Bremer Spirituosen Contor GmbH

Bremen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz

	aktuelles Jahr Gesamtjahr / Stand	Vorjahr Gesamtjahr / Stand
	€	€
A. Anlagevermögen	3.202.124,52 €	2.943.203,31 €
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	536.233,00 €	335.282,08 €
II. Sachanlagen	1.327.162,54 €	1.396.191,47 €
III. Finanzanlagen	1.338.728,98 €	1.211.729,76 €
B. Umlaufvermögen	39.645.754,84 €	27.053.502,33 €
I. Vorräte	30.238.480,85 €	19.720.218,47 €
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	8.953.472,19 €	6.770.415,00 €
III. Wertpapiere	0,00 €	0,00 €
IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	453.801,80 €	562.868,86 €
C. Rechnungsabgrenzungsposten	136.598,07 €	85.339,83 €
Summe Aktiva	42.984.477,43 €	30.082.045,47 €

	Gesamtjahr / Stand	Gesamtjahr / Stand
	€	€
A. Eigenkapital	5.035.948,72 €	5.035.948,72 €
I. Gezeichnetes Kapital	5.000.000,00 €	5.000.000,00 €
II. Kapitalrücklage	0,00 €	0,00 €
III. Gewinnrücklage	0,00 €	0,00 €
IV. Gewinnvortrag / Verlustvortrag	35.948,72 €	35.948,72 €
V. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag	0,00 €	0,00 €
B. Rückstellung	817.019,58 €	535.052,61 €
C. Verbindlichkeiten	37.131.509,13 €	24.511.044,14 €
D. Rechnungsabgrenzungsposten	0,00 €	0,00 €
Summe Passiva	42.984.477,43 €	30.082.045,47 €

B. Gewinn- und Verlustrechnung

Gewinn- und Verlustrechnung 01.01.2022 - 31.12.2022

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	217.557.215,40	165.868.276,90
2. Sonstige betriebliche Erträge	711.377,03	469.591,31
3. Materialaufwand
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, sowie für bezogene Waren	193.296.316,81	148.506.309,99
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	6.023.637,28	5.460.309,17
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	1.283.542,13	1.129.349,47
davon für Altersversorgung € 15.782,92 (VJ € 85.705,99)
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und auf Sachanlagen	215.660,59	693.295,52
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	11.006.926,49	8.724.311,83
Zwischensumme	6.442.509,13	1.824.292,23
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundene Unternehmen € 24.739,69 (VJ € 21.976,22)	42.468,81	31.765,20
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon aus verbundenen Unternehmen € 96.128,35 (VJ € 11.462,79)	171.041,00	188.816,50
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-1.079,49	-1.080,35
10. Ergebnis vor Steuern	6.315.016,43	1.668.321,28
11. Sonstige Steuern	5.357,00	4.699,00
12. aufgrund eines Gewinnabführungs- vertrages abgeführte Gewinne	6.309.659,43	1.663.622,28
12. Jahresüberschuss	0,00	0,00

I. Aufstellungs-/Gliederungsvorschriften

Die Bremer Spirituosen Contor GmbH hat ihren Sitz in Bremen. Die Gesellschaft ist im Handelsregister Amtsgericht Bremen unter HRB 15465 eingetragen.

Der vorliegende Jahresabschluss zum 31.12.2022 ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (§§ 242 - 256a und 264 - 288 HGB und § 42 GmbH) aufgestellt.

Die Gesellschaft unterliegt den Vorschriften für große Kapitalgesellschaften im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB. Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung sind nach den Bestimmungen der §§ 266 und 275 Abs. 2 HGB gegliedert. Gemäß § 265 Abs. 5 Satz 2 HGB wurde der Gewinn- und Verlustrechnung der Posten "aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abgeführter Gewinn" hinzugefügt.

II. Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden gegenüber dem Vorjahr unverändert beibehalten. Vorjahreszahlen sind vergleichbar.

Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden mit ihren Anschaffungskosten aktiviert und planmäßig linear pro rata temporis abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen angesetzt. Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, wurden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben, soweit deren Anschaffungskosten nicht mehr als 800,00 € netto betragen.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet bzw. Ausleihungen zum Nennwert. Soweit erforderlich wurde der zum Bilanzstichtag vorliegende niedrigere beizulegende Wert angesetzt.

Die Bewertung der Vorräte erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände werden unter Berücksichtigung aller Risiken zu Nennwerten bewertet. Zur Abdeckung von Zinsverlusten, Mahnkosten und des allgemeinen Kreditrisikos wurde auf den Nettoforderungsbestand eine Pauschalwertberichtigung gebildet.

Die liquiden Mittel werden zum Nennwert angesetzt.

Die Rechnungsabgrenzungsposten werden zeitanteilig vorgenommen.

Sonstige Rückstellungen wurden für alle ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Sie tragen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen in vernünftiger kaufmännischer Weise Rechnung und sind mit ihren voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden, von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten, durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind zu Erfüllungsbeträgen bilanziert.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden zum jeweiligen Tageskurs eingebucht. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Schulden werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag umgerechnet.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände haben in voller Höhe eine Laufzeit bis zu einem Jahr. Es bestehen in den sonstigen Vermögensgegenständen antizipative Umsatzsteuerforderungen in Höhe von 2.643 T€ (Vorjahr 1.361 T€).

IV. Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen enthalten überwiegend Rückstellungen für Personalaufwendungen.

V. Verbindlichkeiten

In den Verbindlichkeiten sind Posten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr wie folgt enthalten:

	31.12.2022	Stichtag Vorjahr
	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitut	300.000,00	1.797.847,50
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	27.383.164,32	18.193.233,62
Verbindlichkeiten gegenüber
verbundenen Unternehmen	6.509.147,48	1.663.622,28
Sonstige Verbindlichkeiten	2.114.197,33	1.731.340,74
	36.306.509,13	23.386.044,14

Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten mit einer Laufzeit größer einem Jahr und in Höhe von 825.000,00 € (Vorjahr 1.125.000,00 €). Es bestehen keine weiteren Verbindlichkeiten größer einem Jahr. In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 6.309.629,43 € (Vorjahr 1.663.622,28 €) enthalten.

