Erhardt + Leimer Elektroanlagen GmbH

Augsburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht Geschäftsjahr 2022

Gliederung

1. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell der Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.2. Geschäftsverlauf und Lage

2.2.1. Ertragslage

2.2.2. Finanzlage

2.2.3. Vermögenslage

2.3. Finanzielle Leistungsindikatoren

2.4. Gesamtaussage

3. Zweigniederlassungsbericht

4. Prognosebericht

5. Chancen- und Risikobericht

1. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell der Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH

Als größter Innungsbetrieb Schwabens im Elektrohandwerk sind wir als Dienstleister Spezialist für Industrie- und Gewerbekunden aller Branchen sowie für anspruchsvolle Elektroinstallation im Wohnbereich.

Unsere breite Palette der Dienstleistungen umfasst u.a. die Bereiche

―	Energieversorgung und -optimierung
―	Schaltanlagenbau
―	Gebäudetechnik
―	Beleuchtung
―	Kommunikationstechnik
―	Sicherheitstechnik, Video- und Alarmanlagen
―	Brandmelde- und Alarmierungsanlagen
―	regenerative Energien
―	Kundendienst und Beratung

Es entspricht unserer Unternehmensphilosophie, eine perfekte Dienstleistung auf qualitativ höchstem Niveau zu erbringen. Unsere Kunden schätzen die termingerechte Qualität der erbrachten Leistungen und sind uns zum Großteil seit langem verbunden. Änderungen gegenüber dem Vorjahr haben sich im Geschäftsmodell der Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH nicht ergeben.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2022 war von der anhaltenden Corona-Pandemie sowie ab dem 24. Februar 2022 vom Krieg Russlands gegen die Ukraine geprägt.

Die durch die Corona-Pandemie verursachten Lieferengpässe hielten - in leicht abgeschwächter Form - auch in 2022 weiter an.

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine führte zusätzlich zu massiv reduzierten Gaslieferungen aus Russland sowie einer weltweiten Verknappung einiger Lebensmittel.

Energie- und Lebensmittelpreise erhöhten sich dadurch ebenfalls drastisch.

Die Verbraucherpreise stiegen im Jahr 2022 (saison- und kalenderbereinigt) um 6,9%.

Als Folge dessen hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik geändert und den Leitzins nach 11 Jahren historisch niedriger Zinsen in mehreren Schritten deutlich angehoben. Durch diese Faktoren wurde die für 2022 erhoffte allgemeinwirtschaftliche Erholung ausgebremst und die Konjunkturaussichten haben sich stark eingetrübt.

Nachdem das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 nach zehn Jahren ununterbrochenen Wachstums erstmalig deutlich rückläufig war, konnte es im Jahr 2021 mit 2,6% und im Jahr 2022 mit 1,8% wieder zulegen.

Durch Lieferengpässe bei wichtigen Vorprodukten wurde die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe nach wie vor behindert. Dies wirkte sich dämpfend au Ausrüstungsinvestitionen aus. Die in 2022 deutlich gestiegenen Zinsen für Unternehmenskredite verstärkten diesen Dämpfungseffekt in der Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen. Nach dem gravierenden Rückgang im Jahr 2020 konnten aber in 2021 mit 3,5% und in 2022 mit 3,3% wieder moderate Steigerungen in den Ausrüstungsinvestitionen verzeichnet werden.

Neben der Investitionsgüterindustrie besteht eine hohe Abhängigkeit des Elektro-Installationshandwerks vom Bauhauptgewerbe, insbesondere vom Hochbau.

Bauinvestitionen

	2022	2021	2022	2023	2024
	Anteile in%	Veränderung dem Vorjahr ggü. preisbereinigt			in %
Wohnungsbau	61,6	0,6	-2,2	-6,7	-2,4
Nichtwohnungsbau	38,4	-0,9	-1,0	-2,2	0,7
Gewerblicher Bau	26,4	0,1	-1,0	-1,3	-0,2
Öffentlicher Bau	12,0	-2,9	-1,1	-4,1	2,6
Bauinvestitionen	100,0	0,0	-1,7	-4,9	-1,2

Quelle: Statistisches Bundesamt; 2023 bis 2024: Prognose der Institute.

© GD Frühjahr 2023

Quelle: Gemeinschaftsdiagnose Frühjahr 2023, Tabelle 2.13

https://gemeinschaftsdiagnose.de/wp-content/uploads/2023/04/GD_1_2023.pdf

Nachdem die Bautätigkeit bereits in 2021 durch Lieferengpässe bei Baumaterialien stagnierte, führte die Zinswende in 2022 zu einem deutlichen Rückgang der Bauinvestitionen um 1,7%.

2021 wurden die Bauinvestitionen noch durch den Wohnungsbau und den gewerblichen Bau gestützt. Beide sind aber in 2022 auch deutlich ins Minus geraten.

Zwar besteht im Bereich Wohnungsbau weiterhin sehr großer Bedarf. Es ist aber davon auszugehen, dass die durch die Zinswende verursachte Schockstarre im Wohnungsbau noch eine Zeit lang anhält. Mit weiter rückläufigen Bauinvestitionen muss daher in 2023 gerechnet werden.

