MVIA MidCo 1 GmbH

Hamburg (vormals: Berlin)

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.07.2022 bis zum 30.06.2023

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022/2023

I. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2. Geschäftsverlauf

3. Lage

a. Ertragslage

b. Finanzlage

c. Vermögenslage

4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

5. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

a. Finanzielle Leistungsindikatoren

b. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

III. Chancen- und Risikobericht sowie Prognosebericht

1. Chancen- und Risikobericht

2. Gesamtbild der Chancen- und Risikolage

3. Prognosebericht

IV. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

I. Grundlagen des Konzerns

1. Geschäftsmodell

Die EMVIA LIVING Gruppe (EMVIA) ist im Oktober 2017 durch den Erwerb von 46 Pflegeeinrichtungen von der MK-Kliniken AG entstanden. EMVIA hat ihren Sitz in Hamburg, wo auch die Hauptverwaltung ansässig ist.

Als ein großer privater Anbieter von Pflegeheimen in Deutschland betreibt EMVIA, mit Stand zum 30. Juni 2023, 61 stationäre Pflegeeinrichtungen und bietet über 6.700 Bewohnern einen Platz für die Betreuung. Das Kerngeschäft "Stationäre Pflege" wird durch die Bereiche "Ambulante Pflege" und "Betreutes Wohnen" ergänzt. Den Bewohnern wird in den Häusern unter den Markennamen "Senioren-Wohnpark", "AMARITA", "MEDINA", "Astor-Park" sowie "Aventinum" qualitativ hochwertige Versorgung in gehobenem Ambiente angeboten.

Der Gesamtmarkt der Altenversorgung wird von der demographischen Entwicklung einer wachsenden älteren Bevölkerung positiv gestützt. EMVIA ist als Qualitätsanbieter in diesem Markt u.a. durch seine Größe und der guten geografischen Verteilung der Häuser gut positioniert und besitzt dadurch eine nachhaltige Zukunftsperspektive. Kurzfristige konjunkturelle Schwankungen haben auf diesen Markt nur einen untergeordneten Einfluss. Als modern ausgerichteter Anbieter mit professionellen Strukturen und Funktionen, unterstützt aus einer leistungsfähigen Zentrale, hat EMVIA innerhalb eines Wettbewerbsumfelds, das hauptsächlich von regional tätigen Wohlfahrtsverbänden, Einzelheimen und zunehmend auch von größeren privaten Anbietern bestimmt wird, eine gute Marktpositionierung. Dezentrale Strukturen ermöglichen eine flexible Anpassung an regionale Märkte, weil die operative Leitung vorrangig durch Führungskräfte in den Pflegeeinrichtungen wahrgenommen wird. Die einzelnen Pflegeeinrichtungen werden von Zentralbereichen wie dem Bereich Personal, Informationstechnologie, Finanzen, Marketing oder Facility Management unterstützt, so dass sie sich auf eine professionelle Versorgung der Bewohner und auch auf lokale Akquise konzentrieren können.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

In Deutschland war die konjunkturelle Lage im Geschäftsjahr 2022/23 durch die noch anhaltende COVID 19-Entwicklungen sowie dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 geprägt. Trotz dessen ist das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahresdurchschnitt 2022 um 1,9 % höher als im Vorjahr (2021 Anstieg um 2,6%) ausgefallen.

Die Verbraucherpreise stiegen gemäß Statistischen Bundesamt im Jahr 2022 um 6,9% gegenüber dem Vorjahr und lagen somit erheblich über dem Vorjahrsniveau (2021: 3,1%).

Für das Jahr 2023 erwartet die Bundesregierung nach dem Jahreswirtschaftsbericht 2023 des Bundeswirtschaftsministeriums einen Anstieg der Verbraucherpreise um 6,0 % gegenüber dem Vorjahr. Für das Jahr 2023 ging das Bundeswirtschaftsministerium in seinem Jahreswirtschaftsbericht 2023 zunächst von einem Wachstum des BIP von 0,2% aus.

Die Anzahl der Leistungsempfänger der vollstationären Pflege in der Pflegeversicherung, ist laut Bundesministerium für Gesundheit von 2019 bis 2022 von 865.000 auf 845.000 zurückgegangen. Nach Angaben der Branchenplattform Pflegemarkt hat neben der stationären Pflege die ambulante Versorgung an Bedeutung gewonnen. Insgesamt gibt es zu Beginn des Jahres 2023 17.122 ambulante Pflegedienste, die 1,8 Mio. Pflegebedürfte versorgen. Nach Berechnungen des Bundesgesundheitsministeriums beträgt damit der Anteil der Empfänger der ambulanten Pflegeleistungen an der Gesamtleistung 81%.

Der Sozialwirtschaftssektor ist einer der größten Zweige der deutschen Volkswirtschaft. Er ist einer der großen und kontinuierlich wachsenden Wirtschaftsbereiche in Deutschland. Angesichts des demografischen Wandels und der damit verbundenen zunehmenden Zahl an hochaltrigen und demenzkranken Menschen ist zu erwarten, dass diese Bedeutung zukünftig noch weiter zunehmen wird. Die Anzahl der Personen, die 65 Jahre oder älter sind, ist nach Angaben des statistischen Bundesamtes zwischen 1991 und 2022 um 6,7 Millionen Personen auf 18,7 Millionen gestiegen, was einem Anstieg dieser Personengruppe an der Gesamtbevölkerung von 15% auf 22% entspricht. Zudem führt die steigende Lebenserwartung zu einer erhöhten Pflegebedürftigkeit. Nach Angaben der Branchenplattform Pflegemarkt ist die Anzahl der pflegebedürftigen Personen im Zeitverlauf von 2,34 Millionen im Jahr 2009 auf 4,96 Millionen im Jahr 2021 angestiegen.

Immer häufiger müssen in den Einrichtungen schwer und mehrfach erkrankte Menschen versorgt werden, die in ihrer Selbständigkeit erheblich eingeschränkt und damit in besonderer Weise auf Pflege und psychosoziale Unterstützung angewiesen sind. Hier sehen wir EMVIA hervorragend aufgestellt.

2. Geschäftsverlauf

Der Umsatz (€ 244,7 Mio.; Vorjahr € 233,0 Mio.) wurde im Geschäftsjahr 2022/23 überwiegend in der vollstationären Pflege (€ 229,7 Mio.; Vorjahr € 223,8 Mio.) erzielt. Die übrigen Erträge ergeben sich aus dem betreuten Wohnen, Kurzzeitpflege, ambulante/ teilstationäre Pflege und Zusatzleistungen für die Bewohner und Angehörige. Zu berücksichtigen sind die in den Umsatzerlösen enthaltenen Erstattungen des Bundes zum Ausgleich der COVID19-bedingten finanziellen Belastungen für das aktuelle Geschäftsjahr in Höhe von € 9,3 Mio. (Vorjahr € 32,9 Mio.). Der Umsatzanstieg fiel mit 5,0% (im Vorjahr: +3,1%) wie prognostiziert deutlich aus, obwohl eine Erhöhung der Belegung nicht erreicht werden konnte und die Corona-Erstattungen gegenüber dem Vorjahr erheblich zurückgegangen sind. Für das Jahr 2022/23 ergab sich ein EBITDA von € -5,5 Mio. (Vorjahr € 5,9 Mio.), das damit, wie im Vorjahresabschluss prognostiziert, unter dem Vorjahrsniveau liegt.

Auswirkungen der SARS-CoV-2 Pandemie ("Corona-Pandemie")

Das Geschäftsjahr 2022/23 war weiterhin bis zu Beginn 2023 von der Corona Pandemie geprägt, jedoch hat sich im Berichtsjahr eine Normalisierung der Umstände ergeben. Der Gesundheitszustand der neuen Bewohner ist allerdings deutlich schlechter als vor der Pandemie und die sich langsam normalisierende Nachfrage trifft auf freie Belegungskapazitäten und Personalengpässe in der Branche, so dass der Vertriebsseite nun auch eine stärkere Bedeutung zukommt.

Eine Einschätzung darüber, ob oder inwieweit sich Nachwirkungen der Corona-Pandemie auf die Geschäftsentwicklung der EMVIA Living-Gruppe im Geschäftsjahr 2023/24 auswirken wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt nur mit Unsicherheit eingeschätzt werden. Wir erwarten, dass der Weg zur Vollauslastung noch einige Zeit in Anspruch nimmt und haben uns sowohl auf Seiten des Vertriebes, als auch im Kostenmanagement hierauf eingestellt: So setzen wir auf eine Intensivierung der regionalen und lokalen Zusammenarbeit mit Zuweisern und arbeiten eng mit den lokalen Einrichtungen des sozialen Sektors zusammen, um schnell auf Umsatz- und Kostenabweichungen reagieren zu können.

Schutz von Bewohnern und Mitarbeitern

Die einzelnen Pflegeeinrichtungen haben unterschiedliche und weitreichende Maßnahmen ergriffen, um die betrieblichen Abläufe auch im Falle einer eventuell wiederaufflammenden Virus-Ausbreitung in Deutschland sicherzustellen. Seitens des EMVIA Qualitätsmanagements wurden umfassende Pandemiepläne und Hygienekonzepte für sämtliche Einrichtungen der EMVIA Living Gruppe auf Basis der jeweiligen landesrechtlichen Bestimmungen entwickelt und bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt. Ebenso wurden organisatorische Vorkehrungen getroffen, um die notwendigen Regelungen einzuhalten.

Gewinnung von Bewohnern

Die Hauptgewinnung der neuen Bewohner erfolgt auf zwei Wegen: 1) aus den Kliniken und 2) aus der Häuslichkeit. Bei Interessenten, die noch zu Hause wohnen, ist im gesamten Markt jedoch weiterhin eine deutliche Zurückhaltung zum Einzug in Pflegeeinrichtungen zu verzeichnen. Zudem ist der Wettbewerb um neue Bewohner stärker geworden, sodass wir uns hierauf eingestellt haben und den Fokus noch stärker auf Akquise gesetzt haben.

3. Lage

a. Ertragslage

	01.07.2022 bis 30.06.2023 TEUR	01.07.2021 bis 30.06.2022 TEUR
Umsatzerlöse	244.698	232.973
Sonstige betriebliche Erträge	50.899	12.749
Laufende Erträge	295.597	245.722
Materialaufwand	47.994	37.749
Personalaufwand	150.026	124.409
Abschreibungen	119.654	37.682
Sonstige betriebliche Aufwendungen	102.566	77.296
Sonstige Steuern	531	334
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit	-125.174	-31.748
Finanzerträge	47	87
Finanzaufwendungen	14.847	12.605
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	321	1.366
Ergebnis nach Steuern	-140.295	-45.632
EBITDA	-5.520	5.934
Konzernergebnis	-140.295	-45.632

Umsatzerlöse

Der Konzernumsatz belief sich im Geschäftsjahr 2022/2023 auf € 244,7 Mio. Während Erstattungen zum Ausgleich der COVID19-bedingten finanziellen Belastungen für das aktuelle Geschäftsjahr auf € 9,3 Mio. (Vorjahr € 32,9 Mio.) zurückgingen, konnten im Kerngeschäft Umsatzsteigerungen erzielt werden, die allerdings noch leicht unter dem geplanten Umsatz lagen.

Auslastung

Die durchschnittliche Auslastung betrug im aktuellen Geschäftsjahr 76,9 % (Vorjahr 78,5 %). Gegenüber dem Geschäftsjahr 2021/2022 sank im Gegensatz zur Managementprognose im Vorjahresbericht die Belegungsquote weiter, da freiwerdende Betten aufgrund pandemiebedingter Nachfragzurückhaltung nicht ausreichend nachbelegt werden konnten. Damit konnte die Belegungsquote noch nicht wieder an das Niveau der Vor-Pandemiezeit anknüpfen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Corona Anpassungen und - Rückstellungen (€ 31,1 Mio.), der Auflösung von Pauschalwertberichtigungen (€ 6,1 Mio.) sowie Erstattungen aus der U1+U2 Umlage der Krankenkassen (€ 1,7 Mio.).

