere wenn sie von der EU oder aus anderen dritten Quellen mit finanziert werden. In Tschechien wird die Bauwirtschaft in diesem Jahr von den 2020 zugewiesenen EU-Fördermitteln für Infrastrukturbauten profitieren. Zudem sieht der Haushaltsentwurf der Regierung zusätzliche Mittel für die Modernisierung von Schienen, Straßen sowie für die Trassensicherheit vor. Schweden dagegen plant keine explizite Förderung von Infrastrukturmaßnahmen.

Der Geschäftsbereich Natursteine erwartet 2021 auf der Grundlage rückläufiger Absatzmengen einen gegenüber 2020 leicht reduzierten Umsatz. Ein weiterer Erlösdruck sowie merklich steigende Kosten für Einsatzstoffe werden dazu führen, dass das operative Ergebnis und das Ergebnis vor Steuern das sehr gute Niveau des Vorjahres voraussichtlich deutlich unterschreiten werden.

Die vorstehend beschriebene Einschätzung über die erwartete Entwicklung des Geschäftsbereichs wurde aufgrund der Corona-Pandemie unter erhöhter Planungsunsicherheit vorgenommen.

Konsumgüter

Der Unternehmensbereich Konsumgüter umfasst die drei Geschäftsbereiche Zwilling Küche, Zwilling Beauty Group und Friseurbedarf Jaguar/Tondeo. Sie produzieren hochwertige Markenartikel für Küche und Körperpflege und sind mit ihren Sortimenten auf allen wichtigen Märkten vertreten.

Zwilling Küche

Der Geschäftsbereich Zwilling Küche bietet Premiumprodukte für die moderne Wohnküche an. Das Sortiment umfasst unter den Marken ZWILLING, STAUB, Ballarini, Demeyere und Miyabi vor allem Messer, Kochgeschirr, Bestecke, Scheren, Küchenhelfer, Vakuumiersysteme sowie elektrische Küchenkleingeräte. Die wichtigsten Absatzmärkte sind neben Deutschland und anderen Ländern in Europa China, Nordamerika und Japan.

Das Zuhause erhält einen höheren Stellenwert

Maßgebend für die Geschäftsentwicklung von Zwilling Küche ist vor allem die allgemeine Verfassung der Konjunktur und hier insbesondere die Ausgabebereitschaft der Verbraucher. Im vergangenen Jahr bremste die Corona-Pandemie die Wirtschaft rund um den Globus empfindlich und veränderte auch die Konsum- und Einkaufsgewohnheiten der Verbraucher massiv. Geschlossene Geschäfte, ausgefallene Events, Reisewarnungen, aber auch Sorgen vor einer ungewissen Zukunft führten dazu, dass sich viele Menschen einschränkten oder ihre Budgets anders aufteilten.

Der Trend zum Homeoffice erhöhte zudem den Stellenwert des Zuhauses und trug mit dazu bei, dass die Verbraucher mehr Geld in Küche, Haus und Garten investierten. Dazu nutzten sie stärker denn je die Möglichkeit, online einzukaufen. Von beiden Trends profitierte Zwilling Küche im vergangenen Jahr in hohem Maß.

Der Geschäftsbereich hatte 2015 begonnen, sein E-Commerce-Geschäft systematisch auszubauen und verstärkte seine Online-Aktivitäten im vergangenen Jahr noch einmal erheblich. Die digitale Transformation wurde damit weiter erfolgreich vorangetrieben. So war es möglich, die durch den Lockdown verursachten Einbrüche im stationären Handel mehr als auszugleichen. Dennoch war die Entwicklung in den einzelnen Absatzmärkten unterschiedlich. Im Zuge des Lockdowns war die Produktion des Geschäftsbereichs insbesondere im ersten und zweiten Quartal 2020 zeitweise stark eingeschränkt. Vor allem in Deutschland, Frankreich und Italien sorgten eine temporäre Schließung der Fertigung sowie Kurzarbeit für Störungen. Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte erreichte die Produktion wieder das vor der Corona-Pandemie gewohnte Niveau.

Umsatz und Ergebnis deutlich über Vorjahr

Der Umsatz des Geschäftsbereichs Zwilling Küche übertraf mit 744 Mio. € den Vorjahreswert erheblich. Sowohl das wesentlich größere Kerngeschäft als auch das Sondergeschäft mit Kundenbindungsprogrammen verzeichnete nach einem schwächeren Vorjahr ein erhebliches Plus. Belastet wurde der Gesamtumsatz durch die Entwicklung der Wechselkurse.

Die Vertriebsgesellschaft in den USA koppelte sich durch ein rasant gestiegenes Online-Geschäft von der negativen Entwicklung der US-Gesamtwirtschaft ab und war damit umsatzstärkster Markt für Zwilling Küche. Dabei verzeichneten sowohl die Umsätze in den eigenen Online-Kanälen als auch die Erlöse der Pure Online Player ein kräftiges Plus. Für einen Schub sorgte dabei auch das sogenannte Dropshipment. In diesem neuen Multichannel-Modell können Fachhändler und Fachhandelsketten auf ihrem eigenen Webshop über das Handelssortiment hinaus das gesamte ZWILLING Sortiment anbieten, digitalen Content nutzen und sind über eine Online-Schnittstelle an die ZWILLING Logistik angebunden. Der Kunde bleibt Kunde des Händlers und wird direkt aus dem ZWILLING Lager im Namen und auf Rechnung des Händlers beliefert. Starkes Wachstum registrierte in den USA auch der Bereich Self Service Retail, der mit Selbstbedienungskonzepten hauptsächlich Cash & Carry-Märkte, Supermärkte und Heimwerkermärkte umfasst. Das Geschäft im hochwertigen stationären Fachhandel war dagegen rückläufig. Der Umsatz in Kanada übertraf das Vorjahresniveau aufgrund eines Plus im Online-Handel sowie im Self Service Retail deutlich.

China verbuchte spürbar höhere Umsätze als im Vorjahr. Das Plus resultierte auch hier insbesondere aus einem stark belebten Online-Handel, der sich zum Vertriebskanal Nummer eins entwickelte. Zwilling Küche war darauf gut vorbereitet und hat auf den dominierenden Online-Marktplätzen eigene Markenshops eingerichtet. Dabei wurden unter anderem die Produktwelten stilvoll in Szene gesetzt und in einem emotionalen, lebendigen Auftritt junge, kaufkräftige Chinesen als Zielgruppe erreicht. Somit konnte ein Umsatzrückgang in den ZWILLING Shops und auch anderen B2B-Kanälen, etwa dem hochwertigen Premiumhandel oder bei Werbegeschenken, kompensiert werden. In Japan erzielte Zwilling Küche einen deutlichen Zuwachs, vor allem durch ein starkes Online-Geschäft.

In Deutschland verzeichnete Zwilling Küche aufgrund der Corona-Pandemie einen deutlichen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Die Entwicklung der Vertriebskanäle verlief unterschiedlich. Einen starken Rückgang erlitt dabei insbesondere der stationäre Handel, einschließlich der eigenen Shops. Im Lockdown blieben die Geschäfte geschlossen und die Kundenfrequenz war während des gesamten Jahres schwach. Zudem fehlten die Umsätze mit Touristen, da die meisten Menschen 2020 deutlich weniger reisten. Ein erheblich besseres Online-Geschäft reichte nicht aus, das Minus im stationären Handel auszugleichen.

Dagegen konnte in anderen europäischen Ländern der Umsatz gesteigert werden. Zuwächse konnten insbesondere in Großbritannien, Skandinavien und Benelux realisiert werden, während Italien und Spanien mit besonders strengen Lockdown-Beschränkungen rückläufig waren. Auch in Russland und in der Türkei konnten deutliche Umsatzsteigerungen, vor allem mit dem eigenen Retail und im Premium Retail realisiert werden.

Das operative Ergebnis übertraf 2020 den Vorjahreswert erheblich. Treiber war insbesondere der infolge des höheren Umsatzes gestiegene Rohertrag. Die Rohertragsmarge ⁴ war insgesamt stabil. Sonderbelastungen wie eine coronabedingt höhere Risikovorsorge durch Wertberichtigungen auf Forderungen sowie Restrukturierungskosten konnten durch Einsparungen, etwa infolge von Kurzarbeit oder reduzierten Mietkosten während der Lockdown-Phasen, nicht vollständig ausgeglichen werden. Das Ergebnis vor Steuern war ebenfalls deutlich höher als im Jahr zuvor. Die Zuwachsrate war jedoch insbesondere aufgrund von Firmenwertabschreibungen etwas geringer als beim operativen Ergebnis.

Online-Anteil des Geschäfts wird größer

Zum Start des Geschäftsjahres 2021 haben hohe Corona-Infektionszahlen sowie ein fortgesetzter Lockdown die Stimmung der Verbraucher zunächst weiter belastet. Erfolgreiche und zügige Impfungen vorausgesetzt, könnte der private Konsum jedoch im Jahresverlauf zu einer wichtigen Stütze der Konjunktur sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern werden. Hoffnungen macht dabei vor allem die in der Pandemie gestiegene Sparquote der Bundesbürger. Ein Teil der Ersparnisse könnte 2021 weiterhin in den Konsum fließen. Berechnungen des Konsumforschungsinstituts GfK zufolge verfügen die Bundesbürger 2021 über eine Kaufkraftsumme von 1.966 Mrd. €, ein Plus von 2 % gegenüber dem Vorjahr. Dabei ist auch berücksichtigt, dass zu Jahresbeginn der Solidaritätszuschlag für den überwiegenden Teil der Bevölkerung in Deutschland abgeschafft wurde. Allerdings endete im Januar 2021 auch die Phase der reduzierten Mehrwertsteuer. Sobald der stationäre Handel wieder öffnen darf und auch Reisen wieder in größerem Umfang möglich sind, dürften viele Menschen nach dem langen Lockdown Nachholbedarf in verschiedenen Konsumbereichen haben. Abzuwarten bleibt, inwieweit Ladengeschäfte die zuletzt an den Online-Handel verlorenen Marktanteile zurückerobern können.

Für 2021 erwartet der Geschäftsbereich Zwilling Küche einen Umsatz spürbar unterhalb des hohen Niveaus des Vorjahres. Während das Kerngeschäft voraussichtlich leicht zurückgeht, wird auch das Sondergeschäft mit Kundenbindungsprogrammen nicht an den außergewöhnlichen Wert des Jahres 2020 anknüpfen können. Der Rollout des neuen ZWILLING Online-Shops sowie weitere Aktivitäten zur Stärkung des E-Commerce werden voraussichtlich dazu führen, dass sich der Umsatzanteil des Online-Geschäfts weiter auf hohem Niveau bewegt. Impulse werden insbesondere von einem erweiterten Sortiment mit elektrischen Küchenkleingeräten sowie einem verstärkten Vertrieb der 2020 neu eingeführten Vakuumier-Serie "Fresh & Save" erwartet. Zudem wird der Ausbau der Marke Ballarini den Umsatz stärken.

⁴ Die Rohertragsmarge ergibt sich aus der Division des Rohertrags (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen abzüglich Materialaufwand) durch die Umsatzerlöse.

Das operative Ergebnis und das Ergebnis vor Steuern werden voraussichtlich deutlich unter dem sehr guten Vorjahresniveau liegen.

Die vorstehend beschriebene Einschätzung über die erwartete Entwicklung des Geschäftsbereichs wurde aufgrund der Corona-Pandemie unter erhöhter Planungsunsicherheit vorgenommen.

Zwilling Beauty Group

Der Geschäftsbereich Zwilling Beauty Group produziert und vertreibt unter den Marken ZWILLING und TWEEZERMAN hochwertige Pinzetten sowie Instrumente zur Maniküre und Pediküre. Ergänzt wird das Angebot durch Produkte der QVS-Gruppe, die Beauty-Tools unter den Marken QVS sowie Handels- und Exklusivmarken vertreibt. Die wichtigsten Absatzmärkte sind neben den USA und Deutschland Großbritannien sowie China.

Lockdown beschleunigt Trend zum Online-Einkauf

Ähnlich wie der Geschäftsbereich Zwilling Küche ist auch die Entwicklung der Zwilling Beauty Group in erheblichem Umfang von der Konsumstimmung in den jeweiligen Märkten abhängig. Infolge der Corona-Pandemie schränkten 2020 viele Verbraucher ihre Ausgaben ein und verschoben geplante Käufe. In Deutschland stieg die von der Bundesbank ermittelte Sparquote der privaten Verbraucher zeitweise auf mehr als 20 %. Verordnete Geschäftsschließungen und Reisebeschränkungen veränderten den Stellenwert einzelner Vertriebskanäle. Zu den Gewinnern zählten neben Online-Shops zeitweise auch ausgesuchte stationäre Verkaufsstellen, wie zum Beispiel Drugstores in den USA, die während des Lockdowns nicht schließen mussten.

In einem deutlich schwächeren Markt für Beauty-Tools konnte sich der Geschäftsbereich Zwilling Beauty Group gut behaupten. Der Umsatz blieb mit 82 Mio. € leicht hinter dem Niveau des Vorjahres zurück. In den USA, dem mit Abstand wichtigsten Markt, verzeichneten 2020 neben Online-Verkäufern auch einige große stationäre Ladenketten höhere Verkaufszahlen mit Produkten der Zwilling Beauty Group. Sie hatten in den Jahren zuvor aufgrund des Strukturwandels im Einzelhandel beständig an Marktbedeutung verloren.

In der Corona-Pandemie gehörten sie dagegen zu den Profiteuren, da ihre Shops geöffnet blieben. Dagegen mussten Friseur- und Beautysalons zeitweise schließen. Positive Auswirkungen auf die Verkaufszahlen der Zwilling Beauty Group hatte dabei die Schließung der Nagelstudios. Viele Haushalte in den USA verfügten nicht über das Equipment zur Maniküre und Pediküre und investierten entsprechend in eine Erstausstattung.

Aufgrund fehlender Touristen sowie durch Veränderungen in der Warenhauslandschaft verbuchte der Geschäftsbereich in Deutschland einen deutlich niedrigeren Umsatz. Während die Umsätze in Großbritannien sich auf dem Niveau des Vorjahres bewegten, war die Entwicklung in China durch das schwache Geschäft mit Exklusiv- und Private-Label-Kunden belastet.

Das operative Ergebnis des Geschäftsbereichs Zwilling Beauty Group sowie das Ergebnis vor Steuern übertrafen 2020 das Vorjahr erheblich. Umsatzbedingte Einbußen konnten durch gezielte kurzfristige Kosteneinsparungen im Zuge der Corona-Pandemie überkompensiert werden.

Konsum mit starkem Nachholbedarf

Zu Jahresbeginn 2021 diagnostizieren Konjunkturforscher für Deutschland und andere Länder weiterhin einen erheblichen Konsumstau. In der Zeit des Lockdowns haben viele Verbraucher Käufe zurückgestellt, die sie nach dem erhofften Auslaufen der Pandemie in diesem Jahr möglicherweise nachholen. Mit den Ladenöffnungen wird auch der stationäre Handel wieder an Bedeutung gewinnen. Abzuwarten bleibt, wie sich die Kräfteverhältnisse zwischen Online- und Offline-Handel einpendeln, wenn die Konsumenten wieder die Wahl haben. Sollten die Impfungen erfolgreich sein und die Infektionszahlen deutlich zurückgehen, wird auch die Reisetätigkeit wieder stark zunehmen. Auch hier ist mit einem starken Nachholbedarf zu rechnen.

Diese Entwicklungen werden das Geschäft der Zwilling Beauty Group im Jahr 2021 voraussichtlich erheblich beeinflussen. Der Geschäftsbereich erwartet bei einem nahezu gleichbleibenden Umsatz ein spürbar niedrigeres Ergebnis als im Vorjahr. Grund dafür sind im Wesentlichen die geplanten Aktivitäten zur Weiterentwicklung des Markenaufbaus sowie die einmaligen Kostenersparnisse in 2020 durch die Corona-Pandemie.

