tricontes360 GmbH (vormals: Youco K19-U-117 Vorrats-GmbH)

Köln

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020

Aktiva

	EUR		01.01.2020 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	5.786,00		121.168,27
2. entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte	200.984,73		95.786,66
3. Geschäfts- oder Firmenwert	3.106.652,31		3.748.553,88
		3.313.423,04	3.965.508,81
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	71.990,00		63.886,20
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.606.539,75		1.685.468,15
		1.678.529,75	1.749.354,35
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		1,00	1,00
		4.991.953,79	5.714.864,16
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. unfertige Leistungen	0,00		78.611,00
2. geleistete Anzahlungen	0,00		2.200,50
		0,00	80.811,50
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	13.592.290,45		20.086.676,43
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	0,00		3.000.000,00
3. Forderungen gegen Gesellschafter	0,00		12.500,00
4. Sonstige Vermögensgegenstände	1.349.624,33		1.377.868,28
		14.941.914,78	24.477.044,71
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		2.530.586,87	4.045.738,93
		17.472.501,65	28.603.595,14
C. Rechnungsabgrenzungsposten		155.774,57	127.822,99
D. Aktive latente Steuern		2.220.659,57	3.958.529,01
		24.840.889,58	38.404.811,30
PASSIVA
	EUR		01.01.2020 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00		25.000,00
II. Kapitalrücklage	3.000.000,00		3.000.000,00
III. Konzernjahresüberschuss	2.240.013,81		0,00
IV. Nicht beherrschende Anteile	544.712,68		272.644,88
		5.809.726,49	3.297.644,88
B. Passiver Unterschiedsbetrag		6.063.760,87	8.403.614,34
C. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	230.290,00		211.104,49
2. Sonstige Rückstellungen	10.008.373,56		15.633.190,24
		10.238.663,56	15.844.294,73
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	108.650,56		145.829,00
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.026.190,06		5.695.200,42
3. sonstige Verbindlichkeiten	1.531.203,86		4.970.653,86
davon aus Steuern: EUR 741.674,41
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 425.696,34
		2.666.044,48	10.811.683,28
E. Rechnungsabgrenzungsposten		62.694,18	47.574,07
		24.840.889,57	38.404.811,30

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	EUR
1. Umsatzerlöse		85.759.119,20
2. Verminderung des Bestands an unfertigen Leistungen		-78.611,00
3. Sonstige betriebliche Erträge		2.160.026,12
3. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen		-4.138.353,60
4. Rohergebnis		83.702.180,72
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-56.145.625,83
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-11.134.618,61
davon für Altersversorgung: EUR 14.099,80
		-67.280.244,44
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-1.433.868,81
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-10.273.863,46
8. Betriebsergebnis		4.714.204,01
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	7.105,35
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-165.440,61
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 105.978,68
11. Finanzergebnis		-158.335,26
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-2.038.055,79
davon Aufwand aus latenten Steuern: EUR 1.737.869,44
13. Ergebnis nach Steuern		2.517.812,96
14. Sonstige Steuern		-5.731,34
15. Konzernjahresüberschuss		2.512.081,62
16. Nicht beherrschende Anteile		-272.067,81
17. Konzernjahresüberschuss, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist		2.240.013,81

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2020

1. Allgemeine Angaben

Die tricontes360 GmbH hat ihren Sitz in Köln. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Köln unter HRB 100005 eingetragen.

Der vorliegende Konzernabschluss der tricontes360 GmbH (im Folgenden "t360 Konzern") zum 31. Dezember 2020 wurde entsprechend den Konzernrechnungslegungsvorschriften gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt.

Die Konzernbilanz und die Konzern- Gewinn- und Verlustrechnung sind nach den Bestimmungen der § 266 bzw. § 275 HGB gegliedert, wobei für die Gewinn- und Verlustrechnung das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt wurde.

Der Stichtag der in den Konzern einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember 2020.

Die Erstkonsolidierung der Gesellschaften erfolgte auf den 1. Januar 2020 mit dem Übergang des wirtschaftlichen Eigentums an den erworbenen Tochtergesellschaften. Die Angaben der Vergleichszahlen in dem vorliegenden Jahresabschluss beziehen sich auf die erstellte Erstkonsolidierungsbilanz.

2. Abgrenzung des Konsolidierungskreises

In den t360 Konzern sind neben der tricontes360 GmbH alle Gesellschaften einbezogen, bei denen die Voraussetzungen gemäß § 290 HGB erfüllt sind und die für die Darstellung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht von untergeordneter Bedeutung (§ 296 Abs. 2 HGB) sind.

Der Konsolidierungskreis umfasst 22 Gesellschaften.

Hinsichtlich der in den t360 Konzern einbezogenen verbundenen Unternehmen verweisen wir auf Seite 11.

3. Konsolidierungsgrundsätze

Die in den Konzernabschluss übernommenen Vermögensgegenstände und Schulden der einbezogenen Unternehmen wurden einheitlich in Anwendung der §§ 297 ff. HGB i. V. m. §§ 252 ff. HGB bewertet.

Die Kapitalkonsolidierung der einbezogenen Gesellschaften erfolgte gemäß § 301 HGB nach der Neubewertungsmethode durch Verrechnung der Anschaffungswerte der Beteiligungen mit dem Konzernanteil am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen, bewertet zum Zeitpunkt ihres erstmaligen Einbezugs in den Konzernabschluss (Zeitpunkt des Erwerbs oder Gründung). In der Neubewertungsbilanz wurden alle Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten der Tochterunternehmen vollständig und einzeln erfasst und mit dem beizulegenden Zeitwert zum jeweils maßgeblichen Erstkonsolidierungszeitpunkt bewertet.

Die im Rahmen der erstmaligen Kapitalkonsolidierung entstandenen aktivierten Unterschiedsbeträge (§ 301 Abs. 3 HGB) wurden als Geschäfts- oder Firmenwert behandelt und über eine Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die Einschätzung der Abschreibungsdauer erfolgt auf der Grundlage der erwarteten nachhaltigen Nutzung der bestehenden Kundenbeziehungen und Kontakte.

