Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH

Rietberg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023

Lagebericht 2023

Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH, Ludwig-Erhard-Str. 3-5, 33397 Rietberg

Gliederung

I. Grundlagen des Unternehmens

-Geschäftsmodell des Unternehmens

-Forschung und Entwicklung

II. Wirtschaftsbericht

-Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

-Geschäftsverlauf

-Lage

III. Finanzielle Leistungsindikatoren

IV. Prognosebericht

V. Chancen- und Risikobericht

-Risikobericht

-Chancenbericht

-Gesamtaussage

VI. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH ist ein Teil der in der Schweiz ansässigen Haco Holding AG, einem Hersteller von kulinarischen Lebensmitteln mit Tochterunternehmen in Europa, Asien und Nord-Amerika.

Das Geschäftsmodell besteht aus der Herstellung, Veredelung und Vermarktung von Gewürzen, Kräutern, Gewürzmischungen, Suppen und Soßen in verschiedenen Qualitäten und Ausstattungen. Die Produkte werden in verschiedenen Variationen, von verbrauchergerechten Haushaltsverpackungen bis zum Industriestandard hergestellt. Zu unseren Kunden zählen u.a. bedeutende Einzelhandelsketten im In- und Ausland.

2. Forschung und Entwicklung

Gegenstand der Entwicklungstätigkeit ist die innovative Verfahrensentwicklung zur Herstellung gebrauchsfreundlicher, würzender Produkte für den Endverbraucher.

Die wichtigsten Pfeiler sind unser Team an hochqualifizierten Mitarbeitern, die Flexibilität der Produktion, die Entwicklung von neuen Verpackungsformen und Gewürzmischungen.

Neue Fertigungstechnologien sollen darüber hinaus unsere Leistungsfähigkeit und Effizienz erhöhen und den gesamte Supply Chain optimieren.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die deutsche Wirtschaft war im gesamten Jahresverlauf 2023 von einer wirtschaftlichen Stagnation bei gleichzeitig hohen, wenn auch rückläufigen Inflationsraten geprägt. Ursächlich für diese schwächer als zu Jahresbeginn allgemein erwartete Entwicklung waren vor allem die Nachwirkungen der massiven Kaufkraftverluste im Zuge der Energiekrise, die den privaten Konsum geschwächt haben. Hinzu kommen die deutlich geringere Wachstumsdynamik der Weltwirtschaft sowie die dämpfenden Effekte der geopolitischen Spannungen und Krisen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sank nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts im Jahr 2023 um 0,3 %.1 Auch die Gewürzindustrie sah sich im vergangenen Jahr mit den Nachwirkungen der Preissteigerungen auf der Beschaffungsseite sowie dem veränderten Kaufverhalten konfrontiert. Gleichzeitig setzten zum Jahresende 2023 erste Erholungstendenzen ein, wobei insbesondere die Normalisierung der Energiepreise zu nennen ist.

2. Geschäftsverlauf

Der Geschäftsverlauf der Merschbrock-Wiese GmbH ist im Geschäftsjahr 2023 zweigeteilt: Während das erste Halbjahr 2023 noch positiv mit einem Gewinn abgeschlossen werden konnte, sorgten eine Mischung aus ungünstigem Kunden-/Produktmix, negativen Volumeneffekten sowie im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Personalkosten für ein negatives Ergebnis im Betrachtungszeitraum. Insbesondere die Weitergabe der mitunter stark gestiegenen Kosten auf der Beschaffungsseite gelang uns nicht vollständig. Zusammen mit dem veränderten Konsumverhalten der Endverbraucher, das sich nachhaltig im Preiseinstiegssegment manifestierte, resultierte in einem absoluten und relativen Rückgang der Roherträge.

Vor dem Hintergrund der vorliegenden Unsicherheiten wurden die Investitionstätigkeiten im abgelaufenen Geschäftsjahr auf ein notwendiges Minimum beschränkt. Die erfolgreich durchgeführte Schließung der Betriebsstätte in Dresden hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr noch einen negativen Ergebnisbeitrag auf Gruppenebene zur Folge.

