Leonardo Royal Berlin Lease GmbH

Berlin

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Inhaltsverzeichnis

A. Prüfungsauftrag

B. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

C. Grundsätzliche Feststellungen

I. Stellungnahme zur Lagebeurteilung durch die gesetzlichen Vertreter

II. Unregelmäßigkeiten

D. Prüfungsdurchführung

I. Gegenstand der Prüfung

II. Art und Umfang der Prüfung

III. Unabhängigkeit

E. Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

1. Bewertungsgrundlagen

2. Zusammenfassende Beurteilung

F. Schlussbemerkung

Anlagen

1 Bilanz

2 Gewinn- und Verlustrechnung

3 Anhang

4 Lagebericht

5 Rechtliche Verhältnisse

Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt

Allgemeine Auftragsbedingungen

Hinweis:

Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten (Geldeinheiten, Prozentangaben usw.) auftreten.

A. Prüfungsauftrag

Die Geschäftsführung der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH, Berlin, (im Folgenden kurz: "Gesellschaft"), hat uns aufgrund des Beschlusses der Gesellschafterversammlung vom 31. August 2021 mit der Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2020 unter Einbeziehung der zugrunde liegenden Buchführung und des Lageberichts beauftragt.

Für diesen Auftrag gelten, auch im Verhältnis zu Dritten, unsere als Anlage beigefügten Allgemeinen Auftragsbedingungen für Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften vom 1. Januar 2017. Wir verweisen ergänzend auf die dort in Ziffer 9 enthaltenen Haftungsregelungen und auf den Haftungsausschluss gegenüber Dritten sowie die weiteren Bestimmungen der beigefügten Anlage "Auftragsbedingungen, Haftung und Verwendungsvorbehalt".

Der vorliegende Prüfungsbericht richtet sich an die Gesellschaft.

B. Wiedergabe des Bestätigungsvermerks

Zu dem Jahresabschluss und dem Lagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Leonardo Royal Berlin Lease GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH, Berlin, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Hervorhebung eines Sachverhalts

Wir verweisen auf die Ausführungen der gesetzlichen Vertreter in den Abschnitten "(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" und "(5) Sonstige Angaben; Nachtragsbericht" des Anhangs sowie im Abschnitt "C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht" des Lageberichts, welche die Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit der Gesellschaft und die darauf basierende Bilanzierung zu Zerschlagungswerten aufgrund der Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit beschreiben.

Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht sind diesbezüglich nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur geordneten Beendigung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der geordneten Beendigung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage der Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern der Fortführung der Unternehmenstätigkeit tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
―	ziehen wir Schlussfolgerungen darüber, ob die Aufstellung des Jahresabschlusses durch die gesetzlichen Vertreter unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit angemessen ist, sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur geordneten Beendigung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft die geordnete Beendigung ihrer Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;

―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

C. Grundsätzliche Feststellungen

I. Stellungnahme zur Lagebeurteilung durch die gesetzlichen Vertreter

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse halten wir die Darstellung und Beurteilung der Lage des Unternehmens und seiner voraussichtlichen Entwicklung durch die gesetzlichen Vertreter im Jahresabschluss und im Lagebericht für zutreffend.

Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft

Hervorzuheben sind insbesondere die folgenden Aspekte:

―	Die negative gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 wirkte sich auch negativ auf Berlin so aus, sodass die Anzahl der Übernachtungen von 34,1 Mio. in 2019 auf 12,3 Mio. in 2020 sank (-64,0 % Veränderung gegenüber Vorjahr).
―	Die Auslastungsrate in den ersten acht Monaten ist um 50,7 %-Punkte auf 36,4 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken. Insgesamt wurden im dem achtmonatigen Zeitraum, bei 84.424 möglichen zu verkaufenden Zimmern, 30.714 Zimmer verkauft, was einem Rückgang von 42.478 verkauften Zimmern im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
―	Der REVPAR (Revenue per available room) sank von EUR 76,06 auf EUR 32,26.
―	Der pandemiebedingte Rückgang der Auslastung verursachte einen Einbruch in den Hotelumsätzen um TEUR 5.174.
―	Die Durchschnittszimmerrate ist mit EUR 88,66 um EUR 1,29 höher als im Vorjahreszeitraum (EUR 87,38).
―	Das EBITDAR (Earnings before Interest, Taxes, Depreciation, Amortization and Rent) des Berichtjahres sank im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 3.730 bzw. 12,49 Prozentpunkte auf TEUR 714 (Vorjahr: TEUR 4.443).
―	Die Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr einen Jahresfehlbetrag von TEUR 1.813 (Vorjahr Jahresüberschuss: TEUR 184).
―	Die Bilanz weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 1.517 an.

Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft

Die Darstellung der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im Lagebericht basiert auf Annahmen, bei denen Beurteilungsspielräume vorhanden sind. Wir halten diese Darstellung für plausibel. In diesem Zusammenhang ist insbesondere auf folgende Kernaussagen hinzuweisen:

―	Mit Wirkung zum 31. August 2020 wurde der mit der Leonardo Royal Berlin Operation GmbH & Co. KG, Berlin, bestehende Mietvertrag beendet und ein neuer Mietvertrag zwischen dem Käufer der Hotelimmobilie und der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, abgeschlossen. Durch diesen Vertrag wurde die operative Geschäftstätigkeit der Gesellschaft zum 31. August 2020 eingestellt. Seit Beendigung der operativen Geschäftstätigkeit werden keine Umsatzerlöse mehr realisiert. Die Gesellschaft hat daher für das Geschäftsjahr 2021 keine finanziellen Leistungsindikatoren mehr festgelegt.
―	Für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 stehen die Abwicklung der bisherigen Geschäftsbeziehungen sowie Ausschau nach neuen Geschäftsmöglichkeiten im Fokus. Die Abwicklung der bisherigen Geschäftsbeziehungen beinhaltet im Wesentlichen die Übertragung des Anlagevermögens auf die Konzerngesellschaft, welche den operativen Betrieb nach dem 31. August 2020 übernommen hat, sowie die Begleichung der verbleibenden Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Zeit vor Beendigung der operativen Geschäftstätigkeit. Wesentliche finanzielle Auswirkungen werden daraus nicht erwartet bzw. haben sich nicht ergeben.
―	Am 31. März 2021 ist die Gesellschafterin Sunflower Management GmbH & Co. KG mit sämtlichen Ansprüchen aus dem bestehenden Darlehensvertrag hinter sämtliche Forderungen bzw. Ansprüche anderer Gläubiger der Gesellschaft zurückgetreten. Die Rückzahlung des Darlehens wurde in diesem Zusammenhang an die Bedingung geknüpft, dass diese nur aus sonstigen freien Vermögen, künftigen Jahresüberschüssen oder aus einem Liquidationsüberschuss verlangt werden kann. Mit Wirkung zum 1. April 2021 wurden weitere Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von TEUR 730 in den bestehenden Darlehensvertrag umgewandelt.
―	Die mit dem bisherigen Geschäft der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH verbundenen Chancen und Risiken als Betreibergesellschaft einer gepachteten Immobilie sind mit der Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit im Zusammenhang mit der Veräußerung der Hotelimmobilien zum 31. August 2020 erloschen.
―	Das Management ist - unter den zum Zeitpunkt der Jahresabschlussaufstellung geltenden Bedingungen und unter Berücksichtigung des bestehenden Rangrücktritts im Zusammenhang mit einem Darlehensvertrag mit der Gesellschafterin - der Auffassung, dass es der Gesellschaft möglich sein wird, alle ihre Zahlungsverpflichtungen zur geordneten Beendigung der Unternehmenstätigkeit zu erfüllen.

