Freshworld Holding I GmbH

Ratingen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

I. Geschäft und Struktur

Die Freshworld-Gruppe (ehemals ADCO-Gruppe) ist seit 1973 als internationaler Konzern und führender Anbieter im Bereich der mobilen sanitären Ver- und Entsorgung in Europa, den USA und Südostasien aktiv. Seit 2019 wird die Unternehmensgruppe mehrheitlich von der global agierenden Private Equity Beratungsfirma APAX Partners gehalten. Gegen Ende des Berichtsjahres ergaben sich Veränderungen in der Gesellschafterstruktur: Seit Mitte Dezember wird die Freshworld Holding I GmbH über die TTD Holding IV GmbH, TTD Holding III GmbH und TTD Holding II GmbH von der neuen deutschen Dachholding TTD Holding I GmbH gehalten. In diesem Zusammenhang hat die Freshworld-Gruppe ein Upstream-Darlehen in Höhe 98,7 Mio. EUR an die TTD Holding IV GmbH gewährt, das sie unter anderem durch teilweise Aufstockung des Term Loans refinanzierte.

Im Fokus der Geschäftstätigkeit der Freshworld-Gruppe steht die Sicherstellung von optimalen hygienischen Bedingungen durch mobile und wiederverwendbare Produkte im öffentlichen oder semi-öffentlichen Raum. Die Stärke der Unternehmensgruppe liegt dabei in der Möglichkeit leistungsfähige Produkte in Verbindung mit einem professionellen, auf den entsprechenden Kunden und die Situation abgestimmten Service zu einer bestmöglichen individuellen Gesamtlösung zu verbinden. Besondere Sicherheit für die TOI TOI & DIXI Kunden aus dem Segment Bau gewährleistet zum Beispiel die erste TÜV-geprüfte mobile Toilettenkabine Deutschlands, für die die Freshworld-Gruppe bereits erstmals 2009 eine Zertifizierung erhielt.

Das Dienstleistungsangebot der Freshworld-Gruppe umfasst neben den mobilen sanitären Lösungen auch die Planung und Bereitstellung der gesamten Infrastruktur für Baustellen, Events und Veranstaltungen. Um den sich stetig ändernden Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, wurde das Leistungsangebot in den letzten Jahren ständig erweitert, differenziert und verbessert. Durch marktgerechte Diversifizierung mit neuen, innovativen Produkten im Bereich mobiler sanitärer Lösungen und vielfältigen Zusatzdienstleistungen stellt der Konzern stetig aufs Neue seine hohe Leistungsfähigkeit unter Beweis.

Unter den Marken TOI TOI, DIXI und seit dem abgelaufenen Geschäftsjahr auch Sebach bietet der Konzern auf dem europäischen Markt die größte Auswahl mobiler Sanitärlösungen. Zur Stärkung der Corporate Identity und der einheitlichen Markenwahrnehmung wurde 2021 ein neuer Markenauftritt inklusive neuem Firmenlogo implementiert. Nach dem Motto "ein Unternehmen, ein Name - one Company, one Name" firmiert die ADCO Umweltdienste Holding GmbH seitdem unter TOI TOI & DIXI Group GmbH. Auch Tochtergesellschaften wurden in diesem Zuge umfirmiert. Während die Marke DIXI für robuste und solide Lösungen steht, die überwiegend in der Baubranche eingesetzt werden, steht die Marke TOI TOI für technische Funktionalität und innovative Detaillösungen und fasst Produkte für den Veranstaltungsbereich sowie besser ausgestattete Kabinen für die Baubranche zusammen. Entwicklungen wie die Vakuum-Systeme "John Privy" und der komplett anschlussfreie Toilettenwagen TOI NOW ^® , die besonders wassersparend eingesetzt werden können, spiegeln zudem die erhöhten Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Mobilität im Produktportfolio wider. Durch die Übernahme der YLDA-Gruppe, Italien, gehört seit Juli 2022 auch die Marke Sebach zum Konzern. Insbesondere in Italien und Frankreich verfügt Sebach über einen hohen Bekanntheitsgrad und steht für ein modernes Markenimage mit hoher Kundenorientierung und einer starken Positionierung im Bereich von High-End Events.

Die Produktion, die Vermietung und der regelmäßige Service der mobilen Sanitäreinheiten sowie die Entsorgung von Abwässern jeglicher Art werden von konzerneigenen Unternehmen übernommen. Im Geschäftsbereich Kunststofftechnik werden dabei nicht nur Toilettenkabinen für die Unternehmensgruppe gefertigt, mit der eigenen Entwicklungsabteilung trägt dieser Bereich darüber hinaus zu Innovationen auf dem Gebiet der anschlussfreien Toilettenkabinen bei.

Auch im Bereich der Servicefahrzeuge unterhält der Konzern eigene Produktionseinrichtungen. Die TOI TOI & DIXI Fahrzeugtechnik baut exklusiv für die Freshworld-Gruppe Serienfahrgestelle durch selbstentwickelte Aufbauten zu speziellen, effektiven und modernen Servicefahrzeugen um.

Insbesondere auf dem deutschen Markt haben sich die TOI TOI & DIXI Gesellschaften als Full-Service-Dienstleister fest etabliert. Spezielles Know-how bei der Koordination von Großprojekten und -veranstaltungen und langjährige Erfahrung in der Event- und Baubranche garantieren den Kunden Professionalität und ein hohes Maß an Sicherheit. Enge und langjährige Kundenbeziehungen sind das Resultat dieser Leistungen.

Der Konzern besteht aus einem nationalen sowie einem internationalen Zweig. Die deutschen Firmen sind Tochterunternehmen der TOI TOI & DIXI Group GmbH. Alle internationalen Gesellschaften in Europa, USA und Südostasien sind sowohl direkt als auch indirekt über die TOI TOI & DIXI International GmbH (ehemals ADCO International GmbH und die TOI TOI & DIXI Handels- und Verwaltungsgesellschaft mbH (ehemals HMT - Handels- und Verwaltungsgesellschaft mbH) an die TOI TOI & DIXI Group GmbH angebunden. Zusätzlich existiert für die Gesellschaften in den USA, Südostasien und einigen Ländern Europas jeweils eine Zwischenholding.

Neben der strategischen Steuerung der Gruppe nehmen die Holdinggesellschaften folgende Management-Aufgaben wahr:

•	Operative Betreuung der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften
•	Controlling
•	Konzernrechnungswesen und Steuern
•	Konzernfinanzierung & Treasury
•	Human Resources
•	Evaluation & Einkauf
•	Konstruktion & Entwicklung
•	Chemie
•	Immobilen & Immobilienverwaltung
•	Recht & Compliance & Revision
•	Prozessmanagement
•	Arbeitssicherheit & Qualitätsmanagement
•	IT
•	Corporate Development & M&A
•	Corporate Marketing

Im dritten Jahr nach Ausbruch der SARS-COV-2 Pandemie konnten die Umsätze im Eventgeschäft infolge des sukzessiven Wegfalls der Einschränkungen und Auflagen bei Veranstaltungen in allen Kernmärkten deutlich gegenüber dem Vorjahreswert gesteigert werden und erreichten fast wieder das Niveau der Vor-Pandemiejahre.

Im Bereich der Langzeitvermietung von Toilettenkabinen und Containern entfaltete die nach dem Ausbruch des Ukraine Kriegs stark angestiegene Inflation und im Zuge dessen auch die zunehmende gesamtwirtschaftliche Eintrübung im Jahresverlauf nachteilige Wirkung auf die Geschäftsentwicklung. Die in der zweiten Jahreshälfte einsetzenden Volumenrückgänge insbesondere im Wohnungsbausektor konnten jedoch durch den anhaltenden Trend nach höherwertigen Sanitäreinrichtungen (z.B. Kabinen mit Handwaschbecken, zusätzliche Desinfektionsspender und Hygienereinigungen) überkompensiert werden. Der zunehmende Kostendruck machte sich insbesondere in Form von deutlich gestiegenen Fuhrparkkosten (Diesel und Instandsetzung) sowie höheren Lohn- und Gehaltssteigerungen bemerkbar. Im Materialbereich stiegen vor allem die Kosten für Frachten durch externe Dienstleister und für die Entsorgung von Schmutzwasser. Die Auswirkungen der Kostensteigerungen auf die Ertragskraft der Freshworld-Gruppe konnten jedoch insbesondere durch Preisanpassungen und Einführung von Energiekostenaufschlägen auf ein Minimum abgefedert werden.

Die Auftragslage im militärischen Bereich zeigte 2022 einen weiteren Aufwärtstrend. Aus der Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge sowie der zusätzlichen NATO-Truppen ergab sich insbesondere für die osteuropäischen TOI TOI & DIXI Gesellschaften aber auch für die deutschen Einheiten eine gesteigerte Nachfrage nach Sanitär- und Hygiene-Einrichtungen sowie mobilen Unterkünften. Auch führte die veränderte Sicherheitslage zu verstärkten Manövertätigkeiten in Deutschland aber auch auf internationaler Ebene, was sich ebenfalls positiv auf die Auftragsentwicklung der Gruppe auswirkte.

Durch zielgerichtete Akquisitionen konnte die Freshworld-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr die Marktpositionen in den Kernmärkten deutlich festigen. In Summe wurden 15 Akquisitionen durchgeführt. Insbesondere gelang es, die YLDA-Gruppe (Italien) mit den bekannten Marken Sebach und Armal zu erwerben. Neben Sebach Italien mit einem Jahresumsatz von über 100 Mio. EUR gehört zu der Gruppe unter anderem auch eine Gesellschaft im Süden von Frankreich, wodurch der erneute Eintritt in den französischen Markt gelang. Die YLDA-Gruppe verfügt über zwei Fertigungsstandorte, einer in Italien und ein weiterer in den USA, in denen Toilettenkabinen unter der Marke Armal vor allem für den eigenen Bedarf aber auch für Drittkunden gefertigt werden. In Italien wird das Geschäft ausschließlich in Kooperation mit lokalen Servicepartnern (sogenannte Dealer) durchgeführt, die den Transport der mobilen Sanitäreinrichtungen sowie den Reinigungsservice übernehmen. Als Vergütung erhält der Dealer einen festen Prozentsatz von den Umsatzerlösen.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich der konsolidierte Gesamtumsatz einschließlich der aktivierten Eigenleistungen sowie Bestandsveränderungen der Freshworld-Gruppe 2022 deutlich besser als erwartet und konnte gegenüber dem Vorjahr um 147,2 Mio. EUR auf 656,8 Mio. EUR gesteigert werden. Auf den inländischen bzw. deutschen Markt entfielen 55,3% des Umsatzvolumens des Geschäftsjahres. Die übrigen 44,7% verteilten sich mit 38,6% auf das europäische Ausland, 4,3% auf die USA und 1,9% auf Südostasien.

Der Konzerngewinn belief sich im Berichtsjahr auf 29,7 Mio. EUR und lag damit sowohl unter dem Vorjahreswert als auch unter der Planung. Das Ergebnis war in Höhe von 19,8 Mio. EUR belastet durch nicht in der Planung antizipierte Bankgebühren und Beratungskosten, die im Zusammenhang mit den Finanzierungen der Übernahme der YLDA-Gruppe sowie des Upstream Darlehens an die neue direkte Gesellschafterin TTD Holding IV GmbH anfielen. Das um Akquisitionen bereinigte Investitionsvolumen überschritt erwartungsgemäß die Investitionen des Vorjahres.

Nachfolgend werden die Entwicklungen der operativen in- und ausländischen Gesellschaften näher erläutert.

Europa

Deutschland bietet als ältester, erfahrenster und größter europäischer Markt das vielfältigste Produktportfolio und hat nach wie vor eine zentrale Funktion als Impulsgeber für alle ausländischen Gesellschaften. Die entwickelten Neuheiten sowie Qualitätsstandards wie z. B. ISO-Zertifizierungen und interne Qualitätsprüfungen werden von den ausländischen Tochtergesellschaften sukzessive adaptiert.

Im europäischen Ausland ist der Konzern in einer Vielzahl von Ländern vertreten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden Auslandsgesellschaften folgender europäischer Länder im Gesamtergebnis der Freshworld-Gruppe konsolidiert: Belgien, Bulgarien, Griechenland, Estland, Frankreich, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien und Tschechien.

Deutschland - Inlandsgeschäft

In Deutschland ist die Gruppe flächendeckend mit sieben TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbHs, zwei Produktionsgesellschaften (Kabinen- und Fahrzeugbau) sowie der im Militärbereich tätigen MEPS GmbH präsent.

Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2022 wieder leicht gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nahm gegenüber dem Vorjahr um 1,9% zu. Die Inflationsrate stieg im Zuge des Ukraine Konflikts stark an und lag im Jahresdurchschnitt bei 6,9%, die Arbeitslosenquote fiel leicht von 5,7% auf 5,3%. Zur Eindämmung der steigenden Inflation erhöhte die EZB seit der Jahresmitte 2022 die Leitzinsen schrittweise. Seit Mitte März 2023 beträgt der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte 3,5%.

Die deutschen Gesellschaften profitierten im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin von der unverändert hohen Nachfrage nach Hygieneservices und erzielten trotz eines schwierigen Markumfelds im Baugewerbe einen Umsatz in Höhe von 369,0 Mio. EUR, der mit 12,7% wieder deutlich über dem Vorjahresumsatz lag.

Operative Gesellschaften

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank der Jahresumsatz im deutschen Bauhauptgewerbe im Vergleich zu 2021 real um 5,8%. Nominal stieg der Umsatz hingegen um 9,8% aufgrund des deutlich erhöhten Preisniveaus als Folge des starken Anstiegs der Bezugspreise für Baumaterialien und Energie. Im Jahresverlauf führten die steigenden Bau- und Finanzierungskosten zu einer Abschwächung der Baukonjunktur vor allem im privaten Wohnungsbau.

Trotz der rückläufigen Entwicklung im Baugewerbe konnten die im Sanitärbereich tätigen Gesellschaften die Außenumsätze 2022 um 43,7 Mio. EUR auf insgesamt 325,0 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr steigern.

Hierzu trug auch das Eventgeschäft bei, das infolge der schrittweisen Aufhebung der Corona-Beschränkungen seit April 2022 einen deutlichen Anstieg verzeichnen konnte und fast das Niveau der Vor-Pandemiejahre erreichte.

Die Umsätze der TOI TOI & DIXI Gesellschaften im Kernsegment Bau/ Langzeitvermietung konnten um 15,0% gegenüber dem Vorjahreswert gesteigert werden und übertrafen damit deutlich das allgemeine Umsatzwachstum im originären Bauhauptgewerbe. Auch das Geschäft mit Containern entwickelte sich trotz einer im Jahresverlauf rückläufigen Nachfrage insgesamt positiv und legte um 18,4% gegenüber dem Vorjahr zu.

Neben der gestiegenen Nachfrage nach Hygieneservices und höherwertigen Toilettenkabinen mit Handwaschbecken trugen die milde Witterung zum Jahresbeginn und der anhaltende Bedarf in baufremden Bereichen zu dem Umsatzwachstum bei. Ferner wirkten sich die Einführung von neuen Produkten, wie Toiletten mit keimreduzierenden Oberflächen, und der Verkauf von Zusatzleistungen positiv auf die Umsatzentwicklung aus.

Zusammenfassend haben die TOI TOI & DIXI Gesellschaften ihre Marktposition trotz rückläufiger Auftragslage im Baugewerbe weiter festigen und auf regionaler Ebene Marktanteile hinzugewinnen können.

