BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR		EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		10.572,51	15.159,51
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	408.281,55		456.317,55
2. technische Anlagen und Maschinen	2.278.008,63		1.779.110,13
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	480.713,57		564.045,57
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.527.914,49		8.474.644,66
		12.694.918,24	11.274.117,91
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		62.831.574,20	62.831.574,20
		75.537.064,95	74.120.851,62
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.649.865,67		2.011.418,10
2. fertige Erzeugnisse	3.017.640,03		2.176.324,55
		4.667.505,70	4.187.742,65
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.118.684,26		1.148.852,61
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	19.854.621,61		18.313.575,03
3. sonstige Vermögensgegenstände	5.119.829,32		5.350.594,62
		26.093.135,19	24.813.022,26
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		428.162,51	371.333,73
		31.188.803,40	29.372.098,64
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		28.363,65	16.615,42
		106.754.232,00	103.509.565,68

PASSIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR		EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		17.000.000,00	17.000.000,00
II. Kapitalrücklage		1.000.000,00	1.000.000,00
III. Gewinnrücklagen		3.470,55	3.470,55
IV. Gewinnvortrag		21.835.844,77	19.465.600,05
V. Jahresüberschuss		2.187.484,67	2.370.244,72
		42.026.799,99	39.839.315,32
B. SONDERPOSTEN FÜR ZUWENDUNGEN		70.917,06	87.026,02
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Steuerrückstellungen	1.240.296,40		1.175.809,11
2. sonstige Rückstellungen	676.140,09		815.965,53
		1.916.436,49	1.991.774,64
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	17.305.627,92		14.799.363,22
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	7.238.729,35		8.438.281,16
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	29.814.453,93		31.169.688,75
4. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	360.413,05		246.581,57
5. sonstige Verbindlichkeiten	6.599.304,21		5.703.685,00
		61.318.528,46	60.357.599,70
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.421.550,00	1.233.850,00
		106.754.232,00	103.509.565,68

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020

	2020		2019
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse		54.561.253,33	71.019.747,65
2. Erhöhung des Bestands an fertigen Erzeugnissen		841.315,48	21.101,96
3. sonstige betriebliche Erträge		949.589,76	2.914.720,94
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-40.671.274,97		-58.258.911,50
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-3.043.457,33		-2.646.571,15
		-43.714.732,30	-60.905.482,65
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-3.881.432,84		-3.856.580,27
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-770.537,05		-765.476,97
		-4.651.969,89	-4.622.057,24
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-586.975,82	-629.091,83
7. sonstige betriebliche Aufwendungen		-4.620.363,97	-4.473.412,63
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.641,33 (Vorjahr: EUR 284,69)
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		1.545.370,63	1.654.110,72
- davon aus Abzinsung: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 6.328,87)
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.106.100,54	-1.330.098,24
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-985.968,09	-1.235.409,04
11. Ergebnis nach Steuern		2.231.418,59	2.414.129,64
12. sonstige Steuern		-43.933,92	-43.884,92
13. Jahresüberschuss		2.187.484,67	2.370.244,72

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

I. Allgemeine Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

II. Erläuterungen und Ergänzungen zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Erläuterungen zur Bilanz zum 31. Dezember 2020

2. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

III. Angaben zu Geschäften mit nahestehenden Unternehmen und Personen

IV. Angaben zu nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften sowie sonstigen finanziellen Verpflichtungen

V. Haftungsverhältnisse

VI. Angaben zum Abschlussprüferhonorar

VII. Nachtragsbericht

VIII. sonstige Angaben

I. Allgemeine Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der vorliegende Jahresabschluss der BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH, Berlin, zum 31. Dezember 2020, wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften der §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020 wurden unter Beachtung der Gliederungsvorschriften der §§ 265 bis 278 HGB und des § 42 GmbHG aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Alle vorhersehbaren Risiken und Verluste, die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind und die bis zum Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt waren, wurden berücksichtigt.

Die Gesellschaft erfüllt zum Bilanzstichtag, wie schon zum vorherigen Bilanzstichtag, die Kriterien für eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB und ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Charlottenburg, Berlin, unter der Nummer HRB 62201 B registriert.

Das Sachanlagevermögen und die immateriellen Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibung unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, angesetzt. Geringwertige Wirtschaftsgüter, deren Anschaffungs- oder Herstellungskosten für das einzelne Wirtschaftsgut EUR 800 nicht übersteigen, werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten bzw. zu niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Die Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020 ist im Anlagenspiegel gesondert dargestellt.

Das Vorratsvermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt. Die Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten erfolgt nach § 255 Abs. 2 HGB. Bei der Ermittlung der Herstellungskosten werden neben den Einzelkosten angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist, sowie anteilige Verwaltungskosten mit einbezogen.

Die Bewertung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zum Nennwert, bei unverzinslichen oder niedrig verzinslichen Darlehen grundsätzlich zum Barwert. Ausfallrisiken werden grundsätzlich durch Abschreibung berücksichtigt.

Als Rechnungsabgrenzungsposten wurden Ausgaben ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem 31. Dezember 2020 darstellen.

In den Sonderposten für Zuwendungen werden die nach den geltenden gesetzlichen Regelungen gewährten und beanspruchbaren Investitionszulagen eingestellt. Der Sonderposten wird korrespondierend zu den Abschreibungen der subventionierten Vermögensgegenstände bzw. bei deren Ausscheiden aus dem Vermögen aufgelöst.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Verpflichtungen. Sie wurden unter Berücksichtigung der kaufmännischen Vorsicht bzw. in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet.

Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgte zu Erfüllungsbeträgen.

Die Umrechnung von Fremdwährungspositionen bei den einzelnen Geschäftsvorfällen erfolgte im Transaktionszeitpunkt jeweils zum Tageskurs. Die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr erfolgt zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag. Alle anderen Forderungen in fremder Währung werden mit dem Kurs im Anschaffungszeitpunkt oder dem niedrigeren Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag, alle anderen Verbindlichkeiten in fremder Währung mit dem Kurs im Anschaffungszeitpunkt oder dem höheren Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Bei der Umrechnung der in der Darstellung des Anteilsbesitzes enthaltenen Angaben "Eigenkapital" und "Jahresergebnis" wurde der Devisenbriefkurs zum Abschlussstichtag verwendet.

Es bestehen keine wesentlichen temporären Differenzen zwischen den Handels- und steuerrechtlichen Bilanzansätzen. Der kombinierte Ertragsteuersatz der Gesellschaft beträgt 30,64% und umfasst Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und Solidaritätszuschlag. Von der Aktivierung latenter Steuern wird gemäß § 274 Abs. 1 HGB abgesehen.

II. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung

1. Erläuterungen und ergänzende Angaben zur Bilanz zum 31. Dezember 2020

Sämtliche ausgewiesenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 19.855 (Vorjahr: TEUR 18.314) stellen gleichzeitig sonstige Vermögensgegenstände dar.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 18.868 (Vorjahr: TEUR 17.704) haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr. Zur Erhöhung der finanziellen Liquidität verkauft die Gesellschaft Liefer- und Leistungsforderungen im Wege des unechten Factorings. Zum Bilanzstichtag wird ein Factoringvolumen von TEUR 2.858 (Vorjahr: TEUR 5.992) in Anspruch genommen.

Der Sonderposten für Zuwendungen wurde zum 01. Januar 2008 erstmalig gebildet, um die Aussagefähigkeit des Jahresabschlusses zu erhöhen. Im laufenden Geschäftsjahr hat sich dieser Posten um TEUR 16 auf TEUR 71 verringert.

