Sequatec STP PRECISION COMPONENTS GmbH

Plettenberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.10.2019 bis zum 30.09.2020

Lagebericht für das Geschäftsjahr 01.10.2019 bis 30.9.2020

Sequatec STP PRECISION COMPONENTS GmbH, Plettenberg

1.0 Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die Sequatec STP PRECISION COMPONENTS GmbH, Plettenberg, (kurz "SEQ-PC") ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG, Plettenberg (kurz "STP"). Die SEQ-PC gilt als "verlängerte Werkbank" der STP. SEQ-PC ist ein mit modernen CNC-Zerspanungsmaschinen ausgestattetes Unternehmen, das in hoher Präzision Wellen und Räder in Großserie für die Automobilindustrie fertigt.

1.2 Ziele und Strategien

Die STP befindet sich als Muttergesellschaft der SEQ-PC aufgrund der bestehenden und zukünftigen Fertigungseinrichtungen in den Geschäftsfeldern:

Getriebe:	Wellen und Räder, gewalzte Ringe
Motor:	Pleuelstangen

In den Geschäftsfeldern ist trotz des Trends hin zur E-Mobilität weiteres Wachstum sowohl mit heutigen Kunden als auch mit Neukunden möglich. Die Gesellschaft setzt für die nächsten 5 Jahre weiter auf die Technologie des Verbrennungsmotors. Allerdings werden die Märkte "None Automotive" und "E-Mobilität" schon heute gezielt angegangen, um an den erkennbaren Entwicklungen teilzuhaben.

Dabei hilft die konsequente Strategie hin zur vertiefenden Wertschöpfung, die mit der SEQ-PC als Bearbeitungszentren in Bad Emstal weiter ausgebaut wird. Es wird permanent in neue, kunden- und artikelgerechte Maschinen investiert, um den hohen Qualitätsstandards gerecht zu werden (Qualitätsführerschaft).

Ziel ist es weiter, durch eigene Entwicklungen die Produktionsprozesse permanent zu optimieren und kostenoptimal zu gestalten (Kostenführerschaft).

2.0 Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das zum Sommerhalbjahr 2019 zum Stillstand gekommene Wirtschaftswachstum beschleunigte sich auch im Herbst und im Winterhalbjahr 2019/20 nicht. Die schwache konjunkturelle Grundtendenz litt unter der rückläufigen Entwicklung in der exportabhängigen Industrie. Zwar zeigten sich binnenwirtschaftliche Sektoren als widerstandsfähig, doch sinkende gewerbliche Investitionen schwächten den Export und die Industrie merklich. Zudem war das Geschäftsumfeld der Unternehmen weiterhin durch eine erhöhte wirtschaftspolitische Unsicherheit geprägt. Dies galt beispielweise hinsichtlich der schwelenden Handelskonflikte zwischen den USA und ihren Handelspartnern oder der Frage nach den zukünftigen technologischen und regulatorischen Rahmenbedingungen, etwa hinsichtlich der Mobilität. Die niedrigen Finanzierungskosten allein bildeten keinen ausreichenden Anreiz für erhöhte Unternehmensinvestitionen. Nachdem zum Ende des ersten Quartals die großen Volkswirtschaften konjunkturell wieder etwas Tritt gefasst hatten und sich das Wirtschaftswachstum in China wieder stabilisierte, wurden Konjunkturrisiken durch den Coronavirus-Ausbruch in China spürbar.

