Abellio GmbH

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Abellio GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Abellio GmbH, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Abellio GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

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entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2019 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Ausführungen in Abschnitt 3. Risiko und Chancenbericht im Konzernlagebericht in der die gesetzlichen Vertreter darlegen, dass aufgrund des Gewinns von Leistungsausschreibungen im SPNV (Schienenpersonennahverkehr) Bereich Mobilisierungs- und Anlaufkosten notwendig sind, welche die Liquidität der Abellio GmbH und ihrer Tochtergesellschaften belasten. Daher ist während der Mobilisierungsphase der neuen Verkehrsverträge der Fortbestand der Abellio GmbH sowie ihrer Tochtergesellschaften von der Aufrechterhaltung der finanziellen Unterstützung seitens der Abellio Transport Holding B. V., Utrecht, Niederlande abhängig. Zur Unterstützung der Zahlungsfähigkeit der Abellio GmbH hat die Muttergesellschaft Abellio Transport Holding B. V., Utrecht, Niederlande, am 20. Mai 2020 eine bis zum 31. Dezember 2021 befristete Patronatserklärung in Höhe von EUR 60,0 Mio. abgegeben. Somit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, es sei denn, es besteht die Absicht den Konzern zu liquidieren oder der Einstellung des Geschäftsbetriebs oder es besteht keine realistische Alternative dazu.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzern-lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen,beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;

•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und der ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt;
•	holen wir ausreichende, geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile;
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns;

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führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen

Berlin, 8. Juni 2020

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Diederichs, Wirtschaftsprüfer

von Michaelis, Wirtschaftsprüfer

Konzernabschluss 2019

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019

Konzerngesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember

Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss der Abellio GmbH

II. Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

III. Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

IV. Wesentliche Schätzungen und Ermessensentscheidungen

V. Auswirkungen neuer Rechnungslegungsstandards

VI. Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Sachanlagen

2. Immaterielle Vermögenswerte

3. Ergebnis der Wertminderungsprüfung der immateriellen Vermögenswerte und des Geschäfts- und Firmenwertes

4. Leasingverhältnisse

5. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

6. Sonstige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

7. Vorräte

8. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

9. Ertragsteuerforderungen

10. Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

11. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

12. Eigenkapital

13. Sonstige langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

14. Langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

15. Langfristige Rückstellungen

16. Steuerverbindlichkeiten

17. Latente Steuern

18. Kurzfristige Rückstellungen

19. Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

20. Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

VII. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

21. Umsatzerlöse

22. Sonstige betriebliche Erträge

23. Materialaufwand

24. Aufwendungen für sonstige bezogene Leistungen

25. Infrastrukturaufwendungen

26. Personalaufwand

27. Abschreibungen

28. Sonstige betriebliche Aufwendungen

29. Finanzergebnis

30. Steuern vom Einkommen und Ertrag

VIII. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

IX. Sonstige Angaben

31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

32. Anzahl der Mitarbeiter

33. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

34. Angaben zur Management-Vergütung

35. Haftungsverhältnisse

36. Informationen über Finanzinstrumente und Risikomanagement

37. Honorar des Abschlussprüfers

38. Wesentliche Tochterunternehmen

39. Konzernzugehörigkeit

40. Ergebnisverwendung der Muttergesellschaft

41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2019

Aktiva in TEUR

	Anhangsangabe	31.12.2019	31.12.2018
A) Langfristige Vermögenswerte		1.190.924	217.210
Sachanlagen	1.	73.549	60.201
Leasing-Nutzungsrechte	4	947.732	0
Immaterielle Vermögenswerte	2., 3.	90.624	85.477
Sonstige finanzielle Vermögenswerte	5.	35	14.211
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	6.	34.964	29.110
Aktive latente Steuern	17.	44.020	28.211
B) Kurzfristige Vermögenswerte		241.461	150.333
Vorräte	7.	16.552	15.402
Ertragsteuerforderungen	9.	62	2.202
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	8.	173.460	101.619
Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte	10.	17.197	4.967
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente	11.	34.190	26.143
Bilanzsumme Aktiva		1.432.386	367.543

Passiva in TEUR

A) Eigenkapital		61.178	53.506
Gezeichnetes Kapital	12.	100	100
Kapitalrücklage	12.	227.483	177.483
Gewinnrücklage	12.	-166.406	-124.078
B) Fremdkapital		1.371.208	314.037
I. Langfristige Verbindlichkeiten		1.030.127	144.863
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten	13.	3.269	2.321
Leasingverbindlichkeiten	4.	877.838	0
Finanzverbindlichkeiten	14.	97.560	94.821
Rückstellungen	15.	32.012	29.228
Passive latente Steuern	17.	19.448	18.493
II. Kurzfristige Verbindlichkeiten		341.081	169.174
Leasingverbindlichkeiten	4.	75.516	0
Finanzverbindlichkeiten	14.	5.595	18.171
Steuerverbindlichkeiten	16.	41	968
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten	19.	218.691	132.403
Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten	20.	13.111	5.143
Rückstellungen	18.	28.126	12.489
Bilanzsumme Passiva		1.432.386	367.543

Konzerngesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

in TEUR	Anhangsangabe	2019	2018
Umsatzerlöse	21.	512.166	346.619
Sonstige betriebliche Erträge	22.	21.988	10.150
Materialaufwand	23.	42.341	26.553
Aufwendungen für sonstige bezogene Leistungen	24.	45.901	20.022
Infrastrukturaufwendungen	25.	230.802	144.803
Personalaufwand	26.	114.145	74.231
Abschreibungen	27.	85.044	10.128
Sonstige betriebliche Aufwendungen	28.	40.448	82.461
Ergebnis der operativen Geschäftstätigkeit		-24.528	-1.429
Finanzerträge	29.	26	19
Finanzaufwendungen	29.	18.438	5.071
Finanzergebnis		- 18.412	-5.0538
Ergebnis von Steuern		-42.941	-6.482
Steuern vom Einkommen und Ertrag	30.	-10.254	-748
Konzernüberschuss/ -fehlbetrag		-32.687	-5.734
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Plänen		0	0
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden (nach Steuern)		0	0
Sonstiges Ergebnis der nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen		0	0
Posten, die zukünftig bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden (nach Steuern)		0	0
Sonstiges Ergebnis		0	0
Konzerngesamtergebnis		-32.687	-5.734

Konzernkapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

in TEUR	2019	2018
Konzernjahresüberschuss (-fehlbetrag)	-32.687	-5.734
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, Sachanlagen und Leasing-Nutzungsrechte	85.044	10.128
Zunahme (Abnahme) der Rückstellungen	18.422	9.877
(Zunahme) der Vorräte, Forderungen und übrigen Aktiva	-88.536	-54.640
Zunahme (Abnahme) der Verbindlichkeiten und übrige Passiva	88.878	42.903
Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-48	-35
Zinsaufwendungen (Zinserträge)	18.412	5.053
Ertragsteueraufwand	-10.254	-748
Sonstige nicht zahlungsunwirksame Erträge und Aufwendungen	-1.840	0
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	77.391	6.803
Auszahlungen für Investitionen in Gegenstände des immateriellen Anlagevermögens	-11.056	-10.673
Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen	-18.177	-11.384
Erhaltene Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte	5.000	0
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-2	-9
Erhaltene Zinsen	26	19
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-24.210	-22.047
Aufnahme von Darlehen bei Gesellschaftern	58.200	47.880
Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen	-67.574	0
Tilgung von Gesellschafterdarlehen	-17.270	-21.070
Tilgung von Krediten bei Kreditinstituten	-644	-1.312
Gezahlte Zinsen an Gesellschafter	-5.126	-3.958
Gezahlte Zinsen an Kreditinstitute	-120	-8
Gezahlte Zinsen Leasingverbindlichkeiten	-12.601	0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-45.134	21.533
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	8.047	6.289
Zahlungsmittel am Anfang der Periode	26.143	19.856
Zahlungsmittel am Ende der Periode	34.190	26.145

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

in TEUR	gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Gewinnrücklage	Eigenkapital
1. Januar 2018	100	177.483	-118.343	59.240
Konzerngesamtergebnis	0	0	-5.734	-5.734
Veränderung der Periode	0	0	-5.734	-5.734
Stand per 31. Dezember 2018	100	177.483	-124.078	53.506
1. Januar 2019	100	177.483	-124.078	53.505
Konzerngesamtergebnis	0	0	-32.687	-32.687
Veränderung der Periode	0	50.000	-9.642	40.358
Anpassungen IFRS 16			-9.642	-9.642
Kapitalumwandlung		50.000		50.000
Stand per 31. Dezember 2019	100	227.483	-166.406	61.178

Konzernanhang

I. Allgemeine Angaben zum Konzernabschluss der Abellio GmbH

Informationen zum Unternehmen

Die Abellio GmbH ist eine in Deutschland ansässige Kapitalgesellschaft mit Sitz in der Friedrichstraße 69 in 10117 Berlin, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Berlin-Charlottenburg unter der Nummer HRB 166446 B. Der Abellio-Konzern umfasst die Tochtergesellschaften Abellio Rail NRW GmbH (ABRN), Hagen; Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH (ABRM), Halle (Saale); Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB), Stuttgart; Abellio Services GmbH (ABS), Berlin; Abellio Vertrieb GmbH (ABV), Berlin; WestfalenBahn GmbH (WfB), Bielefeld; und PTS GmbH (PTS), Essen.

Der Konzern der Abellio GmbH erbringt Personenbeförderungsdienstleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Darüber hinaus werden zu dieser Haupttätigkeit ergänzende Dienstleistungen, insbesondere Reinigungen von Zügen sowie Sicherheitsdienstleistungen, erbracht.

Die Abellio Transport Holding B. V., Utrecht hat am 20. Mai 2020 zugunsten der Abellio GmbH zur Unterstützung der Zahlungsfähigkeit eine bis zum 31. Dezember 2021 befristete Patronatserklärung in Höhe von 60,0 Mio. EUR abgegeben. Der Konzernabschluss ist unter der Fortführungsprämisse aufgestellt worden. Zur Darstellung Bestandsgefährdender Tatsachen verweisen wir auf die Ausführungen im Konzernlagebericht.

II. Grundlagen der Aufstellung des Abschlusses

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt gemäß § 315e Abs. 3 HGB unter Berücksichtigung der ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften und in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten und veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind. Die Abellio GmbH hat für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 sämtliche IFRS und Interpretationen des IFRIC angewendet, die für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2019 für die EU verpflichtend anzuwenden sind.

Dem für das Geschäftsjahr 2019 aufgestellten Konzernabschluss liegen die Abschlüsse der Abellio GmbH und ihrer vollkonsolidierten Tochtergesellschaften zugrunde. Die Abschlüsse der Tochterunternehmen werden unter Anwendung einheitlicher Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden in den Konzernabschluss einbezogen und zum gleichen Bilanzstichtag aufgestellt wie der Abschluss des Mutterunternehmens. Der Konzernabschluss der Abellio GmbH und ihrer Tochterunternehmen wurde für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember 2019 am 20. Mai 2020 durch den Beschluss der Unternehmensleitung genehmigt und zur Veröffentlichung freigegeben.

Die in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns zusammengefassten Posten sind im Konzernanhang erläutert.

Der Konzernabschluss wurde in Euro (EUR), der funktionalen Währung der Abellio Gruppe, aufgestellt. Sämtliche Werte sind auf Tausend Euro (TEUR), soweit nicht anders angegeben, gerundet. Aus rechentechnischen Gründen können bei Tabellen und Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten auftreten. Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Die bei der Aufstellung dieses Konzernabschlusses angewandten wesentlichen Rechnungslegungsmethoden werden im Folgenden näher erläutert.

Der Konzernabschluss und der Bericht über die Lage des Konzerns werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

III. Zusammenfassung wesentlicher Rechnungslegungsmethoden

Konsolidierungsgrundsätze

In den Abellio-Konzernanschluss wurden die Abellio GmbH und alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen, bei denen die Abellio GmbH direkt oder indirekt die Möglichkeit zur Beherrschung dieser Gesellschaften besitzt. Tochterunternehmen werden ab dem Zeitpunkt zu dem die Abellio GmbH die Beherrschung erlangt vollkonsolidiert. Die Beherrschung wird ab dem Zeitpunkt erlangt, ab dem die folgenden Kriterien für die Abellio GmbH kumulativ erfüllt sind:

•	Es besteht Verfügungsgewalt, um die maßgeblichen Tätigkeiten des Tochterunternehmens lenken zu können.
•	Die Abellio GmbH ist variablen Rückflüssen aus diesen Tochtergesellschaften ausgesetzt.
•	Die Abellio GmbH verfügt über die Fähigkeit, mittels ihrer Verfügungsgewalt die variablen Rückflüsse zu beeinflussen.

Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht. In diesem Fall bucht die Abellio GmbH die Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens und alle zugehörigen nicht beherrschenden Anteile und anderen Bestandteile am Eigenkapital aus. Ein etwaiger Gewinn oder Verlust wird aufwands- oder ertragswirksam erfasst. Jeder zurückgehaltene Anteil an dem ehemaligen Tochterunternehmen wird zum beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt des Verlustes der Beherrschung bewertet.

Die in den Konzernabschluss der Abellio GmbH einbezogenen Unternehmen sind für alle Berichtsperioden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der IFRS dargestellt.

Bei der Erstellung des Abschlusses wurden im Rahmen der Konsolidierung alle konzerninternen Salden, Erträge und Aufwendungen sowie alle unrealisierten Gewinne und Verluste aus Transaktionen der einbezogenen Gesellschaften eliminiert. Die Anschaffungskosten für Anteile an Tochterunternehmen im Rahmen von Unternehmenserwerben werden mit dem anteiligen Zeitwert der erworbenen Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt verrechnet. Ein aus der Verrechnung entstehender positiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und in Höhe des erworbenen Anteils an dem jeweiligen Tochterunternehmen aktiviert.

Anteile an assoziierten Unternehmen und Anteile anderer Gesellschafter (nicht beherrschende Anteile) bestanden weder zum 31. Dezember 2018 noch zum 31. Dezember 2019. Die Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden zum gleichen Abschlussstichtag aufgestellt wie der Abschluss der Muttergesellschaft. Die Struktur des Konzerns ist in den Abschnitten 38 und 39 beschrieben.

Konsolidierungskreis

Die Zusammensetzung der einbezogenen Gesellschaften (Konsolidierungskreis) ergibt sich aus folgender Darstellung:

Anzahl vollkonsolidierter Tochterunternehmen	2019	2018
Stand 1. Januar	7	7
Zugänge	0	0
Abgänge	0	0
Stand 31. Dezember	7	7

Im Geschäftsjahr 2018 vollzogene Finalisierungen von Kaufpreisallokationen aus Unternehmenserwerben des Geschäftsjahres 2017 hatten einzeln und in Summe keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns.

Unternehmenszusammenschlüsse und Geschäfts- oder Firmenwert

Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert. Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich an der Summe der übertragenen Gegenleistung, die mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt bewertet wird, und der nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen. Bei jedem Unternehmenszusammenschluss entscheidet der Konzern, ob er die nicht beherrschenden Anteile am erworbenen Unternehmen zum beizulegenden Zeitwert oder zum entsprechenden Anteil des identifizierten Nettovermögens des erworbenen Unternehmens bewertet.

Die für das erworbene Unternehmen übertragene Gegenleistung wird zum beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der eingegangenen oder übernommenen Schulden, einschließlich des beizulegenden Zeitwerts der Vermögenswerte oder Schulden aus Vereinbarungen über eine bedingte Gegenleistung, bewertet.

Erwerbsbezogene Kosten, beispielsweise für Beratungs-, Rechts-, Bewertungs- und ähnliche Dienstleistungen, werden sofort erfolgswirksam erfasst. Transaktionskosten, die mit dem Erwerb in Zusammenhang stehen und aufgrund der Ausgabe von Eigenkapitalinstrumenten angefallen sind, werden vom Eigenkapital abgezogen.

Der Geschäfts- oder Firmenwert wird ermittelt, indem das Nettovermögen des erworbenen Unternehmens von der Summe aus der übertragenen Gegenleistung für das erworbene Unternehmen, der Höhe des nicht beherrschenden Anteils an dem erworbenen Unternehmen und dem beizulegenden Zeitwert eines unmittelbar vor dem Erwerbszeitpunkt gehaltenen Anteils an dem erworbenen Unternehmen abgezogen wird. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Reinvermögens die übertragene Gesamtgegenleistung, so beurteilt der Konzern erneut, ob er alle erworbenen Vermögenswerte und übernommenen Verbindlichkeiten richtig identifiziert hat und er überprüft die Verfahren, mit denen die Beträge ermittelt worden sind, die zum Erwerbszeitpunkt ausgewiesen werden müssen. Übersteigt der beizulegende Zeitwert des erworbenen Reinvermögens nach der Neubewertung noch immer die übertragene Gesamtgegenleistung, so wird der Unterschiedsbetrag erfolgswirksam erfasst.

Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss den Erwartungen zufolge profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden. Wenn ein Geschäfts- oder Firmenwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet wurde und ein Geschäftsbereich dieser Einheit veräußert wird, wird der dem veräußerten Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert als Bestandteil des Buchwerts des Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung dieses Geschäftsbereichs berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs und des verbleibenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.

Bemessung des beizulegenden Zeitwerts

Der beizulegende Zeitwert ist der Preis, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt wurde. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts wird davon ausgegangen, dass der Geschäftsvorfall, in dessen Rahmen der Verkauf des Vermögenswerts oder die Übertragung der Schuld erfolgt, entweder auf dem Hauptmarkt für den Vermögenswert oder die Schuld getätigt wird oder auf dem vorteilhaftesten Markt für den Vermögenswert bzw. für die Schuld, sofern kein Hauptmarkt vorhanden ist. Der Konzern muss Zugang zum Hauptmarkt oder zum vorteilhaftesten Markt haben.

Der beizulegende Zeitwert eines Vermögenswerts oder einer Schuld bemisst sich anhand der Annahmen, die Marktteilnehmer bei der Preisbildung für den Vermögenswert bzw. die Schuld zugrunde legen würden. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die Marktteilnehmer in ihrem besten wirtschaftlichen Interesse handeln. Bei der Bemessung des beizulegenden Zeitwerts eines nicht finanziellen Vermögenswerts wird die Fähigkeit des Marktteilnehmers berücksichtigt, durch die höchste und beste Verwendung des Vermögenswerts oder durch dessen Verkauf an einen anderen Marktteilnehmer, der für den Vermögenswert die höchste und beste Verwendung findet, wirtschaftlichen Nutzen zu erzeugen.

Der Konzern wendet Bewertungstechniken an, die unter den jeweiligen Umständen sachgerecht sind und für die ausreichend Daten zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts zur Verfügung stehen. Dabei ist die Verwendung maßgeblicher beobachtbarer Inputfaktoren möglichst hoch und die Heranziehung nicht beobachtbarer Inputfaktoren möglichst gering zu halten.

Alle Vermögenswerte und Schulden, für die der beizulegende Zeitwert bestimmt oder im Abschluss ausgewiesen wird, werden in die nachfolgend beschriebene Bemessungshierarchie eingeordnet, basierend auf dem Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert insgesamt wesentlich ist:

Stufe 1: In aktiven Märkten für identische Vermögenswerte oder Schulden notierte (nicht berichtigte) Preise,

Stufe 2: Bewertungsverfahren, bei denen der Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt direkt oder indirekt beobachtbar ist,

Stufe 3: Bewertungsverfahren, bei denen der Inputfaktor der niedrigsten Stufe, der für die Bemessung des beizulegenden Zeitwerts insgesamt wesentlich ist, auf dem Markt nicht beobachtbar ist. Nicht beobachtbare Inputfaktoren werden in dem Umfang zur Bemessung des beizulegenden Zeitwerts herangezogenen, in dem keine beobachtbaren Inputbaren verfügbar sind. Hierdurch wird auch Situationen Rechnung getragen, in denen für die Bemessung des Vermögenswerts oder der Schuld am Bemessungsstichtag wenig oder keine Marktaktivität besteht. Die Gesellschaft entwickelt nicht beobachtbare Inputfaktoren unter Verwendung der unter den jeweiligen Umständen verfügbaren besten Informationen, eventuell unter Einschluss unternehmenseigener Daten. Hierbei berücksichtigt die Gesellschaft alle Informationen über Annahmen von Marktteilnehmern, die bei vertretbarem Aufwand erhältlich sind.

Gliederung der Konzernbilanz- und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Der Konzern gliedert seine Vermögenswerte und Schulden in der Bilanz in kurz- und langfristige Vermögenswerte bzw. Schulden. Ein Vermögenswert ist als kurzfristig einzustufen, wenn:

•	Die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird oder der Vermögenswert zum Verkauf oder Verbrauch innerhalb dieses Zeitraums gehalten wird,
•	der Vermögenswert primär für Handelszwecke gehalten wird,
•	die Realisierung des Vermögenswerts innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
•	es sich um Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente handelt, es sei denn, der Tausch oder die Nutzung des Vermögenswerts zur Erfüllung einer Verpflichtung ist für einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag eingeschränkt.