Materialaufwand

Die Materialaufwendungen € 48,0 Mio. (Vorjahr: € 37,7 Mio.) enthalten im Wesentlichen Energie-/Wasserkosten von € 12,7 Mio. (Vorjahr: € 9,5 Mio.), Lebensmittelaufwendungen in Höhe von € 8,9 Mio. (€ 7,9 Mio.) sowie bezogene Leistungen für Fremdpersonal und Dienstleistungen von € 21,5 Mio. (Vorjahr: € 13,5 Mio.). Die Materialaufwandsquote lag bei 19,6 % (Vorjahr: 16,2 %). Damit sind die Materialaufwendungen wie im Vorjahresprognosebericht angenommen deutlicher als der Umsatz angestiegen. Insbesondere bei den Kosten für temporär eingesetzte Mitarbeiter in der Pflege konnte die erwartete und angestrebte Verringerung noch nicht vollumfänglich erreicht werden.

Personalaufwand

Die Personalaufwendungen betrugen € 150,0 Mio. (Vorjahr: € 124,4 Mio.). Der Anstieg ist insbesondere mit Gehaltssteigerungen, Zahlungen von Prämien sowie dem Mitarbeiteranstieg zu begründen. Der Konzern beschäftigte im abgelaufenen Geschäftsjahr durchschnittlich 4.500 Mitarbeiter (davon 263 Auszubildende). Damit stieg die Anzahl der Mitarbeiter um 76 gegenüber dem Vorjahr. Die Personalaufwandsquote für den Gesamtkonzern beträgt 61,2 % (Vorjahr: 53,4 %) und lag leicht unter Planniveau. Diese im Verhältnis zum Umsatz überproportionale Steigerung war im Prognosebericht des Vorjahres vom Management erwartet worden.

Abschreibungen

Die Abschreibungen von € 119,7 Mio. (Vorjahr € 37,7 Mio.) resultieren im Wesentlichen aus der Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes von € 116,2 Mio. Im Zuge des nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2023 erfolgten Gesellschafterwechsels bei der MVIA Mid-Co 1 GmbH und durch die Ausübung der gewährten Call Option zu einem Kaufpreis von € 1, wird von einer dauerhaften Wertminderung der verbliebenen Geschäfts- oder Firmenwerte ausgegangen, wodurch der verbliebene aktive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von € 81,0 Mio. außerplanmäßig abgeschrieben wurde, sodass dieser zum Bilanzstichtag € 0 beträgt (Vorjahr: € 116,1 Mio.).

Sonstige betriebliche Aufwendungen/ Sonstige Steuern

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen inkl. der sonstigen Steuern betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr € 102,6 Mio. (Vorjahr: € 77,3 Mio.). Sie enthalten vor allem Gebäudemieten von € 52,1 Mio. (Vorjahr: € 53,1 Mio.). Darüber hinaus wurden im Rahmen des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses des Debitorenmanagements einmalig Forderungen in Höhe von € 13,2 Mio. ausgebucht und zusätzlich € 6,1 Mio. pauschalierte Einzelwertberichtungen auf Forderungen erfasst. Weiterhin enthalten die sonstigen betrieblichen Aufwendungen Kosten der Instandsetzung, Wartung und Modernisierung von € 4,7 Mio. (Vorjahr: € 5,9 Mio.), Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten in Höhe von € 6,8 Mio. (Vorjahr: € 4,7 Mio.), Sonstige Personalkosten von € 3,1 Mio. (Vorjahr: € 2,3 Mio.), Reisekosten von € 2,9 Mio. (Vorjahr: € 2,0 Mio.) sowie IT-Kosten von € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 2,6 Mio.).

Die sonstigen Steuern enthalten insbesondere Aufwendungen für Grundsteuern von € 0,5 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.).

Finanzergebnis

Das Finanzergebnis beträgt € -14,8 Mio. (Vorjahr: € -12,5 Mio.) und umfasst im abgelaufenen Geschäftsjahr im Wesentlichen Zinsaufwendungen für langfristige Bankkredite.

Ertragsteuern

Im Geschäftsjahr 2022/23 weist der Konzern einen Steueraufwand von € 0,3 Mio. (Vorjahr: € 1,4 Mio.) aus. Neben laufenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag von € 1,3 Mio. (Vorjahr: € 0,9 Mio.) ist darüber hinaus eine periodenfremde Steuererstattung von € 1,0 Mio. (Vorjahr: Steueraufwand € 0,5 Mio.) zu berücksichtigen.

b. Finanzlage

Kapitalstruktur

Aufgrund des Verlustvortrags von € -185,4 Mio. (Vorjahr: € -139,7 Mio.), der ausgewiesenen Kapitalrücklagen in Höhe von € 111,2 Mio. sowie des aktuellen Jahresfehlbetrags in Höhe von € -140,3 Mio. (Vorjahr: € -45,6 Mio.) ergibt sich ein nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag von € -214,4 Mio. (Vorjahr: € - 74,1 Mio.).

Die Rückstellungen belaufen sich auf € 26,1 Mio. (Vorjahr: € 40,1 Mio.) und setzen sich zusammen aus Steuerrückstellungen in Höhe von € 3,5 Mio. (Vorjahr: € 5,3 Mio.) und sonstigen Rückstellungen von € 22,6 Mio. (Vorjahr: € 34,8 Mio.). Zur Entwicklung der einzelnen Rückstellungen verweisen wir auf den Konzernanhang zum Konzernabschluss.

Die langfristigen Verbindlichkeiten betragen zum Stichtag € 238,1 Mio. (Vorjahr: € 210,6 Mio.) und betreffen im Wesentlichen ein Gesellschafterdarlehen zzgl. Zinsen sowie Darlehen der Bonnefont 2 S.à.r.l., der NIBC Bank Deutschland AG und der Bank of Ireland plc. Diese haben eine Laufzeit von 7 Jahren. Zu weiteren Ausführungen verweisen wir auf die Erläuterungen hierzu im Risikobericht.

Das kurzfristige Fremdkapital in Höhe von € 23,9 Mio. (Vorjahr: € 21,8 Mio.) resultiert insbesondere aus dem Liefer- und Leistungsverkehr in Höhe von € 8,8 Mio. (Vorjahr: € 8,9 Mio.) sowie sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von € 15,1 Mio. (Vorjahr: € 12,9 Mio.).

Investitionen

Die Investitionen wurden überwiegend für die Beschaffung von Betriebs- und Geschäftsausstattung der Einrichtungen genutzt sowie für den weiteren Aufbau der IT-Infrastruktur des Unternehmens. Dabei entfielen auf Investitionen in Betriebs- und Geschäftsausstattung € 3,7 Mio. Die Investitionen wurden aus laufenden Mitteln finanziert.

Liquidität

Die Kapitalflussrechnung entspricht dem Deutschen Rechnungslegung Standard Nr. 21 des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee und dient der Darstellung der Entwicklung der Liquidität und der Finanzkraft der Gesellschaft. Sie zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des Unternehmens im Geschäftsjahr durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Dabei werden die Zahlungsströme nach Cashflows für die Bereiche der laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitions- und der Finanzierungstätigkeit gesondert dargestellt.

Kapitalflussrechnung	2022/23 TEUR	2021/22 TEUR
Finanzmittelbestand zu Beginn des Geschäftsjahres	20.596	29.451
Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit	-15.385	9.112
Cash-Flow aus Investitionstätigkeit	-6.285	-7.954
Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit	12.626	-10.013
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	0	0
Finanzmittelbestand zum Ende des Geschäftsjahres	11.609	20.596

Insgesamt zeigt die Kapitalflussrechnung gegenüber dem Vorjahr einen verringerten Finanzmittelfonds. Die Verminderung resultiert dabei insbesondere aus dem höheren Jahresfehlbetrag. Der Liquiditätsgrad ersten Grades zeigt an, in welcher Höhe an einem bestimmten Stichtag das gesamte kurzfristige Fremdkapital durch die vorhandenen liquiden Mittel getilgt werden kann. Im Berichtsjahr beträgt diese Kennzahl 48,8 % (Vorjahr: 94,5 %).

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres war die EMVIA-Gruppe jederzeit in der Lage ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

c. Vermögenslage

Das Anlagevermögen beträgt zum Bilanzstichtag € 16,6 Mio. (Vorjahr: € 129,8 Mio.). Im Berichtsjahr waren laufende Zugänge in Höhe von € 7,0 Mio. (Vorjahr: € 6,0 Mio.). Wir verweisen an dieser Stelle auf den Anlagespiegel im Anhang zum Konzernabschluss.

Das Umlaufvermögen beträgt zum Stichtag € 57,9 Mio. (Vorjahr: € 68,8 Mio.) und setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Vorräten in Höhe von € 0,7 Mio. (Vorjahr: € 2,1 Mio.), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 22,7 Mio. (Vorjahr: € 21,5 Mio.), übrigem kurzfristigen Vermögen in Höhe von € 22,1 Mio. und liquiden Mitteln. Die liquiden Mittel betrugen zum Stichtag € 11,6 Mio. (Vorjahr: € 20,6 Mio.). Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Guthaben bei Kreditinstituten. Zur Entwicklung der liquiden Mittel verweisen wir auf die Kapitalflussrechnung. Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von € 2,3 Mio. (Vorjahr: € 1,8 Mio.) betreffen Ausgaben, die Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Zum Bilanzstichtag besteht kein nicht betriebsnotwendiges Vermögen. Das Gesamtvermögen der Gesellschaft beläuft sich, ohne Berücksichtigung des nicht durch Konzerneigenkapital gedeckten Fehlbetrags, auf € 76,8 Mio. (Vorjahr: € 200,4 Mio.).

4. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Entsprechend der letztjährigen Prognose sind die Umsatzerlöse mit 5,0% deutlicher als im Vorjahr angestiegen, haben aber nicht ganz den geplanten Wert erreicht. Dies lag jedoch aufgrund der auch im Geschäftsjahr 2022/2023 weiter anhaltenden Corona-Pandemie nicht an einer verbesserten Auslastung der Pflegeheime. Die Auslastung ist entgegen der Prognose im Jahresdurchschnitt auf 76,9 % (Vorjahr 78,5 %) gesunken, da bei der Gruppe, wie auch im gesamten Markt, weiterhin eine Zurückhaltung zum Einzug in Pflegeeinrichtungen zu verzeichnen ist. Der Anstieg der Umsatzerlöse resultiert insbesondere aus dem Bereich der vollstationären Pflege in Höhe von € 5,9 Mio. Mehrkosten ergaben sich im Zuge des Anlaufs neuer EMVIA-Pflegeheime ("Ramp-Ups" Spechtgruppe), durch den Kostenanstieg im Bereich des Personals, der Energiekosten und der bezogenen Dienstleistungen sowie durch die Schließungskosten für eine Pflegeeinrichtung.

Trotz der Herausforderungen im Zuge der COVID-19-Pandemie auf der Umsatzseite, v.a. auch durch die erhöhte Belastung auf der Mitarbeiterseite ist die wirtschaftliche Entwicklung, durch ein konsequentes Erlös- und Kostenmanagement solide und bietet eine gute Basis für die weitere Entwicklung der Gruppe.

5. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

a. Finanzielle Leistungsindikatoren

Als finanzielle Leistungsindikatoren hat die Geschäftsführung die Kennzahlen Umsatz und EBITDA definiert. Diese Leistungsindikatoren werden fortlaufend auf monatlicher Basis überwacht und gesteuert. Zur Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren wird auf die Analyse zur Ertragslage unter 3.a und den nachfolgenden Chancen und Risikobericht verwiesen.

b. Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Neben finanziellen Leistungsindikatoren steuert und überwacht die Geschäftsführung die EMVIA LIVING Gruppe durch nicht-finanzielle Leistungsindikatoren. Hierzu zählen im Wesentlichen die engmaschige Überwachung der Belegungsquote und die Personalentwicklung der Einrichtungen.

III. Chancen- und Risikobericht sowie Prognosebericht

1. Chancen- und Risikobericht

Die Geschäftsführung überprüft in ihren regelmäßigen Sitzungen laufend die nachfolgend beschriebenen Chancen und Risiken und bewertet die Auswirkung von abzusehenden oder eingetretenen Änderungen. Dabei stützt sich die Geschäftsführung auf die eingerichteten internen Kontrollsysteme für diverse Geschäftsprozesse. Die Reihenfolge der Risiken stellt die Einschätzung des Risikomaßes durch die Geschäftsführung in absteigender Reihenfolge dar.

