Agfa-Gevaert HealthCare GmbH

Düsseldorf

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bilanz zum 31. Dezember 2020

AKTIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.590,19		11.419,44
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00		9.373,33
3. geleistete Anzahlungen	61.170,43		0,00
		67.760,62	20.792,77
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.967.965,74		7.655.939,89
2. technische Anlagen und Maschinen	1.540.887,18		1.903.083,22
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	683.672,08		1.043.974,38
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	191.340,46		282.453,88
		9.383.865,46	10.885.451,37
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	27.500,00		178.027.500,00
2. Beteiligungen	10.285,91		10.285,91
		37.785,91	178.037.785,91
		9.489.411,99	188.944.030,05
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.990.875,27		1.865.252,57
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	18.349.358,04		17.116.878,07
3. fertige Erzeugnisse und Waren	416.166,75		618.390,94
4. geleistete Anzahlungen	238,00		901,00
		20.756.638,06	19.601.422,58
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	647.327,72		736.600,40
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	300.895.245,47		202.607.315,86
3. sonstige Vermögensgegenstände	261.069,88		492.259,34
		301.803.643,07	203.836.175,60
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		3.184,66	4.564,06
		322.563.465,79	223.442.162,24
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		0,00	125.073,06
		332.052.877,78	412.511.265,35

PASSIVA

	31.12.2020		31.12.2019
	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital		30.000.000,00	30.000.000,00
II. Kapitalrücklage		19.928.124,38	19.928.124,38
III. Bilanzgewinn		142.258.523,33	142.258.523,33
		192.186.647,71	192.186.647,71
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	55.064.674,00		49.025.991,00
2. Steuerrückstellungen	193.363,51		164.163,51
3. sonstige Rückstellungen	22.543.641,35		5.732.772,45
		77.801.678,86	54.922.926,96
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	74,90		65,95
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	83.850,72		150.890,83
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	3.096.149,35		5.959.379,85
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	58.630.639,74		159.217.547,95
5. sonstige Verbindlichkeiten	253.836,50		9.306,14
		62.064.551,21	165.337.190,72
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		0,00	64.499,96
		332.052.877,78	412.511.265,35

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	2020		2019
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse		94.848.500,75	104.086.961,76
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		-1.046.200,44	-92.837,61
3. andere aktivierte Eigenleistungen		24.804,83	26.807,83
4. sonstige betriebliche Erträge		18.240.921,69	639.884,86
davon aus der Währungsumrechnung: EUR 653.219,54 (Vj. EUR 437.507,23)
		112.068.026,83	104.660.816,84
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-35.093.293,04		-40.625.989,21
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-1.753.462,22		-2.179.384,41
		-36.846.755,26	-42.805.373,62
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-42.696.697,33		-30.874.678,51
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-11.324.267,27		-11.844.193,58
- davon für Altersversorgung: EUR 5.763.671,33 (Vj. EUR 6.028.742,16)
		-54.020.964,60	-42.718.872,09
7. Abschreibungen		-1.745.302,50	-1.528.263,52
8. sonstige betriebliche Aufwendungen		-16.858.123,02	-14.171.496,44
davon aus der Währungsumrechnung: EUR 615.480,30 (Vj. EUR 532.554,03)
9. Erträge aus Beteiligungen		57.000.000,00	0,00
10. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		5.408.807,22	1.556.888,01
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 5.402.495,41 (Vj. EUR 1.382.082,02)
11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen		0,00	130.488.839,51
12. Aufwendungen aus Verlustübernahme		-7.053.084,51	0,00
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-7.320.035,82	-2.968.908,71
davon an verbundene Unternehmen: EUR 5.953.181,07 (Vj. EUR 1.565.139,62)
davon aus Aufzinsung: EUR 1.366.764,00 (Vj. EUR 1.403.931,00)
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		0,00	900.133,40
15. Ergebnis nach Steuern		50.632.568,34	133.413.763,38
16. Sonstige Steuern		-30.939,84	-30.851,29
17. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages abgeführter Gewinn		-50.601.628,50	-133.382.912,09
18. Jahresüberschuss		0,00	0,00
19. Gewinnvortrag		142.258.523,33	142.258.523,33
20. Bilanzgewinn		142.258.523,33	142.258.523,33

Anhang für das Geschäftsjahr 2020

Allgemein

Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH ist eine zum 31. Dezember 2020 beim Amtsgericht Düsseldorf unter der Registernummer HRB 85425 eingetragene Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit Sitz Paul-Thomas-Str. 58 in 40599 Düsseldorf, Deutschland.

Der Jahresabschluss der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH entspricht in Ansatz und Bewertung den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach den §§ 266 und 275 HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren dargestellt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um Abschreibungen, angesetzt.

Die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um Abschreibungen, bewertet.

Die Abschreibungen erfolgen über die betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern nach der linearen Methode. Geringwertige Anlagegüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und als Abgang gezeigt. Bei voraussichtlich dauernden Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Die Herstellungskosten der aktivierten Eigenleistungen enthalten neben den Einzelkosten auch angemessene aktivierbare Gemeinkostenanteile.

Der mit der Verschmelzung der ehemaligen Cawo Photochemisches Werk GmbH, Schrobenhausen, erworbene Firmenwert wurde insgesamt über eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Der Firmenwert ist zum 31.12.2020 vollständig abgeschrieben.

Anteile an verbundenen Unternehmen und übrige Beteiligungen sind mit den Anschaffungskosten bilanziert.

Unter den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Waren grundsätzlich mit den fortgeschriebenen Anschaffungskosten und die Erzeugnisse mit ihren jeweiligen Herstellungskosten angesetzt.

Die Herstellungskosten der Vorräte enthalten neben den Einzelkosten angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Werteverzehr des Anlagevermögens. Niedrigere Börsen- oder Marktpreise bzw. niedrigere beizulegende Werte werden durch Abschreibungen berücksichtigt.

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und Zahlungsmittel sind mit dem Nennbetrag bzw. dem Stichtagskurs angesetzt. Erkennbare Risiken und spätere Fälligkeiten sind durch entsprechende Wertkorrekturen berücksichtigt.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Bei den Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen wird erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen angemessen und ausreichend Rechnung getragen. Der Ansatz erfolgt in Höhe des Betrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung erforderlich ist, und berücksichtigt Erfahrungen aus der Vergangenheit.

Die Verbindlichkeiten werden zu ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Kurzfristige Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung wurden zum Stichtagskurs bewertet. Verluste und Gewinne aus Kursänderungen sind berücksichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Zur besseren Übersichtlichkeit ist die Entwicklung des Anlagevermögens in einem gesonderten Anlagenspiegel ausgewiesen.

Im Berichtsjahr wurden außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 483 vorgenommen. Die Inventur des Geschäftsjahres führte insgesamt zu Abgängen aus dem Anlagevermögen mit einem Restbuchwert von 120 TEUR.

(2) Finanzanlagen

Die Anteile an verbundenen Unternehmen beinhalten die 100 %-Beteiligung an der Agfa Healthcare Germany GmbH, Bonn.

Die Beteiligungen beinhalten 0,1 % der Anteile an der Gesellschaft zur Entsorgung von Sondermüll in Bayern mbH, München.

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Vermögensgegenstände haben, wie im Vorjahr, eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

(4) Forderungen gegen verbundene Unternehmen

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
gegen Gesellschafter Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf
- Darlehen	255.000	0
- Lieferungen und Leistungen	28	20
- Ergebnisabführung	0	130.489
gegen Gesellschafter Agfa NV, Mortsel/Belgien
- Lieferungen und Leistungen	18.387	20.081
- Kostenerstattungsansprüche	17.508	0
Cash Pooling Agfa-Gevaert NV, Mortsel/Belgien	7.577	50.059
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.395	1.958
	300.895	202.607

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr betragen 11.991 TEUR.

(5) Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital in Höhe von TEUR 30.000 wurde zum 31. Dezember 2020 zu 89 % von der Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf (ehemals: Agfa-Gevaert NV & Co. KG), und zu 11 % von der Agfa NV, Mortsel/Belgien gehalten.

(6) Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2020 unverändert TEUR 19.928.

(7) Bilanzgewinn

Der Bilanzgewinn in Höhe von TEUR 142.259 resultiert ausschließlich aus dem Gewinnvortrag. Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres wurde aufgrund des in 2013 abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrages an die Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf abgeführt.

Gemäß § 285 Nr. 34 HGB wird vorgeschlagen, den Bilanzgewinn auf neue Rechnung vorzutragen.

(8) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Pensionsrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus laufenden Renten sowie Anwartschaften.

Als versicherungsmathematisches Bewertungsverfahren wurde die Projected Unit Credit Methode angewandt. Die Berechnung der Pensionsrückstellungen erfolgte auf Basis der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen sind grundsätzlich auf Basis versicherungsmathematischer Gutachten unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 2,30 % (i.Vj. 2,71 %) bilanziert. Der verwendete Abzinsungszinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank ermittelten Zinssatz gemäß § 253 Abs. 2 HGB für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von 15 Jahren. Mit Änderung des § 253 Abs. 2 HGB, anwendbar ab Geschäftsjahr 2016, erfolgte die Umstellung des Durchschnittszinssatzes von bisher sieben auf zehn Jahre. Der hieraus resultierende Unterschiedsbetrag beträgt TEUR 8.813. Die Einkommensdynamik wurde mit 2,25 % (i.Vj. 2,25 %) für Tarifmitarbeiter und 1,50 % (i.Vj. 1,50 %) für außertarifliche Mitarbeiter kalkuliert.

Die Annahmen zum Rententrend für Pensionszusagen bis 31. Dezember 1999 wurden im Berichtsjahr und den folgenden zehn (i.Vj. zehn) Jahren für die Ermittlung der Pensionsverpflichtung mit 1,0 % (i.Vj. 1,0 %), danach mit 1,5 % (i.Vj. 1,5 %), angesetzt. Für Zusagen ab 1. Januar 2000 wurde weiterhin ein Rententrend in Höhe von 1 % p. a. zugrunde gelegt. Im Berichtsjahr und den darauf folgenden zehn (i.Vj. zehn) Jahren wurde die Bayer Pensionskassenanpassungsgarantie mit 1,0 % (i.Vj. 1,0 %), danach mit 1,5 % (i.Vj. 1,5 %), angesetzt.