Eine Schuld ist als kurzfristig einzustufen, wenn:

•	die Erfüllung der Schuld innerhalb des normalen Geschäftszyklus erwartet wird,
•	die Schuld primär für Handelszwecke gehalten wird,
•	die Erfüllung der Schuld innerhalb von zwölf Monaten nach dem Abschlussstichtag erwartet wird oder
•	das Unternehmen kein uneingeschränktes Recht zur Verschiebung der Erfüllung der Schuld um mindestens zwölf Monate nach dem Abschlussstichtag hat.

Alle anderen Schulden sowie Latente Steueransprüche und -schulden werden als langfristige Vermögenswerte bzw. eingestuft.

Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wurde auf der Grundlage des Gesamtkostenverfahrens erstellt.

Fremdwährungsumrechnung

Transaktionen der Gesellschaft, die in einer Fremdwährung erfolgen, werden mit dem Wechselkurs zum Zeitpunkt des Zugangs umgerechnet. Monetäre Posten werden zu jedem Bilanzstichtag mit dem Stichtagskurs umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst und in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Zum 31. Dezember 2019 und zum 31. Dezember 2018 lagen keine monetären Posten in Fremdwährung vor.

Immaterielle Vermögenswerte

Erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu ihren Anschaffungskosten bewertet. Selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden bei Erfüllung der Voraussetzungen von IAS 38 zu ihren Herstellungskosten aktiviert. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten.

Mit Ausnahme des Geschäfts- und Firmenwertes (Goodwill) und der Markenrechte, weisen sämtliche immaterielle Vermögenswerte eine bestimmbare Nutzungsdauer auf, über welche sie planmäßig linear abgeschrieben werden. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft und falls erforderlich angepasst.

Aktivierte Mobilisierungskosten und Vorlaufkosten, welche im Zuge der Vorbereitungen der Inbetriebnahme neu hinzugewonnener Netze entstehen werden als immaterielle Vermögenswerte aktiviert. Ab dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme des entsprechenden Netzes wird der Vermögenswert entsprechend der individuellen Laufzeit des Verkehrsvertrages linear abgeschrieben. Die Laufzeiten der Verkehrsverträge sind regelmäßig 12 bis 15 Jahre. Die Mobilisierungskosten umfassen im Wesentlichen Personalkosten, Mieten und größere, direkt zurechenbare Einzelkostenpositionen.

Software wird über drei bis fünf Jahre linear abgeschrieben.

Erworbene Kundenstämme werden über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer - unter Berücksichtigung der Mindestvertragslaufzeiten - nach der Restwertmethode abgeschrieben.

Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill), Markenrechte und bilanzierte Mobilisierungskosten für noch nicht in Betrieb genommene Netze werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich im Zuge eines Werthaltigkeitstests auf einen etwaigen Wertminderungsbedarf überprüft. Weitere Überprüfungen werden durchgeführt, wenn Anhaltspunkte für eine Wertminderung vorliegen. Der Wertminderungstest erfolgt dabei auf Basis der entsprechenden Zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welche dem Geschäfts- oder Firmenwert zuzuordnen ist. Ein Wertminderungsaufwand wird in Höhe des den erzielbaren Betrag übersteigenden Buchwerts des Vermögenswertes erfasst.

Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes ist dabei der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Durch regelmäßige Ersatzinvestitionen/-aufwendungen und Pflege der Marke wurde hinsichtlich des Markenrechts eine unbestimmte Nutzungsdauer unterstellt.

Sachanlagevermögen

Sachanlagen werden nach IAS 16 zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und über die entsprechende voraussichtliche Nutzungsdauer linear abgeschrieben. Die Anschaffungskosten umfassen den Anschaffungspreis und sämtliche direkt zurechenbaren Kosten, die anfallen, um den Vermögenswert zum Standort und in den erforderlichen, vom Management beabsichtigten, betriebsbereiten Zustand zu bringen. Erhaltene Zuwendungen der öffentlichen Hand für einen Vermögenswert werden bei der Ermittlung der Anschaffungskosten abgezogen.

Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft und falls erforderlich angepasst. Die Nutzungsdauern für die verschiedenen Anlagenklassen lassen sich im Abellio-Konzern wie folgt zusammenfassen:

	Jahre
Gebäude	20-50
Triebwagen	5
Technische Anlagen und Maschinen	8-25
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	5-25

Die außerplanmäßige Abschreibung von Sachanlagen folgt den für immaterielle Vermögenswerte beschriebenen Grundsätzen. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, werden die Sachanlagen abgewertet. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes ist dabei der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Der Werthaltigkeitstest erfolgt grundsätzlich auf Ebene eines einzelnen Vermögenswertes, unter Umständen wird ein angemessenes Portfolio gebildet.

Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentliche Ersatzinvestition darstellen, werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.

Wenn Sachanlagen verkauft, stillgelegt oder verschrottet werden, wird der Gewinn bzw. Verlust als Differenz zwischen dem Nettoverkaufserlös und dem Restbuchwert unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen erfasst.

Aufwendungen aus linearer Abschreibung und Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung als "Abschreibungen" ausgewiesen. Fremdkapitalzinsen werden nicht aktiviert.

Leasing-Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten

Bei Vertragsbeginn wird beurteilt, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Sofern der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswerts gegen Zahlung eines Entgelts für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren, liegt ein Leasingverhältnis vor. Leasingverhältnisse betreffen bei Abellio im Wesentlichen Triebfahrzeuge, Gebäudeflächen und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung.

Leasing-Nutzungsrechte werden am Bereitstellungsdatum (Laufzeitbeginn des Leasingverhältnisses) zu Anschaffungskosten bewertet und setzen sich vor allem aus dem Betrag der erstmaligen Bewertung der korrespondierenden Leasingverbindlichkeit, geleisteten Leasingzahlungen, erhaltener Leasinganreize und den entstandenen anfänglichen direkten Kosten, zusammen. Die Folgebewertung des Leasing-Nutzungsrechts erfolgt nach dem Anschaffungskostenmodell, wobei die Abschreibung linear erfolgt.

Die Leasingverbindlichkeiten werden am Bereitstellungsdatum zum Barwert der zu diesem Zeitpunkt noch nicht geleisteten Leasingzahlungen bewertet. Dabei werden die Leasingzahlungen mit einem laufzeitspezifischen Grenzfremdkapitalzinssatz abgezinst, da wir den zugrunde liegenden Zinssatz des Leasingverhältnisses regelmäßig nicht bestimmen können. Die Fortschreibung der Leasingverbindlichkeit erfolgt nach der Effektivzinsmethode. Entsprechende Zinsaufwendungen weisen wir im Finanzergebnis aus.

Abellio wendet die Erleichterungsvorschriften des IFRS 16 an und erfasst Leasingverträge mit einer Laufzeit von maximal zwölf Monaten und Leasingverhältnisse bei denen der zugrunde liegende Vermögenswert von geringem Wert ist (EUR 5.000) als sonstige betriebliche Aufwendungen über die jeweilige Laufzeit der Leasingverhältnisse. Des Weiteren, werden Leasing- und Nichtleasingkomponenten eines Vertrages getrennt bilanziert und von der möglichen Erleichterungsvorschrift kein Gebrauch gemacht.

Bis zum 31. Dezember 2018 erfolgte die Leasingbilanzierung nach IAS 17, wobei Abellio lediglich Operating-Leasingverhältnisse bilanziert hatte und die Leasingzahlungen sofort ergebniswirksam unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst wurden.

Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten

Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderung nicht-finanzieller Vermögenswerte vorliegen. Liegen solche Anhaltspunkte vor, überprüft der Konzern die Werthaltigkeit über die Ermittlung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswertes. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswertes ist dabei der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten und dem Nutzungswert. Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit den jeweils erzielbaren Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben.

Vorratsvermögen

Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten im Zeitpunkt des Zugangs bewertet. Zum Bilanzstichtag erfolgt die Bewertung mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und realisierbarem Nettoveräußerungswert. Der Nettoveräußerungswert stellt dabei den voraussichtlich erzielbaren Verkaufserlös abzüglich der bis zum Verkauf noch anfallenden Kosten dar.

Finanzinstrumente

Finanzinstrumente des Konzerns umfassen im Wesentlichen liquide Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige finanzielle Vermögenswerte, Beteiligungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzverbindlichkeiten und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Bewertung beim erstmaligen Ansatz:

Finanzielle Vermögenswerte, sofern sie nicht Teil einer bilanziellen Sicherungsbeziehung sind, werden erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert korrigiert um Transaktionskosten bewertet. Finanzielle Verbindlichkeiten werden dann erfasst, wenn der Konzern Vertragspartei der Regelungen des Finanzinstruments wird. Sämtliche finanziellen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet, im Fall von Darlehen und Verbindlichkeiten abzüglich der direkt zurechenbaren Transaktionskosten.

Klassifizierung und Folgebewertung:

IFRS 9 sieht die folgenden drei Bewertungskategorien vor:

•	zu fortgeführten Anschaffungskosten
•	Erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert

•	Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert

Sofern ein Vermögenswert zur Vereinnahmung vertraglich vereinbarter Tilgungs- und Zinszahlungen gehalten wird, erfolgt die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Wird ein Vermögenswert für den Verkauf gehalten, wird dieser erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet. In allen anderen Fällen erfolgt die Bewertung erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert.

Der Konzern hat die Merkmale der vertraglich vereinbarten Zahlungsströme der finanziellen Vermögenswerte analysiert und festgestellt, dass sie die Kriterien für die Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten nach IFRS 9 abgesehen von Beteiligungen, die nicht konsolidiert oder nicht nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen werden, erfüllen.

Die Folgebewertung von solchen Beteiligungen, erfolgt erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis. Den beizulegenden Zeitwert ermitteln wir anhand von Börsen- oder Marktpreisen bzw. mittels anerkannter Bewertungsmethoden.

Finanzielle Vermögenswerte werden nur dann ausgebucht, wenn das vertragliche Anrecht auf Zahlungsströme aus dem Vermögenswert ausläuft oder an Dritte übertragen wird oder wenn der Konzern sich verpflichtet hat, die eingenommenen Zahlungsströme an einen Dritten weiterzuleiten und diesem die Risiken und Chancen oder die Kontrolle über den Vermögenswert zu übertragen.

Nachfolgend wird auf die Bewertungskategorie gemäß IFRS 9 für jede vom Konzern gebildete Klasse von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten eingegangen:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen werden im Zeitpunkt der Erstbilanzierung mit ihrem beizulegenden Zeitwert zuzüglich Transaktionskosten angesetzt. Die Folgebewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei für die Wertminderung das Model der erwarteten Kreditverluste Anwendung findet. Zur Ermittlung der erwarteten Kreditausfälle bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen verwendet der Abellio-Konzern dabei das vereinfachte Wertminderungsmodell des IFRS 9. Nach dem vereinfachten Verfahren werden die Änderungen des Kreditrisikos nicht nachverfolgt. Stattdessen wird sowohl beim erstmaligen Ansatz als auch zu jedem nachfolgenden Abschlussstichtag eine Risikovorsorge in Höhe der Gesamtlaufzeit-ECL erfasst. IFRS 9 definiert die Gesamtlaufzeit-ECL als erwartete Kreditausfälle, die aus allen möglichen Ausfallereignissen während der erwarteten Laufzeit eines Finanzinstruments resultieren.

Die übrigen sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden im Abellio-Konzern grundsätzlich zum Handelstag bilanziert und werden als zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Vermögenswerte kategorisiert und anhand der Effektivzinsmethode bewertet. Innerhalb der sonstigen langfristigen Vermögenswerte weist die Abellio GmbH Finanzlangen in Höhe von TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 33) aus. Die Bewertung erfolgt erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert im sonstigen Ergebnis. Die beizulegenden Zeitwerte entsprachen zum 31. Dezember 2019 sowie zum 31. Dezember 2018 im Wesentlichen den historischen Anschaffungskosten. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten und werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.

Finanzverbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich der mit der Kreditaufnahme direkt verbundenen Transaktionskosten bewertet. Nach der erstmaligen Erfassung werden die verzinslichen Darlehen unter Anwendung der Effektivzinsmethode zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Gewinne und Verluste werden erfolgswirksam erfasst, wenn die Schulden ausgebucht werden, sowie im Rahmen von Amortisationen.

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten

Alle finanziellen Vermögenswerte werden auf potenziellen Wertminderungsbedarf überprüft. Gibt es einen objektiven Hinweis darauf, dass eine Wertminderung bei zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Vermögenswerten eingetreten ist, ergibt sich die Höhe des Wertminderungsverlusts als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem Barwert der erwarteten künftigen Cashflows (mit Ausnahme künftiger, noch nicht eingetretener Kreditausfälle), abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts, d. h. dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Effektivzinssatz.

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstigen Forderungen verwendet der Abellio-Konzern das vereinfachtes Wertminderungsmodell des IFRS 9.

Sonstige Rückstellungen

Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung des Abellio-Konzerns aus einem vergangenen Ereignis besteht, der Abfluss von Ressourcen wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Langfristige Rückstellungen werden gemäß IAS 37 abgezinst. Der Abzinsungssatz entspricht einem Satz vor Steuern, der die aktuellen Markterwartungen sowie die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Sofern der Abzinsungseffekt wesentlich ist, erfolgt der Ansatz der Rückstellungen in Höhe des Barwerts der erwarteten Zahlungsströme.

Der als Rückstellung erfasste Betrag stellt die bestmögliche Schätzung der zur Erfüllung der gegenwärtigen Verpflichtung zum Abschlussstichtag erforderlichen Gegenleistung dar und berücksichtigt die Risiken und Unsicherheiten, die sich aus der Verpflichtung ergeben.

Umsatzrealisierung und Zuwendungen der öffentlichen Hand

Die Umsatzerlöse, die im Abellio-Konzern realisiert werden, fallen zu mind. 97 % in den Anwendungsbereich des IAS 20 "Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand". Als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) hat der Abellio-Konzern lediglich Bruttoverträge mit den entsprechenden öffentlichen Aufgabenträgern abgeschlossen, welche feste, betragsmäßig gleichlautende, monatliche Umsatzerlöse/Zahlungen vorsehen (sogenannte "Bestellentgelte"). Es werden keine Eigeneinnahmen, bspw. durch Fahrkartenverkauf etc. realisiert. Die Aufgabenträger, mit denen der Abellio-Konzern zusammenarbeitet sind als öffentliche Hand anzusehen, da diese ihre Gelder bzw. Zuwendungen vom Staat erhalten und diese an die entsprechenden EVU weiterleiten. Als öffentliche Hand werden im Sinne des IAS 20.3 Regierungsbehörden, Institutionen mit hoheitlichen Aufgaben und ähnliche Körperschaften benannt, unabhängig von ihrer lokalen, nationalen oder internationalen Ebene. Nach IAS 20.8 werden Zuwendungen der öffentlichen Hand nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllen wird und dass die Zuwendungen gewährt werden. Dies ist für den Abellio-Konzern zutreffend. Die Zuwendungen, welche die Aufgabenträger an die entsprechenden Abellio-Gesellschaften leisten, werden monatlich über die gesamte Laufzeit eines Verkehrsvertrages gewährt.

Die Umsatzerlöse, die keine Zuwendungen der öffentlichen Hand darstellen, werden nach IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" bilanziert. Der Standard sieht ein einheitliches, prinzipienbasiertes, fünfstufiges Modell für die Erlösermittlung und -erfassung vor, dass auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist. Darüber hinaus enthält IFRS 15 Ergänzungen in Bezug auf die Identifizierung von Leistungsverpflichtungen, Prinzipal-Agent-Erwägungen und Lizenzen sowie zur Anwendung von Übergangserleichterungen. Bei den Umsatzerlösen, die keine Zuwendungen der öffentlichen Hand darstellen, handelt es sich im Wesentlichen um Reinigungs- und Sicherheitsdienstleistungen, die durch die PTS GmbH erbracht werden.

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Zuwendungen der öffentlichen Hand werden erfasst, wenn hinreichende Sicherheit dafür besteht, dass die Zuwendungen gewährt werden und das Unternehmen die damit verbundenen Bedingungen erfüllt. Zuwendungen für einen Vermögenswert werden über die gesamte Nutzungsdauer des entsprechenden Vermögenswertes erfasst.

Aufwendungen

Aufwendungen werden im Zeitpunkt ihres Eintretens erfolgswirksam erfasst.

Zinsen

Zinsen werden periodengerecht - unter Anwendung der Effektivzinsmethode - als Finanzaufwand bzw. -ertrag erfasst. Es handelt es sich um den Kalkulationszinssatz, mit dem die geschätzten künftigen Einzahlungen über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments oder gegebenenfalls eine kürzere Periode exakt auf den Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden.

Ertragssteuern

Ertragsteuern (tatsächliche Steueransprüche und Steuerschulden) werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Hierbei werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Abschlussstichtag gelten oder in Kürze gelten werden.

Das Management beurteilt regelmäßig einzelne Steuersachverhalte dahingehend, ob in Anbetracht geltender steuerlicher Vorschriften ein Interpretationsspielraum vorhanden ist. Bei Bedarf werden Steuerrückstellungen angesetzt.

IV. Wesentliche Schätzungen und Ermessensentscheidungen

Die Erstellung des Konzernabschlusses nach IFRS erfordert vom Management zu einem gewissen Grad Annahmen zu treffen und Schätzungen vorzunehmen, die sich auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie auf die Höhe der Aufwendungen und Erträge auswirken können. Den Annahmen und Schätzungen liegen hierbei Prämissen zugrunde, die auf dem jeweils aktuell verfügbaren Kenntnisstand des Managements basieren. Insbesondere werden bezüglich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses vorliegenden Umstände ebenso wie die als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des branchenbezogenen Umfelds zugrunde gelegt. Durch von den Annahmen abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Managements liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen können die tatsächlich anfallenden Beträge von den ursprünglich erwarteten Schätzwerten abweichen. Wenn die tatsächliche Entwicklung von der erwarteten abweicht, werden die Prämissen und, sofern erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten entsprechend (erfolgswirksam) angepasst.

Geschäfts- oder Firmenwert

Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden jährlich auf Wertminderung nach den Vorschriften des IAS 36 überprüft. Basis für den Werthaltigkeitstest sind die zukünftigen Zahlungsmittelüberschüsse, die für einzelne Vermögenswerte oder in zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammengefasste Gruppen von Vermögenswerten erwirtschaftet werden. Eine Wertminderung besteht, wenn der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit seinen erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag eines Vermögenswerts oder einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ist der höhere der beiden Beträge aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert. Zur Berechnung des Nutzungswerts wird eine Discounted-Cashflow-Methode verwendet wobei die Inputfaktoren in die Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordnet werden. Die im Planungszeitraum verwendeten Wachstumsannahmen der Bestellentgelte sowie Kostensteigerungen basieren auf der zum Stichtag des Werthaltigkeitstests vom Management verabschiedeten Unternehmensplanung. Hierbei stützt sich das Management auf historische Erfahrungswerte, bereits eingeleitete kostenreduzierender Maßnahmen sowie Nachverhandlungen von bestehenden Verkehrsverträgen. . Des Weiteren ist der erzielbare Betrag abhängig von dem im Rahmen der Discounted-Cashflow-Methode verwendeten Diskontierungszinssatz.

Latente Steuern

Latente Steueransprüche werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass in Zukunft genügend zu versteuernde Gewinne anfallen, die mit den abzugsfähigen temporären Differenzen verrechnet werden können. Für die Berechnung der latenten Steueransprüche sind Schätzungen seitens der Geschäftsführung in Bezug auf die Höhe und den Zeitpunkt der künftigen zu versteuernden Erträge sowie die künftigen Steuergestaltungsstrategien erforderlich.

Vom Ansatz ausgenommen sind latente Steuerschulden aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts oder eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, und die zum Zeitpunkt der Transaktion weder das handelsrechtliche Periodenergebnis noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst hat. Ebenfalls nicht angesetzt werden latente Steuerschulden aus zu versteuernden temporären Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen stehen, wenn der zeitliche Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen gesteuert werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren werden.

Latente Steueransprüche für abzugsfähige temporäre Differenzen und steuerliche Verlustvorträge werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass das jeweilige Steuersubjekt (Unternehmen oder Organschaft) ausreichendes zu versteuerndes Einkommen erzielen wird, gegen das die abzugsfähigen temporären Differenzen und noch nicht genutzte steuerliche Verluste verwendet werden können.

