WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH

Bonn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen des Unternehmens

Die WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH (kurz: "die Gesellschaft") ist ausgerichtet auf den Betrieb von Hotels und Gaststätten jeder Art.

Derzeit betreibt die Gesellschaft ein Hotel, das Bonn Marriott Hotel, Platz der Vereinten Nationen 4, D-53113 Bonn.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2020 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 5,0 % niedriger als im Vorjahr. Die deutsche Wirtschaft ist somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase durch die Corona-Pandemie im Jahr 2020 in eine Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009.

Die starken Einschränkungen wirkten sich auch auf die Hotel- und Gastronomiebranche aus und führten zu einem historischen Nachfragerückgang.

Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle Einbruch auch in den Dienstleistungsbereichen, die zum Teil so starke Rückgänge wie noch nie verzeichneten. Exemplarisch hierfür steht der zusammengefasste Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, dessen Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 6,3 % niedriger war als 2019.

Auch auf der Nachfrageseite waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich sichtbar. Anders als während der Finanz- und Wirtschaftskrise, als der gesamte Konsum die Wirtschaft stützte, gingen die privaten Konsumausgaben im Jahr 2020 im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 6,0 % zurück und damit so stark wie noch nie.

Die Corona-Pandemie wirkte sich auch auf den Außenhandel massiv aus: Die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen gingen im Jahr 2020 erstmals seit 2009 zurück, die Exporte preisbereinigt um 9,9 %, die Importe um 8,6 %. Besonders groß war der Rückgang der Dienstleistungsimporte, was vor allem am hohen Anteil des stark rückläufigen Reiseverkehrs lag.

2.2 Das wirtschaftliche Umfeld der WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH

Wirtschaft

Die Bundesstadt Bonn, als ehemalige Hauptstadt, ist Sitz von 20 UN-Organisationen, sechs Bundesministerien mit erstem Dienstsitz und der Vertretung der Europäischen Kommission. Mit dem World Conference Center Bonn (WCCB) bietet Bonn ideale Möglichkeiten für internationale Konferenzen. Mit rd. 38.000 Studierenden und zahlreichen Bildungseinrichtungen ist die Rheinstadt auch ein bedeutender Wissenschafts- und Forschungsstandort. Der Dienstleistungssektor wird insbesondere von den DAX-Unternehmen Deutsche Post AG und Deutsche Telekom AG gestärkt.

Tourismus- und Stadtentwicklung

Die Beethovenstadt Bonn hat u.a. mit der Museumsmeile, Altstadt und Bundesviertel ein vielfältiges Kultur- und Tourismusangebot. Bekannte Events wie "Rhein in Flammen", Kirschblüten- und das Beethovenfest locken jährlich zahlreiche Touristen nach Bonn. Am Bundeskanzlerplatz wird im Laufe des Jahres 2022 ein neues Quartier mit rund 66.000 m ² Bruttogrundfläche entstehen. Mit dem markanten Turm an der Spitze des Bundesviertels wird ein neues Wahrzeichen für Bonn geschaffen. Ebenso hat sich das UN-Klimasekretariat in einem neuen Hochhausturm am Rheinufer angesiedelt.

Hotelmarkt

Im Jahr 2020 betrug die Bonner Bettenkapazität durch temporäre Betriebsstillegungen aufgrund der Corona-Pandemie 5.264 Betten und erreichte mit ca. 396.000 Übernachtungen ein historisches Tief seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1985. Es kamen dabei 190.011 Gäste (-58,20 % im Vergleich zum Vorjahr) aus Deutschland und 32.414 Gäste aus dem Ausland (-75,1 % im Vergleich zum Vorjahr). Das historische Tief ist auf die Pandemie-bedingten globalen Restriktionen zurückzuführen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 1,8 Tage, auch hier ist ein Rückgang zum Vorjahr um -0,1 Nächte erkennbar.

Ansässige Hotelketten

Mit 410 Zimmern erreicht Maritim den höchsten Marktanteil bei den Zimmern mit knapp 21 % und wir nehmen mit dem Bonn Marriott Hotel mit 17 % Rang zwei ein. Die Position drei belegen das Hilton sowie das Kameha Grand Bonn mit je 13 %. Position vier wird mit dem neu eröffneten und zweiten Motel One (230 Zimmer) und einem Anteil von 12% belegt. Auf Position fünf ist mit einem Marktanteil von 11 % ebenfalls ein Motel One (218 Zimmer).