Finanzierungs-, Liquiditäts- und steuerliche Risiken

Liquiditätsrisiken ergeben sich, wenn Finanzmittel nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, um fällige Zahlungsverpflichtungen vollumfänglich und fristgerecht bedienen zu können oder ungeplante Ereignisse ungünstigere Finanzierungskonditionen bedingen. Um diesem Risiko zu begegnen, werden Instrumente wie Ergebnis und Cashflow-Prognosen erstellt, detaillierte Monatsanalysen vorgenommen und KPIs systematisch genutzt.

Mit Datum vom 13.10.2017 wurde zwischen der MVIA MidCo 1 GmbH und der MVIA MidCo 2 GmbH, jeweils als Garantiegeber, und der MVIA Verwaltungs GmbH (nunmehr Emvia Living GmbH), als Darlehensnehmerin, sowie der Bonnefont S.à.r.l., der NIBC Bank Deutschland AG und der Bank of Ireland plc als Darlehensgeber sowie der NIBC Bank N.V. als Agent ein revolvierender Kreditvertrag ("SFA") geschlossen. Aus diesem Darlehensvertrag wurden insgesamt Mittel in Höhe von € 135 Mio. abgerufen, die sich aus einer Facility in Höhe von € 105 Mio. mit einer Laufzeit von 7 Jahren und aus einer Facility in Höhe von € 30 Mio. mit einer Laufzeit von 6 Jahren und 9 Monaten zusammensetzen. Im SFA wurden Financial Covenants vereinbart, die u.a. in der Einhaltung einer vorgegebenen "Total Net Leverage" ("Kennzahl") bestehen. Diese ermittelt sich anhand des normalisierten EBITDA im Verhältnis zur Nettoverschuldung.

Am 23.04.2021 (closing date) kam es zum Abschluss der Kreditvertrags-Neuverhandlung (SFA-amendment). Das Kreditvertragsverhältnis besteht zwischen MVIA MidCo 1 GmbH und der MVIA MidCo 2 GmbH, jeweils als Garantiegeber, und der EMVIA Living GmbH als Darlehensnehmerin und auf Seite des Bankkonsortiums Bonnefont 2 S.à.r.l. (vormals Bonnefont S.à.r.l.), der Bank of Ireland plc (seit September 2020 auch alleiniger Agent) und der NIBC Bank N.V. (vormals NIBC Bank Deutschland AG) als Darlehensgeber. Der Kreditrahmen wurde auf € 140 Mio. erhöht und verwendet in drei Tranchen (Facility A entspricht € 15 Mio., Facility B1 entspricht € 105 Mio. und Facility B2 entspricht € 20 Mio.). Die Laufzeiten sind (jeweils beginnend am closing date): Facility A bei 6 Jahren und 9 Monaten und Facility B1/B2 bei 7 Jahren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, eine Acquisition Facility (€ 50 Mio. und Laufzeit von 7 Jahren) zu ziehen.

Auch im neuverhandelten Kreditvertrag (SFA-amendment) wird durch Financial Covenants die Finanzierungs- und Liquiditätslage der Gruppe geprüft. Wie im vorherigen Kreditvertrag (SFA) wird weiterhin die Einhaltung einer vorgegebenen "Total Net Leverage" ("Kennzahl"), ermittelt anhand des normalisierten EBITDA im Verhältnis zur Nettoverschuldung ́, geprüft. Zusätzlich wird im neuverhandelten Kreditvertrag (SFA-amendment) die Einhaltung von einer Sockel-Liquidität (Minimum Liquidity Covenant) von € 5 Mio. geprüft.

Zum Zeitpunkt der Unterschrift unter den Konzernabschluss sind die Financial Covenants bis auf die Vorhaltung einer Mindestliquidität bis zur Erreichung eines "Performance Trigger Events", jedoch mindestens bis zum 1. Juli 2025 nicht anwendbar.

Aufgrund der negativen Ertragslage im Geschäftsjahr und zur Sicherstellung der weiteren Finanzierung der Gruppe hat die Gruppe zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 eine weitere Kreditvereinbarung mit dem bestehenden Bankenkonsortium verhandelt ("Third Amendment"), die Ende November 2023 abgeschlossen werden konnte. Details dazu sind im Nachtragsbericht im Konzernanhang aufgeführt.

Die EMVIA-Gruppe weist bei Material- und Personalaufwendungen in Höhe von € 198 Mio. für das Geschäftsjahr 2022/2023 zum Bilanzstichtag einen Bestand an flüssigen Mitteln in Höhe von € 11,6 Mio. (Vorjahr: € 20,6 Mio.) sowie kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von € 23,9 Mio. (Vorjahr: € 21,8 Mio.) bei kurzfristigen Vermögensgegenständen und Forderungen in Höhe von € 28,0 Mio. (Vorjahr: € 23,3 Mio.) aus. Damit besteht das Risiko, dass der Konzern zukünftig möglicherweise nicht in der Lage sein wird, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten und laufenden Personal- und Materialaufwendungen mit dem zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen sonstigen Vermögensgegenständen und Forderungen zu begleichen. Daher sieht das "Third Amendment" zum SFA vom 30. November 2023 in Verbindung mit dem erstellten Sanierungsgutachten eine zusätzliche weitere Kreditlinie vor, die im Zusammenspiel mit den aufgeführten ergebnisverbessernden Maßnahmen, die Finanzierung der EMVIA-Gruppe absichert. Die Zahlungsfähigkeit und damit der weitere Fortbestand des Konzerns sind damit maßgeblich davon abhängig, dass die aktuelle Liquiditätssituation verbessert, die eingeleiteten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und die vereinbarten Covenants eingehalten werden. Die dargestellten Gegebenheiten zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Das Risiko wird im Hinblick auf die Auswirkung auf die VFE-Lage als bedeutend eingestuft.

Steuerliche Risiken können sich innerhalb des Konzerns aus der bestehenden ertragsteuerlichen Organschaft ergeben. Das daraus resultierende Risiko wird im Hinblick auf die Auswirkung auf die VFE-Lage jedoch als untergeordnet eingestuft.

Zum möglichen Einfluss einer behördlichen Auflage auf die Financial Covenants verweisen wir ergänzend auf den Abschnitt "Schließung des Pflegeheims in Kyritz".

Schließung des Pflegeheims in Kyritz

Zum 30. September 2022 wurde durch die zuständige Aufsichtsbehörde eine Schließungsverfügung gegen das von der EMVIA betriebene stationäre Pflegeheim in Kyritz erlassen. EMVIA geht gerichtlich gegen die Verfügung vor, konnte aber im einstweiligen Verfahren keinen aufschiebenden Beschluss gegen die Verfügung erreichen. Da eine Entscheidung im Hauptsacheverfahren vermutlich erst in Jahren zu erwarten ist, erlangt die Verfügung faktische Wirksamkeit. Mit der Betriebseinstellung zum 30. September 2022 wurde keine außerordentliche Kündigung des noch langjährig laufenden Mietvertrages mit dem Vermieter, ausgesprochen, da weiterhin eine Wiedereröffnung angestrebt wird. Bereits im Vorjahresabschluss wurde für entsprechende drohende Verluste eine Rückstellung gebildet und im Berichtsjahr im Hinblick auf ihre Höhe angepasst. Sollten die Beurteilungen, die zur Berechnung der Höhe der Rückstellung geführt haben, sich nicht einstellen bzw. sich zukünftig verändern, könnte eine Erhöhung der Rückstellung notwendig sein. Sollten erhebliche Beurteilungsänderungen notwendig werden, könnte dies zur Nichteinhaltung des "Net Leverage" Covenants des SFA und damit zum Bruch des Kreditvertrags führen. Die dargestellten Gegebenheiten zeigen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt. Das Risiko wird im Hinblick auf die Auswirkung auf die VFE-Lage als bedeutend eingestuft.

Marktumfeld

Bei solider Gesamtmarktentwicklung ist das Geschäft von Wettbewerb, durch Marktkonsolidierungen sowie durch starke regulatorische Effekte geprägt. Die EMVIA LIVING-Gruppe erscheint hierfür gerüstet - sie verfolgt sich bietende Chancen und managt die Risiken aktiv.

Die Grundlage für das organische Wachstum bildet eine konsequente Arbeit an den internen Prozessen und die Steigerung der Reputation und Attraktivität am Arbeitsmarkt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Um einen hohen Auslastungsgrad zu sichern und Belegungspotentiale auszuschöpfen, optimiert die EMVIA LIVING-Gruppe kontinuierlich alle betrieblichen Abläufe und Strukturen und unterstützt auch zentral, z.B. durch Qualitäts- und Marketingmaßnahmen und eine hohe Prozessorientierung, die einen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu kleineren Anbietern gewährleisten. Zusätzlich wird auf stringente Begleitung der Einrichtungen durch die Zentrale Wert gelegt, um identifizierte Potenziale frühzeitig gemeinsam erfolgreich zu heben, sowie die Einrichtungsleiter in allen Managementaspekten weiterzuentwickeln und zu unterstützen.

Der demografische Wandel führt zu einer stetig steigenden Anzahl pflegebedürftiger Personen. Der stetige medizinische Fortschritt und geburtenstarke Jahrgänge bis Mitte der 60-Jahre führen dazu, dass laut Angaben des Statistischen Bundesamts jede zweite Person in Deutschland älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre. Die höhere Lebenserwartung geht mit einer steigenden Pflegebedürftigkeit einher, so dass die Nachfrage nach pflegerischen Dienstleistungen in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Zudem prognostiziert die Branchenplattform Pflegemarkt, dass die Anzahl der pflegebedürftigen Personen im Jahr 2055 auf ungefähr 6,8 Mio. und bereits bis zum Jahr 2030 der Bedarf an vollstationäre Pflegeplätzen auf 100.000 ansteigen wird.

In einer Trendabfrage in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) zum Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation sowie der Umsetzung der neuen Qualitätsrichtlinien in der stationären Langzeitpflege bietet das Modell die Möglichkeit zur Kosteneinsparung aufgrund von der Optimierung der Pflegeprozesssteuerung.

Zudem wurden nach Angaben der Branchenplattform Pflegemarkt im ersten Quartal 2023 25 neue Pflegeheime eröffnet und 12 Pflegeheime geschlossen. Im ersten Quartal des Vorjahres wurden 23 Pflegeheime neu gegründet und 32 Pflegeheime geschlossen. Der Nettozuwachs des ersten Quartals 2023 zeigt, dass weiterhin Investitionschancen am Markt bestehen.

Risiken aus regulatorischen Änderungen

Ab dem 1. September 2022 werden nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen, - und können mit der Pflegeversicherung abrechnen - die ihre Pflege- und Betreuungskräfte mindestens in Tarifhöhe bezahlen. Dies wurde durch das am 20. Juli 2021 in Kraft getretene Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) verpflichtend eingeführt. Bisher sind die für die Umsetzung geplanten Veröffentlichungen und Richtlinien durchweg verspätet oder bisher gar nicht bekannt gemacht worden. Damit ergab sich für die Marktakteure ab dem 1. September 2022 eine wirtschaftliche Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Personalkosten, sowie damit einhergehend dem zukünftigen Vergütungsniveau der mit den Pflegekassen zu vereinbarenden Pflegesätze. So haben, trotz des zum Berichtszeitpunkts bereits überschrittenen Starttermins der Tarifpflicht, noch nicht alle Pflegeheime der EMVIA Gruppe neue Pflegesatzvereinbarungen mit den Pflegekassen abschließen können, die das damit einhergehende gestiegene Kostenniveau ausgleichen. Damit ist das Risiko der nicht vollständigen Refinanzierung der mit der Tarifpflicht einhergehenden Personalkostensteigerungen für das Pflegepersonal gegeben. Aus der mit der Tarifpflicht einhergehenden Steigerung des Gehaltsniveaus für Pflegekräfte im Markt, sowie der Erhöhung der gesetzlichen Mindestlöhne in mehreren Stufen erwartet auch die EMVIA Gruppe erhebliche Personalkostensteigerungen für die kommenden Geschäftsjahre. Ob diese durch entsprechende Erhöhungen der Vergütungsvereinbarungen mit den Pflegekassen, die letztlich auch zu erheblich gestiegenen finanziellen Belastungen für die Gäste der EMVIA Gruppe führen werden, refinanziert werden können, ist zum Berichtszeitpunkt noch nicht gesichert. Das Risiko wird im Hinblick auf die Auswirkung auf die VFE-Lage als moderat eingestuft.

