B. Braun SE

Melsungen

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht

01 Fünfjahresübersicht

02 Grundlagen des B. Braun-Konzerns

03 Wirtschaftsbericht

04 Risiko- und Chancenbericht

05. Prognosebericht

Fünfjahresübersicht

	2017 Mio. Euro	2018 Mio. Euro	2019 Mio. Euro	2020 Mio. Euro	2021 Mio. Euro
Umsatzerlöse	6.788,9	6.908,1	7.471,3	7.426,3	7.859,8
Umsatzkosten	3.833,7	3.971,9	4.444,9	4.503,2	4.799,0
Funktionskosten	2.366,6	2.403,0	2.551,1	2.428,1	2.599,2
Vertriebs- und Verwaltungskosten	2.050,7	2.079,5	2.186,6	2.058,2	2.182,4
Kosten für Forschung und Entwicklung	315,9	323,5	364,5	369,8	416,9
Ergebnis nach Funktionskosten	588,5	533,2	475,4	495,0	461,5
Operatives Ergebnis	546,4	495,8	434,8	461,2	450,5
Ergebnis vor Steuern	513,7	451,6	309,0	416,1	408,6
Konzernjahresüberschuss	411,5	328,4	197,3	301,5	300,1
EBIT	574,9	520,6	388,8	481,8	471,7
EBITDA	985,1	952,5	1.079,1	1.103,2	1.101,9
Vermögenswerte	8.525,9	9.224,4	10.088,4	9.720,1	10.193,0
Immaterielle Vermögenswerte (inkl. Goodwill)	757,0	818,3	854,5	831,8	831,5
Sachanlagen	4.196,4	4.589,3	5.244,1	5.150,0	5.438,1
Sonstige Finanzanlagen	62,0	63,3	68,0	65,1	87,8
Vorräte	1.178,5	1.344,4	1.370,2	1.450,2	1.639,7
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1.150,0	1.147,6	1.240,0	1.182,9	1.220,7
Eigenkapital	3.436,4	3.649,0	3.720,6	3.641,0	4.145,2
Verbindlichkeiten	5.089,6	5.575,4	6.367,8	6.079,1	6.047,8
Pensionsverpflichtungen	1.269,0	1.332,1	1.580,0	1.728,2	1.645,5
Finanzschulden	2.224,5	2.502,1	3.034,2	2.687,0	2.542,4
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	489,4	545,3	527,0	450,3	520,1
Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen inklusive Unternehmensakquisitionen	969,2	921,6	894,6	782,8	799,7
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sowie Finanzanlagen	410,2	431,9	690,4	621,4	630,2
Personalaufwand	2.552,8	2.651,8	2.828,9	2.855,4	2.972,1
Mitarbeiter*innen (Jahresdurchschnitt)	59.851	62.675	64.210	64.217	65.248
Mitarbeiter*innen (zum 31. Dezember)	61.583	63.571	64.585	64.317	66.234

Grundlagen des B. Braun-Konzerns

Geschäftsmodell

B. Braun ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Medizintechnologie mit Hauptsitz in Melsungen, Deutschland. Als verlässlicher Partner entwickeln wir intelligente Lösungen und setzen wegweisende Standards für den Fortschritt im stationären und ambulanten Gesundheitsbereich. Unsere Kunden sind Kliniken, Arztpraxen, Apotheken, Pflege- und Rettungsdienste - aber auch Patient*innen und ihre Angehörigen. Als nachhaltig wirtschaftendes Familienunternehmen investieren wir in neue Technologien, um die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt zu schützen und zu verbessern.

B. Braun stellt Medizintechnik- und Pharmaprodukte her, die durch ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen ergänzt werden. Diese ganzheitlichen Lösungen machen insbesondere durch ihre digitalen Komponenten Prozesse im Gesundheitsbereich effizienter und entlasten die medizinischen Fachkräfte. Unser Portfolio umfasst über 5.000 Produkte - darunter Pharmazeutika, Infusionspumpen und -systeme, chirurgische Instrumente, Nahtmaterial sowie Hüft- und Knie-Endoprothesen, Geräte und Zubehör für die Dialyse ebenso wie Angebote für Stomatherapie, Desinfektion und Wundversorgung.

Die Aesculap Akademie bietet als Fort- und Weiterbildungsforum des B. Braun-Konzerns wissenschaftliche und produktspezifische Trainings und Workshops an. Weltweit erreichten wir im Berichtsjahr mit rund 2.100 Kursen über 220.000 medizinische Fachkräfte - besonders nachgefragt waren Veranstaltungen und Workshops zur Viszeral- und Herzchirurgie, Fortbildungen zur zentralen Sterilgutversorgung in Krankenhäusern, Palliativmedizin und Ernährung.

Auch im Jahr 2021 hat sich gezeigt, wie systemrelevant das Unternehmen B. Braun ist: Unsere Kunden konnten sich darauf verlassen, dass wir die medizinische Versorgung auch in kritischen Pandemiephasen mit unseren Arzneimitteln und Medizinprodukten für Intensivstationen sichern. Mit schnellen und gezielten Lieferungen von Impfzubehör unterstützten wir die Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt darin, die Impfungen gegen das Coronavirus voranzutreiben. Auch wenn in vielen Ländern Kontaktbeschränkungen gelockert wurden, waren persönliche Kundenbeziehungen wie schon 2020 nur stark eingeschränkt möglich. Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir neue digitale Lösungen gefunden, um sie in der fortwährenden Ausnahmesituation zuverlässig beraten zu können.

Unsere Lösungen, Therapiesysteme, Produkte und Dienstleistungen haben wir in Therapiefelder und Indikationsgebiete unterteilt, die durch die drei im Berichtsjahr neu sortierten Sparten Hospital Care, Aesculap und Avitum betreut werden. Die frühere Sparte Out Patient Market wurde zu Teilen in die Sparten Hospital Care und Avitum integriert. Alle Vorjahreszahlen haben wir an die neue Spartenstruktur angepasst.

Hospital Care

Die Sparte Hospital Care versteht sich als ein führender Versorger für die Infusionstherapie, die Ernährungstherapie und die Schmerztherapie. Für die Infusionstherapie bieten wir umfassende Systemlösungen an von Arzneimitteln und Verbrauchsmaterialien bis hin zu intelligenten medizintechnischen Produktsystemen. Ein besonderes Augenmerk legen wir auf unterstützende Dienstleistungen rund um die Prozesse unserer Kunden.

In unseren über Jahrzehnten etablierten Produktlinien haben wir mit Innovationen und neuen Technologien weltweite Standards im Hinblick auf Qualität, Effizienz und Sicherheit gesetzt; mit dem Infusionscontainer Ecoflac® plus, dem Anästhetikum Propofol-®Lipuro, dem Infusionsgerät Intrafix® Safe-Set und der Venenverweilkanüle Introcan Safety® sowie mit den Infusionspumpen Infusomat und Perfusor.

Das im Frühjahr 2021 eingeführte Infusionspumpensystem Spaceplus verfügt über ein modernes und ergonomisches Design für eine sehr hohe Anwenderfreundlichkeit. Internationale Anerkennung gewann unser System mit den fünf Prämierungen "Red Dot Design Award", "iF Design Award", "Golden Pin", "German Design Award" und "Good Design Award" in Bezug auf Idee, Form und Funktion. Die Softwareplattform OnlineSuiteplus ermöglicht die Vernetzung der Spaceplus-Pumpen mit den IT-Systemen in der Klinik sowie die Anbindung an die B. Braun Health Cloud für ein zukunftsorientiertes datenbasiertes Infusionsmanagement.

Ein guter Ernährungszustand der Patient*innen ist Grundlage für jede erfolgreiche Therapie im präklinischen, stationären und häuslichen Bereich. Das B. Braun-Portfolio umfasst Produkte für die parenterale und enterale Ernährung ebenso wie Trinklösungen. Aufgrund der spezifischen Komposition und des guten Geschmacks erfährt unsere Trinknahrung Remune™ wachsende Beliebtheit. Zusammen mit unseren Nutricomp®-Produkten unterstützt Remune™ besonders die Therapie von mangelernährten onkologischen Patient*innen.

In der Schmerztherapie liegt unser Fokus auf der Regionalanästhesie, in der wir eine weltweit marktführende Position einnehmen. Insbesondere bei peripheren Nervenblockaden konnten wir diese weiter ausbauen. Das Angebot an intravenösen Arzneimitteln ist die zweite Säule unseres Angebots für Anästhesie und Schmerztherapie. In einigen Ländern konnten wir 2021 neue Arzneimittel registrieren lassen, beispielsweise Dexmedetomidine oder Paracetamol B. Braun und Midazolam B. Braun in einer gebrauchsfertigen Formulierung in unserem Container Ecoflac® plus. Diese Produkte reduzieren das Risiko von Fehlern bei der Zubereitung sowie der mikrobiellen Kontamination bei der Handhabung. Dies trägt auch zur verbesserten Patientensicherheit bei.

Aesculap

Die Sparte Aesculap ist Partner für operative und interventionelle Therapiekonzepte in der stationären und ambulanten Patientenversorgung. Dabei bündeln wir unser Geschäft in die Therapiefelder minimalinvasive Chirurgie, orthopädischer Gelenkersatz und Wirbelsäulenchirurgie, Neurochirurgie, interventionelle Gefäßtherapie sowie Sterilgut-B. Braun-Therapiefelder und -Indikationsgebiete

management und das Versorgungsmanagement für OP-Verbrauchsmaterialien.

Im Therapiefeld der minimalinvasiven Chirurgie fokussieren wir uns auf die Laparoskopie. Hier entwickeln wir Therapiekonzepte, die beispielsweise durch das 3D-Kamerasystem EinsteinVision®, die Seal&- Cut-Lösung Aesculap® Caiman® und spezialisierte Stapler- und Nahtlösungen in Kombination mit neuen OP-Prozessangeboten zu verbesserten Behandlungsergebnissen führen können.

Im Bereich des orthopädischen Gelenkersatzes und der Wirbelsäulenchirurgie haben wir erfolgreich die ersten Operationen mit den neu entwickelten Implantat-Systemen durchgeführt. Dazu zählen das Wirbelsäulen-Plattform-System Ennovate® sowie die additiv gefertigten Hüft-Revisionspfannen Plasmafit® und 3D-Cages.

Unser Tochterunternehmen TETEC hat die Zulassungsstudie für NOVOCART® Inject, einem neuen Produkt zur Behandlung und Heilung von Knorpeldefekten im Knie durch körpereigene Zellen, mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen und konnte im Contract Development & Manufacturing (CDMO)-Geschäft einen neuen Partner gewinnen.

Mit unserem Angebot in der Neurochirurgie sind wir in den meisten neurochirurgischen Operationen auf der Welt vertreten. Dabei erweitern wir unser klassisches Angebot an Instrumenten und Implantaten gezielt um digitale und integrierte Lösungen wie unser digitales Operationsmikroskop Aesculap Aeos®.

Fokus der interventionellen Gefäßtherapie ist die möglichst implantatfreie Behandlung von Patient*innen mit Gefäßerkrankungen durch innovative, medikamentenbeschichtete Ballonkathetertechnologien.

Im Sterilgutmanagement sind wir ein Systemanbieter, der ein umfangreiches Portfolio an chirurgischen Instrumenten, Sterilcontainer- und chirurgischen Motorensystemen mit Beratungs-, Planungs- und technischen Dienstleistungen vereint. Durch die Integration von IT-basierten Prozessen für den Werterhalt der Sterilgüter sowie zur bedarfsgerechten Steuerung der OP-Versorgung entstehen umfassende Lösungen für unsere Kunden. Ergänzt wird das Portfolio durch Nahtmaterialien sowie chirurgische Klebstoffe, mechanische Klammergeräte und endoluminale Vakuumtherapie. Zudem unterstützen wir Krankenhäuser bei der Optimierung der Logistik ihrer Verbrauchsmaterialien.

Avitum

Menschen mit chronischen Erkrankungen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, ist der Fokus von Avitum. Zur Bündelung der Expertise und Erfahrungen im Konzern haben wir im Januar 2021 Teile der bisherigen Sparten Out Patient Market und B. Braun Avitum in eine neue Organisation zusammengeführt, die als Sparte Avitum agiert.

Für Menschen mit chronischem und akutem Nierenversagen bieten wir weltweit Produkte und Dienstleistungen an und fokussieren uns dabei auf die drei Bereiche Hämodialyse, Akutdialyse sowie Apherese. Wir betreiben ein Netzwerk von mehr als 370 Dialysezentren in Europa, Asien-Pazifik, Lateinamerika sowie Afrika. In diesem Netzwerk versorgen wir rund 30.000 dialysepflichtige Patient*innen. Darüber hinaus betreiben wir fünf Home-Care-Organisationen in Europa.

Unser Sortiment im Wundmanagement umfasst Produkte für die Versorgung von chirurgischen, akuten und chronischen Wunden. Für die Behandlung chronischer Wunden bieten wir unseren Kunden individuell zugeschnittene Therapiekonzepte an, welche die natürliche Wundheilung fördern. Eine besondere Rolle für eine wirkungsvolle Wundreinigung nimmt die Produktserie Prontosan® ein, die zu einer deutlichen Verkürzung der Behandlungsdauer führt.

Das Therapiefeld Stomaversorgung umfasst Produktserien für verschiedene Arten von künstlichen Darm- oder Blasenausgängen (Kolostomie, Ileostomie, Urostomie), welche auf den individuellen Bedarf von Betroffenen zugeschnitten sind.

Im Pandemiejahr 2021 war erneut die Nachfrage im Hygienemanagement hoch. Hier konnten wir unsere Kunden durchgängig mit Produkten der Hand- und Flächendesinfektion sowie mit Schutzhandschuhen und medizinischen Gesichtsmasken versorgen.

Für die Kontinenzversorgung und Urologie entwickeln wir Urostomie-Produkte und innovative Katheter wie die gebrauchsfertigen Einmalkatheter der Actreen®-Serie. Die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Katheter konzentriert sich dabei nicht nur auf eine einfache Handhabung und Sicherheit in der Anwendung, sondern auch auf die Reduktion von Verpackungsmüll und die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien.

Mit unseren Produkten, Therapiekonzepten sowie Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und in Kombination mit dem vollständigen B. Braun-Portfolio ermöglichen wir eine umfassende Patientenversorgung bei einer chronischen Erkrankung. Lokal angepasste Versorgungslösungen helfen, die Balance zwischen erstklassiger Versorgung und tragfähiger Finanzierbarkeit herzustellen und notwendige Behandlungen für immer mehr Menschen weltweit zugänglich zu machen.

Entwicklung der Mitarbeiterzahl

Zum 31. Dezember 2021 beschäftigte der B. Braun-Konzern 66.234 Mitarbeiter*innen und damit 3,0 Prozent mehr als im Vorjahr (64.317). Hauptgrund für den Anstieg war die Ausweitung der Produktionen in einzelnen Ländern infolge einer sich erholenden Nachfrage sowie die Integration erworbener Gesellschaften in den B. Braun-Konzern. Der Personalanstieg in Deutschland war größtenteils auf den mehrheitlichen Erwerb der Schölly Fiberoptic GmbH zurückzuführen, die hoch spezialisierte Endoskope mit sehr guter Visualisierung und Hightechprodukte für endoskopische Anwendungen entwickelt. Auch im übrigen Europa hat die Integration von Schölly sowie der Erwerb von drei niederländischen Gesellschaften aus dem Homecare-Sektor zu einem Zuwachs an Mitarbeiter*innen geführt.

In Malaysia haben neue Produktionslinien den Betrieb aufgenommen, wodurch sich auch die Mitarbeiterzahl erhöht hat. Darüber hinaus hat die Überwachung der Vorgaben zur Pandemiebekämpfung dort zu einem Bedarf an zeitlich befristeten Arbeitskräften geführt. Die bevorstehende Inbetriebnahme einer neuen Produktionsstätte in Nordamerika, der Ausbau der Vertriebsstrukturen in Brasilien sowie die neueröffnete Produktion für pharmazeutische Produkte in Südafrika führten auch in diesen Regionen zu einem Anstieg der Belegschaft.

Mitarbeiter*innen nach Regionen

Unternehmensführung

Die übergeordnete, strategisch-geschäftsleitende B. Braun Familienholding SE & Co. KG beinhaltet die Konzernfunktionen Finanzen, Controlling, Steuern, Recht, Interne Revision, internationales Personalwesen sowie die Unternehmenskommunikation. Diese Familienholding stellt das Bindeglied zwischen Eigentümerfamilie und Unternehmen dar. Unterhalb der Familienholding hält die B. Braun SE als operative Konzernführungsgesellschaft unmittelbar beziehungsweise mittelbar die Anteile an der B. Braun Melsungen AG (Hospital Care), der Aesculap AG (Aesculap) und der B. Braun Avitum AG (Avitum). Organe der B. Braun SE sind der Vorstand, der Aufsichtsrat und die Hauptversammlung.

Die Mitglieder des Vorstands sind mit klaren Ressortzuständigkeiten gemeinschaftlich für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich. Im Dezember 2021 hat der Aufsichtsrat Dr. Jens von Lackum zum 1. April 2022 als stellvertretendes Mitglied in den Vorstand der B. Braun SE berufen. Er wird dann die Sparte Aesculap im Vorstand verantworten und zeitgleich den Vorstandsvorsitz der Aesculap AG übernehmen. In beiden Funktionen folgt Dr. Jens von Lackum auf Dr. Joachim Schulz, der in den Ruhestand eintritt.

Der Aufsichtsrat besteht aus 16 Mitgliedern, die zur Hälfte von der Hauptversammlung des Unternehmens und zur anderen Hälfte von den Arbeitnehmern gewählt werden. Um die Arbeit des Aufsichtsrats effizient zu unterstützen, sind Ausschüsse eingerichtet. Der Arbeitsausschuss behandelt unter anderem Fragen zu Vorstandsverträgen und -vergütungen. Der Prüfungsausschuss überwacht die internen Kontrollsysteme, das integrierte Compliance-Management-System, den Rechnungslegungsprozess sowie die Abschlussprüfung. Zum 31. März 2021 gab Prof. Dr. h.c. Ludwig Georg Braun nach 10 Jahren den Aufsichtsratsvorsitz ab. Zum Nachfolger wurde der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer Prof. Dr. Thomas Rödder, Partner der Sozietät Flick Gocke Schaumburg, gewählt. Darüber hinaus verabschiedeten sich sieben weitere Aufsichtsratsmitglieder und leiteten damit einen Generationenwechsel ein. So reichte Barbara Braun-Lüdicke, die als Mitglied der Familie Braun 28 Jahre lang die Arbeit in dem Gremium prägte, ihren Sitz an ihre Tochter Friederike Braun-Lüdicke weiter, und der frühere Betriebsratsvorsitzende Peter Hohmann übergab den stellvertretenden Vorsitz des Aufsichtsrats an Alexandra Friedrich, die Gesamtbetriebsratsvorsitzende der B. Braun Melsungen AG und Betriebsratsvorsitzende am Standort Melsungen/Spangenberg.

B. Braun ist über Tochtergesellschaften und Beteiligungen in 64 Ländern tätig. Zum Konzernkreis der B. Braun SE zählen 299 (Vorjahr: 290) vollkonsolidierte Unternehmen. Nach der Equity-Methode werden 22 (Vorjahr: 26) Beteiligungen erfasst. Wesentliche Fertigungsstandorte befinden sich in Melsungen, Bad Arolsen, Berlin, Denzlingen, Dresden, Glandorf, Roth, Tuttlingen (alle Deutschland), São Gonçalo (Brasilien), Suzhou (China), Santo Domingo (Dominikanische Republik), Nogent (Frankreich), Neu Delhi (Indien), Mirandola (Italien), Tochigi (Japan), Penang (Malaysia), Nowy Tomyśl (Polen), Timişoara (Rumänien), Crissier, Escholzmatt und Sempach (alle Schweiz), Rubí (Spanien), Gyöngyös (Ungarn), Allentown, PA, Daytona Beach, FL und Irvine, CL (alle USA) sowie in Hanoi (Vietnam).

Zu den strategischen Steuerungsgrößen gehören die Kennzahlen Umsatz und EBITDA sowie definierte Bilanzrelationen. Das operative Geschäft steuern wir im Wesentlichen über die Messgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT. Zusätzlich beurteilen wir die Entwicklung des Working Capital anhand der Kennzahlen Days Sales Outstanding (DSO), Days Payables Outstanding (DPO) und Coverage in Weeks (CIW).

Unser "Code of Conduct" definiert seit 1996 die Regeln der Zusammenarbeit. "Corporate Governance" und "Compliance" sind für uns nicht nur Pflicht, sondern selbstverständliche Voraussetzung nachhaltigen Wirtschaftens. Rechtlich und ethisch einwandfreies Verhalten unserer Mitarbeiter*innen ist ein Teil unseres Wertesystems. Die Einhaltung nationaler und internationaler Vorschriften zur Produktregistrierung, Produktionsvalidierung und Produktsicherheit ist dabei eine wichtige Verpflichtung. B. Braun verfügt über ein globales Compliance-Management-System, das neben Rechtskonformität auch ethische Werte wie Fairness, Integrität sowie Nachhaltigkeit umfasst. Unterstützt durch ein übergeordnetes Group Compliance Office sowie lokale Compliance Officer stellt das Management sicher, dass alle Mitarbeiter*innen nach einheitlichen Maßstäben handeln.

Konzernstrategie

Die Gesundheitsbranche erlebt immer kürzere Innovationszyklen. Neue Technologien verändern die Anforderungen und Erwartungen unserer Kunden. Hinzu kommen demografische Veränderungen, weltweit eine starke Zunahme chronisch kranker Patient*innen und steigende regulatorische Anforderungen. Diesen Herausforderungen begegnet B. Braun mit einem strategischen Rahmen von 2020 bis 2030. "B. Braun-the next decade" bezieht alle Unternehmensbereiche ein und wird gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen umgesetzt. Darin beschrieben ist unser Wandel hin zu einem Unternehmen, das mit Sharing Expertise und der Kraft neuer Technologien die Gesundheitsmärkte weiter prägt.

Im Berichtsjahr hat B. Braun mit der Umsetzung der neuen Strategie begonnen. Durch die Zuordnung unserer früheren Sparte Out Patient Market zu den Sparten Avitum und Hospital Care haben wir unsere Kräfte im ambulanten, nephrologischen und kardiologischen Bereich sowie bei der Versorgung chronisch kranker Patient*innen gebündelt. Durch digitale Anwendungen bringen wir die Behandlungen näher an ihr Zuhause, was ihre Lebensqualität verbessert. Durch neue Technologien schaffen wir die Grundlage für intelligente Lösungen, die ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Bei der Entwicklung dieser datenbasierten Lösungen unterstützt der neu geschaffene Bereich des Chief Digital Officer (CDO). Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere weltweiten Vertriebsorganisationen weiter zu optimieren, um unsere Kunden noch schneller und zielgerichteter zu unterstützen.

In der Umsetzung unserer Strategie bilden unsere Werte - Innovation, Effizienz und Nachhaltigkeit - weiterhin den Rahmen unseres Handelns. Gleichzeitig fördern wir eine Kultur, die von Vertrauen, Verantwortung und Vielfalt geprägt ist. Als Familienunternehmen haben wir einen langfristigen Fokus und wollen auch in der nächsten Dekade aus eigener Kraft wachsen, um unabhängig zu bleiben. Basis dafür ist ein finanzieller Rahmen, den wir zunächst bis 2025 gesteckt haben: Unser Umsatz soll um jährlich 5 bis 7 Prozent wachsen und die EBITDA-Marge über 15 Prozent liegen (jeweils währungskursbereinigt).

In Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden wir auch weiterhin stark investieren. Um die Ziele innerhalb unseres strategischen Rahmens zu erreichen, haben die Sparten, Zentralbereiche und Länderorganisationen im Berichtsjahr detaillierte Entwicklungspläne mit klaren Meilensteinen ausgearbeitet und mit der Umsetzung dieser Pläne begonnen.

Zukunftssicherung

Zum Ausbau und zur Sicherung unserer Geschäftsaktivitäten haben wir 2021 erneut über 1 Milliarde Euro in neue Produktionen sowie Forschungs- und Entwicklungsprojekte investiert. Davon entfallen etwa 25 Prozent auf unsere deutschen Standorte. Für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten wendeten wir 416,9 Millionen Euro (Vorjahr: 369,8 Millionen Euro) auf. Der Zugang bei Finanz- und Sachanlagen (inklusive aktivierter Entwicklungsleistungen) beträgt im Berichtsjahr 799,7 Millionen Euro (Vorjahr: 782,8 Millionen Euro).

Forschung und Entwicklung

Innovationen sind die treibende Kraft bei B. Braun: Die Fokussierung auf wichtige Schlüsseltechnologien im Rahmen unserer Strategie bietet einen spartenübergreifenden Ansatz: Im B. Braun-Konzern sind die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Centers of Excellence (CoEs) angesiedelt. Diese bündeln jeweils für bestimmte Therapiefelder Forschung, Entwicklung, Produktion und Zulassung. Die einzelnen Abteilungen stehen in engem Austausch miteinander. In unseren Produktionen implementieren wir vernetzte und komplett digitalisierte Prozesse sowie neue Technologien zur Automatisierung, wie zum Beispiel Robotik, Sensorik und künstliche Intelligenz. Bei der Entwicklung neuer Produkte achten wir auf den ressourcenschonenden Einsatz von Materialien.

Die Sparte Hospital Care konzentriert sich in Forschung und Entwicklung auf Lösungen, die die Effizienz in Krankenhäusern steigern und die Sicherheit für Patient*innen und Anwender*innen erhöhen. Im Bereich pharmazeutischer Produkte entwickeln wir sowohl Ready-to-use-Versionen von Medikamenten in Infusionsbehältern als auch Applikationssysteme, die den Medikationsprozess einfacher und sicherer machen, indem sie Anwendungsfehler bei der Zubereitung und Applikation reduzieren und dadurch das Pflegepersonal und die Patient*innen schützen. Auch die kontinuierliche Weiterentwicklung von Sicherheitskonzepten für den Venenzugang unterstützt dieses Ziel. Wir arbeiten gleichzeitig an vernetzten Lösungen zur Integration und Anbindung unserer neuen Infusionspumpengeneration Spaceplus in digitale klinische Datenmanagementsysteme. Die serienmäßig eingebaute Wifi-Funktionalität ermöglicht eine lückenlose Dokumentation der Pumpendaten in der elektronischen Patientenakte. Die im Kliniknetzwerk integrierten Pumpen ermöglichen den kontinuierlichen Zugriff auf zentrale Medikamentendatenbänke. Zudem werden Dosierempfehlungen für die einzelnen Patient*innen fehlerfrei übernommen, um potenzielle Medikationsfehler zu reduzieren.

Die Sparte Aesculap schafft durch die Verknüpfung interner und externer Innovationen einen Mehrwert für chirurgische und interventionelle Kernprozesse. Wir haben den Entwicklungsprozess optimiert, sodass bereits in der frühen Entwicklungsphase der stetige Austausch mit unseren Kunden in verschiedenen Prototypenstadien gewährleistet ist und wir dadurch schneller zu erfolgreichen Produktlösungen kommen. Im Berichtsjahr 2021 haben wir auch die Basis für neue Schlüsseltechnologien geschaffen, indem wir schwerpunktmäßig an additiven Technologien, robotischen Systemen und Navigation sowie biologischen Lösungen arbeiteten. Wir nutzen die Potenziale der Digitalisierung mit dem Operationsmikroskop Aesculap Aeos® zur roboterunterstützten 3-D-Visualisierung, welche auch für weitere Anwendungsfelder essentiell ist. Durch die Vernetzung unserer Systeme schaffen wir die Voraussetzungen für datenbasierte Therapieansätze und individualisierte sektorübergreifende Behandlungskonzepte. Unsere Kunden profitieren von Qualitätsprodukten, die eine sichere und ergonomische Anwendung ermöglichen und zur Optimierung klinischer Prozesse beitragen.

Avitum entwickelt sein Produktangebot für den ambulanten Bereich mit Blick auf mehr Verträglichkeit, Umweltfreundlichkeit, Sicherheit und Therapiequalität. Derzeit arbeiten wir zum Beispiel an einer neuen Generation von Sicherheitskathetern unserer Produktgruppe Diacan® für den peripheren Gefäßzugang für extrakorporale Blutreinigungstherapien. Erhöhter Patientenkomfort, ein geringeres Risiko von Gefäßverletzungen und die Vermeidung von Nadelstichverletzungen des medizinischen Personals stehen hier im Vordergrund. Auch optimierten wir Prozesse und Abläufe in unseren Dialysezentren durch eine stärkere Digitalisierung - ein Beispiel dafür ist der Nexadia Mobile Companion. Dieser ermöglicht einen vollständigen Zugriff auf digitale Patienten- und Behandlungsdaten in Dialysezentren zu jeder Zeit, an jedem Ort und mit jedem mobilen Gerät.

Der B. Braun-Konzern verfolgt bei seiner Forschung und Entwicklung eine duale Strategie: Wir schaffen Innovationen mit eigener Forschung und sind ein starker Industriepartner von Start-ups. So schaffen wir Angebote für externe Innovationen, fördern die eigenständige Entwicklung von Start-ups, analysieren ihren Reifegrad und nutzen ihre Ergebnisse. Diesem Ansatz folgend hat B. Braun und sein Start-up Neuroloop 2021 eine Kooperationsvereinbarung mit dem Darmstädter Merck-Konzern abgeschlossen, um die Expertise im Bereich bioelektronischer Geräte zu bündeln und die Innovationskraft auf dem dynamischen Gebiet der funktionalen Neurochirurgie zu stärken.

Seit Juni 2021 ist der B. Braun Innovation Hub als eigenständiger Bereich in der B. Braun SE etabliert und agiert spartenübergreifend. Innerhalb der definierten medizinischen Fokusbereiche suchen wir systematisch nach Investitionsoptionen in frühen Unternehmensphasen. Ein Netzwerk aus Expert*innen über alle Unternehmensbereiche hinweg, unterstützt dabei, die Innovationsprojekte mit universitären Forschungsgruppen, Kliniken oder Start-ups zu koordinieren sowie auf Kundennachfrage, technische Machbarkeit und Marktchancen zu prüfen.

Ergänzend bietet das Accelerator-Programm ausgewählten Start-ups eine maßgeschneiderte Möglichkeit, um mit B. Braun zusammen Lösungen strukturiert zu erarbeiten. Ziel des B. Braun Accelerators im Jahr 2021 war es, innovative und nachhaltige Lösungen für aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen zu finden. In realen Anwendungsumgebungen mussten die jungen Unternehmen beweisen, dass ihre Ideen halten, was sie versprechen: passgenaue Antworten auf konkrete Problemstellungen bei B. Braun zu geben - von einem schonenderen Umgang mit Ressourcen bis zur verstärkten Nutzung von künstlicher Intelligenz. Im Vordergrund stand auch hier, dass Innovationen die Gesundheit der Menschen schützen und verbessern.

Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Entwicklung der Weltwirtschaft ¹

Im zweiten Jahr der Coronapandemie begann sich die Weltwirtschaft trotz erneuter pandemiebedingter Beeinträchtigungen von der Rezession im Jahr 2020 langsam zu erholen. Das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) erreichte im 1. Quartal das Niveau vor der Pandemie. Jedoch verlief die konjunkturelle Dynamik in den Ländern uneinheitlich. Die Industrieländer verzeichneten ein Wirtschaftswachstum von 5,6 Prozent. Schwellen- und Entwicklungsländer zeigten hingegen nach wie vor eine hohe Arbeitslosigkeit und ein Wirtschaftswachstum von 6,3 Prozent. Im Jahr 2021 zog die globale Konjunktur insgesamt um 5,7 Prozent an. Sowohl die hohen Impfraten, die zu einem Rückgang des Infektionsgeschehens führten, als auch die Stützungsmaßnahmen der Regierungen waren die Treiber der wirtschaftlichen Erholung. Der Wirtschaftsaufschwung führte zu einem starken Nachfrageanstieg, der die Preise für Rohstoffe wie Öl und Nahrungsmittel in die Höhe trieb. Dies führte zu einem spürbaren Inflationseffekt. Die Verbraucherpreise legten in den Industrieländern um 2,4 Prozent zu. Die pandemiebedingten Lieferengpässe, stark gestiegene Energiepreise und das hohe Niveau der Transport- und Frachtkosten bremsten das Wirtschaftswachstum in der 2. Jahreshälfte.

Dank der umfangreichen Hilfspakete der Bundesregierung erholten sich die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt in Deutschland von der Coronapandemie. Im 2. Quartal legte die Wirtschaftsleistung zu und holte damit einen Großteil des Rückgangs zum Jahresauftakt auf. Die Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung verringerten sich aufgrund der Lockerungen in vielen Dienstleistungsbereichen. Allerdings behinderten Lieferengpässe und der Mangel an Material bei den Vorprodukten die Produktion im verarbeitenden Gewerbe und der Autoindustrie, sodass sich die Erholung der deutschen Wirtschaft verlangsamte. Deutschland verzeichnete eine Zunahme des BIP von 3,1 Prozent anstatt der prognostizierten 3,3 Prozent. Die konsumnahe Dienstleistungsbranche konnte sich hingegen stärker erholen. Die Inflationsrate erreichte mit 2,9 Prozent ein für Deutschland ungewöhnlich hohes Niveau.

Veränderung des Bruttoinlandsprodukts

in %

	2020	2021
Europa	- 7,0	5,4
Deutschland	-5,0	3,1
Frankreich	-9,8	6,3
Großbritannien	-9,8	6,8
Polen	-3,6	5,1
Russland	-4,1	4,7
Spanien	-12,8	5,7
Nordamerika	- 4,9	6,0
USA	-4,3	6,0
Asien-Pazifik	- 2,2	6,5
China	1,9	8,0
Indien	-10,3	9,5
Indonesien	-1,5	3,2
Japan	-5,3	2,4
Malaysia	-6,0	3,5
Lateinamerika	- 8,1	6,3
Argentinien	-11,8	7,5
Brasilien	-5,8	5,2
Mexiko	-9,0	6,2
Afrika und Naher Osten	- 3,6	4,1
Kenia	1,0	5,6
Südafrika	-8,0	5,0

In der EU erholte sich die Wirtschaft von der Coronapandemie schneller als erwartet. Entscheidend dabei war, dass die europäischen Regierungen und Institutionen schnelle und weitreichende Maßnahmen ergriffen, um die Auswirkungen abzufedern. Die Eurozone verzeichnete ein Wachstum von 5,4 Prozent im Jahr 2021 statt der prognostizierten 4,3 Prozent. Die Inflationsrate von 2,4 Prozent lag um 0,4 Prozent über dem Ziel der Europäischen Zentralbank. Auch im Euroraum erfolgte die Konjunkturbelebung unterschiedlich. Unter den vier größten Volkswirtschaften der Eurozone wuchs die spanische Volkswirtschaft im 2. Quartal besonders stark. Das BIP legte dort um 2,8 Prozent zu, während das Wachstum in Deutschland 1,6 Prozent erreichte. Nach der Erholungsphase in der ersten Jahreshälfte expandierte die europäische Wirtschaft im 3. Quartal 2021 deutlicher. Insbesondere die Binnennachfrage trug zu dem Wachstum bei. Der verbesserte Arbeitsmarkt und der Rückgang der Sparquote kurbelten den Konsum an. Mit der Auflegung des Wiederaufbaufonds der EU für die EU-Mitgliedsländer (NextGenerationEU) stimulierte die EU sowohl private als auch öffentliche Investitionen. Dennoch belasteten Engpässe in den globalen Lieferketten und steigende Energiepreise die Wirtschaftstätigkeit. Diese bremsten sowohl die Konsumausgaben als auch die Investitionstätigkeit.

Russlands Wirtschaft zeigte sich robust und überstand die coronabedingte Krise aufgrund der Wirtschaftsstruktur des Landes und der Produktion eines eigenen Impfstoffes mit einer moderaten Rezession. Aufgrund schwacher Kaufkraft und fehlender Investitionen kam die Konjunktur nur langsam in Fahrt. Positiv zeigte sich die Erholung am Arbeitsmarkt. Im 1. Halbjahr 2021 stieg das russische BIP im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent.

Der Erholungsprozess in den USA gewann dank der umfassenden fiskalischen Hilfsmaßnahmen und der zum Jahresbeginn rasant anlaufenden Impfkampagne an Schwung. Das BIP wuchs 2021 um 6,0 Prozent. Die Wirkung des 1,9 Billionen US-Dollar schweren Konjunkturpakets der Biden-Administration machte sich bemerkbar. Allerdings schwächten die globalen Lieferengpässe im 3. Quartal auch die Wirtschaft der USA. Unter der neuen US-Regierung bleiben die Handelsbeziehungen zu China angespannt. Auch die Handelsbeziehungen gegenüber der EU haben sich noch nicht wieder vollständig normalisiert. Nachdem 2020 die Arbeitslosenzahlen innerhalb kürzester Zeit in die Höhe stiegen, verbesserte sich die Lage am US-Arbeitsmarkt deutlich. Konsum und Ausgaben der Bevölkerung stiegen in der Folge kräftig an. Dies führte zu einem Aufschwung im Dienstleistungssektor, produzierenden Gewerbe und in der Baubranche.

Die Wirtschaft in Asien-Pazifik erholte sich im Allgemeinen schlechter als erwartet und verzeichnete ein Wachstum von 6,5 Prozent anstatt der prognostizierten 7,6 Prozent. Das Wirtschaftswachstum in den Ländern der Region verlief uneinheitlich. Zu den Ursachen zählten vor allem die sehr unterschiedliche Verfügbarkeit von Coronaimpfstoffen und die finanziellen Möglichkeiten der jeweiligen Regierungen. Besonders rasch erholten sich die Ausfuhren von Kraftfahrzeugen, Maschinen sowie chemischen Produkten. Mehr als die Hälfte der deutschen Lieferungen nach Asien-Pazifik gingen im 1. Halbjahr 2021 nach China. Die chinesische Regierung lenkte die chinesische Wirtschaft mit umfangreichen fiskal- und geldpolitischen Instrumenten, trotz Coronapandemie, auf den Wachstumskurs zurück. Mit zusätzlicher Liquidität wurde die Arbeitslosenquote verringert sowie die eigene Bevölkerung zum Konsumieren ermuntert. Die außergewöhnlich hohen Preise für Energie und Nahrung wirkten sich negativ auf die chinesischen Privathaushalte aus. Das chinesische BIP wuchs insgesamt um 8,0 Prozent.

Die zweite Infektionswelle im Frühjahr 2021 bremste in Indien das Wirtschaftswachstum. Auch die regionalen Lockdowns machten der Industrie zu schaffen. Daher blieb die erwartete Rückkehr zum Vorkrisenniveau aus. Laut Internationalem Währungsfonds sank die Wirtschaftsleistung um rund 9 Prozent. Pandemiebedingt ist auch die Arbeitslosigkeit gestiegen. Im Zuge der zweiten Welle gingen rund 10 Millionen Arbeitsplätze verloren. Im 1. Halbjahr 2021 wuchs der bilaterale Handel zwischen Indien und Deutschland wieder kräftig.

Japans Wirtschaftsentwicklung erholte sich langsam von den Corona-Auswirkungen. Das Bruttoinlandsprodukt legte im 2. Quartal mit einer Rate von 1,9 Prozent zu. Trotzdem reichte der Aufschwung nicht an den der anderen Industrieländer heran. Durch eine hohe Impfquote konnten die Schutzvorschriften zügig aufgehoben werden. In wichtigen Absatzregionen stieg die Nachfrage und die japanischen Exporte konnten erhöht werden. Die Dynamik blieb im Jahr 2021 insgesamt aber verhalten. Während sich die Investitionsneigung japanischer Unternehmen wieder in den positiven Bereich bewegte, lag der private Konsum auch im Jahr 2021 deutlich unter dem Durchschnitt vor Ausbruch der Coronapandemie.

Die sehr starke weltweite Nachfrage nach Rohstoffen aus Lateinamerika führte zu einer besseren Wirtschaftsentwicklung in der Region als erwartet. Die bereits vor der Pandemie bestehenden wirtschaftlichen Herausforderungen, wie geringes Produktivitätswachstum einhergehend mit niedriger Investitionstätigkeit und höherer Staatsverschuldung sowie ungleicher Einkommensverteilung, blieben weiterhin bestehen und führten zu einer Verschärfung sozialer Konflikte in der Region. Brasiliens Wirtschaft erholte sich schneller von der Coronapandemie als viele der Nachbarländer. Insgesamt verzeichnete das BIP im Jahr 2021 ein Wachstum von 6,3 Prozent. Zur Bewältigung der Coronakrise erließ die Regierung neue Hilfszahlungen an Bedürftige und beschloss Maßnahmen wie Notkredite, Kurzarbeit und Steueraufschub, allerdings in deutlich geringerem Umfang als im Jahr 2020. Mit der Erholung der Weltkonjunktur stieg die Rohstoffnachfrage und Brasilien verzeichnete einen Exportrekord sowie einen Zuwachs des positiven Handelsbilanzsaldos. Zu dieser Entwicklung trugen auch der Agrarsektor und Bergbau bei. Zudem verzeichnete die verarbeitende Industrie deutlich höhere Ausfuhren. Die gestiegene Staatsverschuldung, Unsicherheit über politische Entwicklungen und der weitere Verlauf der Gesundheitskrise belasteten das Investitionsklima. Dies führte zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und Verschärfung der Einkommensunterschiede, was die Wachstumsdynamik im Verlauf des Jahres belastete. Die stark gestiegenen Rohstoffpreise sowie steigende Stromtarife schlugen sich im gesamtwirtschaftlichen Preisniveau nieder. Die Inflation lag bei 6,2 Prozent.

Nach der kräftigen Rezession der vergangenen Jahre, die ihren Höhepunkt im Jahr 2020 fand, verzeichnete die argentinische Wirtschaft im Jahr 2021 ein Wachstum von 7,5 Prozent. Diese Entwicklung darf jedoch nicht über die massiven Probleme hinwegtäuschen, mit denen die argentinische Wirtschaft zu kämpfen hat. Die hohe Arbeitslosigkeit und die extreme Staatsverschuldung machen ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum weiterhin kaum realisierbar. Die Inflationsrate lag bei rund 50 Prozent, Die argentinische Währung gab gegenüber dem US-Dollar und Euro weiter nach.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie trafen viele afrikanische Länder stark; insbesondere war der finanzielle Spielraum für konjunkturelle Gegenmaßnahmen gering. Südafrika reagierte zwar früh auf die Pandemie, dennoch warfen die sozialen Unruhen im Sommer 2021 das Land zurück. Ein schwaches Wachstum, eine gestiegene Arbeitslosigkeit (bei jungen Menschen offiziell 46,3 Prozent) sowie höhere Treibstoff- und Strompreise schränkten die Konsumausgaben ein. Kenia hob im 2. Quartal den Lockdown auf, sodass sich die Wirtschaft etwas erholen konnte. Allerdings stieg die Staatsverschuldung weiter an. Der Internationale Währungsfonds (IWF) vergab im Februar 2021 einen Kredit in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar an das Land. Zudem versuchte der Staat, seine Einnahmen durch Steuererhöhungen zu verbessern. Im 3. Quartal normalisierte sich die wirtschaftliche Lage langsam. Laut IWF erreichte das BIP ein Wachstum von 5,6 Prozent.

Die Länder des Nahen Ostens verzeichneten eine Verschärfung der wirtschaftlichen Krise und sozialen Missstände. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung beeinträchtigten wichtige beschäftigungsintensive Sektoren wie den Tourismus und den Handel. Das reale BIP für die Region Naher Osten und Nordafrika (MENA) lag bei 4,1 Prozent. Weitere Herausforderungen in der Region waren nach wie vor die steigende Inflation, die begrenzten fiskalpolitischen Spielräume und steigende Lebensmittelpreise. Die Coronapandemie traf auch die wohlhabenden Golfmonarchien stark. Als Folge gingen der internationale Warentransport sowie Flugverkehr und Tourismus zurück. Insgesamt verbesserten sich die Leistungsbilanzsalden der Ölexporteure durch höhere Ölpreise, nachdem die meisten Länder im Jahr 2020 stark im Defizit waren. Andererseits bremsten höhere Ölpreise das Wachstum in ölimportierenden Ländern.

Entwicklung des Gesundheitsmarkts ²

Auch im Berichtsjahr 2021 war der globale Gesundheitsmarkt sehr stark von der Coronapandemie geprägt, allerdings mit anderer Dynamik als noch im Jahr zuvor, was insbesondere auf die Verfügbarkeit der Impfstoffe zurückzuführen ist. Die weltweite Impfkampagne nahm Anfang 2021 an Fahrt auf. Seit Jahren sorgen der demografische Wandel oder der Anstieg von chronischen Erkrankungen für eine immer höhere Nachfrage nach innovativen Gesundheitslösungen. Auch unabhängig von der Coronasituation haben die fortschreitende Digitalisierung und die Ambulantisierung einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheitswirtschaft. Der medizinische Fortschritt, aber auch der kontinuierliche Kostendruck im System führen dazu, dass sich viele Behandlungen vom stationären in den ambulanten Bereich verlagern. Langfristig dürfte auch die Verweildauer in den Krankenhäusern weiter abnehmen. Digital-Health-Anwendungen werden die Ambulantisierung fördern und beispielsweise in ländlichen Regionen den Zugang zur Versorgung verbessern, unter anderem durch Telemedizin.

Insgesamt lassen sich die Auswirkungen der Pandemie auf die zukünftige Struktur der globalen Wertschöpfungsketten im Gesundheitsmarkt noch nicht vollständig bewerten. Im Folgenden werden einzelne Regionen im Detail betrachtet.

In Anbetracht des nach wie vor aktiven Pandemiegeschehens ist die Bruttowertschöpfung der deutschen Gesundheitswirtschaft im Jahr 2020 erstmals seit zehn Jahren leicht gesunken und betrug mit 364,5 Milliarden Euro 3,7 Prozent weniger als im Jahr 2019, was rund 12 Prozent der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung ausmacht. Im Hinblick auf die Impfkampagnen und die globale wirtschaftliche Erholung zeigte sich die Gesundheitsindustrie jedoch strapazierfähig strapazierfähig und stabil. Wichtige Investitionsimpulse waren dabei die im Verlauf der Pandemie erlassenen Gesetze und Verordnungen, die zum Ziel hatten, die gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern oder ihnen entgegenzuwirken. So wurde mit dem Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz (GVWG) im Juli 2021 ein Zuschuss von 7 Milliarden Euro für die gesetzlichen Krankenkassen und dazu ergänzend per Verordnung weitere 7 Milliarden Euro aus Steuermitteln beschlossen. In der Pandemie konnten deutsche Hersteller vor allem durch ihre Lieferfähigkeit und konstante Qualität punkten und Anbieter von Medizinprodukten aus Deutschland vom kontinuierlichen Bedarf profitieren. Im Berichtsjahr waren zudem erneut hohe Exportquoten zu verzeichnen. Nach Berechnungen der Bundesregierung exportierten deutsche Medizintechnikunternehmen 2020 rund 66 Prozent ihrer Produkte. Der wichtigste Absatzmarkt ist die EU mit 41,0 Prozent gefolgt von Asien (19,3 Prozent) und Nordamerika (18,9 Prozent). Ähnlich hoch ist die Nachfrage nach Arzneimitteln aus Deutschland, etwa 64,9 Prozent der Produkte deutscher Pharmaunternehmen gehen ins Ausland.