Die drei größten Wettbewerber des Bonn Marriott Hotel (336 Zimmer) sind somit:

•	Maritim Hotel (410 Zimmer)
•	Kameha Grand Bonn (254 Zimmer)
•	Hilton Bonn (252 Zimmer)

Übersicht und Ausblick

Hotelprojekte

―	Prizotel Erzberger Ufer 15 mit 210 Zimmern, Eröffnung 2022

2.3 Geschäftsverlauf

Das Geschäftsjahr 2020 stand im Zeichen der Corona-Pandemie und den entsprechenden Beschränkungen. Als Konsequenz aus den behördlichen Anordnungen und internationalen Reaktionen auf die Pandemie sanken die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um TEUR -10.015, was einem Rückgang von -67 % entspricht. Auf Seiten der Gesellschaft wurden stets und zu jeder Zeit die entsprechenden Schutzverordnungen umgesetzt, was letztlich auch in einer temporären Betriebsschließung mündete. Selbst in den Sommermonaten, als die Restriktionen eingeschränkter waren, konnte das Geschäft nicht auf Niveau der Vorjahre reaktiviert werden, da schlicht die Nachfrage, insbesondere im relevanten Gruppengeschäft, als auch durch ausbleibende Touristen, fehlte. Hinzu kam, dass das benachbarte Konferenzzentrum (WCCB) zu einem Impfzentrum umfunktioniert wurde und auch dadurch ein wichtiger Umsatzkanal blockiert wurde. Der Rückgang bei den Geschäftsreisenden, u.a. beeinflusst durch einen höheren Home-Office-Anteil, machte sich unmittelbar bemerkbar. Summa summarum konnten diese exogenen Faktoren nicht durch angepasste Kostenstrukturen kompensiert werden. Die Gesellschaft hat alle Kosten überprüft, wo möglich reduziert, oder Moratorien mit Lieferanten verhandelt. Auch das Instrumentarium des Kurzarbeitergeldes wurde aktiv genutzt. Auf der anderen Seite waren diverse Investitionen, u.a. in Hygienekonzepte oder bauliche Anpassungen erforderlich, die durch behördliche Auflagen notwendig wurden. Das Jahresergebnis entwickelte sich demgemäß auf rund TEUR -3.493. Die Krisenphase wurde genutzt, um wesentliche Prozesse, Strukturen und Dienstleistungsverträge zu hinterfragen. Dies führte in Teilen zu grundlegenden Anpassungen, so dass das Haus kostenseitige und strukturelle Vorteile erarbeiten konnte, die nach der Pandemiephase dazu beitragen werden, eine bessere Profitabilität zu erreichen. Selbstverständlich wurden relevante KfW-Darlehen und Coronahilfen des Staates beantragt. Hierauf gehen wir im Bereich 2.4. nochmals detaillierter ein.

MICE

Das Segment MICE steht in besonderer Abhängigkeit zum World Conference Center Bonn (WCCB). Veranstaltungen im Konferenzzentrum führen sowohl zu einer höheren Auslastung im Segment MICE als auch in der Zimmerbelegung. Da aufgrund der Pandemie und der staatlichen Verordnungen keine wesentlichen Veranstaltungen im Jahresverlauf möglich waren, fehlte dieser Umsatzanteil (fast) komplett.

Sales & Marketing

Vertriebliche Aktionen wurden während der Coronakrise, mangels Aussicht auf Erfolg, weitgehend eingestellt, so dass hierdurch auch nur unwesentliche Aufträge generiert werden konnten. Marketingaktivitäten wurden ebenfalls nur (dosiert) in den Monaten durchgeführt, die überhaupt eine Chance auf eine Geschäftsentwicklung versprachen.

Kulinarik

Unsere kulinarischen Angebote wurden im Rahmen der Beschränkungen weitgehend reduziert, bzw. eingestellt. Zeitweise durfte nur noch Room Service angeboten werden, der aufgrund der niedrigen Gästeanzahlen keinen wesentlichen Umsatzbringer darstellte.

Konrads Restaurant und Skybar

Das Rooftop-Restaurant auf der 17. Etage ist das kulinarische Herzstück des Hotels. In diesem Bereich sollte durch ein verändertes Küchenkonzept (legere-französische Küche) ein neues kulinarisches Highlight in Bonn gesetzt werden. Auch das Angebot an der dazugehörigen Bar (Speisen und Getränke) sollte der neuen Ausrichtung folgen und frische Akzente setzen. Durch die pandemischen Beschränkungen konnte das Team seine Arbeit leider nicht wie geplant aufnehmen, so dass wir die Schließphasen konzeptionell nutzten, um das neue Konzept, nebst Angeboten, noch detaillierter zu durchdenken und vorzubereiten. Das Konrads Restaurant wird ab 2021 durch ein verbundenes Unternehmen betrieben, der neue Konzeptansatz wird den Ruf des Hauses weiter positiv untermauern.