Die vorstehend beschriebene Einschätzung über die erwartete Entwicklung des Geschäftsbereichs wurde aufgrund der Corona-Pandemie unter erhöhter Planungsunsicherheit vorgenommen.

Friseurbedarf Jaguar/Tondeo

Der Geschäftsbereich Jaguar/Tondeo bietet dem Friseurhandwerk über den Fachhandel professionelle Werkzeuge, insbesondere Scheren, Rasiermesser und elektrische Haarschneidemaschinen. Die Produkte werden unter den Marken Jaguar und Tondeo weltweit vertrieben. Wichtigste Märkte sind neben Deutschland und anderen zentraleuropäischen Ländern Russland sowie Nord- und Südamerika.

Stabiles Geschäft trotz Lockdown für Friseure

Mit knapp 22 Mio. € verfehlte der Umsatz des Geschäftsbereichs das Vorjahresergebnis nur knapp. Ursache war insbesondere die Corona-Pandemie, die in 2020 zu einer zeitweisen Schließung von Friseursalons führte. Die Insolvenz einer führenden deutschen Salonkette blieb dagegen ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Geschäft von Jaguar/Tondeo. Der Filialist will sich über ein Schutzschirmverfahren sanieren und hielt seine Salons zunächst offen. In Deutschland entwickelten sich die Online-Aktivitäten des Geschäftsbereichs im vergangenen Jahr so positiv, dass sie die durch den Lockdown verursachten Ausfälle ausglichen. Dagegen werden die von Jaguar/Tondeo neu gestarteten Initiativen im zentraleuropäischen Direktvertrieb infolge der Corona-Pandemie erst in den nächsten Jahren Wirkung zeigen. Aufgrund des schwierigen Umfelds entwickelte sich das Geschäft mit Kunden in Übersee rückläufig.

Das operative Ergebnis und auch das Ergebnis vor Steuern haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verschlechtert. Verantwortlich dafür waren ein erhöhter Materialverbrauch, der aus einem ungünstigeren Materialmix resultierte, sowie höhere Produktionsmengen, insbesondere von preisgünstigeren Produkten. Zudem wurde das Ergebnis durch restrukturierungsbedingte Personalmaßnahmen belastet, die sich zukünftig positiv auf das Ergebnis auswirken werden.

Auch zu Jahresbeginn 2021 mussten Friseursalons infolge hoher Infektionszahlen in der Bevölkerung zunächst geschlossen bleiben. Mit deren Öffnung wird auch das Geschäft von Jaguar/Tondeo wieder zunehmen. Dazu werden auch eine verbesserte Konsumstimmung sowie der erwartete Nachholbedarf beitragen. Zusätzliche positive Effekte werden von den nun umgesetzten Maßnahmen ausgehen, so dass der Geschäftsbereich für 2021 eine deutliche Umsatz- und Effizienzsteigerung erwartet. Diese wird sich auch positiv auf das operative Ergebnis sowie das Ergebnis vor Steuern auswirken.

Die vorstehend beschriebene Einschätzung über die erwartete Entwicklung des Geschäftsbereichs wurde aufgrund der Corona-Pandemie unter erhöhter Planungsunsicherheit vorgenommen.

Vermögens- und Finanzlage

Die konsolidierte Bilanzsumme der WIH-Gruppe verminderte sich zum 31. Dezember 2020 um 92 Mio. € auf 1.638 Mio. €.

Das Anlagevermögen der WIH-Gruppe reduzierte sich von 815 Mio. € auf 788 Mio. €. Es umfasste 662 Mio. € Sachanlagevermögen (i. Vj. 663 Mio. €), 77 Mio. € Immaterielle Vermögensgegenstände (i. Vj. 101 Mio. €) sowie 49 Mio. € Finanzanlagen (i. Vj. 51 Mio. €).

Der Rückgang der Immateriellen Vermögensgegenstände um 24 Mio. € war insbesondere auf die laufenden Abschreibungen des Geschäftsjahres von 31 Mio. € zurückzuführen, davon betrafen 22 Mio. € Firmenwertabschreibungen. Den Abschreibungen standen Investitionen von 9 Mio. € gegenüber.

Bei den Sachanlagen standen Investitionen von 108 Mio. € im Wesentlichen Abschreibungen des Geschäftsjahres von 97 Mio. € gegenüber. Der wesentliche Teil der Investitionen entfiel auf den anlagenintensiven Geschäftsbereich Natursteine. Die Investitionen lagen sowohl im Geschäftsbereich Natursteine als auch im Unternehmensbereich Konsumgüter leicht unter dem Vorjahresniveau.

Die Vorräte betrugen zum 31. Dezember 2020 373 Mio. € (i. Vj. 402 Mio. €). Der merkbare Rückgang resultierte überwiegend aus dem Unternehmensbereich Konsumgüter.

Die Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenstände inklusive Rechnungsabgrenzungsposten betrugen insgesamt 357 Mio. € (i. Vj. 415 Mio. €). Der Rückgang von 58 Mio. € war im Wesentlichen auf die Forderungen gegen Verbundene Unternehmen zurückzuführen. Diese reduzierten sich erheblich und beinhalten im Wesentlichen Guthaben bei Banken der Werhahn-Gruppe.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich moderat um 12 Mio. € auf 232 Mio. €. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Geschäftsbereich Natursteine lagen deutlich unter dem Vorjahreswert. Beim Geschäftsbereich Zwilling Küche stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistung dagegen stark an. Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, stiegen um 6 Mio. € gegenüber dem Vorjahr an. Der Anstieg betraf insbesondere den Geschäftsbereich Natursteine. Die Sonstigen Vermögensgegenstände verminderten sich vor allem aufgrund geringerer Forderungen gegen Finanzbehörden deutlich um 16 Mio. € auf 36 Mio. €

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit lag mit 241 Mio. € wesentlich über dem des Vorjahres (171 Mio. €). Der Anstieg ergab sich insbesondere aus einem verbesserten operativen Cashflow des Geschäftsbereichs Natursteine und des Unternehmensbereichs Konsumgüter.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit (- 94 Mio. €, i. Vj. - 110 Mio. €) war wie im Vorjahr von Investitionen in das Sachanlagevermögen geprägt. Insgesamt sind die Einzahlungen aus Abgängen von Immateriellen Vermögensgegenständen und Sachanlagen auf 5 Mio. € (i. Vj. 17 Mio. €) und die Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen auf 108 Mio. € (i. Vj. 112 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr gesunken. Im Vorjahr waren zudem Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis in Höhe von 17 Mio. € enthalten.

Der Free Cashflow betrug 147 Mio. € nach 61 Mio. € im Vorjahr.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit lag mit - 143 Mio. € insgesamt auf Vorjahresniveau (- 147 Mio. €). Die Veränderung resultierte im Wesentlichen aus der Erhöhung der Darlehenstilgungen und der Verminderung der Dividenden an die Wilh. Werhahn KG und andere Gesellschafter im Vergleich zum Vorjahr.

Der Finanzmittelfonds am Ende der Periode betrug 64 Mio. € und war nahezu unverändert zum Vorjahr.

Die liquiden Mittel der WIH-Gruppe umfassen neben den Wertpapieren und Flüssigen Mitteln von 112 Mio. € zum 31. Dezember 2020 (i. Vj. 89 Mio. €) auch die Guthaben bei Banken der Werhahn-Gruppe, die in den Forderungen gegen Verbundene Unternehmen ausgewiesen werden. Ferner waren im Finanzmittelfonds jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (53 Mio. €) sowie kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der liquiden Mittel gehören (44 Mio. €), einbezogen.

Die Finanzierung der WIH-Gruppe erfolgt hauptsächlich durch Gesellschaften der Werhahn-Gruppe. Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs der Planung standen darüber hinaus ausreichend Kreditlinien bei verschiedenen Banken zur Verfügung.

Die aktiven latenten Steuern betrugen zum Bilanzstichtag 7 Mio. € (i. Vj. 8 Mio. €). Die WIH-Gruppe verzichtet weiterhin auf die Bilanzierung aktiver latenter Steuerüberhänge aus Einzelabschlüssen im Rahmen des Wahlrechts.

Das Eigenkapital der Gruppe verminderte sich von 876 Mio. € auf 861 Mio. €. Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 53 %. Die Veränderungen im Eigenkapital werden im Eigenkapitalspiegel detailliert dargestellt.

Die Rückstellungen stiegen gegenüber dem Vorjahr um 46 Mio. € auf 316 Mio. €. Sie umfassten im Wesentlichen Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen von 64 Mio. € (i. Vj. 65 Mio. €), Rückstellungen für Rekultivierungsverpflichtungen im Geschäftsbereich Natursteine von 75 Mio. € (i. Vj. 69 Mio. €), sonstige Personalrückstellungen von 61 Mio. € (i. Vj. 51 Mio. €) sowie Rückstellungen für Verluste aus schwebenden Geschäften von 28 Mio. €(i.Vj. 2 Mio. €).

Die Verbindlichkeiten inklusive Rechnungsabgrenzungsposten der WIH-Gruppe lagen mit 461 Mio. € unter dem Vorjahr von 584 Mio. €. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verminderten sich um 79 Mio. € auf 77 Mio. € erheblich. Darüber hinaus wiesen die Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung einen Rückgang von 36 Mio. € auf 216 Mio. € aus. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich moderat um 9 Mio. € auf 99 Mio. €, während die Sonstigen Verbindlichkeiten um 2 Mio. € auf 43 Mio. € anstiegen.

Risikobericht

Die WIH-Gruppe ist in das Risikomanagementsystem der Werhahn-Gruppe eingebunden. Die Gesellschaften der WIH-Gruppe sind mit ihrer nach Branchen und nach Regionen diversifizierten Struktur unterschiedlichen Geschäftsrisiken ausgesetzt. Der Umgang mit diesen Risiken ist wesentlicher Bestandteil der unternehmerischen Führung. Der Betrachtungszeitraum entspricht dem Prognosezeitraum.

Risikomanagement

Das Risikomanagementsystem der Werhahn-Gruppe besteht aus den folgenden drei Elementen: dem unternehmensspezifischen Handbuch des Risikomanagements, einer Risikoinventur sowie dem Risikoberichtswesen auf Ebene der Gruppe und der Einzelgesellschaften. Im Rahmen der Unternehmensplanung wird jährlich in allen Geschäftsbereichen eine Risikoinventur durchgeführt. Die dabei identifizierten Einzelrisiken werden von den Geschäftsbereichen beschrieben und anhand ihrer maximalen Schadenshöhe und prozentualen Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Gleichzeitig werden, soweit möglich, geeignete Maßnahmen zum Umgang mit diesen Risiken definiert. Die Entwicklung der Einzelrisiken wird laufend von den Geschäftsbereichen beobachtet und zu festgelegten Terminen in den verschiedenen Gremien der Geschäftsbereiche sowie im Vorstand der Werhahn Industrieholding SE berichtet. Darüber hinaus werden neue wesentliche Risiken im Rahmen des laufenden Berichtswesens beziehungsweise durch Ad-hoc-Berichte auch außerhalb der festgelegten Termine umgehend an die zuständigen Gremien gemeldet. Zusätzlich zum Risikomanagement werden interne und externe Revisionen durchgeführt.

Der Geschäftsverlauf sowie die Risiken und Chancen aus dem laufenden Geschäft werden in Vorstands- und in Aufsichtsratssitzungen besprochen.

Risiken in der Werhahn-Gruppe

Die Werhahn-Gruppe teilt Risiken in folgende Kategorien ein: externe, leistungswirschaftliche, finanzielle und interne Risiken. Risiken im Zusammenhang mit der Pandemie durch das Corona-Virus sind im vorliegenden Risikobericht in einem separaten Abschnitt beschrieben.

Externe Risiken bestehen in Form politischer oder rechtlicher Umstände sowie durch Naturereignisse und konjunkturelle Entwicklungen. Hierzu gehört besonders eine mögliche Einschränkung der Geschäftstätigkeit in einzelnen Ländern wie zum Beispiel die Erhebung von Zöllen in den USA und China. Ein weiteres Risiko ist, dass geplante Investitionen in manchen Ländern aufgrund einer wirtschaftlichen Instabilität oder einer Finanzkrise nicht durchgeführt werden. Bestehende Länderrisiken sind, soweit von Bedeutung, durch Hermes-Garantien gedeckt.

Leistungswirtschaftliche Risiken bestehen in der Werhahn-Gruppe hauptsächlich in den Bereichen Beschaffung, Produktion und Absatz.

Im Bereich Beschaffung bestehen die größten Risiken in Form möglicher Verteuerung von Einsatzstoffen wie Energie, Treibstoff und Bitumen sowie von Refinanzierungsmitteln. Vor allem Bitumen ist ein für den Bereich Natursteine und dessen Produktion von Asphaltmischgut für den Verkehrswegebau äußerst bedeutsamer Einsatzstoff. Dem wird durch risikoreduzierende Maßnahmen wie Festpreiskontingente für Bitumen und die Reduzierung der Bitumeneinsatzquote durch eine Erhöhung der Zugabequote von Recyclingasphalt Rechnung getragen. Im Konsumgüterbereich bestehen im Bereich Beschaffung vor allem das Risiko eines hohen Materialpreisanstiegs und das Risiko des Ausfalls eines Lieferanten, der zu einem Produktionsstillstand führen könnte. Dem wird durch eine Vielzahl alternativer Bezugsquellen entgegengewirkt.

Produktionsrisiken wird mit vorbeugenden Instandhaltungs- und Qualitätssicherungsmaßnahmen sowie einer vorausschauenden Investitionsplanung begegnet. Dieses Vorgehen gewährleistet, dass Produktionskapazitäten zuverlässig zur Verfügung stehen und Schäden aus Produktionsausfällen vermieden werden können. Dabei haben auch die Belange des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert.

Im Bereich Absatz gibt es eine Reihe von Risiken. Diese sind vor allem durch eine schwächere konjunkturelle Entwicklung bedingt. Hierdurch kann die Nachfrage in den einzelnen Branchen oder Märkten unter Umständen schwanken. Eine schwächere Nachfrageentwicklung birgt zusätzlich das Risiko für das Entstehen eines starken Wettbewerbs- und Preisdrucks. So besteht im Baustoffbereich aufgrund einer Investitionszurückhaltung der öffentlichen Haushalte das Risiko einer rückläufigen Nachfrage nach Produkten für den Verkehrswegebau. Auch im Bereich Konsumgüter kann die Nachfrage konjunkturbedingt zurückgehen und unterliegt Schwankungen. Entsprechend besteht das Risiko von Kundeninsolvenzen, dem durch ein konsequentes Forderungsmanagement, Besicherungen und teilweise durch entsprechende Ausfallversicherungen entgegengewirkt wird.

Bestandsrisiken können sich zum Beispiel aus einer geänderten Nachfrage des Kunden oder aus der Lagerdauer und einer damit unter Umständen verminderten Verwertbarkeit von Vorräten ergeben. Insofern werden die Bestände kontinuierlich überwacht, gegebenenfalls sind Abwertungen vorzunehmen oder höhere Preisnachlässe zu gewähren.

Finanzielle Risiken bestehen im Rahmen der internationalen Geschäfte insbesondere in Form von Währungsrisiken sowie Zins- und Rohstoffpreisrisiken. Rahmenbedingungen und Vorgehensweise im Umgang mit finanziellen Risiken sind in der Richtlinie Finanzielles Risiko-Management geregelt, die jährlich überprüft wird. Ziel ist die Begrenzung der Risiken auf ein Ausmaß, welches auch bei wesentlichen negativen Entwicklungen Bestand, Wert und Bonität der Gruppe nicht gefährdet. Währungsrisiken werden durch die vollständige Sicherung von kontrahierten Verträgen und geplanten Cashflows eines festgelegten Zeitraums reduziert. Gegebenenfalls festgelegte Limits für ungesicherte Währungspositionen werden laufend überwacht und über externe Sicherungsgeschäfte gesteuert, wobei ausschließlich konservative Finanzinstrumente zum Einsatz kommen. Zinsrisiken können in Form von Cashflow- und Barwert-Risiken bestehen. Da diese beiden Risikoarten nicht ausgeschlossen oder vollständig gesichert werden können, wird in Abhängigkeit vom Grundgeschäft entschieden, welches Risiko am ehesten getragen und gegebenenfalls durch die Weitergabe an Dritte kompensiert werden kann. Die im Rahmen der Finanzstrategie festgelegten Limits werden kontinuierlich überwacht und durch externe Sicherungsgeschäfte gesteuert.