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Personalverpflichtungen (TEUR 559) und Rechts-, Beratungs- und Abschlusskosten (TEUR 57).

Die Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2020 lassen sich dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel entnehmen:

	Betrag	RLZ < 1 Jahr	LZ 1 - 5 Jahre	RLZ > 5 Jahre	Sicherheit Pfandrechte	Sicherheit Abtretungen
Art der Verbindlichkeit	in T€	in T€	in T€	in T€	in T€	in T€
	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)	(Vorjahr)
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
	17.306	9.225	8.081	0	0	0
	(14.799)	(11.739)	(3.060)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
	7.239	7.239	0	0	0	0
	(8.438)	(8.438)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten Gesellschafter
	360	360	0	0	0	0
	(247)	(247)	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen
	29.814	1.060	28.754	0	0	0
	(31.170)	(2.623)	(28.547)	(0)	(0)	(0)
	davon aus Lieferung und Leistung
	276	276	0	0	0	0
	(186)	(186)	(0)	(0)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten
	6.599	2.058	4.541	0	0	0
	(5.704)	(2.163)	(2.998)	(543)	(0)	(0)
	davon Genussrechtskapital
	0	0	0	0	0	0
	(0)	(0)	(0)	(0)	(0)	(0)
Gesamtsumme
	61.319	19.943	41.376	0	0	0
	(60.358)	(25.210)	(34.605)	(543)	(0)	(0)

Von den sonstigen Verbindlichkeiten entfallen TEUR 53 (Vorjahr: TEUR 140) auf Lohnsteuerverbindlichkeiten sowie TEUR 39 (Vorjahr: TEUR 33) auf Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit.

2. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01. Januar 2020 bis 31. Dezember 2020

Die Umsatzerlöse gliedern sich wie folgt:

	2020	2019
	in TEUR	in TEUR
Inland	28.539	38.405
Ausland/EU	26.022	32.615
	54.561	71.020
Umarbeitung	6.891	4.547
Vollgeschäft	47.670	66.473
	54.561	71.020

Personalaufwand

2020 wurden Beiträge an Unterstützungskassen in Höhe von TEUR 66 (Vorjahr: TEUR 66) aufgewendet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gliedern sich im Wesentlichen wie folgt:

	2020 in TEUR	2019 in TEUR
	4.620	4.473
davon Übrige	1.331	813
davon Instandhaltungskosten	1.246	1.222
davon Verfrachtungsaufwand	777	1.145
davon Haftungsvergütungen	561	631
davon Versicherungsbeiträge	283	257
davon Erbbauzinsen	172	167
davon Bewachungsleistungen	153	140
davon Rechts- und Beratungskosten	97	98

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge aus verbundenen Unternehmen wurden in Höhe von TEUR 1.536 (Vorjahr: TEUR 1.629) erzielt.

Zinsaufwendungen an verbundene Unternehmen sind in Höhe von TEUR 239 (Vorjahr: TEUR 271) angefallen.

III. Angaben zu Geschäften mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Art des Geschäfts	Geleistete Kapitalüberlassung/ ausgereichte Darlehen		Erhaltene Kapitalüberlassung / Erhaltene Darlehen
Art der Beziehung	Kapital	Zinserträge	Kapital	Zinsaufwand
	in TEUR	in TEUR	in TEUR	in TEUR
- Verbundene Unternehmen	18.319	1.536	29.299	239
- Gesellschafter	0	0	0	0
- nahestehende Personen	0	0	0	0

Art des Geschäfts	Haftungvergütungen		Dienstleistungen		Lieferungen
Art der Beziehung	gezahlte	erhaltene	empfangene	geleistete	empfangene	geleistete
	inTEUR	inTEUR	inTEUR	inTEUR	inTEUR	inTEUR
- Verbundene Unternehmen	373	47	0	-45	0	0
- Gesellschafter	188	0	0	-8	0	0
- nahestehende Personen	0	0	0	0	0	0

IV. Angaben zu den nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften sowie sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz enthalten sind, bestehen wie folgt:

Art der Verpflichtung	Bis 1 Jahr	In 2 bis 5 Jahren	Über 5 Jahre
	in TEUR	in TEUR	in TEUR
Mieten und Leasing	52	29	0
Erbbauzinsen	171	685	1.027
Total	223	714	1.027

Hinzuweisen ist ferner auf Eventualverbindlichkeiten im Zusammenhang mit den bestehenden Erdgasliefervereinbarungen bis einschließlich Lieferjahr 2022. Diese beinhalten eine Take-or-Pay-Verpflichtung über 60 % der vereinbarten Jahresmenge pro Belieferungsjahr. Dabei zahlt der Kunde für die nicht abgenommenen Mengen die Differenz zwischen dem vertraglichen Arbeitspreis Energie und dem 0,9-fachen des jeweiligen Durchschnittsspotpreises des Belieferungsjahres, in dem die Mindestmenge nicht erreicht wird, sofern diese Differenz nicht negativ ist. Zudem greift bei einem Überschreiten von 100% der vereinbarten Menge eine Gegenrechnung zwischen dem für die Basismenge vereinbarten Arbeitspreis Energie und dem 1,1-fachen des Durchschnittsspotpreises des jeweiligen Lieferjahres. Hierbei kann es sowohl zu einer Nachzahlung oder zur Erstattung kommen.

Angesichts der aktuellen und absehbaren Verbrauchsmengen, der permanenten Verbrauchsüberwachung und rechtzeitigen Reaktion auf aktuelle Bedarfslagen in enger Abstimmung mit dem Erdgaslieferanten ist hieraus kein Risiko für das Unternehmen abzuleiten.

Im Rahmen eines Factoring Vertrags sind zum Bilanzstichtag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Nominalwert von TEUR 2.858 (Vj.: TEUR 5.992) verkauft. Aufgrund dieser außerbilanziellen Geschäfte ergeben sich zum Bilanzstichtag eine Verkürzung der Bilanz und eine Stärkung der Liquiditätslage. Wesentliche Risiken aus diesem Geschäft sind aktuell nicht zu erkennen, wobei der Umfang der Nutzung des Factoring Programms von den jeweils gewährten bzw. gezeichneten Kreditlinien der Debitoren abhängig ist.

V. Haftungsverhältnisse

Es besteht eine gesamtschuldnerische Haftung in Höhe von TEUR 500 seitens BAGR.

VI. Angaben zum Abschlussprüferhonorar

Das Gesamthonorar für die Prüfung des Jahresabschlusses 2020 der BAGR durch die Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin, beträgt TEUR 37,5. Weitere Leistungen wurden durch den Abschlussprüfer nicht erbracht.

VII. Nachtragsbericht

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die sich negativ auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens auswirken könnten, haben sich nach Kenntnis der Geschäftsführung nicht ergeben.

VIII. Sonstige Angaben

Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 71 (Vorjahr: 69) Arbeitnehmer beschäftigt.

Zu den Geschäftsführern der Gesellschaft waren für das Geschäftsjahr 2020

von	bis	Geschäftsführer
01.01.2020	31.12.2020	Herr Mustafa Güngör, Geschäftsführer, Berlin
01.01.2020	31.12.2020	Herr Sébastien Maurin, Geschäftsführer, Frankreich, Nizza

bestellt.

Ist ein Geschäftsführer bestellt, so vertritt er die Gesellschaft allein. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten.

Hinsichtlich der Angaben zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung wird auf § 286 (4) HGB verwiesen.

