OBI Heimwerkermarkt GmbH

Aichach

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1. Grundlagen des Unternehmens

Die OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, betreibt zum 31. Dezember 2020 einen OBI Markt in

―

Aichach.

Bei den betrieblich genutzten Verkaufs-, Lager- und Büroräumen handelt es sich ausschließlich um angemietete bzw. geleaste Objekte.

Das Kerngeschäft der OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, beinhaltet den Einzelhandel mit Artikeln des Bau-, Heimwerker-, Freizeit- und Gartenbedarfs.

Die Gesellschaft ist als Franchisenehmer dem OBI Franchise-System angeschlossen und nutzt durch diese Einbindung das umfangreiche Dienstleistungsangebot von Unternehmen im Konzernverbund der OBI Group Holding SE & Co. KGaA, Wermelskirchen (OGH).

Die Nutzung dieser professionellen Franchise-Dienstleistungen vereint die Leistungsfähigkeit eines Großunternehmens mit den Vorteilen eines mittelständisch geprägten Einzelhändlers und ist damit ein fundamentaler Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit der Gesellschaft.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Rahmenbedingungen

In 2020 musste auch die deutsche Wirtschaft nach ersten Erhebungen des statistischen Bundesamtes einen starken Rückgang der Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Vergleich zum Vorjahr um 5,0 % und blieb damit weit unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre von 1,9 %.

Für den Rückgang der deutschen Wirtschaft waren im Wesentlichen die Verminderung der Investitionen in Ausrüstungen um 12,5 % sowie des privaten Konsums um 6,0 % verantwortlich. Der Anstieg der Ausgaben der öffentlichen Hand um 3,4 % konnte lediglich einen stärkeren Rückgang verhindern. Zudem wirken sich der Anstieg der Bauinvestitionen preisbereinigt um 1,5 % positiv auf die Wirtschaftsleistung aus.

Fast alle Wirtschaftsbereiche zeigten mit Ausnahmen des Baugewerbes negative Signale auf die Wirtschaftsleistung. Der größte Rückgang war im verarbeiteten Gewerbe mit 10,4 % zu verzeichnen, welches vor allem in der ersten Jahreshälfte unter zeitweise gestörten globalen Lieferketten zu leiden hatte. Auch im Dienstleistungssektor zeigte sich ein starker konjunktureller Einbruch. So verzeichneten der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich das Baugewerbe konnte eine Steigerung der Bruttowertschöpfung um 1,4 % gegenüber dem Vorjahr erzielen.

Die Zahl der Erwerbstätigen betrug zum zweiten Quartal 2020 ca. 44,8 Millionen und war somit um 1,1 % niedriger als im Vorjahr.

Entgegen des gesamtwirtschaftlichen Trends ist die Entwicklung der deutschen Baumarktbranche nach Erhebungen des Branchenverbandes BHB in den ersten neun Monaten 2020 sehr positiv. Insgesamt verbuchte die Branche ein starkes Umsatzwachstum von 15,0 %, welches vor allem in einer Sonderkonjunktur aufgrund der COVID-19 Einschränkungen begründet ist. So haben laut Branchenverband viele Kunden ihre Renovierungs- und Verschönerungsprojekte in 2020 durchgeführt und trugen somit zu der sehr guten Umsatzentwicklung bei.

In den Warengruppen Farben/Malerzubehör (+28,7 %), Gartenausstattung (+26,2 %), Holz (+25,5 %), und Gartenmöbel (+25,2 %) konnte der Baumarkthandel im Vorjahresvergleich die deutlichsten Umsatzzuwächse erwirtschaften. Zu Umsatzrückgängen kam es hingegen in der Warengruppe Automotive (-3,7 %), welche die einschränkte Mobilität in 2020 widerspiegelt.

2.2 Geschäftsverlauf

Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den OBI Geschäftsverlauf

Der globale Ausbruch des Virus hatte für OBI in eine Vielzahl unterschiedlicher staatlicher bzw. behördlicher Restriktionen für den Betrieb von Marktstandorten zur Folge.

Eine Restriktion liegt vor, wenn eine oder mehrere der u. a. staatlichen bzw. behördlichen Maßnahmen den operativen Marktbetrieb einschränken. Für OBI Märkte waren vor allem folgende Restriktionen einschlägig:

―	Vollständige Standortschließung
―	Sortimentsreduzierung (nur Teilbereiche des Marktes wie bspw. Gartencenter sind für Kunden zugänglich)
―	Einschränkung des Kundenspektrums (z. B. Zutritt nur für Gewerbetreibende)

Ausdrücklich nicht als Restriktionen verstehen sich folgende Maßnahmen:

―	Staatliche bzw. behördliche Verpflichtung zur Durchführung von Hygienemaßnahmen (z. B. Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken, Aufstellen von Desinfektionsmittelspendern, Einrichtung von Laufwegen o.ä.)
―	Zahlenmäßige Limitierung des Kundenstroms (z. B. basierend auf der Verkaufsfläche)

Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick über den zeitlichen Ablauf der Restriktionen in Deutschland (Stand 10.02.2021):

Land	Restriktionen im Rahmen des ersten Lockdown	Restriktionen im Rahmen des zweiten Lockdown
Deutschland	16.03.2020-20.04.2020	16.12.2020-07.03.2021

Durch Covid-19 wurde in Deutschland unterschiedliche Maßnahmen seitens der Regierung zur Kontrolle der Pandemie unternommen. Diese Maßnahmen beinhalteten regional ausgeprägte Zugangsrestriktionen zu unseren Märkten, welche sich auch in unterschiedlich stark ausgeprägten Umsatzrückgängen während des Zeitraums der jeweiligen Restriktionen zeigten. Nach Ende der Zugangsbeschränkungen konnte in Deutschland ein unterschiedlich stark ausgeprägter Nachholeffekt beobachtet werden, welcher den vorherigen lockdownbedingten Umsatzrückgang überkompensierte.