Innerhalb weniger Wochen geriet die Weltwirtschaft infolge der raschen Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in eine tiefe Rezession. Insbesondere die weitreichenden Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens lasteten vielerorts schwer auf der Wirtschaftsaktivität. Seit Ende April wurden in Europa, aber auch in den USA erste Restriktionen gelockert, sodass in einigen Bereichen wirtschaftliche Aktivitäten schrittweise wieder aufgenommen werden konnten. Der weltwirtschaftliche Erholungspfad war maßgeblich vom Tempo der Lockerungen und vom Pandemieverlauf abhängig und damit in hohem Maße unsicher. Besonders drastisch fielen die weltwirtschaftlichen Einbußen in den Ländern aus, die zu weitreichende Restriktionen zu lange in Kraft ließen. Dies traf insbesondere auf das Vereinigte Königreich zu, während die Rückgänge im Euroraum, den USA und in Japan weniger stark waren. Einen Lichtblick stellte die chinesische Wirtschaft dar, die im zweiten Quartal die starken Verluste vom Jahresanfang bereits wieder wettmachte.

Die Coronavirus-Pandemie verursachte auch in Deutschland einen historischen Rückgang der Wirtschaftsleistung. Das reale Bruttoinlandsprodukt verringerte sich im zweiten Quartal gegenüber dem bereits schwachen Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um gut ein Zehntel. Dabei war nicht nur die Tiefe, sondern auch die Geschwindigkeit beispiellos. Ab Mai setzte in Deutschland eine anhaltende und breit angelegte wirtschaftliche Erholung ein. Im Gefolge der Erholung der Industrie belebten sich auch die gewerblichen Ausrüstungsinvestitionen, dennoch wurde das Vorkrisenniveau deutlich verfehlt. Eine maßgebliche Rolle spielte dabei, dass die Pandemie international in zahlreichen Ländern nicht eingedämmt werden konnte. Dies beeinträchtigte die deutschen Exporte und diese hohe Unsicherheit - im Hinblick auf den weiteren Verlauf der Pandemie - dämpfte die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im In- und Ausland. Zögerlicher als die deutsche Wirtschaft erholten sich weltweit die Industrie und der Handel. Ausschlaggebend dafür waren kräftige Förderkürzungen wichtiger Ölexporteure, dennoch wurden die weltwirtschaftlichen Verbesserungen nicht zuletzt durch das Hochfahren der Fertigung im Kfz-Sektor getragen. Weitere wirtschaftliche Verbesserungen werden in hohem Maße von dem Verlauf der Corona-Pandemie in den schwierigen Herbst- und Wintermonaten abhängen.

2.2 Geschäftsverlauf der SEQ-PC einschließlich der wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren

Mit diesen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und den sich daraus ergebenden deutlichen Umsatzeinbußen in der weltweiten Automobil- und Automobilzulieferindustrie hatte die SEQ-PC bezogen auf die äußeren Umstände ein sehr schwieriges operatives Geschäftsjahr 19/20. Die ursprünglichen Planungen für das Berichtsjahr mussten infolge von sehr kurzfristigen und sprunghaften Reduktionen in den Abrufen der Kunden mehrfach nach unten revidiert werden.

Die SEQ-PC hat bereits im Sommer 2019 auf die erkennbar negativen Markttendenzen reagiert und die personellen Kapazitäten der zu erwartenden technischen Kapazitätsauslastung des Betriebes angepasst. Die Corona bedingten Auftragsausfälle konnten über Kurzarbeit weitestgehend aufgefangen werden.

Auch andere Kosten konnten über ein sehr striktes Kostenmanagement signifikant reduziert werden.

Weiter konnte ein Schadenersatzfall gegen einen Kunden erfolgreich zum außergerichtlichen Abschluss gebracht werden.

Mit diesen Maßnahmen konnte die SEQ-PC trotz der sehr widrigen Umstände und massiven Umsatzeinbußen (- 26,5 % zum Vorjahr) ein signifikant positives Jahresergebnis erzielen.