Des Weiteren wurde BAGR in einen für das Geschäftsjahr von der Konzern-Muttergesellschaft Metalcorp Group S.A., Luxemburg, aufgestellten Konzernabschluss einbezogen (kleinster Konsolidierungskreis). Darüber hinaus wird BAGR in den für das Geschäftsjahr 2020 von der Muttergesellschaft Cycorp First Invest Ltd., Larnaca, Zypern, aufgestellten Konzernabschluss einbezogen (größter Konsolidierungskreis). Diese Konzernabschlüsse sind jeweils am Sitz der Konzern-Muttergesellschaften erhältlich.

Nachstehend werden die Angaben zu den Unternehmen zusammengefasst, an denen die Gesellschaft unmittelbar Anteile von mehr als 20% hält:

Name	Sitz	Buchungs-Standard	Beteiligungsquote 31.12.2020	Stammkapital 31.12.2020	Eigenkapital 31.12.2020	vorläufiges Ergebnis 31.12.2020
			%	EUR	EUR	EUR
SBG Bauxite and Alumina S.A.	Luxemburg, Luxemburg	IFRS	100	45.125.000	102.608.186.66	171.260
Kanabeam Zinc Ltd. ^*	Windhoek, Namibia	Local GAAP	26	69	-100.699	5.017
Norwich S.à.r.l,	Luxemburg	IFRS	100	1.026.917	1.757.883	-25.374
Stockach Aluminium GmbH	Deutschland	HGB	100	5.000.000	11.014.743	1.575.187

Nachstehend werden die Angaben zu den Unternehmen zusammengefasst, an denen die Gesellschaft mittelbar Anteile von mehr als 20% hält:

Name	Sitz	Buchungs-Standard	Beteiligungsquote 31.12.2020	Stammkapital 31.12.2020	Eigenkapital 31.12.2020	vorläufiges Ergebnis 31.12.2020
			%	EUR	EUR	EUR
Société des Bauxites de Guinée S.A.	Conakry, Guinea	IFRS	78	16.002	106.940.331	8.850.336
CR Industries S.L.U.	Leioa (Vjzcaya), Spanien	IFRS	100	979.720	9.461.896	-874.072

Berlin, den 30.06.2021

gez. Mustafa Güngör, Geschäftsführer

gez. Sébastien Maurin, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2020

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	1. Jan. 2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31. Dez. 2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	307.086,93	9.307,83	0,00	0,00	316.394,76
	307.086,93	9.307,83	0,00	0,00	316.394,76
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	1.181.245,05	0,00	0,00	0,00	1.181.245,05
2. technische Anlagen und Maschinen	9.393.504,96	402.461,45	517.184,67	0,00	10.313.151,08
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.325.859,95	20.965,37	0,00	0,00	2.346.825,32
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.474.644,66	1.570.454,50	-517.184,67	0,00	9.527.914,49
	21.375.254,62	1.993.881,32	0,00	0,00	23.369.135,94
III. FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen	62.831.574,20	0,00	0,00	0,00	62.831.574,20
	62.831.574,20	0,00	0,00	0,00	62.831.574,20
	84.513.915,75	2.003.189,15	0,00	0,00	86.517.104,90

	KUMULIERTE ABSCHREIBUNGEN
	1. Jan. 2020	Zugänge	Abgänge	31. Dez. 2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	291.927,42	13.894,83	0,00	305.822,25
	291.927,42	13.894,83	0,00	305.822,25
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	724.927,50	48.036,00	0,00	772.963,50
2. technische Anlagen und Maschinen	7.614.394,83	420.747,62	0,00	8.035.142,45
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.761.814,38	104.297,37	0,00	1.866.111,75
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	10.101.136,71	573.080,99	0,00	10.674.217,70
III. FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	10.393.064,13	586.975,82	0,00	10.980.039,95

	NETTOBUCHWERTE
	31. Dez. 2020	31. Dez. 2019
	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	10.572,51	15.159,51
	10.572,51	15.159,51
II. SACHANLAGEN
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	408.281,55	456.317,55
2. technische Anlagen und Maschinen	2.278.008,63	1.779.110,13
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	480.713,57	564.045,57
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.527.914,49	8.474.644,66
	12.694.918,24	11.274.117,91
III. FINANZANLAGEN
Anteile an verbundenen Unternehmen	62.831.574,20	62.831.574,20
	62.831.574,20	62.831.574,20
	75.537.064,95	74.120.851,62

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Die Gesellschaft

Die BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH wurde am 28. Februar 1997 zum Zwecke des Erwerbs der Einrichtungen einer Fertigungsstätte für Aluminiumwalzbarren aus Sekundäraluminium gegründet. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in 13407 Berlin-Reinickendorf, Kopenhagener Straße 59.

Das Stammkapital beträgt EUR 17.000.000,00. Gesellschafter der BAGR sind die BAGR Non-Ferrous Group GmbH, Berlin, mit einem Anteil von 94% und die EoDn Vermögensverwaltungs AG, Berlin, mit einem Anteil von 6%.

BAGR stellt aus Schrotten, geringen Mengen Primäraluminium und Legierungszusätzen Walzbarren zum Einsatz in europäischen Walzwerken her. Außerdem werden Barren für die Weiterverarbeitung zu Präzisionsgussplatten erzeugt. Dabei wird sowohl von den Kunden beigestelltes Metall umgearbeitet als auch Vollgeschäft getätigt, d.h. BAGR kauft selbst die Schrotte ein und fakturiert ihren Kunden Metallpreis und Veredelungslohn. Im Jahr 2020 wurden 47.088 t Barren abgesetzt.

A Darstellung des Geschäftsverlaufs 2020

1. Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Im Jahr 2020 wurde die deutsche Wirtschaft schwer von der durch eine neue, aggressive Variante des Corona-Virus ausgelösten Pandemie getroffen. Weltweit wurden die wirtschaftlichen und sozialen Systeme zur massiven Beschränkung der sozialen Kontakte in bislang ungekanntem Maße heruntergefahren. Dadurch kam es zu großen Nachfrageeinbrüchen, zu erheblichen Störungen der weltweiten Lieferketten, zu einer schweren Beschädigung des Handels- und Dienstleistungssektors, einem fast vollständigen Erliegen von Kunst und Kultur und zumindest bis in den Spätsommer hinein zu deutlichen Einschränkungen der industriellen Aktivitäten.

In China, wo die ersten massiven Ausbrüche der Infektionen zu verzeichnen waren, konnte das Virus durch außerordentlich restriktives staatliches Vorgehen gegenüber der Bevölkerung und massive technische Überwachung der Kontakte, aber auch durch uneingeschränkte Mitwirkung der Bevölkerung soweit wirksam eingedämmt werden, dass der wirtschaftliche Schaden begrenzt blieb und der wirtschaftliche Wachstumspfad bereits in der zweiten Jahreshälfte wieder eingeschlagen wurde. Der Rest der Welt kämpft noch immer massiv mit den Auswirkungen der Pandemie. Bei deren Bekämpfung spielen nunmehr die in Rekordzeit weltweit entwickelten und produzierten Impfstoffe eine zentrale Rolle.

