Ahorn AG

Berlin

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzern-Bilanz zum 31. Dezember 2022

AKTIVA

	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.977.884,60	3.281.208,19
2. Geschäfts-oder Firmenwert	2.649.625,00	3.476.951,00
3. Geleistete Anzahlungen	1.216.783,78	0,00
	6.844.293,38	6.758.159,19
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.093.908,57	9.391.957,57
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.156,00	7.982,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.911.516,87	6.506.073,88
4. Geleistete Anzahlungen	162.480,04	38.458,00
	16.188.061,48	15.944.471,45
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	2.776,31	2.776,31
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	304.451,55	194.976,25
3. Sonstige Ausleihungen	60.000,00	60.000,00
	367.227,86	257.752,56
	23.399.582,72	22.960.383,20
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Hilfs- und Betriebsstoffe	260.105,85	165.706,21
2. Unfertige Leistungen	1.699.508,25	1.479.028,69
3. Waren	2.546.141,10	1.897.265,19
	4.505.755,20	3.542.000,09
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	10.005.733,16	9.395.730,88
2. Forderungen gegen verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen	17.808,96	18.194,78
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.600.098,03	1.192.908,08
	11.623.640,15	10.606.833,74
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	4.660.582,84	2.985.444,01
	20.789.978,19	17.134.277,84
C. Rechnungsabgrenzungsposten	111.362,29	213.215,74
	44.300.923,20	40.307.876,78
PASSIVA
	31.12.2022 €	31.12.2021 €
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	8.100.000,00	8.100.000,00
II. Kapitalrücklage	810.000,00	810.000,00
III. Konzern-Bilanzgewinn	3.645.010,44	6.482.080,58
	12.555.010,44	15.392.080,58
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.935.372,77	3.303.518,20
2. Steuerrückstellungen	6.545.625,09	1.572.741,12
3. Sonstige Rückstellungen	10.717.435,07	10.188.429,09
	21.198.432,93	15.064.688,41
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.387.582,45	6.118.718,73
2. Erhaltene Anzahlungen auf Vorsorgeverträge	306.234,16	351.292,31
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.881.941,91	1.136.646,02
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen, nicht
konsolidierten Unternehmen	1.157.290,09	606.966,34
5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9.334,99	9.334,99
6. Sonstige Verbindlichkeiten	1.587.475,35	1.367.375,16
	10.329.858,95	9.590.333,55
D. Rechnungsabgrenzungsposten	11.410,49	27.120,28
E. Passive latente Steuern	206.210,39	233.653,96
	44.300.923,20	40.307.876,78

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2022

	2022 €	2021 €
1. Umsatzerlöse	90.080.407,25	86.579.024,19
2. Veränderung des Bestandes an unfertigen Leistungen	220.479,56	474.857,45
3. Sonstige betriebliche Erträge	2.872.587,14	2.698.162,18
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen Hilfs- und Betriebsstoffe
und für bezogene Waren	-5.127.549,67	-4.732.168,49
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-13.232.895,06	-13.046.575,97
	-18.360.444,73	-17.778.744,46
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-32.948.617,40	-32.775.770,51
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-7.452.788,47	-6.737.203,42
(davon für Altersversorgung 1.007.811,35 € Vorjahr 382.199,55 €)
	-40.401.405,87	-39.512.973,93
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen und auf den aktivischen Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung	-4.516.989,44	-4.073.915,98
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-23.772.189,41	-20.695.116,37
8. Erträge aus Beteiligungen	-0,22	0,00
9. Erträge aus assoziierten Beteiligungsunternehmen	279.452,55	169.977,03
10. Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens	1.800,00	3.600,00
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	27.804,81	32.514,44
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-260.575,44	-262.990,84
(davon an verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen ,00 €; Vorjahr 12.237,50 €))
13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-6.151.320,07	-2.726.537,86
14. Ergebnis nach Steuern	19.606,13	4.907.855,85
15. Sonstige Steuern	-102.676,27	-350.199,94
16. Konzern-Ergebnis	-83.070,14	4.557.655,91
17. Konzern-Gewinnvortrag	3.728.080,58	1.924.424,67
18. Konzern-Bilanzgewinn	3.645.010,44	6.482.080,58

Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr 2022

	Eigenkapital des Mutterunternehmens
	Gezeichnetes Kapital in T€	Kapitalrücklage § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB in T€	Bilanzgewinn in T€	Konzerneigenkapital in T€
31.12.2020	8.100	810	2.897	11.806
Gewinnausschüttung 2021			-972	-972
Konzern-Jahresüberschuss 2021			4.558	4.558
31.12.2021	8.100	810	6.482	15.392
Gewinnausschüttung 2022			-2.754	-2.754
Konzern-Jahresfehlbetrag 2022			-83	-83
31.12.2022	8.100	810	3.645	12.555

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2022

	2022 in T€	2021 in T€
1. Periodenergebnis	-83	4.558
2. + Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	4.517	4.074
3. + Zunahme der Rückstellungen	1.577	1.506
4. + Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen	260	-101
5. - Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-3.546	-1.218
6. + Zunahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	2.362	-1.626
7. - Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-69	-15
8. + Zinsaufwendungen	233	227
9. - Beteiligungserträge	0	0
10. + Besserungsscheinaufwendungen	0	0
11. + Aufwendungen aus Ertragsteuern	6.179	2.727
12. - Ertragsteuerzahlungen	-1.616	-1.065
13. = Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	9.814	9.067
14. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	303	271
15. - Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-2.504	-2.295
16. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	97	211
17. - Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.585	-2.429
18. + Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	0	65
19. - Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
20. + Erhaltene Zinsen	29	36
21. + Erhaltene Dividenden	170	175
22. = Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-4.490	-3.966
23. + Einzahlungen aus der Aufnahme von Darlehen	0	0
24. - Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen	-731	-2.374
25. - Auszahlungen für Besserungsscheinverpflichtungen	0	0
26. - Gezahlte Zinsen	-164	-157
27. - Gezahlte Dividende an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-2.754	-972
28. = Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-3.649	-3.503
29. = Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes	1.675	1.596
30. + Finanzmittelfonds am Anfanq der Periode	2.985	1.389
31. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.660	2.985

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode

	2022 in T€	2021 in T€
1. + Zahlungsmittel	4.660	2.985
2. - Jederzeit fällige Bankverbindlichkeiten	0	0
3. = Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.660	2.985

Konzern-Anhang für das Geschäftsjahr 2022

A. Allgemeine Angaben zum Unternehmen und zum Konzernjahresabschluss

Die Ahorn AG hat ihren Sitz am Fürstenbrunner Weg 10/12 in 14059 Berlin und ist im Handelsregister Berlin-Charlottenburg unter der HRB-Nummer 71136 B eingetragen. Der Konzernjahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt und enthält keine vom deutschen Recht abweichend angewandten Bilanzierungs-, Bewertungs- und Konsolidierungsmethoden.

Soweit zwischen den erforderlichen Angaben in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang ein Wahlrecht besteht, wurde grundsätzlich der Ausweis im Anhang vorgezogen.

Die Ahorn AG, Berlin, ist Mutterunternehmen des Konzerns und erstellt einen Konzernabschluss und zusammengefassten Lagebericht gemäß§§ 290 ff. HGB. Dieser wird aufgrund der Bestimmungen des § 264 Abs. 3 Ziff. 5 Lit. c) und d) HGB nach § 325 HGB beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und dort bekannt gemacht, um die Befreiungsvorschriften des § 264 Abs. 3 HGB für folgende Tochterunternehmen für das Geschäftsjahr 2022 in Anspruch nehmen zu können:

Gesellschaft	Sitz
Aevum Bestattungen GmbH	Berlin
Bestattungsinstitut Denk Trauerhilfe GmbH	München
Grieneisen GBG Bestattungen GmbH	Berlin
Regnum Volksbestattung GmbH	Berlin
Seebestattungsreederei Hohe Düne GmbH	Rostock

Die Ahorn AG und die fünf Tochtergesellschaften sind in die Konzernfinanzierung (Cash-Pooling) bei der Commerzbank AG, Berlin, eingebunden.

Als verbundene Unternehmen und Beteiligungsunternehmen werden solche im Sinne des § 271 Abs. 2 HGB ausgewiesen.

Geschäftsjahr der Muttergesellschaft sowie auch aller Tochtergesellschaften ist das Kalenderjahr.

B. Grundsätze

1. Aufstellungsgrundsätze/Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden gemäß § 294 Abs. 1 HGB die Ahorn AG, Berlin, als Mutterunternehmen und alle ihre Tochterunternehmen einbezogen. Als Tochterunternehmen werden alle Gesellschaften, bei denen der Ahorn AG unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte der Gesellschafter zusteht und die Ahorn AG damit herrschenden Einfluss ausübt, angesehen. Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31. Dezember 2022 unverändert zum Vorjahr neben dem Mutterunternehmen fünf Gesellschaften. Die Zusammensetzung ergibt sich aus der beigefügten Anlage 1.

2. Konsolidierungsgrundsätze

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt in Anwendung des§ 301 HGB. Bei der Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem auf die Muttergesellschaft entfallenden anteiligen Eigenkapital wird die Neubewertungsmethode gemäß § 301 Abs. 1 HGB angewendet. Die Erstkonsolidierung erfolgt gemäß § 301 Abs. 2 HGB auf den ursprünglichen Erwerbszeitpunkt. Die aktivischen Unterschiedsbeträge werden gemäß§ 301 Abs. 3 HGB in den Bilanzposten "Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung" eingestellt.

Die Forderungen/Verbindlichkeiten und die Erträge/Aufwendungen zwischen den einbezogenen Gesellschaften wurden im Rahmen der Schulden- bzw. Aufwands-/Ertragskonsolidierung verrechnet.

C. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Gliederung der Bilanz erfolgte gemäß § 298 Abs. 1 HGB nach § 266 Abs. 2 HGB. Aus Gründen der Klarheit und Übersichtlichkeit wurde der Posten "Firmenwert aus Kapitalkonsolidierung" eingefügt. Er enthält den verbleibenden aktivischen Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung gem. § 301 HGB. Geschäfts- oder Firmenwerte, die in den Jahresabschlüssen der einbezogenen Unternehmen entstanden sind, werden in dem Posten "Geschäfts- oder Firmenwert" ausgewiesen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Die Gliederung erfolgte gemäß§ 298 Abs. 1 HGB nach den Vorschriften des§ 275 Abs. 2 HGB. Der Konzernabschluss wurde den besonderen Verhältnissen der einbezogenen Bestattungsunternehmen angepasst. Branchentypisch werden und wurden bestimmte bestattungsbezogene Leistungen bspw. für Gebühren im Namen und für Rechnung des Auftraggebers erbracht und durch die Gesellschaften verauslagt und vereinnahmt und somit erfolgsneutral bilanziert.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Posten "Jahresüberschuss" gemäß § 158 Abs. 1 AktG um die vorgesehenen Posten ergänzt.

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr grundsätzlich unverändert beibehalten worden. Änderungen waren von untergeordneter Bedeutung.

Die Bewertung folgt den Vorschriften des § 308 HGB. Abgestellt wird auf die Bewertungsgrundsätze, die im Jahresabschluss des Mutterunternehmens, der Ahorn AG, angewandt wurden. Abweichungen zu diesen Bewertungsgrundsätzen bestehen bei den anderen in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften nicht.

Die Bewertung der entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens erfolgt zu Anschaffungskosten und, soweit es sich um gewerbliche Schutzrechte und Software handelt, unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen. Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern linear pro rata temporis über bis zu zehn Jahre. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen auf niedrigere beizulegende Werte vorgenommen.

