St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH

Paderborn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2023

1. Grundlagen des Unternehmens

Das St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Die Gesellschaftsanteile des Krankenhauses St. Johannisstift werden zu 51% von der Barmherzige Brüder Trier gGmbH, Koblenz und zu 49% von der Stiftung St. Johannisstift Paderborn, eine 1862 gegründete rechtsfähige Evangelische Stiftung bürgerlichen Rechts, gehalten.

Die St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn gGmbH befindet sich im Zentrum der Stadt Paderborn. Mit 208 Planbetten ist es das einzige Krankenhaus in der Stadt sowie im gesamten Kreis Paderborn dessen Gesellschafter des Krankenhauses evangelischer und katholischer Prägung sind. Es sind die Fachdisziplinen Chirurgie (bis 08.2023), Orthopädie (ab 09.2023), Innere Medizin mit integriertem Diabeteszentrum und Geriatrie vertreten, wobei als Betonung einer langjährigen Spezialisierung interdisziplinär ein Gefäßzentrum betrieben wird.

Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne der Abgabenordnung und ist damit von der Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer befreit.

Die Einrichtung wird in den Konzernabschluss der Barmherzige Brüder Trier gGmbH, Koblenz, einbezogen. Die diesem Unternehmensverbund zugehörigen Unternehmen werden nachfolgend auch als "BBT-Gruppe" bezeichnet.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen:

Die Corona-Pandemie und die Energiekrise haben in Europa und insbesondere in Deutschland deutliche Spuren hinterlassen. Die deutsche Wirtschaftsleistung liegt derzeit nahezu auf demselben Niveau wie zu Beginn der Corona-Pandemie vor knapp vier Jahren. Deutschland verzeichnet damit seit Beginn der Corona-Pandemie das geringste Wirtschaftswachstum aller Volkswirtschaften des Euro-Raums. Zwar kam Deutschland zunächst noch vergleichsweise gut durch die Corona-Pandemie, während der Energiekrise entwickelte sich die deutsche Wirtschaft jedoch sehr schwach. Gegenüber dem Vorjahr dürfte die Wirtschaftsleistung im aktuellen Jahr schrumpfen und im kommenden Jahr deutlich langsamer wachsen als in den 2010er-Jahren.

Der Sachverständigenrat erwartet, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,4% zurückgeht. Für das Jahr 2024 ist davon auszugehen, dass sich das BIP-Wachstum leicht erholt und 0,7% beträgt. (Quelle: Jahresgutachten 2023/2024 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Seite 4 der Kurzfassung).

Die Teuerung für das Jahr 2023 wurde wie im vorangegangenen Jahr von den Auswirkungen der Kriegs- und Krisensituation beeinflusst, die die Preisentwicklung auf allen Wirtschaftsstufen prägte. Zudem zeigten sich im Jahresverlauf in den monatlichen Inflationsraten auf der Verbraucherebene Sondereffekte auch infolge der umgesetzten Entlastungsmaßnahmen. So milderten die Entlastungsmaßnahmen die Teuerung von Energie im Jahresverlauf 2023, wie bereits im Vorjahr 2022, teilweise ab.

Branchenbezogene Rahmenbedingungen:

Wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland

Das Geschäftsjahr 2023 der Krankenhäuser war gekennzeichnet durch die ausgelaufene COVID-19-Pandemie und deren Finanzierung.

Die Ausgleichszahlung für die Freihaltung von Betten während der Corona-Pandemie lief Mitte April 2022 aus. Die Krankenhäuser verloren deutschlandweit während der Pandemie durchschnittlich rund 15 % an Fallzahlen. Zum Stichtag des Auslaufens der Ausgleichszahlungen waren die meisten Krankenhäuser noch nicht auf dem Niveau der Vorjahre, die meisten Krankenhäuser sind es auch bis dato noch nicht. Darüber hinaus verzeichnen die Krankenhäuser seitdem eine sehr hohe Zahl an Personalausfällen. Durch diesen Krankenstand müssen viele Krankenhäuser ihr Versorgungsangebot einschränken, was wiederum zu fehlenden Fallzahlen und zurückgehenden Erlösen führt.

Inwieweit sich die Belegung im stationären Bereich branchenweit in Zukunft wieder deutlich verbessern wird, insbesondere vor dem Hintergrund des Personalmangels sowie der gesetzlich forcierten Ambulantisierung (erweiterter AOP-Katalog, Einführung von Hybrid-DRGs), wird die Zukunft zeigen.

Daneben musste die Branche erhebliche durch den Ukraine-Krieg verursachte Preiserhöhungen in verschiedenen Bereichen verkraften u. a. in den Positionen Energie, medizinischer Bedarf, Lebensmittel und bezogene Leistungen in den Bereichen Wäsche oder Reinigung. Die Gegenfinanzierung durch die Anhebung der Landesbasisfallwerte fangen diese Preissteigerungen, wie bereits in den Vorjahren, nur zeitverzögert und auch nicht vollständig auf. Es zeigt sich mithin, dass das Krankenhausfinanzierungssystem für Zeiträume mit hoher Inflation nicht ausgelegt ist.

Besondere Bedeutung kam im Geschäftsjahr 2023 dem Härtefallfonds für Krankenhäuser zur Finanzierung von unmittelbar und mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen zu. Der Mittelzufluss aus dem Fonds ist indes zeitlich begrenzt.

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser wird verschärft durch eine seit Jahrzehnten unzureichende Investitionskostenfinanzierung, für die das jeweilige Bundesland zuständig ist, sowie aufgrund der sich weiterhin im Rückstand befindenden Budgetverhandlungen.

Gemäß dem aktuellen Krankenhausbarometer 2023 (auch DKI-Studie genannt) hat mehr als die Hälfte (54%) der deutschen Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten im Jahr 2022 Verluste geschrieben. Der Anteil der Krankenhäuser mit einem Jahresüberschuss liegt bei 35% und der Anteil der Häuser mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis bei 11%. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die wirtschaftliche Situation deutlich verschlechtert. Im Jahr 2021 hatten nur 43% der Krankenhäuser einen Fehlbetrag und noch 44% der Häuser einen Jahresüberschuss. (Quelle: Krankenhaus Barometer Umfrage 2023 des Deutsches Krankenhausinstitut e.V., Seite 7).

Über das erwartete Jahresergebnis für das Jahr 2023 hinaus sollten die Krankenhäuser auch ihre wirtschaftliche Situation zum Erhebungszeitpunkt im Frühjahr 2023 beurteilen. Demnach stuften 78% der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Lage als eher unbefriedigend ein. Nur noch 5% der Krankenhäuser schätzten ihre wirtschaftliche Lage als eher gut ein, während 18% in dieser Hinsicht unentschieden waren. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die kritische Einschätzung der wirtschaftlichen Lage über alle Krankenhäuser hinweg auf hohem Ausgangsniveau noch weiter verschlechtert. (Quelle: Krankenhaus Barometer Umfrage 2023 des Deutsches Krankenhausinstitut e.V., Seite 10).

Für das Jahr 2024 erwarten fast drei Viertel der Krankenhäuser eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Nur 4 % der Krankenhäuser geht von einer Verbesserung aus. (Quelle: Krankenhaus Barometer Umfrage 2023 des Deutsches Krankenhausinstitut e.V., Seite 11).

Die Liquiditätssituation von 93 % der Krankenhäuser wurde laut DKI-Studie durch die Preissteigerungen seit 2022 in den Bereichen Energie, medizinischer Bedarf und Löhne stark oder sehr stark beeinträchtigt. Es gibt nur eine kleine Anzahl von Häusern, die davon nicht betroffen sind. Kleinere Häuser (bis 299 Betten) sind im Vergleich zu den mittleren und großen Häusern am stärksten betroffen.

Nur 16 % der Krankenhäuser bewerten die politischen Hilfsmaßnahmen in Bezug auf die Erhöhung der Energiepreise (Härtefallfonds nach § 26f KHG sowie Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom) als gut.

Dieser enorme wirtschaftliche Druck und die seit Jahren weiter auseinanderklaffende Kosten-Erlös-Schere brachten im Jahr 2023 bereits knapp 40 Krankenhäuser dazu, Insolvenz anmelden zu müssen. Für das Jahr 2024 wird mit einem deutlichen Anstieg an weiteren Insolvenzanmeldungen gerechnet. Dies wird überwiegend konfessionelle Krankenhäuser betreffen. Defizite kommunaler Krankenhäuser werden durch die Kommunen meist durch Zuschüsse ausgeglichen. Diese Marktverzerrung geht zulasten konfessioneller Krankenhäuser.

Ein Vorschaltgesetz, welches den aktuell wirtschaftlichen Druck der Krankenhäuser abfängt bis die eigentliche Krankenhausreform in Kraft tritt, wird vom Bundesministerium für Gesundheit abgelehnt. Eine deutliche Reduzierung der Anzahl konfessioneller Krankenhäuser ist unter den derzeitigen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren leider zu erwarten.

Der Fachkräftemangel in der Pflege wird auch nach Einführung der generalistischen Pflegeausbildung laut DKI-Studie eine der zentralen Herausforderungen für die Krankenhäuser darstellen. Zum Zeitpunkt der Studie waren die Ausbildungszahlen in der generalistischen Pflegeausbildung weiter rückläufig. Auch für die Zukunft sehen die befragten Krankenhäuser keinen Aufwärtstrend. Es wird prognostiziert, dass die Anzahl der Auszubildenden in der Pflege den Bedarf nicht decken wird.

Rechtliche Rahmenbedingung der Krankenhäuser in Deutschland

Folgende gesetzliche Regelungen zur Entlastung der Krankenhäuser von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind im Geschäftsjahr 2022 ausgelaufen:

- Freihaltepauschale gemäß § 21 Abs. 1b KHG,

- Corona-Versorgungszuschlag gemäß § 21a KHG,

- Corona-Ganzjahresausgleich gemäß § 5a KrhWwSV.

Zudem griffen im Jahr 2023 wieder die in den Vorjahren ausgesetzten Regelungen zu den Erlösausgleichen nach § 4 Absatz 3 KHEntgG und § 3 Absatz 7 BPflV.

Die Verkürzung der Zahlungsfrist der Krankenkassen auf 5 Tage wurde bis zum 31. Dezember 2024 verlängert.

Der vorläufige Pflegeentgeltwert wurde ab 1. Juli 2022 bis 31. Dezember 2022 von 163,09 EUR auf 200,00 EUR angehoben. Ab 1. Januar 2023 erfolgte eine Erhöhung auf 230,00 EUR. Sollte die Abrechnung des vorläufigen Entgeltwerts zu einer Unterdeckung/ Überdeckung der Pflegepersonalkosten führen, kommt es zu einem Ausgleich.

Hilfsprogramm zum Ausgleich gestiegener Energiekosten

Der Gesetzgeber unterstützte die Krankenhäuser zum Ausgleich der gestiegenen Energiekosten durch verschiedene Maßnahmen (Härtefallfonds nach § 26f KHG sowie Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom):

Härtefallfonds nach § 26f KHG:

•	Für mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachte Kostensteigerungen erhielten die Krankenhäuser individuelle Ausgleichszahlungen für einen pauschalen Ausgleich. Die Ausgleichszahlung bemisst sich nach der Bettenanzahl.
•	Für die gestiegenen Kosten für den Bezug von Erdgas, Fernwärme und Strom erhielten bzw. erhalten die Krankenhäuser individuelle Erstattungsbeträge getrennt für die Zeiträume Oktober bis Dezember 2022, das Jahr 2023 sowie für Januar bis April 2024.
•	Der Härtefallfonds wurde im Geschäftsjahr 2023 umgeschichtet, sodass eine zweite krankenhausindividuelle Ausgleichszahlung für den pauschalen Ausgleich von durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen vorgesehen wurde. Auch diese Ausgleichszahlung bemisst sich nach der Bettenzahl.