Die Pandemie trifft wichtige Zweige der Wirtschaft und Gesellschaft in einer Neuorientierungsphase. Hierbei spielen insbesondere Aspekte des Umweltschutzes und des nachhaltigen Umgangs mit den begrenzten natürlichen Ressourcen eine große Rolle. Das Jahr 2019 war geprägt von einer breiten gesellschaftlichen Debatte, ausgelöst und öffentlichkeitswirksam forciert insbesondere von der jungen Generation. Die Kommission der Europäischen Union hat dies im vergangenen Jahr mit dem Projekt eines "European Green Deal" zu beantworten versucht, der im Wesentlichen auf ein emissionsneutrales Wirtschaften bis zum Jahr 2050 abzielt. Umstieg von fossilen auf regenerative Energien, Digitalisierung, neue Technologien und Mobilitätskonzepte werden hierbei eine besondere Rolle spielen. Daraus ergeben sich für die NE-Metallindustrie große Herausforderungen bezüglich der Neugestaltung der Prozesse, aber auch erhebliche Chancen in Bezug auf die Nachfrage.

Pandemiebedingt sank das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2020 kalenderbereinigt um 5,3% gegenüber dem Vorjahr. Dies bedeutet eine Rezession von einem Ausmaß, welches nur mit dem der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 (-5,6%) vergleichbar ist.

Die Arbeitslosenquote stieg infolge der Pandemie von 5,0% 2019 auf 5,9%.

Nach acht Jahren mit Überschüssen beendeten die staatlichen Haushalte das Jahr 2020 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsdefizit von 158,2 Milliarden Euro, dem zweithöchsten seit der deutschen Vereinigung, ausgelöst durch die massiven Stützungsmaßnahmen zur Abfederung der Folgen der Abwehrmaßnahmen gegen die Pandemie für Wirtschaft und Gesellschaft. Die staatlichen Konsumausgaben stiegen um 6,5% gegenüber dem Vorjahr, wogegen die privaten Konsumausgaben um 5,4% unter Vorjahresniveau lagen.

Die preisbereinigten Exporte von Waren und Dienstleistungen sanken deutlich um 9,9% gegenüber dem Vorjahr, die Importe um 8,6%. Besonders deutlich fielen die Dienstleistungsimporte vor dem Hintergrund des stark rückläufigen Reiseverkehrs. Der Außenbeitrag zum preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt sank vergleichsweise deutlich um 1,1%.

Der Wachstumsbeitrag der privaten Konsumausgabe zum preisbereinigten Bruttoinlandsprodukt lag mit -3,2% deutlich im negativen Terrain, die staatlichen Konsumausgaben trugen hingegen mit 0,7% positiv zur Entwicklung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts bei. Negativ war auch der Beitrag der Bruttoanlageinvestitionen mit -0,8%, wobei die leicht gestiegenen Bauinvestitionen (+0,2%) nur geringfügig den mit -0,9% deutlich negativen Beitrag der Ausrüstungsinvestitionen kompensieren konnten.

Die Bruttowertschöpfung der deutschen Wirtschaft sank ganz erheblich um -5,2%; insbesondere das verarbeitende Gewerbe stürzte mit -10,4% nach ersten Berechnungen regelrecht ab.

Der Staat beendete das Jahr mit einer auf das nominale Bruttoinlandsprodukt bezogenen Defizitquote von 4,8%. (Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 14.1.2021, BMWi Pressemitteilung Jahreswirtschaftsbericht 2021 vom 27.1.2021)

Die wesentlichen europäischen Zielmärkte für Aluminiumprodukte sind laut einer Statistik der European Aluminium von 2018 bei den Walzprodukten (5.447 Mio t) Verkehr (22%) und Verpackung (23%), Folienanwendungen mit 18% sowie Bauwesen (11%) und Maschinenbau (8%). 15% der Erzeugnisse gehen in den lagerhaltenden Handel. Für Strangpresserzeugnisse (3.403 Mio t) sind das Bauwesen mit 41% und das Transportwesen mit 23% die mit Abstand wesentlichsten Abnehmer, gefolgt vom allgemeinen Maschinenbau mit 10% und dem lagerhaltenden Handel mit 15% Anteil. Die Automobilindustrie litt erheblich unter den pandemiebedingten Einschränkungen in Absatz und Versorgung, befindet sich aber generell in der Entwicklung hin zu neuen Antriebstechnologien und dieser Prozess ist längerfristiger Natur. Mittel- und langfristig ergeben sich im Gefolge der Transformation aber auch erhebliche Chancen für den Werkstoff Aluminium, da durch den Einsatz des Leichtmetalls u.a. erhebliche Gewichtsreduzierungen und damit Einsparungen beim Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß erzielbar sind.

Die deutsche Aluminium-Halbzeugproduktion unterschritt 2020 das Vorjahresniveau. Es wurden 2,387 Mio t produziert, das sind 7,2% weniger als 2019. Die Walzwerke produzierten 1,88 Mio t Walzprodukte (-7,5%) und die Presswerke 0,509 Mio t, ein Minus von 5,9% gegenüber dem Vorjahr.

Die weltweite Primäraluminiumproduktion stieg von 63,7 Mio t 2019 auf 65,3 Mio t. Während die westeuropäische Produktion mit 3,33 Mio t weiter rückläufig war und die nordamerikanische leicht von 3,81 Mio t auf 3,98 Mio t stieg, stieg die Produktion in China deutlich von 35,8 Mio t auf ca. 37,08 Mio t. In den arabischen Golfstaaten stieg der Ausstoß leicht von 5,64 Mio t auf 5,83 Mio t. Während die chinesische Aluminiumnachfrage um 2,7% im Jahresvergleich stieg, brach sie im Rest der Welt um 13,1% regelrecht ein. Die Primäraluminiumproduktion Chinas stieg dagegen 2020 um 4,9% gegenüber dem Vorjahr, was weltweit zu einem erheblichen Marktüberschuss führte.

Die Aluminium-Notierung an der LME reflektierte im Berichtsjahr die bereits beschriebene konjunkturelle Entwicklung unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Geriet sie nach dem Jahresstart zu 1.803,50 USD/t (3-Monats-Notierung) zwischenzeitlich unter die 1.500-USD-Marke, so stieg sie zum Jahresende in einem freundlicheren Marktumfeld auf 1.980,50 USD. Die registrierten Lagerbestände an der LME sanken von 1,475 Mio t am 31.12.2019 auf 1,345 Mio t zum 31.12.2020. Demgegenüber stiegen die außerhalb der LME gelagerten Primäraluminiumbestände infolge des weltweiten Produktionsüberschusses erheblich; Reuters berichtete einen Anstieg auf 1,66 Mio t per Ende November 2020. Die Durchschnittsprämie für hochgrädiges Aluminium im Lager Rotterdam spot verzollt stieg von 140 USD/t zum Jahresultimo 2019 - nach zwischenzeitlichem Fall in der ersten Corona-Welle auf 95 USD/t - zum Jahresende auf 150,00 USD/t.

(Quellen: International Aluminium Institute auf world-aluminium.org: Primary Aluminium Production, Ausdruck 20.01.2021, StoneX: Annual Commodities Outloook 20.01.2021, Market Overview in European Aluminium - Activity Report 2019-2020 (auf https://www.european-aluminium.eu/activity-report-2019-2020/market-overview/), FastMarkets DDE Data Feed Ausdruck 21.1.2021, GDA-Produktion von Aluminiumhalbzeug / Entwicklung bis Dezember 2020, 29.1.2021, Andy Home (Reuters, 14.01.2021: COLUMN-London Metal Exchange's twilight zone absorbs stocks built,)

2. Produktion, Umsatz-, Auftrags- und Ergebnisentwicklung

BAGR beliefert die europäischen Walzwerke internationaler Konzerne sowie die mittelständischen Hersteller präzisionsgesägter und -gefräster Platten und Zuschnitte im Voll- und Umarbeitungsgeschäft. Aus Produktions- und Handelsschrotten werden ausgewählte Legierungen hergestellt. Aufgrund des großen Know-how und der Flexibilität im Schrotteinsatz entlastet BAGR zudem die Kunden von Schrotten, die diese nicht in einen eigenen Kreislauf überführen können.