Zu den internen Risiken zählen Personal- und Organisationsrisiken sowie IT-, Rechts- und Compliance-Risiken.

Der Umgang mit Personalrisiken erfolgt durch eine Vielzahl personalpolitischer Instrumente wie erfolgsabhängiger Vergütungen, Programme zur Qualifizierung von Nachwuchskräften, flächendeckender Weiterbildungsmaßnahmen und ganz besonders den allgemeinen Schutz der Mitarbeiter. Darüber hinaus gibt es in der Werhahn-Gruppe das sogenannte Employee Assistance Programm (EAP). Hierbei handelt es sich um einen unabhängigen Beratungsdienst für berufliche sowie persönliche, familiäre und finanzielle Fragen der Werhahn-Mitarbeiter.

Organisationsrisiken wird durch eine klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten sowie durch organisatorische Regelungen Rechnung getragen. Die geschäftsbereichsbezogenen internen Kontrollsysteme werden systematisch überprüft und weiterentwickelt.

Um die zur reibungslosen Abwicklung der Geschäftsprozesse notwendigen IT-Systeme vor unberechtigten Zugriffen und Datenverlusten zu schützen, werden gruppenweit zahlreiche technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen und durch externe Audits überprüft. Darüber hinaus werden die IT-Strukturen der einzelnen Bereiche laufend dem Stand der Technik angepasst. Besonderes Augenmerk liegt auch auf der Einhaltung der Datenschutzbestimmungen. Zudem werden laufend umfassende Maßnahmen zur Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung ergriffen.

Die Compliance-Systeme der Werhahn-Gruppe werden laufend aktualisiert. In den Geschäftsbereichen der Gruppe sind Compliance-Verantwortliche benannt. Diese Beauftragten kommen mit dem zuständigen Vorstand, dem zentralen Compliance-Beauftragten und der Revision zu regelmäßigen Sitzungen zusammen. Darüber hinaus ist eine Helpline eingerichtet, an die sich Mitarbeiter jederzeit, gegebenenfalls auch anonym, wenden können.

Im Rahmen der geschäftlichen Aktivitäten ergeben sich unter Umständen Risiken aus Rechtsstreitigkeiten und -verfahren. Hierzu gehören beispielsweise Risiken in Bezug auf das Patentrecht, Gewährleistungen und die Produkthaftung, das Steuerrecht, das Vertragsrecht sowie das Wettbewerbsrecht. Derartige Risiken werden so weit wie möglich im Vorfeld durch umfassende rechtliche Beratung und interne Richtlinien begrenzt. Weiterhin bestehen für verschiedene rechtliche Risiken entsprechende Versicherungen. Bei schwebenden Verfahren wird, sofern eine Versicherungsdeckung nicht oder nicht in vollem Umfang besteht, finanzielle Vorsorge im Rahmen kaufmännischer Vorsicht vorgenommen. Die Steuererklärungen werden mit großer Sorgfalt erstellt. Gleichwohl kann es im Rahmen von Betriebsprüfungen zu Risiken durch Steuernachforderungen kommen.

Risiken im Zuge der Corona-Pandemie: Die zum Infektionsschutz der Bevölkerung vorgenommenen Maßnahmen führen zu einer starken Einschränkung des öffentlichen Lebens, unerwarteten Schließungen von Standorten, Fabriken oder Bürogebäuden unserer Lieferanten, Kunden oder unserer eigenen Betriebe, verbunden mit einer möglichen Unterbrechung von Lieferketten. Wenn Maßnahmen zur Eindämmung kurzfristig eingeleitet werden oder unvorhersehbar lange dauern, erhöht sich das Risiko einer unter Umständen erheblichen Beeinträchtigung unserer Fähigkeit zur Produktion oder Lieferung der durch die Geschäftsbereiche angebotenen Produkte und Dienstleistungen. Zu den wesentlichen Unsicherheiten der COVID-19-Krise gehört die Unsicherheit ihrer Dauer, beeinflusst durch mögliche zusätzliche Infektionswellen oder Mutationen des Virus - und die wirtschaftlichen Kosten der Lockdown-Maßnahmen. Diese zeigen sich vor allem in Form verschobener oder stornierter Aufträge beziehungsweise Investitionen unserer Kunden sowie erhöhter Ausfallrisiken. Weitere mögliche negative Folgen sind ein ungebremster Anstieg der öffentlichen und privaten Schuldenlast, der nicht nur eine Erholung nach der Krise behindert, sondern auch die branchenspezifische Nachfrage besonders der öffentlichen Hand negativ beeinflussen könnte. Außerdem werden mögliche schwerwiegende Störungen im Finanzsystem und ansteigende Kunden- und Lieferanteninsolvenzen wahrscheinlicher.

Einen weiteren gewichtigen Aspekt stellt die Frage dar, in welcher Intensität und Geschwindigkeit sich das Corona-Virus und seine Mutanten immer wieder ausbreiten und die Gesundheit und Verfügbarkeit der Mitarbeiter der Werhahn-Gruppe gefährden kann. Werhahn hat an allen Stellen in der Gruppe Krisenstäbe eingerichtet, um die unterschiedlichen Auswirkungen von COVID-19 sorgfältig zu überwachen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wobei der Schwerpunkt dieser Maßnahmen auf der Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Kontinuität der geschäftlichen Aktivitäten liegt. Die Maßnahmen werden auf Konzernebene koordiniert, wobei vorrangig das verantwortliche Management in den einzelnen Geschäften und Ländern befähigt wird, den individuellen Umständen entsprechend angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Beispiele für wesentliche Maßnahmen zur Abmilderung der beschriebenen Folgen sind die Nutzung des mobilen Arbeitens, mitarbeiterorientierte Gesundheitsmaßnahmen sowie die Nutzung der Möglichkeiten zur Kurzarbeit.

Sonstige Risiken der künftigen Entwicklung beziehungsweise wesentliche Risiken werden nicht gesehen.

Risikobeurteilung und -ausblick

Das Risikoniveau in der WIH-Gruppe ist unverändert niedrig. Die Risiken betragen gewichtet mit ihrer prozentualen Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt 6,6 % des Konzerneigenkapitals, wovon die gewichteten drei größten Einzelrisiken 3,4 % ausmachen. Diese größten Einzelrisiken betreffen Veränderungen des Bitumenpreises, eine verringerte Nachfrage der öffentlichen Haushalte im Geschäftsbereich Natursteine sowie einen Rechenzentrumsausfall durch technische Probleme oder einen Hackerangriff im Geschäftsbereich Zwilling Küche. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Risikolage, ausgedrückt in der Summe der gewichteten Eintrittswahrscheinlichkeiten, etwas angestiegen.

Aus heutiger Sicht sind keine Risiken zu erkennen, die den Fortbestand der Werhahn-Gruppe gefährden könnten.

Forschung und Entwicklung

Forschung und Entwicklung (F&E) sind Treiber des technologischen Fortschritts und besitzen in den Unternehmen der Werhahn-Gruppe einen hohen Stellenwert. Die Mitarbeiter in der Forschung antizipieren Kundenwünsche, die in den Entwicklungsabteilungen in marktreife Produkte umgesetzt werden. Darüber hinaus arbeitet die Entwicklung daran, Produktionsprozesse weiter zu optimieren und die Digitalisierung voranzutreiben.

Die Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) hat die digitale Transformation ihrer Geschäftsprozesse im vergangenen Jahr mit Hochdruck vorangetrieben. Mit dem Kundenportal BAG Cockpit und der BAG ON SITE App für die Echtzeitkommunikation zwischen Mischwerk und Baustelle wurden zwei Lösungsansätze erfolgreich getestet. Nun steht der Rollout im Markt an. Ziel ist es, bis Ende 2023 einen wesentlichen Teil der Umsätze im digitalen Kundenportal abzubilden und mit Kunden über die BAG ON SITE App zu kommunizieren.

Mitarbeiter des BAG-TechnologieCentrums beschäftigten sich 2020 vor allem mit der Frage, wie die Nutzungsdauer von neuen Asphaltkonzepten treffsicher prognostiziert werden kann. Zu diesem Zweck erforschten sie materialspezifische Zusammenhänge. Die Erkenntnisse ermöglichen es dem Geschäftsbereich Natursteine, im Rahmen von funktionalen Ausschreibungen sowie bei Industriebaumaßnahmen mit schwersten Belastungen maßgeschneiderte Asphaltlösungen anzubieten. Gemeinsam mit der BITUMINA Handel wurden darauf abgestimmte Bitumenkonzepte entwickelt. Sie garantieren die geforderte Standfestigkeit der Asphalte auch bei schwersten Belastungen und extremen klimatischen Einflüssen. Das TechnologieCentrum realisierte zudem Bitumenrezepturen, die eine langfristige Sicherheit zur Bitumenverfügbarkeit für die Gussasphaltbauweise ermöglichen. Sie wurden 2020 an einigen Asphaltmischanlagen aus der Gruppe erprobt und werden nun weiter optimiert. Auf diese Weise kann die kritische Abhängigkeit von einem Lieferanten für diese spezielle Asphaltbauweise reduziert werden.

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2020 standen spezielle Bitumenqualitäten für die bauchemischen Abdichtungsprodukte des Geschäftsbereichs nicht mehr zur Verfügung. Ursache war der Ausfall eines internationalen Lieferanten. Mit umfangreicher Laborarbeit gelang es den betroffenen Gesellschaften, Abdichtungsmaterialien mit Bitumenqualitäten anderer Bitumenquellen herzustellen. Dazu mussten in umfangreichen Versuchen Rezepturen und Verarbeitungsverfahren adjustiert werden, um die hohen und komplexen Qualitätsanforderungen der Endprodukte zu sichern.

Der Geschäftsbereich Zwilling Küche trägt mit seinen Forschungsaktivitäten dem Einzug der Digitalisierung in die moderne Wohnküche Rechnung und entwickelt kontinuierlich neue Produkte. Ein großer Erfolg war im vergangenen Jahr die Markteinführung eines elektronischen Vakuumiersystems (ZWILLING Fresh & Save) zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, die durch das Vakuum bis zu fünf Mal länger frisch bleiben als bei der herkömmlichen Lagerung im Kühlschrank. In Verbindung mit der hierfür entwickelten App werden Verbraucher bei der Organisation des Kühl- und Gefrierfachs unterstützt und es werden Rezepte zur Verwendung der vakuumierten Lebensmittel angeboten. Fresh & Save kann einen Beitrag zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung leisten. Allein in deutschen Haushalten landen in jedem Jahr mehr als sechs Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll statt auf dem Teller. Das belastet Klima und Umwelt und verursacht volkswirtschaftliche Schäden. Verbraucher sind zunehmend sensibler für die Folgen der Lebensmittelverschwendung und suchen nach Lösungen, wie sie sorgsamer mit ihren Einkäufen umgehen können. Eine Lösung ist Fresh & Save. Zum Sortiment gehören neben einer aufladbaren Vakuumpumpe verschiedene Glas- und Kunststoff behälter, wiederverwendbare Vakuumbeutel sowie ein Weinverschluss.

Im Produktsegment Messer führte der Geschäftsbereich ein Projekt zur Verringerung der Fertigungskomplexität im Werk Solingen durch. Ziel ist es, die Zahl der Einzeltypen um bis zu 50 % zu reduzieren. Die Fabrik in China entwickelte einen neuen Messerblock mit integriertem Ultraviolettlicht. Diese Technologie macht es möglich, Messerklingen in kurzer Zeit im Block zu sterilisieren. Im Produktsegment Kochgeschirr arbeitete der Geschäftsbereich Zwilling Küche an der Entwicklung einer Serie, die mehrere neue funktionale Features vereint und im Frühjahr 2021 gelauncht werden soll.

Im Rahmen der Planung der globalen Geschäftsressourcen (Enterprise-Resource-Planning (ERP)) stand im vergangenen Jahr die Harmonisierung der Fertigungsplanung und -steuerung mittels MES (Manufacturing Execution System)-Software im Fokus. Mithilfe der digitalen Erfassung von Maschinendaten und deren Übermittlung an die Schnittstelle zum ERP-System werden sowohl die Maschinenbelegung als auch die Rüstzeiten optimiert. Nach erfolgreichen Testläufen im Werk Solingen erfolgte die Umstellung zum Jahreswechsel 2020/21. Der Rollout von ERP und MES auf weitere Produktionsstandorte ist geplant.

Die Zwilling Beauty Group entwickelte im vergangenen Jahr zahlreiche neue Produkte, insbesondere im Bereich der Nagelpflege. Zudem wurde ein portabler Beauty-Spiegel mit verschiedenen Lichtvarianten sowie zehnfacher Vergrößerung eingeführt.

Im Geschäftsbereich Friseurbedarf Jaguar/Tondeo rückte 2020 die Automatisierung und Digitalisierung der Fertigungsprozesse verstärkt in den Fokus. Im Bereich der Rohwarenversorgung bei Basismodellen wurde auf Fertigungsteile im Kaltschmiedeverfahren gesetzt, die Einsparungen von fast 50 % möglich machen und die Produktionszeiten bis auf ein Drittel reduzieren können. Bei Premium-Haarscheren wird künftig eine andere Strategie verfolgt: weg vom Schmieden, hin zum 3D-Vollfräsen. Statt die Rohlinge auf herkömmliche Weise zu formen, werden sie mittels computergesteuerter Technologie direkt aus einem Stahlstück gefräst. Erst in der Endmontage, wenn es um das Feinjustieren und Schärfen der Scheren geht, legen die Experten im Solinger Werk wieder Hand an. So reduziert sich die Durchlaufzeit von mehreren Monaten auf wenige Wochen. Nach erfolgreichem Probelauf sind 2020 beide Produktionsverfahren in Serie gegangen und werden das bisherige Verfahren schnellstmöglich ablösen.

Nachhaltigkeit

Verantwortungsvolles und nachhaltiges Wirtschaften gehört zu den grundlegenden Werten der Werhahn-Gruppe. Um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens im Ganzen zu erhalten, nehmen alle Geschäftsbereiche ihre ökonomische, ökologische, soziale und gesellschaftliche Verantwortung ernst. So führen sie kontinuierlich Maßnahmen zur Verbesserung der Ökoeffizienz entlang der gesamten Prozesskette durch. Ziel ist es, natürliche Ressourcen möglichst sparsam einzusetzen und die Belastungen für die Umwelt zu reduzieren.

Der Geschäftsbereich Natursteine ist als Baustoffproduzent unmittelbar auf die Ressourcen der Natur angewiesen. Denn die Gewinnung wertvoller Natursteine ist immer mit temporären Eingriffen in die Ökologie und das Landschaftsbild verbunden.

Noch bevor der erste Stein bewegt wird, erarbeitet der Geschäftsbereich gemeinsam mit öffentlichen Entscheidungsträgern, Fachverbänden und anderen Institutionen Pläne zum Abbau sowie zur Rekultivierung und Renaturierung. Bereits während der Abbauphase können Steinbrüche höchst lebendige Orte sein. Schroffe Abbrüche, zerklüftete Felshänge, Geröllhalden, Klein- und Kleinstgewässer in Senken, Rinnen und alten Fahrspuren sowie Steinbruchweiher bieten einer Vielzahl von seltenen Tieren und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum. Oft ist bereits vor dem letzten Abbau ein Mosaik unterschiedlicher ökologischer Nischen entstanden, sodass sich natürlich gewachsene Biotope als Refugien seltener und vom Aussterben bedrohter Arten finden. Dies zeigt, dass im beiderseitigen Einvernehmen zwischen Naturschutz und Wirtschaft ein effektiver Artenschutz gelingen kann.

