Siegsdorfer Petrusquelle GmbH

Siegsdorf

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2006

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Siegsdorfer Petrusquelle GmbH, Siegsdorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der Geschäftsführung der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Siegsdorfer Petrusquelle GmbH. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

München, den 12. März 2007

Bayerische Treuhandgesellschaft
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Huber, Wirtschaftsprüfer

Mühlhuber, Wirtschaftsprüfer

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2006
Siegsdorfer Petrusquelle GmbH, Siegsdorf

Allgemeine wirtschaftliche Lage

Die deutsche Wirtschaft hat gegen Ende des Jahres 2006 ihre konjunkturelle Aufwärtsbewegung fortgesetzt und im längerfristigen Vergleich gesehen so erfolgreich abgeschnitten wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr. Diese starke konjunkturelle Grundtendenz findet nun auch auf dem Arbeitsmarkt ihren positiven Niederschlag. Bei den privaten Konsumausgaben ist hingegen noch kein klares Bild zu erkennen. Nach Beobachtungen der GfK-Haushaltsforschung legten aber die Gesamtausgaben privater Haushalte für schnelllebige Konsumgüter im Jahr 2006 erstmals seit Jahren wieder zu. Auch im Getränkesektor lagen die Ausgaben im Haushaltsbereich um rund 1 Mrd. EUR über dem Vorjahr; dies bedeutet einen Zuwachs von ca. 4 %.

Die 225 deutschen Brunnenbetriebe haben im Berichtsjahr 2006 ihren Absatz gegenüber dem Vorjahr gesteigert; insgesamt wurden gut drei Prozent mehr Mineral- und Heilwasser in den Handel gebracht. Mineralwasser blieb damit mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 127,6 Liter das beliebteste alkoholfreie Getränk.

Kohlensäurehaltiges Mineralwasser war im Berichtsjahr mit nur ca. 0,1 % rückläufig und bildete mit ca. 50,0 % Anteil unverändert das stärkste Segment; insgesamt werden hiervon ca. 4.650 Mio Liter getrunken. Die Mineralwässer mit wenig Kohlensäure blieben mit einem Zuwachs von ca. 0,4 % nahezu konstant. Ihr Marktanteil lag bei ca. 41,0 %. Mineralwässer ohne Kohlensäure werden immer beliebter und haben bei einem Zuwachs von gut 17 Prozent einen Anteil am Mineral- und Heilwassermarkt von ca. 6,1 % erreicht. Das klassische Heilwasser hingegen erlitt mit einem Minus von fast 9,5 % erhebliche Einbußen und beläuft sich nur noch auf eine Gesamtabsatzmenge von ca. 150 Mio Liter.

Wiederum einen erheblichen Anstieg verzeichneten im Berichtsjahr 2006 die Mineralwässer mit Aromen, deren Absatz um mehr als 50 % gewachsen ist. Der Marktanteil ist mit knapp 2 % am Mineralwassermarkt aber nach wie vor gering.

Den stärksten Anstieg in der Verbrauchergunst verzeichneten mit einem Plus von über 8 Prozent die Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke. Insgesamt 3.200 Mio Liter wurden hiervon abgesetzt; jede vierte von den deutschen Brunnen abgefüllte Flasche war damit ein Mineralwassermischgetränk wie z. B. Schorlengetränke, Mineralwasser plus Frucht und Mineralwasser mit Zusätzen ("Flavoured Water", "NearWater-Produkte"). Insbesondere die klassischen Schorlengetränke konnten um 26,2 % zulegen. Erhebliche Zuwächse - wenn auch noch auf geringer volumenmäßiger Basis - waren zusätzlich im Bereich "Flavoured Water" zu verzeichnen, die ihre Absatzmenge verdoppelten. Im Trend liegen auch Wässer mit Kräutern, Mineralien und Teezusätzen, die um ca. 80 % wachsen konnten.