(9) Andere Rückstellungen

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Sonstige Rückstellungen	22.544	5.733
Steuerrückstellungen	193	164
	22.737	5.897

Die sonstigen Rückstellungen enthalten insbesondere Beträge für:

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Restrukturierung	17.508	0
Jubiläum	1.672	1.753
Urlaubsansprüche und Gleitzeitüberhänge	1.004	1.283
Pensionsurlaub	793	781
Personalaufwand	778	1.094
Ausstehende Rechnungen	260	305
Übrige	529	517
	22.544	5.733

Die Rückstellung für Restrukturierung deckt im Wesentlichen die erwarteten Kosten des Sozialplans für die von der Einstellung der Produktion des Geschäftsbereichs "Computer Radiographie" betroffenen Mitarbeiter an den Standorten Peiting und Peißenberg. Des Weiteren sind sonstige in diesem Zusammenhang anfallende Kosten enthalten.

Vermögensgegenstände, die dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind und ausschließlich der Erfüllung von Schulden aus Altersversorgungsverpflichtungen oder vergleichbaren langfristig fälligen Verpflichtungen dienen (Planvermögen im Sinne des § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB), werden mit diesen Schulden verrechnet. Durch die Verrechnung von Planvermögen in Höhe von TEUR 1.623 verringerte sich der Gesamtausweis der sonstigen Rückstellungen für Verpflichtungen aus Zeitwertkonten in Höhe von TEUR 1.623 entsprechend.

(10) Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

(11) Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen

Die erhaltenen Anzahlungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

(12) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr betragen insgesamt TEUR 3.096 (Vj. TEUR 5.959).

(13) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

	31.12.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Gegenüber Gesellschafter Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf aus:
- Ergebnisabführung	50.602	133.383
- Zinsen	234	0
- Lieferungen und Leistungen	149	156
Gegenüber Gesellschafter Agfa NV, Mortsel, Belgien aus:
- Lieferungen und Leistungen	47	489
Verlustübernahme	7.053	0
Darlehen	0	24.000
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	546	1.099
Sonstige	0	91
	58.631	159.218

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

(14) Sonstige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Latente Steuern

Die Gesellschaft hat zum 31. Dezember 2020 ausschließlich aktive Steuerlatenzen ermittelt. In Ausübung des Wahlrechts des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wurden diese nicht aktiviert.

Haftungsverhältnisse

Im Rahmen von Umstrukturierungsaktivitäten haftet die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH gemäß §§ 133 ff. UmwG für die zum 1. Januar 2013 ausgegliederten Pensionsverpflichtungen an die Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft für Altersversorgung zum 31. Dezember 2020 mit einem Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 34.921. Bei der Agfa-Gevaert AG für Altersversorgung handelt es sich um ein verbundenes Unternehmen.

Des Weiteren haftet die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH im Rahmen von Umstrukturierungsaktivitäten gemäß §§ 133 ff. UmwG für die zum 30. Juni 2018 ausgegliederten Rückstellungen und Verbindlichkeiten an die Dedalus HealthCare GmbH (vormals: Agfa HealthCare GmbH) zum 31. Dezember 2020 mit einem Gesamtbetrag in Höhe von TEUR 890. Bei der Dedalus HealthCare GmbH handelt es sich um ein konzernfremdes Drittunternehmen.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit wird in beiden Fällen als niedrig angesehen.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt TEUR 13.379. Es bestehen keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

a)	Die künftigen Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen belaufen sich auf TEUR 13.184.
b)	Die künftigen Verpflichtungen aus Leasingverträgen belaufen sich jährlich durchschnittlich auf TEUR 78. Die Laufzeit der Leasingverträge beträgt überwiegend 3 Jahre.
c)	Das Bestellobligo aus begonnenen Investitionen beläuft sich auf TEUR 117.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Zusammenstellung zeigt die nach Geschäftstätigkeiten gegliederte Umsatzentwicklung:

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse nach Tätigkeiten
Produktion von Geräten und Ersatzteilen	83.506	88,0	91.264	87,7
Konzerndienstleistungen	10.956	11,6	12.180	11,7
Sonstige Dienstleistungen Dritte und Mitarbeiter	387	0,4	643	0,6
	94.849	100,0	104.087	100,0

Der Gesamtumsatz wurde mit 0,9 % im Inland und mit 99,1 % im Ausland erzielt.

Die Zusammenstellung zeigt die nach Geschäftsregionen gegliederte Umsatzentwicklung:

	2020		2019
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatzerlöse nach Regionen
Belgien	80.803	85,2	89.503	86,0
Fernost	10.554	11,1	9.478	9,1
Resteuropa	1.936	2,1	2.054	2,0
Deutschland	841	0,9	1.770	1,7
Irland	665	0,7	854	0,8
Amerika	35	0,0	367	0,4
Nah- und Mittelost	12	0,0	29	0,0
Sonstige	3	0,0	32	0,0
	94.849	100,0	104.087	100,0

Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge

Außergewöhnliche Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Restrukturierungskosten in Höhe von TEUR 17.991 für die geplante Produktionseinstellung des Geschäftsbereichs "Computer Radiographie" an den Standorten Peiting und Peißenberg. Diese beinhalten im Wesentlichen Personalmaßnahmen, außerplanmäßige Abschreibungen, Rechts- und Beratungskosten als auch die Schließungskosten des Standorts Peiting.

Auf Grund vertraglicher Vereinbarung im Contract Manufacturing Agreement besteht ein Kostenerstattungsanspruch durch die Agfa NV, Mortsel/Belgien für diese Kosten in Höhe von TEUR 17.508.

Sonstige Angaben

Konzernzugehörigkeit

Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH wird mit ihren Tochtergesellschaften in den Konzernabschluss der Agfa-Gevaert NV, Mortsel/Belgien, einbezogen. Dadurch entfällt gemäß § 291 HGB die Verpflichtung, einen eigenen Konzernabschluss und Konzernlagebericht aufzustellen. Der Konzernabschluss der Agfa-Gevaert NV wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Die wesentlichen Abweichungen vom deutschen Recht betreffen die Behandlung von immateriellen Vermögensgegenständen, Vorräten und die Bewertung von Pensionsrückstellungen. Der Konzernabschluss der Agfa-Gevaert NV ist am Sitz der Gesellschaft oder im Internet unter www.agfa.com oder www.bundesanzeiger.de erhältlich.

Ergebnisabführungsverträge

Mit Datum vom 15. Dezember 2008 hat die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf (vormals Köln), mit der Agfa Healthcare Germany GmbH, Düsseldorf (vormals Bonn), einen Ergebnisabführungsvertrag mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember 2012 geschlossen, der erstmals mit einer Frist von sechs Monaten zum Laufzeitende von den Vertragsparteien gekündigt werden kann. Danach kann er von beiden Vertragsparteien mit einer Frist von sechs Monaten zum Geschäftsjahresende gekündigt werden. Der Ergebnisabführungsvertrag wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 29. Dezember 2008 rückwirkend für 2008 wirksam. Mit Vereinbarung vom 20. November 2014 wurde der Vertrag bis zum 31. Dezember 2022 verlängert und kann erstmals zum Ende der Vertragslaufzeit von beiden Vertragsparteien gekündigt werden. Danach kann er von beiden Vertragsparteien mit einer Frist von drei Monaten zum Geschäftsjahresende gekündigt werden.

Mit Datum vom 22./26. November 2013 hat die Agfa-Gevaert GmbH (ehemals Agfa-Gevaert NV & Co. KG), Düsseldorf, mit der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf, einen Ergebnisabführungsvertrag auf unbestimmte Zeit geschlossen, der erstmals zum 31. Dezember 2017 mit einer Frist von drei Monaten von den Vertragsparteien gekündigt werden kann. Danach kann er von beiden Vertragsparteien mit einer Frist von drei Monaten zum Geschäftsjahresende gekündigt werden. Der Ergebnisabführungsvertrag wurde mit Eintragung in das Handelsregister am 11. Dezember 2013 rückwirkend ab 2013 wirksam.

Mitarbeiter

Der gemäß § 285 Satz 1 Nr. 7 HGB anzugebende Mitarbeiterdurchschnitt ergibt sich wie folgt:

	2020	2019
Tarifangestellte	414	424
Außertarifliche	84	86
Befristete	26	43
	524	553

Anteilsbesitz

Der gemäß § 285 Satz 1 Nr. 11 HGB anzugebende Anteilsbesitz stellt sich wie folgt dar:

Nr.	Name	Anteil am Kapital (durch-gerechnet)	Letzter vorliegender Jahresabschluss	Eigenkapital	Jahresergebnis	Anteile gehalten von (Lfd. Nr.)
		%		TEUR	TEUR
1.	Agfa Healthcare Germany GmbH, Bonn	100,00	31.12.2020	8.690	7.053	unmittelbare Beteiligung

Honorar des Abschlussprüfers

Das gemäß § 285 Nr. 17 HGB für das Geschäftsjahr anzugebende Gesamthonorar des Abschlussprüfers beträgt TEUR 34 und entfällt vollständig auf Abschlussprüfungsleistungen.

Aufsichtsrat

Luc Delagaye, ab 07.08.2020 (Vorsitzender),

Agfa-Gevaert NV, Mortsel/Belgien, Member of Executive Committee

Louis Kuitenbrouwer, bis 30.06.2020 (Vorsitzender),

Agfa HealthCare NV, Mortsel/Belgien, Vice President Imaging

Reimund Müller (stellvertretender Vorsitzender)

Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf, Manager Ecodesign HE/Quara

Martin Freisl

Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf, Kommunikationselektroniker

Carsten Fischer

Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf, Manager Legal

Isabel Cramer

Agfa NV, Zweigniederlassung Deutschland, Düsseldorf, HR Manager Agfa Central Europe

Raf Peeters

Agfa NV, Mortsel/Belgien, Controller Imaging Solutions

Geschäftsführung

Tobias Böning, Head of Operations Equipment, ab 18.08.2020

Dr. Hans-Joachim Vedder, Head of Operations Equipment, bis 18.08.2020

Die Gesellschaft hat von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Nachtragsbericht

Mit Verkaufs- und Abtretungsvertrag vom 24.02.2021 hat die Agfa-Gevaert GmbH ihre 89% der Anteile an der Gesellschaft, mit Wirkung zum 28.02.2021 24 Uhr, an die Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft für Altersversorgung, Düsseldorf verkauft.