2.2. Geschäftsverlauf und Lage

Die im Vorjahr für das Geschäftsjahr 2022 prognostizierte gute Auftragslage ist eingetroffen. Allerdings hat sich auch der erwartete Mangel an qualifizierten Mitarbeitern weiter verschärft, wodurch die Mitarbeiterzahl wieder leicht rückläufig war. Die Covid-19-Pandemie hat in 2022 zwar wie prognostiziert keine massiven Störungen bewirkt, ein deutlich erhöhter Krankenstand unter den Monteuren (+40,3% im Vergleich zu 2021) hat aber die Leistungsfähigkeit zeitweise beeinträchtigt.

Gravierende Störungen des Geschäftsverlaufes durch Materialknappheit konnten durch vorausschauende Beschaffung weitgehend verhindert werden. Der im Vorjahr prognostizierte weitere Preisanstieg bei Baumaterialien und Energiekosten ist eingetreten, konnte aber am Markt besser als im Vorjahr an die Kunden weiterverrechnet werden. Lediglich bei einigen langfristigen Projekten konnten aufgrund vertraglicher Bindungen die Preissteigerungen nicht an die Kunden weiterverrechnet werden. Erfreulicherweise haben wir trotzdem ein gutes Jahresergebnis erzielt.

Die Gesamtleistung (Umsatz + Bestandsveränderung der in Ausführung befindlichen Leistungen + aktivierte Eigenleistungen + sonstige betriebliche Erträge) betrug TEUR 17.281 (Vj. TEUR 17.870) und weist gegenüber dem Vorjahr eine leichte Verringerung um 3,3% aus. Diese Verringerung ist auf die rückläufige Mitarbeiterzahl und den hohen Krankenstand unter den Monteuren in 2022 zurückzuführen.

Das Rohergebnis (definiert als Gesamtleistung abzüglich Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe und abzüglich der Aufwendungen für bezogene Subunternehmerleistungen, aber ohne Aufwendungen für Leiharbeiter) beträgt TEUR 11.907 (Vj. TEUR 12.032). Das Rohergebnis 2022 liegt damit 1,0% unter dem Vorjahreswert.

Die Mitarbeiterzahl inkl. Leiharbeiter, (wie folgt bewertet: Vollzeit 100%, Teilzeit 50%, Auszubildende 20%, Mutterschutz und Elternzeit 0%), betrug im Jahresmittel 159 Personen (Vj. 163) und ist damit um 4 geringer als im Vorjahr. Hier wirkt sich der anhaltende Fachkräftemangel begrenzend aus, durch den ausscheidende Mitarbeiter nur eingeschränkt ersetzt werden können.

Im Geschäftsjahr 2022 betrugen die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe TEUR 4.702 (Vj. TEUR 4.592) und lagen damit 2,4% über dem Vorjahreswert. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen (ohne Leiharbeiter) lagen in 2022 mit TEUR 672 (Vj. TEUR 1.246) um 46,1 % niedriger als der relativ hohe Wert in 2021. Die Höhe der bezogenen Leistungen ist projektspezifisch sehr unterschiedlich und somit Schwankungen entsprechend der jeweiligen Projektzusammensetzung unterworfen.

Der Auftragsbestand zum 31.12.2022 (einschließlich kontinuierlicher Regie- und Kundendienstaufträge) beträgt TEUR 11.860 (Vj. TEUR 11.000) und zeigt die nach wie vor sehr gute Auslastung.

Der Anteil der in Ausführung befindlichen Leistungen hat sich im Jahr 2022 um TEUR 1.609 verringert und beträgt zum 31.12.2022 TEUR 3.225 (Vj. TEUR 4.834). Er ist damit wieder auf einem moderateren Stand. Dem handelsrechtlichen Vorsichtsprinzip folgend, wurden die in Ausführung befindlichen ("halbfertigen") Projekte detailliert auf wahrscheinliche Risiken untersucht. Die Rückstellungen für Drohverluste wurden daraufhin auf TEUR 1 (Vj. TEUR 225) verringert.

Für Teilbeträge fakturierter Leistungen wurden in 2022 Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 4 (Vj. TEUR 91) gebildet.

Die Forderungsverluste betrugen in 2022 TEUR 202 (Vj. TEUR 0).

Einzelwertberichtigungen in Höhe von TEUR 86 aus dem Vorjahr konnten im Gegenzug aufgelöst werden.

2.2.1. Ertragslage

Zum Jahreswechsel war genügend Auftragsvolumen vorhanden und die Aufträge konnten wie geplant durchgeführt werden. Lediglich ein coronabedingt erhöhter Krankenstand unter den Monteuren hat die Leistungsfähigkeit zeitweise beeinträchtigt. Der vom Vorjahr bekannte Preisanstieg bei Baumaterialien hat sich im Jahresverlauf weiter fortgesetzt, konnte aber bei einem Großteil der Projekte am Markt besser als im Vorjahr an die Kunden weiterverrechnet werden. Die Energiekosten sind teilweise sprunghaft angestiegen. Trotzdem konnte in 2022 wieder ein gutes Betriebsergebnis erzielt werden, sogar über dem Niveau des Vorjahres.

Die EBIT-Marge (Betriebsergebnis/Gesamtleistung) liegt bei 6,9% (Vj. 4,7%). Die Umsatzrendite (Jahresergebnis nach Steuern/Gesamtleistung) beträgt 4,6% (Vj. 3,0%).