In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen in Höhe von 0,00 € (Vorjahr 0,00 €) enthalten.

In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht in Höhe von 1.200.000,00 € (Vorjahr 1.200.000 €) enthalten.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind in voller Höhe durch branchenübliche Eigentumsvorbehalte gesichert.

VI. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatz nach geographischen Märkten	2022	2021
Inland	137.135.457,19	113.466.870,81
EU	75.441.827,20	44.908.933,97
Ausland	4.979.931,01	7.492.472,12
Summe	217.557.215,40	165.868.276,90

Umsatz nach Tätigkeitsbereichen	2022	2021
Sekt, Wein	11.143.951,28	13.801.923,68
Spirituose	197.286.023,72	145.748.107,60
alkoholfrei (zB. Energydrinks)	9.011.641,39	6.173.564,69
sonstige (zB. Zubehör, Gläser)	115.599,01	144.680,93
Umsatzerlöse gesamt	217.557.215,40	165.868.276,90

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Entschädigungszahlungen in Höhe von 421.366,96 € (Vorjahr 101.456,93 €), sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen in Höhe von 81.429,06 € (Vorjahr 83.475,13 €) enthalten.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind periodenfremde Aufwendungen in Höhe von 358.753,50 € (Vorjahr 49.755,42 €) enthalten.

Aufwendungen für Abschlussprüfungsleistungen betragen im Berichtsjahr 45.000,00 € und für Steuerberatungsleistungen 5.000,00 €.

Im Zinsaufwand ist ein Aufwand aus der Abzinsung von Rückstellungen in Höhe von € 303,74 (Vorjahr € 2.657,80) enthalten.

VII. Sonstige Angaben

1. Organe der Gesellschaft

Die Geschäftsführung setzt sich wie folgt zusammen:

- Ulrich Berklmeir, Nürnberg, Geschäftsführer

- Olaf Ahnert, Bremen, Geschäftsführer

Die Angabe der Bezüge für die Geschäftsführung im Berichtsjahr unterbleibt in Ausübung der Befreiungsregel nach § 286 Abs. 4 HGB.

2. Arbeitnehmer

Im Berichtsjahr waren im Durchschnitt 140 (VJ 133) Mitarbeiter beschäftigt, davon im gewerblichen Bereich 60 (VJ 58) und im kaufmännischen Bereich 80 (VJ 75).

3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Zum Abschlussstichtag bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Immobilienmietverträgen in Höhe von insgesamt € 1.446.343,63 (Vorjahr: € 1.928.548,18) sowie aus Leasingverträgen in Höhe von € 675.769,24 (Vorjahr: 609.849,70 €).

Es bestehen keine weiteren Haftungsverhältnisse.

Bremen, den 25. August 2023

Ulrich Berklmeir

Geschäftsführung (Vorsitz)

Olaf Ahnert

Geschäftsführung

III. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem Anlagespiegel zu entnehmen.

Entwicklung des Anlagevermögens 2022 (Anlagenspiegel)

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	881.040,02	30.543,50	0,00	262.395,62	1.173.979,14
	881.040,02	30.543,50	0,00	262.395,62	1.173.979,14
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	32.901,66	2.000,00	0,00	0,00	34.901,66
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.247.442,97	111.668,72	0,00	10.162,21	1.369.273,90
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.174.269,33	203.370,36	0,00	-272.557,83	1.105.081,86
	2.454.613,96	317.039,08	0,00	-262.395,62	2.509.257,42
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.152.729,76	126.999,22	0,00	0,00	1.279.728,98
2. Genossenschaftsanteile	59.000,00	0,00	0,00	0,00	59.000,00
	1.211.729,76	126.999,22	0,00	0,00	1.338.728,98
	4.547.383,74	474.581,80	0,00	0,00	5.021.965,54

	kumulierte Abschreibungen
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Stand 31.12.2022
	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	545.757,94	91.988,20	0,00	637.746,14
	545.757,94	91.988,20	0,00	637.746,14
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	32.901,66	152,00	0,00	33.053,66
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	582.486,18	123.520,39	0,00	706.006,57
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	443.034,65	0,00	0,00	443.034,65
	1.058.422,49	123.672,39	0,00	1.182.094,88
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Genossenschaftsanteile	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.604.180,43	215.660,59	0,00	1.819.841,02


	Restbuchwert 31.12.2021	Restbuchwert 31.12.2022
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	335.282,08	536.233,00
	335.282,08	536.233,00
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.848,00
2. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	664.956,79	663.267,33
3. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	731.234,68	662.047,21
	1.396.191,47	1.327.162,54
III. Finanzanlagen
1. Ausleihungen an Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.152.729,76	1.279.728,98
2. Genossenschaftsanteile	59.000,00	59.000,00
	1.211.729,76	1.338.728,98
	2.943.203,31	3.202.124,52

LAGEBERICHT für das Geschäftsjahr 2022

I. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Wirtschaftsleistung in Deutschland hat sich im Jahr 2022 trotz schwieriger Bedingungen gegenüber dem Vorjahr verbessert. Nach Angaben des statistischen Bundesamts stieg das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 % nachdem bereits im Vorjahr ein Wachstum von 2,9 % erreicht werden konnte. Durch die noch zu Jahresbeginn anhaltende Covid-19-Pandemie und damit einhergehende zum Teil massive Einschränkungen, die Folgen des Kriegs in der Ukraine, die Rekordinflation, die verschärften Lieferengpässe sowie durch den Arbeitskräftemangel, ist die Erholung jedoch niedriger ausgefallen als erwartet.

Die Erwerbstätigkeit erhöhte sich 2022 um 1,3 %, sodass der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2019 übertroffen wurde. Die Erwerbslosenquote verringert sich von 3,3 % im Vorjahr auf 2,8 %. Im Gastgewerbe nahm 2022 die Zahl der Beschäftigten um 12,5 % gegenüber 2021 zu, sie lag aber noch um 11,8 % unter dem Niveau des Jahres 2019.