Die Gesellschaft erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von TEUR 13.004, welcher im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 % anstieg. Das Jahresergebnis erhöhte sich um TEUR 394 auf TEUR 589.

Der Anstieg der Umsatzerlöse ist im Wesentlichen auf die COVID-19 Sonderkonjunktur im Zuge der Reise- und Kontaktbeschränkungen zurückzuführen. Die Steigerung des Jahresergebnisses ist im Wesentlichen in der starken Umsatzentwicklung begründet.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Der im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Gesamtumsatz beläuft sich auf TEUR 13.004. Der Jahresüberschuss beträgt TEUR 589.

Zur Erzielung der Umsatzerlöse hat die Gesellschaft Materialaufwendungen in Höhe von TEUR 7.978 getätigt. Da die Materialaufwendungen mit 5,0 % geringer angestiegen sind als die Umsatzerlöse mit 7,6 %, verbesserte sich die Rohertragsspanne im Berichtsjahr auf 38,6 % gegenüber 37,1 % im Vorjahr.

Der Anstieg der Personalaufwendungen um TEUR 11 auf TEUR 2.255 resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Löhne und Gehälter. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl betrug, umgerechnet auf Vollzeitarbeitskräfte, im Berichtsjahr 48 (i. Vj. 50). Die Personalaufwandsquote liegt mit 17,3 % unter der des Vorjahres (18,6 %).

Die Vermögensstruktur der Gesellschaft wird überwiegend durch den Bestand an Vorräten sowie Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von insgesamt TEUR 4.277 bestimmt. Zum Ende des Jahres betrug der Wert der gelagerten Handelswaren in den Produktkategorien Bau-, Heimwerker-, Freizeit- und Gartenartikel, Garten- und Topfpflanzen im Markt Aichach TEUR 2.536. Der Lagerumschlag lag im Berichtsjahr bei 3,2 und liegt damit leicht über dem Vorjahresniveau vom 3,1. Zusätzlich verbesserte sich die Umschlagshäufigkeit der Vorräte von 4,9 im Vorjahr auf 5,2 im Berichtsjahr.

Den Vermögensgegenständen stehen Verbindlichkeiten in Höhe von insgesamt TEUR 1.422 sowie Rückstellungen von TEUR 1.186 gegenüber. Der Verschuldungsgrad fiel von 194,5 % im Vorjahr auf 144,1 % im Berichtsjahr.

Das Eigenkapital stieg von TEUR 1.221 im Vorjahr auf TEUR 1.810 im Berichtsjahr. Die Bilanzsumme ist im Berichtsjahr um 22,9 % angestiegen. Die Eigenkapitalquote stieg somit von 34,0 % im Vorjahr auf 41,0 % im Berichtsjahr.

Die zur Finanzierung der Gesellschaft erforderlichen Mittel erwirtschaftet die Gesellschaft aus ihrer laufenden Geschäftstätigkeit. Im Berichtsjahr erreichte die Gesellschaft einen Cashflow ¹ von TEUR 675 (i. Vj. TEUR 229). Daneben hat sie sich durch einen entsprechenden Vertrag dem konzernweiten Cash-Pooling der OBI-Gruppe angeschlossen.

2.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren sind der Umsatz und das Jahresergebnis. Hierzu wird auf die Ausführungen zum Geschäftsverlauf sowie der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verwiesen.

2.5 Gesamtaussage

Aufgrund der dargestellten Einflussfaktoren ist der Geschäftsverlauf insgesamt als zufriedenstellend zu beurteilen.

3. Prognose-, Chancen und Risikobericht

3.1 Risikobericht

Risikomanagement

Die OBI Gruppe überwacht und steuert Chancen und Risiken mithilfe eines konzernweit implementierten Risikomanagements. Als Chancen bzw. Risiken betrachtet OBI mögliche Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer positiven bzw. negativen Abweichung von den Zielen der Unternehmensgruppe führen können. Anhand von konzernweit einheitlichen Kriterien und unterstützt durch das Risikomanagement identifizieren, analysieren und bewerten die Geschäftsbereichsverantwortlichen Chancen und Risiken, um geeignete Maßnahmen zur Risikosteuerung einleiten und deren Umsetzung überwachen zu können. Das Risikomanagement schafft Transparenz, ermöglicht zielgerichtete Maßnahmen und hilft inakzeptablen oder bestandsgefährdenden Risiken entgegenzuwirken. Auf Veranlassung des Vorstands werden die Ergebnisse halbjährlich berichtet, um frühzeitig über mögliche Chancen und Risiken, ergriffene Maßnahmen und den damit verbundenen Handlungsbedarf zu informieren. Die Risikoberichterstattung von OBI stellt eine Nettobetrachtung der verbleibenden Risiken unter Berücksichtigung der ergriffenen Maßnahmen dar. Auf die Quantifizierung der dargestellten Risiken wird verzichtet, da diese Angaben auf der dargestellten Aggregationsebene für die interne Risikosteuerung nicht benötigt werden.

¹ Cashflow nach DVFA/SG.