Das Jahresergebnis nach Steuern fällt trotz o.g. Widrigkeiten auch für das Geschäftsjahr 2022 mit TEUR 794 wieder erfreulich positiv aus (Vj. TEUR 531).

2.2.2. Finanzlage

Die Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH weist unverändert eine sehr solide Vermögens- und Finanzlage auf. Die Eigenkapitalquote von 48,6% (Vj. 63,5%) liegt deutlich über dem Branchendurchschnitt von 29,0% für Elektrobetriebe vergleichbarer Größenordnung ^a. Die Verringerung der Eigenkapitalquote im Vergleich zum Vorjahr beruht auf der Darlehensaufnahme für den Neubau des Betriebsgebäudes und stellt eine Investition in die Zukunft des Unternehmens dar.

Finanzschulden aus Darlehen bestehen in Höhe von TEUR 7.000 (Vj. TEUR 500). Die Veränderung beruht auf der Darlehensaufnahme für den Neubau unseres Betriebsgebäudes.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen zum Stichtag keine (Vj. TEUR 0).

Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen zum Stichtag in Höhe von TEUR 3.508 (Vj. TEUR 4.462) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr, davon TEUR 3.213 (Vj. 4.175) gegenüber der Gesellschafterin Erhardt+Leimer GmbH. Die Veränderungen beruhen auf Steuerkorrekturen bei Baurechnungen nach §13b in Verbindung mit der umsatzsteuerlichen Organschaft mit der Muttergesellschaft.

Die sonstigen Rückstellungen in Höhe von TEUR 1.579 (Vj. TEUR 1.643) haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht reduziert. Dies liegt in der Hauptsache daran, dass in 2022 die Rückstellungen für Drohverluste fast vollständig aufgelöst werden konnten.

Dank der guten Liquiditätsausstattung war und ist die Gesellschaft jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (errechnet als Ergebnis nach Steuern korrigiert um Abschreibungen und die Veränderung der Garantierückstellungen und der Drohverlustrückstellungen) liegt mit TEUR 924 (Vj. TEUR 733) erneut gut im positiven Bereich.

2.2.3. Vermögenslage

Das Anlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht. Grund dafür ist die Investition in den Neubau unseres Betriebsgebäudes, der im Jahr 2022 zügig vorangeschritten ist. Wir liegen mit den Kosten für diesen Neubau - trotz deutlich gestiegener Marktpreise - erfreulicherweise im Kostenrahmen und im Rahmen unserer Investitions- und Liquiditätsplanung. Der Umzug in den Neubau findet im Juli 2023 statt, die Fertigstellung ist für Ende 2023 vorgesehen.

^a Der Branchenvergleich erfolgt auf der Grundlage des Busch-Jaeger Betriebsvergleiches 2022 mit den Zahlen aus 2020, ISBN: 978-3-8101-0578-3

Die Verminderung der kurzfristigen Vermögenswerte im Vergleich zu 2021 resultiert trotz deutlich gestiegener sonstiger Vermögensgegenstände (Forderungen an Lieferanten aus Steuerkorrektur Baurechnungen nach §13b) hauptsächlich aus einer Verminderung der in Ausführung befindlichen Bauaufträge, der Forderung an verbundene Unternehmen sowie der Verminderung der erhaltenen Anzahlungen zum Bilanzstichtag.

Die liquiden Mittel haben sich trotz der Investition in den Neubau unseres Betriebsgebäudes im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

wesentliche Bilanzposten	Geschäftsjahr	Vorjahr	Veränderung	Veränderung
	[T€]	[T€]	[T€]	[%]
Aktiva
Anlagevermögen	12.965	5.609	7.356	131,15 %
kurzfristige Vermögenswerte	9.776	10.311	-535	-5,19 %
Liquide Mittel	1.786	1.588	198	12,47 %
Passiva
Eigenkapital	11.911	11.118	793	7,13 %
Fremdkapital	12.616	6.390	6.226	97,43 %
Bilanzsumme (evtl. Differenzen rundungsbedingt)	24.526	17.508	7.018	40,08 %

2.3. Finanzielle Leistungsindikatoren

Als Indikatoren für die Ertragslage der Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH ziehen wir in der Hauptsache folgende Kennzahlen heran:

―	Gesamtleistung (Umsatzerlöse + Bestandsveränderung der in Ausführung befindlichen Leistungen + aktivierte Eigenleistungen + sonstige betriebliche Erträge),
―	Gesamtleistung pro Mitarbeiter, (Mitarbeiterzahl inkl. Leiharbeiter, wie folgt bewertet: Vollzeit 100%, Teilzeit 50%, Auszubildende 20%, Mutterschutz und Elternzeit 0%),
―	EBIT-Marge (Betriebsergebnis/Gesamtleistung),
―	Umsatzrendite (Jahresergebnis nach Steuern/Gesamtleistung).

	Geschäftsjahr	Vorjahr	Veränderung
Gesamtleistung	17.281 T€	17.870 T€	-3,3 %
Gesamtleistung pro Mitarbeiter	108,69 T€	109,6 T€	-0,9 %
Rohergebnis pro Mitarbeiter	74,89 T€	73,8 T€	1,5 %
EBIT-Marge	6,9 %	4,7 %	46,8 %
Umsatzrendite	4,6 %	3,0 %	53,3 %

Die Gesamtleistung lag in 2022 geringfügig unter dem Vorjahresniveau, ebenso die Gesamtleistung pro Mitarbeiter. Das Rohergebnis pro Mitarbeiter lag dagegen geringfügig über dem Vorjahresniveau.