Die Werthaltigkeit latenter Steueransprüche wird für das jeweilige Steuersubjekt (Unternehmen oder Organschaft) durch zukünftig generiertes steuerpflichtiges Einkommen bestimmt und jährlich überprüft. Ist es nicht wahrscheinlich, dass in der Zukunft ausreichend steuerpflichtiges Einkommen erzielt wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann, wird eine Ansatzkorrektur der aktiven latenten Steuern in entsprechender Höhe vorgenommen.

Latente Steueransprüche und -schulden sind anhand der Steuersätze bewertet, deren Gültigkeit für die Periode, in der ein Vermögenswert realisiert wird oder eine Schuld erfüllt wird, erwartet wird. Dabei werden die Steuersätze (und Steuervorschriften) verwendet, die am Abschlussstichtag gültig oder gesetzlich angekündigt sind. Latente Steueransprüche und -schulden werden nicht abgezinst.

Latente Steueransprüche und -schulden sind unter den langfristigen Vermögenswerten bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen. Werden Veränderungen von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital ausgewiesen, wird die Veränderung der entsprechenden latenten Steueransprüche oder -schulden ebenfalls im sonstigen Ergebnis oder gesondert im Eigenkapital erfasst.

Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene latente Steuervorteile, die die Kriterien für einen gesonderten Ansatz im Zeitpunkt des Erwerbs nicht erfüllen, werden in Folgeperioden angesetzt, sofern sich dies aus neuen Informationen über Fakten und Umstände, die zum Erwerbszeitpunkt bestanden, ergibt. Die Anpassung wird entweder als Minderung des Geschäfts- oder Firmenwerts behandelt (solange sie den Geschäfts- oder Firmenwert nicht übersteigt), sofern sie während des Bewertungszeitraumes entsteht, oder im Periodenergebnis erfasst.

Eine Saldierung aktiver und passiver latenter Steuern erfolgt im Abellio-Konzern nicht.

Pönale (Vertragsstrafen)

Pönale stellen Vertragsstrafen dar, die im Zuge von Nichterfüllung von vertraglich vereinbarten Regelungen entstehen. Im Abellio-Konzern werden die verschiedenen Pönalearten in fünf große Bereiche zusammengefasst: Pönale für Zugausfall, Sitzplatzausfall, Pünktlichkeit, Qualität und Schwarzfahrerquote. Die Berechnung der Pönalen erfolgt, abhängig von der Pönaleart, entweder konkret fallbezogen oder mithilfe von Jahres-/ Durchschnittswerten. Die Berechnung der Pönale für Zug- bzw. Sitzplatzausfälle erfolgt fallbezogen, da hier konkret auf den ausgefallenen Zug- oder Zugteil abgestellt werden kann. Die Höhe der Pönale kann somit direkt vom EVU ermittelt werden. Die Berechnung der Pönalen für Pünktlichkeit, Anschlusserreichung oder bspw. Sauberkeit erfolgt auf Basis von Jahres- bzw. Durchschnittswerten. Die Messung der o. g. Sachverhalte/Standards erfolgt teilweise durch das EVU selbst oder stichprobenhaft durch den jeweiligen Aufgabenträger. In den jeweiligen Verkehrsverträgen sind für die einzelnen Standards konkrete Ziel- und Toleranzwerte und auch konkrete Kappungsgrenzen festgelegt. Werden diese Toleranzwerte verletzt, erfolgt mittels linearer Interpolation innerhalb des Korridors zwischen Toleranzwert und Kappungsgrenze die Berechnung der Pönalehöhe.

V. Auswirkungen neuer Rechnungslegungsstandards

Im Geschäftsjahr 2019 haben sich Änderungen aus der erstmaligen Anwendung des Rechnungslegungsstandard IFRS 16 "Leasingverhältnisse" ergeben.

IFRS 16 "Leasingverhältnisse"

Der neue Standard wurde erstmals verpflichtend im Geschäftsjahr 2019 angewendet. Beim Übergang von IAS 17 auf IFRS 16 wurde die modifizierte retrospektive Methode verwendet, die im Ansatz ergebnisneutral ist und ohne die Vergleichsperiode anzupassen. Die sich aus der Erstanwendung ergebenen Effekte wurden als Berichtigung des Eröffnungsbilanzwerts der Gewinnrücklagen bilanziert.

IFRS 16 ersetzt zukünftig die Inhalte des IAS 17 "Leasingverhältnisse" und die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC-15 und SIC-27. Ein Leasingverhältnis liegt dann vor, wenn die Vertragserfüllung von der Nutzung eines identifizierbaren Vermögenswerts abhängt und der Leasingnehmer zugleich die Kontrolle über diesen Vermögenswert erlangt. Somit sind nach dem neuen Leasingstandard grundsätzlich Leasingverhältnisse in der Bilanz zu erfassen, wobei ein Wahlrecht für Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte sowie kurzfristige Leasingverhältnisse bis zu 12 Monaten, besteht. Zukünftig hat der Leasingnehmer unabhängig vom wirtschaftlichen Eigentum an dem geleasten Vermögenswert ein Nutzungsrecht für den Vermögenswert zu aktivieren und eine kongruente Verbindlichkeit in Höhe des Barwertes der festvereinbarten Leasingzahlungen zu passivieren.

Die Neuregelungen betreffen bei Abellio im Wesentlichen Triebfahrzeuge, Gebäudeflächen und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung, die zuvor als Operating-Leasingverhältnisse klassifiziert wurden und nun grundsätzlich zu entsprechenden Nutzungsrechten und korrespondierenden Leasingverbindlichkeiten führen.

Die Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019 hatte auf Basis der zum Erstanwendungszeitpunkt existierenden Leasingverhältnisse folgende Auswirkungen auf den Konzernabschluss: Die zuvor nach IAS 17 eingestuften Operating-Leasingverhältnisse wurden zur Bewertung des Nutzungsrechts mit dem Buchwert angesetzt, als ob der Standard bereits seit dem Bereitstellungsdatum angewendet worden wäre, und diesen unter Anwendung eines Grenzfremdkapitalzinssatz zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung abgezinst. Daraus ergaben sich Leasing-Nutzungsrechte zum 1. Januar 2019 in Höhe von TEUR 805.455. Dagegen standen Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 819.744, die sich zum Barwert der verbleibenden Leasingzahlungen, abgezinst unter Anwendung des Grenzfremdkapitalzinssatz zum Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung, ergaben. Die sich daraus ergebene Differenz in Höhe von TEUR 14.289 wurde erfolgsneutral gegen die Gewinnrücklagen gebucht, wobei sich aus der Differenz aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 4.647 ergaben, die ebenfalls erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen erfasst wurden. Aufgrund der Erfassung von Abschreibungen auf Leasing-Nutzungsrechte und die Effekte aus der Aufzinsung der Leasingverbindlichkeiten, anstelle der bislang im sonstigen betrieblichen Aufwand erfassten Leasingaufwendungen, erhöhte sich das Konzern-EBIT des Geschäftsjahres 2019 um TEUR 7.090.

Der Konzernfehlbetrag erhöhte sich hingegen um TEUR 4.134.

Nachfolgend ist die Überleitung der zum 31. Dezember 2018 gemäß IAS 17 ausgewiesenen zukünftigen Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen zu den zum 1. Januar 2019 bilanzierten Leasingverbindlichkeiten gemäß IFRS 16 dargestellt:

TEUR
Zukünftige Mindestleasingzahlungen aus Operating-Leasingverhältnisseen zum 31. Dezember 2018	2.131.098
Im Geschäftsjahr 2018 geschlossene Leasingverhältnisse mit Leasingbeginn in Folgegeschäftsjahren	-555.746
Mietnahe Verpflichtungen (Service-Komponenten) aus Operating-Leasingverhältnisse zum 31. Dezember 2018, die nicht Bestandteil der Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019 sind	-664.786
Anwendungserleichterung für Leasingverhältnisse von geringem Wert	-3.038
Zusätzliche Brutto-Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019	907.528
Abzinsung	-87.784
Leasingverbindlichkeiten zum 1. Januar 2019	819.744

Im Erstanwendungszeitpunkt von IFRS 16 ergaben sich zusätzliche Leasingverbindlichkeiten in Höhe von TEUR 819.744. Der Ermittlung lag ein gewichteter durchschnittlicher Grenzfremdkapitalzinssatz von 1,6 % zugrunde.

Im Rahmen der Erstanwendung wurden direkte Kosten bei der Ermittlung des Nutzungsrechts unberücksichtigt gelassen. Nachträgliche Erkenntnisse in Bezug auf Verlängerungs- und Kündigungsoptionen wurden bei der Bestimmung der Laufzeiten dagegen berücksichtigt. Ebenso wurde darauf verzichtet Leasingverhältnisse mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr als kurzfristige Leasingverhältnisse zu behandeln.

Darüber hinaus haben sich im Geschäftsjahr 2019 keine wesentlichen Änderungen aus der erstmaligen Anwendung von IFRS-Standards oder IFRIC-Interpretationen ergeben. Das IASB und das IFRS IC haben ebenfalls keine weiteren Verlautbarungen veröffentlicht, die nach verpflichtender Anwendung einen wesentlichen Einfluss auf unseren Konzernabschluss haben werden.

VI. Erläuterungen zur Konzernbilanz

1. Sachanlagen

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Buchwerte der Sachanlagen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 sowie für die Vergleichsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018:

Sachanlagen
in TEUR
2018	Grundstücke & Gebäude	Triebfahrzeuge	Maschinen & technische Anlagen	Anlagen im Bau	Total
AHK zum 1. Januar 2018	30.493	9.704	26.393	1.741	68.332
Zugänge	0	0	0	12.868	12.868
Umgliederungen	12	0	4.316	-4.327	0
Abgänge	0	0	-913	0	-913
AHK zum 31. Dezember 2018	30.505	9.704	29.795	10.282	80.287
Kumulierte Abschreibungen zum 1. Januar 2018	3.009	5.808	8.076	0	16.892
Zugänge	859	561	2.686	0	4.106
Abgänge	0	0	-913	0	-913
Kumulierte Abschreibungen zum 31. Dezember 2018	3.868	6.369	9.849	0	20.086
Restbuchwerte zum 1. Januar 2018	27.485	3.897	18.317	1.741	51.440
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2018	26.637	3.336	19.947	10.282	60.201

2019	Grundstücke & Gebäude	Triebfahrzeuge	Maschinen & technische Anlagen	Anlagen im Bau	Total
AHK zum 1. Januar 2019	30.505	9.704	29.795	10.282	80.287
Zugänge	1.692		4.479	11.978	18.149
Abgänge			-348		-348
AHK zum 31. Dezember 2019	32.197	9.704	33.926	22.260	98.088
Kumulierte Abschreibungen zum 1. Januar 2019	3.868	6.369	9.849	0	20.086
Zugänge	900	561	3.340		4.801
Abgänge			-348		-348
Kumulierte Abschreibungen zum 31. Dezember 2019	4.768	6.930	12.841	0	24.539
Restbuchwerte zum 1. Januar 2019	26.637	3.336	19.947	10.282	60.201
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2019	27.429	2.775	21.085	22.260	73.549

Die größten Zugänge im Geschäftsjahr 2019 entfallen auf Maschinen, technische Anlagen und Anlagen im Bau. Diese Entwicklung war auch im Vorjahr zu beobachten. In den Anlagen im Bau ist im Wesentlichen die Errichtung der Werkstatt in Pforzheim enthalten, welche im Aufstellungszeitraum mit einem Buchwert in Höhe von EUR 14,4 Mio. in Betrieb genommen wurde, wobei die Zuwendung in Höhe von TEUR 5.000 unter den kurzfristigen nicht-finanziellen Verbindlichkeiten noch nicht vom Buchwert abgesetzt wurde.

Es gab keine Beschränkungen von Verfügungsrechten oder als Sicherheiten gegen Schulden verpfändete Sachanlagen.

2. Immaterielle Vermögenswerte

Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Buchwerte der immateriellen Vermögenswerte vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 sowie für die Vergleichsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2018:

Immaterielle Vermögenswerte
in TEUR
2018	Geschäfts- oder Firmenwert	Konzessionen, Marken und Kundenstamm	EDV & Software und Vorlaufkosten	Vorlaufkosten im Bau & geleistete Anzahlungen	Total
AHK zum 1. Januar 2018	33.747	46.044	18.123	4.984	102.898
Zugänge	0	0	0	11.235	11.235
Umgliederungen	0	0	7.390	-7.589	-199
Andere Bewegungen	0	0	-35	0	-35
AHK zum 31. Dezember 2018	33.747	46.044	25.477	8.630	113.898
					0
Kumulierte Abschreibungen zum 1. Januar 2018	6.000	12.143	4.292	0	22.435
Zugänge	0	3.966	2.055		6.021
Andere Bewegungen	0		-35		-35
Kumulierte Abschreibungen zum 31. Dezember 2018	6.000	16.109	6.312	0	28.421
					0
Restbuchwerte zum 1. Januar 2018	27.747	33.901	13.831	4.984	80.463
					0
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2018	27.747	29.935	19.165	8.630	85.477

2019	Geschäfts- oder Firmenwert	Konzessionen, Marken und Kundenstamm	EDV & Software und Vorlaufkosten	Vorlaufkosten im Bau & geleistete Anzahlungen	Total
AHK zum 1. Januar 2019	33.747	46.044	25.477	8.630	113.898
Zugänge	0	0	0	11.056	11.056
Umgliederungen	0	0	19.503	-19.503	0
Andere Bewegungen	0	0	0	1.250	1.250
AHK zum 31. Dezember 2019	33.747	46.044	44.980	1.433	126.204
Kumulierte Abschreibungen zum 1. Januar 2018	6.000	16.109	6.312	0	28.421
Zugänge	0	4.033	3.125	0	7.158
Kumulierte Abschreibungen zum 31. Dezember 2019	6.000	20.142	9.437	0	35.579
Restbuchwerte zum 1. Januar 2019	27.747	29.935	19.165	8.630	85.477
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2019	27.747	25.902	35.543	1.433	90.626

Die größten Zugänge in den Geschäftsjahren 2019 und 2018 im Bereich der immateriellen Vermögenswerte entfallen auf die Aktivierung von Mobilisierungskosten vor Inbetriebnahme neuer Verkehrsverträge sowie auf die Umgliederung der Mobilisierungskosten im Bau in die Vorlaufkosten nach Inbetriebnahme neuer Netze in beiden Jahren.

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung gab es weder im Geschäftsjahr 2019 noch im Vorjahr.

3. Ergebnis der Wertminderungsprüfung der immateriellen Vermögenswerte und des Geschäfts- und Firmenwertes

Die Abellio Gruppe hat zum 30. November 2019 sowie zum 30. November 2018 einen Werthaltigkeitstest ihrer einzigen zahlungsmittelgenerierenden Einheit durchgeführt. Ein Wertminderungsbedarf wurde nicht identifiziert.

Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit wurde anhand des Nutzungswertes im Rahmen einer Discounted-Cash-Flow-Ermittlung bestimmt. Dabei wurde der beizulegende Zeitwert nach der Discounted Cashflow Methode (DCF) mittels Weighted Average Cost of Capital (WACC) ermittelt. Der Werthaltigkeitstest stützte sich auf die Geschäftsplanung für die Geschäftsjahre 2020 bis 2034, was der Laufzeit der Verkehrsverträge entspricht, die zum Stichtag in Betrieb waren. Dabei wurde ein Diskontierungsfaktor von 4,6 % p. a. (Vorjahr: 5,1 % p. a.) nach Steuern (6,41 % vor Steuern) zu Grunde gelegt. Der Diskontierungszinssatz wurde ausgehend von einem risikofreien Basiszins von 1,0 % (Vorjahr: 1,0 %) und einschlägigen Branchen-Parameter ermittelt. Der WACC nach Steuern beträgt 4,6 % (Vorjahr: 5,1 %) und vor Steuern 6,4 % (Vorjahr: 7,3 %).

Weitere Cashflows nach dem Planungszeitraum von 2020 bis 2034 wurden nicht berücksichtigt. Eine Wachstumsrate wurde daher nicht verwendet.

Dem Werthaltigkeitstest liegen Cashflow-Planungen für die zahlungsmittelgenerierende Einheit sowie Erwartungen über die Marktentwicklung zugrunde. Der Planungszeitraum spiegelt die langfristige Unternehmensplanung wider in der die aktuellen Verkehrsverträge laufen. Die angesetzten Cashflows wurden aus Vergangenheitsinformationen abgeleitet. Die Cashflows wurden durch Abschläge zur Berücksichtigung der derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst. Die vom Management getroffenen Annahmen über die tendenzielle Geschäftsentwicklung im Schienenpersonennahverkehr korrespondieren mit den Erwartungen von Branchenexperten und Marktbeobachtern.

Ausgehend vom EBIT (Earnings before interest and taxes) wurden die Faktoren, die zur Normalisierung herangezogen wurden, wieder hinzugerechnet sowie unter anderem unter Berücksichtigung der Investitionsplanung, Steuern und der geplanten Veränderungen des Working Capitals der Free Cashflow nach Steuern ermittelt, der die Ausgangsgröße des DCF-Verfahrens im Detailplanungszeitraum ist.

Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse haben wir für die Berichtseinheit eine Erhöhung der gewichteten Kapitalkosten um 10% angenommen sowie eine Minderung der zukünftigen Cashflows von 5 % angenommen. Die Sensitivitätsanalyse ergab bei diesem Szenario einen Wertminderungsbedarf von EUR 14,4 Mio.

4. Leasingverhältnisse

Die folgende Tabelle zeigt die Art der Leasingaktivitäten der Abellio Gruppe und die Entwicklung der Buchwerte der Leasing-Nutzungsrechte vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019, unter Berücksichtigung der Erstanwendung von IFRS 16:

Leasing-Nutzungsrechte
in TEUR
2019	Gebäudeflächen	Triebfahrzeuge	Sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung	Total
AHK zum 1. Januar 2019	0	0	0	0
Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019	28.934	978.284	2.026	1.009.244
Zugänge	2.511	212.851		215.362
Abgänge		59.413		59.413
AHK zum 31. Dezember 2019	31.445	1.131.722	2.026	1.165.193
Kumulierte Abschreibungen zum 1. Januar 2019	0	0	0	0
Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019	9.610	194.076	103	203.789
Zugänge	2.211	70.737	137	73.085
Abgänge		59.413		59.413
Kumulierte Abschreibungen zum 31. Dezember 2019	11.822	205.400	240	217.462
Restbuchwerte zum 1. Januar 2019	0	0	0	0
Restbuchwerte zum 31. Dezember 2019	19.623	926.323	1.786	947.732

Die Entwicklung der Leasingverbindlichkeiten vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 ergibt sich wie folgt:

Leasingverbindlichkeit
in TEUR
2019	Total
Buchwert zum 31. Dezember 2018	0
Erstanwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019	819.744
Zunahme zum Barwert	201.185
Tilgung	80.175
Zinsaufwendungen aus Aufzinsungen	12.601
Buchwert zum 31. Dezember 2019	953.354
davon langfristig	877.838
davon kurzfristig	75.516

Für die Leasingverbindlichkeiten ergeben sich zum 31. Dezember 2019 die folgenden Fälligkeiten:

Fälligkeitsanalyse Leasingverbindlichkeiten	31.12.2019
in TEUR
Laufzeit < 1 Jahr	75.516
Laufzeit zwischen 1 und 5 Jahren	311.483
Laufzeit > 5 Jahren	566.356
Gesamt Leasingverbindlichkeiten	953.354

Zum 31. Dezember 2018 wurden keine Leasingverbindlichkeiten bilanziert.

Für das Geschäftsjahr 2019 ergaben sich zusätzlich die folgenden Aufwendungen aus Leasingverhältnissen:

Leasingaufwand	2019
in TEUR
Aufwand für kurzfristige Leasingverhältnisse (erfasst im sonstigen betrieblichen Aufwand)	0
Aufwand für Leasingverhältnisse über einen Vermögenswert von geringem Wert (erfasst im sonstigen betrieblichen Aufwand)	498
Aufwand für variable Leasingzahlungen	0
Aufwand für Leasingverhältnisse die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen	4.699

Die gesamten Zahlungsmittelabflüsse aus bilanzierten Leasingverhältnissen und Leasingverhältnissen, die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen belaufen sich für den Berichtszeitraum auf TEUR 85.372.

Zum 31. Dezember 2019 bestanden keine Verlängerungs- oder Kündigungsoptionen die zu einem künftigen Zahlungsmittelabfluss geführt hätten. Des Weiteren blieben zukünftige Zahlungsmittelabflüsse in Höhe von TEUR 170.092 bei der Bewertung der Leasingverbindlichkeiten zum 31. Dezember 2019 aus Triebfahrzeugleasingverhältnisse unberücksichtigt, da die Leasingverhältnisse noch nicht begonnen haben, jedoch bereits eingegangen sind. Diese Leasingverhältnisse unterliegen einer durchschnittlichen Vertragslaufzeit von 12 bis 15 Jahren und finden im Folgejahr Berücksichtigung in der Bewertung der Leasingverbindlichkeit.

5. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Im Geschäftsjahr 2019 enthalten die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte Beteiligungen in Höhe von TEUR 35 (Vorjahr: TEUR 33). Die im Vorjahr bilanzierten Leasingvorauszahlungen der ABRM an den Leasinggeber für die Zugflotte des Saa- le-Thüringen-Südharz-Netzes wurden durch die erstmalige Anwendung von IFRS 16 zum 1. Januar 2019 als Teil der Leasing-Nutzungsrechte umgegliedert. Anstelle eines monatlichen Verbrauchs gegen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen werden diese monatlich über die Restlaufzeit des Nutzungsrechts für die Zugflotte des Saale-Thüringen-Südharz-Netzes abgeschrieben.

Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
in TEUR
Leasingvorauszahlungen	0	14.177
Sonstige	35	33
Total	35	14.211

6. Sonstige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

Sonstige langfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
in TEUR
Rücklagen für Hauptuntersuchungen	26.964	21.110
Mietkautionen	8.000	8.000
Total	34.964	29.110

Die sonstigen langfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte enthalten Einzahlungen in die Rücklagen für Hauptuntersuchungen für Züge der ABRN, ABRM und WfB. Die Hauptuntersuchungen finden in der Regel alle 6 bis 8 Jahre statt. Darüber hinaus ist eine Mietkaution in Höhe von TEUR 8.000 (Vorjahr: TEUR 8.000) enthalten.

7. Vorräte

Vorräte	31.Dezember 2019	31.Dezember 2018
in TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	14.691	13.180
Fertige Erzeugnisse und Waren	9	5
Geleistete Anzahlungen	1.853	2.217
Total	16.552	15.402

Die Vorräte sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 1.150 auf TEUR 16.552 angestiegen. Die RHB umfassen im Wesentlichen sowohl Ersatzteile in Höhe TEUR 14.440 (Vorjahr: TEUR 12.938) inklusive vorgenommener Wertberichtungen (TEUR 1.653; Vorjahr: TEUR 1.402), als auch Diesel in Höhe von TEUR 119 (Vorjahr: TEUR 116) und sonstige RHB in Höhe von TEUR 132 (Vorjahr: TEUR 126).

Die geleisteten Anzahlungen betreffen Anzahlungen für Ersatzteile.

Die Vorräte wurden zum Bilanzstichtag mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und realisierbarem Nettoveräußerungswert bilanziert.

8. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Forderungen aus Lieferungen & Leistungen	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
in TEUR
Forderungen gegen Aufgabenträger u. ä.	171.695	98.725
Forderungen aus erhöhtem Beförderungsentgelt	2.422	2.652
darauf Wertberichtigungen	-2.413	-2.577
Sonstige Forderungen	4.257	2.843
darauf Wertberichtigungen	-2.501	-25
Total	173.460	101.619

Wesentliche Treiber des Postenanstiegs sind die Forderungen gegen die Aufgabenträger. Hintergrund dieses Anstiegs sind im Wesentlichen die Forderungen der ABRM gegen Aufgabenträger aus Fahrgeldeinnahmen aus dem Saale-Thüringen-Südharz-Netz.

Da der Konzern bei seinen Forderungen gegen den Aufgabenträger keine historischen Ausfallereignisse hatte und die Gesellschaft aufgrund der hohen Bonität des Schuldners mit keinen wesentlichen Ausfällen rechnet, wurden keine zu erwartende Kreditverluste im Geschäftsjahr erfasst.

Die Forderungen aus erhöhtem Beförderungsentgelt wurden historisch bereits bei der erstmaligen Erfassung nahezu vollständig wertberichtigt. Die Wertberichtigung auf sonstige Forderungen in Höhe von TEUR 2.501 (Vorjahr: TEUR 25) betrifft ausschließlich einen einzelnen Debitor der PTS GmbH, mit dem Uneinigkeit über gestellte Rechnungen zum Abschlussstichtag bestand. Für die Forderungen gegen Aufgabenträger u. ä. ergaben die Kreditausfallraten auf Basis des Wertminderungsmodels nach IFRS 9 keine neuen materiellen Wertberichtigungen für uneinbringliche Beträge.

9. Ertragsteuerforderungen

Die Steuerforderungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 2.140 auf TEUR 62 gesunken. Der Vorjahressaldo umfasste erstattungsfähige Kapitalertragsteuer sowie Körperschaftsteuerüberzahlungen.

10. Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte

Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Vermögenswerte	31.Dezember 2019	31. Dezember 2018
in TEUR
Rücklagen für Hauptuntersuchungen	7.600	0
Umsatzsteuerforderungen	3.109	2.342
Geleistete Vorauszahlungen	2.340	1.083
Sonstige Vermögenswerte	4.149	1.542
Total	17.197	4.967

Die sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 12.230 gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Umgliederung von Rücklagen für Hauptuntersuchungen aus den sonstigen langfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerten, da Hauptuntersuchungen für Züge der Westfalenbahn im Geschäftsjahr 2020 anfallen. Des Weiteren enthält der Posten erstattungsfähige Vorsteuer und geleistete Vorauszahlungen. Die sonstigen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen sonstige Forderungen für Versicherungsentschädigungen und Kostenweiterbelastungen aus Schadensersatzforderungen.

Die sonstigen nichtfinanziellen Vermögenswerte sind ausschließlich kurzfristig.

Es wurden keine Einzelwertberichtigungen gebildet, es bestehen ferner keine überfälligen oder wertgeminderten Forderungen.

11. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Die Zahlungsmittel bestehen im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten und unterliegen keiner Verfügungsbeschränkung.

12. Eigenkapital

Die detaillierte Entwicklung des Eigenkapitals ist der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zu entnehmen. Das Konzerneigenkapital ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 7.672 auf TEUR 61.178 (Vorjahr: TEUR 53.506) gestiegen.

Der Anstieg des Eigenkapitals ist im Wesentlichen auf die Erhöhung der Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 50.000 zurückzuführen. Mit Beschluss vom 12. Dezember 2019 wurden Gesellschafterdarlehensverbindlichkeiten durch die Abellio Transport Holding B.V. abgetreten und zur Stärkung des Eigenkapitals als Leistung in die Kapitalrücklage der Abellio GmbH umgewandelt.

Neben dem Konzerngesamtergebnis für das Geschäftsjahr von -32.687 TEUR führte die Erstanwendung von IFRS 16 zu einer ergebnisneutralen Veränderung der Gewinnrücklage in Höhe von -9.642 TEUR zum 1. Januar 2019.

Das gezeichnete Kapital blieb mit TEUR 100 im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

13. Sonstige langfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen langfristigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen bereits gezahlte Zuwendungen der öffentlichen Hand.

14. Langfristige und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten sind im Berichtszeitraum um TEUR 2.739 auf TEUR 97.560 (Vorjahr: TEUR 94.821) gestiegen. Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind im Berichtszeitraum um TEUR 12.576 auf TEUR 5.595 (Vorjahr: TEUR 18.171) gesunken. Inhaltlich umfassen sowohl die langfristigen als auch die kurzfristigen Verbindlichkeiten die Gesellschafterdarlehen gegenüber der Abellio Transport Holding B.V., Utrecht, NL, in Höhe von insgesamt TEUR 101.835 (Vorjahr: TEUR 110.909) und Darlehen gegenüber der Deutschen Kredit Bank (DKB) in Höhe von TEUR 1.320 (Vorjahr: TEUR 2.084). Die in den kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesenen (Gesellschafter-) Darlehen umfassen die Tilgungsraten des Geschäftsjahres 2020. Die Fristigkeiten der langfristigen und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betragen zum 31. Dezember 2019:

Finanzverbindlichkeiten	Bis 1 Jahr	1 - 5 Jahre	Über 5 Jahre	Summe
in TEUR
Stand 31. Dezember 2019	5.595	33.510	64.050	103.155
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	310	1.010	0	1.320
Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen	5.285	32.500	64.050	101.835
Stand 31. Dezember 2018	18.171	46.941	47.880	112.99
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten	732	1.351	0	2.084
Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen	17.439	45.590	47.880	110.909

Die Überleitung vom Anfangs- zum Schlusssaldo der Finanzverbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:

	in TEUR
Stand zum 1. Januar 2019	112.993
Änderung des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit
Aufnahme von Darlehensverbindlichkeiten	58.200
Umwandlung in die Kapitalrücklage	50.000
Tilgung von Darlehensverbindlichkeiten	17.914
Aufzinsung der Darlehensverbindlichkeit	5.122
Gesamtveränderung	108.401
gezahlte Zinsen	5.246
Stand zum 31. Dezember 2019	103.155

15. Langfristige Rückstellungen

Die langfristigen Rückstellungen beinhalten die Rückstellungen für die Hauptuntersuchungen der Zugflotte, welche in der Regel alle acht Jahre stattfinden. Die langfristigen Rückstellungen werden über ihre entsprechende Laufzeit abgezinst. Im Geschäftsjahr 2019 wurden Zuführungen in Höhe von TEUR 21.652 vorgenommen, davon entfallen TEUR 195 auf Abzinsungseffekte. Der Verbrauch der langfristigen Rückstellungen beziffert sich auf TEUR 9.293 und die Auflösung auf TEUR 1.975 für 2019. Des Weiteren fand eine Umgliederung in Höhe von TEUR 7.600 für Instandhaltungen, die im Folgejahr 2020 fällig werden, in die kurzfristigen Rückstellungen statt.

Rückstellungen	1. Jan. 2019	Inanspruchnahme	Auflösung	Zuführung	Umgliederungen	(+) Auf-/ (-) Abzinsung	31. Dez. 2019
in TEUR
RSt für Hauptuntersuchungen	29.228	9.293	1.975	21.457	-7.600	195	32.012
Total	29.228	9.293	1.975	21.457	-7.600	195	32.012

Rückstellungen	1. Jan. 2018	Inanspruchnahme	Auflösung	Zuführung	Umgliederungen	(+) Auf-/(-) Abzinsung	31. Dez. 2018
in TEUR
RSt für Hauptuntersuchungen	21.393	2.749	208	11.275	0	-484	29.228
Total	21.393	2.749	208	11.275	0	-484	29.228

Im Geschäftsjahr 2018 sind die langfristigen Rückstellungen von TEUR 21.393 auf TEUR 29.228 angestiegen. Dabei entfielen TEUR 2.749 auf Inanspruchnahmen, TEUR 208 auf Auflösungen, TEUR 11.275 auf Zuführungen und TEUR 484 auf Abzinsungseffekte.

16. Steuerverbindlichkeiten

Die Steuerverbindlichkeiten (Gewerbesteuerverbindlichkeiten aus Vorjahren) sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 927 auf TEUR 41 TEUR (Vorjahr: TEUR 968) gesunken.

17. Latente Steuern

Latente Steueransprüche und -schulden werden für die folgenden Arten von temporären Differenzen und Verlustvorträgen sowie den Zinsvortrag erfasst:

in TEUR	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Sachanlagen	450	431
Immterielle Vermögenswerte	43	0
Steuerliche Verlustvorträge	32.200	24.183
Steuerliche Zinsvorträge	4.036	2.461
Verbindlichkeiten und Rückstellungen	7.292	1.136
Aktive latente Steuern	44.020	28.211
Sachanlagen	-427	-137
Immaterielle Vermögenswerte	-19.021	-18.259
Verbindlichkeiten und Rückstellungen	0	-98
Passive latente Steuern	-19.448	-18.493

Die aktiven latenten Steuern sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 15.809 auf TEUR 44.020 angestiegen. Auch die passiven latenten Steuern sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 955 auf TEUR 19.448 angestiegen. Eine Saldierung aktiver und passiver Steuerlatenzen erfolgt im Abellio-Konzern nicht. Der Anstieg der aktiven latenten Steuern ist im Wesentlichen auf die zusätzliche Aktivierung von steuerlichen Verlust- sowie Zinsvorträgen zurückzuführen. Zusätzliche passive latente Steuern haben sich im Wesentlichen aus der Aktivierung von weiteren Vorlaufkosten nach IFRS ergeben.

Latente Steueransprüche im Zusammenhang mit Verbindlichkeiten und Rückstellungen resultieren insbesondere aus Unterschieden hinsichtlich der Abzinsung langfristiger Rückstellungen und Verbindlichkeiten im Vergleich zur Steuerbilanz sowie aus den aktiven latenten Steuern im Zusammenhang mit der Bilanzierung von Leasinggeschäften nach IFRS 16.

Die passiven latenten Steuern resultieren insbesondere aus der Identifizierung von immateriellen Vermögenswerten (insbesondere Kundenstamm) im Rahmen von Unternehmenserwerben sowie der in diesem Zusammenhang vorgenommenen Bewertung von Sachanlagen zum beizulegenden Zeitwert. Darüber hinaus führt auch die Aktivierung von Vorlaufkosten zu passiven latenten Steuern.

Die steuerlichen Verlustvorträge im Abellio-Konzern betrugen zum 31. Dezember 2019 rund TEUR 118.413 (Vorjahr: TEUR 82.229) für Körperschaftsteuer sowie rund TEUR 98.765 (Vorjahr: TEUR 66.901) für Gewerbesteuer. Der Zinsvortrag betrug am 31. Dezember 2019 TEUR 14.311 (Vorjahr: TEUR 8.681).

Auf den bestehenden Gewerbesteuer-Verlustvortrag sowie den Zinsvortrag zum 31. Dezember 2019 wurden in voller Höhe aktive latente Steuern angesetzt, da es wahrscheinlich ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das die noch nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge genutzt werden können. Hinsichtlich der Körperschaftsteuer wurden auf Basis der steuerlichen Planungsrechnung aktive latente Steuern auf einen Verlust in Höhe von TEUR 100.446 gebildet. Der Zeitraum für die Ermittlung des künftig zu versteuernden Ergebnisses wurde auf 15 Jahren begrenzt und stützte sich auf die Geschäftsplanung für die Geschäftsjahre 2020 bis 2034, was der Laufzeit der aktuellen Verkehrsverträge entspricht. Es wird diesbezüglich auch auf die Ausführungen im Abschnitt 3 "Ergebnis der Wertminderungsprüfung der immateriellen Vermögenswerte und des Geschäfts- und Firmenwertes verwiesen".

Latente Steuern werden mit den jeweils gültigen nationalen Ertragssteuersätzen berechnet. Bei den Konzerngesellschaften wurden im Berichtsjahr 2019 ein Körperschaftsteuersatz in Höhe von 15,825 % (inklusive Solidaritätszuschlag), sowie ein effektiver Gewerbesteuersatz von 16,508 % angewandt. Unter Berücksichtigung des Solidaritätszuschlages und der Gewerbesteuer ergibt sich für die Berechnung der latenten Steuern für die Konzerngesellschaften ein Steuersatz von 32,33 %.

18. Kurzfristige Rückstellungen

Die kurzfristigen Rückstellungen sind im Berichtszeitraum um TEUR 15.637 auf TEUR 28.126 (TEUR 12.489) angestiegen und beinhalten vorwiegend ungewisse Verbindlichkeiten für Pönaleverpflichtungen. Pönale werden für Verspätungen, Zugausfälle und Qualitätsmängel von den Aufgabenträger erhoben. Die Berechnung der Pönale erfolgt durch den Aufgabenträger und erfolgt innerhalb eines Jahres. Der Anstieg im Geschäftsjahr 2019 resultiert u. a. auch daher, dass Rückstellungen für Hauptuntersuchungen in Höhe von TEUR 7.600 aus den langfristigen Rückstellungen in die kurzfristigen Rückstellungen umgegliedert wurden.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die Entwicklung der Rückstellungen zum 31. Dezember 2019 sowie dem 31. Dezember 2018.

Rückstellungen	1.Jan.2019	Inanspruchnahme	Auflösung	Zuführung	Umgliederungen	31. Dez. 2019
in TEUR
RSt für Pönalen	10.807	501	1.105	11.232	0	20.432
RSt für Hauptuntersuchungen	0	0	0	0	7.600	7.600
Sonstige RSt	1.681	1.592	25	29	0	94
Total	12.489	2.093	1.130	11.261	7.600	28.126

Rückstellungen	1. Jan. 2018	Inanspruchnahme	Auflösung	Zuführung	Umgliederungen	31. Dez. 2018
in TEUR
RSt für Pönalen	8.757	2.645	256	4.951	0	10.807
Sonstige RSt	367	352	1.290	2.957	0	1.681
Total	9.124	2.997	1.546	7.908	0	12.489

19. Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten

Sonstige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
in TEUR
Verbindlichkeiten LuL	30.646	12.513
Verbindlichkeiten ggü. Aufgabenträgern	153.470	85.354
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern	0	7.000
Ausstehende Rechnungen	32.380	21.293
Abschluss- und Prüfungskosten	221	219
Sonstige	1.973	6.024
Total	218.691	132.403

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 218.691 (Vorjahr: TEUR 132.403) bestehen im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten ggü. Aufgabenträgern hinsichtlich der eingenommenen Fahrgeldeinnahmen in Höhe von TEUR 153.470 (Vorjahr: TEUR 85.354). Darüber hinaus bestehen Verbindlichkeiten für ausstehende Rechnungen in Höhe von TEUR 32.380 (Vorjahr: TEUR 21.293) und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 30.646 (Vorjahr: TEUR 12.513). Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern (Cashpooling) bestehen zum 13. Dezember 2019 keine (Vorjahr: TEUR 7.000).

Sämtliche sonstige kurzfristigen finanziellen Verbindlichkeiten haben eine Fristigkeit von unter einem Jahr.

20. Sonstige kurzfristige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten

Die sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Verbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum um TEUR 7.968 verringert und betragen TEUR 13.111 (Vorjahr: 5.143). Diese setzen sich wie folgt zusammen:

Sonstige nichtfinanzielle Verbindlichkeiten	31.Dezember 2019	31. Dezember 2018
in TEUR
Verbindlichkeiten aus Lohn- und Kirchensteuer	1.357	293
Verbindlichkeiten ggü. Mitarbeitern	4.285	4.459
Verbindlichkeiten ggü. Berufsgenossenschaft	887	391
Erhaltene Anzahlungen	1.582	0
Zuwendungen der öffentlichen Hand	5.000	0
Total	13.111	5.143

Zuwendungen der öffentlichen Hand in Höhe von TEUR 5.000 betreffen die Werkstatt Pforzheim die zum 31. Dezember 2019 noch als Anlage im Bau bilanziert ist. Nach Inbetriebnahme der Werkstatt in 2020 werden die Zuwendungen bei der Feststellung des Buchwertes abgesetzt.

VII. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

21. Umsatzerlöse

Im Geschäftsjahr 2019 hat der Abellio-Konzern Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 512.166 (Vorjahr: TEUR 346.619) erwirtschaftet. Die Umsatzerlöse lassen sich auf die folgenden Kategorien herunterbrechen:

Umsatzerlöse	2019	2018
in TEUR
Umsatzerlöse aus Bestellerentgelten	501.718	336.710
Umsatzerlöse aus Dienstleistungen	10.449	9.909
Total	512.166	346.619

Die Umsatzerlöse im Berichtsjahr übertreffen den Vorjahreswert um TEUR 165.547. Der Anstieg ist vorwiegend ein Ergebnis aus der vollständigen Einbeziehung der Netze DISA und RRX in das Berichtsjahr sowie der Teilinbetriebnahme von STN. Die Umsatzerlöse aus Dienstleistungen umfassen vorwiegend Reinigungsleistungen in Höhe von TEUR 6.912 (Vorjahr: TEUR 6.772), Sicherheitsleistungen in Höhe von TEUR 2.349 (Vorjahr: TEUR 1.552) und Leistungen aus der Ticketprüfung in Höhe von TEUR 1.048 (Vorjahr: TEUR 1.372), die allesamt durch die PTS GmbH erbracht werden.

22. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Geschäftsjahr 2019 wie folgt entwickelt:

Sonstige betriebliche Erträge	2019	2018
in TEUR
Auflösung von Rückstellungen	3.105	1.754
Versicherungsentschädigungen	1.006	1.682
Kompensationen seitens Dritter	13.606	1.362
Periodenfremde Erträge	374	340
Sonstige Erträge	3.896	5.012
Total	21.988	10.150

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge resultiert im Wesentlichen aus der Kompensation von Verzögerungsschäden im Zuge der Lieferverzögerungen von Zügen für das Stuttgarter-Netz.

23. Materialaufwand

Die Materialaufwendungen haben sich im Geschäftsjahr 2019 folgendermaßen entwickelt:

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2019	2018
in TEUR
Roh- und Hilfsstoffe	9.163	7.173
Energie	33.179	19.380
Total	42.341	26.553

Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 15.788 ist im Wesentlichen auf den vollständigen Einbezug der Netze RRX, DISA und STN im Berichtsjahr 2019 zurückzuführen.

Die im Materialaufwand erfassten Wertberichtigungen auf das Vorratsvermögen betragen TEUR 269 (Vorjahr: TEUR 257).