Strategische Risiken

Die grundlegenden Wettbewerbsveränderungen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung der Gesellschaft im Allgemeinen sowie des Medienkonsums und des Kaufverhaltens im Speziellen stellen für OBI ebenso wie für die gesamte traditionelle Bau- und Heimwerkermarktbranche bereits seit langem eine Herausforderung dar. Die COVID-19 Krise hat diese Entwicklung allerdings massiv beschleunigt. Da Kunden Social Distancing als effektive Maßnahme gegen die weitere Verbreitung der Pandemie sehen und diese Maßnahme entsprechend befolgen, ist die Anzahl an Onlinekäufen sowie Reservieren & Abholen-Bestellungen stark gestiegen. Des Weiteren ist spürbar, dass sich Kunden vermehrt online auf stationäre Käufe vorbereiten, um die Verweildauer im Markt zu verkürzen. Um die plötzlich gestiegene Onlinenachfrage bestmöglich zu bedienen, hat OBI kurzfristig deutlich mehr Märkte als E-Commerce-Versandmärkte aufgeschaltet, d. h. Onlinebestellungen werden unterstützend aus den Märkten heraus bedient. Im Hinblick auf individuelle Beratung trotz Social Distancing bot OBI seinen Kunden mit dem offiziellen Start der heyOBI App im April 2020 genau das richtige Serviceangebot in einer schwierigen Phase. Über heyOBI können sich Kunden aus der Ferne von Experten beraten lassen, bequem von zu Hause recherchieren und Inspirationen für anstehende Projekte sammeln. Gleichzeitig haben die Nachfragespitzen, insbesondere während der kritischsten Phase der Pandemie, als ungeplanter Stresstest für die E-Commerce-Prozesse Verbesserungsbedarfe aufgezeigt, die nun adressiert werden können.

Aufgrund der Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie verbringen Kunden deutlich mehr Zeit zu Hause und verzichteten auch oft auf Urlaubsreisen. Daher ist der Bedarf nach Produkten, welche die Wohnqualität verbessern, spürbar gestiegen; sowohl hochpreisige Pools oder Gasgrills als auch allgemeiner Renovierungsbedarf waren außergewöhnlich stark nachgefragt. OBI hat diesen Trend antizipiert und das "summer@home" Sortiment entsprechend erweitert.

Insgesamt haben die bisherigen Entwicklungen der COVID-19 Krise gezeigt, dass es für OBI einen relevanten Wettbewerbsvorteil darstellt, schnell auf außergewöhnliche Umfeld- und Absatzbedingungen reagieren zu können. Des Weiteren geht OBI davon aus, dass das durch die Pandemie geänderte Kaufverhalten - möglichst kontaktloses Einkaufen, online bestellen und lokal abholen oder direkt liefern lassen - grundsätzlich auch nach Ende der Pandemie beibehalten werden wird. Dementsprechend wird OBI die Kapazität sowie Qualität des Reservieren & Abholen-Angebots weiter verbessern.

Die mit der Eindämmung der C0VID-19-Pandemie verbundenen Maßnahmen haben zu einem deutlichen Wirtschaftsrückgang geführt. Wenngleich sich die Wirtschaft langsam erholt, wird dennoch davon ausgegangen, dass die Wirtschaftsleistung auch Ende 2021 noch spürbar unter den Ergebnissen des vierten Quartals 2019 liegt. Zudem besteht die Gefahr, dass die ökonomischen Unterschiede zwischen den europäischen Ländern weiter zunehmen. Mit den wirtschaftspolitischen Sofortmaßnahmen und der Verlängerung des Kurzarbeitergelds konnten die ökonomischen Folgen der Pandemie in Deutschland teilweise abgefedert werden, sodass für 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 6,6 % gerechnet wird. ² Der ifo Geschäftsklimaindex ist im August 2020 zum vierten Mal infolge gestiegen, nachdem im April ein historisches Tief zu verzeichnen war. ³ Wenngleich die deutsche Wirtschaft damit auf einem Erholungskurs ist, bleiben die Unsicherheiten, auch im Hinblick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft und des privaten Konsums, hoch.

Aus heutiger Sicht besteht über die bekannten Einflüsse hinaus das Risiko, dass behördliche Maßnahmen wie zum Beispiel Zugangsrestriktionen zu den OBI Märkten einen negativen Einfluss auf unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Angesichts der beschlossenen Verlängerung des allgemeinen Lockdowns in Deutschland bis mindestens zum 7. März 2021 und einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 als erklärte Zielmarke für weitere Lockerungen geht OBI von sukzessiven Marktöffnungen aus. Da eine Inzidenz von 35 regional unterschiedlich schnell erreicht werden wird, dürften auch Lockerungen, insbesondere die Wiederöffnung des Einzelhandels, regional zu anderen Zeitpunkten möglich sein. Weiter geht OBI aktuell davon aus, dass die Frühlings- und Gartensaison, in der wesentliche Umsätze erwirtschaftet werden, nicht mehr von erheblichen pandemiebedingten Restriktionen betroffen sein wird. Da in manchen Bundesländern Gartencenter von Baumärkten bereits zeitnah wieder öffnen können, dürfte das Gartengeschäft fortan weniger betroffen sein. Angesichts einer längeren Frostperiode im Februar wird sich die Gartensaison voraussichtlich im Jahresablauf nach hinten verschieben. Spätestens nach den Osterferien dürfte OBI nach heutiger Erwartung wieder über ein sehr weit geöffnetes Marktportfolio verfügen.

Sollten die Zugangsbeschränkungen deutlich über den oben genannten Zeitraum hinausgehen, gehen wir von einem Umsatzrückgang im unteren einstelligen Prozentbereich aus. In dieser Situation können staatliche Hilfsmaßnahmen sowie operative Kostenkontrolle die negativen Effekte abmildern.

Operative Risiken

Insbesondere zu Beginn, aber auch im weiteren Verlauf der Pandemie lag ein Fokus von OBI auf der Sicherstellung der Warenversorgung. Mit der Einrichtung einer COVID-19 Task Force konnte OBI ein schnelles und koordiniertes Management der Warenbeschaffung und Logistik gewährleisten. Zwar waren Verzögerungen in der Warenversorgung zu verzeichnen, Lieferausfälle hingegen konnten weitgehend vermieden werden. Um die Bestände angesichts der außergewöhnlichen Umsatzentwicklung, möglicher Versorgungsengpässe und temporärer Marktschließungen bestmöglich zu steuern, richtete OBI des Weiteren eine funktionsübergreifende Task Force für das Warenbestandsmanagement ein. In diesem Zusammenhang sind langfristige Initiativen geplant, um die Handlungsfähigkeiten angesichts plötzlich veränderter Rahmenbedingungen jederzeit sicherzustellen. Im Bereich der Transportkapazitäten entwickelte sich die Situation für OBI leicht positiv, da aufgrund des allgemeinen Wirtschaftsrückgangs mehr freie Kapazitäten verfügbar waren. Für die während der Hochphase der Pandemie stark geforderte Endkundenlogistik wird OBI zukünftig auf eine Multi Carrier-Strategie wechseln, um die hohe Nachfrage jederzeit bedienen zu können, sowie die zentralen Kapazitäten weiter auszubauen.