Produktion

Die Freshworld-Gruppe unterhält eigene Produktionsstätten, in denen sowohl mobile Toilettenkabinen der Marken TOI TOI und Sebach, teilweise der Marke DIXI sowie die Aufbauten der Servicefahrzeuge für die gesamte Freshworld-Gruppe gefertigt werden. Dadurch ist der Konzern jederzeit in der Lage, sich ändernden Marktbedingungen schnell und flexibel anzupassen und neue Ideen aus den operativen Betrieben direkt in den Produktionsprozess einfließen zu lassen.

So wurden die bereits in der Praxis erprobten Servicefahrzeuge im Detail weiterentwickelt, um die Arbeitsabläufe der Servicetechniker an den Toilettenkabinen zu optimieren. Beispiele für diese Weiterentwicklungen sind neue Hochdruckpumpen und Schlauchkassetten, mit denen der Reinigungsservice schneller und effizienter wird. Ebenso wurde eine Servicekiste in den Reinigungsablauf integriert, mit der sämtliche Mittel, die für die Toilettenreinigung erforderlich sind, gebündelt an die Kabine gebracht werden können - das erspart den Servicetechnikern Laufwege. Auch das Fahrzeugportfolio wurde optimiert und ein neuer LKW, der "Teculeo", weiter verbessert. Der Teculeo basiert auf einem 3,5t Fahrzeug, kann aber in einer gleichen Größenordnung Frischwasser und Abwasser aufnehmen wie die LKWs in der nächsthöheren Gewichtsklasse.

Bei der Produktion der unterschiedlichen Toilettenkabinentypen und deren diversen Ausstattungsvarianten lassen sich neue Kundenanforderungen im Vermietungsgeschäft binnen kurzer Zeit umsetzen. So konnte zur Bewältigung der gestiegenen Hygieneanforderungen auf die selbst entwickelten TOI WATER und die DIXI PLUS WASH Toilettenkabinen zurückgegriffen und die Produktion auf diesen weiter hochgefahren werden.

Auch in den nächsten Jahren wird das erhöhte Bedürfnis nach verbesserter Hygiene und mehr Komfort weiterhin eine Rolle spielen. Um diesem Bedürfnis zusätzlich Rechnung zu tragen, wurde 2022 die Kabine "TOI Hygiene+" entwickelt und auf den Markt gebracht. Alle Kunststoffbauteile dieser Kabine, mit denen die BenutzerInnen in Berührung kommen, sind mit antimikrobiellen Additiven ausgerüstet. Diese Additive wirken permanent und reduzieren zu 99,9% die Anzahl der Keime auf der Oberfläche. Bestätigt wurde diese antibakterielle Wirkung von renommierten und unabhängigen Forschungsinstituten. Diese Neuentwicklung unterstreicht die Innovationsfähigkeit des Unternehmens und die Fähigkeit, auf geänderte Kundenanfragen zu reagieren sowie eine Differenzierung zum Wettbewerb zu schaffen.

Neben der Befriedigung der Kundenbedürfnisse bezüglich Hygiene und Komfort hat das Thema Nachhaltigkeit einen wichtigen Stellenwert im Innovationsprozess eingenommen. Im Geschäftsjahr 2021 wurden erstmals Versuche durchgeführt, Toilettenkabinen aus recyceltem Kunststoff herzustellen. Diese Versuche konnten erfolgreich abgeschlossen werden, so dass im zweiten Halbjahr 2022 die DIXI Green pilotiert wurde. Die DIXI Green besteht zur Hälfte aus Recycling-Material, welches größtenteils aus ausrangierten Fischernetzen gewonnen wird. Ebenso wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmalig ein Elektro-Servicefahrzeug entwickelt, welches seit Anfang 2023 im Feld erprobt wird. Auf Unternehmensebene wurde außerdem an der Nachhaltigkeitsstrategie weitergearbeitet, die die verschiedenen Aktivitäten bündelt, mit konkreten Zielen hinterlegt und zu einer langfristigen, nachhaltigen Entwicklung der TOI TOI & DIXI Group beitragen soll.

TOI TOI & DIXI Kunststofftechnik GmbH

Die Entwicklung der Umsätze in der Kabinenproduktion hängt in hohem Maße von der Entwicklung der operativen Gesellschaften ab. Der größte Teil der Umsätze wird mit den im Sanitärbereich tätigen Konzerngesellschaften im In- und Ausland erzielt. Um die Herausforderungen der operativen Gesellschaften bestmöglich zu unterstützen, wurde die Produktion von Wasserkabinen forciert, die Produktion der Hygiene+ hochgefahren sowie eine Pilotserie der DIXI Green aufgelegt. Außerdem wurde die 2021 angeschaffte, größtenteils automatisch laufende Anlage zur Produktion von Toilettenkabinen aus der TOI-Familie weiter optimiert. Die Anlage besticht durch ihren hohen Automationsgrad sowie ein verbessertes Werkzeugkonzept im Vergleich zu einer konventionellen Rotationsfertigung mit deutlich geringeren Taktzeiten und signifikant erhöhter Produktivität bei gleichzeitig geringerem Energiebedarf.

Die Gesamtumsätze der Kunststoffproduktion inklusive Bestandsveränderungen stiegen im Geschäftsjahr gegenüber dem Vorjahr um 2,9% auf insgesamt 20,3 Mio. EUR.

Neben der Produktion von Toilettenkabinen wurden seit Jahren auch Produkte im Auftrag für Drittkunden gefertigt. Das Auftragsvolumen dieser Produkte schwankte zwischen 10 und 15% der Gesamtumsätze. Aufgrund des Wachstums der TOI TOI & DIXI Group wurde allerdings 2021 beschlossen, das Volumen mit Drittkunden bis Mitte 2022 schrittweise herunterzufahren und der Produktion von Produkten für die operativen Gesellschaften Vorrang zu geben.

TOI TOI & DIXI Fahrzeugtechnik GmbH

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage seitens der operativen Gesellschaften wurde das Produktionsvolumen im Berichtsjahr im Vergleich zum Vorjahr weiter erhöht. Die Umsätze einschließlich Bestandsveränderungen lagen 2022 bei 13,0 Mio. EUR und damit 27,0% über dem Vorjahreswert.

Nennenswerte Umsätze mit Kunden außerhalb der Freshworld-Gruppe werden bei der Fahrzeugtechnik nicht erzielt.

Armal IT

Armal S.p.A. ist Teil der YLDA-Gruppe, die 2022 von TOI TOI & DIXI akquiriert wurde. Armal Italien stellt Toilettenkabinen im Kunststoffspritzguss und Tiefziehen für Sebach Gesellschaften in Italien und Frankreich, aber auch für Drittkunden her. Auch Servicefahrzeuge werden von Armal auf Basis von zugekauften LKW-Chassis produziert und an die Sebach Gesellschaften sowie Drittkunden vertrieben. Außerdem bietet Armal als Händler eine Reihe von Zusatzprodukten wie Sanitärchemie an.

Die Gesamtumsätze von Armal IT (Intercompany- und Drittkundengeschäft) inklusive Bestandsveränderungen beliefen sich ab Einbeziehung zum 1. August 2022 auf 3,8 Mio. EUR.

Armal USA

Armal Inc. ist der US-Arm der Armal-Produktion, allerdings fertigt Armal Inc. Toilettenkabinen nur für Drittkunden, da die YLDA-Gruppe kein eigenes Vermietungsgeschäft von mobilen Sanitärlösungen in den USA betreibt. Große Toilettenkabinenteile werden auf Kunststoffspritzgussmaschinen vor Ort in Griffin, Georgia hergestellt, kleinere Komponenten von der Muttergesellschaft in Italien bezogen.

Armal US erzielte in dem fünfmonatigen Einbeziehungszeitraum einschließlich Bestandsveränderungen Gesamtumsätze in Höhe von 4,7 Mio. EUR.

Europäisches Auslandsgeschäft

Das europäische Auslandsgeschäft der Unternehmensgruppe hat sich im vergangenen Geschäftsjahr durch den Erwerb der YLDA-Gruppe mit den Sebach Aktivitäten in Italien und Frankreich, sowie den Armal Produktionsstandorten in Italien und den USA wesentlich verändert. Um den Erwerb erfolgreich durchführen zu können, wurden im Gegenzug die bestehenden Aktivitäten der TOI TOI Italia, die im Wesentlichen in Mailand und Rom bestanden, veräußert.

Mit Sebach ist TOI TOI & DIXI nun flächendeckend in Italien, dem drittgrößten Baumarkt der EU, vertreten und konnte seinen Marktanteil stark erweitern. Mobile Sanitärlösungen sind in Italien in den vergangenen Jahren aufgrund von strengeren Auflagen und Kontrollen für Hygienebestimmungen auf Baustellen stark gewachsen. Für das laufende Jahr wird eine stabile Geschäftsentwicklung erwartet, wobei weitere Wachstumschancen in dem Bereich von Containerlösungen und im Eventsegment bestehen.

Ebenfalls mit dem Erwerb der YLDA-Gruppe wurde der Wiedereintritt der TOI TOI & DIXI Gruppe in den französischen Baumarkt, dem zweitgrößten Baumarkt der EU, realisiert. Sebach France ist vor allem im Süden des Landes aktiv, baute aber in jüngster Vergangenheit seine Positionen um Paris und anderen Landesteilen konsequent aus. Nach der Übernahme durch TOI TOI & DIXI konnten bereits weitere Akquisitionen im Osten des Landes realisiert werden. Ziel ist es, eine nationale Abdeckung sowohl für den Bau, aber auch für den wichtigen Eventmarkt aufzubauen.

Die europäischen Auslandsgesellschaften ohne Einbeziehung der erworbenen YLDA-Gruppe erzielten 2022 einen Umsatzanstieg von 34,3 Mio. EUR bzw. 21,3% auf 195,7 Mio. EUR. Damit konnten die Gesellschaften im Geschäftsjahr 2022 ihren Anteil am Konzernumsatz um rund 5-Prozentpunkte auf rund 38,6% steigern. Bereinigt um die getätigten Akquisitionen lag das organische Umsatzwachstum bei 22,0 Mio. EUR und erhöhte sich dabei um 13,7% auf 183,4 Mio. EUR.

Die positive Entwicklung der Auslandsgesellschaften war getragen von einer insgesamt resilienten Baukonjunktur, die sich nach einem insgesamt guten ersten Halbjahr ab der Jahreshälfte jedoch abschwächte. Ursächlich hierfür waren hohe Material- und Energiepreise sowie gestiegene Finanzierungskosten.

Das Veranstaltungsgeschäft entwickelte sich im Geschäftsjahr 2022 beflügelt vom Wegfall der Corona-Maßnahmen gegenüber dem Vorjahr weiterhin positiv und konnte das Niveau der Vor-Pandemiejahre in einigen Märkten wieder erreichen.

Das 2020 in Deutschland gestartete Transformationsprogramm wurde im Berichtsjahr auf die ausländischen Kernmärkte ausgerollt und führte zu positiven Effekten auf der Umsatz- und Ertragsseite. Daneben stand der Ausbau zusätzlicher Dienstleistungen im Fokus, um den Kunden ein möglichst umfassendes Hygieneangebot bieten zu können.

Zusätzlich wurden Preismaßnahmen in der zweiten Jahreshälfte umgesetzt, um den erheblichen Kostensteigerungen 2022 entgegenzuwirken. Ferner wurden Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt, um die Auswirkungen der rückläufigen Bauaktivitäten auf die Geschäftsentwicklung abzumildern.

Die Geschäftsentwicklung in Benelux profitierte stark von anorganischem Wachstum. Durch die Akquisition von Liekens in Belgien Anfang 2022 (rund 10 Mio. EUR Jahresumsatz) und ECO Toilet im Jahr 2021 (rund 8 Mio. EUR Jahresumsatz) konnte sich der Konzern in diesen Ländern zum klaren Marktführer entwickeln.

Die starke Erholung des Eventgeschäfts nach Wegfall der Corona-Beschränkungen trug im spanischen Markt entscheidend zu der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung der TOI TOI Sanitarios Moviles bei. Die Umsatzerlöse stiegen im Jahresvergleich um 5,9 Mio. EUR bzw. 61,1%.

In Osteuropa wurde das Umsatzwachstum in Polen (+19,6%) und Tschechien (+22,3%) trotz eines schwierigen Marktumfelds im Bausegment vor allem durch Preismaßnahmen und höhere Eventumsätze erreicht.

Für 2023 werden weitere selektive Unternehmensübernahmen angestrebt, um zielgerichtet die Wettbewerbsfähigkeit in den europäischen Kernmärkten durch eine Erhöhung der Marktdurchdringung und damit einhergehenden Verdichtungsvorteilen weiter zu steigern.

USA

Die US-amerikanische Wirtschaft verzeichnete im abgelaufenen Kalenderjahr ein leichtes Wachstum, das Bruttoinlandsprodukt wuchs gegenüber 2021 um 2,1%. Die Baubranche profitierte von Infrastrukturpaketen und wurde gleichermaßen sowohl vom Gewerbehochbau und Tiefbau als auch Wohnungsbau getragen. Verglichen mit Deutschland ist der Baumarkt in den USA in etwa viermal so groß und stellt daher für die Gruppe einen wichtigen zukünftigen Wachstumsmarkt dar.

Die Freshworld-Gruppe operiert an der Ost- und Südostküste der USA in den Staaten Georgia, North und South Carolina, sowie Florida. Der Konzern hat sich zum Ziel gesetzt, zukünftig stärker im US-amerikanischen Markt zu wachsen. Zur Beschleunigung des anorganischen Wachstums wurde 2022 ein Mitarbeiter im neueingerichteten Bereich Corporate Development eingestellt. Nach zwei Unternehmenskäufen im Vorjahr konnten im Berichtsjahr fünf Akquisitionen mit einem Jahresumsatzvolumen von rund 10 Mio. EUR erfolgreich umgesetzt werden, die zu einer deutlichen Erhöhung des Geschäftsvolumens und Verdichtung in den bestehenden Gebieten beigetragen haben. Gleichzeitig wurde eine regionale Managementstruktur etabliert und zusätzliches Personal in der Management Holding eingestellt, um eine erfolgreiche Integration der erworbenen Unternehmen sicherzustellen und die ambitionierte weitere Unternehmensentwicklung zu unterstützen.

Von dem Hurrikan "Ian" Ende September blieben die Standorte in Florida bis auf kleinere Sachschäden weitgehend verschont. Im Zuge des sich anschließenden Wiederaufbaus in den betroffenen Regionen konnten neue Aufträge gewonnen werden.

Vor diesem Hintergrund entwickelte sich das Geschäft in den USA im Vergleich zum Vorjahr insgesamt sehr positiv. Neben einer Belebung im Eventbereich trugen insbesondere gesteigerte Umsätze in der Langzeitvermietung hierzu bei. Die Gesamtumsätze stiegen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 12,4 Mio. EUR bzw. 78,0% auf 28,3 Mio. EUR an.

Südostasien

In Südostasien ist der Freshworld-Konzern mit operativen Firmen in Hong Kong, Taiwan und Malaysia vertreten. Im Jahresverlauf 2022 fielen in allen diesen Märkten die sehr strengen Corona-Beschränkungen aufgrund der zunehmenden Entspannung der Pandemielage. Im Zuge dessen ließ sich ab dem dritten Quartal eine spürbare Erholung des Eventsgeschäfts verzeichnen. Auch wenn noch nicht die Vor-Corona-Niveaus erreicht wurden, trug dies wesentlich zu der positiven Entwicklung beim Umsatz und Ergebnis bei. Insgesamt legte der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 25,6% auf 12,3 Mio. EUR zu.