Die in den immateriellen Vermögensgegenständen enthaltenen entgeltlich erworbenen Rechte aus abgeschlossenen Vorsorgeverträgen ( Bestattungsvorsorgen) sind von unbestimmter Nutzungsdauer, da sich die Nutzungsdauer nach dem Tod oder der Kündigung der Vertragsinhaber richtet. Soweit es sich um solche aus Paketerwerben ohne unwiderrufliche Bezugsrechte handelt, wurden in den Vorjahren Abschreibungen zur Berücksichtigung der Risiken der Nichtdurchführung der Bestattungsaufträge sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf die niedrigeren beizulegenden Werte der von Partnerunternehmen zu entrichtenden Gebühren für die Übernahme der Bestattungsaufträge vorgenommen. Auf den Bestand an entgeltlich erworbenen Bestattungsvorsorgen mit unwiderruflichem Bezugsrecht wurden in den Vorjahren außerplanmäßige Abschreibungen auf die niedrigeren beizulegenden Werte vorgenommen, welchen eine Ermittlung der Barwerte der künftigen Erlöse zugrunde liegt. Die Bestattungsvorsorgen aus Übernahme von Bestattungsinstituten werden je Erwerbsvorgang mit einem Durchschnittswert angesetzt und über die durchschnittliche Lebenserwartung gern. den Sterbetafeln linear pro rata temporis abgeschrieben.

Die Geschäfts- oder Firmenwerte und Firmenwerte aus Kapitalkonsolidierung werden planmäßig linear im Wesentlichen über eine Nutzungsdauer von fünf Jahren auf den niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben. Die Nutzungsdauer beruht dabei auf der Erfahrung, dass die Integration eines hinzuerworbenen Betriebs in die aufnehmende Filialstruktur in der Regel innerhalb von fünf Jahren vollständig abgeschlossen ist. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen auf niedrigere beizulegende Werte vorgenommen.

Die für immaterielle Vermögensgegenstände geleisteten Anzahlungen sind zum Nennwert angesetzt.

Das Sachanlagevermögen ist mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen bewertet. Abschreibungen erfolgen unter Zugrundelegung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern linear pro rata temporis. Geringwertige Vermögensgegenstände - im Einzelwert von 250,00 € bis 800,00 € - werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben und bis zum Zeitpunkt des tatsächlichen Ausscheidens im Anlagenspiegel ausgewiesen.

Die Bauten auf erworbenen Grundstücken werden unter Berücksichtigung der geschätzten betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer linear über 400 bis 600 Monate abgeschrieben. Die Bauten auf fremden Grundstücken ( Mietereinbauten) werden unter Berücksichtigung der mietvertraglichen Vereinbarungen über Nutzungsdauern von bis zu 33 Jahren abgeschrieben. Die Nutzungsdauern der technischen Anlagen und Maschinen sowie der Betriebs- und Geschäftsausstattungen belaufen sich im Wesentlichen auf 3 bis 20 Jahre. Die geleisteten Anzahlungen sind zum Nennwert angesetzt. Bei voraussichtlich dauernder Wertminderung werden außerplanmäßige Abschreibungen auf niedrigere beizulegende Werte vorgenommen.

Die Finanzanlagen wurden zu Anschaffungskosten angesetzt. Der Wertansatz der Beteiligungen ist durch die erwarteten Ergebnisse der Beteiligungsgesellschaften gedeckt. Die Ausleihungen sind zu Anschaffungskosten unter Beachtung des gemilderten Niederstwertprinzips angesetzt.

Eine Beteiligung an einem assoziierten Unternehmen wurde gem. § 312 HGB bewertet (Equity-Bewertung). Die Beteiligung wurde zum Buchwert angesetzt und um den Betrag der Eigenkapitalveränderungen, die dem Ahorn Konzern zuzurechnenden Anteil am Kapital entsprechen, erhöht. Der Jahresabschluss des assoziierten Unternehmens lag zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses noch nicht vor. Auf die Beteiligung entfallende Gewinnausschüttungen wurden abgesetzt.

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- und Herstellungskosten unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet. Die Bewertung der Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren erfolgte auf Basis der letzten Anschaffungskosten vor dem Abschlussstichtag. Die unfertigen Leistungen wurden unter Berücksichtigung von Bewertungsabschlägen und standardisierten Fertigstellungsgraden auf der Basis eines durchschnittlichen Herstellungskostensatzes, in welchem auch angemessene Teile der Fertigungsgemeinkosten, einschließlich Abschreibungen, sowie angemessene Teile der Verwaltungskosten einbezogen worden sind, bewertet. Risiken in den Beständen, die sich aus eingeschränkter Verwendbarkeit, langer Lagerdauer oder Preisänderungen am Beschaffungsmarkt ergeben, sind durch Abwertungen berücksichtigt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennbetrag bilanziert, soweit nicht in Einzelfällen ein niedrigerer Wertansatz geboten war. Erkennbaren Einzelrisiken wurde durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das allgemeine Kreditrisiko, sonstige Risiken sowie Zinsverluste und Bearbeitungskosten wurden durch eine angemessene Pauschalwertberichtigung berücksichtigt. Forderungen gegen verbundene, nicht konsolidierte Unternehmen werden entsprechend der Konzernbilanzierungsrichtlinie nicht einzel- oder pauschalwertberichtigt. Fremdwährungsforderungen bestanden zum Stichtag nicht.

Liquide Mittel (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten) sind zum Nennbetrag angesetzt.

Der Aktive Rechnungsabgrenzungsposten, wurde in Höhe der tatsächlich angefallenen Ausgaben vor dem Abschlussstichtag für Aufwendungen nach dem Abschlussstichtag gebildet.

Das Eigenkapital wird zum Nennwert ausgewiesen.

Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt. Die Rückstellungen tragen allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen Rechnung.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Teilwertverfahren unter Verwendung der Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. Die Abzinsung erfolgte gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB mit einem Zinssatz von 1,79 %. Der Zinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre bei einer angenommenen Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren. Es wurden jährliche Lohn-, Gehalts- und Rentensteigerungen von 3,30 % zugrunde gelegt. Sämtliche Pensionsanwartschaften sind vollständig erdient, so dass keine Fluktuation unterstellt zu werden braucht. Bei Anwendung des von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatzes der vergangenen sieben Jahre bei einer angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren hätte sich ein um 123 T€ höherer Rückstellungsbetrag ergeben. Dieser Betrag ist potenziell gem. § 253 Abs. 6 Satz 2 HGB bei den Tochterunternehmen ausschüttungsgesperrt.

Die passivierten Verpflichtungen für Pensionen übersteigen die steuerlich anerkannten Ansätze um 1.584 T€.

Die Rückstellung für pensionsähnliche Verpflichtungen aus Direktversicherungen wurde mit dem zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses der jeweiligen Direktversicherung gültigen Höchstrechnungszins gemäß Deckungsrückstellungsverordnung abgezinst. Der Höchstrechnungszins betrug dabei maximal 4,0 %.

Den Rückstellungen für Jubiläen liegen ebenfalls versicherungsmathematische Gutachten zugrunde, in welchen die Richttafeln 2018 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck und ein Zinssatz von 1,45 % Anwendung fanden. Der Zinssatz entspricht dem von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebenen durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre bei einer angenommenen Restlaufzeit der Verpflichtungen von 15 Jahren. Die Fluktuation wurde pauschal durch einen Abschlag dergestalt berücksichtigt, dass keine Rückstellungen in den ersten fünf Jahren der Betriebszugehörigkeit gebildet werden. Die passivierten Verpflichtungen für Jubiläen übersteigen die steuerlich anerkannten Ansätze um 862 T€.

Rückstellungen für Aufbewahrungs- und Archivierungsverpflichtungen für Geschäftsunterlagen, für drohende Verluste aus Mietverträgen und für Entfernungsverpflichtungen wurden in Höhe des jeweiligen Erfüllungsbetrags, d. h. unter Berücksichtigung der voraussichtlich im Erfüllungszeitpunkt geltenden Kostenverhältnisse, gebildet. Dabei wurden voraussichtliche Preis- bzw. Kostensteigerungen von bis zu 8,0 % p. a., aufgrund Konjunkturprognose und Inflationsrate, zugrunde gelegt. Der Teil der Rückstellungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird im Falle der Rückstellungen für Aufbewahrungs- und Archivierungsverpflichtungen pauschal mit der durchschnittlichen Restaufbewahrungsdauer entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Der Teil der Rückstellungen für drohende Verluste aus Mietverträgen und für Entfernungsverpflichtungen, welcher auf Ausgaben entfällt, die nach Ablauf des dem Abschlussstichtag folgenden Geschäftsjahres anfallen, wird mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst.

Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit ihren jeweiligen Erfüllungsbeträgen passiviert. Fremdwährungsverbindlichkeiten bestanden nicht. Die Erhaltenen Anzahlungen auf Vorsorgeverträge sind mit dem Nennbetrag angesetzt.

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber den einzelnen verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen sowie den einzelnen (assoziierten) Beteiligungsunternehmen sind unsaldiert ausgewiesen.

Der Passive Rechnungsabgrenzungsposten, wurde in Höhe der tatsächlich angefallenen Einnahmen vor dem Abschlussstichtag für Erträge nach dem Abschlussstichtag gebildet.

Aus der Neubewertung im Zuge einer Erstkonsolidierung waren in Vorjahren Passive latente Steuern zu bilden. Dabei war von einem effektiven Steuersatz in Höhe von 32,1 % auszugehen. Die passiven latenten Steuern belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 206 T€ und haben sich im Vorjahresvergleich um 28 T€ verringert. Darüber hinaus liegen nur Konsolidierungsmaßnahmen vor, für die gem. § 306 HGB ein Ansatzverbot latenter Steuern gilt.

Latente Steuern werden auf die Unterschiede in den Bilanzansätzen der Handelsbilanzen und der Steuerbilanzen der Konzerngesellschaften berechnet, sofern sich diese in späteren Geschäftsjahren voraussichtlich abbauen. Unterschiedliche Bilanzansätze bestehen vorrangig für Firmenwerte und Rückstellungen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert. Zum Bilanzstichtag liegt ein Aktivüberhang der latenten Steuern in Höhe von 3.836 T€ (Vorjahr 3.079 T€) vor. Vom Aktivierungswahlrecht des § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB wird kein Gebrauch gemacht. Der Berechnung der latenten Steuern zugrundeliegende effektive Steuersatz beträgt 32,1 %.

Auf die Darstellung des Zusammenhangs, zwischen dem unter Anwendung des effektiven Steuersatzes erwarteten Steueraufwand und den ausgewiesenen Ertragsteuern in einer Überleitungsrechnung wird nach DRÄS 11 i.V.m. DRS 18 verzichtet.

Das Unternehmen hat mit Kunden Bestattungsvorsorgeverträge abgeschlossen und teilweise die Hinterlegung von Bankguthaben auf speziell dafür vorgesehenen Konten vereinbart. Die Konten laufen zum einen auf den Namen des Unternehmens und für Rechnung der Kunden und zum anderen auf den Namen und Rechnung der Kunden. Durch die vertraglichen Beschränkungen ist das wirtschaftliche Eigentum der Gesellschaft an den Geldern der Konten ausgeschlossen. Eine Verfügung über die Guthaben auf diesen Konten durch das Unternehmen ist jeweils ausschließlich gegen Vorlage einer Sterbeurkunde möglich. Die Anzahl der Bestattungsvorsorgeverträge mit dieser Form der finanziellen Absicherung beläuft sich zum Bilanzstichtag auf 7.694, die Guthaben auf insgesamt 32.745 T€.

D. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz

1. Anlagevermögen

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage 2 zum Anhang (Anlagenspiegel) dargestellt, wobei die Zugänge zu den kumulierten Abschreibungen die Abschreibungen des Geschäftsjahres abbilden.

Die immateriellen Vermögensgegenstände enthalten insbesondere entgeltlich erworbene Rechte aus abgeschlossenen Vorsorgeverträgen in Höhe von 2.933 T€.

Die Erhöhung des Postens Geschäfts- oder Firmenwerte, die aus den Jahresabschlüssen einbezogener Unternehmen stammen, resultiert aus Unternehmenserwerben.