² OECD, OECD Economic Outlook, Volume 2020 Issue 1, S. 205-209, Single-hit scenario
³ ifo Institut, ifo Geschäftsklima Deutschland - Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im August 2020 ifo Institut, ifo Geschäftsklima Deutschland - Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im April 2020

Personalrisiken

OBI ist auf gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter angewiesen. OBI als Arbeitgeber entwickelt Karrierepfade, transparente Leistungsbeurteilung und persönliche Entwicklungspläne, um für die besten Arbeitskräfte attraktiv aufgestellt zu sein. Lohndynamiken verfolgt OBI genau, um seinen Mitarbeitern attraktive und leistungsgerechte Entgelte bieten zu können. Auszeichnungen als Top Employer Deutschland und das Best Recruiters Siegel spiegeln den Erfolg der Maßnahmen wider, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren.

Angesichts der Gesundheitsgefahr durch COVID-19, die auch bedeutet, dass der operative Betrieb eingeschränkt sein könnte, stand und steht für OBI im Mittelpunkt, seine Mitarbeiter wie auch seine Kunden bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen. OBI hat seit Beginn der Pandemie ein Hygienekonzept implementiert und ebenso wie die gesamte Baumarktbranche das Thema Prävention ernst genommen. OBI behält strenge Präventionsmaßnahmen bis auf Weiteres bei und beobachtet den weiteren Verlauf der Pandemie fortlaufend, um bei Bedarf abermals frühzeitig reagieren zu können.

Finanzwirtschaftliche Risiken

OBI identifiziert und bewertet finanzwirtschaftliche Risiken, insbesondere Kredit-, Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken sowie Risiken aus Wechselkursveränderungen, kontinuierlich, um rechtzeitig geeignete Steuerungsmaßnahmen ergreifen zu können. Zu Beginn der COVID-19-Pandemie wurden in diesem Zusammenhang eine rollierende kurzfristige Liquiditätsprognose mit verschiedenen Szenarioannahmen eingerichtet und Konditionen für erweiterte Kreditlinien von bestehenden Bankpartnern eingeholt, um angesichts weiterer drohender Marktschließungen eine uneingeschränkte Zahlungsfähigkeit jederzeit sicherstellen zu können. Weitere Maßnahmen umfassten eine Optimierung im Working-Capital-Management sowie ein striktes Kosten- und Investitionsmanagement. Aufgrund der deutlich positiven Liquiditätsentwicklung war eine Ausweitung der bestehenden Betriebsmittelkreditlinien schlussendlich nicht erforderlich. Die Risikosteuerung erfolgt konzernweit u. a. mithilfe von Kompetenz- und Konzernrichtlinien, die insbesondere auch die verfügbaren Finanzinstrumente und deren Anwendung, die zugehörige Risikoabgrenzung sowie die verbundenen Dokumentationspflichten verbindlich regeln. Geldanlagen und derivative Finanzinstrumente werden unter Berücksichtigung von pro Finanzinstitut individuell festgelegten Obergrenzen ausschließlich mit renommierten Kreditinstituten kontrahiert, sodass für OBI Kreditrisiken aus der Zusammenarbeit mit Kreditinstituten kaum bestehen. Ein kurzfristiger Anlagehorizont sichert eine hohe Flexibilität der Allokation. Signifikante Konsumenten-Kreditrisiken bestehen ebenfalls nicht. Aufgrund saisonabhängiger Zahlungsströme schwankt der Liquiditätsbestand im Jahresverlauf stark. Auftretender Liquiditätsbedarf wird entweder durch vorhandene Liquidität oder durch langfristig, zu fest vereinbarten Konditionen zur Verfügung gestellten Betriebsmittelkreditlinien gedeckt. Damit ist sichergestellt, dass OBI jederzeit über eine ausreichende Liquidität verfügt. Zinsänderungsrisiken bei variabel verzinslichen Kreditaufnahmen werden, sofern sinnvoll, mithilfe von derivativen Finanzinstrumenten in Form von Zinsswaps und Zinscaps abgesichert. Währungsrisiken in Form von Transaktionsrisiken werden durch eine stringente Hedging Policy begrenzt. Als derivative Finanzinstrumente können Devisentermingeschäfte, Devisenswaps und Devisenoptionen eingesetzt werden. Die Einhaltung der Hedging Policy wird durch eine strikte Funktionstrennung von Handel und Risiko-Controlling sichergestellt. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten werden Translationsrisiken derzeit nicht abgesichert.

Rechtliche Risiken

Mit einem effizienten Compliance-Management soll sichergestellt werden, dass alle relevanten nationalen Gesetze und regulatorischen Vorschriften vom operativ verantwortlichen Management beachtet und eingehalten werden. Die Rechtsabteilung von OBI sorgt für die rechtzeitige Berücksichtigung etwaiger Gesetzesänderungen oder neuer Anforderungen und wickelt nicht vermeidbare Rechtsstreitigkeiten professionell juristisch ab.

IT-Risiken

OBI gewährleistet durch umfassende Maßnahmen eine effiziente, sichere und reibungslos funktionierende IT-Infrastruktur und beugt möglichen Betriebsunterbrechungen sowie IT-Sicherheitsrisiken wirksam vor. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung der IT-Landschaft werden den Herausforderungen beim Ausbau digitaler Geschäftsprozesse erfolgreich begegnet sowie die Zukunftsfähigkeit sichergestellt.