Das steigende Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten hat sich insgesamt positiv auf die Entwicklung der alkoholfreien Getränke ausgewirkt.

Die Anteile der Verpackungsarten am Gesamtabsatz befinden sich nach wie vor in einer Umbruchphase - das Klassische Mehrweggebinde ist im Berichtsjahr von ca. 46 % auf ca. 39 % zurückgegangen. PET-Mehrweggebinde besitzen mittlerweile einen Verpackungsanteil von ca. 23 % und PET-Einweggebinde einen Anteil von 27 %.

Auch im Berichtsjahr setzte sich der Siegeszug der Discounter weiter fort. Nahezu 44 % der Mineralwässer und ca. 47 % der Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke wurden über diese Vertriebsschiene abgesetzt. Der damit einhergehende Preisdruck hat die gesamte Branche in Mitleidenschaft gezogen; die Umsatzveränderungen der Branche können mit den Absatzzuwächsen immer weniger mithalten.

Bei der Siegsdorfer Petrusquelle GmbH betrug der Anteil der PET-Füllungen ca. 36 % im Berichtsjahr, was in etwa wiederum dem Umsatzanteil entspricht.

Unser Unternehmen konzentriert sich weiterhin unverändert unter Beibehaltung einer klaren Preispolitik auf das hochpreisige Markengeschäft; eine Beteiligung am Preiskampf der deutschen Mineralbrunnen findet auch in Zukunft nicht statt.

Geschäftsverlauf der Siegsdorfer Petrusquelle GmbH

Die Gesellschaft betreibt in Siegsdorf die Abfüllung und den Vertrieb von Mineralwasser, die Herstellung und den Vertrieb von alkoholfreien Getränken (Limonaden) sowie in geringem Umfang den Handel mit Heilwässern.

Die Betriebsanlagen sind auf einem Erbbaurechts-Grundstück errichtet. Das abgefüllte Mineralwasser stammt aus langfristig angepachteten Quellengebieten.

Entwicklung der Siegsdorfer Petrusquelle GmbH in den letzten zwei Jahren

Eine unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten erstellte Ergebnisrechnung zeigt die folgende Übersicht:

	2006		2005		Ergebnisveränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse	8.491	99,2	8.643	98,5	-152	-1,8
Bestandsveränderung	10	0,1	82	0,9	-72	87,8
Sonstige betriebliche Erträge	61	0,7	55	0,6	6	10,9
Betriebsleistung	8.562	100,0	8.780	100,0	-218	-2,5
Materialaufwand	-2.670	-31,2	-2.731	-31,1	61	-2,2
Personalaufwand	-1.830	-21,4	-1.999	-22,8	169	-8,5
Planmäßige Abschreibungen	-918	-10,7	-1.010	-11,5	92	-9,1
Betriebsaufwendungen	-1.262	-14,7	-934	-10,6	-328	35,1
Verwaltungsaufwendungen	-380	-4,4	-356	-4,1	-24	6,7
Vertriebsaufwendungen	-1.661	-19,5	-1,809	-20,6	148	-8,2
Gewinnunabhängige Steuern	-11	-0,1	-11	-0,1	0	0,0
Aufwendungen für die Betriebsleistung	-8.732	-102,0	-8.850	-100,8	118	-1,3
Betriebsergebnis	-170	-2,0	-70	-0,8	-100	-142,9
Zinsergebnis	3	0,0	1	0,0	2	-
Ordentliches Unternehmensergebnis	-167	-2,0	-69	-0,8	-98	-142,0
Periodenfremdes und Neutrales Ergebnis	113		43		70
Fehlbetrag vor Ergebnisabführung	-54		-26		-28

Absatz und Ertragslage

Der Absatz verringerte sich im Berichtsjahr um 924 Tausend-Füllungen (TFl.) oder 1,8 % auf 49.075 TFl. bzw. um 3.991 Hl oder 1,2 % auf 334.354 Hl gegenüber dem Vorjahr. Dabei gingen die Netto-Umatzerlöse insgesamt um TEUR 152 oder 1,8 % auf TEUR 8.491 zurück.