Der Posten Sachanlagen beinhaltet im Wesentlichen sieben Grundstücke samt den aufstehenden Gebäuden.

Der in den Finanzanlagen enthaltene Equity-Wert der Beteiligungen an assoziierten Unternehmen hat sich aufgrund von Ausschüttungen an den Ahorn Konzern erfolgsneutral verringert (Abgänge). Das auf den Konzern entfallende anteilige Vorjahresergebnis nach Ertragsteuern des assoziierten Unternehmens erhöhte den Posten erfolgswirksam (Zugänge).

Name und Sitz anderer Unternehmen, soweit es sich um Beteiligungen gem. § 271 Abs. 1 HGB i. V. m. § 16 Abs. 2 und 4 AktG handelt und diese nicht von untergeordneter Bedeutung sind, sind in der als Anlage 1 beigefügten Aufstellung des Anteilsbesitzes aufgeführt.

2. Vorräte

Die Hilfs- und Betriebsstoffe beinhalten im Wesentlichen Sargausschlagmaterial. Die unfertigen Leistungen betreffen ausschließlich noch nicht vollständig abgewickelte Bestattungsaufträge, bei denen bspw. die Trauerfeierlichkeiten im folgenden Geschäftsjahr stattfinden werden. Unter dem Posten Waren werden im Wesentlichen Särge, Urnen sowie Anrechte auf Abmelde- und Vorsorgedienstleistungen ausgewiesen.

3. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben, wenn nicht nachstehend anders angegeben, wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sind in Höhe von 1.913 T€ (Vorjahr 1.492 T€) berücksichtigt.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten neben Steuerforderungen aus Vorauszahlungen für Steuern auch Mietkautionen und Forderungen aus sog. durchlaufenden Posten aus der Verauslagung von Geldern. Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (Mietkautionen) sind in Höhe von 83T€ (Vorjahr 76 T€) enthalten.

4. Liquide Mittel

Die liquiden Mittel beinhalten unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen das Guthaben auf dem Cash-Pool-Konto.

5. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beläuft sich auf 8.100.000,00 €. Es ist zum Nennwert bilanziert und besteht unverändert aus 5.400.000 Inhaberstückaktien. Der rechnerische Wert je Stückaktie beträgt somit unverändert 1,50 €.

Der Vorstand schlägt vor, den Bilanzgewinn des Mutterunternehmens in Höhe von 3.877 T€ auf neue Rechnung vorzutragen. Die Hauptversammlung wird nach Empfehlung des Aufsichtsrates darüber beschließen. Der Bilanzgewinn des Mutterunternehmens enthält keine ausschüttungsgesperrten Beträge.

Von dem Konzern-Bilanzgewinn des Vorjahres in Höhe von 6.482 T€ wurden 2.754 T€ an die Gesellschafterin ausgeschüttet. Zum 31.12.2022 ergibt sich somit ein Konzern Gewinnvortrag in Höhe von 3.728 T€ (Vorjahr 952 T€).

6. Rückstellungen

Die Rückstellungen umfassen:

	31.12.2022 in T€	31.12.2021 in T€
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	3.935	3.304
Steuerrückstellungen	6.546	1.573
Jubiläumszuwendungen	2.267	2.269
Tantiemen und Gratifikationen	2.394	2.509
Übrige personalbezogene Rückstellungen	2.132	1.760
Personalbezogene Rückstellungen	6.793	6.538
Entfernungsverpflichtungen	888	911
Ausstehende Rechnungen	814	779
Drohverluste aus Mietverträgen	587	380
Weitere sonstige Rückstellungen	1.635	1.580
Übrige sonstige Rückstellungen	3.924	3.650
Sonstige Rückstellungen	10.717	10.188
Gesamt	21.198	15.065

7. Verbindlichkeiten

Den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten liegt ein in 2020 abgeschlossener Kreditvertrag über ein Tilgungsdarlehen mit 10-jähriger Laufzeit und über ursprünglich 7.500 T€ zugrunde. Die Verbindlichkeiten in Höhe von 5.388 T€ sind mit erstrangigen Briefgrundschulden an folgenden Grundstücken gesichert:

Höhe der Grundschuld
Fürstenbrunner Weg 10 /12 in 14059 Berlin	5,5 Mio. €
Baumschulenallee 2 in 30625 Hannover	1,3 Mio. €
Hamburger Straße 127 in 25337 Elmshorn	0,7 Mio. €

Die erhaltenen Anzahlungen auf Vorsorgeverträge sind zu wesentlichen Teilen mittel- bis langfristig. Die Fälligkeit der erhaltenen Anzahlungen bestimmt sich nach dem Todeszeitpunkt.

Auch die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, beruhen auf Bestattungsvorsorgeverträgen, deren Zeitpunkt der Fälligkeit ungewiss ist.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen beinhalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus dem Cashpooling.

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten neben Verbindlichkeiten aus Steuern, Verbindlichkeiten aus weiteren von Kundenfremdbeauftragten Leistungen zu Bestattungsaufträgen (durchlaufende Posten: 332 T€, Vorjahr 428 T€) und Verbindlichkeiten aus aufgrund von Sterbegeld- und Vorsorgeverträgen eingegangenen Geldern für zum Stichtag noch nicht abgeschlossene Bestattungsaufträge (866 T€, Vorjahr 789 T€).

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten ergeben sich wie folgt:

	Gesamt in T€	Bis 1 Jahr in T€	Über 1 Jahr in T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	5.388	738	4.650
Erhaltene Anzahlungen auf Vorsorgeverträge	306	306	-
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.882	1.882	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	1157	1.157	0
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	9	9	-
Sonstige Verbindlichkeiten	1.588	1.588	0
Gesamt	10.330	5.680	4.650

Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren bestehen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1.621 T€. Dabei wurde auf eine statistische Ermittlung der Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen und aus erhaltenen Anzahlungen unverändert verzichtet. Diese Verbindlichkeiten können in Einzelfällen jedoch lang- bis mittelfristig sein.

F. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse gliedern sich nach Regionen wie folgt:

	2022 in T€	2021 in T€
Filialorganisation Süd	42.802	41.996
Filialorganisation Nord ^*	44.008	41.387
Filialorganisation Süd-West	2.300	2.403
Sonderorganisation See	970	793
Gesamt	90.080	85.579

^* einschließlich Ahorn AG

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge umfassen im Wesentlichen solche aus der Auflösung von Rückstellungen und von Wertberichtigungen auf Forderungen (2.130 T€, Vorjahr 1.853 T€).

3. Abschreibungen

Im Geschäftsjahr war eine außerplanmäßige Firmenwertabschreibung in Höhe von 483 T€ aufgrund der tatsächlichen, nicht plangemäßen Entwicklungen in der erworbenen Einheit vorzunehmen.

Alle übrigen Abschreibungen des Geschäftsjahres erfolgten planmäßig linear.

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten:

	2022 in T€	2021 in T€
Miet- und Raumkosten	8.443	7.048
Werbe- und Marketingaufwendungen	2.587	2.673
Fahrzeugkosten einschl. Kfz-Leasingaufwendungen	2.430	2.265
Dienstleistungen IDEAL Konzern	2.373	1.680
Personalbezogene Aufwendungen	1.260	940
Bürobedarf und Kommunikationsaufwendungen	699	1.050
Wertberichtigungen und Verluste auf Forderungen	941	754
Kleinanschaffungen und Reparaturen	1.056	597
Leasingaufwendungen für Ausstattungen	603	373
Rechts- und Beratungsaufwendungen	612	1.060
Reise- und Repräsentationskosten	387	266
Übrige Aufwendungen	2.381	1.989
Gesamt	23.772	20.695

Die Dienstleistungen im Konzern betreffen im Wesentlichen die Tätigkeit des Vorstands und die Bereitstellung und Betreuung von EDV-Systemen.

5. Finanzergebnis

Die Zinsaufwendungen beinhalten solche aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von 97 T€ (Vorjahr 99 T€), Zinsen gegenüber Finanzinstituten in Höhe von 163 T€ (Vorjahr 151 T€).

6. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten Erträge für passive latente Steuern in Höhe von 27 T€ (Vorjahr 25 T€).

F. Sonstige Angaben

1. Beschäftigte

Die Anzahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr Beschäftigten wurde gem. § 267 Abs. 5 HGB wie folgt ermittelt:

	Beschäftigte
	2022	2021
Vollzeitbeschäftigte	602	577
Teilzeitbeschäftigte	137	128
Geringfügig Beschäftigte	395	403
Gesamt	1.134	1.108

2. Vorstand

Dem Vorstand der Gesellschaft gehören an:

―	Olaf Dilge, Vorstandsvorsitzender der Ahorn AG, Berlin, Vorsitzender, angestellt bei der IDEAL Beteiligungen AG, Berlin
―	Florian Graetz, Finanzvorstand der Ahorn AG, Berlin, angestellt bei der Ahorn AG, Berlin bis 31.08.2023.
―	Tobias Zimmermann, Finanzvorstand der Ahorn AG, Berlin, angestellt bei der Ahorn AG, Berlin ab 01.09.2023.

Auf die Angabe der weiterberechneten Pauschale wird ebenso wie auf die Angabe der Vorstandsvergütung gem. § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

3. Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören bzw. gehörten an:

Aktionärsvertreter:

―	Rainer M. Jacobus, Vorstandsvorsitzender der IDEAL Lebensversicherung a.G., Berlin, Vorsitzender, bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 21.06.2023
―	Maximilian Beck, Vorstandsvorsitzender der IDEAL Lebensversicherung a.G., Berlin, Vorsitzender seit Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung am 21.06.2023
―	Karlheinz Fritscher, Mitglied des Vorstandes der IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, stellvertretender Vorsitzender
―	Prof. Dr. Nikolaus Fuchs, Unternehmer, Berlin
―	Jürgen Graalmann, Geschäftsführer der Die Brückenköpfe GmbH, Kleinmachnow.

Arbeitnehmervertreter:

―	Silvia Edlmann, Leiterin der Administration der Bestattungsinstitut Denk Trauerhilfe GmbH, München,
―	Daniela Krüger, Sachbearbeiterin Mahnung und Vollstreckung der Ahorn AG, Berlin.

Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrates (Aufwandsentschädigungen) im Geschäftsjahr betrugen 54 T€ (Vorjahr 54 T€).

4. Aufstellung des Anteilsbesitzes

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes ergibt sich aus Anlage 1 zum Anhang.

5. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen zum Stichtag in Form eines längerfristigen Leasingverhältnisses. Die übrigen Verpflichtungen liegen im Rahmen des üblichen Geschäftsverkehrs und sind für die Finanzlage ohne Bedeutung.

	Gesamt in T€	2023 in T€	2024 bis 2026 in T€	Ab 2027 in T€
Leasing-TK-Anlage (aus 2021)	1.370	273	818	7
Gesamt	1.370	273	818	7

6. Ergänzende Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung

Die nachfolgenden ergänzenden Angaben beziehen sich auf die als separater Bestandteil des Konzernabschlusses erstellte Kapitalflussrechnung.

Die Kapitalflussrechnung gemäß § 297 Abs. 1 HGB wurde nach den Vorgaben des Deutschen Rechnungslegungsstandards DRS 21 erstellt.

Die im Finanzmittelfonds enthaltenen Zahlungsmittel beinhalten ausschließlich Barmittel (Kassenbestände) sowie täglich fällige Sichteinlagen (Guthaben bei Kreditinstituten). Der Finanzmittelfonds entspricht dem Bilanzposten "Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten".

7. Konzernangaben

Die Muttergesellschaft ist ein Tochterunternehmen der IDEAL Beteiligungen AG, Berlin, und wird als mittelbare 100%ige Beteiligung der IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, in deren Konzernabschluss einbezogen. Der Konzernabschluss der IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, wird gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen beim elektronischen Bundesanzeiger eingereicht und dort bekannt gemacht.