Die Bruttolöhne stiegen 2022 nominal um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Da sich die Verbraucherpreise aber um 6,9 % erhöhten, sanken die Reallöhne nach Angaben des statistischen Bundesamts um 4,0 % gegenüber 2021.

Die preisbereinigten Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich um 3,4 %. Die Differenz zu den nominal um 10,7 % gestiegenen Ausgaben spiegelt die hohen Preissteigerungen für private Haushalte wider.

Das zu den Hauptkunden der Branche gehörende Gastgewerbe erreichte mit dem Nachlassen der Covid-19-Pandemie einen Umsatzanstieg von real 45,4 % (nominal 55,7). Der reale Umsatz im Gastgewerbe ist allerdings weiterhin um 12,5 % niedriger als im Vorkrisenjahr 2019.

Das Wiedererstarken des Außer-Haus-Marktes im Jahr 2022 hatte Auswirkung auf die Umsätze des Getränkeeinzelhandels, der in den Pandemiejahren 2020 und 2021 deutlich zulegen konnte. Das NielsenIQ Getränkeabholmarkt-Reporting 2022 weist insofern für 2022 einen Umsatzrückgang von 1,7 % aus, während die Rückgänge laut GFK gemäß der entsprechenden Haushaltspanel-Daten mit minus 6,4 % noch höher ausfallen. Demgegenüber berichtet der Verband des Deutschen Getränkeeinzelhandels für seine Mitglieder, die ganz überwiegend auch Kunden bei uns sind, über eine Steigerung von 0,3 % und damit besser als der Gesamtmarkt.

Insgesamt ist festzuhalten, dass der bei der BSC GmbH kaufende Fachgroß- und Einzelhandel im Geschäftsjahr 2022 ein deutliches Umsatzplus verzeichnen konnte.

II. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Auch wenn der Spirituosenmarkt relativ stabil ist, gehen die Nachwehen der Pandemie, die Energiekrise, der Krieg in der Ukraine und die Inflation einher mit einer deutlich eingeschränkten Planungssicherheit. Die Möglichkeit nachhaltiger Entscheidungen in Bezug auf Investitionen, Innovation und Arbeitsplatzerhaltung sind deutlich erschwert.

Der Pro-Kopf-Konsum von 5,2 Litern konnte sich trotzdem auf dem Vorjahresniveau halten, der Gesamtumsatz stagnierte insgesamt. ^*

Die Spirituosen gehörten im Jahr 2022 zwar erneut zu den umsatzstarken Warengruppen im Lebensmittel-Einzelhandel. Aber im Vergleich zum Vorjahr kauften nur noch rund 67 Prozent (2021: 68,5%) aller Haushalte in Deutschland mindestens einmal Spirituosen ein (Käuferreichweite). ^*

Nach Analysen der Marktforschung Circana (vorher: Information Resources GmbH) sank der Absatz an Spirituosen im LEH (inklusive Aldi/Lidl/Norma) im Jahr 2022 um 2,2 Prozent auf rund 551 Millionen Flaschen ä 0,7 Liter (2021: 580 Mio.). Rund 76 Prozent des Gesamtabsatzes mit Spirituosen wurden 2022 über den Lebensmittel-Einzelhandel abgesetzt (2021: 75%). ^*

Die größten mengenmäßigen Marktanteile verbuchten weiterhin "Klare Spirituosen" (rund 37,7 Prozent), "Liköre" (rund 35,7 Prozent) und "Whisk(e)ys" (rund 9,9 Prozent). Zu den Gewinnern zählten 2022 u. a.: Liköre (u. a. "restliche" Liköre, Fruchtliköre, Cocosliköre), Whisk(e)ys, Tequila, Jagertee, Grappa, Raki, Ouzo, Brandy, Doppelkümmel und Armagnac. Das Umsatzvolumen im Lebensmittel-Einzelhandel betrug 2022 rund 4,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,9 Milliarden Euro). Das ist gut ein Viertel des Umsatzes aller alkoholhaltigen Getränke (Bier, Wein, Sekt und Spirituosen) im LEH. ^*

Die gesamte Spirituosenbranche inklusive Importeure hatte 2022 eine stagnierende Umsatzentwicklung mit geschätzten rund 4,75 Milliarden Euro - darin enthalten sind rund 2,2 Milliarden Euro an Alkoholsteuern für Spirituosen. ^*

Der Pro-Kopf-Verbrauch aller alkoholhaltigen Getränke (Bier, Wein, Sekt und Spirituosen) betrug 120,1 Liter im Jahr 2022 und stieg damit zum entsprechenden Vorjahresvergleich um 1,6 Liter bzw. um 1,4 Prozent. ^*

Die Mitarbeiter- und Betriebsstruktur in der Spirituosenbranche ist seit Jahrzehnten durch Konzentration gekennzeichnet. ^*

^* Quelle: BSI Bericht 2022

III. Grundlagen des Unternehmens

Die Bremer Spirituosen Contor GmbH ist seit vielen Jahren ein kompetenter und verlässlicher Handelspartner des Fachgroß- und Einzelhandels. Neben dem klassischen, seit Jahren gängigen Spirituosensortimenten haben wir kontinuierlich den Sortimentsausbau in den Bereichen "Exklusivmarken" (Generalimporteur für Deutschland), "TiLa-Marken" (Artikel im Bereich Gin, Rum, Whisky, die im Spezialitätenbereich bzw. nicht am Inlandsmarkt verfügbar sind) und dem stetig wachsenden und vor allem kundenbindenden Segment "Wein" zielstrebig vorangetrieben.

Auf diesem Wege sichern wir unserem klassischen Kundenstamm den Erwerb einer Vielzahl qualitativ hochwertiger Sortimente bei einer geringen Abnahmemenge sowie rascher Belieferung. Insbesondere der Kundenbindung durch noch besseren Service in der gesamten Logistikkette, die wir stetig optimieren, haben wir unsere Aufmerksamkeit gewidmet und tätigen kontinuierlich zukunftsorientierte Investitionen in den Bereichen Logistik und EDV.