II. Unregelmäßigkeiten

Bei der Durchführung der Abschlussprüfung haben wir die im Folgenden aufgeführten Tatsachen festgestellt, die Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften darstellen oder erkennen lassen:

Die Gesellschaft hat den Jahresabschluss und den Lagebericht zum 31. Dezember 2020 nicht innerhalb der gesetzlichen Aufstellungsfrist gemäß § 264 Abs. 1 Satz 3 HGB aufgestellt. Wir haben die Geschäftsführung auf die Aufstellungsfristen hingewiesen.

D. Prüfungsdurchführung

I. Gegenstand der Prüfung

Im Rahmen des uns erteilten Auftrags haben wir gemäß § 317 HGB die Buchführung, den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang - und den Lagebericht auf die Einhaltung der einschlägigen gesetzlichen Vorschriften geprüft.

Die maßgebenden Rechnungslegungsgrundsätze für unsere Prüfung des Jahresabschlusses waren die Rechnungslegungsvorschriften der §§ 242 bis 256a und der §§ 264 bis 288 HGB sowie die Sondervorschriften des GmbH-Gesetzes. Ergänzende Bilanzierungsbestimmungen aus dem Gesellschaftsvertrag ergeben sich nicht. Prüfungskriterien für den Lagebericht waren die Vorschriften des § 289 HGB.

II. Art und Umfang der Prüfung

Unsere Prüfung haben wir in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.

Die Prüfung erstreckt sich nicht darauf, ob der Fortbestand des geprüften Unternehmens oder die Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung zugesichert werden kann.

Grundlage unseres risiko- und prozessorientierten Prüfungsvorgehens ist die Erarbeitung einer Prüfungsstrategie. Diese basiert auf der Beurteilung des wirtschaftlichen und rechtlichen Umfelds des Unternehmens, seiner Ziele, Strategien und Geschäftsrisiken. Die Prüfung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems und dessen Wirksamkeit ergänzen wir durch Prozess- und Datenanalysen, die wir mit dem Ziel durchführen, die in den relevanten Elementen des Jahresabschlusses und ggf. Lageberichts enthaltenen Fehlerrisiken zu identifizieren sowie unser Prüfungsrisiko einschätzen zu können.

Die Erkenntnisse aus unseren Datenanalysen, der Prüfung der Prozesse und des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems haben wir bei der Auswahl der analytischen Prüfungshandlungen (Plausibilitätsbeurteilungen) und der Einzelfallprüfungen hinsichtlich der Bestandsnachweise, des Ansatzes, des Ausweises und der Bewertung im Jahresabschluss berücksichtigt. Im unternehmensindividuellen Prüfungsprogramm haben wir die Schwerpunkte unserer Prüfung, Art und Umfang der Prüfungshandlungen sowie den zeitlichen Prüfungsablauf und den Einsatz von Mitarbeitern festgelegt. Hierbei haben wir die Grundsätze der Wesentlichkeit und der Risikoorientierung beachtet und daher unser Prüfungsurteil überwiegend auf der Basis von Stichproben getroffen.

Unser Prüfungsprogramm hat folgende Schwerpunkte umfasst:

―	Analyse der Prozesse zur Jahresabschlusserstellung;
―	Im Rahmen unserer Prüfung haben wir uns besonders damit befasst, ob die Aufstellung des Jahresabschlusses von den gesetzlichen Vertretern unter Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit angemessen ist. Bei der Beurteilung der Fähigkeit des Unternehmens zur geordneten Beendigung seiner Unternehmenstätigkeit haben wir die Liquiditätsplanung der Gesellschaft berücksichtigt;
―	Analyse des Prozesses der Umsatzrealisierung;
―	Prüfung der Zugänge des Anlagevermögens;
―	Prüfung der Angaben im Lagebericht auf ihren Einklang mit dem Jahresabschluss und der Plausibilität prognostischer Angaben unter Berücksichtigung unserer im Rahmen der Abschlussprüfung gewonnenen Erkenntnisse.

Weiterhin haben wir u. a. folgende Standardprüfungshandlungen vorgenommen:

―	Von der zutreffenden Bilanzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wir uns durch Einholung von Saldenbestätigungen in Stichproben überzeugt.
―	Bankbestätigungen haben wir von Kreditinstituten eingeholt. Rechtsanwaltsbestätigungen für ggf. schwebende Rechtsstreitigkeiten haben wir erhalten.
―	Forderungen und Verbindlichkeiten von verbundenen Unternehmen wurden anhand von Saldenabstimmungen geprüft.
―	Über anhängige Rechtsmittel, strittige Steuerbescheide und bestehende Steuerrisiken haben wir uns vom Steuerberater der Gesellschaft schriftlich berichten lassen.

Alle von uns erbetenen Aufklärungen und Nachweise sind erbracht worden. Die gesetzlichen Vertreter haben uns die Vollständigkeit dieser Aufklärungen und Nachweise sowie der Buchführung, des Jahresabschlusses und des Lageberichts schriftlich bestätigt.

III. Unabhängigkeit

Bei unserer Abschlussprüfung haben wir die anwendbaren Vorschriften zur Unabhängigkeit beachtet.

E. Feststellungen zur Rechnungslegung

I. Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht die Buchführung den gesetzlichen Vorschriften. Die aus weiteren geprüften Unterlagen entnommenen Informationen haben zu einer ordnungsgemäßen Abbildung in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht geführt.

Als zusammenfassendes Ergebnis unserer Prüfung, die sich auf

―	die Ordnungsmäßigkeit der Bestandteile des Abschlusses und deren Ableitung aus der Buchführung,
―	die Ordnungsmäßigkeit der im Anhang gemachten Angaben,
―	die Beachtung der Ansatz-, Ausweis- und Bewertungsvorschriften,
―	die Beachtung aller für die Rechnungslegung geltenden gesetzlichen Vorschriften einschließlich der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und aller größenabhängigen, rechtsformgebundenen oder wirtschaftszweigspezifischen Regelungen und
―	die Beachtung von Regelungen des Gesellschaftsvertrags, soweit diese den Inhalt der Rechnungslegung betreffen,

erstreckt hat, haben wir den in Abschnitt B wiedergegebenen Bestätigungsvermerk erteilt.