Restaurant Parlament

Das Restaurant im Erdgeschoss des Hotels trägt wesentlich zur Gästezufriedenheit bei und fokussierte bisher hauptsächlich das Frühstück. Auch hier wollten wir das Angebot um einen attraktiven Mittagstisch sowie eine passende Alternative im Abendgeschäft, in Abgrenzung zum Konrads, am Bonner Markt etablieren. Hier konnten ebenfalls nur konzeptionelle Aspekte vorbereitet werden, da die Umsetzung durch die Corona-Pandemie blockiert wurde. Da wir hierdurch leichte Umsatzpotenziale erwarten, werden wir in 2022, zunächst mit einem Angebot für den Mittagstisch, mit der Umsetzung starten.

Executive-Lounge

Die Executive-Lounge als wichtigster Bestandteil des Marriott-Kundenbindungsprogramms ist elementare Voraussetzung von Marriott. Sie generiert keinen Umsatz, ist jedoch mit hoher Erwartung der Marriott-Member verbunden. Hierdurch kann die Gästebindung an das Haus positiv unterstützt werden. Auch dieser Bereich war durch die Einschränkungen der Pandemie überwiegend geschlossen.

2.4 Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage

2.4.1 Ertragslage

Die Gesamtumsatzerlöse der Gesellschaft getrennt nach Sparten entwickelten sich im Geschäftsjahr 2020 wie folgt:

Ertragslage	Jahr 2020	%
	TEUR
Erlöse Zimmer (Logis)	3.144	34,4
Erlöse Gastronomie (F&B)	1.609	17,6
Erlöse sonstige Bereiche	107	1,2
Umsatzerlöse	4.860	53,2
Sonstige betriebliche Erträge	4.321	47,3
Bestandsveränderung	-42	-0,5
Gesamtleistung	9.139	100,0

Ertragslage	Jahr 2019	%	Abweichung	%
	TEUR		TEUR
Erlöse Zimmer (Logis)	10.708	70,2	-7.564	-70,6
Erlöse Gastronomie (F&B)	3.953	25,9	-2.344	-59,3
Erlöse sonstige Bereiche	214	1,4	-107	-50,0
Umsatzerlöse	14.875	97,6	-10.015	-67,3
Sonstige betriebliche Erträge	377	2,5	3.944	1.046,2
Bestandsveränderung	-4	0,0	-38	950,0
Gesamtleistung	15.248	100,0	-6.109	-40,1

Die Gesamtleistung 2020 beträgt TEUR 9.139 (Vorjahr TEUR 15.248). Dies entspricht einer Veränderung von -40,1 %. Die durchschnittliche Jahresauslastung sank von 71,5 % im Vorjahr auf 22,2 %. Die durchschnittliche Zimmerrate für ein vermietetes Zimmer (REVPOR) sank coronabedingt um EUR 6,80 auf EUR 115,40. Der Einbruch bei der Gesamtleistung ist auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge liegen im Jahr 2020 mit TEUR 4.321 deutlich über dem Vorjahr (TEUR 377). Hier sind staatliche Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 3.532 enthalten, welche in Höhe von TEUR 2.032 jedoch als sonstiger betrieblicher Aufwand an andere Unternehmen des Konzerns weitergegeben wurden.

Die Wareneinsatzquote 2020 verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr im Bereich Food um 3,9 Prozentpunkte auf 31,2 % und im Bereich Beverage um 3,3 Prozentpunkte auf 14,3 %.

Im Jahr 2020 nahm die Corona-Pandemie Einfluss auf nahezu alle Bereiche des Hotelbetriebes. Als Folge amtlicher Anordnungen und Schließungen wurden Personal kosten u.a. durch Entlassungen und beantragtes Kurzarbeitergeld deutlich gesenkt. Ebenfalls sanken die Energiekosten sowie die vertriebsbedingten Aufwendungen. Die geringe Auslastung und die Schließzeiten wurden für Reparaturen und Instandhaltung genutzt, weswegen sich hier die Kosten 2020 gegenüber 2019 fast verdoppelten. Das Geschäftsjahr 2020 verlief insgesamt betrachtet aufgrund der pandemischen Lage - wie bereits im Lagebericht 2019 prognostiziert - deutlich schlechter als vor der Corona-Pandemie geplant.