3. Lage

Die Lage des Unternehmens ist nach wie vor geprägt von unseren qualitativ gestützten Innovationen für unsere Kunden, der langjährigen Kundenbindung und der äußerst flexiblen Produktion.

a) Ertragslage

Wir schließen das Geschäftsjahr mit einem Jahresergebnis von 50 T€ ab (Vorjahr: 2.626 T€). Die im Vorjahresvergleich deutlich schwächere Ergebnissituation ist in erster Linie den geringeren Betriebserträgen (ca. - 6.700 T€) geschuldet. Bei einer gleichzeitig auf 34,9% gesunkenen Rohertragsquote (Vorjahr: 36,1%) konnte der geringere, absolute Rohertrag nicht vollständig durch Einsparungen im Bereich der variablen Personalkosten kompensiert werden und auch die Preissteigerungen auf der Beschaffungsseite konnten nicht vollständig an die Absatzmärkte weitergegeben werden.

Unsere wesentliche Ergebnisquelle ist der Lebensmitteleinzelhandel. Dieser macht einen wesentlichen Anteil der gesamten Umsätze aus. Unsere Umsätze hängen stark von der Sortimentspolitik und der Aktionspolitik der Einzelhandelsketten ab. Dieser Abhängigkeit versuchen wir entgegenzusteuern, indem wir uns bemühen, vermehrt Listungen mit den Bestandskunden umzusetzen, Listungen bei neuen Kunden aufzubauen und den Aktionsanteil zu senken. Die durch hohe Inflationsraten verursachte Veränderung des Konsumverhaltens hat für einen deutlichen Nachfrageschub im für uns relevanten Segment des Lebensmitteleinzelhandels, insbesondere im Private Label Bereich geführt. Die größeren Absatzvolumina gehen hierbei allerdings mit schwächeren Rohmargen einher.

b) Finanzlage

Unsere Finanzlage ist als sehr stabil zu bezeichnen. Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist und möglichst unter der Nutzung von Skonto zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Die Kundenstruktur ist geprägt von den großen nationalen und internationalen LEH-Ketten, Zahlungsausfälle sind hier quasi ausgeschlossen.

Das Unternehmen ist nach wie vor mittelbar über die Haco-Holding AG als Kapitalgeber finanziert. Aufgrund von langfristigen Darlehensverträgen mit z.T. festgeschriebenen Zinsen, ist die Finanzierung der gesamten Unternehmensgruppe als äußerst solide zu bezeichnen.

c) Vermögenslage

Die Vermögenslage der Gesellschaft hat sich trotz des ausgeglichenen Ergebnisses aufgrund der reduzierten Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr verbessert. Hier ist hauptsächlich die Reduzierung des Vorratsvermögens im Rahmen des aktiven Working Capital Managements zu nennen. Unsere Eigenkapitalquote beträgt 44,5 % nach 40,7 % im Vorjahr. Unsere wirtschaftliche Lage ist insgesamt als gut zu bezeichnen.

III. Finanzielle Leistungsindikatoren

Zu den finanziellen Leistungsindikatoren zählen das EBIT und die Eigenkapitalquote.

Die Indikatoren haben sich im Vergleich zu 2022 wie folgt entwickelt:

EBIT 367 T€ zu 4.048 T€ in 2022 (- 3.681 T€)

Eigenkapitalquote 44,5 % zu 40,7 % in 2022 (+3,8 %-Punkte)

Unsere wirtschaftliche Lage beurteilen wir auch anhand der finanziellen Leistungsindikatoren als gut.

IV. Prognosebericht

In ihrem Jahreswirtschaftsbericht 2024 erwartet die Bundesregierung für dieses Jahr ein leichtes Wachstum von 0,2% des Bruttoinlandsprodukts. Bei Merschbrock-Wiese stehen in diesem Jahr die weitere Stabilisierung der Roherträge im Fokus unserer Aktivitäten. Dabei rechnen wir mit einer sich fortsetzenden Normalisierung der Preise für Rohstoffe und Verpackungen, die im Zusammenhang mit den wieder gesunkenen Energiekostens stehen. An dieser Stelle werden wir den Fokus unserer Einkaufspolitik auf die Erzielung wettbewerbsfähiger und marktgerechter Preise für unsere eingesetzten Rohstoffe und Materialien setzen. Über gezielte Investitionen in Anlagen und Maschinen planen wir den Automatisierungsgrad zu steigern und unserer Effizienz weiter zu verbessern. Die damit einhergehenden Skaleneffekte sowie die Degression von Fixkosten stehen dabei im Mittelpunkt. Auch sollen durch diese Maßnahmen die weiter steigenden Personalkosten kompensiert werden.