Finanzielle Leistungsindikatoren

	1.10.2019-30.9.2020	1.10.2019-30.9.2020	1.10.2018-30.9.2019
	Ist	Plan	Ist
Umsatzerlöse	TEUR 19.609	TEUR 25.751	TEUR 26.667
Jahresergebnis	TEUR 1.000	TEUR -257	TEUR -662
EBITDA	TEUR 3.244	TEUR 2.022	TEUR 1.647
Auslastungsquote Aggregate	57%	70 %	69 %

2.3 Lage

2.3.1 Ertragslage

Die Ertragslage hat sich im Geschäftsjahr 2019/2020 wie folgt entwickelt:

	2019/2020
	TEUR	%
Umsatz	19.609	99,4
Bestandsveränderung	39	0,2
Aktivierte Eigenleistungen	82	0,4
Gesamtleistung	19.730	100,0
Sonstige betriebliche Erträge	1.945	9,9
Materialaufwand	11.443	58,0
Personalaufwand	4.881	24,7
Abschreibungen	2.132	10,8
Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.108	10,7
Betriebsaufwand	20.564	104,2
Betriebsergebnis	1.111	5,6
Finanzaufwendungen = Finanzergebnis	-114	-0,6
Ergebnis vor Ertragsteuern	997	5,1
Ertragsteuern	-3	0,0
Jahresergebnis	1.000	5,1

	2018/2019		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%
Umsatz	26.667	100,8	-7.058	-26,5
Bestandsveränderung	-335	-1,3	374	111,6
Aktivierte Eigenleistungen	127	0,5	-45	-35,1
Gesamtleistung	26.459	100,0	-6.729	-25,4
Sonstige betriebliche Erträge	89	0,3	1.856	2.085,4
Materialaufwand	16.183	61,2	-4.740	-29,3
Personalaufwand	6.176	23,3	-1.295	-21,0
Abschreibungen	2.168	8,2	-36	-1,7
Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.542	9,6	-434	-20,0
Betriebsaufwand	27.069	102,3	-6.505	-24,0
Betriebsergebnis	-521	-2,0	1.632	313,2
Finanzaufwendungen = Finanzergebnis	-136	-0,5	22	16,2
Ergebnis vor Ertragsteuern	-657	-2,5	1.654	251,8
Ertragsteuern	6	0,0	8	139,6
Jahresergebnis	-663	-2,5	1.663	250,8

Zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung wird auf die Kommentierung unter 2.2 Geschäftsverlauf verwiesen.

Der Materialaufwand wird im Wesentlichen durch den Verbrauch von Werkzeugen im Produktionsprozess und den Mix der zu bearbeitenden Werkstücke bestimmt. Er lag gemessen an der Gesamtleistung im Berichtsjahr mit 58,0 % deutlich unter Vorjahresniveau.

Infolge des weiter entwickelten Automationsgrades der Maschinen und Anlagen und der daraus resultierenden Reduktion von Shop Floor Personal, konnte der Personalaufwand um 21,0 % gesenkt und die Produktivität des eingesetzten Personals verbessert werden. Die Nutzung von Kurzarbeit sowie die Reduzierung des Personalbestands trugen zur signifikanten Senkung des Personalaufwands bei.

Die geplanten Investitionen von TEUR 400 wurden im Zusammenhang der Corona-Pandemie nur in Höhe von TEUR 239 umgesetzt. Durch die gegenüber den Vorjahren geringeren Investitionen des Berichtsjahres verminderten sich die Abschreibungen um TEUR 36.

Trotz des Rückganges der Umsatzerlöse um 26,5 % konnte die wirtschaftliche Lage der SEQ-PC, auch durch die Erlöse aus der realisierten Schadenersatzforderung, erheblich verbessert werden. Mit der konsequenten Umsetzung der eingeleiteten Maßnahmen werden sich die Ergebnisse der SEQ-PC in der Zukunft weiter stabilisieren. Siehe hierzu den Prognosebericht.