EBIT-Marge und Umsatzrendite liegen erfreulicherweise deutlich über dem Vorjahresniveau.

2.4. Gesamtaussage

Der Geschäftsverlauf sowie unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage liegen weitgehend im Bereich der prognostizierten Erwartungen.

Die Finanzlage ist sehr solide, die Liquidität war und ist sehr gut, sodass die Gesellschaft jederzeit in der Lage ist, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Wir konnten im Berichtsjahr bei nahezu allen Lieferverbindlichkeiten durch kurzfristige Zahlungen Skontoabzüge realisieren. Die Pensionsrückstellungen sind durch den Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) insolvenzgeschützt. Die sonstigen Rückstellungen sowie die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind durch liquide Mittel und das Warenlager gedeckt.

3. Zweigniederlassungsbericht

Unser Unternehmen verfügt derzeit über keine Zweigniederlassungen, jedoch über ein Tochterunternehmen (Erhardt+Leimer Automatisierungstechnik GmbH).

4. Prognosebericht

Die Branchenentwicklung wird durch die weiteren Auswirkungen des steigenden Zinsniveaus auf Bauinvestitionen und Investitionen in Ausrüstungen gekennzeichnet sein. Für 2023 ist die Auftragslage in der Bauwirtschaft vorübergehend deutlich rückläufig prognostiziert, was einen erhöhten Preisdruck in diesem Segment zur Folge haben kann. Bereits für 2024 werden aber im Nichtwohnungsbau und im öffentlichen Bau wieder positive Wachstumsraten erwartet. Überdies sind qualifizierte Handwerkerleistungen nach wie vor Mangelware, sodass keine Preisspirale nach unten zu erwarten ist sondern mittelfristig stabile bzw. steigende Preise für qualifizierte Handwerkerleistungen. Die Auftragslage in der Ausrüstungsindustrie wird für die nächsten Jahre positiv prognostiziert.

Die zunehmende Technisierung von öffentlichen, gewerblichen und privaten Gebäuden und Anlagen wird auch künftig dazu führen, dass hohe Anforderungen hinsichtlich qualifizierter Elektroanlagen gestellt werden. Dies wird zu einer stabilen Auftragslage unseres Geschäfts in allen Kernbereichen führen. Unser Konzept des Full-Service-Dienstleisters wird sich auch künftig insbesondere in Großanlagen und im Bereich des Facility-Managements auswirken. Umsatzausweitungen innerhalb der nächsten Jahre werden aber durch den Fachkräftemangel begrenzt. Durch ein optimiertes Kostenmanagement und auskömmliche Margen erwarten wir weiterhin gute Betriebsergebnisse.

Für das Jahr 2023 erwarten wir eine moderate Steigerung der Gesamtleistung. Entscheidend hierfür wird die weitere Entwicklung des Personalstandes vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels sein. Wir gehen davon aus, dass sich unsere Investitionen in Ausbildung und Mitarbeiterbindung hier auszahlen. Als positive Auswirkung unseres Betriebsgebäude-Neubaus, der rationellere Prozesse ermöglicht, erwarten wir, dass auch die Gesamtleistung pro Mitarbeiter zunimmt.

Ziel ist es, Jahresüberschuss, EBIT-Marge und Umsatzrendite auf hohem Niveau zu halten bzw. zu steigern.

Das Kriegsgeschehen in der Ukraine beeinträchtigen die nationale und internationale Wirtschaft in starkem Maße. Wir gehen aber davon aus, dass die Auswirkungen für die Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH wie bisher beherrschbar bleiben.

5. Chancen- und Risikobericht

Wie unter Punkt 2.1. veranschaulicht, prognostiziert die Gemeinschaftsdiagnose 1/2023 für die kommenden Jahre in den für uns relevanten Branchen ein unterschiedliches Bild: Bauinvestitionen vorübergehend rückläufig, aber im Bereich der Ausrüstungsinvestitionen moderates bis gutes Wachstum.

Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die Turbulenzen auf den Energiemärkten haben auf das wirtschaftliche Geschehen als Schock gewirkt, durch welchen viele ökonomische Aktivitäten in erheblichem Ausmaß beeinflusst wurden. Mit hoffentlich weiterem Abklingen des Inflationsgeschehens rechnen wir mit positiven Nachholeffekten. Der weitere Verlauf des Kriegsgeschehens in der Ukraine muss jedoch abgewartet werden. Hinsichtlich der Energieversorgung kommt uns entgegen, dass wir Mitte 2023 in unseren Neubau umziehen, der energetisch und energietechnisch auf neuestem Stand ist. Im Vergleich zum bisherigen Altbau mit teilweise über hundert Jahre alter Bausubstanz erwarten wir hier gute Reduzierungen der Verbräuche. Auch der selbst erzeuge Strom aus unserer PV-Anlage trägt mit dazu bei.

Für das Handwerk rechnen wir aber auch in den kommenden Jahren mit einem Anhalten des konjunkturellen Hochs. Qualifizierte Handwerkerleistungen sind nach wie vor in hohem Maße gefragt. Dies zeigt sich an unserem nach wie vor sehr hohen Auftragsbestand und der Tatsache, dass wir viele Anfragen aus Kapazitätsgründen negativ bescheiden müssen. Deshalb sehen wir mittelfristig in der Elektrobranche eine stabile Grundauslastung, was uns für die Jahre 2023 und 2024 sehr zuversichtlich stimmt.