Gesamtbeurteilung der Risikolage

Mit Auftreten der Corona-Pandemie sowie der anhaltenden Bedrohung durch entsprechende Virusmutationen und den daraus resultierenden weitreichenden behördlichen Einschränkungen hat sich die Risikolage verändert. Das Risiko von Planverfehlungen infolge von Einschränkungen im Geschäftsbetrieb hat sich erhöht. Sowohl die systematische Identifikation, Bewertung und Steuerung der Risiken als auch das zentrale Controlling und Rechnungswesen sowie der umfassende Versicherungsschutz tragen dazu bei, den Fortbestand von OBI zu sichern. Alle gegenwärtigen Maßnahmen zum Umgang mit den bislang identifizierten Risiken wurden berücksichtigt. Die verbleibenden Restrisiken werden von der Geschäftsleitung als akzeptabel angesehen. Es bestehen keine Risiken, die den Fortbestand der OBI Gruppe gefährden könnten.

3.2 Chancenbericht

OBI identifiziert bei der Analyse möglicher Ereignisse oder Entwicklungen eine Reihe von Chancen, welche durch gezielte Maßnahmen und Initiativen aktiv genutzt werden sollen.

Markt- und branchenspezifische Chancen

Das Geschäftsjahr 2020 war maßgeblich von der COVID-19 Krise geprägt. Erste Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie waren Einschränkungen des öffentlichen Lebens, insbesondere Schließungen von weiten Teilen des Einzelhandels zur Hochphase der Pandemie im März und April. Da das Baumarktsortiment in Deutschland als Teil der Grundversorgung und damit als "systemrelevant" galt, war in der Mehrheit der deutschen Bundesländer diese Branche von den erzwungenen Schließungen ausgenommen.

In Anbetracht der Einschränkungen und der Begrenzung von Freizeitaktivitäten hatten die Kunden deutlich mehr Zeit und verfügbares Budget, um Projekte rund um Wohnung, Haus oder Garten in Angriff zu nehmen. Zusätzlich verbrachten die Kunden deutlich mehr Zeit zu Hause, woraus sich der Anreiz, Renovierungen oder DIY-Projekte zeitnah umzusetzen, ergab. "Cocooning", der Trend, sich weniger in der Öffentlichkeit zu bewegen und mehr in das häusliche Privatleben zurückzuziehen, wurde durch die politischen Maßnahmen bzw. die Vermeidung zur Minimierung des Ansteckungsrisikos deutlich verstärkt und das eigene zu Hause stieg schlagartig in seiner Bedeutung. Vor diesem Hintergrund konnte die Baumarktbranche und auch OBI als Marktführer von der gegebenen Situation profitieren. Besonders stark nachgefragt war klassischer Renovierungsbedarf wie beispielsweise Farben, aber auch hochpreisige Produkte wie Grills oder Pools. Da bereits früh im Pandemieverlauf absehbar war, dass Urlaubsreisen zu bestimmten, insbesondere weiter entfernten Zielen mittelfristig nicht möglich sein werden, dürfte auch in diesem Zusammenhang die Kaufbereitschaft für Anschaffung gestiegen sein. Angesichts dieses Trends hat OBI eine Erweiterung des "summer@home" Sortiments vorgenommen.

Kunden haben bedingt durch COVID-19 aber nicht nur mehr, sondern auch anders eingekauft. Der von OBI bereits seit langem identifizierte Trend, vermehrt online oder hybrid einzukaufen, das heißt beispielsweise die benötigten Produkte online zu reservieren und dann lokal abzuholen, hat sich durch die Einschränkungen im Rahmen der Pandemiemaßnahmen deutlich verstärkt und massiv beschleunigt. Da entsprechende Services bereits angeboten werden, war OBI gut aufgestellt. Der Umsatz im Bereich E-Commerce ist deutlich gestiegen und angesichts der hohen Kapazitätsauslastung bei Paketdiensten entschied OBI, kurzfristig auf eine Multi Carrier-Strategie bei der Logistik an den Endkunden umzustellen. Auch die Anzahl der Reservieren & Abholen-Bestellungen hat stark zugenommen. Über Reservieren & Abholen können Kunden ihren Einkauf online zusammenstellen und anschließend schnell und unkompliziert lokal abholen. Aufgrund der hohen Nachfrage wurden auch die Reservieren & Abholen-Kapazitäten kurzfristig ausgebaut. Mit diesen etablierten Services kann OBI seinen Kunden ein Einkaufserlebnis bieten, wie es während der Pandemie besonders nachgefragt war: schnell, möglichst kontaktlos bzw. als reiner Onlinekauf mit Lieferung. Gegenüber Wettbewerbern, die keinen Onlineshop oder keine Reservierungsmöglichkeit bieten, befindet sich OBI klar im Vorteil.

Zusammengenommen hat OBI die veränderte Situation frühzeitig erkannt und aufbauend auf den richtigen Weichenstellungen in den vorhergehenden Jahren geeignete Maßnahmen ergriffen, um die sich bietende Chance bestmöglich ergreifen zu können. Trotz gestiegenen Krankenstands sowie den besonderen Herausforderungen aufgrund des Hygienekonzepts konnten die OBI Märkte in den Monaten März und April den Betrieb aufrecht erhalten und außergewöhnlich hohe Umsätze realisieren.

Strategische Chancen

OBI geht davon aus, dass der aufgrund der COVID-19-Pandemie beschleunigte Trend zum "Distance Commerce" auch nach Abklingen der Krise weiter bestehen wird, und nutzt daher die gewonnen Erkenntnisse, um sich auch langfristig noch besser auf die neue Situation einzustellen.