Die IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, stellt den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen auf. Die Ahorn AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen auf.

8. Angaben zum Abschlussprüfer

Die Honorare an den Abschlussprüfer beliefen sich im Geschäftsjahr auf 116 T€ und sind ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen zurückzuführen.

9. Vorgänge nach Schluss des Geschäftsjahres

Es liegen derzeit keine wesentlichen Vorgänge vor, die eine Berichterstattung erfordern.

Berlin, den 12.09.2023

Vorstand

Olaf Dilge

Tobias Zimmermann

Konsolidierungskreis und Aufstellung des Anteilsbesitzes zum 31. Dezember 2022

Einbezogene Unternehmen	Gezeichnetes Kapital		Anteil am Kapital bzw. an den Stimmrechten in %
	Währung	nominal	unmittelbar	mittelbar
Verbundene Unternehmen
1. Aevum Bestattungen GmbH, Berlin ¹	€	100.000	100
2. Bestattungsinstitut Denk Trauerhilfe GmbH, München ¹	€	210.000	100
3. Grieneisen GBG Bestattungen GmbH, Berlin ¹	€	1.100.000	100
4. Regnum Volksbestattung GmbH, Berlin ¹	€	25.000	100
5. Seebestattungsreederei Hohe Düne GmbH, Rostock ¹	€	25.600	100
Assoziierte Unternehmen
Antea Bestattungen Chemnitz Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Chemnitz ²	€	50.000		49,998

Einbezogene Unternehmen	Eigenkapital in T€ Pos.		Ergebnis in T€
Verbundene Unternehmen
1. Aevum Bestattungen GmbH, Berlin ¹		700	-422
2. Bestattungsinstitut Denk Trauerhilfe GmbH, München ¹		2.587	6.979
3. Grieneisen GBG Bestattungen GmbH, Berlin ¹		1.210	87
4. Regnum Volksbestattung GmbH, Berlin ¹		25	0
5. Seebestattungsreederei Hohe Düne GmbH, Rostock ¹		60	99
Assoziierte Unternehmen
Antea Bestattungen Chemnitz Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Chemnitz ²	3.	949	559

¹ Gewinnabführungsvertrag mit der Ahorn AG, Berlin; Ergebnis vor Gewinnabführung bzw. Verlustausgleich.

² Eigenkapital und Ergebnis beziehen sich auf den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2021.

Anlagenspiegel (konsolidiert) per 31.12.2022

	Anschaffungskosten in T€
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	5.963	169	327	0	5.805
2. Geschäfts- oder Firmenwert	8.853	1.119	0	0	9.971
3. Geleistete Anzahlungen	0	1.217	0	0	1.217
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	14.816	2.504	327	0	16.993
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	13.580	24	17	0	13.586
2. Technische Anlagen und Maschinen	108	15	0	0	123
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	17.713	2.519	374	0	19.859
4. Geleistete Anzahlungen	38	124	0	0	162
II. Sachanlagen	31.440	2.682	391	0	33.731
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3	0	0	0	3
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	195	279	170	0	304
3. Sonstige Ausleihungen	60	0	0	0	60
III. Finanzanlagen	258	279	170	0	367
Gesamtergebnis	46.513	5.465	888	0	51.091

	Abschreibungen in T€
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.682	169	24	0	2.827
2. Geschäfts- oder Firmenwert	5.376	1.946	0	0	7.322
3. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	8.058	2.115	24	0	10.148
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.188	311	7	0	4.492
2. Technische Anlagen und Maschinen	100	3	0	0	103
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.207	2.087	347	0	12.948
4. Geleistete Anzahlungen	0	0	0	0	0
II. Sachanlagen	15.495	2.402	354	0	17.543
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0	0	0	0	0
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	0	0	0	0	0
3. Sonstige Ausleihungen	0	0	0	0	0
III. Finanzanlagen	0	0	0	0	0
Gesamtergebnis	23.553	4.517	378	0	27.691

	Restbuchwerte in T€
	31.12.2022	31.12.2021
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.978	3.281
2. Geschäfts- oder Firmenwert	2.650	3.477
3. Geleistete Anzahlungen	1.217	0
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	6.844	6.758
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	9.094	9.392
2. Technische Anlagen und Maschinen	20	8
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.912	6.506
4. Geleistete Anzahlungen	162	38
II. Sachanlagen	16.188	15.944
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	3	3
2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen	304	195
3. Sonstige Ausleihungen	60	60
III. Finanzanlagen	367	258
Gesamtergebnis	23.400	22.960

Zusammengefasster Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A. Präambel

Der Lagebericht der Ahorn AG und der Konzernlageberichtsind gemäß § 315 Abs. 5 HGB i.V.m. § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Konzernabschluss mit diesem zusammengefassten Lagebericht und der Jahresabschluss der Ahorn AG für das Geschäftsjahr 2022 werden zusammen beim Betreiber des Bundesanzeigers elektronisch eingereicht und im Bundesanzeiger offengelegt.

B. Geschäftstätigkeit und Organisation

Die Muttergesellschaft des Konzerns (kurz "Ahorn Gruppe"), Ahorn AG mit Sitz in Berlin, ist eine 100%ige Tochter der IDEAL Beteiligungen AG, Berlin, einem Unternehmen der IDEAL Gruppe.

Die Geschäftstätigkeit der Ahorn Gruppe umfasst den Betrieb von Bestattungsunternehmen und die Erbringung von Dienstleistungen, die damit im Zusammenhang stehen. Das Dienstleistungsangebot beinhaltet unterschiedliche Bestattungsarten und -formen (bspw. Erd-, Feuer- und Seebestattungen) sowie damit zusammenhängende Assistenzleistungen u.a. automatisierte Abmeldedienste, Trauerdruck, Überführungen im In- und Ausland, Grabpflege und Friedhofsverwaltung. Weiter bietet die Ahorn Gruppe verschiedene Varianten von Bestattungsvorsorgen, u.a. inklusive verschiedener Formen der finanziellen Absicherung an.

Die Dienstleistungen werden in 265 Filialen (Vorjahr 262) in Deutschland mit regionalen Schwerpunkten in Bayern, Berlin und Mitteldeutschland angeboten. Durch die Akquisition von Betrieben wird die Anzahl der Filialen stetig erhöht.

Die strategische Steuerung des Konzerns obliegt der Ahorn AG. Die Durchführung von Bestattungen und weiteren Trauerfalldienstleistungen erfolgte im Geschäftsjahr 2022 unverändert zum Vorjahr in vier operativ tätigen, zumeist regional zugeordneten Bestattungsunternehmen, darunter eine Seebestattungsreederei. Dabei handelt es sich um die Bestattungsinstitut Denk Trauerhilfe GmbH (kurz "Denk", zugleich Filialorganisation Süd "FOS"), München, die Grieneisen GBG Bestattungen GmbH (kurz "GBG", zugleich Filialorganisation Nord "FON"), Berlin, und die Aevum Bestattungen GmbH (kurz "Aevum", zugleich Filialorganisation Süd-West "FOSW"), Berlin. Die Seebestattungsreederei Hohe Düne GmbH (kurz "Hohe Düne", zugleich Sonderorganisation See "SOS"), Rostock, führt ausschließlich Seebestattungen durch.

Der aus zwei Mitgliedern bestehende Vorstand der Ahorn AG definiert insbesondere die unternehmerischen Ziele, die grundlegende strategische Ausrichtung, die Geschäftspolitik sowie die Konzernorganisation. Die Filialen der operativen Gesellschaften der Ahorn AG sind jeweils einer Filialorganisation zugeordnet, welche sich wiederum in Betriebe gliedert. Die Steuerung und Führung der operativen Gesellschaften obliegen den jeweiligen Geschäftsführern.

Die Geschäftsprozesse der Ahorn Gruppe sind zentral und dezentral organisiert. Zum einen erfolgen der Vertrieb und die Abwicklung der Bestattungsdienstleistungen über die Filialorganisationen, zum anderen erfolgen der Einkauf von Handelswaren, sowie die Administration der Filialorganisationen zentral über die Ahorn AG. Hierzu erbringt die Ahorn AG für die Filialorganisationen Dienstleistungen, wie u.a. IT-Finanz- und Marketingdienstleistungen.

Die Beschaffung der Handelswaren und Dienstleistungen ist dabei nicht ausschließlich zentral organisiert. Der Einkauf von regionalen Handelswaren und Dienstleistungen, wie bspw. Blumenschmuck oder Schalten von Todesanzeigen, erfolgt über die Filialorganisation.

Die Geschäftstätigkeit der Ahorn Gruppe wird von einer Vielzahl von externen Einflussfaktoren beeinflusst. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung kann sich auf die finanzielle Situation und Kaufkraft auswirken und somit auch auf deren Entscheidungen bezüglich Bestattungsleistungen. Die Entwicklung der Sterbezahlen haben direkten Einfluss auf die Nachfrage nach Bestattungsdienstleistungen und können saisonalen oder regionalen Schwankungen unterliegen. Die Inflation kann sich auf die Kosten für Dienstleistungen, Produkte und den Betrieb der Bestattungsunternehmen auswirken. Die Personalkosten sind ein wichtiger Faktor, da sie einen erheblichen Teil der Gesamtkosten ausmachen und stark von externen Faktoren wie Tarifverhandlungen und arbeitsmarktspezifischen Bedingungen beeinflusst werden können. Schließlich können sich die Energie- und Holzpreise auf die Beschaffung von Särgen, Kremationsdienstleistungen und den Betrieb von Einrichtungen auswirken. Ein sorgfältiges Management dieser externen Einflussfaktoren ist entscheidend, um eine nachhaltige Geschäftstätigkeit und den langfristigen Erfolg der Unternehmensgruppe sicherzustellen.

Im Jahr 2022 wurde der Auswahlprozess für ein neues Zertifizierungsunternehmen mit dem Abschluss eines Vertrages mit der Deutschen Gesellschaft für Qualitätsmanagementsysteme DQS, abgeschlossen. Das unternehmenseigene Qualitätsmanagementsystem besteht bereits seit dem Jahr 2000, und wurde im weiteren Verlauf kontinuierlich weiterentwickelt. Bereits im Jahre 2003 war die Ahorn AG das erste überregional tätige Bestattungsunternehmen, das nach der DIN EN ISO 9001 auf Grundlage der Bestattungsdienstleistungsnorm DIN EN 15017 zertifiziert wurde. Die Zertifizierung gilt aktuell für die Gesellschaften Ahorn AG und Grieneisen GBG Bestattungen GmbH. Im Jahr 2023 soll auch die Aevum Bestattungen GmbH durch die DQS zertifiziert werden. Die Bestattungsinstitut Denk Trauerhilfe GmbH ist nicht Bestandteil der DOS-Zertifizierung, weist ihren hohen Qualitätsanspruch durch das Tragen des Markenzeichens des Bestatterverbandes aus.

C. Darstellung des Geschäftsverlaufs

1. Rahmenbedingungen

Die Bestattungsbranche in Deutschland ist durch eine Vielzahl kleiner bis mittelständischer, oft alteingesessener Familienunternehmen mit allenfalls regionalen Filialnetzen geprägt. Einen mit der Ahorn Gruppe vergleichbaren Unternehmensverbund gibt es deutschlandweit nicht. Mit einem bundesweiten Marktanteil von ca. 2,7 % (28.206 Bestattungsaufträge in 2022) kann die Ahorn Gruppe daher als das marktführende Bestattungsdienstleistungsunternehmen in Deutschland bezeichnet werden.

Eine nahezu bundesweite Marktpräsenz wird durch 265 eigene Filialen und darüber hinaus durch vertragliche Vereinbarungen mit Kooperationspartnern sichergestellt.

In bestimmten Regionen verfügt die Ahorn Gruppe über starke Marken, die in der Öffentlichkeit z.B. über Anzeigen, Social Media und PR-Kooperationen und Aktivitäten vor Ort präsent sind.