II. Gesamtaussage des Jahresabschlusses

1. Bewertungsgrundlagen

Zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie den für die Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden maßgeblichen Faktoren einschließlich etwaiger Auswirkungen von Änderungen an diesen Methoden machen wir folgende Angaben:

Abkehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Hotelimmobilie durch den Leasinggeber mit Wirkung zum 31. August 2020 wurde die operative Geschäftstätigkeit der Gesellschaft eingestellt und der Abschluss der Gesellschaft analog zum Vorjahresabschluss unter Abkehr des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Bei der Bewertung wurde entsprechend des Vorjahres nicht mehr vom Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen. Unter Berücksichtigung der Einstellung des Geschäftsbetriebes der Gesellschaft bilden die Zerschlagungswerte die Grundlage der Bewertung. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen bilden weiterhin die Obergrenze der Bewertung (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB).

Sachanlagen

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Es werden planmäßige Abschreibungen vorgenommen. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Sofern die ermittelten Zerschlagungswerte der Sachanlagen unterhalb der fortgeführten Anschaffungskosten liegen, werden die Bewertungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Einzelwertberichtigungen berücksichtigt. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Im Übrigen verweisen wir auf die Ausführungen im Anhang zu weiteren Bewertungsgrundlagen.

2. Zusammenfassende Beurteilung

Nach unserer pflichtgemäß durchgeführten Prüfung sind wir zu der in unserem Bestätigungsvermerk getroffenen Beurteilung gelangt, dass der Jahresabschluss insgesamt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

F. Schlussbemerkung

Den vorstehenden Bericht über unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH, Berlin, erstatten wir in Übereinstimmung mit § 321 HGB unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Erstellung von Prüfungsberichten des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V., Düsseldorf (IDW PS 450 n.F.).

Berlin, 7. Januar 2022

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Canzler, Wirtschaftsprüfer

Marse, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	2020	2019
	EUR	EUR
ANLAGEVERMÖGEN
Immaterielle Vermögensgegenstände
Engelltich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	0,00	986,00
	0,00	986,00
Sachanlagen
Technische Anlagen und Maschinen	0,00	36.250,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	1.988.551,00
	0,00	2.024.801,00
	0,00	2.025.787,00
UMLAUFVERMÖGEN
Vorräte
Waren	0,00	42.637,08
	0,00	42.637,08
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	26.574,70	605.034,57
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	2.113,42	2.174,53
Sonstige Vermögensgegenstände	419.091,69	187.564,29
	447.779,81	794.773,39
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	204.287,37	488.645,36
	652.067,18	1.326.055,83
RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	0,00	18.589,81
NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG	1.516.822,44	0,00
	2.168.889,62	3.370.432,64

PASSIVA

	2020	2019
	EUR	EUR
EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital	25.000,00	25.000,00
Gewinnvortrag	270.963,50	87.312,60
Jahresfehlbetrag (Vj. Jahresüberschuss)	-1.812.785,94	183.650,90
Nicht gedeckter Fehlbetrag	1.516.822,44	0,00
	0,00	295.963,50
RÜCKSTELLUNGEN
Steuerrückstellungen	0,00	76.295,00
Sonstige Rückstellungen	90.700,19	297.524,02
VERBINDLICHKEITEN	90.700,19	373.819,02
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	0,00	544.547,21
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	14.160,50	272.832,41
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	151.266,61
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	1.663.114,95	1.435.170,83
Sonstige Verbindlichkeiten	400.913,98	290.257,06
	2.078.189,43	2.694.074,12
PASSIVE LATENTE STEUERN	0,00	6.576,00
	2.168.889,62	3.370.432,64

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2020

	2020	2019
	EUR	EUR
Umsatzerlöse	3.846.081,73	14.314.944,96
Sonstige betriebliche Erträge	33.959,18	15.943,07
Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Waren	-221.807,36	-939.224,95
Aufwendungen für bezogene Leistungen	-497.130,12	-1.658.497,19
	-718.937,48	-2.597.722,14
Personalaufwand
Löhne und Gehälter	-968.808,30	-2.805.233,15
Soziale Abgaben	-151.106,14	-472.242,02
	-1.119.914,44	-3.277.475,17
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-281.671,87	-401.297,04
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-3.616.422,34	-7.689.146,22
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	0,00	2.729,00
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-31.264,12	-19.479,77
- davon an verbundene Unternehmen EUR 31.226,33 (Vorjahr: EUR 19.479,77)
Ergebnis vor Steuern	-1.888.169,34	348.496,69
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	75.383,40	-164.845,79
- davon Ertrag aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern EUR 6.576,00 (Vorjahr Aufwand: TEUR 1.473,00)
Jahresfehlbetrag (VJ.: -überschuss)	-1.812.785,94	183.650,90

Anhang zum 31. Dezember 2020

(1) Vorbemerkungen

Der Jahresabschluss der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH - im Folgenden auch kurz "Royal Lease" oder "Gesellschaft" genannt - für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und den ergänzenden Bestimmungen des GmbHG aufgestellt.

Für die Gliederung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurde entsprechend § 266 Abs. 2 und 3 HGB bzw. § 275 Abs. 2 HGB das Gesamtkostenverfahren angewandt.

Die Gesellschaft erfüllt zum Bilanzstichtag die Größenmerkmale für eine mittelgroße Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 2 HGB.

Die Berichtsgesellschaft hat das 4 Sterne Hotel Leonardo Hotel Royal Berlin Alexanderplatz in der Otto-Braun-Straße 90, Berlin, mit 346 Zimmern betrieben. Mit Wirkung zum 31. August 2020 wurde der mit der Leonardo Royal Berlin Operation GmbH & Co. KG, Berlin, bestehende Mietvertrag beendet und ein neuer Mietvertrag zwischen dem Käufer der Hotelimmobilie und der Sunflower Management GmbH & Co. KG abgeschlossen.

Mit Wirkung zum 21. Juli 2020 wurden 35 % der Anteile an der Gesellschaft, die zuvor die N.S. Golden Bridge (2015) Limited, Ramat-Gan, Israel, hielt, von der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, erworben. Diese wurde somit Alleingesellschafterin der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH.

Die Leonardo Royal Berlin Lease GmbH hat ihren Sitz in Berlin und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Charlottenburg (Register-Nummer HRB 174713 B).

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die für die Aufstellung des Jahresabschlusses 2020 maßgebenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Hotelimmobilie durch den Leasinggeber wurde das operative Geschäft der Gesellschaft eingestellt und darauf basierend der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 erneut unter Abkehr von Going-Concern-Prämisse aufgestellt. Unter Berücksichtigung der Einstellung der Geschäftstätigkeit der Gesellschaft bilden die Zerschlagungswerte die Grundlage der Bewertung.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Sofern die ermittelten Zerschlagungswerte der immateriellen Vermögensgegenstände unterhalb der fortgeführten Anschaffungskosten liegen, werden die Bewertungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Sachanlagen

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, gemäß der jeweiligen Nutzungsdauer, angesetzt.