Im Geschäftsjahr 2021 bestehen seit dem 1. Januar regional unterschiedliche Zugangsbeschränkungen zu unseren Märkten. In Deutschland ist im Wesentlichen das Geschäft mit gewerblichen Kunden sowie für Privatkunden die Bestellung oder Reservierung über den Webshop obi.de möglich. Um die zusätzliche Nachfrage an Onlinebestellungen besser bedienen zu können, wurden abermals ausgewählte Märkte als E-Commerce-Versandmärkte aufgeschaltet. Sofern die Anzahl an Onlinebestellungen weiter steigt, kann die Zahl der zusätzlichen Versandmärkte bedarfsgerecht erhöht werden. Darüber hinaus wird auch das sogenannte "Reservieren und Abholen" in den OBI Märkten angeboten. Bereits im Jahr 2020 wurden zusätzliche Investitionen in Technologie und Infrastruktur der Märkte getätigt, um Qualität und Kapazität des Abholservices zu steigern. Die Kombination dieser Verkaufskanäle hat trotz anhaltendem Lockdown die Möglichkeit geboten Umsätze in signifikantem Umfang zu tätigen.

Sobald die Märkte nach den derzeit angeordneten Schließungen sukzessive wieder vollständig für den Kundenverkehr geöffnet sind, geht OBI davon aus, dass die verlorenen Umsätze in den folgenden Wochen größtenteils wieder aufgeholt werden können. OBI ist auf den vermutlich deutlich spürbaren Nachkaufeffekt nach Ende des Lockdowns vorbereitet, der auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 in vielen Ländern nach Wiederöffnung der Märkte registriert werden konnte.

Weiterhin geht OBI davon aus, dass auch nach dem Überwinden der akuten Gefahr durch die COVID-19-Pandemie ein gesteigerter Bedarf der Kunden nach Verschönerung ihres Wohnumfeldes besteht. Dieser "Cocoonig" Effekt stellt kurz- sowie mittelfristig eine Chance für OBI dar. Die COVID-Pandemie dürfte die Gesellschaft insgesamt verändert und den Stellenwert des eigenen Zuhauses nachhaltig erhöht haben. OBI geht davon aus, dass einige Kunden im Jahr 2020 das Heimwerken für sich entdeckt haben und sich damit die DIY-Zielgruppe langfristig vergrößert hat. Da Urlaubsreisen vermutlich auch im Jahr 2021 - wenn überhaupt - nur unter erschwerten Bedingungen möglich sein werden, dürfte wie im Jahr 2020 ein großer Teil des verfügbaren Budgets der Privathaushalte in das eigene Zuhause fließen.

Die schlagartige Änderung der Absatzsituation hat den Fokus auf die entscheidenden Prozesse im Bestandsmanagement gelegt. Wenngleich diese Prozesse bereits in der 2019 neu gegründeten Demand Unit gebündelt wurden, hat die Pandemie nochmals aufgezeigt, wie erfolgskritisch eine schnelle Handlungsfähigkeit bei sich plötzlich ändernden Rahmenbedingungen ist. Daher plant OBI, mittels langfristiger Initiativen seine Bestandssteuerung sowie die Bestandsqualität nachhaltig und ganzheitlich zu verbessern.

Des Weiteren konnten durch die hohe Nachfrage Verbesserungspotenziale bei den E-Commerce-Prozessen identifiziert werden, die OBI ebenfalls zielgerichtet heben wird. Mit einer besseren organisatorischen Verzahnung von Business und IT können digitale Geschäftsprozesse ganzheitlich von Anfang bis Ende betrachtet und optimiert werden, was OBl's Position gegenüber traditionellen Wettbewerbern einerseits und digitalen Pure Playern andererseits weiter verbessern wird.

Mit dem offiziellen Start der heyOBI App im April 2020 konnte OBI seinen Kunden genau den richtigen Service zur richtigen Zeit anbieten. Die Nutzung von Videotelefonie in Deutschland ist im 1. Quartal 2020, vermutlich aufgrund der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen, deutlich gestiegen. ⁴ Davon dürfte auch die heyOBI App profitiert haben, die Kunden die Möglichkeit bietet, sich über Videotelefonie persönlich beraten zu lassen. Die Anzahl an Neuregistrierungen und Kundenanfragen zeigt, dass der Service gut angenommen wird und einen konkreten Kundenbedarf adressiert. Die in der heyOBI App integrierte, digitale Kundenkarte löst das bisherige Kundenkartenprogramm ab und macht es den Kunden noch einfacher, bei jedem Einkauf die Kundenkartenvorteile zu nutzen. Erklärtes Ziel ist es daher, mehr Kunden von heyOBI und den damit verbundenen Services zu begeistern. OBI ist davon überzeugt, dass digitale Beratung ein wesentlicher Baustein des Serviceangebots an den Kunden ist. Ob lokal oder digital - für OBI steht die Zufriedenheit des Kunden an erster Stelle.

3.3 Prognosebericht

Die nachfolgenden Aussagen wurden unter der Annahme getroffen, dass es in 2021 zu keinen weiteren Restriktionen aufgrund der Covid-19-Pandemie kommt, ein normaler Verlauf der Gartensaison erfolgt sowie eine allgemeine Erholung der Wirtschaft stattfinden wird.

Für den OBI Markt Aichach wurden keine nennenswerten Risiken identifiziert.

Die ursprünglich für das Jahr 2021 geplante Baumaßnahme am Kreisverkehr in unmittelbarer Nähe des Markts wurde abgesagt. Sollte die Umsetzung wider Erwarten dennoch im Geschäftsjahr 2021 erfolgen, wäre während der Bauphase die Erreichbarkeit des Standorts beeinträchtigt. Aktuell sind keine verkaufsoffenen Sonntage für das Jahr 2021 vorgesehen. Falls einzelne Sonntagsöffnungen möglich sein sollten, dürften sich daraus Chancen für zusätzliche Umsätze ergeben.

Insgesamt werden für die Gesellschaft im kommenden Geschäftsjahr aufgrund der im Geschäftsverlauf beschriebenen Restriktionen Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau verbunden mit einem leichten Rückgang des Jahresergebnisses erwartet.