Bei Mineralwasser wurde eine Steigerung des Absatzes um 405 Hl oder 0,2 % und der Bruttoerlöse um TEUR 134 oder 2,0 % erzielt, die den Umsatzrückgang bei den übrigen Produktgruppen weitgehend kompensieren konnte. Die Bruttoerlöse aus den Eigenprodukten blieben dementsprechend mit TEUR 9.778 nahezu konstant gegenüber dem Vorjahr. Dagegen erhöhten sich die Erlösschmälerungen um TEUR 182 oder 12,7 % auf TEUR 1.620.

Kosten

Der Materialaufwand verringerte sich im Berichtsjahr um TEUR 61 oder 2,2 % und damit etwas unterproportional zum Rückgang der Gesamtleistung um 2,5 %. Ursächlich dafür waren wie im Vorjahr der Anstieg der Aufwendungen für Hilfsstoffe (PET-Rohlinge, Verschlüsse und Etiketten) um TEUR 19 oder 1,4 % sowie der Aufwendungen für Treib- und Brennstoffe um TEUR 20 oder 1,4 %.

Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zu Umsatzerlösen einschließlich Bestandsveränderung) betrug im Geschäftsjahr 31,4 % (Vj. 31,3 %).

Die Personalaufwendungen verminderten sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 169 oder 8,5 % bedingt durch den Rückgang der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter (ohne Aushilfen und Auszubildende) um vier Mitarbeiter oder 9,1 %.

Der Rückgang der planmäßigen Abschreibungen um TEUR 92 oder 9,1 % entfällt im Wesentlichen auf die um TEUR 105 verminderten Sofortabschreibungen auf Gebinde.

Der Anstieg der Betriebsaufwendungen um TEUR 328 resultiert ausschließlich aus den um TEUR 338 erhöhten Aufwendungen für Instandhaltungen; im Berichtsjahr musste eine Sanierung eines Hallendaches durchgeführt werden, was zu Aufwendungen über TEUR 298 führte.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich im Berichtsjahr um TEUR 24 oder 6,7 % aufgrund erhöhter Rechts- und Beratungskosten (TEUR 44) sowie gestiegener Aufwendungen für Softwarepflege (TEUR 24). Demgegenüber verringerten sich die von der Staatl. Mineralbrunnen AG Bad Brückenau an die Gesellschaft weiterberechneten Umlagen um TEUR 50 auf TEUR 150.

Die Vertriebsaufwendungen gingen auf Grund von Einsparungen bei den Aufwendungen für Marketing- und Werbeartikel um TEUR 148 oder 8,2 % auf TEUR 1.661 zurück.

Ergebnis

Insgesamt verringerten sich die Aufwendungen für die Betriebsleistung um TEUR 118 oder 1,3 %. Bei einem Rückgang der Betriebsleistung um TEUR 218 oder 2,5 % verschlechterte sich das Betriebsergebnis aufgrund der erhöhten Instandhaltungsaufwendungen um TEUR 100 auf TEUR -170.

Nach Berücksichtigung des Zinsergebnisses und des periodenfremden und neutralen Ergebnisses verbleibt ein Verlust von TEUR 54, der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages von der Staatl. Mineralbrunnen AG Bad Brückenau übernommen wurde.

Vermögenslage

Das Anlagevermögen verminderte sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt um TEUR 377 oder 5,2 % auf TEUR 6.918. Investitionen von TEUR 542 (i. Vj. TEUR 646) standen planmäßige Abschreibungen von TEUR 918 (i. Vj. TEUR 1.010) und Abgänge von TEUR 1 (i. Vj. TEUR 0) gegenüber. Die Zugänge betreffen in Höhe von TEUR 324 eine Einwegverpackungsanlage und mit TEUR 167 Gebinde.