Dies ist in Berlin/Brandenburg die Marke "Grieneisen" (34 Filialen und 2.477 Bestattungsaufträge), in Bayern die Marke "Denk" (83 Filialen und 9.113 Bestattungsaufträge) und in Sachsen, Sachsenanhalt und Thüringen die Marke "ANTEA" (29 Filialen und 2.661 Bestattungsaufträge). Die Marken Grieneisen und Denk profitieren jeweils von ihrer über hundertfünfzigjährigen Unternehmensgeschichte. Insgesamt sind in der Ahorn Gruppe mehr als 65 Marken gebündelt. Auch nach Unternehmensübernahmen werden die individuellen Marken und deren regionale Marktauftritte mit ihren bestattungsnahen Dienstleistungsangeboten nahezu unverändert als schützens- und erhaltenswert fortgeführt.

Wettbewerb findet nach unserer Einschätzung noch immer vornehmlich in den Regionen mit lokalen Anbietern statt. In diesen insgesamt kleinteiligen und intransparenten Märkten erfolgt eine stetige Analyse des Wettbewerbs durch die regionalen Einheiten der Ahorn Gruppe.

Aufgrund fehlender regulatorischer und qualitativer Voraussetzungen sind die Eintrittsbarrieren in die Bestattungsbranche sehr niedrig. Rechtliche Rahmenbedingungen für Bestattungsdienstleistungen (Bestattungsrecht) bilden unterschiedlichste Gesetze und Verordnungen der Bundesländer sowie Satzungen von Städten und Gemeinden.

Auf Bestattungsunternehmen wirken die allgemeinen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen, ggf. mit Verzögerung, so dass Wachstumspotenziale im Wesentlichen im Premium- oder aber Discountbereich erwartet werden. Im Geschäftsjahr 2022 gab es zahlreiche deutschlandweite Werbe- und Marketingkampagnen von spezialisierten Internet- und Onlinebestattungsunternehmen. Das Marktsegment "Online Bestattungen" weist unverändert Wachstumsraten auf. Als Onlinebestattungsunternehmen, werden solche Unternehmen bezeichnet, die die Möglichkeit bieten, Beerdigungen online zu planen und über keine oder nur über wenige eigenen Filialen verfügen. Auch im Geschäftsjahr 2022 sahen sich klassische Bestattungsinstitute mit dem Werbedruck der Online-Bestattungsunternehmen, insbesondere auf digitalen Medien (z.B. Suchmaschinen-Werbung (SEA) und Social-Media-Aktivitäten) konfrontiert.

Der anstehende Generationenwechsel in zahlreichen Familienunternehmen führt im Übrigen weiter zu Marktkonsolidierungen.

Im Jahr 2022 sind in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) 1,06 Millionen Menschen gestorben. Die Zahl der Sterbefälle ist im Vergleich zum Vorjahr damit um 3,4 Prozent oder mehr als 35.000 Fälle gestiegen. Die Unternehmen der Ahorn Gruppe führten im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 28.206 Bestattungsaufträge aus, was einem Auftragswachstum im Vorjahresvergleich um 0,5 % entspricht. Damit konnte der Marktanteil in einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld moderat ausgebaut werden. Das im Vergleich zum Gesamtmarkt geringere Wachstum zum Vorjahr kann durch regionale Unterschiede sowie durch die Positionierung der Ahorn Gruppe und ihrer Bestattungsmarken im mittleren und oberen Preissegment erklärt werden, welches im Vergleich zum Niedrigpreissegment geringere Wachstumsraten aufweist. Gravierende Änderungen hinsichtlich des Marktanteils in den Bundesländern, in denen die Ahorn Gruppe hauptsächlich tätig ist, sind im Vergleich zum Vorjahr nicht erkennbar. Auf Basis der vorstehend genannten Sonderauswertung lag der Marktanteil der Ahorn Gruppe im Geschäftsjahr 2022 bei ca. 2,7 %.

Die unterjährige Entwicklung der Bestattungsaufträge der Ahorn Gruppe im Geschäftsjahr 2022 deckt sich im Wesentlichen mit der Entwicklung der Sterbefallzahlen laut Destatis. Während sich zu Jahresbeginn 2022 das Sterbegeschehen in Deutschland nach den außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen zum Jahresende 2021 annähernd normalisiert hat (+1 % bis +5 % über dem Median der Jahre 2018 bis 2021 für den jeweiligen Monat), kam es während der Coronawelle von März bis Mai erneut zu höheren Sterbefallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren (+7 % bis +8 %), vermutlich im Zusammenhang mit der in größerer Zahl aufgetretenen COVID-19-Todesfällen. Aufgrund der Hitzewelle in den Sommermonaten lagen die Sterbefallzahlen in den Monaten Juni bis August nochmal deutlicher über dem Durchschnitt der beiden Vorjahre (+9 % bis +13 %) als in den Vormonaten. Zum Jahresende kam es erneut zu einem signifikanten Anstieg der Sterbefälle. In den Monaten September bis Dezember lagen die Sterbefälle +7 % bis +20 % über dem Vergleichswert der beiden Vorjahre. Dieser Anstieg steht vermutlich im Zusammenhang mit der erneut gestiegenen Anzahl von COVID-19-Todesfallzahlen zwischen Anfang September bis Mitte Oktober sowie einer grassierenden Grippewelle, die laut dem Robert Koch-Institut (RKI) über dem Niveau schwerer Grippewellen der beiden Vorjahre lag.

Nach dem Jahr 2021 mit 1,02 Millionen Sterbefällen übersteigt die Zahl der Sterbefälle im Jahr 2022 erneut die Marke von einer Million. Über eine Million Sterbefälle hatte es laut Destatis auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik in der Nachkriegszeit nur 1946 gegeben (rund 1.001.600). Während damals schwierige Lebensverhältnisse die hohen Sterbefallzahlen erklärten, liegen die Zahlen heutzutage hauptsächlich aufgrund der größeren Bevölkerung und des höheren Anteils älterer Menschen in dieser Größenordnung.

Auch im dritten Jahr der Corona-Pandemie (2022) ist ein deutlicher Anstieg der Sterbefallzahlen im Vergleich zum letzten Vorpandemiejahr (2019) festzustellen. Die Alterung der Bevölkerung erklärt diesen weiteren Anstieg laut Destatis nur zum Teil: Aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung wird seit etwa 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet. Gleichzeitig stieg die Lebenserwartung vor Beginn der Corona-Pandemie jedoch tendenziell an. Die steigende Lebenserwartung schwächte damit den Alterungseffekt steigender Sterbefallzahlen ab. Bereits in den ersten beiden Pandemiejahren war der Anstieg der Sterbefälle stärker ausgeprägt als in fast allen Jahren zuvor. Auch die Zunahme um 3,4 Prozent oder mehr als 35.000 Sterbefälle im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr geht über den durchschnittlichen Anstieg hinaus. Nach vorläufigen Berechnungen von Destatis kann nur etwa ein Fünftel des gesamten Anstiegs im Jahr 2022 mit der steigenden Zahl älterer Menschen erklärt werden. Der restliche Anstieg erklärt sich vermutlich durch die im Jahr 2022 immer noch in größerer Zahl aufgetretenen COVID-19 Todesfälle, die erhöhten Sterbefallzahlen in den von Hitzerekorden geprägten Sommermonaten, sowie die starke Grippewelle zum Jahresende 2022.

Während in der ersten Pandemiewelle vorrübergehend Trauerfeiern nur im kleinen oder gar engsten Familienkreis durchgeführt werden durften und die Gestaltungsmöglichkeiten massiv eingeschränkt waren, sind mittlerweile wieder Feiern im größeren Rahmen möglich. Mit gestiegenem Anteil an geimpften Menschen, wurden die Einschränkungen für Zusammenkünfte schrittweise gelockert. Gegebenenfalls gab es lokal zeitlich begrenzte Schutzmaßnahmen einzuhalten, z. B. dann, wenn ein Landesparlament eine besonders kritische Corona-Lage feststellte (Hotspot-Regel). Mit der weiteren Streichung bzw. dem Auslaufen der Corona-Schutzvorgaben zum 23. Oktober 2022 und 1. März 2023 sind Beisetzungen und Trauerfeiern in der Regel wieder ohne Corona-Einschränkungen möglich, wobei es aktuelle Regelungen vor Ort zu beachten gilt.

2. Unternehmenssteuerung und Strategie

Die Ahorn Gruppe sieht sich als ist ein mittelständisches, modernes und gleichzeitig traditionsbewusstes Unternehmen mit einer dezentralen Struktur.

Im sog. "Haus der Unternehmenskultur" sind die für alle Einheiten der Ahorn Gruppe definierte Vision ("Die Ahorn Gruppe gestaltet eine Bestattungs- und Erinnerungskultur, die den Menschen über sein Leben hinaus wertschätzt"), die Mission, die Haltung, das Führungs-, Service- und ComplianceLeitbild und die Verhaltensgrundsätze gebündelt.

Als marktführendes Bestattungsunternehmen in Deutschland hat die Ahorn Gruppe das Ziel, diese Position nachhaltig auszubauen. Die einzelnen Unternehmen der Ahorn Gruppe bilden dafür eine strategische und wirtschaftlich miteinander vernetzte Einheit, in der Aufgaben gemeinsam wahrgenommen und gelöst werden. Innovative technische Lösungen werden zumeist zentral entwickelt und implementiert.

Die letzte Aktualisierung der Unternehmensstrategie stammt aus dem Jahr 2022 und beschreibt grundsätzlich den Zeitraum 2022 bis 2026. Das Management der Ahorn Gruppe hat die Unternehmensstrategie erneuert und die Weichen für die Entwicklung der Ahorn Gruppe in den kommenden Jahren gestellt. Die Strategie umfasst mehrere Teilbereiche unter den Schwerpunkten Finanzziele, Wachstum durch Akquisitionen, Steigerung des Bestattungsvorsorgebestands, attraktives Markenimage der Ahorn Gruppe, modernes Personalmanagement und Weiterentwicklung der IT-Infrastruktur. Im Wesentlichen ist das Handeln darauf ausgerichtet, dass die Ahorn Gruppe ihre Marktstellung in einem sich wandelnden Umfeld behauptet und ausbaut.

Folgende bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren wurden in der Unternehmensstrategie für das Jahr 2023 festgelegt:

―	Umsatzerlöse 90,2 Mio. € (Vorjahr 86,9 Mio. €)
―	EBITDA 11,3 Mio. € (Vorjahr 11,9 Mio. €). Das EBITDA wird ermittelt durch die Hinzurechnung der Steuern vom Einkommen und Ertrag, Zinsen und ähnliche Aufwendungen, Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen und auf den aktivischen Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung auf das Ergebnis nach Steuern, sowie dem Abzug der sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge.
―	Bestattungsaufträge 3.175 (Vorjahr 3.097)
―	Ergebnis je Bestattungsauftrag 2.525,0 € (Vorjahr 2.467,3 €). Das Ergebnis je Bestattungsauftrag wird durch durchschnittlichen Rohertrag je Auftrag definiert.
―	Kosten Zentrale im Verhältnis zu den Umsatzerlösen 11,7 % (Vorjahr 10,5 %). Dabei definiert das EBITDA des Mandanten Ahorn AG die Kosten der Zentrale.

Die bedeutsamen finanziellen Leistungsindikatoren wurden dabei aus der strategischen Zielsetzung der Mittelfristplanung bis 2026 abgeleitet. Strategische Zielsetzungen bis 2026 sind u.a. die Steigerung der Umsatzerlöse auf >100 Mio. €. Steigerung des EBITDA auf 15 Mio. €, die Fokussierung auf rohertragsstarke Aufträge, die Steigerung der Profitabilität der Filialorganisation Nord (FON) auf das Niveau der Filialorganisation Süd (FOS) bei gleichzeitigem Erhalt der Profitabilität der FOS sowie die dauerhafte Quote der zentralen Verwaltungskosten <10 % der Umsatzerlöse.