Mit Schreiben vom 01.03.2021 hat die Agfa-Gevaert GmbH den Ergebnisabführungsvertrag vom 22./26.11.2013 mit Wirkung zum 01.03.2021 aus wichtigem Grund gekündigt.

Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind, haben sich nicht ergeben.

Düsseldorf, den 30. August 2021

Agfa-Gevaert HealthCare GmbH

Die Geschäftsführung

Tobias Böning

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

1 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftstätigkeit und Unternehmensstruktur

Unternehmensstruktur

Die Anteile der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf werden zum 31. Dezember 2020 zu 89 % von der Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf und zu 11 % von der Agfa NV, Mortsel/Belgien, gehalten.

Die Jahresabschlüsse der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH Düsseldorf, der Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf und der Agfa NV, Mortsel/Belgien sind Bestandteil des Konzernabschlusses der Agfa-Gevaert NV, Mortsel/Belgien, der nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (IAS/IFRS) aufgestellt wird. Der Konzernabschluss der Agfa-Gevaert NV, Mortsel/Belgien ist am Sitz der Gesellschaft oder im Internet unter www.agfa.com erhältlich. Im Bundesanzeiger ist der befreiende Konzernabschluss für die deutschen Tochtergesellschaften bei der Agfa-Gevaert GmbH veröffentlicht.

Produktsortiment

Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH ist auf dem Gebiet analoger und digitaler medizinischer Bildgebungssysteme für Krankenhäuser tätig. Innerhalb der Gesellschaft werden Geräte für analoge und digitale Röntgensysteme am Standort München entwickelt sowie in den Zweigwerken Peißenberg und Peiting gefertigt. Ein Teil der zugehörigen Verbrauchsmaterialien wird im Zweigwerk Schrobenhausen produziert.

Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre Produkte im Wesentlichen nicht eigenständig vertrieben, sondern hat diese überwiegend von Vertriebsgesellschaften innerhalb der Agfa-Gruppe vertreiben lassen. Sie verkaufte ihre Produkte überwiegend an die Agfa NV, Mortsel/Belgien. In einem zweiten Schritt wurden die Produkte der Gesellschaft von der Agfa NV und deren regionalen Vertriebseinheiten veräußert. Grundlage für den Verkauf der Produkte der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH an die Agfa NV ist ein Contract Manufacturing Agreement vom 1. Januar 2019.

1.2 Forschung und Entwicklung

Etwa 6 % der Kapazitätsaufwendungen für Entwicklungsprojekte dienten der Produktentwicklung neuer Geräte bzw. Systeme, deren Zubehör sowie erweiterter Funktionalitäten. Die für das eigene Unternehmen bestimmten Aktivitäten bewegten sich dabei fast ausschließlich im Bereich der DR-Technologie.

Die DR-Entwicklungstätigkeiten konzentrierten sich in 2020 auf die Erweiterung des Portfolios an System-Komponenten, der mittelfristigen Modularisierung von Komponenten, als auch der Erweiterung an Funktionalitäten für bereits zugelassene DR-Systemlösungen.

Der mit etwa 80 % größte Anteil der Entwicklungskapazität adressierte die Instandhaltung, Zuverlässigkeitssteigerung und Kostenoptimierung des bereits in Serienproduktion befindlichen Produktportfolios, getrieben sowohl durch Produktänderungen, Verbesserung der Produzierbarkeit, den Ersatz abgekündigter Kaufteile, als auch durch Lieferantenwechsel und Value Engineering Programme.

Die restlichen 14 % der Entwicklungskapazität verteilten sich auf Produktionsunterstützung im Rahmen des Serienanlaufs der DR-Modalitäten, Unterstützung des Einkaufs bei der Akquisition und nachfolgenden technischen Qualifizierung von neuen Bezugsquellen für Zukaufteile für das gesamte in Serienproduktion befindliche Produktportfolio, Aktivitäten zur Machbarkeit neuer Technologien und neuer Produktfeatures sowie die Instandhaltung und Einführung neuer Software für die Funktionserhaltung und Verbesserung der diversen IT-basierten Entwicklungssysteme.

Alle Forschungs- und Entwicklungsvorhaben werden regelmäßig durch Erarbeitung von mittel- und langfristigen Planungen, sowohl für die Produktentwicklungs- als auch für die Instandhaltungsaktivitäten, mit den zuständigen Abteilungen der Konzernmutter abgestimmt.

2 Wirtschaftsbericht

2.1 Wirtschaftliches Umfeld

Seit über 100 Jahren gehört Agfa-Gevaert zu den weltweit führenden Anbietern von Bildtechnik. Seit der Jahrtausendwende unterliegt der Markt einem tiefgreifenden Wandel, in dem die digitale Bildgebung den Analogfilm als Kerntechnologie weitgehend ablöst. Zwischenzeitlich werden auch die ersten digitalen Technologien (Computer Radiographie) durch neue Technologien (Direkte Radiographie) abgelöst. Die Dynamik dieses Wandels ist je nach Branche und Region unterschiedlich.

Das Computer Radiographie-Geschäft ist daher rückläufig und die Direkte Radiographie hat für unsere Wachstumsstrategie im Bereich digitaler Lösungen weiter an Bedeutung gewonnen. Unter Berücksichtigung der Erfordernisse der Märkte ist eine Anpassung unserer Belegschaft, unserer Produktpalette und unserer Kostenstruktur unumgänglich. In diesem Zusammenhang werden vorhandene Geräteproduktionskapazitäten an einem bestehenden Materialproduktionsstandort in China weiter auf- und ausgebaut.

Ein wesentlicher Grund für die Automatisierung im Gesundheitswesen ist das Wachstum der Weltbevölkerung. Prognosen der Vereinten Nationen zufolge könnte es im Jahr 2050 bereits 9,7 Milliarden Menschen geben. Zudem könnte der Anteil jener, die 60 Jahre oder älter sind, in den Industrienationen von derzeit ca. 23 % auf dann ca. 32 % und in weniger entwickelten Ländern von derzeit ca. 9 % auf dann ca. 19,5 % zunehmen. Da Ältere jedoch häufiger erkranken als Jüngere, wird diese Entwicklung weltweit große Belastungen für die Gesundheitssysteme nach sich ziehen. Zur kosteneffizienten Bewältigung der wachsenden Patientenströme werden Produktivitätssteigerungen unerlässlich sein.

Im Zusammenhang mit dem Altern der Bevölkerung und dem tiefgreifenden Wandel der Lebensgewohnheiten kommt es zu einer raschen Zunahme chronischer Erkrankungen. Der daraus resultierende Paradigmenwechsel von der Heilung zur Prävention wiederum hat zur Folge, dass die bildgebende Diagnostik an Bedeutung gewinnt.

Der Absatz von Röntgenfilmen auf dem Gesundheitsmarkt ist wegen des Vordringens der digitalen Radiografie stark rückläufig. In den letzten Jahren hat sich diese Entwicklung infolge der hohen Rohstoffpreise und hier insbesondere des Silberpreises noch beschleunigt. Zur Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit auf dem schrumpfenden Filmmarkt ergreift der Geschäftsbereich Agfa Radiology Solutions alle Maßnahmen, die zur Beibehaltung und Steigerung seiner Effizienz notwendig sind. Gleichzeitig ist er bestrebt, die Digitalisierung in dieser Sparte maßgeblich voranzutreiben. In diesem Zusammenhang will Agfa Radiology Solutions seine günstige Ausgangsposition durch die vorhandene Präsenz in den Radiologieabteilungen der Krankenhäuser dazu nutzen, Alt- und Neukunden die Umstellung von der analogen auf die digitale Radiografie zu erleichtern.

Für die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH werden sich diese globalen Trends in einer kontinuierlichen Verschiebung der Produktpalette auf der Geräteseite von CR-Digitizern hin zu kompletten DR-Modalitäten auswirken. Nachfragebedingt ist das Sortiment an hochpreisigen CR-Digitizern einzustellen und wettbewerbsbedingt die Produktion des CR-Einstiegssortimentes im Produktionswerk in Wuxi, China, zusammenzufassen. Obwohl der Bereich der Hardcopy Printer in den kommenden Jahren zunächst noch von stabilen bzw. leicht rückläufigen Mengen profitieren wird, wird aufgrund der Marktverteilung und Wettbewerbssituation die Fertigungsmenge im Produktionswerk in Wuxi, China, steigen und die Fertigungsmenge in der Gesellschaft deutlich sinken. Die resultierenden Mengenverschiebungen, als auch die insbesondere durch Covid-19 gestiegenen Logistikkosten wirken auf das bestehende Versorgungsgeschäft des Produktionsstandortes Wuxi, China, und erfordern eine Ausgliederung und Lokalisierung der metallbe- und verarbeitenden Fertigungsbereiche. Bei den in unserer Gesellschaft produzierten Verbrauchsmaterialien werden sich sowohl durch den Rückgang der analogen Anwendungen, als auch durch die Verschiebung von CR- zur DR-Technologie mittel- und langfristig entsprechend geringere Produktionsmengen ergeben, die zum Teil durch Ausbau der Aktivitäten im CR-Dentalbereich kompensiert werden könnten.

2.2 Geschäftsverlauf

Finanzielle Leistungsindikatoren sind die produzierten Mengen und die damit einhergehenden Umsatzerlöse sowie das operative Ergebnis.

In der Prognose für das Geschäftsjahr 2020 wurde davon ausgegangen, dass bei einem sinkenden Produktionsvolumen mit sinkenden Umsätzen gegenüber dem Vorjahr zu rechnen ist.

Aktuell belaufen sich die Umsatzerlöse der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH im Geschäftsjahr 2020 auf EUR 94,8 Mio. und liegen somit um EUR 9,3 Mio. (-8,9 %) unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum (EUR 104,1 Mio.).

Im Gerätebereich lagen die Produktionsmengen der CR-Digitizer 39 % unter den Vorjahresmengen, während die Printer mit einem um 8 % niedrigeren Ausstoß ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres lagen. Die markt- und verteilungsbedingten Mengenbudgets für 2020 wurden dabei bei den Digitizern mit -18 % deutlich und bei den Printern mit -2,5 % leicht unterschritten. Die Unterschreitung bei den Digitizern ist maßgeblich auf einen Nachfrageeinbruch durch die Pandemie zurückzuführen.