Asien zählt nach dem Wegfall der Corona Beschränkungen zu den zukünftigen Wachstumsmärkten der Gruppe. Im Rahmen des Budgetprozesses 2023 wurde eine ambitionierte Wachstumsstrategie für die nächsten Jahre entwickelt. Zur Erreichung der gesteckten Ziele sollen sowohl der Aufbau von eigenen Standorten als auch die Übernahme von Gesellschaften in neuen Märkten verfolgt werden. Darüber hinaus ist der Handel mit Kabinen und Zusatzprodukten geplant. Hierzu wurde das Managementteam erweitert und wesentliche organisatorische Grundlagen geschaffen.

II. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Veränderungen des Konsolidierungskreises

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die M&A-Aktivitäten mit insgesamt 15 vollzogenen Akquisitionen deutlich intensiviert. Die bisherige Tochtergesellschaft TOI TOI Italia SRL schied als Folge des Verkaufs sämtlicher Anteile aus dem Konsolidierungskreis aus.

Soweit Akquisitionen in Form eines Share-Deals erfolgten, hat sich der Konsolidierungskreis entsprechend erweitert. Für Einzelheiten hierzu wird auf den Konzernanhang verwiesen. Die erstmalige, zeitanteilige Einbeziehung dieser Tochtergesellschaften hat sowohl Auswirkungen auf die Konzernbilanz zum 31.12.2022 als auch auf die Konzerngewinn- und -verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022. Zwecks besserer Vergleichbarkeit wird in den folgenden Abschnitten bei besonders betroffenen Posten der jeweilige Effekt aus der Konsolidierungskreisveränderung gesondert angegeben.

Kleinere Akquisitionen werden häufig als Asset-Deal umgesetzt, die keine Veränderungen des Konsolidierungskreises zur Folge haben. Die Auswirkungen der Asset-Deals sind daher nicht Bestandteil der gesonderten Angaben.

Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich um 402,3 Mio. EUR bzw. 47% auf 1.252,9 Mio. EUR erhöht. Mit 271,9 Mio. EUR sind ca. zwei Drittel des Anstiegs auf die Konsolidierungskreisveränderung zurückzuführen.

Der Buchwert des gesamten Anlagevermögens ist im Vergleich zum Vorjahr um 252,6 Mio. EUR bzw. 35% angestiegen. Die Zunahme ist vor allem geprägt durch die Akquisitionen sowohl in Form von Share-Deals als auch in Form von Asset-Deals.

Im Zuge der Share-Deals bzw. der damit einhergehenden Konsolidierungskreisveränderung hat sich der Buchwert insgesamt um 246,2 Mio. EUR erhöht. Hiervon entfallen 143,0 Mio. EUR auf Firmenwerte und 43,6 Mio. EUR auf die übrigen immateriellen Vermögensgegenstände, darunter insbesondere die Marke Sebach. Der Buchwert des Sachanlagevermögens stieg infolge der Konsolidierungskreisveränderung um 59,6 Mio. EUR. Mit 39,0 Mio. EUR betrifft ein Großteil davon Toilettenkabinen.

Von den Investitionen in das Anlagevermögen in Höhe von insgesamt 94,8 Mio. EUR gehen ca. 23,6 Mio. EUR auf Akquisitionen in Form von Asset-Deals zurück. Der Schwerpunkt lag auch hier auf den Toilettenkabinen, aber auch auf immateriellen Rechten wie Kundenstamm und entgeltlich erworbenen Wettbewerbsverboten der Verkäufer.

Die planmäßigen Abschreibungen in Höhe von insgesamt 86,1 Mio. EUR betreffen mit 44,7 Mio. EUR die Sachanlagen. Im Zuge der vermehrten M&A-Aktivitäten stiegen die Firmenwertabschreibungen im Vergleich zum Vorjahr deutlich um 5,4 Mio. EUR auf 34,7 Mio. EUR.

Buchwertabgänge in Höhe von 3,1 Mio. EUR sowie ein positiver Effekt aus der Währungsumrechnung von 0,8 Mio. EUR erklären den verbleibenden Änderungsbetrag.

Das Vorratsvermögen erhöhte sich insgesamt um 10,9 Mio. EUR auf 27,4 Mio. EUR. Als Folge der erstmaligen Einbeziehung der Armal-Produktionsgesellschaften entfallen rund 50% des Anstiegs (5,7 Mio. EUR) auf die Konsolidierungskreisveränderung.

Die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 31,7 Mio. EUR auf insgesamt 74,0 Mio. EUR geht ebenfalls vor allem auf die Konsolidierungskreisveränderung (25,2 Mio. EUR) zurück. Der um diesen Betrag bereinigte Anstieg von 15% korreliert sehr stark mit dem um den Effekt aus der Konsolidierungskreisveränderung bereinigten Umsatzwachstum von 14%.

Die Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von 100,6 Mio. EUR resultieren insbesondere aus dem im Dezember 2022 an die Alleingesellschafterin TTD Holding IV GmbH gewährten Darlehen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände nahmen insgesamt um 16,6 Mio. EUR auf 22,3 Mio. EUR zu. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt im Abschluss von drei zusätzlichen Interest Rate Caps (Zinsbegrenzungsvereinbarungen). Ihre Anschaffungskosten werden als Zinsaufwand linear abgeschrieben. Am Bilanzstichtag betrugen die fortgeführten Anschaffungskosten aller Zinsbegrenzungsvereinbarungen 12,6 Mio. EUR.

Mit einem Anstieg von 3,3 Mio. EUR auf 6,9 Mio. EUR hat sich der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinahe verdoppelt. Mit 2,4 Mio. EUR entfällt der Großteil dieser Veränderung auf die Konsolidierungskreisveränderung.

Die Steuerrückstellungen reduzierten sich im Vorjahresvergleich um 4,2 Mio. EUR auf 7,5 Mio. EUR und betreffen größtenteils die Steuerabgrenzung für das Veranlagungsjahr 2022. Während sich der Effekt aus der Konsolidierungskreisveränderung mit 1,8 Mio. EUR erhöhend auswirkte, trug vor allem eine Reduzierung der Steuerrückstellungen der deutschen Organträgerin Freshworld Holding IV GmbH in Höhe von 6,5 Mio. EUR als Folge nachträglich angepasster Steuervorauszahlungen zu dieser Abnahme bei.

Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 4,3 Mio. EUR auf insgesamt 33,9 Mio. EUR entfällt mit 2,8 Mio. EUR auf den Effekt aus der Konsolidierungskreisveränderung. Die verbleibende Zunahme von 1,5 Mio. EUR ist insbesondere auf erhöhten Abgrenzungsbedarf für Personalkosten und ausstehende Eingangsrechnungen zurückzuführen.

Die Entwicklung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ist vor allem durch die Aufstockung des unverändert am 02.10.2026 endfälligen Bankendarlehens von 660,0 Mio. EUR auf 930,0 Mio. EUR geprägt. Ein weiterer Anstieg ergab sich aus der Beanspruchung von Kreditlinien der Freshworld Holding IV GmbH in Höhe von 16,0 Mio. EUR. Die Kreditaufnahmen dienten der Finanzierung des YLDA-Erwerbs sowie der teilweisen Refinanzierung des gewährten Gesellschafterdarlehens. Aus der Konsolidierungskreisveränderung resultierte im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 8,7 Mio. EUR. Darüber hinaus trugen Zinsabgrenzungen (2,4 Mio. EUR) und der Saldo aus Neuaufnahmen abzüglich planmäßiger Tilgungen lokaler Bankdarlehen der Tochtergesellschaften (2,9 Mio. EUR) zum Gesamtanstieg von 300,0 Mio. EUR auf 963,1 Mio. EUR bei.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 29,3 Mio. EUR auf insgesamt 43,6 Mio. EUR an. Auf die Konsolidierungskreisveränderung entfallen allein 27,4 Mio. EUR vor allem resultierend aus dem bei Sebach Italien praktizierten Dealer-Modell.

Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Alleingesellschafter in Höhe von 3,7 Mio. EUR ergeben sich ausschließlich aus Umsatzsteuerschulden der Organgesellschaften gegenüber ihrem neuen umsatzsteuerlichen Organträger.

Die in den sonstigen Verbindlichkeiten enthaltenen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsinstrumenten wie Mietkauf und Finanzierungsleasing erhöhten sich um 8,8 Mio. EUR auf insgesamt 44,7 Mio. EUR. Diese Zunahme geht mit 8,1 Mio. EUR fast ausschließlich auf Effekte aus der Konsolidierungskreisveränderung zurück.

Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten sind ebenfalls deutlich um 18,9 Mio. EUR gestiegen. Neben dem Effekt aus der Konsolidierungskreisveränderung in Höhe von 3,3 Mio. EUR trugen insbesondere Prämienverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den Zinsbegrenzungsvereinbarungen in Höhe von 13,5 Mio. EUR zu der Erhöhung bei. Diese Prämien werden halbjährlich bis Februar 2025 gezahlt und sind nicht verzinst.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten verzeichnete eine Steigerung von 4,0 Mio. EUR auf insgesamt 5,5 Mio. EUR. Diese Entwicklung rührt nahezu vollständig aus der Konsolidierungskreisveränderung (3,8 Mio. EUR).

Die passiven latenten Steuern erhöhten sich um 10,1 Mio. EUR auf 56,6 Mio. EUR. Dieser Anstieg resultiert in Höhe von 9,4 Mio. EUR aus der erfolgsneutralen Bildung passiver latenter Steuern im Rahmen der für die YLDA-Gruppe durchgeführten Erstkonsolidierung. Im Übrigen haben sich die teils gegenläufigen Effekte aus der Folgekonsolidierung der Kaufpreisallokation früherer Erwerbe und die Fortschreibung latenter Steuern aus Unterschieden zwischen Handels- und Steuerbilanzen diverser Tochtergesellschaften weitestgehend neutralisiert.

Das Konzern-Eigenkapital hat sich insgesamt um 27,6 Mio. EUR auf 60,0 Mio. EUR verbessert. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf den Konzerngewinn von 29,7 Mio. EUR zurückzuführen. Der Erwerb und die Veräußerung von Minderheitenanteilen haben im Saldo zu einer leichten Erhöhung der Kapitalrücklage um 0,1 Mio. EUR auf nun 11,7 Mio. EUR geführt. Auch die Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung erhöhte sich um 0,2 Mio. EUR auf insgesamt 0,4 Mio. EUR. Der Saldo der nicht beherrschenden Anteile verringerte sich hingegen um 2,4 Mio. EUR auf 4,4 Mio. EUR, primär bedingt durch den Erwerb der bisherigen Minderheitenanteile an Litauen und Lettland. Die Eigenkapital-Quote verbesserte sich zum 31. Dezember 2022 auf rund 5%.

Finanzlage

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Mio. EUR auf 145,4 Mio. EUR. Der um Ertragssteuerzahlungen bereinigte Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit konnte sogar um 28,6 Mio. EUR auf 181,9 Mio. EUR gesteigert werden.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 311,6 Mio. EUR ist geprägt durch die Auszahlungen für M&A-Transaktionen. Für die damit einhergehenden Konsolidierungskreisveränderungen ergab sich ein Mittelabfluss von 233,6 Mio. EUR. In den Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen und das Sachanlagevermögen in Höhe von insgesamt 94,2 Mio. EUR ist ein Teilbetrag von ca. 23,0 Mio. EUR enthalten, der vollzogenen Asset-Deals zuzurechnen ist. Diesen Mittelabflüssen stehen Zuflüsse aus dem Verkauf von Gegenständen des Anlagevermögens, aus Zinserträgen sowie Abgängen aus dem Konsolidierungskreis in Höhe von insgesamt 16,2 Mio. EUR gegenüber.

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit betrug 139,0 Mio. EUR. Ursächlich hierfür ist die Aufstockung eines bestehenden Bankendarlehens in der zweiten Jahreshälfte. Nach Einbehalt eines 5%igen Original Issue Discounts (OID) ergab sich hieraus ein Zufluss in Höhe von 256,5 Mio. EUR. Ein weiterer Mittelzufluss resultierte aus der Inanspruchnahme von lokalen Kreditlinien zum Jahresende in Höhe von ca. 20,0 Mio. EUR. Die Kreditaufnahmen dienten vor allem der Finanzierung des Erwerbs der YLDA-Gruppe und der partiellen Refinanzierung eines im Dezember 2022 an die neue Gesellschafterin gewährten Darlehens in Höhe von 98,7 Mio. EUR.

Im Übrigen wurden Bankendarlehen der Tochtergesellschaften in Höhe von 3,0 Mio. EUR planmäßig getilgt.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden zudem Zinsen von insgesamt 31,8 Mio. EUR gezahlt. Damit lag der Zinsabfluss um 2,4 Mio. EUR über dem Vorjahreswert. Die Auszahlungen für Tilgungen im Zusammenhang mit Finanzierungsinstrumenten wie Mietkauf und Finanzierungsleasing überstiegen mit 0,1 Mio. EUR nur marginal die Einzahlungen aus entsprechenden Neuaufnahmen.

Zusätzliche Mittelabflüsse ergaben sich sowohl aus Dividenden an andere Gesellschafter in Höhe von 0,9 Mio. EUR als auch aus dem Erwerb weiterer Anteile an bereits vollkonsolidierten Unternehmen in Höhe von 3,2 Mio. EUR. Letzterer wird im Sinne der Einheitstheorie als Eigenkapitalrückzahlung an die Gesellschafter im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gezeigt.

Der positive Saldo der zahlungsunwirksamen Änderungen des Finanzmittelfonds in Höhe von 13,8 Mio. EUR setzt sich zusammen aus einem negativen Wechselkurseffekt von 0,6 Mio. EUR und einer positiven konsolidierungskreisbedingten Änderung in Höhe von 14,4 Mio. EUR.

Insgesamt verringerte sich der Finanzmittelfonds zum Bilanzstichtag somit leicht um 13,5 Mio. EUR auf 39,7 Mio. EUR.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 145,4 Mio. EUR den um die M&A-Aktivitäten bereinigten Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 66,0 Mio. EUR und die Zinszahlungen von 31,8 Mio. EUR um 47,6 Mio. EUR überstieg.

Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2022 konnte der Außenumsatz der Freshworld-Gruppe um 139,7 Mio. EUR auf insgesamt 627,8 Mio. EUR gesteigert werden. Die um die Konsolidierungskreisveränderung (73,3 Mio. EUR) bereinigte Umsatzsteigerung betrug 66,4 Mio. EUR. Dies entspricht einer Wachstumsrate von rund 14%.

Auch die Erträge aus Bestandserhöhungen und aus aktivierten Eigenleistungen erhöhten sich deutlich um 7,5 Mio. EUR auf 29,1 Mio. EUR. Von dieser Zunahme entfallen 1,8 Mio. EUR auf die erstmalige Einbeziehung der Armal-Produktionsgesellschaften. Die verbleibende Steigerung von 5,7 Mio. EUR ist auf die ausgeweitete Produktion von Toilettenkabinen und Service-Fahrzeugen an den beiden deutschen Produktionsstandorten zur Begleitung des organischen Wachstums zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich von 25,8 Mio. EUR auf 13,4 Mio. EUR. In beiden Geschäftsjahren haben sich hierbei Entkonsolidierungsgewinne (2022 3,4 Mio. EUR, Vorjahr 17,6 Mio. EUR) erhöhend ausgewirkt. Bereinigt um diese Sondereffekte stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge im Vorjahresvergleich um 1,8 Mio. EUR auf 10,0 Mio. EUR.

Der Materialaufwand erhöhte sich 2022 deutlich um 46,2 Mio. EUR auf 124,8 Mio. EUR. 37,7 Mio. EUR entfallen davon auf die Konsolidierungskreisveränderung. Bei den Aufwendungen für die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wirkte sich insbesondere die erstmalige Einbeziehung der beiden Armal-Produktionsgesellschaften aus. Die Zunahme der Aufwendungen für bezogene Leistungen geht vor allem auf das Service-Geschäft der Sebach Italien zurück, das in Zusammenarbeit mit lokalen Servicepartnern betrieben wird.