Die Abschreibungssätze richten sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagengruppen. Die Abschreibungsdauer für bewegliche Gegenstände des Sachanlagevermögens beträgt 3 bis 10 Jahre und die unbeweglichen Gegenstände (Einbauten) werden über 15 Jahre abgeschrieben.

Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen.

Sofern die ermittelten Zerschlagungswerte der Sachanlagen unterhalb der fortgeführten Anschaffungskosten liegen, werden die Bewertungsdifferenzen erfolgswirksam erfasst. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten oder niedrigeren Börsen- oder Marktpreisen.

Als niedrigerer Marktpreis werden bei Waren die Wiederbeschaffungskosten angesetzt. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Von der Bewertungsvereinfachung gemäß § 256 HGB wird insoweit Gebrauch gemacht, dass unterstellt wird, dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Vermögensgegenstände auch als zuerst verbraucht oder veräußert gelten.

Die Lagerbestände wurden zum 31. August 2020 durch eine Stichtagsinventur ermittelt und an den neuen Betreiber verkauft.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Bewertung erfolgt zum Nennwert. Ausfall- und Transferrisiken sowie allgemeine Kreditrisiken werden durch Abschreibungen und Wertberichtigungen berücksichtigt. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Liquide Mittel

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit dem Nominalwert angesetzt.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwendungen für eine bestimmte Zeit nach dem Stichtag betreffen. Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet nur abgegrenzte Aufwendungen bis zur Einstellung des Geschäftsbetriebes zum 31. August 2020. Niedrigere Zerschlagungswerte waren nicht zu berücksichtigen.

Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital ist zum Nennwert bewertet.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Alle rechtlich noch nicht entstandenen Verpflichtungen im Zusammenhang mit der Einstellung der Unternehmenstätigkeit wurden im Jahresabschluss berücksichtigt.

Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten werden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

Latente Steuern

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst. Aktive und passive Steuerlatenzen werden saldiert ausgewiesen.

(3) Angaben zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der Bruttobuchwerte und der Abschreibungen der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel dargestellt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

Forderungen aus noch nicht verrechneten Hotelleistungen gegen Hotelgäste wurden zum 31. August 2020 an die neue Betreibergesellschaft übertragen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen entfallen vollständig auf Lieferungen und Leistungen gegen Gesellschaften im Konzernverbund.

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten im Wesentlichen eine Umsatzsteuerforderung (TEUR 293, Vj. TEUR 157), eine Körperschaftsteuerforderung für das Jahr 2019 aufgrund des körperschaftsteuerlichen Verlustrücktrags aus 2020 (TEUR 23, Vj. TEUR 0) sowie Forderungen aus Abrechnung der Wasser- und Heizungskosten (TEUR 77, Vj. TEUR 0).

Steuerrückstellungen

Die Ansprüche aus Steuerrückstellung für Körperschaft- und Gewerbesteuer für das Geschäftsjahr 2018 wurden vollständig beglichen. Für das Geschäftsjahr 2019 ergibt sich für die Körperschaftsteuer eine Forderung in Höhe von TEUR 23 und für die Gewerbesteuer eine Verbindlichkeit in Höhe von TEUR 3. Diese werden in den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2020 fallen keine Steuern an.

Sonstige Rückstellungen

In den sonstigen Rückstellungen sind hauptsächlich Rückstellungen für ausstehende Rechnungen TEUR 30 (Vj. TEUR 185) sowie Rückstellungen für Personalkosten TEUR 43 (Vj. TEUR 101) enthalten.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im nachfolgend dargestellten Verbindlichkeitsspiegel zusammengefasst:

	2020 (Vorjahr)	Restlaufzeiten
	Gesamt	bis zu 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	davon mehr als 5 Jahre
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
	0	0	0	0
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	(545)	(545)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus	14	14	0	0
Lieferungen und Leistungen	(273)	(273)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber	0	0	0	0
verbundenen Unternehmen	(151)	(151)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten	1.663	602	1.061	0
gegenüber Gesellschaftern	(1.435)	(404)	(1.031)	(0)
	401	401	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	(290)	(290)	(0)	(0)
- davon aus Steuern	0	0	0	0
	(33)	(33)	(0)	(0)
-davon im Rahmen der	137	137	0	0
sozialen Sicherheit	(0)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten	2.078	1.017	1.061	0
gesamt	(2.694)	(1.663)	(1.031)	(0)

Verbindlichkeiten aus erhaltenen Anzahlungen wurden zum 31. August 2020 an die neue Betreibergesellschaft übertragen.

Der kurzfristige Teil der Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von TEUR 602 (Vj. TEUR 404) entfällt auf sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 1.045 saldiert mit Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund des Betriebsüberganges in Höhe von TEUR 443. Der Teilbetrag mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr besteht aus einem Darlehen der Gesellschafter.

Passive latente Steuern

Die passiven latenten Steuern resultierten im Vorjahr aus Differenzen in bilanziellen Wertansätzen für das Anlagevermögen im Handels- und Steuerrecht. Die Gesellschaft wendet den Steuersatz von rund 33% für die Körperschaft- und Gewerbesteuer an.

(4) Angaben zur GuV

Umsatzerlöse

Folgende Tabelle stellt die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Segmenten dar:

	2020	2019	Veränderung zum VJ
Segmente	TEUR	TEUR	TEUR	%
Beherbergung	2.723	10.242	-7.519	-73,4
Speisen & Getränke
sowie sonstige Bankettleistungen	864	3.568	-2.704	-75,8
Sonstige Hotelleistungen	136	417	-281	-67,4
Interne Leistungsverrechnung	123	88	35	39,8
	3.846	14.315	-10.469	-73,1

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 34 (Vj. TEUR 16) entfallen mit TEUR 20 (Vj. TEUR 14) auf die Auflösung von Rückstellungen. Der verbleibende Betrag sind Erträge aus Versicherungsschäden.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die periodenfremden Aufwendungen sind in den Kosten enthalten und sind von untergeordneter Bedeutung.