Preisbremsen für Gas, Fernwärme und Strom

Krankenhäuser werden durch die Strom-, Wärmepreis- und Gaspreisbremse entlastet. Die Preisbremse trat am 1. März 2023 rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft. Sie deckelt die Bezugskosten für 70 % des Vorjahresverbrauchs auf 7 Cent netto (Erdgas) bzw. 7,5 Cent (Fernwärme) netto je Kilowattstunde. Für die jeweils darüber liegenden Verbrauchsmengen sind die vertraglich vereinbarten Bezugspreise maßgeblich. Für den Bezug von Strom liegt die Entlastungsgrenze bei 13 Cent netto für 70 Prozent des bisherigen Verbrauchs (für Krankenhäuser mit einem bisherigen Stromverbrauch von mehr als 30 000 kWh pro Jahr).

Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG)

Am 28. Oktober 2020 ist das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) in Kraft getreten. Es werden aus dem Bundeshaushalt EUR 3 Mrd. für eine Verbesserung der digitalen Infrastruktur der Krankenhäuser zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt liegt in der Digitalisierung der Ablauforganisation, der Dokumentation und Kommunikation sowie der Verbesserung der Telemedizin, Robotik und Hightechmedizin. Ebenso ist die Förderung von Investitionen in die technische und informationstechnische Ausstattung der Notaufnahmen inbegriffen. Integraler Bestandteil sind Investitionen in die Informationssicherheit. Die Projekte müssen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Fünf Fördervorhaben (Patientenportale, digitale Dokumentation, klinische Entscheidungsunterstützungssysteme, digitales Medikationsmanagement, digitaler Leistungsanforderungsprozess) werden bei Nicht-Umsetzung ab 2025 sanktioniert.

Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV)

Die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) war im Jahr 2023 grundsätzlich wieder vollumfänglich in Kraft. Die einzuhaltenden Personaluntergrenzen für das Jahr 2023 wurden auf weitere Geltungsbereiche ausgedehnt (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Urologie und Rheumatologie) bzw. für einen bestehenden Geltungsbereich (Gynäkologie und Geburtshilfe) geändert.

Übergangspflege

Ab Januar 2023 wurde die neue Leistungsform der Übergangspflege (§ 39e SGB V) eingeführt. Wenn nach einer Behandlung im Krankenhaus eine Anschlussversorgung nicht unmittelbar gewährleistet ist, können Patient*innen dort weiter für einen bestimmten Zeitraum gepflegt und versorgt werden. Nur 22 % der Krankenhäuser hatten laut DKI-Studie die Übergangspflege im II. Quartal 2023 bereits eingeführt. Als Hauptgrund für die geringe Umsetzung der Übergangspflege wird der hohe bürokratische Aufwand genannt.

Ambulantes Operieren

Ebenfalls ab 1. Januar 2023 trat aufgrund des MDK-Reformgesetzes der neue Vertrag zum ambulanten Operieren (AOP) nach § 115b SGB V sowie der angepasste AOP-Katalog in Kraft. Es wurden 208 OPS-Kodes neu in den Katalog aufgenommen sowie der AOP-Vertrag geändert. Eine weitere Überarbeitung des AOP-Vertrags trat am 1. Januar 2024 in Kraft. Durch die Erweiterung des AOP-Katalogs ist bei den anbietenden Krankenhäusern von einer Verstärkung der Ambulantisierung auszugehen.

Hybrid-DRGs

Am 1. Januar 2024 wird gemäß Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG) eine sektorengleiche Vergütung für bestimmte Leistungen in § 115f SGB V eingeführt. Dies soll die unzureichende Finanzierung der AOP-Leistungen im EBM lösen. Die Vergütungen sind indes niedriger angesetzt als bei Vergütung durch eine DRG. Zunächst sind Hybrid-DRGs insbesondere für bestimmte Hernieneingriffe vorgesehen. Voraussetzung, dass eine Hybrid-DRG zur Anwendung kommt, ist u. a. eine eintägige Verweildauer und keine schweren Komplikationen.

Krankenhausreform

Das Jahr 2023 war geprägt von den Verhandlungen bezüglich einer grundlegenden Krankenhausreform in Deutschland. Grundsätzlich wird vom Bund, den Ländern, den Krankenhäusern, den Krankenkassen und der Wissenschaft eine Krankenhausreform als dringend notwendig erachtet. Kontrovers wird jedoch darüber diskutiert, wie dies gestaltet werden kann. Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) soll 2024 verabschiedet werden.

Um den wirtschaftlichen Druck auf möglichst viele Behandlungsfälle zu reduzieren, soll erstens ein fester Betrag als Vorhaltekosten definiert werden und zweitens sollen Krankenhaus-Versorgungsstufen eingeführt werden, nach denen Krankenhäuser in drei Level eingeteilt und entsprechend dieser Level gefördert werden. Dazu zählen Grundversorgung, Regel- und Schwerpunktversorgung sowie Maximalversorgung. Als dritter Aspekt soll die bisherige grobe Zuweisung von Fachabteilungen zu Krankenhäusern von genauer definierten Leistungsgruppen abgelöst werden, die dem definierten Level der Versorgung zugeordnet sind.

Die Notwendigkeit der Reform ist unumstritten. Jetzt geht es darum, die richtigen Weichen für ein zukunftsfähiges Gesundheitssystem zu stellen.

Krankenhausplanung Nordrhein-Westfalen

Die Neuausrichtung der Krankenhausplanung für das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) konkretisiert sich.

Wesentliche Neuerung ist die Einführung einer neuen Planungssystematik. Statt der bisherigen 22 Fachabteilungen werden künftig 32 Leistungsbereiche mit 64 untergeordneten allgemeinen und speziellen Leistungsgruppen ausgewiesen. Damit werden in Zukunft detailliert medizinische Fachgebiete und spezifische medizinische Leistungen abgebildet. Für jede Leistungsgruppe finden sich konkrete strukturelle Qualitätsvorgaben in Form von Mindestmengen und personellen Anforderungen. Die Rahmenvorgaben werden in regionalen Planungskonzepten auf verschiedenen Planungsebenen je Regierungsbezirk durch Abstimmung zwischen den Krankenhäusern und den Kostenträgern umgesetzt. Dabei haben die Beteiligten unter Einbeziehung der Bezirksregierungen einen Spielraum, die Rahmenvorgaben den regionalen Versorgungsbedürfnissen folgend umzusetzen.

Mitte November 2022 hatten die regionalen Planungskonferenzen begonnen, d. h. Krankenhausträger sind dann in Gespräche mit den Landesverbänden der Krankenkassen getreten, um sich aktiv in die Krankenhausplanung einzubringen. Die Verhandlungsergebnisse aus den Versorgungsgebieten lagen im Mai 2023 den zuständigen Bezirksregierungen vor. Feststellungsbescheide über konkrete Leistungsbereiche bzw. -gruppen sollen bis Ende 2024 erlassen werden.

2.2. Geschäftsverlauf einschließlich Geschäftsergebnis

Das negative Jahresergebnis für das Geschäftsjahr 2023 beläuft sich auf TEUR - 4.700, liegt damit unter dem Niveau des Wirtschaftsplans und weicht vom im Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 prognostizierten Jahresergebnis für 2023 um TEUR -1.209 ab. Im Vergleich zum Vorjahresergebnis bedeutet dies einen Rückgang um TEUR -3.884.

Der Geschäftsverlauf des Jahres 2023 war durch verschiedene, teils einschneidende Ereignisse und Herausforderungen geprägt. Diese waren sowohl auf den Fusionsprozess zurückzuführen, indem sich das St. Johannisstift Krankenhaus befindet, als auch auf personelle und strukturelle Veränderungen darüber hinaus.

Die anvisierte Fusion mit dem Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn wurde am 24.04.2023 durch den notariellen Abschluss des Konsortialvertrages offiziell angestoßen. Mit Umsetzung und Vollzug der Verträge zum 01.11.2023 wird die Barmherzige Brüder Trier gGmbH mit 51% Mehrheitsgesellschafterin des Krankenhauses St. Johannisstift. Nach der gesellschaftsrechtlichen Ausgliederung des Brüderkrankenhauses St. Josef Paderborn aus der Barmherzige Brüder Trier gGmbH in eine eigene regionale GmbH spätestens zum 31.12.2024 wird zum 01.01.2025 die Fusion der zwei Krankenhaus GmbH'en zu einer GmbH (regionale Holding) erfolgen. Das Zielbild ist ein Krankenhaus, unter einer IK-Nummer mit einem Standort an zwei Betriebsstätten. Um Synergien aus der Fusion schon zeitnah nutzen zu können, was sich in der rückblickenden Bewertung auch bereits nachhaltig erfolgreich zeigt, wurden Maßnahmen aus der Fusion bereits im Jahr 2023 angestoßen und erfolgreich umgesetzt. So haben zum 01.09.2023 die beiden Fachabteilungen Klinik für Visceralchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Herrn Diederich und die Klinik für Orthopädie mit Chefarzt Herrn Dr. Windisch die Betriebsstätten gewechselt. Die Orthopädie wird in der neu renovierten 1. Ebene des St. Johannisstifts fortgeführt. Die Klinik für Visceralchirurgie wird in die gleichnamige Klinik am Brüderkrankenhaus integriert und mit einer Doppelspitze an der Chefarztposition fortgeführt. Diese Entscheidung birgt großes Potential einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung, der effizienten Nutzung knapper Ressourcen sowie vor allem auch eine Umsetzung im Sinne des LKHP.

Darüber hinaus gab es unterjährig weitergehende vorgezogene gemeinsame Fusionsmaßnahmen die auf eine wirtschaftliche, effiziente und qualitative Patientenversorgung in Paderborn ausgerichtet sind. Davon ist an dieser Stelle zu nennen:

•	Zusammenführung der beiden Notaufnahmen an der Betriebsstätte Brüderkrankenhaus im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme einer Verlegungsstation zur Verlegung der Patienten in die jeweils angezeigte Fachabteilung
•	Gemeinsames Konzept zur intensivmedizinischen Versorgung
•	Integration der Radiologischen Leistungen am St. Johannisstift, die bislang durch einen externen Dienstleister betrieben wurde, in die Klinik für Radiologie am Brüderkrankenhaus
•	Gemeinsame Teilnahme an der LKHP
•	Gemeinsame regionale Pflegedirektion zur erfolgreichen Steuerung der größten Berufsgruppe
•	Integration des Berichtswesens in die BBT-Gruppe um eine einheitliche wirtschaftliche Steuerung zu ermöglichen
•	Vorbereitung der Zusammenführung der Verwaltungsbereiche in 2024

Neben fusionsbedingter Ereignisse wurde das Geschäftsjahr weitergehend noch durch zusätzliche Veränderungen geprägt. Insbesondere auf der Leitungsebene (vor allem im Ärztlichen Dienst) gab es einige Wechsel, die durch Veränderungsprozesse und Übergangszeiten das medizinische Leistungsgeschehen beeinflusst haben.