Risiken Markt und Wettbewerb

Es besteht das Risiko, dass durch Aktivitäten der Bestandswettbewerber bzw. durch Markteintritte neuer Wettbewerber Marktanteile verloren gehen können. Auch eine unerwartete Marktentwicklung und/oder regulatorische Veränderungen können Umsatz wie auch Ergebnis beeinflussen.

Wir begegnen diesen Risiken mit Analysen der Wettbewerbssituation, der technologischen und regulatorischen Trends und des allgemeinen Marktumfelds. Die kontinuierliche Verbesserung unserer internen Prozesse ermöglicht EMVIA, die Qualität der Leistungserbringung dauerhaft auf hohem Niveau zu erbringen und damit die Wettbewerbssituation zu sichern und auszubauen. Das Risiko wird daher im Hinblick auf die VFE-Lage als moderat eingestuft.

Personal als Erfolgsfaktor

Basis des Erfolges der EMVIA Living Gruppe sind ihre Mitarbeiter. Der Fokus liegt unverändert auf der Mitarbeitergewinnung und -entwicklung. Durch einen nach wie vor engen Arbeitsmarkt besteht die Herausforderung, ausreichend Mitarbeiter mit entsprechender Qualifikation zu gewinnen und zu halten. Dies gilt sowohl für Ballungsräume als auch im ländlichen Umfeld. Die zu beobachtende Dynamik in den Ansprüchen der Arbeitnehmer kann zu einer Verschlechterung der Ertrags- und Finanzlage führen.

Durch das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) schuf der Gesetzgeber 2019 die Möglichkeit zusätzliche Stellen über einen Zuschlag zu finanzieren.

Zudem wurden mit Wirkung zum 01. Januar 2020 die Pflegeausbildungen im Gesetz zur Reform der Pflegeberufe zusammengeführt: In den ersten beiden Ausbildungsjahren erhalten alle Auszubildenden eine generalistisch ausgeprägte Ausbildung. Im praktischen Teil der Ausbildung wählen Sie eine Einrichtung um Ihre Kenntnisse dahingehend zu spezialisieren. Im 3. Ausbildungsjahr können die Auszubildenden die generalistische Ausbildung fortsetzen oder sich für eine Spezialisierung in der Pflege alter Menschen entscheiden. Durch die Option einer 3-Jährigen generalistisch geprägten Ausbildung besteht das Risiko, dass sich die Auszubildenden nicht für die Spezialisierung in der Altenpflege entscheiden.

EMVIA LIVING begegnet diesem Risiko durch einen weiter ausgebauten Fokus auf die Personalfindung und -entwicklung, unter anderem auch durch eine sehr aktive Nutzung von Social Media. Es werden unterschiedliche Kanäle des Personalmarketings genutzt und kontinuierlich neue Strategien zur qualifizierten Personalgewinnung weiterentwickelt. Eine weitere Säule bilden Ausbildungsoffensiven sowie Projekte zur Fachkraftgewinnung innerhalb und außerhalb der EU, die stabil weitergeführt wird.

Mit modernen Personalkonzepten sind wir bereit für die internen Herausforderungen, insbesondere der Bindung unserer Mitarbeiter sowie dem Aufbau und der Gestaltung einer starken Arbeitgebermarke. Das Personalentwicklungs-Management, Traineeprogramme, die aktive Förderung der Partizipation und Mitgestaltung der Arbeitsbedingungen bilden tragende Säulen. Ein entscheidender Faktor bleibt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Weitere Hebel sind die kontinuierliche Optimierung der Dienstplangestaltung in den Einrichtungen und eine Stabilisierung der Bestandsbelegschaft durch aktives Management mit den Mitarbeitern, Job Rotation und anderen Maßnahmen.

Erklärtes Ziel ist es, die Personalbasis weiter auszubauen und die für die Wachstumsstrategie notwendigen Ressourcen zu sichern. Die Verbindung von langjähriger Erfahrung und Innovationsbereitschaft junger Mitarbeiter bildet das Fundament für eine erfolgreiche Positionierung im Markt. Das Risiko wird aufgrund der beschriebenen Maßnahmen im Hinblick auf die VFE-Lage als moderat eingestuft.

Preisrisiken

Einen wesentlichen Teil ihrer Erträge erzielt EMVIA LIVING aus erbrachten Leistungen an Mitglieder der gesetzlichen Pflegeversicherungen. Die Preisbildung gestaltet sich nicht frei am Markt, sondern ist gesetzlich geregelt und hängt somit in hohem Maße von der Finanzlage der Kostenträger (Pflegekassen, Sozialhilfeträger) ab. Tendenziell sind eher niedrigere Preissteigerungen bei Pflegesatzverhandlungen durchsetzbar, der Kostendruck auf die Pflegeeinrichtungen hält daher unvermindert an. Im Umkehrschluss führt diese Form der "festgesetzten" Preisbildung dazu, dass weitergehende Preisrisiken als sehr gering eingeschätzt werden.

Die Folgewirkungen der Covid-19-Pandemie für das System der gesetzlichen Pflegeversicherung und deren Refinanzierung sind derzeit nur bedingt einschätzbar. Mit der Kostenerstattung für ambulante, teil- und vollstationäre Pflegeeinrichtungen bei COVID-19-bedingten Mehraufwendungen und Mindereinnahmen hatte der Gesetzgeber auf die finanzielle Mehrbelastung der Pflegeeinrichtungen reagiert. Diese Regelungen sind zum 30. Juni 2022 ausgelaufen. Damit entfällt auch für die EMVIA Gruppe eine wesentliche finanzielle Entlastung.

Risiken im Einkauf und der Beschaffung werden durch einen zentralen Einkauf Rechnung getragen. Einheitliche Preis- und Lieferbedingungen erschließen weitere Potenziale auf der Einkaufsseite; zugleich wird die standardisierte Qualität von Produkten und Prozessen sichergestellt. Das Risiko wird daher in Bezug auf die VFE-Lage als moderat eingestuft.

Hoher Qualitätsstandard sichert Wettbewerbsposition

Die COVID-19-Pandemie stellt die Pflege weiterhin vor Herausforderungen. Gezielte Informationsarbeit, der Ausbau einer bedarfsorientierten internen Schutzmittellogistik, die enge Vernetzung von Qualitätsmanagement und Einrichtungen als auch die abteilungsübergreifende Koordination waren ausschlaggebend, um die Stabilität abzusichern.

Lösungen für die wechselnden Herausforderungen zu finden, sowie die Einhaltung neuer gesetzlicher und behördlicher Regelungen zu gewährleisten, bilden den Rahmen des langfristig angelegten Qualitätsmanagementansatzes von EMVIA Living.

Die Sicherung und der Ausbau der Wettbewerbsposition am Pflegemarkt setzt unverändert einen einheitlich hohen Qualitätsstandard voraus. Risiken im Rahmen der Pflege-, Behandlungs- und Betreuungsqualität wird durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Schulung der Mitarbeiter auf der Grundlage neuster wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden begegnet.

EMVIA LIVING misst dem Qualitätsmanagement hohe Priorität bei. Der Ausbau des Qualitätsmanagements wurde im Geschäftsjahr 2022/23 fortgesetzt. Die Betreuung auf Regions- und Einrichtungsebene durch regionale Qualitätsmanager/regionale Qualitätsleiter wurde weiter intensiviert. Die Qualitätsorganisation wieder stärker in die operative Linie (Regionen und Einrichtungen) zu integrieren, bleibt erklärte Zielsetzung. Durch eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen können wir für die Bewohner ein zukunftsfähiges Leistungsangebot, Zuverlässigkeit in Qualität und Hygiene und nicht zuletzt Vorsprung durch Qualität gewährleisten. Das Risiko wird daher in Bezug auf die VFE-Lage als untergeordnet eingestuft.

Landesheimrechtliche Vorgaben

Im Zuge der Föderalismusreform 2007 ist der ordnungsrechtliche Teil der Heimgesetzgebung in die Zuständigkeit der Bundesländer übergegangen. Auf Länderebene wurden in den Folgejahren zahlreiche Gesetze und Verordnungen erlassen, die über die bisherigen Regelungen des Bundesheimgesetzes (HeimG) bzw. die Heimmindestbauverordnung (HeimMindBauV) hinausgehen, jedoch in der Förderung und Refinanzierung der Investitionskosten auch eigene Maßstäbe und Höchstgrenzen festgelegt haben. Dabei geht es z.B. um die bauliche Gestaltung (Einzelzimmerquote, Raumgrößen, etc.), aber auch um personelle Mindeststandards und Mitwirkungsmöglichkeiten (Heimbeiräte, etc.). Im Geschäftsjahr 2022/2023 ergab sich kein Anpassungsbedarf. In der Mehrzahl der Bundesländer haben die rechtlichen Grundlagen hinsichtlich einer Planungssicherheit oder Verbindlichkeit für Einrichtungsträger weiterhin Bestand. Durch den Ablauf von Bestandsschutzfristen werden zukünftig Rahmenbedingungen vorgegeben, die sich an den gesetzlich festgelegten wirtschaftlichen Größen orientieren.

M&A-Strategie

EMVIA Living fokussierte sich im Wirtschaftsjahr 2022/23 konsequent auf das bestehende Portfolio, um die Profitabilität der bestehenden Einrichtungen zu steigern und die sogenannten Ramp-Up Häuser erfolgreich bei der kontinuierlichen Belegungssteigerung zu begleiten.

Laufend wird der Markt weiter nach möglichen Transaktionen gescreent. Gerade im Kontext der Konsolidierung und Konzentration im Markumfeld sehen wir viel Aktivität.

Ukraine Krieg

Der Krieg in der Ukraine hat einen wesentlichen Einfluss auch auf die gesamtwirtschaftlichen Verhältnisse und Prognosen in Deutschland. Insbesondere die bereits erfolgten Steigerungen der Rohstoffpreise hatten bereits Auswirkungen auf die Kosten- und Ertragssituation der Pflegeheime der EMVIA-Gruppe. Während für Strom- und Gaslieferungen durch langfristige Preisvereinbarungen keine Preissteigerungen im Geschäftsjahr zu verzeichnen waren, haben die gestiegenen Kosten für Heizöl bereits zu höheren Kosten beim Betrieb der Pflegeheime geführt.

Nach Angaben des Jahresberichts 2023 des Bundesministeriums für Wirtschaft ist für das 2. Halbjahr des Geschäftsjahrs 2023/24 mit einem drastischen Anstieg der Energie- und Nahrungsmittelpreise zu rechnen. Trotz der staatlich beschlossenen Stützungsmaßnahmen, wie bspw. die Dezemberhilfe, kommt es zu realen Einkommens- und Kaufkraftverlusten.

Eine volle Refinanzierung der dann erhöhten Energiekosten der EMVIA-Pflegeheime durch erhöhte Vergütungsvereinbarungen mit den Pflegekassen ist derzeit nicht gesichert. Der Branchenverband Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., der auch die EMVIA Gruppe vertritt, hat hierzu eine politische Diskussion angestoßen, die inzwischen auch vom Bundesgesundheitsminister aufgenommen wurde. Ob hierzu für die Pflegeheimbetreiber entlastende Maßnahmen beschlossen werden, ist allerdings derzeit nicht klar. Das Risiko wird im Hinblick auf die Auswirkung auf die VFE-Lage derzeit als untergeordnet eingestuft.

2. Gesamtbild der Chancen- und Risikolage

Die Gesamtsituation bezogen auf Chancen und Risiken des Konzerns ergibt sich aus den dargestellten Einzelrisiken und -chancen. Risiken, die allein oder in Kombination mit anderen Risiken den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten, sind mit Ausnahme der im Abschnitt "Finanzierungs-, Liquiditäts- und steuerliche Risiken" und "Schließung des Pflegeheims in Kyritz" aktuell nicht erkennbar.

Maßgebliche Risiken liegen wie ausgeführt auf der regulatorischen, der Vertriebsseite und im Fachkräftemangel. Weitere markttechnische Risiken, welche die Entwicklung der Gruppe beeinflussen können, sind uns nicht bekannt.