Der europäische Gesundheitsmarkt wurde auch im Berichtsjahr durch das Coronavirus bestimmt. Obwohl die Gesundheitssysteme in den EU-Ländern im weltweiten Vergleich gut aufgestellt sind, hatten sie den COVID-19-Infektionswellen nur bedingt etwas entgegenzusetzen. Chancen aus der Pandemie erschlossen sich unter anderem durch umfangreiche nationale und europäische Investitionspakete, insbesondere hinsichtlich der Digitalisierung und der Modernisierung von Krankenhäusern. Mit europäischen Hilfspaketen, wie dem 9,4 Milliarden Euro teuren EU4Health-Programm, will die EU nun die Gesundheitssysteme für künftige Krisen besser vorbereiten. Zentrales Ziel des Programms ist es, Reserven in den Mitgliedstaatenaufzubauen - Deutschland geht mit seiner Nationalen Reserve Gesundheitsschutz bereits in diese Richtung.

Frankreich verfügt über ein im internationalen Vergleich gut ausgebautes und hochwertiges Gesundheitssystem. Allerdings haben die von wechselnden Regierungen auferlegten Sparauflagen und eine hohe Verschuldung die Investitionsmöglichkeiten der Krankenhäuser in den vergangenen Jahren stark beschnitten. Die Kosten, unter anderem für Medizintechnik, wurden stark gedrückt. Das 19 Milliarden Euro umfassende Hilfspaket "Segur de la Santé" sieht Lohnerhöhungen, aber auch Investitionen in Krankenhäuser und Pflegeheime sowie vor allem in die Digitalisierung vor. Das spanische Gesundheitswesen ist grundsätzlich gut aufgestellt. Die Gesundheitsausgaben machen rund 9 Prozent des BIP aus. Im Berichtsjahr konnte sich das Land gut erholen und profitiert darüber hinaus von EU-Hilfsmitteln in Höhe von 140 Milliarden Euro, die auch für die Stärkung des Gesundheitswesens sorgen sollen. Laut aktuellem Plan der spanischen Regierung könnten so bis 2023 zusätzliche 16 Milliarden Euro in Wissenschaft, Forschung und den Ausbau des staatlichen Gesundheitswesens fließen. In Großbritannien profitierte der öffentliche Gesundheitssektor im Berichtsjahr von einem 4,3 Milliarden Pfund schweren Investitionsprogramm der Regierung, welches insbesondere der Modernisierung staatlicher Krankenhäuser zugutekommt. Der britische Medizintechnikmarkt litt zwar unter den gestiegenen Markteintrittsbarrieren nach dem Brexit, profitierte jedoch auch von den öffentlichen Investitionen. Die Coronakrise hat in Polen zu einem Rückgang der Versorgungsengpässe aufgrund digitaler Lösungen geführt. Insbesondere die Telemedizin war stark nachgefragt. Im Laufe des Berichtsjahres meldeten sich mehrere Millionen Nutzer bei der staatlichen E-Health-Plattform an.

Das russische Gesundheitswesen ist pandemiebedingt stark belastet. In 25 Regionen gibt es aktuell keine Krankenhäuser für Infektionskrankheiten. Mit zunehmender Alterung der Bevölkerung steigt der Bedarf an medizinischer Versorgung. Der Staat hat mehrere Programme zur Modernisierung der medizinischen Versorgung aufgelegt und erhöht dabei stetig die Lokalisierungsvorgaben, insbesondere im Bereich der Medizintechnik.

In den USA war die Gesundheitswirtschaft im Berichtsjahr vollkommen auf die Bekämpfung der Pandemie fokussiert. Um die an COVID-19 erkrankten Patient*innen medizinisch betreuen zu können, verabschiedete Präsident Biden ein 100 Milliarden US-Dollar schweres Hilfspaket. Trotz dieser massiven Investitionen und der seit Jahren steigenden Gesundheitskosten kam es auch 2021 zu Problemen bei der Versorgung mit diversen medizinischen Produkten. Nachdem Anfang des Jahres vor allem ein Mangel an persönlichen Schutzausrüstungen herrschte, fehlten später im Jahr in vielen medizinischen Einrichtungen der USA Produkte wie Defibrillatoren, Untersuchungstische, Infusionsständer und Gehhilfen. Diese Lieferkettenproblematik, ausgelöst durch Engpässe bei Kunststoffen, Metallen, Glas und Elektronik, konnte zumindest in Teilen durch eine Reihe von Sondergenehmigungen und Notfallzulassungen für Medizinprodukte aufgefangen werden. Um die Versorgung von COVID-19 Patient*innen zu gewährleisten, mussten außerdem zahlreiche Behandlungen von Herz-Kreislauf- und neurologischen Erkrankungen aufgeschoben werden, was den enormen Sparzwang vieler US-Krankenhäuser noch verstärkte. E-Health-Konzepte wie die telemedizinische Beratung wurden zwar bereits vermehrt bei der Bekämpfung der Pandemie angewandt, ihnen wird aber auch darüber hinaus in den USA sehr großes Wachstumspotenzial zugesprochen.

Die Gesundheitsmärkte in der Region Asien-Pazifik sind im Berichtsjahr trotz der Pandemie vor allem bedingt durch die alternde Bevölkerung, den wachsenden Wohlstand und das damit einhergehende steigende Gesundheitsbewusstsein erneut deutlich gewachsen. China ist das bevölkerungsreichste Land der Welt mit einem rasant wachsenden Anteil älterer Menschen. Um diese demografische Herausforderung bewältigen zu können, befindet sich das Gesundheitssystem des Landes seit Jahren im Aus- und Umbau. Elementarer Teil dieser Expansion und Modernisierung ist die Digitalisierung. Mithilfe digitaler Hilfsmittel, Onlineplattformen für E-Health und dem zunehmenden Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz (KI) sollen Ressourcen besser genutzt und die landesweite Gesundheitsversorgung verbessert werden. Diese Dynamik wurde durch die Coronapandemie weiter beschleunigt. Ein weiterer Effekt dieser Entwicklung ist die steigende globale Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Hersteller von Gesundheitslösungen. Nach wie vor stellt die ungleiche Verteilung von Ressourcen eine der größten Herausforderungen für das Gesundheitssystem Chinas dar. Während die Großstädte über eine sehr gute flächendeckende Gesundheitsversorgung verfügen, ist die Situation in kleinen Städten und auf dem Land eine gänzlich andere. Eine Ausbreitung des Virus nach dem Ende der strengen Coronamaßnahmen könnte entsprechend in ländlichen Regionen zu massiven Versorgungsengpässen im Gesundheitssystem führen. In Indien hat die Regierung mit Blick auf die Erfahrungen der vergangenen beiden Jahre angekündigt, die Ausgaben für das öffentliche Gesundheitswesen deutlich zu steigern. Ziel soll dabei auch sein, die teils starken Unterschiede in der Versorgung zwischen den Regionen sowie privaten und öffentlichen Einrichtungen abzubauen. Auch in Japan wurde die Abhängigkeit von importierten Produkten in den Bereichen Medizintechnik und Pharmazeutika sehr deutlich. Der Mangel an medizinischem Personal in Verbindung mit der schnell alternden Bevölkerung sorgt darüber hinaus für mehr Investitionen in Digitalisierung und Automatisierung, allen voran in KI-basierte Medizin, Robotertechnologie und Telemedizin.

Die Ausweitung der staatlichen Krankenversicherungen in Indonesien und Malaysia führte zu einer wachsenden Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und -produkten. Ein Problem stellt nach wie vor die mangelnde Gesundheitsversorgung in ländlichen Gegenden, fernab der großen Metropolen, dar. Das möchten die Regierungen unter anderem durch den Ausbau von Telemedizin ändern. Indonesien steuert mit Lokalisierungsmaßnahmen der Abhängigkeit von Importen entgegen und beschloss 2021 für staatliche Krankenhäuser ein Beschaffungsverbot für zahlreiche importierte medizintechnische Geräte und Arzneimittel.

Die lateinamerikanischen Gesundheitssysteme kämpften mit erhöhtem Kostendruck bei wachsender Nachfrage. Brasiliens Bevölkerungsentwicklung spricht für ein anhaltendes Marktwachstum. Der Aufschub elektiver Operationen sowie die höheren Kosten im Betrieb und für importierte Medizintechnik haben insbesondere die Finanzlage der privaten Krankenhäuser weiter verschlechtert. Das Budget des öffentlichen Gesundheitswesens SUS wurde 2021 wieder auf das Vor-Corona-Niveau herabgesenkt. Auch in Brasilien hat die Telemedizin stark an Bedeutung gewonnen. In diesem Segment soll sich nach einer ersten Normalisierung in der Post-Pandemie-Phase ein Wachstum von rund 15 Prozent pro Jahr etablieren. Mexikos Gesundheitssystem hat im Berichtsjahr Investitionen, die nicht direkt der Bekämpfung der Pandemie dienten, aufgeschoben, sodass das stetige Wachstum des mexikanischen Gesundheitsmarkts vorerst gestoppt wurde. Dank sehr strenger Coronamaßnahmen ist Argentinien im Vergleich zu seinen Nachbarländern 2021 recht gut durch die Krise gekommen. Jedoch stellten vielfach ungenutzte Kapazitäten, die nicht der Bekämpfung von COVID-19 dienten, im Berichtsjahr ein Problem dar. Insbesondere Privatkliniken klagten über einen Rückgang der Aktivitäten bei gleichzeitig steigenden Kosten. Die Branche befürchtet zudem, dass Regierungspläne für eine Gesundheitsreform zu einer schleichenden Verstaatlichung führen könnten. In Kolumbien nahm die Nachfrage nach Verbrauchsmaterialien und Beatmungsgeräten zwischenzeitlich deutlich zu. Gleichzeitig mussten viele Kliniken ihre Budgets für Investitionen in Bereichen, die nicht der Bekämpfung der Pandemie dienten, deutlich kürzen. Dazu kommt, dass in Kolumbien seit 2020 Preise für medizinische Produkte nicht erhöht werden dürfen, die für eine COVID-19-Behandlung benötigt werden.

Auf dem afrikanischen Kontinent offenbart die Coronakrise vielerorts, insbesondere in Subsahara-Afrika, die Schwächen der lokalen Gesundheitssysteme. Die Bevölkerung in ländlichen Regionen hat kaum oder keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung, und auf dem Kontinent gibt es zu wenig ausgebildete Fachkräfte, die sich überwiegend im urbanen Raum konzentrieren. In Südafrika entwickelte sich der Markt für Medizintechnik nur schwach. Derweil unterstützt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kooperation mit Unternehmen Südafrika bei der Produktion von mRNA-Impfstoffen. Ein Konsortium von Universitäten soll Know-how beisteuern. In Kenia fehlen aufgrund der hohen Staatsverschuldung die Mittel für umfangreiche Investitionen in das Gesundheitssystem. Daher wird dort insbesondere auf private Geldgeber, beispielsweise für den Ausbau von Laboreinrichtungen, gesetzt.

Auch die öffentlichen Gesundheitssysteme in den Ländern des Nahen Ostens waren mit wenigen Ausnahmen, z.B. Saudi-Arabien, bereits vor dem Pandemieausbruch mangelhaft ausgestattet und konnten häufig die notwendige Versorgung nicht gewährleisten. In vielen Ländern übernahm der private Sektor eine wachsende Rolle bei der Bereitstellung von Gesundheitsleistungen und auch internationale Kooperationen sind zentral für die Versorgung und Modernisierung der Systeme.

Geschäftsverlauf und Lage

Geschäftsverlauf

Im Berichtsjahr 2021 konnte B. Braun zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzzuwachs von 7,4 Prozent erreichen. Damit liegen wir über unserem strategischen Zielkorridor von 5 bis 7 Prozent. Mit der Umsatzentwicklung 2021 sind wir zufrieden. Auch in Konzernwährung erhöhte sich der Umsatz um 5,8 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,4 Milliarden Euro). Alle Sparten erzielten gute Umsatzsteigerungen, wobei die Sparte Aesculap am kräftigsten wachsen konnte. Nach einem coronabedingt schwachen Jahr 2020 zeigt sich die Sparte erholt, wenngleich das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht werden konnte. Das Aussetzen elektiver Eingriffe in vielen Ländern belastete erneut die Spartenentwicklung. Hiervon ist insbesondere der Bereich Orthopädischer Gelenkersatz mit Hüft- und Knieimplantaten betroffen. Dagegen entwickelte sich der Absatz in den Bereichen der Sterilgutversorgung und der interventionellen Therapien sehr erfreulich. Die Sparte Hospital Care konnte mit Ernährungslösungen sowie Verbrauchsmaterialien für die Infusionstherapie ebenfalls gute Umsatzsteigerungen erzielen. Die Nachfrage nach Infusionspumpen ging gegenüber dem sehr starken Vorjahr zurück. Der Bereich Hygienemanagement der Sparte Avitum zeigte sich erneut stark.

Unser Heimatmarkt Deutschland entwickelte sich mit einer Umsatzsteigerung im Zielkorridor gut. In Europa zeigten sich die Schweiz und Polen besonders stark, aber auch Spanien, Großbritannien und Italien erzielten gute Steigerungen. Demgegenüber entspricht die Entwicklung in Russland und der Türkei nicht unseren Erwartungen. Beide Länder sind zudem durch Währungskursveränderungen deutlich belastet. In Nordamerika konnten wir ein erfreuliches zweistelliges Wachstum in US-Dollar erzielen. Aber auch in Konzernwährung zeigt sich eine gute Umsatzsteigerung. Die Region Asien-Pazifik konnte sich gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr etwas erholen. Getragen wird diese Erholung im Wesentlichen durch China, Indien und Australien. Die weiteren Länder der Region bewegen sich insgesamt auf Vorjahresniveau. Lateinamerika wächst kräftig, angeführt von einer sehr erfreulichen Entwicklung in Brasilien. Lediglich Kolumbien und Ecuador verfehlten in Euro aufgrund von Währungskursveränderungen und auch aufgrund von staatlichen Restriktionen das Vorjahr knapp. In der Region Afrika und Naher Osten konnten wir den Umsatz weiter ausbauen, wobei die Region in Konzernwährung von positiven Währungskurseffekten profitieren konnte.

Im Berichtsjahr ist unser Ergebnis stark belastet und es ist uns nicht gelungen, unsere Profitabilität zu verbessern. Die Bruttomarge ist in den Sparten Aesculap und Avitum weiterhin durch die Coronapandemie beeinflusst. Ab der zweiten Jahreshälfte führten deutlich gestiegene Rohstoff- und Energiepreise zu einem zusätzlichen Rückgang der Bruttomarge. Auch stark gestiegene Frachtkosten verhindern eine bessere Ergebnisentwicklung. Die Kostendisziplin im Verwaltungsbereich kann die Erhöhung der Personalkosten und erforderlichen Projektkosten in diesem Bereich nicht ausgleichen. Aufgrund steigender regulatorischer Anforderungen und neuen Entwicklungsprojekten haben wir die Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Berichtsjahr deutlich angehoben. Der prognostizierte Zielbereich von 500 bis 550 Millionen Euro für die steuerungsrelevanten Messgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT konnte somit nicht erreicht werden. Mit dieser Ergebnisentwicklung sind wir nicht zufrieden. Mit einer umfangreichen Überprüfung der laufenden Projekte sowie der bestehenden Kostenstruktur haben wir Verbesserungspotenziale identifiziert. Ab 2022 werden wir in einem strukturierten Prozess diese Potenziale heben und so die Ergebnissituation verbessern. In absoluten Zahlen belaufen sich unsere Steuerungsgrößen zu konstanten Wechselkursen im Berichtsjahr auf 471,7 Millionen Euro (Ergebnis nach Funktionskosten) und 481,0 Millionen Euro (EBIT) und liegen damit 4,7 Prozent beziehungsweise 0,2 Prozent unter dem Vorjahr. Der Konzernjahresüberschuss erhöht sich zu konstanten Wechselkursen auf 308,1 Millionen Euro (Vorjahr: 301,5 Millionen Euro). Die Kennzahl EBITDA zu konstanten Wechselkursen liegt 2021 um 1,5 Prozent über Vorjahr und beträgt 1.119,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.103,2 Millionen Euro). Damit liegen wir zwar in der selbst gesetzten Zielbandbreite von 1.110 Millionen Euro bis 1.140 Millionen Euro, konnten aber eine Verbesserung der EBITDA-Marge auf 15,0 Prozent vom Umsatz aufgrund der genannten Kostensteigerungen nicht erreichen. Die EBITDA-Marge geht im Berichtsjahr auf 14,0 Prozent zurück (Vorjahr: 14,9 Prozent).

Insgesamt erreichte der B. Braun-Konzern durch das breite Produktportfolio ein gutes Umsatzwachstum und befindet sich trotz der aktuell herrschenden Volatilitäten im Markt und Unsicherheiten in den Lieferketten in einer guten und stabilen wirtschaftlichen Verfassung. Wir erkennen zurzeit keine weiteren Einflussfaktoren, die die Lage des Konzerns wesentlich negativ beeinflussen könnten.

Ertragslage

Umsatzentwicklung des B. Braun-Konzerns

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der B. Braun-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von 7.859,8 Millionen Euro (Vorjahr: 7.426,3 Millionen Euro). Damit lag der Umsatz um 5,8 Prozent über Vorjahr (zu konstanten Wechselkursen 7,4 Prozent).

Deutschland erzielte mit 6,3 Prozent ein gutes Wachstum. Europa (ohne Deutschland) erreichte zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum von 5,6 Prozent. Dabei zeigte sich besonders in Spanien, der Schweiz, Großbritannien, Italien und Polen eine gute Entwicklung. In der Türkei und Russland konnte das Umsatzniveau des Vorjahres nicht erreicht werden. Nordamerika konnte den Vorjahresumsatz in

Ausgewählte B. Braun-Kennzahlen	2020	2021	Veränderung in %
Umsatz (in Mio. EUR)	7.426,3	7.859,8	5,8
Bruttomarge (in %)	39,4	38,9
Umsatzrendite nach Steuern (in %)	4,1	3,8
Ergebnis nach Funktionskosten (in Mio. EUR)	495,0	461,5	-6,8
Ergebnis vor Steuern (in Mio. EUR)	416,1	408,6	-1,8
Konzernjahresüberschuss (in Mio. EUR)	301,5	300,1	-0,5
EBIT (in Mio. EUR)	481,8	471,7	-2,1
EBITDA (in Mio. EUR)	1.103,2	1.101,9	-0,1
EBITDA-Marge (in %)	14,9	14,0
Eigenkapitalquote (in %)	37,5	40,7
Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung von Aktionärsdarlehen (in %)	38,3	41,5
Eigenkapitalquote, bereinigt um Effekte aus IAS 19 (in %)	43,9	45,8
Nettofinanzschulden (in Mio. EUR)	2.537,9	2.447,7	-3,6
Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden / EBITDA)	2,3	2,2
Forschungs- und Entwicklungskosten (in Mio. EUR)	369,8	416,9	12,7
Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Finanzanlagen (in Mio. EUR)	782,8	799,7	2,2
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Finanzanlagen (in Mio. EUR)	621,4	630,2	1,4
Net Working Capital (in Mio. EUR)	2.165,7	2.315,9	6,9
Personalaufwand (in Mio. EUR)	2.855,4	2.972,1	4,1
Mitarbeiter*innen (zum 31. Dezember)	64.317	66.234	3,0

US-Dollar um 7,7 Prozent übertreffen. In der Region Asien-Pazifik erzielte B. Braun zu konstanten Wechselkursen eine Steigerung von 4,7 Prozent. Erfreulich entwickelten sich Indien (zu konstanten Wechselkursen +22,1 Prozent), Australien (zu konstanten Wechselkursen +17,4 Prozent) und China (zu konstanten Wechselkursen +4,3 Prozent). Demgegenüber konnten die Philippinen und Indonesien den Vorjahresumsatz nicht erreichen. In der Region Lateinamerika steigerte B. Braun den Umsatz zu konstanten Wechselkursen um 20,9 Prozent. Insbesondere Brasilien, Argentinien, Mexiko sowie Chile zeigten sich erholt. In der Region Afrika und Naher Osten ist ein Rückgang zu konstanten Wechselkursen von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

Umsatzentwicklung

in Mrd. EUR

Geschäftsentwicklung der Sparte Hospital Care

Die Sparte Hospital Care erreichte im Umsatz eine Steigerung von 5,1 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 7,3 Prozent) auf 4.125,1 Millionen Euro (Vorjahr: 3.925,7 Millionen Euro). Für das Geschäftsjahr 2021 waren Deutschland, Lateinamerika und Nordamerika die wichtigsten Umsatztreiber, gefolgt von Osteuropa und der Schweiz. Die hohe Nachfrage nach Infusionspumpen und Zubehör führte zu einer guten Entwicklung in Deutschland, Großbritannien sowie den USA. Die Umsatzentwicklung in China hingegen ist stark durch Preissenkungen aufgrund volumenbasierter Ausschreibungen betroffen. In den weiteren Märkten der Region Asien-Pazifik wie Japan, Australien und Thailand wurden zweistellige Wachstumsraten erzielt. Die Währungskursveränderungen in Lateinamerika, Osteuropa sowie in Asien-Pazifik belasteten die Entwicklung der Sparte in Euro. Ebenso wirkten sich deutlich gestiegene Bezugspreise für Rohstoffe, Komponenten und Handelswaren sowie höhere Logistikkosten negativ aus. Die teilweise fehlende Verfügbarkeit einzelner Materialien führte zu weiteren Herausforderungen.

Geschäftsentwicklung der Sparte Aesculap

Die Sparte Aesculap erreichte im abgeschlossenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1.869,1 Millionen Euro (Vorjahr: 1.721,5 Millionen Euro) und lag damit 8,6 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 9,8 Prozent) über dem Vorjahr. Die Sparte zeigt sich damit zwar erholt gegenüber dem coronabedingt schwachem Jahr 2020, kann aber das Vorkrisenniveau noch nicht erreichen. Durch die immer wieder eintretende Verschiebung elektiver Eingriffe bleibt die Nachfrage bei Implantaten (Knie, Hüfte und Wirbelsäule) sowie chirurgischen Verbrauchsgütern unter den Erwartungen. Dies spüren wir insbesondere in den Märkten Deutschland, Türkei, Vietnam und Malaysia. Demgegenüber entwickeln sich die USA, China, Australien, Spanien und Russland erfreulich. Zuwächse konnten hier in den Bereichen Container, minimalinvasive Chirurgie, Angioplastie und Access Ports erzielt werden.

Geschäftsentwicklung der Sparte Avitum

Der Umsatz der Sparte Avitum erhöhte sich im Berichtsjahr um 5,7 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 6,1 Prozent) auf 1.830,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.731,3 Millionen Euro). Der Umsatz im Bereich Extrakorporale Blutbehandlung verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr. Hauptwachstumsmärkte waren China, USA und Italien. Aufgrund rückläufiger Behandlungszahlen in Folge der Coronapandemie blieb das Providergeschäft auf Vorjahresniveau. Insbesondere in Kolumbien, den Philippinen und Russland sind geringere Patientenzahlen zu verzeichnen. Das Geschäft mit Produkten aus der Wundmanagement-, Stoma- und Kontinenzversorgung konnte demgegenüber deutlich ausgeweitet werden. Zusätzlich bleibt die Nachfrage im Bereich Hygienemanagement hoch. Steigende Bezugspreise und Lieferschwierigkeiten bei Lieferanten belasten jedoch die Spartenentwicklung.

Entwicklung des Bruttoergebnisses

Im Berichtsjahr 2021 erhöhte sich der Bruttogewinn um 4,7 Prozent auf 3.060,8 Millionen Euro (Vorjahr: 2.923,1 Millionen Euro). Dabei verringerte sich die Bruttomarge um 0,5 Prozentpunkte auf 38,9 Prozent (Vorjahr: 39,4 Prozent). Die insbesondere in der zweiten Jahreshälfte deutlich gestiegenen Bezugspreise für Rohstoffe und Komponenten sowie gestiegene Lohnkosten und Anlaufkosten für unsere neuen Produktionen belasten die Bruttomarge.

Entwicklung der Funktionskosten

Die Vertriebskosten stiegen um 5,6 Prozent auf 1.790,4 Millionen Euro (Vorjahr: 1.695,0 Millionen Euro). Die Seefracht- und Landfrachtraten erhöhten sich dabei deutlich. Gleichzeitig konnten im Bereich Marketing & Sales durch ein aktives Kostenmanagement und die vermehrte Nutzung hybrider Verkaufsformen Optimierungen realisiert werden. Die Verwaltungskosten betrugen im Geschäftsjahr 391,9 Millionen Euro (Vorjahr: 363,2 Millionen Euro) und erhöhten sich somit um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Kostensteigerung resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Gehältern und Pensionsaufwendungen

Umsatz nach Regionen

in Mio. EUR

Umsatz nach Sparten

in Mio. EUR

sowie Kosten für externe Dienstleistungen zur Umsetzung von strategischen Projekten. Im Berichtsjahr erhöhten sich die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 12,7 Prozent auf 416,9 Millionen Euro (Vorjahr: 369,8 Millionen Euro). Die gestiegenen regulatorischen Anforderungen (Medical Device Regulation, MDR) sowie umfangreiche Entwicklungsprojekte sorgten für diesen Anstieg.

Entwicklung der Investitionen

Im Berichtsjahr 2021 betrug die Summe der bilanziellen Zugänge zum Sachanlagevermögen, immateriellen Vermögen und zu Finanzanlagen sowie der Zugänge an assoziierten Unternehmen und Akquisitionen in vollkonsolidierte Gesellschaften 799,7 Millionen Euro (Vorjahr: 782,8 Millionen Euro). Davon entfallen 115,5 Millionen Euro (Vorjahr: 113,0 Millionen Euro) auf Zugänge von Nutzungsrechten gemäß IFRS-16 für die Verlängerung bestehender sowie den Abschluss neuer Verträge. Den Investitionen standen Abschreibungen mit einem Volumen von 630,2 Millionen Euro (Vorjahr: 621,4 Millionen Euro) gegenüber.

Die Sparte Hospital Care hat in den Werkanlagen Pfieffewiesen (Melsungen, Deutschland) die Bauarbeiten für eine neue Medical-Fertigung aufgenommen, die größte Einzelinvestition in den Medical-Standort Melsungen der letzten Dekade. Ebenfalls in Melsungen wurde ein zukunftsweisendes Projekt zur Automatisierung der Produktion von Infusionspumpen gestartet. Am Standort Bad Arolsen (Deutschland) wird in die Erweiterung und Modernisierung der Spritzenfertigung investiert. In den USA wurden die Investitionen an den Standorten in Allentown (PA), Daytona Beach (FL) und Irvine (CA) fortgesetzt. Der Ausbau der Kapazitäten im Pharmabereich sowie bei Überleitungssystemen, intravenösen Zugängen und weiterem Zubehör wurde weltweit fortgeführt. Die Sparte Aesculap sicherte sich den Zugang auf die Technologie und das Know-how im Bereich endoskopischer Visualisierung durch den Zukauf weiterer Unternehmensanteile an der Schölly Fiberoptic GmbH. An den Standorten in Tuttlingen und Berlin (Deutschland) wurden neue Reinräume in Betrieb genommen. Am Standort Rubí (Spanien) wird in Kapazitäten für Produkte zum Hautverschluss investiert. Die Sparte Avitum setzte die Bauarbeiten am Standort Sempach (Schweiz) für ein neues Werk zur Herstellung von Desinfektionsprodukten fort. Der Ausbau des Produktionsstandorts in Spangenberg (Deutschland) konnte größtenteils abgeschlossen werden. In Vietnam wurde der Aufbau einer neuen Konzentrate-Fertigung begonnen. Das globale Netzwerk bestehender Dialysezenten wurde weiter optimiert. In ausgewählten Ländern haben wir neue Zentren gebaut oder übernommen.

Zum Bilanzstichtag liegen Investitionsverpflichtungen in Höhe von 295,9 Millionen Euro vor. Diese stehen überwiegend im Zusammenhang

Funktionskosten

in Mio. EUR

mit bereits begonnenen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen an den genannten Standorten.

Entwicklung des sonstigen Ergebnisses

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen betrug für das Berichtsjahr -11,0 Millionen Euro (Vorjahr: -33,8 Millionen Euro) und verbesserte sich damit um 22,8 Millionen Euro. Das Währungsergebnis verbesserte sich um 13,5 Millionen Euro auf -12,2 Millionen Euro (Vorjahr: -25,7 Millionen Euro). Die Wertberichtung auf Forderungen ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Zusätzlich wurden Erträge aufgrund von Schadensersatzleistungen für einen Schadensfall in Deutschland (10,7 Millionen Euro) realisiert. Im Berichtsjahr ergaben sich aus unserem Genussrechtsprogramm höhere Aufwendungen (-18,5 Millionen Euro) gegenüber dem Vorjahr.

Entwicklung des Finanzergebnisses

Das Finanzergebnis verbesserte sich im Geschäftsjahr 2021 um 6,9 Prozent auf -42,0 Millionen Euro (Vorjahr: -45,1 Millionen Euro). Die enthaltenen Zinsaufwendungen beliefen sich auf 48,2 Millionen Euro und reduzierten sich um 3,6 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr (51,7 Millionen Euro). Die Zinserträge lagen mit 6,2 Millionen Euro unter dem Vorjahr (9,6 Millionen Euro). Zusätzlich betrug das Ergebnis aus Beteiligungen 21,1 Millionen Euro (Vorjahr: 20,9 Millionen Euro).

Entwicklung der Ergebniskennzahlen

Das Ergebnis nach Funktionskosten beträgt 461,5 Millionen Euro und ist um 6,8 Prozent gesunken (Vorjahr: 495,0 Millionen Euro). Die Kennzahl EBIT erreichte im Berichtsjahr 471,7 Millionen Euro (Vorjahr: 481,8 Millionen Euro) und liegt somit 10,1 Millionen Euro unter dem Vorjahr. Die Abschreibungen erhöhten sich auf 630,2 Millionen Euro (Vorjahr: 621,4 Millionen Euro) und leiten zu einem EBITDA von 1.101,9 Millionen Euro über. Das EBITDA erreichte damit das Niveau des Vorjahres (1.103,2 Millionen Euro). Die EBITDA-Marge verringerte sich um 0,9 Prozentpunkte auf 14,0 Prozent vom Umsatz (Vorjahr: 14,9 Prozent vom Umsatz).

Das Ergebnis vor Steuern ging um 1,8 Prozent zurück und erreichte 408,6 Millionen Euro (Vorjahr: 416,1 Millionen Euro). Die Ertragssteuern beliefen sich im Geschäftsjahr auf 108,4 Millionen Euro und fallen damit 6,1 Millionen Euro niedriger aus als im Vorjahr (114,6 Millionen Euro). Die Steuerquote betrug im Berichtsjahr 26,5 Prozent (Vorjahr: 27,5 Prozent). Der Konzernjahresüberschuss beträgt 300,1 Millionen Euro und lag somit leicht unter dem Vorjahr (301,5 Millionen Euro).

Investitionen in Finanz- und Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung

in Mio. EUR

EBITDA

in Mio. EUR

Finanzlage Liquidität

Der operative Cashflow betrug 954,0 Millionen Euro (Vorjahr: 797,8 Millionen Euro) und fiel damit um 156,2 Millionen Euro höher aus als im Vorjahr. Der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ³ erhöhte sich im Berichtsjahr um 285,2 Millionen Euro auf 631,8 Millionen Euro (Vorjahr: 346,6 Millionen Euro). Im Vorjahr war der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit durch einen Zufluss durch den Verkauf unserer Beteiligung an der Rhön Klinikum AG in Höhe von 304 Millionen Euro beeinflusst. Im Berichtsjahr ergibt sich ein positiver freier Cashflow von 322,2 Millionen Euro (Vorjahr: positiver freier Cashflow von 451,3 Millionen Euro). Dabei erreichte der Mittelabfluss für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte 605,5 Millionen Euro (Vorjahr: 677,1 Millionen Euro) sowie für Investitionen in Finanzanlagen und Unternehmensakquisitionen 80,6 Millionen Euro (Vorjahr: 24,1 Millionen Euro). Gleichzeitig erhielt B. Braun Dividenden und dividendenähnliche Einnahmen in Höhe von 32,1 Millionen Euro (Vorjahr: 14,1 Millionen Euro). Die Nettokredittilgung betrug im Berichtsjahr -299,4 Millionen Euro (Vorjahr: Nettokredittilgung -408,5 Millionen Euro). Insgesamt verringerten sich die liquiden Mittel am Bilanzstichtag um 54,5 Millionen Euro auf 94,7 Millionen Euro (Vorjahr: 149,1 Millionen Euro). Aufgrund der stabilen Cashflows aus operativer Tätigkeit in Verbindung mit freien fest zugesagten Kreditlinien verfügte B. Braun zu jeder Zeit über eine hohe Liquidität.

Vermögensstruktur

Die Bilanzsumme des B. Braun-Konzerns erhöhte sich zum 31. Dezember 2021 auf 10.193,0 Millionen Euro (Vorjahr: 9.720,1 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung von 4,9 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen erhöhte sich die Bilanzsumme um 2,2 Prozent und spiegelt die über den Abschreibungen liegenden Investitionen in Sachanlagen sowie ein höheres Working Capital wider.

Die langfristigen Vermögenswerte erhöhten sich um 4,1 Prozent auf 6.874,6 Millionen Euro (Vorjahr: 6.605,9 Millionen Euro). Aufgrund der anhaltend hohen Investitionen nahmen die Sachanlagen im Berichtsjahr zu konstanten Wechselkursen um 2,5 Prozent zu. In Konzernwährung erhöhen sich die Sachanlagen jedoch aufgrund der Euro-Stärke um 5,6 Prozent auf 5.438,1 Millionen Euro (Vorjahr: 5.150,0 Millionen Euro). Mit 1.639,7 Millionen Euro liegen die Vorräte zum Bilanzstichtag 13,1 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 9,7 Prozent) über dem Vorjahr (1.450,2 Millionen Euro). Die Bestandsreichweite betrug zum Bilanzstichtag 17,8 Wochen (Vorjahr: 16,7 Wochen). Aufgrund der pandemiebedingten Störung von Lieferketten haben wir die Bestände für Rohmaterialien bewusst erhöht, um möglichen Produktionsunterbrechungen entgegenzuwirken. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 3,2 Prozent (zu konstanten Wechselkursen +1,4 Prozent) auf 1.220,7 Millionen Euro (Vorjahr: 1.182,9 Millionen Euro). Die Außenstandsdauer der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verringerte sich um einen Tag auf 60 Tage im Vergleich zum Vorjahr (61 Tage).

Finanzierungsstruktur

Das Eigenkapital erhöhte sich um 13,8 Prozent (zu konstanten Wechselkursen +10,0 Prozent) auf 4.145,2 Millionen Euro (Vorjahr: 3.641,0 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote liegt mit 40,7 Prozent (zu konstanten Wechselkursen 40,3 Prozent) 3,2 Prozentpunkte über dem Vorjahr (37,5 Prozent). Unter der Berücksichtigung von Gesellschafterdarlehen entspricht dies einer Eigenkapitalquote von 41,5 Prozent. Damit erreichen wir unser selbst gesetztes Ziel aus dem Vorjahr von über 38 Prozent. Im Berichtsjahr erhöhte sich der Kalkulationszinssatz für Pensionsrückstellungen auf 1,5 Prozent (Vorjahr: 1,2 Prozent). Die versicherungsmathematischen Verluste

Bilanzstruktur Aktiva

in Mio. EUR

Bilanzstruktur Passiva

in Mio. EUR

verringerten sich dadurch um 135,0 Millionen Euro. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen reduzierten sich dementsprechend um 4,8 Prozent auf 1.645,5 Millionen Euro (Vorjahr: 1.728,2 Millionen Euro). Das höhere Zinsniveau führte zu einer Verringerung der Pensionsrückstellungen. Bereinigt um die entstandenen Effekte im Zeitraum von 2011 bis 2021 aus der Neubewertung der Pensionsverpflichtungen beläuft sich das Eigenkapital auf 4.667,3 Millionen Euro. Hieraus resultiert eine Eigenkapitalquote von 45,8 Prozent, die damit unser strategisches Zielniveau von 45 Prozent übersteigt. Die Finanzschulden reduzieren sich um 5,4 Prozent auf 2.542,4 Millionen Euro (Vorjahr: 2.687,0 Millionen Euro). Die langfristigen Finanzschulden verringerten sich um 26,5 Prozent auf 1.422,8 Millionen Euro (Vorjahr: 1.935,8 Millionen Euro). Demgegenüber stiegen die kurzfristigen Finanzschulden um 49,0 Prozent auf 1.119,6 Millionen Euro (Vorjahr: 751,2 Millionen Euro). Im Geschäftsjahr sind die Finanzverbindlichkeiten aus Leasing um 24,9 Millionen Euro auf 429,1 Millionen Euro (Vorjahr: 404,2 Millionen Euro) gestiegen. Der Großteil der Finanzierung des Konzerns ist in Euro abgeschlossen. Zusätzlich bestehen Darlehen mit geringen Volumina in verschiedenen Fremdwährungen. Zum Bilanzstichtag sind 46,1 Prozent (Vorjahr: 57,6 Prozent) der Finanzverbindlichkeiten gegenüber Banken und Versicherungen mit einer fixen Verzinsung ausgestattet. Die Nettofinanzschulden (inklusive IFRS 16) sinken um 90,2 Millionen Euro auf 2.447,7 Millionen Euro (Vorjahr: 2.537,9 Millionen Euro). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich um 15,5 Prozent auf 520,1 Millionen Euro (Vorjahr: 448,7 Millionen Euro). Gleichzeitig nahm die Außenstandsdauer der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 3 Tage auf 40 Tage (Vorjahr: 37 Tage) zu.

Im Jahr 2021 konnten wir fällige Finanzierungen aus der Inanspruchnahme bestehender Kreditlinien und dem Cashflow refinanzieren. Wesentliche neue Refinanzierungen sind nicht erfolgt. Der B. Braun-Konzern verfügt zum Bilanzstichtag über 1.489 Millionen Euro (Vorjahr: 1.592 Millionen Euro) fest zugesagte nicht genutzte Kreditlinien. Das "Asset Backed Securities"-Programm wurde im Berichtsjahr im Wesentlichen über die "Backup"-Liquiditätslinie finanziert. Alle mit den Banken vereinbarten Kennzahlen wurden eingehalten.

Risiko- und Chancenbericht

Risikomanagement und Controlling

Bei B. Braun werden alle strategischen und operativen Entscheidungen unter Berücksichtigung der damit verbundenen Chancen und Risiken getroffen. Wir verfolgen grundsätzlich eine umsichtige Unternehmensstrategie und meiden unkontrollierbare Gefährdungspotenziale. Risikomanagement und Controlling sind dabei eine zentrale Managementaufgabe und integraler Bestandteil der Konzernsteuerung. Das umfassende Risikomanagement des B. Braun-Konzerns trägt dazu bei, dass Risiken erkannt, erfasst, bewertet, überwacht und gesteuert werden können. Risiken, die sich unmittelbar aus der Geschäftsentwicklung ergeben, werden durch unsere systematischen Controlling-Prozesse, die konzernweit in allen Geschäftsbereichen, Gesellschaften und Regionen implementiert sind, zeitnah erkannt und bewertet. Darüber hinaus erkennen und steuern wir Risiken, die nicht unmittelbar aus dem operativen Geschäft erwachsen. Die Sparten- und Konzern-Risikokomitees bewerten diese und dokumentieren entsprechende Gegenmaßnahmen. Vervollständigt wird unser Risikomanagement durch die interne Revision und letztlich die Jahresabschlussprüfung.

Risiken

Die im Folgenden genannten Risiken, die Auswirkungen auf B. Braun haben können, beschreiben nicht in jedem Fall alle Risiken, denen B. Braun ausgesetzt ist beziehungsweise ausgesetzt sein kann. Risiken, die zum Zeitpunkt der Erstellung des Geschäftsberichts nicht bekannt sind oder als unwesentlich eingeschätzt werden, können die Ergebnis- und Finanzlage des B. Braun-Konzerns zusätzlich beeinflussen.

Gesamtwirtschaftliche Risiken

Die Coronapandemie bleibt weiterhin ein großes Risiko für die Erholung der Weltwirtschaft. Der Ausblick wird durch wesentliche Risikofaktoren, insbesondere neue Virusvarianten sowie die Zunahme von Neuinfizierten, vor allem in Gebieten mit relativ niedrigen Impfquoten und -tempo, beeinflusst. Auch soziale Spannungen können sich infolge der durch die Pandemie verursachten Zunahme der Ungleichheit verschärfen.

Bezogen auf die Finanzmärkte ist vor allem die steigende Inflation, die insbesondere vom sprunghaften Anstieg der Energiepreise verursacht wird, zu nennen. Ebenso begünstigt die hohe Sparquote der privaten Haushalte und die dadurch in der Krise angehäuften Ersparnisse eine weitere Erhöhung der Inflation. Darüber hinaus stellen Störungen in den Lieferketten sowie Engpässe an den Arbeitsmärkten und Lohnsteigerungen für zahlreiche Branchen eine große Herausforderung dar.

Nach weitgehendem Auslauf der staatlichen Kreditprogramme und Schuldenmoratorien bleiben die finanzwirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie sowie die Entwicklung der Liquidität der Unternehmen ungewiss. Belastend auf die wirtschaftliche Entwicklung können sich auch die zu erwartenden Zinserhöhungen auswirken. Die finanziellen Probleme einzelner großer chinesischer Konglomerate und ein langsameres Wachstum in China könnten die Situation an den Finanzmärkten im Jahr 2022 noch verschärfen. Ebenso gelten die Beziehungen zwischen den USA und China vor dem Hintergrund des Automonie-Status von Taiwan als angespannt.

Am 24. Februar 2022 hat Russland mit einer Invasion in die Ukraine einen Krieg in Europa begonnen. Die Europäische Union und die USA haben hierauf mit deutlichen Sanktionen reagiert. Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Konflikts sowie voraussichtlich weiter steigender Energiepreise ist an den Finanzmärkten eine verstärkte Volatilität zu beobachten. Ebenso sind bereits gravierende Veränderungen der Währungsparitäten zum russischen Rubel erkennbar, die entsprechende Auswirkungen auf die Exportwirtschaft nach sich ziehen. Wenn Russland als Handelspartner entfällt, könnte sich die deutsche und europäische Wirtschaft mit unterbrochenen Lieferketten und Finanzströmen, Engpässen bei der Energieversorgung, gefährdeten Auslandsinvestitionen sowie einem fehlenden Absatzmarkt konfrontiert sehen. Ebenso könnten Gegensanktionen Russlands Geschäftsaktivitäten ausländischer Unternehmen im Land belasten. Mit dem Ziel, negative Effekte möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu kompensieren, wird die Situation fortlaufend und engmaschig überwacht und erste Maßnahmen wurden bereits eingeleitet. Die gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Auswirkungen sowie die Effekte auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns sind derzeit noch nicht abschätzbar.

Die genannten Herausforderungen unterstreichen die Notwendigkeit, politische Lösungen zu ermöglichen, Impfungen zu fördern, die Schuldentragfähigkeit zu verbessern, den Klimawandel und die Ungleichheit zu bekämpfen sowie die Wirtschaftstätigkeit zu diversifizieren.

Branchenrisiken

Der Gesundheitsmarkt und insbesondere die industrielle Gesundheitswirtschaft haben ein erhebliches volkswirtschaftliches Gewicht. Die Branche weist außerdem eine geringe Konjunkturabhängigkeit auf, was wiederum eine stabilisierende Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage und den Arbeitsmarkt haben kann. Während mit dem von B. Braun angebotenen Produktportfolio an Verbrauchsgütern prinzipiell stabile Umsätze erwirtschaftet werden, zeigen die hergestellten Investitionsgüter eine größere Abhängigkeit von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. In Anbetracht der Coronapandemie zeigt sich hier jedoch ein anderes Bild. So werden beispielsweise Infusionspumpen, die auf Intensivstationen benötigt werden, stark nachgefragt. Dagegen ist der Absatz von Verbrauchsmaterialien, die unter anderem für elektive Eingriffe notwendig sind, rückläufig. Durch die in der Gesundheitsbranche erfolgten signifikanten Kostensteigerungen sind nahezu alle staatlichen Gesundheitssysteme dazu gezwungen, Einsparungsmaßnahmen zu ergreifen. In China beispielsweise wurde ein volumenabhängiges Ausschreibungsverfahren eingeführt. In den kommenden Jahren ist eine Erweiterung dieses Verfahrens auf weitere Produktgruppen zu erwarten, mit negativen Auswirkungen auf die Preise. Es ist davon auszugehen, dass nach Abklingen der Pandemie die öffentlichen Mittel begrenzt werden, um die Schulden im Zusammenhang mit COVID-19 abzubauen. Dies kann wiederum Einfluss auf die Budgets der Gesundheitsversorgung haben und damit die Zahlungsfähigkeit unserer Kunden beeinträchtigen. Darüber hinaus verstärkt die Pandemie Tendenzen, lokal hergestellte Produkte gegenüber importierten zu bevorzugen. Dies ist insbesondere immer dann der Fall, wenn inländische Hersteller vergleichbare Produkte anbieten können. Um dieser Entwicklung zu begegnen, baut B. Braun seine regionalen Präsenzen weiter aus. Dadurch wollen wir uns langfristig den Zugang zu den weltweiten Wachstumsmärkten erhalten. Hinsichtlich des hohen Kostendrucks und der Notwendigkeit ausreichend finanzierter Gesundheitssysteme bedarf es neuer politischer Konzepte. Nur so können die Unternehmen der Gesundheitsbranche langfristig europäische Innovationskraft und Versorgungssicherheit bieten und gleichzeitig im globalen Wettbewerb bestehen.

Der "Krankenhaus Rating Report 2021" des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung stellt erneut eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage deutscher Krankenhäuser fest. 60 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland rechnen für das Jahr 2021 mit wirtschaftlichen Verlusten. Das aktuelle Krankenhaus Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) stellt zudem fest, dass lediglich 22 Prozent der Einrichtungen eine wirtschaftliche Verbesserung für 2022 erwarten. Ein maßgeblicher Grund für die wirtschaftlichen Probleme sind die Belegungsrückgänge infolge der Coronapandemie und damit zusammenhängende Einschränkungen des Regelbetriebs. Außerdem meiden viele Menschen aus Sorge vor Infektionen von sich aus Arztkonsultationen. Darüber hinaus sind Krankenhäuser und ambulante Gesundheitseinrichtungen durch den zunehmenden Fachkräftemangel gefordert. Sowohl dem stationären als auch dem ambulanten Bereich mangelt es an dringend benötigten technischen Voraussetzungen, um Daten zu nutzen und digitale Produkte und Prozesse aus der Industrie in ihre Infrastruktur einbinden zu können. Auch den Ausbau der digitalen Infrastruktur gilt es sektorenübergreifend voranzutreiben. Die zielgerichtete Übertragung von Erkenntnissen der Forschung in die Gesundheitswirtschaft ist eine Grundvoraussetzung, um die nachhaltige Steigerung des Wachstums- und Innovationspotenzials der Branche zu sichern.