Der um die Konsolidierungskreisveränderung bereinigte Materialaufwand stieg nur um rund 11% und damit unterproportional zum Umsatzwachstum.

Die Personalaufwendungen nahmen im Geschäftsjahr 2022 um 23,9 Mio. EUR auf 184,0 Mio. EUR zu. Bereinigt um den Effekt aus der Konsolidierungskreisveränderung (8,9 Mio. EUR) ergibt sich eine Erhöhung um lediglich 9% (15,0 Mio. EUR), die deutlich unter der Steigerung der Gesamtumsätze einschließlich der Erträge aus aktivierten Eigenleistungen liegt.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhten sich um 6,1 Mio. EUR auf 44,7 Mio. EUR. Bereinigt um die Abschreibungen der neuen Tochtergesellschaften (6,4 Mio. EUR) ergibt sich ein leichter Rückgang.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens stiegen im Berichtsjahr um 7,8 Mio. EUR auf 41,4 Mio. EUR, darin enthalten sind Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von 34,7 Mio. EUR. Als Folge der Konsolidierungskreisveränderung nahmen die Firmenwertabschreibungen um 5,4 Mio. EUR zu, während sich die Abschreibungen auf Schutzrechte und ähnliche Werte um 2,4 Mio. EUR erhöhten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen insgesamt um 38,4 Mio. EUR auf 162,8 Mio. EUR. Bereinigt um die Konsolidierungskreisveränderung (12,0 Mio. EUR) verbleibt eine Zunahme von 26,4 Mio. EUR. Wesentliche Kostensteigerungen ergaben sich im Bereich Kfz-Kosten +33% (12,0 Mio. EUR) und der Frachtkosten +30% (3,9 Mio. EUR). Alle übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich mit im Durchschnitt 14% (10,5 Mio. EUR) proportional zum Umsatzwachstum.

Während die unmittelbar nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine zu verzeichnende Dieselpreisverteuerung direkt auf die Kfz- und Frachtkosten durchschlug, wirkte sich der allgemeine Inflationsanstieg im Jahresverlauf bei nahezu allen anderen, tendenziell fixen Gemeinkosten erhöhend aus.

Die sonstigen Steuern erhöhten sich um 1,1 Mio. EUR auf 2,9 Mio. EUR. Ausschlaggebend hierfür war eine einmalige Belastung mit deutscher Grunderwerbsteuer in Höhe von 0,9 Mio. EUR infolge der Veränderungen der Gesellschafterstruktur.

Daraus ergibt sich für den Gesamtkonzern ein um den Entkonsolidierungsgewinn bereinigtes EBITDA in Höhe von 192,4 Mio. EUR und bezogen auf den Außenumsatz eine EBITDA-Quote von 30,6%.

Nach Abzug der Abschreibungen auf Sachanlagen von 44,7 Mio. EUR beläuft sich das (bereinigte) EBITA auf 147,7 Mio. EUR (Vorjahr 114,6 Mio. EUR).

Das Finanzergebnis betrug 2022 insgesamt minus 48,2 Mio. EUR und geht vor allem auf die Zinsaufwendungen für die Bankendarlehen zur Finanzierung des Erwerbs der ADCO-Gruppe sowie der YLDA-Gruppe zurück. In den Zinsaufwendungen sind einmalige Aufwendungen in Form eines OIDs in Höhe von 13,5 Mio. EUR enthalten. Neben diesem einmaligen Sondereffekt hat sich die unterjährige Darlehensaufstockung in Höhe von 270 Mio. EUR und das gestiegene Zinsniveau erhöhend auf die Zinsbelastung des Berichtsjahres ausgewirkt.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag haben sich aufgrund der weiteren positiven Geschäftsentwicklung um 8,3 Mio. EUR erhöht und belaufen sich im Geschäftsjahr auf 31,2 Mio. EUR. Davon entfallen 0,8 Mio. EUR auf die Anpassung latenter Steuern. Die Konzernsteuerquote (Steuern vom Einkommen und vom Ertrag im Verhältnis zum um Firmenwertabschreibungen aus der Kapitalkonsolidierung sowie um den Entkonsolidierungserfolg bereinigten Ergebnis vor Steuern) beträgt 33,5%. Hierin sind die Effekte der durch die deutsche Zinsschrankenregel gegebenen beschränkten steuerlichen Abzugsfähigkeit von Zinsaufwendungen enthalten. Im Geschäftsjahr konnten deshalb nicht alle Zinsaufwendungen als steuerliche Betriebsausgabe berücksichtigt werden.

Nach Abzug der auf Minderheitsgesellschafter entfallenden Erfolgsanteile in Höhe von 0,6 Mio. EUR ergibt sich ein Konzerngewinn von 29,7 Mio. EUR.

Zusammenfassend verzeichnete die Freshworld-Gruppe im abgelaufenen Jahr einen sehr zufriedenstellenden Geschäftsverlauf. Sowohl durch organisches als auch durch anorganisches Wachstum konnte das um die jeweiligen Entkonsolidierungseffekte bereinigte EBITDA um 39,2 Mio. EUR deutlich verbessert werden. Das entspricht einer Steigerungsrate von 25,6%.

Im Übrigen verweisen wir bei der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auf den aufgestellten Konzernabschluss.

III. Wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklungen, Ausblick

Systeme zur Identifizierung und Steuerung von Chancen und Risiken

(Risikomanagementsystem)

Eine Aufteilung der Verantwortungsbereiche innerhalb der Konzernführung für einzelne Gesellschaften und Länder stellt ein ständiges Monitoring aller für das jeweilige Geschäft und Land relevanten Chancen und Risiken sicher. Diese werden im regelmäßigen Informationsaustausch mit den operativen Geschäftsführern analysiert und, in Bezug auf die Bedeutung für die zukünftige Entwicklung des Geschäftes, beurteilt. Ziel ist es, möglichst frühzeitig Informationen über Risiken und die damit verbundenen Auswirkungen auf finanzielle Größen wie zum Beispiel EBITDA und Cashflow zu gewinnen, um mit geeigneten Maßnahmen gegensteuern zu können. Im Rahmen des Planungs- und Controlling-Prozesses soll das Management auch Chancen und das damit verbundene Ergebnispotenzial erkennen und nutzen.

Der Zentralbereich Controlling bietet hierzu ein qualifiziertes, zeitnahes und transparentes Beteiligungscontrolling. Ein detailliertes Berichtswesen erfasst monatlich die Unternehmenszahlen von Mutter- und Tochterfirmen, die in regelmäßig stattfindenden Review-Meetings mit der Geschäftsführung und den Gesellschafter-Vertretern im Einzelnen erörtert werden. Hierbei werden mögliche Fehlentwicklungen frühzeitig thematisiert und notwendige Gegenmaßnahmen initiiert.

Geschäftschancen und -risiken

Mit nunmehr 50 Jahren Erfahrung bietet die Freshworld-Gruppe als Marktführer für mobile Sanitärsysteme umfassende Kompetenz mit einem breiten Produkt-Portfolio. Dem weiter steigenden Hygienebedürfnis wird die Freshworld-Gruppe auch in den kommenden Jahren mit neuartigen Materialien und Produkten gerecht werden. Unabhängig vom jeweiligen Toilettentyp steht die sanitäre Dienstleistung, d.h. die hygienische und professionelle Reinigung und Entsorgung, als Kernkompetenz immer im Vordergrund.

Das Baustellengeschäft als wichtigster Geschäftsbereich hängt in hohem Maße von der Entwicklung der jeweiligen Baukonjunktur ab. Diese reagiert in der Regel - wenn auch mit Verzögerung - auf allgemeine Konjunkturbewegungen. Hinzu kommen unterjährige, wetterbedingte Schwankungen, die zu einem immer leicht unterschiedlichen Saisonverlauf führen. Auch die umfangreichen Großaufträge u.a. im Veranstaltungs- und Militärbereich hängen von unterschiedlichsten Faktoren ab und unterliegen größeren Schwankungen. Diese Geschäftsbereiche werden sich auch zukünftig in einem wettbewerbsintensiven Umfeld behaupten müssen. Dennoch ist die Gruppe aus Sicht der Geschäftsführung mit ihrer Produkt- und Dienstleistungspalette gut positioniert. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die überwiegend hohe Marktdurchdringung mit entsprechenden Verdichtungsvorteilen sowie ein starkes über die Jahre gewachsenes Markenportfolio.

Die kritische Prüfung des Risikoportfolios hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 keine bestandsgefährdenden Risiken ergeben.

Auswirkung der weltweiten SARS-COV-2 Pandemie

Die SARS-COV-2 Pandemie verlor 2022 spürbar an Dynamik, als Folge dessen ließ sich auch auf den Kernmärkten der Freshworld-Gruppe im Laufe des Jahres eine zunehmende Entspannung der Corona-Situation feststellen. Die Einschränkungen und Auflagen wurden schrittweise reduziert und größtenteils aufgehoben. Im wichtigen Heimatmarkt Deutschland gilt seit dem ersten Oktober 2022 ein neuer Rechtsrahmen für Corona-Schutzmaßnahmen. Dadurch können z.B. Veranstaltungen wieder gänzlich ohne Auflagen stattfinden. Auch in China wurden die allgemeinen Corona-Maßnahmen gegen Ende 2022 deutlich gelockert und die strengen Einschränkungen der Null-Covid-Strategie aufgehoben.

Im Zuge der schrittweisen Abschaffungen der allgemeinen Einschränkungen und Auflagen wurden auch die Präventionsmaßnahmen in der Fresworld-Gruppe sukzessive zurückgenommen und in Deutschland schließlich zum 1. März 2023 komplett eingestellt. Alle MitarbeiterInnen sind weiterhin angehalten zum Schutz der KollegInnen bei Krankheitssymptomen zuhause zu bleiben und soweit möglich im Home Office zu arbeiten.

Im Laufe des Jahres 2022 nahmen die Umsätze im Eventgeschäft infolge des sukzessiven Wegfalls der Einschränkungen und Auflagen gruppenweit deutlich gegenüber dem Vorjahreswert zu und erreichten in Summe fast wieder die Höhe der Vor-Pandemiejahre.

Die Auftragslage im militärischen Bereich zeigte ebenfalls einen weiteren Aufwärtstrend und konnte über das Niveau der Vor-Pandemiejahre gesteigert werden. Vor dem Hintergrund schrittweise gelockerter Corona-Schutzmaßnahmen nahmen die Militärübungen im In- wie im Ausland infolge der veränderten Sicherheitslage deutlich zu und trugen so maßgeblich zu der positiven Umsatzentwicklung im Militärgeschäft bei.

Im Bereich der Langzeitvermietung von Toilettenkabinen und Containern setzte sich 2022 gruppenweit der Trend zu höherwertig ausgestatteten Sanitäreinrichtungen als Folge des erhöhten Hygienebewusstseins und der strengeren Hygienevorschriften unverändert fort und trug somit zu einer weiteren Umsatzsteigerung bei.

Vor dem Hintergrund der aktuellen weltweiten Pandemielage erwarten wir für das Jahr 2023 für die Unternehmensgruppe keine materiellen Beeinträchtigungen der Geschäftsentwicklung. Als Folge der Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen rechnen wir hingegen mit positiven Wachstumsimpulsen in den Bereichen Veranstaltungs- und Militärgeschäft.

Auswirkungen der militärischen Auseinandersetzung in der Ukraine

Die TOI TOI & DIXI Gruppe ist in der Ukraine mit der Tochtergesellschaft TvOV TOI TOI Sistemi Sanitarni, aktiv, die allerdings nicht im Gruppenabschluss konsolidiert wird. Das Unternehmen verfügt über vier Servicestandorte mit 50 Mitarbeitern und musste aufgrund des Krieges im Jahr 2022 deutliche Einschränkungen im Geschäftsbetrieb hinnehmen. Neben dem Firmensitz in Lemberg, der 550 km westlich von Kiew nahe der polnischen Grenze liegt, bestehen Standorte in Charkiw, Odessa und Kiew. Nur der Standort Lemberg war über den Jahresverlauf 2022 durchgehend in Betrieb. Die anderen Standorte mussten zu Beginn der russischen Invasion vorübergehend geschlossen werden, sind aber seit Herbst 2022 ebenfalls wieder aktiv. Aktuell ist das Unternehmen vor allem für Kunden der öffentlichen Hand tätig.

Unmittelbar nach Kriegsbeginn Ende Februar 2022 stiegen die Energiekosten (Kraftstoffe sowie Strom und Gas) aufgrund der unsicheren Versorgungslage deutlich an. Der für die Freshworld-Gruppe wichtige Dieselpreis ging sprunghaft in die Höhe und lag in Deutschland im Jahresmittel rund 39% über dem Niveau des Vorjahres. Die stark gestiegenen Energiekosten befeuerten gruppenweit die allgemeine Inflation. Im Heimatmarkt lag sie 2022 im Durchschnitt laut Statistischem Bundesamt bei 6,9%. Dies erhöhte den Druck auf Löhne und Gehälter und führte ebenfalls zu einer spürbaren Verteuerung von Vorprodukten. Um eine zeitnahe Rückkehr der Inflation zu dem mittelfristigen 2 %-Ziel im Euroraum zu gewährleisten, hob die EZB seit Sommer 2022 sukzessive die Leitzinsen an. Seit Mitte März 2023 beträgt der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte 3,5%.

Die hohe Inflation und die gestiegenen Finanzierungskosten trugen im Jahresverlauf zu einer zunehmenden Eintrübung der weltweiten konjunkturellen Entwicklung bei mit nachteiliger Auswirkung auf die Geschäftsentwicklung der Freshworld-Gruppe. Die in der zweiten Jahreshälfte einsetzenden Volumenrückgänge insbesondere im Wohnungsbausektor konnten jedoch durch den anhaltenden Trend nach höherwertigen Sanitäreinrichtungen überkompensiert werden. Dem zunehmenden Kostendruck bei Löhnen und Gehältern sowie Material- und Fuhrparkkosten wurde mit entsprechenden Preisanpassungen und der Einführung von Energiekostenaufschlägen entgegengewirkt und somit die Auswirkungen auf die Ertragskraft der Unternehmensgruppe auf ein Minimum abgefedert.

Während in den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 die Beschaffungspreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter deutlich stiegen, rechnen wir für den Rest des Jahres mit keinen weiteren wesentlichen Verteuerungen auf der Beschaffungsseite gegenüber dem hohen Preisniveau von 2022. Beim Dieselpreis lässt sich bereits eine Entspannung feststellen, so lag der Preis in Deutschland im März erstmalig unter dem Vorjahresniveau. Auch erwarten wir für das laufende Jahr keine größeren Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von wichtigen Baustoffen, wie sie zeitweise 2022 zu verzeichnen waren.

Die Einschätzung ist sehr stark abhängig von dem weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen, insbesondere auch von einer möglichen Ausweitung von Sanktionsmaßnahmen auf weitere Länder. Die konkreten Auswirkungen der Risiken des Krieges auf die TOI TOI & DIXI Gruppe sind daher aus heutiger Sicht weiterhin nur schwer abschätzbar.

Auf der anderen Seite bieten sich für die Konzerngesellschaften auch Möglichkeiten für neue Aufträge. Diese ergeben sich für die Bereiche der Sanitär- und Hygiene-Einrichtungen sowie für mobile Unterkünfte insbesondere aus der Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge aber auch aus der weiter steigenden Anzahl von Militärübungen im In- und Ausland.