Um die natürliche Rohstoffbasis zu schonen, setzt der Geschäftsbereich bereits seit mehreren Jahren mit Erfolg auf die Wiederverwertung von Baustoffen. Bei der Herstellung von Asphalt wird im Geschäftsbereich mittlerweile zu mehr als einem Drittel Recyclingmaterial aus Ausbauasphalt eingesetzt. In Konformität mit den gültigen Qualitätsnormen und den Wünschen der Auftraggeber soll diese Quote künftig weiter gesteigert werden. Zu diesem Zweck testen Mitarbeiter der Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) im TechnologieCentrum des Unternehmens regelmäßig Produkte, die das im Ausbauasphalt enthaltene Altbindemittel verjüngen sollen. Ihre Erfahrungen bringen sie in Fachgremien ein, die ein Regelwerk für die Verwendung solcher so genannter Rejuvenatoren erarbeiten. Dadurch werden die formalen Grundlagen geschaffen, die Wiederverwendungsraten von Ausbauasphalt weiter zu erhöhen.

Um CO ₂ -Emissionen sowie Dämpfe und Aerosole, die bei der Herstellung und Verarbeitung von Asphalt entstehen, zu reduzieren, erprobte das Zentrallabor der BAG 2020 gemeinsam mit dem Labor einer Niederlassung die Schaumbitumentechnologie im Labormaßstab. Dadurch wurden und werden weiterhin Erkenntnisse gesammelt, die eine spätere Umsetzung in die Großtechnik ermöglichen sollen. Niedrigere CO2-Emissionen sowie weniger Dämpfe und Aerosole aus dem Asphalt kommen zum einen der Umwelt zugute. Zum anderen verbessern sie die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen. So setzt BAG als führender deutscher Asphalthersteller flächendeckend neue Technologien ein, die den Arbeitsschutz verbessern und gleichzeitig das hohe Qualitätsniveau der Asphaltbauweise sicherstellen.

Nachhaltigkeit besitzt in der Strategie des Geschäftsbereichs Zwilling Küche bereits seit Jahren einen hohen Stellenwert. Das zeigt sich zum Beispiel in den 2020 weiter verstärkten Anstrengungen, Abwasser zu vermeiden, Energie möglichst sparsam einzusetzen und Solaranlagen zu installieren. Vor dem Hintergrund strenger gesetzlicher Vorgaben zum Klimaschutz und angesichts eines beschleunigten Wertewandels in der Gesellschaft verstärkte der Geschäftsbereich seine Nachhaltigkeitsaktivitäten noch einmal. Zu diesem Zweck wurde im vergangenen Jahr ein Projekt gestartet, das eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt und auf allen relevanten Gebieten Maßnahmen, Ziele und Messgrößen definiert. Das Projekt wird von einer externen Beratung begleitet. Erste Ergebnisse in Form eines Nachhaltigkeitsberichts werden im ersten Halbjahr 2021 erwartet. Im Rahmen des Projekts wurden von den Standorten des Geschäftsbereichs Zwilling Küche Umweltdaten abgefragt, die sich an die wichtigsten GRI (Global Reporting Initiative)-Standards anlehnen. Dabei wurde deutlich, dass die Informationstiefe zu den einzelnen Punkten sehr unterschiedlich ist. Der Geschäftsbereich arbeitet deshalb daran, die Strukturen zur Erfassung sowohl von Verbrauchsdaten (Strom, Gas, Wasser, Diesel) als auch von eingesetzten Materialien und entsorgten Abfallmengen zu vereinheitlichen. Daten zu sozialen Faktoren und Menschenrechten sind in Audits der Zwilling Küche Lieferanten dokumentiert. Zwilling Küche hat im Herbst 2020 für das Nachhaltigkeitsprojekt vier große Handlungsfelder identifiziert, die nun weiter ausgearbeitet werden: Energieeffizienz und Umwelt, nachhaltige Produkte und Verpackung, Lieferketten sowie Mitarbeiter und soziale Verantwortung.

Der Geschäftsbereich Zwilling Beauty Group forcierte im vergangenen Jahr seine Nachhaltigkeitsstrategie bei Verpackungen für QVS in China. Statt einmal zu gebrauchender Kartons nutzten Lieferanten konsequent wiederverwertbare Kunststoffbehälter. Diese bleiben ihr Eigentum und gehen bei Lieferung neuer Materialien an sie zurück. Auf diese Weise reduzierten sich die Papierabfälle bei QVS 2020 deutlich. In den USA schloss Tweezerman den ersten Teil eines Projekts zur Entfernung von Plastiktüten aus den Verpackungen ab. Eingespart wurde die Hälfte des zuvor angefallenen Plastikabfalls. Ziel ist es, in diesem Jahr sämtliche Verpackungskunststoffe zu eliminieren.

Der Geschäftsbereich Jaguar/Tondeo reduzierte seinen Energieverbrauch erheblich, indem er die Schmiederohlinge auf das Kaltschmiedeverfahren umstellte. Diese Technik sorgt für glattere Oberflächen und passgenauere Konturen der Rohlinge, so dass bei der Weiterverarbeitung weniger Schleifstaub anfällt. Das schont Ressourcen und drosselt das Abfallaufkommen.

Prognose- und Chancenbericht

Gesamtwirtschaftliche Prognose

Der IWF geht in seiner Prognose aus dem Januar 2021 für die Weltkonjunktur nach dem geschätzten Rückgang im Jahr 2020 von -3,5 % für das Jahr 2021 von einem spürbaren Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,5 % aus. Die Entwicklung ist dabei regional unterschiedlich. Im Euroraum wird für 2021 ein Anstieg von 4,2 % erwartet, während für die USA mit einem Wachstum von 5,1 % und für China mit einem Anstieg der Konjunktur von 8,1 % gerechnet wird. Insgesamt wird in den sogenannten "emerging markets and developing economies" eine Erholung des BIP von 6,3 % erwartet.

Für den deutschen Markt erwartet der IWF im Jahr 2021 ein Wachstum des BIP von 3,5 % (i. Vj. geschätzt -5,4 %). Trotz der anhaltenden Unsicherheit infolge der Pandemie und der immer größeren Belastungen der öffentlichen Haushalte wird also wieder mit positiven Impulsen aus der konjunkturellen Entwicklung gerechnet. Die Größenordnung wird dabei aber gegenüber anderen großen Volkswirtschaften etwas niedriger erwartet.

In seiner Prognose geht der IWF davon aus, dass das erste Halbjahr noch eher schwach verläuft und die prognostizierte Erholung der Wirtschaft dann ganz überwiegend im zweiten Halbjahr 2021 stattfinden wird, da dann die positiven Auswirkungen der weltweiten Impfkampagne erwartet werden. Der IWF weist aber auch auf die erhebliche Unsicherheit dieser Entwicklung hin und macht dies von der Entwicklung von drei Schlüsselthemen abhängig. Erstens die Frage hinsichtlich der Länge und Intensität der bestehenden Beschränkungen, zweitens, ob die Impfungen die wirtschaftliche Aktivität wieder beleben werden, sowie drittens, wie die Entwicklung der Zinsen und der Preise für wichtige Rohstoffe sein wird.

Chancen der zukünftigen Entwicklung

In der WIH-Gruppe besteht in den einzelnen Geschäftsbereichen eine Reihe von Chancen für eine gegenüber der Jahresplanung bessere Entwicklung der geschäftlichen Lage.

Im Geschäftsbereich Natursteine bestehen Chancen darin, dass der Zustand des deutschen Straßennetzes sowie das steigende Verkehrsaufkommen zusätzliche Investitionen in die Verkehrswege mehr denn je erforderlich machen. Der Haushalt für Bundesfernstraßen zeigt steigende Werte und bei einem wachsenden Bruttoinlandsprodukt könnten sich finanzielle Handlungsspielräume bei Ländern und Kommunen eröffnen. Außerdem ergeben sich Wachstumschancen durch die vorhandene Marktpräsenz, moderne Werke und Logistik sowie durch die Nutzung von Geschäftschancen infolge des Einzugs der Digitalisierung in die Geschäftsprozesse des Straßenbaus.

Im Unternehmensbereich Konsumgüter ergeben sich zusätzliche Chancen durch einen Abbau von globalen Handelsstreitigkeiten und wegfallenden Zöllen. Zusätzliche Chancen könnten durch den forcierten Ausbau eigener Distributionskanäle sowohl im Online-Bereich als auch im Offline-Bereich durch eigene Shops entstehen. Weitere Chancen eröffnen sich durch Produktinnovationen, durch großvolumige Projektgeschäfte und die Gewinnung neuer Key Accounts. Außerdem bestehen Chancen durch eine besser als erwartete Entwicklung der relevanten Währungskurse. Schließlich könnte eine Verstetigung des Trends zum stärkeren Rückzug vieler Menschen in den häuslichen Bereich (sog. "Cocooning") zusätzliche Geschäftschancen eröffnen.

Ausblick 2021

Die Geschäftsentwicklung der WIH-Gruppe wird traditionell in den ersten Monaten des Jahres besonders von dem jahreszeit- und witterungsabhängigen Geschäftsbereich Natursteine beeinflusst. Die Entwicklung zum Jahresauftakt lag dort witterungsbedingt etwas unter dem Vorjahr, während der Unternehmensbereich Konsumgüter einen guten Jahresauftakt über Vorjahr verzeichnete. Die Aussagekraft der ersten Monate für das Gesamtjahr ist jedoch begrenzt.

Für das Gesamtjahr 2021 erwartet der Vorstand bei einem moderaten Rückgang des Umsatzes ein weiterhin deutlich positives EBITA sowie Ergebnis vor Steuern. Beide Ergebnisgrößen werden aber gegenüber dem sehr guten Niveau des Berichtsjahrs auf einem etwas abgeschwächten Niveau erwartet. Hauptgrund für diese Einschätzung ist zum einen die Erwartung, dass sich die positive Entwicklung im Geschäftsbereich Zwilling Küche zum Teil als eine durch die Corona-Krise ausgelöste "Sonderkonjunktur" erweisen könnte. Zum anderen hat sich die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass negative Folgen der Pandemie im kommenden Jahr zu Beeinträchtigungen im Geschäftsbereich Natursteine führen könnten; vor allem in Form sinkender öffentlicher Ausgaben und eines steigenden Rohölpreises.

Die vorstehend beschriebene Einschätzung über die erwartete Entwicklung der WIH-Gruppe wurde aufgrund der Corona-Pandemie unter erhöhter Planungsunsicherheit vorgenommen.

Konzernabschluss

Konzernbilanz

Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

Anlagenspiegel des Konzerns

Kapitalflussrechnung des Konzerns

Eigenkapitalspiegel des Konzerns

Konzernanhang

Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Anteilsbesitzliste zum 31.12.2020

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Sonstige Angaben

Konzernbilanz

Aktiva

in T €	Anhang	31.12.2020	31.12.2019
Immaterielle Vermögensgegenstände		77.350	101.246
Sachanlagen		661.938	663.283
Finanzanlagen		49.169	50.590
Anlagevermögen	(1)	788.457	815.119
Vorräte	(2)	373.231	401.954
Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände	(3)	352.257	409.420
Wertpapiere		425	425
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	(4)	111.559	88.965
Umlaufvermögen		837.472	900.764
Rechnungsabgrenzungsposten		5.149	5.668
Aktive latente Steuern	(5)	7.209	8.454
		1.638.287	1.730.005

Passiva

in T €	Anhang	31.12.2020	31.12.2019
Gezeichnetes Kapital		54.120	54.120
Kapitalrücklage		280.432	280.432
Gewinnvortrag des Konzerns		457.197	455.000
Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung		- 34.737	- 11.409
Konzerngewinn		41.910	35.237
Nicht beherrschende Anteile		62.494	62.240
Eigenkapital	(6)	861.416	875.620
Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung		327	409
Rückstellungen	(7)	315.781	269.712
Verbindlichkeiten	(8)	460.166	583.445
Fremdkapital		775.947	853.157
Rechnungsabgrenzungsposten		597	819
		1.638.287	1.730.005

Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

in T€	Anhang	2020	2019
Umsatzerlöse	(9)	2.160.194	2.092.435
Bestandsveränderungen		- 23.489	12.458
Andere aktivierte Eigenleistungen		4.177	2.563
Gesamtleistung		2.140.882	2.107.456
Sonstige betriebliche Erträge	(10)	37.732	46.564
Materialaufwand	(11)	1.159.196	1.193.416
Personalaufwand	(12)	410.035	411.074
Abschreibungen auf Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen		127.989	130.998
Sonstige betriebliche Aufwendungen	(13)	380.121	333.168
Beteiligungsergebnis	(14)	17.887	15.512
Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens		2.474	90
Zuschreibungen auf Finanzanlagen		9	9
Zinsergebnis	(15)	- 13.432	- 14.095
Ergebnis vor Steuern		103.263	86.700
Steuern vom Einkommen und Ertrag	(16)	38.370	29.769
Ergebnis nach Steuern/Konzernjahresüberschuss		64.893	56.931
Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn		22.983	21.694
Konzerngewinn		41.910	35.237

Anlagenspiegel des Konzerns

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in T €	Stand 1.1.2020	Währungsumrechnungsdifferenzen u. a.
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	-	-
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	171.804	- 4.213
Geschäfts- oder Firmenwerte	372.897	- 1.563
Geleistete Anzahlungen	6.884	-59
Immaterielle Vermögensgegenstände	551.585	- 5.835
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	662.010	- 9.349
Technische Anlagen und Maschinen	1.238.153	- 13.133
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	422.247	- 3.106
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	38.143	- 819
Sachanlagen	2.360.553	- 26.407
Anteile an Verbundenen Unternehmen	9.874	-
Anteile an Assoziierten at-equity Unternehmen	35.675	-
Anteile an Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	47.037	-
Ausleihungen an Verbundene Unternehmen	836	-
Sonstige Ausleihungen	1.385	-
Finanzanlagen	94.807	-
Anlagevermögen	3.006.945	- 32.242
¹ Davon aus Equity-Bewertung

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
in T €	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2020
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	477	-	-	477
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.787	1.000	4.679	173.057
Geschäfts- oder Firmenwerte	30	208.392	-	162.972
Geleistete Anzahlungen	7.158	180	- 4.666	9.137
Immaterielle Vermögensgegenstände	9.452	209.572	13	345.643
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.941	2.926	5.643	664.319
Technische Anlagen und Maschinen	28.502	28.407	21.654	1.246.769
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	31.642	23.608	- 4.156	423.019
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	39.079	261	- 23.154	52.988
Sachanlagen	108.164	55.202	- 13	2.387.095
Anteile an Verbundenen Unternehmen	-	22	-	9.852
Anteile an Assoziierten at-equity Unternehmen	1.8271	4251	- 100	36.977
Anteile an Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	535	4.226	100	43.446
Ausleihungen an Verbundene Unternehmen	-	245	-	591
Sonstige Ausleihungen	7	110	-	1.282
Finanzanlagen	2.369	5.028	-	92.148
Anlagevermögen	119.985	269.802	-	2.824.886
¹ Davon aus Equity-Bewertung	1.827	-

	Kumulierte Abschreibungen
in T €	Stand 1.1.2020	Währungsumrechnungsdifferenzen u. a.	Zugänge
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	-	-	37
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	136.262	- 3.492	9.029
Geschäfts- oder Firmenwerte	313.846	- 792	21.789
Geleistete Anzahlungen	231	- 30	231
Immaterielle Vermögensgegenstände	450.339	- 4.314	31.086
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	324.205	- 3.634	16.743
Technische Anlagen und Maschinen	1.042.245	- 10.079	47.779
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	330.721	- 2.222	32.294
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	99	- 6	87
Sachanlagen	1.697.270	- 15.941	96.903
Anteile an Verbundenen Unternehmen	6.217	-	-
Anteile an Assoziierten at-equity Unternehmen	15.812	-	511
Anteile an Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	22.039	-	2.423
Ausleihungen an Verbundene Unternehmen	-	-	-
Sonstige Ausleihungen	149	-	-
Finanzanlagen	44.217	-	2.474
Anlagevermögen	2.191.826	- 20.255	130.463
¹ Davon aus Equity-Bewertung			51