Die Implementierung der Europäischen Medizinprodukteverordnung (MDR) stellt die Branche weiterhin vor erhebliche Herausforderungen, was unter anderem auf sehr lange Prüfverfahren und fehlende Richtlinien durch die EU zurückzuführen ist. Eine fristgerechte Implementierung der MDR sowie der In-vitro-Diagnostika-Verordnung (IVDR) und die (Re-)Zertifizierung sämtlicher Medizinprodukte auf dem europäischen Markt bis 2024 sind ohne politische Unterstützung auf der europäischen Ebene schwer zu erreichen.

Branchenrisiken ergeben sich zudem aus einer zunehmenden Regulierung im Bereich der Chemikalienpolitik. Dazu gehört unter anderem die EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit, die der Null-Schadstoff-Ambition aus dem EU Green Deal dient und bis 2024 diverse regulatorische Maßnahmen vorsieht. Chemische Grundstoffe gehören zu den elementaren Vorprodukten für Medizinprodukte und Arzneimittel und können wegen hoher regulatorischer Anforderungen zur Medizinproduktesicherheit sowie aufwendigen Validierungsverfahren nicht kurzfristig ersetzt werden.

Die strukturellen und regulatorischen Risiken für Unternehmen der Gesundheitsbranche haben auch im Jahr 2022 Bestand und können das Ergebnis von B. Braun belasten.

Beschaffungsrisiken

Risiken ergeben sich grundsätzlich aus Rohstoffpreisentwicklungen und Versorgungsengpässen an den Beschaffungsmärkten. Das Eintreten dieser Risiken kann Auswirkungen auf die Versorgung der Produktion und damit auf die Lieferfähigkeit von B. Braun haben. In einigen Fällen bestätigten sich im Berichtsjahr Versorgungsengpässe, die im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Coronapandemie standen. So gab es Herausforderungen durch geschlossene Werke und reduzierte Produktionen bei Lieferanten von Komponenten. Zudem galt es, die gestiegene Nachfrage für Teile des Produktsortiments durch Erhöhung der Beschaffungsvolumina bei schwieriger Marktlage zu bedienen. Durch frühzeitig eingeleitete Maßnahmen, wie den Aufbau von Sicherheitsbeständen oder der konzernweiten Bündelung von Aktivitäten und konzernweiter Marktansprache, konnten die Risiken größtenteils abgewendet werden, sodass es nicht zu wesentlichen Produktionsverzögerungen oder -unterbrechungen gekommen ist. Unsere lange, vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten ist dabei eine wesentliche Grundlage. Um die Risiken von Lieferantenausfällen zu minimieren, werden regelmäßig Risikobewertungen unserer Lieferanten durchgeführt. Wird bei einem Lieferanten ein hohes Ausfallrisiko identifiziert, können wir mit etablierten Prozessen und Instrumenten eine durchgehende Versorgung sicherstellen. Hierzu gehören unter anderem Disaster-Recovery-Pläne, ein Bestandsaufbau bei B. Braun oder dem Lieferanten, Second and Dual Sourcing sowie eine notarielle Hinterlegung von Dokumenten zu Produktionsprozessen und Rezepturen.

Für 2022 erwarten wir keine wesentliche Veränderung der Beschaffungsrisiken. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Coronapandemie wird das Lieferantenrisikomanagement weiter ausgebaut, um die Risiken von Lieferantenausfällen zu minimieren.

Produktrisiken

Risiken durch Neben- oder Wechselwirkungen begegnen wir mit Qualitätsmanagementsystemen in unseren Produktionseinheiten. Diese orientieren sich an internationalen Standards und stellen die Einhaltung aller gesetzlichen Vorschriften sicher. Eine regelmäßige Überprüfung der Qualitätsmanagementsysteme mithilfe von internen und externen Audits in Verbindung mit kontinuierlich stattfindenden Mitarbeiterschulungen vervollständigt unser Qualitätsmanagement.

Im Rahmen einer Studie des Advanced Threat Research-Teams von McAfee wurde eine Sicherheitslücke bei Infusionspumpen (Infusomat Space Large Volume Pump und SpaceStation) identifiziert. Der Studie zufolge besteht die Möglichkeit, dass Dritte die Konfiguration einer Pumpe im Standby-Modus ändern könnten. In solch einem Fall bestünde das Risiko, dass Patient*innen veränderte Medikamentendosen verabreicht werden könnten. Da eine solche Veränderung die Pumpe in den Wartungsmodus versetzt, ist eine Einflussnahme nicht während einer laufenden Therapie möglich. Um die Pumpen zu erreichen, müssten sich Dritte zudem vorher Zugriff auf das lokale Krankenhausnetzwerk verschaffen. Für betroffene Geräte steht bereits ein Update zur Verfügung, bei Geräten der neuesten Generation besteht das Problem nicht mehr. Es ist kein Fall bekannt, in dem die Sicherheitslücke tatsächlich ausgenutzt wurde.

Um Risiken aus der Produkthaftpflicht zu minimieren, hat B. Braun ein sogenanntes internationales Haftpflichtversicherungsprogramm bei einem Konsortium bestehend aus vier Erstversicherern platziert. Um die Einhaltung der jeweiligen landesspezifischen beziehungsweise gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen, wurde in jedem Land, in dem B. Braun mit einer eigenen Gesellschaft (Mehrheitsbeteiligung) vertreten ist, eine lokale Police abgeschlossen. Im Anschluss daran bietet ein sogenannter Exzedentenvertrag einen weitergehenden, weltweit einheitlichen Versicherungsschutz.

Aus Produkthaftung bestehen zum Bilanzstichtag keine bestandsgefährdenden Risiken.

Prozessrisiken

B. Braun ist Risiken aus Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. Hierzu können laufende Verfahren oder sich in Zukunft ergebene Verfahren gehören. Mögliche Verletzungen von gesetzlichen Vorschriften oder regulatorischen Bestimmungen können Sanktionen zur Folge haben, die sich nachteilig auf unsere Reputation und Ergebnisentwicklung auswirken können. Des Weiteren kann es zu Zahlungen im Rahmen außergerichtlicher Vergleiche kommen. Wir haben ein weltweites Compliance-Managementsystem etabliert, um die Einhaltung von Regeln und Gesetzen sicherzustellen.

Im Berichtsjahr wurden in den USA insgesamt 34 Zivilklagen gegen deutsche und US-amerikanische B. Braun-Gesellschaften eingereicht. Es wird behauptet, dass Emissionen aus dem Betrieb der EtO-Sterilisationsanlage in Allentown (PA) Personenschäden bei den Klägern verursacht haben.

Aus laufenden Verfahren und bekannten Sachverhalten bestehen zurzeit keine bestandsgefährdenden Risiken.

Personalrisiken

Im Berichtsjahr hat die anhaltende Coronapandemie die Zusammenarbeit weiter stark beeinflusst. Mitarbeiter*innen können nach Abstimmung und in Abhängigkeit ihrer Tätigkeit von zu Hause oder im Büro arbeiten. Wir haben uns bewusst für ein Hybrid-Modell entschieden, da Homeoffice allein Ausbildung, Kreativität und die alltägliche Kommunikation erschwert. Die Vielzahl an digitalen Formaten wurde erweitert und ist mittlerweile fester Bestandteil der Arbeitskultur. Mitarbeiter*innen konnten in digitalen Lernzirkeln selbstgesteuert digitale Tools kennenlernen und gemeinsam ausprobieren. Auch unser Gesundheitsmanagement reagiert im Rahmen eines digitalen Gesundheitsplans mit Webinaren, digitalen Aktivangeboten und gesundheitsbewussten Ernährungstipps auf die sich verändernde Situation. Das umfangreiche Angebot der B. Braun Business School sowie regionale und lokale Mitarbeiterentwicklungsprogramme bieten ein digitales Portfolio, das kontinuierlich erweitert wird und so eine bedarfsgerechte, selbstgesteuerte und flexible Gestaltung von individuellen Lernwegen ermöglicht. Wir wissen um die Vorteile einer altersgemischten Belegschaft, die unterschiedliche Sichtweisen, Berufserfahrungen und Fachkenntnisse generationenübergreifend einbringt. Daher sehen wir neben der eigenen Aus- und Weiterbildung sowie der Einstellung neuer Mitarbeiter*innen in der Talent- und Nachfolgeplanung einen wichtigen Bestandteil der strategischen Personalplanung.

Aufgrund der bestehenden Personalprozesse und der Initiativen zur Weiterentwicklung erwarten wir auch zukünftig keine wesentlichen Beeinträchtigungen aus potenziellen Personalrisiken.

IT-Risiken

Ein Ausfall wesentlicher IT-Systeme oder Verlust, unbefugte Veränderung oder Preisgabe von Daten können schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen. Hierzu zählen unter anderem Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs, Reputationsverlust sowie Bußgelder und Regressforderungen. Zur Verringerung dieser Risiken wurden verschiedene organisatorische und technische Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. Diese beinhalten regelmäßige Datensicherungen und Schulungen der Mitarbeiter ebenso wie Berechtigungskonzepte, Redundanzen und den Schutz gegen Schadsoftware. Im Rahmen eines umfangreichen IT-Security-Programms werden diese Maßnahmen laufend geprüft und ergänzt. Unter anderem werden erweiterte Schutzmaßnahmen für die Produktionsnetze und eine kontinuierliche Überwachung auf Angriffe eingeführt. Darüber hinaus wird ein Information Security Management System (ISMS) nach der internationalen Norm ISO/IEC 27001 implementiert. Ein solches ISMS erfasst systematisch die Risiken, denen die IT-Systeme und die darauf verarbeiteten Informationen unterliegen und definiert angemessene Schutzmaßnahmen. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung sowie einer sich ständig ändernden Bedrohungssituation (beispielsweise durch neuartige Cyberangriffe) wird es auch künftig erforderlich sein, permanent neue Sicherheitsmaßnahmen zu prüfen und umzusetzen. Die Verringerung der Sicherheitsrisiken bleibt auch in Zukunft eine wesentliche Aufgabe, um einen reibungslosen Ablauf der konzerninternen Prozesse zu gewährleisten.

Aufgrund der implementierten und in Umsetzung befindlichen Schutzmaßnahmen sind für B. Braun derzeit keine überdurchschnittlichen Gefährdungen durch IT-Risiken erkennbar.

Finanzwirtschaftliche Risiken

B. Braun ist aufgrund der internationalen Ausrichtung Währungsrisiken ausgesetzt, die durch Währungssicherungsgeschäfte mit derivativen Finanzinstrumenten reduziert werden. Die Nettoposition aus bilanzierten Forderungen und Verbindlichkeiten sichert der Konzern regelmäßig mit derivativen Fremdwährungsgeschäften gegen Währungsrisiken ab. In Einzelfällen sichern wir mit rollierenden Sicherungen ("Layered Hedging") erwartete und noch nicht bilanzierte Verbindlichkeiten. Der Handel und die Verwaltung derivativer Finanzinstrumente sind durch interne Richtlinien geregelt und unterliegen einer ständigen Risikokontrolle.

Einem Liquiditätsrisiko begegnen wir mit dem Halten einer ausreichenden Reserve an kurz- und langfristig zugesagten Kreditlinien. Hierzu gehört insbesondere ein Konsortialkreditvertrag über 700 Millionen Euro. Ein weiteres Risiko besteht in einer möglichen Verschlechterung des Zahlungsverhaltens unserer Kunden oder öffentlicher Kostenträger. Eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten können die Liquidität und die Zahlungsfähigkeit einzelner Kunden negativ beeinflussen. Während der Coronapandemie haben wir bisher kein erhöhtes Ausfallrisiko beobachten können, sodass wir auch für 2022 keine grundsätzliche Verschlechterung des Zahlungsverhaltens erwarten. Einzelne, vor allem staatliche, Kunden können aber von Zweitrundeneffekten betroffen sein, wodurch sich deren Zahlungsfähigkeit verschlechtern kann. Auch bei unseren Lieferanten können Risiken in der Form bestehen, dass deren Liquiditätssituation stark belastet ist und im schlimmsten Fall das Fortbestehen der Lieferanten gefährdet sein könnte. Zudem kann ein Anstieg des Zinsniveaus die Finanzierungssituation aller Akteure verschlechtern.

Im Rahmen von Entwicklungsprojekten wurden Kosten aktiviert, die bei Fehlentwicklungen zu Abschreibungen führen können. Dies kann die Ergebnissituation von B. Braun beeinflussen. Entwicklungsprojekte unterliegen naturgemäß einem höheren Risiko, dem aber wesentliche Chancen gegenüberstehen.

Chancen

Neben den Risiken identifiziert und bewertet B. Braun regelmäßig die Chancen des Unternemens. Grundsätzlich können sich Chancen durch die Weiterentwicklung medizinischer Standards oder durch die Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen ergeben. Durch den engen Dialog mit unseren Kunden werden wir auch weiterhin Potenziale zügig nutzen und mit Innovationen neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen.

Chancen durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung

Unsere Aussagen zur weiteren Entwicklung des Konzerns basieren auf dem im Prognosebericht beschriebenen zu erwartenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld. Sollte sich die Weltwirtschaft dynamischer entwickeln als derzeit angenommen, können unsere Prognosen zur Umsatz- und Ertrags- sowie Finanzlage übertroffen werden.

Chancen durch Wachstum Kapazitätserweiterungen ermöglichen es uns, an der steigenden Nachfrage nach Produkten der Gesundheitsversorgung und Medizintechnik teilzuhaben. Die neuen, hochmodernen Produktionsprozesse verbessern unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter. Zudem können wir aufgrund unseres umfassenden Produktportfolios und unserer langjährigen Erfahrung effiziente Lösungen für unsere Kunden anbieten. Sollten sich die internationalen Gesundheitsmärkte schneller entwickeln als derzeit erwartet, könnte sich dies positiv auf unsere Umsatz- und Ertragslage sowie unsere Cashflows auswirken

Chancen durch Forschung und Entwicklung

Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen sowie Innovationen bei Therapiekonzepten und Prozessen ist Basis unserer Wachstumsstrategie. In engem Austausch mit unseren Kunden und den Anwender*innen arbeiten wir daran, neue und verbesserte Therapien auf den Markt zu bringen. Eine frühere Marktreife unserer Forschungs- und Entwicklungsprojekte als derzeit erwartet könnte unsere Umsatz- und Ertragslage sowie die Cashflows verbessern.

Chancen durch Digitalisierung

Neue Möglichkeiten in der Datenverarbeitung und -analyse können Einfluss auf unsere Produktions- und auch Absatzprozesse nehmen. Die Digitalisierung der Produktionen kann eine weitere Optimierung ermöglichen und somit die Ertragslage verbessern. Gleichzeitig bestehen Chancen in veränderten Interaktionsmöglichkeiten mit unseren Kunden. Ein umfangreicherer und schnellerer Austausch von Kundenbedürfnissen und Lösungsangeboten sowie digitale Vertriebsstrukturen können sich positiv auf unsere Umsatz- und Ertragslage wie auch unsere Cashflows auswirken.

Chancen durch internationale Präsenz

Die Öffnung weiterer Gesundheitsmärkte für internationale Medizintechnikunternehmen in Verbindung mit einem neuen gesellschaftlichen Fokus auf Gesundheit kann für B. Braun zusätzliche Chancen bieten. Aufgrund unserer internationalen Präsenz haben wir die Möglichkeit, an dieser Entwicklung teilzuhaben. Dies würde die Umsatz- und Ertragsentwicklung des B. Braun-Konzerns nachhaltig verbessern.

Chancen durch Mitarbeiter*innen

Unsere Beschäftigten sind ständig im Austausch untereinander und mit Anwender*innen und Patient*innen. Sie füllen unsere Philosophie "Sharing Expertise" mit Leben und schaffen damit einen Nutzen für Kunden und Unternehmen. Die Mitarbeiter*innen haben besonders in der Pandemie gezeigt, wie schnell und flexibel sie sich auf neue Situationen einstellen können. Die neue Unternehmensstrategie "B. Braun-the next decade" baut auf dieser hohen Motivation, der Bereitschaft zur spartenübergreifenden Zusammenarbeit und Eigenverantwortung auf, fördert digitale Kompetenzen und neue Programme für Führungskräfte und Mitarbeiter*innen. Die erfolgreiche Umsetzung der neuen Strategie mit Unterstützung aller Beschäftigten kann B. Brauns Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich verbessern. Hieraus können sich positive Effekte auf die Umsatz- und Ertragslage sowie die Cashflows ergeben.

Gesamtaussage zur Risiko- und Chancensituation des Konzerns

Aus heutiger Sicht sind keine Risiken oder Abhängigkeiten erkennbar, welche den Fortbestand des B. Braun-Konzerns für die überschaubare Zukunft gefährden könnten. Die Netto-Risikoposition hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöht und es wurden erneut keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert. Auch wenn die Coronapandemie B. Braun an unterschiedlichen Stellen weiterhin belastet, zeigte sich erneut die Vitalität unseres Geschäftsmodells. Die globale Präsenz, das breite Dienstleistungs- und Produktportfolio sowie die Qualifizierung und Leistungsbereitschaft der Belegschaft haben 2021 eine stabile Entwicklung ermöglicht. Sollte es in 2022 zu einem Abschwächen der pandemischen Lage kommen, ist eine leichte Reduktion der Risikoposition möglich. Aufgrund der Volatilitäten auf den Beschaffungs- und Energiemärkten wird das Vorkrisenniveau jedoch mittelfristig nicht erreichbar sein. Die mangelnde Verfügbarkeit von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen stellt dabei ein wesentliches Risiko dar. Des Weiteren ist ein zunehmender Protektionismus in Teilen der Welt zu beobachten, der ein international tätiges Unternehmen wie B. Braun belasten kann. Die andauernden geopolitischen Konfliktherde können zudem destabilisierend wirken. Die Entwicklung auf den Devisenmärkten bleibt schwer zu prognostizieren, sodass sich hier kurzfristig Risiken ergeben können. Die zu erwartenden Zinserhöhungen stellen ein weiteres Risiko dar und können die Finanzierungsfähigkeit der Marktteilnehmer nachhaltig belasten. Für B. Braun besteht zudem das Risiko, dass wir inflationsbedingte Preissteigerungen nicht in vollem Umfang an unsere Kunden weitergeben können. Eine erneute Zunahme der IT-Risiken ist wahrscheinlich. Die fortschreitende Vernetzung und Digitalisierung sowohl auf der Anwenderseite als auch in den Produktionen werden vermehrt Cyberangriffe provozieren.

Soweit möglich und angemessen, sind wir gegen Haftungsrisiken und Elementarschäden sowie weitere Risiken versichert. Um finanzielle Auswirkungen aus Cyberrisiken zu minimieren, verfügt B. Braun über eine Cyberversicherung. Diese deckt im Wesentlichen Risiken wie Betriebsunterbrechungsschäden und Haftpflichtansprüche Dritter resultierend aus Verletzungen der Informationssicherheit. Trotz der hohen Deckungssumme unseres Versicherungsschutzes ist eine vollständige Absicherung der potenziellen Risiken aus Produkthaftung nicht darstellbar. Insgesamt sind wir aber davon überzeugt, dass die Entwicklung des B. Braun-Konzerns von den stets bestehenden Marktrisiken nicht überdurchschnittlich belastet wird. Diesen Marktrisiken stehen wesentliche Chancen gegenüber, die eine erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens ermöglichen können.

Prognosebericht

Bei den hier getroffenen Aussagen über die Entwicklung der Gesamtwirtschaft und des Unternehmens handelt es sich um zukunftsbezogene Aussagen. Die tatsächlichen Ergebnisse können demnach wesentlich (sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht) von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Unsere Prognosen beinhalten alle wesentlichen Ereignisse, die uns bei der Ausarbeitung des Konzernlageberichts bekannt waren und die Geschäftsentwicklung des B. Braun-Konzerns beeinflussen können. Die Erwartungen basieren unter anderem auf der beschriebenen gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Entwicklung.

Erwartete gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Erwartete Entwicklung der Weltwirtschaft ⁴

Auch im Jahr 2022 stellt die Coronapandemie ein Risiko für die Weltwirtschaft dar. Falls sich neue Virusvarianten ähnlich wie die Delta-Variante auf die Weltwirtschaft auswirken, werden die pandemiebedingten Beeinträchtigungen länger als erwartet andauern. Ein deutlich zunehmendes Risiko sind die sich verstärkenden geopolitischen Spannungen, beispielsweise der Ukrainekonflikt. Dennoch weisen die vorliegenden Prognosen positive Aspekte auf. Die Weltwirtschaft soll um 4,9 Prozent wachsen. Die weltweite Inflation dürfte Mitte des Jahres 2022 in vielen Ländern wieder etwas rückläufig sein, aber dauerhaft über dem Vorkrisenniveau liegen. Das Wachstum soll von einer dynamischen Entwicklung der Industrieländer, vor allem aufgrund staatlicher Ausgaben in den USA und der EU, angetrieben werden. Die besten Aussichten auf ein kräftiges Wirtschaftswachstum haben Indien (8,5 Prozent), Spanien (6,4 Prozent) und China (5,6 Prozent). Im Jahr 2023 soll das Weltwirtschaftswachstum bei 2,8 Prozent liegen und für die weiteren Jahre wird mit einer Verlangsamung des Wachstums gerechnet. Aufgrund der sehr guten Auftragslage wird auch die Industrie in Deutschland wieder deutlich wachsen. Insgesamt geht die Bundesregierung von einer Erholung der deutschen Wirtschaft mit einem Wachstum von 4,6 Prozent aus. Die stark erhöhte Inflationsrate dürfte im Jahr 2022 nicht weiter steigen. Im Verlauf der wirtschaftlichen Erholung kann die Erwerbstätigkeit weiter steigen und die Arbeitslosenquote soll auf 5,3 Prozent sinken. Das Defizit der öffentlichen Haushalte dürfte von 4,9 Prozent (in Relation zum BIP) auf 2,1 Prozent fallen.

Prognostizierte Veränderung des Bruttoinlandsprodukts

in %

	2021	2022
Europa	5,4	4,1
Deutschland	3,1	4,6
Frankreich	6,3	3,9
Großbritannien	6,8	5,0
Polen	5,1	5,1
Russland	4,7	2,9
Spanien	5,7	6,4
Nordamerika	6,0	5,0
USA	6,0	5,2
Asien-Pazifik	6,5	5,4
China	8,0	5,6
Indien	9,5	8,5
Indonesien	3,2	5,9
Japan	2,4	3,2
Malaysia	3,5	6,0
Lateinamerika	6,3	2,3
Argentinien	7,5	2,5
Brasilien	5,2	1,5
Mexiko	6,2	4,0
Afrika und Naher Osten	4,1	4,1
Kenia	5,6	6,0
Südafrika	5,0	2,2

Im Jahresverlauf 2021 erfuhr die europäische Wirtschaft eine Wiederbelebung. Dieser Aufschwung dürfte trotz der verbleibenden Herausforderungen und neuer Virusvarianten im Jahr 2022 anhalten und eine Wachstumsrate von 4,1 Prozent ermöglichen. Die Treiber sind die steigende Binnennachfrage und verbesserte Arbeitsmarktlage sowie der Rückgang der privaten Sparquote. Demgegenüber sind die Inflationsaussichten weniger positiv. Die Inflationsrate wird zwar mit 2,2 Prozent unter dem Niveau von 2021 prognostiziert, dennoch läge sie über dem Ziel der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent. Langfristig wird für Europa ein niedrigeres Wachstum im Vergleich zu den anderen großen Regionen erwartet.

Im Herbst 2021 hat das reale BIP in Russland sein Vorkrisenniveau, trotz niedriger Impfquote und einer höheren Sterblichkeit, überschritten. Die Gründe hierfür sind die geringe Abhängigkeit von den internationalen Wertschöpfungsketten und ausbleibende Lockdowns bei neuen Infektionswellen. Das Wirtschaftswachstum im Jahr 2022 soll bei 2,9 Prozent liegen. Dieses Wachstum dürfte durch eine Verbesserung der Außenhandelsbedingungen und höhere Steuereinnahmen unterstützt werden. Diese sollen neue Subventionen und öffentliche Ausgaben ermöglichen und somit den Verbrauch trotz stark gestiegener Inflation ankurbeln. Die Inflation wird bei 4,8 Prozent erwartet. Die Lebensmittelverarbeitung und die Chemieindustrie sind die Wachstumsbranchen, außerdem sollen Investitionen in die Arzneimittel- und Impfstoffproduktion weiter erhöht werden.

In Folge der guten konjunkturellen Entwicklung und Senkung des Haushaltsdefizits auf rund 2,8 Billionen US-Dollar im Jahr 2021 sind die USA gut aus der Coronakrise gekommen. Für das Jahr 2022 dürfte das Defizit 1,7 Billionen US-Dollar erreichen. Das reale BIP soll im Jahr 2022 und 2023 um 3,6 Prozent beziehungsweise 2,9 Prozent wachsen. Die Arbeitslosenquote soll auf 3,5 Prozent sinken. Steigende Löhne in Kombination mit staatlichen Transferleistungen und Ersparnissen der Haushalte werden den Konsum ankurbeln. Die Inflation wird steigen, sollte aber unter Kontrolle bleiben. Lieferkettenprobleme, die angekündigten Anhebungen des Leitzinses durch die US-Zentralbank und das Auftreten einer neuen Infektionswelle können das Wachstum verlangsamen. Dennoch weisen die Prognosen für die nächsten zwei Jahre eine robuste Wirtschaftsentwicklung auf.

Für das Jahr 2022 prognostiziert der IWF in der Region Asien-Pazifik ein Wachstum von 5,4 Prozent. Die ASEAN-Staaten sollen mit 5,8 Prozent etwas dynamischer wachsen. Trotzdem bleibt das Produktionsniveau in den asiatischen Schwellen- und Entwicklungsländern unter dem Vorkrisenniveau, was auf die niedrige Impfquote und die fehlende politische Unterstützung zurückzuführen ist. Die Inflation soll in der gesamten Region zunehmen, jedoch wird sie größtenteils innerhalb der angestrebten Zielbereiche der einzelnen Länder liegen. In China haben die durch die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie entstandenen Störungen in den Logistikketten, die Preiserhöhung und Knappheit bei Kohle und Brennstoffen sowie die Unsicherheiten im Immobiliensektor das Wirtschaftswachstum verlangsamt. Die Regierung hat daher ein niedrigeres Wachstumsziel gesetzt. Laut dem IWF soll Chinas Wirtschaft im Jahr 2022 um 5,6 Prozent wachsen, dennoch soll die Wirtschaft langfristig in eine Phase geringeren Wachstums eintreten. Die Inflation soll bei 1,8 Prozent liegen und die Arbeitslosenquote dürfte von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent leicht fallen. Ein vorherrschender Fachkräftemangel bleibt jedoch weiterhin bestehen.

Die indische Wirtschaft könnte in den nächsten Jahren kräftig wachsen, da die indische Regierung großzügig Fördermittel bereitstellen möchte, um mehr Produkte im eigenen Land herzustellen. Im Jahr 2022 soll das indische BIP laut dem IWF um 8,5 Prozent wachsen. Der zu erwartende Aufschwung sorgt bei zahlreichen Branchen für wachsende Investitionstätigkeit. Die Chemiebranche, Pharmaindustrie und Medizintechnik werden von der anziehenden Konjunktur profitieren. Die Inflationsrate wird bei 4,9 Prozent erwartet. Das Haushaltsdefizit soll mit der Konjunkturerholung und höheren Privatisierungserlösen im Jahr 2022 bei 6,8 Prozent liegen und erst im Jahr 2026 auf sein Vorkrisenniveau von 4,5 Prozent des BIP zurückgehen.

Die Lieferengpässe, der Chipmangel und schnell gestiegene Energie- und Materialpreise haben die Konjunkturdynamik in Japan wie auch in den wichtigsten Absatzmärkten beeinflusst. Daher dürfte sich die Produktion und der Außenhandel im Jahr 2022 langsamer als erwartet erholen. Das Bruttoinlandsprodukt soll im Laufe des Jahres 2022 mit 3,2 Prozent Wachstum das Vorkrisenniveau erreichen. Die neue japanische Regierung wird weiter auf eine lockere Geldpolitik und staatliche Konjunkturmaßnahmen setzen, um die einheimischen Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten anzukurbeln. Bis Ende des ersten Quartals 2022 sieht die japanische Zentralbank kaum Inflationsdruck bei den Konsumgüterpreisen aufkommen.

In Lateinamerika ist im Jahr 2022 ein moderates wirtschaftliches Wachstum von 2,3 Prozent zu erwarten. Darüber hinaus werden sich die häufigeren und intensiveren Trockenperioden auf mehrere Sektoren wie Landwirtschaft, Bergbau, Energie und Transport negativ auswirken. Dennoch werden laut IWF Kolumbien (3,8 Prozent) und Peru (4,6 Prozent) überdurchschnittlich wachsen. Enttäuschend fallen jedoch die Prognosen für Brasilien (1,5 Prozent), Chile (2,4 Prozent) und Mexiko (4,0 Prozent) aus.

Brasiliens Wirtschaft hat die Pandemie besser überwunden als erwartet. Jedoch werden die Wachstumsprognosen durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Trotz Verbesserung der Pandemiesituation sorgen die politische Lage, die intransparente Entwicklung der Staatsausgaben sowie die Inflation für hohe Unsicherheit. Außerdem führen die Erhöhung der Strompreise sowie die Stromrationierungen zu steigenden Produktionskosten.

In Mexiko werden die umstrittene Wirtschaftspolitik und die Lieferkettenprobleme das Wachstum auch im Jahr 2022 verlangsamen. Die Unsicherheit der Unternehmen über die Auswirkung der geplanten Reform des Energiesektors und Arbeitsrechts könnten weitere Gründe für einen verhaltenen Konjunkturaufschwung sein. Für das Jahr 2022 ist ein Wachstum von 4,0 Prozent zu erwarten. Die wirtschaftspolitische Unsicherheit dürfte auch die ausländischen Firmen mittelfristig von hohen Investitionen abhalten. Dennoch wird Mexiko weiterhin von der kräftigen Nachfrage aus den USA profitieren. Ziel der mexikanischen Zentralbank ist eine jährliche Inflation von 3,0 Prozent. Jedoch erwarten die Banken eine Preissteigerung von rund 4 Prozent im Jahr 2022.

In Argentinien wird die Erholung der Wirtschaft im Jahr 2022 durch die anhaltende makroökonomische und politische Instabilität sowie durch den Klimawandel bedingte geringere Niederschläge erschwert. Da die fiskalpolitische Unterstützung zurückgezogen wird, gehen Analysten von einem langsamen Wachstum von 2,5 Prozent aus. Darüber hinaus könnten die geringeren Niederschläge eine negative Auswirkung auf die Agrarexporte haben. Hingegen könnten höhere Rohstoffpreise die Außenhandelsbilanz etwas entlasten. Die Inflation wird in etwa auf dem Niveau des Vorjahres von rund 50 Prozent bleiben, wohingegen die Arbeitslosenquote von 10,0 Prozent auf 9,2 Prozent sinken könnte.

Die langsame Einführung von Impfstoffen und die niedrige Impfquote in Subsahara-Afrika machen die Region anfällig für weitere Infektionswellen und neue Virusvarianten. Daher dürfte sich die afrikanische Wirtschaft auch im Jahr 2022 nur langsam erholen. Für das Jahr 2022 erwartet der IWF ein Wirtschaftswachstum von 3,8 Prozent für Afrika und 2,2 Prozent für Südafrika. Trotz konjunktureller Erholung bleibt das wirtschaftliche Umfeld angespannt. Für die Wiederbelebung der heimischen Wirtschaft möchte Kenias Regierung im Rahmen der Economic Recovery Strategy 2020-2022 (ERS) etwa 7 Milliarden Euro bereitstellen. Der IWF erwartet für 2022 ein Wachstum des BIP von 6,0 Prozent. Die Inflation soll innerhalb des Zielbereichs der kenianischen Zentralbank von 2,5 Prozent bis 7,5 Prozent bleiben. Der Staat möchte mit einer Erhöhung der Steuereinnahmen und Verbesserung der Exportlage die starken Haushalts- und Leistungsbilanzdefizite verringern. Der Konsum könnte sich jedoch aufgrund teurerer Importe und steigender Abgaben verschlechtern.

Pandemiebedingte Lieferengpässe sowie höhere Rohstoff- und Nahrungspreise haben die Aussichten für eine weitere Erholung der Wirtschaft im Nahen Osten verschlechtert. Für das Jahr 2022 ist aufgrund schwacher Beschäftigung, zunehmender Ungleichheit und Armut sowie des instabilen Unternehmenssektors von einer schwachen Wirtschaftslage auszugehen. Das reale BIP für die Region Naher Osten soll im Jahr 2022 um 4,1 Prozent wachsen und die Inflationsrate von 11,9 Prozent auf 8,6 Prozent sinken. Eine schnelle Verfügbarkeit von Impfstoffen, die gezielte Nutzung des makropolitischen Spielraums, ein verbessertes Tourismusgeschäft sowie ein Anstieg der Ölpreise könnten die Erholung der Wirtschaft beschleunigen. Die politischen und humanitären Herausforderungen in der Region werden aber weiterhin hoch sein.

Erwartete Entwicklung des Gesundheitsmarkts ⁵

Bis 2024 werden die weltweiten Gesundheitsausgaben voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 3,9 Prozent steigen und damit stärker als im Zeitraum von 2015 bis 2019 (2,8 Prozent). Das dynamischste Wachstum wird in Asien und Australien (5,3 Prozent) und den Ländern Mittel- und Osteuropas (5,2 Prozent) erwartet, das Geringste in Lateinamerika (0,7 Prozent). Neben der demografischen Entwicklung und den vor allem in Afrika und Asien stark wachsenden Bevölkerungszahlen spielt die Zunahme chronischer Erkrankungen eine zentrale Rolle. Viele Länder haben zuletzt stark in ihre Gesundheitssysteme investiert, woraus sich Marktoptionen ergeben. Zudem hat der digitale Transformationsprozess im Gesundheitsbereich deutlich an Fahrt aufgenommen und bietet Potenzial für zukünftiges Wachstum und neue Geschäftsmodelle für die Gesundheitswirtschaft.

Dabei spielen drei Technologien eine zunehmend zentrale Rolle rund um den Globus: Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Computing sowie virtuelle Pflege- und Therapieleistungen. Durch KI können die Diagnosegenauigkeit und Behandlungseffektivität verbessert werden, während Cloud-Computing-Lösungen Ärzt*innen bei der Patientenversorgung helfen und ihnen eine hohe Flexibilität bieten können. Die Möglichkeit der digitalen Pflege und Behandlung erleichtert zudem die Versorgung in ländlichen Regionen und für immobile Patient*innen.

In Deutschland liegen die Geschäftserwartungen der Unternehmen der Gesundheitswirtschaft noch leicht unter Vorkrisenniveau. Die industrielle Gesundheitswirtschaft ist wie andere Branchen von derzeit stark wachsenden Frachtkosten und mangelnden Transportkapazitäten betroffen. Dennoch bleibt der Exportanteil auf hohem Niveau. Gleichzeitig wirken sich die geplanten höheren Ausgaben und Investitionen in den EU-Ländern, die in großen Teilen in die Ausstattung der Infrastruktur fließen, positiv auf die Investitionsabsichten der Industrie aus, um beispielsweise ihre Produktions- und Forschungskapazitäten auszubauen. Hinzu kommt die Notwendigkeit, Lieferketten zu diversifizieren und resilienter zu machen, was in Europa den Ruf nach mehr lokaler Produktion für Produkte der medizinischen Versorgung verstärkt. Mit entsprechender politischer Unterstützung kann so der Standort Deutschland für die Medizintechnik- und Pharmabranche in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Zu den zentralen Herausforderungen der Branche in den kommenden Jahren gehört u.a. die Umsetzung umweltpolitischer Maßnahmen im Rahmen des "Green Deals" der EU-Kommission. Für die geplante Senkung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 werden eine Vielzahl von Maßnahmen im Bereich der Klima-, Energie-, Verkehrs- und Steuerpolitik auch die Gesundheitswirtschaft fordern. Ein Beispiel dafür ist die neue europäische Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit, welche den Schutz von Menschen und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien erhöhen soll.

Die Europäische Kommission hat das Ziel formuliert, bis 2025 unter dem Dach der EU-Datenstrategie einen Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space, EHDS) aufzubauen, um Forschung an neuen Präventionsstrategien, Behandlungen, Medikamenten und medizinischen Geräten voranzubringen. Zudem soll die "Health Emergency Preparedness and Response Authority" (HERA) als neue Behörde für Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen unter anderem die Entwicklung, Herstellung und Verteilung von Arzneimitteln, Impfstoffen und anderen medizinischen Produkten - zum Beispiel Handschuhe und Masken - sicherstellen, an denen es zu Beginn der Pandemie gemangelt hat.

Auf Ebene der EU-Mitgliedstaaten werden das Konjunkturpaket und der Investitionsplan der französischen Regierung in den kommenden Jahren für eine hohe Marktdynamik im Gesundheitssektor sorgen. Zahlreiche Großprojekte wie Klinikneubauten und Instandsetzungen werden den Bedarf an medizintechnischer Ausrüstung antreiben. Um in Zukunft vor allem Engpässe bei Arzneimitteln und Schutzausrüstung zu vermeiden, wird der Aufbau inländischer Produktionen gefördert. Staatlich definierte Instrumente, wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept sowie Plattformen zur Kommunikation zwischen Fachkräften und Patient*innen, laufen gut an. Entsprechend groß ist das Marktpotenzial für Digital Health. In Spanien wird die Zunahme chronischer Erkrankungen in der Bevölkerung zu einer höheren Nachfrage nach patentgeschützten Medikamenten führen. Große Umbaumaßnahmen, wie beispielsweise die des Krankenhauses La Paz in Madrid für 504 Millionen Euro, werden für einen entsprechenden Bedarf an Medizintechnik sorgen.

In Großbritannien werden sich in den nächsten Jahren Geschäftschancen für Hersteller von Medizinprodukten und Arzneimitteln eröffnen. Das ist vor allem auf das milliardenschwere Investitionsprogramm für staatliche Krankenhäuser der britischen Regierung zurückzuführen. Durch das sogenannte New Hospital Programme, welches schon vor der Coronakrise verkündet wurde, sollen im Vereinigten Königreich bis 2030 48 Krankenhäuser neu gebaut oder erweitert werden, um den signifikanten Rückstau an Behandlungen und Operationen im englischen Gesundheitswesen abzubauen.

Für Polen wird derzeit ein deutlicher Anstieg der Gesundheitsausgaben von 5,3 Prozent des BIP auf 7,0 Prozent bis 2027 prognostiziert. Hohe Investitionen werden in den kommenden Jahren vor allem in Krankenhäuser fließen. Neben dem Bau neuer Kliniken sollen im Rahmen einer neuen Digitalisierungsstrategie Potenziale für eine effizientere Nutzung von Daten durch Gesundheitseinrichtungen entstehen. Dies birgt entsprechende Marktchancen für deutsche Unternehmen.

In Russland stellt die Regierung umgerechnet 6,3 Milliarden Euro für die Modernisierung der medizinischen Grundversorgung bereit. Der Anteil russischer Hersteller am heimischen Medizintechnikmarkt soll bis 2024 auf ein Drittel steigen (28,8 Prozent 2020). Insgesamt wird durch zahlreiche neue Projekte zum Bau von Krankenhäusern der Bedarf an Medizintechnik steigen. Da der Großteil durch die öffentliche Hand finanziert wird, haben einheimische Anbieter gute Chancen. Für ausländische Anbieter ist das Potenzial begrenzt - sie müssen einen Teil ihrer Wertschöpfung lokal erbringen, um überhaupt an Ausschreibungen teilnehmen zu können.

In den USA erwartet die amerikanische Bundesbehörde Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) in den Jahren bis 2028 ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Gesundheitsausgaben von 5,4 Prozent. Das Forschungsunternehmen Fitch Solutions rechnet mit einer ähnlichen Entwicklung. Fitch Solutions geht in seinem Branchenausblick vom dritten Quartal 2020 davon aus, dass der US-Medizinproduktemarkt von 2019 bis 2024 pro Jahr im Schnitt um 3,6 Prozent auf 208 Milliarden US-Dollar steigen wird. Als Gründe für die Entwicklung sehen die Branchenexperten einerseits die fortschreitende Alterung der Bevölkerung und andererseits die hohen Behandlungskosten im US-Gesundheitswesen. Auch in den kommenden Jahren wird voraussichtlich die COVID-19-Diagnostik und Behandlung als ein wesentlicher Umsatztreiber für die Gerätehersteller agieren. Daneben werden außerdem Therapien wieder in den Vordergrund rücken, die während der Coronapandemie zurückgestellt wurden. Dazu zählen Behandlungen von Adipositas, Herz-Kreislauf- und neurologischen Erkrankungen sowie von akuten und chronischen Krankheiten, die sich im Zuge der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung häufen. Auch in den USA hat sich während der Pandemie das Potenzial für E-Health-Lösungen gezeigt. Dabei sind vor allem innovative Technologien gefragt, die die Effizienz der Behandlungen steigern und langfristig zu Kosteneinsparungen führen.

Die dynamische Marktentwicklung in der Region Asien-Pazifik wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Nachdem die Coronapandemie in China den Ausbau der IT-Infrastruktur beschleunigt und den Einsatz digitaler Hilfsmittel und Online-Plattformen enorm gefördert hat, wird in den kommenden Jahren mit einer Fortsetzung dieses Trends gerechnet. Die langfristige Strategie "Healthy China 2030" sieht darüber hinaus auch die vermehrte Nutzung von Big Data und KI im Gesundheitssektor vor. Außerdem rechnen Experten mit erheblichen Fortschritten bei der bislang schwierigen Umsetzung der elektronischen Patientenakte und landesweit verbundener Datenbanken in den nächsten drei bis fünf Jahren. Die indische Regierung plant für die kommenden Jahre einen massiven Ausbau des Gesundheitswesens. Dazu sollen bis 2025 insgesamt 200 Milliarden US-Dollar in die staatliche Krankenhausinfrastruktur fließen. Mit Hilfe dieses Geldes sollen 150.000 Gesundheitszentren zur Primärversorgung sowie 200 Spezialkliniken entstehen. Als Reaktion auf die Coronapandemie will Indien zudem die Labor-Infrastruktur ausbauen und E-Health-Lösungen entwickeln, wofür wiederum bis 2025 umgerechnet 12 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stehen. In Japan investieren Unternehmen aus der Gesundheits- und Medizintechnikbranche immer mehr in Digitalisierung und Automatisierung, allen voran in KI-basierter Medizin, Robotertechnologie und Telemedizin. Außerdem arbeiten Branchenunternehmen intensiv an der Entwicklung pharmazeutischer Erzeugnisse, insbesondere im Bereich regenerativer Medizin und Biotechnologie. Das Hong Kong Trade Development Council rechnet für die Region ASEAN in den Jahren 2020 bis 2025 mit einem Anstieg der Gesundheitsausgaben um 75 Prozent. Insbesondere der digitale Gesundheitsmarkt wird in der Region von diesem Trend profitieren, mit einem prognostizierten Volumen von rund 100 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025. Neben China und Indien werden auch in ASEAN-Ländern, wie Indonesien, Malaysia und Vietnam, große Potenziale erwartet.

In Lateinamerika stellen die alternden Gesellschaften und der starke Anstieg von chronischen Krankheiten die Gesundheitssysteme vor Herausforderungen. Für den mexikanischen Gesundheitsmarkt beispielsweise prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Fitch Solutions für den Zeitraum 2021 bis 2025 ein durchschnittliches Wachstum von rund 10 Prozent pro Jahr. In Brasilien werden die geplante Einführung digitaler Lösungen und die Zunahme telemedizinischer Anwendungen entsprechende Marktchancen bieten.

Für die Herstellung von und den Zugang zu Impfstoffen, Arzneimitteln und Gesundheitstechnologien in Afrika hat die Europäische Kommission die "Team Europa"-Initiative ins Leben gerufen. Die Initiative ist mit einer Milliarde Euro aus dem EU-Haushalt und den europäischen Entwicklungsfinanzierungsinstitutionen, wie der Europäischen Investitionsbank (EIB), gedeckt. Sie soll dazu beitragen, günstige Rahmenbedingungen für die Herstellung von Impfstoffen in Afrika zu schaffen und Hindernisse sowohl auf der Angebots- als auch auf der Nachfrageseite abzubauen. Diese finanzielle Erstausstattung wird durch Beiträge der EU-Mitgliedstaaten weiter aufgestockt. Südafrika und Kenia sind unter den Ländern, die im Rahmen der Initiative unterstützt werden.

Erwartete Geschäfts- und Ertragsentwicklung

Für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir weiterhin gute Absatzmöglichkeiten für unsere Produkte. Die Entwicklung der Coronapandemie kann erneut das Nachfrageverhalten bei einzelnen Produktgruppen beeinflussen. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass das aktuell hohe Preisniveau bei Rohstoffen, Energie und Logistikdienstleistungen kurz- bis mittelfristig Bestand haben wird und unsere Profitabilität reduzieren kann. Eine leichte Normalisierung der Frachtraten halten wir für möglich, ein Absinken auf Vorjahresniveau erwarten wir jedoch nicht. Wir halten ein Umsatzwachstum zu konstanten Wechselkursen zwischen 4 und 6 Prozent für möglich. Aus Währungskursveränderungen erwarten wir 2022 zwar weniger Effekte, aber dennoch ein geringeres Wachstum in Konzernwährung. In Euro rechnen wir daher mit einem Umsatzwachstum zwischen 3 und 5 Prozent.

Für die Sparte Hospital Care erwarten wir 2022 ein stabiles Wachstum in Konzernwährung. Dabei wird Nordamerika mit etwas geringerer Dynamik weiter wachsen. In Europa und Asien-Pazifik rechnen wir mit einer Erholung und damit höheren Steigerungsraten im Vergleich zu 2021. Weitere Wachstumsimpulse erwarten wir aus Lateinamerika sowie der Region Afrika und Naher Osten. Für die Bereiche Ernährung und Regionalanästhesie rechnen wir mit einer kräftigen Entwicklung, wohingegen die Nachfrage nach Infusionspumpen auf das Niveau von vor der Pandemie zurückgehen kann. Eine höhere Nachfrage erwarten wir bei Einmalartikeln und Arzneimitteln.

Nachdem es in 2021 für die Sparte Aesculap erste Zeichen einer Erholung von der Coronapandemie gab, erwarten wir für 2022 eine kräftige Umsatzsteigerung. Damit würden wir das Vorkrisenniveau wieder erreichen. Die weitere Erholung wird insbesondere durch Europa und Asien-Pazifik getragen. Die sehr gute Entwicklung im Jahr 2021 in Nordamerika mit zweistelligen Wachstumsraten werden wir in 2022 nur schwer wiederholen können. Wir rechnen mit einem moderaten Umsatzanstieg. Einen erneut guten Ergebnisbeitrag erwarten wir aus Lateinamerika. Wir gehen davon aus, dass die Sparte bei orthopädischen Implantaten und chirurgischem Nahtmaterial eine deutliche Steigerung erzielen wird. Der Absatz mit Sterilgut-Containern wird nach sehr guten Umsätzen in 2021 voraussichtlich die Wachstumsdynamik nicht wiederholen können.