IV. Geschäftsverlauf

Nach Ende des Lockdowns im Frühjahr und begünstigt durch einen von gesteigerter Konsumlaune sowie anhaltend schönem Wetter geprägten Sommer legte die Nachfrage im Außer-Haus-Markt und damit bei unseren gastronomieorientierten Kunden stark zu. Doch der bewaffnete Konflikt im Donbass, welcher in einen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eskalierte, hatte weitreichende Folgen wie insbesondere Störungen in den Lieferketten und ein deutlicher Anstieg der Energiepreise: Herausforderungen, die auch unsere Fachgroß- und Einzelhändler belasteten. Deswegen mussten wir zum Teil eklatante Preiserhöhungen der Hersteller weitergeben und gleichzeitig deren große Probleme bei der Warenverfügbarkeit vieler bekannter Wein-, Schaumwein- und Spirituosenmarken meistern. Die trotzdem erzielten hohen Umsätze zeigen in besonderem Maße die große Kompetenz nicht nur von uns, sondern insbesondere auch die unserer mittelständischen Kunden bei Sortimentstiefe, Logistik und Kundenkommunikation. Bei den Getränkefachmarktbetreibern und Onlinehändlern hat die Dynamik der Vorjahre demgegenüber erwartungsgemäß nachgelassen, trotzdem konnten die Umsätze überwiegend gehalten werden und die BSC GmbH das Jahr insgesamt mit einer erheblichen Umsatz- und Rohertragssteigerung abschließen.

Den im Berichtsjahr zum Teil eklatanten Preiserhöhungen bei den größten Lieferanten (internationale Konzerne) und Herstellern sowie spürbarer Probleme bei der Warenverfügbarkeit konnte die BSC GmbH durch geschickte Einkaufspolitik gepaart mit nachfrageorientierten Mengendispositionen sowie weiterem konsequenten Sortimentsausbau entgegenwirken. Damit konnten die gestiegenen Nachfragen des Fachgroß- und Einzelhandels vor allem immer dann, wenn diese Händler durch die wichtigsten Lieferanten nicht ausreichend schnell und zufriedenstellend beliefert wurden, bedient werden.

"Alles aus einer Hand"; eine Aussage, der wir für unsere Kunden weiterhin einen hohen Stellenwert beimessen und die in dieser Zeit stark an Bedeutung gewonnen hat.

Hinsichtlich der Umsätze zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr folgendes Bild:

Umsatz nach geographischen Märkten	2022	2021
Inland	137.135.457,19 €	113.466.870,81 €
EU	75.441.827,20 €	44.908.933,97 €
Ausland	4.979.931,01 €	7.492.472,12 €
Umsatzerlöse gesamt	217.557.215,40 €	165.868.276,90 €

Umsatz nach Tätigkeitsbereichen	2022	2021
Sekt, Wein	11.143.951,28 €	13.801.923,68 €
Spirituose	197.286.023,72 €	145.748.107,60 €
Alkoholfrei (z.B. Energydrinks)	9.011.641,39 €	6.173.564,69 €
Sonstige (z.B. Zubehör, Gläser)	115.599,01 €	144.680,93 €
Umsatzerlöse gesamt	217.557.215,40 €	165.868.276,90 €

Die während der vorangegangenen Lockdown-Monate bereits eingeleiteten Änderungen im Vertrieb, aber auch die vollständige Öffnung der Gastronomie, die Rückkehr von Veranstaltungen und Events, die Öffnung öffentlicher Einrichtungen (Kinos, Freibäder etc) nach Ende der letzten Lockdownmaßnahmen im Frühjahr gingen einher mit einem anhaltend schönen Sommer und einer gesteigerten Konsumlaune. All dies führte dazu, daß der Umsatz im Berichtszeitraum um 51,69 Mio. €, bzw. 31,2% gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Dass die Umsatzerlöse so gewachsen sind, ist aber auch auf die hervorragende Zusammenarbeit von Innen- und Außendienst, die intensive Kundenbetreuung und die qualifizierte Sortimentsberatung zurückzuführen. Dies wurde noch unterstützt von einer gut funktionierenden Eingangs- und Ausgangslogistik.

Lieferantenseitige Preiserhöhungen wurden im Berichtsjahr durch gutes Verhandlungsmanagement abgefedert bzw. wurde ihnen durch alternative Bezugsquellen entgegengewirkt.

Aufgrund der fast ausschließlichen Abwicklung aller Geschäfte in Euro haben wechselkurs- oder inflationsbedingte Veränderungen keinen Einfluss auf die Ertragskraft.

V. Investitionen

	2022	2021
Investitionen in immaterielle Anlagegüter und Sachanlagen	348 T€	239 T€

Die Investitionen setzen sich zum einem aus EDV Hardware / Software sowie kleineren Lageranschaffungen zusammen. Darüber hinaus wurden notwendige Ersatzbeschaffungen zur Aufrechterhaltung eines effizienten Geschäftsbetriebs getätigt.

VI. Ertragslage

Ertragslage	01.01. bis 31.12.2022		01.01. bis 31.12.2021
	T€	%	T€	%
Umsatzerlöse	217.557	100	165.868	100
+ Sonstige betriebliche Erträge	711	0	470	0
- Materialaufwand	193.296	89	148.506	90
= Rohergebnis	24.972	11	17.832	11
- Personalaufwand	7.307	3	6.590	4
- Abschreibungen	216	0	693	0
- Sonstige betriebliche Aufwendungen	11.007	5	8.724	5
= Betriebsergebnis	6.442	3	1.825	1
+ Finanzerträge	42	0	32	0
-Finanzaufwand	171	0	189	0
= Finanzergebnis	-129	0	-157	0
- EE-Steuern	-1	0	-1	0
= Ergebnis nach Steuern	6.314	3	1.669	1
- Sonstige Steuern	5	0	5	0
+/- Erträge aus Verlustübernahme/abgeführte Gewinne	-6.310	-3	-1.664	-1
= Jahresergebnis	0	0	0	0