Der Anteil des Anlagevermögens an dem um 3,0 % verminderten Gesamtvermögen ging von 68,4 % auf 66,9 % zurück. Das Anlagevermögen ist zu 88,7 % (i. Vj. 84,1 %) durch Eigenkapital gedeckt.

Die Veränderung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber der Staatl. Mineralbrunnen AG Bad Brückenau resultieren überwiegend aus der Bereitstellung finanzieller Mittel an die Gesellschafterin sowie aus der Übernahme des Verlustes der Gesellschaft.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich aufgrund des Rückgangs des Gesamtvermögens von 57,5 % auf 59,3 %.

Die Zunahme der Rückstellungen um TEUR 138 betrifft im Wesentlichen die um TEUR 230 auf TEUR 2.360 erhöhten Zuführungen zur Pfandrückstellung. Dagegen verminderte sich die Rückstellung für Jahresrückvergütungen um TEUR 83 auf TEUR 481.

Der positive Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit erhöhte sich aufgrund des Abbaus der Vorräte und Forderungen um TEUR 535 auf TEUR 1.409. Die Kapitalflussrechnung zeigt, dass der Mittelabfluss für die Investitionen und die Darlehenstilgungen vollständig aus dem operativen Cash Flow finanziert werden konnte. Darüber hinaus konnten die liquiden Mittel um TEUR 205 erhöht werden.

Risikomanagement

Mit dem am 1. Mai 1998 in Kraft getretenen Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) wurde die Vorschrift des § 91 Abs. 2 in das Aktiengesetz aufgenommen. Danach hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu treffen, insbesondere ein Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen früh erkannt werden.

Das KonTraG betrifft zwar in erster Linie börsennotierte Aktiengesellschaften, hat daneben jedoch nach allgemeiner Auffassung auch Ausstrahlungswirkungen auf Gesellschaften mit beschränkter Haftung.

Die Siegsdorfer Petrusquelle GmbH hat alle bestehenden Risiken vollständig und systematisch erfasst und einer Überprüfung unterzogen.

Der kontrollierte Umgang mit Risiken soll dazu beitragen, bestehende Chancen konsequent zu nutzen und neue Risiken frühzeitig zu erkennen und zu bewerten.

Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung

Im Lebensmitteleinzelhandel hält der Preiswettbewerb unvermindert an. Dauertiefpreise, extreme Billigangebote mit Hilfe sog. Zweit- und Drittmarken, Tagespreise, Aktionspreise, Discountpreise, Kombinationsangebote und weitere unzählige Aktionen prägten auch im Jahr 2006 die Handelslandschaft und spiegelten das Konsumverhalten der Endverbraucher wider.

Die Absatzmittler-Entwicklung hin zu den Discountern war im Geschäftsjahr 2006 ungebrochen. Ihr Anteil an der im Handel verkauften Menge alkoholfreier Getränke stieg auf ca. 51 %.

Nachdem die Discounter schon im Vorjahr in den "Neuen Segmenten" und bei den fruchthaltigen Getränken einen Marktanteil von über 60 % erreicht hatten, punkteten sie in 2006 auch in anderen Segmenten. Ihr Anteil bei den Erfrischungsgetränken stieg auf 47,4 % (i. Vj. 41,2 %). Bei den Wässern erhöhte sich ihr Anteil von 38 % auf 44 %.

Der Marktanteilsgewinn der Discounter geht zu Lasten der anderen Vertriebsschienen. Am stärksten betroffen waren die Getränke-Abholmärkte; ihr Marktanteil schrumpfte von 14,5 % in 2005 auf 12,3 %. Der traditionelle Lebensmitteleinzelhandel erreichte nur noch einen Anteil von 6,4 % (i. Vj. 7,2 %) und der Marktanteil der Verbrauchermärkte verringerte sich um 1,0 Prozentpunkte auf 8,5 %.