Darüber hinaus sind keine wesentlichen Änderungen in der Geschäftspolitik geplant.

Wir beurteilen die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens positiv, rechnen für das kommende Geschäftsjahr - vor allem durch weitere Verschiebungen im Kunden- und Produktmix - nur mit einer leichten Ergebnissteigerung im Vergleich zum Vorjahr. Durch den Wegfall der defizitären Betriebsstätte in Dresden wird die Profitabilität der Merschbrock-Wiese Gruppe allerdings deutlich gesteigert werden, sodass sich neben einer weiterhin positiven EBIT-Marge auch die Eigenkapitalquote weiter verbessern wird.

V. Chancen- und Risikobericht

1. Risikobericht

Branchenspezifische Risiken

Sollten sich die weltweiten Turbulenzen an den Rohstoff- und Finanzmärkten erneut verstärken und sich dadurch die Konjunktur abschwächen, kann dies die wirtschaftliche Situation unserer Kunden und die Nachfrage nach unseren Produkten leicht negativ beeinflussen. Daraus können für uns Umsatz- und Ergebnisrisiken entstehen.

Ertragsorientierte Risiken

Die Wettbewerbsrisiken bestehen unverändert in den deutlichen Überkapazitäten der Branche. Die Entwicklung der Beschaffungspreise ist unsicher, da diese zum Teil durch Spekulanten erheblich beeinflusst werden können. Dies kann nicht vollständig durch Rohstoffkontrakte abgesichert werden, da zum Teil auf Sonderaktionen unserer Großkunden reagiert werden muss und zudem weiter mit einem Margenverfall zu rechnen ist. Ein weiteres Risiko liegt in der Frage, wie nachhaltig sich das Kaufverhalten der Kunden verändert hat und damit das ertragsstärkere Markengeschäft auch weiterhin beeinflusst wird.

Mittelfristig gehen wir aber davon aus, unsere Marktanteile weiter ausbauen zu können.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Aufgrund der stabilen Liquiditäts- und Eigenkapitalsituation unseres Unternehmens sind Liquiditätsrisiken derzeit nicht erkennbar. Durch die zunehmende Internationalisierung sind jedoch Währungsrisiken nicht auszuschließen.

Die gesamtwirtschaftlichen Risiken aus dem weiteren Verlauf des Ukraine-Krieges sowie weiterer internationaler Krisenherde (u.a. Naher Osten, China/Taiwan) lassen sich für 2024 derzeit noch nicht abschätzen. Die Energiepreise haben sich als Katalysator der Preissteigerungen auf dem Vorkrisenniveau eingependelt. Aufgrund von Terminkontrakten werden wir von dieser Entwicklung allerdings erst im nächsten Jahr 2025 profitieren. Auch konnten die Preissteigerungen auf der Beschaffungsseite in weiten Teilen an unsere Kunden weitergegeben werden. Nach heutigem Stand gehen wir von einem überschaubaren Risiko für unsere Gesellschaft aus.

2. Chancenbericht

Der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens wird teilweise von den Marktpreisen der Rohstoffe und deren Verfügbarkeit beeinflusst.

Dem Wettbewerb am Markt, vor allem durch die zunehmende Konkurrenz der Anbieter in unserem Segment, werden wir weiterhin durch Erfahrung, Innovationen, Zuverlässigkeit und durch ein hohes Maß an Qualität begegnen.

Unsere hohen Qualitätsansprüche setzen wir durch Qualitätskontrollen sowohl direkt bei unseren Lieferanten, in den Herkunftsländern, als auch in Laboranalysen intern und extern um.

3. Gesamtaussage

Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir weiterhin in einem schwierigen Wettbewerbsumfeld, in steigenden Rohstoffpreisen und dem stagnierenden Preisniveau. Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Stabilität sehen wir uns für die Bewältigung der künftigen Risiken aber gut gerüstet. Risiken, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.

VI. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Die Gesellschaft verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind die absolute Ausnahme.

Zudem besteht eine langjährige Zusammenarbeit mit einem Großteil der Kunden. Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt.