Das Handwerk der Elektroinstallation zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Innovationskraft aus. Im Trend liegen hoch technisierte Gebäude auf neuestem Stand. Die technologischen Rahmenbedingungen erfordern großes technisches Verständnis und die Fähigkeit, sowohl alte Verfahrensweisen sicher zu beherrschen als auch durch ständige Weiterbildung neue Aspekte bei der Ausübung des Berufs zu berücksichtigen. Vor allem die gewerblichen und öffentlichen Auftraggeber stellen immer komplexere Anforderungen an die Gebäudesystemtechnik. Hinzu kommt die zunehmende Vernetzung in Industrie und Gesundheitswesen.

Darüber hinaus ist die Sicherheitstechnik ein weiter wachsendes Geschäftsfeld mit gutem Entwicklungspotenzial. Für die Installation der entsprechenden Systeme bietet die Qualifikation des Elektronikers in seinen verschiedenen Fachrichtungen eine hervorragende Grundlage. In allen diesen Bereichen bestehen für die Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH aufgrund der Abdeckung eines sehr breiten Fachspektrums und dem guten Kenntnisstand unserer Mitarbeiter hervorragende Perspektiven für die Zukunft. Aufgrund unserer guten Reputation am Markt sehen wir gute Chancen, Aufträge in gewünschtem Umfang zu akquirieren und so unsere Ertragslage nachhaltig zu festigen.

Nicht vorhersehbare Entwicklungen der Weltwirtschaft und auf europäischer Ebene können einen erheblichen Einfluss auf die Investitionsbereitschaft unserer Kunden nehmen. Daraus können rückläufige Umsätze im Bereich der Neu- und Erweiterungsinvestitionen resultieren. Bei vergleichbaren Situationen in der Vergangenheit hat sich jedoch gezeigt, dass dadurch kundenseitig Maßnahmen der Umstrukturierung erforderlich werden, welche die Rückgänge im Neu- bzw. Erweiterungsbau für die Elektrogewerke weitgehend ausgleichen können.

Die Gesellschaft verfügt über einen solventen und bonitätsstarken Kundenstamm. Es besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit einem Großteil der Kunden. Umfangreiche Bonitätsbeurteilung im Neukundengeschäft sowie laufendes Reporting unserer Stammkunden führen zu einem erheblich reduzierten Risiko von Forderungsausfällen und Bonitätsrisiken. Aufgrund der stabilen Kundenbeziehungen kann für das Jahr 2023 mit einem konstanten Geschäftsverlauf gerechnet werden, der unsere Position als größter Innungsbetrieb Schwabens im Elektrohandwerk festigt.

Unsere Lieferantenbeziehungen sind zum Großteil über Jahrzehnte gewachsen, sodass die Hauptlieferanten als stabile Partner unseres Unternehmens mit geringem Ausfallrisiko angesehen werden können. Alternativlieferanten, allerdings außerhalb der Region, wären jederzeit lieferbereit. Es herrscht kein Risiko bezüglich einer zu großen Abhängigkeit von einem oder wenigen Lieferanten. Der anhaltenden Verknappung bei einigen Baustoffen begegnen wir mit entsprechender Bevorratung.

Währungsrisiken bestehen nur im Bereich der Rohstoffbeschaffung und damit verbundenen Preisschwankungen (vor allem bei Kupfer). Diesen und dem voraussichtlich weiter steigenden Preisniveau bei Baustoffen und Elektronikkomponenten begegnen wir durch entsprechend langfristige Rahmenverträge bzw. bedarfsweise durch Preisgleitklauseln.

Für die kommenden Jahre sehen wir aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels einen fort bestehenden Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter. Dem begegnen wir durch Angebote der Mitarbeiterbindung und durch verstärkte Anstrengungen im Bereich der Ausbildung. Insbesondere durch die umfangreiche Akquise von Auszubildenden in Schulen und bei Berufsfindungsmessen sowie durch unsere Azubi-Webseite und Social-Media-Auftritte konnten wir erfreulicherweise bisher alle Ausbildungsplätze mit geeigneten Auszubildenden besetzen und diese mit großem Erfolg ausbilden. Unsere führende Rolle in der Region Augsburg werden wir auch in Zukunft durch Qualifizierung und Ausbildung unserer Mitarbeiter absichern.

Im Rahmen der beschriebenen Chancen und Risiken sehen wir für die Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH aufgrund der soliden Grundausrichtung und unserer finanziellen Stabilität keine Risiken, die die Entwicklung beeinträchtigen oder unseren Bestand gefährden. Wir sind überzeugt, dass die beschriebenen Risiken beherrschbar sind. Die erkennbaren Chancen stimmen uns für die weitere positive Entwicklung der Gesellschaft zuversichtlich.

Die Geschäftsleitung geht deshalb von einer Fortführung des Geschäftes (Going concern) im GJ 2023 aus.