Human Resources Management

Die Anspannung auf dem Arbeitsmarkt hat im Berichtsjahr gruppenweit weiter zugenommen. Verglichen zum Vorjahr hat sich die Zahl der qualifizierten BewerberInnen in Deutschland spürbar verringert. Als Folge dauern die Recruitingsprozesse im Durchschnitt deutlich länger und binden mehr Personalresource sowohl im Auswahlverfahren als auch in der Onboarding-Phase.

Die Anzahl der offenen Stellen im Bereich der Servicefahrer blieb in Deutschland auf konstantem Niveau, war allerdings regional stark unterschiedlich. Die Unternehmen nutzen bei dem Recruiting von neuen FahrerInnen eigene Prämienprogramme wie "Mitarbeiter werben Mitarbeiter". Die über diesen Weg gewonnen MitarbeiterInnen verbleiben erfahrungsgemäß länger im Unternehmen und weisen in den ersten zwei Jahren geringere Fluktuationsquoten als herkömmlich gewonnene MitarbeiterInnen aus.

Für die zukünftige und nachhaltige Gewinnung von neuen ServicefahrerInnen wurde im Oktober 2022 die TTD Akademie GmbH gegründet. Diese Gesellschaft ist ein nach AZAV zertifizierter Bildungsträger und hat unter anderem als Ziel, über eine direkte Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern zertifizierte und zeitlich begrenzte Qualifizierungsmaßnahmen für arbeitssuchende Bewerber als Servicefahrer anzubieten.

Das Weiterbildungsangebot wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgebaut und mit neuen Anbietern erweitert. Es bestehen Angebote im fachlichen sowie im persönlichen Bereich, die sowohl einzeln als auch in der Gruppe wahrgenommen werden können. Speziell für Führungskräfte werden nun auch zielgerichtete Coaching-Programme angeboten. Neben dem breitgefächerten Weiterbildungsangebot bietet das Unternehmen unter anderem auch ein betriebliches Gesundheits- und Eingliederungsmanagement, Angebote zum Thema Jobrad und BikeLeasing, Zuschüsse zur Gesundheitsvorsorge, Mitarbeiter-App sowie eine Einkaufsplattform mit Corporate Benefits, die zu einer Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität sowohl für die bestehende Belegschaft als auch für zukünftige Bewerber beitragen.

Investitionen und Beteiligungen

Bei der Unterstützung von internationalen Gesellschaften sind je nach landesspezifischen und konjunkturellen Gegebenheiten die Investitionen zur Stabilisierung bzw. zum Ausbau der Marktanteile unterschiedlich kapitalintensiv. Diese sind jedoch notwendig, um mit einer maximalen Verdichtung und Auslastung geschäftsnotwendige Synergievorteile zu erzielen. Wird dieser Zustand in den jeweiligen Ländern und Märkten erreicht, bestehen gute Chancen, nachhaltige Ergebnisbeiträge zu generieren. Gelingt es jedoch nicht, eine Gesellschaft in dem entsprechenden Wettbewerbsumfeld adäquat zu positionieren, ist die langfristige Ertragsfähigkeit nicht oder nur bedingt gegeben. Der Freshworld-Konzern ist mit einzelnen Gesellschaften in Regionen tätig, die von geopolitischen Spannungen betroffen sind, sodass sich hieraus Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit dieser Landeseinheiten ergeben könnten.

Zins-, Liquiditäts- und Wechselkursrisiko

Jede Fremdfinanzierung birgt ein allgemeines Zinsrisiko in sich, da Zinssätze in der Regel an die Kapitalmarktzinssätze gekoppelt sind. Ein Anstieg der Kapitalmarktzinssätze hat höhere Zinsaufwendungen zur Folge und stellt insofern ein Zinsrisiko dar.

Die Zinsentwicklungen werden vom Management kontinuierlich beobachtet. Die durch die Beobachtung gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Entscheidungen über Zinsbindungszeiträume ein.

Zusätzlich wird ein Teil dieses allgemeinen Zinsrisikos durch den Einsatz von Finanzinstrumenten wie z. B. Interest Rate Caps begrenzt. Dabei wird einerseits ein nicht konkretisierter Teilbetrag der einem Zinssatzschwankungsrisiko ausgesetzten Verbindlichkeiten herangezogen und andererseits das Zinssatzschwankungsrisiko nicht vollständig ausgeschaltet, sondern nur auf einen Höchstwert begrenzt. Derzeit sind rund 80% der Bankverbindlichkeiten abgesichert mit einer Zinsbegrenzung auf 1% und dem 6 Monats EURIBOR als Referenzzinssatz.

Das Geschäft der Freshworld-Gruppe unterliegt grundsätzlich saisonalen Schwankungen, die ein besonderes Liquiditätsrisiko darstellen, abgemildert wurden diese jedoch neben den zuletzt milden Wintern durch die Erschließung neuer Kundensegmente wie zum Beispiel Schulen und Logistikcentern.

Zur Risikoreduzierung werden sowohl Liquiditätspuffer in Form von Bankguthaben als auch Liquiditätsreserven in Form von frei verfügbaren Betriebsmittelkreditlinien vorgehalten.

Am Bilanzstichtag betrugen die Bankguthaben insgesamt 39,7 Mio. EUR. Die bis zum 2. April 2026 in Höhe von maximal 155,0 Mio. EUR verfügbare Kreditlinie (RCF) wird am 31. Dezember 2022 mit 16 Mio. EUR in Anspruch genommen. Zusätzlich bestehen in Deutschland lokale Kreditlinien in Höhe von 16,0 Mio. EUR, welche nicht in Anspruch genommen wurden.

Durch die Geschäfts- und Finanzierungsaktivität außerhalb der EURO-Zone entstehen Zahlungsströme in Fremdwährung, die bei entsprechend hohen Volatilitäten der entsprechenden Währungen ein Risiko darstellen können.

Diesem Risiko wird dadurch begegnet, dass so weit wie möglich eine Finanzierung über lokale Kreditgeber bzw. in der jeweiligen Landeswährung valutierend angestrebt wird.

IT-Risiko

Die Freshworld-Gruppe setzt zur Steuerung und zur operativen Abwicklung des Geschäftsbetriebes Informationstechnologiesysteme (IT-Systeme) ein.

Um das Ausfallrisiko von Teilen der IT-Systeme mit der Folge vorübergehender Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit zu minimieren, hat das Unternehmen Redundanzsysteme aufgesetzt sowie weitere Qualitätssicherungen vorgenommen. Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Ausfällen wird aufgrund der bestehenden Absicherung als sehr gering angesehen.

Seit 2021 werden große Teile der gehaltenen Daten in einem Rechenzentrum eines Dienstleisters (Cloud) gespeichert und kontinuierlich weitere cloud-basierte Lösungen eingeführt. Als Folge dessen konnte eine weitere Verminderung von Abhängigkeiten und eine Erhöhung der Zugangssicherheit geschaffen werden.

Zur Erhöhung der IT-Sicherheit sowie zum Schutz unserer Netzwerke, Computersysteme und cyber-physischen Systeme wurde das Information Security Team gegründet und ein IT-Security-Programm eingeführt, welches Teil der strategischen Ausrichtung der Freshworld-Gruppe ist. Im Mittelpunkt der organisatorischen und technischen Maßnahmen steht zum einen der Schutz vor Diebstahl oder Beschädigung der Hard- und Software und zum anderen die Prävention gegen Unterbrechung oder Missbrauch der genutzten Dienste und Funktionen sowie die Datensicherheit.

Zusammengefasste Gesamtrisikolage

Die für die Freshworld-Gruppe relevanten Risiken sind größtenteils beherrschbar und werden von der Geschäftsleitung lösungsorientiert wahrgenommen. Durch die Abhängigkeit konjunktureller, politischer und wetterbedingter Faktoren aber auch durch eine eventuelle weitere Eskalation in der Ukraine-Krise bleiben jedoch nicht vorhersehbare Restrisiken. Insbesondere die Verfügbarkeit und die Preise auf dem Rohstoff- und Energiemarkt bergen ein grundsätzliches Risiko für die Bauwirtschaft, das auch unsere Geschäftsentwicklung beeinflussen könnte. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Risikolage insgesamt dennoch etwas entspannt.

Eine seriöse Quantifizierung des Risikobetrages aufgrund der unwägbaren Entwicklung speziell der Ukraine-Krise ist aktuell nicht möglich.

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind unter Berücksichtigung der genannten Auswirkungen auf den Freshworld-Konzern 2023 keine bestandgefährdenden Risiken zu erkennen.

Ausblick Konzern Gesamt

Trotz aller Unsicherheiten hinsichtlich der Auswirkungen des anhaltenden Kriegs in der Ukraine auf die weltweite konjunkturelle Entwicklung und der sich abzeichnenden rückläufigen Bautätigkeit in den Kernmärkten der TOI TOI & DIXI Gruppe rechnen wir für das Geschäftsjahr 2023 aus heutiger Sicht insgesamt mit einer positiven Entwicklung für unsere Unternehmensgruppe. Dies spiegelt sich auch im erfreulichen Geschäftsverlauf der ersten beiden Monate wider mit Umsatzerlösen über dem Vorjahreswert und auf Planniveau.

Vor dem Hintergrund der hohen Baupreise sowie steigender Zinsniveaus gehen wir für 2023 von einer weiter abnehmenden Neubautätigkeit insbesondere im Wohnungsbausektor aus. Dies dürfte sich vor allem nachteilig auf das Geschäftsvolumen im Bereich Langzeitvermietung von Toilettenkabinen auswirken. Wir erwarten jedoch, den bereits eingetretenen und im Laufe des ersten Halbjahres wahrscheinlich noch weiter zunehmenden Volumenrückgang durch Preismaßnahmen, dem anhaltenden Trend zu höherwertigen Kabinen und gezielter Neukundenakquise in Nicht-Bausegmenten kompensieren zu können. Der Ganzjahreseffekt der im Jahr 2022 vollzogenen Unternehmensübernahmen sowie Umsatzbeiträge von weiteren M&A-Transaktionen, die 2023 bereits umgesetzt wurden bzw. noch angestrebt werden, dürften trotz der rückläufigen Baukonjunktur in Summe zu einer Steigerung der Umsatzerlöse in diesem Segment führen.

Deutliche Wachstumsimpulse zeichnen sich aus dem Geschäftsbereich der Kurzzeitvermietung von Toilettenkabinen ab. Bereits im Jahr 2022 erholte sich das Veranstaltungsgeschäft spürbar, nach dem größtenteils weltweit die Corona-Beschränkungen vollständig wegfielen und erreichte in einzelnen Märkten schon wieder das Vor-Pandemieniveau. Die aktuelle Nachfragesituation lässt vermuten, dass das Eventgeschäft 2023 gegenüber 2022 nochmals deutlich zulegen wird. So trug der im Februar wieder erstmals ohne Corona-Schutzmaßnahmen ausgerichtete Straßenkarneval in Deutschland zu einer deutlichen Umsatzsteigerung zum Vorjahr bei.

Darüber hinaus rechnen wir mit weiterem Geschäftsvolumen im Militärgeschäft vor allem aus der Begleitung von nationalen und internationalen Militärübungen aber auch aus einer gesteigerten Nachfrage nach mobilen Unterkünften und Sanitäreinrichtungen für die Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen.

Im Containergeschäft werden wir in diesem Jahr den Vertrieb von zusätzlichen Dienstleistungen noch stärker in den Fokus nehmen, um den sich abzeichnenden rückläufigen Volumeneffekt aus dem Baubereich abzufedern. Gepaart mit positiven Wachstumseffekten aus dem Veranstaltungsgeschäft und den Umsatzbeiträgen aus M&A-Aktivitäten erwarten wir, das hohe Erlösniveau des Vorjahres halten zu können.

Um das Ertragsniveau der Gruppe zu sichern, wurde Anfang des Jahres die Belegschaftszahl an die aktuelle Auftragslage angepasst. Sollte sich der Volumenrückgang im weiteren Jahresverlauf spürbar verstärken, sind wir vorbereitet durch weitergehende Einsparmaßnahmen dieser Entwicklung zeitnah entgegenzuwirken. Darüber hinaus wird der Konzern die 2021 begonnenen Kostenoptimierungsmaßnahmen im Rahmen des Transformationsprogramms 2023 konsequent fortsetzen und diese auf die ausländischen Kernmärkte weiter ausrollen. Zusätzlich wurden Preisanpassungen im ersten Quartal 2023 durchgeführt, um den anhaltenden Inflationsdruck in den Landesgesellschaften zu kompensieren.

Um den steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen gerecht zu werden, wurde 2021 eine Analyse zum CO ₂ -Footprint durchgeführt und ein ESG-Ausschuss zur Steuerung von Nachhaltigkeitsthemen initiiert. Im Berichtsjahr wurde an der Nachhaltigkeitsstrategie weitergearbeitet, die die verschiedenen Aktivitäten bündelt, mit konkreten Zielen hinterlegt und zu einer langfristigen, nachhaltigen Entwicklung der TOI TOI & DIXI Group beitragen soll. Darüber hinaus wurde ein erster Kurzbericht zum Thema Nachhaltigkeit veröffentlicht. Für 2023 ist die Erstellung eines GRI-/CSRD-konformen Nachhaltigkeitsberichts auf Basis der Daten des Jahres 2022 vorgesehen.

Im Geschäftsjahr 2023 werden wir auch wieder verstärkt um Akquisitionen bemüht sein. In den ersten Monaten des Jahres wurden bereits fünf Unternehmen erworben, mit denen wir zielgerichtet unsere Marktpositionen verstärken konnten.

Unabhängig von der Wirtschaftslage wird das Konzernergebnis 2023 durch die Abschreibungen auf den Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von voraussichtlich 41 Mio. EUR (Vorjahr 34,7 Mio. EUR) und die Zinsaufwendungen in Höhe von voraussichtlich 58 Mio. EUR (Vorjahr 35,2 Mio. EUR ohne OID) belastet.

Das für Zusatz- und Ersatzbeschaffungen benötigte Investitionsvolumen wird aufgrund der erhöhten Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich unter dem hohen Niveau von 2022 liegen. Akquisitionen sind hiervon unabhängig zu sehen.

Vor diesem Hintergrund erwarten wir für das neue Geschäftsjahr eine Zunahme der Umsatzerlöse im niedrigen zweitstelligen Prozentbereich, im gleichen Umfang dürfte auch das um einmalige Ergebniseffekte bereinigte operative Ergebnis vor Abschreibungen ansteigen. Trotz erhöhter Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert und den deutlich steigenden Zinsaufwendungen dürfte der Jahresüberschuss der Freshworld-Gruppe 2023 in etwa wieder das Vorjahresniveau erreichen.