	Kumulierte Abschreibungen
in T €	Zuschreibungen	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2020
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	-	-	-	37
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	-	517	- 2	141.280
Geschäfts- oder Firmenwerte	-	208.119	-	126.724
Geleistete Anzahlungen	-	180	-	252
Immaterielle Vermögensgegenstände	-	208.816	- 2	268.293
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2	2.553	-	334.759
Technische Anlagen und Maschinen		27.738	4.882	1.057.089
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-	22.784	-4.880	333.129
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-	-	-	180
Sachanlagen	2	53.075	2	1.725.157
Anteile an Verbundenen Unternehmen	-	-	-	6.217
Anteile an Assoziierten at-equity Unternehmen	-	-	-	15.863
Anteile an Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	-	3.703	-	20.759
Ausleihungen an Verbundene Unternehmen	-	-	-	-
Sonstige Ausleihungen	9	-	-	140
Finanzanlagen	9	3.703	-	42.979
Anlagevermögen	11	265.594	-	2.036.429
¹ Davon aus Equity-Bewertung

	Buchwerte
in T €	Stand 31.12.2020	Stand 31.12.2019
Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	440
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	31.777	35.542
Geschäfts- oder Firmenwerte	36.248	59.051
Geleistete Anzahlungen	8.885	6.653
Immaterielle Vermögensgegenstände	77.350	101.246
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	329.560	337.805
Technische Anlagen und Maschinen	189.680	195.908
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	89.890	91.526
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	52.808	38.044
Sachanlagen	661.938	663.283
Anteile an Verbundenen Unternehmen	3.635	3.657
Anteile an Assoziierten at-equity Unternehmen	21.114	19.863
Anteile an Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	22.687	24.998
Ausleihungen an Verbundene Unternehmen	591	836
Sonstige Ausleihungen	1.142	1.236
Finanzanlagen	49.169	50.590
Anlagevermögen	788.457	815.119
¹ Davon aus Equity-Bewertung

Kapitalflussrechnung des Konzerns

in T €	2020	2019
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	64.893	56.931
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	130.451	128.384
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	14.400	6.246
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	- 10.198	- 3.295
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	17.755	3.963
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie andere Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	- 6.857	- 6.332
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	- 2.415	- 4.886
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	13.432	14.095
- Sonstige Beteiligungserträge	- 17.887	- 15.512
+/- Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	33.514	-
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	38.370	29.769
-/+ Ertragsteuerzahlungen	- 34.070	- 38.585
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	241.388	170.778
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Immateriellen Anlagevermögens	756	7.879
- Auszahlungen für Investitionen in das Immaterielle Anlagevermögen	- 9.452	- 9.665
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	3.915	9.462
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	- 108.163	- 112.377
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	1.486	915
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	- 686	- 427
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-	- 17.066
+ Erhaltene Zinsen	1.518	2.510
+ Erhaltene Dividenden	13.852	13.678
-/+ Ausgabe/Rückführung von begebenen Darlehen	2.782	- 5.192
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	- 93.992	- 110.283
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern	-	649
+/- Einzahlungen/Auszahlungen aus der Aufnahme/Tilgung von Anleihen und Finanzkrediten	- 83.844	- 60.179
+ Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen	2.651	2.133
- Gezahlte Zinsen	- 7.104	- 9.589
- Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	- 32.600	- 55.500
- Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	- 22.511	- 24.381
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	- 143.408	- 146.867
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	3.988	- 86.372
+/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Veränderung des Finanzmittelfonds	- 5.055	856
+/- Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-	1
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	65.219	150.734
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	64.152	65.219

Der Finanzmittelfonds setzt sich aus den folgenden Posten zusammen:

in T €	2020	2019
Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	111.559	88.965
Guthaben bei Kreditinstituten der Werhahn-Gruppe	49.640	105.977
Jederzeit fällige Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie andere kurzfristige Kreditaufnahmen, die zur Disposition der liquiden Mittel gehören	- 97.047	- 129.723
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	64.152	65.219

Eigenkapitalspiegel des Konzerns

	Mutterunternehmen
in T €	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnvortrag des Konzerns	Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	Konzerngewinn
Stand 1.1.2020	54.120	280.432	455.000	-11.409	35.237
Erhöhung der Kapitalanteile	-	-	-	-	-
Ausschüttung	-	-	- 32.600	-	-
Währungsumrechnung	-	-	-	- 23.329	-
Einstellung in/ Entnahme aus Rücklagen	-	-	35.237	-	- 35.237
Sonstige Veränderungen	-	-	- 440	1
Änderungen im Konsolidierungskreis	-	-	-	-	-
Konzernjahresüberschuss	-	-		-	41.910
Stand 31.12.2020	54.120	280.432	457.197	- 34.737	41.910

	Nicht beherrschende Anteile
in T €	Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Kapital	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn	Konzerneigenkapital
Stand 1.1.2020	38.799	1.747	21.694	875.620
Erhöhung der Kapitalanteile	-	-	-	-
Ausschüttung	- 21.673	-	-	- 54.273
Währungsumrechnung	-	- 937	-	- 24.266
Einstellung in/ Entnahme aus Rücklagen	21.694	-	- 21.694	-
Sonstige Veränderungen	-119	-	-	- 558
Änderungen im Konsolidierungskreis	-	-	-	-
Konzernjahresüberschuss	-	-	22.983	64.893
Stand 31.12.2020	38.701	810	22.983	861.416

Konzernanhang

Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der Werhahn Industrieholding SE, mit Sitz in Neuss, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Neuss unter der Nummer HRB 18230, ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den ergänzenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt und wird im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die Werhahn Industrieholding SE ist eine 100%ige Tochter der Wilh. Werhahn KG. Die Werhahn Industrieholding SE und ihre Tochterunternehmen werden in den Konzernabschluss der Wilh. Werhahn KG, Neuss (kleinster und größter Konsolidierungskreis) einbezogen. Dieser Konzernabschluss wird ebenfalls im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Gemäß § 297 Abs. 1 HGB besteht der Konzernabschluss aus der Konzernbilanz, der Konzerngewinn- und -verlustrechnung, dem Konzernanhang, der Kapitalflussrechnung sowie dem Eigenkapitalspiegel.

Die Deutschen Rechnungslegungs Standards (DRS) wurden angewendet, sofern gesetzliche Anforderungen an die Rechnungslegung durch einen DRS konkretisiert werden und es sich dabei um Auslegung der allgemeinen gesetzlichen Grundsätze handelt.

Der Konzernabschluss wurde in Tausend Euro aufgestellt. Zur besseren Übersicht sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung verschiedene Posten zusammengefasst und im Anhang erläutert.

Konsolidierungskreis

Der Anteilsbesitz ist auf den Seiten 63 bis 71 aufgeführt. In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 werden sämtliche dort unter 1. Verbundene konsolidierte Unternehmen ausgewiesene Gesellschaften einbezogen. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der Werhahn Industrieholding SE 53 inländische (i. Vj. 55) sowie 39 ausländische (i. Vj. 40) Gesellschaften. Die drei Abgänge des Berichtsjahrs entfallen alle auf Unternehmen, die auf konsolidierte Tochtergesellschaften verschmolzen wurden, so dass deren Vermögenswerte den Konsolidierungskreis nicht verlassen haben.

Gemäß § 296 Abs. 2 HGB werden 49 Verbundene Unternehmen nicht konsolidiert, da deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns auch insgesamt von untergeordneter Bedeutung ist. Auf eine Equity-Bewertung wird ebenfalls wegen untergeordneter Bedeutung verzichtet. Der Umsatz dieser Gesellschaften beträgt zusammen weniger als 4% des Konzernumsatzes und die Vermögensgegenstände betragen zusammen weniger als 2 % der Konzernbilanzsumme. In den rechtlichen und geschäftlichen Beziehungen zu diesen Unternehmen ergeben sich keine Besonderheiten.

Alle 14 unter 2. Assoziierte at-equity Unternehmen aufgeführten Gesellschaften werden nach der Equity-Methode bewertet. Weitere Assoziierte Unternehmen sind in Bezug auf Umsatz und Bilanzsumme und in Bezug auf deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wegen ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung nicht at-equity in den Abschluss einbezogen.

Konsolidierungsgrundsätze

Die Verbundenen konsolidierten Unternehmen werden zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung, ihrer Gründung oder bei Überschreitung von Größenkriterien, sofern bisher auf eine Einbeziehung wegen untergeordneter Bedeutung verzichtet wurde, in den Konzernabschluss einbezogen. Die Kapitalkonsolidierung der Gesellschaften erfolgt nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil an deren neubewertetem Eigenkapital. Ein nach der Aufdeckung stiller Reserven verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen.

Die Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt linear über ihre individuelle betriebliche Nutzungsdauer. Die Abschreibungsdauern der wesentlichen Geschäfts- oder Firmenwerte des Konzerns werden in der folgenden Tabelle in Gruppen zusammengefasst und erläutert:

Nutzungsdauer der Geschäfts- oder Firmenwerte

	Nutzungsdauer	Begründung
Geschäftsbereich Natursteine	15 Jahre	Langfristige Verfügbarkeit der Standorte in Verbindung mit langfristig nutzbarem Anlagevermögen sowie langfristig etablierten Kundenbeziehungen in regional begrenzten Märkten
Geschäftsbereich Zwilling Küche (Staub-Gruppe und Demeyere G.C.V.)	15 Jahre	Hohe Stabilität und Bestandsdauer der Branche, Stabilität der Marken und langer Lebenszyklus der Produkte
Geschäftsbereich Zwilling Küche (Ballarini-Gruppe)	7 Jahre	Verhältnismäßig hohe Stabilität und Bestandsdauer der Branche und mittelmäßig langer Lebenszyklus der Produkte
Geschäftsbereich Zwilling Beauty Group	5 Jahre	Entsprechend dem vergleichsweise kurzen Lebenszyklus der Produkte

Werden nach Erlangung der Beherrschung weitere Anteile an Verbundenen konsolidierten Unternehmen ohne Statusveränderung erworben oder veräußert, werden diese Transaktionen nach der Erwerbsmethode konsolidiert.

Assoziierte Unternehmen werden nach der Buchwertmethode at-equity bewertet. Die Ermittlung des Unterschiedsbetrages aus der Equity-Bilanzierung erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen assoziiertes Unternehmen geworden ist beziehungsweise zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung, sofern bisher wegen untergeordneter Bedeutung auf eine Einbeziehung verzichtet wurde. Ein bei erstmaliger Equity-Bewertung entstehender Geschäfts- oder Firmenwert wird innerhalb der Anteile an Assoziierten at-equity Unternehmen geführt und planmäßig über 15 Jahre abgeschrieben. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung betrugen zum Bilanzstichtag 283 T €, bei Abschreibungen von 51 T €. Vor Durchführung der Equity-Bewertung bestand eine Differenz zwischen den Beteiligungsbuchwerten und dem anteiligen Eigenkapital der Assoziierten at-equity Unternehmen von 9.563 T € beziehungsweise - 2.809 T €.

Die vollkonsolidierten einbezogenen Abschlüsse der in- und ausländischen Tochtergesellschaften werden nach den in der Accounting-Richtlinie vorgegebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden einheitlich aufgestellt.

Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse zwischen konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Bei den nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen werden ebenfalls Zwischenergebnisse im Anlage- und Umlaufvermögen eliminiert.

Währungsumrechnung

Die Berichtswährung der WIH-Gruppe ist der Euro. Bei Abschlüssen konsolidierter Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, werden die Bilanzposten zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags in Euro bewertet. Ausnahme ist das Eigenkapital, das zum historischen Kurs angesetzt wird. Posten der Gewinn- und Verlustrechnung werden zum Jahresdurchschnittskurs in Euro umgerechnet.

Durch die Währungsumrechnung bedingte Differenzen werden erfolgsneutral innerhalb des Konzerneigenkapitals in der Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung ausgewiesen.

Die für die WIH-Gruppe wichtigsten Wechselkurse sind:

	Durchschnittskurs		Stichtagskurs
1 € =	2020	2019	2020	2019
US-Dollar	1,1411	1,1197	1,2271	1,1234
Kanadischer Dollar	1,5290	1,4858	1,5633	1,4598
Polnischer Złoty	4,4434	4,2968	4,5597	4,2568
Chinesischer Renminbi	7,8689	7,7322	8,0225	7,8205
Japanischer Yen	121,7591	122,0896	126,4900	121,9400

Befreiung von Offenlegungspflichten

Die nachfolgenden Personengesellschaften sind gemäß § 264b HGB durch die Einbeziehung in den vorliegenden Konzernabschluss von der Verpflichtung des § 264a Abs. 1 HGB befreit:

•	AMB Asphalt-Mischwerk Bischofsheim GmbH & Co. KG, Bischofsheim
•	AMM Asphalt-Mischwerke Münsterland GmbH & Co.KG, Cappeln
•	AMW Asphalt-Mischwerke Würzburg GmbH & Co. KG, Würzburg
•	Asphalt-Mischwerke Osnabrück GmbH. & Co. KG., Osnabrück
•	Asphalt-Mischwerke Rhein-Pfalz GmbH & Co. KG, Albersweiler
•	AWE Asphaltmischwerk Walschleben GmbH & Co. KG, Walschleben
•	Bayerische Asphaltmischwerke GmbH & Co. Kommanditgesellschaft für Straßenbaustoffe, Hofolding5
•	Bitumina Handel GmbH & Co. KG, Linz am Rhein
•	Bitumina Spedition GmbH & Co. KG, Linz am Rhein
•	BMH - Basalt - und Mischwerk Herschbach GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Herschbach
•	BVG Baustoff-Vertriebs-Gesellschaft mbH & Co. KG, Kirn
•	BWH Basaltwerk Mittelherwigsdorf GmbH & Co. KG, Mittelherwigsdorf
•	DEUMA Mischwerke GmbH & Co. KG, Taucha
•	Diabaswerk Hirzenhain GmbH & Co. KG, Linz am Rhein
•	Diabaswerk Nesselgrund GmbH & Co. KG, Floh-Seligenthal

•	Dortmunder Gußasphalt GmbH & Co. KG, Dortmund
•	Ems-Jade-Mischwerke GmbH KG. für Straßenbaustoffe, Cappeln
•	Mischwerke Lautzenbrücken GmbH & Co. KG, Lautzenbrücken
•	Sauerländer Asphaltmischwerke GmbH. & Co., Kommanditgesellschaft, Brilon
•	Südhessische Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG für Straßenbaustoffe, Hanau
•	SWA Südwest Asphalt GmbH & Co. KG, Iffezheim
•	Werhahn & Nauen SE & Co. OHG, Neuss5
•	Wm. Hilgers GmbH & Co. KG, Düsseldorf

⁵ Diese Gesellschaften nehmen auch die Befreiungsvorschriften des § 291 Abs. 2 HGB für den Konzernabschluss in Anspruch.