Die Auslastung der Anlage spiegelte deutlich den gesamtwirtschaftlichen Konjunkturverlauf und die Einflüsse der Viruspandemie und der staatlichen Abwehrmaßnahmen wider. Nach der geplant langen Wartungs- und Investitionsphase zu Jahresbeginn nahm das erste Quartal einen zunehmend verheißungsvollen Verlauf. Der dreischichtige Regelbetrieb wurde im März/April um Zusatzschichten ergänzt. Dann machte sich der Nachfrageeinbruch in den Zielmärkten der BAGR infolge der Pandemie über mehrere Monate mit Wucht bemerkbar. Das Unternehmen begegnete dem mit allen zu Gebote stehenden organisatorischen Mitteln mit dem Primat der Standort- und Beschäftigungssicherung in dieser Ausnahmesituation.

Zugleich wurden die Arbeiten an der Ausweitung des Gießbetriebs (zweite Stranggusslinie mit neuem Gießofen und Stranggussanlage für den Abguss von Großformaten) unter widrigen Bedingungen mithilfe der benötigten ausländischen Spezialfirmen forciert und abgeschlossen. Dank vertrauensvoller Zusammenarbeit mit den zuständigen staatlichen Stellen gelang es, die internationalen Fachkräfte je nach Baufortschritt trotz der Restriktionen in der Pandemie rechtzeitig vor Ort zu holen und einzusetzen und so die Verzögerungen auf der Baustelle im Rahmen zu halten. Seit einigen Monaten läuft die Einführung der Großformatblöcke bei den Kunden erfolgreich.

Seit Mitte August 2020 belebte sich die Nachfrage der Kunden sprunghaft, getrieben insbesondere durch die Walzwerke, und bis zum Jahresende wurden Zusatzschichten zur Befriedigung der hohen Nachfrage gefahren. Der Barren-Absatz des Geschäftsjahres konnte trotz des pandemiebedingten, unterjährigen Absatzausfalls von nahezu einer Quartalsmenge schlussendlich gegenüber dem Vorjahr um 1.429 t gesteigert werden.

Von der abgesetzten Tonnage entfielen 22.519 t auf das Umarbeitungsgeschäft und 24.569 t auf Vollgeschäft. Die Walzwerke hatten einen Anteil am Absatz von 58%, die Plattenhersteller von 42%.

Die Schrottversorgung war grundsätzlich in Menge und Preis auskömmlich. Längere Stillstandzeiten ergaben sich zu Beginn des Geschäftsjahres aufgrund umfangreicher Reparatur- und Investitionsmaßnahmen im Schmelz- und Gießbetrieb. Im zweiten und dritten Quartal wurden weitere auslastungsbedingt Stillstände benötigt, die wiederum für Reparaturen, den Abschluss der Investitionsmaßnahmen im Gießbetrieb und den Einbau eines neuen Krans in der Schmelzerei sinnvoll genutzt wurden.

Der Betrieb erwirtschaftete im Geschäftsjahr einen Umsatz aus Walzbarren- und Krätzeverkäufen in Höhe von TEUR 54.561 (2019: TEUR 71.020). Der Unterschied zum Vorjahr liegt in der kundengetrieben deutlichen Höhergewichtung der Umarbeitung im Gesamtportfolio im Berichtsjahr begründet.

BAGR bleibt bestrebt, das Marktsegment der mittelständischen Servicecenter schwerpunktmäßig weiter auszubauen und darüber hinaus ihre aktuelle Position gegenüber den Walzwerken zu festigen. In beiden Bereichen ist es das mittelfristige Ziel, das Angebot um weitere Legierungen und zusätzliche Wertschöpfung zu erweitern. Gerade im Bereich der magnesiumlegierten Aluminiumschrotte und - walzbarren hat BAGR sich zu einem wichtigen Partner ihrer Kunden und Lieferanten in Europa entwickelt.

Zum Jahresende waren durchschnittlich 71,0 Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt.

3. Investitionen und Finanzierung

Im Berichtsjahr wurde das bislang komplexeste Investitionsvorhaben des Unternehmens finalisiert. Daneben wurden weitere erhebliche Ersatz- und Neuinvestitionen getätigt. Die weiteren in Umsetzung befindlichen Investitionen insbesondere in eine Vertiefung der Wertschöpfung sollen im laufenden Jahr finalisiert werden. Hierzu verweisen wir auf Abschnitt B 3.

Das Umlaufvermögen wurde durch bestehende Linien bei den Hausbanken sowie Factoring-Linien für ausgewählte Kunden finanziert. Alle Kundenforderungen werden grundsätzlich durch adäquate Warenkreditversicherungen abgesichert.

B Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

1. Ertragslage

Die operative Entwicklung der Gesellschaft im Vergleich zum Vorjahr illustrieren die nachfolgenden Zahlen zum Jahresumsatz:

	2020	2019
	TEUR	TEUR
Umsatzerlöse	54.561	71.020

Die abgesetzte Menge Walzbarren stieg um 2,9%. Evident ist der deutliche Ausbau des Umarbeitungsgeschäfts in beiden Kundensegmenten.

Das Unternehmen erzielte ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von TEUR 3.365 sowie ein EBIT von TEUR 2.778.

2. Finanzlage

Die Finanzlage soll im Folgenden anhand von Kennzahlen zur Finanz- und Liquiditätsstruktur dargestellt werden:

	2020	2019
Anlagendeckung I in %	91,5	90,3
Eigenkapital (inkl. Sonderposten und nachrangige Gesellschafterdarlehen) x100 / Anlagevermögen

Die Anlagendeckung eines Unternehmens gibt Auskunft darüber, inwieweit langfristiges Vermögen des Unternehmens durch langfristiges Kapital finanziert ist. BAGR hat eine Deckungsquote von 91,5% erzielt. In 2019 wurde auf der Ebene einer niederländischen Beteiligungsgesellschaft eine Kapitalerhöhung vorgenommen, die zum überwiegenden Teil durch ein nachrangiges Darlehen der Konzernmuttergesellschaft der BAGR finanziert wurde. Dieses nachrangige Darlehen wird dem Eigenkapital zugeordnet.

Negativ auf die unterjährige Finanzsituation wirkte sich die Haltung der Warenkreditversicherer in Zeiten der Corona-Krise aus. Mit dem Argument einer pandemiebedingten, erhöhten Risikoexposition wurden Deckungssummen in signifikantem Umfang reduziert. Dies führte auch bei der BAGR sowie auf Kunden- und Zulieferseite zu Problemen in der Aufrechterhaltung der Lieferketten. Im Mai 2020 wurde der BAGR im Rahmen des Corona-Sonderprogramms ein KfW-Darlehen in Höhe von 9.500 TEUR gewährt. Dieses Darlehen wurde im großen Umfang verwendet, um Limit-Absenkungen der Warenkreditversicherer finanziell zu alimentieren.

Vor dem Hintergrund der im Verhältnis zum Vorjahr verlängerten Instandhaltungsphase im Dezember 2020 wurden zur Sicherstellung der Auslieferungsfähigkeit im Januar 2021 die Lagerbestände zum Jahresende leicht erhöht (Bestand von TEUR 4.668 gegenüber TEUR 4.188 im Vorjahr).