Ratingen, den 28. April 2023

Freshworld Holding I GmbH

Die Geschäftsführung

Maximilian Teichner

Frank Feuerstacke

Torsten Jagdt

Dr.-Ing. Holger Wirtz

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	91.985.665,65	39.972.683,43
2. Geschäfts- oder Firmenwerte	478.995.148,21	369.756.947,12
3. Geleistete Anzahlungen	1.008.983,28	995.335,26
	571.989.797,14	410.724.965,81
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	38.371.506,29	35.589.899,65
2. Technische Anlagen und Maschinen	12.640.695,44	9.935.071,07
3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung	357.597.483,06	272.083.129,52
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.114.886,97	819.124,67
	409.724.571,76	318.427.224,91
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	232.162,33	232.342,86
	232.162,33	232.342,86
	981.946.531,23	729.384.533,58
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	17.468.662,03	12.626.052,46
2. Unfertige Erzeugnisse	3.975.471,82	1.357.538,37
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	5.100.093,64	2.451.387,13
4. Geleistete Anzahlungen	883.039,44	124.635,45
	27.427.266,93	16.559.613,41
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	74.049.042,36	42.354.029,08
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	53.349,06	3.296,50
3. Forderungen gegen Gesellschafter	100.581.204,79	0,00
4. Sonstige Vermögensgegenstände	22.289.019,02	5.671.767,68
	196.972.615,23	48.029.093,26
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	39.716.580,10	53.178.358,38
	264.116.462,26	117.767.065,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten	6.884.345,42	3.542.313,98
	1.252.947.338,91	850.693.912,61
Passiva
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	11.699.513,78	11.609.843,50
III. Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung	448.028,75	239.045,58
IV. Gewinn-/ Verlustvortrag	13.674.352,43	-38.317.948,23
V. Konzerngewinn	29.747.776,07	51.992.300,66
VI. Nicht beherrschende Anteile	4.422.620,37	6.828.677,09
	60.017.291,40	32.376.918,60
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	928.349,70	948.493,29
2. Steuerrückstellungen	7.539.492,19	11.750.432,82
3. Sonstige Rückstellungen	33.902.501,66	29.557.863,48
	42.370.343,55	42.256.789,59
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	963.055.950,90	663.046.096,61
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.576.477,89	1.874.872,19
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	43.624.054,71	14.284.108,82
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	980,90
5. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	3.654.516,84	0,00
6. Sonstige Verbindlichkeiten	76.489.296,46	48.840.444,06
(davon aus Steuern € 7.577.895,75 31.12.2021: € 7.153.487,60)
(davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 1.783.267,74 31.12.2021: € 900.629,64)
	1.088.400.296,80	728.046.502,58
D. Rechnungsabgrenzungsposten	5.510.241,51	1.484.405,61
E. Passive latente Steuern	56.649.165,65	46.529.296,23
	1.252.947.338,91	850.693.912,61

Konzerngewinn- und -verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 €	2021 €
1. Umsatzerlöse	627.756.734,97	488.058.187,43
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	824.797,00	465.710,74
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	28.249.559,77	21.076.191,88
4. Sonstige betriebliche Erträge	13.352.451,00	25.842.435,37
(davon aus der Währungsumrechnung € 851.199,31 2021: € 244.727,12)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-50.379.391,60	-44.721.414,61
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-74.427.472,97	-33.846.653,70
	-124.806.864,57	-78.568.068,31
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-153.466.993,40	-134.135.320,82
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-30.498.669,83	-25.913.725,97
(davon für Altersversorgung € -48.781,00 2021: € -8.472,00)
	-183.965.663,23	-160.049.046,79
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-86.042.983,73	-72.145.505,17
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-162.768.314,76	-124.325.055,09
(davon aus der Währungsumrechnung € -916.897,51 2021: € -296.720,18)
9. Erträge aus Beteiligungen	322.409,44	0,00
(davon aus verbundenen Unternehmen € 322.409,44 2021: € 0,00)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	237.760,83	58.215,11
(davon von verbundenen Unternehmen € 0,00 2021: € 32.608,60)
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens	-37.911,50	0,00
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-48.727.877,20	-22.824.525,91
(davon aus der Aufzinsung € -17.846,00 2021: € -19.197,00)
(davon von verbundenen Unternehmen € 0,00 2021: € 0,00)
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-31.150.742,51	-22.833.465,13
(davon latenter Steueraufwand € -761.107,91) 2021: latenter Steueraufwand € -3.868.883,62)
14. Ergebnis nach Steuern	33.243.355,51	54.755.074,13
15. Sonstige Steuern	-2.866.436,51	-1.717.350,72
16. Konzernjahresüberschuss	30.376.919,00	53.037.723,41
17. Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne	-629.142,93	-1.045.422,75
18. Konzerngewinn	29.747.776,07	51.992.300,66

Konzern-Eigenkapitalspiegel für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	(Korrigiertes) Gezeichnetes Kapital			Rücklagen
	Gezeichnetes Kapital	Eigene Anteile	Summe	Kapitalrücklagen
				nach § 272 Abs 2 Nr. 1-3 HGB	nach § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB	Summe
Stand am 31.12.2020	25.000,00	0,00	25.000,00	0,00	151.692.098,20	151.692.098,20
Entnahme aus den Rücklagen					(140.000.000,00)	(140.000.000,00)
Umgliederung
Ausschüttung						-
Währungsumrechnung						-
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)					(82.254,70)	(82.254,70)
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag
Stand am 31.12.2021	25.000,00	0,00	25.000,00	0,00	11.609.843,50	11.609.843,50
Kapitalerhöhung/ -herabsetzung (Einzahlungen und Sacheinlagen)						-
Umgliederung
Ausschüttung						-
Währungsumrechnung						-
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)					89.670,28	89.670,28
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag
Stand am 31.12.2022	25.000,00	0,00	25.000,00	0,00	11.699.513,78	11.699.513,78

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Rücklagen
	Gewinnrücklagen			Summe Rücklagen
	nach § 272 Abs. 4 HGB	Andere Gewinnrücklagen	Summe
Stand am 31.12.2020	0,00	0,00	0,00	151.692.098,20
Entnahme aus den Rücklagen				-140.000.000,00
Umgliederung
Ausschüttung				-
Währungsumrechnung				-
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)				(82.254,70)
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag
Stand am 31.12.2021	0,00	0,00	0,00	11.609.843,50
Kapitalerhöhung/ -herabsetzung (Einzahlungen und Sacheinlagen)				0,00
Umgliederung
Ausschüttung				-
Währungsumrechnung				-
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)				89.670,28
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag
Stand am 31.12.2022	0,00	0,00	0,00	11.699.513,78

	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Gewinnvortrag/ Verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss/fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe
Stand am 31.12.2020	-2.617.294,81	-30.915.878,34	-7.402.069,89	110.781.855,16
Entnahme aus den Rücklagen				-140.000.000,00
Umgliederung				0,00
Ausschüttung		(7.402.069,89)	7.402.069,89	0,00
Währungsumrechnung	2.856.340,39			2.856.340,39
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)				-82.254,70
Änderungen des Konsolidierungskreises				0,00
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag			51.992.300,66	51.992.300,66
Stand am 31.12.2021	239.045,58	-38.317.948,23	51.992.300,66	25.548.241,51
Kapitalerhöhung/ -herabsetzung (Einzahlungen und Sacheinlagen)				0,00
Umgliederung		51.992.300,66	-51.992.300,66	0,00
Ausschüttung				0,00
Währungsumrechnung	208.983,17			208.983,17
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)				89.670,28
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag			29.747.776,07	29.747.776,07
Stand am 31.12.2022	448.028,75	13.674.352,43	29.747.776,07	55.594.671,03

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne/Verluste
Stand am 31.12.2020	5.225.477,79	-40.582,58	957.415,13
Entnahme aus den Rücklagen
Umgliederung	957.415,13		-957.415,13
Ausschüttung	-374.756,73
Währungsumrechnung		34.497,23
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)	-18.796,50
Änderungen des Konsolidierungskreises
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag			1.045.422,75
Stand am 31.12.2021	5.789.339,69	-6.085,35	1.045.422,75
Kapitalerhöhung/ -herabsetzung (Einzahlungen und Sacheinlagen)
Umgliederung	1.045.422,75		-1.045.422,75
Ausschüttung	-916.731,87
Währungsumrechnung		7.713,45
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)	-2.126.181,23
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag			629.142,93
Stand am 31.12.2022	3.791.849,34	1.628,10	629.142,93

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital Summe
	Summe
Stand am 31.12.2020	6.142.310,34	116.924.165,50
Entnahme aus den Rücklagen	0,00	-140.000.000,00
Umgliederung	0,00	0,00
Ausschüttung	-374.756,73	-374.756,73
Währungsumrechnung	34.497,23	2.890.837,62
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)	-18.796,50	-101.051,20
Änderungen des Konsolidierungskreises	0,00	0,00
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag	1.045.422,75	53.037.723,41
Stand am 31.12.2021	6.828.677,09	32.376.918,60
Kapitalerhöhung/ -herabsetzung (Einzahlungen und Sacheinlagen)	0,00	0,00
Umgliederung	0,00	0,00
Ausschüttung	-916.731,87	-916.731,87
Währungsumrechnung	7.713,45	216.696,62
Sonstige Veränderungen (Erwerb von Minderheitenanteilen)	-2.126.181,23	-2.036.510,95
Konzernjahres - überschuss/-fehlbetrag	629.142,93	30.376.919,00
Stand am 31.12.2022	4.422.620,37	60.017.291,40

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 T€	2021 T€
1. Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	30.377	53.037
2. +/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	86.081	72.146
3. +/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen (ohne Steuerrückstellungen)	3.199	4.252
4. -/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva ohne Steuererstattungsansprüche, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-8.916	-6.110
5. +/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind (ohne passive latente Steuern)	-3.347	4.527
6. -/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-5.163	-20.164
7. +/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	48.490	22.766
8. +/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	31.151	22.833
9. -/+ Ertragsteuerzahlungen	-36.525	-13.442
10. = Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe aus 1 bis 9)	145.347	139.845
11. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens	4.938	5.108
12. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-15.626	-1.704
13. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-78.515	-46.397
14. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-38	0
15. + Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	11.000	21.967
16. - Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-233.573	-15.128
17. + Erhaltene Zinsen	238	49
18. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 11 bis 17)	-311.576	-36.105
19. - Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens	0	-140.082
20. - Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter	-3.183	-19
21. - Auszahlungen aus der Gewährung von Gesellschafterdarlehen	-98.700	0
22. + Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten	276.715	95.000
23. - Auszahlungen aus der Tilgung von (Finanz-)Krediten	-3.004	-18.287
24. +/- Einzahlungen aus der Aufnahme/Auszahlungen i. Z. m. Finanzierungsinstrumenten wie Mietkauf und Finanzierungsleasing	-143	14
25. - Gezahlte Zinsen	-31.815	-28.802
26. - Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-917	-375
27. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 19 bis 26)	138.953	-92.551
28. = Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe aus 10, 18, 27)	-27.276	11.189
29. +/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	-602	1.342
30. +/- Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds	14.417	-894
31. + Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	53.178	41.541
32. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode (Summe aus 28 bis 31)	39.717	53.178

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2022

(1) Vorbemerkungen

Der Konzernabschluss und der Konzernlageberichtsind nach den gesetzlichen Vorschriften der §§ 290 ff. HGB einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sowie unter Beachtung der Rechtsform spezifischen Vorschriften (GmbHG) aufgestellt worden.

Die Freshworld Holding I GmbH hat ihren Sitz in Ratingen und ist bei dem Amtsgericht Düsseldorf unter der Registernummer HRB 89206 eingetragen. Sie wird in den Konzernabschluss der TTD Holding I GmbH, Ratingen, einbezogen, welche für den größten Kreis von Konzernunternehmen den Konzernabschluss aufstellt. Beide Abschlüsse werden im elektronischen Unternehmensregister veröffentlicht.

Abschlussstichtag der Freshworld Holding I GmbH sowie sämtlicher in- und ausländischer Tochtergesellschaften ist der 31. Dezember. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

(2) Konsolidierungskreis

Am Bilanzstichtag war die Freshworld Holding I GmbH an folgenden Gesellschaften unmittelbar oder mittelbar beteiligt:

Lfd. Nr.	Name, Sitz	Beteiligung gehalten von	Anteil am Kapital
1	Freshworld Holding I GmbH, Ratingen
2	Freshworld Holding II GmbH, Ratingen	1	100
3	Freshworld Holding III GmbH, Ratingen	2	100
4	Freshworld Holding IV GmbH, Ratingen	3	100
5	TOI TOI & DIXI Group GmbH, Ratingen	4	100
6	Toilet Rent GmbH, Teningen	5	100
7	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Dallgow-Döberitz	5	100
8	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Dohna	5	100
9	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Gelnhausen	5	100
10	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Glinde	5	100
11	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Velbert	5	100
12	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Karlsruhe	5	100
13	TOI TOI & DIXI Sanitärsysteme GmbH, Emmering	5	100
14	TOI TOI & DIXI Kunststofftechnik GmbH, Gerstungen	5	100
15	TOI TOI & DIXI International GmbH, Ratingen	5	100
16	TOI TOI & DIXI Fahrzeugtechnik GmbH, Gerstungen	5	100
17	TTD Modulbau GmbH, Gelnhausen	9	100
18	TOI TOI & DIXI Handels- u. Verwaltungs GmbH, Ratingen	5	100
19	TOI TOI & DIXI Immobilien GmbH, Ratingen	5	100
20	MEPS GmbH, Ratingen	5	100
21	WC-Cleener, Mietservice Bosse GmbH	6	100
22	DIXI Holding B.V., Papendrecht, Niederlande	15	100
23	DIXI Sanitary Services B.V., Papendrecht, Niederlande	22	100
24	TOI TOI & DIXI N.V., Lot-Beersel, Belgien	15/5	100
25	TOI TOI & DIXI s.r.o., Bratislava, Slowakische Republik	15/5	100
26	ADCO & DIXI d.o.o., Maribor, Slowenien	15	100
27	EKOTOI SERVICE Ltd., Burgas, Bulgarien	15	80
28	TOI TOI & DIXI s.r.l., Bukarest, Rumänien	15/5	100
29	TOI TOI Sanitarios Moviles, s.a., Barcelona, Spanien	15	100
30	TOI TOI Sanitaris Dels Pirineus s.l.u., La Massana, Andorra	29	100
31	ADCO Asia Holdings Ltd., Hongkong, China	15	100
32	TOI TOI Hong Kong Ltd., Hongkong, China	31	100
33	TOI TOI Service Sdn. Bhd., Kuala Lumpur, Malaysia	31	94
34	TOI TOI Service Sdn. Bhd., Kota Kinabalu/Sabah, Malaysia	33	100
35	TOI TOI Taiwan Ltd., Taipei, Taiwan	31	93
36	Toi Toi North, Taoyuen, Taiwan	35	100
37	TOI TOI Hsin Services Ltd., New Taipei City, Taiwan	35	100
38	DIXI Sanitary Services Kaohsiung Ltd., Kaohsiung, Taiwan	35	100
39	Flexihouse Company Ltd., Changhua, Taiwan	38	100
40	ADCO Holdings, Inc., Atlanta, Georgia, USA	15	100
41	Blu Site Solutions of North Carolina Inc., Jacksonville, NC, USA	40	100
42	Blu Site Solutions of North Florida Inc., Jacksonville, Florida, USA	40	100
43	Blu Site Solutions of Atlanta Inc., Cumming, Georgia, USA	40	100
44	Blu Site Solutions of Southwest Florida Inc., Fort Myers, Florida, USA	40	100
45	Blu Site Solutions of Savannah Inc., Georgia, USA	40	100
46	Polysan S.à.r.l, Mersch, Luxemburg	15	75
47	TOI TOI AG, Buchs, Schweiz	5	100
48	TOI TOI Gesellschaft mbH, Wien, Österreich	5	100
49	TOI TOI Hellas AG, Athen, Griechenland	5	100
50	TOI TOI d.o.o. sanitarni sistemi, Zagreb, Kroatien	5	95
51	TOI TOI Polska Sp. z.o.o., Warschau, Polen	18/5	96
52	TOI TOI Lietuva UAB, Siauliai, Litauen	51/18	100
53	TOI TOI Latvija SIA, Riga, Lettland	52	100
54	TOI TOI sanitárni systémy s.r.o., Slany, Tschechische Republik	18	95
55	TTD Akademie GmbH, Ratingen	5	100
56	OÜ Kemmerling, Tartu, Estland	18	100
57	Alfa Partner Sp. z.o.o., Pruszkow, Polen	18	100
58	Future Bidco S.r.l., Mailand, Italien	4	100
59	YLDA S.p.A, Certaldo, Italien	58	100
60	Sebach S.p.A., Certaldo, Italien	59	100
61	Sebach France S.A.S.U., Nimes, Frankreich	60	100
62	Armal S.p.A., Certaldo, Italien	60	100
63	Armal Inc., Griffin, Georgia, USA	62	100
64	HOBO N.V., Arendonk, Belgien	15	100
65	Liekens N.V., Arendonk, Belgien	64	100
66	Groep Van Poucke B.V., Lot-Beersel, Belgien	24	100
67	Van Poucke Rental B.V., Lot-Beersel, Belgien	66	100
68	Van Langenhove B.V., Lot-Beersel, Belgien	66	100
	Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen
69	MSS - Mobile Sanitary Services Partneritet Prishtina, Kosovo	15	80
70	TOI TOI sanitarni sistemi d.o.o., Belgrad, Serbien	15	60
71	MSS Mobile Sanitary Services, Skopje, Mazedonien	15	100
72	TOI TOI Sistemi Sanitarni, Lviv, Ukraine	51	75
73	TOI TOI Eesti OÜ, Püha Küla, Estland	51	85
74	DIXI Sp. z.o.o., Warschau, Polen	5	90
75	TOI TOI d.o.o., Budva, Montenegro	70	100
76	TOI TOI Environmental Services Sdn. Bhd., Penang, Malaysia	33	100
77	Sebach Sarlau, Casablanca, Marokko	59	100
78	YLDA India Private Ltd., New Delhi, Indien	59/62	100
79	TOI TOI & DIXI Singapore Pte. Ltd., Singapur, Singapur	31	100

Die mit den laufenden Nummern 2 bis 18 gekennzeichneten Tochtergesellschaften machen von den durch § 264 Abs. 3 HGB eingeräumten Befreiungsmöglichkeiten Gebrauch.