Maßgeblich beeinflusst durch die weiter steigende Marktbedeutung der Discounter sanken die Verkaufspreise von alkoholfreien Getränken erneut. Mittlerweile beträgt der durchschnittliche Verkaufspeis 0,41 EUR pro Liter - 2001 konnten noch EUR 0,51 für den Liter verlangt werden.

Das Nachsehen bei dieser Marktentwicklung haben die Markenartikel - unabhängig von der Unternehmensgröße. Für diese wird es zunehmend schwieriger, eine zufriedenstellende Rentabilität zu erwirtschaften, zumal gleichzeitig erhebliche Investitionen die Ertragssituation zusätzlich belasten.

Die im Berichtsjahr in Kraft getretene neue Verpackungsverordnung führt zu enormen Herausforderungen im Hinblick auf Sortimentsgestaltung und Leergut-Flut. Bepfandetes Einweg wächst auf Kosten von Mehrweg. Die Ertrags- und Absatzsituation von Mehrwegabfüllern wird weiterhin angespannt bleiben.

Unser Geschäftserfolg ist schließlich in Abhängigkeit vom Witterungsverlauf insbesondere während den Saisonmonaten zu sehen und unterliegt damit auch Faktoren, die nicht beeinflussbar sind.

Ausblick

Trotz zunehmendem Verdrängungswettbewerb, der auch im Einwegsegment zu verzeichnen ist, werden wir an unserer Politik hochpreisiger Markenprodukte von höchster Qualität festhalten. Unsere auf Preisstabilität basierende Strategie schließt die Teilnahme an einem Preiskampf am Markt für alkoholfreie Getränke und damit den Eintritt in das sog. Discount-Segment aus.

Das steigende Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten wird sich auch künftig positiv auf die Entwicklung von alkoholfreien Getränken auswirken.

Der Wachstumstrend der Zukunft liegt bei alkoholfreien Getränken mit geringem Kaloriengehalt, die einen gesundheitlichen Mehrwert besitzen und den Konsumenten ein hervorragendes Geschmackserlebnis bieten.

Um der steigenden Verbrauchernachfrage nach Wasser mit Zusatz unter Betonung des Gesundheitsaspekts gerecht werden zu können, wird unser Unternehmen neue Erfrischungsgetränke als Bestandteil eines innovativen und funktionellen Gesundheitskonzepts anbieten. Zusatzstoffe wie Grüntee-Extrakt, wertvolle Vital- und Mineralstoffe ergänzen unser natürliches Mineralwasser und werden im Rhythmus mit den vier Jahreszeiten abgestimmt; zwei weitere gesundheitsdienliche, kalorienarme Erfrischungsgetränke auf Mineralwasserbasis werden unser Sortiment ab dem Geschäftsjahr 2007 abrunden. Dem Verbraucherverhalten folgend, werden wir unsere innovativen Produkte auch im Einweggebinde zur Verfügung stellen.

Grundsätzlich werden in verstärktem Maße zuckergesüßte und damit kalorienreiche Erfrischungsgetränke durch kalorienreduzierte Varianten ersetzt und u. a. eine aufgrund des geringeren Fruchtsäuregehalts besonders bekömmliche milde Schorle in den Markt eingeführt.

Investitionen in innovative Produkte sind erforderlich, um sich den Herausforderungen des Marktes stellen zu können, werden aber zusammen mit den Investitionen der vergangenen Jahre die Ergebnissituation noch nachteilig beeinflussen.

Prozess- und Kostenstrukturen stehen zur Erzielung größtmöglicher Einsparungspotenziale und effizienter Betriebsabläufe unverändert auf dem Prüfstand.