⁴ Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung Nr. 302 vom 11. August 2020, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/08/PD20_302_639.html

Dank an die Mitarbeiter und Kunden

Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr mit großem Engagement eingesetzt haben. Wir danken unseren Kunden für das erneute Vertrauen, das sie uns im Geschäftsjahr entgegengebracht haben.

Aichach, den 19. Februar 2021

OBI Heimwerkermarkt GmbH

Geschäftsführung

Peter Tepaß

Dr. Sebastian Gundel

Peter Kreft

Bilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		6.914,31		0,00
II. Sachanlagen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		67.587,84		47.067,05
		74.502,15		47.067,05
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Waren		2.536.473,52		2.494.922,27
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18.246,28		26.124,31
2. Forderungen gegen Gesellschafter	1.103.470,89		102.847,88
- verbundenes Unternehmen -
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	520.924,51		710.290,99
4. Sonstige Vermögensgegenstände	97.834,70	1.740.476,38	117.724,71	956.987,89
III. Kassenbestand		66.332,43		96.995,06
		4.343.282,33		3.548.905,22
		4.417.784,48		3.595.972,27

Passiva

	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	361.841,26	361.841,26
II. Gewinnvortrag	859.149,82	663.996,69
III. Jahresüberschuss	589.017,21	195.153,13
	1.810.008,29	1.220.991,08
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	730.343,00	685.800,00
2. Steuerrückstellungen	119.151,65	0,00
3. Sonstige Rückstellungen	336.769,61	278.871,93
	1.186.264,26	964.671,93
C. Verbindlichkeiten
- mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr -
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	49.431,66	17.791,70
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.124.189,17	1.161.772,68
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	127.626,08	128.958,83
4. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen	0,00	30,00
5. Sonstige Verbindlichkeiten	120.265,02	101.756,05
- davon aus Steuern EUR 114.267,00 (i. Vj. EUR 96.279,61) -
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 3.256,09 (i. Vj. EUR 3.016,46) -
	1.421.511,93	1.410.309,26
	4.417.784,48	3.595.972,27

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		13.003.538,39		12.089.638,08
2. Sonstige betriebliche Erträge		112.324,25		100.451,68
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für bezogene Waren	7.946.951,44		7.564.865,09
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	31.547,77	7.978.499,21	36.564,62	7.601.429,71
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	1.817.363,89		1.794.840,43
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	437.371,73	2.254.735,62	449.096,01	2.243.936,44
- davon für Altersversorgung EUR 66.950,87 (i. Vj. EUR 75.810,09) -
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		22.256,46		18.616,13
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen		1.991.784,65		2.005.168,18
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		0,00		279,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		19.529,57		21.473,65
- davon an verbundene Unternehmen EUR 463,57 (i. Vj. EUR 1.688,65) -
- davon aus der Aufzinsung EUR 19.066,00 (i. Vj. EUR 19.785,00) -
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		260.039,92		104.591,52
10. Ergebnis nach Steuern = Jahresüberschuss		589.017,21		195.153,13

Sonstiger Berichtsteil:

Angaben zur Feststellung

Der Jahresabschluss wurde am 17.08.2021 festgestellt.

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

A. Anwendung der gesetzlichen Vorschriften

Der Jahresabschluss der OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Die Gesellschaft ist beim Amtsgericht Augsburg im Handelsregister, Abteilung B, unter Nr. 22964 eingetragen.

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 Abs. 2 HGB eine mittelgroße Kapitalgesellschaft.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den Vorschriften des Handelsgesetzbuches.

Im Einzelnen werden folgende Grundsätze angewandt:

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen über die Nutzungsdauern, in denen die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen voraussichtlich genutzt werden. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens werden grundsätzlich nicht aktiviert.

Die Vorräte werden mit den durchschnittlichen Einstandspreisen abzüglich Anschaffungskostenminderungen, Einzelwertberichtigungen sowie Wertabschlägen in Abhängigkeit der Artikelreichweite und der Gängigkeit bewertet. Die Einzelwertberichtigungen werden z. B. für Muster- bzw. Ausstellungsware angesetzt. Die Wertabschläge in Abhängigkeit von der Reichweite und der Gängigkeit dienen der Erfassung schwergängiger Artikel und umfassen die Artikel mit einer Lagerdauer von mehr als einem Jahr, die nicht einzelwertberichtigt wurden.

Bei der Bewertung des Vorratsvermögens werden die den Vermögensgegenständen einzeln zugeordneten Anschaffungspreisminderungen (im Wesentlichen sofort gewährte Rabatte, Skonti, Sofortboni etc.) berücksichtigt. Die lediglich einzeln zuordenbaren Anschaffungspreisminderungen (im Wesentlichen nachträglich gewährte Staffelboni, Festwertboni etc.) werden hingegen unmittelbar ertragswirksam erfasst.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag bzw. mit dem am Bilanzstichtag niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. Bei Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, werden angemessene Wertabschläge vorgenommen; uneinbringliche Forderungen wurden abgeschrieben.

In Ergänzung des Gliederungsschemas des § 266 Abs. 2 und 3 HGB weist die OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, Forderungen gegen bzw. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen aus. Nahestehende Unternehmen sind solche Unternehmen, an denen die OBI Group Holding SE & Co. KGaA, Wermelskirchen, direkt oder indirekt zu mindestens 12 % beteiligt ist, sowie verbundene Unternehmen der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr.

Forderungen gegen Gesellschafter und Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern werden stets in einem gesonderten Posten ausgewiesen, der Vorrang vor den übrigen Forderungs- und Verbindlichkeitsposten hat.

Der Ansatz der Kassenbestände erfolgt zum Nennwert.

Latente Steuern werden für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Zusätzlich zu den zeitlichen Bilanzierungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge in Höhe der innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwartenden Verlustverrechnung berücksichtigt. Eine sich insgesamt ergebende Steuerbelastung würde in der Bilanz als passive Steuer angesetzt. Im Falle einer Steuerentlastung würde vom entsprechenden Aktivierungswahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 HGB kein Gebrauch gemacht. Insgesamt ergab sich im Geschäftsjahr eine - nicht bilanzierte - aktive Steuer.

Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, um zukünftige Zahlungsverpflichtungen abzudecken. Bei der Ermittlung der Rückstellungen werden zukünftige Preis- und Kostensteigerungen berücksichtigt, wenn ausreichend objektive Hinweise für deren Eintritt vorliegen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden und von der Deutsche Bundesbank herausgegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst.

Die Pensionsrückstellungen decken die Versorgungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen und noch tätigen Mitarbeitern ab. Sie werden versicherungsmathematisch, unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2018 G), nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) ermittelt. Zukünftig erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2 % bei den Renten ausgegangen. Der zugrunde gelegte Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich zum 31. Dezember 2020 auf 2,31 % (i. Vj. 2,71 %). Hierbei handelt es sich um den von der Deutsche Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren.

Zuführungen zu den Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen werden, soweit sie aus der Aufzinsung der Rückstellungen resultieren, im Zinsergebnis erfasst. Der Unterschiedsbetrag nach § 253 Abs. 6 Satz 3 HGB beträgt TEUR 89 (i. Vj. TEUR 87).

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

C. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zu diesem Anhang dargestellt.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen grundsätzlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

3. Eigenkapital

Das Stammkapital beträgt DM 707.700,00. Eine Umstellung auf Euro ist noch nicht erfolgt.

4. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten im Wesentlichen Beträge für Rückbauverpflichtungen (TEUR 60), Mietnebenkosten (TEUR 73), ausstehende Kostenrechnungen (TEUR 63) und Tantieme (TEUR 40).

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen bzw. nahestehenden Unternehmen betreffen grundsätzlich Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen.

6. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen betragen zum Bilanzstichtag TEUR 2.937 davon gegenüber verbundenen Unternehmen TEUR 2.937.

Sie umfassen Verpflichtungen aus dem Franchisevertrag sowie die Mietverpflichtungen für angemietete Räumlichkeiten für die fest vereinbarte Grundmietzeit. Zukünftige Mieterhöhungen aufgrund der Indexierung von Mietverträgen werden nicht berücksichtigt.

Übersicht der sonstigen finanziellen Verpflichtungen

	bis zu einem Jahr	bis zu fünf Jahren	> fünf Jahre	Gesamt
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Mietverträge	724	2.172	0	2.896
Franchiseverträge	20	21	0	41
	744	2.193	0	2.937

7. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse werden ausschließlich im Inland erzielt.

8. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 20, die unter anderem aus der Auflösung von Rückstellungen resultieren.

9. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Raumkosten in Höhe von TEUR 988 und Verwaltungskosten in Höhe von TEUR 859.

D. Nachtragsbericht

Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach Schluss des Geschäftsjahres nicht ereignet.

E. Sonstige Angaben

1. Geschäftsführung

Geschäftsführer der Gesellschaft waren im Geschäftsjahr Peter Tepaß, Straelen, Dr. Sebastian Gundel und Peter Kreft (ab 11. November 2020), Düsseldorf. Jeder Geschäftsführer ist gemeinsam mit einem weiteren Geschäftsführer oder Prokuristen vertretungsberechtigt.

2. Mitarbeiter

Im Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2020 wurden im Durchschnitt 40 Vollzeitkräfte, 28 Teilzeitkräfte und 7 Aushilfen beschäftigt.

3. Konzernabschluss

Die OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, steht zu 100 % im Besitz der OBI GmbH, Wermelskirchen, die ihrerseits ein mittelbares Tochterunternehmen der OBI Group Holding SE & Co. KGaA, Wermelskirchen, ist. Die Anteile dieses Unternehmens werden mittelbar mehrheitlich von der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, gehalten. Damit ist die OBI Heimwerkermarkt GmbH ein verbundenes Unternehmen zur Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr.

Die OBI Group Holding SE & Co. KGaA stellt einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf, in den die Gesellschaft nach den Vorschriften zur Vollkonsolidierung gemäß §§ 301 ff. HGB einbezogen wird. Der Konzernabschluss dieser Gesellschaft wird im Bundesanzeiger bekannt gemacht.

Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, stellt einen Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 für den größten Kreis von Unternehmen auf.

Aichach, den 19. Februar 2021

Peter Tepaß

Dr. Sebastian Gundel

Peter Kreft

Entwicklung des Anlagevermögens

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	1.1.2020	Zugänge	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Recht eund Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.500,00	7.123,00	0,00	9.623,00
II. Sachanlagen
-. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.511,56	0,00	0,00	14.511,56
-. Einbauten in Fremdgebäude	164.182,51	0,00	0,00	164.182,51
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	714.945,47	42.752,86	2.580,86	755.117,47
	893.639,54	42.752,86	2.580,86	933.811,54
	896.139,54	49.875,86	2.580,86	943.434,54

	Kumulierte Abschreibungen
	1.1.2020	Abschreibung des Geschäftsjahres	Abgänge	31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Recht eund Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.500,00	208,69	0,00	2.708,69
II. Sachanlagen
-. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	14.511,56	0,00	0,00	14.511,56
-. Einbauten in Fremdgebäude	164.182,51	0,00	0,00	164.182,51
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	667.878,42	22.047,77	2.396,56	687.529,63
	846.572,49	22.047,77	2.396,56	866.223,70
	849.072,49	22.256,46	2.396,56	868.932,39

	Buchwerte
	31.12.2020	31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Recht eund Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.914,31	0,00
II. Sachanlagen
-. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
-. Einbauten in Fremdgebäude	0,00	0,00
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	67.587,84	47.067,05
	67.587,84	47.067,05
	74.502,15	47.067,05

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der OBI Heimwerkermarkt GmbH, Aichach, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
―	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 19. Februar 2021

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Engelhardt, Wirtschaftsprüfer

Somplatzki, Wirtschaftsprüfer