Insgesamt überwiegen aus Sicht von EMVIA LIVING die Chancen, die das nachhaltige und stabile Geschäftsmodell bietet, die beschriebenen Risiken. Gerade auch die derzeitigen Diskussionen in Presse und Politik zur Bedeutung der Pflegeeinrichtungen, gepaart mit den bis zum 30. Juni 2022 ausgelaufenen monetären Hilfen zur Dämpfung der finanziellen Auswirkungen der Covid Situation unterstreichen auch noch einmal, dass Politik und Gesellschaft die Alteneinrichtungen und deren Anbieter als eine der Säulen für die stabile gesundheitliche Versorgung der Gesellschaft sieht und unterstützen möchte. EMVIA LIVING ist zuversichtlich, dass im Unternehmen auch zukünftig die sich ergebenden Chancen erkannt und genutzt werden und damit den bestehenden und zukünftigen Risiken erfolgreich begegnet werden kann. Einschränkend wird auf die Ausführungen im Abschnitt Finanzierungs-, Liquiditäts- und steuerliche Risiken verweisen.

3. Prognosebericht

Der Pflegemarkt in Deutschland ist durch die weitgehende Finanzierung durch Sozialkassen weitestgehend unabhängig von der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung. Die alternde Gesellschaft in Deutschland, die medizinisch immer umfassender versorgt werden muss, wird auch in Zukunft in den stationären und ambulanten Versorgungsbereichen für eine langfristig steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen sorgen, auch wenn die COVID-19-Pandemie für eine zwischenzeitlich zurückhaltende Nachfrage im Bereich der stationären Pflege geführt hat. Die EMVIA LIVING Gruppe sieht langfristig sehr gute Chancen, vom steigenden Bedarf an Pflegeleistungen in den stationären und ambulanten Versorgungsbereichen zu profitieren.

Vor diesem Hintergrund erwartet das Management für das Wirtschaftsjahr 2023/24 eine kontinuierlich steigende Auslastungsquote auf über 80 -85%. Die Aufwandsseite wird hauptsächlich durch den Personalaufwand bestimmt, wobei dieser durch die Erhöhung des Mindestlohns (Pflegemindestlohn 4. PflegeArbbV, gesetzlicher Mindestlohn MiLoG) und viel stärker durch die mit der ab 1. September 2022 eingeführten Tariftreuepflicht einhergehenden Neubewertungen der Gehälter in der Pflege belastet wird. Zusätzlich wird über die Anlehnung an den Diakonie Tarif ein weiterer Baustein für die Attraktivität von EMVIA LIVING am Arbeitsmarkt gelegt. Entsprechend wird der Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz stärker ansteigen, auch wenn wir hier eng am optimalen Personalmanagement arbeiten. Die Materialkosten werden wesentlich durch die Energiekosten der Immobilien der Pflegeeinrichtungen beeinflusst. Hier ist damit zu rechnen, dass die auslaufenden staatlichen Förderungen, bspw. der Strompreisbremse, zu erhöhten Aufwendungen im Wirtschaftsjahr 2023/24 führen werden. Zusätzlich gehen wir davon aus, dass sich Zweitrundeneffekte der Lohnsteigerungen in erneuten Preissteigerungen bei Lebensmitteln durchschlagen werden. Dem steht die Erwartung sinkender Kosten für Zeitarbeitspersonal gegenüber, die im Geschäftsjahr 2023/24 aufgrund der verstärkten Anstrengungen bei der Rekrutierung eigenen Personals, sowie des sich durch die Tarifpflicht nivellierenden Gehaltsniveaus im Bereich der stationären Pflege sinken sollten. Die eigene Personalbasis, als wesentlicher Erfolgsfaktor von EMVIA, soll weiter deutlich ausgebaut werden, so dass der Anteil von Zeitarbeitskräften signifikant sinkt. Im Bereich der sonstigen betrieblichen Aufwendungen geht das Management von leicht erhöhten Aufwendungen für werterhaltende Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen der Immobilien aus, was einen Wertbeitrag zur Leistungserbringung durch eine bessere Infrastruktur und damit attraktiveren Immobilien leisten wird. Die sonstigen Personalkosten werden durch höhere Aufwendungen für die generalistische Ausbildung steigen, allerdings werden hiervon gewisse Teile refinanziert, was sich zeitlich verzögert und sich erst im darauffolgenden Geschäftsjahr in entsprechenden Erträgen niederschlägt. Insgesamt betreibt das Management ein striktes Kostenmanagement durch alle Kostenpositionen, um die Gruppe in ihrer weiteren Ergebnisentwicklung abzusichern.

Insgesamt geht das Management davon aus, dass der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/2024 aufgrund einer wieder höheren Belegung sowie durch erwartete Steigerungen der Pflegesatzvereinbarungen zur Refinanzierung der erwarteten Personalkostensteigerungen durch Einführung der Tarifpflicht und der Steigerungen der Mindestlöhne deutlich steigt. Durch ein konsequentes Erlös- und Kostenmanagement geht das Management auch davon aus, dass sich das Ergebnis der Gruppe, gemessen am EBITDA, stabilisieren wird.

IV. Risikoberichterstattung in Bezug auf die Verwendung von Finanzinstrumenten

Das Monitoring der Liquidität als fester Bestandteil der Ablauforganisation wurde im Laufe des zweiten Halbjahres des Wirtschaftsjahres implementiert und etabliert. Dies ermöglicht eine rollierende 52-Wochen Vorschau auf die Liquidität. Die Basis dafür bildet die Einführung eines Forecast-Prozesses, der eine aktuelle Sicht auf die GuV-Entwicklung der Zukunft ermöglicht.

Konzernbilanz zum 30.06.2023

AKTIVA

	30.06.2023 EUR	30.06.2022 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	841.961,76	1.111.523,03
2. Geschäfts- und Firmenwert	0,00	116.177.248,44
	841.961,76	117.288.771,47
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	138.234,97	131.625,26
2. technische Anlagen und Maschinen	32.875,19	38.878,09
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen	11.804.606,71	10.596.456,64
4. geleistete Anzahlunen und Anlagen im Bau	3.749.347,37	1.762.210,23
	15.725.064,24	12.529.170,22
	16.567.026,00	129.817.941,69
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	723.042,05	2.148.405,41
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	22.665.306,74	21.464.856,43
2. Forderungen gegen Gesellschafter	794.818,83	758.818,90
3. sonstige Vermögensgegenstände	22.083.959,22	23.817.883,31
	45.544.084,79	46.041.558,64
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	11.609.128,33	20.596.062,77
	57.876.255,17	68.786.026,82
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	2.323.872,05	1.805.202,82
D. NICHT DURCH KONZERNEIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG	214.382.760,32	74.087.598,45
	291.149.913,54	274.496.769,78
PASSIVA
	30.06.2023 EUR	30.06.2022 EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	111.238.247,00	111.238.247,00
III. Konzernverlustvortrag	-185.350.845,45	-139.718.622,79
IV. Jahresfehlbetrag	-140.295.161,87	-45.632.222,66
V. Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag	214.382.760,32	74.087.598,45
	0,00	0,00
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE	0,00	5.443,08
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	3.515.315,15	5.278.821,41
2. sonstige Rückstellungen	22.538.202,25	34.792.609,65
	26.053.517,40	40.071.431,06
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	183.281.766,21	158.408.942,66
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.781.846,77	8.876.997,03
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: 8.781.847 EUR (Vorjahr: 8.876.997 EUR)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter	54.817.645,03	52.217.645,02
4. sonstige Verbindlichkeiten	15.110.800,59	12.920.731,70
- davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr: 15.110.801 EUR (Vorjahr: 12.920.732 EUR)
- davon im Rahmen sozialer Sicherheit: 413.997 EUR (Vorjahr: 170.724 EUR)
- davon aus Steuern: 1.073.426 EUR (Vorjahr: 935.440 EUR)
	261.992.058,60	232.424.316,41
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	3.104.337,54	1.995.579,23
	291.149.913,54	274.496.769,78

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023

	2022/2023 EUR	2021/2022 EUR
1. Umsatzerlöse	244.697.694,36	232.973.171,19
2. sonstige betriebliche Erträge	50.899.438,30	12.749.340,11
	295.597.132,66	245.722.511,30
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	26.434.264,39	24.210.114,40
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	21.559.356,90	13.538.749,02
	47.993.621,29	37.748.863,42
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	124.941.154,13	101.956.270,05
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	25.084.828,28	22.453.380,60
(davon für Altersversorgung 267 TEUR; Vorjahr 335 TEUR)
	150.025.982,41	124.409.650,65
Zwischenergebnis	97.577.528,96	83.563.997,23
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	119.654.443,06	37.682.474,96
6. sonstige betriebliche Aufwendungen	102.566.360,10	77.296.112,12
Zwischenergebnis	-124.643.274,20	-31.414.589,85
7. Erträge aus Beteiligungen	0,00	8.917,58
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	46.848,22	77.865,69
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	14.846.819,17	12.604.789,56
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	320.793,51	1.366.236,60
11. Ergebnis nach Steuern vom Einkommen und Ertrag	-139.764.038,66	-45.298.832,74
12. sonstige Steuern	531.123,21	333.389,92
13. Konzernjahresfehlbetrag	-140.295.161,87	-45.632.222,66

Konzernanhang für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2023

A. Vorbemerkungen

I. Grundlagen der Berichterstattung

1. Allgemeine Angaben zum Konzernanhang

Die MVIA MidCo 1 ist eine in Hamburg ansässige Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Sitz der Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr von Berlin nach Hamburg verlegt. Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg unter der Nummer HRB 178259 (Vorjahr: Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter der Nummer HRB 193365 B) eingetragen. Die Gesellschaft wurde zum 20. Juli 2017 gegründet.

2. Unternehmensgegenstand der Gesellschaft

Unternehmensgegenstand der MVIA MidCo 1 GmbH als oberstes Mutterunternehmen des Konzerns ist der Erwerb und das Halten von Beteiligungen an Unternehmen in der Bundesrepublik Deutschland und im Ausland, einschließlich der Beteiligungen an Grundbesitzgesellschaften und insbesondere an Unternehmen im Bereich der Errichtung, Übernahme und des Betriebs von Krankenhäusern, Kur-, Diagnostik- und Therapie- und Pflegeeinrichtungen jeder Art. Die MVIA MidCo 1 GmbH und ihre Tochterunternehmen stellen sich am Markt als Betreiber von Pflegeeinrichtungen dar. Der Konzern tritt über seine Tochtergesellschaften unter der Marke EMVIA Living auf.

3. Grundlagen der Darstellung

Der Konzernabschluss der MVIA MidCo 1 GmbH wird nach den Rechnungslegungsvorschriften für Kapitalgesellschaften des Handelsgesetzbuches (HGB) unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Bei der MVIA MidCo 1 GmbH handelt es sich um eine kleine Kapitalgesellschaft im Sinne der handelsrechtlichen Vorschriften. Mit Erwerb der EMVIA Living GmbH von den MK Kliniken AG zum 1. Oktober 2017 ist die MVIA MidCo 1 GmbH zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtet. Die Aufstellung des Konzernabschlusses als auch des Konzernlageberichts ergibt sich aus § 290 Abs. 1 HGB.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni. Der Konzernabschluss basiert auf dem Grundsatz historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme der Positionen, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert ausgewiesen werden. Die Vermögenswerte und Schulden der erworbenen Unternehmen wurden neubewertet und die aus der Erstkonsolidierung entstehenden Unterschiedsbeträge entweder als Geschäfts- oder Firmenwert oder passiver Unterschiedsbetrag ausgewiesen.

Die Bilanzierung und Bewertung erfolgt unter dem Grundsatz der Unternehmensfortführung. Aufgrund der Ende September 2022 erfolgten Schließung einer Einrichtung ist für diese Gesellschaft die Bilanzierung zu Liquidationswerten durchgeführt worden. Dies hatte keinen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Im Interesse einer besseren Klarheit und Übersichtlichkeit werden die nach den gesetzlichen Vorschriften bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung anzubringenden Vermerke ebenso wie die Vermerke, die wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang anzubringen sind, weitestgehend im Anhang aufgeführt.

II. Konsolidierungsgrundsätze

1. Konsolidierungsstichtag

Der Konzernabschluss ist auf den Bilanzstichtag der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, aufgestellt worden.

2. Konsolidierungskreis

Der Konzernabschluss beinhaltet die Geschäfte derjenigen Gesellschaften, die die MVIA MidCo 1 GmbH unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung besteht. Sie endet, wenn die Möglichkeit der Beherrschung nicht mehr besteht.

Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Entkonsolidierung der Senioren-Quartier Bremen Residenz Kaemena Hof GmbH (vormals: SCUR-Alpha 202 GmbH), Hamburg, hat keinen wesentlichen Einfluss auf die Vergleichbarkeit des diesjährigen und letztjährigen Konzernabschlusses.