Bei den DR-Modalitäten lagen die Produktionsmengen 7 % über Vorjahresniveau, blieben aber mit -19 % deutlich hinter den ambitionierten Budgeterwartungen zurück.

Bei den Verbrauchsmaterialien lagen die Produktionsmengen für Folien und Bildplatten auf m ² -Basis 29 % und bei Kassetten (überwiegend Sets aus Kassette und Bildplatte) 27 % unter Vorjahresniveau. Hier wurden die ursprünglich geplanten Budgets bei den Folien und Bildplatten um 20% unterschritten und bei den Kassetten um 11 % überschritten. Ebenso wie im CR-Gerätegeschäft sind diese Abweichungen auf die Pandemie zurückzuführen.

Neben dem Marktrückgang und der erwarteten Umsatzverschiebung zu günstigeren CR-Entry Level Geräten wurde insbesondere das CR-Geschäft durch die Covid-19-Pandemie stark beeinträchtigt.

Die Abnahme des Printerabsatzes wird größtenteils durch die zum einem nachfragebedingte und geplante Mengenverlagerung bestimmt, aber ebenso durch die Pandemie beeinflusst.

Die Produktion der im eigenen Haus entwickelten DR-Modalitäten lag auch 2020 deutlich unter Budget, so dass hier ein geringerer Beitrag als geplant zu den Gesamtmengen und dem Gesamtumsatz zu verzeichnen war. Insbesondere bei den hochpreisigen DR-Systemen ist die Unterschreitung am größten. Die Pandemie verursachte in 2020 einen Nachfrageanstieg bei mobilen DR-Geräten, was auch den Anstieg bei Retrofit-Lösungen begründet, im gleichen Zuge aber einen kurzfristigen Nachfragerückgang bei den DR-Systemen.

Für die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH wirkten sich diese bekannten Trends als auch die Pandemie im Jahr 2020 in deutlich gesunkenen Umsätzen im CR-Gerätebereich sowie im Bereich der Hardcopy Printer aus. Bei den CR-Verbrauchsmaterialien, zu denen auch Produkte im Dental- und NDT-Bereich gehören, waren wesentliche Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Bei den DR-Modalitäten waren durch Verschiebungen im Produktmix trotz leicht gestiegener Gesamtmengen ebenfalls geringere Umsätze gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Das Beteiligungsergebnis wurde wesentlich durch die Dividendenausschüttung der Agfa Healthcare Germany GmbH an die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH in Höhe von EUR 57 Mio. beeinflusst. Ferner betrug der ausgeglichene Verlust EUR 7,1 Mio.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.3.1 Vermögens- und Finanzlage

Die Veränderung der Vermögens- und Finanzlage ist größtenteils im Bereich der verbundenen Unternehmen sowie im Rückstellungsbereich zu sehen.

Der Rückgang im Sachanlagevermögen und in den immateriellen Vermögensgegenständen in Höhe von EUR 1,5 Mio. ist im Wesentlichen auf Abschreibungen des laufenden Geschäftsjahres zurückzuführen. Der Anteil der Sachanlagen am Gesamtvermögen beträgt 2,8 % (i.Vj. 2,6 %).

Der Rückgang im Finanzanlagevermögen ist verursacht durch die erfolgte Rückzahlung der Kapitalrücklage der Agfa Healthcare Germany GmbH von EUR 178,0 Mio.

Die Vorräte erhöhten sich um insgesamt EUR 1,2 Mio. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf einen höheren Bestand an unfertigen Erzeugnissen zurückzuführen.

Der Grund für den Anstieg der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von EUR 98,0 Mio. liegt hauptsächlich an den gestiegenen Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Dieser resultiert hauptsächlich aus gestiegenen Darlehensforderungen in Höhe von EUR 255,0 Mio. sowie sonstigen Forderungen aus Erstattungsansprüchen gegen die Agfa N.V. in Höhe von EUR 17,5 Mio. Gegenläufig hierzu wirkte sich insbesondere der Rückgang der Forderung aus Ergebnisabführung um EUR 130,5 Mio. und der CashPool Forderungen um EUR 42,5 Mio. aus. Des Weiteren sind die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen um EUR 1,2 Mio. gesunken.

Das Eigenkapital beträgt unverändert EUR 192 Mio., da der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres an die Agfa-Gevaert GmbH abgeführt wurde. Die Eigenkapitalquote zum 31. Dezember 2020 beträgt 57,8 %.

Die Rückstellungen erhöhten sich insgesamt von EUR 54,9 Mio. auf EUR 77,8 Mio. Der Anstieg von insgesamt EUR 22,9 Mio. resultiert dabei aus EUR 17,5 Mio. sonstigen Rückstellungen für Restrukturierung und um EUR 6,0 Mio. höheren Rückstellungen für Pensionen und ähnlichen Verpflichtungen. Gegenläufig wirkte sich hierzu der Rückgang bei den sonstigen Rückstellungen im Personalbereich um EUR 0,7 Mio. aus.

Der Rückgang der Verbindlichkeiten liegt im Wesentlichen im Bereich der verbundenen Unternehmen um EUR 100,6 Mio. Die Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführung gegenüber der Agfa-Gevaert GmbH sind von EUR 133,4 Mio. um EUR 82,8 Mio. auf EUR 50,6 Mio. zurückgegangen. Ferner wurde ein Darlehen in Höhe von EUR 24,0 Mio. beglichen. Gegenläufig wirkte sich der Anstieg der Verbindlichkeit aus Ergebnisabführung mit der Agfa Healthcare Germany GmbH um EUR 7,1 Mio. aus.

Der Cash Flow 2020 stellt sich wie folgt dar:

	Mio. EUR
Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit	5,2
Cash Flow aus Investitionstätigkeit	370,5
Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit	-418,2
Summe Veränderungen der Finanzmittel	-42,5

Der positive Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit resultiert hauptsächlich aus der operativen Geschäftstätigkeit der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH.

Der positive Cash Flow aus der Investitionstätigkeit betrifft im Wesentlichen die Rückzahlung der Kapitalrücklage in Höhe von EUR 178,0 Mio., die Abführung des Vorjahresergebnisses in Höhe von EUR 130,5 Mio., Dividendeneinnahmen in Höhe von EUR 57,0 Mio. und Zinseinnahmen von EUR 5,4 Mio. von der Agfa Healthcare Germany GmbH. Dem gegenüber stehen Auszahlungen für Investitionen im Bereich des Sachanlagevermögens in Höhe von EUR 0,4 Mio.

Der negative Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit resultiert hauptsächlich aus ausgegebenen Darlehen in Höhe von EUR 255,0 Mio. und Gewinnabführung des Vorjahresergebnisses der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH in Höhe von EUR 133,4 Mio. zuzüglich Zinsen in Höhe von EUR 5,5 Mio. an die Agfa-Gevaert GmbH. Darüber hinaus wurde eine Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von EUR 24,0 Mio. beglichen.

Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH betreibt kein eigenes Finanzmanagement, sondern ist in das Cash-Pooling des Konzerns eingebunden, so dass die Gesellschaft ihren Zahlungsverpflichtungen stets nachkommen kann. Die Finanzierung der Gesellschaft wird über die Muttergesellschaft sichergestellt, so dass Abhängigkeiten diesbezüglich von Dritten nicht bestehen.

2.3.2 Ertragslage

Ergebnissituation

Die Gesellschaft weist im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn vor Ergebnisabführung in Höhe von EUR 50,6 Mio. (i.Vj. EUR 133,4 Mio.) aus, wobei das operative Ergebnis EUR 2,6 Mio. (i.Vj. EUR 3,4 Mio.) beträgt. Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr von EUR 104,1 Mio. um 8,9 % auf EUR 94,8 Mio. gesunken.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge in Höhe von EUR 17,5 Mio. Diese resultieren aus Kostenerstattungsansprüchen im Zusammenhang mit der Einstellung der Computer Radiographie Produktion bis 2022, die auf Grund einer vertraglichen Vereinbarung an die Agfa NV, Mortsel/Belgien ausbelastet werden. Ferner sind Fremdwährungskursgewinne in Höhe von EUR 0,7 Mio enthalten.

Der Rückgang des Materialaufwandes resultiert hauptsächlich aus den gesunkenen Umsatzerlösen.

Der Anstieg der Personalkosten in Höhe von EUR 11,3 Mio. ist bedingt durch den Sozialplan für die von der Einstellung der Computer Radiografie Produktion betroffenen Mitarbeiter in Höhe von EUR 13,4 Mio. Gegenläufig wirkte sich der Kostenrückgang aus bereits in Vorjahren durchgeführten Restrukturierungsaktivitäten sowie die Kurzarbeit an den Standorten Schrobenhausen, München und Peißenberg aus. Durch diese sind die Aufwendungen für Löhne und Gehälter um EUR 1,6 Mio. sowie die sozialen Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung um EUR 0,5 Mio. gesunken.

Die Abschreibungen betreffen planmäßige Abschreibungen des laufenden Geschäftsjahres in Höhe von EUR 1,2 Mio. und außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von EUR 0,5 Mio. auf Gegenstände, die durch die Einstellung der Computer Radiographie Produktion keine Verwendung mehr finden werden.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um EUR 2,7 Mio. auf EUR 16,9 Mio. gestiegen. Der Anstieg resultiert aus Aufwendungen im Zusammenhang mit der Einstellung der Computer Radiographie Produktion in Höhe von EUR 4,1 Mio. Gegenläufig wirkten sich geringere Personalleasingkosten und Mietaufwendungen aus.

Die Aufwendungen aus Verlustübernahme beinhaltet den Verlust des Geschäftsjahres 2020 der Agfa Healthcare Germany GmbH in Höhe von EUR 7,1 Mio.

Die Erträge aus Beteiligungen resultieren aus der Dividendenausschüttung der Agfa Healthcare Germany GmbH.

Die sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge betragen EUR 5,4 Mio. und resultieren im Wesentlichen aus der Verzinsung der Vorjahresergebnisabführung der Agfa Healthcare Germany GmbH an die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH.

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind um EUR 4,4 Mio. gestiegen. Diese betreffen im Wesentlichen die Verzinsung der Verbindlichkeit aus dem Ergebnisabführungsvertrag mit der Agfa-Gevaert GmbH.

Der Jahresüberschuss des Geschäftsjahres in Höhe von EUR 50,6 Mio. wurde aufgrund des am 22. bzw. 26. November 2013 mit der Agfa-Gevaert GmbH geschlossenen Ergebnisabführungsvertrages an diese abgeführt.

2.4 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Mitarbeiter

Am 31. Dezember 2020 waren in unserem Unternehmen 508 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum 31. Dezember 2019 ist die Mitarbeiterzahl um 31 Mitarbeiter gesunken.

Im Geschäftsjahr wurde vom Konzern ein Restrukturierungsprogramm angekündigt mit dem Ziel, die Computer Radiographie Produktion an den Standorten Peiting und Peißenberg bis 2022 einzustellen. Die Unternehmensleitung hat im Geschäftsjahr 2020 den Betriebsrat und die Mitarbeiter rechtzeitig und umfassend über den Umfang der geplanten Maßnahmen informiert. Am 18. Juni 2021 wurde mit dem Gesamtbetriebsrat der Interessenausgleich abgeschlossen. Ebenso die Sozialpläne für diese beiden Betriebsstandorte. Der Sozialplan enthält neben Abfindungszahlungen auch die Einrichtung von Transfergesellschaften für die von Kündigungen betroffenen Mitarbeiter.

Insbesondere in Zeiten, in denen Restrukturierungsmaßnahmen getroffen werden, ist eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, geschulte und motivierte Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Ein Mittel, die Verbundenheit der Belegschaft zu erhalten, ist sicherlich eine angemessene Bezahlung und entsprechende Sozialleistungen. Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH gewährleistet durch die bestehenden Tarifverträge der chemischen Industrie und ergänzende Betriebsvereinbarungen ein angemessenes Gehalts- und Lohnniveau sowie gute Sozialleistungen.

Weiterhin hat die Unternehmensleitung mit Gesamtbetriebsvereinbarung vom 20. November 2013 den Arbeitnehmern die Möglichkeit eingeräumt, Langzeitkonten zu führen. Das Langzeitkonto gibt den Mitarbeitern die Möglichkeit, den Zeitpunkt der Vergütung der geleisteten Arbeit zu verschieben und somit ihre Lebensarbeitszeit flexibel zu gestalten.

Gesetzgebung Frauen und Männer in Führungspositionen

Gemäß den Bestimmungen des "Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" ist die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH als Unternehmen mit der Rechtsform einer GmbH, einer Mitarbeiterstärke von mehr als 500 Mitarbeitern sowie der Gültigkeit des Drittelbeteiligungsgesetzes verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat, der Geschäftsführung sowie den beiden obersten Führungsebenen darunter festzulegen. Aufsichtsrat, Gesellschafterversammlung und Geschäftsführung haben mit Gültigkeit zum 01.07.17 die Ziele für den Frauenanteil in den im Gesetz benannten Führungsebenen wie folgt festgelegt:

•	Aufsichtsrat: 16 %
•	Geschäftsführung: 0 %
•	Eine Ebene unter der Geschäftsführung: 18 %
•	Zwei Ebenen unter der Geschäftsführung: 12 %

Offizielle Zielerfüllungsfrist ist der 30. Juni 2022. Zum Jahresende 2020 wurden die festgelegten Zielgrößen wieder erreicht.

Qualität und Zertifizierungen

Agfa-Gevaert HealthCare GmbH folgt den geltenden Ansprüchen in Entwicklung, Produktion und Service von Medizin Produkten. Um dies sicherzustellen und weiterzuentwickeln, bestehen Zertifizierungen nach "SO 9001 - Qualitätsmanagement Systeme" und "ISO 13485 - Medizin-Produkte - Qualitätsmanagement System".

Die Konformität zu weltweiten Standards (z.B. FDA) ist durch die Zertifizierung nach "MDSAP - Medical Device Single Audit Programm" gewährleistet.

Zudem unterstützt die Zertifizierung nach "ISO 27001 - Information Security Management System" die Anwendung von Datenschutz und Datensicherheit.

Die Kontrolle von internen und externen Qualitätskennzahlen sowie die Einhaltung der weltweiten gesetzlichen Vorgaben speziell im Gesundheitsbereich erfolgt auf regelmäßigen Qualitätsbesprechungen im Managementkreis, sowohl innerhalb der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH als auch auf der Ebene der Konzernmutter.

Arbeitssicherheit

Die Arbeitssicherheit und die Einhaltung aller einschlägigen gesetzlichen Vorschriften an den Standorten der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH wird durch Erstellung, Pflege und Überprüfung entsprechender Prozeduren und Arbeitsanweisungen sowie durch jährliche Schulungen der Belegschaft in allen Aspekten der Arbeitssicherheit sichergestellt. Darüber hinaus finden regelmäßig Arbeitssicherheitsbesprechungen sowohl auf Standortebene als auch auf der Ebene des Gesamtunternehmens statt. Kennzahlen in diesem Bereich sind die durch Arbeitsunfälle verursachten Ausfallquoten, die sich seit einigen Jahren aufgrund kontinuierlicher interner Auditierungen und Verbesserungen auf insgesamt niedrigem Niveau bewegen.

2.5 Gesamtaussage

Neben dem pandemiebedingten Einbruch aller Geschäfte ist der Verlauf des Geschäftsjahres bei erneut sinkenden Mengen, bedingt sowohl durch ungünstige Weltmarktentwicklungen als auch durch konzerninterne Verlagerungen von Produktionsanteilen nach China, noch zufriedenstellend. Unsere wirtschaftliche Lage kann als zufriedenstellend bezeichnet werden. Die Notwendigkeit struktureller Änderungen zeichnet sich deutlich ab und erfordert Restrukturierungsmaßnahmen, deren Planungsinhalt und -umfang Ende des Jahres mitgeteilt und im Jahresabschluss berücksichtigt wurden.

3 Prognosebericht, Chancen- und Risikobericht

Das geänderte wirtschaftliche Umfeld, welches von Technologiewandel, zunehmender Wettbewerbsintensität sowie von Globalisierung geprägt ist, macht einen verantwortungsbewussten Umgang mit Chancen und Risiken unumgänglich. Daher ist bei Agfa das Chancen- und Risikomanagement integraler Bestandteil der Führungsinformationssysteme. Eine Aktualisierung der Dokumente des Risikomanagements erfolgt auf Quartalsbasis im Rahmen der zentralen Managementbesprechung der Gesellschaft.

Regelmäßige Management- und Werkskonferenzen sowie Planungsbesprechungen sorgen dafür, dass das Management rechtzeitig alle relevanten Informationen erhält, um eventuelle Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen.

3.1 Prognosebericht

Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH rechnet bei einem sinkenden Produktionsvolumen für das Geschäftsjahr 2021 mit ebenfalls sinkenden Umsätzen gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund der aktuellen Transferpreisvereinbarung wird bei sinkenden Umsätzen mit einem ebenfalls sinkenden, um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis gerechnet.

Bei den CR-Digitizern wird in 2021 mit der Produktionseinstellung des CR Entry-Levels, der Einstellung der CR-Serienfertigung bis Ende 2022 und bei den Printern ebenso mit sinkenden Produktionsmengen gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Auch die konzerninterne Belieferung des Produktionswerkes Wuxi, China wird in der zweiten Jahreshälfte 2021 signifikant abnehmen. Im Bereich der DR-Modalitäten werden sich die Mengen voraussichtlich auf Vorjahresniveau bewegen. Auch bei Entspannung der weltweiten Pandemielage wird kein sprunghafter Anstieg des Geschäftes erwartet. Die zur Geschäftsanpassung erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen sind geplant.

Der durch die Pandemie verursachte Umsatzrückgang wird voraussichtlich wieder eingeholt. Die Produktion von zugehörigen Verbrauchsmaterialien wird sich in 2021 insgesamt über dem Niveau des Vorjahres bewegen, allerdings mit mittelfristig weiterhin abnehmender Tendenz.

Im Zeitraum 2021/2022 wird die Gerätefertigung aller CR-Geräte und deren Vorfertigungsstufen, insbesondere der Optik, in der Gesellschaft eingestellt. Die Produktion und Reparatur von CR-Ersatzteilen des im Markt verfügbaren Gerätesortimentes verbleibt. Bei den Hardcopy Printern wird für die Folgejahre mit einer weiter rückläufigen Mengenentwicklung gerechnet. Dagegen werden die Mengen im Bereich der DR-Modalitäten gleich bleiben oder leicht steigen, ohne jedoch das entfallende Produktionsvolumen zu erreichen. Damit werden sich Umsatzerlöse und Ergebnisse nach unten entwickeln. Um diesem Trend zu begegnen, werden aktuell und in den kommenden Jahren verstärkt Aktivitäten im Wachstumsmarkt DR (Direkt Radiographie) sowohl in Entwicklung als auch in Produktion in Angriff genommen, die jedoch voraussichtlich den Rückgang des aktuellen Portfolios nicht werden auffangen können.

Unsere Gesellschaft gehört zum Geschäftbereich Agfa Radiology Solutions. Der Lagebericht des Geschäftsbereiches der Konzernmutter gilt damit auch für unsere Gesellschaft im Umfang des hier produzierten Produktsortimentes.

Der Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH und der Agfa Healthcare Germany GmbH wird auf das Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 voraussichtlich positive Auswirkungen haben, da eine Gewinnabführung erwartet wird.

Die Herausforderung für das Unternehmen wird sein, in einem sich wandelnden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und die Chancen, welche die Digitalisierung der Produkte mit sich bringt, wahrzunehmen. Hierzu werden ISO-Zertifizierungen fortlaufend reviewt und erneuert. Darüber hinaus wird das Restrukturierungsprogramm an den Standorten Peiting und Peißenberg planmäßig umgesetzt.

3.2 Risikobericht

Technologiewandel

Der Wandel von analoger zu digitaler Technologie schreitet in der HealthCare Branche immer schneller voran. Diese Marktentwicklung spiegelt sich in den geänderten Anforderungen an die Produkte wider. Die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH versucht diesem Technologiewandel mit innovativen Produktvariationen und Weiterentwicklungen zu begegnen.

In Folge der Covid-19-Pandemie wurden Branchenveranstaltungen abgesagt (z.B. der Europäische Röntgenkongress ECR). Die zwischenzeitliche Annahme, dass auch im zweiten Halbjahr 2020 das Kundeninteresse an neuen Entwicklungen gering sein wird, weshalb Aktivitäten im Bereich der Geräteentwicklung entsprechend gekürzt werden sollen, bestätigte sich. Dies hat dazu geführt, dass zeitweilig Kurzarbeit für den Entwicklungsbereich und unterstützende Abteilungen am Standort München eingeführt wurde.

Einkaufs- und Produktionsrisiken

Die überwiegenden Risiken in der Wertschöpfungskette werden im möglichen Ausfall wesentlicher Produktionsanlagen gesehen sowie in der Abhängigkeit von strategisch wichtigen Lieferanten. Dem Produktionsausfallrisiko wird durch Versicherung dieser Risiken sowie durch vorbeugende organisatorische und technische Maßnahmen, wie z.B. Brandschutz, Instandhaltung und rechtzeitige Beschaffung von Ersatzinvestitionen, begegnet. Einer zu großen Abhängigkeit von einzelnen, strategisch wichtigen Lieferanten wird durch enge und kontinuierliche Kontakte mit den Zulieferern und - wo technologisch möglich - durch die weitgehende Vermeidung von "Single Sources" entgegengewirkt.

Im Rahmen der Covid-19-Pandemie wird der Beschaffungsprozess für Produktionsmaterialien durch die zuständigen Einkaufsabteilungen permanent überwacht und aktualisiert sowie versucht, etwaige Verknappungen oder Ausfälle frühzeitig durch Ausweichen auf alternative Lieferanten und Beschaffungsregionen verhindern oder abmildern zu können. Die weltweite Knappheit von Elektronikbauteilen und anderen Einsatzstoffen zeichnet sich ab. Preisanstiege sind als Folge der Knappheit zu erwarten.

Konjunktur- und Absatzmarkt

Bei einem unvorhergesehenen Absatzeinbruch in einer Produktkategorie können erhebliche Aufwendungen bezüglich der Vernichtung von Materialbeständen, notwendiger Personalmaßnahmen und teilweiser Stilllegung von Produktionsstätten entstehen. Teile dieser Aufwendungen können im Rahmen des bereits erwähnten Contract Manufacturing Agreements an die Agfa NV weiterbelastet werden. Dem Risiko wird durch kontinuierliche Kommunikation mit der Vertriebs- und Marketingabteilung sowie mittels einer monatlich aktualisierten Bedarfs- und Produktionsplanung entgegengewirkt. Außerdem wird dem Konjunktur- und Marktrisiko durch eine kontinuierliche Verbesserung der Kostenstruktur und einer ständigen Optimierung des Produktportfolios begegnet. Dem Risiko des weiteren CR-Geschäftsrückgangs wird mit der Produktionseinstellung der CR-Fertigung bis Ende 2022 begegnet.

Werthaltigkeit von Beteiligungen

Nach erfolgter Rückzahlung der Kapitalrücklage in Höhe von EUR 178,0 Mio. weist die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH zum 31. Dezember 2020 eine Beteiligung an der Agfa Healthcare Germany GmbH, Düsseldorf, in Höhe von EUR 0,03 Mio. aus. Die Agfa Healthcare Germany GmbH, Düsseldorf weist auch nach der Veräußerung der Anteile an der Agfa Healthcare GmbH, Bonn weiterhin eine positive Ergebnisprognose aus. Die Werthaltigkeit der Agfa Healthcare Germany GmbH hängt mittelfristig von der Entwicklung der Umsatzerlöse und des Geschäftsvolumens ab. Die Gesellschaft veräußert analoge und digitale Röntgensysteme und zugehörige Filme an Drittkunden. Des Weiteren werden hierzu den Kunden mehrjährige Serviceverträge angeboten.

Steuerliche Risiken

Die Betriebsprüfung durch die Finanzbehörden für den Prüfungszeitraum 2015 bis 2018 wurde zu Ende des Geschäftsjahres begonnen. Auf Grund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages mit der Agfa-Gevaert GmbH, Düsseldorf werden steuerliche Risiken von dieser Gesellschaft getragen.

Konzernabhängigkeit

Die Gesellschaft veräußert ihre Produkte fast ausschließlich konzernintern. Der Vertrieb an Drittkunden erfolgt über Schwestergesellschaften. Die durch das laufende Geschäft erwirtschafteten finanziellen Mittel werden über das konzernweite Cash-Pooling innerhalb des Konzerns angelegt. Zur Sicherung ihres zukünftigen Erfolges ist die Gesellschaft daher auf eine nachhaltige Finanzkraft des Agfa-Konzerns angewiesen.

Rechtliche Risiken

a) Allgemeine Rechtsrisiken

Insbesondere der Bereich des Gesundheitswesens ist von strengen gesetzlichen Auflagen im In- und Ausland geprägt. Hierbei besteht vor allem die Gefahr von Sanktionen, beispielsweise durch Exportverbote auf bestimmten Absatzmärkten, falls die Produktspezifikationen und Entwicklungs- und Produktionsdokumentationen nicht den jeweiligen gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Insgesamt ist hier eine ständig steigende Auditierungsdichte durch die staatlichen Überwachungsbehörden unterschiedlichster Länder zu verzeichnen. Die zwischenzeitlich auch per Remote durchgeführten Audits erfordern eine Anpassung der Strukturen und Abläufe.

Vor diesem Hintergrund werden kontinuierlich die gesetzlichen Entwicklungen verfolgt und bei Bedarf Projekte eingeleitet, um Dokumentationen und Produktspezifikationen auf dem aktuellen und geforderten Stand zu halten. Ergänzend werden durch lokale Arbeitsgruppen vorhandene Prozesse überprüft und kontinuierlich verbessert, damit eine Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben gewährleistet wird.

b) AgfaPhoto

In 2005 hat die damalige Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft, Leverkusen (die spätere Agfa-Gevaert NV & Co. KG, Köln, und dann die heutige Agfa-Gevaert GmbH, Köln), die operativen Geschäftsbereiche HealthCare, Graphische Systeme sowie die Restbereiche NDT und DTP umwandlungsrechtlich in die neu gegründete Agfa-Gevaert HealthCare GmbH ausgegliedert. Der Geschäftsbereich "Graphische Systeme" und der Restbereich DTP wurden zum Jahreswechsel 2005 - 2006 von der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH abgespalten und auf die Agfa-Gevaert Graphic Systems GmbH übertragen.

Vor dieser Ausgliederung hatte die damalige Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft, Leverkusen, im November 2004 ihren Geschäftsbereich Consumer Imaging (CI) in die AgfaPhoto GmbH eingebracht, diese dann in einem nachfolgenden Schritt in die AgfaPhoto Holding GmbH eingebracht und letztere in einem Management buy out/in an eine Investorengruppe veräußert.

Ende Mai 2005 hat die AgfaPhoto GmbH, die wesentliche operative Einheit innerhalb der AgfaPhoto-Gruppe, einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Gesellschaft gestellt. Infolgedessen wurden auch Insolvenzverfahren über das Vermögen einiger ihrer Tochtergesellschaften eröffnet. Im Oktober 2005 wurde die Liquidation der AgfaPhoto GmbH beschlossen.

Im Zusammenhang mit der Insolvenz und Liquidation wurden rechtliche Schritte in Form von Gerichts- und Schiedsverfahren gegen die Agfa-Gevaert GmbH, die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH und andere Gesellschaften der Agfa-Gruppe eingeleitet. Die Rechtsstreitigkeiten betrafen arbeits- und zivilrechtliche Sachverhalte, in denen Schadenersatz- oder anderweitige Ansprüche eingefordert wurden. Diese Verfahren sind abgeschlossen.

In Bezug auf die Veräußerung des Geschäftsbereichs CI hatte der Insolvenzverwalter der AgfaPhoto GmbH ein Schiedsgerichtsverfahren vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris gegen die Agfa-Gevaert GmbH, die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH und andere Gesellschaften der Agfa-Gruppe eingeleitet und forderte Schadenersatz für angebliche Schäden, welche durch eine angebliche Unterkapitalisierung der AgfaPhoto GmbH ("Differenzhaftung" und "Insolvenzschaden") und durch das angebliche Verursachen der Insolvenz der AgfaPhoto GmbH entstanden sein sollen. Die Schiedsklage wurde durch Endschiedsspruch vom 31. Mai 2018 vollständig abgewiesen. Der Schiedskläger hat im Oktober 2018 einen Aufhebungsantrag gegen den Endschiedsspruch vor dem Oberlandesgericht Frankfurt/Main gestellt. Mit Beschluss vom 16. Januar 2020 hat das OLG Frankfurt/Main den Endschiedsspruch vom 31. Mai 2018 aufgehoben. Die betroffenen Agfa-Gesellschaften haben gegen diesen Beschluss Rechtsbeschwerde beim Bundesgerichtshof (BGH) eingelegt. Der BGH hat den Beschluss des OLG Frankfurt/Main durch Beschluss vom 26. November 2020 bestätigt. Dieser wurde der Gesellschaft am 20. Januar 2021 zugestellt. Nach weiterer Prüfung haben die betroffenen Agfa-Gesellschaften entschieden, keine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Folglich gilt der Endschiedsspruch vom 31. Mai 2018 als definitiv aufgehoben. Der Insolvenzverwalter der AgfaPhoto GmbH hat am 7. April 2021 eine neue Schiedsklage beim Internationalen Schiedsgerichtshof der Internationalen Handelskammer (ICC) eingereicht. Agfa wird sich in diesem neuen Verfahren gebührend verteidigen.

Die rechtlichen Schritte gegen die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH basieren im Wesentlichen auf der vermeintlichen gesamtschuldnerischen Haftung gemäß § 133 Abs. 1 UmwG für die Altverbindlichkeiten der Agfa-Gevaert GmbH, die vor der Ausgliederung der Geschäftsbereiche HealthCare und Graphische Systeme begründet worden sein sollen.

Obschon die neue Schiedsklage auch gegen die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH direkt erhoben wurde, besteht im Falle einer Inanspruchnahme der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH aus Verbindlichkeiten aus dem (und bezüglich des) ehemaligen CI-Geschäftsbereich(s) im Innenverhältnis ein Freistellungsanspruch gegen die Agfa- Gevaert GmbH.