Ertragslage	Änderungen ggü. dem Vorjahr in
	T€	%
Umsatzerlöse	51.689	31
+ Sonstige betriebliche Erträge	241	51
- Materialaufwand	44.790	30
= Rohergebnis	7.140	40
- Personalaufwand	717	11
- Abschreibungen	-477	-69
- Sonstige betriebliche Aufwendungen	2.283	26
= Betriebsergebnis	4.617	253
+ Finanzerträge	10	31
-Finanzaufwand	-18	-10
= Finanzergebnis	28	-18
- EE-Steuern	0	0
= Ergebnis nach Steuern	4.645	278
- Sonstige Steuern	0	0
+/- Erträge aus Verlustübernahme/abgeführte Gewinne	-4.646	279
= Jahresergebnis	0	-,-

Die Umsatzerlöse stiegen nach Abzug von Rabatten und Erlösschmälerungen um 51.689 T€ bzw. 31,2% auf 217.557 T€.

Der Rohgewinn mit absolut 24.972 T€ übertraf den vom Geschäftsjahr 2021. Im Berichtsjahr 2022 betrug die Rohertragsspanne 11,48%, während diese im Jahr 2021 noch bei 10,75% lag.

Die BSC GmbH hat im Berichtsjahr, nach Überwindung der pandemischen Einschränkungen und aufgrund der darauf folgenden gestiegenen Konsumlaune der Endverbraucher, durch zielgerichtete Angebotspolitik der Kernsortimente und durch den weiteren Ausbau insbesondere der ertragreicheren Randsortimente, den Rohertrag erneut steigern können.

Die erneute Steigerung der Personalkosten von 717 T€ fällt im Vergleich zum Vorjahr und dem stark gestiegenem Umsatz im Berichtsjahr insgesamt geringer aus. Die Steigerung ist zum einen der allgemeinen Gehaltsentwicklung am Arbeitsmarkt geschuldet. Doch ebenso trug die Notwendigkeit, sich aufgrund der gestiegenen Umsätze personell und qualitativ weiter zu verstärken, zu dieser Steigerung bei. Diese Situation wird sich im angemessenen Umfang 2023 weiter fortsetzen. Trotz des Abbaus der Fremdarbeitskosten kann zum Abdecken von Auftragsspitzen nicht auf diese Personalressource verzichtet werden.

Der Rückgang der Abschreibungen um 477 T€ auf das Normalniveau von 216 T€ beruht auf einem einmalig erhöhten Abschreibungsbedarf im Vorjahr.

Die gestiegenen Kosten innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind oft von variablem Charakter. So steigen Provisionszahlungen und Ausgangsfrachten zwangsläufig mit dem Verkaufsumsatz. Im Berichtsjahr haben die für das Unternehmen tätigen Speditionen zudem wieder Preiserhöhungen vorgenommen, die zusätzlich den Kostenbereich belasteten. Ansonsten hat sich an der grundsätzlichen inhaltlichen Struktur der sonstigen betrieblichen Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr keine bedeutsame Veränderungen ergeben.

Trotz des zweistelligen Umsatzanstiegs konnte das Unternehmen fast im ganzen Berichtsjahr ohne Aufnahme fremder Geldmittel allen Zahlungsverpflichtungen nachkommen. Der im Vergleich zum Vorjahr um 18 T€ geringere Finanzaufwand diente insgesamt immer nur der kurzfristigen Finanzierung größerer Einkäufe.

Die insgesamt schon langfristig positive Entwicklung der Ertragslage führte im Jahr 2022 zum besten Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Der vor Ergebnisabführungsvertrag ausgewiesene Gewinn in Höhe von 6.310 T€ entspricht einer 126%igen Rendite auf das gezeichnete Stammkapital.

VII. Vermögens- und Finanzlage

	2022	2021	Veränderung
	T€	T€	T€	%
Immaterielle Anlagewerte	536	335	201	60 %
Sachanlagen	1.327	1.396	-69	-5 %
Finanzanlagen	1.339	1.212	127	10 %
Anlagevermögen	3.202	2.943	259	9 %
Vorräte	30.238	19.720	10.518	53 %
Forderungen aus Lief. und Leist.	4.026	3.443	583	17 %
Liquide Mittel	454	563	-109	-19 %
Übrige Aktiva	5.064	3.328	1.736	52 %
Umlaufvermögen	39.646	27.054	12.592	47 %
Aktivvermögen	42.984	30.082	12.902	43 %

Dem Geschäftsverlauf in 2022 folgend hat sich die Bilanzsumme zum 31.12.2022 um 43% (12.902 T€) erhöht.

Stichtagsbezogen weist der Warenbestand einen um 10.518 T€ höheren Wert aus. Ausschlaggebend waren lieferantenseitig angekündigte Preiserhöhungen zum Jahreswechsel und in diesem Zusammenhang getätigte Vorratseinkäufe im letzten Quartal des Berichtsjahres. Aber auch einem gestiegenem Geschäftsumfang des Jahres 2022 wurde so Rechnung getragen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind entsprechend der Umsatzentwicklung ebenfalls angestiegen und spiegeln einen gutes Jahresendgeschäft wider.

Der Anstieg der übrigen Aktiva um 52% ist insbesondere einer hohen Umsatzsteuerforderung zuzuschreiben. Den hohen Umsätzen des letzten Quartals des Berichtsjahres stehen noch höhere Einkäufe, die zum Bilanzstichtag eine Umsatzsteuerforderung von 1.288 T€ bewirkten, gegenüber. Ebenso stand aufgrund höherer innergemeinschaftlicher Verkäufe zum Bilanzstichtag eine hohe Branntweinsteuerforderung an das Hauptzollamt zu Zahlung aus.