•	Gefäßmedizin: CA Herr von Haxthausen schied zum 30.04.2023 aus. Interimsweise übernahm Herr Dr. Herwald (ehem. CA) die Leitung der Abteilung bis zum 31.08.2023. Danach wurde die Abteilung von dem langjährig ltd. Oberarzt Herr Dr. Schibille als Klinik mit überwiegend angiologischem Schwerpunkt weitergeführt. Die Chefarztsuche für eine Wiederaufnahme der interventionellen Leistungen ist angestoßen.
•	Geriatrie: Nach langjähriger Tätigkeit als Chefärztin verlässt Frau Dr. Nolte die Klinik für Akutgeriatrie zum 31.03.2023 in den Ruhestand. Es folgt zum 01.07.2023-30.09.2023 eine neue Chefarztbesetzung. Eine zukunftsweisende Besetzung der Position kann in der Vorausschau zum 01.03.2024 mit Frau Asbai (ehemals ltd. Oberärztin) realisiert werden.
•	Geschäftsführung: Interimsmanager Herr Dr. Stephan beendet seine Tätigkeit zum 30.09.2023. Es folgt - bis zur Berufung der im Rahmen des Übergangs der Mehrheitsanteile zum 01.11. endgültigen Geschäftsführung - Herr Rörig, der die Geschäfte gemeinsam mit Herrn Wolf führt. Seit dem 01.11.2023 übernimmt die Geschäftsführung: Herrn Wolf, Herrn Rörig, Herrn Robrecht und Herrn Latz.

Darüber hinaus konnte im Laufe des Jahres 2023 der Einsatz von Honorarpflegekräften gänzlich vermieden werden. Im Ärztlichen Dienst konnten ebenfalls Reduktionen realisiert werden. Dies ist Ergebnis einer erfolgreichen Personalpolitik zum einen, zum anderen auch zurückzuführen auf die Umgestaltung des Dienstmodelles im Ärztlichen Dienst. Hier wurde auf ein Hausdienstmodell umgestellt, welches einen Allgemeinmediziner im Bereitschaftsdienst vorsieht, sowie im Hintergrund die zuständigen Fachärzte im Rufdienst. Dies minimiert den Bedarf an Ärztlichem Personal zu den Dienstzeiten, sodass die Mitarbeitenden in der Regeldienstzeit zur Patientenversorgung zur Verfügung stehen. Folglich müssen Lücken im Dienstplan nicht weiter durch Honorarpersonal gedeckt werden.

Zur Liquiditätssicherung wurden die nicht abgerechneten Fälle zu Ende 2022 auf ein Niveau von unter TEUR 500 gesenkt. Dieses Niveau konnte durch konsequente Prozessüberwachung und die Aufnahme des fallbegleitenden Kodierens gehalten werden.

In 2023 konnte die Budgetvereinbarung mit den Kostenträgern für das Budgetjahr 2022 geschlossen werden. Ein zeitnaher Termin zum Abschluss des Budgets 2023 ist bereits vereinbart. Die Umsetzung des Budgets 2022 zum 01.09.2023 ergibt positive Effekte aus Liquiditätssicht - die jedoch weiterhin nicht ausreichend sind um die Liquiditätslücke, die sich aus dem Pflegebudget ergibt, abzufinanzieren.

Der Umzug der o.g. Fachabteilungen sowie alle weiteren angestoßenen Maßnahmen erfordern bei allen Mitarbeitenden ein hohes Maß an Veränderungsbereitschaft sowie zusätzliche Zeitressourcen. Es zeigt sich aber anhand einer ersten Validierung, dass die angestrebten Synergieeffekte, die mit externer Unterstützung im Rahmen der Unternehmensbewertung erarbeitet wurden, bereits übertroffen werden können.

Der Jahresfehlbetrag 2023 in Höhe von TEUR - 4.700 (Vorjahr TEUR - 818) ist gekennzeichnet durch sinkende Umsatzerlöse bei einer nicht verhältnismäßigen Verminderung der Aufwandsbereiche.

Die Umsatzrentabilität betrug im Geschäftsjahr - 13,2 % nach - 2,0 % im Vorjahr.

Der Gesamtertrag (Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung 1. bis einschließlich 8.) des Jahres 2023 beläuft sich auf TEUR 37.609. Der Umsatz verteilt sich mit 77,3 % auf die Erlöse aus Krankenhausleistungen sowie mit 4,5 % auf Erlöse aus Wahlleistungen, Ambulanten Leistungen und Nutzungsentgelten der Ärzte.

Der Rückgang des Gesamtertrags basiert im Wesentlichen auf den fallenden Erlösen aus Krankenhausleistungen (TEUR - 5.769 bzw. -16,6 %). Im Geschäftsjahr konnten indes Einigungen über das Jahresbudget inkl. über das Pflegebudget des Jahres 2022 erreicht werden. Der Rückgang der Erlöse aus Krankenhausleistungen ist insbesondere zurückzuführen auf:

•	Die stationäre DRG-Fallzahl ist auf 4.330 Fälle (Vorjahr: 5.478 Fälle) zurückgegangen. Der DRG-Case-MixIndex lag bei 1,007 (Vorjahr: 0,912). (Angaben jeweils mit Überliegern)
•	Im Geschäftsjahr wurden 29.729 Pflegebewertungsrelationen (Vorjahr 35.347) geleistet. Es wurde ein Pflegentgeltwert in Höhe von EUR 185,31 bzw. ab 09.2023 EUR 401,84 abgerechnet.
•	Die Verweildauer entsprach 8,28 Tagen (Vorjahr: 7,58 Tage).
•	Die Auslastung im stationären Bereich betrug 49,4 % (Vorjahr: 56,3 %) auf der Basis von 208 Betten.
•	Der Landesbasisfallwert ist um EUR 169,15 bzw. 4,4 % gestiegen.
•	Dem Krankenhaus sind im Geschäftsjahr keine Freihaltepauschalen und Versorgungszuschläge mehr zugeflossen. Im Vorjahr beliefen sich die Erträge (inkl. Ausgleich) aus Freihaltepauschalen und Versorgungszuschläge noch auf TEUR 3.841.
•	Erträge aus pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen im Hinblick auf die Nachwirkungen der Corona-Pandemie wurden im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 928 erfolgswirksam vereinnahmt. Hiervon betragen TEUR 109 Kostensteigerungen des Vorjahres.

Der Personalaufwand beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 25.263. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg um TEUR 1.230 bzw. 5,1 %. Zu berücksichtigen ist indes, dass im Vorjahr die Auszahlung einer Corona-Prämie für das Pflegepersonal erfolgte (TEUR 210). Wird dieser Effekt bereinigt, steigt der Personalaufwand im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.440 bzw. 6,0 % an.

Der Materialaufwand beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 10.476. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um TEUR - 2.388 bzw. -18,6 % dar. Die Reduzierung begründet sich durch einen Rückgang der Aufwendungen für Honorarpersonal, sowohl in der Pflege als auch im Ärztlichen Dienst.

Durch den Vollzug des Kaufvertrages gingen die Anteile an der St. Johannisstift Ev. Krankenhaus gGmbH zum 01.11.2023 mit 51% in die BBT-Gruppe über. Einhergehend wurde dieser Jahresabschluss auf den Grundlagen der BBT-Richtlinien erstellt. Die Bewertungsgrundlagen für RST-Thematiken sowie die Bewertung des Anlagevermögens mussten in der Folge angepasst werden. Ergebniseffekt aus diesem Sachverhalt ist TEUR -151.

Insgesamt beurteilt die Geschäftsleitung die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr als noch nicht zufriedenstellend. Ausschlaggebend für diese Einschätzung ist, dass unter den oben beschriebenen angestoßenen Maßnahmen bereits einige positive Effekte erzielt werden konnten --die äußeren Umstände und unvorhergesehene Effekte es jedoch noch nicht ermöglicht haben ein positives Jahresergebnis zu erzielen. Es wurden jedoch richtungsweisende Entscheidungen getroffen und Prozesse etabliert, die das Krankenhaus in Richtung einer erfolgreichen wirtschaftlichen Situation steuern werden.

2.3. Lage: Ertragslage, Finanzlage, Vermögenslage

2.3.1. Ertragslage

Die Ertragslage ist wie bereits in den Vorjahren in ihrer Entwicklung belastet. Der Anstieg der Landesbasisfallwerte inkl. der Ausgleichszahlungen für den Anstieg der Energiepreise konnten die entstandenen Kostensteigerungen nicht kompensieren. Die Steigerung der Personalkosten je Vollkraft (+ 3,1 % TEUR 2,2) bedingt durch Inflationsausgleichsprämien und Tarifsteigerungen und die Preissteigerungen des Materialaufwandes konnten nicht vollständig refinanziert werden.

Der EBITDA lag im Geschäftsjahr mit TEUR -3.609 um TEUR -3.875 unter dem des Vorjahres. Die EBITDA-Marge lag mit -10,1 % unter der EBITDA-Marge des Vorjahres. Die Reduzierung resultiert im Wesentlichen aus Sondereffekten im Jahr 2022. Hier waren Erlöse in Höhe von TEUR 3.841 aus Freihaltepauschalen und Versorgungszuschlägen (inkl. Corona-Ganzjahresausgleich) enthalten. Bereinigt man das Vorjahresergebnis um diesen Sondereffekt ergibt sich ein EBITDA welches lediglich noch um TEUR 34 über dem aktuellen Geschäftsjahr liegt. Die EBITDA-Marge liegt dann noch - 1,2 % unter der des Vorjahres.

Im Geschäftsjahr 2023 konnten Entgeltverhandlungen mit den Krankenkassen für das Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen werden. Hieraus resultiert ein positiver Effekt auf das Ergebnis 2023 in Höhe von TEUR 1.092 aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre. Diesem Effekt entgegen steht die Korrektur des Corona-Ganzjahresausgleiches 2022 mit einem periodenfremden Aufwand im Geschäftsjahr in Höhe von TEUR 909.

Im Geschäftsjahr 2023 sind in den Erträgen aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 928 Zuwendungen zum pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen gemäß § 26f Abs. 1 dieses Gesetzes enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich um - 53,9 % (TEUR - 1.479) auf TEUR 1.266. Dieser Rückgang resultiert im Wesentlichen aus der Position Spenden und ähnliche Zuwendungen in Höhe von TEUR 1.780. Im Geschäftsjahr lagen die Erträge aus diesem Bereich lediglich bei TEUR 1.

Die Personalkosten belaufen sich im Geschäftsjahr 2023 auf TEUR 25.263. Die Personalkostensteigerung (+5,1 %) begründet sich durch die Tarifanpassungen und die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien sowie durch den Anstieg der VK von 6,8 VK.

Der Materialaufwand reduziert sich um -18,6 % auf TEUR 10.476 gegenüber dem Vorjahr. Der Rückgang erklärt sich einerseits durch das veränderte und reduzierte Leistungsspektrum sowie andererseits durch den im Laufe des Geschäftsjahres gänzlichen Verzicht auf Honorare für externes Personal in der Pflege. Der Effekt der Preissteigerungen insbesondere in den Bereichen Lebensmittel, Arzneien und Medical-Produkte werden durch den reduzierten Bedarf überdeckt.

2.3.2. Finanzlage

Die Finanzierung der laufenden Geschäfte sowie die Durchführung der geplanten Investitionen waren jederzeit sichergestellt. Neben den vorhandenen liquiden Mitteln an Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von TEUR 4.489 stehen ausreichend verbindliche Finanzierungszusagen beider Gesellschafter zur Verfügung. Die finanzielle Lage der Gesellschaft ist somit als zufriedenstellend einzustufen.