Rietberg, 25. März 2024

Mario Heini

Joachim Lücke

1 Statistisches Bundesamt (Destatis), Pressemitteilung Nr. 019 vom 15.01.2024

Bilanz

Aktiva

	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen	421.090,00	646.568,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	97.801,00	250.826,00
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	97.801,00	250.826,00
II. Sachanlagen	320.789,00	393.242,00
1. technische Anlagen und Maschinen	1.086,00	1.706,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	319.703,00	391.536,00
III. Finanzanlagen	2.500,00	2.500,00
1. Beteiligungen	2.500,00	2.500,00
B. Umlaufvermögen	37.395.115,07	40.466.542,08
I. Vorräte	16.759.826,57	19.726.651,08
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	6.354.703,84	8.553.266,75
2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.465.291,22	1.255.435,92
3. fertige Erzeugnisse und Waren	8.898.466,20	9.846.290,47
4. geleistete Anzahlungen	41.365,31	71.657,94
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	18.542.602,83	19.149.493,86
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	11.385.350,65	11.713.230,44
2. Forderungen gegen Gesellschafter	2.942.572,30
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.418.258,65	6.571.968,70
4. sonstige Vermögensgegenstände	796.421,23	864.294,72
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr		1.317,36
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.092.685,67	1.590.397,14
C. Rechnungsabgrenzungsposten	58.212,36	135.354,72
Aktiva	37.874.417,43	41.248.464,80
Passiva
	31.12.2023 EUR	31.12.2022 EUR
A. Eigenkapital	16.844.182,93	16.793.801,89
I. Gezeichnetes Kapital	400.000,00	400.000,00
II. Kapitalrücklage	2.489.631,29	2.489.631,29
III. Gewinnvortrag	13.904.170,60	11.278.439,70
IV. Jahresüberschuss	50.381,04	2.625.730,90
B. Rückstellungen	2.122.112,09	3.241.475,98
1. Steuerrückstellungen	659.765,78	1.264.159,78
2. sonstige Rückstellungen	1.462.346,31	1.977.316,20
C. Verbindlichkeiten	18.908.122,41	21.213.186,93
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	4.269.826,65	6.489.067,05
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	4.269.826,65	6.489.067,05
2. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	9.137,69	8.516.922,36
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	9.137,69	8.516.922,36
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	13.937.106,20	5.151.800,19
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	13.745.029,95	4.679.945,75
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	192.076,25	471.854,44
4. sonstige Verbindlichkeiten	692.051,87	1.055.397,33
davon aus Steuern	95.629,60	89.350,03
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	1.674,00	4.037,12
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr	692.051,87	1.055.397,33
Passiva	37.874.417,43	41.248.464,80

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2023 - 31.12.2023 EUR	1.1.2022 - 31.12.2022 EUR
1. Umsatzerlöse	72.764.299,06	76.026.337,53
2. Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	737.968,97	-2.138.643,16
3. sonstige betriebliche Erträge	1.027.318,37	1.589.022,13
davon Erträge aus der Währungsumrechnung	17.122,42	118.364,28
4. Materialaufwand	49.046.364,23	52.245.818,94
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	47.530.724,54	50.926.614,23
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	1.515.639,69	1.319.204,71
5. Personalaufwand	12.973.782,47	12.608.478,32
a) Löhne und Gehälter	10.597.769,23	10.401.923,14
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.376.013,24	2.206.555,18
davon für Altersversorgung	41.951,89	38.697,96
6. Abschreibungen	293.238,30	377.825,28
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	293.238,30	377.825,28
7. sonstige betriebliche Aufwendungen	10.438.658,36	10.130.687,32
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung	53.094,63	10.382,78
8. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	20.079,03	19.200,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	186.408,48	143.618,58
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	80.785,44	1.273.848,57
11. Ergebnis nach Steuern	54.490,21	2.992.925,81
12. sonstige Steuern	4.109,17	367.194,91
13. Jahresüberschuss	50.381,04	2.625.730,90

Anhang für das Geschäftsjahr 2023

der Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH, Rietberg

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH hat ihren Sitz in Rietberg. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichts Gütersloh unter HRB 6105 eingetragen.

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2023 wurde nach den Vorschriften des HGB unter Beachtung der ergänzenden Bestimmungen für große Kapitalgesellschaften sowie des GmbHG aufgestellt.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätzen nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 I, 266 f. HGB).