	2022	2021	Veränderung
	T€	T€	T€	%
Eigenkapital	5.036	5.036	0	0 %
Rückstellungen	817	535	282	53 %
Verbindlichkeiten aus Lief. u. Leist.	27.383	18.193	9.190	51 %
Übrige Verbindlichkeiten	9.748	6.318	3.430	54 %
Verbindlichkeiten gesamt	37.132	24.511	12.621	51 %
Passivvermögen	42.984	30.082	12.902	43 %

Nennenswert sind auf der Passivseite entsprechend dem gestiegenen Warenbestand die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 9.190 T€ angestiegen.

Die übrigen Verbindlichkeiten haben um 3.430 T€ zugenommen. Insbesondere die Verbindlichkeit gegenüber einem verbundenen Unternehmen, welche in voller Höhe in Form des abzuführenden Gewinns besteht, ist ursächlich hierfür.

Die Rückstellungsstruktur ist im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert und enthält überwiegend Rückstellungen für Personalaufwendungen sowie für mögliche Aufwendungen im Bereich der Mietnebenkosten. Mit Ausnahme der mittelfristigen Investitionsfinanzierung über 825 T€ sind die restlichen Fremdmittel von kurzfristigem Charakter.

Durch eine gegenüber dem Vorjahr erhöhte Bilanzsumme ist die Eigenkapitalquote auf 11,6% (Vorjahr 16,7%) gesunken. Die BSC GmbH kommt ihren finanziellen Zahlungsverpflichtungen vollumfänglich und konsequent fristgerecht nach.

VIII. Liquidität

Mit einem gezeichneten Kapital von 5.000 T€ ist unverändert die MBV Mittelständische Beteiligungs- und Vertriebsgesellschaft mbH in Nürnberg die Alleingesellschafterin. Deren Gesellschafteranteile wiederum werden ebenfalls unverändert von den Schwestergenossenschaften GES e.G. und Schokoring e.G., beide mit Sitz in Nürnberg, gehalten. Zum Bilanzstichtag 31.12.2022 gewährt die GES e.G. der BSC GmbH ein Darlehen von 1.280 T€.

Bei Kreditinstituten haben wir insgesamt ausreichend zugesagte Kreditlinien welche die Gesellschaft bedarfsgerecht in Anspruch genommen hat. Zur Abdeckung der zukunftsorientierten Investitionen in unsere Sachanlagen (siehe hierzu auch weiter oben) hat die Gesellschaft einen Kreditvertrag mit einem seiner Kreditinstitute vereinbart. Die aktuelle Restschuld dieses Kredits belief sich zum Bilanzstichtag 31.12.2022 auf 1,1 Mio €. Weiter wird bei einem Kreditinstitut ein Bankaval für das Hauptzollamt Bremen gehalten, um die im internationalen Einkauf anfallende Branntweinsteuer zu garantieren. Die hierzu erforderlichen Bürgschaften werden weiterhin von der MBV GmbH und der GES e.G. gegeben.

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit ist mit 8.604 T€ gegenüber dem Vorjahr (1.063 T€) gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf den deutlich höheren Jahresüberschuss vor Ergebnisverwendung mit 6.310 T€ (VJ 1.664 T€) zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit bindete mit 434 T€ zwar mehr Mittel als im Vorjahr (293 T€), ist aber in der Gesamtbetrachtung nicht wesentlich. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit ist wiederum gegenüber dem Vorjahr mit -8.279 T€ (VJ -655 T€) deutlich höher, was vor allem an der Ergebnisverwendung des Jahresüberschusses mit 6.310 T€ (VJ 1.664 T€) liegt. Darüber hinaus sind mit 1.798 T€ deutlich mehr Kredite getilgt worden, wohingegen im Vorjahr noch eine Kreditaufnahme zu verzeichnen war (VJ 1.168 T€ netto). Insgesamt hat sich damit der Finanzmittelfonds zum Ende der Periode um 109 T€ auf 454 T€ reduziert.

Bei Banken / Kasse verfügt die Gesellschaft zum Bilanzstichtag 31.12.2022 über ein Guthaben von 454 T€.

Das Forderungsmanagement wird nach strengen Regularien und Vorschriften erfolgreich betrieben. Im Berichtsjahr wurden keine uneinbringlichen Forderungen ausgebucht.

IX. Beurteilung der Lage durch die Geschäftsführung

Die Ergebnis- und Umsatzerwartungen auf Basis der Prognose konnten in allen Bereichen voll erfüllt werden. Der Geschäftsverlauf sowie die Lage des Unternehmens werden von der Geschäftsführung als sehr zufriedenstellend beurteilt.

X. Leistungsindikatoren

Waren noch zu Beginn des Geschäftsjahres die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Maßnahmen wie insbesondere Zugangsbeschränkungen in der Gastronomie maßgeblich für den Geschäftsverlauf, so änderte sich dieser Schwerpunkt erheblich mit dem in einen Angriffskrieg eskalierten Konflikt im Donbass, da insbesondere mit dem Angriffskrieg einhergehende weltweite Störungen in den Lieferketten und massive Erhöhungen der Energiepreise Einfluss auf unseren Geschäftsbereich haben.

Dies hatte zum Teil nicht nachvollziehbare Preiserhöhungen sowie eine zum Teil äußerst unbefriedigende Lage bei der Warenverfügbarkeit begleitetet von einer schon hilflos anmutenden Kommunikation der Hersteller über die Wiederverfügbarkeit der Waren zur Folge.

Die BSC GmbH passte sich schnell den neuen Gegebenheiten an. Die Warenverfügbarkeit für unsere Kunden konnte durch geschickte Einkaufspolitik und Bevorratungen weitestgehend gewährleistet werden. Den auch im Geschäftsjahr 2021 verstärkt zu beobachtenden Trend zu höherwertigen Spirituosen deckt die BSC GmbH durch ihr breites und hochwertiges Sortiment sowie durch den Ausbau, die Vermarktung und den Vertrieb der höherwertigen Randsortimente (Tila-Spezialitäten, Weine) und des Exklusivmarken-Portfolios ab.

Dies führt insgesamt zu einer immer tieferen Vernetzung im Markt und zu einem immer besser werdenden Wiedererkennungswert unseres Unternehmens. Wir werden mittlerweile nicht nur als Großhändler, sondern auch als Importeur exklusiver Marken und ausgewählter Sortimente wahrgenommen.