Der Konsolidierungskreis umfasst einschließlich der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, 74 vollkonsolidierte Gesellschaften mit Sitz in Deutschland. Diese sind neben der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, die in der Anteilsbesitzliste ausgewiesenen Gesellschaften.

3. Konsolidierungsmethoden

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Beteiligungsbuchwerte mit dem anteiligen neu bewerteten Eigenkapital der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Dabei werden Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihren Zeitwerten angesetzt. Die bei der Erstkonsolidierung aufgedeckten positiven Unterschiedsbeträge werden als Geschäfts- oder Firmenwerte bilanziert, die über eine geschätzte Nutzungsdauer von 8 Jahren abgeschrieben werden.

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen vollkonsolidierten Gesellschaften wurden eliminiert. Zwischenergebnisse waren im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht zu eliminieren. Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern angesetzt.

Soweit Forderungen gegen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen nicht gleichlautend in den Einzelabschlüssen ausgewiesen wurden, wurden diese Differenzen ergebniswirksam konsolidiert.

B. Konzernabschluss

In den Konzernabschluss wurden die Einzelabschlüsse der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, sowie aller unmittelbar oder mittelbar beherrschten Tochterunternehmen einbezogen.

I. Veränderungen des Konsolidierungskreises

Im Geschäftsjahr 2022/2023 wurde im Zuge der Veräußerung der Senioren-Quartier Bremen Residenz Kaemena Hof GmbH (vormals: SCUR-Alpha 202 GmbH), Hamburg, eine Gesellschaft im Konzernabschluss der MVIA MidCo 1 GmbH entkonsolidiert. Dabei entstand ein Verlust aus dem Beteiligungsverkauf in Höhe von 57 TEUR.

II. Angaben zu den Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden

1. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, wurde erstmals für das Rumpfgeschäftsjahr vom 20. Juli 2017 bis 30. Juni 2018 aufgestellt, wobei die Erstkonsolidierung auf den Erwerbszeitpunkt am 1. Oktober 2017 erfolgte. Die (Zwischen-) Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt.

2. Bilanzierung und Bewertung der Aktivposten

Entgeltlich von Dritten erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden zu Anschaffungskosten aktiviert und ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear, im Zugangsjahr zeitanteilig, abgeschrieben. Dabei werden entgeltlich erworbene IT-Programme über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von drei Jahren abgeschrieben. Soweit die beizulegenden Werte einzelner immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig linear über eine geschätzte Nutzungsdauer von acht Jahren abgeschrieben, da in diesem Zeitraum die aus dem Erwerb resultierenden Synergien voraussichtlich realisiert werden. Die gewählte Abschreibungsdauer wurde nach Überlegungen zur Tragfähigkeit des gekauften Geschäftes, zu Investitionsbedarfen sowie zu Gesamtinvestitionszeiten unter Anwendung des Vorsichtsprinzips auf acht Jahre festgelegt. Die betriebliche Nutzungsdauer basiert auf einer Einschätzung der zeitlichen Ertragsrückflüsse auf Basis der identifizierten Komponenten der Geschäfts- oder Firmenwerte. Diese repräsentieren insbesondere Kundenstämme sowie das 'Know-how' (Mitarbeiter, Prozesse), die im Rahmen des Erwerbs der Geschäftsbetriebe übernommenen wurden. Die Ertragspotentiale dieser Komponenten werden voraussichtlich über einen Zeitraum von 8 Jahren ausgeschöpft.

Im Zuge des nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2023 erfolgten Gesellschafterwechsels bei der MVIA MidCo 1 GmbH und durch die Ausübung der gewährten Call Option zu einem Kaufpreis von 1 EUR, wird von einer dauerhaften Wertminderung der verbliebenen Geschäfts- oder Firmenwerte ausgegangen, wodurch der verbliebene aktive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung in Höhe von € 81,0 Mio. außerplanmäßig abgeschrieben wurde, sodass dieser zum Bilanzstichtag 0 EUR beträgt (Vorjahr: € 116,1 Mio.).

Sachanlagen sind mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen auf Zugänge des Sachanlagevermögens erfolgen grundsätzlich zeitanteilig. Soweit die beizulegenden Werte einzelner Vermögensgegenstände ihren Buchwert unterschreiten, werden zusätzlich außerplanmäßige Abschreibungen bei voraussichtlich dauernder Wertminderung vorgenommen.

In Bezug auf die Bilanzierung geringwertiger Wirtschaftsgüter wird handelsrechtlich die steuerrechtliche Regelung des § 6 Abs. 2a EStG angewendet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Wirtschaftsjahr der Anschaffung, Herstellung oder Einlage, deren Anschaffungskosten mehr als 250 EUR aber nicht mehr als 1.000 EUR in einen Sammelposten eingestellt und über die Laufzeit von 5 Jahren abgeschrieben.

Die Nutzungsdauer der einzelnen Gruppen von Sachanlagevermögen betragen:

Gruppe von Sachanlagevermögen	Nutzungsdauer
Gebäude und Außenanlagen	19 bis 33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	3 bis 15 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung(ohne geringwertige Anlagegüter)	3 bis 10 Jahre
Einbauten in fremde Grundstücke	10 bis 20 Jahre

Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten erfasst und unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips bewertet.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bzw. mit dem am Bilanzstichtag beizulegenden niedrigeren Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen werden abgeschrieben. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos wird eine Pauschalwertberichtigung wie folgt gebildet

0-180
Tage	0 %	181-360
Tage	60 % (nur Selbstzahler)	361-720/>720
Tage	100 % (nur Selbstzahler)	361-720
Tage	10 % (Pflegekassen, Sonstige)
>720
Tage	15 % (Pflegekassen, Sonstige)

Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert am Bilanzstichtag angesetzt.

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten sind Auszahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

3. Bilanzierung und Bewertung der Passivposten

Das gezeichnete Kapital wird zum Nennbetrag bilanziert.

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wird entsprechend den Abschreibungen der dazugehörigen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aufgelöst.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen sind so bemessen, dass die erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen berücksichtigt sind. Die Bewertung erfolgt jeweils in Höhe des Erfüllungsbetrags nach der vernünftigen kaufmännischen Beurteilung. Zukünftige Preis- und Kostensteigerungen werden berücksichtigt, sofern ausreichende objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 HGB abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten sind Einzahlungen vor dem Abschlussstichtag angesetzt, soweit sie Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach diesem Zeitpunkt darstellen.

Die Überhänge der aktiven latenten Steuern aus den Einzelgesellschaften werden in Ausübung des Wahlrechtes des § 274 in Verbindung mit § 298 HGB nicht angesetzt.

III. Erläuterungen zu Bilanzposten

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel dargestellt.

Der Konsolidierungskreis setzt sich aus den folgenden verbundenen Unternehmen zusammen:

Name	Sitz	Anteilsbesitz in %
		30.06.2023	30.06.2022
1. Senioren-Wohnpark Langen GmbH	Langen	100	100
2. Astor Park Wohnanlage Langen GmbH	Langen	100	100
3. Senioren-Wohnpark Hennigsdorf GmbH	Hennigsdorf	100	100
4. Senioren-Wohnpark Radensleben GmbH	Radensleben	100	100
5. Senioren-Wohnpark Neuruppin GmbH	Neuruppin	100	100
6. Senioren-Wohnpark Treuenbrietzen GmbH	Treuenbrietzen	100	100
7. Senioren-Wohnpark Erkner GmbH	Erkner	100	100
8. Senioren-Wohnpark Tangerhütte GmbH	Tangerhütte	100	100
9. Senioren-Wohnpark Kyritz GmbH	Kyritz	100	100
10. Senioren-Wohnpark Aschersleben GmbH	Aschersleben	100	100
11. Senioren-Wohnpark Coswig GmbH	Coswig	100	100
12. Senioren-Wohnpark Schollene GmbH	Schollene	100	100
13. Senioren-Wohnpark Klausa GmbH	Klausa	100	100
14. Senioren-Wohnpark Friedland GmbH	Friedland	100	100
15. SWP - Senioren-Wohnpark Klötze GmbH	Klötze	100	100
16. Senioren-Wohnpark Leipzig - Am Kirschberg GmbH	Leipzig	100	100
17. AMARITA Buxtehude GmbH	Buxtehude	100	100
18. Senioren-Wohnpark -SWP- Cottbus GmbH	Cottbus	100	100
19. SW Senioren-Wohnpark Soziale Altenbetreuung GmbH	Berlin	100	100
20. Medina GmbH	Geestland	100	100
21. "Villa Auenwald" Seniorenheim GmbH	Leipzig	100	100
22. Senioren-Wohnpark Hennigsdorf -SWP -GmbH	Hennigsdorf	100	100
23. Senioren-Wohnpark Leipzig "Stadtpalais" GmbH	Leipzig	100	100
24. Senioren-Wohnpark Leipzig "Eutritzscher Markt" GmbH	Leipzig	100	100
25. Senioren-Wohnpark Lichtenberg GmbH	Berlin	100	100
26. Senioren-Wohnpark Landshut GmbH	Landshut	100	100
27. AMARITA Datteln GmbH	Datteln	100	100
28. AMARITA Hohen Neuendorf GmbH	Hohen Neuendorf	100	100
29. AMARITA Bremerhaven GmbH	Bremerhaven	100	100
30. PROMENT Wäscherei GmbH	Bernau bei Berlin	100	100
31. Senioren-Wohnpark Flora Marzina GmbH	Geestland	100	100
32. Senioren-Wohnpark Koppenbergs Hof GmbH	Geestland	100	100
33. AMARITA Oldenburg GmbH	Oldenburg	100	100
34. Spezial-Pflegeheim Hennigsdorf GmbH	Hennigsdorf	100	100
35. Senioren-Wohnpark Lessingplatz GmbH	Düsseldorf	100	100
36. AMARITA Hamburg-Mitte PLUS GmbH	Hamburg	100	100
37. Senioren-Wohnpark Oberhausen GmbH	Pritzwalk	100	100
38. Senioren-Wohnpark Düsseldorf-Volksgarten GmbH	Düsseldorf	100	100
39. Senioren-Wohnpark Dresden "Am großen Garten" GmbH	Dresden	100	100
40. Senioren-Wohnpark Arnsberg GmbH	Arnsberg	100	100
41. Senioren-Wohnpark Büren GmbH	Büren	100	100
42. Senioren-Wohnpark Lutzerath GmbH	Lutzerath	100	100
43. Medina Belzig GmbH	Nuthetal	100	100
44. ASD - Ambulante Pflege GmbH	Geestland	100	100
45. Meridias Rheinstadtpflegehaus Meerbusch GmbH	Meerbusch	100	100
46. FunFood -FF- GmbH	Geestland	100	100
47. TopWork -TW- GmbH	Geestland	100	100
48. EMVIA Living GmbH	Hamburg	100	100
49. MVIA MidCo 2 GmbH	Hamburg	100	100
50. EMVIA Beteiligungs GmbH	Hamburg	100	100
51. Residenz Zehlendorf Kranken- und Pflegeheim GmbH	Berlin	100	100
52. EMVIA Greenfield Verwaltungs UG	Hamburg	100	100
53. EMVIA Greenfield Beteiligungs UG & Co. KG	Berlin	100	100
54. EMVIA Greenfield GmbH	Hamburg	100	100
55. QuartierRent GmbH	Hamburg	100	100
56. Seniorenquartier Kaltenkirchen GmbH	Kaltenkirchen	100	100
57. Seniorenquartier Lübbecke GmbH	Lübbecke	100	100
58. Seniorenquartier Schwerin GmbH	Schwerin	100	100
59. Seniorenquartier Wolfsburg GmbH	Wolfsburg	100	100
60. Seniorenquartier Beverstedt GmbH	Beverstedt	100	100
61. Seniorenquartier Espelkamp GmbH	Espelkamp	100	100
62. Seniorenquartier Heiligenhafen GmbH	Heiligenhafen	100	100
63. SenorRent GmbH	Hamburg	100	100
64. Lübbecke Betreutes Wohnen GmbH	Lübbecke	100	100
65. AVENTINUM Seniorenpflege GmbH	Rabenau	100	100
66. AVENTINUM Seniorenwohnpark Hartha GmbH	Tharandt	100	100
67. AVENTINUM Senioren-Wohnpark Hartha GbR	Tharandt	100	100
68. ProVia Service GmbH	Hamburg	100	100
69. EMVIA Greenfield Seniorenquartiere GmbH	Hamburg	100	100
70. Senioren-Quartier Wipperfürth GmbH	Wipperfürth	100	100
71. Senioren-Quartier Sehnde GmbH	Hamburg	100	100
72. Senioren-Quartier Twistringen GmbH	Hamburg	100	100
73. Lebens-Quartier Schwerin GmbH	Hamburg	100	100

Sämtliche Gesellschaften des Konsolidierungskreises haben durch die Einbeziehung in den Konzernabschluss die Bedingungen des § 264 Abs. 3 HGB erfüllt und nehmen die Befreiungsvorschrift so weit als möglich in Anspruch.