Die Tochtergesellschaften mit den laufenden Nummern 69 bis 79 wurden nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Sie sind für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung (§ 296 Abs. 2 HGB). Die Bilanzsummen betragen zum Bilanzstichtag insgesamt 0,7% der Konzernbilanzsumme und die Umsatzerlöse 1,4% des Konzernumsatzes. Nach Berücksichtigung von handelsrechtlichen Anpassungen belaufen sich die nicht konsolidierten Jahresergebnisse auf einen positiven Gesamtsaldo in Höhe von T€ 927.

Im Berichtsjahr wurden die folgenden Tochtergesellschaften erstmals vollkonsolidiert. Der jeweilige Erstkonsolidierungsstichtag ist gesondert angegeben:

―	Bosse GmbH (Nr. 21), 31.01.2022
―	HOBO/Liekens (Nr. 64 und 65), 31.01.2022
―	Alfa Partner (Nr. 57), 30.04.2022
―	YLDA-Gruppe (Nr. 58 bis 63), 31.07.2022
―	Van Poucke - Gruppe (Nr. 66 bis 68), 31.08.2022
―	Kemmerling (Nr. 56), 31.10.2022

Die bisher vollkonsolidierte Tochtergesellschaft TOI TOI Italia s.r.l. (Italien) wurde mit Wirkung zum 30.09.2022 entkonsolidiert.

Die vorstehenden Konsolidierungskreisveränderungen haben sich, wie in den nachfolgenden Tabellen dargestellt, auf die Positionen der Konzernbilanz (Tabelle 1) und der Konzern Gewinn- und Verlustrechnung (Tabelle 2) ausgewirkt.

	Konsolidierungskreiseffekte in Mio. EUR
Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1,4
2. Unfertige Erzeugnisse	3,3
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	1,0
	5,7
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	25,2
2. Sonstige Vermögensgegenstände	0,6
	25,8
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	7,0
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten	2,4
Aktive latente Steuern	5,9
Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	1,8
2. Sonstige Rückstellungen	2,8
	4,6
Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8,7
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0,4
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	27,4
4. Sonstige Verbindlichkeiten	11,4
	47,9
Passive Rechnungsabgrenzungsposten	3,8
Passive latente Steuern	10,5

	Konsolidierungskreiseffekte in Mio. EUR
1. Umsatzerlöse	73,3
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-0,5
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	2,3
4. Sonstige betriebliche Erträge	-0,3
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-4,1
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-33,6
	-37,7
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-6,7
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-2,2
	-8,9
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-12,0
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-3,5
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-3,2
10. Sonstige Steuern	-0,2

(3) Kapitalkonsolidierung

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Neubewertungsmethode durch Aufrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt des Beteiligungserwerbs bzw. der Erstkonsolidierung. Das Eigenkapital wurde hierzu gemäß § 301 Abs. 1 Satz 2 HGB mit dem Betrag angesetzt, der dem beizulegenden Wert der in den Konzernabschluss aufzunehmenden Vermögensgegenständen, Schulden und Abgrenzungsposten entspricht.

Die im Zuge der Kapitalkonsolidierung durch die Neubewertung der Vermögensgegenstände im Sachanlagevermögen aufgedeckten stillen Reserven werden planmäßig über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Verbleibende Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung werden als Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen und über ihre Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Bei Vorliegen voraussichtlich dauernder Wertminderungen wird der Geschäfts- oder Firmenwert außerplanmäßig auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.

Die Bilanzierung der Aufstockung von Anteilen an Tochterunternehmen erfolgt gemäß der Einheitstheorie als Kapitalvorgang, bei dem Vermögensgegenstände und Schulden nicht neu zu bewerten sind. Dabei werden die Anschaffungskosten der erworbenen Anteile mit dem hierauf entfallenden Anteil anderer Gesellschafter am Eigenkapital im Erwerbszeitpunkt verrechnet. Aufrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral mit der Kapitalrücklage verrechnet.

(4) Zwischenerfolgseliminierung

Im Berichtsjahr wurden Zwischengewinne aus konzerninternen Transaktionen mit Service-Fahrzeugen in Höhe von T€ 781, Toilettenkabinen in Höhe von T€ 640 und anderen Wirtschaftsgütern in Höhe von T€ 1.570 eliminiert.

(5) Aufwands-, Ertrags- und Schuldenkonsolidierung

Ausleihungen und andere Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen sowie entsprechende Rechnungsabgrenzungsposten sind im Rahmen der Konsolidierung eliminiert worden. Erträge und Aufwendungen aus Geschäften zwischen konsolidierten Unternehmen wurden verrechnet.

(6) Fremdwährungsumrechnung

Der auf Währungseffekte zurückzuführende Unterschiedsbetrag aus der Schuldenkonsolidierung wurde erfolgswirksam im Konzernergebnis verrechnet. Der Gesamtbetrag dieser Verrechnungen betrug im Geschäftsjahr 2022 T€ 17 zu Gunsten des Konzernergebnisses.

Die Umrechnung der nicht in Euro aufgestellten Abschlüsse ausländischer Konzernunternehmen erfolgte für die Posten der Bilanz, mit Ausnahme des Eigenkapitals, zum Devisenkassamittelkurs am Konzernbilanzstichtag und für die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zu einem Durchschnittskurs. Differenzen, die sich gegenüber der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen und aufgrund der Umrechnung des Jahresergebnisses zum Jahresdurchschnittskurs ergaben, wurden erfolgsneutral unter dem gesondert ausgewiesenen Posten "Eigenkapitaldifferenz aus der Währungsumrechnung" ausgewiesen.

Der Durchschnittskurs wird als Durchschnitt aus den Monaten der Einbeziehung der ausländischen Konzernunternehmen mit Fremdwährung ermittelt.

(7) Latente Steuern

Aus ergebniswirksamen Konsolidierungsmaßnahmen des Geschäftsjahres resultiert insgesamt ein latenter Steuerertrag von T€ 197 bei einem maßgeblichen Steuersatz von 25,36%.

(8) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Abschlüsse der Freshworld Holding I GmbH sowie der inländischen und ausländischen Tochterunternehmen wurden unter Beachtung der Vorschriften des HGB nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.

Die wesentlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze lassen sich wie folgt zusammenfassen:

Die Gliederung der Bilanz entspricht § 266 HGB, die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Die immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen bewertet. Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten für selbsterstellte Anlagen enthalten neben den Material- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen (Vollkosten). Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer zeitanteilig nach der linearen Methode. Dabei werden folgende Nutzungsdauern zugrunde gelegt:

	Nutzungsdauer Jahre
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte, Firmenwerte und ähnliche Werte	3 - 30
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10 - 50
Technische Anlagen und Maschinen, sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung	1 - 22

Über die planmäßigen Abschreibungen hinausgehender Wertberichtigungsbedarf wird durch außerplanmäßige Abschreibungen berücksichtigt.

Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich etwaiger außerplanmäßiger Abschreibungen bewertet.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten oder den niedrigeren Tageswerten am Bilanzstichtag.

Für nicht gängige Bestände wurden entsprechende Wertberichtigungen gebildet. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse sowie der anderen aktivierten Eigenleistungen basiert auf Vollkosten.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zu Nennwerten abzüglich notwendiger Einzelwertberichtigungen angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde dem allgemeinen Ausfallrisiko durch Bildung einer Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die Umrechnung von kurzfristigen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten in den Jahresabschlüssen der konsolidierten Gesellschaften erfolgte zu Devisenkassakursen zum 31. Dezember 2022.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nennwert angesetzt.

Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 1 und 2 HGB nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren für Leistungszusagen ("Projected-Unit-Credit-Method"). Bei diesem Verfahren werden neben den am Bilanzstichtag bekannten Renten auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten berücksichtigt. Die Bewertung basiert wie im Vorjahr auf den biometrischen Grundlagen der Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck.

Die Pensionsrückstellungen werden versicherungsmathematisch berechnet.

Die Abzinsung dieser Rückstellungen erfolgt gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB mit dem durchschnittlichen Marktzins der vergangenen zehn Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Der für die Bewertung angewandte Rechnungszinssatz beträgt 1,79% (Stand 31. Dezember 2022) (2021: 1,87%). Bei der Ermittlung der Verpflichtungen wird ein Rententrend von 1,50% (2021: 1,50%) berücksichtigt.

Der Verpflichtungsumfang nach Maßgabe des durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre beträgt zum 31. Dezember 2022 insgesamt T€ 1.026 (2021: T€ 1.081). Somit ergibt sich ein Unterschiedsbetrag zu dem mit einem zehnjährigen Durchschnittszins ermittelten Bilanzansatz von T€ 37 (2021: T€ 61).

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrags, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist. Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Laufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit den jeweiligen Rückzahlungswerten angesetzt.

Die Ermittlung von latenten Steuern erfolgt nach dem temporary concept. Hiernach sind grundsätzlich alle Bilanzierungs- und Bewertungsdifferenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz in die Ermittlung latenter Steuern einzubeziehen.

Demgemäß wurden latente Steuern aufgrund unterschiedlicher handels- und steuerrechtlicher Wertansätze insbesondere im Anlagevermögen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Rückstellungen ermittelt. Des Weiteren wurden steuerliche Verlustvorträge bei der Berechnung der latenten Steuern in den Einzelabschlüssen der Konzerngesellschaften berücksichtigt, sofern keine steuerliche Organschaft vorliegt. Die Ermittlung der latenten Steuern erfolgte auf Basis der unternehmensindividuellen Steuersätze der konsolidierten Gesellschaften.

Angekündigte oder bis zum Erstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses bereits erfolgte Steuersatzänderungen wurden berücksichtigt.

Die maßgeblichen länderspezifischen Ertragssteuersätze lagen im Geschäftsjahr 2022 zwischen 10% und 30% (2021: 10% bis 30%).

Das Wahlrecht zur Aktivierung eines Aktivüberhangs gemäß § 274 Abs. 1 HGB wird in Anspruch genommen. Die aktiven latenten Steuern wurden mit den passiven latenten Steuern zum 31. Dezember 2022 saldiert angesetzt.

Die sich insgesamt nach Verrechnung ergebenden Steuerbelastungen von T€ 56.649 wurden in der Bilanz als passive latente Steuern angesetzt.

Die Veränderung der latenten Steuern im Laufe des Geschäftsjahres setzt sich wie folgt zusammen:

	Stand zu Beginn des Geschäftsjahres T €	Veränderung aus der Kapitalkonsolidierung T €	Erfolgswirksame Veränderung T €	Stand zum Ende des Geschäftsjahres T €
Aktive latente Steuern	8.496	3.359	3.021	14.876
Passive latente Steuern	55.025	12.718	-3.782	71.525

Aufwendungen und Erträge werden auf das Konzerngeschäftsjahr abgegrenzt.

(9) Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus der beigefügten Anlage ersichtlich.

Soweit Zugänge des Anlagevermögens aus der Erweiterung des Konsolidierungskreises resultieren, werden diese in der beigefügten Anlage in zwei zusätzlichen Spalten im Sinne eines Bruttoausweises gesondert ausgewiesen.

In der ersten Spalte werden die historischen Anschaffungskosten zuzüglich der im Rahmen der Neubewertung aufgedeckten stillen Reserven gezeigt. In der zweiten Spalte werden die im Zeitpunkt der jeweiligen Erstkonsolidierung vorhandenen aufgelaufenen Abschreibungen aus den Jahresabschlüssen ausgewiesen. Dieser Bruttoausweis dient zur Verbesserung des Einblicks in die Altersstruktur des erworbenen Anlagevermögens.

Die Firmenwerte resultieren in Höhe von T€ 478.135 aus Unterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung gemäß § 301 Abs. 3 HGB und in Höhe von T€ 860 aus den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften.

Aus dem Erwerb der TOI TOI & DIXI-Gruppe (ehemals ADCO-Gruppe) resultiert ein Firmenwert in Höhe von T€ 422.716, der planmäßig über 15 Jahre ab dem Erstkonsolidierungsstichtag 2. Oktober 2019 abgeschrieben wird. Bei der Bestimmung der Nutzungsdauer wurde u. a. die Tätigkeit der Gruppe in der grundsätzlich stabilen Entsorgungsbranche mit einem dauerhaften Grundbedarf an Entsorgungsdienstleistungen, die weitgehende Unabhängigkeit von Beschaffungsmärkten infolge der Eigenproduktion der eingesetzten mobilen Sanitärsysteme (Toilettenkabinen, Trailer) und Service-Fahrzeuge, sowie das weitgehend im Konzerneigentum befindliche breite wie verdichtete Netzwerk von Standorten berücksichtigt.

Aus dem Erwerb der YLDA-Gruppe resultiert ein Firmenwert in Höhe von T€ 124.124, der planmäßig über 15 Jahre ab dem Erstkonsolidierungsstichtag 31. Juli 2022 abgeschrieben wird. Wie die ADCO-Gruppe ist auch die YLDA-Gruppe in der relativ krisenfesten Entsorgungsbranche tätig. Mit den Armal-Produktionsgesellschaften wird der eigene Bedarf an Toilettenkabinen und Service-Fahrzeugen autonom hergestellt. Bei der Bestimmung der Nutzungsdauer wurde auch berücksichtigt, dass die YLDA-Gruppe in mehreren Ländern aktiv und in Italien als Marktführer stark und diversifiziert aufgestellt ist. Mit der internationalen Marke Sebach verfügt die YLDA-Gruppe zudem über eine besondere Strahlkraft sowohl auf Kunden als auch auf Lieferanten. In beiden Fällen ist daher von stabilen, langfristigen und nachhaltigen Geschäftsbeziehungen auszugehen.