Zum Bilanzstichtag beträgt das Eigenkapital nach Abzug des Ausgleichspostens für die Eigenmittelförderung TEUR 5.521 (Vorjahr: TEUR 10.221).

Die Summe der Sonderposten beträgt TEUR 7.991 (Vorjahr TEUR 7.173), mit TEUR 6.284 (Vorjahr TEUR 5.988) entfällt der größte Teil auf Sonderposten aus Fördermitteln nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz.

Die Rückstellungen betragen zum Jahresende TEUR 2.394 (Vorjahr: TEUR 2.467).

Zum Bilanzstichtag belaufen sich die Verbindlichkeiten auf eine Summe von TEUR 20.424 TEUR (Vorjahr TEUR 16.713) hiervon entfallen auf die Verbindlichkeiten gegenüber den Kreditinstituten TEUR 5.280 (Vorjahr TEUR 6.058) und auf die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen TEUR 1.022 TEUR (Vorjahr TEUR 1.235).

2.3.3. Vermögenslage

Das Gesamtvermögen (Bilanzsumme) der Gesellschaft hat sich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2023 auf TEUR 36.603 um 0,1 % erhöht. Im Vorjahr belief sich das Gesamtvermögen auf TEUR 36.574.

Zum Bilanzstichtag haben sich Vermögens- und Kapitalpositionen gegliedert nach Fristigkeiten im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert:

Vermögen	2023		Vorjahr		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen	22.950	62,9	22.652	62,2	298	1,3
Finanzanlagen	497	1,4	114	0,3	383	336,0
mittel- und langfristig gebundenes Vermögen	23.447	64,3	22.766	62,5	681	3,0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.357	3,7	2.142	5,9	-785	-36,6
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	5.199	14,3	3.439	9,4	1.760	51,2
Übrige Forderungen; Vorräte und aktive RAP	1.976	5,4	1.869	5,1	107	5,7
Finanzmittelfonds	4.489	12,3	6.223	17,1	-1.734	-27,9
kurzfristig gebundenes Vermögen	13.021	35,7	13.673	37,5	-652	-4,8
Vermögen insgesamt	36.468	100,0	36.439	100,0	29	0,1

Kapital	2023		Vorjahr		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Eigenkapital	5.521	15,1	10.221	28,0	-4.700	-46,0
Ausgleichsposten	-135	-0,4	-135	-0,4	0	0,00
Eigenkapital mit Ausgleichsposten	5.386	14,8	10.086	27,7	-4.700	-46,6
Sonderposten	7.991	21,9	7.173	19,7	818	11,4
Eigenkapital, Ausgleichsposten und Sonderposten	13.377	36,7	17.259	47,4	-3.882	22,5
langfristige Darlehen	14.333	39,3	9.558	26,2	4.775	50,0
Mittel- und langfristiges Fremdkapital	14.333	39,3	9.558	26,2	4.775	50,0
Übrige Rückstellungen	2.394	6,6	2.467	6,8	-73	-3,0
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz	3.813	10,5	4.320	11,9	-507	-11,7
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten einschließlich passive RAP	2.551	7,0	2.835	7,8	-284	-10,0
kurzfristiges Fremdkapital	8.758	24,0	9.622	26,4	-864	-9,0
Kapital insgesamt	36.468	100,0	36.439	100,0	29	0,1

Das Eigenkapital der Gesellschaft beläuft sich zum 31. Dezember 2023 auf TEUR 5.521. Dies bedeutet einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 4.700. Die Verringerung entspricht dem Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres.

Die Eigenkapitalquote beträgt nunmehr 15,1 %. Unter Einbeziehung der Sonderposten zur Finanzierung von Anlagevermögen beträgt die EK-Quote 36,9 %.

2.4. Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Die Steuerungsphilosophie des Verbundes sowie die Rentabilitätsziele werden im Rahmen des stetig weitergeführten Projektes "Finanzierungsstrategie der BBT-Gruppe" festgelegt.

Eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zusammen mit hoch motivierten Mitarbeiter*innen ist für unsere Gruppe ein Garant für unseren wirtschaftlichen Erfolg. Zur Messung der Mitarbeiterzufriedenheit finden in einem Rhythmus von drei Jahren anonyme Mitarbeitendenbefragungen mit externer Unterstützung statt. Im September 2024 wird die nächste Mitarbeitendenbefragung durchgeführt.

Das QM ist als Stabsstelle an die organisatorische Betriebsstättenleitung angesiedelt. In gemeinsamer Abstimmung, auch mit der Geschäftsführung, werden die QM-Prozesse definiert. Diese sind für die Führungskräfte verpflichtend anzuwenden. Kern des QMS bilden die Qualitätsziele, die jährlich mit den Führungskräften beschlossen werden. Dabei soll eine reelle Qualitätsverbesserung durch messbare und klar definierte Ziele erreicht werden. Um die Wirksamkeit des QM zu prüfen, erfolgt eine Aufnahme von Daten aus z.B. Patientenbewertungen, Q-Meldungen, CIRS-Meldungen und Begehungsprotokollen. Ein wirksames Beschwerdemanagement ist implementiert. Das QM fungiert dabei als Controlling-Stelle. Alle Daten fließen im QM zusammen und erfahren mindestens jährlich (z.B. im Managementreview) eine Bewertung. Daraus werden wiederrum nach dem PDCA-Zyklus Maßnahmen abgeleitet.

Die Patientensicherheit steht im Mittelpunkt des Risikomanagements. Die Orientierung erfolgt anhand der Maßgaben des Aktionsbündnis Patientensicherheit. Zahlreiche Sicherheitsmaßnahmen wie Patientenarmbänder, Hygienestandards, WHO OP-Checklisten und Pflegestandards dienen dazu, die Patientengefährdung auf ein Minimum zu reduzieren. In M&M Konferenzen werden Schlüsselfälle aufgearbeitet und Prozessverbesserungen mit dem Ziel einer Risikominimierung abgeleitet.

Das QMS des St. Johannisstift Krankenhauses ist nach der DIN ISO 9001:2015 zertifiziert.

Des Weiteren werden mehrere Fachzertifizierungen erfasst:

- Qualitätssiegel Geriatrie

- DDG Diabeteszentrum

- Zertifizierung als ambulante Fußbehandlungseinrichtung DDG

- Kontinenz- und Beckenbodenzentrum OWL in Partnerschaft mit dem Brüderkrankenhaus, Paderborn

Zudem trägt das St. Johannisstift Krankenhaus die Auszeichnung "Angehörigenfreundliche Intensivstation" und "Selbsthilfefreundliches Krankenhaus". In Vorbereitung befinden sich weiterhin die Fachzertifizierungen als Gefäßzentrum und Alterstraumatologie-Zentrum. Qualitätsmanagement stellt für uns eine Selbstverpflichtung gegenüber Patienten*innen, Bewohner*innen, Menschen mit Behinderungen, unseren Mitarbeiter*innen und unserem Umfeld dar.

Durch eine strukturierte Vorgehensweise können wir anhand unterschiedlicher Verfahren Stärken, Schwachstellen und Verbesserungspotentiale frühzeitig erkennen. Das systematische Qualitätsmanagement unterstützt uns, Entscheidungen auf der Grundlage von Fakten zu treffen. Wir streben an, die Erfordernisse und Erwartungen unseren Patienten*innen, mit den Anforderungen an einen modernen Gesundheitsdienstleister in Einklang zu bringen.

Zu den finanziellen (Gesamterträge, Personalaufwand, Jahresergebnis) und nicht- finanziellen Leistungsindikatoren (CMI, Bewertungsrelationen und Fallzahlen) verweisen wir ansonsten auch auf das Kapitel 2.2. (Geschäftsverlauf einschließlich Geschäftsergebnis) bzw. zur Entwicklung der Vollkräfte auf das Kapitel 2.3.1. (Ertragslage).

Das Thema Umweltschutz rückt vermehrt vor allem durch die Klimakrise in das Bewusstsein von Gesellschaft und Politik. Da der Gesundheitssektor in Deutschland für ca. 5 % der Gesamtemissionen des Landes verantwortlich ist, rücken auch die Einrichtungen der Krankenversorgung, Pflege und Eingliederungshilfen vermehrt gesellschaftlich in den Fokus, wenn es um Einsparungen von Emissionen geht. Die Caritas hat als wichtiger Bezugspunkt für katholische Träger im Gesundheitswesen dementsprechend eine Klimastrategie aufgestellt, mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2030. Durch diese Initiative ist auch eine umfassende Vernetzung und Nutzung dieser Ressourcen und Recherchen möglich.

Im Jahr 2022 hat die BBT-Gruppe eine umfassende Erhebung ihrer Treibhausgas-Emissionen mit Hilfe einer auf ihre Bedarfe angepassten Version des Treibhausgaserhebungstools der Caritas durchgeführt. Auf der Grundlage der Ergebnisse soll ein BBT-Einsparungsziel bis 2025 festgelegt werden, zu welchem jede Region nach ihren Möglichkeiten beitragen soll. Ebenfalls fand im vergangenen Jahr der erste Klimafachtag in der BBT-Gruppe statt mit dem Ziel, interne und externe Expert*innen zum Thema zusammen zu bringen, zu vernetzen und die Rolle des Klimaschutzes im Gesundheitswesen sowie die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesundheitslage gemeinsam zu diskutieren sowie weitere mögliche Maßnahmen anzustoßen.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1. Prognosebericht

Die Mittelfristplanung geht davon aus, dass das Leistungsgeschehen in 2024 nicht mehr signifikant durch Corona-Infektionen beeinflusst wird. Herausfordernd bleibt jedoch ein verändertes Nachfrageverhalten von Seiten der Patienten, welches zu weniger stationären Aufenthalten führt.

Die Planung für das Geschäftsjahr 2024 basiert grundsätzlich auf dem Leistungsniveau des Vorjahres unter Berücksichtigung struktureller Veränderungen. Die Leistungsentwicklung hat sich im stationären und ambulanten Bereich in den letzten Jahren spürbar verändert. Die Nachfrage nach stationären Behandlungen hat sich deutlich reduziert und teilweise in den ambulanten Sektor verlagert. Dies wurde bei der Planung der Leistungszahlen für 2024 einrichtungsindividuell berücksichtigt.

Gemäß dem verabschiedeten Wirtschaftsplan der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2024 liegt das Jahresergebnis bei TEUR - 1.317. Das entspricht einer Veränderung um TEUR + 3.384 gegenüber dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 inkl. Sondereffekten.

Als wesentliche Annahme liegt dem Wirtschaftsplan 2024, bezogen auf die Erlöse aus Krankenhausleistungen als größter Umsatzposition, eine Erhöhung der Landesbasisfallwerte um durchschnittlich 5,3 % zugrunde. Unsicherheiten ergaben sich aus der zum Zeitpunkt der Erstellung des Wirtschaftsplans noch ausstehenden Festlegung der Korridorgrenzen auf Bundesebene und der daraus resultierenden Angleichung des Landesbasisfallwertes auf Landesebene. Die zwischenzeitig vereinbarten Landesbasisfallwerte fallen höher aus, als in der Planung angenommen.