Der Personalstand des Unternehmens belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf durchschnittlich 140 Mitarbeiter (Vorjahr: 133), davon im gewerblichen Bereich 60 (Vorjahr 58) und im kaufmännischen Bereich 80 (Vorjahr 75).

Die lange Betriebszugehörigkeit von Mitarbeitern und die insgesamt geringe Fluktuation ist unter anderem das Ergebnis guter, gezielter Mitarbeitermotivation und -förderung. Diese wird als hohes Gut angesehen und entsprechend gefördert. Den Investitionen in die EDV sowie in die wichtigen Logistikbereiche wird weiterhin ein hoher Stellenwert beigemessen, um die Gesellschaft zukunftssicher aufzustellen.

XI. Chancen und Risiken

1. Risikobericht

Das zentrale Ziel des Risikomanagements der BSC GmbH liegt in der nachhaltigen Existenzsicherung und in der Stärkung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Ein starkes, gesundes und dynamisches Unternehmen ist die Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg. Dazu ist die ständige Beobachtung wichtiger innerer und äußerer Faktoren sowie die Umsetzung der sich daraus ergebenden Konsequenzen erforderlich. Die Unternehmensleitung hat ein Risikomanagementsystem eingerichtet, welches in der Gesamtheit alle organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Erkennung, systematischen Erfassung, Analyse und Bewältigung aller wesentlichen Risiken beinhaltet. Die einzelnen Risiken werden permanent von den Risikoverantwortlichen überwacht und der Unternehmensleitung zeitnah mitgeteilt. Zudem finden regelmäßige Abteilungsleitersitzungen statt, in denen Risiken dargestellt, bewertet und - falls notwendig - Maßnahmen zur Bewältigung beschlossen werden.

Zur Unternehmensplanung und -steuerung werden die erforderlichen betriebswirtschaftlichen Instrumente eingesetzt. Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens wird anhand von Umsatzentwicklungen, täglichen, monatlichen bzw. vierteljährlichen Margenauswertungen sowie detaillierten Produktabsatzstatistiken überwacht. Mit standardisierten Reports erfolgt somit eine regelmäßige und zeitnahe Information.

Insgesamt hat sich die Risikostruktur im Unternehmen gegenüber der Vorjahresberichterstattung nicht wesentlich verändert.

Die nachfolgend aufgeführten Risiken werden vom Risikomanagement in folgender Rangfolge als wesentlich in ihrer möglichen Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens qualifiziert.

Risiken mit besonderem Einfluss auf die Ertragslage können in dem immer weiter fortschreitenden Konzentrationsgrad in der Spirituosenbranche gesehen werden. Die Gesellschaft steht auch im kommenden Geschäftsjahr in einem verschärften Wettbewerb. Darüber hinaus findet auch bei vielen Kunden eine Konsolidierung statt. Demzufolge könnten sich ein zunehmender Wettbewerb sowie eine unerwartete Reaktion von Wettbewerbern oder Kunden negativ auf die Marktpreise sowie den Marktanteil und die Umsätze von der Gesellschaft auswirken.

Die sich aus den Finanzinstrumenten ergebenden wesentlichen Risiken des Unternehmens bestehen aus Preisänderungsrisiken, Forderungsausfallrisiken und Liquiditätsrisiken sowie im geringen Umfang aus Fremdwährungsrisiken.

Ein Liquiditätsrisiko, benötigte Finanzmittel nicht oder nicht rechtzeitig zur Begleichung fälliger Verpflichtungen vorhalten bzw. beschaffen zu können, wird aufgrund der Integration in die GES Gruppe als äußerst gering eingeschätzt.

Ein mögliches Preisrisiko besteht durch eine potentiell volatile Preisentwicklung verbunden mit einem anhaltenden Preisdruck auf der Absatzseite. Dies könnte dazu führen, dass kurzfristig steigende Beschaffungspreise ggf. nicht durch steigende Verkaufspreise kompensiert werden können. Die permanente Marktbeobachtung befähigt uns, diese Entwicklung kontinuierlich zu bewerten. Trends über Preisentwicklungen und Kundenbedürfnisse liegen uns zeitnah vor. Unser umfassendes Sortiment und unsere Präsenz am Markt bringen uns Informationen aus erster Hand, so dass wir auf Veränderungen im Markt schnell und flexibel reagieren können.

Das Forderungsausfallrisiko ist branchenüblich. Um das Ausfallrisiko insgesamt gering zu halten, besteht für Lieferfreigaben ein umfangreiches Genehmigungsverfahren sowie regelmäßige Bonitätsprüfungen bei Kunden. Dort wo notwendig, wurden mögliche Forderungsausfälle durch die Bildung von Einzelwertabschreibungen abgeschirmt. Darüber hinaus wird das Mittel der Zentralregulierung mit Übernahme der Delkrederehaftung durch die GES eG in Anspruch genommen.

Die Konsumentennachfrage ist von vielen Faktoren, insbesondere der Entwicklung des Verbraucherverhaltens und des Geschmacks sowie der Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig. Von einer nachhaltigen Veränderung der genannten Faktoren gehen wir aktuell nicht aus.

Aufgrund der fast ausschließlichen Abwicklung von Ein- und Verkaufsgeschäften in Euro wird das Fremdwährungsrisiko als gering eingestuft. Soweit jedoch in Einzelfällen Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung vorliegen, erfolgen regelmäßige Analysen, um Risiken aus der Währungsumrechnung zu identifizieren.

Risiken im IT-Bereich könnten entlang der gesamten Wertschöpfungskette Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit verursachen. Zur Minimierung dieses Risikos erfolgt die Absicherung der IT-Systeme im Rahmen von Berechtigungskonzepten, Firewalls, Spamfilter, Antivirensoftware und weiterer technischer Lösungen, die das System gegen unbefugten Zugriff sichern.