Zum 31.12.2023 wurden von Merschbrock-Wiese GmbH & Co. KG (bis dato alleinige Gesellschafterin) die Anteile an der Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH in die Zamek Food Solutions GmbH eingebracht. Zum 31.12.2023 ist damit die Zamek Food Solutions GmbH alleinige Gesellschafterin der Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH. Die Angaben zu den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sowie gegenüber Gesellschaftern sind damit mit dem Vorjahr nur eingeschränkt vergleichbar.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierung der immateriellen Vermögensgegenstände und der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger Abschreibungen. Die Zugänge zum Anlagevermögen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Den Anschaffungskosten werden Anschaffungsnebenkosten zugerechnet, Anschaffungspreisminderungen werden abgezogen. Die Herstellungskosten umfassen die Vollkosten. Abschreibungen erfolgen planmäßig. Grundlage der planmäßigen Abschreibung ist die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes (§ 253 I 1, III HGB). Die beweglichen Anlagegüter werden linear abgeschrieben. Soweit erforderlich, werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert zum Bilanzstichtag vorgenommen. Werkzeuge und Klischeekosten mit Wert über 2.500 € werden über zwei Jahre abgeschrieben (Konzernvorgabe), ansonsten fließen sie direkt in die Kosten.

Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen, bilanziert.

Die Vorräte beinhalten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige Erzeugnisse und fertige Erzeugnisse und Waren. Sie werden mit dem gleitenden Durchschnitt der Anschaffungskosten unter Anwendung der Verbrauchsfolge FiFo bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten ohne Berücksichtigung von Fremdkapitalzinsen oder zum niedrigeren beizulegenden Wert bewertet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nominalwert angesetzt

Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiken wurde durch eine Pauschalwertberichtigung ausreichend Rechnung getragen.

Flüssige Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem Barwert bewertet. Die Abzinsung erfolgt mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre.

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert.

III. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagenspiegel) ist in den Anlagen dieses Berichtes dargestellt.

Die Forderungen gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 2.942.572,30 € (Vorjahr: 0,00 €) weisen eine grundsätzliche Restlaufzeit von bis zu einem Jahr aus.

Die Steuerrückstellungen beinhalten in voller Höhe die zur erwartenden Ertragsteuern für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie das Geschäftsjahr 2022.

Die sonstigen Rückstellungen zum 31.12.2022 setzen sich wie folgt zusammen:

	Stand 01.01.2023	Verbrauch Auflösung	Zuführung	Stand 31.12.2023
1. Aufbewahrungsverpflichtungen	33.550,00	0,00	0,00	33.550,00
2. Personalverpflichtungen	604.831,30	604.831,30	616.241,89	616.241,89
3. Gewährleistungsverpflichtung	200.000,00	0,00	0,00	200.000,00
4. Rechts- und Beratungskosten	34.250,00	4.250,00	0,00	30.000,00
5. Berufsgenossenschaftsbeiträge	118.092,00	118.092,00	117.624,00	117.624,00
6.Übrige	986.592,90	986.592,90	464.930,42	986.592,90
Rückstellungen gesamt	1.977.316,20	1.596.142,20	1.081.172,31	1.462.346,31

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:

	Stand	Restlaufzeit
Verbindlichkeiten	31.12.2023	< 1 Jahr	> 1 Jahr	> 5 Jahre
1. aus Lieferungen und Leistungen	4.269.826,65	4.269.826,65	0,00	0,00
Vorjahr	6.489.067,05	6.489.067,05	0,00	0,00
2. gegenüber verb. Unternehmen	13.937.106,20	272.106,20	13.665.000,00	0,00
Vorjahr	5.151.800,19	486.800,19	4.665.000,00	0,00
3. gegenüber Gesellschaftern	9.137,69	9.137,69	0,00	0,00
Vorjahr	8.516.922,36	341.634,42	8.175.287,94	0,00
4. sonstige Verbindlichkeiten	692.051,87	692.051,87	0,00	0,00
Vorjahr	1.055.397,33	1.055.397,33	0,00	0,00
a) aus Steuern und Abgaben	95.629,60	95.629,60	0,00	0,00
Vorjahr	89.350,03	89.350,03	0,00	0,00
b) Im Rahmen der soz. Sicherheit	1.674,00	1.674,00	0,00	0,00
Vorjahr	754,00	754,00	0,00	0,00
Summe	18.908.122,41	5.243.122,41	13.665.000,00	0,00
Vorjahr	21.213.186,93	8.732.898,99	12.840.287,94	0,00

Die Verbindlichkeiten sind in Höhe von 1,4 Mio. € durch eine Grundschuld besichert.

Zum Abschlussstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse im Sinne von § 251 HGB.