2.3.2 Vermögenslage

Die Vermögens- und Kapitalstruktur zeigt folgendes Bild:

	30.9.2020
	TEUR	%
Vermögen
Immaterielle Anlagen	10	0,1
Sachanlagen	5.676	659
Anlagevermögen	5.686	66,0
Vorräte	1.673	19,4
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	961	11,2
Liquide Mittel	17	0,2
Umlaufvermögen	2.651	30,8
Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) =Übrige Aktiva	273	3,2
	8.610	100,0
Kapital
Gezeichnetes Kapital	1.000	11,6
Kapitalrücklage	3.000	34,8
Bilanzergebnis	-2.003	-23,3
Eigenkapital	1.997	23,2
Rückstellungen	498	5,8
Verbindlichkeiten	6.115	71,0
Fremdkapital	6.613	76,8
	8.610	100,0

	Vorjahr		Veränderung
	TEUR	%	TEUR	%
Vermögen
Immaterielle Anlagen	21	0,2	-11	-52,4
Sachanlagen	7.558	75,6	-1.882	-24,9
Anlagevermögen	7.579	75,8	-1.893	-24,6
Vorräte	1.771	17,7	-98	-5,5
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	201	2,0	760	378,1
Liquide Mittel	62	0,6	-45	-72,5
Umlaufvermögen	2.034	20,3	617	30,3
Rechnungsabgrenzungsposten (RAP) =Übrige Aktiva	390	3,9	-117	-30,0
	10.003	100,0	-1.393	-13,9
Kapital
Gezeichnetes Kapital	1.000	10,0	0	0,0
Kapitalrücklage	3.000	30,0	0	0,0
Bilanzergebnis	-3.003	-30,0	1.000	33,3
Eigenkapital	997	10,0	1.000	100,0
Rückstellungen	578	5,8	-80	-13,8
Verbindlichkeiten	8.428	84,3	-2.313	-27,4
Fremdkapital	9.006	90,0	-2.393	-26,6
	10.003	100,0	-1.393	-13,93

^* auf volle Tausender gerundet, daher Rundungsdifferenzen möglich

Die rückläufige Bilanzsumme resultierte insbesondere aus den geringeren Investitionen in das Sachanlagevermögen, denen hohe planmäßige Abschreibungen gegenüberstanden.

Das Betriebsgrundstück ist von der STP angemietet.

Infolge des hohen Jahresüberschusses und der reduzierten Bilanzsumme steigt die Eigenkapitalquote von 10,0 % im Vorjahr auf 23,2% im Berichtsjahr.

Die Reduzierung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist im Wesentlichen durch die Tilgung der Mietkaufverbindlichkeiten begründet.

2.3.3 Finanzlage

2.3.3.1 Liquidität

Während des Geschäftsjahres war die finanzielle Situation durch das Mutterunternehmen STP stets sichergestellt. STP hat im Rahmen der staatlichen Unterstützung in der Corona-Pandemie ein KfW Darlehen i.H.v. 4,0 Mio. € erhalten. Dieses Darlehen dient zur liquiditätstechnischen Sicherung der gesamten STP-Gruppe.

Es wurden Gesamtinvestitionen ins Anlagevermögen i.H.v. TEUR 239 getätigt. Die Finanzierung der Investitionen erfolgte plangemäß durch eigene Mittel.

2.3.3.2 Cashflow

Der Brutto-Cashflow, bestehend aus Jahresergebnis zuzüglich Abschreibungen, betrug TEUR 3.132 nach TEUR 1.505 im Vorjahr.

2.3.4. Gesamtaussage

Nach einem für die SEQ-PC durch äußere Einflüsse wie Automobilkrise und Corona Pandemie stark negativ beeinträchtigten Geschäftsjahr bleibt festzuhalten, dass die frühzeitig umgesetzten Maßnahmen gewirkt haben und die Gesellschaft sehr positiv durch eine der schwersten Wirtschaftskrisen des Landes gesteuert werden konnte. Die Gesellschaft ist strukturell gut aufgestellt und wird auch für die Herausforderungen der Zukunft gerüstet sein.