2.4.2 Vermögenslage

Die Bilanzsumme (einschließlich des nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrags) der Gesellschaft beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 9.094 gegenüber TEUR 4.061 im Vorjahr. Im Wesentlichen setzt sich das Vermögen aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen (TEUR 5.256), liquiden Mitteln (TEUR 211) und Sachanlagen (TEUR 530) zusammen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände betreffen mit TEUR 3.532 Ansprüche auf die staatlichen Corona-Hilfen. Die sonstigen Rückstellungen sind um TEUR 66 auf TEUR 951 gestiegen. Ursächlich hierfür sind - bei gegenläufig niedrigeren Personalrückstellungen - aus dem Pachtverhältnis resultierende Rückstellungen für Betriebskosten und Sanierungsmaßnahmen. Der Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von TEUR 1.232 im Vorjahr auf TEUR 2.809 ist auf gestundete Pachtzahlungen für die Hotelimmobilie zurückzuführen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind insbesondere aufgrund der Verteilung der Corona-Hilfen und Darlehensaufnahmen von TEUR 355 auf TEUR 3.773 gestiegen. Der Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten ist bedingt durch die Darlehensaufnahme bei nahestehenden Unternehmen.

2.4.3 Finanzlage

Bei der Finanzlage ergibt sich folgendes Bild:

	Jahr
	TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	-3.584
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	+302
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	+2.825
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds	-457
Finanzmittelfonds am 1. Januar	668
Finanzmittelfonds am 31. Dezember	211

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit beträgt TEUR -3.584, aus der Investitionstätigkeit TEUR 302 und aus der Finanzierungstätigkeit TEUR 2.825. Der Finanzmittelbestand (= Finanzmittelfonds) sinkt um TEUR 457 und beträgt zum Stichtag TEUR 211.

3. Nachtragsbericht

Ereignisse, die nach dem Abschlussstichtag 31. Dezember 2020 eintraten und für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft zum Bilanzstichtag von Bedeutung wären, sind uns, mit Ausnahme der im Anhang und unter 4. Chancen- und Risikobericht dargestellten Corona-Pandemie, nicht bekannt.

4. Chancen- und Risikobericht

Risiken aus der Corona-Pandemie

Die seit Beginn des Jahres 2020 bestehende Corona-Pandemie hat auf die Gesellschaft, wie auch auf die gesamte Branche, erhebliche Auswirkungen. Insbesondere aufgrund diverser regulatorischer Corona-Schutzmaßnahmen, die bis zur Schließung des Hotels reichten, ist der Geschäftsverlauf seit Beginn der Krisensituation bis April 2022 nicht mit dem Jahr 2019 und Vorjahren vergleichbar. Die Auslastung des Hotels und die erzielten Umsatzerlöse waren deutlich rückläufig.

Die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie ist insgesamt schwer einschätzbar. Aktuell sehen wir eine Erholung der geschäftlichen Situation im Jahr 2022, allerdings hemmen uns nach wie vor Reiserestriktionen sowie auch der zögerliche Wiederanlauf im Event- und Veranstaltungsbereich, da Kongresse, Tagungen und ähnliche (Groß-)Veranstaltungen nicht oder in einem reduzierten Umfang stattfinden. Dies liegt einerseits an einer immer noch vorherrschenden Skepsis, wie sich die Beschränkungen und Lockerungen entwickeln werden, als auch an der Situation, dass Unternehmen in den letzten 2 Jahren digitale Meetingformen und Home-Office-Ansätze für sich vermehrt entdeckt haben. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die Nachfrage für das Hotelgewerbe. Allerdings erkennen wir mittlerweile eine gewisse Rückkehrtendenz zur "alten Normalität" und haben bereits im 2. Quartal 2022 einen weitgehend mit dem Vor-Krisenniveau vergleichbaren Geschäftsverlauf beobachten können. Ab dem 3. Quartal 2022 planen wir mit einer Fortsetzung dieses Trends und deutlich besseren bzw. regulären Auslastungsquoten. Auch im vertrieblichen Sektor haben wir im Jahre 2021 wieder aktiv begonnen, den relevanten Markt anzusprechen, um die Vorbuchungssituation zu steuern. Hier zeigen sich erste Erfolge, die auch die vorgenannten Thesen stützen.