Siegsdorf, den 27. Februar 2007

Die Geschäftsführung

Bilanz zum 31. Dezember 2006

Aktiva

	31.12.2006		31.12.2005
	EUR	EUR	EUR	EUR
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		138.844,00		1 72.636, 00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.941.693,31		2.051.210,31
Technische Anlagen und Maschinen	2.980.156,00		3.210.901,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	130.150,00		133.042,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.726.985,97	6.778.985,28	1.726.985,97	7.122.139,28
		6.917.829,28		7.294.775,28
Umlaufvermögen
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	403.203,24		541.818,91
Fertige Erzeugnisse und Waren	317.118,93	720.322,17	306.771,24	848.590,15
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	134.382,90		270.201,15
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.239.221,13		2.054.399,41
Sonstige Vermögensgegenstände	87.452,05	2.461.056,08	96.825,24	2.421.425,80
Flüssige Mittel		205.879,34		1.377,92
		3.387.257,59		3.271.393 87
Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige		39.076,79		97.480,25
		10.344.163,66		10.663.649 40
Passiva
	31.12.2006 EUR		31.12.2005 EUR
	EUR	EUR	EUR	EUR
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital		154.000,00		154.000,00
Kapitalrücklage		5.981.502,57		5.981.502,57
		6.135.502,57		6.135.502,57
Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen		3.233.105,66		3.094.695,43
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten		330.683,14		896.354,35
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen		296.421,12		223.534,48
Sonstige Verbindlichkeiten		348.451,17		313.562,57
		975.555,43		1.433.451,40
		10.344.163,66		10.663.649,40

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006
Siegsdorfer Petrusquelle GmbH, Siegsdorf

	2006		2005
	EUR	EUR	EUR	EUR
Umsatzerlöse	8.491.124,47		8.643.320,95
Erhöhung (i. Vj. Verminderung) des Bestands an fertigen Erzeugnissen	10.347,69	8.501.472,16	81.752,21	8.725.073,16
Sonstige betriebliche Erträge		548.084,21		99.350,58
		9.049.556,37		8.824.423,74
Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren		-2.670.370,96		-2.730.605,98
Personalaufwand
Löhne und Gehälter	-1.494.516,51		-1.652.044,69
Soziale Abgaben	-335.567,19	-1.830.083,70	-346.517,51	-1.998.562,20
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-918.132,96		-1.010.418,07
Sonstige betriebliche Aufwendungen		-3.677.651,52		-3.100.759,45
		-46.682,77		-15.921,96
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	44.858,96		68.312,50
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-41.771,63	3.087,33	-67.480,65	831,85
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit		-43.595,44		-15.090,11
Sonstige Steuern		-10.489,91		-11.240,46
		-54.085,35		-26.330,57
Erträge aus Verlustübernahme		54.085,35		26.330,57
Jahresüberschuss		0,00		0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2006
Siegsdorfer Petrusquelle GmbH, Siegsdorf

Allgemeines

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2006 weicht in Ansatz und Gliederung nicht von dem Vorjahresabschluss ab. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren beibehalten.

Bewertungsgrundsätze

Die Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um die planmäßigen Abschreibungen bewertet.

Das unbewegliche Anlagevermögen wird linear abgeschrieben. Abschreibungen auf bewegliche Anlagegüter erfolgen konzerneinheitlich linear. Die Zugänge an beweglichen Anlagegütern werden seit dem Geschäftsjahr 2002 im Jahr des Zugangs zeitanteilig abgeschrieben. Geringwertige Anlagegüter einschließlich der Gebinde werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben und im Anlagenspiegel als Abgang behandelt.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Die Bewertung der fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten (Anschaffungskosten der Rohstoffe, Materialgemeinkosten, Fertigungslohn und Fertigungsgemeinkosten).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit Anschaffungskosten unter Berücksichtigung erforderlicher Wertberichtigungen angesetzt.

Bei der Bemessung der Rückstellungen wird allen erkennbaren Risiken mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Wert angemessen und ausreichend Rechnung getragen.