Von einer dauernden Wertminderung wird nicht ausgegangen, da der Zeitwert den Buchwert zum Bilanzstichtag nicht dauerhaft unterschritten hat.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände

Auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind, soweit wirtschaftlich und rechtlich erforderlich, Wertberichtigungen gebildet worden. Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bestehen im Rahmen der aus den Portfoliomietverträgen mit den jeweiligen Vermietern resultierenden Mietkautionen in Höhe von € 16,5 Mio, deren Ausweis unter den sonstigen Vermögensgegenständen erfolgt.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von € 2,3 Mio. (Vorjahr: € 1,8 Mio.) weist im Wesentlichen abgegrenzte Aufwendungen für Miete und Versicherungskosten aus.

Aktive latente Steuern

Von dem Ansatzwahlrecht für aktive Überhänge der latenten Steuern gem. § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurde kein Gebrauch gemacht. Sofern die aktiven latenten Steuern bilanziert worden wären, würden diese im Wesentlichen aus steuerlichen Verlustvorträgen bzw. Zinsvorträgen nach § 8a KStG auf Ebene der EMVIA Living GmbH sowie aus der Bilanzierung von Drohverlustrückstellungen in Höhe von € 2,2 Mio. (Vorjahr: € 3,7 Mio.) resultieren.

Eigenkapital

Das im Handelsregister eingetragene und voll eingezahlte gezeichnete Kapital beträgt 25.000,00 EUR.

Sonderposten für Investitionszuschüsse

Der Sonderposten für Investitionszuschüsse wird entsprechend den Abschreibungsdauern der dazugehörigen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens aufgelöst.

Rückstellungen

Die Rückstellungen enthalten:

	30.06.2023 TEUR	30.06.2022 TEUR
Steuerrückstellungen	3.515	5.279
Sonstige Rückstellungen	22.538	34.793
Rückstellungen	26.053	40.072

Die Steuerrückstellungen beinhalten mit € 3,1 Mio. (Vorjahr: € 4,9 Mio.) Körperschaft- und Gewerbesteuer sowie darüber hinaus Grundsteuer.

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Verpflichtungen für das Personal € 14,8 Mio. (Vorjahr: € 10,2 Mio.), für die Schließung einer Einrichtung € 2,2 Mio. (Vorjahr: € 4,0 Mio.) und im Zusammenhang mit Coronahilfen € 1,3 Mio. (Vorjahr: € 16,3 Mio.), sowie für ausstehende Rechnungen € 0,8 Mio. (Vorjahr: € 1,2 Mio.) enthalten.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

		Restlaufzeiten
(in Klammern Vorjahr)	Gesamt TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	über 1 Jahr TEUR	davon über 5 Jahre TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	183.282	0	183.282	183.282
	(158.409)	(0)	(158.409)	(158.409)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.782	8.782	0	0
	(8.877)	(8.877)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	54.818	0	54.818	54.818
	(52.218)	(0)	(52.218)	(52.218)
Sonstige Verbindlichkeiten	15.111	15.111	0	0
	(12.921)	(12.921)	(0)	(0)
Summe	261.993	23.893	238.100	238.100
	(232.425)	(21.798)	(210.627)	(210.627)

Die Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern beinhalten ausschließlich Darlehensverbindlichkeiten.

Im Zusammenhang mit der Refinanzierung der MVIA MidCo 1 wurden die Geschäftsanteile sowie Bankkonten von verschiedenen Tochtergesellschaften an die beteiligten Kreditinstitute verpfändet. Darüber hinaus bestehen keine durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesicherte Verbindlichkeiten.

Darüberhinaus sind gemäß des bestehenden Konsortialkreditvertrages bestimmte finanzielle Covenants (Net Leverage und Interest Cover) einzuhalten, die jedoch bis zum Erreichen eines sogenannten "Performance Triggering Events", frühestens ab dem 1. Juli 2025 anwendbar sind. Bis dahin muss die Gesellschaft die im SFA vereinbarte Mindestliquidität im zweiwöchentlichen Turnus vorweisen. Wir verweisen hierzu auf den Abschnitt "VI. Sonstige Angaben", Unterabschnitt "8. Nachtragsbericht".

Passiver Rechnungsabgrenzungsposten

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von € 3,1 Mio. (Vorjahr: 2,0 Mio.) enthält im Wesentlichen Abgrenzungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die erzielten Umsatzerlöse von € 244,7 Mio. (Vorjahr: € 233,0 Mio.) wurden im Geschäftsjahr 2022/2023 überwiegend in der stationären Pflege mit € 229,7 Mio. (Vorjahr: € 223,8 Mio.) erzielt. Die übrigen Erträge ergeben sich aus dem betreuten Wohnen und Zusatzleistungen für die Bewohner und Angehörige.

Die Umsatzerlöse wurden ausschließlich in Deutschland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen und Rückstellungen im Zusammenhang mit Coronahilfen (€ 31,1 Mio.), der Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen (€ 6,1 Mio.), Erträge aus Energieergänzungshilfen (€ 2,9 Mio.), Erstattungen aus der U1+U2 Umlage der Krankenkassen (€ 1,7 Mio.) und Mieterstattungen (€ 1,2 Mio.). Darüber hinaus sind weitere periodenfremde Erträge von insgesamt € 2,4 Mio. enthalten. Diese resultieren im Wesentlichen in Höhe von € 0,9 Mio. aus der Korrektur der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen der Vorjahre und mit € 0,6 Mio. die Ausbuchung von verjährten Forderungen.

Materialaufwand

Der Materialaufwand im Sinne des § 275 Abs. 2 Nr. 5 HGB (Gesamtkostenverfahren) setzt sich wie folgt zusammen:

	2022/2023 TEUR	2021/2022 TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	26.434	24.210
Aufwendungen für bezogene Leistungen	21.559	13.539
Materialaufwand	47.993	37.749

Personalaufwand

Der Personalaufwand im Sinne des § 275 Abs. 2 Nr. 6 HGB (Gesamtkostenverfahren) gliedert sich wie folgt:

	2022/2023 TEUR	2021/2022 TEUR
Löhne und Gehälter	124.941	101.956
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	25.084	22.453
(davon Altersversorgung 267 TEUR; Vorjahr 335 TEUR)
Personalaufwand	150.025	124.409

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

Die Abschreibungen enthalten planmäßige lineare Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen sowie auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von insgesamt € 3,8 Mio. (Vorjahr: € 3,0 Mio.). Darüber hinaus sind planmäßige Abschreibungen auf die Geschäfts- oder Firmenwerte in Höhe von € 34,8 Mio. (Vorjahr: € 34,8 Mio.) und außerplanmäßige Abschreibungen von € 81,0 Mio. (Vorjahr: € 0,0 Mio.) erfasst. Aufgrund des nach dem Bilanzstichtag 30. Juni 2023 erfolgten Gesellschafterwechsels bei der MVIA MidCo 1 GmbH mit Ausübung der gewährten Call Option zu einem Kaufpreis von 1 EUR, wird von einer dauerhaften Wertminderung der verbliebenen Geschäfts- oder Firmenwerte ausgegangen, da dem Mutterunternehmen des Konzerns die zukünftigen Zahlungsmittelüberschüsse nicht mehr zustehen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten im Wesentlichen Mietaufwendungen von € 52,1 Mio. (Vorjahr: € 53,1 Mio.), Aufwendungen aus der Ausbuchung und der Wertberichtigung auf Forderungen von € 21,1 Mio. (Vorjahr: € 1,6 Mio.) sowie Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten von € 6,8 Mio. (Vorjahr: € 4,7 Mio.). Darüber hinaus sonstige Personalkosten von € 3,1 Mio. (Vorjahr: € 2,3 Mio.), Reisekosten von € 2,9 Mio. (Vorjahr: € 2,0 Mio.) und IT-Kosten von € 2,5 Mio. (Vorjahr: € 2,6 Mio.). Periodenfremde Aufwendungen sind in Höhe von € 2,8 Mio. (Vorjahr: € 3,3 Mio.) entstanden. Diese bestehen im Wesentlichen in Höhe von € 1,6 Mio. aus Aufwendungen von Lieferungen und Leistungen der Vorjahre, von € 0,5 Mio. aus verjährten Forderungen an Mitarbeitern und in Höhe von € 0,3 Mio. aus Materialaufwand für Vorjahre.

Finanzergebnis

	2022/2023 TEUR	2021/2022 TEUR
Erträge aus Beteiligungen	0	9
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	47	78
(davon von verbundenen Unternehmen 42 TEUR; Vorjahr 41 TEUR)
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	14.847	12.605
(davon an verbundene Unternehmen 2.600 TEUR; Vorjahr 2.594 TEUR)
Finanzergebnis (netto)	-14.800	-12.518

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Im Geschäftsjahr 2022/23 weist der Konzern einen Steueraufwand von € 0,3 Mio. (Vorjahr: € 1,4 Mio.) aus.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen in Höhe von € 14,8 Mio. (Vorjahr: € 12,6 Mio.) enthalten im Wesentlichen Zinsaufwendungen für die Finanzierung von € 12,3 Mio. und Aufzinsung von Rückstellungen von 21 TEUR (Vorjahr: 24 TEUR).

V. Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung des MVIA MidCo 1 GmbH Konzerns wurde auf der Grundlage des DRS 21 erstellt. Die Zahlungsströme werden aufgeteilt in den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus Finanzierungstätigkeit.

Der Finanzmittelfonds beläuft sich auf € 11,6 Mio. und setzt sich ausschließlich aus frei verfügbaren Zahlungsmitteln zusammen. Siehe hierzu die Anlage zur Kapitalflussrechnung.

VI. Sonstige Angaben

1. Organe der MVIA MidCo 1 GmbH

Beirat

Mitglieder des Beirats

Dr. Jörg-Peter Heimel (Vorsitzender)

Dr. Karsten Hartmann

Im Zuge des Gesellschafterwechsels zum 13./14. Juli 2023 wurde der Beirat der Gesellschaft aufgelöst.

Geschäftsführung

Geschäftsführ war im Geschäftsjahr 2022/2023:

Volker Feldkamp, Aachen, Geschäftsführer (bis zum 14. Juli 2023)

Dr. Karsten Hartmann, Grünwald, Geschäftsführer (seit dem 14. Juli 2023)

Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird unter Inanspruchnahme der Schutzklausel gemäß § 314 Abs. 3 S. 2 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

2. Arbeitnehmer

Im Geschäftsjahr 2022/2023 waren durchschnittlich 4.237 (Vorjahr 4.166) Mitarbeiter sowie 263 Auszubildende beschäftigt:

Pflege	2.745
Service	963
Verwaltung	173
Betreuung und Leitung	252
Summe	4.237

3. Haftungsverhältnisse

Folgende Haftungsverhältnisse werden unter Angabe der gewährten Pfandrechte und sonstigen Sicherheiten gesondert angegeben:

Aus einem Kaufvertrag resultieren Verpflichtungen in Höhe von € 2,3 Mio. (Vorjahr € 2,5 Mio.) aus unbedingten und unbefristeten selbstschuldnerischen Bürgschaften. Aus einem Mietvertrag ergeben sich Bürgschaftsverpflichtungen in Höhe von unverändert 150 TEUR. Mit Inanspruchnahmen wird derzeit nicht gerechnet.

4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen und außerbilanzielle Geschäfte

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen in Höhe von insgesamt € 1,3 Mio. und setzen sich wie folgt zusammen:

Aus einem Kaufvertrag ergeben sich finanzielle Verpflichtungen in Höhe von € 0,7 Mio., die für Investitionen zu verwenden sind. Zusätzlich sind entstehende Renovierungskosten zu übernehmen.