Die aus der Erstkonsolidierung resultierenden passiven Unterschiedsbeträge wurden passviert und werden im Falle eines Unterschiedsbetrags mit Fremdkapitalcharakter in dem Ausmaß aufgelöst, in dem die erwarteten Verluste und Aufwendungen anfallen. Sofern es sich um passive Unterschiedsbeträge mit Eigenkapitalcharakter handelt, erfolgt die erfolgswirksame Auflösung planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände (vier Jahre). Technische passive Unterschiedsbeträge wurden unmittelbar in den Konzernergebnisvortrag eingestellt.

Gemäß § 303 Abs. 1 HGB wurden bei der Schuldenkonsolidierung Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen eliminiert.

Durch die Aufwands- und Ertragskonsolidierung gemäß § 305 Abs. 1 sind die konzerninternen Aufwendungen und Erträge gegeneinander aufgerechnet worden.

4. Angaben zum Konzernabschluss

4.1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Jahresabschlüsse der in den t360 Konzern einbezogenen Unternehmen sind einheitlich nach den bei der tricontes360 GmbH angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen unter Berücksichtigung der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt.

Die ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten sind nach den handelsrechtlichen Vorschriften bilanziert.

Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände sind nach Maßgabe des § 253 HGB angesetzt und unter Beachtung der Bewertungsobergrenze des § 255 Abs. 2a HGB bewertet. Sie wurden mit den Entwicklungskosten angesetzt. Nach Fertigstellung der selbst geschaffenen Vermögensgegenstände wurden diese um planmäßige Abschreibungen über eine Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren verringert. Im Geschäftsjahr 2020 wurde eine Sonderabschreibung vorgenommen.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen wurden zu Anschaffungskosten gemindert um planmäßige Abschreibung angesetzt. Die planmäßige Abschreibung erfolgt pro rata temporis linear entsprechend der voraussichtlichen wirtschaftlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände. Soweit der nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert von Gegenständen des Anlagevermögens über dem Wert liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen.

Die Finanzanlagen werden höchstens zu Anschaffungskosten bewertet. Bei Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Die Vorräte sind grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips angesetzt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen wurden mit dem Nominalwert bzw. ihren Anschaffungskosten unter Berücksichtigung erkennbarer Ausfallrisiken angesetzt. Einzelwertberichtigungen werden zum Abschlussstichtag in angemessener Höhe vorgenommen.

Die liquiden Mittel werden mit den Nennwerten angesetzt.

Als aktiver Rechnungsabgrenzungsposten werden Auszahlungen vor dem Bilanzstichtag ausgewiesen, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Aktive und passive latente Steuern aus betreffenden Einzelabschlüssen der in der Anlage zu diesem Anhang genannten Gesellschaften gemäß § 274a i.V.m. § 274 HGB sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen gemäß § 306 HGB wurden im Geschäftsjahr 2020 unter der Bilanzposition D. Aktive latente Steuern (§ 266 Abs. 2 lit. D. HGB) ausgewiesen. Aktive latente Steuern wurden dabei nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB aktiviert und mit den passiven latente Steuern nach § 274 Abs. 1 S. 3 HGB verrechnet. Latente Steuern auf Konsolidierungsmaßnahmen (§ 306 HGB) waren im Geschäftsjahr zu berücksichtigen.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften und ungewisse Verbindlichkeiten. Die Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Langfristig fällige Verpflichtungen werden nach § 253 Abs. 2 S. 2 HGB entsprechend der Laufzeit abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden grundsätzlich mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.

Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden die im Geschäftsjahr erhaltenen Zahlungen abgegrenzt, soweit sie auf das Folgejahr entfallen.

4.2. Erläuterungen zur Konzernbilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist gem. § 268 Abs. 2 HGB in den Anhang aufgenommen und aus Seite 11 ersichtlich.

Immaterielle Vermögensgegenstände

Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden Software, Lizenzen sowie Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesen. Die Abschreibung der immateriellen Vermögensgegenstände erfolgt über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer.

Sachanlagen

Als Sachanlagen werden im Wesentlichen technische Anlagen und Betriebs- und Geschäftseinrichtungen ausgewiesen.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Nettoanschaffungskosten bis zu jeweils EUR 250 werden sofort aufwandswirksam erfasst und nicht im Anlagevermögen abgebildet. Die geringwertigen Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit Einzelanschaffungskosten von netto EUR 250 bis EUR 1.000, die ab dem 1. Januar 2020 angeschafft wurden, werden entsprechend § 6 Abs. 2a EStG in Sammelposten geführt und jährlich zu einem Fünftel abgeschrieben.

Finanzanlagen

Unter den Anteilen an verbundenen Unternehmen werden die nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften ausgewiesen, die gemäß § 296 Abs. 2 HGB von untergeordneter Bedeutung sind.

Vorräte

Die Vorräte enthalten im Vorjahr erbrachte Leistungen gegenüber Auftraggebern, welche zum Bilanzstichtag noch nicht fakturiert waren.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr und werden unter Berücksichtigung von Ausfallrisiken um entsprechende Einzelwertberichtigungen gekürzt ausgewiesen. Zum Stichtag bestanden Forderungen in Höhe von TEUR 4.426 gegen Gesellschafter, diese resultieren aus Lieferungen und Leistungen.

Darüber hinaus war im Rahmen eines echten Factorings zum 31. Dezember 2020 ein Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 1.288 (zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung TEUR 1.336) an Factoring Gesellschaften verkauft. Eine Haftung besteht ausschließlich aus der abgegebenen Veritätsgarantie, so dass keine wesentlichen Risiken bestehen. Chancen ergeben sich aus einer Stärkung der Leistungskraft, da die Zahlung der offenen Forderungen sofort bei Andienung durch die Factoringgesellschaft erfolgt.

Flüssige Mittel

Die flüssigen Mittel betreffen Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestände.

Latente Steuern

Die zum 31. Dezember 2020 in Höhe von TEUR 2.221 (zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung: TEUR 3.958) aktivierten latenten Steuern resultieren aus der Bildung von aktiven latenten Steuern auf Drohverlustrückstellungen. Der Durchschnittssteuersatz wird aus den erwarteten Steuersätzen der einzelnen Organgesellschaften ermittelt und liegt 2020 bei 30 %.

Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklage

Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage werden zum Nennwert bilanziert.

Gewinnverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag des Mutterunternehmens von TEUR 1.234 auf neue Rechnung vorzutragen.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen Rückstellungen für drohende Verluste, Personalverpflichtungen (insbesondere ausstehender Urlaub und Tantiemezahlungen), Jahresabschlusskosten, sowie ausstehende Rechnungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr entwickelten sich die Rückstellungen entsprechend der folgenden Übersicht.

	01.01.2020	Zuführung	Verbrauch	Auflösung	Aufzinsung	31.12.2020
Steuer-RSt.	211.104,49	230.290,00	191.792,41	19.312,08		230.290,00
Sonstige RSt.	3.012.544,03	4.843.076,53	5.019.447,24	229.998,34		2.606.174,98
Drohverlust-RSt.	12.620.646,21		5.324.426,31	0,00	105.978,68	7.402.198,58
	15.844.294,73	5.073.366,53	10.535.665,96	249.310,42	105.978,68	10.238.663,56

Verbindlichkeitenspiegel:

	bis zu 1 Jahr TEUR	zwischen 1 und 5 Jahren TEUR	von mehr als 5 Jahren TEUR	Summe TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	37	71	0	109
zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung	37	109	0	146
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.026	0	0	1.026
zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung	5.695	0	0	5.695
Sonstige Verbindlichkeiten	1.531	0	0	1.531
zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung	4.971	0	0	4.971
per 31.Dezember 2020	2.595	71	0	2.666
zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung	10.703	109	0	10.812

4.3. Erläuterungen zur Konzerngewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 85.759 wurden im Wesentlichen in Deutschland erzielt und resultieren aus der Erbringung von Dienstleistungen im Bereich Kundenservice. Der Umsatz wird im Wesentlichen für die folgenden Kundensektoren erbracht:

	TEUR	in %
Telekommunikation	45.094	52,6
Energie	14.893	17,4
Banken/Versicherungen	7.229	8,4
Dienstleistungen	6.380	7,4
Sonstige	12.162	14,2
Konzernumsatz	85.759	100,0

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der planmäßigen Auflösung des passiven Unterschiedsbetrags in Höhe von TEUR 758 enthalten. Die sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich wie folgt zusammen.

	TEUR
Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrag	758
Erträge aus Weiterberechnungen	479
Erträge aus Zuschüssen	269
Erträge aus Auflösung von Rückstellungen	249
Erträge aus Kfz-Nutzung	139
Periodenfremde Erträge	22
Übrige sonstige Erträge	244
	2.160

Der Materialaufwand im Konzern in Höhe von TEUR 4.138 setzt sich aus folgenden bezogenen Leistungen zusammen:

	TEUR
IT - Kosten	2.061
Fremdleistungen	1.602
Zeitarbeit	415
Übrige bezogene Leistungen	160
	4.138

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände, Geschäfts- und Firmenwerte und Sachanlagen beinhalten außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 461.

Der sonstige betriebliche Aufwand in Höhe von TEUR 10.274 ergibt sich gemäß nachfolgender Tabelle. Der ausgewiesene Aufwand vor Verrechnung wurde durch den Verbrauch von Rückstellungen (TEUR 5.324) und die Verrechnung mit dem passiven Unterschiedsbetrag (TEUR 672) gemindert.

	TEUR
Raumkosten	4.824
IT Kosten	2.605
Management-Service-Dienstleistungen	2.584
Sonstige Personalkosten (Beschaffung/Zeitarbeit)	1.253
Rechts- und Beratungskosten	1.192
Einzelwertberichtigung	878
Werbe- und Reisekosten	789
Telefon- und Internetkosten	534
Übrige sonstige betrieblichen Aufwendungen	1.611
Verbrauch Drohverlust-Rückstellungen	-5.324
Verrechnung passiver Unterschiedsbetrag	-672
	10.274

In den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sind Aufwendungen im Zusammenhang mit latenten Steuern von TEUR 1.738 enthalten.

5. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Operating-Leasingverträgen sowie aus Abnahmeverpflichtungen in Höhe von TEUR 12.647. Die zum 31. Dezember 2020 bestehenden finanziellen Verpflichtungen gliedern sich wie folgt:

	2021 TEUR	2022 TEUR	2023 TEUR	2024 ff. TEUR
Mietverträge	3.431	2.744	1.933	1.469
Wartung/Pflege Netzbetrieb	2.241	623
Kfz-Leasing	73	40	19
Versicherungen	74
	5.819	3.407	1.952	1.469

Angabe gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB

Das Gesamthonorar beträgt TEUR 98, welches vollumfänglich auf Abschlussprüfungsleistungen entfällt.

Der Konzern beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2.960 Arbeitnehmer.

Operations	2.749 Arbeitnehmer
Organisation	211 Arbeitnehmer

Geschäftsführer der Muttergesellschaft sind:

Herr Klaus Gumpp, CEO, seit 4. März 2020

Herr Dirk Scholand, CSO, seit 4. März 2020

Frau Anne Ossenberg, Directorin Recht, bis 13. November 2020

Zu den Bezügen der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2020 wird unter Bezugnahme auf § 314 Abs. 1 Nr. 6 i.V.m. § 286 Abs. 4 HGB keine Angabe gemacht.