Ein leichtes Umsatzwachstum prognostizieren wir für die Sparte Avitum. Die pandemiebedingt sehr hohe Nachfrage im Bereich Desinfektion und persönliche Schutzausrüstung wird sich 2022 abschwächen. Im Bereich der Dialyse erwarten wir eine leichte Erholung. Die Coronapandemie wird sich jedoch längerfristig auf die Patientenzahlen auswirken, da es zu einer erhöhten Sterblichkeit bei aktuell und zukünftig dialysepflichtigen Menschen gekommen ist. Mit kräftigen Steigerungsraten rechnen wir bei Produkten der Wundmanagement-, Stoma- und Kontinenzversorgung. Wachstumsimpulse erwarten wir aus der Region Asien-Pazifik, Westeuropa und Lateinamerika. Für die weiteren Regionen rechnen wir mit Umsätzen leicht über Vorjahr.

Für unsere Steuerungsgrößen Ergebnis nach Funktionskosten und EBIT erwarten wir, dass sich diese jeweils zu konstanten Wechselkursen in einer Spanne von 500 bis 530 Millionen Euro (2021: Ergebnis nach Funktionskosten 461,5 Millionen Euro und EBIT 471,7 Millionen Euro) bewegen werden. Für die Kennzahl EBITDA prognostizieren wir zu konstanten Wechselkursen einen Anstieg auf 1.130 bis 1.160 Millionen Euro (2021: 1.101,9 Millionen Euro). Eine EBIT-DA-Marge von größer 14 Prozent des Umsatzes ist das Ziel. Das Erreichen der Ergebnisziele wird vom weiteren Verlauf der Coronapandemie abhängig sein. Neben dem verbesserten Produktmix durch ein Wachstum des Aesculap-Portfolios werden sich unsere weiter optimierten Produktionen und unser nachhaltiges Kostenmanagement sowie die Digitalisierung von Teilen der Vertriebsprozesse positiv auf die Profitabilität auswirken. Im Zusammenhang mit unserem aktiven Working Capital Management beträgt das strategische Ziel zu konstanten Wechselkursen für CIW 16 Wochen (2021: 17,8 Wochen) und für DSO wollen wir das niedrige Niveau des Berichtsjahres (60 Tage) auch 2022 weitgehend beibehalten.

Erwartete Finanzlage

B. Braun wird auch in Zukunft die solide Finanzierungspolitik der vergangenen Jahre fortsetzen. Für das Jahr 2022 streben wir eine Eigenkapitalquote von über 40 Prozent an. Gleichzeitig werden wir die bisherige konservative Dividendenpolitik beibehalten.

Das Refinanzierungsvolumen im Bereich der langfristigen Laufzeiten beträgt für das Jahr 2022 insgesamt 591 Millionen Euro und im Folgejahr 308 Millionen Euro. Aufgrund unserer langjährig gewachsenen Bankenbeziehungen und der nachhaltigen Ertragskraft von B. Braun erwarten wir keine wesentlichen Risiken bei den anstehenden Finanzierungsmaßnahmen. Sollte es zu einer Abkehr von der zurzeit vorherrschenden expansiven Geldpolitik kommen, kann ein höheres Zinsniveau die Refinanzierungen für B. Braun verteuern. Auch eine Verschärfung der geopolitischen Auseinandersetzungen oder ein längeres Fortbestehen der Coronapandemie können die Unsicherheit auf den Kapitalmärkten erhöhen, sodass die Risikoprämien steigen können. Wir erkennen hierbei aber aktuell kein wesentliches Risiko für B. Braun. Ziel ist es, geplante Sachinvestitionen der nächsten Jahre aus dem laufenden Cashflow zu finanzieren.

Mit der Praxis des konzernweiten Cash Pooling werden wir auch in Zukunft eine optimale Finanzierung im Konzern sicherstellen. Darüber hinaus unterstützen wir mit konzernweiten Projekten zum Bestands- und Forderungsmanagement den Finanzierungsbedarf dauerhaft positiv.

Gesamtaussage zur voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns

Vor dem Hintergrund der dargestellten Annahmen über die Entwicklung der Weltwirtschaft und des Gesundheitsmarkts erwarten wir für B. Braun 2022 eine positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Die erwarteten Kostensteigerungen können, trotz bereits initiierter Maßnahmen, eine Profitabilitätsverbesserung im Prognosejahr verhindern. Der Verlauf der Coronapandemie kann die Entwicklung weiterhin beeinflussen. Wir rechnen aber auch über das Geschäftsjahr 2022 hinaus mit weiterem Wachstum. Wir haben im Berichtsjahr gezeigt, dass B. Braun auch in einem herausfordernden Umfeld bestehen kann und stabile Ergebnisse erzielt. Mittelfristig werden die Anwendung neuer Technologien und die kontinuierliche Verbesserung der internen Prozesse unsere Wettbewerbsfähigkeit und unsere Profitabilität weiter erhöhen. Mit unserem bestehenden Portfolio sowie neuen, digitalen Lösungen sind wir auch zukünftig ein starker Partner für unsere Kunden und Patient*innen. Wir schützen und verbessern die Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt.

Melsungen, den 2. März 2022

Der Vorstand

¹ 1OECD Economic Outlook, Interim Report September 2021; BMWi Weltwirtschaft, September 2021; ifo Konjunkturprognose, September 2021, sowie Sachverständigenrat zur
² 2Germany Trade & Invest; BMWi, Gesundheitswirtschaft Fakten & Zahlen, Juli 2021
³ Die Differenz zwischen dem Zugang zum Anlagevermögen und dem Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit ergibt sich aus der Zahlungswirksamkeit der Investitionen und aus Umrechnungseffekten bei Fremdwährungen
⁴ IWF Word Economic Outlook, Sachverständigenrat Jahresgutachten 2021/22; BMWi, ifo Gemeinschaftsdiagnose, EU-Kommission
⁵ Germany Trade & Invest; Sachverständigenrat zur Konjunkturprognose, März 2021; IWF World Economic Outlook, Oktober 2021

KONZERN-GEWINN- UND -VERLUSTRECHNUNG

	Anhang	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Umsatzerlöse	1)	7.859.775	7.426.252
Umsatzkosten	2)	-4.798.995	-4.503.151
Bruttogewinn		3.060.780	2.923.101
Vertriebskosten	3)	-1.790.429	-1.695.031
Verwaltungskosten		-391.948	-363.216
Forschungs- und Entwicklungskosten	4)	-416.862	-369.845
Ergebnis nach Funktionskosten		461.541	495.009
Sonstige betriebliche Erträge	5)	347.964	407.203
Sonstige betriebliche Aufwendungen	6)	-358.981	-441.044
Operatives Ergebnis		450.524	461.168
Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen	7)	8.087	3.377
Finanzierungserträge		6.182	9.564
Finanzierungsaufwendungen		-69.278	-75.262
Finanzergebnis - netto	8)	-63.096	-65.698
Sonstiges Finanzergebnis	9)	13.041	17.224
Ergebnis vor Steuern		408.556	416.071
Ertragsteuern	10)	-108.429	-114.567
Konzernjahresüberschuss		300.127	301.504
davon entfallen auf:
Gesellschafter des Mutterunternehmens		(251.806)	(274.882)
nicht beherrschende Anteile		(48.321)	(26.622)
		300.127	301.504
Ergebnis je Aktie in Euro, das den Aktionären des Mutterunternehmens
im Geschäftsjahr zusteht (verwässert und unverwässert)	11)	0,31	0,34

KONSOLIDIERTE GESAMTERGEBNISRECHNUNG

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Konzernjahresüberschuss	300.127	301.504
Posten, die nicht in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen	135.114	-91.774
Ertragsteuern	-34.313	23.311
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags	100.801	-68.463
Posten, die möglicherweise in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	14.106	-3.506
Ertragsteuern	-4.228	0
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags	9.878	-3.506
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	-2.000	9.191
Ertragsteuern	680	-2.682
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags	-1.320	6.510
Veränderung der Effekte aus der Währungsumrechnung	139.038	-255.593
Ertragsteuern	0	0
Veränderung des im Eigenkapital erfassten Betrags	139.038	-255.593
Direkt im Eigenkapital erfasste Wertänderungen nach Steuern	248.397	-321.054
Gesamtergebnis der Periode	548.525	-19.550
davon entfallen auf
Gesellschafter des Mutterunternehmens	(470.899)	(-13.185)
nicht beherrschende Anteile	(77.626)	(-6.365)

KONZERNBILANZ

	Anhang	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte	14) 16)	831.540	831.824
Sachanlagen	15) 16)	5.438.094	5.150.043
Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen	17)	76.191	109.886
Sonstige Finanzanlagen	17)	87.789	65.120
davon finanzielle Vermögenswerte		(87.789)	(65.120)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18)	24.334	18.679
Sonstige Vermögenswerte	19)	49.206	46.458
davon finanzielle Vermögenswerte		(8.712)	(12.587)
Ertragsteuererstattungsansprüche		5.428	10.685
Latente Steuererstattungsansprüche		361.980	373.191
		6.874.562	6.605.886
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte	20)	1.639.724	1.450.188
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18)	1.196.317	1.164.209
Sonstige Vermögenswerte	19)	326.413	284.127
davon finanzielle Vermögenswerte		(147.915)	(135.724)
Ertragsteuererstattungsansprüche		61.331	66.551
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	21)	94.667	149.138
		3.318.452	3.114.213
Summe Vermögenswerte		10.193.014	9.720.099
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital	22)	800.000	800.000
Kapital- und Gewinnrücklagen	23)	3.070.655	2.778.788
Unterschied aus der Währungsumrechnung		-239.283	-360.581
Eigenkapital der Gesellschafter der B. Braun SE		3.631.372	3.218.207
Nicht beherrschende Anteile	24)	513.809	422.767
Summe Eigenkapital		4.145.181	3.640.974
Schulden
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen u.ä. Verpflichtungen	25)	1.645.501	1.728.194
Sonstige Rückstellungen	26)	136.874	133.717
Finanzschulden	27)	1.422.789	1.935.805
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29)	38	1.619
Sonstige Schulden	29)	68.913	72.900
davon finanzielle Verbindlichkeiten		(4.871)	(4.184)
Latente Steuerschulden		116.154	112.481
		3.390.269	3.984.716
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen	26)	72.249	60.541
Finanzschulden	27)	1.119.603	751.215
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	29)	520.111	448.690
Sonstige Schulden	29)	886.530	781.214
davon finanzielle Verbindlichkeiten		(314.008)	(282.546)
Ertragsteuerschulden		59.071	52.749
		2.657.564	2.094.409
Summe Schulden		6.047.833	6.079.125
Summe Eigenkapital und Schulden		10.193.014	9.720.099

KONZERN-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG

siehe Textziffern 22-24	Gezeichnetes Kapital in Tsd. Euro	Kapitalrücklage in Tsd. Euro	Gewinnrücklagen in Tsd. Euro	Sonstige Rücklagen in Tsd. Euro
01.01.2020	800.000	80.020	2.525.388	-127.488
Gewinnausschüttung der B. Braun SE	0	0	-32.000	0
Erhöhung des gezeichneten Kapitals	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	0	274.882	0
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	0	0	0	-3.294
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	0	0	0	5.808
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen	0	0	-55.846	0
Veränderung aus der Währungsumrechnung	0	0	0	-234.735
Gesamtergebnis der Periode	0	0	219.036	-232.221
Sonstige Veränderungen	0	0	-14.529	0
31.12.2020/01.01.2021	800.000	80.020	2.697.895	-359.709
Gewinnausschüttung der B. Braun SE	0	0	-32.000	0
Erhöhung des gezeichneten Kapitals	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	0	251.806	0
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	0	0	0	9.283
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	0	0	0	-1.241
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen	0	0	89.752	0
Veränderung aus der Währungsumrechnung	0	0	0	121.299
Gesamtergebnis der Periode	0	0	341.558	129.341
Sonstige Veränderungen	0	0	-25.734	0
31.12.2021	800.000	80.020	2.981.719	-230.368

siehe Textziffern 22-24	Eigene Anteile in Tsd. Euro	Eigenkapital, das auf Eigen- in Tsd. Euro	Nicht beherrschende in Tsd. Euro	Eigenkapital in Tsd. Euro
01.01.2020	0	3.277.922	442.697	3.720.618
Gewinnausschüttung der B. Braun SE	0	-32.000	0	-32.000
Erhöhung des gezeichneten Kapitals	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	274.882	26.622	301.504
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	0	-3.294	-211	-3.505
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	0	5.808	701	6.509
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen	0	-55.846	-12.617	-68.463
Veränderung aus der Währungsumrechnung	0	-234.735	-20.860	-255.595
Gesamtergebnis der Periode	0	-13.185	-6.365	-19.550
Sonstige Veränderungen	0	-14.529	-13.565	-28.094
31.12.2020/01.01.2021	0	3.218.208	422.767	3.640.974
Gewinnausschüttung der B. Braun SE	0	-32.000	0	-32.000
Erhöhung des gezeichneten Kapitals	0	0	0	0
Konzernjahresüberschuss	0	251.806	48.321	300.127
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	0	9.283	594	9.877
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	0	-1.241	-79	-1.320
Neubewertungen von Pensionsverpflichtungen	0	89.752	11.049	100.801
Veränderung aus der Währungsumrechnung	0	121.299	17.741	139.040
Gesamtergebnis der Periode	0	470.899	77.626	548.525
Sonstige Veränderungen	0	-25.734	13.416	-12.318
31.12.2021	0	3.631.373	513.809	4.145.181

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

	Anhang	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Operatives Ergebnis		450.524	461.168
Gezahlte Ertragsteuern		-117.200	-101.890
Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (saldiert mit Zuschreibungen)		629.447	621.431
Veränderung langfristiger Rückstellungen		-74.311	163.097
Erhaltene Zinsen und sonstige Finanzeinnahmen		1.688	5.533
Gezahlte Zinsen und sonstige Finanzausgaben		-33.118	-43.586
Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge		85.956	-90.080
Ergebnis aus dem Abgang von Sachanlagen, immateriellen und sonstigen Vermögenswerten		2.589	3.021
Brutto-Cashflow	34)	945.575	1.018.694
Veränderung der Vorräte		-114.668	-146.611
Veränderung der Forderungen sowie sonstiger Vermögenswerte		-18.095	-49.720
Veränderung der Verbindlichkeiten, kurzfristiger Rückstellungen sowie sonstiger Schulden (ohne Finanzverbindlichkeiten)		141.171	-24.545
Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit (Netto-Cashflow)	34)	953.983	797.818
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte		-605.504	-677.091
Investitionen in Finanzanlagen		-16.281	-6.527
Unternehmensakquisitionen abzüglich erworbener Nettozahlungsmittel		-64.283	-17.577
Einnahmen aus dem Abgang von Tochterunternehmen und Beteiligungen		10.210	316.013
Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und sonstigen Finanzanlagen		12.002	24.511
Erhaltene Dividenden und ähnliche Einnahmen		32.071	14.109
Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit	35)	-631.785	-346.562
Free Cashflow		322.198	451.256
Kapitaleinzahlungen		751	1.123
Dividendenzahlung an Aktionäre der B. Braun SE		-32.000	-32.000
Dividendenzahlung an Minderheitsgesellschafter		-11.178	-9.042
Ein- und Rückzahlungen für Genussrechte		-1.633	-6.600
Kreditaufnahmen		157.157	869
Schuldentilgung		-456.554	-409.350
Mittelabfluss/-zufluss aus Finanzierungstätigkeit	36)	-343.457	-455.000
Veränderung der Zahlungsmittel aus Geschäftstätigkeit		-21.259	-3.744
Finanzmittelfonds zu Beginn des Geschäftsjahres		149.138	82.350
Wechselkursbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes		-33.211	70.532
Finanzmittelfonds am Geschäftsjahresende	37)	94.667	149.138

KONZERNANHANG

Allgemeine Information

Der Konzernabschluss der B. Braun SE - im Folgenden auch der B. Braun-Konzern - zum 31. Dezember 2021 wurde in Anwendung von § 315e Absatz 3 HGB nach den Vorschriften der am Abschlussstichtag verpflichtend anzuwendenden International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB), London, sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der EU anzuwenden sind, aufgestellt und wird beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und veröffentlicht.

Bei der B. Braun SE handelt es sich um ein international aufgestelltes Familienunternehmen mit Sitz in Melsungen, Bundesrepublik Deutschland. Die Adresse des Firmensitzes lautet: Carl-Braun-Str. 1, 34212 Melsungen. Die B. Braun SE ist unter dieser Firma in das Handelsregister beim Amtsgericht Fritzlar (HR B 12403) eingetragen.

Die B. Braun Holding GmbH & Co. KG, Melsungen, ist als oberstes Mutterunternehmen der B. Braun SE i.S. von § 290 Abs. 1 HGB verpflichtet einen Konzernabschluss aufzustellen, in den der Konzernabschluss der B. Braun SE einbezogen wird. Die Konzernabschlüsse werden bei dem elektronischen Bundesanzeiger eingereicht.

Die B. Braun SE und ihre Tochtergesellschaften produzieren, vertreiben und verkaufen Produkte und Dienstleistungen zur medizinischen Grundversorgung, für Intensivstationen, Anästhesie und Notfallversorgung, der extrakorporalen Blutbehandlung sowie für die chirurgischen Kernprozesse. Die wesentlichen Produktionsstandorte befinden sich in der EU, der Schweiz, den USA, Brasilien, Vietnam und Malaysia. Die Gesellschaft vertreibt die Produkte über ein weltweites Netz von Tochtergesellschaften und assoziierten Unternehmen.

Der Vorstand der B. Braun SE hat den Konzernabschluss am 2. März 2022 zur Vorlage an den Aufsichtsrat der Gesellschaft freigegeben. Es ist geplant, dass sich der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats in seiner Sitzung am 10. März 2022 mit dem Konzernabschluss befasst und der Aufsichtsrat den Konzernabschluss in seiner Sitzung am 22. März 2022 billigt.

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der historischen Kosten, mit Ausnahme der zum beizulegenden Zeitwert erfolgswirksam angesetzten finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten einschließlich derivativer Finanzinstrumente. Die dargestellten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden auf die dargestellten Berichtsperioden einheitlich angewendet, sofern nichts anderes angegeben ist.

Beim Bilanzausweis wird zwischen lang- und kurzfristigen Vermögenswerten sowie Schulden unterschieden. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Umsatzkostenverfahren gegliedert. Dabei werden den Umsatzerlösen die zu ihrer Erzielung angefallenen Aufwendungen gegenübergestellt, die den Funktionsbereichen Herstellung, Vertrieb, Verwaltung sowie Forschung und Entwicklung zugeordnet werden. Um den Informationsgehalt der Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung zu verbessern, werden einzelne Posten im Konzernanhang weiter aufgegliedert. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Beträge in Tausend Euro (T€) angegeben.

Die Jahresabschlüsse der B. Braun SE und deren Tochterunternehmen werden unter Beachtung der einheitlich für den Konzern geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen.

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2021 beginnen, erstmalig verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.28)

Betroffene Standards		Hintergrund	In EU-Recht übernommen (Endorsement)	Auswirkungen auf B. Braun-Konzern
Anwendungszeitpunkt ab 01. Januar 2021
IFRS 9 IAS 39 IFRS 7 IFRS 4 IFRS 16	Reform der Referenzzinssätze (Phase 2)	Erleichterung bei der Abbildung von Änderungen an vertraglichen Zahlungsströmen und Sicherungsbeziehungen (IBOR-Reform)	Ja, am 13.01.2021	Keine wesentliche Auswirkung
Anwendungszeitpunkt ab 01. April 2021
IFRS 16	COVID-19 bezogene Mietzugeständnisse	Erleichterung bei der Beurteilung von Mietzugeständnissen für den Leasingnehmer aufgrund der Coronapandemie - Verlängerung der Anwendung	Ja, am 30.08.2021	Keine wesentliche Auswirkung

Neue und geänderte International Financial Reporting Standards und Interpretationen, die bereits veröffentlicht wurden, für Unternehmen mit Geschäftsjahresende 31. Dezember 2021 aber noch nicht verpflichtend anzuwenden sind (IAS 8.30) und deren Übernahme durch die EU teilweise noch aussteht

Betroffene Standards		Hintergrund	In EU-Recht übernommen (Endorsement)	Voraussichtliche Auswirkungen auf B. Braun-Konzern
Anwendungszeitpunkt ab 01. Januar 2022
IFRS 3	Unternehmenszusammenschluss	Ergänzung des Verweises auf das aktualisierte Rahmenkonzept und eines expliziten Ansatzverbotes für erworbene Eventualforderungen	Ja, am 28.06.2021	Keine wesentliche Auswirkung erwartet
IAS 16	Sachanlagen - Erlöse vor beabsichtigter Nutzung	Erlöse und Kosten müssen getrennt ausgewiesen werden, sollte der produzierte Gegenstand nicht aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stammen	Ja, am 28.06.2021	Keine wesentliche Auswirkung erwartet
IAS 37	Belastendende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung	Klarstellung, dass zu den Erfüllungskosten eines Vertrages alle zurechenbaren Kosten zählen (über die sogenannten "incremental cost" hinaus)	Ja, am 28.06.2021	Keine wesentliche Auswirkung erwartet
	Verbesserung der IFRS (Zyklus 2018 - 2020)	Kleinere Anpassungen bzw. Änderungen an den IFRS Standards oder erläuternden Beispielen	Ja, am 28.06.2021	Keine wesentliche Auswirkung erwartet
Anwendungszeitpunkt ab 01. Januar 2023
IAS 1	Klassifizierung von Verbindlichkeiten	Klarstellung, dass sich die Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig nach den bestehenden Rechten zum Ende der Berichtsperiode richten	Ausstehend	Auswirkungen werden noch geprüft
IAS 1 IFRS Practice Statement 2	Angaben von Rechnungslegungsmethoden	Klarstellung, dass alle wesentlichen (material) Rechnungslegungsmethoden anzugeben sind. In dem IFRS Practice Statement 2 wurden Leitlinien zur Anwendung des Konzepts der Wesentlichkeit auf die Angaben bereitgestellt.	Ausstehend	Auswirkungen werden noch geprüft
IAS 8	Änderungen von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen	Klarstellung, wie zwischen Änderungen von Rechnungslegungsmethoden und rechnungslegungsbezogenen Schätzungen zu unterscheiden ist	Ausstehend	Auswirkungen werden noch geprüft
IAS 12	Latente Steuern aus Transaktionen	Verpflichtung für Unternehmen, latente Steuern für Transaktionen anzusetzen, aus denen beim erstmaligen Ansatz betragsgleiche zu versteuernde und abzugsfähige temporäre Differenzen entstehen	Ausstehend	Auswirkungen werden noch geprüft
IFRS 10 IAS 28	Veräußerung von Vermögenswerten eines Investors	Klarstellung, dass der Gewinn oder Verlust aus der Übertragung von Vermögenswerten auf ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen zu erfassen ist, wenn ein Geschäftsbetrieb übergeht	Ausstehend	Auswirkungen werden noch geprüft
IFRS 17	Versicherungsverträge	Der Standard löst IFRS 4 ab und enthält drei zentrale Ansätze für die Abbildung von Versicherungsverträgen, auch zu Rückversicherungsverträgen	Ausstehend	Auswirkungen werden noch geprüft

Kritische Annahmen und Schätzungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Erstellung von Jahresabschlüssen in Übereinstimmung mit IFRS erfordert vom Management Annahmen und Schätzungen, die Auswirkungen auf ausgewiesene Beträge und damit im Zusammenhang stehende Angaben haben. Obwohl diese Schätzungen nach bestem Wissen des Managements, basierend auf den gegenwärtigen Ereignissen und Maßnahmen, erfolgen, kann es bei den tatsächlichen Ergebnissen zu Abweichungen von diesen Schätzungen kommen. Schätzungen sind insbesondere erforderlich bei

―	der Beurteilung der Notwendigkeit sowie der Höhe von außerplanmäßigen Abschreibungen bzw. Wertberichtigungen,
―	der Bewertung von Pensionsverpflichtungen,
―	dem Ansatz und der Bemessung der Rückstellungen,
―	der Ermittlung des Abwertungsbedarfs bei Vorräten,
―	der Beurteilung der Realisierbarkeit aktiver latenter Steuern,
―	der Berechnung von Nutzungswerten von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (CGUs) im Rahmen von Impairment-Tests.

Das Management des Konzerns bestimmt die erwarteten Nutzungsdauern der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen und den damit verbundenen Abschreibungsaufwand auf Basis von Erwartungen. Diese Annahmen können sich z.B. infolge von technologischen Innovationen und Handlungen der Wettbewerber wesentlich verändern. Sofern die tatsächlichen Nutzungsdauern unter den erwarteten liegen, wird das Management die Höhe der Abschreibungen anpassen. Technologisch überholte oder im Rahmen der aktuellen Strategie nicht mehr verwendungsfähige Vermögenswerte werden ganz oder teilweise abgeschrieben.

Der Barwert der Pensionsverpflichtungen hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die auf versicherungsmathematischen Annahmen beruhen. Die bei der Ermittlung der Nettoaufwendungen (-erträge) für Pensionen verwendeten Annahmen schließen den Zinssatz für die Abzinsung der Verpflichtung mit ein. Jede Änderung dieser Annahmen wird Auswirkungen auf den Buchwert der Pensionsrückstellung haben. Die Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionsplänen sowie die Pensionskosten des Folgejahres werden auf Basis der in Textziffer 25 genannten Parameter ermittelt.

Das Zinsfestlegungsverfahren ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Aus den ausgewerteten Unternehmensanleihen wird eine Zinsstrukturkurve hergeleitet. Der zu verwendende Rechnungszins ergibt sich, indem ein mit den Verhältnissen bei B. Braun vergleichbarer Musterzahlungsstrom mit der Zinsstrukturkurve bewertet und ein gleichwertiger einheitlicher Rechnungszins abgeleitet wird.

Der Ansatz und die Bewertung der sonstigen Rückstellungen erfolgen auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit eines zukünftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Die tatsächliche Verpflichtung kann von den zurückgestellten Beträgen abweichen.

Die Bemessung der Abwertung von Vorräten erfolgt anhand der erwarteten Nettoveräußerungserlöse (erwartete Erlöse abzüglich der geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung und der geschätzten notwendigen Vertriebskosten). Die tatsächlichen Erlöse und die noch anfallenden Kosten können von den erwarteten Beträgen abweichen.

Aktive latente Steuern werden nur insoweit angesetzt, als ihre Realisierung hinreichend gesichert erscheint, d.h. wenn in zukünftigen Perioden ein positives steuerliches Ergebnis zu erwarten ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in zukünftigen Perioden kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen.

Die Prüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt jährlich auf Grundlage einer operativen Fünfjahreserwartungsrechnung und unter Annahme spezifischer jährlicher Wachstumsraten für den nachfolgenden Zeitraum. Die Erhöhung oder Kürzung der angenommenen jährlichen Wachstumsraten würde den geschätzten Zeitwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten verändern.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der B. Braun SE 75 inländische und 224 ausländische Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die B. Braun SE variablen Rückflüssen ausgesetzt ist und die Fähigkeit besitzt, diese zu beeinflussen.

Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Sie werden zu dem Zeitpunkt entkonsolidiert, an dem die Kontrolle endet.

Die Entwicklung der Anzahl der Konzerngesellschaften zum 31. Dezember 2021 bzw. 2020 stellt sich wie folgt dar:

	2021	2020
Einbezogen zum 31. Dezember des Vorjahres	290	292
Erstmals einbezogene Unternehmen	16	9
Entkonsolidierte Unternehmen	-4	-6
Unternehmenszusammenschlüsse	-3	-5
Einbezogen zum 31. Dezember des Berichtsjahres	299	290

Der Einfluss entkonsolidierter Unternehmen auf die Bilanz sowie auf die Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2021 war von untergeordneter Bedeutung.

Der Einfluss der im Folgenden genannten neu aufgenommenen Unternehmen sowie weiterer kleinerer Transaktionen auf die Bilanz zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung sowie auf wesentliche Posten der Gewinn- und Verlustrechnung des Geschäftsjahres 2021 stellt sich wie folgt dar:

	Buchwert in Tsd. Euro	Zeitwert in Tsd. Euro
Langfristige Vermögenswerte	37.544	42.240
Kurzfristige Vermögenswerte	61.423	61.423
Übernommene Vermögenswerte	98.966	103.663
Langfristige Rückstellungen und Schulden	20.140	21.266
Kurzfristige Rückstellungen und Schulden	19.990	19.990
Übernommene Schulden	40.130	41.256
Erworbenes Reinvermögen	58.836	62.407
Fremdanteile	15.457	15.457
Anteiliges Reinvermögen	43.379	46.950
Geschäfts- oder Firmenwerte		23.530
Anschaffungskosten		66.380
davon nicht beherrschende Anteile		(2.441)
Erworbene flüssige Mittel		4.069
Zahlungsmittelabfluss aus Unternehmenserwerben		62.311
Umsatzerlöse		62.353
Operatives Ergebnis		1.396
Ergebnis nach Ertragsteuern		1.928

Die gesamten Anschaffungskosten der während des Geschäftsjahres getätigten und weder in Summe noch jeweils für sich genommen wesentlichen Unternehmenserwerbe betrugen € 66,4 Mio. und wurden bar entrichtet. Die Fähigkeit der B. Braun SE zur Beeinflussung der variablen Rückflüsse ergibt sich bei allen im Geschäftsjahr getätigten Unternehmenserwerben aus der jeweiligen Mehrheit der Stimmrechte.

Im Rahmen von Erwerbsvorgängen wurden im Berichtsjahr bisher nicht bilanzierte Vermögenswerte in Höhe von € 4,7 Mio. aufgedeckt, die im Wesentlichen auf Sachanlagen entfielen. Es wurden Forderungen in Höhe von € 19,9 Mio. (brutto € 20,0 Mio.) übernommen. Die nach der Kaufpreisallokation verbleibenden Geschäfts- oder Firmenwerte betrugen € 23,5 Mio. Die Geschäfts- oder Firmenwerte sind steuerlich nicht abzugsfähig und im Wesentlichen Absatz- und Produktionssynergien zuzurechnen.

Wäre der Erwerbszeitpunkt für alle Unternehmenserwerbe am Anfang des laufenden Geschäftsjahres gewesen, hätten sich die Umsatzerlöse des Konzerns um € 99,1 Mio. erhöht. Das Ergebnis nach Ertragsteuern hätte sich um € 3,9 Mio. erhöht.

Am 1. Februar 2021 und am 31. März 2021 wurden im Rahmen eines Asset Deals zwei nephrologische Gemeinschaftspraxen in Waldshut-Tiengen und Oldenburg, Deutschland, erworben. Durch diese Erwerbe wurde erneut das Dialysenetzwerk des B. Braun-Konzerns in Deutschland erweitert.

Am 19. Mai 2021 wurden im Rahmen eines Share Deals weitere 42% an der SCHÖLLY FIBEROPTIC GMBH erworben. Der B. Braun-Konzern hält nun 70% der Anteile. Beim Erwerb stand die Sicherung des technologischen Know-hows im Vordergrund. Schölly ist ein strategisch wichtiger Partner im Bereich der Entwicklung individueller Visualisierungssysteme mit neuesten Technologien und innovativen Produkteigenschaften.

Am 07. Oktober 2021 wurden im Rahmen eines Share Deals 100% der Anteile an der Inzorg Nederland B.V., Nieuwegein, Niederlande erworben. Der B. Braun-Konzern will mit dem Erwerb seine Position auf dem belgischen und niederländischen Markt für ambulante Pflege stärken. Mit dem spezifischen Wissen der Homecare-Organisation ExpertCare kann sich B. Braun als langfristiger Partner für Krankenhäuser und Pflegedienstleister weiterentwickeln.

Am 21. Dezember 2021 wurden im Rahmen eines Share Deals 100% der Anteile an der Dialis Nalchik LLC, ansässig in Nalchik, Russland, erworben. Die Gesellschaft betreibt gegenwärtig ein Dialysezentrum und plant ein weiteres Zentrum im Jahr 2022 in Betrieb zu nehmen. Durch den Erwerb wurde das Dialysenetzwerk des B. Braun-Konzerns in Russland erweitert.

Die Vergleichbarkeit des Abschlusses mit den Vorjahreszahlen wurde durch die Veränderungen nicht beeinträchtigt.

Im Konzernabschluss sind zum Bilanzstichtag Beteiligungen an einem Gemeinschaftsunternehmen und 21 assoziierten Unternehmen bilanziert. Zwei assoziierte Unternehmen wurden wegen Unwesentlichkeit nicht nach der Equity-Methode bewertet.

Die REVIUM Rückversicherung AG wird als 100%-Tochterunternehmen in den Konzernabschluss der B. Braun SE einbezogen. Einziger Geschäftszweck der REVIUM Rückversicherung AG ist der Abschluss von Rückversicherungen mit den Gesellschaften (Erstversicherern), mit denen der B. Braun-Konzern entsprechende Versicherungsverträge abgeschlossen hat. Es werden darüber hinaus keine Versicherungsverträge mit Dritten abgeschlossen und keine Risiken außerhalb des B. Braun-Konzerns abgedeckt. Infolge ihres eng definierten Geschäftszwecks ist die REVIUM Rückversicherung AG für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun-Konzerns insgesamt von untergeordneter Bedeutung.

Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms werden Handelsforderungen einzelner Konzernunternehmen an eine strukturierte Einheit abgetreten. Diese strukturierte Einheit ist nicht im Konzernabschluss der B. Braun SE zu konsolidieren. Für weitere Angaben wird auf Textziffer 18 verwiesen.

Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns und der B. Braun SE ist Bestandteil des Konzernanhangs.

Folgende in den Konzernabschluss der B. Braun SE einbezogenen Gesellschaften nehmen Erleichterungen des § 264 b HGB bzw. § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch, um von der Pflicht zur Aufstellung eines Anhangs- und Lageberichts sowie zur Offenlegung des Jahresabschlusses befreit zu werden:

	Aesculap AG, Tuttlingen,
	Aesculap Akademie GmbH, Tuttlingen,
	Aesculap International GmbH, Tuttlingen,
	Aesculap Suhl GmbH, Suhl,
	BBM Group Insurance Broker GmbH, Melsungen,
	B. Braun Ambulantes Herzzentrum Kassel MVZ GmbH, Kassel,
	B. Braun Avitum AG, Melsungen,
	B. Braun Avitum Saxonia GmbH, Radeberg,
	B. Braun Deutschland GmbH & Co. KG, Melsungen,
	B. Braun Facility Services GmbH & Co. KG, Melsungen,
	B. Braun Gesundheitsservice GmbH, Hürth,
	B. Braun IT Service GmbH, Melsungen
	B. Braun Medical AG, Melsungen,
	B. Braun Medizinisches Versorgungszentrum Baunatal, Baunatal,
	B. Braun Melsungen AG, Melsungen,
	B. Braun Miethke GmbH & Co. KG, Potsdam,
	B. Braun New Ventures GmbH, Freiburg im Breisgau,
	B. Braun Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, Melsungen,
	B. Braun Surgical GmbH, Melsungen,
	B. Braun Vet Care GmbH, Tuttlingen,
	B. Braun via medis GmbH, Melsungen,
	Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft mbH, Melsungen,
	CeCaVa GmbH & Co. KG, Tübingen,
	DTZ Dialyse Trainings-Zentren GmbH, Nürnberg,
	DTZ Oldenburg i.H. MVZ GmbH, Oldenburg in Holstein,
	DTZ Sigmaringen MVZ GmbH, Sigmaringen,
	DTZ Waldshut MVZ GmbH, Waldshut-Tiengen,
	Hubertus Immobilien Verwaltung GmbH, Nürnberg,
	INKO Internationale Handelskontor GmbH, Roth,
	Invitec GmbH & Co. KG, Essen,
	ISYMED Gesellschaft für innovative Systeme in der Medizin mbH, Butzbach,
	Medizinisches Versorgungszentrum ViaMedis Remscheid GmbH, Remscheid,
	MVZ Hagenow GmbH, Hagenow,
	MVZ Ludwigslust GmbH, Ludwigslust,
	MVZ Medizinisches Versorgungszentrum Saarbrücken GmbH, Saarbrücken,
	MVZ Parchim GmbH, Parchim,
	MVZ Schwerin Ost GmbH, Schwerin,
	MVZ Schwerin West GmbH, Schwerin,
	Nierenzentrum Bad Kissingen MVZ GmbH, Bad Kissingen,
	NUTRICHEM DIÄT + PHARMA GMBH, Roth,
	Paul Müller Technische Produkte GmbH, Melsungen,
	PPC Projekt-Planung & Consulting GmbH, Melsungen,
	SteriLog GmbH, Tuttlingen,
	TransCare Service GmbH, Neuwied,
	ViaMedis Nierenzentrum Gifhorn MVZ GmbH, Gifhorn,
	via medis Medizinisches Versorgungszentrum Südharz GmbH, Herzberg am Harz,
	via medis Nierenzentrum Bad Neustadt MVZ GmbH, Bad Neustadt a.d. Saale,
	via medis Nierenzentrum Bad Zwischenahn MVZ GmbH, Bad Zwischenahn,
	via medis Nierenzentrum Braunschweig MVZ GmbH, Braunschweig,
	via medis Nierenzentrum Braunschweig-Mitte MVZ GmbH, Braunschweig,
	via medis Nierenzentrum Bremerhaven MVZ GmbH, Bremerhaven,
	via medis Nierenzentrum Bremerhaven-Speckenbüttel MVZ GmbH, Bremerhaven-Speckenbüttel,
	via medis Nierenzentrum Dresden MVZ GmbH, Dresden,
	via medis Nierenzentrum Dudweiler MVZ GmbH, Saarbrücken-Dudweiler,
	via medis Nierenzentrum Neu-Ulm MVZ GmbH, Neu-Ulm,
	via medis Nierenzentrum Oldenburg MVZ GmbH, Oldenburg,
	via medis Nierenzentrum Riesa MVZ GmbH, Riesa,
	via medis Nierenzentrum Südpfalz MVZ GmbH, Landau in der Pfalz,
	via medis Nierenzentrum Suhl MVZ GmbH, Suhl,
	via medis Nierenzentrum Wolfenbüttel MVZ GmbH, Wolfenbüttel.

Die genannten Gesellschaften nehmen die Befreiungen in Anspruch.

Konsolidierungsgrundsätze

a) Tochterunternehmen Tochterunternehmen, d.h. solche Unternehmen, die von der B. Braun SE beherrscht werden, werden in den Konsolidierungskreis einbezogen. Die B. Braun SE beherrscht ein Unternehmen, wenn sie schwankenden Renditen aus ihrem Engagement mit dem Beteiligungsunternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels ihrer Macht über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.

Tochterunternehmen werden erstmals ab dem Zeitpunkt, zu dem die B. Braun SE die Verfügungsgewalt über das erworbene Unternehmen erlangt, konsolidiert; sie werden bei Verlust der Verfügungsgewalt durch die B. Braun SE entkonsolidiert. Verfügungsgewalt liegt vor, wenn die B. Braun SE u.a. mittels der Mehrheit an Stimmrechten oder sonstiger vertraglicher Rechte die Möglichkeit hat, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens zu lenken. Der Erwerb von Tochterunternehmen wird nach der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs bemessen sich nach den hingegebenen Zahlungsmitteln, Zahlungsmitteläquivalenten sowie den beizulegenden Zeitwerten hingegebener Vermögenswerte, ausgegebener Anteile und/oder übernommener Schulden zu dem Zeitpunkt, zu dem erstmals die Beherrschungsmöglichkeit gegeben ist. Anschaffungsnebenkosten eines Unternehmenserwerbs werden aufwandswirksam erfasst. Bedingte Kaufpreisbestandteile werden mit dem zum Erwerbszeitpunkt beizulegenden Zeitwert angesetzt. Spätere Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der bedingten Kaufpreisverbindlichkeit werden aufwandswirksam oder im sonstigen Gesamtergebnis erfasst. Die den erworbenen Anteil an dem zu Zeitwerten bewerteten Reinvermögen des Tochterunternehmens übersteigenden Anschaffungskosten werden als Geschäfts- oder Firmenwert bilanziert.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung unabhängig vom Umfang der nicht beherrschenden Anteile mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Für jeden Unternehmenserwerb wird auf individueller Basis entschieden, ob die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder anhand des proportionalen Anteils am Nettovermögen des erworbenen Unternehmens erfasst werden. Das Wahlrecht, die Minderheiten zum Fair Value anzusetzen, wird aktuell nicht ausgeübt. Somit werden die Minderheiten mit dem anteiligen auf sie entfallenden Nettovermögen und keinem Goodwill für die Anteile der Minderheiten angesetzt.

Bei dem Erwerb von nicht beherrschenden Anteilen von vollkonsolidierten Unternehmen entstehende Geschäfts- oder Firmenwerte werden erfolgsneutral mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Bewertung von Vermögenswerten und Schulden zu Zeitwerten bei Sukzessiverwerben von erstmals vollkonsolidierten Gesellschaften führt zu einer Erfassung der Neubewertung der "Alt"-Tranchen im Gewinn bzw. Verlust.

Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge werden gegeneinander aufgerechnet. Unrealisierte Gewinne aus Geschäftsvorfällen zwischen Konzernunternehmen werden in voller Höhe eliminiert; unrealisierte Verluste werden insoweit eliminiert, als die daraus resultierenden Anschaffungs-/Herstellungskosten den erzielbaren Betrag des entsprechenden Vermögenswerts nicht übersteigen. Der erzielbare Betrag ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tochterunternehmen wurden, sofern erforderlich, an die dem Konzernabschluss zugrunde liegenden Methoden angepasst.

b) Assoziierte Unternehmen Assoziierte Unternehmen sind solche Unternehmen, auf die der Konzern maßgeblichen Einfluss ausübt, aber keine Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen werden unter Anwendung der Equity-Methode bilanziert und anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet den beim Erwerb entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert (nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen).

Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten aus assoziierten Unternehmen wird vom Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, der Anteil an Veränderungen der Rücklagen in den Konzernrücklagen. Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden gegen den Beteiligungsbuchwert verrechnet. Wenn der Verlustanteil des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet.

Nicht realisierte Gewinne aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen und assoziierten Unternehmen werden entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten Unternehmen eliminiert, sofern diese wesentlich sind. Nicht realisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die Transaktion deutet auf eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts hin. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden assoziierter Unternehmen wurden - sofern notwendig - geändert, um eine konzerneinheitliche Bilanzierung zu gewährleisten.

c) Gemeinsame Vereinbarungen Investitionen in gemeinsame Vereinbarungen werden entweder als gemeinschaftliche Tätigkeit oder als Gemeinschaftsunternehmen klassifiziert. Die gemeinsamen Vereinbarungen der B. Braun SE stellen Gemeinschaftsunternehmen dar. Diese werden mittels Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anteile werden anfänglich mit ihren Anschaffungskosten angesetzt und anschließend fortgeschrieben, um den Anteil des Konzerns an den Gewinnen und Verlusten im sonstigen Gesamtergebnis zu berücksichtigen. Wenn der Verlustanteil des Konzerns an einem Gemeinschaftsunternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen, inklusive anderer ungesicherter Forderungen, entspricht bzw. diesen übersteigt, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste, es sei denn, er ist für das Gemeinschaftsunternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für das Gemeinschaftsunternehmen Zahlungen geleistet. Unrealisierte Gewinne aus Transaktionen mit dem Gemeinschaftsunternehmen werden in Höhe des auf den Konzern entfallenden Anteils eliminiert. Unrealisierte Verluste werden ebenfalls eliminiert, es sei denn, die übertragenen Vermögenswerte sind wertgemindert.

d) Inhaber nicht beherrschender Anteile Transaktionen mit Inhabern nicht beherrschender Anteile werden wie Transaktionen mit konzerninternen Parteien behandelt. Verkäufe von Anteilen an Inhaber nicht beherrschender Anteile führen zu Gewinn- bzw. Verlustrealisierungen im Konzernabschluss. Umgekehrt führen Käufe von Anteilen von Inhabern nicht beherrschender Anteile zu Goodwill in Höhe der Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem anteiligen Buchwert des Nettovermögens des Tochterunternehmens.

Währungsumrechnung

a) Funktionale Währung und Berichtswährung

Die Konzernunternehmen stellen ihren Jahresabschluss auf Basis der Währung auf, die den wirtschaftlichen Gehalt der zugrundeliegenden Ereignisse und Umstände des jeweiligen Unternehmens am besten widerspiegelt (funktionale Währung).

Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die funktionale Währung und die Berichtswährung der Unternehmensgruppe darstellt.

b) Transaktionen und Salden Fremdwährungstransaktionen werden mit dem Wechselkurs zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Aufwendungen und Erträge, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Umrechnungsdifferenzen bei monetären Posten, deren Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts erfolgsneutral im Eigenkapital verrechnet werden, sind als Teil des Gewinns bzw. Verlustes aus der Fair-Value-Bewertung auszuweisen. Demgegenüber sind Umrechnungsdifferenzen bei nicht-monetären Posten, deren Änderungen ihres beizulegenden Zeitwerts im Eigenkapital berücksichtigt werden, in der Neubewertungsrücklage im Eigenkapital erfasst.

c) Konzernunternehmen

Die Ergebnisse und Bilanzposten aller Konzernunternehmen, die eine von der Konzernberichtswährung abweichende Währung haben, werden wie folgt in die Berichtswährung umgerechnet:

―	Vermögenswerte und Schulden werden für jeden Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet,
―	Erträge und Aufwendungen werden für jede Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs umgerechnet, und
―	alle sich ergebenden Umrechnungsdifferenzen werden als eigener Posten im Eigenkapital erfasst (Unterschied aus der Währungsumrechnung).

Geschäfts- oder Firmenwerte und Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts, die bei Erwerb eines ausländischen Unternehmens entstanden sind, werden als Vermögenswerte und Schulden des ausländischen Unternehmens behandelt und zum Stichtagskurs umgerechnet.

Wenn ein ausländischer Geschäftsbetrieb veräußert wird, werden bislang erfolgsneutral im Eigenkapital erfasste Währungsdifferenzen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Teil des Veräußerungsgewinns oder -verlustes erfasst.

Vergleich ausgewählter Währungen

	Mittelkurs am Bilanzstichtag			Jahresdurchschnittskurs
ISO-Code	31.12.2021	31.12.2020	+ -	2021	2020	+ -
			in %			in %
1 EUR = USD	1,132	1,228	-7,8	1,184	1,141	3,7
1 EUR = GBP	0,840	0,900	-6,6	0,860	0,889	-3,3
1 EUR = CHF	1,033	1,081	-4,4	1,081	1,070	1,0
1 EUR = MYR	4,716	4,938	-4,5	4,902	4,793	2,3
1 EUR = JPY	130,320	126,500	3,0	129,856	121,756	6,7

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Umsatzerlöse

Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden werden auf Basis eines fünfstufigen Rahmenmodells erfasst, in der für die übernommenen Leistungsverpflichtungen, also die Übertragung von Waren bzw. die Erbringung von Dienstleistungen, Gegenleistungen erwartet werden. Dieses umfasst

―	Identifizierung des Vertrags mit einem Kunden,
―	Identifizierung der eigenständigen Leistungsverpflichtungen in dem Vertrag,
―	Bestimmung des Transaktionspreises,
―	Verteilung des Transaktionspreises auf die Leistungsverpflichtungen des Vertrags,
―	Erlöserfassung bei Erfüllung der Leistungsverpflichtungen durch den Konzern.