Die zunehmende Gefahr von Cyber-Attacken hat die BSC GmbH veranlasst, diesem Risiko durch den Abschluss einer entsprechenden Cyber-Risk-Versicherung zu begegnen.

Die bestehende IT-Infrastruktur wird seit Jahren in regelmäßigen Abständen einer IT-Prüfung unterzogen. Damit wird einer Betriebsunterbrechung aufgrund von Cyber-Kriminalität Rechnung getragen.

Die zukünftige Entwicklung des Unternehmens könnte auch durch rechtliche Rahmenbedingungen zum Beispiel eine Änderung der Alkoholsteuer negativ beeinflusst werden.

Die Elementarrisiken wie Feuer-, Haftungs- und Schadensrisiken sind ausreichend versichert.

Auf den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten wird grundsätzlich verzichtet.

Die Unternehmensleitung geht davon aus, dass mit den beschriebenen Maßnahmen, die Voraussetzungen für eine frühzeitige Erkennung von Risiken gegeben sind und die Unternehmensrisiken minimiert werden können.

Aus Sicht des Unternehmens bestehen aktuell keine Risiken, die bestandsgefährdend sind oder die zukünftige Entwicklung wesentlich beeinträchtigen.

2. Chancenbericht

Am Profil der sowohl für uns als auch für unseren klassischen Kundenstamm margenträchtigen Absatzbereiche "Exklusivmarken" (Generalimporteur für Deutschland), "TiLa-Marken" (Spezialitäten) und dem stetig wachsenden und vor allem kundenbindenden Segment "Wein" wird verstärkt gearbeitet. Ebenso ist die gesamte Logistik vom Wareneingang bis zum Warenausgang noch zielgerichteter auf die Kundenbedürfnisse auszurichten: Kleinere Abnahmemengen gepaart mit dem Verkauf hochwertiger Einzelflaschen sowie schneller, reklamationsfreier Auslieferung. Hier setzt sich die BSC GmbH vom Wettbewerb ab und kann so eine stetig bessere Kundenbindung erarbeiten.

Den Investitionen in die EDV sowie in die wichtigen Logistikbereiche wird weiterhin ein hoher Stellenwert beigemessen, um die Herausforderungen der Zukunft zu beherrschen und den Wettbewerbsvorsprung weiter ausbauen zu können. Dafür benötigt das Unternehmen eine hervorragende Infrastruktur und ausreichend qualifiziertes Personal.

Auch die Digitalisierung ist fester Bestandteil der Unternehmensstrategie, um den Prozess aktiv zu gestalten und sich nicht durch Marktanforderungen treiben zu lassen. Die Digitalisierung darf nicht als Technologiethema verstanden werden, sondern als Weiterentwicklung der wirtschaftlichen Aktivität auf den drei Ebenen Prozess, Service und Geschäftsmodell.

Zur Bewältigung des gestiegenen Arbeitsaufkommens im Lager ist es unerlässlich, stetig Optimierungen vorzunehmen, da die Einstellung weiterer Mitarbeiter zu sinkender durchschnittlicher Produktivität führt. Entsprechende Maßnahmen werden jeweils bedarfs- und zielgerecht eingeleitet. Durch unsere breite Produktpalette und unserer hervorragenden Logistik sehen wir mittelfristig sehr klar die Möglichkeiten, unsere Marktstellung sowohl national als auch international im Absatz weiter auszubauen.

3. Prognosebericht

Das statistische Bundesamt meldet im ersten Quartal 2023 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,3% und nach einem Minus von 0,5% bereits im Vorquartal eine Rezession. Hauptursachen waren neben fehlenden Impulsen aus dem Ausland ein Einbruch beim privaten Konsum aufgrund der hohen Inflation und steigende Zinsen. Der Ausblick ist ebenfalls gedämpft. Die Nominallöhne sind im ersten Quartal um 5,6% gestiegen und damit so stark wie noch nie zuvor seit Beginn der Zeitreihe 2008. Aufgrund des Anstiegs der Verbraucherpreise um 8,3% im selben Zeitraum sind dennoch die Reallöhne gesunken, nach Angaben des statistischen Bundesamts um 2,3%. Das HDE-Konsumbarometer legt im Juni leicht zu, sodass der positive Trend bei der Verbraucherstimmung bereits seit Oktober 2022 anhält. Sie hat aber noch nicht das Niveau vor Beginn des Krieges in der Ukraine erreicht.

Auch unser Fachgroß- und Einzelhandel ist neben dem anhaltenden Personalkräftemangel von steigenden sonstigen betrieblichen Aufwendungen und höheren Personalkosten betroffen. Zudem wird ihm von den Herstellern die Aufgabe übertragen, hohe Preiserhöhungen an seine Kunden weiterzureichen. Ebenso wie der Fachgroßhandel insgesamt sind wir von den Kostensteigerungen betroffen. Insgesamt konnte aber die Kostenentwicklung in Relation zum Umsatz und Rohergebnis sehr konstant gehalten werden. Die Warenverfügbarkeit hat sich im ersten Halbjahr 2023 deutlich verbessert. Der Umsatz konnte bis zum 30.06. um 14,00 Mio. € auf 119,42 Mio. € gesteigert werden (plus 13%).

Die weitere Entwicklung der Verbraucherstimmung im zweiten Halbjahr wird Einfluss auf die Umsätze haben. Trotz der krisenbedingten Unwägbarkeiten rechnen wir aufgrund der sehr positiven Umsatz- und Ertragsentwicklung im ersten Halbjahr auch für das Gesamtjahr mit einem Umsatz und Ergebnis mindestens auf dem sehr guten Niveau des Vorjahres.

Bremen, den 25. August 2023

Ulrich Berklmeir, Geschäftsführer, Vorsitz

Olaf Ahnert, Geschäftsführer

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Bremer Spirituosen Contor GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Bremer Spirituosen Contor GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Bremer Spirituosen Contor GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d.h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, 04.09.2023

Genossenschafts - Treuhand Bayern GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Joachim Pletsch, Wirtschaftsprüfer

Reinhard Jäger, Wirtschaftsprüfer