Folgende Tabelle stellt die Aufgliederung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen nach Kostenarten dar:

	2020	2019	Veränderung zum VJ
	TEUR	TEUR	TEUR	%
Grundstücksaufwendungen	2.289	3.674	-1.385	-37,7
Raumkosten	359	740	-381	-51,5
Kommissionen	280	975	-695	-71,3
Managementfees	133	786	-653	-83,1
Interne Leistungsverrechnung	137	221	-84	-38,0
Reparaturen und Instandhaltungen	111	275	-164	-59,6
Werbe - und Reisekosten	100	244	-144	-59,0
Versicherungen, Beiträge und Abgaben	29	36	-7	-19,4
Prüfungs-, Rechts- und Beratungskosten	10	17	-7	-41,2
Forderungsverluste	0	11	-11	-100,0
Fahrzeugkosten	6	10	-4	-40,0
Verschiedene betriebliche Kosten	162	700	-538	-76,9
	3.616	7.689	-4,073	-53,0

Die Position interne Leistungsverrechnung enthält TEUR 76 (Vj. TEUR 171) Weiterbelastungen von der Managementgesellschaft Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, aufgrund eines Dienstleistungsvertrages für die Abteilungen Human Resources, IT, Finance, Revenue, Einkauf und Management. Des Weiteren sind TEUR 58 (Vj. TEUR 23) Weiterbelastungen an andere Gesellschaften im Leonardo Konzernverbund enthalten, der korrespondierende Erlös wird in den Umsatzerlösen ausgewiesen.

In den verschiedenen betrieblichen Aufwendungen sind TEUR 10 (Vj. TEUR 222) Mietaufwendungen für die Ausstattung enthalten.

Steuern vom Einkommen und Ertrag

Bei erklärungsgemäßer Veranlagung wird für das Geschäftsjahr 2019 ein Körperschaftsteuerertrag in Höhe von TEUR 63, aus der Verrechnung des Verlustes für das Geschäftsjahr 2020 mit dem Gewinn für das Jahr 2019, erwartet. TEUR 6 Ertrag entfallen auf eine Anpassung der Gewerbesteuerschuld für 2019. Der verbleibende Ertrag in Höhe von TEUR 7 beinhaltet latente Steuern.

(5) Sonstige Angaben

Anzahl der Mitarbeiter

In den ersten 8 Monaten des Geschäftsjahres 2020 wurden durchschnittlich 64 (Vj. 78) Mitarbeiter, davon 56 (Vj. 65) Vollzeitkräfte, 4 (Vj. 5) Teilzeitkräfte, keine (Vj. 3) Aushilfen und 4 (Vj. 5) Studenten beschäftigt.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Im Zusammenhang mit der Veräußerung der Hotelimmobilie durch den Leasinggeber wurde das operative Geschäft der Gesellschaft eingestellt und es bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus Miet- und Dienstleistungsverträgen.

Außerbilanzielle Geschäfte

Es wurden keine außerbilanziellen Geschäfte getätigt.

Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestehen keine Haftungsverhältnisse.

Konsolidierungskreis

Die berichtende Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, einbezogen, welche einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis der Unternehmen erstellt.

Die berichtende Gesellschaft wird auf höchster Ebene von der Fattal Holdings (1998) Ltd., Tel Aviv, Israel, konsolidiert.

Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Nachtragsbericht

Am 31. März 2021 ist die Gesellschafterin Sunflower Management GmbH & Co. KG mit sämtlichen Ansprüchen aus dem bestehenden Darlehensvertrag im Rang hinter sämtliche Forderungen bzw. Ansprüche anderer Gläubiger der Gesellschaft qualifiziert im Rang zurückgetreten. Mit Wirkung zum 1. April 2021 sind Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von TEUR 730 in das bestehende Darlehen umgewandelt worden.

Im Zusammenhang mit der Einstellung des operativen Geschäftsbetriebes wurde das verbleibende Sachanlagevermögen an die Sunflower Management GmbH & Co. KG verkauft und der Großteil der Verbindlichkeiten bis zum Aufstellungsdatum beglichen.

Weitere Ereignisse mit wesentlichem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sind nach dem Bilanzstichtag nicht eingetreten.

Organe

Zum Geschäftsführer der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH, Berlin, sind Daniel Isaac Roger und seit 11. Februar 2021 Yoram Biton bestellt. Die Geschäftsführer erhielten im Geschäftsjahr von der Gesellschaft keine Bezüge.

Berlin, 15. Dezember 2021

Die Geschäftsführung

Daniel Roger

Yoram Biton

Brutto-Anlagenspiegel zum 31.12.2020

	Anschaffungs- Herstellungskosten 01.01.2020	Anschaffungs-Herstellungskosten Zugänge	Anschaffungs-Herstellungskosten Abgänge	Anschaffungs- Herstellungskosten 31.12.2020
	Euro	Euro	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	5.385,00	0,00	5.385,00	0,00
	5.385,00	0,00	5.385,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	46.762,78	18.585,90	65.348,68	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.302.665,08	53.261,97	3.355.927,05	0,00
	3.349.427,86	71.847,87	3.421.275,73	0,00
	3.354.812,86	71.847,87	3.426.660,73	0,00

	kumulierte Abschreibungen 01.01.2020	Abschreibungen vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 Zugänge	Abschreibungen vom 01.01.2020 bis 31.12.2020 Abgänge	kumulierte Abschreibungen 31.12.2020
	Euro	Euro	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	4.399,00	963,00	5.362,00	0,00
	4.399,00	963,00	5.362,00	0,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	10.512,78	4.847,90	15.360,68	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.314.114,08	275.860,97	1.589.975,05	0,00
	1.324.626,86	280.708,87	1.605.335,73	0,00
	1.329.025,86	281.671,87	1.610.697,73	0,00

	Buchwert 31.12.2020	Buchwert 31.12.2019
	Euro	Euro
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Lizenzen an gewerblichen Schutzrechten	0,00	986,00
	0,00	986,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	36.250,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,00	1.988.551,00
	0,00	2.024.801,00
	0,00	2.025.787,00

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

A. Grundlagen der Gesellschaft

Die Leonardo Royal Berlin Lease GmbH, Berlin, betrieb das 4 Sterne Hotel mit 346 Zimmern in der Otto-Braun-Str. 90, Berlin. Die Berichtsgesellschaft gehört zur Fattal Hotelgruppe. Die Immobilien wurden über langfristige Verträge innerhalb des Leonardo Konzernverbunds gepachtet. Im Zusammenhang mit der Veräußerung der gepachteten Immobilie durch den Leasinggeber zum 31. August 2020 wurde die operative Geschäftstätigkeit der Gesellschaft (Betreibergesellschaft) eingestellt und darauf basierend der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 erneut unter Abkehr von der Going-Concern-Prämisse aufgestellt.