3.3 Chancenbericht

Produktportfolio

Die Chancen des Unternehmens bestehen in der kontinuierlichen Optimierung des Produktportfolios und in der Aufrechterhaltung der bestehenden bzw. dem Gewinn von zusätzlichen Marktanteilen. Den erwarteten Umsatzrückgang und Kostendruck im CR- Geschäft wird mit der Verlagerung der CR-Geräte Serienfertigung nach China geeignet begegnet.

Beginnend mit 2012 wurden erstmals Entwicklungsaktivitäten im Bereich kompletter DR-Systeme gestartet. Das erste der im eigenen Haus entwickelten Mid-Range-Systeme wurde Ende 2014 in die Produktion überführt. Im Verlauf des Jahres 2015 erfolgte dann der Produktionsstart eines weiteren Mid-Range und des ersten High-End-Systems. Diese Systeme werden durch die Entwicklung weiterer Diversifizierungen, gesteigertem Funktionsumfang und von Zubehör im Verlauf der nächsten Jahre weiter ausgebaut.

Wettbewerbsfähige Kostenstruktur

Die erfolgreiche Umsetzung der beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen sowie die Nutzung von weiteren Restrukturierungspotenzialen sind essenziell für die Gesellschaft, um in einem Umfeld mit hohem Kostendruck wettbewerbsfähig zu bleiben. Es wurden durch in der Vergangenheit umgesetzte Restrukturierungsmaßnahmen erhebliche Kosteneinsparungen realisiert, die sich auch weiterhin positiv auf das Ergebnis der Gesellschaft auswirken werden.

Darüber hinaus wird durch Verbesserung der Entwicklungs- und Produktionsprozesse zur Steigerung der Effizienz und somit zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit beigetragen.

Erschließung neuer Märkte

Agfa hat durch langjährige Forschungs- und Entwicklungsarbeit ein umfangreiches Produktions- und Entwicklungs-Know-how aufgebaut. Insbesondere durch die Nutzung des bestehenden Know-hows im Bereich der CR-Technologie wird die Chance gesehen, in anderen medizinischen Bereichen Marktanteile zu gewinnen sowie in veterinärmedizinische und ggf. auch in nicht-medizinische Märkte eintreten zu können. Um der Verschiebung des digitalen Gerätebereichs in der Medizintechnik von CR zu DR begegnen zu können, werden auch weiterhin erhebliche Anstrengungen zum Aufbau von erforderlichem technologischem Know-how in Entwicklung und Produktion in diesem Bereich unternommen. Außerdem wird fortlaufend untersucht, das bei der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH vorhandene Know-how zusätzlich in anderen Gerätetechnik- und Servicebereichen zu nutzen.

Dank an die Mitarbeiter

Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement und ihren Einsatz für unser Unternehmen. Nur so kann eine erfolgreiche Zukunft für das Unternehmen gestaltet werden.

Düsseldorf, den 30. August 2021

Agfa-Gevaert HealthCare GmbH

Die Geschäftsführung

T. Böning

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft.

Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

•

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 9. September 2021

Baker Tilly GmbH & Co. KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Düsseldorf

Martens, Wirtschaftsprüfer

Ilg, Wirtschaftsprüfer

Niederschrift über die dreiundsechzigste Aufsichtsratssitzung der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH welche per Webex am 24. September 2021 abgehalten wurde

Anwesend:
vom Aufsichtsrat:	MARTIN FREISL, CARSTEN FISCHER, RAF PEETERS, LUC DELAGAYE, REIMUND MÜLLER, BENNY JANSEN
Abwesend:
von der Geschäftsführung:	TOBIAS BOENING,
Protokollführer:	CARSTEN FISCHER
Gäste:	ERIKA DAMASCHKE, HERR MARTENS (Wirtschaftsprüfer)

Herr DELAGAYE eröffnete die Sitzung um 10.00 Uhr, welche auf Grund der Corona-Virus-Pandemie aus Sicherheitsgründen für die Aufsichtsratsmitglieder, den Geschäftsführer und die Gäste per Webex abgehalten wurde. Alle Aufsichtsmitglieder waren mit der Abhaltung der Sitzung per Webex einverstanden. Herr DELAGAYE begrüßte die Mitglieder des Aufsichtsrats, der Geschäftsführung sowie Frau DAMASCHKE und Herrn MARTENS. Herr DELAGAYE stellte fest, dass alle Mitglieder des Aufsichtsrats erschienen waren. Der Aufsichtsrat war beschlussfähig.

Zu Punkt 1 der Tagesordnung (Genehmigung der Niederschrift über die Aufsichtsratssitzung vom 16. Juni 2021)

stellte Herr DELAGAYE fest, dass die Niederschrift über die Beschlussfassung des Aufsichtsrats vom 16. Juni 2021 an alle Mitglieder des Aufsichtsrats übersandt wurde und daraufhin keine Einwendungen erhoben wurden. Herr DELAGAYE stellte nach erneuter Befragung der Aufsichtsratsmitglieder fest, dass keine Einwendungen bestanden und die Niederschrift in der vorgelegten Fassung damit genehmigt ist.

Zu Punkt 2 der Tagesordnung (Vorlage des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2020, des Lageberichts sowie des Prüfungsberichts des Abschlussprüfers sowie des Entwurfes für den Bericht des Aufsichtsrats)

wurde Frau DAMASCHKE von Herrn DELAGAYE gebeten, einen Bericht zum Jahresabschluss 2020 abzugeben.

Frau DAMASCHKE gab in ihrem Bericht eine ausführliche Zusammenfassung über die besonderen Ereignisse im Jahre 2020/2021, die wesentlichen Bilanzierungssachverhalte und den HGB-Jahresabschluss 2020 der Gesellschaft.

Zum Punkt der besonderen Ereignisse informierte Frau DAMASCHKE über die Veränderungen im Aufsichtsrat sowie der Geschäftsführung, die Bekanntmachung der Verlagerung der CR Produktion nach China und den Abschluss des Interessenausgleichs/Sozialplans. Darüber hinaus berichtete sie über die Rückzahlung der Kapitalrücklage sowie die Dividendenausschüttung aus der Agfa Healthcare Germany GmbH und die Veräusserung der Beteiligung an der Gesellschaft durch die Agfa-Gevaert GmbH an die Agfa-Gevaert AG für Altersversorgung. Des Weiteren berichtete sie über die Kündigung des Ergebnisabführungsvertrages sowie die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie auf die Produktionsstandorte.

Hinsichtlich der wesentlichen Bilanzierungssachverhalte gab Frau DAMASCHKE eine Übersicht über die Beteiligungsstruktur ab 2019 sowie ab dem 01.03.2021. Sie berichtete ferner über die Beteiligungsentwicklung der Agfa Healthcare Germany GmbH bei der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH für den Zeitraum 2014 bis 2020.

Weiterhin berichtete Frau DAMASCHKE über die Ergebnisabführungen im Geschäftsjahr 2020 sowie die Eigenkapitalentwicklung der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH und der Agfa Healthcare Germany GmbH.

Danach berichtete Frau DAMASCHKE über die durchgeführten Restrukturierungen in Bezug auf CR Recovery sowie über die Handelsbilanz der Gesellschaft zum 31.12.2020.

Frau DAMASCHKE gab weiterhin einen ausführlichen Bilanzvergleich für die Jahre 2019 und 2020 in Bezug auf das Anlagevermögen, das Umlaufvermögen, das Eigenkapital, die Rückstellungen und die Verbindlichkeiten der Gesellschaft.

Des Weiteren gab sie eine Übersicht über die einzelnen Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung und ging insbesondere auf die Umsatzerlöse, den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen ein.

Zum Abschluss ihres Berichtes informierte Frau DAMASCHKE über die wesentlichen Aussagen zum Jahresabschluss 2020.

Die Präsentationsunterlagen von Frau DAMASCHKE sind dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

Der Aufsichtsrat wies darauf hin, dass ab dem kommenden Geschäftsjahr darauf geachtet werden soll, dass der Prüfungsbericht des Wirtschaftsprüfers zum Jahresabschluss als auch die in diesem Zusammenhang abzuhaltende Aufsichtsratssitzung spätestens im Laufe des Augusts des jeweiligen Geschäftsjahres erfolgen soll. Somit kann auch die Gesellschafterversammlung mit den Beschlüssen zum Jahresabschluss noch rechtzeitig im August erfolgen.

Im Anschluss wurde Herr MARTENS von Herrn DELAGAYE gebeten einen Bericht über die Prüfung des Jahresabschlusses 2020 der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH abzugeben.

Herr MARTENS gab in seinem Bericht eine Zusammenfassung über die wesentlichen Punkte in Bezug auf den an Baker Tilly GmbH gegebenen Prüfungsauftrag und die Prüfungsdurchführung. Hinsichtlich der Prüfungsschwerpunkte des Geschäftsjahres 2020 berichtete er ausführlich über die Prüfung der Umsatzrealisierung und Periodenabgrenzung, die Restrukturierungsrückstellung und korrespondierenden Ersatzansprüche, die Prüfung der Vollständigkeit und Angemessenheit der Wertansätze der Rückstellungen und die Darstellung im Anhang und den Lagebericht. Er ging zusätzlich auf die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2020 ein. Diesbezüglich gab er eine Übersicht zum Geschäftsverlauf, die Produktionseinstellung des Geschäftsbereichs CR, die Veräusserung des Geschäftsbereichs CI (Aufhebung des Schiedsspruchs und die erneute Schiedsklage) sowie die wesentlichen Chancen und Risiken.

Zum Abschluss seiner Präsentation gab Herr MARTENS eine Übersicht über die wesentlichen Prüfungsaussagen sowie eine Zusammenfassung des Prüfungsergebnisses.

Die Präsentationsunterlagen von Herrn MARTENS sind dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

Der Aufsichtsrat stellte in Bezug auf den Anhang 3 Seite 12 des Prüfungsberichtes die Frage, welche Auswirkung der Transfer der Anteile der Gesellschaft von der Agfa-Gevaert GmbH an die Agfa-Gevaert AG für Altersversorgung habe. Die momentan wesentlichste Auswirkung ist die Kündigung des Gewinn- und Verlustvertrages. Dieser soll aber noch dieses Jahr für die nun vorherrschende Unternehmenskonstellation abgeschlossen werden.