Das aufgrund der Corona-Pandemie zum Abschlussstichtag bestehende negative Eigenkapital werden wir in 2021 durch Eigenkapitalmaßnahmen und ab dem Geschäftsjahr 2022 planmäßig durch positive Ertragslagen und Jahresüberschüsse sukzessive abbauen können. Wenngleich wir aktuell aufgrund der positiven Entwicklungen in der Bewältigung der Corona-Pandemie zukünftig keine wesentlichen Einschränkungen mehr für den Hotel- und Gastronomiebereich sehen, können wir solche, mit denen auch negative Einflüsse auf unsere Ertragslage einhergehen würden, nicht gänzlich ausschließen.

Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken

Die unter "Risiken aus der Corona-Pandemie" beschriebenen Rückgänge der Umsatzerlöse haben sich erheblich auf die Liquiditätslage der Gesellschaft ausgewirkt. Zur Sicherstellung der Liquidität hat die Gesellschaft in 2021 EUR 4 Millionen an KfW-Mitteln zur Verfügung gestellt bekommen.

Darüber hinaus hat die Gesellschaft in erheblichem Umfang Corona-Hilfen der Bundesregierung (Novemberhilfe, Dezemberhilfe und Überbrückungshilfen) beantragt und auch weitestgehend bereits bewilligt bekommen. Mit der weiteren Bewilligung der Corona-Hilfen wäre nach der von uns aufgestellten Liquiditätsplanung bis Ende 2023 sichergestellt, dass die Gesellschaft ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann. Die Liquiditätsplanung weist auch ausreichend Reserven für den Fall aus, dass wir hinter unseren Umsatzerwartungen zurückbleiben. Wir sehen daher aktuell kein bestandsgefährdendes Risiko.

Forderungsausfallrisiken

Ein Ausfallrisiko ergibt sich aus dem Risiko, dass Vertragspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können. Dem wird u. a. dadurch entgegengewirkt, dass Übernachtungsleistungen regelmäßig bei Anreise beglichen werden. Darüber hinaus begegnen wir dem Risiko insbesondere mit einer laufenden Überwachung unserer Forderungen. Wesentliche Ausfallrisiken sind nicht erkennbar.

Steuerungsrisiken

Wir verfügen über ein Risikomanagement, das laufend weiterentwickelt wird und uns in die Lage versetzt, Risiken der künftigen Entwicklung möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu bewerten, ihre Folgen abzuschätzen sowie entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Das Risikomanagement wird hierbei durch diverse Tools und Prozesse unterstützt. So werden zentral tägliche Berichtsformate zur Verfügung gestellt, die in den regelmäßigen Abteilungsmeetings besprochen und analysiert werden. Im Fokus stehen dabei umsatzspezifische Kennzahlen, als auch Kennzahlen, die sich der Kostenentwicklung widmen. Darüber hinaus werden die Ergebnisse und Erkenntnisse aus diesen Kennzahlen wöchentlich mit dem Management besprochen und hieraus Umsatzerwartungen für den aktuellen Monat sowie die beiden Folgemonate abgeleitet. Diese Einschätzungen werden sodann mit Vertrieb und Marketing in ebenfalls wöchentlichen Meetings diskutiert und konkrete Handlungsempfehlungen hieraus abgeleitet sowie analog umgesetzt. Hieraus ergibt sich ein kontinuierlicher Überwachungsmodus, der auf Seiten des Finanzcontrollings um Liquiditäts- und aktualisierte Forecastplanungen ergänzt wird. Durch die zeitnahe Überwachung können eventuelle Gegenmaßnahmen bei Fehlentwicklungen direkt besprochen und eingeleitet werden.

Die Gesellschaft erstellt zudem ein- bis mehrjährige Geschäfts- und Liquiditätsplanungen, die einer ständigen Überprüfung unterliegen, um sicherzustellen, dass der Finanzbedarf und die Geschäftsrisiken rechtzeitig erkannt werden.

Das Risiko, dass vorhersehbare wesentliche Fehlentwicklungen nicht erkannt werden, wird als gering eingestuft.