Für folgende Tochtergesellschaften wird von der Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht:

•	Allgemeine Baustoff-Handels-Contor GmbH, Erfurt
•	Basalt Eastern Europe GmbH, Linz am Rhein
•	Basalt Minerals GmbH, Linz am Rhein
•	Basalt-Actien-Gesellschaft, Linz am Rhein
•	Basalt-Union Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Linz am Rhein
•	GAB Gesellschaft zur Aufbereitung von Baustoffen mbH, Berlin
•	JV ZWILLING-RM GmbH, Solingen
•	Norddeutsche Naturstein GmbH, Flechtingen
•	United Salon Technologies GmbH, Solingen
•	Westdeutsche Grauwacke-Union Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Linz am Rhein
•	ZWILLING Beauty Group GmbH, Solingen5
•	ZWILLING International GmbH, Solingen5
•	ZWILLING J. A. Henckels Aktiengesellschaft, Solingen5
•	ZWILLING J.A. Henckels Deutschland GmbH, Solingen
•	ZWILLING Trading GmbH, Solingen

Für folgende Tochtergesellschaften wird von der Befreiung gemäß § 341s Abs. 2 HGB Gebrauch gemacht:

•	Norddeutsche Naturstein GmbH, Flechtingen
•	Werhahn & Nauen SE & Co. OHG, Neuss

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze der Werhahn Industrieholding SE gelten auch für den Konzernabschluss. Abschlüsse einbezogener Tochterunternehmen, die nach abweichenden Grundsätzen bilanzieren, werden angepasst. Nur in unwesentlichen Fällen unterbleibt eine Anpassung. Aktivierungswahlrechte werden überwiegend nicht in Anspruch genommen.

Immaterielle Vermögensgegenstände einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung werden mit den Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden in Ausübung des Wahlrechts gemäß § 248 Absatz 2 HGB erstmalig aktiviert. Diese umfassen selbst erstellte Software, die aufgrund ihrer besonders gestiegenen Bedeutung auf die tatsächlichen Verhältnisse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bilanziell erfasst werden. In den Herstellungskosten für selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden neben dem Werteverzehr des Anlagevermögens und den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der notwendigen Gemeinkosten einbezogen. Fremdkapitalzinsen werden nicht berücksichtigt. Die Entwicklungskosten werden ab dem Zeitpunkt der Erfüllung der Ansatzkriterien in die Herstellungskosten einbezogen. Die Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode pro rata temporis über Nutzungsdauern von 3 bis 10 Jahren. Die Nutzungsdauer für Geschäfts- oder Firmenwerte beträgt 5 bis 15 Jahre.

⁵ Diese Gesellschaften nehmen auch die Befreiungsvorschriften des § 291 Abs. 2 HGB für den Konzernabschluss in Anspruch.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, bei abnutzbaren Gegenständen abzüglich planmäßiger Abschreibungen auf Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 2 bis 50 Jahren. Abschreibungen auf Vermögensgegenstände, die vor dem 1. Januar 2010 angeschafft wurden, werden - soweit im Konzernabschluss zulässig - auf der Grundlage der steuerlich zulässigen Höchstbeträge vorgenommen. Danach erworbene Vermögensgegenstände werden linear pro rata temporis abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist. Zinsen für die Aufnahme von Fremdkapital finden keine Berücksichtigung in den Herstellungskosten.

Anteile an Verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen, Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten beziehungsweise fortgeführten niedrigeren Buchwerten bilanziert. Wesentliche Beteiligungen an Assoziierten Unternehmen werden at-equity nach der Buchwertmethode in den Konzernabschluss einbezogen. Ausleihungen sind mit dem Nennbetrag oder dem niedrigeren Barwert angesetzt. Wertpapiere des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, soweit der Ansatz mit einem niedrigeren Wert erforderlich ist.

Bei den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren zu ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten. Die Herstellungskosten bestehen aus den Material- und Fertigungseinzelkosten sowie den Sondereinzelkosten der Fertigung. Daneben werden auch angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie der Werteverzehr von Anlagevermögen, soweit es durch die Herstellung des Wirtschaftsguts veranlasst ist, einbezogen. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwendbarkeit ergeben, finden durch angemessene Wertabschläge Berücksichtigung. Der verlustfreien Bewertung wird Rechnung getragen.

Der Ansatz der Forderungen und Sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zu den jeweiligen Nennbeträgen. Möglichen Risiken wird durch individuelle Abschreibungen und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Umrechnung der langfristigen Fremdwährungsforderungen erfolgt zum Einbuchungs- beziehungsweise zum ungünstigeren Kurs des Bilanzstichtags. Kurzfristige Fremdwährungsforderungen werden grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet.

Wertpapiere des Umlaufvermögens sind zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Tageswerten angesetzt.

Kassen- und Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks werden mit dem Nominalwert angesetzt. Bestände in Fremdwährung werden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags umgerechnet.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten gebildet. Zusätzlich werden latente Steuern auf steuerliche Verlust- und Zinsvorträge, die voraussichtlich innerhalb der nächsten 5 Jahre genutzt werden können, aktiviert. Von dem Wahlrecht zur Saldierung von aktiven und passiven latenten Steuern wird Gebrauch gemacht. Verbleibt anschließend ein Aktivüberhang aus dem Einzelabschluss, so wird dieser im Konzernabschluss nicht gebucht. Soweit sich ein Passivüberhang ergibt und weitere aufrechnungsfähige und unbeschränkt vortragsfähige Verlust- und Zinsvorträge bestehen, werden darauf bis zur Höhe des passiven Überhangs weitere latente Steuern aktiviert.

Auf Geschäfts- oder Firmenwerte, die erst durch die Kapitalkonsolidierung entstehen, werden keine latenten Steuern passiviert. Nicht erfasst werden ebenfalls Latenzen auf Differenzen aus dem steuerlichen Wertansatz an einem Verbundenen konsolidierten oder Assoziierten at-equity Unternehmen und dem handelsrechtlichen Wert des im Konzernabschluss angesetzten Nettovermögens. Latente Steuern gemäß § 306 HGB werden mit denen aus Einzelabschlüssen gemäß § 274 HGB zusammengefasst.

Es kommen die unternehmensindividuellen Steuersätze zur Anwendung, die zum Zeitpunkt der Auflösung der zeitlichen Differenzen voraussichtlich gelten. Die Steuersätze liegen zwischen 9 % und 34 %.

Rückstellungen werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlichen Erfüllungsbetrag angesetzt und bei einer Restlaufzeit von über einem Jahr mit dem von der Deutschen Bundesbank für die jeweilige Laufzeit ermittelten Marktzinssatz abgezinst.

Der Erfüllungsbetrag von Pensionsrückstellungen wird soweit vorhanden mittels zukünftig zu erwartender Gehalts- und Rententrends von 0 % bis 2,5 % sowie Annahmen über zukünftige Mitarbeiterfluktuationen errechnet. Soweit zulässig wird das Teilwertverfahren auf Basis der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Heubeck angewendet. Zur Abzinsung der Pensionsrückstellungen wird der von der Deutschen Bundesbank ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der letzten 10 Jahre angewendet, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren ergibt. Bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen wurde zum 31. Dezember 2020 ein Zinssatz von 2,31 % herangezogen. Bei Vorliegen von Vermögensgegenständen, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen (Deckungsvermögen), erfolgte eine Verrechnung mit den Rückstellungen. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens wird mittels externer Bewertungsgutachten oder kursnotierter Marktpreise ermittelt. In der Position Pensionsrückstellungen werden außerdem die Verpflichtungen der US-Tochtergesellschaften für die Krankenversicherung der Mitarbeiter nach Eintritt in den Ruhestand berücksichtigt.

Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert. Langfristige Verbindlichkeiten in fremden Währungen werden zum Kurs des Einbuchungs- beziehungsweise zum ungünstigeren Kurs des Bilanzstichtags umgerechnet. Abweichend davon werden kurzfristige Verbindlichkeiten grundsätzlich zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtags bewertet.

Stichtag der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen

Die in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Tochterunternehmen bilanzieren grundsätzlich zum 31. Dezember. Ausnahmen sind die Gesellschaften Tweezerman (India) Pvt. Ltd., Ital Beauty Nippers (India) Pvt. Ltd. und ZWILLING Kitchen India Pvt. Ltd., deren Abschlussstichtag der 31. März ist. Diese Gesellschaften werden mit einem Zwischenabschluss in den Konzernabschluss der WIH-Gruppe einbezogen.

Stichtag der Assoziierten at-equity Unternehmen ist der 31. Dezember.

Erläuterungen zur Bilanz

1 Anlagevermögen

Die Aufgliederung und Entwicklung des Immateriellen und des Sachanlagevermögens sowie der Finanzanlagen sind auf den Seiten 42/43 dargestellt.

Aus dem Gesamtbetrag der Forschungs- und Entwicklungskosten von 7.798 T € wurden im Berichtsjahr Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände von 477 T € aktiviert.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte stammen überwiegend aus der Kapitalkonsolidierung.

In den Abschreibungen sind außerplanmäßige Abschreibungen von 3.347 T € (i. Vj. 2.046 T €) enthalten.

2 Vorräte

in T €	31.12.2020	31.12.2019
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	80.976	82.068
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen	70.147	65.109
Fertige Erzeugnisse und Waren	220.570	253.139
Geleistete Anzahlungen	1.538	1.638
	373.231	401.954

3 Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände

in T€	31.12.2020	davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr	31.12.2019	davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	232.327	352	219.871	886
Forderungen gegen Verbundene Unternehmen	59.009	-	118.116	-
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	24.822	-	19.308	-
Sonstige Vermögensgegenstände	36.099	6.031	52.125	6.010
	352.257		409.420

Aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen resultieren 684 T € der Forderungen gegen Verbundene Unternehmen und 1.999 T € der Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht. In den Forderungen gegen Verbundene Unternehmen sind außerdem Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 49.640 T € enthalten.

4 Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

Von dem Bestand an Kassen- und Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks in Höhe von 111.559 T € unterliegen 992 T € einer Verfügungsbeschränkung.

5 Aktive latente Steuern

Nach Saldierung mit Passiven latenten Steuern ergab sich im Konzernabschluss ein Überhang an Aktiven latenten Steuern von 7.209 T €. Passivüberhänge aus den Tochtergesellschaften in Höhe von 2.399 T € wurden von den Aktiven latenten Steuern aus Konsolidierungsmaßnahmen überkompensiert.

Unsaldiert ergeben sich Passive latente Steuern von 2.505 T € sowie Aktive latente Steuern von 9.714 T €. Dabei haben sich im Geschäftsjahr die Aktiven latenten Steuern um 1.660 T € und die Passiven latenten Steuern um 414 T € reduziert.

Die Passiven latenten Steuern resultieren überwiegend aus Sachanlagen und Immateriellen Vermögensgegenständen, wohingegen die Aktiven latenten Steuern im Wesentlichen bei Vorräten entstanden sind. Latente Steuern auf Verlustvorträge sind nur in geringem Umfang enthalten. Aktivüberhänge aus den Einzelgesellschaften werden nicht angesetzt. Die Berücksichtigung der Aktivüberhänge hätte im Konzern zu Aktiven latenten Steuern von 50.932 T € geführt.

Aus der Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände resultieren Passive latente Steuern von 63 T €.

6 Eigenkapital

Das Grundkapital der Werhahn Industrieholding SE beträgt zum 31. Dezember 2020 54.120.000 €. Es ist in 54.120.000 Stück Stammaktien eingeteilt. Die Aktien sind Stückaktien und lauten auf den Inhaber.

Die Werhahn Industrieholding SE hält zum 31. Dezember 2020 keine eigenen Aktien.

Der Gewinnvortrag des Konzerns setzt sich aus anderen Gewinnrücklagen und dem Konzerngewinn- und -verlustvortrag zusammen. Die anderen Gewinnrücklagen beinhalten im Wesentlichen die Umstellungseffekte, die sich im Rahmen der erstmaligen Anwendung der Bewertungsregeln nach dem BilMoG ergeben haben.

Die nicht beherrschenden Anteile betreffen außenstehende Gesellschafter in den Bereichen Natursteine und Konsumgüter. Die Anteile von nicht beherrschenden Gesellschaftern am Gewinn und Verlust betrugen 23.103 T € beziehungsweise 120 T €.

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals ist im Eigenkapitalspiegel dargestellt.

Zum Bilanzstichtag lagen Ausschüttungssperren nach deutschem Recht in Höhe von 7.153 T € und nach lokalem Recht in Höhe von 263 T € vor.

7 Rückstellungen

in T €	Stand 1.1.2020	Verbrauch	Auflösung	Zuführung	Sonstige Änderungen	Stand 31.12.2020
Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	65.263	5.428	1.736	1.862	3.791	63.752
Steuerrückstellungen	10.883	6.396	421	4.405	-331	8.140
Sonstige Rückstellungen
Personalkosten	50.782	39.224	1.336	51.163	-354	61.031
Rekultivierung	69.292	1.427	1.340	5.771	2.768	75.064
Verluste aus schwebenden Geschäften	1.686	618	80	27.016	7	28.011
Gewährleistung und Garantie	10.475	1.935	1.119	5.684	-144	12.961
Ausstehende und fehlende Rechnungen	21.402	14.892	2.458	17.032	-2.855	18.229
Übrige sonstige Rückstellungen	39.929	29.346	3.233	39.775	1.468	48.593
	269.712	99.266	11.723	152.708	4.350	315.781

Mit den Pensionsrückstellungen und mit den Rückstellungen für Personalkosten sind Vermögensgegenstände zur Deckung von Altersversorgungs- und ähnlichen Verpflichtungen mit Zeitwerten von insgesamt 2.720 T € beziehungsweise 365 T € verrechnet worden. Die historischen Anschaffungskosten des Deckungsvermögens beziffern sich auf 2.786 T € beziehungsweise 358 T €. Ohne Verrechnung hätten die Pensionsrückstellungen 66.472 T€ und die Rückstellungen für Personalkosten 61.396 T € betragen.

Der Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Pensionsrückstellungen mit dem 10-Jahres-Durchschnittszinssatz und dem 7-Jahres-Durchschnittszinssatz beträgt zum Bilanzstichtag 4.732 T €.

8 Verbindlichkeiten

in T €	31.12.2020	davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	77.353	64.805	12.548
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.215	1.215	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	99.090	99.070	20
Verbindlichkeiten gegenüber Verbundenen Unternehmen	215.995	215.995	-
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	23.627	22.622	1.005
Sonstige Verbindlichkeiten	42.886	40.311	2.575
(davon aus Steuern)	(21.765)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(3.712)
	460.166

in T €	31.12.2019	davon mit einer Restlaufzeit bis zu 1 Jahr	davon mit einer Restlaufzeit über 1 Jahr
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	156.538	145.294	11.244
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	951	951	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	108.551	108.506	45
Verbindlichkeiten gegenüber Verbundenen Unternehmen	252.454	252.454	-
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	23.739	22.734	1.005
Sonstige Verbindlichkeiten	41.212	39.008	2.204
(davon aus Steuern)	(19.955)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit)	(3.783)
	583.445

Zum Stichtag lagen Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von über 5 Jahren in Höhe von 4.922 T € (i. Vj. 1.820 T €) vor.

Für Verbindlichkeiten in Höhe von 17.841 T € sind Sicherheiten in Form von Grundpfandrechten, Sicherungsübereignungen und sonstigen Rechten bestellt.

Ursächlich für 1.462 T € der Verbindlichkeiten gegenüber Verbundenen Unternehmen und 6.880 T € der Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, waren Lieferungs- und Leistungsbeziehungen.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

9 Umsatzerlöse

Der Umsatz enthält Erlöse aus dem Verkauf von Produkten vermindert um Skonti und Preisnachlässe sowie der Vermietung oder Verpachtung und aus der Erbringung von Dienstleistungen.

Nach Bereichen

in T €	2020	2019
Geschäftsbereich Natursteine	1.318.279	1.351.377
Unternehmensbereich Konsumgüter	841.917	741.060
Konsolidierung	-2	-2
	2.160.194	2.092.435

Nach Regionen

in T €

10 Sonstige betriebliche Erträge

In diesem Posten sind im Wesentlichen die aperiodischen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (9.566 T €), Gewinne aus dem Abgang von Anlagevermögen (3.726 T €) sowie Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen (1.044 T €) enthalten.

Die Sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten zudem unter anderem Kursgewinne (5.957 T €, i. Vj. 4.219 T €).