Fattal Hotel Group

Die Fattal Hotel Group wurde 1998 von David Fattal in Israel gegründet und ist im Hotelgewerbe tätig. Seitdem zählen Gastfreundschaft, Innovation und stetiges Streben nach Exzellenz zu den wichtigsten Unternehmenswerten. Zu der Fattal Hotel Group zählen inklusive geplanter Öffnungen 219 Hotels (Vorjahr: 222) mit ca. 42.000 Zimmern in 19 Ländern und 106 Städten. In Israel ist die Gruppe mit 51 Hotels und 9.241 Hotelzimmern präsent. Leonardo Hotels ist die europäische Marke der israelischen Fattal Hotel Group und bereits in mehreren Europäischen Ländern präsent. Zu der Fattal Hotel Group gehören in Deutschland 66 Hotels (u. a. in München, Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt), in Großbritannien und Irland 53 Hotels (u. a. in London, Edinburgh, Dublin und Manchester), in den Niederlanden 15 Hotels (u. a. Amsterdam), in Spanien 9 Hotels (u. a. in Madrid und Barcelona) und in Italien 5 Hotels (u. a. Mailand und Rom). Weitere Hotels gibt es in Österreich, Belgien, Tschechien, Polen, Ungarn, Griechenland, Zypern und der Schweiz. Getragen ist es durch das Engagement von ca. 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Markenportfolio

Um den individuellen Bedürfnissen der Gäste gerecht zu werden, bietet die Hotelgruppe ein abwechslungsreiches Markenportfolio, zu dem u. a. folgende Marken zählen Leonardo Hotels, Leonardo Royal Hotels, Leonardo Boutique Hotels, NYX Hotels by Leonardo Hotels sowie Jurys Inn, alle angesiedelt im 3- bis 4-Sterne-Superior Segment sowie gleichartigem Niveau.

Die Hotelmarke "Leonardo Hotels" ist in weiten Teilen Europas und Israels registriert. Im Jahr 2017 wurden die Rechte zur Nutzung der Marke "NYX Hotels by Leonardo Hotels" erworben. NYX Hotels ist die neue Lifestyle-Marke der Leonardo Hotel Group in trendigen Metropolen, die vor allem auf Gäste ausgerichtet ist, die einen individuellen Lebensstil pflegen.

Meetingkompetenz

In mehr als 700 lichtdurchfluteten Räumen, ausgestattet mit modernster Technik, schafft die Fattal Hotel Group einen optimalen Rahmen für Veranstaltungen jeglicher Art - von Firmenevents über Messen bis hin zu Konferenzen. Die Gäste erwartet dabei ein vielseitiges Meeting-Angebot mit individuellem Service, maßgeschneiderten Lösungen und einem optimalen Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wachstumsstrategie

Im Fokus der Fattal Hotel Group steht eine intensive Expansionspolitik mit fortlaufender Portfolioerweiterung, die seit der Unternehmensgründung ununterbrochen ist. Dabei stehen attraktive und wirtschaftlich starke Standorte sowie Häuser in erstklassigen Lagen im Fokus. Erklärtes Ziel der Fattal Hotel Group ist es, durch hohes Serviceniveau und Erschließung einer Vielzahl von neuen Destinationen seine Gäste langfristig an die Hotelgruppe zu binden.

Kundenbindungsprogramm Leonardo Advantage Club

Der Leonardo Advantage Club ist ein von der Sunflower-Gruppe angebotenes Kundenbindungsprogramm. Mit der Mitgliedschaft wird den Gästen immer der beste Preis garantiert. Die Mitglieder erhalten Rabatte auf die verfügbaren Tagesraten in allen Leonardo Häusern. Bonuspunkte, die für direkt gebuchte Übernachtung gesammelt werden, können zu jeder Zeit für kostenfreie Hotelaufenthalte in allen Hotels in Europa und Israel umgetauscht werden. Darüber hinaus bietet der Leonardo Advantage Club weitere exklusive Vorteile an. Der Club gewinnt ständig neue Mitglieder und hat zum 31. Dezember 2020 ca. 569 Tausend Teilnehmer (Vorjahr: 504 Tausend).

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Aufgrund der Corona-Pandemie durchlebte die deutsche Wirtschaft im Jahr 2020 eine tiefe Rezession, vergleichbar mit der Finanz- und Wirtschaftskrise aus den Jahren 2008-2009. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist um 5,0 % zurückgegangen, nachdem es zehn Jahre in Folge gewachsen war. ¹

Im Jahr 2020 sank der Umsatz im Gastgewerbe nominal um 36,5 % und im Beherbergungsgewerbe um 44,7 % sowie in der Gastronomie um 32,0 %. Dabei gab es die stärksten Umsatzrückgänge im Gastgewerbe in den Lockdown-Monaten April (-74,4 %) und Dezember (-70,8 %). Im Gesamtjahr 2020 gab es deutschlandweit 302,3 Millionen Übernachtungen im Vergleich zu 495,6 Millionen in 2019 (Rückgang um 39,0 %). Damit gab es weniger Übernachtungen als 1992, dem ersten Jahr der Erhebung gesamtdeutscher Zahlen. Die durchschnittliche Zimmerauslastung ist um 25,2% auf 37,8 % zurückgegangen (2019 63,0 %). Die Anzahl der Übernachtungen der Inländer sank um 33,4 % auf 270,3 Millionen und der Ausländer um 64,4 % auf 32,0 Millionen. ²

¹ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_020_811.html
² Dehoga Bundesverband: Zahlenspiegel Q4 2020 vom Februar 2021

Diese Ergebnisse zeigen deutlich die Folgen der Corona-Krise mit wiederholten Beherbergungsverboten oder -einschränkungen. So war die Aufnahme von Privatgästen nur bis Mitte März und von Mitte Mai bis Mitte Oktober überhaupt möglich. In den für die Branche besonders wichtigen Sommermonaten beeinflussten zudem regionale Beherbergungsverbote für Reisende aus inländischen Risikogebieten das touristische Geschehen. Im enormen Rückgang bei den Übernachtungen ausländischer Gäste zeigen sich darüber hinaus die Einschränkungen des weltweiten Reiseverkehrs, beispielsweise das von Mitte März bis Ende Juni 2020 geltende generelle Einreiseverbot für Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger. ³

2. Geschäftsverlauf und Ertragslage

Die negative gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 wirkte sich auch in Berlin so aus, dass die Anzahl der Übernachtungen von 34,1 Millionen in 2019 auf 12,3 Millionen in 2020 sank (-64,0 % Veränderung gegenüber Vorjahr). Die durchschnittliche Auslastung der Gästezimmer in Berlin sank von 79,6 % in 2019 auf 34,8 % in 2020. ⁴

Hinsichtlich der Ertragslage der Gesellschaft lassen sich die folgenden Aspekte festhalten, dabei wird die operative Geschäftstätigkeit im Wesentlichen anhand der Auslastung, der Gesamtdurchschnittszimmerrate und des EBITDAR (Earnings before Interests, Taxes, Depreciation, Amortization and Rent) gemessen.