Branchenrisiken sowie aktuelle Marktentwicklung und Wachstumschancen

Die Ertragssituation in der Hotellerie und Gastronomie bleibt herausfordernd, speziell in Zeiten der Corona-Pandemie. Hauptursache hierfür sind die hohen Betriebskosten, die inflationäre Tendenz bei Energie und sonstigen Waren und Dienstleistungen sowie der stetig zunehmende Preisdruck am Markt. Dennoch versuchen wir uns weiterhin von "Billigst"-Angeboten zu distanzieren und stellen die Wertigkeit unseres Produktes und Angebotes in den Vordergrund, was uns regelmäßig gut gelingt, da wir durch eine hohe Gästezufriedenheit und eine in der Region differenzierte Angebotsstruktur gute Eingangsvoraussetzungen mitbringen. Zudem erweitern und aktualisieren wir regelmäßig unsere F&B-Angebote, so dass wir hierdurch ein interessantes und abwechslungsreiches Angebot platzieren können. Hierbei steht auch das regionale Wachstum, losgelöst von Übernachtungsgästen, im Vordergrund. Ziel ist es hierbei, eine feste Größe in Bezug auf Restaurant- und Barbesuche zu werden. Der generelle Fachkräftemangel und das damit verbundene Problem der Personalgewinnung stellen für die Branche weiterhin große Herausforderung im Betriebsalltag dar. Allerdings versuchen wir mit attraktiven Angeboten und einem interessanten Arbeitsumfeld die besten Fachkräfte für unser Haus zu gewinnen. Die zunehmende Bedeutung der Buchungs- und Bewertungsportale, die Online- Lieferdienste oder die wachsende Privatzimmervermietung - all das sind zusätzliche Herausforderungen für Gastronomen und Hoteliers. Sowohl in der Gastronomie als auch in der Hotellerie herrscht weiterhin ein großer Verdrängungswettbewerb. Durch die Corona-Krise hat sich dies nochmals verschärft.

Allerdings musste sich die Hotellerie schon immer kurzfristig auf neue Marktgegebenheiten einstellen: Globalisierungstendenzen, wirtschaftliche und politische Veränderungen, Digitalisierung, steigende Kundenansprüche und der immer stärker werdende Wunsch nach Individualisierung haben innerhalb der letzten Jahre in der Hotelbranche zu enormen Anpassungen der Infrastruktur und der Geschäftsprozesse geführt. Letztlich werden wir durch unsere besondere Marktstellung in Bonn und unsere umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen künftig daran partizipieren, sobald sich der Geschäftsansatz durch eine sich normalisierende Buchungssituation wieder regeneriert.

Die Fokussierung gilt weiterhin der Auslastungssteigerung der Zimmerkapazitäten und des F&B Bereiches. Das MICE/Veranstaltungsgeschäft ist darüber hinaus ein wesentlicher Teil zur Abrundung der Umsatzpotenziale. Die Gesellschaft muss im Segment der Geschäftsreisenden und im Sektor der Privatreisenden gleichermaßen wachsen und die unterschiedlichen Bedürfnisse Marketing-technisch gezielt ansprechen. Die Marke Marriott wird zum Wachstum einen Teil betragen, jedoch sind die Auslastungen auch mit dem Konferenz-/Tagungsangebot innerhalb der Region Bonn eng verknüpft. Gastronomisch müssen die Angebote regelmäßig dem Markt angepasst werden, so dass die Nachfrage weiter verstärkt wird. Die Gesellschaft hat hierzu neue Konzepte entwickelt und wird diese professionell am Markt platzieren. Auch die Zusammenarbeit mit dem SPA-/Wellnessbereich des Visiolife wird dazu beitragen, dass die Attraktivität des Hauses, u.a. für Wochenendaufenthalte, gestärkt wird.

5. Ausblick

Unsere ursprüngliche Planung aus dem Jahre 2019 für das Jahr 2020 hat sich nicht bewahrheitet. Der positive Geschäftsverlauf wurde aufgrund der Corona-Krise im Jahr 2020 massiv unterbrochen. Das Jahr 2021 wird unter dem gleichen Vorzeichen stehen, wie das Vorjahr. Auch der Erholungseffekt ab dem 2. Quartal 2021 wird nicht dazu führen, dass wir an das Vorkrisenniveau anknüpfen können. Zwar werden wir die Umsatzerlöse gegenüber 2020 moderat steigern, müssen zugleich jedoch weiterhin massive Umsatzeinbußen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2019 hinnehmen. Aufgrund der gewährten Corona-Hilfen werden wir jedoch beim Jahresergebnis deutlich besser liegen. Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir - bei wiederum gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Umsatzerlösen, ab Mai 2022 sogar mit Übernachtungsumsätzen auf dem Niveau des Geschäftsjahres 2019 - ein leicht positives Jahresergebnis. Unsere Prognose steht unter der Annahme, dass es, insbesondere in den Herbst-/Wintermonaten, zu keinen coronabedingten Einschränkungen mit erheblichen negativen Auswirkungen auf unser Geschäft kommen wird.