Köln, den 12. Februar 2021

gez. Klaus Gumpp

gez. Dirk Scholand

Abgrenzung des Konsolidierungskreises

Der Konzern umfasst im Berichtsjahr folgende verbundene Unternehmen:

Gesellschaft		Kapitalanteil %
- in den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen	Sitz	direkt	indirekt
tricontes360 GmbH	Köln	Obergesellschaft
tricontes360 Verwaltung Hamburg GmbH	Hamburg	100
tricontes360 solutions GmbH	Hamburg		100
tricontes360 Hamburg GmbH	Hamburg		100
tricontes 360 Rügen GmbH	Lietzow		100
tricontes 360 Neubrandenburg	Neubrandenburg		100
GmbH tricontes360 Itzehoe GmbH	Itzehoe		100
tricontes360 Bremerhaven GmbH	Bremerhaven		100
tricontes360 Münster GmbH	Münster		100
tricontes360 Frankfurt (Oder) GmbH	Frankfurt (Oder)		100
tricontes360 Augsburg GmbH	Augsburg		100
tricontes360 Hof GmbH	Hof		100
tricontes360 Gera GmbH	Gera		100
Avedo Jena GmbH	Hamburg		100
D+S 360° Webservice GmbH	Hamburg		100
tricontes360 München GmbH	München	100
tricontes Augsburg GmbH	Augsburg	100
intermation GmbH	Schweig	75
tricontes Nearshore GmbH	Grünwald	51
tricontes Pristina Shpk	Pristina, Kosovo		51
tricontes Spain S.L.U	Palma de Mallorca, Spanien	100
tricontes360 Hellas M.I.K.E.	Thessaloniki, Griechenland	100
- nicht einbezogene Unternehmen	Sitz	direkt	indirekt
Bestseller GmbH	Aschheim	100
BESTSELLER TeleSales Services GmbH	Aschheim		100
Bestseller-Telesales S.L.	Sant Cugat Del Valles, Spanien		100

Entwicklung des Anlagevermögens 2020

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	301.238,42	0,00	0,00	1,00	301.237,42
2. entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	451.995,59	193.722,34	0,00	-1,00	645.718,93
3. Geschäfts- oder Firmenwert	3.748.553,88	3.120,00	0,00	0,00	3.751.673,88
	4.501.787,89	196.842,34	0,00	0,00	4.698.630,23
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	239.773,51	33.385,54	0,00	0,00	273.159,05
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.077.279,09	480.730,56	0,00	0,00	6.558.009,65
	6.317.052,60	514.116,10	0,00	0,00	6.831.168,70
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	0,00	0,00	0,00	1,00
	10.818.841,49	710.958,44	0,00	0,00	11.529.799,93

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2020 EUR	Zugänge EUR	Abgänge EUR	Umbuchungen EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	180.070,15	115.381,27	0,00	0,00	295.451,42
2. entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	356.208,93	88.525,27	0,00	0,00	444.734,20
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	645.021,57	0,00	0,00	645.021,57
	536.279,08	848.928,11	0,00	0,00	1.385.207,19
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	175.887,31	25.281,74	0,00	0,00	201.169,05
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.391.810,94	559.658,96	0,00	0,00	4.951.469,90
	4.567.698,25	584.940,70	0,00	0,00	5.152.638,95
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	5.103.977,33	1.433.868,81	0,00	0,00	6.537.846,14

	Buchwerte
	31.12.2020 EUR	01.01.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte	5.786,00	121.168,27
2. entgeltlich erworbene Konzessionen und ähnliche Rechte und Werte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	200.984,73	95.786,66
3. Geschäfts- oder Firmenwert	3.106.652,31	3.748.553,88
	3.313.423,04	3.965.508,81
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	71.990,00	63.886,20
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.606.539,75	1.685.468,15
	1.678.529,75	1.749.354,35
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
	4.991.953,79	5.714.864,16

Konzern-Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	EUR
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	2.512.081,61
+/- Abschreibungen/ Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.433.868,81
+/- Zunahme/ Abnahme der Rückstellungen	-300.390,36
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die	1.737.869,44
-/+ nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	6.575.489,85
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-4.285.606,37
+/- Zinsaufwendungen/ Zinserträge	52.356,58
+/- Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	-7.664.279,79
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	300.186,35
+/- Ertragssteuerzahlungen	-281.000,84
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	80.575,28
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-196.842,34
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-514.116,10
Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-3.807.733,88
+ Erhaltene Zinsen	7.105,35
= Cashflow aus Investitionstätigkeit	-4.511.586,98
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	3.012.500,00
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-37.178,44
- Gezahlte Zinsen	-59.461,93
= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	2.915.859,63
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-1.515.152,06
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	4.045.738,93
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	2.530.586,87

Der Finanzmittelfonds zum Ende der Periode setzt sich aus Bankguthaben sowie Kassenbeständen zusammen.

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember 2020

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital EUR	Kapitalrücklage EUR	Konzernjahresüberschuss der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist EUR	Summe EUR
Stand zur Erstkonsolidierung am 01.01.2020	25.000,00	3.000.000,00	-	3.025.000,00
Konzernjahresüberschuss			2.240.013,81	2.240.013,81
Stand am 31.12.2020	25.000,00	3.000.000,00	2.240.013,81	5.265.013,81

	Nicht beherrschende Anteile
	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis EUR	Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Gewinn EUR
Stand zur Erstkonsolidierung am 01.01.2020	272.644,87
Konzernjahresüberschuss		272.067,81
Stand am 31.12.2020	272.644,87	272.067,81

	Nicht beherrschende Anteile	Konzerneigenkapital
	Summe EUR	Summe EUR
Stand zur Erstkonsolidierung am 01.01.2020	272.644,87	3.297.644,87
Konzernjahresüberschuss	272.067,81	2.512.081,62
Stand am 31.12.2020	544.712,68	5.809.726,49

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2020

der tricontes360 GmbH, Köln

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsmodell des Konzerns

Der tricontes360 GmbH Konzern ("t360 Konzern") beschäftigt rund 2.600 Mitarbeiter an 18 Standorten in Deutschland, Spanien, Griechenland und der Republik Kosovo. Der Standort in Thessaloniki, Griechenland, wurde im Geschäftsjahr 2020 gegründet und eröffnet.

Der t360 Konzern wird von Herrn Klaus Gumpp (CEO) und Herrn Dirk Scholand (CSO) sowie einem erfahrenen Managementteam geleitet.

Der t360 Konzern erbringt Inbound-Kundendialog als Dienstleistung mit hoher Performance-Orientierung und Fokus auf digitalen Kundenservice im Verbund mit seinen verbundenen Standorten in Deutschland, Spanien, Griechenland und der Republik Kosovo. Die Standorte bieten neben Outbound sowohl Non-Voice-Kanäle wie Social Media und Chat, als auch dem Verkaufsprozess nachgelagerte Produkte wie Backoffice-Services oder Aftersales-Support an.