24. Aufwendungen für sonstige bezogene Leistungen

Die Aufwendungen für sonstige bezogene Leistungen haben sich im Geschäftsjahr 2019 folgendermaßen entwickelt:

Aufwendungen für bezogene Leistungen	2019	2018
in TEUR
Bezogene Leistungen	41.192	16.789
Reinigung	2.034	1.123
IT	2.674	2.111
Total	45.901	20.022

Die Aufwendungen für sonstige bezogene Leistungen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 25.879 auf TEUR 45.901 gestiegen. Im Einklang mit den Umsatzerlösen und dem Materialaufwand ist dieser Anstieg auch vorwiegend auf den vollständigen Einbezug der Netze RRX, DISA und STN in das Berichtsjahr zurückzuführen.

25. Infrastrukturaufwendungen

Die Infrastrukturaufwendungen des Geschäfts- und Vorjahres gliedern sich wie folgt:

Infrastrukturkosten	2019	2018
in TEUR
Trassenkosten	189.188	121.909
Stationskosten	32.491	21.710
sonstige Infrastrukturkosten	9.123	1.184
Total	230.802	144.803

Auch die Infrastrukturaufwendungen übertreffen den Vorjahreswert deutlich um TEUR 85.999. Dies ist vor allem auf den vollständigen Einbezug der Netze DISA und RRX sowie der Inbetriebnahme der ersten beiden Betriebsstufen des Netzes STN im Berichtsjahres 2019 zurückzuführen.

26. Personalaufwand

Personalaufwand	2019	2018
in TEUR
Löhne und Gehälter	91.152	60.093
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	18.134	12.151
Leiharbeiter	4.859	1.988
Total	114.145	74.231

Der Personalaufwand im Abellio-Konzern ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 39.914 angestiegen. Diese Entwicklung ist zurückzuführen auf den Aufbau des Personalbestands im Zuge der übers Geschäftsjahr vollständigen Einbeziehung der Netze DISA und RRX in den Personalaufwand, der Inbetriebnahme neuer Netze (STN, SBRR) und der Mobilisierungsphase im Stuttgarter Netz (STN).

Die größten Zuwächse im Personalbereich verzeichneten die ABRM, ABRN und ABRB. Hintergrund dieser Entwicklung sind die Inbetriebnahmen des RRX-Netzes (ABRN) und des DISA-Netzes (ABRM) im Dezember 2018 sowie die Inbetriebnahmen des SBRR-Netzes (ABRN) und STN-Netzes (ABRB) im Geschäftsjahr 2019. Durch die Inbetriebnahmen sind die Anzahl der Triebfahrzeugführer und die Anzahl der Kundenbetreuer überdurchschnittlich stark angestiegen. Im Zuge der weiteren Mobilisierungsphase des STN-Netzes der Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH (ABRB) steigt auch hier die Anzahl der Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer weiter an. Diese befanden sich zum Stichtag teilweise noch in den entsprechenden Ausbildungsmaßnahmen. Um den erhöhten Personalbedarf zu decken, wurden zusätzlich verstärkt Leiharbeiter angestellt.

27. Abschreibungen

Die Abschreibungen haben sich wie folgt entwickelt:

Abschreibungen	2019	2018
in TEUR
Abschreibungen auf Sachanlagen	4.801	4.106
Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte	7.158	6.021
Abschreibungen auf Leasing-Nutzungsrechte	73.085	0
Total	85.044	10.128

Der starke Anstieg im Geschäftsjahr 2019 ist im Wesentlichen auf die Abschreibungen der Leasing-Nutzungsrechte zurückzuführen, die sich aus der erstmaligen Anwendung von IFRS 16 ergaben.

Außerplanmäßige Abschreibungen gab es im Geschäftsjahr 2019 keine.

28. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen Aufwendungen für Vermittlungsprovisionen, Fortbildungsaufwand, Miete und Leasing für Teile der Zugflotte, Miete für Geschäftsräume und Raumkosten, Marketing und Werbung, Prüfungs- und Beratungskosten, Versicherungen, Abgaben Beiträge und Gebühren und sonstige Aufwendungen. Die Entwicklung dieser Aufwendungen ist der folgenden Übersicht zu entnehmen:

Sonstige betriebliche Aufwendungen	2019	2018
in TEUR
Vermittlungsprovisionen	9.387	3.771
Fortbildungsaufwand	4.663	2.359
Miete & Leasing (Flotte)	2.646	59.582
Kosten der Unterkunft & Raumkosten	2.053	3.535
Marketing & Werbung	3.507	2.453
Prüfungs- & Beratungskosten	3.808	2.191
Versicherungen, Abgaben, Beiträge und Gebühren	3.255	2.062
Sonstige Aufwendungen	11.129	6.509
Total	40.448	82.461

Der wesentliche Rückgang zum Vorjahr in Höhe von TEUR 42.013 ist auf die erstmalige Anwendung von IFRS 16 zurückzuführen, da nun der wesentliche Anteil der Leasingverhältnisse in der Bilanz erfasst wird. Die verbleibenden Leasingaufwendungen betreffen Leasingverhältnisse die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen (TEUR 2,646), da es sich um geringwertige Vermögenswerte (TEUR 370) oder Nichtleasingkomponenten handelt (TEUR 1,683).

Die Vermittlungsprovisionen sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5,616 angestiegen und die Fortbildungskosten zum Vorjahr um TEUR 2,304, was vor allem auf den erhöhten Bedarf an Triebfahrzeugführern und Kundenbetreuern zurückzuführen ist.

29. Finanzergebnis

Finanzergebnis	2019	2018
in TEUR
Sonstige Finanzerträge	26	19
Finanzerträge	26	19
Zinsaufwendungen für Gesellschafterdarlehen	5.122	4.401
Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen	12.601	0
Sonstige Finanzaufwendungen	715	670
Finanzaufwendungen	18.438	5.071
Total Finanzergebnis	-18.412	-5.053

Das Finanzergebnis hat sich um TEUR 13.359 im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Der Anstieg der Finanzaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 zum 1. Januar 2019. Die höheren Zinsen aus Gesellschafterdarlehen sind ein Ergebnis aus der Aufnahme weiterer Gesellschafterdarlehen im Berichtsjahr 2019, da die Umwandlung von TEUR 50.000 Gesellschafterdarlehen in die Kapitalrücklage erst am 12. Dezember 2019 stattfand und somit die Zinslast nicht wesentlich beeinflusste. Die jährliche Verzinsung der Gesellschafterdarlehen beträgt 4,0 %. Alle Gesellschafterdarlehen bestehen gegenüber der Abellio Transport Holding B.V.

30. Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:

in TEUR	2019	2018
Tatsächlicher Steueraufwand	0	-69
Tatsächlicher Steuerertrag	228	0
Latenter Steuerertrag	10.025	817
Steuerergebnis gesamt	10.254	748

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitungsrechnung zwischen dem tatsächlichen Steueraufwand und dem Produkt aus bilanziellem Ergebnis vor Steuern und anzuwendendem Steuersatz:

in TEUR	2019	2018
Ergebnis vor Steuern (EBT)	-42.941	-6.483
Konzernsteuersatz	32,33%	32,52%
Erwarteter Steueraufwand (-)/ -ertrag (+)	13.883	2.108
Lfd. Verlust ohne Bildung von aktiven latenten Steuern/ True Up	-2.644	-719
Effekte durch Steuersatzänderungen	43	-14
Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen/ Kürzungen	-978	-542
Steuerlich nicht abziehbare Aufwendungen	-25	-14
Sonstige Unterschiede	-25	-71
Ausgewiesener Ertragsteueraufwand (-)/ -ertrag (+)	10.254	748

Der Gesamtsteuersatz von 32,33 % (Vorjahr: 32,52 %) entspricht dem gewichteten Steuersatz der konsolidierten Gesellschaften.

VIII. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Konzernkapitalflussrechnung bildet die Veränderung des in der Bilanz ausgewiesenen Finanzmittelfonds durch Mittelzu- und -abflüsse nach den Vorschriften des IAS 7 ab.

Hierbei werden Zahlungsströme in Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, Cashflows aus der Investitionstätigkeit und Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit untergliedert. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird über die indirekten Methode aus dem Konzernjahresergebnis abgeleitet. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit sowie der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit werden zahlungsmittelbezogen ermittelt.

Der Finanzmittelfonds umfasst, die ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, mithin Bargeld sowie Giroeinlagen.

Es sind wie im Vorjahr keine Zahlungsmittel oder Zahlungsmitteläquivalente zur Besicherung von Darlehen oder anderen Verbindlichkeiten verwendet worden.

Das Konzernjahresergebnis, als Ausgangsgröße bei der Ermittlung des Cashflows aus der laufenden Geschäftstätigkeit, ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Insgesamt ist der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit um TEUR 70.588 gestiegen. Im Wesentlichen resultiert dies aus der Zunahme der Abschreibungen des Anlagevermögens um TEUR 74.916 aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRS 16.

Der negative Cashflow aus der Investitionstätigkeit umfasst im Berichtsjahr überwiegend zahlungswirksame Zu- und Abgänge von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Der Anstieg des Cashflows aus der Investitionstätigkeit auf TEUR -24.210 (Vorjahr: TEUR -22.047) resultiert vor allem aus dem Anstieg von Investitionen in die Sachanlagen um TEUR 6.793 sowie dem gegenläufigem Effekt aus dem Erhalt von Zuwendungen der öffentlichen Hand für Vermögenswerte in Höhe von TEUR 5.000. Die Zuwendungen der öffentlichen Hand betreffen die Werkstatt Pforzheim und werden nach Inbetriebnahme in 2020 bei der Feststellung des Buchwertes abgesetzt. Die Investitionen in Sachanlagen umfassen nicht zahlungswirksame Investitionen in Höhe von TEUR 1.304 für Anlagen im Bau die zum 31. Dezember 2019 abgegrenzt und nach dem Stichtag bezahlt wurden.

Der negative Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von TEUR 45.134 (Vorjahr: positiver Cashflow TEUR 21.533) resultiert vornehmlich aus der Tilgung von Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen, die zum 1. Januar 2019 bilanziert werden. Die Zahlungsmittelabflüsse für bilanzierte Leasingverhältnisse (TEUR 80.175) werden Tilgung und gezahlte Zinsen aus Leasingverhältnissen unterteilt. Des Weiteren wurden neue Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 58.200 im Berichtsjahr aufgenommen. Die Umwandlung von TEUR 50.000 Gesellschafterdarlehen in die Kapitalrücklage gilt hingegen als nicht zahlungswirksame Transaktion und wird entsprechend in der Kapitalflussrechnung nicht dargestellt. Die Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeiten werden unter Tz. 14 übergeleitet.

IX. Sonstige Angaben

31. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Innerhalb der Unternehmen der Abellio-Konzern setzen sich sonstigen finanziellen Verpflichtungen wie folgt zusammen:

in TEUR	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018
Künftige Zahlungen aus nicht bilanzierten Leasingverhältnissen gemäß IFRS 16	181.799	0
Künftige Zahlungen aus Operating-Leasingverhältnissen gemäß IAS 17	0	2.131.098
Langfristige Abnahmeverträge (Servicekomponenten)	461.339	0
Total	643.139	2.131.098

Die künftigen Zahlungen aus nicht bilanzierten Leasingverhältnissen beinhalten Leasingverhältnisse über geringwertige Vermögenswerte und jene die nicht in den Anwendungsbereich des IFRS 16 fallen (TEUR 11.707) sowie neue Inbetriebnahmen aus Verträgen die bereits abgeschlossen waren, jedoch mit Laufzeitbeginn nach dem Bilanzstichtag (TEUR 170.092).

Der Großteil der Leasingverhältnisse zum 31. Dezember 2018 wurde zum 1. Januar 2019 im Rahmen der Erstanwendung von IFRS 16 als Leasingverbindlichkeit bilanziert (siehe Abschnitt V).

Die langfristigen Abnahmeverträge umfassen Servicekomponenten aus Leasingverhältnissen die im Vorjahr als Bestandteil der Operating-Leasingverhältnisse ausgewiesen wurden. Servicekomponenten werden im Abellio-Konzern nach IFRS 16 nicht bilanziert, stellen jedoch vor allem Instandhaltungsverpflichtungen aus Zugleasing dar, deren Fristigkeit gleich deren Leasingverbindlichkeit ist.

Im Vorjahr gab es ausschließlich Verpflichtungen aus Operating-Leasingverträgen, deren künftigen Mindestleasingzahlungen sich wie folgt gliederten:

in TEUR	Zugleasing	Sonstige	31. Dezember 2018
Unter einem Jahr	102.264	14.144	116.408
Über einem Jahr und bis zu fünf Jahre	604.847	59.591	664.438
Über fünf Jahre	1.328.942	21.310	1.350.253
Total	2.036.053	95.045	2.131.098

Diese umfassten die Leasing- als auch Servicekomponenten aus den Leasingverhältnissen.

32. Anzahl der Mitarbeiter

Durchschnittlich waren im Geschäftsjahr 2019 2.410 FTE (Vorjahr: 1.716 FTE) im Abellio-Konzern beschäftigt. Diese verteilten sich auf die folgenden Mitarbeitergruppen:

Durchschnittliche Anzahl FTE	2019	2018
Triebfahrzeugführer	863	564
Kundenbetreuer	726	446
Service	302	283
Werkstattpersonal	120	94
sonst. operative Mitarbeiter	129	83
Verwaltung	270	247
Total	2.410	1.716

33. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen

Als nahestehende Unternehmen und Personen werden Unternehmen und Personen betrachtet, die über die Möglichkeit verfügen, den Abellio-Konzern zu beherrschen oder einen maßgeblichen Einfluss auf den Abellio-Konzern auszuüben, oder durch den Abellio-Konzern beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden. Daher werden die Mitglieder und nahestehenden Angehörigen der Geschäftsführung der Abellio GmbH sowie die Tochterunternehmen des Abellio-Konzerns als nahestehende Unternehmen und Personen identifiziert. Ferner die Geschäftsführung sowie der Aufsichtsrat des Gesellschafters der NS Group N. V., Utrecht, NL.

Neben den Geschäftsbeziehungen zu den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen bestanden die folgenden Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Personen und Unternehmen:

Zwischen der Abellio GmbH und den Tochtergesellschaften ABRN, ABRM, ABRB, WfB und PTS bestehen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge für die Geschäftsjahre 2019 und 2018.

Zum 31. Dezember 2019 bestehen zwischen der Abellio GmbH und der Abellio Transport Holding B.V., Utrecht, Niederlande, Gesellschafterdarlehen mit einer Restschuld in Höhe von TEUR 101.835 (Vorjahr: TEUR 110.909). Die Darlehen sind mit einem Zinssatz in Höhe von 4,0 % verzinst. Darüber hinaus besteht zum 31. Dezember 2019 ein positiver Cashpool-Saldo gegenüber der NS Group N. V. in Höhe von TEUR 7.001 (Vorjahr: TEUR -7.000).

Des Weiteren hat der Gesellschafter eine Patronatserklärung von 60 Mio. EUR bis zum 31. Dezember 2021 ausgestellt, um insbesondere die benötigte Liquidität durch neugewonnene Verkehrsverträge bzw. die einhergehenden Mobilisierungs- und Anlaufkosten zu finanzieren.

Alle ausstehenden Salden mit dem Mutterunternehmen wurden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Im laufenden Jahr und im Vorjahr wurde kein Aufwand für uneinbringliche oder zweifelhafte Forderungen im Hinblick auf die Beträge erfasst, die vom Mutterunternehmen geschuldet werden.

34. Angaben zur Management-Vergütung

Folgende Herren gehörten der Geschäftsführung im Geschäftsjahr 2019 an:

•	Herr Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung, hat mit Ablauf des 28. Februar 2019 die Abellio GmbH auf eigenen Wunsch verlassen;
•	Herr Dirk Snel, Geschäftsführer Finanzen;
•	Herr Dr. Roman Müller, Geschäftsführer Unternehmensentwicklung bis zum 14. Januar 2020, jedoch weiterhin für Abellio tätig;
•	Michiel Noy hat zum 16. August 2019 den Vorsitz der Geschäftsführung übernommen.

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung beliefen sich im Geschäftsjahr 2019 auf TEUR 956.035 (Vorjahr: TEUR 1.153), wobei davon TEUR 92 auf Karenzentschädigungen entfallen.

35. Haftungsverhältnisse

Für den Abellio-Konzern bestanden zum Bilanzstichtag folgende Haftungsverhältnisse:

•	Avale in Höhe von TEUR 4.484.

Das Risiko der Inanspruchnahme ist als gering zu bewerten.

36. Informationen über Finanzinstrumente und Risikomanagement

Der Abellio-Konzern ist im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verschiedenen Risiken ausgesetzt. Diese Risiken lassen sich auf die folgenden Einzelrisiken herunterbrechen: Marktrisiko, Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko, Versicherungsrisiko.

Im Abellio-Konzern verwendete Finanzinstrumente umfassen kurz- und langfristige Darlehen des Gesellschafters, Darlehen von Kreditinstituten, Zahlungsmittel zum Zweck der Finanzierung der Gesellschaft. Ferner verfügt die Abellio Gruppe über Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die im Wesentlichen aus noch nicht final abgerechneten Leistungen mit den Aufgabenträgern resultieren.

Da die Abellio Gruppe ausschließlich im Euroraum aktiv ist, gibt es keine nennenswerten Währungsrisiken.

Marktrisiko: Das Marktrisiko ist das Risiko, dass Erträge und Aufwendungen bzw. die Finanzinstrumente des Abellio-Konzerns durch Änderungen der Marktpreise, wie Rohstoffpreise, Wechselkurse oder auch Zinssätze, negativ beeinflusst werden. Die Handhabung des Marktrisikos zielt darauf ab, die Marktrisikopositionen in einem akzeptablen Rahmen zu halten und gleichzeitig aber die beste Rendite zu erzielen. Das Marktrisiko umfasst Zinsrisiko, Währungsrisiko und Preisrisiko. Darüber hinaus ist der Abellio Konzern dem Risiko von Kostensteigerungen ausgesetzt. So können Kostensteigerungen im Energie- und Personalbereich nicht vollständig an die betreffenden Aufgabenträger weiterbelastet werden.

Zinsrisiko: Das Zinsrisiko bzw. Zinsänderungsrisiko ist das Risiko einer durch Marktzinsänderungen induzierten Verringerung der Zinsmarge; tritt insbesondere bei fristeninkongruenter Refinanzierung und Festzinssatzvereinbarungen auf. Auch bei variabel verzinsten und fristenkongruent refinanzierten Positionen kann ein Zinsänderungsrisiko durch eine unterschiedliche Zinselastizität von Forderungen und Verbindlichkeiten auftreten.

Der Abellio Konzern hat nur festverzinsliche Darlehensverbindlichkeiten, so dass Bewertungsrisiken nur in untergeordnetem Umfang bestehen.

Liquiditätsrisiko: Als Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass ein Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen zu einem vertraglich vereinbarten Zeitpunkt nicht mehr nachkommen kann. Zur Sicherstellung der Liquidität des Konzerns werden die Liquiditätsbedürfnisse der Gruppe fortlaufend vom Konzerncontrolling überwacht und geplant. Durch die bestehende Cashpool-Vereinbarung zwischen der Abellio GmbH und der NS Groep N.V., Utrecht, NL, werden stets ausreichend liquide Mittel vorgehalten, um die Verpflichtungen der Gruppe für einen bestimmten Zeitraum erfüllen zu können. Des Weiteren hat der Gesellschafter eine Patronatserklärung von 60 Mio. EUR bis zum 31. Dezember 2021 ausgestellt, um insbesondere die benötigte Liquidität durch neugewonnene Verkehrsverträge bzw. die einhergehenden Mobilisierungs- und Anlaufkosten zu finanzieren.

Versicherungsrisiko: Der Abellio-Konzern ist im Rahmen seiner operativen Tätigkeit versicherbaren Risiken ausgesetzt. Risiken, die die Versicherungssumme überschreiten, wie Kollisionen, Feuer und Haftungsansprüche, werden hauptsächlich über die "NS Insurance" verwaltet.

Kreditausfallrisiko: Unter dem Kreditausfallrisiko versteht man das Risiko, dass die Vertragspartner ihren vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen können und diese für den Abellio-Konzern zu einem Verlust führen wird. Ausfallrisiken resultieren insbesondere für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Abellio-Konzern sieht sich diesbezüglich keinem wesentlichen Ausfallrisiko ausgesetzt, da der wesentliche Teil der Forderungen gegen Aufgabenträger/Verkehrsverbünde besteht, diese offenen Posten können als risikofrei und sicher angesehen werden. Daher entfällt auch die häufig im Zusammenhang mit Ausfallrisiko stehende Bonitätsprüfung. In Geschäftsjahr sowie im Vorjahr gab es keine Kreditausfälle und keine wesentlichen Wertberichtigungen von finanziellen Vermögenswerten.