3.0 Prognose, Chancen und Risiken

3.1 Prognosebericht

Wie die Muttergesellschaft STP, hat auch die SEQ- PC beginnend mit dem 01.01.2021 ihr Geschäftsjahr auf das Kalenderjahr, also vom 01.01. bis zum 31.12. gewechselt. Für die Zeit vom 01.10.2020 bis 31.12.2020 wird ein Rumpfgeschäftsjahr eingeführt. In diesem Rumpfgeschäftsjahr lagen die Umsätze bei 5,3 Mio. EUR bei einem voraussichtlich leicht negativem Ergebnis.

Der hiesige Prognosebericht bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2021.

Die Geschäftsführung geht davon aus, dass zu Beginn des Kalenderjahres 2021 eine Trendwende im Abrufverhalten der Automobilkunden zu erwarten ist. Dies resultiert nicht zuletzt aus den in den Monaten Oktober bis Dezember 2020 steigenden Zulassungszahlen im PKW- aber auch im internationalen LKW-Markt.

Weiter werden die Prognosen der Wirtschaftsinstitute für den Beginn des Jahres 2021 wieder besser. Zurzeit lässt sich allerdings kein nachhaltiges Marktwachstum in der Automobilindustrie erkennen. Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft im neuen Geschäftsjahr wird natürlich entscheidend von der Entwicklung der Corona Pandemie abhängig sein. Das wiederum macht eine Planung für das kommende Jahr sehr schwierig.

Ungeachtet dessen setzt die Gesellschaft langfristig auf Wachstum. So wurde u.a. die für die gesamte STP-Gruppe agierende Vertriebsabteilung signifikant mit qualifizierten Key Account und Business Development Managern verstärkt.

Mit diesen Szenarien geht die Gesellschaft konservativ für das Geschäftsjahr 2021 planend von einer leichten Steigerung der Umsätze gegenüber dem Vorjahr aus.

Etwaige, nicht vorhersehbare Umsatzeinbrüche und daraus resultierende freie Personalkapazitäten sollen, so die Planung, über die Nutzung von Kurzarbeit weitestgehend aufgefangen werden.

Infolge des hohen Einmaleffektes aus der Schadenersatzforderung plant die Gesellschaft für das Jahr 2021 mit einem deutlich reduzierten EBITDA und einem leicht negativen Jahresergebnis.

3.2. Risiko- und Chancenbericht

Risikobericht

Das Risikomanagement der SEQ-PC hat zum Ziel, Chancen und Risiken frühzeitig zu identifizieren. Unserer Einschätzung nach bestehen weiterhin keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Fortbestand der SEQ-PC gefährden.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Gesellschaft und ihrer Absatz- und Beschaffungsmärkte, aber auch die Nutzbarkeit der Produktionsfaktoren wird im neuen Geschäftsjahr entscheidend von der Entwicklung der Corona Pandemie abhängig sein. Die Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf sind nicht einschätzbar, beinhalten aber erhebliche Risiken für die Gesellschaft.

Die Produkte der SEQ-PC werden hauptsächlich bedroht durch:

―	Globalisierung der Beschaffungsmärkte (Preis vor Qualität)
―	Substitution durch alternative Fertigungsverfahren sowie alternative Werkstoffe
―	Disruptive Tendenzen im Wandel der Antriebstechnologien
―	Verschärfter Verdrängungswettbewerb (weltweit zu viel vorhandene Kapazität)
―	Hoher Personalkostenanteil, trotz erzielter Rationalisierungserfolge in den letzten Jahren
―	Hohe Abhängigkeit von der Automobilindustrie

―	Abhängigkeit von wenigen Abnehmern / Kunden

Die hier genannten Risiken sind erkannt und werden durch geeignete Maßnahmen reduziert.