Neben den communication center Standorten gehören zum t360 Konzern die tricon-tes360 Solutions GmbH und die intermation GmbH. Die tricontes360 Solutions GmbH entwickelt speziell zugeschnittene kanalübergreifende und modulare Lösungen für den Aufbau neuer Customer Care-Kanäle wie Social-Media-Portale, Foren- oder Chat-Lösungen. Die intermation GmbH ist Impulsgeber für Digitalisierungs- und Automatisierungsansätze, die als integrierte Dienstleistungen unter dem t360 Konzern bei den jeweiligen Bestandskunden implementiert werden, um so eine nachhaltige Ergebnisentwicklung sicherzustellen.

Die tricontes360 GmbH, als Konzernmutter, ist wirtschaftlich abhängig von der Positionierung ihrer Tochtergesellschaften am Markt und den am Markt herrschenden Rahmenbedingungen.

1.2 Änderungen der rechtlichen Verhältnisse

Die neugegründete tricontes360 GmbH hat mit wesentlicher, mittelbarer Beteiligung der Ströer SE & Co. KGaA, 100% der Anteile an der tricontes360 Verwaltung Hamburg GmbH (ehemals Ströer Dialog Verwaltung Hamburg GmbH, kurz: tVH) erworben. Daneben hatte die tricontes360 GmbH ebenfalls die operativen Gesellschaften tricontes München GmbH, tricontes Augsburg GmbH, tricontes Nearshore GmbH, tricontes Spain S.L. und Bestseller GmbH von der tricontes Group GmbH erworben.

1.3 Positionierung des t360 Konzerns

Der Konzern ist Spezialist für Dialog- und Direktmarketing und hat langjährige und vertrauensvolle Kundenbeziehungen zu namhaften Auftraggebern aus Deutschland.

Für ihre Auftraggeber aus Branchen wie Telekommunikation, Energie, Versicherungen oder Handel erbringt der t360 Konzern (mit seinen operativen communication center Standorten) hochwertigen Kundenservice in Deutschland.

1.4 Unternehmenssteuerung und Risikomanagement

Die finanzwirtschaftliche Steuerung des t360 Konzerns erfolgt mit Hilfe eines Kennzahlensystems, das auf wenigen, eng aufeinander abgestimmten Kerngrößen basiert, die direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung des t360 Konzerns abgebildet sind.

Die Entwicklung des Umsatzes ist die Ausgangsbasis nahezu jeder unternehmerischen Erfolgsrechnung. Sie trägt dem Gedanken des substanziellen Wachstums Rechnung. Die wesentliche Erfolgsgröße des t360 Konzerns ist das EBITDA, das dem Betriebsergebnis vor Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen entspricht. Mit der EBITDA-Entwicklung misst der t360 Konzern die operative Leistungskraft und den Erfolg der einzelnen Gesellschaften.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Deutschland hat sich im Rahmen der Globalisierung zu einer Service-Ökonomie entwickelt, sodass der Dienstleistungssektor mittlerweile einen Anteil von 69,3 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) erwirtschaftet. Die konjunkturelle Lage in Deutschland ist nach wie vor grundsätzlich positiv zu bewerten. Die deutsche Wirtschaft ist nach zehn Jahren Wachstum in Folge, in 2020 durch die globale Corona Pandemie in ihrer wirtschaftlichen Dynamik erheblich gebremst. Für das gesamte Jahr 2020 ergibt sich ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 5,0 %. Durch eine Vielzahl von staatlichen Maßnahmen wurden die Pandemiefolgen teilweise aufgefangen. Neben der produzierenden Industrie haben insbesondere die Gastronomie und der stationäre Handel unter den Corona-Folgen zu leiden. Insbesondere der Onlinehandel, IT-, sowie kontaktlose Dienstleister gehören zu den Profiteuren der Corona Krise.

2.2 Markt, Wettbewerb und Perspektiven

In den 80er Jahren des letzten Jahrtausends bis Mitte der 2000er Jahre hatte sich das Telefon als wesentlicher Kontaktkanal zwischen Endkunden und Unternehmen etabliert. Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen haben für ihren Vertrieb und Kundenservice interne Call Center-Strukturen aufgebaut. Neben den sogenannten Inhouse Call Center konnten sich Customer-Relationship-Management (CRM) bzw. ursprüngliche Telemarketing Dienstleister mit jeweils mehreren tausend Mitarbeitern und einem Umsatzniveau in hoher zweistelliger Millionenhöhe etablieren, z.B. arvato, buw, D+S, walter services oder SNT.

Neben den Top 10 Dienstleistern konnten sich auch viele kleinere, meist im direkten regionalen Umfeld von Auftraggebern, oder mit spezialisierten Bereichen ebenfalls etablieren, u.a. die tricontes Group.

Ein wesentliches Kennzeichen der Branche drückte sich in einem sehr starken Preis- und Qualitätswettbewerb aus, welcher von einem geringen Differenzierungsgrad zwischen den Anbietern und niedrigen Markteintrittsbarrieren verstärkt wurde. Aufgrund der hohen Personalkostenintensität im Vergleich zu anderen Branchen stand demzufolge nur ein geringer Raum für die Lohnentwicklung der Beschäftigten zur Verfügung. Durch die konjunkturelle Lage in Deutschland ist es der Branche immer schwerer gefallen, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren und zu halten. Diese Marktbedingungen führten bei vielen Unternehmen aus der Branche zu wirtschaftlichen Krisensituationen, welche auch zu Insolvenzen von Wettbewerbern führten u.a. bei walter services. Die technologische Entwicklung, die Weiterentwicklung des Kundenservices zu Digitalisierung und Self Service, die zunehmende Bedeutung von Qualität und Service sowie Änderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, z.B. die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes, haben die Branche verändert. Zudem bestimmte in den letzten Jahren der Trend zur Konsolidierung und Fusionierung die Call-Center-Branche. Die wesentlichsten Marktteilnehmer wurden in den vergangenen Jahren durch international agierende Outsourcing-Konzerne wie Capita, Webhelp oder der amerikanische Convergys Corporation übernommen, aber auch deutsche Unternehmen wie z.B. Regiocom, welche die SNT Deutschland AG und T-Systems DDM GmbH erworben hat, wuchsen durch Zukäufe. Die Prognose, dass "wenige große Anbieter" sowie Spezialisten mit Nischenstrategien sich nur auf dem Markt behaupten können, bestätigt sich. Die deutsche Call-Center-Branche ist wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft ein wachsender Markt.