Der Bestand an liquiden Mitteln betrug zum Jahresultimo TEUR 428 (Vorjahr: TEUR 371). Gegenüber Kreditinstituten bestanden Verbindlichkeiten i. H. v. TEUR 17.306 (Vorjahr: TEUR 14.799). Damit beläuft sich der Finanzmittelfonds auf TEUR -16.878 (Vorjahr: -14.428).

Das Working Capital der BAGR wird durch Kreditlinien bei Banken, Factoring ausgewählter Kundenforderungen sowie - bei einem Lieferanten - durch Reverse-Factoring der Verbindlichkeiten aus Metalleinkäufen finanziert. Der Pool der Financiers wurde unter Ausnutzung der aktuellen Kapitalmarktsituation konditionenbezogen optimiert.

Einen Überblick über die Eigenfinanzierungskraft geben die nachstehenden Kennzahlen zum Cashflow.

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	TEUR -398
Cashflow aus Investitionstätigkeit	TEUR -270
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	TEUR 725

BAGR verfügte zum Bilanzstichtag über Kreditlinien in Höhe von TEUR 9.000, davon waren TEUR 3.326 ungenutzt.

Der Ausbau der Belieferung von Herstellern präzisionsgesägter und -gefräster Platten und Zuschnitte wird ebenso intensiv weiterverfolgt wie die Verbreiterung des Angebots an die Walzwerkkunden. Die erweiterten technischen Möglichkeiten sind für Kunden beider Absatzsegmente von erheblichem Interesse und sichern den Standort vor dem Hintergrund stetig steigenden Bedarfs an Aluminium. BAGR ist ein großer, verlässlicher Partner ihrer Kunden und Lieferanten insbesondere für die Vermarktung bzw. Umarbeitung von magnesiumlegierten Aluminiumschrotten. Darüber hinaus partizipiert BAGR mit ihren Beteiligungen entlang der Wertschöpfungskette in der NE-Metallerzeugung an langfristig wachsenden Märkten.

3. Vermögenslage

Die 2019 begonnenen Zukunftsinvestitionen wurden 2020 abgeschlossen. Dies betrifft die Schaffung der Fundamente, die Ertüchtigung der Produktionshalle nebst Krananlagen und die Installation eines neuen 75 t-Gießofens sowie einer vollautomatischen Stranggießanlage für Standard- und großformatige Walzbarren mit aller zugehöriger Filtrier-, Absaug- und Regeltechnik. Auch ein 20-t-Großstapler für den Transport der Großformate und ein neuer Radlader wurden angeschafft und die Walzbarrensäge für das Handling der großen Blöcke konditioniert. Die Installation und Inbetriebnahme einer Wärmebehandlung für die Walzbarren sollen nach pandemiebedingten Verzögerungen voraussichtlich im dritten Quartal 2021 erfolgen. Die hierfür benötigte Halle wurde bereits von Grund auf erneuert und der zugehörige Abluftkamin angeschafft. Weitere Lager- und Werkstattbereiche wurden auf LED-Retrofit umgerüstet.

Die Summe der Anlagenzugänge beläuft sich 2020 auf TEUR 2.003 einschließlich Finanzanlagen.

BAGR hält unverändert Unternehmensanteile im Bereich der Metallgewinnung und -verarbeitung sowie der Entwicklung von Minenlizenzen. Hier hat BAGR jahrelange Erfahrung und Expertise.

Die Projektaktivitäten konzentrieren sich unverändert auf den Standort Garafiri (Guinea) und beinhalten einen integrierten Bauxitabbau- und Tonerdeproduktionskomplex inklusive einer an die operativen Bedürfnisse angepassten Transportinfrastruktur.

In Guinea befinden sich 26% der Weltproduktion und 40% der Weltreserven an Bauxiterz. Der Bedarf übersteigt in den kommenden Jahren das Angebot. Vor diesem Hintergrund werden die Gespräche mit industriellen und Finanzinvestoren geführt.

Die 2016 erteilte Bergbaulizenz gilt für 25 Jahre und umfasst ein Areal von 502 km ². Die Abbaulizenz wurde in 2018 durch den Abschluss einer parlamentarischen Konvention mit der Regierung der Republik Guinea zusätzlich abgesichert. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen partizipieren die Einwohner vor Ort durch Investitionen in eine Schule und ein medizinisches Behandlungszentrum.

Die dort bereits nach JORC-Standard ermittelten Bauxitvorkommen belaufen sich auf 300 Mio Tonnen hochwertiges Bauxit, welches im Tagebauverfahren abgebaut werden kann. Geplant ist die Realisierung einer jährlichen Abbaukapazität von bis zu acht Millionen Tonnen. Dieses Bauxiterz soll der Versorgung der vor Ort zu errichtenden Tonerdefabrik dienen. Die geplante Tonerdefabrik soll nach dem Bayer-Verfahren 1,6 Millionen Tonnen p.a. Tonerde erzeugen und exportieren. Darüber hinaus sind drei Millionen Tonnen Erz pro Jahr für den Export bestimmt. Das Bergbauprojekt in Guinea wurde in Zusammenarbeit mit einen renommierten internationalem EPC ¹ -Beratungs- und Entwicklungsunternehmen entwickelt.

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie mussten zeitliche Verzögerungen in der Projektumsetzung hingenommen werden. Ungeachtet dessen konnten in 2020 die zur Aufnahme des Mineralabbaus erforderlichen infrastrukturellen Maßnahmen weitgehend abgeschlossen werden. Die Ramp-Up Phase des Erzabbaus startete im November 2020. Das erste Quartal 2021 ist durch die Finalisierung von Investitionen in die intermodale Logistik und in das Hafenterminal geprägt. Die Finanzierung der logistischen Infrastruktur für den Abtransport und die Verschiffung erfolgt auf der Ebene der Konzernmuttergesellschaft der BAGR maßgeblich durch Fremdfinanzierung.

Bei der 100%igen Unternehmensbeteiligung Stockach Aluminium GmbH werden ebenfalls Walzbarren aus Sekundäraluminium produziert. Beide Standorte ergänzen sich sowohl in ihrer geografischen Lage als auch im Hinblick auf ihr jeweiliges Produktportfolio. Ferner werden Synergieeffekte in verschiedenen Funktionsbereichen generiert. Dabei bleiben die rechtliche Eigenständigkeit und der eigenständige Marktauftritt der Unternehmen erhalten. Die Stockach Aluminium GmbH, die aufgrund ihrer günstigen geografischen Lage insbesondere physisches Umarbeitungsgeschäft für ausgewählte Großkunden in einem näheren Einzugsbereich tätigt, hat so wie BAGR auch 2020 ein deutlich positives Ergebnis erwirtschaftet. Die Modernisierung der Ofentechnik begann mit der Inbetriebnahme eines neuen 60 t-Schmelz- und Gießofens nebst Peripherie und Infrastruktur im Frühjahr 2020. Weitere auf den spezifischen Bedarf der Kunden und das daraus resultierende Einsatzportfolio auszurichtende Schritte befinden sich aktuell in Diskussion.

¹ EPC = Engineering, Procurement, Construction

C Sonstige Angaben

1. Personal

Zum Bilanzstichtag waren im Unternehmen einschließlich der Mitglieder der Geschäftsführung durchschnittlich 71 Mitarbeiter beschäftigt.

In Zusammenarbeit mit einer Pensionskasse bietet BAGR den Beschäftigten in Einklang mit den einschlägigen Vorschriften eine betriebliche Altersversorgung auf Basis der Entgeltumwandlung an.