Chancenbericht

―	Qualitativ sehr hochwertige, auf den Abnehmer zugeschnittene Produkte
―	Erste Akquisitionserfolge in der None-Automotive Industrie
―	Steigende Marktmacht der Zulieferer durch Übernahme von Wertschöpfungsanteilen
―	Gesicherte Finanzierung durch das Mutterunternehmen STP

Ausblick

Die ersten beide Monate des neuen Geschäftsjahres verliefen auf zufriedenstellendem Niveau.

Die Liquidität ist nicht zuletzt im Verbund mit dem Mutterunternehmen STP gesichert.

Plettenberg, 19. Februar 2021

Sequatec STP PRECISION COMPONENTS GmbH

Cornel Müller

Geschäftsführung

Mark Martin

Geschäftsführung

Bilanz zum 30. September 2020

AKTIVA

	30.9.2020	30.9.2019
	€	€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	9.878,00	21.426,00
II. Sachanlagen	5.676.589,64	7.557.749,11
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte	1.672.687,13	1.770.766,32
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	960.826,71	200.714,94
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten	16.519,17	61.921,25
C. Rechnungsabgrenzungsposten	273.828,12	390.285,60
	8.610.328,77	10.002.863,22

PASSIVA

		30.9.2020	30.9.2019
	€	€	€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.000.000,00		1.000.000,00
II. Kapitalrücklage	3.000.000,00		3.000.000,00
III. Verlust-/ Gewinnvortrag	-3.003.265,32		-2.340.752,60
IV. Jahresfehlbetrag/-überschuss	1.000.305,00		-662.512,72
		1.997.039,68	996.734,68
B. Rückstellungen		498.432,76	578.238,73
C. Verbindlichkeiten		6.114.856,33	8.427.889,81
		8.610.328,77	10.002.863,22

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1.10.2019 - 30.9.2020

	1.10.2019-30.9.2020		1.10.2018-30.9.2019
	€	€	€
1. Rohergebnis		10.074.709,50	10.365.306,94
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	3.912.687,42		5.160.872,63
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	810.540,77		1.015.393,74
		4.723.228,19	6.176.266,37
3. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		2.132.202,48	2.167.528,15
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		2.105.515,60	2.539.868,25
5. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		113.788,63	136.206,09
6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-2.393,00	5.947,00
7. Ergebnis nach Steuern		1.002.367,60	-660.508,92
8. Sonstige Steuern		2.062,60	2.003,80
9. Jahresüberschuss/-fehlbetrag		1.000.305,00	-662.512,72

Anhang für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis 30. September 2020

A. Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Sequatec STP Precision Components GmbH hat ihren Sitz in Plettenberg. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Iserlohn unter HRB 7964 eingetragen.

B. Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften der §§ 242 ff. und 264 ff. HGB für mittelgroße Kapitalgesellschaften, den Vorschriften des GmbHG sowie nach dem Gesellschaftsvertrag aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

C. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung und Bewertung erfolgte nach der "Going-Concern"-Annahme.

Die Gliederung und die Bewertung der Posten der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung und des Anhangs blieben gegenüber dem Vorjahr unverändert bzw. auf Änderungen wurde gesondert hingewiesen.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten bewertet und, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige lineare Abschreibungen vermindert (Nutzungsdauer bis zu fünf Jahren). Für die Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs hat die Gesellschaft TEUR 427 gezahlt. Diese Zahlung wurde als geschäftswertbildender Faktor betrachtet und als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und planmäßig über fünf Jahre abgeschrieben. Unsere Schätzung basiert auf der voraussichtlichen Länge des Lebenszyklus der Produkte des erworbenen Unternehmens.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet, vermindert um planmäßige Abschreibungen. In die Herstellungskosten wurden neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch Fertigungs- und Materialgemeinkosten unter Einbeziehung von Abschreibungen eingerechnet. Die Abschreibungen wurden linear über die erwartete Nutzungsdauer ermittelt (Nutzungsdauern bis zu sechs Jahre bei Anlagen, 15 Jahre bei Betriebs- und Geschäftsausstattung Geringwertige Anlagegüter wurden im Zugangsjahr mit 20 % über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren abgeschrieben (Poolbewertung).