Das Ziel der Steigerung der Profitabilität der Filialorganisation Nord (FON) auf ca. 2/3 der Profitabilität der Filialorganisation Süd (FOS) wurde in den beiden letzten aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren 2021 und 2022 erreicht.

Im Bereich der Unternehmenserwerbe wurden die Akquisitionsprozesse verschlankt und standardisiert, wodurch sowohl Geschwindigkeit als auch Qualität der Akquisitionen gesteigert werden konnten. Durch den Aufbau eines sog. Integrationsteams wird die optimale Integration der neuen Betriebe sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Ahorn Gruppe sichergestellt. Neben der klassischen Unternehmensnachfolge plant die Ahorn Gruppe zukünftig ein Partnerschafts- und Beteiligungsmodell im deutschen Bestattungsmarkt zu etablieren, welches sich in der Ansprache primär an regionale Bestattungsunternehmen richtet, die in einem starken Unternehmensverbund weiter wachsen wollen.

Im Rahmen der Strategie werden die Prozesse und Abläufe kontinuierlich auf die Zielerreichung überprüft, angepasst und ggf. neu ausgerichtet. Dies bedeutet auch, dass die IT-Anwendungen bzw. IT-Tools fortlaufend aktualisiert und ggf. die neuesten technischen Entwicklungen implementiert werden.

Die unternehmensinterne Steuerung basiert dabei wesentlich auf der kontinuierlichen und fortlaufenden Überprüfung der wirtschaftlichen Entwicklung anhand eines differenzierten Kennzahlensystems. Wesentliche Kennzahlen sind z.B. die Anzahl der Bestattungsaufträge, der Rohertrag je Auftrag und die Entwicklung der liquiden Mittel, welche täglich aktualisiert und überwacht werden. Weitere Kennzahlen, so u.a. das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) und das Ergebnis vor Steuern und das EBITDA je Organisationseinheit, werden in Monatsberichten in unterschiedlicher Aggregierung erhoben, kommuniziert und die Veränderungen analysiert.

Die Ahorn Gruppe beteiligt sich am Online-Markt zur Sensibilisierung für und zum Vertrieb von Bestattungsvorsorgen. Hierzu wird eine Multi-Channel-Strategie verfolgt. Auf allen Webseiten der Bestattungsmarken ist eine Online-Strecke zur Erstellung einer (unverbindlichen) Bestattungsverfügung eingebunden. Die Daten werden in unserem Vorsorgesystem gespeichert und können allen Beratenden sichtbar gemacht werden. Die Plattform "friedlotse" lädt dazu ein, sich mit dem eigenen Tod und der eigenen Bestattung auseinanderzusetzen. In einer niedrigschwellig zugänglichen Bestattungsverfügung, die die User privat abspeichern, können Wünsche für die eigene Bestattung festgehalten werden. Im Bereich des sog. Affiliate-Marketings werden Partnerschaften geschlossen und gepflegt, über die weitere Zielgruppen erreicht werden sollen. Das im Jahr 2021 initiierte Projekt "Karthago" soll den Online-Markt wirtschaftlich stärker erschließen. Ziel ist die Gewinnung neuer Vorsorgekundschaft, die online ihre Bestattungsvorsorge inkl. finanzieller Absicherung abschließt. Das Ziel einer hohen Vorsorgequote soll auch durch die Kooperation mit Partnern aus peripheren, vorsorgerelevanten Bereichen und anderen großen Sterbegeldversicherern, erreicht werden. Durch den Ausbau des Online-Markts, insbesondere durch Affiliate-Marketing für Bestattungsvorsorgeverträge, kann der Vertrieb weiter gesteigert werden. Damit kann das Ergebnis nach Steuern gesteigert werden.

3. Gesamtaussage zur Geschäftsentwicklung

Die wesentlichen strategischen Ziele der Ahorn Gruppe wurden im Geschäftsjahr 2022 grundsätzlich erreicht. Weiteres Wachstum wurde durch den fortgesetzten Erwerb von Bestattungsunternehmen generiert. Der durchschnittliche Rohertrag je Bestattungsauftrag konnte das Vorjahresniveau (+3,3 %) und den Planwert (+3,5 %) deutlich übertreffen. Im Geschäftsjahr 2022 konnten die Umsatzerlöse um 3,5 Mio. € (+4,0 %) auf erstmalig 90,1 Mio. € gesteigert werden. Der Planwert für das Geschäftsjahr 2022 der Umsatzerlöse konnte damit um 2,9 % überschritten werden. Dies basiert im Wesentlichen auf der erfolgreichen Integration erworbener Bestattungsunternehmen und der Steigerung der Auftragszahlen. Der Rohertrag verbesserte sich im Vorjahresvergleich um 3,8 % auf 71,9 Mio. € und konnte auch die Planung um + 3,1 Mio. € übertreffen (+4,6 %). Ausschlaggebend dafür war der im Gesamtjahr 2022 leichte Anstieg der Bestattungsaufträge (+1,0 % über Plan) sowie die deutliche Steigerung beim Rohertrag je Auftrag. Infolge der Unternehmenserwerbe erhöhten sich insbesondere die Personalaufwendungen. Auch Tariferhöhungen und der Aufbau von Mitarbeiterkapazitäten in der Ahorn Gruppe trugen zur Erhöhung der Personalaufwendungen um insgesamt 0,9 Mio. € auf 40,4 Mio. € bei und lag damit -4,9 % unter dem Planwert. Die Kosten der Zentrale im Verhältnis zu den Umsatzerlösen lag damit 2,0 % über Plan und stiegen auf -10,5 Mio. €.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind aufgrund von gestiegenen Beratungs-, Programm-, Energie und Marketingaufwendungen, sowie Aufwendungen des Mutterkonzerns, um 3,1 Mio. € auf 23,8 Mio. € gestiegen.

Insgesamt ist so das EBITDA um -1,1 Mio. € bzw. -11,0 % auf 9,0 Mio. € gesunken und lag damit -9,5 % unter dem Planwert.

Das Ergebnis vor Steuern wurde im Geschäftsjahr durch außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 0,5 Mio. € (Vorjahr: 0,3 Mio. €) belastet. Steueraufwendungen sind in Höhe von 6,2 Mio. € entstanden. Die hohe Steuerquote resultiert unverändert im Wesentlichen aus Abweichungen zwischen handels- und steuerrechtlichen Bewertungen, vorrangig in Bezug auf Nutzungsdauern von Firmenwerten, personalbezogene und sonstige Rückstellungen sowie gewerbesteuerliche Hinzurechnungen. Das Ergebnis je Bestattungsauftrag lag damit 0,7 % über dem Planwert.

Es wurde ein Konzern-Jahresfehlbetrag in Höhe von -0,1 Mio € (Vorjahr: Konzern-Jahresüberschuss von 4,6 Mio. €) erwirtschaftet.

4. Auftragsentwicklung

Im Geschäftsjahr 2022 betreuten die Unternehmen der Ahorn Gruppe insgesamt 28.206 Bestattungsaufträge.

Der leichte Auftragsanstieg im Vergleich zum Vorjahr mit +151 Bestattungsaufträgen und 0,5 % entwickelte sich in Summe aus den Auftragsrückgängen in den Bestandsfilialen (-1,6 % im Gesamtjahr unter VJ) und zusätzlichen 592 Bestattungsaufträgen (+62,6 % über Vorjahr) durch die unterjährig im Jahr 2021 bzw. die im Jahr 2022 erfolgten Unternehmenskäufe.

Damit übertraf die Ahorn Gruppe die Planung um +277 Bestattungsaufträge (+1,0 % über Plan). Bezogen auf die regionalen Einheiten (Segmente) entwickelte sich die Anzahl der Aufträge in der Ahorn Gruppe wie folgt:

Einheit	2022	2021	Veränderung
	Aufträge	Aufträge	Aufträge	%
Filialorganisation Nord (FON)	14.995	14.905	90	0,6
Filialorganisation Süd (FOS)	12.436	12.258	178	1,5
Filialorganisation Süd-West (FOSW)	775	892	-117	-13,1
Gesamt	28.206	28.055	151	0,5%

In der FON konnten die Auftragssteigerungen im ersten Halbjahr 2022 nicht erreicht werden. Erst im zweiten Halbjahr 2022 übertraf die Gesellschaft um 6,7 % das Vorjahr und konnte damit insgesamt das Vorjahr mit 90 Sterbefällen mehr im Vergleich zu 2021 abschließen. Die Steigerung wird hauptsächlich durch Unternehmenserwerbe erzielt. Insgesamt wurde ein EBITDA in Höhe von 8,4 Mio. € erwirtschaftet und damit die Planung deutlich übertroffen (+0,6 Mio. €).

In der FOS wurde das Auftragsvolumen aus dem Vorjahr leicht überschritten (+1,5 % über VJ); auch die geplanten Auftragswerte wurden übertroffen (+5,0 % über Plan). Damit schließt die FOS das Geschäftsjahr 2022 mit einer Steigerung des EBITDA auf 12 Mio. € (+5,8 % über VJ) ab und übertrifft die Planung um 2,7 Mio. € bzw. 25,9 %. Die FOS trug dabei rund 59 % zum EBITDA aller operativen Einheiten bei.

Die FOSW profitierte im Geschäftsjahr 2022 von einem Unternehmenskauf und gewann dadurch 625 Bestattungsaufträge. In der Bestandsfiliale war der Auftragseingang zum Vorjahr rückläufig (-30,6 % unter VJ); die Planung wurde insgesamt um -24,4 % verfehlt. Das EBITDA erreichte im Geschäftsjahr 2022 0,2 Mio. € und liegt damit auf Vorjahresniveau und -71,9 % unter Plan.

Die Sonderorganisation SOS hat im Geschäftsjahr 2022 ausschließlich Seebestattungsaufträge durchgeführt. Insgesamt hat sich die Zahl der Seebestattungen im Geschäftsjahr 2022 um -6,7 % auf 1.135 Aufträge hauptsächlich aufgrund der Instandsetzungsarbeiten am Schiff reduziert. Das EBITDA erreicht 0,3 Mio. € und liegt damit über Vorjahr und 33,5 % über Plan.

Insgesamt hat die Ahorn Gruppe im Geschäftsjahr ein EBITDA in Höhe von 11,3 Mio. € erwirtschaftet und damit den Planwert in Höhe von 10,7 Mio. € um 5,3 % übertroffen.

Bezogen auf die Bestattungsauftragsarten ist unverändert festzustellen, dass der Anteil an Erdbestattungen mit 18,3 % im Geschäftsjahr nach 19,6 % im Vorjahr weiter zugunsten von Feuerbestattungen (80,1 % im Geschäftsjahr) abnahm. Der insbesondere in den Ballungszentren zu erkennende Trend zu preiswerten Feuerbestattungen setzte sich damit fort. Der Anteil an Seebestattungen als Sonderform der Feuerbestattung war mit 1,5 % im Geschäftsjahr leicht ansteigend (1,4 % im VJ).

Der Bestand an Bestattungsvorsorgen liegt bei ca. 87.000 Verträgen. Die Realisierungsquote aus extern vermittelten Vorsorgeverträgen liegt mit ca. 29 % um 1%-Punkt unter dem Vorjahresniveau.

5. Beschaffung

Ziel der Beschaffungsaktivitäten ist u.a. die jederzeitige und ausreichende Verfügbarkeit von Handelswaren in sämtlichen Filialen. Das Geschäftsjahr 2022 war durch die zum Teil pandemiebedingten Preissteigerungen im Bereich der Handelsware, wie auch Logistikkosten von einer FON weiten Ausschreibung geprägt. Im Ergebnis fand eine Reduzierung der Sortimentsvielfalt, sowie die Neuordnung des Lieferantenpools statt. In der FON wurden ein Hersteller, sowie ein Lieferant aus Deutschland neu gewonnen. Mit dem polnischen Hauptlieferanten, der einen Großteil der Särge für die FON und FOSW liefert, wurde ein neuer Vertrag geschlossen. Alle Verträge wurden auf Grund der volatilen Preisentwicklungen unbefristet geschlossen.