Da die operative Geschäftstätigkeit der Gesellschaft im Jahr 2020 acht Monate des Jahres andauerte, wird im Folgenden der Umsatzerlösanalyse derselbe Zeitraum des Vorjahres als Vergleich herangezogen. Für die Leonardo Royal Berlin Lease GmbH ist das Geschäftsjahr 2020 dem bundesweitem und dem Berliner Trend entsprechend verlaufen. So ist die Auslastungsrate in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres um 50,7 Prozentpunkte auf 36,4 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gesunken. Insgesamt wurden in dem 8-monatigen Zeitraum 30.714 von 84.424 zur Verfügung stehenden Zimmern verkauft, was einem Rückgang von 42.478 Zimmern im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Durchschnittszimmerrate ist mit EUR 88,66 um EUR 1,29 höher als im Vorjahreszeitraum (EUR 87,38). Der REVPAR (Revenue per available room) sank von EUR 76,06 auf EUR 32,26. Der pandemiebedingte Rückgang der Auslastung verursachte einen Einbruch in den Hotelumsätzen um TEUR 5.174.

Das Budget 2020 wurde Ende 2019 ermittelt. Somit sind die Auswirkungen der Corona- Pandemie nicht berücksichtigt worden und der Vergleich zwischen dem aktuellen und dem budgetierten Verlauf zeichnet sich durch deutliche Differenzen aus.

Um die Aussagekraft des Vergleichs zum Vorjahr - trotz einer verkürzten Geschäftstätigkeit im Jahr 2020 - zu bewahren, werden die Aufwendungen des gesamten Geschäftsjahres im Verhältnis zu den Umsatzerlösen analysiert.

Insgesamt sind die Aufwendungen in Relation zu den Umsatzerlösen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Ursächlich für diese Entwicklung ist der Corona-bedingte Umsatzeinbruch.

³ https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/02/PD21_058_45412.html
⁴ Dehoga Zahlenspiegel IV 2020 vom Februar 2021

Das Verhältnis der Materialaufwendungen zu den Umsatzerlösen ist relativ konstant geblieben (Geschäftsjahr 18,69 %; Vorjahr 18,15 %). Dies konnte durch eine rasche Anpassung der Materialkosten an die geänderte Umsatzsituation erreicht werden.

Die Personalaufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr im Verhältnis zu den Umsatzerlösen um 6,22 Prozentpunkte (Geschäftsjahr 29,12 %; Vorjahr 22,90 %) gestiegen. Die Kurzarbeitergelder wirken sich kostenmindernd auf die Personalaufwendungen des Berichtsjahres aus.

Bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen gelang die Anpassung der Kosten an die geänderte Umsatzsituation insbesondere aufgrund von Reduzierung der Vermittlungs- und Management Provisionen. Diese Einsparungen konnten jedoch dem starken Umsatzeinbruch nicht standhalten, sodass die Gesellschaft einen relativen Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 53,71 % im Vorjahr auf 94,03 % im Geschäftsjahr 2020 zu verzeichnen hat.

Das EBITDAR des Berichtjahres sank im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 3.730 bzw. 12,49 Prozentpunkte auf TEUR 714 (Vorjahr: TEUR 4.443).

Insgesamt erzielte die Gesellschaft in 2020 einen Jahresfehlbetrag von TEUR 1.813 (Vorjahr Jahresüberschuss: TEUR 184).

3. Vermögens- und Finanzlage

3.1 Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber der Vorperiode um TEUR 1.202 verringert. Hauptsächlich resultiert der Rückgang auf der Aktivseite aus dem Abgang des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 2.026. Darüber hinaus sind aufgrund des Aufgebens der operativen Geschäftstätigkeit die Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände um TEUR 347 und die liquiden Mittel um TEUR 284 gesunken. Gegenläufig wirkt sich im Wesentlichen der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag in Höhe von TEUR 1.517 aus. Auf der Passivseite konnten die Verbindlichkeiten um TEUR 616 abgebaut werden, hauptsächlich durch die Übertragung der Anzahlungen auf den neuen Betreiber des Hotels Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin. Die Rückstellungen sind um TEUR 283 zurückgegangen.

3.2 Finanzlage

Über die Veränderung der Finanz- und Liquiditätslage gibt die folgende Kapitalflussrechnung der Berichtsgesellschaft Aufschluss:

	TEUR
	2020	2019
Periodenergebnis	-1.813	184
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	282	401
+/- Zu-/Abnahme der Rückstellungen	-236	-68
-/+ Zu-/Abnahme der Vorräte	43	18
-/+ Zu-/Abnahme der Forderungen	347	94
-/+ Zu-/Abnahme anderer Aktiva	19	1
+/- Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten und anderer Passiva	-622	-319
+/- Zinsaufwendungen / Zinserträge	0	-3
+/- Ertragsteueraufwand / -ertrag	-75	165
- Ertragsteuerzahlungen	26	-4
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	-2.029	469
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-72	-299
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	1.816	0
+ Erhaltene Zinsen	0	3
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit	1.744	-296
= Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	-285	173
+ Finanzmittelbestand am Anfang des Geschäftsjahres	489	316
= Finanzmittelbestand am Ende des Geschäftsjahres	204	489

Die liquiden Mittel sind im Jahresvergleich um TEUR 285 auf TEUR 204 zurückgegangen.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist - pandemiebedingt - niedriger als im Vorjahr ausgefallen und beträgt TEUR -2.029. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich im Geschäftsjahr auf TEUR 1.744 und resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf des Sachanlagevermögens. Die Einzahlungen aus dem Investitionscashflow wurden hauptsächlich zur Begleichung der operativen Zahlungsverpflichtungen genutzt.

Die finanzielle Situation der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 wird vom Management als ausreichend eingeschätzt. Alle finanziellen Verpflichtungen wurden vereinbarungsgemäß bedient. Die Gesellschaft war im abgelaufenen Geschäftsjahr jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.

3.3 Zusammengefasste Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die seit März 2020 andauernde Pandemie hat die gesamte Hotelindustrie schwer getroffen und führte zu einschneidenden Veränderungen in der Hotel- und Tourismusbranche. Das Jahresergebnis 2020 fiel um TEUR 1.996 geringer aus als der Jahresüberschuss 2019. Dieser Rückgang ist zu 100 % der Corona-Pandemie mit ihren äußerst schmerzhaften Konsequenzen für die Hotelindustrie verschuldet.

Dank der positiven Branchenentwicklung in den vergangenen Jahren sowie der zahlreichen Maßnahmen, die das Management zur Bekämpfung der Pandemiefolgen implementiert hat, beurteilt die Geschäftsführung der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH den Geschäftsverlauf des Berichtsjahres unter Berücksichtigung des Gesamtumfeldes der Hotellerie als verkraftbar.

C. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Mit Wirkung zum 31. August 2020 wurde der mit der Leonardo Royal Berlin Operation GmbH & Co. KG, Berlin, bestehende Mietvertrag beendet und ein neuer Mietvertrag zwischen dem Käufer der Hotelimmobilie und der Sunflower Management GmbH & Co. KG abgeschlossen. Durch diesen Vertrag wurde die operative Geschäftstätigkeit der Gesellschaft zum 31. August 2020 eingestellt. Seit Beendigung der operativen Geschäftstätigkeit werden keinerlei Umsätze realisiert. Die Gesellschaft hat daher für die Jahre 2021 sowie 2022 keine finanziellen Leistungsindikatoren festgelegt. Für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 stehen die Abwicklung der bisherigen Geschäftsbeziehungen sowie Ausschau nach neuen Geschäftsmöglichkeiten im Fokus. Die Abwicklung der bisherigen Geschäftsbeziehungen beinhaltet im Wesentlichen die Begleichung der verbleibenden operativen Forderungen und Verbindlichkeiten aus der Zeit vor Beendigung der operativen Geschäftstätigkeit. Ein Großteil dieser Abwicklungsaktivitäten war zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses bereits abgeschlossen. Wesentliche finanzielle Auswirkungen werden daraus nicht erwartet bzw. sind nicht aufgetreten.

Am 31.03.2021 ist die Gesellschafterin Sunflower Management GmbH & Co. KG mit sämtlichen Ansprüchen aus dem bestehenden Darlehensvertrag hinter sämtliche Forderungen bzw. Ansprüche anderer Gläubiger der Gesellschaft zurückgetreten. Die Rückzahlung des Darlehens wurde in diesem Zusammenhang an die Bedingung geknüpft, dass diese nur aus sonstigen freien Vermögen, künftigen Jahresüberschüssen oder aus einem Liquidationsüberschuss verlangt werden kann. Mit Wirkung zum 1. April 2021 wurden weitere Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von TEUR 730 in das bestehende Darlehen umgewandelt.

Die mit dem bisherigen Geschäft der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH verbundenen Chancen und Risiken als Betreibergesellschaft einer gepachteten Immobilie sind mit der Einstellung der operativen Geschäftstätigkeit im Zusammenhang mit der Veräußerung der Hotelimmobilie zum 31. August 2020 erloschen.

Das Management ist - unter den zum Zeitpunkt der Jahresabschlussaufstellung geltenden Bedingungen und unter Berücksichtigung des bestehenden Rangrücktritts im Zusammenhang mit einem Darlehensvertrag mit der Gesellschafterin - der Auffassung, dass es der Gesellschaft möglich sein wird, alle ihre Zahlungsverpflichtungen zur geordneten Beendigung der Unternehmenstätigkeit zu erfüllen.

Berlin, 15. Dezember 2021

Daniel Roger

Yoram Biton

Rechtliche Verhältnisse

1. Gesellschaftsrechtliche Grundlagen

Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg unter HRB Nr. 174713 B eingetragen. Ein aktueller Handelsregisterauszug vom 20. August 2021 mit letzter Änderung vom 11. Februar 2021 lag uns vor.

Es gilt der Gesellschaftsvertrag in der Fassung vom 30. März 2016.

Gegenstand des Unternehmens

Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb, Vermietung und Bewirtschaftung von Grundbesitz und Betriebsvorrichtungen sowie alle damit zusammenhängenden Geschäfte.

Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

Stammkapital

Das Stammkapital von TEUR 25 ist voll eingezahlt.

Alleinige Gesellschafter ist Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin.

Bis zum 20. Juli 2020 wurden 35 % der Anteile von N. S. Golden Bridge (2015) Limited, Ramat-Gan, Israel, gehalten. Mit Wirkung zum 21. Juli 2020 wurden die Anteile von N.S. Golden Bridge (2015) Limited von der Sunflower Management GmbH & Co. KG, erworben und diese wurde somit Alleingesellschafterin der Leonardo Royal Berlin Lease GmbH.

Geschäftsführung und Vertretung

Zu alleinvertretungsberechtige Geschäftsführer bestellt sind Yoram David Biton, Berlin, sowie Daniel Isaac Roger, Berlin.

Die Geschäftsführer sind von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Gesellschafterversammlungen

In der Gesellschafterversammlung am 31. August 2021 wurde die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer des Geschäftsjahres 2020 gewählt.

2. Wesentliche Verträge

Managementvertrag Hotel

Zwischen der Gesellschaft und der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, bestehen Managementverträge, auf deren Basis die Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, das Hotel operativ und strategisch leitet und kontrolliert. Hierfür schuldet die Gesellschaft ein pauschales Entgelt (Management fee) in Form einer prozentualen Beteiligung am Umsatz und am operativen Ergebnis des Hotels. Außerdem erbringt die Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, für das Hotel zentrale Dienstleistungen (Centralized Services). Mit Wirkung zum 31. August 2020 wurde die Hotelimmobilie durch den Verpächter veräußert und damit der bestehende Managementverträge beendet.

Pachtvertrag

Die Gesellschaft hat mit der Fattal Leonardo Royal Berlin Operation GmbH & Co. KG, Berlin, einen Pachtvertrag über die Räumlichkeiten und das Inventar des "Leonardo Hotel Royal Berlin Alexanderplatz" abgeschlossen. Das Mietverhältnis begann am 1. Januar 2016 und wurde fest für einen Zeitraum von 20 Jahren abgeschlossen. Während der Dauer des Pachtverhältnisses ist die ordentliche Kündigung des Vertrages ausgeschlossen.

Mit Wirkung zum 31. August 2020 wurde der mit der Leonardo Royal Berlin Operation GmbH & Co. KG, Berlin, bestehende Mietvertrag beendet und ein neuer Mietvertrag zwischen dem Käufer der Hotelimmobilie und der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, abgeschlossen. Aufgrund dieses Vertrages wurde die operative Geschäftstätigkeit der Gesellschaft zum 31. August 2020 eingestellt.

3. Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Zum Bilanzstichtag werden 100 % der Anteile von der Sunflower Management GmbH & Co. KG, Berlin, gehalten. Deren Anteile werden wiederum zu 100 % von der Rennes Holding S.a.r.l., Luxemburg, (Kommanditist) gehalten, deren Anteile zu 100 % von der Fattal Holdings (1998) Ltd., Tel Aviv, Israel, gehalten werden; auf die Angaben gemäß § 285 Nr. 14 und 14a HGB im Anhang weisen wir hin.

Am 31. März 2021 ist die Gesellschafterin Sunflower Management GmbH & Co. KG mit sämtlichen Ansprüchen aus dem bestehenden Darlehensvertrag im Rang hinter sämtliche Forderungen bzw. Ansprüche anderer Gläubiger der Gesellschaft zurückgetreten. Mit Wirkung zum 1. April 2021 wurden weitere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Gesellschafterin in Höhe von TEUR 730 in das bestehende Darlehen umgewandelt.

4. Steuerliche Verhältnisse

Die Gesellschaft wird beim Finanzamt für Körperschaften II, Berlin unter der Steuernummer 37/110/45385 geführt.

Die Steuererklärungen sind bis zum Jahr 2019 eingereicht. Eine Veranlagung erfolgte bis einschließlich 2019.