Im Pandemiejahr 2020 fanden keine Entgeltverhandlungen mit den Kostenträgern statt, sodass diese erst in den Folgejahren nachgeholt werden konnten. Dies hat zur Folge, dass die Verhandlungen des Budgetjahres 2023 noch ausstehen. Hierdurch besteht unter anderem Unsicherheit über die tatsächliche Höhe des Pflegebudgets und der Ausgleiche. Mit den Neuregelungen des KHPflEG sollen die Entgeltverhandlungen in den nächsten beiden Jahren wieder beschleunigt und so der Verhandlungsstau aufgelöst werden.

Die strukturellen Voraussetzungen und Mehraufwendungen zur Einhaltung der Vorgaben aus der PpUGV und der PrüfvV sind in der Planung berücksichtigt.

Der Wirtschaftsplan geht von einem Gesamtertrag (Positionen in der Gewinn- und Verlustrechnung 1. bis einschließlich 8.) in 2024 von TEUR 41.596 aus. Diese liegt um 17,8 % über den Gesamterträgen in 2023.

Demgegenüber liegen die Personalaufwendungen des Wirtschaftsplans (TEUR 27.169) um 7,1 % über den Personalaufwendungen des Jahres 2023. Dieser Anstieg resultiert aus vereinbarten Tarifsteigerungen und einer Erhöhung der Mitarbeiterzahl (Vollkräfte).

Im Bereich der Sachkosten ist auch im Geschäftsjahr 2024 mit inflationsbedingten Mehrkosten zu rechnen. Wie im Vorjahr zeichnen sich weitere Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Energie und Medical-Produkten ab.

Die Ergebnisse (EAT) des ersten Quartals 2024 und die hieraus resultierende Prognose für das Geschäftsjahr 2024 liegen etwas unter dem Niveau des im Dezember 2023 verabschiedeten Wirtschaftsplan. Dies ist insbesondere auf die Leistungsentwicklung im medizinischen Bereich zurückzuführen. Die veränderte Leistungsentwicklung in den letzten Jahren erschwert die Planerreichung zusätzlich. Die höheren Landesbasisfallwerte können die fehlenden Erlöse nicht ausgleichen.

Zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit wurde die Fortführung der geltenden Zahlungsfristverkürzung im stationären Bereich bis Ende 2024 gesetzlich geregelt.

Aufgrund des prognostizierten Ergebnisses erwarten wir eine leicht verbesserte Liquiditätslage für 2024. Positiv auf die Liquiditätslage wirken sich die für das Geschäftsjahr 2022 und in der Vorausschau 2023 abgeschlossenen Budgetverhandlungen in den Kliniken aus, die in 2024 zu entsprechenden Entgeltaufschlägen führen. Darüber hinaus haben die Finanzhilfen des Bundes - insbesondere die letzte Zahlung für mittelbare Energiekostenanstiege - einen positiven Liquiditätseffekt. Belastend für die Liquidität wirken indes die notwendigen Vorfinanzierungen der noch nicht erfolgten Budgetverhandlungen für 2023 und 2024. Ferner wird die Liquidität durch aus Eigenmitteln finanzierte Investitionsprojekte in 2024 belastet.

3.2. Chancenbericht

Mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz und der Ausgliederung des Pflegebudgets aus dem pauschalierten DRG-System haben die Krankenhäuser für ihren stationären Bereich weiterhin die Chance, die Kosten der Pflege im Sinne der Selbstkostendeckung adäquat finanziert zu erhalten. Schwierigkeiten zeigen sich allerdings in der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben aufgrund des Fachkräftemangels. Mit der Stärkung der Bildungsdienste wirkt die BBT-Gruppe diesem Trend aktiv entgegen, indem eigene Fachkräfte ausgebildet werden.

Entlastungen in der stationären Versorgung und eine bessere Vernetzung aller Leistungserbringer werden durch die zunehmende Ambulantisierung und durch die Auflösung von Sektorengrenzen forciert. Ausgangspunkt hierfür war unter anderem das IGES-Gutachten im Jahr 2022. Infolgedessen ist neben neuen tagesstationären Behandlungsmöglichkeiten auch die sektorengleiche Vergütung in Form von Hybrid DRGs geplant. Verstärkt wird diese Entwicklung durch aktuelle Pläne der Bundesregierung zur Reformierung der Krankenhauslandschaft. Dank der unterschiedlichen Geschäftsbereiche über alle Sektoren der Gesundheitsversorgung sowie der überregionalen Vernetzung sind die Einrichtungen der BBT-Gruppe auf zukünftige Entwicklungen vorbereitet.

Das Ende Oktober 2020 in Kraft getretene Krankenhaus-Zukunftsgesetz (KHZG) stellt für die Krankenhäuser eine große Chance dar, den Modernisierungs- und vor allem den Digitalisierungsprozess zu beschleunigen. Mit dem KHZG stellt der Bund über einen Unterfonds des Gesundheitsfonds drei Milliarden Euro zur Verfügung, die um weitere 1,3 Milliarden Euro von den Ländern ergänzt werden. Diese Fördermittel sind zum Ausbau und zur Modernisierung der Notfallversorgung und der Digitalisierung bestimmt. Für die Digitalisierung wurden der Einrichtung aus dem Zukunftsprogramm Krankenhaus Fördermittel des Bundes und des Landes in Höhe von über TEUR 1.141 bewilligt.

Die Vorschläge der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung stellen grundsätzlich eine Chance für unser Krankenhaus dar. Die dort geplante Vorhaltefinanzierung im Krankenhausbereich sind ein wichtiger Eckpfeiler für ein nachhaltiges Finanzierungssystem. Jedoch muss bei der geplanten Reform die derzeit bestehende strukturelle Unterfinanzierung im Krankenhausbereich beseitigt werden. Diese resultiert zu großen Teilen aus den noch nicht refinanzierten Kostensteigerungen und den gestiegenen Inflationsraten der letzten Jahre, worauf die DRG-Kalkulation nicht ausgelegt ist. Vorübergehende Abhilfe könnte hier die von den Bundesländern für Mitte 2024 geforderte zusätzliche Erhöhung der Landesbasisfallwerte schaffen. Die Höhe einer möglichen Steigerung sowie die tatsächliche Umsetzung sind zum Zeitpunkt des Jahresabschlusses noch nicht bekannt.

Durch die Beteiligung der Barmherzige Brüder Trier gGmbH als Mehrheitsgesellschafter und die sich anschließende Fusion mit dem Brüderkrankenhaus St. Josef bietet sich die einmalige Chance durch Bereinigung des medizinischen Portfolios mit Aufgabe von Doppelvorhaltung, Zusammenlegung von Abteilungen, Aufteilung des medizinischen Portfolios in einen Elektivstandort und einen Akutstandort und die Ausnutzung der zur Verfügung stehenden räumlichen und personellen Kapazitäten nach einer Transformationsphase eine wirtschaftliche stabile Entwicklung des St. Johannisstift Krankenhauses zu gestalten.

Detaillierte Überlegungen zur Optimierung des gemeinsamen Leistungsportfolios sowohl aus medizinischer, qualitativer als auch ökonomischer Sicht finden fortlaufend statt.

Im Rahmen der Einzelförderung gemäß §21a KHGG NRW zur Förderung der Umsetzung des Landeskrankenhausplanes beantragt das St. Johannisstift Krankenhaus in einer Gesamtmaßnahme mit dem Brüderkrankenhaus finanzielle Mittel in 2-stelliger Millionenhöhe zur Umsetzung der notwendigen Einzelmaßnahmen im Hinblick auf das fusionierte gemeinsame Krankenhaus. Teilmaßnahmen sind unter anderem die Sanierung und Erweiterung der OP Kapazitäten, die Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen sowie die Errichtung einer Palliativstation.

Der Kaufvertrag, der im Zusammenhang mit der Übernahme von 51 % der Anteile der St. Johannesstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH geschlossen wurde, wird von den Gesellschaftern unterschiedlich ausgelegt. Hieraus könnte sich nach abschließender Klärung für die Gesellschaft eine Chance auf eine Stärkung der Eigenkapital- und/oder Liquiditätssituation ergeben. Eine Berücksichtigung dieses Sachverhalts im Jahresabschluss der Gesellschaft ist vor dem Hintergrund des Auslegungsdissenses nicht erfolgt.

3.3. Risikobericht

Die Barmherzige Brüder Trier gGmbH und ihre Töchter sind in ein einheitliches Risikomanagementsystem der BBT-Gruppe integriert. Zielrichtung des Risikomanagementsystems ist die Minimierung von Risiken. Im Rahmen der zu treffenden Maßnahmen sollen auch die sich ergebenden Chancen ergriffen werden. Im Rahmen des Risikomanagementsystems werden sowohl medizinische als auch betriebswirtschaftliche Risiken betrachtet.

Als zentrales Risiko für unsere Branche sehen wir den stark reglementierten Markt; gesetzliche Änderungen können sich jederzeit auf die Ertragslage auswirken.

Die Krankenhäuser werden bei steigenden Personalkosten weiter unter Druck gesetzt, da sie im vorhandenen Finanzierungssystem diese Kostensteigerungen nur schwer refinanziert erhalten. Weitere kostensenkende und erlössteigernde Faktoren, wie die Bildung von Verbünden und das Eingehen von Kooperationen, sowie eine weitere Optimierung der Leistungsangebote unserer Einrichtungen sollen dazu führen, eine kontinuierliche Ergebnisverbesserung zu realisieren und auf diese Weise die erforderliche Wettbewerbsfähigkeit weiterhin sicherzustellen.

Cyber-Attacken als Risiko für die IT-Landschaft bleiben ein aktuelles Thema, welches unsere Branche auch in der Zukunft weiter beschäftigen wird.

Die Themen Informationssicherheit mit den damit verbundenen Risiken und Chancen sind zentrale Aufgabe in den nächsten Jahren.

Zahlreiche Risiken beziehen sich auf die Problematik des Fachkräftemangels. Im ärztlichen und pflegerischen Bereich konnten vakante Stellen oftmals nur mit einer zeitlichen Verzögerung besetzt werden. Der Fachkräftemangel geht jedoch mittlerweile deutlich über diese beiden Bereiche hinaus.

Ein weiteres Risiko, welches im Jahr 2023 hohes mediales Interesse erzeugt hat, ist das Risiko der zunehmenden Lieferengpässe im Bereich dringend benötigter Arzneimittel. Die BBT-Gruppe versorgt mit ihren Apotheken eigene als auch Fremdeinrichtungen und versucht dieses Risiko durch Mitgliedschaft in Einkaufsverbünden und vorrauschauendes Agieren zu minimieren, um die Patientenversorgung kontinuierlich sicherstellen zu können.

Die dringend notwendige Krankenhausreform und deren zeitliche Verzögerung stellt ein weiteres hohes finanzielles Risiko für die Krankenhäuser dar.

Zu den in der Unternehmens-Gruppe bestehenden Finanzinstrumenten zählen insbesondere Wertpapiere, Anteile an Investmentvermögen sowie Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art.

Der Einsatz von Finanzinstrumenten wird über die Geldanlage bei der Vermögensverwaltungsgesellschaft der BBT-Gruppe Gesellschaft bürgerlichen Rechts, Koblenz, zentral gesteuert. Durch den Einsatz externer professioneller Fondsmanager werden Chancen in diesem Bereich optimiert und Risiken gemindert.

Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko wird für jede wesentliche Investition/Maßnahme ein Liquiditätsplan erstellt, der einen Überblick über die Geldaus- und -eingänge vermittelt. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Debitorenmanagement sowie ein Mahnwesen.