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Waren werden mit dem gleitenden Durchschnittspreis bzw. niedrigeren Marktwert bewertet. Die Verbrauchsmaterialien zur Instandhaltung werden einzeln bewertet. Die betroffenen Vermögensgegenstände wurden durch körperliche Bestandsaufnahme erfasst.

Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten. Die unfertigen Erzeugnisse werden unter Berücksichtigung des Fertigungsgrades bewertet. Die Herstellungskosten umfassen neben den Materialkosten und direkten Löhnen anteilige Fertigungs-, Material- und Verwaltungsgemeinkosten sowie Abschreibungen. Das Niederstwertprinzip wird beachtet.

Die Forderungen wurden zum Nennwert angesetzt.

Die Bewertung der sonstigen Vermögensgegenstände und der liquiden Mittel sowie der Rechnungsabgrenzungsposten erfolgte zum Nennwert.

Die Rückstellungen wurden für alle passivierungspflichtigen Risiken nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung mit ihrem notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

D. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung der Posten des Anlagevermögens ist im Einzelnen im Anlagengitter dargestellt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 837 (Vorjahr: TEUR 0) betreffen im vollem Umfang die Gesellschafterin Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG.

Das Stammkapital ist vollständig eingezahlt. Bei der Kapitalrücklage handelt es sich um eine Kapitalrücklage im Sinne des § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB; sie beläuft sich zum Bilanzstichtag auf TEUR 3.000.

Die Verbindlichkeiten haben in Höhe von TEUR 3.156 (Vorjahr: TEUR 5.030) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr, in Höhe von TEUR 2.959 (Vorjahr: TEUR 3.398) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 16) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren.

Die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 1.983) betrafen im Vorjahr die Gesellschafterin Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG. Die Verbindlichkeiten hatten eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Für die Verbindlichkeiten bestehen die branchenüblichen Pfandrechte und Eigentumsvorbehalte.

Die Verbindlichkeiten enthalten solche aus Steuern in Höhe von TEUR 46 (Vorjahr: TEUR 40) sowie solche im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 20 (Vorjahr: TEUR 0).

Haftungsverhältnisse

Die Gesellschaft hat Bürgschaften in Höhe von 2,9 Mio. Euro für die Muttergesellschaft Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG, Plettenberg übernommen.

Daneben hat Sequatec STP Precision Components GmbH die Mithaft für Verbindlichkeiten der Muttergesellschaft in Höhe von ursprünglich 11,5 Mio. Euro übernommen. Die Verbindlichkeiten valutieren zum Stichtag mit 5,875 Mio. Euro.

Die Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG wird ihren geplanten Kapitaldienst voraussichtlich pünktlich und vollständig erbringen können, so dass eine Inanspruchnahme unwahrscheinlich ist.

E. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Im Rohergebnis sind außergewöhnliche Erträge aus Schadenersatz in Höhe von T€ 1.915 enthalten.

F. Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Bilanzstichtag ergeben sich für die Gesellschaft finanzielle Verpflichtungen aus dem Mietvertrag mit dem verbundenen Unternehmen Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG, Plettenberg über die Betriebsimmobilie. Dieser hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2024. Die finanziellen Verpflichtungen hieraus belaufen sich auf insgesamt TEUR 1.800.

Aus Leasingverträgen mit der DMG MORI Finance GmbH, Wernau zur Finanzierung von Maschinen und Anlagen ergeben sich für die Gesellschaft finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 624. Die verbleibende Laufzeit der Verträge beträgt bis zu 26 Monate.

Wechsel des Geschäftsjahres

Mit Beschluss vom 09.09.2020 wird das Geschäftsjahr der Gesellschaft in der Weise umgestellt, dass zukünftig der 31.12. eines Jahres Abschlussstichtag ist, erstmals also der 31.12.2020. Die Zeit vom 01.10.2020 bis zum 31.12.2020 bildet ein Rumpfwirtschaftsjahr.