Die gesamte Belegschaft wird jährlich durch den externen Beauftragten für Arbeitssicherheit im Gesundheits- und Arbeitsschutz unterwiesen. Die Situation im Bereich Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz wird in den turnusmäßigen Sitzungen des Ausschusses für Arbeitssicherheit sowie Begehungen durch die externe Fachkraft für Arbeitssicherheit regelmäßig überprüft und ausgewertet. Erst- und Brandschutzhelfer werden turnusgemäß geschult. Die Mitarbeiter erhalten entsprechend ihrem Tätigkeitsbereich Unterweisungen im Gebrauch von Flurförderfahrzeugen, Hebezeugen und im Umgang mit technischen Gasen. Seit Beginn der Einführung des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001 im Jahr 2013 unterweist der Energiemanagement-Beauftragte regelmäßig die Belegschaft.

Intensive Schulungsmaßnahmen betrafen ferner sämtliche neuen Anlagen im Gießbetrieb. Hierfür wurde auch eine neue Gefahrenbeurteilung erstellt, um unsere Beschäftigten wirksam und vorausschauend zu schützen.

Bei Neueinstellungen zum Ersatz altersbedingt ausscheidender Mitarbeiter in der Produktion und Instandhaltung werden in der Personalauswahl die künftig verstärkt notwendigen Kompetenzen für den Betrieb und die Unterhaltung der neuen, hochtechnisierten Anlage berücksichtigt.

2. Umwelt- und Verbraucherschutz

Als sog. "downstream user", also Verarbeiter von Substanzen und Stoffgemischen im Sinne der Europäischen Chemikalienrichtlinie (REACH), und Schrottverarbeiter hat BAGR auf eine Registrierung ihrer Produkte verzichtet. Um ihren Auskunftspflichten Genüge zu tun, hat BAGR entsprechende Produktinformationen erarbeitet und von ihren Rein- und Legierungsmetalllieferanten Stoffdatenblätter eingeholt.

3. Technologie, Forschung und Entwicklung

In intensivem Austausch mit und unter tatkräftiger Unterstützung durch Anlagenlieferanten und interessierte Kunden wurde die neue Stranggießlinie angefahren und die Gießbedingungen für den vollautomatischen Abguss der anspruchsvollen Großformate optimiert.

Im November 2020 bestand das Unternehmen erfolgreich das Überwachungs- und Überleitungsaudit zum Energiemanagementsystem nach der neuen Normfassung EN ISO 50001:2018.

4. Investitions- und Personalplanung

Aufgrund der pandemiebedingten Verzögerungen plant BAGR nun für das Jahr 2021 die Investition in eine eigene Wärmebehandlungsanlage am Unternehmensstandort.

Der Personalbestand wird aufgrund der erwarteten graduellen Steigerung des Ausstoßes der Anlage und der Ergänzung um die Wärmebehandlung voraussichtlich leicht steigen.

D Bericht über die voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken

Nach positiver Marktentwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2020 und deutlich verbesserten Geschäftsaussichten zum Jahresultimo hat sich die Stimmung in den Unternehmen bei anhaltend positiver Lage zu Jahresbeginn wieder etwas eingetrübt. Das Bundeswirtschaftsministerium hat seine Prognose zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für 2021 auf +3,0% nach unten korrigiert. Deutet sich unter der neuen Präsidentschaft in den USA eine Rückkehr zu kooperativerem Handeln weltweit an und hat sich auch die Unsicherheit um den inzwischen vertraglich geregelt vollzogenen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union etwas gelegt, so dauert doch die Eindämmung des Corona-Virus und seiner Mutationen und die Bewältigung der Folgen der COVID-19-Pandemie voraussichtlich länger als zuletzt im Lichte der Verfügbarkeit von Impfstoffen angenommen. Noch längere Zeit werden das öffentliche Leben und damit der private Konsum eingeschränkt bleiben, was insbesondere Handel, Dienstleistungen, Hotellerie und Gastronomie und Kultur auf längere Sicht negativ beeinflussen wird. Voraussichtlich erst im Laufe des zweiten Halbjahrs 2021 ist mit einer merklichen Verbesserung der Lage in den Industriestaaten zu rechnen. Die Notwendigkeit, die Pandemie durch weltweite Immunisierung der Menschen zu besiegen, wird hohe Ansprüche an die Solidarität der Weltgemeinschaft stellen.

Zum Zeitpunkt der Berichterstattung ist die BAGR voll operativ tätig. Zur Erfüllung der hohen Kundennachfrage werden seit Mitte August 2020 Zusatzschichten an den Wochenenden gefahren. Der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiter hat hohe Priorität. Dementsprechend werden die behördlich vorgeschriebenen und amtlich empfohlenen organisatorischen und hygienetechnischen Maßnahmen umgesetzt.

Die Analysten der führenden Brokerhäuser erwarten laut der jährlichen Reuters-Umfrage vom 27.01.2021 für Aluminium im laufenden Jahr 2021 einen Angebotsüberschuss von 1,1 Mio t einen durchschnittlichen Aluminium-Barpreis von 1.971 USD/t. Für 2022 wird laut Umfrage im Schnitt der Bewertungen ein Preis von 1.950 USD/t prognostiziert. (Quellen: Reuters Commodity Poll 27.01.2021, MBH Metalle am Morgen, 28.01.2021, S. 7).

Die Aluminiumnachfrage hat weltweit in den letzten Monaten über alle wesentlichen Anwendungen und Absatzmärkte hinweg deutlich angezogen, wird aber darüber hinaus auch mittel- und langfristig steigen. Die mittlerweile bei den globalen politischen Entscheidungsträgern weltweit als notwendig verstandene Energie- und Nachhaltigkeitswende ist ohne die Nichteisenmetalle nicht umsetzbar. Daraus ergeben sich Chancen für den Technologie- und Exportstandort Deutschland. Der Einsatz von Leichtmetallen im Transportwesen ist z. B. Voraussetzung für erfolgreiche und von den Nutzern akzeptierte Antriebsmodelle mit größerer Reichweite.

Aktuell ist geplant, den Absatz gegenüber dem Vorjahr basierend auf dem aktuellen Kundenstamm erheblich zu steigern. Kalkuliert wird mit einem Vollgeschäftsanteil von 63%. Dabei können sich unterjährig allerdings je nach aktuellem Kundenbedarf deutliche Verschiebungen zugunsten von Umarbeitung ergeben. Die Installation der Wärmebehandlung soll das Produkt- und Serviceportfolio für Bestands- wie Neukunden erweitern. Im laufenden Jahr steht allerdings zunächst das Einfahren der Anlage im Vordergrund. Das Unternehmen geht von einem deutlich positiven Ergebnis vor Steuern aus.

Die Anlage ging nach der Revisionsphase ab der zweiten Kalenderwoche in Betrieb. Bei einigen Öfen war der Reparaturaufwand aufgrund des durch die Fahrweise im Vorjahr bedingten hohen Verschleißes an der Feuerfestausmauerung höher als zunächst vermutet. Deshalb stand die gesamte Anlage erst eine Woche später als geplant wieder komplett zur Verfügung. Infolgedessen lag die Produktion etwas unter dem Niveau des Januar 2020. Aufgrund hoher Vorproduktion im Dezember konnte der geplante Absatz weitestgehend realisiert werden und überstieg erheblich den Vorjahreswert. Da der Anteil der Umarbeitung deutlich höher lag, ging der Umsatz leicht zurück. Walzbarren für die Walzwerke waren gegenüber den Gussblöcken für die Plattenhersteller etwas höhergewichtet als im Vorjahr. Die Materialversorgung ist auskömmlich.