Durch frühzeitige Entscheidungen zur Minimierung von gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken innerhalb der BBT-Gruppe gehen wir aktuell bei der Gesamtrisikobetrachtung für das Geschäftsjahr 2023 nicht von bestandsgefährdenden Risiken aus.

Die wirtschaftliche Situation der Konzerngesellschaften wird im nächsten Geschäftsjahr wesentlich durch strukturelle Veränderungen im stationären Bereich, dem bestehenden Personalmangel und den unmittelbaren und mittelbaren Folgen der geopolitischen Konflikte negativ beeinflusst. Diese Krisen stellen daher weiterhin eines der bedeutsamsten Risiken für die nächsten Jahre dar.

Die Belegung im stationären Bereich liegt weiterhin hinter der vor der Corona-Pandemie. Teilweise ist dies durch deutlich erhöhte krankheitsbedingte Ausfallzeiten im Personalbereich und damit bedingtem Herunterfahren der Kapazitäten begründet. Durch den bestehenden Personalmangel verschärft sich die Situation zusätzlich.

Die Energiekrise ausgelöst durch den Ukraine-Krieg birgt zahlreiche Risiken. Die teilweise extremen Kostensteigerungen für Energie, Lebensmittel und insgesamt die Sachkostensteigerung zählen auch 2024 zu den TOP Risiken für die BBT-Gruppe. Verstärkt wird diese Preisentwicklung durch den Nahost-Konflikt und die gestörten Lieferwege im roten Meer. Den Klimawandel und seine Folgen als globales Risiko, aber auch als Risiko für die einzelnen Einrichtungen der BBT-Gruppe, gilt es ebenfalls für die Zukunft zu betrachten.

Die derzeitigen inflationsbedingten Kostensteigerungen werden über das Vergütungssystem der Ermittlung von sogenannten Basisfallwerten nicht abgedeckt. Mit dem Auslaufen der Ausgleichszahlungen zum pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen entfallen Ende April 2024 wichtige Entlastungen für die Kliniken.

Durch die hohe Inflation hat die Europäische Zentralbank den Leitzins in 2022 und 2023 mehrere Male angehoben. Hierdurch haben sich die geplanten Baumaßnahmen teilweise deutlich verteuert. Für den weiteren Jahresverlauf ist nach derzeitigem Stand mit einer leichten Entspannung auf den Zinsmärkten zu rechnen.

Bis auf die geschilderten Risiken hinsichtlich der Nachwirkungen der Corona-Krise und der geopolitischen Konflikte gibt es keine außergewöhnlichen Risiken. Risiken mit wesentlicher Auswirkung auf die Liquidität des Konzerns sind für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen.

Nach den Vorschlägen der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung sollen die Krankenhäuser künftig nach drei neuen Kriterien honoriert werden: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen. Seit Ende 2023 bzw. Anfang 2024 können Krankenhäuser ihre vollstationären Leistungen durch die Einführung der tagesstationären Behandlung nach § 115e SGB V und der speziellen sektorengleichen Vergütung nach § 115f SGB V reduzieren. Hieraus können sich sowohl Chancen als auch Risiken für die Gesellschaft ergeben. Diese politischen Entwicklungen werden innerhalb der BBT-Gruppe genau verfolgt und analysiert. Die Geschäftstätigkeit wird im Bedarfsfall zeitnah auf absehbare Veränderungen der Rahmenbedingungen der Finanzierung angepasst.

Die Gesamtrisikolage hat sich in der Gesamtbetrachtung gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht. Nicht finanzierte Kostensteigerungen gehen einher mit Risiken unzureichender Leistungsnachfrage. Je nach Entwicklung könnten sich daraus für die Gesellschaft strukturelle Anpassungsnotwendigkeiten ergeben, die dann vor dem Hintergrund geänderter krankenhausplanerischer Anforderungen zu bewerten sind.

Paderborn den 29. April 2024

Siegfried Rörig, Geschäftsführer

Andreas Latz, Geschäftsführer

Martin Wolf, Geschäftsführer

Christop Robrecht, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2023

AKTIVA

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN	23.447.781,21	22.766.160,97
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	1.347.433,90	1.388.757,47
1. Entgeltlich erworbene Software	1.056.391,00	891.795,00
2. Geleistete Anzahlungen	291.042,90	496.962,47
II. Sachanlagen	21.603.007,31	21.263.203,50
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	17.301.430,00	18.778.247,00
2. Technische Anlagen	334.025,00	194.589,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	2.231.091,51	2.015.045,51
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.736.460,80	275.321,99
III. Finanzanlagen	497.340,00	114.200,00
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	37.000,00	37.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	452.140,00	74.000,00
3. Beteiligungen	5.000,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen	3.200,00	3.200,00
B. UMLAUFVERMÖGEN	12.985.607,79	13.634.205,43
I. Vorräte	718.571,18	969.638,20
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	383.458,18	451.002,89
2. Unfertige Leistungen	335.113,00	518.635,31
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	7.777.747,32	6.442.007,65
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.356.656,68	2.142.262,23
2. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	5.198.511,17	3.439.084,44
- davon nach KHEntgG: EUR 3.987.651,73 (Vorjahr: EUR 2.202.686,60)
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	839,52	8.800,39
4. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	204.205,46	164.980,51
5. Sonstige Vermögensgegenstände	1.017.534,49	686.880,08
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	4.489.289,29	6.222.559,58
C. AUSGLEICHSPOSTEN NACH DEM KHG	134.667,10	134.667,10
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung	134.667,10	134.667,10
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	34.658,12	39.389,35
Andere Abgrenzungsposten	34.658,12	39.389,35
	36.602.714,22	36.574.422,85
PASSIVA
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. EIGENKAPITAL	5.520.626,75	10.221.152,85
1. Gezeichnetes Kapital	250.000,00	250.000,00
2. Kapitalrücklagen	7.739.327,13	7.739.327,13
3. Gewinnrücklagen	2.259.468,51	2.259.468,51
4. Verlust-/Gewinnvortrag	-27.642,79	789.666,82
5. Jahresfehlbetrag	-4.700.526,10	-817.309,61
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS	7.991.166,09	7.173.221,15
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	6.283.883,09	5.988.018,15
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	1.691.297,00	1.167.357,00
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	15.986,00	17.846,00
C. RÜCKSTELLUNGEN	2.393.880,56	2.466.611,98
1. Steuerrückstellungen	18.000,00	18.000,00
2. Sonstige Rückstellungen	2.375.880,56	2.448.611,98
D. VERBINDLICHKEITEN	20.424.233,46	16.713.436,87
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.279.978,56	6.058.458,95
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.022.177,13	1.235.166,36
3. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	3.812.723,88	4.320.330,22
- davon nach dem KHEntG: EUR 500.653,10 (Vorjahr: EUR 500.212,32)
4. Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	95.659,91	462.274,77
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1.929.824,66	0,00
6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	7.544.296,96	3.500.000,00
7. Sonstige Verbindlichkeiten	739.572,36	1.137.206,57
- davon aus Steuern: EUR 322.997,69 (Vorjahr: EUR 346.146,39)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 72.444,68 (Vorjahr: EUR 67.566,74)
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	272.807,36	0,00
	36.602.714,22	36.574.422,85

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

	2023 EUR	2022 EUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	29.060.748,57	34.829.671,29
2. Erlöse aus Wahlleistungen	888.745,18	802.175,51
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	272.005,49	292.501,72
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	513.681,34	502.659,29
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	4.862.102,34	3.448.236,03
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: EUR 1.092.105,18 (Vorjahr: EUR 0,00)
5. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen	-183.522,31	-71.824,79
6. Andere aktivierte Eigenleistungen	0,00	8.512,27
7. Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nr. 11 ausgewiesen	927.918,36	96.052,00
8. Sonstige betriebliche Erträge	1.266.879,23	2.745.099,97
	37.608.558,20	42.653.083,29
9. Personalaufwand	25.263.403,70	24.032.722,35
a) Löhne und Gehälter	20.763.516,46	19.663.998,17
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	4.499.887,24	4.368.724,18
- davon für Altersversorgung: EUR 1.194.118,64 (Vorjahr: EUR 1.139.925,00)
10. Materialaufwand	10.475.522,38	12.864.354,36
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	4.891.954,01	5.455.171,36
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	5.583.568,37	7.409.183,00
Zwischenergebnis	1.869.632,12	5.756.006,58
11. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	1.866.230,05	2.218.306,30
- davon Fördermittel nach dem KHG: EUR 1.257.201,20 (Vorjahr: EUR 2.218.306,30)
12. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	1.708.634,75	1.043.591,99
13. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	1.909.614,89	2.315.008,40
14. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	2.436.458,31	1.738.380,31
15. Sonstige betriebliche Aufwendungen	5.696.455,94	5.601.854,84
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre: EUR 1.082.390,21 (Vorjahr: EUR 0,00)
	-6.467.664,34	-6.393.345,26
Zwischenergebnis	-4.598.032,22	-637.338,68
16. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	10.695,82	740,04
17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	82.057,71	112.482,06
- davon aus Aufzinsung: EUR 2.766,55 (Vorjahr: EUR 2.140,48)
18. Steuern	31.131,99	68.228,91
- davon vom Einkommen und vom Ertrag: EUR 24.731,69 (Vorjahr: EUR 32.610,01)
19. Jahresfehlbetrag	-4.700.526,10	-817.309,61

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

I. Vorbemerkungen

Die St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH (vormals St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn GmbH), mit Sitz in Paderborn wurde im Jahr 2005 gegründet und am 12. Juli 2005 im Handelsregister beim Amtsgericht Paderborn unter der Nr. HRB 7754 eingetragen.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2023 bis zum 31. Dezember 2023 wurden die Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) in Verbindung mit einschlägigen Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie des GmbH Gesetzes zugrunde gelegt. Dies schließt die Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein.

Die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung entspricht grundsätzlich den §§ 266 und 275 HGB. Eine Erweiterung des Gliederungsschemas wurde nur vorgenommen, soweit dies zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung führt. In Ausübung des Wahlrechts nach § 1 Abs. 3 KHBV wurde die Bilanz nach Anlage 1, die Gewinn- und Verlustrechnung nach Anlage 2 und der Anlagennachweis nach Anlage 3 der KHBV gegliedert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Die Gesellschaft erfüllt die Größenmerkmale einer großen Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 3 HGB.

Bei der Bewertung wurde von der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Die Gesellschaft wird im Geschäftsjahr 2023 erstmalig in den Konzernabschluss der Barmherzigen Brüder Trier gGmbH, Koblenz, aufgenommen.

Aufgrund der Einbeziehung in den Konzernabschluss wurde für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 erstmalig die Bilanzierungsrichtlinie der Muttergesellschaft und der zugehörigen Unternehmen (BBT-Gruppe) angewendet.

Hierdurch wurden die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres nicht vollumfänglich beibehalten.

Erläuterungen zu den im Vergleich zum Vorjahr abweichenden Bewertungsmethoden sind bei den Ausführungen zu den jeweiligen Posten der Bilanz bzw. bei der Gewinn- und Verlustrechnung vermerkt.