Bonn, den 07. Juli 2022

Die Geschäftsführer

Martin Jung

Oliver Christoph

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		3,00	0
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	24.456,00		22
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	505.348,97		565
		529.804,97	(587)
		529.807,97	587
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte		21.204,23	98
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände		5.255.700,27	2.693
- davon Forderungen gegen verbundene Unternehmen: EUR 1.025.939,15 (Vorjahr TEUR 1.936)
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		211.303,53	668
		5.488.208,03	3.459
C. Rechnungsabgrenzungsposten		18.732,79	15
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		3.057.071,35	-
		9.093.820,14	4.061

Passiva

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	100.000,00		100
II. Kapitalrücklage	336.107,29		336
III. Bilanzverlust	-3.493.178,64		-
(davon Verlustvortrag aus dem Vorjahr: EUR 0,00; Vorjahr: TEUR -575)
- davon nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag	3.057.071,35		-
		0,00	436
B. Rückstellungen		1.026.938,01	898
C. Verbindlichkeiten		7.620.007,13	2.197
- davon Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen: EUR 3.772.672,67 (TEUR 355)
D. Rechnungsabgrenzungsposten		446.875,00	530
		9.093.820,14	4.061

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020

			Vorjahr
	EUR	EUR	TEUR
1. Rohergebnis		8.642.752,64	14.022
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-1.345.255,58		-2.810
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-351.324,26		-584
(davon für Altersversorgung: EUR -1.376,80; Vorjahr: TEUR -5)		-1.696.579,84	(-3.394)
3. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-65.511,05	-79
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-10.350.631,83	-10.549
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	28.538,27		13
(davon an verbundene Unternehmen: EUR 28.308,27 Vorjahr: TEUR 13)
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-35.131,72		-2
(davon an verbundene Unternehmen: EUR -15.015,02 Vorjahr: TEUR -)
(davon aus Aufzinsung: EUR -1.466,00 Vorjahr: TEUR -)
		-6.593,45	(11)
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-16.450,11	-98
8. Ergebnis nach Steuern		-3.493.013,64	-87
9. Sonstige Steuern		-165,00	-2
10. Jahresfehlbetrag		-3.493.178,64	-89
11. Verlustvortrag aus dem Vorjahr		0,00	-575
12. Entnahmen aus der Kapitalrücklage		0,00	664
13. Bilanzverlust		-3.493.178,64	-

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Rechtliche Verhältnisse

Die WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH hat ihren Sitz in Bonn.

Die Gesellschaft hat ein mit dem Kalenderjahr übereinstimmendes Geschäftsjahr vom 01. Januar bis zum 31. Dezember.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Bonn (unter HRB 21355) eingetragen.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH, Bonn, ist eine mittelgroße Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss der WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH wurde auf der Grundlage der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des Handelsgesetzbuches und des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Gliederung der Bilanz erfolgte entsprechend der Vorschrift des § 266 HGB.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt.

Nach Erlangung besserer Kenntnisse wurden in diesem Jahr erhaltene Stornierungsgebühren unter den sonstigen betrieblichen Erträgen statt unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Der Vorjahresausweis wurde entsprechend angepasst. Im Übrigen ist der Ausweis in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung unverändert.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, ausgewiesen. Die Abschreibungen werden entsprechend der voraussichtlichen betrieblichen Nutzungsdauer linear vorgenommen.

Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgte zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung des § 253 Abs. 4 HGB.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert. Einzelrisiken wurden durch Einzelwertberichtigungen innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen berücksichtigt. Für weitere Risiken in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurde eine pauschale Wertberichtigung gebildet.

Kassenbestand und Bankguthaben werden mit dem Nennwert angesetzt.

Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Ausgaben/Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, soweit sie Aufwand/Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt TEUR 100.

Die Rückstellungen sind gemäß § 249 Abs. 1 HGB gebildet und nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bemessen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst.

Verbindlichkeiten werden mit den jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert.

III. Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf dem folgenden Blatt dargestellt.

Die Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungskosten
	Stand am 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	36.750,00	0,00	0,00	36.750,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	34.707,27	6.786,90	0,00	41.494,17
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.032.939,69	1.787,15	0,00	1.034.726,84
	1.067.646,96	8.574,05	0,00	1.076.221,01
	1.104.396,96	8.574,05	0,00	1.112.971,01

	Abschreibungen
	Stand am 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	36.720,00	27,00	0,00	36.747,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	13.158,27	3.879,90	0,00	17.038,17
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	467.773,72	61.604,15	0,00	529.377,87
	480.931,99	65.484,05	0,00	546.416,04
	517.651,99	65.511,05	0,00	583.163,04

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2020	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	3,00	30,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	24.456,00	21.549,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	505.348,97	565.165,97
	529.804,97	586.714,97
	529.807,97	586.744,97