Aus den Erwerbsvorgängen der Eco Toilet B.V. (Erstkonsolidierungsstichtag 31.03.2021), der HOBO/Liekens Gruppe (Erstkonsolidierungsstichtag 31.01.2022) und der OÜ Kemmerling (Erstkonsolidierungsstichtag 31.10.2022) ergab sich insgesamt ein Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung in Höhe von T€ 22.958. Diese Firmenwerte werden ab dem jeweiligen Erstkonsolidierungsstichtag jeweils über 10 Jahre linear abgeschrieben.

Für die drei vorstehenden Erwerbsvorgänge in den Niederlanden, Belgien und Estland liegt unserer Einschätzung der Umstand zugrunde, dass diese Gesellschaften ihre Dienstleistungen jeweils in dem gesamten Ansässigkeitsstaat anbieten und ihre Logistik über mehrere Stützpunkte organisiert. Damit sind diese Tochtergesellschaften überregional tätig und bedienen zudem ein breiteres Kundenspektrum als ausschließlich regionale Wettbewerber. Die Nutzungsdauer der Kundenbeziehungen dürfte daher über derjenigen kleineren, rein regional agierenden Anbieter liegen. Außerdem sind bei Schätzunsicherheiten planmäßige Abschreibungen grundsätzlich über einen Zeitraum von 10 Jahren vorzunehmen.

Aus den Erwerbsvorgängen der COHA-Gruppe (Erstkonsolidierungsstichtag 31.12.2019), der SANITAX GmbH (Erstkonsolidierungsstichtag 31.12.2020), der Bosse GmbH (Erstkonsolidierungsstichtag 31.01.2022), der Alfa Partner (Erstkonsolidierungsstichtag 30.04.2022) und der Van Poucke Gruppe (Erstkonsolidierungsstichtag 31.08.2022) ergab sich insgesamt ein Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung in Höhe von T€ 7.569. Diese Firmenwerte werden ab dem jeweiligen Erstkonsolidierungsstichtag jeweils über 5 Jahre linear abgeschrieben.

Die Firmenwerte, die über 5 Jahre abgeschrieben werden, beinhalten insbesondere den Wert des jeweiligen Kundenstamms. Bei der Bestimmung der Nutzungsdauer für die Firmenwerte wurde folglich primär die Nutzungsdauer der Kundenbeziehungen geschätzt. Dabei wurde berücksichtigt, dass diese erworbenen Tochtergesellschaften im Erwerbszeitpunkt jeweils nur über einen einzigen angemieteten Standort verfügten und nur regional tätig sind. Daher sind die Möglichkeiten, Kundenverluste in anderen Märkten zu kompensieren ebenso begrenzt wie die Bedienung überregional tätiger Baukunden. Wegen der bestehenden Schätzunsicherheiten wurde unter Berücksichtigung von DRS 23 auf die untere Grenze der geschätzten Spannbreite abgestellt.

Finanzinstrumente

Um Zinsrisiken aus vorhandenen Bankdarlehen zu minimieren, wurde im Geschäftsjahr 2020 eine Zinsbegrenzungsvereinbarung (Interest Rate Cap) über nominal T€ 325.000 abgeschlossen. Der Marktwert des Floating Legs zum 31. Dezember 2022 betrug T€ 14.959 (Vorjahr: T€ 1.025).

Im Geschäftsjahr 2022 wurden drei weitere Zinsabgrenzungsvereinbarungen über nominal T€ 140.000, T€ 112.000 und T€ 170.000 abgeschlossenen. Die Marktwerte der Floating Legs zum 31. Dezember 2022 betrugen in gleicher Reihenfolge T€ 6.444, T€ 5.298 und T€ 8.069.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Von den sonstigen Vermögensgegenständen haben T€ 100 (2021: T€ 403) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr. Im Übrigen haben die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr (2022: T€ 196.873, 2021: T€ 47.626). In den Forderungen gegen Gesellschafter ist ein Saldo in Höhe von T€ 98.700 aus einer Darlehensgewährung enthalten.

Die verbleibenden Forderungen gegen Gesellschafter und verbundene Unternehmen bestehen ausschließlich aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Eigenkapital

Der ausschüttungsfähige Betrag des Mutterunternehmens beläuft sich im Berichtsjahr auf T€ 11.190 (2021: T€ 11.414).

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Vorsorgen für Ansprüche der Mitarbeiter, für ausstehende Eingangsrechnungen, unterlassene Instandhaltung, Abholungskosten, Rechtsrisiken sowie für Prüfungs- und Beratungskosten.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von T€ 0 (2021: T€ 1.165) sind durch Grundschulden auf verschiedene Betriebsgrundstücke und -gebäude gesichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen ausschließlich aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter resultieren aus Lieferungen und Leistungen.

		Restlaufzeit
	Insgesamt €	bis 1 Jahr €	größer 1 Jahr €	davon größer als 5 Jahre €
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	963.055.950,90	27.324.392,50	935.731.558,40	0,00
(31.12.2021)	(663.046.096,61)	(2.680.115,92)	(660.365.980,69)	(0,00)
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.576.477,89	1.570.859,89	5.618,00	0,00
(31.12.2021)	(1.874.872,19)	(1.874.872,19)	(0,00)	(0,00)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	43.624.054,71	43.621.114,37	2.940,34	0,00
(31.12.2021)	(14.284.108,82)	(14.281.226,35)	(2.882,47)	(0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
(31.12.2021)	(980,90)	(980,90)	(0,00)	(0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	3.654.516,84	3.654.516,84	0,00	0,00
(31.12.2021)	(0,00)	(0,00)	(0,00)	(0,00)
Sonstige Verbindlichkeiten	76.489.296,46	39.855.991,04	36.633.305,42	0,00
(31.12.2021)	(48.840.444,06)	(28.433.720,09)	(20.406.723,97)	(0,00)
	1.088.400.296,80	116.026.874,64	972.373.422,16	0,00
(31.12.2021)	(728.046.502,58)	(47.270.915,45)	(680.775.587,13)	(0,00)

(10) Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Von den Umsatzerlösen entfallen auf:

	2022 €	2021 €
Inlandsumsätze	335.181.630,25	300.990.933,90
Auslandsumsätze	292.575.104,72	187.067.253,53
Außenumsatzerlöse	627.756.734,97	488.058.187,43

Nach Tätigkeitsbereichen teilen sich die Umsatzerlöse wie folgt auf:

	2022 €	2021 €
Toilettenkabine	456.307.344	339.330.391
Container	155.325.177	124.006.383
Sonstiges	16.124.213	24.721.413
Außenumsatzerlöse	627.756.734	488.058.187

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten insbesondere Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens, aus der Auflösung von Rückstellungen und aus Versicherungserstattungen.

Periodenfremde Erträge

Von den sonstigen betrieblichen Erträgen sind T€ 4.897 (2021: T€ 4.887) anderen Geschäftsjahren zuzuordnen. Diese entfallen auf Anlagenabgänge, die Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen sowie auf die Auflösung von Rückstellungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T€ 162.768 umfassen insbesondere Fuhrparkkosten, Mieten, Frachten sowie Verwaltungs- und Vertriebskosten.

Periodenfremde Aufwendungen

Die periodenfremden Aufwendungen aus Anlagenabgängen und Forderungsverlusten beliefen sich auf T€ 2.548 (2021: T€ 1.671).

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag und latente Steuern

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag entfallen im Wesentlichen auf das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Aus der erfolgswirksamen Anpassung der latenten Steuern ergab sich im Geschäftsjahr ein Steueraufwand von T€ 761 (2021: Steueraufwand T€ 3.869).

Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis

Im auf nicht beherrschende Anteile entfallenden Ergebnis in Höhe von T€ 629 sind Gewinne in Höhe von T€ 1.085 und Verluste in Höhe von T€ 456 miteinander verrechnet worden.

(11) Sonstige Erläuterungen und Angaben

Kapitalflussrechnung

Der Finanzmittelfonds ist definiert als die Summe aus Kassen- und Bankguthaben sowie Schecks.

Außerbilanzielle Geschäfte

Der Konzern verzeichnete im abgelaufenen Berichtsjahr neben den im Bereich sonstigen finanziellen Verpflichtungen genannten Sachverhalten keine wesentlichen außerbilanziellen Geschäfte, die für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind.

Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen

Im Berichtsjahr 2022 wurden keine Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen abgeschlossen, die nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommen sind.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses

Das Honorar des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2022 betrug insgesamt T€ 616. Davon entfielen T€ 429 auf Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen, T€ 57 auf Aufwendungen für Steuerberatungsleistungen und T€ 130 auf sonstige Leistungen.

Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer der am 31. Dezember 2022 zum Konsolidierungskreis gehörenden Gesellschaften betrug:

	Inland Anzahl	Ausland Anzahl	Insgesamt Anzahl
Gehaltsempfänger	380	872	1.252
Lohnempfänger	1.352	1.511	2.863
	1.732	2.383	4.115

Den Geschäftsführern wurden für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen und den Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr Gesamtbezüge in Höhe von T€ 3.044 (2021: T€ 3.131) gewährt.

Den Mitgliedern des Beirats wurden für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Mutterunternehmen im Geschäftsjahr insgesamt Bezüge in Höhe von T€ 120 (2021: T€ 102) gewährt.

Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

Die finanziellen Verpflichtungen aus der Anmietung und dem Leasing von Grundstücken betragen bis zum Ablauf der vereinbarten bzw. festen Vertragslaufzeit insgesamt € 56,5 Mio. Von diesem Betrag entfallen € 14,0 Mio. auf eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr, ein Teilbetrag von € 31,9 Mio. auf eine Restlaufzeit von über einem Jahr bis zu fünf Jahren und ein Teilbetrag von € 10,6 Mio. auf eine Restlaufzeit von über fünf Jahren.

Darüber hinaus bestehen finanzielle Verpflichtungen aus Leasingverträgen für bewegliche Vermögensgegenstände in Höhe von € 2,9 Mio. Von diesem Betrag entfallen € 1,6 Mio. auf eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und € 1,3 Mio. auf eine Restlaufzeit von über einem Jahr bis zu fünf Jahren.

Angaben zu Vorgängen besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahrs

Im ersten Quartal 2023 wurden fünf weitere Akquisitionen in Form von Asset Deals in Deutschland, Spanien und in den USA realisiert.

Die erworbenen Geschäftsbetriebe erwirtschafteten zuletzt einen Jahresumsatz in Höhe von insgesamt € 6,8 Mio. Das gesamte EBITDA belief sich auf € 1,6 Mio.

Geschäftsführer des Mutterunternehmens im Berichtsjahr

	Maximilian Teichner
	Dr. Holger Martin Wirtz
	Frank Feuerstacke
	Torsten Jagdt

Ratingen, den 28. April 2023

Freshworld Holding I GmbH

Die Geschäftsführung

Maximilian Teichner

Frank Feuerstacke

Torsten Jagdt

Dr.-Ing. Holger Martin Wirtz

Entwicklung des Konzernanlagevermögens im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	01.01.2022 €	Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen €	Zugänge €	Abgänge €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	73.793.441,45	59.862.304,40	14.214.851,03	441.663,60
Geschäfts- oder Firmenwerte	454.494.304,17	141.042.150,04	1.011.777,41	0,00
Geleistete Anzahlungen	995.335,26	126.254,00	1.008.983,28	210.009,30
	529.283.080,88	201.030.708,44	16.235.611,72	651.672,90
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	48.957.645,56	884.482,58	3.164.230,70	274.114,31
Technische Anlagen und Maschinen	18.413.652,89	22.962.216,99	1.055.041,87	548.619,76
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	545.770.156,95	97.617.131,08	73.180.518,15	33.215.344,63
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	819.124,67	735.560,48	1.114.953,34	254.882,14
	613.960.580,07	122.199.391,13	78.514.744,06	34.292.960,84
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	504.452,82	199.036,42	37.911,50	1.000,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
Sonstige Beteiligungen	97.892,06	0,00	0,00	0,00
	602.344,88	199.036,42	37.911,50	1.000,00
	1.143.846.005,83	323.429.135,99	94.788.267,28	34.945.633,74

	Anschaffungs- oder Herstellungskosten
	Umbuchungen €	Diffrenzen aus der Währungsumrechnung €	31.12.2022 €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	923.827,99	243.464,41	148.596.225,68
Geschäfts- oder Firmenwerte	0,00	190.803,20	596.739.034,82
Geleistete Anzahlungen	-918.925,81	7.345,85	1.008.983,28
	4.902,18	441.613,46	746.344.243,78
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.128.059,56	313.923,11	54.174.227,20
Technische Anlagen und Maschinen	678.805,90	-128.137,97	42.432.959,92
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	858.289,58	1.804.041,28	686.014.792,41
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-1.298.549,63	-1.319,75	1.114.886,97
	1.366.605,41	1.988.506,67	783.736.866,50
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	-4.877,37	735.523,37
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00
Sonstige Beteiligungen	0,00	-1.754,65	96.137,41
	0,00	-6.632,02	831.660,78
	1.371.507,59	2.423.488,11	1.530.912.771,05

	Abschreibungen
	01.01.2022 €	Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen €	Zugänge €	Abgänge €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	33.820.758,02	16.349.638,26	6.641.258,20	441.551,06
Geschäfts- oder Firmenwerte	84.737.357,05	-1.910.805,97	34.726.532,33	0,00
Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	118.558.115,07	14.438.832,29	41.367.790,53	441.551,06
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.367.745,91	247.711,21	1.387.895,32	238.893,39
Technische Anlagen und Maschinen	8.478.581,82	19.756.030,85	1.772.584,29	339.666,90
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	273.687.027,43	42.612.528,12	41.514.276,96	30.785.195,75
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	436,63	0,00
	295.533.355,16	62.616.270,18	44.675.193,20	31.363.756,04
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	272.109,96	198.216,96	37.911,50	0,00
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
Sonstige Beteiligungen	97.892,06	0,00	0,00	0,00
	370.002,02	198.216,96	37.911,50	0,00
	414.461.472,25	77.253.319,43	86.080.895,23	31.805.307,10

	Abschreibungen
	Umbuchungen €	Differenzen aus der Währungsumrechnung €	31.12.2022 €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	48.315,21	192.141,40	56.610.560,03
Geschäfts- oder Firmenwerte	0,00	190.803,20	117.743.886,61
Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00
	48.315,21	382.944,60	174.354.446,64
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	957.296,02	80.965,84	15.802.720,91
Technische Anlagen und Maschinen	244.720,35	-119.985,93	29.792.264,48
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	121.612,64	1.267.059,95	328.417.309,35
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	-436,63	0,00	0,00
	1.323.192,38	1.228.039,86	374.012.294,74
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	-4.877,38	503.361,04
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00
Sonstige Beteiligungen	0,00	-1.754,65	96.137,41
	0,00	-6.632,03	599.498,45
	1.371.507,59	1.604.352,43	548.966.239,83

	Buchwert
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	91.985.665,65	39.972.683,43
Geschäfts- oder Firmenwerte	478.995.148,21	369.756.947,12
Geleistete Anzahlungen	1.008.983,28	995.335,26
	571.989.797,14	410.724.965,81
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	38.371.506,29	35.589.899,65
Technische Anlagen und Maschinen	12.640.695,44	9.935.071,07
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	357.597.483,06	272.083.129,52
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.114.886,97	819.124,67
	409.724.571,76	318.427.224,91
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	232.162,33	232.342,86
Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00
Sonstige Beteiligungen	0,00	0,00
	232.162,33	232.342,86
	981.946.531,23	729.384.533,58

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Freshworld Holding I GmbH, Ratingen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Freshworld Holding I GmbH, Ratingen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Freshworld Holding I GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Essen, den 28. April 2023

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Heike Böhle, Wirtschaftsprüferin

ppa. Marcus Finke, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 30. Juni 2023 gebilligt.