Kapitalsteuerung: Der Abellio Konzern unterliegt keinen satzungsmäßigen oder vertraglichen Verpflichtungen zum Kapitalerhalt. Die im Rahmen der Unternehmenssteuerung verwendeten Finanzkennzahlen sind überwiegend erfolgsorientiert. Ziele, Methoden und Prozesse des Kapitalmanagements sind den erfolgsorientierten Finanzkennzahlen untergeordnet mit dem vorrangigen Ziel, das Unternehmenswachstum zu unterstützen sowie die langfristige Unternehmensfortführung zu sichern. Die notwendige Flexibilität in der Bereitstellung der finanziellen Mittel erfordert eine gesunde Finanzstruktur. Da ebenfalls bereits Fremdkapitalinstrumente genutzt werden, umfasst das Kapitalmanagement das Eigenkapital und das Fremdkapital.

37. Honorar des Abschlussprüfers

Das Honorar des Konzernabschlussprüfers betrug im Geschäftsjahr TEUR 182 (Vorjahr: TEUR 135) und erstreckte sich ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen.

38. Wesentliche Tochterunternehmen

Zum 31. Dezember 2019 hielt die Abellio GmbH, als Konzernmuttergesellschaft, mittelbare und unmittelbare Beteiligungen an den folgenden Tochterunternehmen:

Name und Sitz der Gesellschaft	Anteilsbesitz am 31. Dezember 2019	Eigenkapital am 31. Dezember 2019	Anteilsbesitz am 31. Dezember 2018	Eigenkapital am 31. Dezember 2018
		in TEUR		in TEUR
ABRN, Hagen	100,00%	25	100,00%	25
ABRM, Halle (S)	100,00%	100	100,00%	100
ABRB, Stuttgart	100,00%	50	100,00%	50
ABS, Berlin	100,00%	25	100,00%	25
ABV, Berlin	100,00%	25	100,00%	25
WfB, Bielefeld	100,00%	28	100,00%	28
PTS, Essen	100,00%	30	100,00%	30

Folgende Tochterunternehmen sind zum Bilanzstichtag von der Verpflichtung zur Aufstellung eines Jahresabschlusses nach § 264 Abs. 1 HGB und eines Lageberichtes sowie deren Prüfung und Offenlegung gemäß § 264 Abs. 3 HGB befreit:

•	Abellio Rail NRW GmbH, Hagen;
•	Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, Halle (S);
•	Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart;
•	WestfalenBahn GmbH, Bielefeld;
•	PTS GmbH, Essen.

39. Konzernzugehörigkeit

Die Gesellschaft gehört zum Konzern der Abellio Transport Holding B.V., Utrecht, Niederlande, die sämtliche Anteile am Stammkapital der Gesellschaft hält, die einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, in den unsere Gesellschaft einbezogen wird. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich.

Die Abellio Transport Holding B.V. und ihre Konzerngesellschaften gehören zum Konzern der NV Nederlandse Spoorwegen, Utrecht, Niederlande, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, in den diese Gesellschaften einbezogen werden. Der Konzernabschluss ist am Sitz der NV Nederlandse Spoorwegen erhältlich.

40. Ergebnisverwendung der Muttergesellschaft

Die Geschäftsführung der Abellio GmbH schlägt der Gesellschafterversammlung vor, den Jahresfehlbetrag der Abellio GmbH des Geschäftsjahres 2019 in Höhe von TEUR 42.743 (Vorjahr: TEUR 11.750) auf neue Rechnung vorzutragen.

41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Das Coronavirus SARS-CoV-2 und die damit einhergehende Atemwegserkrankung COVID-19 breiten sich weltweit mit hoher Dynamik aus. Durch die zur Eindämmung der Pandemie umgesetzten Maßnahmen, insbesondere Kontaktverbote, Schließungen von Geschäften und öffentlichen Einrichtungen sowie Grenzschließungen nimmt das Risiko einer globalen Rezession zu und negative Auswirkungen auf Investitionsfreudigkeit von Unternehmen sowie Konsumfreude von Verbrauchern sind zu erwarten. Für weitere Ausführungen verweisen wir auf unsere Lageberichterstattung.

Weiterhin sind keine Ereignisse eingetreten, die einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Abellio-Konzerns hätten.

Berlin, den 20. Mai 2020

Die Geschäftsführung

gez.

Michiel Noy, Geschäftsführer

gez.

Dirk Snel, Geschäftsführer

Konzernlagebericht

1. Geschäftsmodell des Konzerns

1.1 Erbrachte Dienstleistungen

1.2 Konzerngesellschaften

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Geschäftsverlauf

2.1.1 Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

2.1.2 Geschäftsverlauf des Konzerns

2.2 Ertragslage

2.3 Finanzlage

2.4 Vermögenslage

3. Risiko und Chancenbericht

3.1 Risikomanagement

3.2 Risikofelder und Chancen

4. Voraussichtliche Entwicklung

1. Geschäftsmodell des Konzerns

1.1 Erbrachte Dienstleistungen

Der Konzern der Abellio GmbH, Berlin, erbringt Personenbeförderungsleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Darüber hinaus werden zu dieser Haupttätigkeit ergänzende Dienstleistungen, insbesondere Reinigungen von Zügen sowie Sicherheitsdienste, erbracht.

Im SPNV erbringen wir unsere Leistungen mit regionalen operativen Gesellschaften.

Abellio Rail NRW GmbH, Hagen, (ABRN) erbringt die folgenden SPNV Leistungen:

•	Im Ruhr-Sieg-Netz mit 18 Zügen und 3,4 Mio. Zugkilometer p. a.
•	bis Anfang Dezember im Emscher-Ruhrtal-Netz mit 3 Zügen und 0,4 Mio. Zugkilometer p. a.
•	auf der Strecke des "Müngsteners" S7 mit 9 Zügen und 1,5 Mio. Zugkilometer p. a. über Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke
•	im Niederrhein-Netz (NRN) auf den Linien RB 33 (Mönchengladbach - Wesel) und RB 35 (Düsseldorf - Arnheim) mit 22 Zügen und 2,4 Mio. Zugkilometer p. a.
•	beim Rhein-Ruhr-Express (RRX) auf den Linien RE1 und RE11, welcher mit 29 Zügen und 6,2 Mio. Zugkilometer p. a. stufenweise bis Juni 2020 anwächst und
•	seit Dezember 2019 im Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr (SBRR) insgesamt 7,1 Mio. Zugkilometer p. a. mit 29 Zügen auf sechs Linien.

Abellio Rail Mitteldeutschland GmbH, Halle (Saale) (ABRM) erbringt folgende SPNV Leistungen:

•	Elektronetz Saale-Thüringen-Südharz (STS) mit 35 Zügen und 8,7 Mio. Zugkilometer p. a.
•	Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA) mit 54 Zügen und 9,0 Mio. Zugkilometer p. a.

Abellio Rail Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart, (ABRB) ist aktuell in Vorbereitungen der ersten Betriebsaufnahme im Süden Deutschlands:

•

Seit Mitte 2019 betreibt Abellio Rail Baden-Württemberg das größte Los 1 "Neckartal" der sogenannten Stuttgarter Netze (STN), auf dem mit 52 Elektrotriebzügen 6,8 Mio. Zugkilometer p. a. erbracht werden sollen. Die Betriebsaufnahme gliedert sich in drei Phasen. Die Betriebsstufe 1 ist im Juni 2019 und die Betriebsstufe 2 im Dezember 2019 gestartet. Im Juni 2020 wird die Betriebsstufe 3 starten.

Die WestfalenBahn GmbH, Bielefeld, (WfB) erbringt die folgenden SPNV Leistungen:

•	Emsland und Mittelland mit 28 Zügen und 5,4 Mio. Zugkilometer p. a.

Mit unserem Unternehmen PTS GmbH, Essen, (PTS) bieten wir professionelle Dienstleistungen für Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen an. Das hochwertige Angebot der PTS umfasst die Bereiche Service, Sicherheit und Reinigung.

1.2 Konzerngesellschaften

Die Abellio GmbH ist zum 31. Dezember 2019 direkt an insgesamt sieben Konzerngesellschaften alleine beteiligt. Diese sieben Beteiligungen werden, neben der Abellio GmbH, im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Geschäftsverlauf

2.1.1 Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Die deutsche Wirtschaft ist 2019 das zehnte Jahr in Folge gewachsen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat sich die Konjunktur aber deutlich verlangsamt. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt, und damit das Wachstum der deutschen Wirtschaft, erhöhte sich lediglich mit einer Rate von 0,6 Prozent gegenüber 2,5 bzw. 1,5 Prozent in den Jahren 2017 und 2018. Nach einem langjährigen Aufschwung durchlief die deutsche Wirtschaft 2019 eine Schwächephase. Ausschlaggebend hierfür war der globale Abschwung der Industriekonjunktur zusammen mit einem rückläufigen Welthandel. Die weltweit gestiegene politische Unsicherheit und internationale Handelskonflikte dämpften die Auslandsnachfrage nach Investitionsgütern. Hinzu kam die weltweite Schwäche im Fahrzeugbau. Diese Entwicklungen setzten der exportorientierten deutschen Industrie besonders hart zu. ¹

Die deutschen Exporte und Importe haben im Jahr 2019 die bisherigen Höchstwerte aus dem Jahr 2018 übertroffen. Allerdings verlor das Wachstum im Vergleich zu den Vorjahren an Dynamik: 2019 wurden Waren "Made in Germany" im Wert von 1.327,6 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 1.104,1 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, waren die Exporte im Jahr 2019 damit 0,8 Prozent höher als 2018. Die Importe stiegen um 1,4 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss im Jahr 2019 mit einem Überschuss von 223,6 Milliarden Euro ab. 2018 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 228,7 Milliarden Euro betragen. ²

¹ https:/www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Wirtschaft/jahreswirtschaftsbericht- 2020.pdf?blob=publicationFile&v=10

Auch 2019 erzielten die öffentlichen Haushalte einen hohen Überschuss. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung nahmen zusammen 49,8 Milliarden Euro mehr ein als sie ausgaben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 2018 hatte es einen Rekordüberschuss von gut 62 Milliarden Euro gegeben. Die Summe entspricht diesmal einem Überschuss von 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes nach 1,9 Prozent 2018. ³

Der Arbeitsmarkt entwickelte sich im Jahr 2019 weiter robust. Die Erwerbstätigkeit in Deutschland ist im Jahr 2019 erneut gestiegen, auch wenn die Dynamik des Beschäftigungszuwachses sich im Laufe des Jahres abschwächte. Mit durchschnittlich rund 45,3 Millionen Menschen waren rund 402.000 bzw. 0,9 Prozent mehr Personen erwerbstätig als im Vorjahr. ⁴ Die Erwerbstätigkeit und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg um 705.000 auf 33,41 Millionen Personen (Juni 2019 gegenüber dem Vorjahr). ⁵ Die Zahl der ausländischen Beschäftigten wuchs auf 4,2 Millionen an. ⁶

Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vorjahr um rund 73.000 auf 2,267 Millionen Personen und damit weniger stark als im Jahr 2018. ⁷ Die Arbeitslosenquote lag 2019 im Jahresdurchschnitt bei 5,0 Prozent nach 5,2 Prozent im Jahr 2018. ⁸

Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben von der guten Entwicklung am Arbeitsmarkt profitiert. So sind die Reallöhne im Jahr 2019 um 1,2 Prozent gegenüber 2018 gestiegen. ⁹

Ungeachtet seiner guten Verfassung steht der deutsche Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen. Hierzu zählt angesichts der demografischen Entwicklung insbesondere das Angebot an Fachkräften. Dabei gilt es, im Inland die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen und zusätzliche qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen sowie die Potenziale der Fachkräfteeinwanderung aus der EU und aus Drittstaaten zu nutzen.

Mit dem im Juni 2019 beschlossenen Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG), das am 1. März 2020 in Kraft getreten ist, soll die Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten gezielt gesteuert werden und sich am wirtschaftlichen Bedarf orientieren und somit insbesondere beruflich qualifizierten Fachkräften den Arbeitsmarktzugang erleichtern. ¹⁰

² https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2020/02/PD20_039_51.html
³ https://de.reuters.com/article/deutschland-haushalt-idDEKBNlZE0XI
⁴ https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/arbeitsmarkt-zahl-der-erwerbstaetigen-steigt-auf-45-3-millionen-a-1303338.html
⁵ https://www.arbeitsagentur.de/news/arbeitsmarkt-vorjahre
⁶ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1085164/umfrage/sozialversicherungspflichtig-beschaeftigte-auslaender-in-deutschland/
⁷ https://www.arbeitsagentur.de/news/arbeitsmarkt-vorjahre
⁸ https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1224/umfrage/arbeitslosenquote-in-deutschland-seit-1995/
⁹ https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/_inhalt.html

Der Altersdurchschnitt in der Mobilitätsbranche ist mit 49 Jahren sehr hoch. Um den aktuellen Status quo aufrechtzuerhalten, müssen laut Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der die Nahverkehrsunternehmen vertritt, bis 2030 fast die Hälfte der Stellen wiederbesetzt werden. Das entspricht etwa 74.000 Stellen, davon 40.000 im Fahrdienst, 14.000 in Verwaltung und Service sowie 20.000 in Werkstätten und Infrastruktur, wo allerdings aufgrund der Digitalisierung und Modernisierung von Fahrzeugen und Anlagen noch ca. 5.000 weitere neue Stellen hinzukommen (IT, Digitalisierungsspezialisten, Ingenieure). Hinzu kommen weitere unbezifferte Einstellungen für geplante Angebotserweiterungen. ¹¹

Die Unternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), einschließlich des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV), stellen in Deutschland direkt rund 240.000 Arbeitsplätze zur Verfügung. Weitere 157.000 indirekte Arbeitsplätze kommen bei zuliefernden Unternehmen hinzu. Der Großteil dieser Arbeitsplätze ist regional gebunden und nicht ins Ausland verlagerbar.

Die Branche ist mittelständisch geprägt: Etwa 55 % der Unternehmen beschäftigen weniger als 200 Mitarbeiter. Der Großteil der Beschäftigten ist als Fahrpersonal im Nahverkehr tätig (41 %), gefolgt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Bereichen Werkstätten und Infrastruktur (22 %). Die Auszubildenden repräsentieren 4 % der Beschäftigten. ¹²

Rund 10,4 Milliarden Fahrgäste nutzten 2019 den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland. ¹³ Täglich nutzen rund 30,0 Millionen Fahrgäste den Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und vermeiden dadurch rein rechnerisch rund 20,0 Millionen Pkw-Fahrten. ¹⁴

Analog zu den Fahrgastzahlen stiegen auch die Ticketeinnahmen im vergangenen Jahr deutlich an. 13,3 Mrd. Euro nahmen die deutschen Nahverkehrsunternehmen 2019 durch Fahrgelder ein (inklusive Ausgleichzahlungen). Das waren 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Für eine Fahrt im ÖPNV wird aktuell im Schnitt 1,11 Euro fällig. Ein Einzelticket kostet durchschnittlich 2,70 Euro, beim Monatsticket sind es im Schnitt 54,45 Euro. ¹⁵

Im Schnitt über die Gesamtbevölkerung fahren alle Bürgerinnen und Bürger 138-mal pro Jahr mit Bus oder Bahn. 43 % der ÖPNV-Kunden sind dabei in den 20 größten deutschen Städten unterwegs. Die Preise für Bus- und Bahntickets im Nahverkehr stiegen im vergangenen Jahr im bundesweiten Schnitt um 1,4 %. ¹⁶

¹⁰ https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2019/08/feg-fachkraefteeinwanderungsgesetz.html
¹¹ https://tvn2020.de/category/fakten-zum-oepnv/
¹² https://www.mobi-wissen.de/Arbeit/Arbeitspl%C3%A4tze
¹³ https://www.vdv.de/daten-fakten.aspx
¹⁴ https://www.vdv.de/daten-fakten.aspx
¹⁵ https://www.vdv.de/200128-pm-oepnv-bilanz-2019.pdfx

Bahnfahren soll noch attraktiver werden und vor diesem Hintergrund standen die Ticketpreise für den Bahnfernverkehr 2019 im Mittelpunkt politischer Debatten. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sind die Preise für Bahntickets im Fernverkehr seit 2015 nur leicht um 1,3 Prozent gestiegen (November 2019 gegenüber November 2015). Bahntickets im Nahverkehr (DB-Regio-Produkte) sind dagegen im selben Zeitraum 14 Prozent teurer geworden.

Damit stiegen die Preise für Fahrten in Nahverkehrszügen noch stärker als die Fahrkartenpreise des Öffentlichen Personennahverkehrs insgesamt (Bus und Bahn in Verkehrsverbünden), die sich seit 2015 um 8,1 % verteuert haben. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt erhöhten sich im selben Zeitraum um 5,6 %.

Eine überdurchschnittliche Preissteigerung ist auch bei den Fernbus-Tickets feststellbar: Diese sind im Betrachtungszeitraum um 15,4 % gestiegen. Die Ticketpreise für Inlandsflüge haben sich gegenläufig entwickelt, sie sind seit November 2015 um 2,9 % günstiger geworden.

Seit dem 1. Januar 2020 gilt ein Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent anstelle von 19 Prozent für Bahnfahrkarten im Fernverkehr. Die Gesetzesänderung als Teil des Klimapakets wurde von Bundestag und Bundesrat im Dezember 2019 verabschiedet. Die Deutsche Bahn AG gab bekannt, dass sie die Senkung des Mehrwertsteuersatzes direkt an die Kundinnen und Kunden weitergeben will. Als Effekt erwartet das Unternehmen jährlich fünf Millionen zusätzliche Reisende im Fernverkehr. Damit würde sich die Zunahme bei den Reisenden im Eisenbahnfernverkehr fortsetzen: Im Jahr 2018 nutzten fast 133 Millionen Fahrgäste den innerdeutschen Bahnfernverkehr, das waren fast 14 % mehr als im Jahr 2015 (fast 117 Millionen). ¹⁷

Im gesamten Personennahverkehr verlagert sich die Finanzierung umso stärker auf die öffentliche Hand, je geringer der eigene Fahrgastbeitrag ist. Insgesamt zahlt die öffentliche Hand derzeit 9,4 Milliarden Euro im Jahr für den Betrieb des ÖPNV. Jede Fahrt im ÖPNV wird daher im Durchschnitt mit 0,82 Euro durch die öffentliche Hand mitfinanziert (ohne Investitionszuschüsse). Für Investitionen in den ÖPNV werden Zahlungen in Höhe von 19,30 Euro je Einwohner durch die öffentliche Hand bereitgestellt. ¹⁸

¹⁶ https://ioki.com/im-trend-bus-und-bahn-fahren/
¹⁷ https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter7staatskonzern-die-preise-fuer-bahntickets-im-nahverkehr-steigen-kraeftiger-als-im-fernverkehr/25369554.html?ticket=ST-86656-TeptH55bmOS7GroCKPMl-ap2
¹⁸ https://www.vdv.de/daten-fakten.aspx

Jeder Fahrgast im ÖPNV leistet einen wertvollen Beitrag für das Klima und die Luftqualität, denn jeder mit dem ÖPNV zurückgelegte Kilometer spart im Vergleich zur Autofahrt im Durchschnitt 95 Gramm Treibhausgase und 19 Gramm Stickoxide. ¹⁹

Die Nutzung von Bussen und Bahnen spart bundesweit etwa so viel Energie, wie eine Großstadt mit all ihren Haushalten, dem Verkehr und der Industrie im Jahr emittiert. Auch beim spezifischen Energiebedarf ist der ÖPNV besser als der Pkw: Wer mit Bus oder städtischer Bahn unterwegs ist, "verbraucht" nur 3,3 Liter Benzin bzw. Dieseläquivalent pro 100 Kilometer und spart damit 46 % Energie im Vergleich zum Auto. ²⁰

Die Wirtschaft in Deutschland ist im zehnten Jahr in Folge, und etwas stärker als erwartet, gewachsen. Eine Rezession konnte so vermieden werden. Mit plus 0,6 Prozent lag das Wachstum allerdings deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Aus Sicht der Geschäftsführung wurde das Geschäftsjahr 2019 schlechter abgeschlossen als erwartet. Dies liegt vor allem in externen Effekten begründet, mit denen sich Abellio als auch seine Mitbewerber im SPNV-Markt konfrontiert sehen. Ein hoher Fachkräftemangel, hohe Ausbildungskosten und vermehrte Baustellen auf den einzelnen Strecken hatten hohe negative Auswirkungen auf das Jahresergebnis.

2.1.2 Geschäftsverlauf des Konzerns

Der Konzern nutzt u. a. die Kennzahlen Jahresergebnis und EBIT als finanzielle und Pünktlichkeit sowie Mitarbeiterzahl (FTE) als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren. Durch die Aufstellung des Konzernabschlusses nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) leiten sich finanzielle Leistungsindikatoren sowie die der Geschäftsverlauf der Gesellschaft aus diesen Rechnungslegungsgrundsätzen ab.