Weitere finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen sowie sonstigen Verträgen mit folgenden Laufzeiten:

		Restlaufzeiten
	Gesamt TEUR	bis zu 1 Jahr TEUR	über 1 Jahr TEUR	davon über 5 Jahre TEUR
- aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen und sonstigen Verträgen	531.775	55.895	475.880	318.667
davon gegenüber verbundenen Unternehmen	0	0	0	0

Für die angeführten finanziellen Verpflichtungen wurden keine Rückstellungen gebildet, da die zugrundeliegenden Verbindlichkeiten voraussichtlich erfüllt werden können und daher mit einer Inanspruchnahme oder Belastung der Gesellschaft nicht zu rechnen ist.

Neben den dargelegten sonstigen finanziellen Verpflichtungen sowie Haftungsverhältnissen existieren keine außerbilanziellen Geschäfte, die für die Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung wären.

5. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält die Gesellschaft Geschäftsbeziehungen zu zahlreichen Unternehmen, darunter auch verbundene Unternehmen, die als nahestehende Unternehmen gelten.

Die Gesellschaft unterhält Beziehungen zu verbundenen Unternehmen in den Bereichen:

Bezug/Erbringung von Dienstleistungen

Abreden im Ein- oder Verkauf

Da alle Geschäfte mit und zwischen mittel- oder unmittelbar in hundertprozentigem Anteilsbesitz stehenden, in den Konzernabschluss der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, einbezogenen Unternehmen getätigt werden, entfällt gemäß § 314 Nr. 3 HGB eine weitere Angabe.

6. Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das berechnete Gesamthonorar des Abschlussprüfers für das abgeschlossene Geschäftsjahr teilt sich wie folgt auf:

Honorar für	TEUR	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen		562
davon für Vorjahre	390
Andere Bestätigungsleistungen		52
Steuerberatungsleistungen		704
Summe		1.318

7. Gesellschafter und Konzernverhältnisse

Der Konzernabschluss der Gesellschaft wird gemäß §§ 290 ff. HGB in den Konzernabschluss der Senior Living Holding S.à.r.l. mit Sitz in Luxemburg, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, einbezogen. Dieser wird im Registre de Commerce et des Sociétés in Luxemburg veröffentlicht.

8. Nachtragsbericht

Am 13./14. Juli 2023 hat die Bonnefont 2 S.à r.l. mit Sitz in Luxemburg die ihr von der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, gewährte Call Option zum Kauf sämtlicher Anteile an der MVIA MidCo 2 GmbH, Hamburg, zu einem Kaufpreis von € 1 ausgeübt. Im Zuge dessen hat Bonnefont 2 S.à r.l. auch das durch die Senior Living Holding S.à.r.l. mit Sitz in Luxemburg gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von € 40,0 Mio. übernommen. Gleichzeitig hat Bonnefont 2 S.à r.l für dieses Gesellschafterdarlehen einen qualifizierten Rangrücktritt abgegeben.

Mit Datum vom 30. November 2023 wurde eine Änderungsvereinbarung ("Third Amendment") zum bestehenden Konsortialkreditvertrag vom 13. Oktober 2017 inklusive der Anpassungsvereinbarungen vom 21. Juni 2023 geschlossen, um die Finanzierung der EMVIA Gruppe langfristig bis zum 28. Januar 2028 abzusichern. Der Vertrag sieht vor, dass eine Minimumliquidität, die alle zwei Wochen nachzuweisen ist, vorgehalten wird. Darüber hinaus sind bei Erreichen eines sogenannten "Performance Triggering Events", jedoch frühestens ab dem 1. Juli 2025, bestimmte finanzielle Covenants (Net Leverage und Interest Cover) einzuhalten.

Zum 30. September 2022 wurde durch die zuständige Aufsichtsbehörde eine Schließungsverfügung gegen das von der EMVIA betriebene stationäre Pflegeheim in Kyritz erlassen. EMVIA geht gerichtlich gegen die Verfügung vor, konnte aber im einstweiligen Verfahren keinen aufschiebenden Beschluss gegen die Verfügung erreichen. Da eine Entscheidung im Hauptsacheverfahren erst in Jahren zu erwarten ist, erlangt die Verfügung faktische Wirksamkeit. Mit der Betriebseinstellung zum 30. September 2022 wurde keine außerordentliche Kündigung des noch langjährig laufenden Mietvertrages mit dem Vermieter, ausgesprochen, da weiterhin eine Wiedereröffnung angestrebt wird. Bereits im Vorjahresabschluss wurde für entsprechende drohende Verluste eine Rückstellung gebildet und im Berichtsjahr im Hinblick auf ihre Höhe angepasst. Sollten die Beurteilungen, die zur Berechnung der Rückstellung geführt haben, sich nicht einstellen bzw. sich zukünftig verändern, könnte eine Erhöhung der Rückstellung notwendig sein. Sollten erhebliche Beurteilungsänderungen notwendig werden, könnte dies zur Nichteinhaltung des "Net Leverage" covenants des SFA und damit zum Bruch des Kreditvertrags führen.

Die EMVIA-Gruppe weist bei Material- und Personalaufwendungen in Höhe von € 198 Mio. für das Geschäftsjahr 2022/2023 zum Bilanzstichtag einen Bestand an flüssigen Mitteln in Höhe von € 11,6 Mio. (Vorjahr: € 20,6 Mio.) sowie kurzfristige Verbindlichkeiten in Höhe von € 23,9 Mio. (Vorjahr: € 21,8 Mio.) bei kurzfristigen Vermögensgegenständen und Forderungen in Höhe von € 28,0 Mio. (Vorjahr: € 23,3 Mio.) aus. Damit besteht die Gefahr, dass der Konzern zukünftig möglicherweise nicht in der Lage sein wird, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten und laufenden Personal- und Materialaufwendungen mit dem zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen sonstigen Vermögensgegenständen und Forderungen zu begleichen. Vor diesem Hintergrund sieht das "Third Amendment" zum SFA vom 30. November 2023 in Verbindung mit dem erstellten Sanierungsgutachten eine zusätzliche weitere Kreditlinie vor, die im Zusammenspiel mit den aufgeführten ergebnisverbessernden Maßnahmen, die Finanzierung der EMVIA-Gruppe absichern soll. Die Zahlungsfähigkeit und damit der weitere Fortbestand des Konzerns sind damit maßgeblich davon abhängig, dass die aktuelle Liquiditätssituation verbessert, die eingeleiteten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und die vereinbarten Covenants eingehalten werden. Die dargestellten Gegebenheiten zeigen, dass eine Unsicherheit besteht, die Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ergeben.

9. Gewinnverwendung des Mutterunternehmens

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag der MVIA MidCo 1 GmbH von 140.295.161,87 EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Hamburg, den 14. Juni 2024

MVIA MidCo 1 GmbH

Dr. Karsten Hartmann

Entwicklung des Anlagevermögens in der Zeit vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.07.2022 T€	Zugänge T€	Abgänge	Umbuchungen T€	30.06.2023 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werte	2.585	130	27	130	2.817
2. Geschäfts- und Firmenwert	280.863	0	0	0	280.863
	283.448	130	27	130	283.680
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücklsgleiche Rechte und Bauten eischließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	300	36	0	0	336
2. Technische Anlagen und Maschinen	134	0	0	0	134
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	19.219	3.504	0	618	23.341
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.762	3.274	540	-747	3.749
	21.416	6.814	540	130	27.560
	304.864	6.943	566	0	311.241

	Abschreibungen
	01.07.2022 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	30.06.2023 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werte	1.473	529	27	1.975
2. Geschäfts- und Firmenwert	164.686	116.177	0	280.863
	166.159	116.706	27	282.839
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücklsgleiche Rechte und Bauten eischließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	168	29	0	197
2. Technische Anlagen und Maschinen	96	6	0	102
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.623	2.913	0	11.536
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0	0
	8.887	2.948	0	11.835
	175.046	119.654	0	294.674

	Restbuchwerte 30.06.2023 T€	Restbuchwerte 30.06.2022 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werte	842	1.112
2. Geschäfts- und Firmenwert	0	116.177
	842	117.289
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücklsgleiche Rechte und Bauten eischließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	138	132
2. Technische Anlagen und Maschinen	33	39
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.805	10.596
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	3.749	1.762
	15.725	12.529

Konzern-Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023

	2022/2023 TEUR	2021/2022 TEUR
Jahresergebnis	-140.295	-45.632
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	119.654	37.682
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	-12.254	10.186
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	1.440	-8.581
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	3.198	3.225
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-58	-181
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-107	-22
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	14.800	12.527
+ Ertragsteueraufwand	321	1.366
- Ertragsteuerzahlungen	-2.084	-1.458
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-15.385	9.112
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-128	-1.059
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	178	41
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-6.345	-4.974
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	0	-1.962
+ Erhaltene Zinsen	10	0
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit	-6.285	-7.954
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von(Finanz-) Krediten	13.348	0
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-58	-1
- Gezahlte Zinsen	-664	-10.012
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit	12.626	-10.013
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	20.596	29.451
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-9.044	-8.855
Konsolidierungskreisbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	57	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	11.609	20.596
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten,	11.609	20.596
Kontokorrentverbindlichkeiten	0	0
Finanzmittelfonds zum 30. Juni 2023	11.609	20.596

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 30. Juni 2023

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage (§ 272 II Nr. 4 HGB) TEUR	Gewinn-/ Verlustvortrag TEUR	Konzernjahresfehlbetrag TEUR
Stand am 01.07.2021	25	111.238	-139.719
Konzernjahresfehlbetrag				-45.632
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag"
Stand zum 30.06.2022	25	111.238	-139.719	-45.632
Stand am 01.07.2022	25	111.238	-185.351
Konzernjahresfehlbetrag				-140.295
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag"
Stand zum 30.06.2023	25	111.238	-185.351	-140.295

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag TEUR	Konzerneigenkapital TEUR
Stand am 01.07.2021		-28.456
Konzernjahresfehlbetrag		-45.632
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag"	74.088	74.088
Stand zum 30.06.2022	74.088	0
Stand am 01.07.2022		-74.088
Konzernjahresfehlbetrag		-140.295
Umgliederung in den Aktivposten "Nicht durch Konzerneigenkapital gedeckter Fehlbetrag"	214.383	214.383
Stand zum 30.06.2023	214.383	0

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der MVIA MidCo 1 GmbH, Hamburg, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 30. Juni 2023, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der MVIA MidCo 1 GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. Juni 2023 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2022 bis zum 30. Juni 2023 und

• vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "8. Nachtragsbericht" im Konzernanhang sowie die Angaben in Abschnitt "III.1. Chancen- und Risikobericht", Unterabschnitte "Finanzierungs-, Liquiditäts- und steuerliche Risiken" und "Schließung des Pflegeheims in Kyritz" des Konzernlageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass der Konzern möglicherweise nicht in der Lage ist, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten und laufenden Personal- und Materialaufwendungen mit dem zum Bilanzstichtag ausgewiesenen Bestand an flüssigen Mitteln und kurzfristigen sonstigen Vermögensgegenständen und Forderungen zu begleichen und dass eine Änderung in der Höhe einer Rückstellung für drohende Verluste zu einem Bruch einer im Konsortialkreditvertrag vereinbarten Covenant führen kann. Die Zahlungsfähigkeit und damit der weitere Fortbestand des Konzerns sind maßgeblich davon abhängig, dass die aktuelle Liquiditätssituation verbessert wird und die in der Planung sowie in dem bereits erstellten Sanierungsgutachten aufgeführten Maßnahmen erfolgreich umgesetzt und die jeweiligen definierten Ziele erreicht werden sowie dass die vereinbarten Covenants eingehalten werden. Wie in Abschnitt "8. Nachtragsbericht" und Abschnitt "III.1. Chancen- und Risikobericht", Unterabschnitte "Finanzierungs-, Liquiditäts- und steuerliche Risiken" und "Schließung des Pflegeheims in Kyritz" dargelegt, zeigen diese Gegebenheiten, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlageberichtsind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

• holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.

• beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Frankfurt am Main, den 14. Juni 2024

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Lars Müller, Wirtschaftsprüfer

Dennis Kaufholz, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 30. Juni 2023 wurde am 18. Juli 2024 gebilligt.