Die Zukunftsaussichten der t360 Gruppe werden positiv bewertet, da in der Unternehmensgruppe wesentliche Kompetenzen zur Weiterentwicklung des Kundenportfolio vorhanden sind, z.B. Digitalisierungskompetenz und die Möglichkeit zur Nutzung von Nearshoremöglichkeiten. Damit steht Bestands- und Neukunden ein erweitertes Serviceportfolio zur Verfügung.

Der Konzern verfügt über vertrauensvolle Kundenbeziehungen sowie über Eigenkapital und Liquidität.

2.3 Geschäftsentwicklung des t360 Konzerns

Die Geschäftsentwicklung des t360 Konzerns sowie seinen Tochtergesellschaften war im Jahr 2020 von den beschriebenen Markt- und Wettbewerbsentwicklungen stark geprägt.

Auch die bestehende Coronavirus-Pandemie und die damit verbundenen öffentlichen Maßnahmen zur Eindämmung haben auch Einfluss auf den t360 Konzern. Die eingeleiteten internen Maßnahmen zum Schutz unserer Mitarbeiter, Einschränkungen durch Quarantänemaßnahmen und erhöhte Krankenstände haben direkte Auswirkung auf unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Die in diesem Zusammenhang eingeleiteten Maßnahmen beinhalten unter anderem die Kontaktminimierung, Digitalisierung der Arbeitsprozesse sowie der Zusammenarbeit, regelmäßige Mitarbeiter- und Kundeninformationen auf Basis der jeweiligen Lageeinschätzung sowie Maßnahmen zur Steuerung und Sicherstellung der Liquidität.

Insgesamt konnten die Unternehmensziele erreicht und die Neuausrichtung des Unternehmens eingeleitet werden. Im Konzernverbund der tricontes360 konnten im Geschäftsjahr 2020 nachhaltige Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt werden. Der Schwerpunkt liegt in der Stabilisierung der Mitarbeiterbasis. Mit der Weiterentwicklung der Rekrutierungskanäle, Digitalisierungsstrategien sowie einer kontinuierlichen Führungskräfteentwicklung werden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um dauerhaft die Stellung als attraktiver Arbeitgeber zu wahren. Hierzu zählen auch Vergütungsmodelle für Kundenberater, die über den gesetzlichen Mindestlohn hinausgehen. In Folge der Corona Pandemie konnten wesentliche Fortschritte im Bereich "hybrides Arbeiten", Home-Office und weitere Digitalisierung erzielt werden. Insbesondere die staatlichen Vorgaben und Erleichterungen haben diese Thematiken stark vorangetrieben.

3. Darstellung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage des t360 Konzerns

3.1 Ertragslage

Im Jahr 2020 beliefen sich die Umsatzerlöse auf EUR 85,8 Mio. Die Umsatzerlöse ergeben sich im Wesentlichen aus Leistungen, die von den operativen tricontes360 Tochterunternehmen erbracht und von dem t360 Konzern gegenüber den Kunden abgerechnet werden. Die Umsatzerlöse resultieren aus dem Bereich Produktion communication center.

Der t360 Konzern zeigt unter dem Materialaufwand insbesondere Fremdleistungen von IT-Dienstleistern und Subauftragnehmern sowie Leistungen von Zeitarbeitsunternehmen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden Fremdleistungen in Höhe von EUR 4,1 Mio. bezogen.

Die übrigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 2,2 Mio. resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen sowie der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages.

Der Personalaufwand des neuformierten t360 Konzerns beläuft sich auf EUR 67,3 Mio., dies entspricht 78,5 % des Umsatzes.

Im Geschäftsjahr 2020 sind EUR 10,3 Mio. als sonstiger betrieblicher Aufwand angefallen, dieser resultierte insbesondere aus Mietaufwendungen, Kosten eines Management Service Vertrages, IT-Kosten, sowie Rechts- und Beratungskosten.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen belaufen sich auf EUR 0,8 Mio., weitere EUR 0,6 Mio. ergeben sich aus der Abschreibung von Firmenwerten, davon EUR 0,4 Mio. außerplanmäßig.

Das Finanzergebnis belief sich in 2020 auf EUR 0,2 Mio., davon entfielen EUR 0,1 Mio. auf die Aufzinsung langfristiger Rückstellungen.

Der t360 Konzern weist einen Steueraufwand für das abgelaufene Geschäftsjahr in Höhe von EUR 2,0 Mio. aus, davon entfallen EUR 1,4 Mio. als Aufwand für latente Steuern.

Im ersten Geschäftsjahr konnte der t360 Konzern einen Konzernüberschuss von EUR 2,5 Mio. erwirtschaften, davon entfielen EUR 0,3 Mio. auf nicht beherrschende Anteile am Gewinn.

Der Konzernjahresüberschuss war 2020 durch Sondereffekte beeinflusst, die in Höhe von EUR 7,7 Mio. die Auflösung der passiven Unterschiedsbeträge und Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Eintritt von erwarteten Verlusten und Aufwendungen betreffen. Nachfolgende Übersicht vermittelt eine entsprechende Überleitung

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	TEUR
1. Umsatzerlöse	85.759
2. Bestandsveränderungen	-79
3. sonstige betriebliche Erträge	2.160
4. Materialaufwand	-4.138
5. Rohergebnis	83.702
6. Personalaufwand	-67.280
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	-10.274
8. EBITDA	6.148

6.148 EBITDA Konzerabschluss 2020 = Summe der Positionen 1 - 7

-3.073 Auflösung von Drohverlustrückstellungen in Zusammenhang mit Kundenverträgen

1. -1.052 Auflösung von Drohverlustrückstellungen in Zusammenhang mit Umsatzminderungen

2. -2.110 Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages für Restrukturierungskosten

-1.430 Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages für Transaktionskossten

3. 452 Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten

-1.064 berichtetes EBITDA

1. + 2. + 3. 2.710 Einmaleffekte auf das betrichtete EBITDA

1.646 operatives EBITDA

3.2 Vermögenslage

Nachfolgende Übersicht ergibt sich aus der Bilanzentwicklung des abgelaufenen Geschäftsjahres zur Erstkonsolidierung. Die Posten werden nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten dargestellt. Forderungen und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden als langfristig behandelt.