Diese Indikatoren haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt:

in TEUR	Jahresergebnis	EBIT	Pünktlichkeit	FTE (31.12.)
Ist 2018	-5.734	-1.429	93,2%	2.028
Ist 2019	-32.687	-24.528	92,6%	2.676
Plan 2019	-28.528	-23.456	92,8%	2.774
Vergleich:
Ist 2019/2018	-26.953	-23.099	-0,6 %p.	648
Ist/Plan 2019	-4.159	-1.072	-0,2 %p.	-98

¹⁹ https://www.vdv.de/daten-fakten.aspx
²⁰ http://www.mobilitaet-fuer-alle.org/seite/360315/%C3%B6pnv-bundesweit.html

Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein Konzernjahresfehlbetrag von TEUR 32.687 (Vorjahr: TEUR 5.734) erzielt, erwartet wurde ein Fehlbetrag in Höhe von TEUR 28.528. Die Abweichung resultiert vornehmlich aus höheren Personalkosten und Pönalen. Höhere Personalkosten und Pönalen führten auch zu einem schlechteren EBIT als ursprünglich geplant: So wurde ein EBIT in Höhe von TEUR -23.456 geplant, tatsächlich betrug dieses aber TEUR -24.528.

Die relativ kleine Abweichung in Höhe von 0,2 %-Punkten zwischen der geplanten und der tatsächlichen Pünktlichkeit kann als unwesentlich betrachtet werden.

Die Negativabweichung in Höhe von -98 FTE zwischen geplanter und tatsächlicher FTE-Anzahl am Jahresende 2019 resultiert aus der Nichtbesetzung freier Triebfahrzeugführer- und Kundenbetreuerstellen im Zuge des Fachkräftemangels. Die nicht besetzten Stellen mussten durch Leihpersonal ersetzt werden.

Verkehrsleistung

In 2019 ist die Verkehrsleistung um ca. 11,5 Mio. Zug-km gestiegen. Diese Veränderung ist sowohl auf die Inbetriebnahme der Netze RRX und DISA Ende 2018 als auch auf die Inbetriebnahme der Netze STN und SBRR in 2019 zurückzuführen.

	2019	2018	2017
Anzahl betriebener Züge (zum Stichtag)	229	197	113
Zug-km p. a. (in Mio.)	36,0	24,5	20,3

Investitionen

Der Abellio-Konzern hat im Geschäftsjahr 2019 insgesamt Investitionen in Höhe von TEUR 29.235 (Vorjahr: TEUR 22.047) vorgenommen. Haupttreiber dieser Entwicklung sind sowohl Investitionen in die immateriellen Vermögenswerte, welche vorrangig aus den aktivierten Mobilisierungskosten heraus resultieren als auch Investitionen im Zusammenhang mit dem Werkstattbau in Pforzheim.

Mitarbeiter

Der Personalbestand (FTE) beträgt zum Stichtag 2.676 (Vorjahr: 2.028). Darauf entfallen 2.396 Mitarbeiter auf operative Bereiche (Vorjahr: 1.759) und 280 auf den Verwaltungsbereich (Vorjahr: 269). Durch gezielte Weiterbildungsmaßnahmen wird eine fortlaufende Verbesserung der Qualifikation unserer Mitarbeiter angestrebt.

2.2 Ertragslage

In der nachfolgend abgebildeten Tabelle wird die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des Abellio-Konzerns für das Jahr 2019 mit dem Vorjahr verglichen:

Ertragslage	2019	2018	Abs. Veränd.
in TEUR
Umsatzerlöse	512.166	346.619	165.547
Sonstige betriebliche Erträge	21.988	10.150	11.838
Materialaufwand	-319.044	-191.378	-127.666
Rohergebnis	215.109	165.391	49.718
Personalaufwand	-114.145	-74.231	-39.914
Abschreibungen	-85.044	-10.128	-74.916
Sonstige betriebliche Aufwendungen	-40.448	-82.461	42.013
	-239.638	-166.821	-72.817
Betriebsergebnis	-24.528	-1.429	-23.099
Finanzergebnis	-18.412	-5.053	-13.360
Steuern vom Einkommen und Ertrag	10.254	748	9.506
Sonstige Steuern	0	0	0
Konzernüberschuss (-fehlbetrag)	-32.687	-5.734	-26.953

Der Zuwachs der Umsatzerlöse in 2019 um TEUR 165.547 ist zum einen auf die Aufnahme der Netze RRX und DISA Ende Dezember 2018, welche in 2019 nun vollständig zum Umsatz beigetragen haben, zurückzuführen. Weiterhin haben die Betriebsaufnahmen des Stuttgarter Netzes im Juni und Dezember 2019 und die Betriebsaufnahme des Netzes S-Bahn Rhein-Ruhr (SBRR) anteilig zum Umsatz beigetragen.

Vor diesem Hintergrund ist auch das Rohergebnis deutlich um TEUR 49.718 auf TEUR 215.109 gestiegen und beträgt im Verhältnis zu den Umsatzerlösen 42,0 % (Vorjahr: 47,7 %).

Mit der Ausweitung des Geschäftsbetriebs ist auch der Personalbestand im Geschäftsjahr 2019 angestiegen und der Personalaufwand 2019 beträgt TEUR 114.145. Die Personalkostenquote ist im Vergleich zum Vorjahr mit 22,3 % vom Umsatz nur leicht gestiegen.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in 2019 im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 42.013 auf TEUR 40.448 gesunken. Hintergrund dieser Entwicklung ist die neue Bilanzierung von Leasingverhältnissen nach IFRS 16. Wurden in der Vergangenheit Leasingaufwendungen in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst, erfolgt seit Erstanwendung von IFRS 16 die Abschreibung auf Nutzungsrechte, welche im Wesentlichen den Anstieg der Abschreibungen um TEUR 74.916 begründet, sowie die Abzinsung von Leasingverbindlichkeiten, welche im Finanzergebnis erfasst wird. Weitere sonstige betriebliche Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Marketing und Werbung, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Versicherungen, Abgaben, Beiträge und Gebühren.

Insgesamt hat sich das Betriebsergebnis des Abellio-Konzerns im Verhältnis zum Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von -0,4 % auf -4,8 % verschlechtert und beträgt TEUR -24.528. Hauptgrund ist ein überproportionaler Anstieg des Materialaufwands, welche im Wesentlichen Infrastrukturkosten und bezogene Leistungen umfasst.

Das Finanzergebnis enthält im Wesentlichen den aus der Erstanwendung von IFRS 16 Zinsaufwendungen aus der Abzinsung von Leasingverbindlichkeiten. Weiterhin enthält das Finanzergebnis Zinsaufwendungen aus der Finanzierung des Anlagevermögens. Der Abellio-Konzern erhielt im Geschäftsjahr 2019 weitere Gesellschafterdarlehen für die Finanzierung der Geschäftsausweitung und die Mobilisierung neu gewonnener Verkehrsverträge, was insgesamt zu einer Erhöhung des Zinsaufwands führte.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen mit im Wesentlichen aktivierte latente Steuern auf steuerliche Verlust- und Zinsvorträge, mit deren Inanspruchnahme in den kommenden Jahren gerechnet wird.

Der Abellio-Konzern hat das Geschäftsjahr 2019 mit einem Jahresfehlbetrag von TEUR 32.687 (Vorjahr: 5.734), abgeschlossen.

2.3 Finanzlage

Der Konzern-Cashflow verteilt sich im Vergleich zum Vorjahr auf folgende Bereiche:

in TEUR	2019	2018
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	77.391	6.803
Cashflow aus Investitionstätigkeit	-24.210	-22.047
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit	-45.134	21.533
Cashflow gesamt	8.047	6.289
Liquide Mittel am Anfang der Periode	26.143	19.854
Liquide Mittel am Ende der Periode	34.190	26.143

In 2019 erzielte der Abellio-Konzern einen Konzernjahresfehlbetrag von TEUR 32.687 (Vorjahr: TEUR 5.734) und nach Bereinigung der nicht zahlungswirksamen Vorgänge ergab sich aus der laufenden Geschäftstätigkeit ein positiver Cashflow von TEUR 77.391 (Vorjahr: TEUR 6.803).

Die Investitionen betrafen in 2018 im Wesentlichen den Werkstattaufbau in Pforzheim sowie Mobilisierungskosten im Zusammenhang mit neu gewonnen Verkehrsverträgen.

Im Laufe des Geschäftsjahres 2019 wurden Darlehen in Höhe von TEUR 58.200 bei den Gesellschaftern aufgenommen. Diese dienten der Finanzierung der Geschäftsausweitung und der Mobilisierung neu gewonnener Verkehrsverträge sowie der Tilgung von älteren Darlehen und Bankkrediten.

Insgesamt verbesserte sich der Finanzmittelfonds im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 8.047 auf TEUR 34.190 zum Bilanzstichtag.

Eine ausführliche Darstellung der Cashflow-Rechnung des Abellio-Konzerns ist dem Konzernabschluss zu entnehmen.

Im Geschäftsjahr 2019 konnte der Abellio-Konzern jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen.

Im Geschäftsjahr 2019 konnten mit der Inbetriebnahme des STN-Netzes (Betriebsstufen 1 & 2) und des SBRR-Netzes sowie dem planmäßig verlaufenden Werkstattbau in Pforzheim wichtige Erfolge erzielt werden. Auch für das Jahr 2019 erzielte Abellio wieder Bestnoten im VRR-Qualitätsbericht: Die ABRN wurde von den Fahrgästen zusammen mit der Regiobahn als bestes Verkehrsunternehmen im VRR-Verbundraum gewertet. In den Kriterien Pünktlichkeit, Fahrgastinforation im Fahrzeug (Regelbetrieb + Störungsfall), Qualität Zugbegleitpersonal belegt Abellio den 1. Platz im VRR-Gebiet.

Im Geschäftsjahres 2019 haben wir weitere vielversprechende Schritte und Maßnahmen umgesetzt, um die Unternehmensstrategie des kontrollierten Wachstums zu festigen.

2.4 Vermögenslage

Die nachfolgende Übersicht stellt zusammengefasst die Vermögens- und Kapitalstruktur dar:

Vermögenslage	31. Dezember 2019	31. Dezember 2018	Abs. Veränd.
in TEUR
Langfristige Vermögenswerte	1.190.924	217.209	973.715
Kurzfristige Vermögenswerte	241.461	150.333	91.128
Gesamtvermögen	1.432.386	367.543	1.064.843
Eigenkapital	61.178	53.506	7.672
Langfristige Verbindlichkeiten	1.030.127	144.863	885.264
Kurzfristige Verbindlichkeiten	341.081	169.174	171.907
Gesamtkapital	1.432.386	367.543	1.064.842

Die langfristigen Vermögenswerte sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 973.715 auf TEUR 1.190.924 angestiegen. Das entspricht einem Anteil in Höhe von 83,1 % am Vermögen, nach 59,1 % im Vorjahr. Dominiert werden die langfristigen Vermögenswerte von den Leasing-Nutzungsrechten und weiteren immateriellen Vermögenswerten, welche Geschäfts- oder Firmenwerte, Konzessionen, Markenrechte, Kundenstämme, EDV- und Software und aktivierte Vorlaufkosten enthalten. Darüber hinaus bilden die aktiven latenten Steuern einen weiteren wesentlichen Teil der langfristigen Vermögenswerte. Innerhalb des Anlagevermögens resultiert der starke Anstieg im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen aus der Erstanwendung von IFRS 16 und dem damit verbundenen Ansatz von Leasing-Nutzungsrechten. Weitere Effekte ergeben sich aus der Zunahme von aktivierten Vorlaufkosten für gewonnene Verkehrsverträge, neue Investitionen in Maschinen und technische Anlagen und Einzahlungen in die Rücklagen für die Hauptuntersuchungen für die Züge der ABRN, ABRM und WfB.

Der Anstieg der kurzfristigen Vermögenswerte um TEUR 91.128 auf TEUR 241.461 resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 71.841 und dem Anstieg der sonstigen kurzfristigen nichtfinanziellen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 12.230.

Das Eigenkapital ist in 2019 auf TEUR 61.178 angestiegen und entspricht somit 4,3 % (Vorjahr: 14,6 %) der Bilanzsumme. Der Rückgang der Eigenkapitalquote steht im Einklang mit dem erstmaligen Ansatz von Leasingverbindlichkeiten und dem damit verbundenen Anstieg der Bilanzsumme. Der Anstieg des Eigenkapitals resultiert aus der Umwandlung von Gesellschafterdarlehen in Eigenkapital in Höhe von TEUR 50.000. Gegenläufig wirkt sich das in 2019 erwirtschaftete negative Ergebnis aus.

Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich im Berichtszeitraum um TEUR 885.264 auf TEUR 1.030.127 erhöht. Hintergrund dieser Entwicklung ist im Wesentlichen die Erstanwendung von IFRS 16 und dem damit verbundenen erstmaligen Ansatz von Leasingverbindlichkeiten.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 171.907 auf TEUR 341.081 zum 31. Dezember 2019 erhöht. Der Anstieg resultiert vornehmlich aus der Erstanwendung von IFRS 16 und dem damit verbundenen erstmaligen Ansatz von Leasingverbindlichkeiten. Darüber hinaus resultiert diese Entwicklung auch aus dem Anstieg der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber den Aufgabenträgern.

3. Risiko und Chancenbericht

Durch seine wirtschaftlichen Aktivitäten ist der Abellio-Konzern stets allgemeinen unternehmerischen, aber auch branchenspezifischen Risiken ausgesetzt, die einen erheblichen Einfluss auf die strategischen Ziele des Unternehmens haben können.

Der Abellio-Konzern versteht ein Risiko als die "Möglichkeit des Eintretens von Ereignissen, welche sich auf die Unternehmensplanung negativ auswirken." Analog wird eine Chance als ein potenzieller Ereigniseintritt verstanden, welcher sich wiederum positiv auf die Unternehmensplanung auswirkt. Dieser Risiko- und Chancenbericht basiert auf der unternehmensweiten und kontinuierlichen Messung von Risiken und Chancen innerhalb des Abellio-Konzerns. Grundlage für die Bewertung dieser Risiken ist sowohl die Eintrittswahrscheinlichkeit, als auch das Auswirkungs- bzw. Schadenspotenzial innerhalb des gesamten Konzerns.

3.1 Risikomanagement

Das Risikomanagement des Abellio-Konzerns umfasst alle Tätigkeiten, die darauf ausgerichtet sind, Abweichungen von der Unternehmensplanung frühzeitig zu identifizieren, zu analysieren und soweit wie möglich zu steuern, um das Erreichen der Unternehmensziele zu gewährleisten. Dieses Vorgehen ist als integraler Bestandteil in die Geschäftsprozesse eingegliedert, womit das Risikomanagement ein wichtiges Steuerungselement der unternehmerischen Entscheidungen ist.

Das Ziel ist es, die im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Abellio-Konzerns entstehenden potenziellen Risiken frühzeitig zu erkennen, langfristig zu überwachen und durch geeignete Gegensteuerung zu eliminieren bzw. einzugrenzen. Es greift daher schon im Bestandsgeschäft und umfasst u. a. die detaillierte Budgetplanung vor Beginn des jeweiligen Geschäftsjahres. Diese Planung wird im Rahmen einer fortlaufenden aktualisierten Jahresprognose an die Änderungen in der Geschäftstätigkeit sowie die Entwicklung der Branche und des wirtschaftlichen Umfeldes angepasst. Im Rahmen der monatlichen Berichterstattung werden Soll/Ist-Abweichungen zu den Planzahlen wie auch bedeutende Entwicklungen analysiert, um mögliche Risiken schon im Planungsprozess identifizieren zu können. In den Gesellschafterversammlungen mit den Tochtergesellschaften werden diese Risiken und Chancen sowie ihre Auswirkungen mit den Verantwortlichen bzw. den Geschäftsführern einer jeden Gesellschaft besprochen.

Auch die Mobilisierung der gewonnenen Ausschreibungen Stuttgarter Netze (STN) sowie die S-Bahn Rhein Ruhr (SBRR), Rhein-Ruhr-Express (RRX) und der weiterführende Betrieb des Ruhr-Sieg-Netzes (RSN II) birgt Risiken und Chancen, die es mit Hilfe eines kontinuierlichen Risikomanagementprozesses frühzeitig zu erkennen und zu bewerten gilt. Hier spielt die frühzeitige Einleitung von Gegensteuerungsmaßnahmen eine maßgebliche Rolle. Um durch potenziell auftretende Gefahren eine geplante Betriebsaufnahme nicht zu gefährden, sind zum Beispiel alle externen Einflussfaktoren auf die Planung genauestens zu analysieren und mögliche Schadenspotenziale so schnell wie möglich zu eliminieren. Die Betriebsaufnahme-Projekte werden durch spezielle Mobilisierungsteams in den Tochtergesellschaften betreut. Die primäre Aufgabe dieser Teams ist die Umsetzung der Pläne, das Monitoring und die monatliche Berichterstattung über die aktuelle Entwicklung an die eingerichteten Lenkungskreise. Zur Erfassung der Risiken und Chancen werden zu Beginn, und nachfolgend in regelmäßigen Abständen, einer jeden Mobilisierung Risikoworkshops durchgeführt. Der Teilnehmerkreis beinhaltet das jeweilige Team einer Mobilisierung, die Teilprojektverantwortlichen innerhalb des Projekts, die Geschäftsführung einer jeweiligen Tochtergesellschaft und ggf. Fachexperten einer bestimmten Thematik.

Zur Einordnung der betroffenen Organisationseinheiten und Verantwortlichkeiten in das Risikomanagement des Abellio-Konzerns wird das "Three Lines of Defense" (kurz: LoD) Modell angewandt. Dabei werden Aufgaben und Verantwortungsbereiche der Risikoverantwortlichen (1st Line) und der Risikocontroller (2nd Line) im Unternehmen klar strukturiert und von der unabhängigen Prüfung durch die interne Revision (3rd Line) differenziert. Letztere Abteilung beurteilt unternehmensweit die betrieblichen Prozesse sowie die Angemessenheit und Wirksamkeit interner Kontrollen. Sie unterstützt die Organisation bei der Erreichung ihrer Ziele, indem sie die Effektivität des Risikomanagements, der Kontrollen und der Führungs- und Überwachungsprozesse bewertet und diese verbessern hilft. Durch geeignete Empfehlungen trägt die Abteilung zur Verstärkung des internen Kontrollsystems und Verbesserung der Corporate Governance bei und unterstützt somit die Geschäftsführung bei der Erreichung der strategischen Unternehmensziele. Der gesamtheitliche Risiko Management Prozess wird durch den verantwortlichen Arbeitsbereich zentral und übergreifend überwacht, sodass auf Ebene des Abellio-Konzerns ebenso Konsolidierungen vorgenommen werden können.

Einen weiteren, wichtigen Bestandteil des Risikomanagements stellt die systematische Erfassung und Steuerung der Unternehmensrisiken im Rahmen unseres Risikomanagementsystems dar. Der Arbeitsbereich Risikomanagement setzt auf die kontinuierliche Identifikation, Analyse und übergeordnete Überwachung der potenziellen Chancen und Risiken für das gesamte Unternehmen. Mit Hilfe eines Tools und eines zielorientierten Konsolidierungsprozesses werden Risiken in allen Fachbereichen des Unternehmens erfasst, kategorisiert und bewertet. Jede Tochtergesellschaft verwaltet und überwacht sowohl ihre Risiken, als auch die Steuerungsmaßnahmen schließlich mit Hilfe eines Risiko Registers. Im Zuge dieses Vorgehens erfolgt jedes Quartal eine detaillierte Berichterstattung des Risikoprofils und aller Risiken an das Risikomanagement. Für außerhalb dieses vierteljährlichen Berichtsturnus auftretende, wesentliche Risiken besteht daneben eine unmittelbare Berichtspflicht, die jedoch der Berichtsprozessstruktur der regulären Risikomeldungen folgt. Die Gesamtheit der Einzelrisiken je Tochtergesellschaft wird anschließend in einem gesellschaftsübergreifenden Risikoregister zusammengeführt und nach finanzieller Risikowirkung und Eintrittswahrscheinlichkeit anhand der Ausprägungen hoch, mittel, gering bewertet. In Bezug auf die Risikowirkung stellt die Ausprägung hoch eine wesentliche, mittel eine moderate und gering eine unwesentliche Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder der operativen Beeinträchtigung sowie des Reputationsschadens dar. Um die Klarheit und die Übersichtlichkeit zu erhöhen und ein einwandfreies Vorgehen zu gewährleisten, werden die Risiken schon zu Beginn des Prozesses zu gleichartigen Kategorien zusammengefasst. Diese werden gemäß unserer Rahmenrichtlinie "Risikomanagement" wie folgt definiert:

• Strategische Risiken:

Als strategisches Risiko wird im Abellio-Konzern die Gefahr bezeichnet, langfristige Erfolgspotenziale im Zuge der Geschäftstätigkeiten falsch einzuschätzen, nicht weiterzuentwickeln oder gar keine neuen Erfolgspotenziale erschließen zu können. Hierzu zählt auch heute noch die fortschreitende Liberalisierung des SPNV-Marktes in Deutschland. Auch in diesem Jahr führt dies zu weiterhin zunehmendem Wettbewerb bei aktuellen und zukünftigen Ausschreibungen. Neue Wettbewerber drängen mit teils aggressiven Bieterverhalten auf den Markt und zur gleichen Zeit ist die DB Regio gezwungen, ihre Bestandsnetze zu verteidigen. Damit ist der Abellio-Konzern dem zunehmenden Druck auf die Margen in Ausschreibungen weiterhin ausgesetzt. Für den Abellio-Konzern steht die Qualität und der Service unserer SPNV-Dienstleitungen im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeiten. Aus diesem Grund wird nur an ausgewählten Ausschreibungen teilgenommen, die in Bezug auf Erfolgschance, Wirtschaftlichkeit und Kompatibilität mit dem Bestandsnetz, in Einklang mit der kontrollierten Wachstumsstrategie stehen.

Des Weiteren, will die Bundesregierung die Klimaziele 2030 erreichen und den Schienenverkehr attraktiver machen. Ziel ist es, die Zahl der Bahnpassagiere bis 2030 zu verdoppeln. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist die Umsetzung des "Deutschlandtakts", eines Logistikplans, bei dem jede halbe Stunde Züge zwischen Großstädten verkehren. Mit dem Deutschlandtakt wird ein neues, transparentes Prinzip der Erweiterung und des Kapazitätsmanagements für das Schienennetz etabliert. Daher werden der Bund und die Deutsche Bahn bis 2030 86 Milliarden Euro in die Modernisierung des Schienennetzes investieren. Dies wird die Leistungskapazität der Schieneninfrastruktur erhöhen und führt in den nächsten Jahren zu zahlreichen Bauarbeiten, die sowohl die Fahrgäste als auch die Zugbetreiber massiv beeinträchtigen. Um die Deutsche Bahn in die Lage zu versetzen, das Schienennetz und das Zugsystem zu modernisieren, auszubauen und zu elektrifizieren, wird die Bundesregierung ihre Beteiligung an der Deutschen Bahn AG von 2020 bis 2030 jährlich um weitere 1 Mrd. EUR erhöhen. Laut Mofair - Allianz für fairen Wettbewerb im Schienenpersonenverkehr - besteht für die Kapitalerhöhung der Deutschen Bahn AG das Risiko "massiver Wettbewerbsverzerrungen", da nicht garantiert werden kann, dass diese Mittel ausschließlich für die Infrastruktur bestimmt sind. Mofair äußerte Bedenken gegenüber der Bundesregierung und der Kommission der Europäischen Union. Zwar sehen wir die Modernisierung und neue Klimaausrichtung als Chance, jedoch stehen dem operative Risiken entgegen, welche nachfolgend erläutert werden.

• Operative Risiken:

Als operative Risiken werden jegliche Negativabweichungen bezeichnet, die unmittelbar und direkt aus dem operativen Geschäft entstehen - nachdem eine Ausschreibung gewonnen und somit der Verkehrsvertrag geschlossen worden ist. Dazu kann eine Vielzahl verschiedener Gründe ausschlaggebend sein. Zu den spezifischen Risiken aus dem operativen SPNV-Geschäft zählen derzeit u. a. die Gefahr von Betriebsunterbrechungen z. B. aufgrund eines Brandes oder eines Zugunfalls (Schadenshöhe: mittel / Eintrittswahrscheinlichkeit: gering). Für den Fall, dass ein solches Risiko eintritt, greifen spezifische Fall-back-Konzepte, welche in den operativen Gesellschaften in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern regelmäßig geprobt und weiterentwickelt werden.

Zu den operativen Risiken zählen ebenso jegliche Gefahrensachverhalte, die sich aus der Mobilisierung eines Verkehrsnetzes ergeben. Dazu gehören z. B. die Betriebsaufnahmen mit eigener Instandhaltung. Kommt es hier zu einer Verspätung in der Fertigstellung von Werkstätten, ist die finanzielle und ebenso operative Auswirkung im Verhältnis hoch (Schadenshöhe: hoch / Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel). Um solch einem Risiko zu entgehen, ist eine regelmäßige Bauaufsicht grundlegender Bestandteil der Mobilisierungskonzepte. Bei Identifizierung von möglichen Verspätungen werden im Vorfeld entsprechende Alternativkonzepte entwickelt, um eine reibungslose Betriebsaufnahme und Instandhaltung zu gewährleisten.

Ein weiteres Risiko, dass sich direkt aus der Mobilisierung ergibt, ist die ggf. verspätete Lieferung der einzusetzenden Triebfahrzeuge (Schadenshöhe: hoch / Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel). Zur Minimierung dieses Risikos hat der Abellio-Konzern bereits in den Fahrzeuglieferverträgen entsprechende Regelungen bei Spätlieferung fixiert. Zudem werden regelmäßige Statusmeetings mit Fahrzeugherstellern durchgeführt und ggf. Ersatzkonzepte erarbeitet. Im Geschäftsjahr 2019 mussten aufgrund der verspäteten Auslieferung von Zügen durch den Hersteller Bombardier für das STN-Netz Ersatzkonzepte implementiert werden, was zu einer hohen Betriebskomplexität und einer geringen Pünktlichkeit führte. Der aus der Mobilisierung heraus resultierende Personalbedarf und die Einstellung neuer Mitarbeiter, stellt ein weiteres Risiko dar: Erhöhte Personalkosten, v. a. vor dem Hintergrund neuer Tarifabschlüsse, und der allgemeine Fachkräftemangel im Zuge einer niedrigen Arbeitslosenquote stellen den Abellio-Konzern sowie die komplette Branche vor große Herausforderungen. Verschärft wird die Situation durch die mit den neuen Tarifabschlüssen einhergehenden Rahmenbedingungen bzgl. einer verkürzten Wochenarbeitszeit bei Triebfahrzeugführern und Kundenbetreuern (Schadenshöhe: hoch / Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch). Dadurch muss grundsätzlich mehr Personal eingestellt und geschult werden, was zu höheren Rekrutierungs- und Schulungskosten führt. Höhere Personalkosten, welche aus einer höheren Vergütung im Zusammenhang mit einer geringeren Produktivität heraus resultieren, werden durch den gegenwärtigen Indexierungsmechanismus nicht mehr angemessen ausgeglichen. Es wird von entscheidender Bedeutung sein, im Jahr 2020 eine Einigung mit den Kunden (Aufgabenträgern) über eine Entschädigung für höhere Personalkosten aufgrund geringerer Produktivität und höherer Schulungskosten sowie ein faires Strafregime für die infrastrukturbedingte Verringerung der Pünktlichkeit, die vom Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht beeinflusst werden kann, zu erzielen.

Im operativen Betrieb wird das Risiko der steigenden Baustellentätigkeiten kontinuierlich beobachtet. Aufgrund der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Bahn über die Instandhaltung der Eisenbahn-Infrastruktur kann es in Zukunft vermehrt zu Einschränkungen im Nahverkehr kommen, was sich vor allem auf den Betriebsablauf negativ auswirken kann. Zur Vermeidung solch gravierender Einflüsse ist eine kontinuierliche Verfolgung des Sachverhalts unumgänglich. Um schon vor dem Eintritt des Risikos gegenzusteuern, sind vorab Verhandlungen mit dem Infrastrukturbetreiber zu führen. Auf diese Weise können negative Baustellenfolgen durch eine intelligente Planung des Betriebsablaufs vermieden werden. Neben erhöhten Baustellenaktivitäten in den kommenden Jahren, muss darüber hinaus auch vermehrt mit Wetterextremen und Umweltkatastrophen gerechnet werden, welche sich ebenfalls negativ auf den Betriebsablauf auswirken können.

Für den Abellio Konzern, der in einer energieintensiven Branche tätig ist, stellen höhere Energieverbräuche der Züge weitere operative Risiken dar (Schadenshöhe: mittel / Eintrittswahrscheinlichkeit: mittel).

• IT-Risiken

Darüber hinaus ist auch das IT-Umfeld Risiken ausgesetzt: Die Gefahr von Cyberangriffen und unerlaubten Datenzugriffs können einen wesentlichen negativen Einfluss auf die Betriebsabläufe jeglicher Betriebsbereiche haben.

Zur Eindämmung solcher Risiken findet eine kontinuierliche Verbesserung der IT-Sicherheitsstruktur, der IT-Regelwerke sowie der IT-Kontrollen statt.

• Finanzielle Risiken:

Finanzielle Risiken stellen potenzielle, monetäre Folgen von Ereignissen dar, die einen direkten Bezug zu finanziellen Themen haben. Für den Abellio-Konzern ergeben sich finanzielle Risiken insbesondere aus den mit den Aufgabenträgern geschlossenen Verkehrsverträgen, vor allem durch mögliche starke Preisschwankungen in den Kosten. Die meisten Verkehrsverträge enthalten jedoch Preisgleitklauseln für Energie- und Personalkosten, die einen Inflationsausgleich garantieren und das mit Preisschwankungen verbundene Risiko vermindern. Durch den Abschluss eines neuen GDL-Tarifes und den damit verbundenen höheren Personalkosten funktioniert die Personalkostenindexierung jedoch nicht wie beabsichtigt. Daher wird zwischen den Aufgabenträgern und den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) zusammen an einer Lösung des Problems gearbeitet. Ein Einnahmenrisiko wird durch die entsprechenden Verkehrsverträge, in denen sich die Auftraggeber zur Zahlung von fixierten Kilometerpreisen verpflichten, minimiert oder sogar ausgeschlossen. Des Weiteren kann es durch ggfs. mangelnde Qualität oder Pünktlichkeit zu außerplanmäßigen finanziellen Belastungen kommen, die Gefahren für das Unternehmen bergen (Schadenshöhe: hoch / Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch). Aus diesem Grund ist die laufende Kontrolle der operativen Kennzahlen Teil des monatlichen Reportings und wird im Bedarfsfall kurzfristig adressiert. Ein weiteres finanzielles Risiko stellt eine zu geringe Eigenvertriebsquote dar: Werden zu wenig Fahrkarten über Abellio-eigene Vertriebswege (Internet, Kundencenter, Kundenbetreuer und Automaten) verkauft, werden Provisionen an die entsprechenden Aufgabenträger fällig (Schadenshöhe: gering/ Eintrittswahrscheinlichkeit: hoch).

• Compliance Risiken:

Compliance Risiken umfassen potenzielle negative Folgen, die aus der Nicht-Beachtung der Gesetzgebung, Vorschriften, Integritätsregeln oder ebenfalls als das Ergebnis externer Ereignisse sonstiger Art entstehen (inklusive rechtlicher Risiken). Um das Bewusstsein unserer Mitarbeiter zu erhöhen und die Wahrscheinlichkeit des Eintretens zu mindern, hat der Abellio-Konzern ein Compliance Management System implementiert. Derzeit sehen wir uns hier nicht mit konkreten Risiken konfrontiert.

Weitere, übergeordnete Ziele sind:

•	die Sicherung des künftigen Unternehmenserfolgs,
•	die nachhaltige Erhaltung bzw. Steigerung des Unternehmenswertes und
•	die Optimierung der mit Risiken verbundenen Kosten für Schäden.

3.2 Risikofelder und Chancen

20 Jahre nach der Bahnreform 1993 bietet die fortschreitende Liberalisierung des deutschen Personennahverkehrs auch in den nächsten Jahren vielversprechende Wachstumschancen für die Unternehmen, die mit einer flexiblen Kostenstruktur, innovativen Lösungsansätzen und hoher Serviceorientierung im Markt agieren. Diese Unternehmen sind seitens der Besteller gefragte Teilnehmer an Ausschreibungen.

Trotz dieser Fortschritte ist der Wettbewerb im Markt weiter ausbaufähig. Die DB Regio AG hat nach wie vor eine überragende Marktmacht, obwohl der Druck seitens der privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen weiterhin zunimmt. Nach Auswertung der Vergaben der kommenden Jahre durch die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) SPNV wird diese Marktmacht auch in der nahen Zukunft nur langsam zurückgehen. Die Besteller werden nach eigenem Bekunden aber weiter voll auf den Wettbewerb setzen und ihn unter anderem durch bessere Abstimmungen bei Fahrzeuganforderungen und Vergaben stärken. Auch innovative Finanzierungsmodelle wie sie in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg angeboten werden, helfen den Wettbewerb zu fördern.

Der Konzern wird sich im Rahmen seiner strategischen Ausrichtung auf den Schienenpersonennahverkehr gezielt auf die Marktsegmente konzentrieren, in denen die eigenen Effizienzvorteile die weiterhin bestehenden Wettbewerbsvorteile des im Bundesbesitz befindlichen Marktführers DB Regio möglichst kompensieren können. Über das Management des Konzerns wird gegenüber Medien, Politik und Verbandswesen dabei weiterhin kontinuierlich darauf aufmerksam gemacht, dass trotz der nachweisbaren Liberalisierungserfolge in der Bundesrepublik noch immer kein Wettbewerb auf gleicher Augenhöhe zwischen privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen und der bundeseigenen DB Regio stattfindet.

Aufgrund des Gewinns von Leistungsausschreibungen im SPNV Bereich und der von der direkten Gesellschafterin am 20. Mai 2020 ausgestellten und bis zum 31. Dezember 2021 befristete Patronatserklärung in Höhe von 60,0 Mio. EUR haben wir den Jahresabschluss unter der Prämisse der Unternehmensfortführung aufgestellt. Im Rahmen der neu gewonnenen Verkehrsverträge sind Mobilisierungs- oder Anlaufkosten notwendig, die die Liquidität der Abellio GmbH und ihrer Tochtergesellschaften belasten. Daher ist während der Mobilisierungsphase der neuen Verkehrsverträge der Fortbestand der Abellio GmbH und ihrer Tochtergesellschaften von der Aufrechterhaltung der finanziellen Unterstützung seitens der Abellio Transport Holding B. V., Utrecht, Niederlande, abhängig.

Alles in allem lässt sich klar erkennen, dass der Abellio-Konzern im Wesentlichen überregionalen Risiken ausgesetzt ist, welche den Einsatz gesellschaftsübergreifender und direkter Maßnahmen erfordern. Ebenfalls wird deutlich, dass die Auswirkungen der derzeitigen Arbeitsmarktsituation (Fachkräftemangel) den derzeitigen Wachstumskurs direkt und unmittelbar beeinflussen können und zur Prävention ein frühes Einschreiten, wie z. B. frühzeitige Rekrutierung und Ausbildung von Personal für den Betrieb und ein intelligenter Einsatz im derzeitigen Betrieb, notwendig sind, um diesen Gefährdungspotenzialen aktiv entgegenzuwirken. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Risiko Profil insgesamt jedoch weiterhin auf einem niedrigen bis moderaten Level.

Der Ausbruch und die globale Verbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV -2 stellt für den Abellio-Konzern vor allem ein operatives Risiko dar. Konkret besteht das Risiko darin, dass sich vor allem operative Mitarbeiter wie Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer mit dem neuartigen Coronavirus infizieren und dies zum Ausfall von Zügen führen könnte, da diese Mitarbeiterausfälle nicht schnell genug ausgeglichen werden können, weder durch internes noch durch externes Personal. Intern wird diesem Risiko mit konkreten Handlungsanweisungen Rechnung getragen, um eine Ausbreitung des Virus innerhalb der Belegschaft zu minimieren und einzudämmen. Diese Handlungsanweisungen umfassen sowohl die Etablierung und Umsetzung eines effektiven Hygienekonzepts, insbesondere für die operativen Mitarbeiter wie Triebfahrzeugführer und Kundenbetreuer, Fahrgäste als auch die Anwendung von Homeoffice-Regelungen für die Mitarbeiter der Verwaltung. Die tägliche Überwachung und Einhaltung der Handlungsanweisungen erfolgt durch ein neugeschaffenes Krisenmanagementteam. Extern steht der Abellio-Konzern in ständigem Austausch mit den jeweiligen Aufgabenträgern, um die aktuelle Lage zu analysieren und um weitere adäquate Maßnahmen zu ergreifen. Dies schließt die strenge Überwachung der zeitgerechten Zahlungen durch die Aufgabenträger für die in den Verkehrsverträgen festgeschriebenen bestellten Zugkilometer mit ein.

4. Voraussichtliche Entwicklung

Im Februar 2011 entschied der Bundesgerichtshof zu Gunsten von Abellio in einer Klage gegen einen Vertrag zwischen der DB Regio AG, Frankfurt am Main, und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (das sogenannte "Abellio-Urteil"). Direktvergaben im SPNV sind seitdem nur noch in Ausnahmefällen erlaubt. Dies führte zu einer starken Zunahme von Ausschreibungsverfahren und zu einem enormen Marktpotential in diesem Markt.

Abellio fokussiert sich auf den SPNV Bereich und wird im Rahmen der kontrollierten Wachstumsstrategie in Zukunft gezielt an ausgewählten Ausschreibungen teilnehmen.

In 2020 werden die anstehenden Betriebsaufnahmen in NRW und Baden-Württemberg vorbereitet.

Weitere Schwerpunkte werden in 2020 der erfolgreiche und zuverlässige Betrieb der von Abellio betriebenen SPNV-Netze sein. Auch in Zukunft wird Abellio ein kompetenter und verlässlicher Partner für Fahrgäste, Kommunen, Aufgabenträger und private Unternehmen sein.

Für das Geschäftsjahr 2020 wird für die gesamte Gruppe ein EBIT von ca. TEUR 425 und ein Konzernjahresfehlbetrag von ca. 20,9 Mio. EUR erwartet. Darüber hinaus erwarten wir eine Pünktlichkeitsquote von 91,9 % und einen Mitarbeiterbestand von 2.988 FTE zum Jahresende.

Auf Grundlage der bestehenden Verkehrs- und Dienstleistungsverträge werden für 2020 Umsatzerlöse in Höhe von ca. 722,6 Mio. EUR erwartet.

Größere Investitionen werden aus heutiger Sicht im Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der noch ausstehenden Mobilisierungen im STN- und RRX-Netz getätigt. Insgesamt sind für 2020 Investitionen in Höhe von 19,7 Mio. EUR geplant, die durch weitere Gesellschafterdarlehen finanziert werden. Die Finanzierung ist durch eine entsprechende Patronatserklärung vom 20. Mai 2020 seitens des Gesellschafters unterstützt.

Im Zusammenhang mit der weltweiten Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 konstatiert der Internationale Währungsfonds der Weltwirtschaft den schlimmsten Abwärtstrend seit der Großen Depression in den 1920/30er Jahren und rechnet für das Jahr 2020 mit einem Rückgang der weltweiten Wirtschaftsleistung in Höhe von 3 % im Vergleich zum Vorjahr. Dass der Rückgang der Wirtschaftsleistung nicht über alle nationalen Volkswirtschaften gleichverteilt ist, stellt auch die EU-Kommission in ihrer Frühjahrsprognose 2020 fest und spricht von einer tiefen und ungleichmäßigen Rezession für die einzelnen Staaten der Europäischen Union. Für den Euro-Währungsraum prognostiziert die EU-Kommission einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 7,75 %, für die EU-Wirtschaft einen Rückgang in Höhe von 7,5 %. Hinsichtlich der Bundesrepublik Deutschland geht die EU- Kommission von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Höhe von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr aus. Die umfangreichen Eindämmungsmaßnahmen der Bundesregierung und der jeweiligen Landesregierungen hatten und werden auch weiterhin Einfluss auf die Unternehmen des SPNV haben. Die wirtschaftliche Situation der EVU ist aktuell Gegenstand der Gespräche zwischen den EVU und den jeweiligen Aufgabenträgern. Hierbei wird erörtert, wie krisenbedingte Einnahmeausfälle kompensiert werden und der Weiterbetrieb gesichert werden kann. Auch hier stellt sich die Situation für die jeweiligen EVU unterschiedlich dar:

Durch den Umstand, dass der Abellio-Konzern mit den Aufgabenträgern lediglich Bruttoverträge abgeschlossen hat, sind wir dennoch überzeugt, dass die Ertragslage des Abellio-Konzerns nicht wesentlich durch das Coronavirus beeinflusst wird.

Soweit in diesem Lagebericht Aussagen zur zukünftigen Entwicklung gemacht werden, beruhen diese auf den Einschätzungen und Prognosen der Geschäftsführung. Die tatsächlichen Ergebnisse können von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen.

Berlin, 20. Mai 2020

Die Geschäftsführung

gez. Michiel Noy

gez. Dirk Snel