Geschäftsführung

Die Gesellschaft wurde im Geschäftsjahr vertreten durch ihre Geschäftsführer Herrn Mark Martin (kaufmännischer Geschäftsführer), Mülheim a.d.R., und Herrn Cornel Müller (technischer Geschäftsführer), Meinerzhagen.

Die Geschäftsführer haben im Geschäftsjahr 2019/2020 keine Bezüge erhalten. Die Geschäftsführer sind hauptberuflich bei der Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG tätig.

Mitarbeiter

Die durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer hat sich wie folgt entwickelt:

	1.10.2019-30.09.2020	01.10.2018-30.09.2019
Angestellte	22	23
Gewerbliche	111	125
	133	148

Konzernabschluss

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Vermögensverwaltung Plettenberg GmbH & Co. KG, Plettenberg, zum 30. September 2020 einbezogen (kleinster und größter Kreis). Der Konzernabschluss wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Plettenberg, den 19. Februar 2021

Sequatec STP PRECISION COMPONENTS GmbH

Die Geschäftsführer

Cornel Müller

Mark Martin

Der Jahresabschluss wurde am 09.03.2021 festgestellt.

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis 30. September 2020

	Anschaffungskosten
	Vortrag 01.10.2019	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand am 30.09.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	116.402,80	3.350,00	0,00	0,00	119.752,80
2. Geschäfts- oder Firmenwert	426.870,93	0,00	0,00	0,00	426.870,93
	543.273,73	3.350,00	0,00	0,00	546.623,73
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	382.324,82	0,00	0,00	0,00	382.324,82
2. Technische Anlagen und Maschinen	13.588.629,22	1.792,00	105.318,92	0,00	13.695.740,14
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.590.202,58	19.387,56	0,00	0,00	1.609.590,14
4. Geleistete Anzahlungen/Anlagen im Bau	88.949,70	214.965,45	-105.318,92	0,00	198.596,23
	15.650.106,32	236.145,01	0,00	0,00	15.886.251,33
	16.193.380,05	239.495,01	0,00	0,00	16.432.875,06

	Abschreibungen
	Vortrag 01.10.2019	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Änderungen i.Z.m. Abgängen	Stand am 30.09.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	94.977,80	14.898,00	0,00	109.875,80
2. Geschäfts- oder Firmenwert	426.869,93	0,00	0,00	426.869,93
	521.847,73	14.898,00	0,00	536.745,73
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	137.926,82	44.329,00	0,00	182.255,82
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.201.987,81	1.850.084,92	0,00	9.052.072,73
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	752.442,58	222.890,56	0,00	975.333,14
4. Geleistete Anzahlungen/Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	8.092.357,21	2.117.304,48	0,00	10.209.661,69
	8.614.204,94	2.132.202,48	0,00	10.746.407,42

	Buchwerte
	30.09.2020	30.09.2019
	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	9.877,00	21.425,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1,00	1,00
	9.878,00	21.426,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	200.069,00	244.398,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	4.643.667,41	6.386.641,41
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	634.257,00	837.760,00
4. Geleistete Anzahlungen/Anlagen im Bau	198.596,23	88.949,70
	5.676.589,64	7.557.749,11
	5.686.467,64	7.579.175,11

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss und dem Lagebericht wurde der folgende Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Sequatec STP Precision Components GmbH, Plettenberg

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Sequatec STP Precision Components GmbH, Plettenberg, - bestehend aus der Bilanz zum 30. September 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 sowie den Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sequatec STP Precision Components GmbH, Plettenberg, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. September 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Altena, 19. Februar 2021

MÄRKISCHE REVISION GMBH
WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELLSCHAFT

Dr. Fritz-Peter Schlüter, Wirtschaftsprüfer

ppa. Theo Bergenthal, Wirtschaftsprüfer