Mit der Zamek Food Solutions GmbH (verbundenes Unternehmen) wurde ein außerbilanzielles Geschäft in Form eines Rangrücktritts in Höhe von 2.942 T€ geschlossen. Zweck ist die Vermeidung insolvenzrechtlicher Tatbestände auf Seiten der Zamek Food Solutions GmbH. Sollte die Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnen, besteht in der Höhe der Verbindlichkeiten das Risiko eines Zahlungsausfalls.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß §275 Abs. 2 HGB aufgestellt.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 17.122,42 € (Vorjahr 118.364,28 €) enthalten.

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von 41.951,89 € (Vorjahr 38.697,96 €) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 53.094,63 € (Vorjahr 10.382,78 €) enthalten.

V. Nachtragsbericht

Zum 01.01.2024 wurde zwischen der Gesellschaft und der Zamek Food Solutions GmbH (Gesellschafterin) ein Ergebnisabführungsvertrag geschlossen.

Darüber hinaus sind keine besonderen Vorgänge nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten, die sich auf den Geschäftsverlauf der Gesellschaft auswirken.

VI. Sonstige Pflichtangaben

Die Gesellschaft beschäftigte während des Geschäftsjahres 2023 insgesamt durchschnittlich 314 (Vorjahr: 319) Personen ohne Aushilfen.

Langfristige finanzielle Verpflichtungen bestehen gegenüber der Merschbrock-Wiese GmbH & Co. KG. Im Rahmen der steuerrechtlichen Betriebsaufspaltung wurde von der Firma nahezu das komplette Sachanlagevermögen (Gebäude, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) angemietet. Die jährlichen Aufwendungen belaufen sich auf 3.336 T€.

Unsere Gesellschaft ist eine Konzerntochter der HACO Holding AG, Schweiz als oberstes Mutterunternehmen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden die Geschäfte geführt durch:

- Herr Mario Heini (CFO, Haco Holding AG)

- Herr Joachim Lücke (hauptberufliche Tätigkeit)

Die Schutzklauseln gem. § 286 II, III, IV HGB wurde in Anspruch genommen.

Die Geschäftsführer schlagen vor, den Jahresüberschuss 2023 i.H.v. 50.381,04 € mit dem bestehenden Gewinnvortrag zu verrechnen.

Rietberg, 19. Januar 2024

Mario Heini

Joachim Lücke

Anlagenspiegel zum 31.12.2023

Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH, Rietberg

	Anschaffungs-, Herstellungskosten 01.01.2023 EUR	Zugänge Abgänge- EUR	kumulierte Abschreibungen 31.12.2023 EUR	Abschreibungen Zuschreibungen- vom 01.01.2023 bis 31.12.2023 EUR	Buchwert 31.12.2023 EUR	Buchwert 31.12.2022 EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	804.839,13	22.419,99	729.458,12	175.444,99	97.801,00	250.826,00
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	804.839,13	22.419,99	729.458,12	175.444,99	97.801,00	250.826,00
II. Sachanlagen
1. technische Anlagen und Maschinen	93.600,00		92.514,00	620,00	1.086,00	1.706,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	740.851,03	100.188,31	377.320,41	121.112,48	319.703,00	391.536,00
		147.955,10-		3.939,17-
Summe Sachanlagen	834.451,03	100.188,311	469.834,41	121.732,48	320.789,00	393.242,00
		47.955,10-		3.939,17-
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	2.500,00		0,00		2.500,00	2.500,00
Summe Finanzanlagen	2.500,00		0,00		2.500,00	2.500,00
Summe Anlagevermögen	1.641.790,16	122.608,30	1.199.292,53	297.177,47	421.090,00	646.568,00
		147.955,10-		3.939,17-

sonstige Berichtsbestandteile

Rietberg, den 20.06.2024

gez. Joachim Lücke, Geschäftsführer

gez. Mario Heini, Geschäftsführer

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 30.04.2024 festgestellt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH, Rietberg:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH, Rietberg, - bestehend aus Bilanz zum 31.12.2023 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 sowie Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Merschbrock-Wiese Gewürz GmbH, Rietberg, für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31.12.2023 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 01.01.2023 bis zum 31.12.2023 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 III 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulation der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

• identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

• gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

• beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

• ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

• beurteilen wir Darstellungen, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

• beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

• führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Bielefeld, 30. April 2024

Mietz & Partner
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Gerrit Mietz, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater