Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH

Wuppertal

Jahresabschluss mit Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit nach EntgTranspG als Anlage des Lageberichts zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen der Gesellschaft

Die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH ist eine gemeinnützige GmbH. Die Gesellschaft verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige, mildtätige und kirchliche Zwecke. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Verwirklichung von Aufgaben der Caritas als Wesensfunktion der katholischen Kirche durch den Betrieb kirchlicher Einrichtungen im Gesundheits- und Krankenhauswesen, insbesondere durch katholische Krankenhäuser und sonstige Pflege- und Betreuungseinrichtungen.

Die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH (im weiteren Klinikverbund genannt) betreibt folgende nichtselbständige Krankenhausbetriebsstätten in Wuppertal:

―	des Petrus-Krankenhaus in Wuppertal-Barmen
―	die St. Anna-Klinik in Wuppertal-Elberfeld (bis März 2022)
―	das Krankenhaus St. Josef in Wuppertal-Elberfeld

Gemäß Feststellungsbescheid standen der Gesellschaft im Berichtsjahr im Bereich der akutmedizinischen Behandlung bis einschließlich 31.08.2022 522 Planbetten und ab 01.09.2022 622 Planbetten, 26 Intensivpflegebetten sowie sechs Betten für die palliativmedizinische Patientenversorgung zur Verfügung. Im Bereich der rehabilitativen geriatrischen Behandlung sind 107 Betten mit den Kostenträgern genehmigt.

Der Klinikverbund ist akademisches Lehrkrankenhaus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Der Mehrheitsgesellschafter, die Hospitalvereinigung der Cellitinnen GmbH (HDC) - ehemals Hospitalvereinigung St. Marien GmbH (HSM) - mit 80%, ist eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen, Köln - ehemals Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria zu Köln -. Unter dem Dach der HDC werden die Krankenhausaktivitäten der Stiftung der Cellitinnen gebündelt. Neben dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef und dessen Tochtergesellschaften betreibt die HDC als Allein- oder Mehrheitsgesellschafter 9 Krankenhäuser in Köln und Bergheim und diverse Tochtergesellschaften. Bezüglich des Zusammenschlusses der Muttergesellschaft Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und der Stiftung der Cellitinnen e.V. zum 01.01.2023 und der gesellschaftlichen Umstrukturierungen verweisen wir auf den Punkt 3.1. des Lageberichtes. Die Stiftung Krankenhaus St. Josef hält die übrigen 20% der Anteile an der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH.

Wie in den Vorjahren wurden sämtliche therapeutischen Leistungen durch die RTZ Regionales Therapie-Zentrum GmbH, eine 100%ige Tochtergesellschaft der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH, erbracht.

Die Sankt Josef-Service Gesellschaft mbH Wuppertal, ebenfalls eine 100%ige Tochtergesellschaft des Klinikverbundes, ist für den Betrieb der Cafeterien sowie die internen Bewirtungen bei Versammlungen und Konferenzen an den Krankenhausstandorten zuständig. Des Weiteren erfolgt über die Gesellschaft die zentrale Strombeschaffung für den Krankenhaus- und Seniorenbereich und ab dem 01.01.2020 auch die Gasbeschaffung für den gesamten Krankenhausbereich.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

2.1.1. Gesamtwirtschaftliche Entwicklung ¹

Die Entwicklung der Weltwirtschaft wurde im Jahr 2022 zum einen noch immer von den (nachlassenden) Handelsfriktionen und Lieferengpässen in Folge der Corona-Pandemie, im Wesentlichen aber durch die im Zuge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine entstandenen Energieengpässen und stark gestiegenen Energiekosten beeinflusst, wodurch sich die Weltwirtschaft nicht in dem erhofften Maß erholen konnte. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2022 um 1,9% (nach 2,7% im Vorjahr) gestiegen und blieb damit um 1,7%-Punkte hinter dem von der deutschen Bundesregierung vor dem Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine prognostizierten Wachstum von 3,6% zurück. Bei einer Inflationsrate von 7,9% ergab sich im Jahr 2022 bei Nominallohnsteigerungen von 4,1% ein realer Kaufkraftverlust. Für das Jahr 2023 rechnet die Bundesregierung mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von nur 0,2% sowie mit einer Inflationsrate von 6,0%, was beides im Wesentlichen den hohen Energiekosten geschuldet ist. Im Jahr 2022 waren im Jahresdurchschnitt 45,6 Mio. Personen erwerbstätig (gegenüber dem Vorjahr +1,8%). Trotz eines Anstieges der Anzahl der Erwerbstätigen um 589.000 Personen, hat sich die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden aufgrund einer Vielzahl an Teilzeitstellen nicht erhöht. Die Arbeitslosigkeit sank um 216.000 auf 2,6 Mio. Personen, die Arbeitslosenquote ging um 0,4%-Punkte auf 5,3% zurück. Nach wie vor wurde in verschiedenen Segmenten der Fachkräftemangel spürbar. Inwieweit die Bemühungen der Bundesregierung zur Bewältigung des Fachkräftemangels durch bessere Qualifikation von inländischen Arbeitnehmern sowie der Gewinnung von ausländischen Fachkräften mittelfristig Wirkung zeigen werden, bleibt abzuwarten. Der deutsche Staatshaushalt weist im Jahr 2022 ein Defizit in Höhe von - 2,6% des Bruttoinlandsproduktes auf (im Vorjahr ein Defizit in Höhe von - 4,3% des Bruttoinlandsproduktes). Die Bundesregierung rechnet damit, den im Jahr 2021 auf 68,6% des Bruttoinlandsproduktes angestiegenen Schuldenstand der öffentlichen Hand bis zum Jahr 2026 nur auf 67,3% des Bruttoinlandsproduktes senken zu können.

2.1.2. Branchenmarkt Gesundheit

Die Perspektiven der Branche werden durch das Spannungsfeld zwischen einem wachsenden Bedarf für eine adäquate Versorgung einerseits und ungeklärten Finanzierungsfragen andererseits geprägt. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft (demographischer Wandel) wird es zum einen zu Veränderungen in den Behandlungsfeldern des Gesundheitsmarktes kommen, da ältere Menschen häufig unter anderen Krankheiten leiden als jüngere. Zum anderen wird sich die Finanzierungssituation verändern, da erstens mit zunehmendem Alter das Krankheitsrisiko und die Pflegebedürftigkeit steigen, zweitens geänderte Familienstrukturen (höherer Anteil berufstätiger Frauen, Rückgang des Zusammenlebens von mehreren Generationen unter einem Dach) die Notwendigkeit einer professionellen Pflege und Betreuung erhöhen, und drittens immer weniger Beitragszahler in die sozialen Sicherungssysteme für immer mehr Leistungsempfänger aufkommen müssen. Tendenziell führen diese Faktoren zu einem steigenden Leistungsdruck für die Leistungserbringer, der mittelfristig zu einem verstärkten Konzentrations- und Konsolidierungsdruck führen wird. Das Thema Privatisierung wird weiter an Relevanz gewinnen, da die öffentliche Hand aufgrund des Schuldenstandes mittelfristig nicht mehr die nötigen Investitionen tätigen kann. Der Mangel an examiniertem Pflegepersonal wird zukünftig einen der wesentlichen Wachstumsengpässe der Branche darstellen.

¹ Quelle: Jahreswirtschaftsbericht 2022 der Bundesregierung.

In den Jahren 2022 und 2023 wird die Gesundheitsbranche darüber hinaus durch coronabedingte Einnahmeausfälle und inflationsbedingte Mehrausgaben in vielen Sachkostenbereichen sowie stark gestiegene Energiekosten belastet, die nur teilweise durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen aufgefangen werden.

2.1.3. Krankenhäuser

Im Jahr 2021 standen in Deutschland 1.887 Krankenhäuser (im Vorjahr: 1.903) bzw. 483.606 Betten (im Vorjahr: 487.783) für die stationäre Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung. Im Jahr 2021 sind somit die Zahl der Krankenhäuser als auch die Zahl der Krankenhausbetten um jeweils 0,8% gesunken. Im Mehrjahresvergleich ist die Zahl der Krankenhäuser jedoch deutlich stärker gesunken als die Bettenzahl (beispielsweise sank von 2009 bis 2021 die Zahl der Krankenhäuser um 9,5%, die Bettenzahl aber nur um 3,9%), was die bereits oben angesprochenen Konsolidierungstendenzen verdeutlicht. ²

Im Jahr 2021 betrugen die bereinigten durchschnittlichen Kosten (d.h. Gesamtkosten abzgl. nichtstationärer Kosten) je Behandlungsfall EUR 6.530 (Vorjahr EUR 6.232) und haben sich damit im Vorjahresvergleich um rd. 4,8% erhöht. Im Vorjahresvergleich stiegen die Personal- bzw. Sachkosten in Deutschland im Jahr 2021 um 4,6% bzw. um 4,1%. Im Jahr 2022 ergaben sich weitere Kostensteigerungen für die Krankenhäuser. ³

Der vom Statistischen Bundesamt ermittelte Orientierungswert, der zusammen mit der Grundlohnrate die Basis für die Preisverhandlungen zwischen den Krankenhäusern und der GKV bildet, betrug 6,07% im Jahr 2022 und 2,37% im Jahr 2021. Da der Orientierungswert für das Jahr 2022 die Veränderungsrate in Höhe von 3,45% überschreitet, wurde gemäß § 10 Absatz 6 KHEntgG in Verbindung mit § 9 Absatz 1b Satz 1 KHEntgG eine Verhandlung des Veränderungswertes 2022 für den Bereich der Somatik notwendig. Der Veränderungswert wird innerhalb eines Verhandlungskorridors (ein Drittel der Differenz zwischen Orientierungswert und Veränderungsrate) festgelegt. Der Veränderungswert für das Jahr 2022 beträgt 4,32%. Die Kostenentwicklung der Krankenhäuser wird damit wie schon in den Vorjahren völlig unzureichend abgebildet. Zusätzlich kommt erschwerend hinzu, dass seitens der Politik das Morbiditätsrisiko der Bevölkerungsentwicklung über den Mehrleistungsabschlag und insbesondere über den Fixkostendegressionsabschlag, der seit dem Jahr 2017 erhoben wird, auf die Krankenhäuser abgewälzt wird. ⁴

² Quelle: Statistisches Bundesamt unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeu- ser/Tabellen/gd-krankenhaeuser-jahre.html
³ Quelle: Statistisches Bundesamt unter https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Krankenhaeuser/Tabellen/kosten-krankenhaeuser-bl.html
⁴ Quelle: GKV-Spitzenverband unter https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/krankenhaeuser/budgetverhandlungen/orientierungswert/orientierungswert.jsp

Am 09. November 2018 hat der Bundestag das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) verabschiedet, das zum 01.01.2019 in Kraft getreten ist. Das PpSG sieht eine vollständige Refinanzierung der Tarifsteigerungen der Pflegekräfte, eine teilweise Finanzierung von neuen Pflegestellen und die vollständige Finanzierung der Ausbildungsstellen in der Pflege im ersten Ausbildungsjahr vor. Die Personalkosten werden aus dem DRG-System herausgelöst und in einem hausindividuellen Pflegebudget verhandelt. Wegen der vielen noch offenen Fragen zur Pflegebudgetermittlung und damit verbundenen unterschiedlichen Sichtweisen bezüglich der Zuordnung der Kosten, wurde mit Wirkung zum 19.07.2021 das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) verabschiedet, dass die gesetzlichen Anforderungen an die Ermittlung des Pflegebudgets konkretisiert. Des Weiteren sieht das PpSG die Fortsetzung des Krankenhausstrukturfonds um weitere vier Jahre vor.

Derzeit sind die Budgetverhandlungen zwischen den Krankenhäusern und den Kostenträgern für die Jahre 2021 und 2022 bei weitem noch nicht flächendeckend abgeschlossen worden.

Da sich der Spitzenverband Bund der Krankenkassen und die Deutsche Krankenhausgesellschaft nicht innerhalb der vorgesehenen Frist auf die im SGB V vorgesehenen Pflegepersonaluntergrenzen einigen konnten, hat das Bundesministerium für Gesundheit am 08. Oktober 2018 die Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) erlassen. Nach dieser Verordnung sind in Krankenhäusern ab dem 01.01.2019 in bestimmten Abteilungen festgelegte Pflegepersonaluntergrenzen einzuhalten. Die Anzahl der betroffenen Abteilungen wurde seitdem jährlich erweitert. Im Jahr 2022 waren hiervon die Abteilungen Intensivmedizin, Geriatrie, Unfallchirurgie, Kardiologie, Neurologie, Stroke-Unit, Neurologische Früh-Reha, Herzchirurgie, pädiatrische Intensivmedizin, Innere Medizin, allgemeine Chirurgie, Pädiatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Orthopädie betroffen. Ab dem 01. Januar 2023 kommen noch die Abteilungen Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Rheumatologie und Urologie hinzu. Seit dem 01.04.2019 wird die Nichteinhaltung der Pflegepersonaluntergrenzen durch Vergütungsabschläge sanktioniert. Am 02.12.2022 hat der Bundestag das "Gesetz zur Pflegepersonalbemessung im Krankenhaus sowie zur Anpassung weiterer Regelungen im Krankenhauswesen und in der Digitalisierung" (Krankenhauspflegeentlastungsgesetz - KHPflEG) verabschiedet. Zum einen sieht dieses Gesetz die kurzfristige Erprobung und Einführung eines neuen Systems zur Ermittlung des Pflegepersonalbedarfes im Krankenhaus sowie die Verpflichtung der Krankenhäuser zum Aufbau der nach diesem System ermittelten Pflegekapazitäten vor. Zum anderen werden zur Stärkung des ambulanten Sektors sog. Hybrid-DRGs eingeführt, mit denen Leistungen, die sowohl stationär als auch ambulant erbracht werden können, einheitlich vergütet werden. Zusätzlich ist die Krankenhaustagesbehandlung eingeführt worden, bei der Patienten anstelle einer vollstationären Behandlung eine tagesstationäre Versorgung ohne Übernachtung im Krankenhaus ermöglicht wird.

Auf Grundlage eines Gutachtens des IGES-Instituts, welches durch die Selbstverwaltung beauftragt und am 01.04.2022 vorgestellt wurde, wird eine umfangreiche Erweiterung sowie Ausgestaltung des bestehenden Kataloges ambulant durchführbarer Operationen und sonstiger stationsersetzender Eingriffe gemäß § 115b SGB V (AOP-Katalog) empfohlen. Die Selbstverwaltung hat folglich auf dieser Grundlage mit der schrittweisen Überführung des Gutachtens in die Versorgung durch Erweiterung des AOP-Kataloges zum 01.01.2023 begonnen. Es wird erwartet, dass zukünftig eine nicht unerhebliche Verschiebung von stationären Fällen in den ambulanten Kontext erfolgen wird, was sich auch auf die Erlössituation der Krankenhäuser auswirken wird. Die genauen Auswirkungen auf die Krankenhäuser bleiben jedoch abzuwarten.

Am 27.04.2022 hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen den neuen Krankenhausplan für das Land Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2022 in Kraft gesetzt. Die Krankenhausplanung erfolgt hiernach nicht mehr nach Betten, sondern nach Leistungsbereichen und Leistungsgruppen, die an Qualitätsindikatoren gekoppelt sind, sowie nach den in den verschiedenen Leistungsbereichen tatsächlich erbrachten Fallzahlen. Am 17.10. 2022 sind die Kostenträger und die Krankenhäuser von den Bezirksregierungen aufgefordert worden, über ein regionales Versorgungskonzept zu verhandeln. Hierfür haben die Krankenhäuser umfangreiche Daten an die Bezirksregierungen übermittelt. Die sechsmonatige Verhandlungsphase begann nach Abschluss der Datenlieferungen am 17.11.2022. Die konkrete Umsetzung der in dem Krankenhausplan enthaltenen Vorgaben ist noch nicht abgeschlossen, weshalb die Auswirkungen für die Branche insgesamt, sowie für die einzelnen Krankenhäuser, noch nicht verlässlich ermittelt werden können.

Am 06.12.2022 wurde seitens des Gesundheitsministers ein durch eine Regierungskommission ausgearbeiteter Vorschlag für eine bundesweite, grundlegende Reform der Krankenhausversorgung und -finanzierung vorgestellt. Dieser Vorschlag sieht eine Umgestaltung des bisherigen Fallpauschalen-Systems sowie die Einführung von Vorhaltepauschalen für Krankenhäuser vor. Als Grundlage sollen die Krankenhäuser hierfür in Versorgungsstufen eingeteilt werden und die Leistungserbringung an Leistungsgruppen gekoppelt sein. Die vorgestellten Kriterien zur Einstufung der Krankenhäuser sowie zur Zuteilung der Leistungsgruppen würden nach erster Einschätzung jedoch zu einer gravierenden Veränderung der Krankenhauslandschaft in Deutschland, inkl. einer deutlichen Reduktion von Krankenhausstandorten sowie des Leistungsangebotes, führen. Für das Jahr 2023 ist eine weitere politische Ausgestaltung der Reform vorgesehen. Auch die Wechselwirkung mit dem neuen Krankenhausplan NRW bleibt abzuwarten.

Auch im Jahr 2022 hatten die Krankenhäuser im Zuge der Corona-Pandemie zum einen mit Umsatzeinbußen (wie zum Beispiel aufgrund des Aussetzens von planbaren Krankenhausbehandlungen) und zum anderen mit Mehraufwendungen (zum Beispiel für die Schutzbekleidung der Mitarbeiter oder für erheblich ausgeweitete Hygienemaßnahmen und Reinigungsleistungen) zu kämpfen. Im Gegenzug wurden von Seiten des Bundes bzw. der Bundesländer verschiedene Maßnahmen zur finanziellen Unterstützung der Krankenhäuser eingeleitet. Zum Beispiel wurde der Zeitraum, in dem Ausgleichszahlungen für Einnahmeausfälle aus der Aussetzung von planbaren Krankenhausbehandlungen (sog. "Freihaltepauschale") gezahlt werden, bis zum 18.04. 2022 verlängert. Des Weiteren wurde bis zum 30.06.2022 ein fallbezogener Versorgungsaufschlag auf Grund von Sonderbelastungen für Kliniken, die Corona-Patienten behandeln, gewährt. Die Verkürzung der Zahlungsfristen der Krankenkassen wurde bis zum 31.12.2023 verlängert. Inwieweit die von Bund und Ländern ergriffenen Maßnahmen ausreichen, um die Einnahmeausfälle und Kostensteigerungen der Krankenhäuser zu decken, kann nicht pauschal beantwortet werden.

Es ist derzeit unklar, ob die Corona-Pandemie dauerhafte Auswirkungen auf die Leistungsseite der Krankenhäuser haben wird. Es wird diskutiert, ob es ggf. zu einem dauerhaften Rückgang bestimmter Krankheiten kommen könnte, die in der Corona-Pandemie deutlich seltener aufgetreten sind als vorher; zum anderen wird auch diskutiert, ob es zu einem Nachholeffekt bei elektiven Leistungen kommen wird, die während der Corona-Pandemie aus Infektionsschutzgründen verschoben werden mussten. Inwieweit diese Szenarien eintreten werden und welche finanziellen Folgen sich hieraus für die Krankenhäuser ergeben, bleibt abzuwarten. Tendenziell ist aber nach heutiger Erkenntnis eher davon auszugehen, dass die beschriebenen Effekte ausbleiben werden.

2.2 Geschäftsverlauf

2.2.1. Grundsätzliches

Der Geschäftsverlauf des Jahres wurde weiterhin wesentlich durch die Bewältigung der COVID-19-Pandemie beeinflusst. Seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 wurden im Klinikverbund 3.176 Covid-19 Patienten behandelt (davon im Jahr 2022 1.300 Covid-19 Patienten). Der Klinikverbund ist damit der Hauptversorger von Covid-19-Patienten in Wuppertal und im Bergischen Land.

Auch im Jahr 2022 lag der Fokus der Tätigkeit weiterhin in der Optimierung und Ausweitung der bestehenden Fachabteilungen im Rahmen der konzernweiten Strategie, die auf wirtschaftliche Nachhaltigkeit und langfristiges Wachstum ausgerichtet ist.

Am 24.04.2022 kam es in einem Patientenzimmer am Petrus-Krankenhaus zu einem Brandereignis. Die funktionierenden Brandschutzmaßnahmen und Alarmierungsketten führten neben dem zielgerichteten Handeln der Mitarbeitenden dazu, dass Personenschäden abgewendet werden konnten. Infolge standen 96 stationäre Betten nicht mehr für die Patientenversorgung zur Verfügung. Mit dem Ziel, die Betriebsfähigkeit schnellstmöglich wieder herzustellen, konnten mit gezielten baulichen Maßnahmen Teilbereiche in der Folgezeit wieder in Betrieb genommen werden. Die erforderliche Kernsanierung der Brandstation wurde zum 30.01.2023 beendet. Erst zu diesem Zeitpunkt standen die vollen Bettenkapazitäten wieder für die Patientenversorgung zur Verfügung. Die Sperrung dieser Betten hat zu erheblichen Umsatzeinbußen im Jahr 2022 geführt. Gegenüber dem Wirtschaftsplan konnten im Wesentlichen 5.719 Case-Mix-Punkte nicht erbracht werden, wovon auf das Petrus-Krankenhaus 4.681 Case-Mix-Punkte entfallen.

Aktuell werden, im Zuge der Gebäudeversicherung und der Betriebsunterbrechungsversicherung, die Kosten der Sanierung und des Erlösausfalls final gerechnet und mit dem zuständigen Sachverständigen abgestimmt. Mit dem von der Versicherung beauftragten Sachverständigen für die Betriebsunterbrechung wurden die Verhandlungen (6 Monate) abgebrochen. Für die Schadensermittlung konnte keine Einigung in Bezug auf die Berechnungsgrundlage und Schadenshöhe gefunden werden. Seitens des Gutachters wurde eine mündlich kommunizierte Schadenshöhe von maximal 3 Mio. € genannt (bisher wurden 2.0 Mio. € ausgezahlt zum Stand 31.01.2023). Die Geschäftsführung hat einen weiteren Gutachter beauftragt. Dieser hat nach diversen Berechnungsmodellen eine Ertragsausfallschaden in Höhe von 5,9 Mio. € und 8,6 Mio. € ermittelt. Aktuell laufen die Abstimmungsgespräche zwischen den Gutachtern und danach werden die Verhandlungen mit dem Versicherer durchgeführt. In den Jahresabschluss wurde eine Versicherungserstattung in Höhe von 4,0 Mio. € eingestellt.

Mit Bestandskraft zum 01.09.2022 liegt dem Klinikverbund ein neuer Feststellungsbescheid nach altem Recht vor. Nach dem allgemeinen Antrag auf Bettenerhöhung und dem geeinten Planungskonzept wurde der Ausweitung der Bettenkapazitäten um zusätzliche 100 Plan-Betten entsprochen. Der neue Bescheid weist Planbetten im Soll und im Ist von 622 aus.

Vor dem Hintergrund der stark angestiegenen Energiekosten im Verlauf des Jahres 2022, hat der Gesetzgeber die Vereinbarung nach § 26f Abs. 9 KHG (Ausgleich für Steigerungen der Kosten für den Bezug von Erdgas, Wärme und Strom) beschlossen. Der Klinikverbund konnte auf diesem Wege eine Erstattung von 394 T€ beantragen. Eine entsprechende Forderung wurde im Jahresergebnis berücksichtigt. Dem Antrag wurde zwischenzeitlich entsprochen und der Erstattungsbetrag ist dem Klinikverbund zugegangen.

Krankenhäuser erhalten für den Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. April 2024 aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds eine krankenhausindividuelle Ausgleichszahlung zum pauschalen Ausgleich von mittelbar durch den Anstieg der Energiepreise verursachten Kostensteigerungen. Dem Klinikverbund wurden 2,3 Mio. € zugesprochen. Im Jahresergebnis wurde entsprechend für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 (3 Monate von 19 Monaten) eine Erstattung in Höhe von 376 T€ eingestellt.

Allein im Bereich der Energieversorgung beträgt die Kostensteigerung für das Petrus-Krankenhaus und das Krankenhaus St. Josef gegenüber dem Vorjahr 994 T€. Die Kostensteigerungen für den Gesundheitscampus St. Anna beziffern sich auf 226 T€.

Im Petrus-Krankenhaus haben sich im letzten Jahr etablierten Kliniken für Nephrologie (+ 73 Case-Mix-Punkte (CMP) = + 11,4 %) und die Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie (+ 88 CMP = + 11,3 %) positiv weiterentwickelt.

Ende des Jahres 2021 wurde das Zentrum für Notfallmedizin fertiggestellt und eröffnet. Dieses wurde nach den modernesten medizinischen und prozessualen Anforderungen errichtet und hält neben zwei Isolationsräumen, zwei Schockräumen (einer davon mit direkter CT-Anbindung), einem Intensivarbeitsplatz und 17 telemetrierte Behandlungsplätze vor. Ebenfalls wurde das Krankenhaus Ende des Jahres 2021 zum Verletztenartenverfahren der Unfallversicherungsträger zugelassen. Damit kann das Krankenhaus stationäre Arbeitsunfälle umfassend behandeln. In diesem Zusammenhang konnte die Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Handchirurgie und Orthopädie im Jahr 2022 eine Leistungssteigerung von 120 CMP (+18,0 %) verzeichnen.

Ebenfalls äußerst positiv hat sich die Klinik für Geriatrie (+ 222 CMP = + 6,0 %) im Vergleich zum Vorjahr entwickelt.

Im Krankenhaus St. Josef lässt sich trotz anhaltender COVID-19-Pandemie eine Steigerung der Case-Mix-Punkte von 480 (+ 5,8 %) im Vergleich zum Vorjahr feststellen.

Im Rahmen der Reorganisation des Standortes und der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation wurden jeweils zwei internistische Klinken zu jeweils einer Klinik zusammengelegt.

Mit dem Umzug des stationären Schlaflabors der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie von der St. Anna-Klinik an das Petrus-Krankenhaus ist die St. Anna-Klinik als stationäre Klinik aufgelöst worden und aus dem Feststellungsbescheid herausgenommen worden. Es erfolgte eine Umbenennung zum St. Anna Gesundheitscampus. An dem Standort befindet sich weiterhin die Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH Wuppertal, das ambulante Schlaflabor als Betriebsstätte der MVZ Medi-Wtal gGmbH, die Rettungssanitäterschule der Feuerwehr, das Altenheim Vogelsangstrasse und eine ukrainische Flüchtlingsunterkunft der Stadt Wuppertal.

2.2.2. Umsatz- und Leistungsentwicklung

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden im Klinikverbund insgesamt 26.512 Case-Mix Punkte erbracht. In den Krankenhausbetriebsstätten sind 24.379 Patienten vollstationär behandelt worden.

Dieses bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen leichten Rückgang der stationären Fälle (396, 1,6%) und der Case-Mix-Punkte (151, 0,6%), was auf die die anhaltende COVID-19-Pandemieentwicklung und vor allem auf das Brandereignis im Petrus-Krankenhaus zurückzuführen ist. Der Case-Mix-Index ist dagegen gestiegen (+ 0,01).

Gegenüber 2019 (Jahr vor der COVID-19 Pandemie) konnte der Klinikverbund eine Leistungssteigerung im Bereich der Case-Mix-Punkte in Höhe von 15 % und im Bereich des Case-Mix-Index in Höhe von 20 % erreichen. Dies ist vor dem Hintergrund der branchentypischen Entwicklung, nach der die Mehrzahl der Krankenhäuser ihr Leistungsniveau vor der Corona-Pandemie nicht wieder erreicht haben, bemerkenswert.

Die Steigerung des landeseinheitlichen Basisfallwertes von 3.738,55 € auf 3.825,28 € wirkte sich zudem umsatzsteigernd aus.

2.2.3. Investitions- und Finanzierungsmaßnahmen

Durch die Landesregierung in NRW erhält jedes Krankenhaus für das laufende Geschäftsjahr einen Fördermittelbetrag, der sich aus den pauschalen Fördermitteln und der Baupauschale zusammensetzt.

Die zur Verfügung stehenden pauschalen Fördermittel zur Wiederbeschaffung von kurzfristigen Anlagegütern betrugen für das Jahr 2022 insgesamt 2.257 T€ (inkl. nicht verwendeter Fördermittel zum 01.01.2022). Die nicht verwendeten Mittel zum Bilanzstichtag betragen 59 T€.

Das zugewiesene Baugeld (Baupauschale) für Anlagegüter mit einer Nutzungsdauer von mehr als 15 Jahren betrug im Jahr 2022 insgesamt 1.294 T€ (inkl. nicht verwendeter Fördermittel zum 01.01.2022). Die nicht verwendeten Mittel zum Bilanzstichtag betragen 1.033 T€.

Das Land Nordrhein-Westfalen hat im Rahmen des Sonderinvestitionsprogrammes Krankenhäuser im Jahr 2020 der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH Fördermittel in Höhe von 4.500 T€ zugewendet, die für Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der stationären Krankenhausversorgung zu verwenden sind. Im Jahr 2021 wurden 3.274 T€ verausgabt und im Jahr 2022 die Restsumme in Höhe von 1.226 T€.

Mit Bescheid vom 07.12.2021 wurden dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH Fördermittel aus dem Corona-Sonderprogramm für Krankenhäuser in Höhe vom 1.137 T€ bewilligt. Die zugewiesenen Mittel wurden im Jahr 2022 vollständig zweckentsprechend verwendet.

Die im Geschäftsjahr 2022 dem Klinikverbund zugesagten Fördermittel nach dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) belaufen sich auf insgesamt 4.858 T€. Hiervon sind bereits im Jahr 2022 482 T€ verwendet worden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wurden Investitionen in Höhe von 4.310 T€ getätigt (davon nicht gefördert 1.243 T€). Die Mittel wurden für Umbau- bzw. Sanierungsarbeiten an den Standorten, sowie größere Einzelinvestitionen an den Krankenhausstandorten verwendet.

2.2.4. Personal- und Sozialwesen

Die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH wendet die Richtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Caritasverbandes (AVR) an. Für Personalkosten wurden im Geschäftsjahr 2022 96.958 T€ aufgewendet.

Die Vollkräfteentwicklung zeigt im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 58,20 VK auf 1.077,10 VK. Die Steigerung der Vollkräfte resultiert aus der Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben wie der Pflegepersonaluntergrenzenverordnung und dem Arbeitszeitgesetz und der Inbetriebnahme von neuen Stationen.

Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) wurde auch im Jahr 2022 fortgeführt. Zudem wurde das Angebot zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) sowie zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter ausgebaut.

Die theoretische Ausbildung in den Bereichen der generalistischen Pflege, Ergo- und Physiotherapie und der Operationstechnischen Assistenz wird durch die verbundeigene Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH Wuppertal (AFG) durchgeführt.

Weiterbildungsmöglichkeiten werden den Mitarbeitenden durch ein innerbetriebliches Fortbildungsprogramm angeboten.

2.2.5. Qualitätsmanagement

Der Klinikverbund hat im Jahr 2022 den strukturierten Qualitätsbericht gemäß § 137 Abs. 3 Satz 1 Nr. 4 SGB V für das Geschäftsjahr 2021 für die Standorte Petrus-Krankenhaus und Krankenhaus St. Josef veröffentlicht.

Im Berichtsjahr (2022) erfolgte das Überwachungsaudit nach der Norm DIN EN ISO 9001:2015 an den Standorten Petrus-Krankenhaus und Krankenhaus St. Josef sowie erneut die Bestätigung des Qualitätssiegels der Geriatrischen Rehabilitation.

Darüber hinaus wurden im Jahr 2022 die folgenden Zertifizierungen erfolgreich abgeschlossen:

DIN EN ISO 9001:2015

•	Darmkrebszentrum (Petrus-Krankenhaus)
•	Kopf-Hals-Tumorzentrum (Petrus-Krankenhaus)
•	Leber- Pankreaszentrum (Petrus-Krankenhaus)
•	Zentrum für Hämatologische Neoplasien (Petrus-Krankenhaus)
•	Onkologisches Zentrum (Petrus-Krankenhaus)

Zertifizierungen nach den Anforderungen der jeweiligen Fachgesellschaft

•	Wirbelsäulenspezialzentrum nach DWG (Krankenhaus St. Josef)
•	Endoprothetik Zentrum max. nach DGOOC (Krankenhaus St. Josef)
•	Gütesiegel Rheumaeinrichtung Internistische Rheumatologie nach VRA (Krankenhaus St. Josef)
•	Alterstraumazentrum Wuppertal nach DGU (Petrus-Krankenhaus und Krankenhaus St. Josef)
•	Regionales Traumazentrum nach DGU (Petrus-Krankenhaus)
•	Chest Pain Unit nach DGK (Petrus-Krankenhaus)
•	Hypertonie Zentrum nach DHL (Petrus-Krankenhaus)
•	Stätte der Zusatzqualifikation Interventionelle Kardiologie nach DGK (Petrus-Krankenhaus)
•	Akutschmerztherapie nach TÜV Rheinland (Petrus-Krankenhaus)
•	Darmkrebszentrum nach DKG (Petrus-Krankenhaus)

2.3. Lage der Gesellschaft

2.3.1. Ertragslage

Die Ertragslage des Jahres 2022 wird im Wesentlichen von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und dem Brandereignisses beeinflusst.

Im Bereich der Erlöse aus Krankenhausleistungen lässt sich ein Anstieg von 1.976 T€ (+ 1,3 %) auf 148.576 T€ feststellen.

Insgesamt erzielte die Gesellschaft Umsatzerlöse (Posten Nr. 1 bis 4a der Gewinn- und Verlustrechnung) von 173.193 T€ (Vorjahr 166.980 T€).

Trotz der pandemischen Lage lässt sich bei den Erlösen aus Wahlleistungen (+ 152 T€ = + 2,1 %) und den Erlösen aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses (+ 561 T€ = + 24,9 %) wiederholt ein Anstieg feststellen. Der deutliche Anstieg der sonstigen Umsatzerlöse (3.561 T€) ist insbesondere auf den Ausgleich früherer Geschäftsjahre, insbesondere 2020 und 2021, zurückzuführen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich insbesondere durch höhere Erträge im Bereich der Erstattungen von Versicherungen für den Brandschaden (+ 5.027 T€) bestehend aus bereits gezahlten Abschlägen durch den Versicherer und gebildeten Forderungen für ausstehende Erstattungen.

Im Bereich der Personalaufwendungen lässt sich ein Anstieg der Kosten in Höhe von 4.956 T€ (+ 5,4 %) auf 96.958 T€ feststellen. Dieser lässt sich im Wesentlichen in den medizinisch tätigen Dienstarten (Ärztlicher Dienst und Pflegedienst) und im medizinisch-technischen Dienst feststellen.

Bei den Materialaufwendungen zeigt sich ein Kostenanstieg in Höhe von 3.322 T€ (6,2 %) auf 56.551 T€. Die Kostensteigerungen lassen sich insbesondere bei dem Fremdpersonal Pflegedienst (+ 1.726 T€) sowie bei Energie und Brennstoffen (+ 1.221 T€) feststellen. Aufgrund vakanter Stellen im Pflegedienst musste auf Fremdpersonal zurückgegriffen werden. Dies betraf die Intensivstation und die Normalstationen. Zusätzlich gab es zum 01.10.2022 eine Kostensteigerung (Erhöhung Lohntarifvertrag und Erhöhung Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung) seitens der ProKlin Service GmbH für die erbrachten Dienstleistungen (z. B. Bettenaufbereitung, Patientenbegleitdienst).

Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 3.091 T€ auf 29.246 T€ ist insbesondere auf die periodenfremden Aufwendungen betreffend der der DRG-Rückrechnungen (+ 1.482 T€) zurückzuführen und auf die gestiegenen Instandhaltungsaufwendungen insbesondere im Zusammenhang mit der Brandsanierung am Petrus-Krankenhaus.

Mit einem Jahresergebnis von insgesamt - 2.667 T€ und einer EBITDA-Marge in Höhe von 2,0 % wurde die Prognose der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 um 4.238 T€ unterschritten. Der Grund hierfür liegt insbesondere in den wirtschaftlichen Auswirkungen des Brandereignisses im Petrus-Krankenhauses (bis zu 100 stationäre Betten nicht belegbar, aktuell keine deckende Erstattung aus der Betriebsunterbrechungsversicherung) begründet.

2.3.2. Finanzlage

Die Liquidität auf kurze Sicht hat sich, im Vergleich zum Vorjahr, zum 31.12.2022 von - 1.079 T€ um 3.507 T€ auf - 4.586 T€ deutlich verschlechtert. Unter Berücksichtigung von vereinbarten, nicht ausgeschöpften Kreditlinien beträgt die kurzfristige Liquidität stichtagsbezogen 1.495 T€ nach 5.002 T€. im Vorjahr. Die Liquidität 1. Grades beträgt stichtagsbezogen 4,0 %; die 2. Grades 71,5 % und die Liquidität 3 Grades 87,5 %.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben im Jahresverlauf um 61 T€ abgenommen. Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind um 3.868 T€ gesunken.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind um 1.422 T€ auf 6.274 T€ gestiegen. Demgegenüber reduzieren sich die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 2.778 T€. Der Rückgang der sonstigen Verbindlichkeiten um 1.665 T€ resultiert insbesondere aus der im Jahr 2022 verausgabten Restsumme von 1.226 T€ aus dem Sonderinvestitionsprogrammes Krankenhäuser und der Förderung aus dem Corona-Sonderprogramm für Krankenhäuser (1.137 T€). Die zugewiesenen Mittel wurden im Jahr 2022 vollständig zweckentsprechend verwendet.

Der Finanzmittelbestand zum 31.12.2022 beträgt 1.412 T€ und fällt damit, im Vergleich zum Vorjahr (978 T€), um 434 T€ höher aus.

2.3.4. Vermögenslage

Die Gesellschaft weist zum 31.12.2022 ein positives Eigenkapital in Höhe von 6.231 T€ aus. Das langfristige Kapital deckt zum Bilanzstichtag die langfristigen Anlagevermögensgegenstände nicht. Daraus folgt, dass die betriebswirtschaftlich wünschenswerte Übereinstimmung von Kapitalüberlassungs- und Kapitalbindungsdauer weiterhin nicht gegeben ist. Die Gesellschaft weist zum 31.12.2022 einen Gewinnvortrag von 5.853 T€ aus.

Im Jahr 2022 wurden 4.229 T€ in das Sachanlagevermögen investiert. Aufgrund noch nicht beendeter Baumaßnahmen sind knapp davon 832 T€ den Anlagen im Bau zuzuschreiben. Abgänge aus dem Sachanlagevermögen sind nicht zu verzeichnen. In der Gesamtbetrachtung stehen den Zuführungen zum Sachanlagevermögen Abschreibungen in Höhe von 6.305 T€ gegenüber.

Das Umlaufvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 5.743 T€ gestiegen. Grund hierfür ist im Wesentlichen die im Geschäftsjahr 2022 gebildete Forderung in Höhe von 4.858 T€ für die bewilligten Fördertatbestände nach dem Krankenhauszukunftsgesetz.

Aufgrund des weiter geltenden verkürzten Zahlungsziels (bis 31.12.2023) der Kostenträger (5 Tage) gemäß dem Krankenhausentlastungsgesetz vom 15.03.2020 und des Brandereignisses am Petrus-Krankenhaus sind die Forderungen gegen stationäre Kostenträgern um 2.783 T€ (-18,6 %) gesunken.

Unter Berücksichtigung der Forderungen (22.910 T€), der Vorräte (5.627 T€) und der Geldmittel (1.412 T€) ermittelt sich für das Geschäftsjahr 2022 ein Umlaufvermögen von 29.950 T€.

2.3.5. Gesamtbeurteilung

Im Hinblick auf die Erläuterungen in den voranstehenden Abschnitten beurteilt die Geschäftsführung der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH die Gesamtentwicklung der Gesellschaft unter Berücksichtigung der Folgen der Pandemie, des Großbrandereignisses, der inflationsbedingten Mehrkosten bei fehlender vollständiger Refinanzierung seitens des Bundes und der Länder und der getätigten Zuwendung an die MVZ Medi-Wtal gGmbH als zufriedenstellend. Die Liquiditätssituation ist vor dem Hintergrund der in den Vorjahren eingeleiteten Maßnahmen zur baulichen, strukturellen und organisatorischen Entwicklung und der daraus resultierenden Leistungssteigerung und der erwarteten Liquiditätsentwicklung äußerst knapp, aber beherrschbar. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass dem Klinikverbund eine Kontokorrentlinie bei den Banken in Höhe von 6.081 T€ zur Verfügung steht, die bisher nicht in Anspruch genommen wurde.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1. Prognosebericht

Die letzten Monate haben gezeigt, dass die Covid-19-Pandemie beherrschbar geworden ist und die Erkrankung jetzt, wie jede Infektionserkrankung routiniert behandelt werden kann. Sämtliche gesetzlich angeordnete Schutzmaßnahmen und Testpflichten sind aufgehoben worden. Der Klinikverbund beobachtet weiterhin genau die Situation und Entwicklung der Krankheitszahlen und greift situativ ein.

Die deutliche Ausdifferenzierung des Leistungsangebotes, die hohen Investitionen in einen modernen Baukörper und die zahlreichen Personaleinstellungen haben in den letzten Jahren zu deutlichen stationären Fallzahlsteigerungen geführt. Hierdurch konnten weitere Marktanteile gewonnen werden.

Mit 758 akutstationären, 43 geriatrisch rehabilitativen Betten und 34 tagesklinischen Plätzen ist der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH der zweigrößte Anbieter von Gesundheitsleistungen in Wuppertal.

Die seit Jahren eingeschlagene Strategie der konsequenten Förderung der transsektoralen Versorgung durch die Gründung der MVZ Medi-Wtal GmbH und den bisherigen Kauf von 14,5 KV-Sitzen trägt ebenfalls zu dieser Markpositionierung bei.

Die in den letzten Jahren eingeleitete Ausdifferenzierung der internistischen und chirurgischen Leistungsbereiche wird weiter fortgesetzt. Im Jahr 2023 wird im Petrus-Krankenhaus schwerpunktmäßig das diabetologische Leistungsspektrum weiter ausgebaut und in Richtung der Behandlung des Diabetischen Fußes erweitert. Im Bereich der Kariologie erfolgt ein weiterer Ausbau der Behandlung mit Herzschrittmachern, implantierbaren Defibrillatoren, Ereignisrekordern und anderen kardialen Stimulationssystemen. Im Krankenhaus St. Josef wird es zu einer weiteren Konsolidierung der orthopädischen und chirurgischen Kliniken kommen. An beiden Standorten erfolgt zudem eine Reorganisation der Prozesse und Strukturen der einzelnen Kliniken. Hierdurch ist mit einer deutlichen Verbesserung der Ergebnissituation zu rechnen.

Davon abgesehen kann die Risikolage der Gesellschaft für 2022 als herausfordernd, aber beherrschbar beurteilt werden. Es gibt keine darüberhinausgehenden außergewöhnlichen oder unkontrollierten finanzintensiven oder sonstigen risikoreichen Vorfälle. Auch unter Berücksichtigung der Corona-Krise sind bestandsgefährdende Risiken, insbesondere mit Auswirkungen auf die Liquidität der Gesellschaft, für die folgenden 12 Monate nicht zu erkennen.

Der Wirtschaftsplan des Jahres 2023 weist ein Jahresergebnis, ohne mögliche Kompensationszahlungen, in Höhe von - 4.202 T€ aus. Für das Jahr 2023 wird ein Umsatzwachstum von 5,9 % geplant. Für die Personalkosten werden Tarifsteigerungen von rund 6 % erwartet, im Sachkostenbereich von ca. 2,3 % bis 9,2 %. Im Bereich der Energiekosten werden Kostensteigerungen zwischen 14,52 % (Strom) und 67,17 % (Gas und Fernwärme) prognostiziert. Die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen zeigen, dass Kompensationszahlungen für 2023 in deutlicher Höhe zufließen werden. Die Hochrechnung des 1. Quartals 2023 zeigt ein prognostiziertes Jahresergebnis von 1.780 T€. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass immer noch nicht alle gesetzlichen Ausgleiche bzgl. der energie- und inflationsbedingten Kostensteigerungen für das Jahr 2023 beinhaltet. Grund hierfür ist, dass diese Ausgleiche noch nicht final feststehen oder rechtliche Bestandskraft nachweisen. Die Geschäftsführung schätzt diesen Betrag kaufmännisch vorsichtig auf ein Minimum von 2.000 T€.

Die Stiftung der Cellitinnen e.V. und die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria haben sich zusammengeschlossen und firmieren seit dem 01.01.2023 im Verbund gemeinsam unter dem Namen der Stiftung der Cellitinnen. In den kommenden Monaten werden innerhalb des gesamten neuen Verbundes noch diverse gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen erfolgen. Mit dem Zusammenschluss verfolgen beide Träger drei gemeinsame Ziele. Erstens, den Erhalt und die Fortführung der Werke der beiden Cellitinnen-Orden. Zweitens, die Schaffung zukunftsfester Strukturen für ihre Einrichtungen in christlicher Trägerschaft und drittens, die gezielte Abstimmung von Leistungsangeboten der Krankenhäuser für eine bestmögliche medizinisch-pflegerische Versorgung. Ziel ist es hierbei, im Rahmen der Krankenhausplanung des Landes NRW Strukturen festzuschreiben, die den Fortbestand der Einrichtungen mit leistungsfähigen Schwerpunkten gewährleisten.

Die konkreten Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse der fusionierten Unternehmen und der Unternehmen der neuen Verbundgruppe sind zum Zeitpunkt der Aufstellung der Jahresabschlüsse 2022 noch nicht absehbar.

3.2 Risikobericht

Durch die im Vergleich zum Jahr 2022 erbrachten geplanten Leistungssteigerungen treten voraussichtlich hohe Abschläge auf die Vergütung durch den Fixkostendegressionsabschlag ein. Die Fixkostendegressionsabschläge belasten das Jahr 2023 voraussichtlich mit 932 T€. Diese sind im Wirtschaftsplan berücksichtigt.

Durch die Pandemie noch verstärkt, stellt sich die Entwicklung des Fachkräftemangels als gravierend dar. Dies betrifft sowohl Ärzte als auch nicht ärztliche Fachkräfte. Im Fokus der Tätigkeit der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH steht dabei die Gewinnung von examinierten Pflegekräften. Hier arbeitet der Klinikverbund eng zusammen mit der verbundeigenen Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH Wuppertal und dem strategischen Personalmanagement im Konzern. Strategien zur Personalgewinnung, auch im Ausland, sind entwickelt und zeigen positive Ergebnisse. Im Jahr 2022 wurden trotz normaler Fluktuation 45 Vollkräfte in der Pflege aufgebaut. Auch die Gewinnung von Auszubildenden wird immer schwerer. Es ist nicht mehr möglich die Ausbildungskurse mit voller Ausbildungszahl zu besetzen. Die Geschäftsführung erarbeitet mit der Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH Wuppertal Strategien und Maßnahmen zur intensiveren Zusammenarbeit mit Schulen. Ebenfalls steht die Gewinnung von ausländischen Auszubildenden im Vordergrund der Maßnahmen.

Die im letzten Jahr eingetretenen inflationsbedingten Kostensteigerungen, insbesondere aufgrund des Ukraine-Krieges, werden auch im Jahr 2023 weiter zu einer deutlich verschärften wirtschaftlichen Situation führen. Es ist zurzeit nicht absehbar, inwieweit diese Kostensteigerungen durch Förderungen des Bundes bzw. der Länder oder der Krankenkassen durch eine Erhöhung des Basisfallwertes vollständig ausgeglichen werden. Sollte dies nicht erfolgen, ist mit einer erhöhten Insolvenzgefahr der Krankenhäuser in Deutschland zu rechnen. Die Krankenhäuser werden durch die steigenden Personalkosten weiter unter Druck gesetzt, da sie im vorhandenen Finanzierungssystem diese Kostensteigerungen nicht vollständig refinanzieren können. Hier ist es erforderlich, weitere kostensenkende Maßnahmen durchzuführen und die Leistungsangebote zu optimieren, um Erlössteigerungen zu generieren.

Als grundsätzliches Risiko kann die deutliche Abhängigkeit der Krankenhäuser von der Entwicklung der rechtlichen bzw. gesetzlichen Rahmenbedingungen angesehen werden. Daraus resultierende steigende Anforderungen und zunehmende Vorgaben für Strukturen und Mindestmengen erhöhen die Vorhaltungen - insbesondere im personellen Bereich. Hier gilt es, sich vorausschauend und stetig den veränderten Rahmenbedingungen zu stellen und die Strukturen entsprechend anzupassen.

Die Umsetzung der stetig steigenden Qualitätsanforderungen und externen Vorgaben des Gesetzgebers bzw. des Gemeinsamen Bundesausschusses stellen vor dem Hintergrund der hierfür vorzuhaltenden Ressourcen und der mit der Nichteinhaltung verbundenen Restriktionen unverändert große Herausforderungen dar, die es zu bewältigen gilt.

Gemäß der Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung (PpUGV) werden mittlerweile sämtliche Leistungsbereiche des Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH als pflegesensitiv ausgewiesen. Die Nicht-Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Pflegepersonaluntergrenzen wird sanktioniert (Vergütungsabschlag oder Verringerung der Fallzahl).

Mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) wird seit dem Jahr 2020 die Krankenhausfinanzierung auf eine Kombination von Fallpauschalen (DRG) und einer Pflegepersonalkostenvergütung (Pflegebudget) umgestellt. Durch die Einführung des Pflegebudgets sollen grundsätzlich die Pflegepersonalkosten bzw. deren Steigerungen abgefedert werden.

Im Rahmen einer Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Brandmeldeanlage im Petrus-Krankenhaus stellte sich heraus, dass diese in den nächsten drei Jahren erweitert werden muss. Hierfür wird ein Brandschutzkonzept für alle Bereiche des Petrus-Krankenhauses. Dieses wurde mit der Feuerwehr und dem Bauordnungsamt in mehreren Gesprächen abgestimmt. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 2,4 Mio. €. Anfang März 2023 wurde ein Antrag auf Förderung eines Besonderen Betrages nach § 23 Abs. 1 KHHG NRW in gleicher Höhe bei der Bezirksregierung Düsseldorf gestellt. Die bisherigen Gespräche verliefen hierzu positiv.

Für die Budgetjahre 2021 und 2022 wurde eine Entgeltvereinbarung mit den Kostenträgern abgestimmt. In allen Punkten konnte eine grundlegende Einigung für beide Jahre erreicht werden. Ein wesentlicher Verhandlungspunkt stellte hierbei wiederholt das Pflegebudget 2022 dar. Herauszustellen ist, dass weiterhin der Pflegeentgeltwert von 163,09 € abzurechnen ist. Dies sichert im Rahmen der unterjährigen Liquiditätsprognose den Geldzufluss aus den abzurechnenden Pflegebewertungsrelationen. Aufgrund der hohen Covid-19 Fallzahlen und damit einhergehenden abschlagsfreien Leistungssteigerungen, konnte ein Fixkostendegressionsabschlag für die Jahre 2021 und 2022 vermieden werden.

Die "Richtlinie zur datengeschützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung" (DeQS-RL) umfasst alle vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) definierten Qualitätssicherungsverfahren, die der Bewertung der Versorgungsqualität von Krankenhäusern dienen. Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH nimmt in 16 Bereichen an externen Qualitätssicherungsverfahren nach den Richtlinien des G-BA teil. Die Qualitätsindikatoren werden als Grundlage der Krankenhausplanung der Länder hinzugezogen. Qualitätszuschläge und -abschläge für außerordentlich gute bzw. unzureichende Qualität geben Krankenhäusern finanzielle Anreize zur Erhaltung und Verbesserung der Versorgungsqualität.

Von Bedeutung werden weiterhin in Zukunft auch die gesetzlich geforderten Mindestmengen und deren Erreichung sein. Betroffen sind hier für den Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH die Bereiche Kniegelenk-Totalendoprothetik und komplexe Eingriffe am Organsystem Pankreas und thoraxchirurgische Behandlung von Lungenkrebs bei Erwachsenen.

Am 23.12.2022 wurde der seitens der Selbstverwaltungspartner auf Basis des im April 2022 vorgestellten Gutachtens des IGES-Instituts weiterentwickelte AOP-Vertrag samt Anlagen (AOP-Katalog, Kontextfaktoren) veröffentlicht. Die darin enthaltenen Änderungen traten zum 01. Januar 2023 in Kraft. Für den Klinikverbund wurden bereits erste Auswirkungsanalysen unter Anwendung der neuen Regelungen auf die Leistungsdaten des Jahres 2022 durchgeführt und Fachabteilungen mit durch die Neuregelungen erhöhtem Risiko durch ambulantes Potenzial identifiziert. Das rechnerische AOP-Potential unter Anwendung der Kontextfaktoren beläuft sich für das Petrus-Krankenhaus auf 18 % der stationären Case-Mix-Punkte und für das Krankenhaus St. Josef auf 17 % der stationären Case-Mix-Punkte. Bei Berücksichtigung von erweiterten Kontextfaktoren beläuft sich das rechnerische AOP-Potential für das Petrus-Krankenhaus auf 4 % und für das Krankenhaus St. Josef auf 3 %. Erste Szenarien zur Risikominimierung beziehungsweise Chancennutzung aus dem neuen Vertragswerk, auch durch erfolgte Anpassungen der Vergütung ambulanter und stationsersetzender Leistungen, wurden entwickelt und werden im Verlauf des Jahres 2023 umgesetzt. Aktuell laufen Planungen zur Implementierung von ambulanten OP-Zentren, entweder jeweils an den beiden Krankenhausstandorten oder zentral am Standort des St. Anna Gesundheitscampus. Über konkrete Auswirkungen des neuen AOP-Vertrags können aktuell mangels Anwendungserfahrung keine Angaben gemacht werden.

3.3 Chancenbericht

Der Klinikverbund St. Antonius und Josef GmbH stellt mit seinen 758 akutstationären, 43 geriatrisch rehabilitativen Betten und 34 tagesklinischen Plätzen einen im Versorgungsgebiet, bei Patienten und Zuweisern, fest etablierter und anerkannter Anbieter von intersektoralen Gesundheitsdienstleistungen dar. In Wuppertal ist der Klinikverbrund der zweitgrößte Anbieter.

Im Jahr 2023 wird es zu einer weiteren Ausdifferenzierung von Leistungsbereichen kommen. Die großen Neubaumaßnahmen konnten Ende 2021 abgeschlossen werden. Der Klinikverbund verfügt jetzt an beiden Standorten über einen modernen und funktionalen Baukörper, der den Patienten eine sehr gute Versorgungssituation bietet. Der Klinikverbund ist damit wettbewerbsfähig gegenüber den anderen Krankenhausträgern in Wuppertal. Durch die laufenden Investitionen in die bauliche Infrastruktur der Krankenhausbetriebsstätten und die damit verbundene Ausweitung der Kapazitäten wird das Leistungsniveau aller medizinischen Fachbereiche weiterhin wachsen können. Die Attraktivität der Gesellschaft als Arbeitgeber kann nach Auffassung der Geschäftsführung hierdurch in der Außenwirkung deutlich gesteigert werden und Wettbewerbsvorteile generieren.

Auch im Jahr 2023 wird durch die im MVZ tätigen Fachpraxen eine intersektorale Versorgungssituation geschaffen, die in der strategischen Wertschöpfungskette von hoher Bedeutung ist. Die durch den Gesetzgeber induzierte Verlagerung von Leistungen in den ambulanten Sektor wird genutzt, um ambulante Leistungsangebote auszubauen und sich im Wettbewerb zu positionieren.

Die engere Vernetzung und Kooperation mit den Krankenhäusern des Mehrheitsgesellschafters in Köln wird zukünftig weiterhin einen hohen Stellenwert haben.

Die Umsetzung der, auf eine Mehrjahresplanung basierenden Digitalisierungsstrategie des Verbundes, eröffnet dem Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH wichtige Möglichkeiten die medizinischen, pflegerischen und administrativen Prozesse effizient und zukunftsgerecht auszugestalten und damit auch wirtschaftlich zu sichern. Über die durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) gewährte Förderung ist die Finanzierung weitestgehend sichergestellt. Das Ziel des Krankenhauszukunftsgesetzes ist neben der Digitalisierung der Krankenhäuser auch die Modernisierung der Krankenhäuser mit Blick auf die stationäre Notfallversorgung voranzutreiben. Es wird ein höherer Grad der Vernetzung innerhalb des Gesundheitswesens angestrebt, um die Patientenversorgung weiter zu verbessern.

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat am 27.04.2022 den neuen Krankenhausplan für das Land Nordrhein-Westfalen in Kraft gesetzt. Im Vergleich zu früheren Krankenhausplänen dient nicht mehr die Bettenzahl je medizinischem Fachgebiet als Planungsgröße, vielmehr erfolgt eine detaillierte Planung von Fallzahlen auf Basis definierter Leistungsbereiche und Leistungsgruppen mit jeweils festgelegten Qualitätskriterien. Die Bezirksregierungen forderten die Kostenträger und Krankenhäuser am 17.10.2022 zu Verhandlungen regionaler Versorgungskonzepte auf. Dazu lieferte auch der Klinikverbund fristgerecht bis zum 17.11.2022 in einem strukturierten Verfahren umfangreiche Daten zur Interessensbekundung für einzelne Leistungsbereiche und -gruppen sowie den Nachweis der Erfüllung der damit verbundenen Qualitätskriterien an die Bezirksregierung und Kostenträger. Im März 2023 fanden erste regionale Gesprächsrunden statt, in denen die Kostenträger ihr erstes Votum zu einem regionalen Versorgungskonzept vorstellten und erläuterten. Für den Klinikverbund konnte in dieser Runde ein erstes positives Fazit gezogen werden, da für alle der beantragten Leistungsgruppen ein zustimmendes Votum seitens der Kostenträger ausgesprochen wurde. Dieses bestätigt die positive Entwicklung des Klinikverbundes in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Gesundheitsversorger in Wuppertal und im Bergischen Land. Nicht allen Klinikträgern im Bergischen Land wurden alle beantragten Leistungsgruppen von Seiten der Kostenträgern zugestanden. Die sechsmonatige Verhandlungsphase endet mit Abgabe eines gemeinsamen Verhandlungsergebnisses der Kostenträger und Krankenhäuser in strukturierter Form spätestens zum 17.05.2023 an die Bezirksregierung Düsseldorf.

Wuppertal, den 12. Juni 2023

Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH

André Meiser, Regionalgeschäftsführer

Björn Hoffmann, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten		107.129,50		48
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden Grundstücken	89.838.276,90		90.221
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	498.946,34		518
3. Technische Anlagen	726.596,00		837
4. Einrichtungen und Ausstattungen	8.098.851,00		7.691
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.056.516,96		3.028
		100.219.187,20		102.295
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	235.000,00		235
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	3.570.000,00		3.570
3. Genossenschaftsanteile	2.133,87		2
		3.807.133,87		3.807
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.876.592,63		1.877
2. Unfertige Leistungen	3.750.620,80		2.813
		5.627.213,43		4.690
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	12.947.938,22		15.213
2. Forderungen an Gesellschafter	8.666,10		2
3. Forderungen nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	6.182.889,06		103
4. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	113.218,96		419
5. Sonstige Vermögensgegenstände	3.657.251,41		2.802
		22.909.963,75		18.539
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		1.412.442,41		978
C. AUSGLEICHSPOSTEN NACH DEM KHG
Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung		3.445.672,17		3.445
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
Andere Abgrenzungsposten		906.939,33		723
		138.435.681,66		134.525

PASSIVSEITE

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		TEUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	3.044.231,86		3.044
II. Gewinn-/Verlustvortrag	5.853.188,07		8.215
III. Jahresüberschuss/-fehlbetrag	-2.666.514,55		-2.362
		6.230.905,38		8.897
B. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN ZUR FINANZIERUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
1. Sonderposten aus Fördermitteln nach dem KHG	32.928.128,94		33.588
2. Sonderposten aus Zuweisungen und Zuschüssen der öffentlichen Hand	3.498.764,52		2.062
3. Sonderposten aus Zuwendungen Dritter	292.754,00		315
		36.719.647,46		35.965
C. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	1.206.340,00		1.231
2. Sonstige Rückstellungen	10.628.237,80		8.278
		11.834.577,80		9.509
D. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	58.856.689,82		62.786
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4.129.479,04 EUR (Vorjahr 4.235 TEUR)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 54.727.210,78 EUR (Vorjahr 58.551 TEUR)
2. Erhaltene Anzahlungen	236.892.78		178
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 236.892,78 EUR (Vorjahr 178 TEUR)
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.273.922,87		4.852
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 6.273.922,87 EUR (Vorjahr 4.852 TEUR)
4. Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	11.855.501,20		1.467
- davon nach dem KHEntgG 6.422.326,07 EUR (Vorjahr 1.290 TEUR)
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 11.855.501,20 EUR (Vorjahr 1.467 TEUR)
5. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.772.352,78		6.551
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 3.552.525,21 EUR (Vorjahr 6.271 TEUR)
- davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 219.827,57 EUR (Vorjahr 280 TEUR)
6. Sonstige Verbindlichkeiten	2.552.701,98		4.218
- davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2.552.701,98 EUR (Vorjahr 4.218 TEUR)
- davon aus Steuern 1.569.596,74 EUR (Vorjahr 1.385 TEUR)
		83.548.061,43		80.052
E. AUSGLEICHSPOSTEN AUS DARLEHENSFÖRDERUNG		102.489,59		102
		138.435.681,66		134.525

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022		2021
	EUR		TEUR
1. Erlöse aus Krankenhausleistungen	148.576.371,01		146.600
2. Erlöse aus Wahlleistungen	7.504.870,98		7.353
3. Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses	2.815.718,81		2.255
4. Nutzungsentgelte der Ärzte	782.937,76		820
4a. Umsatzerlöse nach § 277 Absatz 1 des Handelsgesetzbuchs, soweit nicht in den Nummern 1 bis 4 enthalten	13.513.514,52		9.952
- davon aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre 5.145.488,31 EUR (Vorjahr 736 TEUR)
5. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	938.014,82		359
6. Sonstige betriebliche Erträge	10.634.479,16		4.984
		184.765.907,06		172.323
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	79.183.050,65		75.062
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	17.775.390,22		16.940
- davon für Altersversorgung 4.737.258,50 EUR (Vorjahr 4.565 TEUR)
		96.958.440,87		92.002
8. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	29.911.427,17		29.529
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	26.639.298,03		23.700
		56.550.725,20		53.229
Zwischenergebnis		31.256.740,99		27.092
9. Erträge aus Zuwendungen zur Finanzierung von Investitionen	8.432.433,76		4.676
- davon Fördermittel nach dem KHG 8.232.433,76 EUR (Vorjahr 3.340 TEUR)
10. Erträge aus der Einstellung von Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung	327,00		1
11. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	4.886.885,64		6.036
12. Aufwendungen aus der Zuführung zu Sonderposten/Verbindlichkeiten nach dem KHG und auf Grund sonstiger Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens	8.432.433,76		4.676
13. Aufwendungen für die nach dem KHG geförderte Nutzung von Anlagegegenständen	985.559,98		1.056
		3.901.652,66		4.981
14. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		6.326.354,86		5.852
15. Sonstige betriebliche Aufwendungen		29.246.440,77		26.155
Zwischenergebnis		-414.401,98		66
16. Erträge aus Beteiligungen	55,50			0
17. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	71.400,00			71
- davon aus verbundenen Unternehmen 71.400,00 EUR (Vorjahr 71 TEUR)
18. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	5.332,17			18
- davon aus der Abzinsung 1.534,53 EUR (Vorjahr 14 TEUR)
19. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.830.094,62			2.018
- davon für Betriebsmittelkredite 48.097,06 EUR (Vorjahr 456 TEUR)
- davon aus der Aufzinsung 19.528,93 EUR (Vorjahr 25 TEUR)
- davon an verbundene Unternehmen 6.248,57 EUR (Vorjahr 7 TEUR)
		-1.753.306,95		-1.929
20. Steuern		498.805,62		499
- davon vom Einkommen und vom Ertrag 497.632,00 EUR (Vorjahr 498 TEUR)
21. Jahresüberschuss/-fehlbetrag		-2.666.514,55		-2.362

ANHANG für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben

Die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH hat ihren Sitz in Wuppertal und ist in das Handelsregister beim Amtsgericht Wuppertal unter der Nr. HRB 5864 eingetragen.

Die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH, Wuppertal, betreibt ein Krankenhaus der Regelversorgung mit mehreren Betriebsstätten in Wuppertal. Seit dem 1. Januar 2014 hält die Hospitalvereinigung der Cellitinnen GmbH (zuvor Hospitalvereinigung St. Marien GmbH) 80 % und die Stiftung Krankenhaus St. Josef 20 % der Anteile.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft ist für das Geschäftsjahr 2022 nach den handelsrechtlichen Vorschriften für Kapitalgesellschaften aufgestellt.

Die Gesellschaft ist nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 KStG von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 GewStG von der Gewerbesteuer befreit, weil sie ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken iSd §§ 51 ff. AO dient. Steuerpflicht besteht jedoch für die wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe, die keine Zweckbetriebe iSd §§ 65 bis 68 AO darstellen.

Es handelt sich um eine große Kapitalgesellschaft iSd § 267 Abs. 3 HGB.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses 2022 wird von der Fortsetzung der Unternehmenstätigkeit ausgegangen.

2. Gliederung, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 ist grundsätzlich nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften aufgestellt worden. Die besonderen Vorschriften für Krankenhäuser, die sich aus der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) ergeben, sind beachtet worden. In Ausübung des Wahlrechtes gemäß § 1 Abs. 3 KHBV werden die Gliederungsvorschriften gemäß §§ 266, 268 Abs. 2 und 275 HGB nicht angewendet und stattdessen die Gliederungsvorschriften der KHBV für Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung verwendet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt worden.

Bilanzierung und Bewertung erfolgen nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung auf der Basis der Anschaffungs- und Herstellungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips und der Grundsätze der kaufmännischen Vorsicht.

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses sind - soweit Änderungen nicht angegeben und erläutert wurden - unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden mit den fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet. Planmäßige Abschreibungen werden linear vorgenommen. Soweit dies nicht zu offenbar unrichtigen Ergebnissen führt, wird die Abschreibungsdauer an die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer angelehnt, die für die steuerliche Gewinnermittlung anzuwenden ist. Anlagegüter mit Anschaffungskosten von EUR 250,00 bis EUR 800,00 netto werden entsprechend § 6 Abs. 2 EStG im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.

Die Vermögensgegenstände des Finanzanlagevermögens (Anteile an verbundenen Unternehmen, Ausleihungen an verbundene Unternehmen, Genossenschaftsanteile) werden mit den Anschaffungskosten bzw. dem Nominalwert bilanziert. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen. Sofern die Gründe für die Wertminderung zwischenzeitlich ganz oder teilweise entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis höchstens zu den Anschaffungskosten.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten bzw. Durchschnittspreisen unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips; für die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden Festwerte gebildet. Die Bewertung der unfertigen Leistungen für sogenannte Überlieger erfolgt zu Herstellungskosten mittels eines vereinfachten pauschalen Verfahrens unter Beachtung der Grundsätze der verlustfreien Bewertung.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sowie die Guthaben bei Kreditinstituten und der Kassenbestand werden zu Nennwerten bilanziert. Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird dem Ausfallrisiko sowohl durch Einzelwertberichtigungen als auch durch pauschal ermittelte Wertberichtigungen ausreichend Rechnung getragen worden.

Ausgleichsposten werden entsprechend dem Krankenhausfinanzierungsrecht gebildet und gesondert ausgewiesen.

Unter den Rechnungsabgrenzungsposten sind Zahlungen im Berichtsjahr, die Aufwand oder Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Berichtsjahr betreffen, ausgewiesen.

Die Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens werden in Übereinstimmung mit dem entsprechenden Anlagevermögen bilanziert und entsprechend den Abschreibungen aufgelöst.

Die Gesellschaft hat im Rahmen der Subsidiärhaftung für den nicht durch die Pensionskasse gedeckten Anteil die Zusage auf eine betriebliche Altersversorgung von der Pensionskasse der Caritas VVaG übernommen und zur Sicherung der ihr hierdurch entstandenen Pensionsverpflichtungen eine Pensionsrückstellung gebildet.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt, welcher nach den Vorschriften des HGB anhand anerkannter Grundlagen der Versicherungsmathematik ermittelt wird (Anwartschafts- bzw. Barwertverfahren). Die Pensionsrückstellungen werden pauschal mit dem von der Deutschen Bundesbank für den Monat Dezember 2022 veröffentlichen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst, der sich bei einer angenommenen Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren ergibt. Als biometrische Rechnungsgrundlage werden die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde gelegt.

Der Rückstellungsbetrag wird unter Berücksichtigung der folgenden Trendannahmen ermittelt:

Rechnungszinssatz p.a.:	1,78 %
Gehaltstrend p.a.	entfällt
Rententrend p.a.:	1,50 % bzw. 1,75 %
Fluktuation:	entfällt.

Mittelbare Versorgungszusagen gegenüber den Arbeitnehmern bestehen bei der kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Verbandes der Diözesen in Deutschland in Köln (KZVK).

Während der Zeit der Beschäftigung der Arbeitnehmer besteht für die Gesellschaft eine Umlagepflicht, die einerseits aus einer Versicherungsrentenverpflichtung und andererseits aus einer Versorgungsrentenverpflichtung besteht. Um die zukünftigen Verpflichtungen gegenüber den Anspruchsberechtigten dauerhaft erfüllen zu können, erhebt die KZVK jährliche Zusatzbeiträge (ab 2020 Angleichungsbeitrag).

Die auf die Gesellschaft entfallende finanzökonomische Deckungslücke, die durch die Erhebung der Zusatzbeiträge geschlossen werden soll, beträgt auf Basis der zuletzt erhobenen Finanzierungsbeiträge am 31. Dezember 2022 20.177 TEUR und entspricht dem Barwert der zukünftig voraussichtlich zu leistenden Zusatzbeiträge. Der von der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2022 geleistete Angleichungsbeitrag an die KZVK beträgt 916 TEUR.

Für die Gesellschaft besteht nach Art. 28 Abs. 1 S. 2 EGHGB ein Bilanzierungswahlrecht, um die aus der dargestellten Deckungslücke resultierende mittelbare Pensionsverpflichtung im Jahresabschluss zu passivieren. Die gesetzlichen Vertreter haben im Jahresabschluss von diesem Wahlrecht dahingehend Gebrauch gemacht, dass keine Rückstellung für diese mittelbare Pensionsverpflichtung gebildet wurde.

Der Wertansatz der sonstigen Rückstellungen berücksichtigt alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie werden mit dem nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrag angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre, der von der deutschen Bundesbank veröffentlicht wird, abgezinst.

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

3. Erläuterungen zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist in dem Anlagennachweis auf der letzten Seite des Anhangs dargestellt. Aus diesem Anlagennachweis ergeben sich auch die Abschreibungen des Geschäftsjahres 2022.

Die Gesellschaft ist an den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften beteiligt:

Name	Sitz	Höhe des Anteils	Eigenkapital zum 31.12.2022	Jahresergebnis 2022
		in %	EUR	EUR
Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH Wuppertal	Wuppertal	67,5	2.124.629	392.294
RTZ Regionales Therapie-Zentrum GmbH	Wuppertal	100	492.696	491
St. Josef-Service Gesellschaft mbH	Wuppertal	100	100.875	621
MVZ Medi-Wtal gGmbH	Wuppertal	100	-609.491	784

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben in voller Höhe eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen an Gesellschafter sind solche aus Lieferungen und Leistungen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind solche aus Lieferungen und Leistungen.

Der Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung erhöhte sich um Abschreibungen des Berichtsjahres auf dem Grunde nach förderfähigen Investitionen, die vor Geltung des KHG mit Eigenmitteln des Krankenhauses angeschafft wurden und für die nach Ausscheiden aus dem Krankenhausplan ein Ausgleich ab Beginn der Förderung verlangt werden kann. Der Ausgleichsposten stellt keinen Vermögensgegenstand, sondern einen nach Bestimmungen der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) auszuweisenden bilanziellen Korrekturposten zum Eigenkapital dar.

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft wird zu 80 % von der Hospitalvereinigung der Cellitinnen GmbH (zuvor Hospitalvereinigung St. Marien GmbH), Köln, und zu 20 % von der Stiftung Krankenhaus St. Josef, Wuppertal, gehalten. Es ist in voller Höhe eingezahlt und besteht aus einer Bareinzahlung (2.556 TEUR) und aus einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln (488 TEUR).

Für 13 Versorgungsberechtigte (im Vorjahr 13) wurden Pensionsrückstellungen in Höhe von 1.206 TEUR (im Vorjahr 1.231 TEUR) gebildet. Hierbei handelt es sich um einen Anwärter, fünf laufende Altersversorgungen und sieben Hinterbliebenenversorgungen. Im Geschäftsjahr 2010 resultierte aus der Umstellung der Bewertung der Pensionsrückstellungen auf die durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) geänderten Bewertungsvorschriften ein zusätzlicher einmaliger Rückstellungsbetrag von 185 TEUR. Entsprechend den Übergangsregelungen gemäß Art. 67 Abs. 1 S. 1 EGHGB wird von 2010 bis 2024 jedes Jahr ein Fünfzehntel dieses Betrages in Höhe von 11 TEUR den Pensionsrückstellungen zugeführt. Der noch nicht in der Bilanz ausgewiesene Betrag aus der Erstanwendung der durch das BilMoG geänderten Bewertungsvorschriften (Unterdotierung) beträgt zum 31. Dezember 2022 44 TEUR (Vorjahr 33 TEUR). Die Zuführung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Personalaufwendungen ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2022 wurden die Pensionsrückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre abgezinst. Im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre ergibt sich ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 27 TEUR (Vorjahr 43 TEUR). Dieser Unterschiedsbetrag unterliegt einer Ausschüttungssperre.

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Rückständiger Urlaub	665.499,15	450.898,23
Leistungsentgelte und Tarifsteigerungen	642.908,39	595.450,88
übrige Rückstellungen im Personalbereich	3.178.737,89	2.962.363,06
Corona-Ganzjahresausgleich	2.608.188,19	1.657.388,97
MD-Risiken	1.597.948,65	1.413.831,37
Sonstiges	1.934.955,53	1.198.513,23
	10.628.237,80	8.278.445,74

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sowie ggf. die Art der Sicherheiten ergeben sich aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel:

		davon mit einer Restlaufzeit von
	Gesamtbetrag	bis zu 1 Jahr	1 - 5 Jahre	mehr als 5 Jahren
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	58.856.689,82	4.129.479,04	17.259.945,85	37.467.264,93
Erhaltene Anzahlungen	236.892,78	236.892,78	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.273.922,87	6.273.922,87	0,00	0,00
Verbindlichkeiten nach dem Krankenhausfinanzierungsrecht	11.855.501,20	11.855.501,20	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	3.772.352,78	3.552.525,21	219.827,57	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	2.552.701,98	2.552.701,98	0,00	0,00
	83.548.061,43	28.601.023,08	17.479.773,42	37.467.264,93

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind in voller Höhe grundbuchlich gesichert.

In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 3.203.704,95 EUR enthalten, der Restbetrag betrifft sonstige Verbindlichkeiten.

Da die Gesellschaft aufgrund der Verfolgung gemeinnütziger Zwecke von der Körperschaftsteuer und der Gewerbesteuer befreit ist, soweit keine steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbetriebe vorliegen (siehe unter "1. Allgemeine Angaben"), wurde aus Wesentlichkeitsgesichtspunkten keine Ermittlung von Aktiv- und Passivposten für die temporäre Steuerabgrenzung (latente Steuern) vorgenommen. Der für die Bewertung grundsätzlich zugrunde zu legende Steuersatz beträgt 32,45 %.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen ist der Gewinn- und Verlustrechnung (Nrn. 1 bis 4a) zu entnehmen.

Die folgenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten Erträge oder Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder Bedeutung:

GuV-Posten	Art	Betrag EUR
Erlöse aus Krankenhausleistungen	Ausgleichszahlungen nach § 21 Abs. 2 KHG	746.095,96
Erlöse aus Krankenhausleistungen	Erlöse nach § 21 Abs. 6 KHG	978.887,81
Erlöse aus Krankenhausleistungen	Versorgungszuschlag	2.828.072,15
Sonstige betriebliche Erträge	Versicherungserstattungen	5.043.427,35
Sonstiger betrieblicher Aufwand	Zuschuss an Tochterunternehmen	2.259.000,00

Von den Umsatzerlösen nach § 277 HGB entfallen auf periodenfremde Erträge 5.963 TEUR, diese resultieren insbesondere aus Ausgleichsbeträgen für frühere Geschäftsjahre (5.145 TEUR) und aus der Warenrückvergütung von Lieferanten aus dem Vorjahr (163 TEUR).

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge in Höhe von 106 TEUR enthalten. Diese betreffen im Wesentlichen Gutschriften der KZVK.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 3.601 TEUR enthalten. Diese resultieren insbesondere aus Korrekturen von DRG-Rückrechnungen (2.849 TEUR) sowie Rechnungen betreffend das Geschäftsjahr 2021 (1.111 TEUR).

5. Sonstige Angaben

5.1. Geschäftsführung

Im Geschäftsjahr 2022 waren als Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt:

•	Herr André Meiser, Düsseldorf
•	Herr Björn Hoffmann, Köln

Die Geschäftsführer sind einzelvertretungsberechtigt und von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit.

Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge nach § 285 Nr. 9a HGB wird in Anwendung der Schutzvorschrift des § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

5.2. Aufsichtsrat

Die Gesellschaft verfügt selber über keinen Aufsichtsrat. Jedoch hat der Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung der Cellitinnen GmbH (zuvor Hospitalvereinigung St. Marien GmbH), Köln, nach den gesellschaftsvertraglichen Regelungen bestimmte Rechte auch in Bezug auf die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH.

5.3. Mitarbeiter der Gesellschaft

Im Geschäftsjahr 2022 waren durchschnittlich 1.459 Mitarbeiter (Vorjahr 1.334 Mitarbeiter) beschäftigt (ohne 208 Auszubildende, Vorjahr 112 Auszubildende). Die Mitarbeiter verteilen sich auf folgende Dienstarten:

Dienstart	Anzahl
Ärztliches Personal	298
Pflegepersonal	656
Sonstiges Personal	505
	1.459

5.4. Haftungsverhältnisse

Mittelbare Versorgungszusagen bestehen gegenüber den Arbeitnehmern aus Altersversorgungsverpflichtungen bei der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse in Köln (KZVK). Mit einer Inanspruchnahme aus der Subsidiärhaftung des Arbeitgebers ist nicht ernsthaft zu rechnen, da die KZVK bereits Vermögen in erheblichem Umfang aufgebaut hat, die KZVK eine stabile Anzahl an Beteiligten aufweist, die regelmäßig ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommen, und es darüber hinaus eine Solvenzgarantie der deutschen Bistümer für die KZVK gibt.

5.5. Außerbilanzielle Geschäfte

Es bestehen derzeit Verpflichtungen aus diversen Miet-, Leasing- und Pachtverträgen in Höhe von 3.456 TEUR p.a. Die Verträge haben zum Teil eine unbestimmte Laufzeit. Unter Vernachlässigung der Verträge mit unbestimmter Laufzeit betragen die Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von einem bis fünf Jahren 10.156 TEUR und die Verpflichtungen mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 720 TEUR.

Zweck der Miet-, Leasing- und Pachtverträge ist die kurzfristige Stärkung der Liquidität und die Vermeidung von zusätzlichen Verbindlichkeiten. Das Risiko besteht in der Restlaufzeit der Verträge, die eine kurzfristige Anpassung an sich verändernde Bedürfnisse der Gesellschaft erschweren.

5.6. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die Gesellschaft hat wesentliche sonstige finanzielle Verpflichtungen im Sinne des § 285 Nr. 3a HGB - unter anderem aus bezogenen Laborleistungen sowie Wartungsverträgen. Die Verträge haben zum Teil eine unbestimmte Laufzeit.

Im Geschäftsjahr 2022 betrug der Gesamtaufwand rund 13.342 TEUR, auf verbundene Unternehmen entfallen 4.827 TEUR.

5.7. Abschlussprüfer-Honorar

Die Angabe über das Abschlussprüferhonorar nach § 285 Nr. 17 HGB erfolgt entsprechend dem gesetzlichen Wahlrechtes im Konzernabschluss der Hospitalvereinigung der Cellitinnen GmbH (zuvor Hospitalvereinigung St. Marien GmbH), Köln, in den die Gesellschaft einbezogen wird.

5.8. Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen

Es wurden keine wesentlichen, nicht zu marktüblichen Bedingungen zustande gekommenen Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen getätigt, die nach § 285 Nr. 21 HGB angabepflichtig wären.

5.9. Konzernzugehörigkeit

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH, Köln, einbezogen. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

5.10. Nachtragsbericht

Die Stiftung der Cellitinnen e.V. und die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria haben sich zusammengeschlossen und firmieren seit dem 1. Januar 2023 im Verbund gemeinsam unter dem Namen der Stiftung der Cellitinnen. In den kommenden Monaten werden innerhalb des gesamten neuen Verbundes noch diverse gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen erfolgen. Mit dem Zusammenschluss verfolgen beide Träger drei gemeinsame Ziele. Erstens, den Erhalt und die Fortführung der Werke der beiden Cellitinnen-Orden. Zweitens, die Schaffung zukunftsfester Strukturen für ihre Einrichtungen in christlicher Trägerschaft und drittens, die gezielte Abstimmung von Leistungsangeboten der Krankenhäuser für eine bestmögliche medizinisch-pflegerische Versorgung. Ziel ist es hierbei, im Rahmen der Krankenhausplanung des Landes NRW Strukturen festzuschreiben, die den Fortbestand der Einrichtungen mit leistungsfähigen Schwerpunkten gewährleisten.

Die konkreten Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse der fusionierten Unternehmen und der Unternehmen der neuen Verbundgruppe sind zum Zeitpunkt der Aufstellung der Jahresabschlüsse 2022 noch nicht absehbar.

5.11. Ergebnisverwendungsvorschlag

Die Geschäftsführung schlägt vor, den Jahresfehlbetrag 2022 in Höhe von 2.666.514,55 EUR mit dem Gewinnvortrag zu verrechnen und den verbleibenden Betrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Wuppertal, 12. Juni 2023

Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH

André Meiser, Geschäftsführer

Björn Hoffmann, Geschäftsführer

Anlagennachweis für das Geschäftsjahr 2022

	Entwicklung der Anschaffungskosten
Bilanzposten:	Anfangsstand	± Umbuchung * Zugang	Abgang	Endstand
A. Anlagevermögen	EUR	EUR	EUR	EUR
1	2	3	4	5
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.483.766,42	80.983,81	0,00	2.564.750,23
Geschäfts- oder Firmenwert	940.000,00	0,00	0,00	940.000,00
	3.423.766,42	80.983,81	0,00	3.504.750,23
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden		+ 2.534.088,55 *
Grundstücken	153.141.285,06	1.348.629,03	0,00	157.024.002,64
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	1.541.745,48	0,00	0,00	1.541.745,48
3. Technische Anlagen	2.509.487,11	83.485,18	0,00	2.592.972,29
		+ 269.486,83 *
4. Einrichtungen und Ausstattungen	31.368.155,64	1.964.933,46	0,00	33.602.575,93
5. Geleistete Anzahlungen		- 2.803.575,38 *
und Anlagen im Bau	3.028.582,53	831.509,81	0,00	1.056.516,96
		± 2.803.575,38 *
	191.589.255,82	4.228.557,48	0,00	195.817.813,30
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	235.000,00	0,00	0,00	235.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	3.570.000,00	0,00	0,00	3.570.000,00
3. Genossenschaftsanteile	2.133,87	0,00	0,00	2.133,87
	3.807.133,87	0,00	0,00	3.807.133,87
		± 2.803.575,38 *
	198.820.156,11	4.309.541,29	0,00	203.129.697,40

	Entwicklung der Abschreibungen
Bilanzposten:	Anfangsstand	Abschreibungen des Geschäftsjahres	Entnahme für Abgänge	Endstand	Restbuchwerte 31.12.2022
A. Anlagevermögen	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
1	6	7	8	9	10
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.435.909,92	21.710,81	0,00	2.457.620,73	107.129,50
Geschäfts- oder Firmenwert	940.000,00	0,00	0,00	940.000,00	0,00
	3.375.909,92	21.710,81	0,00	3.397.620,73	107.129,50
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Betriebsbauten einschließlich der Betriebsbauten auf fremden
Grundstücken	62.920.418,16	4.265.307,58	0,00	67.185.725,74	89.838.276,90
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten einschließlich der Wohnbauten auf fremden Grundstücken	1.023.469,14	19.330,00	0,00	1.042.799,14	498.946,34
3. Technische Anlagen	1.672.869,11	193.507,18	0,00	1.866.376,29	726.596,00

4. Einrichtungen und Ausstattungen	23.677.225,64	1.826.499,29	0,00	25.503.724,93	8.098.851,00
5. Geleistete Anzahlungen
und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	1.056.516,96

	89.293.982,05	6.304.644,05	0,00	95.598.626,10	100.219.187,20
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	235.000,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	3.570.000,00
3. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00	2.133,87
	0,00	0,00	0,00	0,00	3.807.133,87

	92.669.891,97	6.326.354,86	0,00	98.996.246,83	104.133.450,57

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH, Wuppertal

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH, Wuppertal, der zugleich Jahresabschluss des Krankenhauses Klinikverbund St. Antonius und St. Josef ist, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH, Wuppertal, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022, der zugleich den Lagebericht des Krankenhauses darstellt, geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der Krankenhaus-Buchführungsverordnung (KHBV) und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zum 31. Dezember 2022 sowie jeweils deren Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH, Wuppertal, sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und den Vorschriften der KHBV in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können,
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses abzugeben,
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben,
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Krankenhausträgergesellschaft oder des Krankenhauses zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Krankenhausträgergesellschaft oder das Krankenhaus ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen können,
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses vermittelt,
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Krankenhausträgergesellschaft und des Krankenhauses,
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, 12. Juni 2023

Solidaris Revisions-GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Stefan Szük, Wirtschaftsprüfer

Christoph Tritz, Wirtschaftsprüfer

Gesellschafterbeschluss

Die Gesellschafter des Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH stellen den vorgelegten Jahresabschluss 2022 (Bilanzsumme 138.435.681,66 Euro, Jahresfehlbetrag -2.666.514,55 Euro) gemäß §10 Abs. 2 e des Gesellschaftsvertrages fest.

Die Gesellschafterversammlung beschließt, den Jahresüberschuss unter Berücksichtigung des Gewinnvortrages zum 31. Dezember 2022 in Höhe von 5.853.188,07 in der Höhe von insgesamt 3.186.673,52 EUR auf neue Rechnung vorzutragen

Wuppertal, den 19. Juni 2023

André Meiser, Geschäftsführer

Bericht zur Gleichstellung und Entgeltgleichheit gemäß § 21 EntgTranspG für den Klinikverbund Wuppertal

1. Allgemeine Darstellungen

2. Gleichstellung von Frauen und Männern

3. Entgeltgleichheit

1.) Allgemeine Darstellung

Als kirchlicher Träger und Anbieter stationärer und ambulanter Gesundheitsdienstleistungen ist die Gleichbehandlung aller in unseren Einrichtungen entgeltlich oder ehrenamtlich beschäftigten Mitarbeiter ein zentrales Anliegen. Diese in unserem Wertesystem und in unseren Führungsgrundsätze und Leitlinien verankerte Gleichbehandlung fokussiert sich dabei nicht nur auf einzelne auserwählte Tatbestände, sondern umfasst die Gesamtheit unseres Wirkens.

Gleiche Vergütung, gleiche Arbeitsbedingungen, gleiche Fürsorge und gleiche Förderung auf allen Ebenen sind dabei maßgebliche Vorgaben des Verbundes.

Die Krankenhäuser des Verbundes weisen eine Teilzeitquote von rd. 36 % auf. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten, bezogen auf alle Mitarbeiter, liegt bei 72 %.

Die Verbundkrankenhäuser unterliegen den Arbeitsvertragsrichtlinien für Arbeitsverträge in den Einrichtungen des Deutschen Caritasverbandes, AVR. Diese mit den einschlägigen Tarifverträgen nahezu deckungsgleichen Richtlinien sehen neben berufsspezifischen Eingruppierungsvorgaben und Entgelttabellen auch berufsabhängige kongruente Arbeitsbedingungen vor.

2.) Gleichstellung von Frauen und Männern

Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist in der traditionell eher von Frauen dominierten Gesundheitsbranche als besondere Herausforderung zu bewerten. Dieser Verantwortung nehmen wir uns auf vielseitige Art und Weise an.

Bereits im Rahmen von Stellenausschreibungen und dem sich daran anschließenden Einstellungsverfahren wird auf geschlechterneutrale Sprache, Transparenz und Gleichbehandlung eines jeden potenziellen Bewerbers zwingend geachtet. Die Stellenausschreibungen werden von qualifiziertem Personal des Fachbereich Personal und Recht erstellt. Die Bewerberauswahl erfolgt nach den einschlägigen gesetzlichen Vorgaben und orientiert sich in erster Linie an den fachlichen Voraussetzungen für die zu besetzende Stelle. Hierbei wird insbesondere auf die Vorgaben des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes (AGG) geachtet. Durch regelmäßige Schulungen werden die Mitarbeiter im Fachbereich Personal & Recht sowie die Führungs- und Leitungskräfte im St. Petrus-Krankenhaus über das AGG und über Änderungen in der Gesetzgebung und Rechtsprechung informiert.

Um allen Bewerbern, aber auch allen bereits Beschäftigten die Möglichkeit einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einem leichteren Einstieg in den Beruf insgesamt zu ermöglichen, bietet unser Krankenhäuser für Beschäftigte Kindergartenplätze an. Zudem werden unterschiedlichste Formen von Arbeitszeitgestaltungen angeboten, die individuelle Anforderungen und Bedürfnisse an Betreuungs- und/oder Pflegeanforderungen abbilden. Diese Angebote erstrecken sich auch auf die zulässigen Beschäftigungsmöglichkeiten innerhalb der Elternzeit.

Darüber hinaus werden Wünsche auf Veränderungen der Arbeitszeiten, insbesondere im Zusammenhang mit einer auslaufenden Elternzeit, entsprechend berücksichtigt.

Die Möglichkeiten und Zusatzangebote können von allen Beschäftigten und auch von potenziellen Bewerbern auf unserer Stellenangebotsseite eingesehen werden.

Der Zugang zur innerbetrieblichen Fort- und Weiterbildung sowie zu Pflichtfortbildungen steht allen Beschäftigten, unabhängig vom Beschäftigungsumfang und Geschlecht gleichermaßen zur Verfügung. Auch Schulungen für Führungskräfte werden nach den vorgenannten Maßstäben regelmäßig angeboten.

Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über die Struktur der Mitarbeiter des St. Petrus-Krankenhaus zum 31.12.2021 getrennt nach Geschlechtern:

3.) Entgeltgleichheit

Die Vergütung der überwiegend Beschäftigten erfolgt nach den Vorgaben der AVR. Wie auch andere vergleichbare Tarifverträge verfügt die AVR über ein dezidiertes Eingruppierungsrecht und eine detaillierte Entgeltordnung. Die jeweilige Eingruppierung endet in einem Tabellenentgelt nach Entgelttabelle, welche sich lediglich innerhalb der bestehenden Berufsgruppen unterscheidet.

Die Faktoren Geschlecht oder Vollzeit bzw. Teilzeit haben für die Eingruppierung keine Relevanz. Demnach ergibt sich bereits aus der gegebenen Tarifsystematik eine zwingende und systemimmanente Gleichbehandlung. Das Hauptkriterium für Entgeltleistungen ist generell die Tätigkeit, unabhängig von Diskriminierungsfaktoren wie Alter, Geschlecht oder Teilzeittätigkeit.

Zudem wird jede Eingruppierung, neben dem Durchlauf des Vier-Augenprinzips der einstellenden Abteilung, noch einmal im Rahmen der zwingenden Mitbestimmung durch die Mitarbeitervertretungsorgane der jeweiligen Häuser auf Tarifkonformität hin überprüft.

Beförderungen sind im AVR-Tarifvertrag detailliert geregelt. Alle Mitarbeiter, unabhängig von Alter, Geschlecht, Vollzeit oder Teilzeit, erhalten in Abhängigkeit ihrer Beschäftigungsdauer und Berufserfahrung innerhalb der für sie geltenden Vergütungsgruppe nach zwei Jahren bis zum Erreichen der Endregelvergütung (letzte Stufe) die Regelvergütung der nächsthöheren Stufe. Der Wechsel in eine höhere Vergütungsgruppe erfolgt nur auf Grund einer Änderung der ausgeübten Tätigkeit und ist im Tarifvertrag eindeutig geregelt.

Abweichungen bei der Vergütung bilden den Ausnahmenfall und ergeben sich nur bei tariflich nicht erfassbaren außertariflich Beschäftigten. Die Vergütung erfolgt bei diesen Beschäftigten nach dem entsprechenden Anforderungsprofil (z.B. Chefärzte).

Die Umsetzung der Tarife und Tarifanpassungen erfolgt automatisiert durch das Abrechnungsprogramm.

Tarifanpassungen und gravierende Änderungen der AVR werden allen Beschäftigten bekanntgegeben. Die Mitarbeiter im Fachbereich Personal und Recht werden im Vorfeld über die Anpassungen informiert und geschult.

Jedem Beschäftigten steht zudem ein persönlicher Ansprechpartner für Gehalts- und Tariffragen zur Verfügung.

Köln, 12. Juni 2023

Klinikverbund Wuppertal

André Meiser

Björn Hoffmann

Geschäftsführer