Durch einen im Geschäftsgebiet der FOS liegenden Sarghersteller und Hauptlieferanten befindet sich die FOS unverändert in einer ausgezeichneten Versorgungssituation.

Die Zusammenarbeit mit den Lieferanten von Bestattungswäsche und ausgewählten Devotionalien erfolgte auf Basis der bestehenden vertraglichen Vereinbarungen und des gelisteten Sortiments. Hier mussten im Jahr 2022 ebenfalls Preiserhöhungen akzeptiert werden.

Die Flotte der Ahorn Gruppe umfasste am Ende des Geschäftsjahres 2022 insgesamt 216 Pkw, 144 Überführungsfahrzeuge, 46 Lkw sowie 123 sonstige Maschinen und Anhänger. Die vorhandenen Lkw und sonstigen Maschinen und Anhänger werden im Wesentlichen durch die FOS zur Friedhofsbewirtschaftung eingesetzt. Annähernd 94 % der Fahrzeuge sind Eigentum der Ahorn Gruppe; der restliche Bestand ist mit Restlaufzeiten von bis zu fünf Jahren geleast.

Die Büromaschinen und -geräte in den Betrieben und Filialen der Ahorn Gruppe sind unverändert geleast. Der im April 2020 geschlossene Vertrag hat eine Laufzeit von 60 Monaten.

Die Telekommunikation wurde vollständig erneuert und entspricht damit weiterhin den organisatorischen und technischen Anforderungen an eine stabile Grundversorgung. Mit der erneuerten Anlage können sowohl die organisatorischen Anforderungen an den Bestattungsbetrieb als auch ein effizientes Bereitschaftsmanagement dargestellt werden.

In der Ahorn AG befinden sich drei Trauerhäuser in Berlin, Hannover und Elmshorn, in Rostock ein Teileigentum eines Filialbetriebes sowie in Cottbus ein Ensemble von zwei Gebäuden im Eigentum. Im Jahr 2022 wurde ein Bauantrag zur Sanierung und Modernisierung für Cottbus eingereicht und genehmigt. Die Immobilie ist um ein drittes Teilgebäude gewachsen und soll mit an das bestehende Ensemble angegliedert werden. Die geplanten Investitionskosten belaufen sich auf rund 1,6 Mio. €. Diese Maßnahme soll im Frühjahr 2024 beendet sein.

6. Investitionen

Die Zugänge zum Anlagevermögen betrugen im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 5,5 Mio. € und lagen damit um 0,9 Mio. € bzw. 19,6 % über denen des Vorjahres. Der Anstieg der Investitionen gegenüber dem Vorjahr war geplant und u.a. durch das Nachholen ausgefallener Investitionen in den Vorjahren entstanden.

Die Investitionen im Jahr 2022 waren entscheidend durch den Erwerb weiterer Bestattungsunternehmen geprägt. Darüber hinaus flossen insbesondere in der FON erhebliche Mittel in die Renovierung bzw. den Um- und Ausbau von Filialen. Unverändert zu den Vorjahren wurde darüber hinaus in den Ersatz und die Ergänzung von Fahrzeugen, Filialeinrichtungen und -ausstattungen sowie in die für Abschiednahmen notwendigen Ausrüstungen investiert.

7. Finanzierung

Das Finanzmanagement der Ahorn Gruppe umfasst neben dem zentralen Cash- und Liquiditätsmanagement die Konzernfinanzierung und die Vergabe von Bürgschaften. In das Cash- und Liquiditätsmanagement sind neben der Ahorn AG fünf weitere Gesellschaften eingebunden, deren Zahlungsströme in einem Cash-Pool konzentriert und zum internen Liquiditätsausgleich genutzt werden.

Die Liquiditätssituation der Ahorn Gruppe entwickelte sich über Plan. Die wichtigste Finanzierungsquelle im Geschäftsjahr war unverändert der Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Im Geschäftsjahr flossen die freien liquiden Mittel wie in den Vorjahren in die Finanzierung der Investitionen sowie in die Ausschüttung einer Dividende an die IDEAL Beteiligungen AG, Berlin, die Muttergesellschaft der Ahorn AG.

Mit operativem Leasing werden zu Teilen der Fuhrpark, aber auch die IT- und Bürokommunikationsausstattungen finanziert.

Der von der Hausbank unbesichert gewährte Avalkreditrahmen, im Wesentlichen für Mietbürgschaften, beträgt unverändert 1,0 Mio. €. Zusätzlich kann die Ahorn Gruppe seit dem Geschäftsjahr 2018 über einen aufgrund der andauernd positiven Bonitätseinschätzung ebenfalls unbesichert zur Verfügung gestellten Kontokorrentkredit in Höhe von 1,0 Mio. € kurzfristige Zahlungsspitzen ausgleichen.

Durch die Berliner Volksbank e.G., Berlin, wurden im Januar 2020 zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 10,0 Mio. € bereitgestellt. Ein Annuitätendarlehen in Höhe von 7,5 Mio. € wurde dabei zur vollständigen Tilgung der Verbindlichkeiten aus Besserungsscheinverpflichtungen eingesetzt. zugunsten der neuen Gläubigerin wurden erstrangige Grundschulden auf alle Trauerhausimmobilien eingetragen. Die bisherige Gläubigerin, die IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, hat die vorrangige Eintragung einer Grundschuld bewilligt. Das Darlehen valutiert zum Geschäftsjahresende mit 5,4 Mio. €. Ein zweites Darlehen in Höhe von 2,5 Mio. € wurde im Jahr 2021 erweitert auf einen Betrag in Höhe von 5,0 Mio. € und steht als kurzfristiger Kontokorrentkredit zur Verfügung. Im Geschäftsjahr wurde dieser nicht in Anspruch genommen.

8. Personal

Die Ahorn Gruppe beschäftigte im Geschäftsjahr 2022 durchschnittlich 676 Vollzeitbeschäftigte und damit 13 mehr als im Vorjahr (663). Die Anzahl der Aushilfen ist mit 47 Vollzeitkapazitäten um 1 gesunken. Die Personalaufwendungen liegen insgesamt um 888 T€ und damit um 2,2 % über dem Vorjahresniveau. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme der Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Unternehmenserwerbe und Neueinstellungen.

Der durchschnittliche Personalbestand der Ahorn AG erhöhte sich um 6 auf 83 Vollzeitbeschäftigte. In der GBG betrug der durchschnittliche Personalbestand 341 Vollzeitbeschäftigte und nahm damit zum Vergleich zum Vorjahr um 12 Vollzeitbeschäftigte zu. Diese Zunahme ist im Wesentlichen Folge der Unternehmenserwerbe und der damit verbundenen Betriebsübergänge nach § 613a BGB. Die Anzahl der durchschnittlichen Vollzeitkräfte der Denk liegt mit 224 im Geschäftsjahr unter dem Vorjahresniveau von 231 Vollzeitkräften. Die Anzahl der durchschnittlichen Vollzeitbeschäftigten in der Aevum erhöhte sich auf 25 im Geschäftsjahr. Bei der Hohen Düne ist die durchschnittliche Anzahl der Vollzeitbeschäftigten mit 3 leicht unter das Vorjahresniveau gesunken.

Die Betriebsratsgremien wurden im März 2022 neu gewählt. Mit einzelnen Neubesetzungen konnte die bestehende vertrauensvolle Zusammenarbeit mit allen vier Betriebsratsgremien im Geschäftsjahr fortgesetzt werden.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ahorn AG und der GBG - soweit sie in Berlin/Potsdam/Sachsen Ost angestellt sind - wurden durch einen Betriebsrat vertreten. Ein weiterer Betriebsrat war für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GBG - soweit nicht durch den vorgenannten Betriebsrat vertreten - zuständig. Diese beiden Gremien bilden einen Gesamtbetriebsrat. Die Belegschaft der Denk wurde durch einen eigenen Betriebsrat vertreten.

Für die Ahorn AG und die GBG galten unverändert die Regelungsabreden "Entgelt" und "Mantel". Die bestehende Gehaltsregelung lief zum 31. Dezember 2022 aus. Es wurde eine Entgeltanpassung zum 01. Januar 2023 verhandelt. Die Tarifgehälter im Tarifbereich I werden um einmalig 10 % für die Jahre 2023 bis 2025 erhöht. Im Tarifbereich II steigen die Tarifgehälter um 12 %. Zudem wird eine Erhöhung der Bereitschaftsdienstvergütung um 10 % festgelegt. Im Oktober wurde der Mindestlohn aufgrund der Vorgabe des Gesetzgebers von 10,45 € auf 12,00 € erhöht.

Die betriebliche Altersversorgung ist im Rahmen von Betriebsvereinbarungen geregelt und setzt sich aus unmittelbaren Verpflichtungen (Direktzusagen) und aus betrieblichen Direktversicherungen zusammen. Das System der betrieblichen Altersversorgung wurde vor mehr als 17 Jahren geschlossen. Die verbliebenen fünf Anwartschaften sind entsprechend den gesetzlichen Vorschriften über den Pensionssicherungsverein abgesichert.

Die Unternehmen der Ahorn Gruppe bieten zudem allen Beschäftigten die Möglichkeit einer arbeitnehmerfinanzierten Direktversicherung und gewähren einen firmenfinanzierten Zuschuss in Höhe von 15 % des Entgeltumwandlungsbetrages.

Die große Herausforderung in der Personalarbeit ist weiterhin, gutes und motiviertes Personal zu finden. Um den qualitativen Standard und die wirtschaftliche Entwicklung sicherzustellen, ist es da her notwendig, eine nachhaltige Personalbetreuung und -entwicklung in den kommenden Jahren zu gewährleisten. Die Schwerpunkte liegen dabei auf der Bereitstellung einer serviceorientierten Personalarbeit, die Intensivierung der Aus- und Weiterbildung, die Professionalisierung des Personal Recruitings u.a. mit einer neu aufgesetzten modernen Personalkampagne und die Darstellung einer attraktiven Arbeitgebermarke nach innen wie nach außen umsetzen.

D. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB

Der Vorstand der Ahorn AG ist gemäß § 289f Abs. 2 Nr. 4 und Abs. 4 HGB als nach dem Drittelbeteiligungsgesetz mitbestimmtes Unternehmen verpflichtet, eine Erklärung zur Unternehmensführung abzugeben und diese in den Lagebericht aufzunehmen. Aufgrund dieser rechtlichen Vorgaben erklärt der Vorstand zur Unternehmensführung Folgendes:

Seit dem Stichtag 30. September 2015 gibt es in der Ahorn AG unterhalb der Vorstandsebene die Führungsebene "Abteilungsleitung". Der Vorstand hat für diese Ebene im Jahr 2015 eine Quote von 1:4 (20,0 % zu 80,0 %) als Zielgröße für die Besetzung mit weiblichen Angestellten festgelegt. Diese Ebene besteht aus zwei weiblichen und drei männlichen Angestellten. Die Quote ist somit 2:3 (40,0 % zu 60,0 %) und stellt damit eine konstante positive Veränderung der seinerzeit festgelegten Zielgröße dar.

Der Aufsichtsrat der Ahorn AG ist gemäß § 111 Abs. 5 AktG verpflichtet, Zielgrößen für den Frauenanteil im Aufsichtsrat und im Vorstand festzulegen. Aufgrund dieser rechtlichen Vorgaben erklärte der Aufsichtsrat Folgendes:

Seit dem Stichtag 30. September 2015 bestand das Gremium des Aufsichtsrates aus einem weiblichen Mitglied und fünf männlichen Mitgliedern. Der Frauenanteil betrug somit 16,7 %. Der Aufsichtsrat legte diese Quote auch als Zielgröße fest, so dass die Festlegung einer Zielgrößenerreichungsfrist entfiel. Seit dem 26. Juni 2019 besteht der Aufsichtsrat weiterhin aus zwei weiblichen und vier männlichen Mitgliedern. Der Frauenanteil beträgt somit nunmehr 33,3 %. Eine Anpassung der Zielgröße erfolgte nicht.