Aus der wachsenden Nachfrage nach ressourcenschonend erzeugtem Aluminium spielt Sekundäraluminium mittlerweile weltweit eine zunehmend wichtige Rolle. Daraus ergibt sich für Sekundäraluminiumhütten wie BAGR eine gute Zukunftsperspektive. Dank einer deutlich erweiterten Präsenz und Expertise auf den Schrottbeschaffungsmärkten betreibt BAGR mittlerweile in beträchtlichem Umfang Vollgeschäft. Parallel hierzu werden die Bemühungen um die Fortsetzung und Neugewinnung von Umarbeitungsgeschäft im Sinne langfristiger Kundenbindung und marktunabhängiger Anlagenauslastung intensiv fortgeführt. Angesichts der Fokussierung auf vergleichsweise hochwertige emissionsarme Schrotte am Standort bietet der demnächst den Kunden anzubietende Mehrwert einer Wärmebehandlung vor Ort den Kunden einen wichtigen zusätzlichen Kaufanreiz.

Als Sekundäraluminiumhütte mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Verarbeitung von Produktions und Marktschrotten wird BAGR damit auch künftig ein wichtiger Partner der Plattenhersteller und Walzwerke bleiben. Das Recycling von Aluminium vermindert den ökologischen Fußabdruck ganz entscheidend und verschafft ihm Vorteile im Wettbewerb der Werkstoffe.

Bei der Umarbeitung beigestellter Kunden- und Marktschrotte unterliegt BAGR keinen bzw. nur geringen direkten Preis- und Verfügbarkeitsrisiken. Das Vollgeschäft ist dank intensiver Marktbearbeitung und langjähriger Beziehungen zu Qualitätslieferanten abgesichert.

Wo möglich, werden die mit dem Vollgeschäft verbundenen Preisrisiken durch zeitlich abgestimmtes Einkaufs- und Verkaufsverhalten reduziert. Der überwiegende Teil der Ein- und Verkäufe von Aluminium in Bezug auf das Vollgeschäft wird durch Gegengeschäfte an der Londoner Metallbörse preislich abgesichert. Die Börsenaktivitäten beschränken sich dabei rein auf die Metallpreissicherung des physischen Geschäfts und tragen keinen spekulativen Charakter.

Nicht absichern lassen sich die Marktkonditionen im Aluminium- Ein- und -verkauf. Diese richten sich teilweise indikativ nach den Lagerprämien für Primärmetall an der LME, vor allem aber nach Angebot und Nachfrage bezüglich der gesuchten Schrotte. Dank der großen Flexibilität der Anlage und der Bandbreite einsetzbarer Knetlegierungsschrotte kann das beschriebene Versorgungsrisiko eingegrenzt werden. Auch ist es bei länger laufenden Vereinbarungen für Kunden und Lieferanten eine Option, in den Verkaufspreis eine Komponente zur Berücksichtigung der Lagerprämie für hochgrädiges Aluminium einzubauen.

Wechselkurse bilden im Metallgeschäft ein Risiko, sofern in Fremdwährungen gehandelt wird. BAGR hingegen tätigt das laufende Einkaufs- und Verkaufsgeschäft grundsätzlich auf Euro-Basis.

Die Energieversorgung wird neben Metalleinsatz, Personal und Transport immer der wichtigste Kostenfaktor eines Umschmelzbetriebes sein. Die Energiepreise steigen nach dem Erreichen der Talsohle wieder an. BAGR hat ihren Bedarf an Strom und Erdgas für 2021 und 2022 im Wege der Tranchenbeschaffung bereits eingedeckt. Der sparsame Umgang mit Energie ist angesichts steigender Abgabenlasten die einzige Möglichkeit, die Energiekosten dauerhaft zu mindern. Das 2015 eingeführte Energiemanagementsystem nach EN ISO 50001:2018 bildet den permanenten organisatorischen Rahmen für die konsequente Senkung des spezifischen Energieverbrauchs. Es bildet auch die Voraussetzung für die anteilige Erstattung von Steuern und Abgaben auf Energie, darunter die 2021 neu hinzukommende und künftig jährlich steigende CO2-Umlage auf Erdgas auf Basis des Brennstoffemissionshandelsgesetzes.

Die Transportkosten bewegen sich auf fortgesetzt hohem Niveau. Problematisch bleibt die Personalsituation bei den Spediteuren. BAGR hat mit mehreren Kunden Lieferverträge auf EXW/FCA-Basis und hat ihr Frachtführerportfolio auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Destinationen hin optimiert. Ein wichtiger Effekt der Neuinvestition in die eigene Wärmebehandlungsanlage wird die perspektivische Einsparung vieler Transporte sein, da die homogenisierten Blöcke ohne den Umweg über einen externen Glühbetrieb direkt aus Berlin zum Kunden gehen.

Durch vorbeugende Instandhaltung und die vorausschauende Planung von Investitions- und Instandhaltungsmaßnahmen werden mögliche Auswirkungen auf die Produktion reduziert bzw. vermieden. Für die neuralgischen betrieblichen Maschinen und Anlagen bestehen Wartungsverträge mit den Herstellern bzw. externen Fachfirmen. In den letzten drei Jahren wurden die Produktions- und innerbetrieblichen Transportkapazitäten erneuert und damit ausfallsicherer gemacht.

Versicherbare Risiken sind umfassend in Zusammenarbeit mit einem renommierten Makler abgedeckt. Auch das Risiko eines Forderungsausfalls gegenüber Kunden ist durch eine Warenkreditversicherung abgesichert. Die Risiken aus einer Reduzierung des Engagements oder dem Ausfall von Finanz- und Warenkreditversicherungspartnern lassen sich durch entsprechende Zahlungskonditionen steuern.

Im Bergbaubereich konzentriert die BAGR ihre Aktivitäten und Kapazitäten weiterhin vollständig auf die Entwicklung des anspruchsvollen Bauxit- und Tonerdeprojekts in Guinea.

BAGR wird sich weiterhin auf die Fertigung von Walzbarren aus Sekundäraluminium in Legierungsreihen mit einem breiten Anwendungsspektrum konzentrieren. Die Neuinvestitionen dienen der Steigerung der Fertigungstiefe im Sinne unserer Kunden im Plattenerzeuger- und Walzgeschäft. BAGR sieht sich sowohl im Vollgeschäft als auch in der Umarbeitung als ein möglichst langfristiger, technologisch auf der Höhe der Zeit befindlicher Partner ihrer Kunden und Lieferanten.

Zugleich hat BAGR eine Flaggschifffunktion für die Nichteisenmetallgewinnung und -verarbeitung im Unternehmensverbund inne. Die hier aktiven Gesellschaften werden in den Konzernabschluss der Metalcorp Group S.A. einbezogen, der für das Geschäftsjahr 2020 gemäß den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt wird.

Berlin, den 30.06.2021

gez. Mustafa Güngör, Geschäftsführer

gez. Sébastien Maurin, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der BAGR Berliner Aluminiumwerk GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 30. Juni 2021

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Düsseldorf

gez. Stephan Martens, Wirtschaftsprüfer

gez. Detlef Schröder, Wirtschaftsprüfer

Angaben gemäß § 328 Abs. 1a HGB über die Feststellung des Jahresabschlussess zum 31. Dezember 2020

Auf der Gesellschafterversammlung am 3. September 2021 wurde der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 festgestellt.