	31. Dez 20		Erstkons.		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%	TEUR	%
Aktiva
Anlagevermögen	4.992	20%	5.715	23%	-723	-13%
Vorräte	0	0%	81	0%	-81	-100%
Kurzfristige Forderungen	13.592	55%	23.099	93%	-9.507	-41%
Liquide Mittel	2.531	10%	4.046	16%	-1.515	-37%
Sonstige Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten	1.505	6%	1.506	6%	-1	0%
Aktive latente Steuern	2.221	9%	3.958	16%	-1.737	-44%
	24.841	100%	38.405	100%	-13.564	-37%
Passiva
Eigenkapital	5.810	23%	3.298	13%	2.512	76%
Passiver Unterschiedsbetrag	6.064	24%	8.404	34%	-2.340	-28%
Rückstellungen	10.239	41%	15.844	64%	-5.605	-35%
Verbindlichkeiten Kreditinstiute	108	0%	146	1%	-38	-26%
Kurzfristige Verbindlichkeiten	2.557	10%	10.666	43%	-8.109	-76%
Rechnungsabgrenzungsposten	63	0%	47	0%	16	34%
	24.841	100%	38.405	100%	-13.564	-37%

Die Bilanzsumme des t360 Konzerns reduzierte sich im Wesentlichen durch die Reduktion von Forderungen und Verbindlichkeiten sowie den Verbrauch von Rückstellungen um EUR 13,6 Mio. auf EUR 24,8 Mio. gegenüber der Erstkonsolidierung.

3.2.1 Anlagevermögen

Das ausgewiesene Anlagevermögen von EUR 5,0 Mio. (01.01.2020: EUR 5,7 Mio.) war zum Bilanzstichtag zu über 100 % (01.01.2020: 57,7 %) durch Eigenkapital finanziert. Im Anlagevermögen ist zum Stichtag der Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von EUR 3,1 Mio. (01.01.2020: EUR 3,7 Mio.) enthalten.

3.2.3 Kurzfristige Forderungen und liquide Mittel

Das kurzfristige Vermögen des t360 Konzerns bestand im Wesentlichen aus kurzfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 13,6 Mio. (01.01.2020: EUR 20,1 Mio.).

Die liquiden Mittel betrugen zum 31. Dezember 2020 EUR 2,5 Mio. (01.01.2020: EUR 4,0 Mio.). Der Rückgang resultierte insbesondere aus der Rückführung von Verbindlichkeiten gegenüber Factoring-Gesellschaften.

3.2.4 Aktive latente Steuern

Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden aktive latente Steuern in Höhe von EUR 4,0 Mio. ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden insgesamt EUR 1,7 Mio. aufwandswirksam erfasst.

3.2.5 Eigenkapital

Das Eigenkapital des t360 Konzerns erhöhte sich aufgrund des im Geschäftsjahr realisierten Konzernüberschusses.

3.2.6 Passiver Unterschiedsbetrag

Aus der Erstkonsolidierung des t360 Konzerns entstand ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe EUR 8,4 Mio. EUR. Der entstandene Unterschiedsbetrag ist planmäßig über die gewichtete durchschnittliche Restnutzungsdauer der erworbenen abnutzbaren Vermögensgegenstände (4 Jahre) aufzulösen. Im Geschäftsjahr 2020 wurden EUR 2,3 Mio. ertragswirksam aufgelöst.

3.2.7 Rückstellungen

Die Höhe der Rückstellungen verringerte sich gegenüber der Erstkonsolidierung um EUR 5,6 Mio. und betragen zum 31. Dezember 2020 EUR 10,2 Mio. (01.01.2020: EUR 15,8 Mio.).

3.2.8 Kurzfristige Verbindlichkeiten

Zum 31. Dezember 2020 betrugen die kurzfristigen Verbindlichkeiten mit einer Laufzeit von weniger als einem Jahr im t360 Konzern EUR 2,6 Mio. (01.01.2020: EUR 10,7 Mio.). Es waren über >100,0 % (01.01.2020: >100,0 %) durch kurzfristiges Vermögen gedeckt.

3.3 Finanzlage

Die Veränderung des Finanzmittelfonds und die dafür ursächlichen Mittelbewegungen werden anhand der nachfolgenden, nach betriebswirtschaftlicher Gliederung erstellten Kapitalflussrechnung aufgezeigt:

Konzern-Kapitalflussrechnung

für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020

	EUR
Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss einschließlich Ergebnisanteile anderer Gesellschafter)	2.512.081,61
+/- Abschreibungen/ Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.433.868,81
+/- Zunahme/ Abnahme der Rückstellungen	-300.390,36
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die	1.737.869,44
-/+ nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	6.575.489,85
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-4.285.606,37
+/- Zinsaufwendungen/ Zinserträge	52.356,58
+/- Aufwendungen/Erträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung	-7.664.279,79
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	300.186,35
+/- Ertragssteuerzahlungen	-281.000,84
= Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	80.575,28
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-196.842,34
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-514.116,10
- Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis	-3.807.733,88
+ Erhaltene Zinsen	7.105,35
= Cashflow aus Investitionstätigkeit	-4.511.586,98
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens	3.012.500,00
- Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-37.178,44
- Gezahlte Zinsen	-59.461,93
= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	2.915.859,63
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	-1.515.152,06
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	4.045.738,93
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	2.530.586,87

Der Finanzmittelfonds zum Ende der Periode setzt sich aus Bankguthaben, sowie Kassenbeständen zusammen. Zum 31.12.2020 bestanden keine jederzeit fälligen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

3.3.1 Finanzierung des t360 Konzerns

Der t360 Konzern ist weitestgehend durch Eigenkapital und kurzfristige Verbindlichkeiten aus dem allgemeinen Geschäftsverkehr finanziert.