Augsburg, den 20. Juli 2023

Dr. Michael Proeller

Andreas Weindl

Urban Beck

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Firma Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermogensgegenstände	12.495,50	1.982,00
II. Sachanlagen	12.452.847,08	5.106.629,98
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	500.000,00	500.000,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	524.618,41	1.363.627,47
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	9.226.781,14	8.921.149,36
(davon Forderungen gegen verbundene Unternehmen)	3.508.183,52	4.462.322,81
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1.785.510,89	1.588.035,96
C. Rechnungsabgrenzungsposten	23.603,09	26.460,01
	24.525.856,11	17.507.884,78

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.500.000,00	1.500.000,00
II. Bilanzgewinn	10.411.522,55	9.617.549,16
	11.911.522,55	11.117.549,16
B. Rückstellungen	3.311.575,33	3.503.284,20
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	7.000.000,00	500.000,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	651.900,41	793.488,59
3. sonstige Verbindlichkeiten	491.734,17	512.625,04
	8.143.634,58	1.806.113,63
D. Passive latente Steuern	1.159.123,65	1.080.937,79
	24.525.856,11	17.507.884,78

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

der Firma Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg

	2022		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Rohergebnis		11.128.107,26	11.247.303,18
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	6.743.808,56		7.023.098,77
b) Soziale Abgaben	1.341.762,87		1.544.745,19
davon für Altersversorgung EUR 30.921,98 (VJ TEUR 147)		8.085.571,43	8.567.843,96
3. Abschreibungen
a) Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	150.789,39		128.127,75
b) Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	202.417,37		0,00
		353.206,76	128.127,75
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		1.505.659,68	1.718.878,07
5. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		79.515,36	39.189,13
davon aus verbundenen Unternehmen EUR 76.500,00 (VJ TEUR 24)
6. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		65.935,02	51.937,39
7. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		391.683,62	277.049,15
davon passiv latente Steuern EUR -78.185,86 (VJ TEUR 57)
8. Ergebnis nach Steuern		805.566,11	542.655,99
9. Sonstige Steuern		11.592,72	11.612,65
10. Jahresüberschuss		793.973,39	531.043,34
11. Gewinnvortrag		9.617.549,16	9.086.505,82
12. Bilanzgewinn		10.411.522,55	9.617.549,16

Anhang zum Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

der Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg

1. Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg und ist im Amtsgericht Augsburg unter der Handelsregisternummer HRB 17515 eingetragen. Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne der §267 II HGB auf, die gemäß § 325 ff. HGB ihren Jahresabschluss und Lagebericht veröffentlichen muss und gemäß §§ 316 ff. HGB prüfungspflichtig ist.

Der vorliegende Jahresabschluss wurde grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätzen nach den geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 242 ff., 265 I 2, 266 ff. HGB).

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gegliedert.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Immaterielle Vermögensgegenstände

EDV-Programme werden mit den um lineare Abschreibungen verminderten Anschaffungskosten bewertet.

Sachanlagen

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger Abschreibungen.

Grundlage der planmäßigen Abschreibung ist die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes (§ 253 I 1, III HGB).

Die unbeweglichen und beweglichen Wirtschaftsgüter werden linear abgeschrieben.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis EUR 800,00 wurden aus Vereinfachungsgründen analog den steuerlichen Vorschriften gem. § 6 Abs. II EStG sofort abgezogen.

Finanzanlagen

Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht ein niedrigerer Wert beizulegen war (§ 253 I 1, § 253 III 3 HGB).

Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren werden grundsätzlich zu Anschaffungskosten oder mit dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Für die Ermittlung der Anschaffungskosten wird der gewogene Durchschnittswert angewendet (§ 240 IV HGB).

Bei RHB-Stoffen, die bezüglich der Größe, dem Wert und der Zusammensetzung nur geringen Veränderungen unterliegen, erfolgte die Bewertung zu Festwerten.

Fertige Erzeugnisse, unfertige Erzeugnisse sowie unfertige Leistungen werden mit nach Fertigungsgrad differenzierten Herstellungskosten bewertet. Den Herstellungskosten werden Material-, Fertigungseinzelkosten sowie angemessene Teile der Material- und der Fertigungsgemeinkosten zugerechnet (§ 255 II S. 2 HGB), sofern nicht nach § 253 IV HGB um noch anfallende Aufwendungen geminderte Verkaufswerte anzusetzen sind (niedrigerer beizulegender Wert, §§ 253 IV i.V.m. 255 IV HGB).

Den erkennbaren Risiken aus Lagerdauer und geringer Verwertbarkeit wurde durch angemessene Abschläge Rechnung getragen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt, erkennbare Ausfallrisiken durch individuelle Bewertungsabschläge berücksichtigt. Zur Berücksichtigung des allgemeinen Kreditrisikos wurden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen neben Einzelwertberichtigungen um pauschal ermittelte Wertberichtigungen gekürzt.

Kassenbestände, Bankguthaben

Guthaben bei Banken sowie Kassenbestände wurden zu Nominalwerten bilanziert.

Rückstellungen

Rückstellungen werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 I 2 HGB).

Rückstellungen für Pensionen werden mit dem Erfüllungsbetrag bewertet und pauschal mit dem einer Restlaufzeit von 15 Jahren entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz (10 Jahre) abgezinst (§ 253 II 2 HGB).

Mit Wirkung zum 31.12.1998 wurde das Pensionswerk der Firma geschlossen, die Ansprüche der Berechtigten auf die bis zu diesem Zeitpunkt erdienten Anwartschaften begrenzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 I 2 HGB). Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst (§ 253 II 1 HGB).