11 Materialaufwand

Der Materialaufwand betrug 1.159.196 T€ (i. Vj. 1.193.416T €), wovon 750.474T€(i. Vj. 775.256 T€) für Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe und Waren und 73.516 T € (i. Vj. 74.551 T €) für bezogene Leistungen aufgewandt werden. Zusätzlich enthält der Materialaufwand insbesondere den Aufwand für Ausgangsfrachten sowie Energieaufwand.

12 Personalaufwand

in T €	2020	2019
Löhne und Gehälter	338.382	337.733
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung	70.445	71.796
Aufwendungen für Altersversorgung	1.208	1.545
	410.035	411.074

Durchschnittlich waren während des Geschäftsjahres an Mitarbeitern beschäftigt:

Die Rückstellungen für Pensionen ehemaliger Vorstände beziehungsweise deren Hinterbliebener beliefen sich auf 68 T € (i. Vj. 70 T €).

Auf die Angabe der Gesamtbezüge für ehemalige Vorstandsmitglieder beziehungsweise deren Hinterbliebene wird gemäß § 314 Abs. 3 i. V. m § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

13 Sonstige betriebliche Aufwendungen

Der Posten Sonstige betriebliche Aufwendungen umfasst unter anderem Instandhaltungsaufwendungen (79.006 T €), externe Dienstleistungen (52.005 T €), Werbung (44.095 T €) sowie Leasing- und Mietaufwendungen (39.017 T €). Darüber hinaus sind Aufwendungen aus Wertberichtigungen auf Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände (17.085 T €), Versicherungsaufwendungen (9.826 T €) und Kursverluste (7.995 T €, i. Vj. 4.642 T €) enthalten. Außerdem werden in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sonstige Steuern in Höhe von 5.177 T € (i. Vj. 6.937 T €) ausgewiesen.

Die aperiodischen Aufwendungen betrugen insgesamt 18.397 T € (für Wertberichtigungen auf Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände sowie für Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen).

Das inländische Gesamthonorar an den Konzernabschlussprüfer PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft betrug im Berichtsjahr 1.694 T €. Davon betrafen das Honorar für Abschlussprüfungsleistungen 1.607 T €, für andere Bestätigungsleistungen 82 T € und für sonstige Leistungen 5 T €.

14 Beteiligungsergebnis

in T €	2020	2019
Erträge aus Verbundenen Unternehmen	1.536	1.631
Aufwendungen aus Verbundenen Unternehmen	298	314
	1.238	1.317
Erträge aus Assoziierten at-equity Unternehmen	15.669	12.079
Aufwendungen aus Assoziierten at-equity Unternehmen	-	108
	15.669	11.971
Erträge aus Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	1.121	2.353
Aufwendungen aus Sonstigen assoziierten Unternehmen und Sonstigen Beteiligungen	141	129
	980	2.224
	17.887	15.512

Das Ergebnis aus Assoziierten at-equity Unternehmen entspricht grundsätzlich dem Konzernanteil am Jahresüberschuss beziehungsweise -fehlbetrag dieser Unternehmen. Hierin ist auch die Eliminierung von Zwischenergebnissen berücksichtigt.

15 Zinsergebnis

in T €	2020	2019
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	676	558
(davon aus Verbundenen Unternehmen)	(16)	(20)
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	1.338	3.311
(davon aus Verbundenen Unternehmen)	(103)	(98)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	15.446	17.964
(davon aus Verbundenen Unternehmen)	(2.298)	(2.588)
	-13.432	-14.095

Im Zinsergebnis sind Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 8.179 T € (i. Vj. 8.126 T €) sowie Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von 375 T € (i. Vj. 1.345 T €) enthalten. Zinserträge (26 T €) aus Deckungsvermögen wurden mit den Aufwendungen aus der Aufzinsung verrechnet.

16 Steuern vom Einkommen und Ertrag

Bei den Steuern vom Einkommen und Ertrag handelt es sich im Wesentlichen um in- und ausländische Körperschaftsteuer sowie inländische Gewerbeertragsteuer. Darüber hinaus ist in der Position ein latenter Steueraufwand in Höhe von 1.257 T € (i. Vj. latenter Steuerertrag 1.792 T €) enthalten.

17 Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung

Im Geschäftsjahr sind Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung und Bedeutung in Höhe von 25.636 T € enthalten, die aus den im Geschäftsjahr beschlossenen Umstrukturierungsmaßnahmen resultieren. Dieser Vorgang führte zu Sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Rückstellungen für Verluste aus schwebenden Geschäften.

Darüber hinaus wurden Sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von 7.878 T € abgeschrieben, um Vorsorge für ein Einzelrisiko zu treffen.

Anteilsbesitzliste zum 31.12.2020

1. Verbundene konsolidierte Unternehmen

Natursteine	Sitz	Anteil in %
Basalt-Actien-Gesellschaft	Linz am Rhein	100
AK Asphaltmischwerke Kaiserslautern GmbH	Ramstein-Miesenbach	75
Allgemeine Baustoff-Handels-Contor GmbH	Erfurt	100
AMB Asphalt-Mischwerk Bischofsheim GmbH & Co. KG	Bischofsheim	80
AME Asphalt-Mischwerk Eging GmbH	Eging am See	82
AML-Asphaltmischwerke GmbH Leipzig	Taucha	80
AMM Asphalt-Mischwerke Münsterland GmbH & Co.KG	Cappeln	100
AMW Asphalt-Mischwerke Würzburg GmbH & Co. KG	Würzburg	87
AO KP-Gabbro	Petrazavodsk, Russische Föderation	100
Asphalt-Mischwerke Osnabrück GmbH. & Co.KG.	Osnabrück	53
Asphalt-Mischwerke Rhein-Pfalz GmbH & Co. KG	Albersweiler	52
Atlas Industriebeteiligungsgesellschaft mbH	Linz am Rhein	83
AWE Asphaltmischwerk GmbH	Cappeln-Nutteln	77
AWE Asphaltmischwerk Walschleben GmbH & Co. KG	Walschleben	80
BASALT CZ s.r.o.	Zabrušany,Tschechien	100
Basalt Eastern Europe GmbH	Linz am Rhein	100
Basalt International GmbH	Linz am Rhein	100
Basalt Minerals GmbH	Linz am Rhein	100
Basalt s.r.o.	Zabrušany, Tschechien	97
BASALTKER Epitöanyag Kereskedelmi Kft.	Uzsa, Ungarn	100
Basalt-Közepkö Köbänyäk Kft.	Uzsa, Ungarn	75
Basalt-Union Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Linz am Rhein	76
Basaltwerk Pechbrunn, Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Pechbrunn	76
Bayerische Asphaltmischwerke GmbH & Co. Kommanditgesellschaft für Straßenbaustoffe	Hofolding	52
Bergisch-Westerwälder Hartsteinwerke, Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Linz am Rhein	100
Bitumina Handel GmbH & Co. KG	Linz am Rhein	100
Bitumina Spedition GmbH & Co. KG	Linz am Rhein	100
BMH - Basalt - und Mischwerk Herschbach GmbH & Co. Kommanditgesellschaft	Herschbach	51
BORNIT-Werk Aschenborn GmbH	Zwickau	62
BVG Baustoff-Vertriebs-Gesellschaft mbH & Co. KG	Kirn	100
BWH Basaltwerk Mittelherwigsdorf GmbH & Co. KG	Mittelherwigsdorf	51
DEUMA Mischwerke GmbH & Co. KG	Taucha	70
DEUTAG Nord Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Hannover	100
DEUTAG Ost Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Berlin	100
DEUTAG West Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Duisburg	100
Diabaswerk Hirzenhain GmbH & Co. KG	Linz am Rhein	55
Diabaswerk Nesselgrund GmbH & Co. KG	Floh-Seligenthal	80
Dortmunder Gussasphalt GmbH & Co. KG	Dortmund	70
Ems-Jade-Mischwerke GmbH KG. für Straßenbaustoffe	Cappeln	81
GAB Gesellschaft zur Aufbereitung von Baustoffen mbH	Berlin	100
GBH-Gesellschaft für Baustoff-Aufbereitung und Handel mit beschränkter Haftung	Brunnthal	100
GbR Asphaltmischwerk Karlsruhe	Karlsruhe	75
Hartsteinwerke Bayern-Mitteldeutschland Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Erfurt	100
Hollweg, Kümpers & Comp., Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Rheine	100
HWR Hartsteinwerk Rattenberg GmbH	Brunnthal, OT Hofolding	100
Isoliererzeugnisse Großröhrsdorf GmbH	Großröhrsdorf	100
Kopalnie Surowców Skalnych w Bartnicy Sp. z o.o.	Swierki, Polen	100
Mischwerke Lautzenbrücken GmbH & Co. KG	Lautzenbrücken	100
Norddeutsche Naturstein GmbH	Flechtingen	100
ODRA-ASFALT Sp. z o.o.	Szczecin, Polen	67
000 "Basalt"	St. Petersburg, Russische Föderation	100
OOO "Karjer Sheleiki"	Podporozhskiy rajon, Russische Föderation	100
Porphyrwerke Weinheim-Schriesheim Aktiengesellschaft	Weinheim	100
Sauerländer Asphaltmischwerke GmbH. & Co., Kommanditgesellschaft	Brilon	73
Schweden Splitt AB	Karlshamn, Schweden	100
Śląskie Kruszywa Naturalne Sp. z o.o.	Krapkowice, Polen	100
Südhessische Asphalt-Mischwerke GmbH & Co. KG für Straßenbaustoffe	Hanau	100
Südwestdeutsche Hartsteinwerke Zweigniederlassung der Basalt-Actien-Gesellschaft	Kirn	100
SWA Südwest Asphalt GmbH & Co. KG	Iffezheim	65
TEWE Bauchemiegesellschaft mbH	Vierlinden	100
TOV Vyrivskyj Karjer	Granitne, Ukraine	100
V D Mischwerk und Recycling GmbH.	Offenburg	100
Werhahn & Nauen SE & Co. OHG	Neuss	100
Westdeutsche Grauwacke-Union Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Linz am Rhein	100
Wm. Hilgers GmbH & Co. KG	Düsseldorf	100

Konsumgüter Zwilling Küche	Sitz	Anteil in %
ZWILLING J. A. Henckels Aktiengesellschaft	Solingen	100
Demeyere CommV	Herentals, Belgien	100
Demeyere Zwilling Nederland B.V.	Roermond, Niederlande	100
JV ZWILLING-RM GmbH	Solingen	90
OOO"ZWILLING J.A. HENCKELS Rus"	Moskau, Russische Föderation	100
Staub Fonderie SARL	Merville, Frankreich	100
ZWILLING BALLARINI ITALIA S.R.L.	Rivarolo Mantovano, Italien	100
Zwilling Demeyere Belgium BVBA	Herentals, Belgien	100
ZWILLING International GmbH	Solingen	100
ZWILLING J A Henckels MUTFAK VE GÜZELLÍK ÜRÜNLERI ÍMÍTED ȘÍRKETÍ	Istanbul, Türkei	100
ZWILLING J.A. HENCKELS (UK) Limited	Hitchin, Großbritannien	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Brasil Produtos de Cozinha e Beleza Ltda.	Säo Paulo, Brasilien	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Canada Ltd.	Markham, Ontario, Kanada	100
ZWILLING J.A. Henckels Deutschland GmbH	Solingen	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Iberia S.A.	Cornellá de Llobregat, Spanien	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Japan Ltd.	Seki-shi, Japan	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Kitchenware (Shanghai) Ltd.	Minhang, Shanghai, China	70
ZWILLING J.A. HENCKELS LLC	Wilmington, USA	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Scandinavia A/S	Ballerup, Dänemark	100
ZWILLING J.A. HENCKELS Shanghai Ltd.	Pudong, Shanghai, China	70
ZWILLING J.A. HENCKELS Taiwan Ltd.	Taipei, Taiwan	100
ZWILLING Kitchen India Pvt. Ltd.	Chennai, Indien	80
ZWILLING STAUB FRANCE SAS	Paris, Frankreich	100
ZWILLING Trading GmbH	Solingen	100

Konsumgüter Zwilling Beauty Group	Sitz	Anteil in %
ZWILLING Beauty Group GmbH	Solingen	100
Ital Beauty Nippers (India) Pvt. Ltd.	Puducherry, Indien	90
Personal Care International Ltd.	Hongkong, China	100
QVS Global China	Dongguan, China	100
QVS Global UK Ltd.	Nottingham, Großbritannien	75
Tweezerman (India) Pvt. Ltd.	Puducherry, Indien	90
Tweezerman International, LLC	Wilmington, USA	100
Tweezerman Minority LLC	Wilmington, USA	100
Zwilling Beauty Trading (Shenzhen) Ltd.	Shenzhen, China	100

Konsumgüter Friseurbedarf Jaguar/Tondeo	Sitz	Anteil in %
United Salon Technologies GmbH	Solingen	100

Sonstige	Sitz	Anteil in %
Werhahn Industrieholding SE	Neuss	100

2. Assoziierte at-equity Unternehmen

	Sitz	Anteil in %
AEL-Abfallentsorgungsanlage Lösenbach GmbH	Lüdenscheid	49
amb Asphalt- und Bitumen-Mischwerke GmbH	Augsburg	50
AMH Asphaltmischwerk Hauneck GmbH & Co. KG	Hauneck	50
AMK Asphalt-Mischwerk Kirchheimbolanden GmbH & Co. KG	Kirchheimbolanden	50
AMK Asphalt-Mischwerke Kraichgau GmbH	Gemmingen	45
AMM Asphalt-Mischwerke-Mosel GmbH & Co.KG	Neumagen-Dhron	50
Arcos Hermanos S.A.	Albacete, Spanien	49
DAM Deutzer Asphaltmischwerke GmbH & Co. KG	Köln	60
H&B Grondstoffen C.V.	Capelle aan den Ijssel, Niederlande	48
Natursteinwerke im Nordschwarzwald NSN GmbH & Co.KG	Mühlacker-Enzberg	50
NHB Nahe-Hunsrück Baustoffe GmbH & Co. KG.	Kirn	50
Rheinische Provinzial-Basalt- und Lavawerke GmbH & Co. oHG	Sinzig	50
Trapobet Transportbeton GmbH Kaiserslautern Kommanditgesellschaft	Kaiserslautern	50
VAMA Vereinigte Asphalt- Mischwerke Aachen GmbH & Co. Kommanditgesellschaft	Alsdorf	45