Die Anwendung dieses Modells hängt von den jeweiligen Umständen im Vertrag mit einem Kunden ab und erfordert Ermessensentscheidungen. Der Transaktionspreis ist die Gegenleistung, die der Konzern erwartungsgemäß vom Kunden für die Übertragung von Waren oder die Erbringung von Dienstleistungen erhalten wird. In Fällen, in denen ein Vertrag Elemente mit variabler Gegenleistung enthält (z.B. aus Nachlässen, Rabatten, Skonti, Boni, Rückerstattungen), wird der Betrag der variablen Gegenleistung, den der Konzern im Rahmen des Vertrags erwartungsgemäß erhalten wird, geschätzt. Variable Beträge sind nur in dem Umfang im Transaktionspreis enthalten, für den es als hochwahrscheinlich anzusehen ist, dass der nachfolgende Wegfall der Unsicherheit in Bezug auf die Höhe dieser variablen Beträge nicht zu einer wesentlichen Anpassung der Umsatzerlöse führen wird. Wenn ein Vertrag mehrere Leistungsverpflichtungen umfasst, wird der Transaktionspreis auf die Leistungsverpflichtungen des Vertrags auf Basis der Einzelveräußerungspreise verteilt. Gewährte Preisnachlässe werden ebenfalls auf Basis der relativen Einzelveräußerungspreise verteilt. Wenn der Vertrag eine bedeutende Finanzierungsvereinbarung beinhaltet, wird der Transaktionspreis um den Zeitwert des Geldes angepasst, es sei denn, der Zeitraum zwischen Leistungserbringung und Zahlung durch den Kunden beträgt wahrscheinlich weniger als 12 Monate. Umsatzerlöse werden erfasst, wenn die Verfügungsmacht, d.h. die Möglichkeit den Nutzen aus der erbrachten Leistung zu ziehen und den weiteren Gebrauch zu bestimmen, übergeht. Dies kann entweder zu einem bestimmten Zeitpunkt oder über einen Zeitraum hinweg erfolgen. Umsatzerlöse werden über einen Zeitraum hinweg erfasst, wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:

―	Mit Erfüllung durch das Unternehmen erhält der Kunde den Nutzen aus der erbrachten Leistung und verbraucht ihn gleichzeitig.
―	Mit seiner Leistung erzeugt oder verbessert das Unternehmen einen Vermögenswert, über den der Kunde die Verfügungsmacht während der Erzeugung oder Verbesserung besitzt.
―	Mit seiner Leistung erzeugt das Unternehmen einen Vermögenswert, der vom Unternehmen nicht anderweitig genutzt werden kann; dabei hat das Unternehmen einen Zahlungsanspruch für die bisher erbrachten Leistungen und kann zudem erwarten, dass der Vertrag wie vereinbart erfüllt wird.

Wenn die Leistungsverpflichtung nicht über einen Zeitraum hinweg erfüllt wird, wird sie zu einem Zeitpunkt erfüllt. Anhand folgender Faktoren wird der Zeitpunkt, zu dem die Verfügungsmacht übergeht, bestimmt:

―	Der Konzern besitzt gegenwärtig das Recht auf Bezahlung des Vermögenswerts;
―	der Kunde hat das rechtliche Eigentum an dem Vermögenswert;
―	das Unternehmen hat den Vermögenswert physisch (d.h. den Besitz) übertragen;
―	die wesentlichen Chancen und Risiken aus dem Besitz des Vermögenswerts liegen beim Kunden; und
―	der Kunde hat den Vermögenswert abgenommen.

Immaterielle Vermögenswerte

a) Geschäfts- oder Firmenwerte

Der Geschäfts- oder Firmenwert stellt den Überschuss des bei Unternehmenserwerben gezahlten Kaufpreises über die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des erworbenen Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt dar. Ein durch Unternehmenserwerb entstandener Geschäfts- oder Firmenwert wird den immateriellen Vermögenswerten zugeordnet. Ein Geschäfts- oder Firmenwert, der aus dem Erwerb eines assoziierten Unternehmens resultiert, ist im Buchwert der Beteiligung an assoziierten Unternehmen enthalten. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest (impairment test) unterzogen und mit seinen ursprünglichen Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungen bewertet. Die außerplanmäßigen Abschreibungen aktivierter Geschäfts- oder Firmenwerte werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Wertaufholungen sind unzulässig. Gewinne und Verluste aus der Veräußerung eines Unternehmens umfassen den Buchwert des Geschäfts- oder Firmenwerts, der dem abgehenden Unternehmen zugeordnet ist.

b) Entwicklungskosten

Der B. Braun-Konzern investiert einen beträchtlichen Anteil seiner finanziellen Mittel in Forschungs- und Entwicklungsleistungen. Neben internen Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten unterhält der Konzern zahlreiche Kooperationen mit Dritten.

Entwicklungsaufwendungen werden als Kosten im Zusammenhang mit der Anwendung von Forschungsergebnissen oder Fachkenntnissen für die Produktionsplanung und den Produktionsverfahren vor Beginn der Produktion oder der Nutzung definiert. Entwicklungsaufwendungen werden als immaterielle Vermögenswerte aktiviert, wenn es als wahrscheinlich betrachtet wird, dass das Projekt kommerziell erfolgreich sein wird und technisch durchführbar ist und die Kosten verlässlich ermittelt werden können. Sonstige Entwicklungskosten, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden als Aufwand erfasst, wenn sie anfallen. Entwicklungskosten, die zuvor als Aufwand erfasst wurden, werden in nachfolgenden Geschäftsjahren nicht als Vermögenswerte aktiviert. Aktivierte Entwicklungskosten werden als selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Bezüglich der Nutzungsdauer, der Abschreibungsmethode sowie der Überprüfung der Restbuchwerte verweisen wir auf den Abschnitt c.

c) Sonstige immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, aus denen dem Konzern wahrscheinlich ein zukünftiger Nutzen zufließt und die verlässlich bewertet werden können, mit ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Herstellungskosten umfassen dabei alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Immaterielle Vermögenswerte mit begrenzter Nutzungsdauer werden innerhalb von vier bis acht Jahren planmäßig linear abgeschrieben. In begründeten Ausnahmefällen wird von der leistungsorientierten Abschreibungsmethode Gebrauch gemacht.

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und ggf. angepasst.

Immaterielle Vermögenswerte werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag des Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist.

Die Abschreibungen auf sonstige immaterielle Vermögenswerte werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

Sofern vorhanden, werden immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit getestet. Abgesehen von Geschäfts- oder Firmenwerten hatte der Konzern in den dargestellten Berichtsperioden keine wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer.

Wertminderung nicht finanzieller Vermögenswerte

Zu jedem Bilanzstichtag werden die Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen daraufhin geprüft, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Liegen solche vor, wird ein Werthaltigkeitstest (impairment test) durchgeführt, bei dem der erzielbare Betrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt und dem entsprechenden Buchwert gegenübergestellt wird. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert (Barwert der erwarteten Free Cashflows). Sofern kein erzielbarer Betrag für einen einzelnen Vermögenswert ermittelt werden kann, wird der erzielbare Betrag für die CGU (Cash Generating Unit) bestimmt, die unabhängige Cashflows generiert und der der betreffende Vermögenswert zugeordnet werden kann. Liegt der erzielbare Betrag unterhalb des Buchwerts, erfolgt eine ergebniswirksame Wertminderung des Vermögenswerts. Eine ergebniswirksame Wertaufholung bis maximal zur Höhe des erzielbaren Betrags wird vorgenommen, wenn sich nach einer erfolgten Wertminderung zu einem späteren Zeitpunkt ein höherer erzielbarer Betrag ergibt. Dabei ist die Wertaufholung auf den fortgeführten Buchwert begrenzt, der sich ohne die vorherige Wertminderung ergeben hätte.

Sachanlagen

Materielle Vermögenswerte, die im Geschäftsbetrieb länger als ein Jahr genutzt werden, werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger linearer Abschreibungen bewertet. Die Herstellungskosten umfassen alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der fertigungsbezogenen Gemeinkosten. Die planmäßige Abschreibung der Sachanlagen erfolgt anhand der linearen Abschreibungsmethode, bei der die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über die geschätzte Nutzungsdauer verteilt werden, bis der Restwert erreicht ist. Die zugrunde gelegten Nutzungsdauern entsprechen den erwarteten Nutzungsdauern im Konzern.

Den planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen liegen im Wesentlichen folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Gebäude	25 bis 50 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen ^*	5 bis 20 Jahre
Fahrzeuge	6 Jahre
Betriebs- und Geschäftsausstattung	4 bis 20 Jahre

^* 1- Schicht-Betrieb

Grundstücke werden nicht planmäßig abgeschrieben. Nutzungsrechte an Grundstücken werden über die jeweilige Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.

Nachträgliche Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten werden nur dann als Teil des Vermögenswertes oder als separater Vermögensgegenstand erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswertes zuverlässig ermittelt werden können. Alle Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Die Restbuchwerte und wirtschaftlichen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und ggf. angepasst.

Sachanlagen werden zum Bilanzstichtag außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der "erzielbare Betrag" des Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken ist.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen werden den nutzenden Funktionsbereichen zugeordnet. Zuschreibungen bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Gewinne und Verluste aus Abgängen werden erfolgswirksam erfasst.

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst, wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und der Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendungen erfüllt.

Fremdkapitalkosten, die direkt dem Erwerb, dem Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswertes zugeordnet werden, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten dieses Vermögenswertes aktiviert.

Leasingverhältnisse

Vermögenswerte und Schulden aus Leasingverhältnissen werden beim Erstansatz zu Barwerten erfasst. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten den Barwert folgender Leasingzahlungen:

―	Feste Zahlungen einschließlich de facto fester Zahlungen, abzüglich etwaiger Leasinganreize
―	variable Leasingzahlungen, die an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind, anfänglich bewertet mit dem Index oder (Zins-)Satz zum Bereitstellungsdatum
―	erwartete Zahlungen aus der Inanspruchnahme aus Restwertgarantien
―	der Ausübungspreis Kaufoption, deren Ausübung als hinreichend sicher erachtet wird
―	Strafzahlungen im Zusammenhang mit der Kündigung eines Leasingverhältnisses, sofern die Ausübung der Kündigungsoption als hinreichend sicher erachtet wird
―	Leasingzahlungen aufgrund einer als hinreichend sicher erachteten Inanspruchnahme von Verlängerungsoptionen.

Leasingzahlungen werden mit dem Grenzfremdkapitalzinssatz des Leasingnehmers abgezinst, da der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende implizite Zinssatz i.d.R. nicht ohne weiteres bestimmbar ist. Der Grenzfremdkapitalzinssatz wird auf Basis von währungs- und laufzeitspezifischen Swapsätzen bestimmt und beinhaltet Margen- und Risikoaufschläge. Mögliche zukünftige Steigerungen variabler Leasingzahlungen, welche sich aus der Änderung eines Indexes oder (Zins-)Satzes ergeben können, werden bis zu deren Wirksamwerden nicht in der Leasingverbindlichkeit berücksichtigt. Sobald sich entsprechende Änderungen auf die Leasingzahlungen auswirken, werden die Leasingverbindlichkeit und das Nutzungsrecht angepasst. Leasingraten werden in Zins- und Tilgungszahlungen aufgeteilt. Der Zinsanteil wird über die Laufzeit des Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst, so dass sich für jede Periode ein konstanter periodischer Zinssatz auf den Restbetrag der Verbindlichkeit ergibt. Nutzungsrechte werden zu Anschaffungskosten bewertet, die sich wie folgt zusammensetzen:

―	Der Betrag der Erstbewertung der Leasingverbindlichkeit
―	sämtliche vorab geleistete Leasingzahlungen abzüglich etwaig erhaltener Leasinganreize
―	alle dem Leasingnehmer entstandenen anfänglichen direkten Kosten und
―	geschätzte Kosten, die dem Leasingnehmer bei Demontage oder Beseitigung des zugrundeliegenden Vermögenswerts, bei der Wiederherstellung des Standorts, an dem sich dieser befindet, oder bei Rückversetzung des zugrunde liegenden Vermögenswerts in den in mit dem Leasinggeber vereinbarten Zustand entstehen.

Nutzungsrechte werden linear über den kürzeren der beiden Zeiträume aus Nutzungsdauer des Leasinggegenstands und Laufzeit der zugrundeliegenden Leasingvereinbarung abgeschrieben. Wenn die Ausübung einer Kaufoption als hinreichend sicher eingeschätzt wird, erfolgt die Abschreibung über die Nutzungsdauer des Leasinggegenstands.

Die Verträge können sowohl Leasing- als auch Nichtleasingkomponenten beinhalten. Bei Verträgen über Immobilien und Fahrzeugen ordnet der Konzern den Transaktionspreis diesen Komponenten auf Basis ihrer relativen Einzelveräußerungspreise zu. In allen anderen Fällen macht der Konzern von dem Wahlrecht Gebrauch, keine Aufteilung zwischen Leasing- und Nichtleasingkomponente durchzuführen und stattdessen den Vertrag im Ganzen als Leasingvertrag zu behandeln. Zahlungen für kurzfristige Leasingverhältnisse von bis zu 12 Monaten und Leasingverhältnisse über Vermögenswerte von geringem Wert von bis zu USD 5.000 werden als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Dies gilt ebenso für variable Leasingzahlungen, die nicht an einen Index oder (Zins-)Satz gekoppelt sind.

Bei Leasingverhältnissen, in denen der Konzern Leasinggeber ist, wird unterschieden zwischen

―	Finanzierungsleasingverhältnissen, wenn im Wesentlichen alle mit dem Eigentum am zugrundeliegenden Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden, und
―	Operating-Leasingverhältnissen, wenn im Wesentlichen nicht alle mit dem Eigentum am zugrundeliegenden Vermögenswert verbundenen Risiken und Chancen übertragen werden.

Für eine Finanzierungsleasingvereinbarung weist der Konzern anfangs eine Forderung in Höhe der Nettoinvestition in die Leasingvereinbarung aus, welche dem Barwert der Leasingraten sowie des nicht garantierten Restwerts entspricht. Die Nettoinvestition wird nach dem der Leasingvereinbarung zugrundeliegenden Zinssatz abgezinst. Ein Finanzertrag wird nach dem Muster einer konstanten periodischen Verzinsung der Nettoinvestition in die Leasingvereinbarung über die Mietdauer ausgewiesen.

In einer Operating Leasingvereinbarung wird der dem Leasingverhältnis zugrundeliegende Vermögenswert über seine gewöhnliche wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Leasingraten werden als lineare Erträge oder nach einer anderen systematischen Grundlage ausgewiesen, wenn diese eher auf das Muster zutreffen, nach welchem der Nutzen aus der Verwendung des zugrundeliegenden Vermögensgegenstandes reduziert wird.

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und sonstige Finanzanlagen

Anteile an at-Equity-bilanzierten Beteiligungen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, die Ausschüttungen und alle weiteren Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht gesondert ausgewiesen, sondern sind im Wertansatz der Beteiligung enthalten. Eine planmäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte findet nicht statt. Nach der Equity-Methode bilanzierte Beteiligungen werden außerplanmäßig abgeschrieben, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Bei börsennotierten Anteilen erfolgt eine Überprüfung der Werthaltigkeit, wenn ein langfristiger und signifikanter Rückgang des Börsenwertes unter die durchschnittlichen Anschaffungskosten vorliegt.

Kategorien finanzieller Vermögenswerte

Finanzielle Vermögenswerte werden in die folgenden beiden Klassifizierungskategorien eingeteilt:

―	zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte und
―	zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte.

Wenn finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, so können Aufwendungen und Erträge entweder vollständig im Periodenergebnis (at fair value through profit or loss) oder im sonstigen Ergebnis (at fair value through other comprehensive income) mit oder ohne nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung erfasst werden.

Die Klassifizierung wird festgelegt, wenn der finanzielle Vermögenswert erstmalig angesetzt wird, wenn also der B. Braun-Konzern Gegenpartei der vertraglichen Vereinbarungen des Instruments wird.

Ein Schuldinstrument, das die folgenden zwei Bedingungen erfüllt, wird zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet:

―	Geschäftsmodellbedingung: Die Zielsetzung des Geschäftsmodells des B. Braun-Konzerns liegt darin, die finanziellen Vermögenswerte zu halten, um so die vertraglichen Zahlungsströme zu vereinnahmen.
―	Zahlungsstrombedingung: Die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die einzig Rückzahlungen von Teilen des Nominalwerts und der Zinsen auf die noch nicht zurückgezahlten Teile des Nominalwerts sind.

Ein Schuldinstrument, das die folgenden zwei Bedingungen erfüllt, wird zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Wertänderungen im sonstigen Ergebnis und nachträglicher Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung bewertet:

―	Geschäftsmodellbedingung: Die Zielsetzung des Geschäftsmodells des B. Braun-Konzerns wird dadurch erreicht, dass sowohl die vertraglichen Zahlungsströme finanzieller Vermögenswerte vereinnahmt als auch finanzielle Vermögenswerte veräußert werden.
―	Zahlungsstrombedingung: Die vertraglichen Bedingungen des finanziellen Vermögenswerts führen zu festgelegten Zeitpunkten zu Zahlungsströmen, die einzig Rückzahlungen von Teilen des Nominalwerts und der Zinsen auf die noch nicht zurückgezahlten Teile des Nominalwerts sind.

Alle anderen Schuldinstrumente werden zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Wertänderungen im Periodenergebnis bewertet (at fair value through profit or loss).

Alle gehaltenen Eigenkapitalinstrumente werden in der Bilanz zum beizulegenden Zeitwert angesetzt. Wertveränderungen werden im Periodenergebnis erfasst. Wenn ein Eigenkapitalinstrument nicht zu Handelszwecken gehalten wird, kann der B. Braun-Konzern beim erstmaligen Ansatz die unwiderrufliche Entscheidung treffen, dieses zum beizulegenden Zeitwert mit Erfassung der Wertänderungen im sonstigen Ergebnis zu bewerten. Eine nachträgliche Umklassifizierung in die Gewinn- und Verlustrechnung ist in diesem Falle ausgeschlossen.

Ein marktüblicher Kauf oder Verkauf von finanziellen Vermögenswerten wird zum Handelstag angesetzt. Finanzielle Vermögenswerte werden ausgebucht, wenn Ansprüche auf den Erhalt von Zahlungsströmen aus den finanziellen Vermögenswerten übertragen worden oder ausgelaufen sind und der Konzern im Wesentlichen alle Risiken und Chancen aus dem Eigentum übertragen hat.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Wertminderungen von gehaltenen Schuldinstrumenten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, beruhen auf der Prämisse, erwartete Verluste abzubilden. Diese werden mit einem Betrag in folgender Höhe erfasst:

―	dem "erwarteten 12-Monats-Verlust" (Barwert der erwarteten Zahlungsausfälle, die aus möglichen Ausfallereignissen innerhalb der nächsten 12 Monate nach dem Abschlussstichtag resultieren); oder
―	den gesamten über die Restlaufzeit des Instruments erwarteten Verlust (Barwert der erwarteten Zahlungsausfälle infolge aller möglichen Ausfallereignisse über die Restlaufzeit des Finanzinstruments).

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit und ohne signifikante Finanzierungskomponente, Vertragsvermögenswerte und Leasingforderungen wird der Wertminderungsbedarf stets auf Basis der über die gesamte Laufzeit erwarteten Verluste ermittelt. Für alle anderen Instrumente werden die Wertminderungen nur dann auf Basis der über die gesamte Laufzeit erwarteten Verluste ermittelt, wenn sich das Kreditrisiko seit erstmaligem Ansatz wesentlich erhöht hat. Die Beurteilung, ob sich das Ausfallrisiko signifikant erhöht hat, beruht auf einem Anstieg der Ausfallwahrscheinlichkeit seit Zugang.

Andernfalls werden die Wertminderungen lediglich auf Basis der erwarteten Verluste ermittelt, die aus einem innerhalb von 12 Monaten nach dem Abschlussstichtag auftretenden Verlustereignis resultieren würden. In diesem Fall werden also Verlustereignisse nicht berücksichtigt, die später als 12 Monate nach dem Abschlussstichtag auftreten können.

Ein finanzieller Vermögenswert weist objektive Hinweise auf Wertminderung auf, wenn ein oder mehrere Ereignisse stattgefunden haben, die eine signifikante Auswirkung auf die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme des finanziellen Vermögenswerts aufzeigen. Dazu gehören beobachtbare Daten, welche über die folgenden Ereignisse bekannt geworden sind:

―	Erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder des Schuldners;
―	ein Vertragsbruch wie beispielsweise ein Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen;
―	Zugeständnisse, die der Kreditgeber dem Kreditnehmer aus wirtschaftlichen oder vertraglichen Gründen im Zusammenhang mit finanziellen Schwierigkeiten des Kreditnehmers macht, ansonsten aber nicht gewähren würde;
―	eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder ein sonstiges Sanierungsverfahren geht;
―	das durch finanzielle Schwierigkeiten bedingte Verschwinden eines aktiven Markts für diesen finanziellen Vermögenswert;
―	der Erwerb oder die Ausgabe eines finanziellen Vermögenswerts mit einem hohen Disagio, das die angefallenen Kreditausfälle widerspiegelt.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird eine Wertberichtigungstabelle zugrunde gelegt, welche die erwarteten Verluste über die Restlaufzeit als pauschalen Prozentsatz in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit bestimmt. Zukunftsorientierte makroökonomische Informationen bleiben dabei unberücksichtigt, da diese aus Sicht des Konzerns keine wesentlichen Auswirkungen auf die erwarteten Verluste über die Restlaufzeit haben.

Die Ausbuchung uneinbringlicher Forderungen erfolgt zu dem Zeitpunkt, zu dem der Konzern Kenntnis von der Uneinbringlichkeit der Forderung erhält.

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Schulden

Bei den zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten handelt es sich um Vermögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und deren Veräußerung sehr wahrscheinlich ist. Die Veräußerung wird innerhalb von einem Jahr ab Zeitpunkt der Klassifizierung erwartet. Schulden, die zusammen mit Vermögenswerten in einer Transaktion veräußert werden sollen, werden ebenfalls gesondert ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden nicht mehr planmäßig abgeschrieben, sondern mit ihrem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt, sofern dieser niedriger ist als der Buchwert. Ergebnisse aus der Bewertung von zur Veräußerung gehaltener Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen werden bis zur endgültigen Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen ausgewiesen. Ergebnisse aus der Bewertung von zur Veräußerung bestimmten Geschäftsbereichen werden als Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen ausgewiesen.

Vorräte

Unter den Vorräten sind gemäß IAS 2 (Inventories) diejenigen Vermögenswerte ausgewiesen, die zum Verkauf im normalen Geschäftsgang gehalten werden (fertige Erzeugnisse und Waren), die sich in der Herstellung für den Verkauf befinden (unfertige Erzeugnisse) oder die im Rahmen der Herstellung oder Erbringung von Dienstleistungen verbraucht werden sollen (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Die Bewertung der Vorräte erfolgt auf Basis der Durchschnittsmethode zum niedrigeren Wert aus ermittelten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und ihrem Nettoveräußerungswert, d.h. dem im normalen Geschäftsgang erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der geschätzten Fertigstellungs- und Vertriebskosten. Im Zusammenhang damit ist auch den Risiken, die sich insbesondere aus der Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit usw. ergeben, durch Abwertungen Rechnung getragen.

Die Herstellungskosten enthalten neben den Einzelkosten anteilige Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie fertigungsbedingte Abschreibungen. Darüber hinaus werden die anteiligen Kosten für die betriebliche Altersversorgung und für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, soweit sie auf den Herstellungsbereich entfallen.

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden gemäß IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (projected unit credit method) unter Berücksichtigung zukünftiger Entgelt- und Rentenanpassungen und Fluktuation durch unseren versicherungsmathematischen Gutachter ermittelt. Die Neubewertungen der Nettoschulden werden in der Periode ihres Auftretens erfolgsneutral erfasst.

Die Nettozinsen auf die Nettoschulden werden im Finanzergebnis ausgewiesen.

Ein Überschuss des Planvermögens gegenüber den Pensionsverpflichtungen wird höchstens in der Höhe als Aktivposten angesetzt, als er dem Barwert des wirtschaftlichen Nutzens entspricht.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden angesetzt, wenn dem Konzern aus Ereignissen der Vergangenheit eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung entstanden ist, zur Erfüllung der Verpflichtung der Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich ist und eine verlässliche Schätzung der Höhe möglich ist. Wenn eine Anzahl gleichartiger Verpflichtungen besteht, wird die Vermögensbelastung auf Basis des wahrscheinlichsten Wertes für den Konzern passiviert.

Für belastende Verträge werden Rückstellungen angesetzt, wenn der erwartete Nutzen aus dem vertraglichen Anspruch geringer als die erwarteten Kosten zur Erfüllung der Verpflichtung ist. Vor der Bildung einer entsprechenden Rückstellung wird die Wertminderung eines im Zusammenhang stehenden Vermögenswertes geprüft.

Bei der Bemessung von Rückstellungen, die erst nach einem Jahr fällig werden, wird der entsprechende Barwert durch Abzinsung ermittelt.

Rückstellungen werden gegen den Aufwandsposten aufgelöst, gegen den die Rückstellung gebildet worden ist. Sofern Zuführungen zu Rückstellungen unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen werden, wird deren Auflösung unter dem entsprechenden Posten in den sonstigen betrieblichen Erträgen gezeigt.

Finanzschulden

Finanzschulden werden bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet; jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug der Transaktionskosten) und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Schuld unter Anwendung der Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Darlehensverbindlichkeiten werden als kurzfristige Verbindlichkeiten erfasst, sofern der Konzern nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.

Verbindlichkeiten

Finanzielle Verbindlichkeiten umfassen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Schulden. Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei erstmaligem Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten, erfasst.

Kurzfristige Schulden haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden mit ihrem Rückzahlungs- oder Erfüllungsbetrag angesetzt. Langfristige Schulden, die nicht das Grundgeschäft in einem bilanziell zulässigen Sicherungszusammenhang darstellen, werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert.

Rechnungsabgrenzungsposten werden unter den übrigen Verbindlichkeiten passiviert.

Derivative Finanzinstrumente

Derivative Finanzinstrumente werden zum Handelstag angesetzt. Sie werden im Rahmen der Zugangsbewertung zu ihrem beizulegenden Zeitwert, der ihnen am Tag des Vertragsabschlusses beizumessen ist, bewertet. Die Folgebewertung erfolgt ebenfalls zum am jeweiligen Bilanzstichtag geltenden beizulegenden Zeitwert. Die Methode zur Erfassung von Gewinnen und Verlusten ist davon abhängig, ob das derivative Finanzinstrument als Sicherungsinstrument designiert wurde und, falls ja, von der Art des abgesicherten Postens. Die beizulegenden Zeitwerte der verschiedenen derivativen Finanzinstrumente, die zu Sicherungszwecken eingesetzt werden, sind in den sonstigen Vermögenswerten/sonstigen Schulden enthalten. Bewegungen der Bewertungsrücklage für Cashflow Hedges werden in der Entwicklung des Konzerneigenkapitals dargestellt. Derivative Finanzinstrumente und als Sicherungsinstrumente designierte derivative Finanzinstrumente, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind, werden als kurzfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen, sofern die Restlaufzeit zwölf Monate nicht übersteigt. Anderenfalls erfolgt ein Ausweis als langfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten.

Wenn ein Sicherungsgeschäft, das im Rahmen eines Cashflow Hedges designiert wurde, ausläuft, veräußert wird, die Designation bewusst aufgelöst wird oder nicht mehr die Kriterien zur Bilanzierung als Sicherungsgeschäft erfüllt, verbleibt der bis dahin im Eigenkapital kumulierte Gewinn oder Verlust im Eigenkapital und wird erst dann erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, wenn die ursprünglich gesicherte, zukünftige Transaktion erfolgswirksam wird. Wird der Eintritt der zukünftigen Transaktion nicht länger erwartet, sind die im Eigenkapital erfassten kumulierten Gewinne oder Verluste sofort in die Gewinn- und Verlustrechnung umzubuchen.

Für weitere Erläuterungen zu den derivativen Finanzinstrumenten im Rahmen des Risikomanagements wird auf Textziffer 32 verwiesen.

Latente Steuerposten

Latente Steuern werden unter Verwendung der Verbindlichkeitsmethode für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten und ihren Buchwerten im Konzernabschluss angesetzt, es sei denn, die latente Steuer entsteht aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Schuld bei einem Geschäftsvorfall, der keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, und zum Zeitpunkt des Geschäftsvorfalls weder das bilanzielle noch das steuerliche Periodenergebnis beeinflusst. Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze und Steuervorschriften bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuererstattungsansprüche bzw. der Begleichung der latenten Steuerschulden erwartet wird.

Latente Steuererstattungsansprüche resultieren vor allem aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen der Handelsbilanz nach IFRS und der Steuerbilanz der einzelnen Gesellschaften sowie aus Konsolidierungsvorgängen. Latente Steuererstattungsansprüche auf Verlustvorträge und aus Steuergutschriften werden angesetzt, soweit es wahrscheinlich ist, dass zukünftig ausreichend zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung steht, gegen das die Verlustvorträge verrechnet werden können.

Latente Steuerschulden, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden. Darüber hinaus wird auf Textziffer 10 "Ertragsteuern" verwiesen.

Erläuterungen der Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

1 Umsatzerlöse

Die nachfolgende Übersicht zeigt die Umsatzentwicklung nach Sparten, Regionen und Erlösarten:

Umsatzerlöse nach Sparten	2021		2020		+ -
	in Tsd.	%	in Tsd.	%	in %
Hospital Care	4.125.121	52,5	3.925.670	52,9	5,1
Aesculap	1.869.123	23,8	1.721.485	23,2	8,6
B. Braun Avitum	1.830.443	23,3	1.731.251	23,3	5,7
Sonstige Umsatzerlöse	35.088	0,4	47.846	0,6	-26,7
	7.859.775	100,0	7.426.252	100,0	5,8
Umsatzerlöse nach Regionen	2021		2020		+ -
	in Tsd. Euro	%	in Tsd. Euro	%	in %
Deutschland	1.362.901	17,3	1.281.778	17,3	6,3
Europa	2.563.551	32,6	2.442.119	32,9	5,0
Nordamerika	1.952.200	24,8	1.813.714	24,4	7,7
Asien-Pazifik	1.345.514	17,2	1.285.494	17,3	4,6
Lateinamerika	409.694	5,2	365.609	4,9	12,0
Afrika und Naher Osten	225.915	2,9	237.538	3,2	-4,9
	7.859.775	100,0	7.426.252	100,0	5,8
Umsatzerlöse nach Erlösarten	2021		2020		+ -
	in Tsd. Euro	%	in Tsd. Euro	%	in %
Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren	6.808.819	86,6	6.406.159	86,3	6,3
Umsatzerlöse mit Dienstleistungen	1.050.956	13,4	1.020.093	13,7	3,0
	7.859.775	100,0	7.426.252	100,0	5,8

Auf noch nicht erfüllte Leistungsverpflichtungen entfällt ein Betrag in Höhe von € 284,2 Mio. (Vorjahr: € 253,5 Mio.). Es wird erwartet, dass dieser Betrag innerhalb von fünf Jahren in den Umsatzerlösen erfasst werden kann.

2 Umsatzkosten

Die Kosten der umgesetzten Leistungen umfassen die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse und die Anschaffungskosten der verkauften Handelswaren. Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren Kosten wie Material-, Personal- und Energiekosten auch die herstellungsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf Produktionsanlagen. In den Umsatzkosten sind Abwertungen auf Vorräte enthalten.

3 Vertriebs- und Verwaltungskosten

Die Vertriebskosten enthalten die Kosten für Marketing, Vertriebsorganisation sowie Vertriebslogistik. Des Weiteren werden hier auch die Kosten der anwendungstechnischen Beratung bei Kunden ausgewiesen. Allgemeine Verwaltungskosten umfassen die Verwaltungsaufwendungen, die weder einen Produktionsbezug haben noch Vertriebskosten darstellen.

4 Forschungs- und Entwicklungskosten

Die Kosten für Forschung und Entwicklung enthalten die Kosten der Forschung sowie der Produkt- und Verfahrensentwicklung inklusive der Aufwendungen für Fremdleistungen sowie die Abschreibungen auf aktivierte Entwicklungskosten. Aufwendungen für Forschung werden sofort als Aufwand erfasst.

Entwicklungskosten werden aktiviert, wenn die speziellen Aktivierungsvoraussetzungen nach IAS 38 kumulativ erfüllt sind.

5 Sonstige betriebliche Erträge

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Währungserträge	236.054	309.102
Nebenerlöse	26.670	24.768
Derivative Finanzinstrumente	6.938	10.993
Periodenfremde Erträge	9.598	11.089
Erträge aus Werterhöhungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten	3.165	1.571
Gewinne aus dem Abgang von Vermögenswerten	6.879	1.954
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	6.620	3.945
Übrige	52.040	43.781
	347.964	407.203

Die Währungserträge beinhalten im Wesentlichen Erträge aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Währungserträge aus der Bewertung zum Stichtagskurs.

Die Nebenerlöse enthalten insbesondere Kostenerstattungen von Dritten sowie Erlöse aus Kantinenverkäufen.

Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting designierte Devisentermingeschäfte erfasst.

Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten im Wesentlichen Schadenersatzleistungen für einen Schadensfall in Deutschland in Höhe von T€ 10.733 sowie ertragsbezogene und sonstige Zuwendungen der öffentlichen Hand. Ertragsbezogene Zuwendungen werden über den Zeitraum erfasst, in dem die entsprechenden Kosten, für deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Sie betragen T€ 3.188 (Vorjahr: T€ 5.190). Im Geschäftsjahr wurden Zuwendungen in Höhe von T€ 2.934 (Vorjahr: T€ 4.888) ergebniswirksam realisiert. Die Zuwendungen wurden überwiegend als Ausgleichzahlungen im Zusammenhang mit der Coronapandemie gewährt.

Die sonstigen übrigen Erträge umfassen eine Vielzahl von Erträgen, deren Wertansätze im Einzelnen nur von untergeordneter Bedeutung sind.

6 Sonstige betriebliche Aufwendungen

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Währungsaufwendungen	239.730	344.935
Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten	7.787	22.033
Rückstellungszuführungen	9.134	6.789
Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten	10.101	4.995
Periodenfremde Aufwendungen	6.127	7.155
Derivative Finanzinstrumente	15.503	877
Übrige	70.599	54.260
	358.981	441.044

Die Währungsaufwendungen enthalten im Wesentlichen Aufwendungen aus Kursveränderungen zwischen Entstehungszeitpunkt und Zahlungszeitpunkt aus Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Währungsaufwendungen aus der Bewertung zum Stichtagskurs.

Die Verluste aus Wertminderungen von kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten beinhalten Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Unter der Position derivative Finanzinstrumente werden die Änderungen der Zeitwerte von nicht für Hedge Accounting designierte Devisentermingeschäfte erfasst.

In den sonstigen Aufwendungen sind im Wesentlichen Aufwendungen für Genussrechte und eine Vielzahl von Aufwendungen mit Wertansätzen von im Einzelfall nur untergeordneter Bedeutung enthalten.

7 Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen

Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Erträge aus at Equity bewerteten Finanzanlagen	9.542	7.932
Aufwendungen aus at Equity bewerteten Finanzanlagen	-1.455	-4.556
	8.087	3.376

8 Finanzergebnis - netto

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Zinsen und ähnliche Erträge	6.181	9.564
Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-48.151	-51.747
davon an verbundene Unternehmen	(255)	(371)
Zinsaufwand für Pensionsrückstellungen abzüglich erwarteter Erträge aus Planvermögen	-21.126	-23.515
	-63.096	-65.698
davon aus im sonstigen Ergebnis zum beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten:
Zinsertrag aus Abzinsung	(1.139)	(2.943)
Zinsaufwand aus Aufzinsung	(160)	(136)

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten im Wesentlichen den Zinsaufwand aus Finanzschulden. Im Übrigen werden hier Aufwendungen aus der Aufzinsung von langfristigen sonstigen Rückstellungen ausgewiesen.

9 Sonstiges Finanzergebnis

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Beteiligungsergebnis (ohne Ergebnis aus at Equity bewerteten Finanzanlagen)	13.979	17.481
Übriges Finanzergebnis	-938	-257
	13.041	17.224

10 Ertragsteuern

Als Ertragsteuern werden im Inland die Körperschaftsteuer und die Gewerbeertragsteuer sowie im Ausland vergleichbare ertragsabhängige Steuern ausgewiesen. Sie werden nach den für die einzelnen Unternehmen maßgeblichen Steuervorschriften ermittelt.

Die latenten Steuern resultieren aus zeitlich abweichenden Wertansätzen zwischen den Steuerbilanzen der Gesellschaften und den Wertansätzen in der Konzernbilanz. Die Ermittlung erfolgt nach der bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode und beruht auf der Anwendung der in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt erwarteten zukünftigen Steuersätze. Diese basieren grundsätzlich auf den am Bilanzstichtag gültigen gesetzlichen Regelungen. Latente Steuererstattungsansprüche werden saldiert, wenn ein Recht zur Aufrechnung tatsächlicher Steueransprüche und -schulden besteht und sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Der Ertragsteueraufwand einschließlich der latenten Steuern setzt sich wie folgt zusammen:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Tatsächliche Ertragsteuern	128.391	120.653
Latente Steuern aus temporären Differenzen	-24.234	-13.330
Latente Steuern aus Verlustvorträgen und Steuergutschriften ("Tax Credits")	4.272	7.244
	108.429	114.567

Auf Ansatz- und Bewertungsunterschiede bei den einzelnen Bilanzpositionen entfallen die folgenden bilanzierten aktiven latenten Steuererstattungsansprüche und passiven latenten Steuerschulden:

	31.12.2021		31.12.2020
	aktiv in Tsd. Euro	passiv in Tsd. Euro	aktiv in Tsd. Euro	passiv in Tsd. Euro
Immaterielle Vermögenswerte	7.603	54.501	8.552	51.052
Sachanlagen	6.703	227.837	4.986	217.873
Finanzanlagen	2.353	5.403	326	1.105
Vorräte	91.589	9.797	79.968	8.473
Forderungen	16.122	8.123	14.196	9.913
Pensionsrückstellungen	284.757	893	309.287	482
Übrige Rückstellungen	30.882	2.366	28.370	1.744
Verbindlichkeiten	54.564	1.668	46.153	1.408
Sonstige Posten	658	1.396	484	1.493
	495.231	311.984	492.322	293.543
davon langfristig	(326.008)	(293.943)	(347.296)	(275.409)
Saldierung	-195.830	-195.830	-181.063	-181.063
	299.401	116.154	311.259	112.480
Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche aus temporären Differenzen	599	-	-1.287	-
Latente Steuern auf Steuergutschriften	44.461	-	44.366	-
Verlustvorträge (netto, nach Wertberichtigungen)	17.519	-	18.853	-
	361.980	116.154	373.191	112.480

Der Betrag temporärer Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen sowie aus Anteilen an Gemeinschaftsunternehmen, für die gemäß IAS 12.39 keine latenten Steuerschulden bilanziert wurden, beträgt T€ 20 (Vorjahr: T€ 0).

Die bestehenden nicht bilanzierten Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
innerhalb von einem Jahr	2.463	746
innerhalb von zwei Jahren	1.290	3.499
innerhalb von drei Jahren	2.654	1.730
innerhalb von vier Jahren	323	2.591
innerhalb von fünf Jahren oder später	61.523	46.698
	68.253	55.264
unbegrenzt vortragsfähig	159.801	142.038
	228.054	197.302

Der Betrag der nicht bilanzierten Steuergutschriften beträgt T€ 19.920 (Vorjahr: T€ 7.011). Bei latenten Steueransprüchen in Höhe von T€ 18.031 (Vorjahr: T€ 13.806) ist die Realisierung von zukünftigen zu versteuernden Ergebnissen abhängig, die höher als die Ergebniseffekte aus der Umkehr zu versteuernder temporärer Differenzen sind. Der Ansatz dieser Ansprüche ist trotz zuletzt erlittener Verluste begründet, da entsprechende Erwartungsrechnungen vorliegen, die eine Realisierung erwarten lassen.

Es wurden latente Steuern in Höhe von T€ 209.292 (Vorjahr: T€ 242.593) direkt im Eigenkapital erfasst. Im Wesentlichen entfallen davon auf versicherungsmathematische Gewinne und Verluste im Rahmen der Bilanzierung von Pensionsverpflichtungen T€ 189.975 (Vorjahr: T€ 221.275), auf Marktwertveränderungen von Wertpapieren T€ -3.985 (Vorjahr: T€ -10) und auf Marktwertveränderungen von als Cashflow Hedge designierten derivativen Finanzinstrumenten T€ 82 (Vorjahr: T€ -558).

Der Steuersatz der B. Braun SE beträgt 29,3% (Vorjahr: 29,3%). Der sich bei Anwendung des Steuersatzes der B. Braun SE ergebende Steueraufwand lässt sich zum tatsächlichen Steueraufwand wie folgt überleiten:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Steuersatz der B. Braun SE	29,3%	29,3%
Ergebnis vor Ertragsteuern	408.556	416.071
Erwartete Ertragsteuern bei Steuersatz des Mutterunternehmens	-119.707	-121.906
Unterschiede aus abweichenden Steuersätzen	23.785	23.044
aufgrund von Steuersatzänderungen	-682	-1.174
Steuerminderungen aufgrund von steuerfreien Erträgen	23.622	43.412
Steuermehrungen aufgrund steuerlich nicht abzugsfähiger Aufwendungen	-22.301	-24.619
Gewerbesteuerhinzurechnung/-kürzung sowie ähnliche ausländische Sachverhalte	1.876	2.599
Definitive Quellensteuern auf Gewinnausschüttungen	-2.731	-1.938
Steuergutschriften ("Tax Credit")	-1.470	-1.689
Steuerertrag/Steueraufwand, der frühere Perioden betrifft	-2.201	1.162
Veränderung von Wertberichtigungen auf latente Steuererstattungsansprüche	-4.476	-14.172
Ergebnisse von Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden	2.005	119
Sonstige Steuereffekte	-6.150	-19.405
Tatsächlicher Steueraufwand	-108.430	-114.567
Effektiver Steuersatz	26,5%	27,5%

11 Ergebnis je Aktie

Das Ergebnis je Aktie errechnet sich nach IAS 33 (Earnings per Share) aus der Division des Konzernjahresüberschusses nach Abzug der nicht beherrschenden Anteile durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien. Die Zahl der dividendenberechtigten Aktien blieb im Verlauf des Geschäftsjahres mit 800.000.000 konstant. Weder zum 31. Dezember 2021 noch zum 31. Dezember 2020 standen Aktien aus, die den Gewinn pro Aktie verwässern könnten. Das Ergebnis je Aktie beträgt € 0,31 (Vorjahr: € 0,34).

Die 2021 gezahlte Dividende für das vorangegangene Geschäftsjahr betrug € 32 Mio. (Vorjahr: € 32 Mio.). Die 2021 gezahlte Dividende je Aktie betrug € 0,04 (Vorjahr: € 0,04). Die von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2021 beträgt € 0,04 je Aktie. Die vorgeschlagene Dividende ist abhängig von der Genehmigung durch die Aktionäre auf der am 22. März 2022 stattfindenden Hauptversammlung. In diesem Konzernabschluss wird diese Dividendenverbindlichkeit nicht berücksichtigt.

12 Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung

Materialaufwand

In den Umsatzkosten sind die folgenden Materialaufwendungen enthalten:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren	3.511.237	3.241.607

Der in der Berichtsperiode in den Umsatzkosten erfasste Aufwand für die Wertberichtigung von Vorräten zur Berücksichtigung von Risiken, die sich insbesondere aus der Lagerdauer und geminderter Verwertbarkeit ergeben, beträgt T€ 57.450 (Vorjahr: T€ 53.992). Der Betrag der im Geschäftsjahr erfassten Wertaufholung (Erhöhung des Nettoveräußerungswerts) aufgrund des Wegfalls dieser Risiken beträgt T€ 28.636 (Vorjahr: T€ 32.098).

Personalaufwand/Personalstruktur

In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die folgenden Personalaufwendungen verrechnet:

Personalaufwand	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Entgelte	2.465.321	2.367.714
Soziale Abgaben	375.126	355.081
Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	131.658	132.561
	2.972.105	2.855.356
Mitarbeiter*innen nach Funktionen (Jahresdurchschnitt, einschl. Aushilfen)
Produktion	43.107	42.416
Marketing und Vertrieb	13.447	13.500
Forschung und Entwicklung	2.637	2.414
Technik und Verwaltung	6.057	5.887
	65.248	64.217
davon Teilzeitbeschäftigte	(6.046)	(5.775)

Nicht als Personalaufwand erfasst sind Beträge, die sich aus der Aufzinsung von Pensionsrückstellungen ergeben. Sie sind als Bestandteil des Zinsergebnisses ausgewiesen.

Der Jahresdurchschnitt der Mitarbeiter*innen wird unter Berücksichtigung des Zeitpunktes der Erst- bzw. Entkonsolidierung zeitanteilig berechnet. In der Gesamtzahl sind die Mitarbeiter*innen von Gemeinschaftsunternehmen entsprechend dem jeweiligen Beteiligungsanteil enthalten.

Auf die erstmalig konsolidierten Gesellschaften entfielen im Jahresdurchschnitt 2021 493 Mitarbeiter*innen, 2020 waren es 113 Mitarbeiter*innen.

13 Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Für die im Geschäftsjahr 2021 erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers PricewaterhouseCoopers wurden folgende Honorare weltweit als Aufwand erfasst:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Abschlussprüfungen	5.354	5.463
davon PricewaterhouseCoopers GmbH, Deutschland	(1.242)	(1.244)
andere Bestätigungsleistungen	51	37
davon PricewaterhouseCoopers GmbH, Deutschland	-	(3)
Steuerberatungsleistungen	1.531	1.841
davon PricewaterhouseCoopers GmbH, Deutschland	(150)	(154)
Sonstige Leistungen	2.588	2.581
davon PricewaterhouseCoopers GmbH, Deutschland	(1.966)	(1.946)
	9.524	9.922
davon PricewaterhouseCoopers GmbH, Deutschland	(3.358)	(3.347)

Der Posten Honorare für Abschlussprüfungen enthält die gesamten an PricewaterhouseCoopers gezahlten und noch zu zahlenden Honorare samt Auslagen für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung des Jahresabschlusses der B. Braun SE und deren Tochterunternehmen. Honorare für Bestätigungsleistungen betreffen überwiegend Prüfungen im Rahmen von Akquisitionen und Desinvestitionen, die Prüfung des internen Kontrollsystems, insbesondere von IT-Systemen, sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit gesetzlichen oder gerichtlichen Vorgaben. Der Posten Steuerberatungsleistungen umfasst insbesondere Honorare für Beratung im Zusammenhang mit der Erstellung von Steuererklärungen, die Prüfung von Steuerbescheiden, die Unterstützung bei Betriebsprüfungen oder anderen Anfragen der Steuerbehörden sowie die Steuerberatung im Zusammenhang mit Transferpreisen.

Erläuterungen der Konzernbilanz

14 Immaterielle Vermögenswerte

Anschaffungs- oder Herstellungskosten	Erworbene Geschäfts-oder Firmenwerte in Tsd. Euro	Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte in Tsd. Euro	Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte in Tsd. Euro	Geleistete Anzahlungen in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
01.01.2020	354.022	762.436	146.771	102.150	1.365.379
Währungsveränderungen	-4.507	-32.303	-12.413	-332	-49.555
Zugänge zum Konsolidierungskreis	32.993	400	0	0	33.393
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis	0	0	0	0	0
Zugänge	1.481	16.953	3.923	36.902	59.259
Umbuchungen	-512	8.013	0	-2.974	4.527
Abgänge von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	0	-138	0	0	-138
Abgänge	-2.845	-25.452	0	-3	-28.300
31.12.2020 / 01.01.2021	380.632	729.909	138.281	135.743	1.384.565
Währungsveränderungen	1.387	18.394	11.554	178	31.513
Zugänge zum Konsolidierungskreis	25.371	1.982	0	148	27.501
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis	0	0	0	0	0
Zugänge	161	15.750	683	19.920	36.514
Umbuchungen	0	107.389	0	-103.903	3.486
Abgänge von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	0	0	0	0	0
Abgänge	-258	-25.822	0	-724	-26.804
31.12.2021	407.293	847.602	150.518	51.362	1.456.775
Kumulierte Abschreibungen 2021	341	552.964	71.235	695	625.235
Kumulierte Abschreibungen 2020	632	491.722	59.660	727	552.741
Buchwerte 31.12.2021	406.952	294.638	79.283	50.667	831.540
Buchwerte 31.12.2020	380.000	238.187	78.621	135.016	831.824
Abschreibungen des Geschäftsjahres	0	75.146	6.365	150	81.661
davon außerplanmäßig	0	12.760	0	150	12.910

Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in Höhe von € 81,7 Mio. (Vorjahr: € 91,7 Mio.) erfolgswirksam über die Funktionskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die außerplanmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres betreffen im Wesentlichen Wertberichtigungen auf Produktregistrierungen aufgrund einer Fabrikschließung in China.

Der B. Braun-Konzern hat im Geschäftsjahr Entwicklungskosten in Höhe von € 6,8 Mio. (Vorjahr: € 22,8 Mio.) aktiviert. Die für die Aktivierung erforderlichen Voraussetzungen wurden kumulativ erfüllt.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird zum Zweck des Werthaltigkeitstests auf Cash Generating Units (zahlungsmittelgenerierende Einheiten) verteilt. Jede dieser Cash Generating Units stellt die Investition des Konzerns nach Geschäftsbereich dar.

Eine Zusammenfassung der Verteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte auf Ebene der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten sowie die in den jeweiligen Werthaltigkeitstest eingeflossenen Annahmen sind im Folgenden dargestellt

Der Geschäfts- und Firmenwert der Sparte Out Patient Market in Höhe von € 22 Mio. wurde komplett der Sparte Avitum zugerechnet:

	Hospital Care in Tsd. Euro	Aesculap in Tsd. Euro	Avitum in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
31.12.2020
Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte	89.827	19.467	270.707	380.001
Umsatzwachstum p.a.	2,2%	2,1%	2,3%
Diskontierungssatz	7,0%	6,9%	7,8%
31.12.2021
Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte	90.378	19.466	297.108	406.952
Umsatzwachstum p.a.	2,4%	2,1%	2,2%
Diskontierungssatz	6,8%	6,8%	6,9%

Der erzielbare Betrag einer CGU bestimmt sich durch Ermittlung ihrer Nutzungswerte. Diese Berechnungen basieren auf prognostizierten Cashflows, die aus der vom Management verabschiedeten Fünfjahreserwartungsrechnung abgeleitet werden.

Das Management hat die budgetierte Bruttomarge, basierend auf Entwicklungen in der Vergangenheit und Erwartungen bezüglich der zukünftigen Marktentwicklung, bestimmt. Die gewogenen durchschnittlichen Wachstumsraten stimmen weitgehend mit denen der Voraussagen aus Industrieberichten überein. Die genutzten Diskontierungszinssätze sind Vorsteuerzinssätze und reflektieren die spezifischen Risiken der betreffenden zahlungsmittelgenerierenden Einheiten.

Läge das tatsächliche Umsatzwachstum zukünftig 10% unter dem nach Schätzung des Managements am 31. Dezember 2021 erwarteten Umsatzwachstum, hätte sich ebenfalls keine Wertminderung auf die bilanzierten Geschäfts- oder Firmenwerte ergeben. Gleiches gilt, wenn der Abzinsungssatz, der bei der Berechnung des DCF angewendet wurde, um 10% über der Schätzung des Managements gelegen hätte.

15 Sachanlagen

Anschaffungs- oder Herstellungskosten	Grundstücke und Gebäude in Tsd. Euro	Technische Anlagen und Maschinen in Tsd. Euro	Andere Anlagen Betriebs- u. Geschäftsausstattung in Tsd. Euro	Vermietete Anlagen in Tsd. Euro	Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
01.01.2020	2.845.800	3.984.621	950.002	451.376	1.033.940	9.265.739
Währungsveränderungen	-116.862	-148.687	-39.260	-41.506	-56.000	-402.315
Zugänge zum Konsolidierungskreis	5.458	8.295	546	-	61	14.360
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis	0	0	0	-	0	0
Zugänge	150.884	73.815	106.975	22.377	317.044	671.095
Umbuchungen	72.274	124.642	10.809	10.860	-223.112	-4.527
Abgänge von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	-1.728	-159	-1.133	-	0	-3.020
Abgänge	-27.362	-42.467	-46.457	-8.423	-1.118	-125.827
31.12.2020 / 01.01.2021	2.928.464	4.000.060	981.482	434.684	1.070.815	9.415.505
Währungsveränderungen	73.041	104.294	21.584	5.066	54.894	258.879
Zugänge zum Konsolidierungskreis	24.834	2.246	4.689	0	0	31.769
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis	0	0	0	0	0	0
Zugänge	97.544	81.741	109.354	9.682	384.090	682.411
Umbuchungen	96.118	194.430	30.988	8.879	-333.901	-3.486
Abgänge von zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten	0	0	0	0	0	0
Abgänge	-40.182	-67.188	-58.027	-9.481	-5.592	-180.470
31.12.2021	3.179.819	4.315.583	1.090.070	448.830	1.170.306	10.204.608
Kumulierte Abschreibungen 2021	1.052.633	2.666.880	739.603	300.618	6.780	4.766.514
Kumulierte Abschreibungen 2020	914.350	2.410.433	656.823	281.463	2.393	4.265.462
Buchwerte 31.12.2021	2.127.186	1.648.703	350.467	148.212	1.163.526	5.438.094
Buchwerte 31.12.2020	2.014.114	1.589.627	324.659	153.221	1.068.422	5.150.043
Abschreibungen des Geschäftsjahres	140.952	259.263	119.348	23.070	5.153	547.786
davon außerplanmäßig	1.231	508	8	0	5.147	6.894

Im Geschäftsjahr wurden Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von € 547,8 Mio. (Vorjahr: € 529,7 Mio.) erfolgswirksam über die Funktionskosten in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Die im Geschäftsjahr aktivierten Fremdkapitalkosten betragen T€ 1.954 (Vorjahr: T€ 4.358). Der der Berechnung zugrunde gelegte Zinssatz beträgt 1,4% (Vorjahr: 1,7%).

In der Bilanz werden vermögenswertbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Investitionen in Höhe von T€ 22 (Vorjahr: T€ 19) von den Buchwerten der entsprechenden Vermögenswerte abgesetzt. Der derzeitige Buchwert von Sachanlagen, die mittels Zuwendungen der öffentlichen Hand angeschafft wurden, beträgt T€ 67.754 (Vorjahr: T€ 58.510). Zum Geschäftsjahresende bestanden keine unerfüllten Bedingungen oder Erfolgsunsicherheiten, die eine Korrektur des Bilanzansatzes erforderlich machten.

Der Buchwert der Sachanlagen, mit denen ein beschränktes Eigentumsrecht verbunden ist, beträgt T€ 25.206 (Vorjahr: T€ 25.206).

16 Leasingverhältnisse

In diesem Abschnitt werden Informationen zu Leasingverhältnissen gegeben, in denen der Konzern Leasingnehmer ist. Für Angaben zu Leasingverhältnissen, in denen der Konzern Leasinggeber ist, wird auf Abschnitt 18 zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen verwiesen.

Der Konzern mietet verschiedene Immobilien, Produktionsanlagen, Fahrzeuge und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Mietkonditionen werden individuell ausgehandelt und beinhalten eine Vielzahl unterschiedlicher Konditionen. Die Mietverträge werden in der Regel für feste Zeiträume abgeschlossen, können jedoch Verlängerungsoptionen aufweisen.

In der Bilanz werden folgende Posten im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen ausgewiesen:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	507	455
Gebäude	403.508	381.786
Technische Anlagen und Maschinen	33.383	31.579
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	39.727	41.389
Nettobuchwert	477.125	455.209

Die Zuführung zu den Nutzungsrechten während des Geschäftsjahres 2021 betragen T€ 117.431 (Vorjahr: T€ 113.267).

Die Gewinn- und Verlustrechnung beinhaltet folgende Beträge im Zusammenhang mit Leasingverhältnissen:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Abschreibungen auf Nutzungsrechte
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	-13	-13
Gebäude	-69.901	-68.025
Technische Anlagen und Maschinen	-11.383	-12.002
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	-25.686	-28.135
	-106.983	-108.175
Zinsaufwendungen	-13.136	-12.032
Aufwendungen i. Z. m. kurzfristigen Leasingverhältnissen	-7.621	-10.246
Aufwendungen i. Z. m. Leasingverhältnissen über Vermögenswerte mit geringem Wert, die nicht in den o. g. kurzfristigen Leasingverhältnissen enthalten sind	-5.991	-7.733
Aufwendungen i. Z. m. variablen Leasingzahlungen, die nicht in den Leasingverbindlichkeiten enthalten sind	-5.373	-5.048
Erträge aus der Untervermietung von Nutzungsrechten	416	594
Gewinne aus Sale-and-Leaseback-Transaktionen	0	0

Die gesamten Leasingzahlungen im Geschäftsjahr betragen T€ 136.475 (Vorjahr: T€ 144.834).

17 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen und Gemeinschaftsunternehmen sowie sonstige Finanzanlagen

Die Anteile des Konzerns an seinen assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen stellen sich wie folgt dar:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Assoziierte Unternehmen
Buchwert der Anteile	75.375	109.027
Anteil am Gewinn/Verlust	5.898	2.273
Anteil am Gesamtergebnis	5.898	2.273
Gemeinschaftsunternehmen
Buchwert der Anteile	816	859
Anteil am Gewinn/Verlust	93	-3
Anteil am Gesamtergebnis	93	-3

Zum 31. Dezember 2021 beinhalten die Buchwerte der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen einen Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von € 26,7 Mio. (Vorjahr: € 27,0 Mio.). Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen betragen € 6,5 Mio. (Vorjahr: € 9,2 Mio.) und gegenüber Gemeinschaftsunternehmen € 5,0 Mio. (Vorjahr: € 10,0 Mio.).

Anschaffungskosten	Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen in Tsd. Euro	Übrige Beteiligungen in Tsd. Euro	Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in Tsd. Euro	Wertpapiere des Anlagevermögens in Tsd. Euro	Sonstige Ausleihungen in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
01.01.2020	526.577	57.793	2.170	5.071	5.792	597.403
Währungsveränderungen	-547	0	-29	-8	-47	-631
Zugänge zum Konsolidierungskreis	0	0	0	0	11	11
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis	0	-44.075	0	0	0	-44.075
Zugänge	232	24.607	2.593	0	1.968	29.400
Umbuchungen	-23.169	23.916	0	7	-754	0
Zuschreibungen	0	0	0	0	0	0
Abgänge	-393.207	-6.331	0	0	-1.187	-400.725
Marktwertanpassung	0	-3.321	0	-195	0	-3.516
31.12.2020 / 01.01.2021	109.886	52.589	4.734	4.875	5.783	177.867
Zugänge zum Konsolidierungskreis	114	0	0	0	0	114
Abgänge aus dem Konsolidierungskreis	0	-70.965	0	0	0	-70.965
Zugänge	5.655	68.670	1.856	503	601	77.285
Umbuchungen	-11.675	13.434	-1.759	0	0	0
Zuschreibungen	0	0	0	0	0	0
Abgänge	-28.264	-2.995	-276	-503	-431	-32.469
Marktwertanpassung	0	13.958	128	346	0	14.432
31.12.2021	76.964	74.691	4.710	5.220	6.025	167.610
Kumulierte Abschreibungen 2021	773	94	0	2.626	137	3.630
Kumulierte Abschreibungen 2020	0	95	0	2.628	138	2.861
Buchwerte 31.12.2021	76.191	74.597	4.710	2.594	5.888	163.980
Buchwerte 31.12.2020	109.886	52.494	4.734	2.247	5.645	175.006
Abschreibungen des Geschäftsjahres	773	0	0	-2	0	771

18 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Überfälligkeitsanalyse der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

a) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die nicht einzelwertberichtigt sind

in Tsd. Euro	Summe	Noch nicht fällig	Überfällig bis 30 Tage	Überfällig von 31 bis 60 Tage
31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	972.763	787.385	63.670	29.336
davon Leasing	22.303	22.303	-	-
Gesamtlaufzeit-ECL	-892	-840	-2	-5
Buchwert	971.871	786.545	63.668	29.331
in Tsd. Euro
31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	960.219	789.821	61.896	30.465
davon Leasing	24.476	24.476	-	-
Gesamtlaufzeit-ECL	-1.789	-1.608	-13	-33
Buchwert	958.430	788.213	61.883	30.432

in Tsd. Euro	Überfällig von 61 bis 90 Tage	Überfällig von 91 bis 180 Tage	Überfällig mehr als 180 Tage
31.12.2020
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	18.023	35.070	39.279
davon Leasing	-	-	-
Gesamtlaufzeit-ECL	-8	-10	-27
Buchwert	18.015	35.060	39.252
in Tsd. Euro
31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	17.133	22.781	38.122
davon Leasing	-	-	-
Gesamtlaufzeit-ECL	-46	-36	-53
Buchwert	17.087	22.745	38.069

Zur Berechnung der über die Gesamtlaufzeit erwarteten Kreditverluste (Expected Credit Loss = ECL) wurden die Bruttoforderungen abzüglich der im Rahmen des ABS-Programms zum Verkauf stehenden Forderungen sowie Kreditausfallraten in einer Bandbreite von 0,02% - 0,27% (Vorjahr: 0,02% - 0,11%) herangezogen. Ein wesentlicher Teil der überfälligen nicht einzelwertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entfällt auf Forderungen an Sozialversicherungsträger sowie staatliche Unternehmen oder Unternehmen mit öffentlich-rechtlicher Trägerschaft.

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.

b) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die einzelwertberichtigt sind

in Tsd. Euro	Summe	Noch nicht fällig	Überfällig bis 30 Tage	Überfällig von 31 bis 60 Tage
31.12.2020
Forderungen
aus LieferungenLiferungenLieferungen
und Leistungen	258.863	149.681	18.765	10.799
Wertberichtigungen	-47.843	-8.093	-1.329	-955
Buchwert	211.020	141.588	17.436	9.844
in Tsd. Euro
31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	306.018	196.967	23.435	13.902
Wertberichtigungen	-43.798	-7.471	-1.340	-981
Buchwert	262.220	189.497	22.095	12.921

in Tsd. Euro	Überfällig von 61 bis 90 Tage	Überfällig von 91 bis 180 Tage	Überfällig mehr als 180 Tage
31.12.2020
Forderungen
aus LieferungenLiferungenLieferungen
und Leistungen	7.005	10.097	62.516
Wertberichtigungen	-838	-1.054	-35.574
Buchwert	6.167	9.043	26.942
in Tsd. Euro
31.12.2021
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	8.484	13.394	49.836
Wertberichtigungen	-723	-1.290	-31.993
Buchwert	7.761	12.104	17.843

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Stand der Wertberichtigungen am 1. Januar	48.737	40.374
Währungsveränderung	399	-3.545
Zuführungen	4.488	18.636
Verbrauch	-3.398	-3.064
Auflösungen	-4.639	-3.664
Stand der Wertberichtigungen am 31. Dezember	45.587	48.737
davon Einzelwertberichtigungen	(43.798)	(47.843)
davon Gesamtlaufzeit-ECL	(1.789)	(894)

Der Gesamtbetrag der Zuführungen setzt sich zusammen aus Zuführungen auf Grund von Einzelwertberichtigungen und erwarteter Kreditausfälle über die Gesamtlaufzeit.

In der folgenden Tabelle sind die Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aufgrund von Uneinbringlichkeit sowie die Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Aufwendungen für die vollständige Ausbuchung von Forderungen	4.538	3.170
Erträge aus dem Eingang von ausgebuchten Forderungen	296	166

Der beizulegende Zeitwert der erhaltenen Sicherheiten beträgt T€ 10.546 (Vorjahr: T€ 9.329). Bei den Sicherheiten handelt es sich überwiegend um Zahlungsgarantien.

Im Hinblick auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gibt es keine Konzentration hinsichtlich einzelner Kunden, Währungen oder geografischer Merkmale. Die höchste Forderung an einen Kunden entspricht ca. 1 % der ausgewiesenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

Im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms (ABS-Programm) mit einem Volumen von bis zu € 100 Mio. haben B. Braun-Konzernunternehmen zum 31. Dezember 2021 Forderungen in Höhe von € 41,9 Mio. (Vorjahr: € 21,3 Mio.) verkauft. Grundlage für die Transaktion ist die Abtretung von Handelsforderungen einzelner B. Braun-Unternehmen im Rahmen einer stillen Zession an eine strukturierte Einheit. Eine strukturierte Einheit ist nach IFRS 10 dann zu konsolidieren, wenn die Kriterien für eine Beherrschung dieser Gesellschaft erfüllt sind (IFRS 10.B2). Das Vorliegen eines Beherrschungsverhältnisses setzt Entscheidungsmacht und variable Rückflüsse sowie eine Verknüpfung zwischen beiden voraus. Da B. Braun nicht an der Variabilität der strukturierten Einheit partizipiert, ist diese Gesellschaft nicht im Konzernabschluss zu konsolidieren.

Die Anforderungen an einen Forderungsabgang nach IFRS 9.3.2.1 werden erfüllt, da die Forderungen gemäß IFRS 9.3.2.4(a) übertragen werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ergab die Prüfung von IFRS 9.3.2.6, dass weder nahezu alle Chancen und Risiken übertragen noch zurückbehalten worden sind. Die Kontrolle über die Forderungen ist bei B. Braun verblieben, da eine Weiterveräußerung der Forderungen für die strukturierte Einheit wirtschaftlich nachteilig ist. Folglich ist das verbleibende anhaltende Engagement (continuing involvement) von B. Braun zu erfassen. Dieses umfasst zum einen den maximalen Betrag, den B. Braun aus der übernommenen Ausfallgarantie im ersten bzw. dritten Rang eventuell zurückzahlen müsste (T€ 1.411; Vorjahr: T€ 1.401). Zum anderen werden die maximal zu erwartenden Zinszahlungen bis zum Zahlungseingang in Bezug auf den Buchwert der übertragenen Forderungen bilanziert (T€ 20; Vorjahr: T€ 11). Der beizulegende Zeitwert der Garantie bzw. der zu übernehmenden Zinszahlungen wurde mit T€ 879 (Vorjahr: T€ 614) angesetzt und erfolgswirksam als sonstige Verbindlichkeit passiviert.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen schließen folgende Beträge ein, bei denen der Konzern Leasinggeber in einem Finanzierungsleasing ist:

Mindestleasingzahlungen für Forderungen aus Finanzierungsleasingverträgen	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Bis zu 1 Jahr	8.927	9.057
im 2 Jahr	5.861	5.544
im 3 Jahr	4.302	3.692
im 4 Jahr	3.364	2.462
im 5 Jahr	2.322	1.673
nach 5 Jahren	1.280	1.537
Bruttoinvestition	26.056	23.965
Zinsbetrag	1.864	1.844
Summe abgezinster, nicht garantierter Restwert	283	181
Nettoinvestition	24.475	22.302

Der Veräußerungsgewinn im Geschäftsjahr betrug T€ 3.569.

Der Konzern vermietet im Rahmen unterschiedlicher Operating-Leasingverhältnisse Dialysemaschinen, Infusionspumpen und Instrumentensets. Die Summe der künftigen Leasingzahlungen aus unkündbaren Operating-Leasingverhältnissen beträgt:

Fälligkeiten der Mindestleasingzahlungen	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Bis zu 1 Jahr	49.320	41.166
im 2. Jahr	31.309	28.471
im 3. Jahr	20.962	21.390
im 4. Jahr	13.153	14.988
im 5. Jahr	7.400	10.184
Nach mehr als 5 Jahren	9.437	30.038
Summe	131.581	146.237

19 Sonstige Vermögenswerte

	31.12.2021		31.12.2020
	Restlaufzeit < 1 Jahr in Tsd. Euro	Restlaufzeit > 1 Jahr in Tsd. Euro	Restlaufzeit < 1 Jahr in Tsd. Euro	Restlaufzeit > 1 Jahr in Tsd. Euro
Sonstige Steuerforderungen	91.396	0	79.996	0
Forderungen an Sozialversicherungsträger	5.057	0	3.965	11
Forderungen an Mitarbeitende	2.770	450	3.133	528
Geleistete Anzahlungen	26.071	36.630	21.349	30.008
Rechnungsabgrenzungsposten	53.204	3.414	39.960	3.324
	178.498	40.494	148.403	33.871
Forderungen aus derivativen Finanzinstrumenten	6.643	0	17.379	0
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Wertpapiere	14.628	0	15.817	0
Zu Handelszwecken gehaltene Wertpapiere	40.983	0	33.551	0
Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte	0	0	0	0
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte	85.661	8.712	68.977	12.587
	147.915	8.712	135.724	12.587
	326.413	49.206	284.127	46.458

Unter den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten werden im Wesentlichen gewährte Kredite ausgewiesen.

Hinsichtlich des Bestands der sonstigen Forderungen deuten zum Bilanzstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Am Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Überfälligkeiten oder Wertberichtigungen.

20 Vorräte

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	444.329	372.833
Wertberichtigungen	-33.080	-28.290
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe - netto	411.249	344.543
Unfertige Erzeugnisse	241.698	220.743
Wertberichtigungen	-11.612	-10.518
Unfertige Erzeugnisse - netto	230.086	210.225
Fertige Erzeugnisse, Waren	1.108.274	994.701
Wertberichtigungen	-109.885	-99.281
Fertige Erzeugnisse, Waren - netto	998.389	895.420
	1.639.724	1.450.188

Wie im Vorjahr wurden keine Vorräte als Sicherheit für Verbindlichkeiten verpfändet.

21 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten und Kontokorrentkredite. In der Bilanz werden ausgenutzte Kontokorrentkredite als Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten unter den kurzfristigen Finanzschulden gezeigt.

Die Entwicklung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ist der Konzern-Kapitalflussrechnung zu entnehmen.

22 Gezeichnetes Kapital

Das Grundkapital der B. Braun SE in Höhe von € 800 Mio. ist in 800.000.000 nennbetragslose auf den Inhaber lautende Stückaktien eingeteilt, welche voll eingezahlt sind. Eine nennbetragslose Stückaktie entspricht rechnerisch einem Anteil am gezeichneten Kapital von € 1,00.

23 Kapital- und Gewinnrücklagen

Die Kapitalrücklage enthält das Agio aus der Kapitalerhöhung im Zusammenhang mit der Einbringung der Aktien der B. Braun Melsungen AG sowie Zuzahlungen der Aktionäre.

Die Gewinnrücklagen enthalten die in der Vergangenheit erzielten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit diese nicht ausgeschüttet wurden. Des Weiteren enthalten die Gewinnrücklagen den Konzernjahresüberschuss abzüglich der nicht beherrschenden Anteile.

Entwicklung der sonstigen Rücklagen	Rücklage für Cashflow Hedges in Tsd. Euro	Marktbewertung von erfolgsneutral bewerteten Wertpapieren in Tsd. Euro	Rücklage für Währungsumrechnungsdifferenzen in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
01.01.2020	-4.743	3.102	-125.847	-127.488
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	0	-3.294	0	-3.294
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	5.808	0	0	5.808
Veränderung aus der Währungsumrechnung	0	0	-234.735	-234.735
Summe	5.808	-3.294	-234.735	-232.221
31.12.2020/01.01.2021	1.065	-192	-360.582	-359.709
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen nach Steuern
Marktwertveränderungen von Wertpapieren	0	9.283	0	9.283
Sicherungsinstrument aus der Absicherung von Zahlungsströmen	-1.241	0	0	-1.241
Veränderung aus der Währungsumrechnung	0	0	121.299	121.299
Summe	-1.241	9.283	121.299	129.341
Gesamtergebnis der Periode	-176	9.091	-239.283	-230.368

Die Entwicklung der übrigen Bestandteile des Eigenkapitals kann der Eigenkapitalveränderungsrechnung entnommen werden.

Die Ansprüche der Anteilseigner auf Dividendenausschüttungen werden in der Periode als Verbindlichkeit erfasst, in der die entsprechende Beschlussfassung erfolgt.

24 Nicht beherrschende Anteile

Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremdanteile am Eigenkapital der konsolidierten Tochterunternehmen. Fremdanteile bestehen insbesondere bei der Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Bad Arolsen/Deutschland, der B. Braun Medical AG, Sempach/Schweiz, und der B. Braun Austria Ges.m.b.H., Maria Enzersdorf/Österreich. Die zusammengefassten Finanzinformationen dieser Tochterunternehmen vor Konsolidierung stellen sich wie folgt dar:

	Vermögen in Tsd. Euro	Schulden in Tsd. Euro	Erlöse in Tsd. Euro
2020
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland	58.677	34.914	66.627
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich	107.037	25.738	69.794
B. Braun Medical AG, Schweiz	445.344	179.737	358.159
	611.058	240.389	494.580
2021
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland	72.944	47.351	71.097
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich	114.022	25.869	74.323
B. Braun Medical AG, Schweiz	513.665	192.169	383.557
	700.631	265.389	528.977

	Gewinn/Verlust in Tsd. Euro	Sonstiges Ergebnis (OCI) in Tsd. Euro	Gesamtergebnis in Tsd. Euro	Cashflow in Tsd. Euro	nicht beherrschende Anteile in %
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland	1.783	-3.078	-1.295	0	40
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich	13.359	-1.876	11.483	-69	40
B. Braun Medical AG, Schweiz	27.111	-44.453	-17.342	-556	49
	42.253	-49.407	-7.154	-625
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland	2.833	-2.622	211	-3	40
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich	16.746	-1.767	14.979	14	40
B. Braun Medical AG, Schweiz	45.113	-36.246	8.867	-8.843	49
	64.692	-40.635	24.057	-8.832

	Hierauf entfallende(r)
	Gewinn/Verlust in Tsd. Euro	Dividende in Tsd. Euro
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland	713	600
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich	5.344	2.400
B. Braun Medical AG, Schweiz	13.264	5.571
	19.321	8.571
Almo-Erzeugnisse E. Busch GmbH, Deutschland	1.133	584
B. Braun Austria Ges.m.b.H., Österreich	6.698	4.000
B. Braun Medical AG, Schweiz	22.105	5.344
	29.937	9.928

25 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen	1.645.501	1.728.194

Für das Geschäftsjahr 2022 werden Zahlungen in Höhe von € 45,8 Mio. (Vorjahr: € 48,9 Mio.) erwartet. Davon entfallen € 9,6 Mio. (Vorjahr: € 13,4 Mio.) auf Beiträge in die externen Planvermögen und € 36,2 Mio. (Vorjahr: € 35,5 Mio.) auf Leistungen, die direkt vom Arbeitgeber an die Versorgungsberechtigten ausgezahlt werden.

Im Konzern bestehen Zusagen auf betriebliche Altersversorgungsleistungen, die im Rahmen von Beitrags- und Leistungsplänen erbracht werden.

Bei den Beitragsplänen geht der Konzern über die Zahlung eines Beitrages hinaus keine weitere Verpflichtung ein. Die Aufwendungen hierfür werden im operativen Ergebnis in Höhe des gezahlten Beitrages erfasst und belaufen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf € 37,4 Mio. (Vorjahr: € 36,0 Mio.). Des Weiteren werden in einer Vielzahl von Ländern (einschließlich Deutschland) Beiträge für eine gesetzliche Grundversorgung der Arbeitnehmer geleistet. Da hierbei unterschiedliche Sozialversicherungsleistungen abgedeckt werden, können keine exakten Angaben zu dem Teil gemacht werden, der auf reine Altersversorgungsleistungen entfällt. Diese Aufwendungen sind in der in Textziffer 12 "Personalaufwand" dargestellten Position "Soziale Abgaben" enthalten.

Die Ansprüche der Mitarbeiter*innen aus den Leistungsplänen beruhen auf gesetzlichen oder vertraglichen Regelungen.

Bei den auf gesetzlichen Regelungen basierenden Leistungsplänen handelt es sich im Wesentlichen um im Ausland bestehende Leistungsverpflichtungen bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die in Form eines Kapitalbetrages erbracht werden. Die Leistungshöhe ergibt sich überwiegend in Abhängigkeit von der Dienstzeit und der Höhe des zuletzt bezogenen Gehalts.

Rund 77% der Pensionsverpflichtung im Konzern entfallen auf inländische Versorgungszusagen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Zusagen auf lebenslange Rentenleistungen, die im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen der Altersgrenze erbracht werden. Die wesentlichen inländischen Versorgungspläne für Mitarbeiter*innen mit Eintritt ab 1992 sind altersabhängige beitragsorientierte Bausteinpläne. Mitarbeiter*innen mit Eintritt vor 1992 wurden bis auf wenige Ausnahmen endgehaltsabhängige Zusagen erteilt.

Die Finanzierung der Altersversorgung im Inland erfolgt im Wesentlichen über Pensionsrückstellungen.

Rund 11% der Pensionsverpflichtung entfallen auf Versorgungszusagen in der Schweiz. Die Leistungen werden als lebenslange Rentenleistungen erbracht und im Falle der Invalidität, des Todes und bei Erreichen der Altersgrenze gewährt. Bei den Pensionszusagen handelt es sich um beitragsorientierte Pläne mit gesetzlich vorgeschriebenen Verrentungssätzen auf Basis impliziter Zinsgarantien.

Rund 7% der Pensionsverpflichtung entfallen auf Versorgungszusagen in den USA. Hier handelt es sich um Rentenzusagen mit Kapitalwahloption. Die Leistungen werden bei Invalidität, Tod oder Erreichen der Altersgrenze gewährt. Bei der Zusage handelt es sich im Wesentlichen um einen Karrieredurchschnittsgehaltsplan für die bis 1998 erdienten Leistungen. Die Leistungszuwächse seither erfolgen als Cash Balance Plan.

Die Finanzierung der Altersversorgung in der Schweiz und in den USA erfolgt über landestypische externe Pensionseinrichtungen, die von verschiedenen Gremien (z.B. Stiftungsrat, Trustees, etc.) im Rahmen der lokalen gesetzlichen Regelungen verwaltet werden. In beiden Ländern bestehen grundsätzlich Mindestfinanzierungsanforderungen. Diese haben wesentlichen Einfluss auf die Festlegung zukünftiger Finanzierungsbeiträge.

Die zugesagten Leistungen bergen für den B. Braun-Konzern neben dem Langlebigkeitsrisiko, dem Rentenanpassungsrisiko und dem Gehaltssteigerungsrisiko auch Kapitalmarktrisiken, die sowohl Auswirkungen auf die Erträge aus dem Planvermögen als auch auf den Rechnungszins haben können.

Die in der Bilanz ausgewiesene Rückstellung für Leistungspläne entspricht dem Barwert des am Bilanzstichtag erdienten Anteils an der Versorgungsleistung unter Berücksichtigung künftiger Trendannahmen (Defined Benefit Obligation) abzüglich des am Bilanzstichtag beizulegenden Zeitwerts des externen Planvermögens. Die Defined Benefit Obligation wird unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method) berechnet. Der Zinssatz zur Ermittlung der Barwerte entspricht im Regelfall den Zinssätzen laufzeitkongruenter hochwertiger festverzinslicher Unternehmensanleihen.

Der Rückstellungsbetrag in der Bilanz ermittelt sich wie folgt:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Barwert der Pensionsverpflichtung	2.009.048	2.056.103
Externes Planvermögen	-363.547	-327.909
Unter- bzw. Überdeckung	1.645.501	1.728.194
Pensionsrückstellung (netto)	1.645.501	1.728.194
davon Aktivum	(3.470)	(2.045)
davon Passivum	(1.648.971)	(1.730.239)

Der in der Gewinn- und Verlustrechnung enthaltene Aufwand setzt sich wie folgt zusammen:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
laufender Dienstzeitaufwand	80.712	78.871
Planänderungen / nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand	-6.965	979
(Gewinne) / Verluste aus Planabgeltungen / Planwegfall	0	-3.895
Dienstzeitaufwand	73.747	75.955
Zinsaufwand auf die Pensionsverpflichtung	24.765	28.405
Zinsertrag auf das externe Planvermögen	-3.639	-4.890
Nettozinsaufwand aus der Versorgungsverpflichtung	21.126	23.515
Verwaltungskosten und Steuern	1.226	665
Pensionsaufwendungen aus Leistungsplänen	96.099	100.135
davon operatives Ergebnis	(74.973)	(76.620)
davon Finanzergebnis	(21.126)	(23.515)
Pensionsaufwendungen aus Beitragsplänen	37.417	35.982
Pensionsaufwendungen	133.516	136.117

Einmalereignisse führten in 2021 insgesamt zu einer aufwandswirksamen Entlastung (Past Service Credit) von € -7,0 Mio. Diese setzt sich im Wesentlichen zusammen aus Entlastungen durch die Anpassung der Umwandlungssätze in der Schweiz (€ -8,4 Mio.).

Die Überleitung der Pensionsverpflichtung und des externen Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Barwert der Verpflichtung zu Beginn des Jahres	2.056.103	1.966.720
laufender Dienstzeitaufwand	80.712	78.871
Planänderungen/(nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand)	-6.965	979
Effekte aus Planabgeltung/Planwegfall	0	-3.895
Zinsaufwand auf die Versorgungsverpflichtung	24.765	28.405
gezahlte Renten- und Kapitalbeträge	-55.412	-61.250
Abgeltungszahlungen	0	-47.139
Arbeitnehmerbeiträge	5.120	4.958
Effekte aus geänderten finanziellen Annahmen	-114.720	115.646
Effekte aus geänderten demografischen Annahmen	-2.654	-3.192
Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen	-2.446	-9.100
Effekte aus Übertragungen	473	520
Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen	745	-516
Effekte aus der Währungsumrechnung	23.327	-14.903
Barwert der Verpflichtung am Ende des Jahres	2.009.048	2.056.103

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Marktwert des Planvermögens zu Beginn des Jahres	327.909	386.687
Zinsertrag des externen Planvermögens	3.639	4.890
Neubewertungen des externen Planvermögens	15.146	5.740
Beiträge des Arbeitgebers	14.323	13.694
Beiträge des Arbeitnehmers	5.120	4.958
gezahlte Renten und Kapitalzahlungen des Fonds	-22.175	-29.934
Abgeltungszahlungen	0	-47.139
Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen und Übertragungen	736	0
Effekte aus der Währungsumrechnung	18.849	-10.987
Marktwert des Planvermögens am Ende des Jahres	363.547	327.909

Die Zusammensetzung des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

	31.12.2021 in %	31.12.2020 in %
Aktien und ähnliche Wertpapiere	23	23
Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz	15	13
Versicherungsverträge	51	53
Barvermögen	1	2
Investment-Fonds	10	9
	100	100

Die Anteile des Planvermögens, für das aktiv gehandelte Marktpreise vorhanden sind, am Gesamt-Vermögen ist wie folgt:

	31.12.2021 in %	31.12.2020 in %
Aktien und ähnliche Wertpapiere	23	23
Obligationen und ähnliche Wertpapiere mit festem Zinssatz	15	13
Barvermögen	1	2
Investment-Fonds	10	9
	49	47

Das Planvermögen ist nicht in eigene Finanzinstrumente investiert.

86% (Vorjahr 83%) der Aktien und ähnlichen Wertpapiere entfallen auf das Planvermögen in den USA. Die Aufsicht über das Planvermögen in den USA obliegt einem Pensionskomitee, das eine angemessene Streuung sicherstellt.

Die Pensionsrückstellung hat sich folgendermaßen entwickelt:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Pensionsrückstellung (netto) 01.01.	1.728.194	1.580.033
Übertragungen	473	520
Zahlungen	-48.787	-45.676
Pensionsaufwand	96.099	100.135
Im Eigenkapital (OCI) erfasste Neubewertungen	-134.966	97.614
davon Effekte aus geänderten finanziellen Annahmen der Pensionsverpflichtung	(-114.720)	(115.646)
davon Effekte aus geänderten demografischen Annahmen der Pensionsverpflichtung	(-2.654)	(-3.192)
davon Effekte aus erfahrungsbedingten Anpassungen der Pensionsverpflichtung	(-2.446)	(-9.100)
davon Neubewertungen des externen Planvermögens	(-15.146)	(-5.740)
davon sonstige Effekte	-	-
Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen	9	-516
Effekte aus der Währungsumrechnung	4.479	-3.916
Pensionsrückstellung (netto) 31.12.	1.645.501	1.728.194

Bei der Ermittlung der Pensionsverpflichtung wurden folgende Prämissen zugrunde gelegt:

	31.12.2021 in %	31.12.2020 in %
Rechnungszins	1,5	1,2
Gehaltssteigerungstrend	2,8	2,7
Rentensteigerungstrend	1,6	1,6

Der Ermittlung des Pensionsaufwandes liegen folgende Annahmen zugrunde:

	31.12.2021 in %	31.12.2020 in %
Rechnungszins zur Ermittlung des Zinsaufwandes	1,2	1,5
Rechnungszins zur Ermittlung des laufenden Dienstzeitaufwandes	1,3	1,7
Gehaltssteigerungstrend	2,7	2,8
Rentensteigerungstrend	1,6	1,5

Bei den angegebenen Werten handelt es sich um gewichtete Durchschnittswerte. Für Deutschland wurde zur Ermittlung der Pensionsverpflichtung ein Rechnungszins von 1,54% angesetzt, für den restlichen Euroraum 1,58% (Vorjahr: 1,25% für den gesamten Euroraum).

Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden für die Bewertung der inländischen Versorgungsverpflichtungen die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck verwendet.

Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse wurde gemäß Vorjahresverfahren ermittelt. Dabei wird jeweils eine Annahme geändert, wobei die übrigen Annahmen unverändert bleiben. Mögliche Korrelationen zwischen den einzelnen Annahmen oder Effekte auf das Planvermögen aus den Annahmen-Änderungen, werden hierbei nicht betrachtet.

Das Ergebnis der Sensitivitätsanalyse ist wie folgt:

Verpflichtungserhöhende Wirkung	31.12.2021 in %	31.12.2020 in %
Rechnungszins um 25 Basispunkte reduziert	5	5
Gehaltssteigerungstrend um 25 Basispunkte erhöht	1	1
Rentensteigerungstrend um 25 Basispunkte erhöht	2	2
Erhöhung der Lebenserwartung um 1 Jahr	4	4

Die verpflichtungsreduzierenden Sensitivitäten wirken sich vergleichbar aus.

Die gewichtete Duration der Verpflichtung beträgt 20 Jahre (Vorjahr: 21 Jahre).

26 Sonstige Rückstellungen

Die wesentlichen Rückstellungsgruppen haben sich wie folgt entwickelt:

Sonstige langfristige Rückstellungen	Personalaufwendungen in Tsd. Euro	Ungewisse Verbindlichkeiten in Tsd. Euro	Übrige in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
01.01.2020	113.745	4.364	8.206	126.315
Währungsveränderungen	-2.825	-523	-39	-3.387
Veränderungen Konsolidierungskreis	0	30	0	30
Verbrauch	-4.564	-858	-136	-5.558
Auflösung	-709	-139	0	-848
Zuführung	13.784	511	2.870	17.165
31.12.2020/01.01.2021	119.431	3.385	10.901	133.717
Währungsveränderungen	2.678	-105	20	2.592
Veränderungen Konsolidierungskreis	7	0	0	7
Verbrauch	-5.567	-380	-39	-5.986
Auflösung	-1.165	-16	-4.734	-5.915
Zuführung	8.546	1.878	2.034	12.458
31.12.2021	123.930	4.763	8.182	136.874

Sonstige kurzfristige Rückstellungen	Personalaufwendungen in Tsd. Euro	Gewährleistungen in Tsd. Euro	Ungewisse Verbindlichkeiten in Tsd. Euro	Übrige in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
01.01.2020	7.348	14.134	11.311	27.410	60.202
Währungsveränderungen	-498	-304	-703	-1.799	-3.305
Veränderungen Konsolidierungskreis	9	11	0	22	42
Verbrauch	-1.924	-1.072	-1.302	-10.946	-15.244
Auflösung	-954	-772	-3.016	-709	-5.451
Zuführung	2.349	6.032	5.563	10.353	24.297
31.12.2020/01.01.2021	6.330	18.029	11.853	24.331	60.541
Währungsveränderungen	271	1.177	67	969	2.483
Veränderungen Konsolidierungskreis	0	736	0	875	1.611
Verbrauch	-1.471	-4.721	-956	-4.713	-11.861
Auflösung	-336	-2.817	-3.723	-1.390	-8.266
Zuführung	2.749	6.319	6.659	12.014	27.741
31.12.2021	7.544	18.723	13.900	32.086	72.249

Die langfristigen Rückstellungen für Personalaufwendungen beinhalten im Wesentlichen Vorsorgen für Altersteilzeit und Jubiläumsvergütungen. Die Erhöhung des während des Geschäftsjahrs aufgrund des Zeitablaufs abgezinsten Rückstellungsbetrags beträgt T€ 569 (Vorjahr: T€ 660). Die Auswirkung von Änderungen des Abzinsungssatzes beträgt T€ -1.876 (Vorjahr: T€ 1.295).

Die sonstigen Rückstellungen betreffen überwiegend Vorsorgen für sonstige Verpflichtungen des Personal- und Sozialbereichs, Garantieverpflichtungen, drohende Verluste aus Kontrakten, Rechts- und Beratungskosten sowie eine Vielzahl erkennbarer Einzelrisiken. Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen vorwiegend ausstehende Rechnungen, Boni, versicherungstechnische Rückstellungen sowie Rückstellungen für noch nicht abgewickelte Versicherungsfälle der REVIUM Rückversicherung AG, Melsungen.

Der überwiegende Teil der langfristigen Rückstellungen wird innerhalb von fünf Jahren zu Auszahlungen führen.

27 Finanzschulden

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Langfristige Finanzschulden
Genussrechte	115.354	102.977
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	923.557	1.479.072
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	305.293	290.628
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen	26.089	24.889
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	52.497	38.239
	1.422.790	1.935.805
Kurzfristige Finanzschulden
Genussrechte	10.444	13.374
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	820.456	463.456
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	86.948	76.673
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen ggü. verbundenen Unternehmen	10.795	12.052
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	81.906	84.225
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahme bei verbundenen Unternehmen	76.557	76.375
Wechselverbindlichkeiten	12.958	13.475
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	19.538	11.585
	1.119.602	751.215
Summe Finanzschulden	2.542.392	2.687.020

Fälligkeiten der Finanzschulden:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Restlaufzeit bis 1 Jahr	1.119.603	751.215
Restlaufzeit 1-5 Jahre	1.015.165	1.373.314
Restlaufzeit über 5 Jahre	407.624	562.491
	2.542.392	2.687.020

Im Rahmen des B. Braun Long Term Incentive Plan begibt der Konzern eine Serie von Genussrechten, die von den bezugsberechtigten Führungskräften auf freiwilliger Basis erworben werden können. Mit der Emission der Genussrechte gewährt das Unternehmen den Mitarbeiter*innen als Genussrechtsinhaber als Gegenleistung für die Überlassung von Kapital Vermögensrechte in Form einer Beteiligung am Gewinn und Verlust des Konzerns.

Die Laufzeit der Genussrechte beträgt jeweils zehn Jahre. Die Genussrechtsvergütung ist an die Dividendenzahlung des Konzerns und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt.

Als Incentive für die von den Mitarbeiter*innen geleistete Einlage wird ein Bezugsbonus in Höhe von 25% in Form von zusätzlichen zugeteilten Genussrechten gewährt. Der Bezugsbonus fließt den Mitarbeiter*innen zwei Jahre, nachdem sie ihre Einlage geleistet haben, zu. Die zusätzlich zugeteilten Genussrechte werden zeitanteilig aufwandswirksam erfasst.

Der B. Braun-Konzern hat im Oktober 2020 zusammen mit einem US-amerikanischen Tochterunternehmen und 14 Banken einen Konsortialkreditvertrag über € 700 Mio. geschlossen, der den bis Mai 2021 befristeten Konsortialkreditvertrag der B. Braun Melsungen AG über € 520 Mio. vorzeitig ersetzt hat. Der Kredit kann von den Kreditnehmern als revolvierender Barkredit in Euro, wahlweise in Teilbeträgen auch in US-Dollar und Britischem Pfund in Anspruch genommen werden und wird variabel in Anlehnung an EURIBOR bzw. LIBOR der jeweiligen Fremdwährung verzinst. Der Vertrag sieht weiterhin eine Anpassung der Zinsmarge je nach Verschuldungsgrad (Leverage) des B. Braun SE-Konzerns vor. Außerdem wurde B. Braun das Recht eingeräumt, den Vertrag - mit Zustimmung der Banken - zweimal um jeweils ein Jahr zu verlängern. Die erste Verlängerung (bis Oktober 2024) wurde im September 2021 mit Zustimmung aller Banken vereinbart. Gemäß dem Konsortialkreditvertrag muss B. Braun neben anderen Pflichten eine maximale Verschuldung (Leverage) als Verhältnis zwischen den Netto-Finanzschulden und EBITDA einhalten. Die Berechnung der Kennzahl erfolgt auf Basis konsolidierter Werte für den B. Braun SE-Konzern, für die im Kreditvertrag vereinbarte Anpassungen vorgenommen werden. Die Kennzahl wird zum Bilanzstichtag klar eingehalten.

Der Konsortialkredit wurde im Geschäftsjahr 2021 noch nicht gezogen. Dieser enthält vertragliche Regelungen, die die Anpassung des Konsortialkredites resultierend aus der IBOR Reform erlauben. Die Anpassungen sind für 2022 geplant. Wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden von der IBOR Reform nicht erwartet.

Zum 31. Dezember 2021 verfügte der Konzern über ungenutzte Kreditlinien in verschiedenen Währungen in Höhe von insgesamt € 1.488,6 Mio. (Vorjahr: € 1.592,0 Mio.).

Die Zinssätze der Euro-Kredite betragen in Abhängigkeit von der Dauer der Zinsfestschreibung bis zu 3,89% p.a. für langfristige Kreditaufnahmen.

Die Buchwerte der finanziellen Verbindlichkeiten lauten auf folgende Währungen:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Euro	1.928.833	2.097.087
US-Dollar	110.046	87.633
Sonstige	503.513	502.300
	2.542.392	2.687.020

Von den übrigen finanziellen Verbindlichkeiten sind T€ 26.015 (Vorjahr: T€ 24.631) durch Grundpfandrechte gesichert. Bei den Kreditaufnahmen bei Nichtbanken handelt es sich um unbesicherte Kredite.