Zu Punkt 3 der Tagesordnung (Beschlussfassung über den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020, den Lagebericht, sowie über den vom Aufsichtsrat zu erstattenden Bericht)

schlug Herr DELAGAYE vor, wie folgt zu beschließen:

1.	Der von der Geschäftsführung aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020 wird gebilligt und ist damit festgestellt.
2.	Der Lagebericht der Geschäftsführung wird gebilligt.
3.	Der Bericht des Aufsichtsrats an die Gesellschafterversammlung wird in der vorgelegten Fassung erstattet.

Herr DELAGAYE stellte die einzelnen Punkte zur Abstimmung und stellte als Ergebnis fest, dass der Aufsichtsrat sämtliche vorstehenden Beschlüsse mit dem vorgeschlagenen Wortlaut einstimmig gefasst hat.

Zu Punkt 4 der Tagesordnung (Vorbereitung der ordentlichen Gesellschafterversammlung; Erörterung und Verabschiedung der Tagesordnung; Vorschläge an die Gesellschafterversammlung für die Verwendung des Bilanzergebnisses, die Entlastung der Geschäftführung und des Aufsichtsrats sowie die Vergütung des Aufsichtsrats)

schlug Herr DELAGAYE vor, wie folgt zu beschließen:

1.	Der Aufsichtsrat schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresabschluss zum 31.12.2020 nebst Anhang und Lagebericht zustimmend zur Kenntnis zu nehmen. Der Jahresabschluss weist eine Bilanzsumme von Euro 332.052.877,78 und nach Ergebnisabführung einen Jahresüberschuss von Null aus. Der Bilanzgewinn von Euro 142.258.523,33 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Aufsichtsrat schlägt zudem der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresabschluss per 31. Dezember 2020 nebst Anhang und Lagebericht festzustellen und zu genehmigen.
2.	Der Aufsichtsrat schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Mitgliedern der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats Entlastung zu erteilen.
3.	Der Aufsichtsrat schlägt der Gesellschafterversammlung vor, zum Abschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021, die Firma Baker Tilly GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu wählen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird ermächtigt, den Prüfungsauftrag zu erteilen.
4.	Der Aufsichtsrat schlägt der Gesellschafterversammlung vor, keine Vergütung für die Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2020 zu zahlen.

Herr DELAGAYE stellte die einzelnen Punkte zur Abstimmung und stellte als Ergebnis fest, dass der Aufsichtsrat die Beschlüsse einstimmig mit dem vorgeschlagenen Wortlaut gefasst hat.

Zu Punkt 5 der Tagesordnung (Bericht der Geschäftsführung über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens)

wurde der Geschäftsführer Herr BOENING von Herrn DELAGAYE gebeten, einen Bericht abzugeben.

Herr BOENING gab in seinem Bericht einen Überblick über die Kosten und das Personal der Gesellschaft. Er berichtete über die Kostenstellenkosten, die Personalanzahl sowie deren Verteilung per August 2021.

Hinsichtlich der P/L der Gesellschaft gab Herr BOENING eine Übersicht über das Ergebnis per Juni 2021 sowie einen Vergleich der IAS-P&L von Juni 2020 zu Juni 2021.

Des Weiteren gab Herr BOENING eine Übersicht über die Kurzarbeit an den Standorten der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH. Hierbei ging er insbesondere auf die allgemeine Situation ein und berichtete über die Standorte München, Schrobenhausen und Peissenberg. Darüber hinaus gab er eine Übersicht über den aktuellen Stand des Projektes CR Recovery.

In Bezug auf Operations Equipment, R&D und Service gab Herr BOENING einen Statusreport über den Stand der Ziele per Juni 2021 sowie einen Statusreport über den Stand der KPI's per August 2021.

Im Zusammenhang mit der Produktion berichtete Herr BOENING über die Mengen der Hauptprodukte für Geräte, Kassetten, Platten und Folien per August 2021.

Weiterhin gab Herr BOENING eine Übersicht über die Produktionswerte der Produktionsstandorte Peissenberg und Schrobenhausen sowie die Bestandsentwicklung der Produktionswerke, die OPAL Kosten sowie die Standardherstellkosten für Geräte und Flatware per August 2021.

Darüber hinaus gab Herr BOENING eine Übersicht über die aktuelle Situation an den Beschaffungsmärkten sowie den aktuellen Stand der OEM-Projekte für die Produktion per August 2021. Hinsichtlich der Entwicklung informierte Herr BOENING über die Verteilung der R&D Kapazität in München per August 2021.

Ferner berichtete Herr BOENING über den Projektstatus für die Weiterentwicklung im DR-Bereich, die Industrialisierung der Produkte DR 400 und DR 600 sowie über weitere Projekte im DR Bereich. Hinsichtlich des Status bei den Hardcopy Projekten gab er eine Übersicht über den Stand beim Golden Kiosk. Er gab ferner eine Übersicht über die Instandhaltung bei CR und die Mengen der Hauptprodukte für Geräte per August 2021.

Die Präsentationsunterlagen von Herrn BOENING sowie die ausführlichen Präsentationsunterlagen sind dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

Zu Punkt 6 der Tagesordnung (Bericht über das Geschäft von Agfa Radiology Solutions weltweit)

wurde Herr JANSEN von Herrn DELAGAYE gebeten, einen Bericht abzugeben.

Zu Beginn seiner Präsentation berichtet Herr JANSEN über die Umsätze des Geschäftsbereiches Radiology Solutions mit Stand August 2021, für die Regionen, bezogen auf das Budget sowie das Vorjahr und berichtete ferner über die bis August 2021 verkauften Mengen der Hauptprodukte.

Darüber hinaus gab Herr JANSEN eine ausführliche Übersicht über die Marktanteile weltweit für Hardcopy Film, für Hardcopy in China und für Hardcopy ohne China, für Printer, für Screen Film, CR Single Plate Reader und CR Multi Plate Reader mit Stand Juni 2021.

Die Präsentationsunterlagen von Herrn JANSEN sind dieser Niederschrift als Anlage beigefügt.

Zu Punkt 7 der Tagesordnung (Verschiedenes)

wies Herr DELAGAYE darauf hin, dass keine weiteren Punkte anstehen.

Auf weitere Nachfrage von Herrn DELAGAYE bat Herr FISCHER um Mitteilung über den aktuellen Stand bzw. den geplanten Zeitrahmen für die Wahlen der Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmervertreter in den Aufsichtsrat. Herr MÜLLER teilte daraufhin mit, dass die Wahlvorstände kurzfristig gebildet werden sollen und die Wahl voraussichtlich bis Ende November, Anfang Dezember vollzogen sein soll. Dann sollen die neuen Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmervertreter bekannt gegeben werden.

Weitere Wortmeldungen erfolgten nicht, sodass Herr DELAGAYE die Tagesordnung für erledigt erklärte. Er schloss die Sitzung um 12:35 Uhr und bedankte sich für die Teilnahme.

Luc Delagaye, Vorsitzender

Carsten Fischer, Protokollführer

Schriftliche Beschlussfassung der Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, Düsseldorf

Wir, die unterzeichnete

Agfa NV,

mit Sitz in Mortsel, eingetragen im Register der Juristischen Personen (RJP) unter der Unternehmens-Nr. 0456.366.588

sowie die

Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft für Altersversorgung

mit Sitz in Düsseldorf, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf unter HRB 85407

sind die Gesellschafter der

Agfa-Gevaert HealthCare GmbH, mit Sitz in Düsseldorf

(im folgenden bezeichnet als "Gesellschaft"),

eingetragen im Handelsregister beim Amtsgerichts Düsseldorf unter HRB 85425. Die Agfa NV hält 11% der Geschäftsanteile und die Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft für Altersversorgung hält 89% der Geschäftsanteile an der Gesellschaft.

Die Gesellschafter der Gesellschaft beschließen einstimmig was folgt:

1.	Die Gesellschafterversammlung hat den Jahresabschluss zum 31.12.2020 nebst Anhang und Lagebericht zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Jahresabschluss weist eine Bilanzsumme von 332.052.877,78 EUR und nach Ergebnisabführung einen Jahresüberschuss von Null aus. Der Bilanzgewinn von € 142.258.523,33 wird auf neue Rechnung vorgetragen. Der Jahresabschluss per 31. Dezember 2020 nebst Anhang und Lagebericht wurde festgestellt und genehmigt.
2.	Herrn Dr. Hans-Joachim Vedder wird für den Zeitraum vom 01.01.2020 bis 12.08.2020 und Herrn Tobias Böning wird für den Zeitraum vom 18.08.2020 bis 31.12.2020 für ihre Tätigkeit als Geschäftsführer der Gesellschaft Entlastung erteilt.
3.	Herrn Louis Kuitenbrouwer wird für den Zeitraum vom 01.01.2020 bis 30.06.2020 und Herrn Luc Delagaye wird für den Zeitraum vom 01.07.2020 bis 31.12.2020 für Ihre Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft Entlastung erteilt. Frau Isabel Cramer und den Herren Reimund Müller, Raf Peeters, Martin Freisl und Carsten Fischer wird für das Geschäftsjahr 2020 für Ihre Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglieder der Gesellschaft Entlastung erteilt.
4.	Den Aufsichtsratsmitgliedern wird für ihre Tätigkeit im Aufsichtsrat der Gesellschaft keine Vergütung für das Geschäftsjahr 2020 gezahlt.
5.	Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats werden bestellt:

a.	Herr Luc Franciscus Simonna Delagaye, Master of Science in Mechanical and Electrotechnical Engineering, wohnhaft in Lichtelarestraat 53-E, 9080 Lochristi, Belgien
b.	Herr Raf Peeters, Controller, wohnhaft in Meir 40, 2520 Oelegem, Belgien
c.	Herr Benedictus Joseph Jansen, Professional Bachelor in Chemistry, wohnhaft in Korte Elzenstraat 24, 2440 Geel, Belgien
d.	Frau Isabel Maria Jozef Criel, Master in Psychology, Hamerstraat 163, 9190 Stekene, Belgien

6.	Zum Abschlussprüfer der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2021 wird gewählt: Baker Tilly Roelfs AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Düsseldorf. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats wird ermächtigt, den Prüfungsauftrag zu erteilen.

Weitere Beschlüsse werden nicht gefasst. Damit ist die Gesellschafterversammlung beendet.

Mortsel, den 26. Oktober 2021

Agfa NV

Düsseldorf, den 26. Oktober 2021

Agfa-Gevaert Aktiengesellschaft für Altersversorgung