Zur Stabilisierung der kurzfristigen Liquidität bestand zum 31. Dezember 2020 eine aktive Factoring-Vereinbarung mit der BNP Paribas Factor GmbH, (kurz: BNP) die Forderungen einer operativen Tochtergesellschaft ankauft. Der ausgezahlte Kaufpreis für jede von der BNP angekaufte Forderung entspricht ihrem Nominalbetrag, gemindert um die die Forderung betreffenden Abzüge (z. B. Skonti), einen Sicherungseinbehalt sowie abzüglich der Factoringgebühren und der Zinsen aus der Inanspruchnahme der Factoring-Linie. Das vertraglich vereinbarte Höchstobligo beträgt EUR 3,0 Mio.

Eine weitere Factoringvereinbarung mit der Skandinaviska Enskilda Banken AB (publ) Frankfurt Branch (kurz: SEB Bank) wurde in 2020 beendet. Zum Stichtag betrug der Bestand der verkauften und durch Kunden noch nicht ausgeglichenen Forderungen noch EUR 0,7 Mio.. Die Forderungen wurden durch den Kunden am 20. Januar 2021 ausgeglichen.

Im t360 Konzern wurde mit einer Vielzahl der operativen Konzerngesellschaften eine Cash-Pooling-Vereinbarung mit der Commerzbank AG geschlossen. Mit dieser Vereinbarung kann der t360 Konzern jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen sowie die laufende Geschäftstätigkeit und die geplanten laufenden Investitionen finanzieren.

4. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

4.1 Geschäftschancen

Das Marktwachstum hat sich in den letzten Jahren stark beschleunigt. Da ein Teil der deutschen Call Center weiterhin Inhouse betrieben wird, besteht nach wie vor ein hohes Outsourcing-Potential, welches vor allem auf einen zunehmenden Kostendruck auf Seiten der Inhouse Call Center zurückzuführen ist. Wesentliche Treiber für das Outsourcing sind bei gleichbleibender Qualität die im Vergleich zu den Inhouse Callcentern deutlich geringeren Stückkosten der externen Dienstleister, die darüber hinaus Kundenservices mit einer größeren Flexibilität in der Personaleinsatzplanung anbieten können.

Wachstumschancen liegen insbesondere auch im Erbringen kundenorientierter Zusatzleistungen zur Kundenbindung und Neuakquise unter Einsatz webbasierter Lösungen.

4.2 Risikobericht

Im Folgenden beschreiben wir wesentliche Risikofelder, die sowohl unsere Geschäftsentwicklung als auch die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage maßgeblich beeinflussen können. Diese spiegeln den heutigen Kenntnisstand der Risikolage wider. Nicht genannt sind somit derzeit noch nicht bekannte oder nach heutigem Kenntnisstand nicht ausreichend materielle Risiken. Bestandsgefährdende Risiken bestehen zum Bilanzstichtag und im Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts nicht.

Berichterstattung in Bezug auf die Risiken der Verwendung von Finanzinstrumenten

Die Gesellschaft ist bezüglich ihrer Finanzinstrumente, die im Geschäftsjahr 2020 im Wesentlichen aus Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sowie aus Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestanden, insbesondere den folgenden Risiken ausgesetzt:

Das Ausfallrisiko aus finanziellen Vermögensgegenständen besteht in der Gefahr des Ausfalls eines Vertragspartners und daher maximal in Höhe der positiven Zeitwerte der Forderungen gegen den jeweiligen Kontrahenten. Zum anderen handelt es sich bei den Kunden des t360 Konzerns in der Regel um große Unternehmen mit guter Bonität. Es findet eine laufende Überwachung der Debitoren statt.

Insbesondere bei der ehemaligen Ströer Dialog Verwaltung Hamburg (tVH) besteht aufgrund ihrer Historie eine enge organisatorische und finanzielle Verbindung zur Ströer Dialog Group. Das Management des t360 Konzerns arbeitet insbesondere an der organisatorischen Loslösung, durch den Aufbau unabhängiger Strukturen und Prozesse sowie dem Ausbau einer differenzierten und unabhängigen Kundenbasis.

Ein weiteres Risiko kann darin bestehen, dass eventuelle Mindestlohnerhöhungen nur teilweise an Kunden weitergegeben werden können, was die Ertragslage des Unternehmens negativ beeinträchtigen kann.

4.3 Prognosebericht

Das Management sieht die Zukunftschancen vom t360 Konzern positiv. Eine der Hauptaufgaben des Managements ist es, über eine intensive und qualitativ hochwertige Führung und Schulung der Mitarbeiter die Fluktuationsquote und die Abwesenheitsquoten (durch Krankheit) zu senken.

Durch das erweiterte Serviceportfolio im neu formierten t360 Konzern stehen den einzelnen Konzerngesellschaften zusätzliche Entwicklungspotentiale zur Verfügung, was sich positiv auf den Geschäftsverlauf auswirken dürfte.

Zum aktuellen Zeitpunkt hat die Ausbreitung des Corona-Virus auf die Entwicklung in 2020 keine negativen wirtschaftlichen Auswirkungen gehabt. Angesichts der sich aktuell ständig verändernden Lage ist schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen im Jahresverlauf 2021 zu erwarten sind.

Für das Geschäftsjahr 2021 wird mit einem Anstieg des Umsatzes gerechnet sowie einer Steigerung des Betriebsergebnis (EBITDA), insbesondere wegen greifender Kostensenkungsmaßnahmen und dem Wegfall von Einmaleffekten im Rahmen des Akquisitionsprozesses.

Köln, den 12. Februar 2021

Die Geschäftsführung

gez. Klaus Gumpp

gez. Dirk Scholand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die tricontes360 GmbH, Köln:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der tricontes360 GmbH, Köln, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der tricontes360 GmbH, Köln, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.

―

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 12. Februar 2021

MÖHRLE HAPP LUTHER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Wrede, Wirtschaftsprüfer

Wiehe, Wirtschaftsprüfer