Der Buchwert der als Sicherheit für finanzielle Verbindlichkeiten oder Eventualverbindlichkeiten dienenden finanziellen Vermögenswerte beträgt T€ 0 (Vorjahr: T€ 0). Bei den gewährten Sicherheiten handelt es sich um die Abtretung von Forderungen. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der Finanzschulden, der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden Zeitwert ersichtlich:

	Buchwert in Tsd. Euro	Mittelabfluss innerhalb 1 Jahr in Tsd. Euro	Mittelabfluss innerhalb 1-2 Jahren in Tsd. Euro	Mittelabfluss innerhalb 2-5 Jahren in Tsd. Euro	Mittelabfluss innerhalb 5-10 Jahren in Tsd. Euro	Mittelabfluss nach 10 Jahren in Tsd. Euro
31.12.2020
Genussrechte	116.351	13.509	9.417	38.125	56.000	0
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	1.942.528	485.594	594.310	566.114	379.389	0
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	367.301	87.374	73.621	136.612	78.010	45.923
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen ggü. Verbundunternehmen	36.941	15.182	9.344	15.331	485	0
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	122.464	84.656	1.925	31.790	4.998	0
Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen sowie sonst. Finanzverbindlichkeiten	21.799	21.799	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	450.309	448.696	2	1.611	0	0
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten	6.311	5.826	33	452	0	0
31.12.2021
Genussrechte	125.798	10.574	14.831	44.513	56.549	0
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	1.744.013	835.580	271.723	494.543	199.861	0
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	392.241	96.687	86.916	127.299	89.940	45.809
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen ggü. Verbundunternehmen	36.884	13.857	12.377	19.687	11.357	0
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	134.403	82.407	3.795	38.836	11.290	313
Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen sowie sonst. Finanzverbindlichkeiten	32.179	32.179	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	520.149	520.191	9	29	0	0
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten	5.554	3.303	1.398	853	0	0

Einbezogen wurden alle Instrumente, die am 31. Dezember 2021 im Bestand waren und für die bereits Zahlungen vertraglich vereinbart waren. Fremdwährungsbeträge wurden jeweils mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Die variablen Zinszahlungen aus den Finanzinstrumenten wurden unter Zugrundelegung der zuletzt vor dem 31. Dezember 2021 festgestellten Zinssätze ermittelt. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind immer dem frühesten Zeitraster zugeordnet.

28 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten

Buchwerte, beizulegende Zeitwerte und Bewertungskategorien/-klassifizierungen:

	Bewertungskategorie nach IFRS 9	Buchwert 31.12.2021 in Tsd. Euro	Beizulegender Zeitwert 31.12.2021 in Tsd. Euro	Buchwert 31.12.2020 in Tsd. Euro	Beizulegender Zeitwert 31.12.2020 in Tsd. Euro
Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	AmC	1.181.623	-	1.137.513	-
	FVPL	39.027	39.027	45.375	45.375
Sonstige Forderungen	AmC	104.771	-	88.334	-
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	FVOCIw/o	70.427	70.427	48.121	48.121
	AmC	14.628	14.628	15.817	15.817
	FVPL	6.688	27.360	6.516	6.516
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte	FVPL	40.983	40.983	33.551	33.551
Derivate ohne Hedge-Beziehung	FVPL	6.387	6.387	15.615	15.615
Derivate mit Hedge-Beziehung	n.a.	256	256	1.764	1.764
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	AmC	94.667	-	149.138	-
Schulden
Genussrechte	AmC	125.798	- ^*	116.351	- ^*
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	AmC	1.744.014	1.769.195	1.942.528	1.968.043
Verbindlichkeiten aus Leasingverträgen	n.a.	429.125	-	404.242	-
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	AmC	134.402	134.616	122.464	122.632
Sonstige Finanzverbindlichkeiten	AmC	12.958	-	13.474	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	AmC	520.149	-	450.309	-
Sonstige finanzielle Schulden	AmC	306.470	-	274.594	-
Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen	FVPL	9.183	9.183	6.471	6.471
Derivate ohne Hedge-Beziehung	FVPL	4.862	4.862	6.095	6.095
Derivate mit Hedge-Beziehung	n.a.	689	692	216	216
Vermögenswerte
Amortized Cost	AmC	1.395.689	14.628	1.390.802	15.817
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	FVPL	93.085	113.757	101.057	101.057
Erfolgsneutral zum Zeitwert bewertet	FVOCIw/o	70.427	70.427	48.121	48.121
Schulden
Amortized Cost	AmC	2.843.791	1.903.811	2.919.720	2.090.675
Erfolgswirksam zum Zeitwert bewertet	FVPL	14.045	14.045	12.566	12.566

AmC Financial Assets or Liabilities measured at Amortized cost | FVPL Financial Assets or Liabilities measured at Fair Value through Profit & Loss | FVOCIw/o Financial Assets measured at Fair Value through other comprehensive income without recycling

^* Die Verzinsung der Genussrechte ist an die Dividendenzahlung des Konzerns und der Rückzahlungsbetrag an das Konzerneigenkapital gekoppelt. Ein beizulegender Zeitwert kann für dieses Instrument nicht verlässlich ermittelt werden.

Die Nettogewinne oder Nettoverluste nach Bewertungskategorien stellen sich wie folgt dar:

Nettogewinne oder -verluste aus finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
- zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet	-921	0
- im sonstigen Ergebnis als FVOCI bewertete Eigenkapitalinstrumente	-17	-257
- verpflichtend zu FVPL bewertet	41.443	48.278
	40.505	48.021

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von T€ 39.027 wurden als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert designiert, da sie im Rahmen eines Asset Backed Securities-Programms zum Verkauf gehalten werden und damit nicht die Geschäftsmodellbedingung für eine Klassifizierung als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte erfüllen.

Finanzinvestitionen in Fremdkapitalinstrumente in Höhe von T€ 14.628 wurden als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte klassifiziert, da sowohl die entsprechende Geschäftsmodellbedingung als auch die Zahlungsstrombedingung erfüllt sind. Es handelt sich dabei um Investitionen in Pfandbriefe und Anleihen.

Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente in Höhe von T€ 70.427 wurden als erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis klassifiziert, da sie als strategische Langzeitinvestitionen nicht mit der Absicht kurzfristiger Ertragsrealisierung gehalten werden. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um fondsbasierte Unternehmensfinanzierungen. Auf diese Finanzinvestitionen wurden in 2021 Dividenden in Höhe von T€ 9.211 erfasst.

Die sonstigen Vermögenswerte enthalten sonstige Forderungen und sonstige finanzielle Vermögenswerte in Höhe von T€ 157.074 (Vorjahr: T€ 132.921) sowie sonstige Ausleihungen in Höhe von T€ 10.599 (Vorjahr: T€ 10.382).

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Finanzverbindlichkeiten und finanzielle Schulden haben regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizulegenden Zeitwerte dar.

Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Kreditgebern werden als Barwerte der mit den Schulden verbundenen Zahlungen unter Zugrundelegung der jeweils gültigen Zinsstrukturkurve ermittelt. Bei der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte wurde das Kreditrisiko berücksichtigt.

Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, deren Folgebewertung und -bilanzierung zum beizulegenden Zeitwert vorgenommen wird. Diese sind unterteilt in Stufe 1 bis 3 je nachdem, inwieweit der beizulegende Zeitwert beobachtbar ist:

―	Stufe 1 - Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus notierten Preisen (unangepasst) auf aktiven Märkten für identische finanzielle Vermögenswerte oder Schulden ergeben.
―	Stufe 2 - Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die auf Parametern beruhen, die nicht notierten Preisen für Vermögenswerte und Schulden wie in Stufe 1 entsprechen, entweder direkt abgeleitet (d.h. als Preise) oder indirekt abgeleitet (d.h. abgeleitet aus Preisen).
―	Stufe 3 - Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert sind solche, die sich aus Modellen ergeben, welche Parameter für die Bewertung von Vermögenswerten oder Schulden verwenden, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

	Stufe 1 in Tsd. Euro	Stufe 2 in Tsd. Euro	Stufe 3 in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
31.12.2020
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie FVPL
Derivative finanzielle Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung	0	15.615	0	15.615
Derivative finanzielle Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung	0	1.764	0	1.764
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	6.516	0	0	6.516
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte	33.551	0	0	33.551
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	45.375	0	45.375
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie FVOCIw/o
Wertpapiere	0	48.121	0	48.121
Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie FVPL
Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen	0	0	-6.471	-6.471
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung	0	-6.095	0	-6.095
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung	0	-216	0	-216
	40.067	104.564	-6.471	138.160
31.12.2021
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie FVPL
Derivative finanzielle Vermögenswerte ohne Hedge-Beziehung	0	6.387	0	6.387
Derivative finanzielle Vermögenswerte mit Hedge-Beziehung	0	256	0	256
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	6.688	0	0	6.688
Zu Handelszwecken gehaltene Vermögenswerte	40.983	0	0	40.983
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	39.027	0	39.027
Finanzielle Vermögenswerte der Kategorie FVOCIw/o
Wertpapiere	0	70.427	0	70.427
Finanzielle Verbindlichkeiten der Kategorie FVPL
Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen	0	0	-9.183	-9.183
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten ohne Hedge-Beziehung	0	-4.862	0	-4.862
Derivative finanzielle Verbindlichkeiten mit Hedge-Beziehung	0	-692	0	-692
	47.671	110.543	-9.183	149.031

Bei den auf Stufe 3 bewerteten Kaufpreisverbindlichkeiten aus Unternehmenszusammenschlüssen handelt es sich um zum Barwert angesetzte bedingte Verbindlichkeiten, deren endgültige Höhe teilweise erfolgsabhängig ist. Der angegebene Betrag stellt den auf Basis der vereinbarten Anpassungsparameter ermittelten beizulegenden Zeitwert für die tatsächliche Kaufpreisverbindlichkeit dar. Ein Teilbetrag von T€ 8.408 wird erfolgsabhängig auf Basis der Anzahl behandelter Patienten ermittelt. Bei einer um 10% günstigeren (ungünstigeren) Entwicklung des Parameters, würde sich die Verbindlichkeit um T€ 0 erhöhen (T€ 1.013 verringern). Ein weiterer Teilbetrag von T€ 775 wird erfolgsabhängig auf Basis des Umsatzes und der Entwicklung des EBITDAs in den Folgejahren nach dem Erwerb ermittelt. Bei einer um 10% günstigeren (ungünstigeren) Entwicklung dieser Parameter, würde sich die Verbindlichkeit um T€ 525 erhöhen (T€ 775 verringern).

Der Anstieg der Verbindlichkeit im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von T€ 2.518 ergibt sich aus der erfolgsneutralen Tilgung von Verbindlichkeiten (T€ -4.250), der erfolgsneutralen Bildung neuer Verbindlichkeiten aufgrund eines im Geschäftsjahr erfolgten Anteilserwerbs (T€ 9.184) sowie der erfolgswirksamen Neueinschätzung von Verbindlichkeiten (T€ -2.416). Die Neueinschätzung von Verbindlichkeiten wurde erfolgswirksam erfasst, da die Anzahl von behandelten Patienten aufgrund der Coronapandemie gesunken ist und dies als Anpassungsparameter vereinbart wurde.

Die nachstehende Tabelle stellt die Finanzinstrumente dar, die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, deren beizulegende Zeitwerte jedoch angegeben werden.

	Stufe 1 in Tsd. Euro	Stufe 2 in Tsd. Euro	Stufe 3 in Tsd. Euro	Gesamt in Tsd. Euro
31.12.2020
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	15.817	0	0	15.817
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	1.968.043	0	1.968.043
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	0	122.632	0	122.632
	0	2.090.675	0	2.090.675
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	14.628	0	0	14.628
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	1.769.195	0	1.769.195
Verbindlichkeiten aus Kreditaufnahmen bei Nichtbanken	0	134.616	0	134.616
	0	1.903.811	0	1.903.811

Die folgenden finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten unterliegen Aufrechnungsvereinbarungen:

			Entsprechende Beträge, die nicht aufgerechnet wurden
	Buchwert brutto in Tsd. Eur	Aufgerechneter Betrag in Tsd. Eur	Buchwert netto in Tsd. Eur	Finanzinstrumente in Tsd. Eur	Erhaltene finanzielle Sicherheit in Tsd. Eur	Nettobetrag in Tsd. Eur
31.12.2020
zu Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte	1.390.802	0	1.390.802	-29.554	57	1.361.305
zu Zeitwerten bewertete Vermögenswerte	149.178	0	149.178	-14.208	0	134.970
davon FVPL	101.057	0	101.057	-14.208	0	86.849
davon FVOCIw/o	48.121	0	48.121	0	0	48.121
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	2.919.720	0	2.919.720	-39.486	0	2.880.234
zu Zeitwerten bewertete Verbindlichkeiten (FVPL)	12.566	0	12.566	-4.264	0	8.302
31.12.2021
zu Anschaffungskosten bewertete Vermögenswerte	1.395.689	0	1.395.689	-3.860	54	1.391.883
zu Zeitwerten bewertete Vermögenswerte	163.512	0	163.512	-5.126	0	158.386
davon FVPL	93.085	0	93.085	-5.126	0	87.959
davon FVOCIw/o	70.427	0	70.427	0	0	70.427
zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten	2.843.791	0	2.843.791	-7.049	0	2.836.742
zu Zeitwerten bewertete Verbindlichkeiten (FVPL)	14.045	0	14.045	-1.937	0	12.108

Die nicht aufgerechneten Beträge sind im Falle eines Ausfalls oder einer Insolvenz eines Vertragspartners aufrechenbar.

29 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Schulden

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Langfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	38	1.619
Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern	6.967	13.202
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten	2.250	485
Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitenden, Organmitgliedern und Gesellschaftern	54.565	47.675
Rechnungsabgrenzungsposten	80	80
	63.862	61.442
Übrige Verbindlichkeiten	5.051	11.458
Summe sonstige Schulden	68.913	72.900
davon finanzielle Verbindlichkeiten	(4.872)	(4.184)
Kurzfristige Schulden
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	520.111	448.690
Verbindlichkeiten ggü. Sozialversicherungsträgern	44.235	42.154
Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitenden, Organmitgliedern und Gesellschaftern	362.044	310.106
Rechnungsabgrenzungsposten	29.755	22.155
Sonstige Steuerschulden	104.998	102.299
	541.032	476.714
Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten	3.301	5.826
Zu Veräußerungszwecken gehaltene Schulden	0	0
Übrige Verbindlichkeiten	342.197	298.674
	345.498	304.500
Summe sonstige Schulden	886.530	781.214
davon finanzielle Verbindlichkeiten	(314.008)	(282.546)
Summe Schulden	1.475.592	1.304.423

Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Restkaufpreise für erworbene Unternehmen, Verbindlichkeiten aus ABS-Transaktionen, Bonusverpflichtungen sowie Verbindlichkeiten aus ausstehenden Rechnungen.

30 Eventualschulden

Die Haftungsverhältnisse resultieren ausschließlich aus Verpflichtungen, die gegenüber Dritten übernommen wurden, und entfielen auf:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Ungewisse Verbindlichkeiten	1.953	1.140
Bürgschaften	19.839	15.659
Vertragserfüllungsgarantien	33.229	29.512
	55.021	46.311

Bei allen Sachverhalten geht es um potenzielle zukünftige Verpflichtungen, bei denen das Eintreten des entsprechenden zukünftigen Ereignisses zu einer Verpflichtung führen würde, die zum Bilanzstichtag noch völlig ungewiss ist. Der B. Braun-Konzern unterliegt im Zuge seiner normalen Geschäftstätigkeit möglichen Verpflichtungen aus Verfahren und geltend gemachten Ansprüchen. Schätzungen bezüglich möglicher zukünftiger Aufwendungen sind zahlreichen Unsicherheiten unterworfen. Es werden hieraus keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche bzw. finanzielle Situation des B. Braun-Konzerns erwartet.

31 Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen Verpflichtungen zum Erwerb von immateriellen Vermögenswerten in Höhe von T€ 685 (Vorjahr: T€ 3.022) sowie zum Erwerb von Sachanlagen in Höhe von T€ 295.920 (Vorjahr: T€ 354.827).

32 Finanzrisikomanagement

Finanzrisikofaktoren

Durch seine Geschäftstätigkeit ist der Konzern verschiedenen finanziellen Risiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Währungs- und Zinsänderungsrisiken sowie Kredit- und Liquiditätsrisiken. Die Unternehmenspolitik des B. Braun-Konzerns ist es, diese Risiken durch ein systematisches Risikomanagement zu begrenzen. Der Konzern nutzt hierzu u.a. derivative Finanzinstrumente.

Das Risikomanagement erfolgt durch die Konzernfinanzabteilung entsprechend der von der Geschäftsführung vorgegebenen Leitlinien. Die Konzernfinanzabteilung identifiziert, bewertet und sichert finanzielle Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des Konzerns. Die Geschäftsführung gibt sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende Risikomanagement vor als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche, wie z.B. den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko, dem Zins- und Kreditrisiko sowie dem Einsatz derivativer und nicht-derivativer Finanzinstrumente.

a) Marktrisiko/Fremdwährungsrisiko

Infolge der internationalen Tätigkeit des Konzerns ist er einem Fremdwährungsrisiko ausgesetzt, das auf den Wechselkursänderungen verschiedener Fremdwährungen basiert, überwiegend des US-Dollars. Fremdwährungsrisiken entstehen, wenn zukünftige Transaktionen, bilanzierte Vermögenswerte und Schulden auf eine Währung lauten, die nicht der funktionalen Währung des Unternehmens entspricht. Zur Absicherung solcher Risiken verwendet der Konzern Devisenterminkontrakte.

Die Risikomanagementpolitik des Konzerns sieht die Absicherung bilanzierter Vermögenswerte und Schulden vor. Der Konzern betrachtet daher in einer Szenarioanalyse die Auswirkung von Wechselkursänderungen auf das Ergebnis bzw. das Eigenkapital des Konzerns (jeweils vor Steuern). In die Analyse gehen die Bilanzpositionen (insbesondere operative Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Kreditgewährungen bzw. -aufnahmen) ein sowie Devisengeschäfte, die zur Absicherung von Bilanzpositionen und zukünftigen Fremdwährungs-Cashflows (Cashflow Hedges) abgeschlossen wurden.

Wäre der Kurs des US-Dollars gegenüber anderen Währungen am 31. Dezember 2021 um 10% stärker (schwächer) gewesen, wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, um € 0,1 Mio. (Vorjahr: € 0,3 Mio.) niedriger (höher) ausgefallen. Die übrigen Komponenten des Eigenkapitals wären um ca. € 0,0 Mio. (Vorjahr: € 0,0 Mio.) niedriger (höher) gewesen. Bei einem gegenüber allen anderen Währungen um 10% stärkeren (schwächeren) Euro würde sich aus den sich im Eigenkapital auswirkenden Wertänderungen der Cashflow Hedges ein um ca. € 2,1 Mio. (Vorjahr: € 2,2 Mio.) höheres (niedrigeres) Eigenkapital ergeben.

b) Zinsrisiko

Der Konzern hält keine wesentlichen verzinslichen Vermögenswerte, sodass eine Änderung des Marktzinssatzes hauptsächlich über verzinsliche Verbindlichkeiten den Konzerngewinn beeinflusst. Verbindlichkeiten mit variabler Verzinsung setzen den Konzern einem Cashflow-Zinsrisiko aus. Aus den festverzinslichen Verbindlichkeiten entsteht ein Fair-Value-Zinsrisiko. Die Finanzrisikopolitik des Konzerns sieht vor, dass ungefähr 50% der aufgenommenen Verbindlichkeiten festverzinslich sind.

Der Konzern hatte in der Vergangenheit sein Cashflow-Zinsrisiko auch durch die Nutzung von Zinsswaps abgesichert. Zum Ende des Geschäftsjahres 2021 hatte der Konzern keine Zinsswaps im Bestand.

Wären die Zinssätze am 31. Dezember 2021 um 100 Basispunkte höher gewesen, wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, für das Gesamtjahr um ca. € 3,3 Mio. (Vorjahr: € 3,2 Mio.) niedriger ausgefallen. Wären die Zinssätze am 31. Dezember 2021 um 50 Basispunkte niedriger gewesen, wären die Vorsteuergewinne, sofern alle anderen Variablen konstant geblieben wären, für das Gesamtjahr um ca. € 1,2 Mio. (Vorjahr: € 1,2 Mio.) höher ausgefallen. Dies wäre überwiegend auf höhere bzw. niedrigere Zinsaufwendungen für variabel verzinsliche Finanzschulden zurückzuführen gewesen. Die anderen Komponenten des Eigenkapitals hätten sich nur geringfügig geändert.

c) Kreditrisiko

Im Konzern bestehen hinsichtlich Kundenforderungen keine wesentlichen Konzentrationen bezüglich möglicher Kreditrisiken. Es existieren Organisationsrichtlinien, die sicherstellen, dass Verkäufe an Kunden nur getätigt werden, wenn der Kunde in der Vergangenheit ein angemessenes Zahlungsverhalten aufgewiesen hat. Verträge über derivative Finanzinstrumente und Finanztransaktionen werden nur mit Finanzinstituten guter Bonität abgeschlossen und enthalten i.d.R. eine Bestimmung, die es erlaubt, im Falle einer Insolvenz eines Vertragspartners positive und negative Marktwerte gegeneinander aufzurechnen.

Das maximale Kreditrisiko für jede Bewertungskategorie finanzieller Vermögenswerte entspricht dem jeweiligen Buchwert. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind teilweise mit einem Eigentumsvorbehalt besichert, wodurch sich das maximale Ausfallrisiko in dieser Bewertungskategorie um T€ 31.253 (Vorjahr: T€ 39.050) vermindert.

Die Bruttobuchwerte finanzieller Vermögenswerte für jede Ausfallrisiko-Klasse stellen sich wie folgt dar:

	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	vereinfachter Ansatz
31.12.2020 in Tsd. Euro	12-Monats ECL	Gesamtlaufzeit ECL (nicht wertgemindert)	Gesamtlaufzeit ECL (wertgemindert)	Gesamtlaufzeit ECL
Nicht ausfallgefährdet	253.289	0	0	972.763
Ausfallgefährdet	0	0	0	258.863
Gesamt	253.289	0	0	1.231.626
	Stufe 1	Stufe 2	Stufe 3	vereinfachter Ansatz
31.12.2021 in Tsd. Euro	12-Monats ECL	Gesamtlaufzeit ECL (nicht wertgemindert)	Gesamtlaufzeit ECL (wertgemindert)	Gesamtlaufzeit ECL
Nicht ausfallgefährdet	214.066	0	0	960.219
Ausfallgefährdet	0	0	0	306.018
Gesamt	214.066	0	0	1.266.238

d) Liquiditätsrisiko

Ein vorsichtiges Liquiditätsmanagement schließt das Halten einer ausreichenden Reserve an flüssigen Mitteln sowie die Möglichkeit der Finanzierung durch einen adäquaten Betrag an zugesagten Kreditlinien ein. Aufgrund der Dynamik des Geschäftsumfelds, in dem der Konzern operiert, ist es Ziel der Konzernfinanzabteilung, die notwendige Flexibilität in der Finanzierung beizubehalten, indem ausreichend ungenutzte Kreditlinien bestehen.

Kapitalrisikomanagement

Die Ziele des Konzerns im Hinblick auf das Kapitalmanagement liegen zum einen in der Sicherstellung der Unternehmensfortführung als unabhängiges Familienunternehmen, um den Anteilseignern weiterhin Erträge und den anderen Interessenten die ihnen zustehenden Leistungen bereitzustellen, zum anderen in der Aufrechterhaltung einer optimalen Kapitalstruktur, um die Kapitalkosten zu reduzieren.

Die Finanzierung des B. Braun-Konzerns erfolgt überwiegend durch Kreditaufnahmen der B. Braun SE. Die höchste Kreditaufnahme entfällt hierbei auf Schuldscheindarlehen.

Derivative Finanzinstrumente

Der beizulegende Zeitwert von derivativen Finanzinstrumenten wird durch unmittelbar beobachtbare Marktinputfaktoren ermittelt. Der beizulegende Zeitwert von Zinsswaps berechnet sich aus dem Barwert der zukünftigen Zahlungsströme unter Anwendung der zum Bilanzstichtag maßgeblichen Zinskurve. Der beizulegende Zeitwert von Fremdwährungstermingeschäften wird unter Zugrundelegung der Devisenterminkurse am Bilanzstichtag ermittelt.

Die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente, die wirtschaftlich betrachtet wirksame Absicherungen im Rahmen der Konzernstrategie darstellen, werden, soweit kein Hedge Accounting vorliegt, ergebniswirksam erfasst. Bei Anwendung von Hedge Accounting für Cashflow Hedges werden die Marktwertveränderungen aus dem effektiven Teil erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Den ergebniswirksamen Marktwertveränderungen der Derivate stehen nahezu kompensierende Marktwertveränderungen aus den abgesicherten Grundgeschäften gegenüber.

	Nominalvolumen		Nominalvolumen Restlaufzeit > 1 Jahr		Beizulegender Zeitwert
	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Devisentermingeschäfte	1.277.811	1.073.093	14.770	26.234	1.340	11.349
Eingebettete Derivate	10.500	9.000	0	0	-283	-250
	1.288.311	1.082.093	14.770	26.234	1.057	11.099

In Abhängigkeit vom Marktwert am Bilanzstichtag werden derivative Finanzinstrumente als sonstiger Vermögenswert (bei positivem Marktwert) oder als sonstige Verbindlichkeit (bei negativem Marktwert) ausgewiesen.

Die Risikomanagementpolitik des Konzerns sah eine rollierende Absicherung von bis zu 60% der in den folgenden 12 Monaten erwarteten Netto-Cashflows wesentlicher Währungen aus dem operativen Geschäft des B. Braun Konzerns vor. Im Dezember 2019 wurde entschieden, die bisherige Sicherungsstrategie nicht weiter fortzuführen. Die bisher durchgeführten rollierenden Sicherungen erwarteter und noch nicht bilanzierter Forderungen und Verbindlichkeiten in den Hauptwährungen des Konzerns werden nur noch in Einzelfällen eingesetzt. Der Konzern hat daher noch im folgenden Umfang Devisentermingeschäfte zur Sicherung von nicht in der funktionalen Währung denominierten, mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarteten künftigen Fremdwährungsein- und -auszahlungen designiert:

	Nominalvolumen		Durchschnittlicher Sicherungskurs
ISO-Code	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro	31.12.2021	31.12.2020
EUR/BRL	21.400	22.100	6,8293	6,3725

Mit den Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die Ergebnisvolatilität aus den Fremdwährungseinnahmen und -auszahlungen (bzw. aus deren Bewertung) in Bezug auf das Devisenkursrisiko zu reduzieren. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung wird prospektiv mit der Critical Terms Match-Methode und retrospektiv nach der Dollar-Offset-Methode überprüft. Die Sicherungen waren bis zum Bilanzstichtag mit keinen Ineffektivitäten verbunden.

Im Konzern waren zum 31. Dezember 2021 als Sicherungsinstrumente mit einem beizulegenden Zeitwert in Höhe von T€ 256 (Vorjahr: T€ 1.764) als sonstiger Vermögenswert und in Höhe von T€ 692 (Vorjahr: T€ 216) als sonstige Verbindlichkeit im Rahmen von Cashflow Hedges designiert.

Alle Sicherungsbeziehungen waren effektiv. Die im Eigenkapital unter den Sonstigen Rücklagen ausgewiesene Rücklage für Cashflow Hedges für diese Devisensicherungsgeschäfte hat sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Stand am 01.01.	1.548	-7.751
Gewinn oder Verlust aus effektiven Sicherungsbeziehungen	-664	11.905
Reklassifizierungen aufgrund geänderter Erwartungen hinsichtlich des Eintritts des Grundgeschäfts	n.a.	n.a.
Reklassifizierungen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts	-1.314	-2.566
Reklassifizierung aufgrund eines Basis Adjustments	n.a.	n.a.
Stand am 31.12.	-436	1.548

Die Reklassifizierung aus den Sonstigen Rücklagen aufgrund der Realisierung des Grundgeschäfts erfolgt in die Umsatzkosten.

B. Braun erwartet, dass innerhalb der nächsten zwölf Monate im Eigenkapital erfasste Erträge von T€ 256 und Aufwendungen in Höhe von T€ 692 in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden.

Der ineffektive Teil der Wertänderungen wird direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Finanzergebnis - netto erfasst und beträgt T€ 0 (Vorjahr: T€ 0). Reklassifizierungen aus den Sonstigen Rücklagen aufgrund einer aufgelösten bzw. ineffektiv gewordenen Sicherungsbeziehung bzw. einer vorzeitigen Beendigung von Cashflow Hedges haben wie im Vorjahr nicht stattgefunden.

Außerdem ordnet der Konzern Devisensicherungen bestimmten konzerninternen Darlehensvergaben zu, die nicht in der funktionalen Währung der jeweiligen Konzerngesellschaft abgeschlossen werden. Das Ergebnis der Sicherungen aus internen Darlehensvergaben wird im Zinsergebnis gezeigt.

Wie im Vorjahr waren keine ineffektiven Teile der Wertänderung unter dem Nettofinanzergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen.

33 Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen werden angegeben, soweit sie nicht bereits als konsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden. Eine Person oder ein naher Familienangehöriger dieser Person steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn diese das berichtende Unternehmen beherrscht oder an dessen gemeinschaftlicher Führung beteiligt ist, maßgeblichen Einfluss auf das berichtende Unternehmen hat oder im Management des berichtenden Unternehmens eine Schlüsselposition bekleidet. Ein Unternehmen steht dem berichtenden Unternehmen nahe, wenn beide Unternehmen zum selben Konzern gehören, eines der beiden Unternehmen ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen des anderen ist.

Im Rahmen des operativen Geschäfts bezieht der B. Braun-Konzern weltweit Materialien, Vorräte und Dienstleistungen von zahlreichen Geschäftspartnern. Unter diesen befinden sich einige wenige, an denen der Konzern beteiligt ist, sowie Unternehmen, die mit Mitgliedern des Aufsichtsrats der B. Braun SE in Verbindung stehen. Geschäfte mit diesen Gesellschaften erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Die entsprechenden Umsätze sind aus Sicht des B. Braun-Konzerns nicht von materieller Bedeutung. Der B. Braun-Konzern war an keinen wesentlichen Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und Personen beteiligt, die in ihrer Art oder Beschaffenheit unüblich waren und beabsichtigt dies auch zukünftig nicht.

Die folgenden Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen	1.404	1.493
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG	(11)	(8)
davon assoziierte Unternehmen	(1.393)	(1.485)
Kauf von Waren und Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen	70.316	99.445
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG	(58.592)	(65.800)
davon Gemeinschaftsunternehmen	(0)	(20.511)
davon assoziierte Unternehmen	(11.474)	(13.134)
Management in Schlüsselpositionen	250	0
	70.316	99.445

Offene Posten aus dem Kauf/Verkauf von Waren/Dienstleistungen sowie aus Kreditaufnahmen am Geschäftsjahresende:

	31.12.2021 in Tsd. Euro	31.12.2020 in Tsd. Euro
Offene Posten aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen
Nahestehende Unternehmen	3.951	7.314
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG	(2.892)	(3.397)
davon nicht konsolidierte Tochtergesellschaften der B. Braun Holding	(0)	(0)
davon Gemeinschaftsunternehmen	(62)	(2.931)
davon assoziierte Unternehmen	(997)	(986)
Bestellobligo	69	69
Offene Posten aus dem Kauf von Waren und Dienstleistungen sowie Kreditaufnahmen
Nahestehende Unternehmen	148.815	136.956
davon B. Braun Holding GmbH & Co. KG	(119.215)	(119.544)
davon nicht konsolidierte Tochtergesellschaften der B. Braun Holding	(0)	(0)
davon Gemeinschaftsunternehmen	(13.224)	(8.368)
davon assoziierte Unternehmen	(16.376)	(9.044)
Management in Schlüsselpositionen	54.667	56.654
	203.482	193.610

Beim Management in Schlüsselpositionen handelt es sich um Vorstandsmitglieder und Mitglieder des Aufsichtsrats der B. Braun SE. Die Gruppe der nahestehenden Unternehmen umfasst neben der B. Braun Holding GmbH & Co. KG und assoziierten Unternehmen auch Joint Ventures sowie Unternehmen, die vom Management in Schlüsselpositionen oder deren engen Familienangehörigen beherrscht werden. Die Namen der assoziierten Unternehmen und Joint Ventures können der Anteilsbesitzliste entnommen werden.

Die offenen Posten mit nahestehenden Personen und Unternehmen sind in folgenden Bilanzpositionen enthalten:

―	Sonstige Vermögenswerte
―	Finanzschulden
―	Sonstige Schulden

Die von nahestehenden Personen gewährten Darlehen haben kurzfristigen Charakter. Die Verzinsung orientiert sich an der Rendite für Pfandbriefe. Es bestehen keine Rückstellungen für zweifelhafte Forderungen im Zusammenhang mit ausstehenden Salden und es wurde kein Aufwand für wertgeminderte Forderungen gegenüber nahestehenden Personen erfasst.

Bezüglich der Leasingverbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen wird auf Textziffer 27 verwiesen.

Die Vergütung für die Vorstandsmitglieder setzt sich aus einem fixen und einem erfolgsbezogenen variablen Bestandteil zusammen. Darüber hinaus enthält die Vergütung der Vorstandsmitglieder Pensionszusagen und Sachbezüge. Die Sachbezüge bestehen im Wesentlichen aus den nach dem deutschen Steuerrecht anzusetzenden Werten für die Dienstwagennutzung.

Kriterien für die Angemessenheit der Vergütung bilden neben der Aufgabe und den Leistungen des Vorstands die wirtschaftliche Lage, der Erfolg und die Zukunftsaussichten des Unternehmens.

Die Gesamtbezüge des Vorstands teilen sich wie folgt auf:

	2021 in Tsd. Euro	2020 in Tsd. Euro
Feste Vergütung	3.144	3.107
Variable Vergütung	3.779	4.216
Aufwand für Altersversorgung	1.011	931
Gewährung von Bonusgenussrechten	206	411
Sonstige Bezüge	124	308
	8.264	8.973

Davon entfielen auf die Vorstandsvorsitzende mit T€ 418 fixe Bezüge und mit T€ 677 variable Bezüge aus Erfolgsbeteiligungen.

Gegenüber aktiven Vorstandsmitgliedern bestehen Pensionsverpflichtungen in Höhe von insgesamt T€ 18.801. Die als Verbindlichkeit gegenüber Mitarbeitenden, Organmitgliedern und Gesellschaftern ausgewiesenen Tantiemeverbindlichkeiten gegenüber Vorstandsmitgliedern betragen T€ 3.779. Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen sind insgesamt T€ 16.986 zurückgestellt. Die Gesamtbezüge betrugen T€ 747. Als Gesamtvergütung des Aufsichtsrats wurde ein Betrag von T€ 860 aufgewendet.

Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und wird durch die Hauptversammlung bestimmt. Die Vergütungen, die an Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat für Arbeitsleistungen außerhalb ihrer Aufsichtsratstätigkeit geleistet werden, sind marktüblich.

Die Gesellschaft hat keine Kredite an Vorstandsmitglieder bzw. ehemalige Vorstandsmitglieder oder Aufsichtsratsmitglieder gewährt. Gegenüber Vorstandsmitgliedern bestehen Verbindlichkeiten aus Genussrechten in Höhe von T€ 14.461 (Vorjahr: T€ 16.183). Zu der Gewährung von Bonusgenussrechten wird auf Textziffer 27 verwiesen.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf der Seite 75 angegeben.

Erläuterungen der Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente des B. Braun-Konzerns im Berichtsjahr verändert haben. Dabei wurden die Zahlungsströme entsprechend IAS 7 nach den Mittelzu- und -abflüssen aus operativer Geschäftstätigkeit, Investitionstätigkeit und Finanzierungstätigkeit gegliedert. Der Cashflow aus operativer Geschäftstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt.

34 Brutto-Cashflow und Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit

Der Brutto-Cashflow in Höhe von € 945,6 Mio. zeigt den betrieblichen Einnahmeüberschuss vor der Mittelbindung. Er liegt € 73,1 Mio. unter dem Vorjahreswert. Die Veränderung resultiert insbesondere aus dem niedrigeren operativen Ergebnis sowie der Veränderung langfristiger Rückstellungen und sonstiger nicht zahlungswirksamer Aufwendungen und Erträge.

Im Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit von € 954,0 Mio. werden die Veränderungen des Umlaufvermögens, der kurzfristigen Rückstellungen und der Verbindlichkeiten (ohne Finanzverbindlichkeiten) dargestellt.

Die Erhöhung der Verbindlichkeiten und kurzfristigen Rückstellungen abzüglich der Erhöhung der Vorräte, Forderungen sowie sonstigen Vermögenswerte hat zu einem Mittelzufluss von € 8,4 Mio. geführt. Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit liegt damit € 156,2 Mio. über dem des Vorjahres.

35 Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit

Für den Kauf von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Finanzanlagen sowie für Unternehmensakquisitionen wurde im Jahr 2021 ein Betrag von € 686,1 Mio. aufgewendet. Dem standen Einnahmen aus dem Verkauf von Sachanlagen und dem Abgang von Beteiligungen (€ 22,2 Mio.) sowie erhaltene Dividendenzahlungen und ähnliche Einnahmen (€ 32,1 Mio.) gegenüber, sodass sich ein Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit von € 631,8 Mio. ergibt. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich eine Erhöhung der Mittelabflüsse von € 285,2 Mio.

Die im Geschäftsjahr getätigten Investitionen konnten vollständig durch den Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit gedeckt werden. Der hiernach verbleibende Free Cashflow beträgt € 322,2 Mio. (Vorjahr: € 451,3 Mio.).

Zugänge von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten aus Leasingverhältnissen führen zu keinem Mittelabfluss und werden daher nicht unter den Investitionen ausgewiesen. Die Zugänge des Geschäftsjahres betrugen € 117,4 Mio. (Vorjahr: € 113,3 Mio.).

36 Mittelzufluss/Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit

Im Geschäftsjahr 2021 betrugen die Mittelabflüsse aus Finanzierungstätigkeit € -343,5 Mio. (Vorjahr: € -455,0 Mio. Mittelabfluss). Der Saldo der für Kreditaufnahmen und Schuldentilgung zu- und abgeflossenen Mittel beträgt € -299,4 Mio. (Vorjahr: € -408,5 Mio.). Dividendenzahlungen und Kapitaleinzahlungen von Minderheitsgesellschaftern führen insgesamt zu einem Mittelabfluss per Saldo von € 42,4 Mio. (Vorjahr: € 39,9 Mio.). Die Mittelabflüsse liegen mit € 111,5 Mio. unter dem Vorjahreswert. Dies ist auf eine höhere Kreditaufnahme zurückzuführen.

Die Fremdkapitalposten der Bilanz, bei denen verbundene Zahlungen in der Kapitalflussrechnung im Mittelzufluss/Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen wurden, haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

	01.01.2021	Veränderungen	Nichtzahlungswirksame Veränderungen			31.12.2021
	in Tsd. Euro	in Tsd. Euro	Erwerbe in Tsd. Euro	Wechselkursbedingte Änderungen in Tsd. Euro	Veränderung des beizulegenden Zeitwerts in Tsd. Euro	in Tsd. Euro
Langfristige Finanzverbindlichkeiten	1.517.311	-547.509	15.000	-8.748	0	976.054
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	649.115	349.905	940	11.455	0	1.011.415
Langfristige Leasingverbindlichkeiten	315.517	-106.789	123.714	-1.060	0	331.382
Kurzfristige Leasingverbindlichkeiten	88.726	4.363	0	4.654	0	97.743
Langfristige Genussrechte	102.976	7.523	0	0	4.855	115.354
Kurzfristige Genussrechte	13.374	-9.156	0	0	6.226	10.444
Gesamte Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten	2.687.019	-301.663	139.654	6.301	11.081	2.542.392

37 Finanzmittelfonds

Der Finanzmittelfonds enthält Bargeld, Sichteinlagen und andere kurzfristige hochliquide finanzielle Vermögenswerte, die nur unwesentlichen Wertschwankungen ausgesetzt sind, mit einer Restlaufzeit von maximal drei Monaten.

Zum 31. Dezember 2021 lagen Verfügungsbeschränkungen bezüglich des Finanzmittelfonds in Höhe von T€ 1.721 (Vorjahr: T€ 1.446) vor. Die Beschränkungen betrafen überwiegend Kautionen sowie Sicherheitsleistungen für Tender.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Nach dem Abschluss des Geschäftsjahres wurde mit Datum vom 18. Februar 2022 ein Kaufvertrag über den Verkauf der Gesellschaft B. BRAUN AVITUM S.A.S., Kolumbien unterzeichnet. Der Entkonsolidierungsverlust wird sich im niedrigen bis mittleren einstelligen Millionen Euro Bereich bewegen. Die veräußerte Gesellschaft berichtete zum Geschäftsjahresende € 11,3 Mio. Umsatzerlöse und ein Ergebnis von € -1,1 Mio. sowie eine Bilanzsumme von € 16,6 Mio.

Am 24. Februar 2022 hat Russland mit einer Invasion in die Ukraine einen Krieg in Europa begonnen. Die Europäische Union und die USA haben hierauf mit deutlichen Sanktionen reagiert. Vor dem Hintergrund des sich verschärfenden Konflikts sowie voraussichtlich weiter steigender Energiepreise ist an den Finanzmärkten eine verstärkte Volatilität zu beobachten. Ebenso sind bereits gravierende Veränderungen der Währungsparitäten zum russischen Rubel erkennbar, die entsprechende Auswirkungen auf die Exportwirtschaft nach sich ziehen. Wenn Russland als Handelspartner entfällt, könnte sich die deutsche und europäische Wirtschaft mit unterbrochenen Lieferketten und Finanzströmen, Engpässen bei der Energieversorgung, gefährdeten Auslandsinvestitionen sowie einem fehlenden Absatzmarkt konfrontiert sehen. Ebenso könnten Gegensanktionen Russlands Geschäftsaktivitäten ausländischer Unternehmen im Land belasten. Mit dem Ziel, negative Effekte möglichst frühzeitig zu identifizieren und zu kompensieren, wird die Situation fortlaufend und engmaschig überwacht und erste Maßnahmen wurden bereits eingeleitet. Die gesamtwirtschaftlichen und geopolitischen Auswirkungen sowie die Effekte auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des B. Braun Konzerns sind derzeit noch nicht abschätzbar.

Aufsichtsrat

Prof. Dr. rer. pol. Thomas Rödder

Vorsitzender (ab 23.03.2021)

Steuerberater und Wirtschaftsprüfer,

Partner der Sozietät Flick Gocke Schaumburg, Bonn

Prof. Dr. h. c. Ludwig Georg Braun (bis 23.03.2021)

Vorsitzender

ehem. Vorstandsvorsitzender der B. Braun Melsungen AG, Melsungen

Alexandra Friedrich ^*

stellv. Vorsitzende (ab 23.03.2021)

Gesamtbetriebsratsvorsitzende der B. Braun Melsungen AG, Betriebsratsvorsitzende Gemeinschaftsbetrieb am Standort Melsungen/Spangenberg, Melsungen

Peter Hohmann ^* (bis 23.03.2021)

stellv. Vorsitzender

Konzernbetriebsratsvorsitzender des B. Braun Konzerns

Deutschland (bis 31.01.2020)

Betriebsratsvorsitzender des Standortes Melsungen der B. Braun Melsungen AG (bis 30.04.2020), Melsungen

Prof. Dr. Karl Friedrich Braun (ab 23.03.2021)

Oberarzt an der Charité, Berlin

Barbara Braun-Lüdicke (bis 23.03.2021)

Kauffrau, Melsungen

Friederike Brau n- Lüdicke (ab 23.03.2021)

Head of Culture & Diversity, B. Braun Service SE & Co. KG, Melsungen

Prof. Dr. Dr. h.c. mult . Markus Büchler

Universitätsklinikum Heidelberg

Ärztlicher Direktor Abteilung für Allgemeine, Viszerale und Transplantationschirurgie

Kathrin Dahnke

Chief Financial Officer der Ottobock SE & Co. KGaA, Duderstadt

Olaf Elixmann ^* (ab 23.03.2021)

Betriebsratsvorsitzender der B. Braun Avitum AG, Werk Glandorf

Lars Elmenthaler ^* (ab 23.03.2021)

Betriebsratsvorsitzender der Aesculap AG, Tuttlingen

Edeltraud Glänzer ^* (bis 23.03.2021)

Vorstandsvorsitzende der August-Schmidt-Stiftung, Bochum

Michael Guggemos ^*

Angestellter der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Hans-Carsten Hansen (bis 23.03.2021)

ehem. President Human Resources der BASF SE, Ludwigshafen

Manfred Herres ^* (bis 23.03.2021)

Senior Vice President CoE Active Medical Devices, B. Braun Avitum AG, Melsungen

Dr. Frank Heinricht (ab 23.03.2021)

Vorstandsvorsitzender der Schott AG, Mainz

Thorsten Nöll ^* (ab 23.03.2021)

Senior Vice President Procurement & Supply Chain der B. Braun Melsungen AG, Melsungen

Dr. Tobias Polloczek (ab 23.03.2021)

Rechtsanwalt, Partner der Kanzlei CMS Hasche Sigle, Frankfurt

Dr. Ing. Joachim Rauhut (bis 23.03.2021)

ehem. Mitglied des Vorstands der Wacker Chemie AG, München

Ekkehard Rist ^* (bis 23.03.2021)

Stellvertretender Konzernbetriebsratsvorsitzender des B. Braun Konzerns Deutschland (bis 31.01.2020)

Betriebsratsvorsitzender der Aesculap AG (bis 06.02.2020), Tuttlingen

Prof. Dr. med. Oliver Schnell

Gründer und Geschäftsführer der Sciarc GmbH, Baierbrunn

Maria Schwarz ^* (ab 23.03.2021)

Industriemeisterin Fachrichtung Chemie, Betriebsratsvorsitzende Betriebsstätte Pharma Berlin der B. Braun Melsungen AG, Berlin

Mike Schwarz ^*

Vorsitzender des Betriebsrats der B. Braun SE, Melsungen

Sabine Süpke ^* (ab 23.03.2021)

Landesbezirksleiterin Hessen-Thüringen, IG BCE, Wiesbaden

^* gewählt von den Arbeitnehmern*innen

Vorstand

Anna Maria Braun, LL.M.

Vorsitzende des Vorstands

Dr. rer. pol. Annette Beller

Zentralbereich Finanzen, Steuern und Controlling

Zentralbereich Zentrale Service-Bereiche

Dr. rer. nat. Meinrad Lugan

Sparte Hospital Care

Vorsitzender des Vorstands der B. Braun Melsungen AG, Melsungen

Priv.- Doz . Dr. iur . Stefan Ruppert

Zentralbereich Personal- und Rechtswesen

Arbeitsdirektor

Dr.-Ing. Joachim Schulz

Sparte Aesculap

Vorsitzender des Vorstands der Aesculap AG, Tuttlingen

Markus Strotmann

Sparte B. Braun Avitum

Vorsitzender des Vorstands der B. Braun Avitum AG,

Melsungen

Melsungen, den 2. März 2022

Der Vorstand

Anna Maria Braun

Dr. rer. pol. Annette Beller

Dr. rer. nat. Meinrad Lugan

Priv.-Doz. Dr. iur. Stefan Ruppert

Dr.-Ing. Joachim Schulz

Markus Strotmann

ANTEILSBESITZ DER B. BRAUN SE UND KONZERN

(STAND 31.12.2021, BETRÄGE IN T€)

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteil am Kapital in % ¹⁾	Eigenkapital	Ergebnis	Umsatzerlöse	Mitarbeiter ⁶⁾
Deutschland
AESCULAP AG, Tuttlingen ²⁾	94,0	240.084	32.382	718.386	3.343
AESCULAP AKADEMIE GMBH, Tuttlingen ²⁾	94,0	26	0	0	0
Aesculap Holding GmbH, Melsungen (vorher: Verwaltungsgesellschaft Hansepharm GmbH)	94,0	26	0	0	0
AESCULAP INTERNATIONAL GMBH, Tuttlingen ²⁾	94,0	43.994	-1.782	0	0
AESCULAP SUHL GMBH, Suhl ²⁾	94,0	3.275	-298	3.206	18
ALMO-Erzeugnisse Erwin Busch GmbH, Bad Arolsen	56,4	25.592	2.833	71.097	376
BBM Group Insurance Broker GmbH, Melsungen ²⁾	94,0	174	51	2.676	12
B. Braun Ambulantes Herzzentrum Kassel MVZ GmbH, Kassel ²⁾	88,3	5.459	453	10.492	119
B. Braun Avitum AG, Melsungen ²⁾	88,3	196.936	23.497	549.965	1.086
B. Braun Avitum Saxonia GmbH, Radeberg ²⁾	88,3	19.975	860	104.626	1.023
B. Braun Deutschland GmbH & Co. KG, Melsungen	93,9	33.669	18.557	1.042.248	753
B. Braun Facility Services GmbH & Co. KG, Melsungen	94,0	-2.440	525	64	133
B. Braun Facility Services Verwaltungs GmbH, Melsungen	94,0	36	1	0	0
B. Braun Gesundheitsservice GmbH, Hürth ²⁾	93,9	2.269	-133	58.752	170
B. Braun IT Service GmbH, Melsungen ²⁾	93,9	-768	-86	397	0
B. Braun Medical AG, Melsungen ²⁾	94,0	15.782	287	9.938	0
B. Braun Medizinisches Versorgungszentrum Baunatal GmbH, Baunatal ²⁾	88,3	-142	2	892	14
B. Braun Melsungen AG, Melsungen ²⁾	94,0	1.400.707	72.500	2.428.236	6.625
B. Braun Miethke GmbH & Co. KG, Potsdam	61,2	806	-1.210	0	14
B. Braun Miethke Verwaltungs GmbH, Potsdam	61,2	25	1	0	0
B. Braun New Ventures GmbH, Freiburg im Breisgau ²⁾	100,0	8.105	-0	0	19
B. Braun Nordamerika Verwaltungsgesellschaft mbH, Melsungen ²⁾	94,0	150.501	1.193	0	0
B. Braun Surgical GmbH, Melsungen ²⁾	94,0	166.856	7.605	0	0
B. Braun Vertriebs GmbH, Melsungen	94,0	25	0	0	0
B. Braun Vet Care GmbH, Tuttlingen ²⁾	94,0	493	222	21.600	20
B. Braun via medis GmbH, Melsungen ²⁾	88,3	-16.382	2.515	35	14
Bibliomed Medizinische Verlagsgesellschaft mbH., Melsungen ²⁾	94,0	87	-0	6.691	0
CeCaVa GmbH & Co. KG, Tübingen	47,1	304	-659	0	3
CeCaVa Verwaltungs GmbH, Tübingen	47,1	15	-3	0	0
DTZ Dialyse Trainings-Zentren GmbH, Nürnberg ²⁾	88,3	35.044	-316	18.386	229
DTZ Oldenburg i.H. MVZ GmbH, Oldenburg ²⁾	88,3	203	178	630	8
DTZ Sigmaringen MVZ GmbH, Sigmaringen ²⁾	88,3	1.057	222	504	11
DTZ Waldshut MVZ GmbH, Waldshut-Tiengen ²⁾	88,3	287	262	655	5
Hubertus Immobilien Verwaltungs GmbH, Nürnberg	88,3	11	0	0	0
Inko Internationale Handelskontor GmbH, Roth ²⁾	94,0	4.538	-1	8.232	18
Invitec GmbH & Co. KG, Essen ²⁾	94,0	2.046	852	5.206	48
Invitec Verwaltungs GmbH, Essen	94,0	24	0	0	0
ISYMED Gesellschaft für innovative Systeme in der Medizin mbH, Butzbach ²⁾	88,3	646	-2	1.277	11
Kultur-Fabrik Melsungen GmbH & Co. Betriebs KG, Melsungen ³⁾	47,9	-1	-10	52	2
Kultur-Fabrik Melsungen Verwaltungs GmbH, Melsungen ³⁾	44,5	49	1	0	0
Langenbeck-Virchow-Haus- Veranstaltungs GmbH, Berlin ³⁾	88,4	77	31	414	2
Langenbeck-Virchow-Haus-Verwaltung GmbH, Berlin ³⁾	44,9	92	-3	634	0
Lauer Membran Wassertechnik GmbH, Wittlingen	88,3	1.644	-89	509	11
Medical Service und Logistik GmbH, Recklinghausen	100,0	400	-93	5.084	1
medicut Stent Technology GmbH, Pforzheim	94,0	-4.194	-218	4.962	45
Medizinisches Versorgungszentrum ViaMedis Remscheid GmbH, Remscheid ²⁾	88,3	29	-8	2.149	25
MVZ Hagenow GmbH, Hagenow ²⁾	88,3	26	5	2.138	24
MVZ Ludwigslust GmbH, Ludwigslust ²⁾	88,3	28	3	1.478	18
MVZ Medizinisches Versorgungszentrum Saarbrücken GmbH, Saarbrücken ²⁾	88,3	2.001	42	6.194	68
MVZ Parchim GmbH, Parchim ²⁾	88,3	21	3	2.001	25
MVZ Schwerin Ost GmbH, Schwerin ²⁾	88,3	60	5	1.620	18
MVZ Schwerin West GmbH, Schwerin ²⁾	88,3	2	275	6.299	83
Neuroloop GmbH, Freiburg im Breisgau	83,0	-9.675	-7.298	911	37
Nierenzentrum Bad Kissingen MVZ GmbH, Bad Kissingen ²⁾	88,3	2.142	-45	1.790	29
Noah Beteiligungs GbR, Melsungen	94,0	1.682	0	0	0
Nutrichem diät + pharma GmbH, Roth ²⁾	94,0	32.076	881	76.159	325
Paul Müller Technische Produkte GmbH, Melsungen ²⁾	94,0	348	18	16.591	51
PPC Projekt-Planung & Consulting GmbH, Melsungen ²⁾	94,0	1.761	58	3.215	22
REVIUM Rückversicherung AG, Melsungen	94,0	27.458	3.444	5.186	0
SCHÖLLY FIBEROPTIC GMBH, Denzlingen	65,8	123.266	1.394	42.936	195
SteriLog GmbH, Tuttlingen ²⁾	93,9	765	207	17.021	57
TETEC Tissue Engineering Technologies AG, Reutlingen	86,9	-47.134	-7.765	11.565	125
TransCare Service GmbH, Neuwied ²⁾	93,9	1.634	-19	19.658	165
via medis Medizinisches Versorgungszentrum Südharz GmbH, Herzberg am Harz ²⁾	88,3	41	-79	4.635	51
via medis Nierenzentrum Bad Neustadt MVZ GmbH, Bad Neustadt ²⁾	88,3	2.593	1.183	3.688	56
via medis Nierenzentrum Bad Zwischenahn MVZ GmbH, Bad Zwischenahn ²⁾	88,3	806	188	1.346	18
via medis Nierenzentrum Braunschweig-Mitte MVZ GmbH, Braunschweig ²⁾	88,3	5.614	2.237	6.506	45
via medis Nierenzentrum Braunschweig MVZ GmbH, Braunschweig ²⁾	88,3	159	-35	6.676	62
via medis Nierenzentrum Bremerhaven MVZ GmbH, Bremerhaven ²⁾	88,3	36	-25	3.742	29
via medis Nierenzentrum Bremerhaven-Speckenbüttel MVZ GmbH, Bremerhaven ²⁾	88,3	786	543	2.250	26
via medis Nierenzentrum Dresden MVZ GmbH, Dresden ²⁾	88,3	3.014	930	2.058	17
via medis Nierenzentrum Dudweiler MVZ GmbH, Saarbrücken-Dudweiler ²⁾	88,3	599	187	2.209	30
ViaMedis Nierenzentrum Gifhorn MVZ GmbH, Gifhorn ²⁾	88,3	-109	-95	3.419	45
via medis Nierenzentrum Neu-Ulm MVZ GmbH, Neu-Ulm ²⁾	88,3	3.939	1.973	4.983	61
via medis Nierenzentrum Oldenburg MVZ GmbH, Oldenburg ²⁾	88,3	3.077	517	3.364	34
via medis Nierenzentrum Riesa MVZ GmbH, Riesa ²⁾	88,3	304	-85	3.802	46
via medis Nierenzentrum Südpfalz MVZ GmbH, Landau in der Pfalz ²⁾	88,3	6.297	1.243	4.710	56
via medis Nierenzentrum Suhl MVZ GmbH, Suhl ²⁾	88,3	2.305	427	4.583	39
via medis Nierenzentrum Wolfenbüttel MVZ GmbH, Wolfenbüttel ²⁾	88,3	4.117	824	2.898	32
Europa
Aesculap Academy LLC, St. Petersburg/ Russland	88,3	42	41	255	2
Aesculap Chifa Sp. z o.o ., Nowy Tomyśl / Polen	93,1	155.654	12.027	213.414	2.317
Aesculap SAS, Chaumont/Frankreich	94,0	11.819	566	9.796	105
Aide au Traitement de l'Insuffisante Rénale en Rhône Alpes SAS, Saint-Cloud/Frankreich	88,3	816	131	3.965	33
A.N.D.R.A., Saint-Cloud/ Frankreich	88,3	230	76	3.788	35
Asociatia Aesculap Pentru Educatie , Remetea Mare/ Rumänien	67,9	25	-1	0	0
ATS Italia S.r.l . Milano/Italien	61,1	1.336	22	1.221	9
Avitum Renal Care S.r.l ., Mirandola /Italien	45,0	1.310	0	0	0
Avitum S.r.l ., Sânandrei /Rumänien	88,3	9.111	2.624	27.150	570
B. Braun Adria BH d.o.o ., Sarajevo/Bosnien-Herzegowina	33,8	6	2	0	0
B. Braun Adria d.o.o ., Zagreb/Kroatien	33,8	18.095	3.563	19.233	41
B. Braun Adria RSRB d.o.o ., Novi Beograd/Serbien	33,8	4.019	1.879	15.366	25
B. Braun Austria Ges. m.b.H ., Maria Enzersdorf/Österreich	56,4	88.153	16.746	74.323	137
B. Braun Avitum AB, Danderyd /Schweden	88,3	703	-34	2.262	17
B. Braun Avitum Austria Ges. mbH, Maria Enzersdorf/Österreich	58,3	11.203	299	0	4
B. Braun Avitum Bulgaria EOOD, Sofia/Bulgarien	88,3	4	0	0	0
B. Braun Avitum Cedival S.L., Valencia/ Spanien	90,6	904	3	0	0
B. Braun Avitum Croatia d.o.o ., Zagreb/Kroatien	88,3	758	0	0	0
B. Braun Avitum Espana SA, Rubí /Spanien	90,6	4.448	-1.238	137	9
B. Braun Avitum France SAS, Saint-Cloud/Frankreich	88,3	18.401	1.489	0	0
B. Braun Avitum Hungary Egészségügyi Szolgáltató Zrt ., Budapest/Ungarn	88,3	20.312	1.620	30.607	630
B. Braun Avitum Ireland Ltd., Dublin/Irland	88,3	-648	-153	0	0
B. Braun Avitum Italy S.p.A ., Mirandola /Italien	88,3	49.193	6.230	87.524	410
B. Braun Avitum Nefrovall S.L., Rubi/Spanien	90,6	2.235	120	2.995	47
B. Braun Avitum Oy, Helsinki/Finnland	88,3	170	-36	0	0
B. Braun Avitum Russland Clinics OOO, Sankt Petersburg/Russland	88,3	-835	-2.315	28.900	1.021
B. Braun Avitum Russland OOO, Sankt Petersburg/Russland	88,3	76.143	3.104	53.744	65
B. Braun Avitum Servicios Renales S.A., Rubí (Barcelona)/Spanien	90,6	13.227	1.811	13.455	173
B. Braun Avitum S.R.L. , Sânandrei /Rumänien	88,3	9.184	3.383	8.853	11
B. Braun Avitum s.r.o. , Bratislava/ Slowakei	88,1	6.500	646	15.994	243
B. Braun Avitum s.r.o ., Prag/Tschechien	88,1	9.773	3.182	40.104	552
B. Braun Avitum Turkey Sanayi Ticaret Anonim Şirketi , Ankara/ Türkei	88,3	1.441	94	2.314	15
B. Braun Avitum UAB, Vilnius/Litauen	88,3	4.322	1.381	6.712	97
B. Braun Avitum (UK) Ltd., Sheffield/England	88,3	-952	-920	28.452	211
B. Braun Avitum Unipessoal Lda ., Barcarena /Portugal	88,3	3.870	-246	650	11
B. Braun Avitum Valnefron S.L., Rubi/Spanien	90,6	1.941	293	6.271	91
B. Braun Business Services Poland Sp.z o.o ., Nowy Tomysl / Polen	100,0	526	37	689	79
B. Braun Care B.V., Oss/Niederlande	94,0	-818	196	658	0
B. Braun Healthcare Ltd., Sheffield/England	94,0	502	0	0	0
B. Braun Hospicare Ltd., Co. Sligo/Irland	94,0	170	-3.848	23.467	109
B. Braun Logistics S.L., Santa Oliva / Tarragona/ Spanien	94,0	2.672	374	19.789	68
B. Braun Medical AB, Danderyd /Schweden	94,0	5.037	1.931	55.142	58
B. Braun Medical AG, Sempach /Schweiz	47,9	326.740	45.113	383.557	1.019
B. Braun Medical A/S, Frederiksberg/ Dänemark	94,0	3.805	226	54.895	34
B. Braun Medical A/S, Vestskogen /Norwegen	94,0	3.378	955	27.230	38
B. Braun Medical B.V., Oss/Niederlande	94,0	16.917	2.360	67.344	132
B. Braun Medical Care AG, Urdorf/Schweiz	47,9	1.257	-18	7.306	47
B. Braun Medical EOOD, Sofia/Bulgarien	56,4	5.132	1.072	16.641	104
B. Braun Medical International S.L., Rubí /Spanien	94,0	487.219	-2.492	0	17
B. Braun Medical Kazakhstan LLP, Almaty/Kasachstan	94,0	1.097	138	7.066	51
B. Braun Medical Kft ., Budapest/Ungarn	56,4	40.440	4.496	106.211	1.640
B. Braun Medical, Unipessoal Lda , Barcarena /Portugal	94,0	20.834	2.022	62.185	144
B. Braun Medical LLC, Sankt Petersburg/Russland	94,0	45.518	10.014	148.096	508
B. Braun Medical Ltd., Dublin/Irland	94,0	6.436	1.769	46.755	60
B. Braun Medical Ltd., Sheffield/England	94,0	72.949	6.089	203.895	708
B. Braun Medical N.V., Diegem /Belgien	94,0	2.719	992	44.794	88
B. Braun Medical OÜ, Tallinn/Estland	94,0	1.835	260	9.088	31
B. Braun Medical Oy, Helsinki/ Finnland	94,0	6.087	3.458	42.566	51
B. Braun Medical S.A., Rubí /Spanien	94,0	118.358	10.718	311.374	1.349
B. Braun Medical S.A.S., Saint-Cloud/ Frankreich	94,0	113.470	15.647	352.970	1.446
B. Braun Medical SIA, Riga/ Lettland	94,0	3.291	611	13.490	25
B. Braun Medical s.r.o. , Bratislava/ Slowakei	65,8	12.789	1.083	27.046	29
B. Braun Medical s.r.o ., Prag/Tschechien	65,8	25.331	2.429	75.944	223
B. Braun Medical UAB, Vilnius/Litauen	94,0	906	90	5.889	15
B. Braun Medical Ukraine LLC, Kiew /Ukraine	94,0	4.967	2.078	16.588	73
B. Braun Medikal Dis Ticaret A.S., Sarıyer Istanbul/Türkei	94,0	6.112	839	20.247	137
B. Braun Milano S.p.A ., Milano/Italien	94,0	31.046	-4.314	143.460	231
B. Braun Pharmaceuticals S.A., Timișoara/Rumänien	56,4	27.577	-1.372	8.021	173
B.BRAUN SHARED SERVICES ROMANIA S.R.L., Sânandrei / Rumänien	56,4	1.617	562	3.433	154
B.Braun SSC Hungary Kft ., Budapest/Ungarn	88,3	2.335	20	732	161
B. Braun Sterilog (Birmingham) Ltd., Sheffield/England	94,0	-1.593	-109	12.627	224
B. Braun Sterilog Ltd., Sheffield/England	94,0	-10.338	-972	0	9
B. Braun Sterilog (Yorkshire) Ltd., Sheffield/England	94,0	-1.575	371	8.259	153
B. Braun Surgical SA, Rubí /Spanien	94,0	58.304	-5.342	187.254	876
B. Braun Trading Kft ., Budapest/Ungarn	56,4	3.180	1.481	19.471	37
B. Braun VetCare S.A., Rubí /Spanien	94,0	6.620	640	17.134	28
B. Braun Wellstone Ltd., Dublin/Irland	88,3	3.555	288	6.751	66
B-PACK S.p.A., San Pietro Mosezzo (NO)/ Italien	94,0	13.490	-124	39.091	94
Centre de Néphrologie d'Antibes S.A.S., Saint-Cloud/Frankreich	88,3	307	4	6.115	61
Centre de Néphrologie de Châteauroux SAS, Saint-Cloud/Frankreich	88,3	982	614	7.174	62
Centre de Néphrologie de Montargis SAS, Saint-Cloud/Frankreich	88,3	777	403	6.769	49
Centre d'Hémodialyse des Alpes SAS, Saint-Cloud/Frankreich	88,3	708	344	5.765	53
CIRAD SAS, Saint-Cloud/ Frankreich	88,3	1.478	719	6.120	41
" Dialis MC" LLC, Sankt Petersburg/Russland	88,3	3.813	-1.460	3.423	112
Dialis Nalchik LLC, Nalchik /Russland	88,3	-426	0	0	2
Dializes Centrs SIA, Jelgava/ Lettland	88,3	612	149	1.325	13
Dialyse Services G.I.E., Saint-Cloud/Frankreich	88,3	-198	-25	0	29
"Dialysis Centers " Paracels "", Kingisepp / Russland	88,3	12	-21	451	22
DMP International AG, Sempach /Schweiz	47,9	143	1	0	0
Downs Surgical Limited, Sheffield/England	94,0	1.667	0	0	0
DTZ Dialyse Trainings-Zentren Austria GmbH, Maria Enzersdorf/Österreich	58,3	5.360	253	5.548	47
Elyse Gorinchem B.V., Oss/Niederlande	47,9	-964	285	1.290	0
Elyse Holding B.V., Oss/Niederlande	94,0	634	-752	4.665	79
ExperTcare B.V., Nieuwegein /Niederlande	94,0	3.679	307	3.273	42
Gematek OOO, Sankt Petersburg/Russland	94,0	16.199	915	11.641	215
B. Braun Avitum Mafra S.A., Barcarena /Portugal	88,3	-772	-392	0	0
IDTDR - Instituto de Diagnóstico e Tratamento de Doenças Renais , Lda ., Matosinhos /Portugal	88,3	1.075	260	2.340	12
Inko Diätkost- und Sportartikel Handelsgesellschaft mbH, Maria Enzersdorf/Österreich	94,0	-691	-80	795	1
Inko Sports AG, Bubendorf/Schweiz	94,0	184	-125	0	0
INMO "Nephrology Center", Stavropol, Russland	88,3	2.735	-749	5.168	238
Inzorg Nederland B.V., Nieuwegein /Niederlande	94,0	7.833	88	230	0
Le Ciminiere S.r.l ., Catania/Italien	45,0	328	0	0	0
LLC "BBN", Sankt Petersburg/Russland	88,3	2.678	-33	5.965	2
LLC "B.BRAUN AESCULAP PRODUCTION INDUSTRIES", Sankt Petersburg/Russland	94,0	895	-20	0	2
LLC " Dialis Kavrov ", Kavrov /Russland	88,3	1.697	-437	587	14
LLC "DIALIZ SP", Sankt Petersburg/Russland	88,3	2.737	-695	3.314	94
LLC Dialysis Center "B. Braun Avitum Russland", Sankt Petersburg/Russland	88,3	-598	-117	1.456	7
LLC "Karelian nephrological center", Petrozavodsk/ Russland	88,3	-21	-50	764	17
LLC MCP-Medicare, Sankt Petersburg/Russland	88,3	256	-1.138	12.231	411
LLC "Medical center of high technologies outpatient department Nr.1", Moskau / Russland	88,3	316	-787	2.789	74
LLC " Nephros ", Krasnodar/Russland	88,3	2.112	-1.840	13.712	406
LLC "STAVMED", Sankt Petersburg/Russland	88,3	-4	12	70	0
LLC " Tsentr Dializa ", Chelyabinsk /Russland	88,3	148	-236	7.543	207
Niercentrum Aan De Amstel B.V. (Nada), Amstelveen /Niederlande	47,0	1.690	360	3.384	0
Nurse & Care B.V., Nieuwegein /Niederlande	94,0	1.493	155	890	7
Ortopedicum Sp.zo.o ., Kraków/ Polen	93,1	5.682	-58	4.171	20
PDV Private Dialyse Vorarlberg GmbH, Nenzing/Österreich	58,3	487	-539	3.446	40
Poliklinika za internu medicinu i dijalizu B. Braun Avitum , Zagreb/Kroatien	45,0	178	113	3.108	45
Référence Santé SAS, Saint-Cloud/ Frankreich	94,0	860	-302	6.635	18
SC B. Braun Medical S.R.L., Sânandrei /Rumänien	58,8	9.515	4.040	52.077	79
SCHOELLY-OPTIX OOD, Panagyurishte /Bulgarien	39,5	4.191	-196	8.564	99
SCI La Ligure, Saint-Cloud/ Frankreich	88,3	94	87	0	0
SOC Franc Developpt Techniques Medi S.A.S., Saint-Cloud/ Frankreich	88,3	253	106	4.287	45
Société Brestoise du Rein Artificiel S.A.S., Saint-Cloud/Frankreich	88,3	-330	0	2.823	26
SOP s.r.o. , Bratislava/ Slowakei	88,1	39	-0	0	0
SteriLog Instrumentenmanagement GmbH, Maria Enzersdorf/Österreich	56,4	306	152	562	5
SteriLog Sterilgutversorgung Luzern AG, Luzern/Schweiz	37,8	203	211	5.235	39
Stichting Elyse Klinieken , Oss/Niederlande	94,0	21	1	9.379	0
Suturex & Renodex S.A.S., Carsac-Aillac / Frankreich	94,0	20.640	2.621	18.882	150
Uninefro (Matosinhos) - Sociedade Prestadora de Cuidados Médicos e de Diálise S.A., Matosinhos /Portugal	88,3	2.918	538	3.472	18
Uninefro (Santo Tirso) - Sociedade Prestadora de Cuidados Médicos e de Diálise , S.A., Santo Tirso/Portugal	88,3	1.670	331	2.830	15
Uninefro - Sociedade Prestadora de Cuidados Médicos e de Diálise de Guimarães , S.A., Guimarães /Portugal	88,3	2.584	629	2.346	15
Uninefro (Viseu) - Sociedade Prestadora de Cuidados Médicos e de Diálise , Lda ., Viseu /Portugal	70,7	-1.418	-203	1.323	7
Villa ExpertCare B.V., Nieuwegein /Niederlande	94,0	722	10	1.556	28
Nordamerika
Aesculap Biologics LLC, Center Valley/USA	89,8	-31.388	-7.457	0	29
Aesculap Implant Systems LLC, Center Valley/USA	89,8	-67.752	-8.058	37.988	79
Aesculap Inc., Center Valley/USA	89,8	190.264	22.900	246.153	511
AesDex LLC., Wilmington/USA	89,8	496	0	0	0
B. Braun CeGaT U.S. LLC, Bethlehem/USA	44,8	0	-520	4	0
B. Braun Interventional Systems Inc., Bethlehem/USA	89,8	13.759	5.100	44.639	49
B. Braun Medical Inc., Bethlehem/USA	89,8	755.772	-1.094	1.305.792	6.268
B. Braun of America Inc., Bethlehem/USA	89,8	217.764	30.836	0	0
B. Braun of Canada Ltd., Mississauga/ Kanada	89,8	6.680	956	26.851	24
Central Admixture Pharmacy Services Inc., Santa Fe Springs/USA	89,8	119.822	42.841	360.294	766
SCHOELLY USA Inc., Northborough/USA	65,8	2.528	458	1.463	10
Sterinova Inc., Saint-Hyacinthe Quebec/ Kanada	94,0	-4.374	-13.306	6.361	96
Asien-Pazifik
Aesculap Academy (Suzhou) Training Co., Ltd., Suzhou/China	94,0	216	87	3.700	10
AESCULAP SCIENTIFIC TOOLS SDN. BHD., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	26	-1	0	0
AESCULAP SURGICAL INDUSTRIES SDN. BHD., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	39	-1	0	0
AG Infrastructure Private Limited., New Delhi/Indien	93,1	-1	-0	0	0
Ahlcon Parenterals (India) Limited., New Delhi/ Indien	90,4	-10.311	-5.264	18.314	816
Anqing Bingfeng Hospital Co., Ltd., Anqing City/China	61,8	532	-117	5.235	128
B. Braun Aesculap Japan Co. Ltd., Tokio /Japan	94,0	57.782	3.870	137.663	482
B. Braun Australia Pty . Ltd., Sydney/Australien	94,0	20.205	3.123	90.664	145
B. Braun Avitum Australia Pty Ltd, Sydney/Australien	88,3	151	-512	8.603	101
B. Braun Avitum Holdings Singapore Pte . Ltd., Singapur/Singapur	88,3	204	189	57	0
B. Braun Avitum Philippines Inc., Taguig City/ Philippinen	94,0	26.805	1.231	53.337	675
B. Braun Avitum Renal Services Sdn . Bhd., Petaling Jaya/Malaysia	46,1	3.962	654	5.106	130
B. Braun Avitum (Shanghai) Trading Co. Ltd., Shanghai/China	88,3	23.872	5.872	179.475	404
B. Braun Korea Co. Ltd., Seoul/Republik Korea	94,0	23.226	3.352	88.967	133
B. Braun Lanka (Private) Limited, Colombo/Sri Lanka	94,0	2.425	572	6.989	40
B. Braun Medical (H.K.) Ltd., Hongkong/China	94,0	25.997	7.306	70.378	31
B. Braun Medical (India) Pvt . Ltd., Mumbai/Indien	94,0	37.613	-1.282	52.741	689
B. Braun Medical Industries Sdn . Bhd., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	676.318	51.163	455.557	7.532
B. Braun Medical (Shandong) Co., Ltd., Zibo (Shandong)/China	94,0	-2.064	-12.008	23.398	117
B. Braun Medical (Shanghai) International Trading Co. Ltd., Shanghai/China	94,0	27.691	1.065	248.546	925
B. Braun Medical Supplies Inc., Taguig City/ Philippinen	94,0	16.051	-747	21.466	154
B. Braun Medical Supplies Sdn . Bhd., Petaling Jaya/Malaysia	94,0	39.663	2.319	49.644	163
B. Braun Medical (Suzhou) Company Limited, Suzhou/China	94,0	38.627	2.304	63.764	493
B. Braun Needle Industries Sdn . Bhd., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	103	-1	0	0
B. Braun New Zealand Pty . Ltd., Auckland/Neuseeland	94,0	1.266	443	4.845	4
B. Braun Pakistan (Private) Ltd., Karatschi/Pakistan	94,0	1.715	2.225	16.501	114
B. Braun Pharmaceutical Industries Sdn . Bhd., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	-1	-1	0	0
B. Braun Precision Engineering Sdn . Bhd., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	4.773	-1	0	0
B. Braun Precision Medicine Technology (Shanghai) Ltd., Shanghai/China	94,0	25	239	7.612	9
B. Braun Singapore Holdings Pte . Ltd., Singapur/Singapur	94,0	249	-33	0	0
B. Braun Singapore Pte . Ltd., Singapur/Singapur	94,0	70.368	1.833	32.857	51
B. Braun Surgical Sdn . Bhd., Pulau Pinang/Malaysia	94,0	40	-1	0	0
B. Braun Taiwan Co. Ltd., Taipeh /Taiwan	94,0	4.635	538	24.842	52
B. Braun (Thailand) Ltd., Bangkok/Thailand	94,0	15.618	970	34.004	146
B. Braun Vietnam Co. Ltd., Hanoi/Vietnam	94,0	82.354	2.903	90.267	1.414
Harmoni Dialysis Sdn . Bhd ., Petaling Jaya/Malaysia	46,1	679	6	-2	0
Oyster Medisafe Private Ltd., Telangana /Indien	86,4	-1.012	-2.275	7.683	501
PT. B. Braun Medical Indonesia, Jakarta/ Indonesien	93,1	62.343	-3.300	59.182	435
PT. B. Braun Pharmaceutical Indonesia, Jakarta/ Indonesien	79,1	5.279	761	9.516	128
Renal-Link Sdn . Bhd., Petaling Jaya/Malaysia	13,8	853	40	487	13
Schoelly Corporation Japan, Saitama City/Japan 3)	65,8	314	18	522	4
Schoelly (Guangzhou) Visualization Technologies Co., Ltd., Guangzhou/China	65,8	781	-7	2.244	9
Shanghai B. Braun Avitum Hospital Management Co. Ltd., Shanghai/China	88,3	3.697	47	126	0
Siam Sampun Healthcare Co., Ltd., Bangkok/Thailand	65,3	265	-1	138	10
Siam Tai Tiem Sam Pun Co., Ltd., Bangkok/Thailand	43,3	271	54	0	0
Smart Care Dialysis Sdn . Bhd., Petaling Jaya/Malaysia	46,1	195	-14	-0	0
Suturex & Renodex International Ltd., Samutprakarn/Thailand	94,0	3.492	597	3.741	103
Teparak Medical Center Co. Ltd., Samutprakan /Thailand	65,3	567	106	1.488	42
Therapy Management Services Phils , Inc., Taguig City/ Philippinen	94,0	1.132	-50	4.293	71
TransCare Healthservices Malaysia Sdn . Bhd., Petaling Jaya/Malaysia	94,0	-227	-15	0	0
Whiteinc Space Private Limited, New Delhi/India	93,1	0	-0	0	0
Lateinamerika
Aesculap Academy SpA , San Bernardo/Chile	80,9	-26	3	0	0
B. Braun Aesculap de México S.A. DE C.V., Mun. Santa Cruz Atizapán /Mexiko	94,0	17.723	375	25.846	301
B. BRAUN AVITUM S.A.S., Bogotá/Kolumbien	88,3	3.389	-1.128	11.268	280
B. Braun Business Services S.A.S., Bogotá/ Kolumbien	94,0	195	41	2.095	57
B. Braun Medical Central America & Caribe S.A. de C.V., San Salvador/El Salvador	47,9	1.826	582	5.248	50
B. Braun Medical de México S.A.PI. DE C.V., Mun. Santa Cruz Atizapán /Mexiko	94,0	8.900	2.232	50.599	70
B. Braun Medical International Paraguay S.A., Mariano Roque Alonso/Paraguay	94,0	3.206	9	85	0
B. Braun Medical Paraguay S.A., Mariano Roque Alonso/Paraguay	94,0	3.400	248	7.185	49
B. Braun Medical Peru S.A., Lima/Peru	94,0	18.833	1.690	30.044	447
B. Braun Medical S.A., Bogotá/ Kolumbien	94,0	10.959	600	34.804	189
B. Braun Medical S.A., Buenos Aires/ Argentinien	94,0	32.116	5.168	36.405	246
B. Braun Medical S.A., Quito/Ecuador	94,0	16.035	220	19.642	120
B. Braun Medical SpA , Santiago de Chile/Chile	80,9	11.999	1.929	52.714	165
B.BRAUN SIME DIALISIS S.A., Quito/Ecuador	47,9	607	-136	0	2
B. Braun Surgical S.A.S, Mosquera/ Kolumbien	94,0	1.205	512	10.354	153
Centro de Dialisis , Quito/Ecuador	56,4	842	41	1.040	15
Laboratorios B. Braun S.A., São Gonçalo /Brasilien	94,0	98.049	11.389	146.721	1.325
Schölly Latin America Importação e Comércio Ltda ., Belo Horizonte/Brasilien	59,2	1.254	107	1.065	9
Afrika und Naher Osten
B. Braun Avitum (Pty) Limited, Johannesburg/Südafrika	94,0	2.575	34	12.659	324
B. Braun Medical Gulf FZ- LLC,Dubai /Vereinigte Arabische Emirate	94,0	874	329	578	18
B. Braun Medical Kenya Ltd., Nairobi/Kenia	94,0	-1.965	-446	1.920	23
B. Braun Medical Ghana Limited, Accra/Ghana	94,0	418	14	325	4
B. Braun Medical (Pty) Limited, Johannesburg/ Südafrika	94,0	9.280	-3.804	56.652	428
B. Braun Medical Products (Pty) Ltd., Johannesburg/Südafrika	94,0	-833	-133	3.124	133
B Braun Medical Zambia Limited, Lusaka/ Sambia	69,6	-364	53	246	2
B BRAUN PHARMACEUTICALS EPZ LTD., Nairobi/Kenia	94,0	7.892	-2.132	512	145
B. Braun Zimbabwe (Pvt) Ltd., Harare/Simbabwe	70,5	-340	480	1.121	15
E. Owen and Partners, Johannesburg/Südafrika	94,0	412	159	20.162	19
ÜBRIGER ANTEILSBESITZ
Deutschland
AXIOS 3D Services GmbH, Oldenburg ⁴⁾	28,2	152	8	1.258	12
CeGaT GmbH, Tübingen ⁴⁾	28,2	29.437	9.356	43.600	144
Christoph Miethke GmbH & Co. KG, Potsdam ⁴⁾	23,4	6.287	3.675	21.738	230
Christoph Miethke Verwaltungs GmbH, Potsdam ⁴⁾	23,4	31	0	13	0
C.R.S. iiMotion GmbH, Villingen-Schwenningen ⁴⁾	19,4	2.050	480	3.445	28
DESOTEC GmbH Sondermaschinenbau, Winnenden-Hertmannsweiler ⁴⁾	53,2	1.673	74	9.244	54
Diomedes GmbH, Melsungen ⁴⁾	23,5	306	37	950	7
Findos Investor Fund I GmbH & Co. KG, München ³⁾	15,7	-	-	-	-
Findos Investor Fund II GmbH & Co. KG, München ³⁾	15,7	-	-	-	-
Findos Investor Fund III GmbH & Co. KG, München ³⁾	15,7	-	-	-	-
GINo Gesellschaft für Innovation Nordhessen mbH, Kassel ^{3) 5)}	47,0	-	-	-	-
INTERMEDT Medizin & Technik GmbH, Ostrhauderfehn ⁴⁾	22,1	2.270	647	5.507	23
IT4process GmbH, Herzogenrath ⁴⁾	28,3	71	-113	526	6
Residenz-Hotel-Tagungszentrum Kassel GmbH, Kassel ³⁾	13,3	-	-	-	-
Residenz-Hotel-Tagungszentrum Kassel GmbH & Co. Investitions KG, Kassel ³⁾	13,3	-	-	-	-
Sophia GmbH & Co. KG, Rotenburg (Wümme) ⁴⁾	46,1	8	21	640	0
Sophia Verwaltungs GmbH, Rotenburg (Wümme) ⁴⁾	46,1	10	0	1	0
Tuttlinger Wohnbau GmbH, Tuttlingen ³⁾	12,5	-	-	-	-
ukb -AESCULAP InstrumentenManagement GmbH, Berlin ⁴⁾	46,0	582	189	3.741	47
Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Melsungen mbH, Melsungen ³⁾	28,0	-	-	-	-
Europa
Anlage- u. Finanzierungs AG, Sempach /Schweiz ⁴⁾	47,0	1.796	186	604	0
Babolat V.S., Lyon/Frankreich ⁴⁾	31,3	88.080	13.756	177.000	360
Cabinet néphrologique Dr. Schiele et Dr. Schmid, Forbach /Frankreich ⁴⁾	22,1	125	22	160	-
Medizinproduktaufbereitung Vorarlberg GmbH, Rankweil/Österreich ⁴⁾	27,6	2.263	439	4.260	49
MPAT-Medizinprodukteaufbereitung Tirol GmbH, Zirl/Österreich ⁴⁾	27,6	-33	49	5.195	54
Pigreco Omnia Salus S.r.l ., Rom/ Italien ^{3) 5)}	30,9	1.039	490	2.835	14
SLI Sterilgut Logistik und Instrumentenmanagement GmbH, Wels/Österreich ⁴⁾	24,3	3.332	509	6.300	70
SteriNoord B.V., Groningen/Niederlande ³⁾	31,0	-	-	-	-
WPM Wund Pflege Management GmbH, Bad Pirawarth/Österreich ⁴⁾	28,2	-67	55	920	13
270 Vision Limited, Winchester/England ⁴⁾	37,3	-607	-596	132	3
Nordamerika
Digital Surgery Systems, Inc., Goleta CA/USA ⁴⁾	23,6	11.904	-3.822	3.805	45
Asien-Pazifik
Trendlines Medical Singapore Pte . Ltd., Singapur/Singapur ⁴⁾	18,8	-828	-1.120	0	15
Afrika und Naher Osten
Fidmi Medical Ltd., Misgav /Israel ³⁾	15,8	-	-	-	-

Die Beträge in Landeswährung der ausländischen Unternehmen wurden mit dem Mittelkurs am 31.12.2021 bzw. mit dem Durchschnittskurs des Berichtsjahres umgerechnet.

¹⁾ Durchgerechneter Anteil

²⁾ Gesellschaften mit Ergebnisabführungsvertrag

³⁾ Unkonsolidiert

⁴⁾ At Equity konsolidiert

⁵⁾ Assoziierte Unternehmen

⁶⁾ Durchschnitt

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die B. Braun SE, Melsungen

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der B. Braun SE, Melsungen, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerngewinn- und Verlustrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der B. Braun SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich.

Die sonstigen Informationen umfassen den Geschäftsbericht - ohne weitergehende Querverweise auf externe Informationen -, mit Ausnahme des geprüften Konzernabschlusses, des geprüften Konzernlageberichts sowie unseres Bestätigungsvermerks.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

•	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Konzernlageberichtsangaben oder zu unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
•	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Kassel, den 2. März 2022

PricewaterhouseCoopers GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Peter Bartels, Wirtschaftsprüfer

Michael Conrad, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

der B. Braun SE

Der Aufsichtsrat der B. Braun SE hat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen und den Vorstand beratend begleitet und überwacht.

In vier ordentlichen Sitzungen wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung des Unternehmens, den finanziellen Status und die wesentlichen Investitionsvorhaben informiert.

Besondere Themen der Aufsichtsratsberatungen waren ausgewählte Akquisitionen und F&E-Projekte sowie Auswirkungen und Maßnahmen infolge der Coronapandemie. Ferner hat der Aufsichtsrat über die Anpassung der Geschäftsordnung des Vorstands hinsichtlich der Regelungen zu Beschlüssen in wesentlichen Angelegenheiten und die Befreiung der Vorstandsmitglieder vom Verbot der Mehrvertretung beschlossen sowie einer Mandats- und Vergütungsvereinbarung zugestimmt. Im Rahmen der Konzernstrategie wurden der Bereich Digital Excellence und der Nachhaltigkeitsbericht 2020 vorgestellt sowie ein Update zur Strategie gegeben. Der Aufsichtsrat hat den Personalbericht 2020 entgegengenommen sowie die Ergebniserwartung 2021 und den Ausblick 2022 diskutiert und verabschiedet sowie über satzungsmäßig zustimmungspflichtige Geschäfte beraten.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats stand darüber hinaus mit der Vorsitzenden des Vorstands in regelmäßigem Informations- und Gedankenaustausch über wesentliche Geschäftsentwicklungen der Gesellschaft und des Konzerns sowie anstehende Entscheidungen.

Der Aufsichtsrat führte auf freiwilliger Basis eine Effizienzprüfung durch. Diese vom Aufsichtsrat vorgenommene Selbstevaluation hat ergeben, dass der Aufsichtsrat effizient organisiert ist und dass das Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat als sehr gut beurteilt wird.

Gegenstand der zwei Beratungen des Prüfungsausschusses waren insbesondere der vom Vorstand aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss 2020 der B. Braun SE und die aktuelle Geschäftsentwicklung. Ferner wurden der Jahresbericht der Internen Revision zu durchgeführten Prüfungen sowie der Prüfungsplan und dessen Schwerpunkte behandelt. Außerdem hat der Prüfungsausschuss den Compliance-Bericht des B. Braun-Konzerns sowie den Risikobericht des Vorstands entgegengenommen. Ebenfalls wurde die Planung der Jahresabschlussprüfung vorgestellt. Als weiteres Thema wurde ein Bericht zu laufenden Impairment Tests entgegengenommen und diskutiert. Zu diesen Themen hat der Prüfungsausschuss im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen berichtet und seine Empfehlungen ausgesprochen.

Der Arbeitsausschuss hat 2021 vier Mal getagt. In seiner Sitzung am 22. März 2021 hat er dem Aufsichtsrat Beschlüsse zur Zuteilung der Genussrechte nach dem B. Braun Incentive Scheme an die Mitglieder des Vorstands sowie zu den Zielvereinbarungen, der Grundvergütung und der Versorgungsregelung empfohlen. Der Aufsichtsrat hat der Zuteilung zugestimmt und die Beschlüsse in seiner Sitzung am 23. März 2021 gefasst. In seiner Sitzung am 14. September 2021 wurde dem Arbeitsausschuss die Roadmap zur Strategie des Bereichs Human Resources vorgestellt. In seiner Sitzung am 7. Dezember 2021 hat der Arbeitsausschuss die Bestellung von Herrn Dr. Jens von Lackum mit Wirkung vom 1. April 2022 für drei Jahre zum stellvertretenden Vorstandsmitglied empfohlen; der Aufsichtsrat hat diese Bestellung in seiner darauffolgenden Sitzung beschlossen. Ferner wurden in dieser Sitzung Beschlüsse zur Anpassung der Anstellungsverträge der Vorstände besprochen und an den Aufsichtsrat empfohlen. Der Aufsichtsrat ist diesen Empfehlungen gefolgt und hat die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Zusätzliche Bestandteile der Arbeitsausschuss-Sitzungen 2021 waren Beratungen über allgemeine Personalthemen und die Genehmigung von Mandaten und Nebentätigkeiten der Vorstandsmitglieder.

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021 der B. Braun SE, der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht sind von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Kassel, die in der Hauptversammlung am 23. März 2021 zum Abschlussprüfer bestellt worden war, geprüft worden. Der Abschlussprüfer hat keine Einwendungen erhoben und dies mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken testiert.

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 23. März 2021 endete die Amtszeit des Aufsichtsrats. Herr Prof. Dr. Ludwig Georg Braun, Frau Barbara Braun-Lüdicke, Herr Hans-Carsten Hansen und Herr Dr. Joachim Rauhut schieden zu diesem Zeitpunkt aus dem Aufsichtsrat aus.

Die Hauptversammlung hat Frau Friederike Braun-Lüdicke, Head of Culture & Diversity B. Braun, Kassel, Herrn Prof. Dr. Karl Friedrich Braun, Oberarzt an der Charité, Berlin, Herrn Dr. Frank Heinricht, Vorstandsvorsitzender der Schott AG, Mainz, und Herrn Dr. Tobias Polloczek, Rechtsanwalt/Partner CMS Hasche Sigle, Frankfurt, als neue Aufsichtsratsmitglieder gewählt. Als weitere Vertreter der Anteilseigner wurden Frau Kathrin Dahnke, Herr Prof. Dr. Markus Büchler, Herr Prof. Dr. Thomas Rödder und Herr Prof. Dr. Oliver Schnell erneut in den Aufsichtsrat gewählt.

Als Arbeitnehmervertreter wurden Herr Olaf Elixmann, Herr Lars Elmenthaler, Frau Alexandra Friedrich, Herr Michael Guggemos, Herr Thorsten Nöll, Frau Maria Schwarz, Herr Mike Schwarz und Frau Sabine Süpke in den Aufsichtsrat gewählt.

Im Anschluss an die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat in seiner konstituierenden Sitzung Herrn Prof. Dr. Thomas Rödder zum Vorsitzenden und Frau Alexandra Friedrich zur stellvertretenden Vorsitzenden. Neben dem Vermittlungsausschuss (Frau Friedrich, Herr Schwarz, Herr Prof. Dr. Rödder, Herr Prof. Dr. Schnell) wurde ein Prüfungsausschuss (Frau Dahnke, Frau Friedrich, Herr Guggemos, Herr Dr. Heinricht) und ein Arbeitsausschuss (Herr Dr. Polloczek, Herr Prof. Dr. Rödder, Frau Süpke) gebildet.

Der Abschlussprüfer hat an den Beratungen des Aufsichtsrats und des Prüfungsausschusses über den Jahresabschluss und den Konzernabschluss teilgenommen und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsratsvorsitzende stand mit den Wirtschaftsprüfern über die Prüfungserkenntnisse im Austausch. Die vom Aufsichtsrat vorgenommene Prüfung des Jahresabschlusses, des Lageberichts und des Vorschlags für die Verwendung des Bilanzgewinnes der B. Braun SE sowie des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts gibt in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Abschlussprüfungsberichte keinen Anlass zur Beanstandung. Der vom Vorstand aufgestellte Jahres- und Konzernabschluss wurde gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 172 AktG festgestellt.

Der Aufsichtsrat schließt sich dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzergebnisses an.

Der Vorstand hat gem. § 312 AktG für das Geschäftsjahr 2021 einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstellt. Der Aufsichtsrat hat diesen Bericht geprüft; Beanstandungen haben sich nicht ergeben. Der Abschlussprüfer hat den Bericht geprüft und folgenden Bestätigungsvermerk erteilt:

"Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass

	1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
	2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war."

Der Aufsichtsrat ist mit dem Ergebnis der Prüfung des Abschlussprüfers einverstanden. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung durch den Aufsichtsrat sind gegen die im Bericht enthaltene Schlusserklärung des Vorstands keine Einwendungen zu erheben.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit und den Mitarbeiter*innen des B. Braun-Konzerns für die erbrachten Leistungen im Berichtszeitraum seinen Dank aus.

Melsungen, im März 2022

Der Aufsichtsrat

Unsere ordentliche Hauptversammlung am 22. März 2022 hat in Übereinstimmung mit dem Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses beschlossen, den Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2021 in Höhe von € 96.976.649,96 wie folgt zu verwenden:

a) Ausschüttung einer Dividende an die Aktionäre	32.000.000,00 €
b) Einstellung in Gewinnrücklagen	0,00 €
c) Gewinnvortrag	64.976.649,96 €
	96.976.649,96 €

Der Konzernabschluss zum 31.12.2021 wurde am 22.3.2022 gebilligt.

Braun GmbH