Nachfolgend erfolgt die Darstellung der Ausweisänderungen aufgrund der erstmaligen Anwendung der Bilanzierungsrichtlinie der BBT-Gruppe. Zur Verbesserung der Vergleichbarkeit wurden die Vorjahresangaben in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung entsprechend angepasst:

neue Bilanzpositionen bzw. inhaltliche Änderungen	Ausweis im Jahresabschluss 31.12.2023 Vorjahreswerte	Ausweis im Jahresabschluss 31.12.2022	Anpassung zum Vorjahr	bisherige Bilanzposition
Sonstige Finanzanlagen	3.200,00	3.200,00	0,00	Genossenschaftsanteile
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.142.262,23	2.061.261,72	-81.000,51	Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen; Ausweisänderung aufgrund Wechsel Konzernzugehörigkeit sowie Saldierung mit Verbindlichkeiten	8.800,39	127.103,02	118.302,63	Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	164.980,51	164.980,51	0,00	Forderungen gegen Gesellschafter
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.235.166,36	1.230.799,06	-4.367,30	Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	3.500.000,00	3.500.000,00	0,00	Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen; Ausweisänderung aufgrund Wechsel Konzernzugehörigkeit sowie Saldierung mit Forderungen	0,00	41.669,42	41.669,42	Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Der Vermerk zu den Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern erfolgt nun im Anhang unter Erläuterungen zur Bilanz.

Die Aufgliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde um die Position Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nummer 11 ausgewiesen ergänzt. Die nun hierunter ausgewiesenen Erträge waren bisher in der Position Sonstige betriebliche Erträge enthalten.

Des Weiteren wurden Aufwendungen für Verwaltungs- und IT-Dienstleistungen bisher unter bezogene Leistungen in der Position Materialaufwand ausgewiesen. Dieser Aufwand wird nun, entsprechend den Konzernvorgaben, den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen zugeordnet.

Hieraus ergeben sich folgende Änderungen gegenüber der Vorjahresdarstellung:

Position der Gewinn- und Verlustrechnung	Ausweis im Geschäftsjahr 2023 Angaben zum Vorjahr EUR	Ausweis im Geschäftsjahr 2022 Angaben zum Vorjahr EUR	Anpassung zum Vorjahr EUR
Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand, soweit nicht unter Nummer 11 ausgewiesen	96.052	0,00	96.052
Sonstige betriebliche Erträge	2.745.099,97	2.841.151,97	-96.052,00
Materialaufwand,Aufwendungen für bezogene Leistungen	7.409.183,00	8.790.263,00	-1.381.080,00
Sonstige betriebliche Aufwendungen	5.601.854,84	4.220.774,84	1.381.080,00

Als verbundene Unternehmen werden diejenigen Gesellschaften ausgewiesen, die in den Konzernabschluss der Barmherzige Brüder Trier gGmbH, Koblenz, gem. § 290 HGB einbezogen werden.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Der Abnutzung wird durch planmäßige Abschreibungen nach der linearen Methode unter Zugrundelegung betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauern Rechnung getragen.

Anlagen	Nutzungsdauer
Immaterielle Vermögensgegenstände	3 bis 8 Jahre
Betriebsbauten	33 Jahre
Technische Anlagen	5 bis 8 Jahre
Einrichtungen und Ausstattungen	1 bis 13 Jahre

Außerplanmäßige Abschreibungen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 615 (Vorjahr TEUR 0) vorgenommen. Diese betreffen im Wesentlichen die Betriebsbauten. Hier wurde die Nutzungsdauer aufgrund der Konzernbilanzierungsrichtlinie auf 33 Jahre angepasst.

Geringwertige Anlagegüter im Einzelwert zwischen je EUR 250 und EUR 1.000 netto ohne Umsatzsteuer werden im Jahr ihres Zuganges in voller Höhe abgeschrieben.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten einschließlich Anschaffungsnebenkosten. Sofern nach § 253 Abs. 3 S. 5 HGB eine dauerhafte Wertminderung vorlag, wurde dieser mit außerplanmäßigen Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert Rechnung getragen. Sofern die Gründe für eine Wertminderung ganz oder teilweise entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den fortgeführten Anschaffungskosten.

Der Bestand an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wurden gemäß den Voraussetzungen des § 240 Abs. 3 HGB mit einer gleichbleibenden Menge und einem gleichbleibenden Wert angesetzt (Festwert).

Bei den unfertigen Leistungen erfolgte die Bestandsermittlung durch eine Buchinventur zum Bilanzstichtag. Bei der Bewertung der unfertigen Leistungen - hier handelt es sich um Leistungen an sogenannten Überliegerpatienten aus dem KHEntgG-(DRG-) Bereich, die vor dem Bilanzstichtag aufgenommen, aber erst im neuen Geschäftsjahr entlassen wurden und mit einer Fallpauschale vergütet werden - werden die Erlöse unter Berücksichtigung der Verweildauer dem entsprechenden Berichtsjahr zugeordnet. Das Niederstwertprinzip in Form der verlustfreien Bewertung wurde beachtet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nennwert, erforderlichenfalls vermindert um Einzel- oder Pauschalwertberichtigungen, bilanziert.

Bei den Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht handelt es sich um Ansprüche auf Fördermittel nach dem Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) sowie um Ausgleichsforderungen nach dem Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG).

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten werden mit dem Nennwert bilanziert.

Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung wird gemäß § 5 Abs. 5 KHBV in Höhe der Abschreibungen auf die aus Eigenmitteln vor Beginn der Förderung nach dem KHG beschafften Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, für die nach Feststellung des Ausscheidens des Krankenhauses aus dem Krankenhausplan ein Ausgleich für die Abnutzung in der Zeit ab Beginn der Förderung verlangt werden kann, gebildet. Dieser gemäß § 5 Abs. 5 KHBV auszuweisende Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung ist im handelsrechtlichen Sinne kein Vermögensgegenstand und daher als Korrekturposten zum Eigenkapital anzusehen.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind nur Zahlungen vor dem Bilanzstichtag, die Ertrag bzw. Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, aufgenommen.

Zweckentsprechend verwendete Fördermittel nach dem KHG, Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand sowie Zuwendungen Dritter zur Finanzierung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens werden als Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens, vermindert um den Betrag der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Abschreibungen auf diese Vermögensgegenstände, ausgewiesen.

Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Sonstige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Bewertung der Rückstellungen für ausstehenden Urlaub und offene Überstunden wurden im Berichtsjahr aufgrund der Vorgaben der Konzernbilanzierungsrichtlinie auf eine pauschalierte Ermittlung unter Berücksichtigung von Anpassungen bei der Erfassung von Sozialversicherungsbeiträgen umgestellt. Die Anpassung der Bewertung hat zu höheren Aufwendungen von insgesamt rd. TEUR 137 geführt.

Verbindlichkeiten sind mit ihren Erfüllungsbeträgen angesetzt.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Die Darstellung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem als Anlage zum Anhang beigefügten Anlagennachweis.

Die St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH ist an folgenden Gesellschaften unmittelbar beteiligt:

Gesellschaften	Beteiligungsquote %	Eigenkapital 2023 TEUR	Jahresergebnis 2023 TEUR
Bildungscampus für Gesundheits- und Sozialberufe St. Johannisstift GmbH, Paderborn	74,0	72	-88
Digitale Gesundheitsplattform OWL GmbH, Paderborn	12,5	-20	-60

Bei den sonstigen Finanzanlagen handelt es sich um Genossenschaftsanteile an der VerbundVolksbank OWL eG.

Die Restlaufzeiten der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Forderungen gegen Gesellschafter sind nachfolgendem Forderungsspiegel zu entnehmen:

Bilanzposten	Jahr	Gesamt TEUR	davon mit einer Restlaufzeit von mehr als 1 Jahr TEUR	davon gegen Gesellschafter TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2023	1.357	0	0
	Vorjahr	(2.142)	(0)	(0)
Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	2023	5.198	0	0
	Vorjahr	(9)	(0)	(0)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2023	1	0	0
	Vorjahr	(9)	(0)	(0)
Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2023	204	0	204
	Vorjahr	(165)	(0)	(165)
Sonstige Vermögensgegenstände	2023	1.018	0	0
	Vorjahr	(687)	(0)	(0)
Gesamt	2023	7.778	0	204
	Vorjahr	(6.442)	(0)	(165)

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht resultieren, wie im Vorjahr, aus Lieferungen und Leistungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen Forderungen aus Ausgleichsfonds sowie kreditorische Debitoren.

Durch Beschluss der Gesellschafter wurde das erwirtschaftete Jahresergebnis 2022 auf neue Rechnung vorgetragen.

In Ausübung des Ansatzwahlrechtes nach Art. 28 Abs. 1 EGHGB wurden Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen für sogenannte Altzusagen in Höhe von TEUR 331 zum 31. Dezember 2023 nicht gebildet. Zu Grunde gelegt werden die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck sowie ein Zinsfuß von 1,31 % bei einer Laufzeit der Rückstellung von fünf Jahren und Anwendung eines durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen zehn Jahre. Die Pensionsrückstellung bei Anwendung eines durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre würde zum 31. Dezember 2023 TEUR333 betragen.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige Rückstellungen	TEUR
Personalkostenrückstellungen (Urlaub, Jubiläumszusagen, Überstunden und ZVK Beiträge)	1.078
Sonstige übrige Rückstellungen	1.298
Gesamt	2.376

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten und ihre Besicherung sind folgendem Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen:

Verbindlichkeitenspiegel

Bilanzposten	Jahr	Gesamt	davon mit einer Restlaufzeit
		TEUR	bis 1 Jahr TEUR	als 1 Jahr TEUR	mehr als 5 Jahre TEUR	gewährte Sicherheiten TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2023	5.280	785	4.495	1.864	5.280
	Vorjahr	(6.059)	(779)	(5.280)	(2.316)	(6.059)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2023	1.022	992	30	0	0
	Vorjahr	(1.235)	(1.135)	(100)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	2023	3.813	3.813	0	0	0
	Vorjahr	(4.320)	(4.320)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus sonstigen Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	2023	96	96	0	0	0
	Vorjahr	(462)	(462)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2023	1.930	400	1.530	1.530	0
	Vorjahr	(0)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	2023	7.544	21	7.523	7.523	0
	Vorjahr	(3.500)	(0)	(3.500)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	2023	739	739	0	0	0
	Vorjahr	(1.137)	(1.137)	(0)	(0)	(0)
Gesamt	2023	20.424	6.846	13.578	10.917	5.280
	Vorjahr	(16.713)	(7.833)	(8.880)	(2.316)	(6.059)

Bei den gewährten Sicherheiten handelt es sich um Grundschulden.

Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschafter bestehen zum Bilanzstichtag in Höhe von TEUR 9.468 (im Vorjahr: TEUR 3.500). Davon resultieren TEUR 1.924 (im Vorjahr: TEUR 0) aus Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und TEUR 7.544 (im Vorjahr: TEUR 3.500) aus Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht.

Ausgleichsverpflichtungen nach dem KHEntgG sowie zum Bilanzstichtag noch nicht zweckentsprechend verwendete Fördermittel nach dem KHG bilden die Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren TEUR 400 (im Vorjahr: TEUR 0) aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 1.530 (im Vorjahr: TEUR 0) aus Sonstige Verbindlichkeiten. Diese sonstigen Verbindlichkeiten betreffen Darlehen.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit Beteiligungsverhältnis resultieren TEUR 21 (im Vorjahr: TEUR 0) aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 7.523 (im Vorjahr: TEUR 3.500) aus Sonstige Verbindlichkeiten. Diese sonstigen Verbindlichkeiten betreffen langfristige Darlehen.

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten vor allem Verbindlichkeiten aus der Lohn- und Gehaltsabrechnung Dezember 2023 gegenüber dem Finanzamt und der Belegschaft, aus Bereitschaftsdienstvergütungen, aus Budgetprämien, aus einbehaltenen Abgaben, sowie aus Beiträgen.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den Erlösen aus Krankenhausleistungen sind periodenfremde Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 163 enthalten.

Die Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 des Handelsgesetzbuches enthalten periodenfremde Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 1.092. Diese betreffen Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre.

In den Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand sind in Höhe von TEUR 928 Zuwendungen zum pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen gemäß § 26f Abs. 1 enthalten. Von diesen Zuwendungen betreffen TEUR 109 das Geschäftsjahr 2022.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremden Erträge in Höhe von TEUR 855. Diese betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 810).

In den Posten Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen und Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und aufgrund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens sind erhaltene Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen aufgrund der Förderung gemäß § 14 a KHG i.V.m. §§ 19 ff. Krankenhausstrukturfondsverordnung (KHSFV) in Höhe von TEUR 1.257 enthalten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten insbesondere Aufwendungen für die Instandhaltungen, den Verwaltungsbedarf, Aufwendungen für zentrale Dienstleistungen, Mieten und Pachten, Forderungsverluste, Abgaben und Versicherungen sowie periodenfremde Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.207. Die periodenfremden Aufwendungen betreffen mit TEUR 1.082 Ausgleichsbeträge für frühere Geschäftsjahre.

Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Bedeutung, die die Gesellschaft vor dem Hintergrund der Energiekrise erhalten hat bzw. aufwenden musste, sind bei der jeweiligen Ertrags- bzw. Aufwandsposition aufgeführt. Teilweise sind gestiegene Aufwendungen im Zusammenhang mit der Energiekrise nur eingeschränkt quantifizierbar und können daher nicht im Einzelnen dargestellt werden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind weitere Aufwendungen und Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung im Zusammenhang mit der Anpassung der Nutzungsdauer der Betriebsbauten angefallen und resultieren in Höhe von TEUR 615 aus außerplanmäßigen Abschreibungen. Davon betreffen TEUR 641 mit Fördermitteln finanziertes Anlagevermögen und sind in den Posten Abschreibungen und Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten enthalten.

In den Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind Zinsaufwendungen aus Investitionsdarlehen enthalten. Diese wurden in Höhe von TEUR 17 (Vorjahr TEUR 20) mit Fördermitteln aus der Baupauschale (§ 18 Abs. 1 Nr. 1 KHGG NRW) finanziert.

V. Ergänzende Angaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer*innen

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer*innen	Köpfe
	2023	Vorjahr
Ärztlicher Dienst	46,8	51,5
Pflegedienst	205,1	179,7
Medizinisch-technischer Dienst	51,7	51,1
Funktionsdienst	37,4	53,6
Klinisches Hauspersonal	0,00	0,00
Wirtschafts- und Versorgungsdienst	19,6	8,7
Technischer Dienst	3,5	0,0
Verwaltungsdienst	36,4	28,3
Sonstiges Personal	7,4	4,2
Gesamt	407,9	378,0

Zusätzlich sind in der Gesellschaft noch 68,4 (Vorjahr 79,9) Krankenpflegeschüler beschäftigt.

Zusatzversorgung für die Arbeitnehmer*innen

Den Arbeitnehmern*innen der Gesellschaft wird eine Zusatzversorgung über eine Zusatzversorgungkasse gewährt.

Bezüglich der Zusatzversorgung der Arbeitnehmer*innen liegt eine mittelbare Pensionsverpflichtung nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB vor. Die über eine Zusatzversorgungskasse abzuwickelnden Versorgungsleistungen der Arbeitnehmer*innen führen zu einer Subsidiärhaftung des entsprechenden Arbeitgebers, die zu einer mittelbaren Pensionsverpflichtung der St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH führen. Eine Passivierungspflicht besteht für derartige Verpflichtungen nach Art. 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB nicht. Die Gesellschaft hat von dem Passivierungswahlrecht keinen Gebrauch gemacht.

Nach Art. 28 Abs. 2 EGHGB besteht jedoch die Verpflichtung, den Betrag der in der Bilanz nicht ausgewiesenen Pensionsrückstellung im Anhang anzugeben. Da der verlässlichen Betragsangabe im Anhang der Gesellschaft praktische Schwierigkeiten der Ermittlung seitens der Zusatzversorgungskasse entgegenstehen, erfolgen entsprechend den Äußerungen des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) qualitative Angaben über die Art und den Umfang der mittelbaren Verpflichtungen im Anhang.

Die Gesellschaft ist Mitglied der Kirchliche Zusatzversorgungskasse Rheinland-Westfalen Anstalt des öffentlichen Rechts (KZVK), Dortmund. Die KZVK ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Zweck der Anstalt ist es, Arbeitnehmern der Beteiligten (Arbeitgeber) im Wege privatrechtlicher Versicherung eine zusätzliche Alters-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsminderungs- und Hinterbliebenenversorgung zu gewähren. Die Altersversorgung wird durch Beiträge finanziert. Der Beitrag ist in Höhe eines im Vorfeld festgelegten Prozentsatzes des zusatzversorgungspflichtigen Entgelts zu zahlen. Für das Jahr 2023 betrug der Prozentsatz 6 % (davon Arbeitnehmeranteil 0,75 %).

Neben der Umlage haben die Mitglieder zusätzlich jährlich einen Stärkungsbeitrag zu leisten. Dieser Stärkungsbeitrag dient dazu, dass die Zusatzversorgungskasse die Versorgungszusage des jeweiligen Mitglieds für deren Mitarbeitende mit Versicherungszeiten bis zum 31. Dezember 2001 langfristig erfüllen kann. Dieser Beitrag betrug 2023 TEUR 163.

Mit einer Inanspruchnahme aus der Subsidiärhaftung des Arbeitgebers ist nicht ernsthaft zu rechnen, da diese Zusatzversorgungskasse eine stabile Anzahl an Beteiligten aufweist, die regelmäßig ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum 31. Dezember 2023 bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR x.xxx im Wesentlichen aus Miet- und Leasingverträgen und Wartungsverträgen, davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr TEUR 756. Von den sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen keine gegenüber verbundene Unternehmen.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das für das Geschäftsjahr vom Abschlussprüfer berechnete Gesamthonorar in Höhe von TEUR 39 (netto) einschließlich Auslagen schlüsselt sich in das Honorar für:

	TEUR
Abschlussprüfungsleistungen	17
Steuerberatungsleistungen	2
andere Bestätigungsleistungen	11
sonstige Leistungen	1

Gesellschafter und Konzernzugehörigkeit

Die Barmherzige Brüder Trier gGmbH, Koblenz, stellt als Mutterunternehmen für ihren Konsolidierungskreis den Konzernabschluss für den größten und kleinsten Kreis von Unternehmen auf. Dieser ist unter abrufbar.

Organe der Gesellschaft

Organe der Gesellschaft sind die Gesellschafterversammlung und die Geschäftsführung.

Geschäftsführer der St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH sind:

Herr Dr. Dietmar Stephan, Siegen - bis 29. September 2023 -

Herr Martin Wolf, Oelde

Herr Siegfried Rörig, Paderborn - ab 29. September 2023 -

Herr Andreas Latz, Püttlingen - ab 3. November 2023 -

Herr Christoph Robrecht, Paderborn - ab 3. November 2023 -

Auf die Angabe der Geschäftsführergehälter wurde verzichtet. Es wurde von der Schutzklausel (Unterlassen von Angaben gem. § 286 Abs. 4 HGB) Gebrauch gemacht.

Vorschlag über die Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag von EUR 4.700.526,10 mit den Gewinnrücklagen in Höhe von EUR 2.259.468,51 zu verrechnen und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Anlagennachweis

	Entwicklung der Anschaffungswerte
	1.1.2023 EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR	Abgänge EUR	31.12.2023 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Software	2.116.259,56	113.961,85	303.798,54	0,00	2.534.019,95
2. Geleistete Anzahlungen	496.962,47	187.971,42	-386.428,51	0,00	298.505,38
	2.613.222,03	301.933,27	-82.629,97	0,00	2.832.525,33
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	42.983.620,96	38.921,59	0,00	0,00	43.022.542,55
2. Technische Anlagen	1.817.907,89	186.654,10	31.490,09	31.490,09	2.004.561,99
3. Einrichtungen und Ausstattungen	11.617.164,24	777.649,77	51.139,88	0,00	12.445.953,89
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	275.321,99	1.461.138,81	0,00	0,00	1.736.460,80
	56.694.015,08	2.464.364,27	82.629,97	31.490,09	59.209.519,23
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	37.000,00	0,00	0,00	0,00	37.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	74.000,00	378.140,00	0,00	0,00	452.140,00
3. Beteiligungen	0,00	5.000,00	0,00	0,00	5.000,00
4. Sonstige Finanzanlagen	3.200,00	0,00	0,00	0,00	3.200,00
	114.200,00	383.140,00	0,00	0,00	497.340,00
	59.421.437,11	3.149.437,54	0,00	31.490,09	62.539.384,56

	Aufgelaufene Abschreibungen
	1.1.2023 EUR	Zuführungen EUR	Auflösungen EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2023 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Software	1.224.464,56	260.626,87	0,00	-7.462,48	1.477.628,95
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	7.462,48	7.462,48
	1.224.464,56	260.626,87	0,00	0,00	1.485.091,43
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	24.205.373,96	1.515.738,59	0,00	0,00	25.721.112,55
2. Technische Anlagen	1.623.318,89	47.349,20	131,10	0,00	1.670.536,99
3. Einrichtungen und Ausstattungen	9.602.118,73	612.743,65	0,00	0,00	10.214.862,38
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	35.430.811,58	2.175.831,44	131,10	0,00	37.606.511,92
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	36.655.276,14	2.436.458,31	131,10	0,00	39.091.603,35

	Restbuchwerte
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
1. Entgeltlich erworbene Software	1.056.391,00	891.795,00
2. Geleistete Anzahlungen	291.042,90	496.962,47
	1.347.433,90	1.388.757,47
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten	17.301.430,00	18.778.247,00
2. Technische Anlagen	334.025,00	194.589,00
3. Einrichtungen und Ausstattungen	2.231.091,51	2.015.045,51
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.736.460,80	275.321,99
	21.603.007,31	21.263.203,50
III. FINANZANLAGEN
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	37.000,00	37.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	452.140,00	74.000,00
3. Beteiligungen	5.000,00	0,00
4. Sonstige Finanzanlagen	3.200,00	3.200,00
	497.340,00	114.200,00
	23.447.781,21	22.766.160,97

Paderborn den 29. April 2024

Siegfried Rörig, Geschäftsführer

Andreas Latz, Geschäftsführer

Martin Wolf, Geschäftsführer

Christoph Robrecht, Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH, Paderborn

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH, Paderborn, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses St. Johannisstift Evangelisches Krankenhaus Paderborn, Paderborn, ist - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2023 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2023 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt ''Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts'' unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der St. Johannisstift Ev. Krankenhaus Paderborn gGmbH, Paderborn, sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,

•

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben,

•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben,

•

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können,

•

beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt,

•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses,

•

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Münster/Westf., den 15. Mai 2024

Beratungs- und Prüfungsgesellschafte BPG mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Münster

Sven Homm, Wirtschaftsprüfer

Reinhold Jucks, Wirtschaftsprüfer

In der Gesellschafterversammlung vom 22. August 2024 wurde folgendes beschlossen:

1.	Feststellung des Jahresabschlusses 2023
2.	Der Jahresfehlbetrag von EUR 4.700.526,10 wird auf neue Rechnung vorgetragen.