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert (§ 253 I 2 HGB).

3. Jahresabschluss - Erläuterungen

A. BILANZ

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in einer gesonderten Anlage zum Anhang dargestellt.

Umlaufvermögen

Forderungen

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr in Höhe von EUR 6.532,32 (VJ EUR 11.427,62)

Alle weiteren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr (ebenso VJ).

Zum Bilanzstichtag bestanden gegenüber Geschäftsführern Forderungen in Höhe von EUR 0,00 (VJ EUR 4.130,00).

Im laufenden Jahr bestehen Forderungen gegenüber den verbundenen Unternehmen in Höhe von EUR 3.508.183,52 (VJ EUR 4.462.322,81) mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr. Davon bestehen Forderungen in Höhe von TEUR 3.213 gegenüber der Gesellschafterin Erhardt+Leimer GmbH. Diese resultieren im Wesentlichen aus diversen Weiterbelastungen und Darlehen mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr.

Bilanzgewinn

Im Bilanzgewinn 2022 von EUR 10.411.522,55 (VJ TEUR 9.618) ist ein Gewinnvortrag nach Ergebnisverwendung in Höhe von EUR 9.617.549,16 (VJ TEUR 9.087) enthalten.

Eigenkapital

Der ausschüttungsgesperrte Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach dem 7-Jahresdurchschnittszins und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach dem 10-Jahresdurchschnittszins beträgt im Geschäftsjahr 2022 79 TEUR (VJ 122 TEUR).

Rückstellungen

Die Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurde nach der Projected Unit Credit Methode bewertet. Es wurden folgende Annahmen für die Berechnung berücksichtigt (§ 285 Nr. 24 HGB):

Methode:	Projected Unit Credit Method
Sterbetafel:	Dr. Klaus Heubeck 2018 G
Rechnungszins:	1,79% (pauschale Verzinsung bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren gemäß Dt. Bundesbank / 10-Jahresdurchnitts-Zinssatz)
Rentendynamik:	2,00 %

Die Rückstellungen für Jubiläen wurden nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung der "Projected-Unit-Credit-Methode" ermittelt. Es wurden folgende Annahmen für die Berechnung berücksichtigt (§ 285 Nr. 24 HGB):

Methode:	Projected Unit Credit Method
Richttafel:	Dr. Klaus Heubeck 2018 G
Rechnungszins:	1,43% (pauschale Verzinsung bei einer Restlaufzeit von 15 Jahren gemäß Dt. Bundesbank / 7-Jahresdurchnitts-Zinssatz)

Am Bilanzstichtag bestehen Verpflichtungen aus einem Lebensarbeitszeitmodell. Diese Zeitwertkonten sind durch eine Rückdeckungsversicherung abgesichert und dienen ausschließlich der Erfüllung der Verpflichtungen. Sie sind dem Zugriff übriger Gläubiger entzogen und wurden gem. § 246 II 2 HGB mit den zugrunde liegenden Deckungsvermögen verrechnet.

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit bis 1 Jahr (ebenso Vorjahr), bis auf Darlehen in Höhe von TEUR 2.000 (Vorjahr TEUR 500) mit einer Restlaufzeit von 1-5 Jahren und Darlehen TEUR 2.500 (Vorjahr TEUR 0) mit einer Restlaufzeit über 5 Jahren.

Der gesicherte Betrag besteht aus einer eingetragenen Grundschuld.

Die Position "Sonstige Verbindlichkeiten" enthält Steuerverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 223 (VJ TEUR 257) und aus sozialer Sicherheit von TEUR 14 (VJ TEUR 9).

Latente Steuern:

	Stand 01.01.2022	Veränderung	Stand 31.12.2022
aktive latente Steuern	357.072,20	-78.185,86	278.886,34
passive latente Steuern	1.438.009,99	0,00	1.438.009,99
Überhang pass.lat.Steuern	1.080.937,79	-78.185,86	1.159.123,65

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Auszuweisende Haftungsverhältnisse bestanden weder am Bilanzstichtag noch am Vorjahresstichtag.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag aus Miet-/Leasingverpflichtungen in Höhe von TEUR 286 (bis 1 Jahr) und in Höhe von TEUR 186 (über 1 bis 5 Jahre).

Darüber hinaus begann die Gesellschaft einen Neubau mit einem Invest von geschätzt 15.000 TEUR auf dem in 2019 erworbenen Baugrundstück. Dafür wurde das bestehende Betriebsgrundstück im Dezember 2020 veräußert und anschließend für die Dauer des Baus zurückgemietet. Der jährliche Mietzins hierfür beträgt netto TEUR 307. Die geplante Fertigstellung wird voraussichtlich Ende des zweiten Quartals 2023 erfolgen.

B. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde gemäß § 275 II HGB nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.

Aufwendungen aus Aufzinsungen

Unter den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind solche in Höhe von EUR 32.951,00 (VJ TEUR 39) aus der Aufzinsung der Pensions- und Jubiläumsrückstellung enthalten.

Forderungsverluste

In den Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens ist ein Forderungsverlust in Höhe von TEUR 202 enthalten. Dieser resultiert aus den Schlussverhandlungen eines Bauprojektes, bei denen berechtige Abzüge des Kunden akzeptiert werden mussten.