Verbindlichkeiten werden mit den Rückzahlungsbeträgen passiviert.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der Anschaffungskosten und der kumulierten Abschreibungen ist in dem Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Umlaufvermögen

Sämtliche Forderungen haben eine Laufzeit von unter einem Jahr. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Forderungen gegen die Gesellschafterin. In diesen Forderungen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 177 (i. Vj. TEUR 127) enthalten.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten überwiegend Beträge für Leergutrücknahmeverpflichtungen, Personalansprüche und Rückvergütungen.

Verbindlichkeiten

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben TEUR 26 (i. Vj. TEUR 0) eine Laufzeit von über einem Jahr. Alle übrigen Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 17 (i. Vj. TEUR 36) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 0 (i. Vj. TEUR 72).

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse betreffen überwiegend Mineralwasser und alkoholfreie Getränke im Inland.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 125 (i. Vj. TEUR 46), die überwiegend aus der Auflösung von Rückstellungen und aus dem Abgang von Gegenständen des Sachanlagevermögens resultieren.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge enthalten Zinserträge von verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 42 (i. Vj. TEUR 67).

Sonstige Angaben

Sonstige finanziellen Verpflichtungen

	Restlaufzeit			Gesamt TEUR
	< 1 Jahr TEUR	1-5 Jahre TEUR	> 5 Jahre TEUR	Gesamt TEUR
Miet- und Pachtaufwendungen	596	2.291	13.601	16.488
Leasingaufwendungen Fuhrpark, Gebinde und Anlagen	191	352	70	613
	787	2.643	13.671	17.101

Mitarbeiter

Im Jahresdurchschnitt waren beschäftigt:

	2006	2005
Gewerbliche Arbeitnehmer	20	22
Angestellte	20	22
	40	44
Auszubildende	5	3
	45	47

Geschäftsführung

Zu Geschäftsführern waren im Geschäftsjahr 2006 bestellt:

•	Herr Manfred Karl, Vorstand, Feldkirchen
•	Herr Manfred Körner, Kaufmann, Schmalkalden
•	Herr Bernd Birkenbeil, Brauerei- und Getränketechnologe, Bad Kissingen (bis 31. Dezember 2006)

Ergebnisverwendung

Das Jahresergebnis wurde gemäß dem Ergebnisabführungsvertrag vom 26. April 1994 von der Staatl. Mineralbrunnen AG Bad Brückenau, Bad Brückenau, übernommen.

Siegsdorf, den 27. Februar 2007

Siegsdorfer Petrusquelle GmbH,
Siegsdorf

Die Geschäftsführung

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2006
Siegsdorfer Petrusquelle GmbH, Siegsdorf

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2006 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31. 12.2006 EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	677.701,65	7.377,11	5.061,79	0,00	680.016,97
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.669.797,94	855,00	1.540,54	0,00	3.669.112,40
Technische Anlagen und Maschinen	14.435.422,19	327.713,20	0,00	0,00	14.763.135,39
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.226.302,09	205.801,48	348.080,65	0,00	1.084.022,92
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.726.985,97	0,00	0,00	0,00	1.726 985,97
	21.058.508,19	534.369,68	349.621,19	0,00	21.243.256,68
	21.736.209,84	541.746,79	354.682,98	0,00	21.923.273,65

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2006 EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Abgänge EUR	31.12.2006 EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	505.065,65	41.169,11	5.061,79	541.172,97
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.618.587,63	110.182,00	1.350,54	1.727.419,09
Technische Anlagen und Maschinen	11.224.521,19	558.458,20	0,00	11.782.979,39
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.093.260,09	208.323,65	347.710,82	953.872,92
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	13.936.368,91	876.963,85	349.061,36	14.464.271,40
	14.441.434,56	918.132,96	354.123,15	15.005.444,37

	Buchwerte
	31.12.2006 EUR	31.12.2005 EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	138.844,00	172.636,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.941.693,31	2.051.210,31
Technische Anlagen und Maschinen	2.980.156,00	3.210.901,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	130.150,00	133.042,00
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.726.985,97	1.726.985,97
	6.778.985,28	7.122.139,28
	6.917.829,28	7.294.775,28