3. Verbundene nicht konsolidierte Unternehmen

	Sitz	Anteil in %
AML Asphaltmischwerk Langenthal GmbH & Co. KG	Langenthal	70
AML Asphaltmischwerk Langenthal Verwaltungs-GmbH	Langenthal	70
AMW Asphalt-Mischwerke Würzburg Verwaltungs-GmbH	Würzburg	87
Asphalt-Mischwerke Rhein-Pfalz Beteiligungs-GmbH	Albersweiler	52
Asphalt-Mischwerk Bischofsheim Verwaltung GmbH	Bischofsheim	86
Asphalt-Mischwerke Münsterland Verwaltungs-GmbH	Ladbergen	100
AWE Asphaltmischwerk Walschleben Verwaltung GmbH	Walschleben	80
BVG Baustoff-Vertriebs- u. Verwaltungsgesellschaft mbH	Kirn	100
Ballarini North America Inc.	Horsham, USA	100
Basalt Ukraine TOV	Kiew, Ukraine	100
Basalt- und Mischwerk Herschbach GmbH	Herschbach	51
Bayerische Asphaltmischwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Hofolding	52
Beteiligungsgesellschaft Asphalt-Mischwerke Osnabrück mit beschränkter Haftung	Osnabrück	53
Bitumina Handel Verwaltungs GmbH	Linz am Rhein	100
Bitumina Spedition Verwaltungs GmbH	Linz am Rhein	100
BRP-Baustoffaufbereitungs- und Recycling-Gesellschaft in Pforzheim mbH	Pforzheim	100
BWH Basaltwerk Mittelherwigsdorf Verwaltungs-GmbH	Mittelherwigsdorf	51
DEUMA Beteiligungs-GmbH	Taucha	70
Diabaswerk Hirzenhain Verwaltungs-GmbH	Linz am Rhein	55
Diabaswerk Nesselgrund Verwaltungs-GmbH	Floh-Seligenthal	80
Dortmunder Gußasphalt Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Dortmund	70
Ems-Jade-Mischwerke GmbH	Cappeln	81
GfR-Gesellschaft für Rekultivierung mbH	Linz am Rhein	78
Hansa-Asphaltmischwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Dortmund	100
Hilgers Beteiligungsgesellschaft mbH	Düsseldorf	100
Inn-Asphalt-Mischwerke GmbH.	Nußdorf am Inn	75
LAJTA-KAVICS Bänyäszati Kft.	Darnózseli, Ungarn	100
Marsdorfer Asphaltwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung i. L.	Linz am Rhein	57
MAW-Marsdorfer Asphaltwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Kommanditgesellschaft i. L.	Linz am Rhein	57
Mischwerke Lautzenbrücken Verwaltungsgesellschaft mbH	Lautzenbrücken	100
Mischwerke Mühlhausen GmbH	Mühlhausen	76
N 2 SRG GmbH	Linz am Rhein	100
Norddeutsche Naturstein Rail GmbH	Flechtingen	100
OOO "Basalt Management"	St. Petersburg, Russische Föderation	100
Sauerländer Asphaltmischwerke GmbH	Brilon	72
Secato Style GmbH	Solingen	100
Stephan Beratungs-GmbH	Linz am Rhein	70
Südhessische Asphalt-Mischwerke Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Hanau	100
Südwest Asphalt Verwaltungs GmbH	Iffezheim	65
Thaler Baustoff-Betriebe Gesellschaft mit beschränkter Haftung	Falkenstein/Harz	100
WAW Asphalt GmbH	Linz am Rhein	100
WMW GmbH	Linz am Rhein	100
ZWILLING Cooking Studio LLC	Wilmington, USA	100
ZWILLING Cooking Studio Minority LLC	Wilmington, USA	100
ZWILLING J.A. HENCKELS (Vietnam) Ltd.	Ho Chi Minh City, Vietnam	100
ZWILLING J.A. Henckels Austria GmbH	Parndorf, Österreich	100
ZWILLING J.A. Henckels Ireland Ltd.	Dublin, Irland	100
ZWILLING J.A. Henckels Portugal, Lda.	Alcochete, Portugal	100
ZWILLING J.A. Henckels Schweiz AG	Zürich, Schweiz	100

4. Sonstige assoziierte Unternehmen

	Sitz	Anteil in %
"RKS" Kies- und Splittwerke Eckelsheim GmbH & Co. KG	Eckelsheim	50
"RKS" Kies- und Splittwerke GmbH	Eckelsheim	50
Adrian Basalt GmbH & Co. KG	Enspel	50
Adrian Basalt Verwaltungsgesellschaft mbH	Enspel	50
AMH Asphaltmischwerk Hauneck Verwaltungs GmbH	Hauneck	50
AMH Asphaltmischwerk Hellweg Gesellschaft mit beschränkter Haftung i. L.	Erwitte	50
AMK Asphalt-Mischwerk Kirchheimbolanden Verwaltungs-GmbH	Kirchheimbolanden	50
AMM Asphalt-Mischwerke-Mosel Verwaltungs-GmbH	Neumagen-Dhron	50
Cuciniale GmbH	Lindau	27
DAM Deutzer Asphaltmischwerke Verwaltungs-GmbH	Köln	60
DWA Donau-Wald Asphaltmischwerke GmbH & Co. KG	Plattling	50
DWA Donau-Wald Asphaltmischwerke Verwaltungs- GmbH	Plattling	50
H&B Grondstoffen B.V.	Capelle aan den Ijssel, Niederlande	50
Herbert Willersinn Steinbruch- Verwaltungs GmbH	Heßheim	50
Herkenrath Beteiligungsgesellschaft mbH	Solingen	24
Hugo Herkenrath GmbH & Co. KG	Solingen	24
J. u. G. Giro Nachf. Willersinn GmbH & Co KG Steinbruchbetrieb	Bolanden	50
Natursteinwerke im Nordschwarzwald NSN Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung	Mühlacker	50
NHB Nahe-Hunsrück Baustoffe und Verwaltungsgesellschaft mbH	Kirn	50
Rheinische Provinzial-Basalt- und Lavawerke Verwaltungs-GmbH	Sinzig	50
SC Diabas Bata s.r.l.	Timisoara, Rumänien	50
Schillathöhle GmbH	Hessisch Oldendorf-Langenfeld	49
Schuhmacher & Heuser GmbH	Katzenelnbogen	50
STA Asphaltmischwerk Strahlungen GmbH	Strahlungen	25
Steinbruch Breidenbach Verfüllungsgesellschaft mbH	Breidenbach	50
Steinbruch Spittergrund GmbH	Erfurt	50
VAMA Vereinigte-Asphalt-Mischwerke Aachen, Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung	Alsdorf	45
Verwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung TRAPOBET Transportbeton Kaiserslautern	Kaiserslautern	50

5. Sonstige Beteiligungen

		Anteil	Eigenkapital	Jahresergebnis
	Sitz	in %	in T€	in T€
AME Asphalt-Mischwerke Eifel GmbH & Co. KG	Sinzig	33	465	-288
Asphalt-Mischwerke Eifel Verwaltungsgesellschaft mbH	Sinzig	33	44	2
DEBUS Naturstein GmbH & Co. KG	Untersiemau	49	1.924 ¹	858 ¹
Debus Naturstein Verwaltungs-GmbH	Untersiemau	49	291	2.121 ¹
Hartsteinwerke Burgk GmbH & Co. OHG	Schleiz	27	4.198 ¹	506 ¹
HWB Hartsteinwerke Burgk Verwaltungs-GmbH	Schleiz	27	731	3 ¹
INTERASPHALT Sp.z o.o.	Obornik, Polen	48	883 ¹	341
ThyssenKrupp MillServices & Systems GmbH	Duisburg	32	34.785	- 1.789

¹ Angaben aus Vorjahren

Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung wird nach DRS 21 erstellt und zeigt, wie sich der Finanzmittelbestand der WIH-Gruppe während des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat.

Zu den Verfügungsbeschränkungen innerhalb des Finanzmittelfonds verweisen wir auf Tz. 4 des Konzernanhangs.

Nachfolgend eine Kurzdarstellung der Kapitalflussrechnung:

in T€	2020	2019
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	241.388	170.778
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-93.992	-110.283
Free Cashflow	147.396	60.495
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-143.408	-146.867
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	3.988	- 86.372
Sonstige Veränderung des Finanzmittelfonds	- 5.055	857
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	65.219	150.734
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	64.152	65.219

Sonstige Angaben

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen erfolgen grundsätzlich zu marktüblichen Bedingungen. Für Mitarbeiter bestehen teilweise standardisierte Rabatte auf spezifische Produkte aus dem Konzernverbund. Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen resultieren im Wesentlichen aus dem normalen Lieferungs- und Leistungsaustausch.

Nachtragsbericht

Im März 2021 wurden die Anteile an der FiberLean Technologies Ltd., Cornwall/Großbritannien, erworben; gleichzeitig wurde der Prozess zum beabsichtigten Erwerb von vier zugehörigen Produktionsstandorten in den USA, Indien und Frankreich eingeleitet. FiberLean Technologies als weltweit führender Hersteller eines innovativen, patentierten Verbundwerkstoffs aus mikrofibrillierter Cellulose erlaubt seinen Kunden insbesondere in der Papier- und Verpackungsindustrie erhebliche Kosteneinsparungen und Qualitätsverbesserungen.

Die Folgen der Corona-Pandemie können in 2021 auch den wirtschaftlichen Erfolg der WIH-Gruppe beeinträchtigen. Die Fähigkeit des Konzerns zur Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ist aufgrund der guten finanziellen Situation der Unternehmensgruppe sowie der regionalen und operativen Diversifikation des Konzerns gegeben. Im Hinblick auf die mit der Corona-Pandemie verbundene erhöhte Prognoseunsicherheit wird auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen.

Nicht in der Konzernbilanz enthaltene Geschäfte

in T €	2020	2019
Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln	33	80
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften, Wechsel- und Scheckbürgschaften	559	644
(davon gegenüber Verbundenen Unternehmen)	(418)	(576)
Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen	107	138
Verpflichtungen aus Bestellobligo	62.123	54.701
(davon gegenüber Assoziierten Unternehmen)	(406)	(263)
Barwert langfristiger Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen	100.308	104.178
(davon gegenüber Verbundenen Unternehmen)	(195)	(492)
(davon gegenüber Assoziierten Unternehmen)	(153)	(153)
Verpflichtungen aus Kreditzusagen	34.816	0
(davon gegenüber Verbundenen Unternehmen)	(34.816)	(0)
Sonstige finanzielle Verpflichtungen	17.382	18.907
(davon gegenüber Verbundenen Unternehmen)	(4.206)	(3.730)
(davon gegenüber Assoziierten Unternehmen)	(347)	(189)

Über die dargestellten Haftungsverhältnisse und Sonstigen finanziellen Verpflichtungen hinausgehende außerbilanzielle Geschäfte, die für die Beurteilung der Finanzlage des Konzerns erforderlich sind, bestehen nicht. Für alle erkennbaren Risiken aus Inanspruchnahme von Bürgschaften sind ausreichend Rückstellungen gebildet worden. Darüber hinaus wird mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

Derivative Finanzinstrumente

Bewertungseinheiten wurden in der Werhahn-Gruppe gemäß § 254 HGB gebildet. Wertänderungen von Grund- und Sicherungsgeschäften werden unter Anwendung der Einfrierungsmethode nicht bilanziert. Die Beurteilung der Effektivität der Bewertungseinheiten erfolgt über die Critical-Terms-Match-Methode und wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv festgestellt. Derivative Finanzinstrumente werden nach der Mark-to-Market-Methode bewertet.

Zur Refinanzierung ausländischer Tochtergesellschaften werden Fremdwährungsdarlehen in lokaler Währung vergeben. Das aus Konzernsicht resultierende Währungsrisiko aus Tilgungs- und Zinszahlungen wird über Devisentermingeschäfte abgesichert.

Die routinemäßige Beschaffung von Waren des operativen Geschäfts in Fremdwährung wird für einen bestimmten Zeitraum im Voraus geplant. Die sich aus diesen mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten Transaktionen ergebende Nettofremdwährungsposition wird im Rahmen von Portfolio-Hedges ebenfalls gegen Währungsrisiken abgesichert.

Für den Produktionsprozess benötigte Rohstoffe für abgeschlossene Absatzgeschäfte werden über physische Lieferkontrakte auf Termin beschafft. Soweit die Lieferkontrakte variable Preise aufweisen, werden zur Vermeidung von Preisrisiken aus diesen Geschäften Commodity Swaps eingesetzt. Dabei handelt es sich überwiegend um Portfolio-Hedges mit Restlaufzeiten von bis zu einem Jahr.

Sowohl bei den Micro- als auch Portfolio-Hedges werden die Grundgeschäfte zu 100 % abgesichert.

Die nachfolgend genannten Grundgeschäfte sind in Bewertungseinheiten einbezogen:

	Art des abgesicherten Risikos	Abgesicherter Betrag des Grundgeschäfts in T € (Buchwert, erwarteter Wert)	Abgesichertes Risiko	Positive Zeitwerte	Negative Zeitwerte
Art des Grundgeschäfts	Art des abgesicherten Risikos		in T €	in T €	in T €
Konzerninterne Refinanzierung	Währungsrisiko	105.873	3.606	2.607	-999
Mit hoher Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen	Währungsrisiko	59.307	1.518	888	-630
Schwebende Geschäfte	Beschaffungspreisrisiken	13.360	1.213	1.141	-72

Ergebnisverwendung

Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, einen Betrag von 53.500 T € an den Alleinaktionär auszuschütten.

Neuss, 23. März 2021

Werhahn Industrieholding SE

Paolo Dell'Antonio

Alexander Boldyreff

Stephan Kühne

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Werhahn Industrieholding SE, Neuss

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Werhahn Industrieholding SE, Neuss, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Werhahn Industrieholding SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 23. März 2021

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Uwe Rittmann, Wirtschaftsprüfer

ppa. Christa Mommsen, Wirtschaftsprüferin

Bericht des Aufsichtsrats

der Werhahn Industrieholding SE

das vergangene, durch die Corona-Pandemie gekennzeichnete Jahr hat auch Vorstand, Führungskräfte und Mitarbeiter der Werhahn Industrie Holding-Gruppe vor besondere Herausforderungen gestellt. Gemeinsam mit dem Vorstand beriet der Aufsichtsrat insbesondere im ersten Halbjahr die aktuelle Lage der Geschäftsbereiche und der Gruppe. Die diversifizierte Aufstellung der Werhahn Industrie Holding SE und das große Engagement aller Beteiligten haben - trotz mancher Einschränkung - für einen stabilen Geschäftsverlauf gesorgt. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und den Führungskräften sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der WIH-Gruppe für ihr großes Engagement und ihre gute und erfolgreiche Arbeit im vergangenen Jahr.

Der Aufsichtsrat hat während des Geschäftsjahres die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand bei seiner Tätigkeit beraten und überwacht. Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2020 im April, Juni, September und Dezember getagt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat sich auch außerhalb der Sitzungen im Austausch mit dem Vorstand befunden und über wesentliche Geschäftsvorfälle beraten. Gegenstand von Aufsichtsratssitzungen waren insbesondere der Geschäftsplan für das Geschäftsjahr 2021, die Erteilung einer Investitionspauschale für den Vorstand, verschiedene kleinere Akquisitionen von und Kapitalmaßnahmen bei Tochtergesellschaften der Werhahn Industrieholding SE, der Vorstandsbericht Compliance sowie die Festlegung von Schwerpunkten für die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2020. Darüber hinaus hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit den Auswirkungen der Corona- Pandemie auf das Unternehmen und seine Tochtergesellschaften befasst.

In der ordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2020 wurde die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, zum Abschlussprüfer für den Jahres- und den Konzernabschluss 2020 gewählt. Der Auftrag wurde entsprechend der Beschlussfassung durch den Aufsichtsrat durch den Aufsichtsratsvorsitzenden erteilt.

Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 15. April 2021 den vom Vorstand aufgestellten und vom Abschlussprüfer geprüften Jahres- und Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2020, die das uneingeschränkte Testat des Abschlussprüfers erhalten haben, erörtert und geprüft. Nach Prüfung hat der Aufsichtsrat dem Jahresabschluss zugestimmt und den Konzernabschluss nebst Konzernlagebericht gebilligt. Damit ist der Jahresabschluss der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 festgestellt.

Des Weiteren hat der Aufsichtsrat den vom Vorstand gem. § 312 AktG vorgelegten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen geprüft. Der Vorstand hat am Schluss des Berichts erklärt, dass die Gesellschaft bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die dem Vorstand in dem Zeitpunkt, in dem die Rechtsgeschäfte vorgenommen wurden, bekannt waren, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat und andere Maßnahmen im Sinne von § 312 AktG weder getroffen noch unterlassen wurden. Nach Prüfung stimmt der Aufsichtsrat der Erklärung des Vorstands am Schluss des Berichts zu.

Die Herren Paul Josten, Dr. Alexander Kolb, Dr. Johannes Velling, Heribert Werhahn und Dr. Michael Werhahn haben ihre Aufsichtsratsmandate mit Wirkung zum Ablauf des 19. September 2020 niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankt allen ausgeschiedenen Mitgliedern für ihre langjährige, engagierte, impulsgebende und erfolgreiche Mitarbeit im Aufsichtsrat. In einer außerordentlichen Hauptversammlung am 24. September 2020 wurden Frau Dr. Katharina Müller-Bardenhewer sowie die Herren Peter Gerckens, Julius Kolb und Wilhelm Straaten neu in den Aufsichtsrat gewählt.

Neuss, den 15. April 2021

Anton Werhahn, Vorsitzender des Aufsichtsrats

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