4. Sonstige Angaben

Beschäftigte

Gemäß § 285 Nr. 7 HGB waren im Jahresdurchschnitt 178 (VJ 182) Mitarbeiter beschäftigt (davon 23 (VJ 26) kaufmännische Angestellte).

Für interne Steuerungszwecke verwendet die Gesellschaft andere, gewichtete Mitarbeiterzahlen; danach waren im Jahresmittel 159,0 nach 163,0 im Vorjahresmittel beschäftigt.

Unternehmensorgane

Zu Geschäftsführern der Gesellschaft sind

Herr Dr. Michael Proeller, Kaufmann oec. HSG

(geschäftsführender Inhaber)

Herr Urban Beck, Dipl.-Ing., Betriebswirt

(kaufmännischer Geschäftsführer)

Herr Andreas Weindl, Dipl.-Ing. FH

(technischer Geschäftsführer)

bestellt.

Die Bezüge für die Mitglieder der Geschäftsführung für das Jahr 2022 betrugen TEUR 767. Insgesamt sind für diesen Personenkreis Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 332 gebildet.

Die Bezüge für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und ihrer Hinterbliebenen für das Jahr 2022 betrugen TEUR 17. Insgesamt sind für diesen Personenkreis Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 270 gebildet.

Unternehmensverblindungen

Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen i.S.d. § 290 Abs. 2 HGB. Das Stammkapital von EUR 1.500.000,00 wird in voller Höhe von der Erhardt+Leimer GmbH, Augsburg gehalten.

Die Erhardt + Leimer GmbH, Augsburg, stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen und die Erhardt + Leimer Beteiligungsgesellschaft mbH, Stadtbergen, den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Die Veröffentlichungen sollen beim elektronischen Bundesanzeiger erfolgen.

Angaben zum Anteilsbesitz

	Beteiligung %	31.12.2022 Eigenkapital	2022 Ergebnis
		T€	T€
Erhardt+Leimer Automatisierungstechnik GmbH, Augsburg	100	520	-166

Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind, bestehen wie folgt:

Die Bautätigkeit für den geplanten Neubau wurde im Dezember 2020 aufgenommen. Der voraussichtliche Fertigstellungtermin des Neubaus liegt Ende 2.Quartal 2023. Durch den Verkauf des bisherigen Betriebsgrundstückes fallen noch bis zum Einzugstermin Mietaufwendungen in Höhe von TEUR 154 an.

Durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine haben sich die ökonomischen Rahmenbedingungen in Europa grundlegend geändert. Durch die überwiegend nationale Ausrichtung der E+L Elektroanlagen GmbH sind die direkten Auswirkungen in Form von niedrigeren Umsatzerlösen überschaubar, es ergeben sich jedoch weitreichende indirekte Folgen. Dazu zählen die Verteuerung von Energie und Rohstoffen, eine noch größere Belastung in den Lieferketten und im Allgemeinen die hohe Verunsicherung über die weitere wirtschaftliche Gesamtentwicklung.

Ergebnisverwendung

Die Geschäftsführer schlagen der Gesellschafterversammlung vor, den Bilanzgewinn von EUR 10.411.522,55 auf neue Rechnung vorzutragen.

Augsburg, den 13. Juni 2023

Dr. Michael Proeller, Geschäftsführer

Herr Urban Beck, Geschäftsführer

Herrn Andreas Weindl, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens

Erhardt+Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	128.694,66	15.084,38	10.675,30	0,00	133.103,74
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.045.092,02	2.165,53	0,00	0,00	2.047.257,55
technische Anlagen und Maschinen	84.078,62	16.703,40	0,00	0,00	100.782,02
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.376.221,67	306.197,08	217.421,35	0,00	1.464.997,40
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	2.770.330,59	7.170.372,10	0,00	0,00	9.940.702,69
	6.275.722,90	7.495.438,11	217.421,35	0,00	13.553.739,66
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	500.000,00	0,00	0,00	0,00	500.000,00
	6.904.417,56	7.510.522,49	228.096,65	0,00	14.186.843,40

	AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	126.712,66	4.569,38	10.673,80	120.608,24
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.715,13	5.749,53	0,00	11.464,66
technische Anlagen und Maschinen	68.475,62	6.153,40	0,00	74.629,02
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.094.902,17	134.317,08	214.420,35	1.014.798,90
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.169.092,92	146.220,01	214.420,35	1.100.892,58
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.295.805,58	150.789,39	225.094,15	1.221.500,82

	NETTOBUCHWERTE
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
Immaterielle Vermögensgegenstände
entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	12.495,50	1.982,00
Sachanlagen
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	2.035.792,89	2.039.376,89
technische Anlagen und Maschinen	26.153,00	15.603,00
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	450.198,50	281.319,50
geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9.940.702,69	2.770.330,59
	12.452.847,08	5.106.629,98
Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	500.000,00	500.000,00
	12.965.342,58	5.608.611,98

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Erhardt + Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Erhardt + Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Erhardt + Leimer Elektroanlagen GmbH, Augsburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und des Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Grünwald b. München, den 21. Juli 2023

LKC Grünwald GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Malte Thalemann, Wirtschaftsprüfer

Joachim D. Heinrich, Wirtschaftsprüfer

Die Feststellung des Jahresabschlusses erfolgte am 25. Juli 2023.