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

In den Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind Forderungen gegen Gesellschafter in Höhe von TEUR 1.023 (Vorjahr TEUR 1.913) enthalten, davon TEUR 923 (Vorjahr TEUR 1.000) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Sonstige Vermögensgegenstände

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Forderungen aus Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 3.532 enthalten, die rechtlich erst nach dem Abschlussstichtag entstehen.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten haben sowohl im aktuellen Jahr als auch im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in beiden Jahren die üblichen Eigentumsvorbehalte.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen TEUR 2 (Vorjahr TEUR 324) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und TEUR 2.116 (Vorjahr TEUR 255) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, welche insbesondere weiterbelastete Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 2.032 betreffen.

Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag lagen folgende vermerkpflichtige Eventualverbindlichkeiten vor:

Ein Bankkonto wurde mit dem Guthabenbestand zu Gunsten eines Dritten verpfändet. Der Guthaben-Saldo beläuft sich zum Stichtag auf TEUR 143 (Vorjahr TEUR 143).

Zum Bilanzstichtag lagen Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen in Höhe von TEUR 4.935 (Vorjahr: TEUR -) vor. Die Haftungsverhältnisse dienen im Rahmen von Mitverpflichtungserklärungen der Besicherung der Vorfinanzierung von KfW-Unternehmerkrediten von verbundenen Unternehmen. Ein Risiko der Inanspruchnahme besteht aufgrund der wirtschaftlichen Situation der betreffenden Unternehmen nicht.

Angaben zu sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von EUR 101,8 Mio. bestehen aus Pachtverpflichtungen für die Hotelimmobilie (EUR 101,5 Mio.), aus Nutzungsverpflichtungen für das Fitnessstudio und SPA (TEUR 216) sowie aus Leasingverpflichtungen für Betriebs- und Geschäftsausstattung (TEUR 67).

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 3.532 enthalten, die nach Art und Höhe von außergewöhnlicher Bedeutung sind. Zudem enthalten die sonstigen betrieblichen Erträge Stornierungsgebühren in Höhe von TEUR 618, die ihrer Höhe nach von außergewöhnlicher Bedeutung sind.

Im Personalaufwand sind Erstattungen betreffend Kurzarbeitergeld in Höhe von TEUR 302 (Löhne und Gehälter in Höhe von TEUR 179; Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung in Höhe von TEUR 123) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterbelastete Corona-Hilfen in Höhe von TEUR 2.032 enthalten, die nach Art und Höhe von außergewöhnlicher Bedeutung sind.

IV. Sonstige Pflichtangaben

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer gemäß § 285 Nr. 7 HGB

Im Geschäftsjahr waren durchschnittlich 66 Arbeitnehmer (davon 15 Aushilfen) angestellt.

Angaben zu den Organen der Gesellschaft gemäß § 285 Nr. 10 HGB

Die Gesellschaft wird bzw. wurde durch folgende Geschäftsführer vertreten:

―	Sebastian Leifgen, Gesamtgeschäftsführer (bis 02. September 2020)
―	Martin Jung, Gesamtgeschäftsführer (ab 15. Februar 2020)
―	Oliver Christoph, Gesamtgeschäftsführer (ab 15. Februar 2020)

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführer wurde durch die Inanspruchnahme der Schutzklausel gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Besondere Vorgänge nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Die Corona-Pandemie hat erhebliche Auswirkungen auf das operative Geschäft und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft.

In diesem Zusammenhang wird ergänzend auf die Ausführungen im Lagebericht unter "4. Chancen- und Risikobericht" verwiesen.

In 2021 wurden TEUR 2.000 in die freie Kapitalrücklage der Gesellschaft geleitet.

Unterschrift der Geschäftsführer

Bonn, den 07. Juli 2022

Martin Jung

Oliver Christoph

In dem vorstehenden zur Offenlegung bestimmten verkürzten Jahresabschluss wurden die größenabhängigen Erleichterungen nach § 327 HGB in Anspruch genommen. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH, Bonn

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH, Bonn, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH, Bonn, für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Saarbrücken, den 07. Juli 2022

Gottschalk, Becker & Partner
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Prof. Dr. Gottschalk, Wirtschaftsprüfer

Ansel, Wirtschaftsprüfer

Sonstige Angaben:

Der Jahresabschluss der WCCB Konferenzhotel Betriebsgesellschaft mbH, Bonn, zum 31. Dezember 2020 wurde mit Gesellschafterbeschluss vom 12. Juli 2022 festgestellt.