Seit dem Stichtag 30. September 2015 besteht der Vorstand aus zwei männlichen Mitgliedern. Somit ergab sich ein Frauenanteil auf der Ebene des Vorstandes von 0,0 %. Der Aufsichtsrat legte diese Quote auch als Zielgröße fest, so dass die Festlegung einer Zielgrößenerreichungsfrist entfiel. Im Geschäftsjahr 2022 ergaben sich keine Veränderungen.

E. Darstellung der Lage

1. Ertragslage

Die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres betrugen 90,1 Mio. € und lagen damit um 3,5 Mio. € (+4,0 %) über denen des Vorjahres. Der Planwert wurde um 2,9 % überschritten

Der Materialaufwand ist ebenfalls im Vorjahresvergleich um 0,6 Mio. € (+3,3 %) angestiegen. Im Ergebnis hat die Ahorn Gruppe ein Rohergebnis in Höhe von 71,9 Mio. € erreicht und das Vorjahresergebnis um 3,8 %, sowie die Planung um 4,6 % übertroffen.

Ursächlich für den Umsatz- und Ergebniszuwachs war im Geschäftsjahr die Steigerung der Bestattungsaufträge durch die erfolgten Unternehmenserwerbe. Der durchschnittliche Rohertrag (Bestattungserlöse abzüglich auftragsbezogener Waren-/Dienstleistungskosten) pro Bestattungsauftrag als weiterer wesentlicher Faktor auf der Ertragsseite der Ahorn Gruppe konnte im Geschäftsjahr zusätzlich gesteigert werden.

Zum Ergebnis der Ahorn Gruppe hat die FOS, welche seit dem Jahr 2007 ihr EBITDA und EBIT fast in jedem Jahr steigern bzw. auf sehr hohem Niveau halten konnte sowie eine deutliche Ergebnissteigerung der FON beigetragen.

Die FON konnte in diesem Geschäftsjahr sowohl ihren Rohertrag als auch das EBITDA im Vergleich zum Vorjahr weiter deutlich steigern. Die positive Entwicklung der FON wurde wiederum deutlich durch die im Geschäftsjahr 2022 realisierten Unternehmenskäufe, welche sowohl die Ertrags- als auch die Aufwandsposten erhöhten, geprägt.

Die Aufwandsseite wird unverändert vor allem durch den Personalaufwand in Höhe von insgesamt 40,4 Mio. € bestimmt, welcher sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Mio. € (2,2 %) und im Vergleich zum Plan um 1,9 Mio. € (4,9 %) erhöht hat. Für diese Zunahme der Personalaufwendungen gegenüber dem Vorjahr sind neben den erwähnten Zukäufen auch Tariferhöhungen in der FON und der Anstieg der Mitarbeiteranzahl verantwortlich. Die in die Berechnung der Pensionsrückstellung einfließenden Lohn- und Gehaltstrends liegen bei 3,3 %.

Die Abschreibungen in Höhe von 4,5 Mio. € liegen aufgrund der getätigten Unternehmenszukäufe und der Sonderabschreibungen von Firmenwerten über dem Niveau des Vorjahres.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 23,8 Mio. € um 14,9 % über den Vorjahresaufwendungen von 20,7 Mio. € und um 2,9 Mio. € bzw. 14,1 % über dem Planwert. Die Aufwendungen entfallen strukturell grundsätzlich unverändert im Wesentlichen auf Miet- und Raumkosten (8,4 Mio. €), Werbe- und Marketingaufwendungen (2,6 Mio. €), Fuhrparkaufwendungen (2,4 Mio. €) sowie auf Aufwendungen für Konzerndienstleistungen (2,4 Mio. €).

Die Miet- und Raumaufwendungen sanken um 20 %. Die Konzerndienstleistungen sind mit 41 % kapazitätsbedingt weiter im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und beinhalten im Wesentlichen unverändert Kosten für die Inanspruchnahme von IT-Systemen, für Managementkapazitäten und betriebsorganisatorisch unterstützende Leistungen. Die Werbe- und Marketingaufwendungen, die im Wesentlichen Aufwendungen für Mediawerbung in Zeitungen, in Telefonbüchern oder im Internet umfassen, liegen um 0,1 Mio. € unter dem Vorjahresniveau. Die Fuhrparkaufwendungen sind um 0,2 Mio. € gestiegen, insbesondere aufgrund höherer Kosten für Betriebsstoffe.

Das laufende Finanzergebnis in Höhe von 48 T€ veränderte sich gegenüber dem Vorjahr (-57 T€) i.H.v. 105 T€.

Die Steueraufwendungen sind wegen zusätzlicher Rückstellungen gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Mio. € auf nun 6,2 Mio. € angestiegen. Als Resultat ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern von 0,02 Mio. € (Vorjahr 4,9 Mio. €) und ein Konzern-Jahresfehlbetrag in Höhe von -0,08 Mio. € (Vorjahr +4,6 Mio. €).

Die Ertragsteuerbescheide sind für die Geschäftsjahre bis 2020 ergangen, stehen jedoch für die Jahre ab 2017 unter Nachprüfungsvorbehalt. Alle Steuererklärungen wurden stets fristgerecht abgegeben.

2. Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 3,9 Mio. € auf 44,3 Mio. € und damit um 10 % erhöht.

Die langfristigen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag 23,4 Mio.€ und lagen nur geringfügig um 0,4 Mio. € bzw. 2 % über dem Vorjahreswert. Die Aktivseite der Bilanz wird insgesamt weiterhin durch die Sachanlagen dominiert. Bei den Firmenwerten gab es insgesamt eine Veränderung in Höhe von -0,8 Mio. €. Hier gab es bei 3 Bestattungsunternehmen eine Sonderabschreibung von insgesamt 0,5 Mio. €.

Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich deutlich um 21,3 % auf 20,8 Mio. € erhöht und repräsentieren nunmehr 46,9 % der Bilanzsumme. Dies resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme des Bankguthabens um 1,7 Mio. €.

Das der alleinigen Aktionärin zustehende Eigenkapital ist auf 12,6 Mio. € gesunken. Hierdurch verringerte sich auch die Eigenkapitalquote auf 28,4 %.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten von 6,1 Mio. € um 0,7 Mio. € auf 5,4 Mio. €.

Die weiteren mittel- bis langfristigen Verpflichtungen aus erhaltenen Anzahlungen auf Vorsorgeverträge haben sich, wie auch in den Vorjahren, weiter um 12,8 % vermindert. Ursächlich hierfür ist die Tatsache, dass seit mehr als 15 Jahren Anzahlungen auf Vorsorgeverträge nicht mehr in das Firmenvermögen erfolgen.

Im Ergebnis betragen die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten 8,9 Mio. €, was einem Anteil von 20,1 % der Bilanzsumme entspricht.

Das System der betrieblichen Altersversorgung mittels Pensionszusagen ist ebenfalls seit mehr als 16 Jahren geschlossen. Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich im Geschäftsjahr um 0,6 Mio. €.

Die kurzfristigen Rückstellungen haben sich um 5,0 Mio. € auf 12,5 Mio. € erhöht und beinhalten im Wesentlichen personalbezogene Rückstellungen, Steuerrückstellungen und solche für Entfernungsverpflichtungen in Mietobjekten. Der Anstieg im Jahr 2022 betrifft überwiegend die Steuerrückstellungen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich um 2,4 Mio. € erhöht. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus der Zunahme bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (1,6 Mio. €), sowie einer Verbindlichkeit aus Nachberechnung des Mutterkonzerns (0,6 Mio. €), sowie bei den sonstigen Verbindlichkeiten (0,2 Mio. €).

Die Ahorn Gruppe verfügt über ca. 87.000 aktive Bestattungsvorsorgeverträge, die die Durchführung künftiger Bestattungsdienstleistungen im Todesfall des Vorsorgenehmers durch Gesellschaften der Ahorn Gruppe beinhalten. Die Rechte aus diesen Verträgen werden gemäß § 248 Abs. 2 HGB nicht aktiviert. Neben den aktiven Bestattungsvorsorgeverträgen haben die Kunden die Möglichkeit, die Bestattungsvorsorge finanziell abzusichern. Neben der Einrichtung eines Treuhandkontos, kann eine Sterbegeldversicherung mit der IDEAL Lebensversicherung a.G. geschlossen werden. Die Ahorn AG erwirbt die ökonomischen Rechte und Pflichten aus den geschlossenen Verträgen im Zusammenhang mit der Bestattungsvorsorge mit der IDEAL Gruppe. Der Ahorn Gruppe werden durch die mit den Vorsorgenehmern geschlossenen Versicherungen ein unwiderrufliches Bezugsrecht der Bestattungsdienstleistung eingeräumt. Der Abschluss von Sterbegeldversicherungen konnte im Vergleich zum Vorjahr um 2.216 Vorsorgen (11,27 Mio. € Bewertungssumme), gesteigert werden. Daneben hat die Ahorn Gruppe für die ca. 7.700 Bestattungsvorsorgen verfügungsbeschränkte Treuhand-Bankkonten insgesamt. 33 Mio. € hinterlegt. Für diese Konten fallen derzeit jährliche Gebühren in Höhe von mehr als 0,1 Mio. € an.

3. Finanzlage

Der Mittelzufluss aus operativer Geschäftstätigkeit beträgt 9,8 Mio. € und übertrifft damit den Vorjahreszufluss um 0,8 Mio. €.

Der Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 4,5 Mio. € erhöhte sich um 0,5 Mio. € durch den Kauf von Sachanlagen und den Erwerb eines Bestattungsunternehmens. Im Übrigen wird auf die vorstehenden Ausführungen unter Gliederungspunkt C. 6. "Investitionen" verwiesen.

Die Finanzierungstätigkeit im Geschäftsjahr (-3,6 Mio. €) ist vor allem geprägt durch die Tilgungen des Darlehens der Berliner Volksbank e.G. (-0,7 Mio. €), sowie die Gewinnausschüttung an die Gesellschafterin (-2,8 Mio. €).

Die dargestellten Mittelveränderungen in den einzelnen Tätigkeitsbereichen haben den Bestand an flüssigen Mitteln im Vergleich zum 1. Januar 2022 um 1,7 Mio. € erhöht. Es wird auf die als Anlage zum Konzernjahresabschluss dargestellte Kapitalflussrechnung verwiesen.

4. Filialorganisation

Neben der Hauptverwaltung in Berlin unterhält die Ahorn Gruppe über ihre Tochtergesellschaften zum Bilanzstichtag 265 Filialen (Vorjahr 263) in den folgenden Bundesländern:

Bayern	105 Filialen
Berlin und Brandenburg	46 Filialen
Niedersachsen	21 Filialen
Sachsen	25 Filialen
Sachsen-Anhalt	32 Filialen
Thüringen	9 Filialen
Übrige Bundesländer	27 Filialen

F. Erläuterungen zur Ahorn AG

Durch die Ahorn AG erfolgt die strategische Steuerung der Ahorn Gruppe. Des Weiteren werden für die operativen Gesellschaften, an denen ausschließlich die Ahorn AG beteiligt ist, interne Dienstleistungen in den Bereichen Finanzen, Informationstechnologie, Controlling, Recht, Personal und Organisationsentwicklung, Fuhrpark- und Gebäudemanagement, Einkauf, Administration von Auslandsüberführungen und Rückholungen aus dem Ausland sowie Kommunikation usw. erbracht. Durch den Bereich Ahorn Bestattungsvorsorge erfolgt die Vermittlung und Erbringung spezieller Vorsorge und anderer Dienstleistungen.

Folgende Leistungsindikatoren wurden in der Unternehmensstrategie für das Jahr 2023 festgelegt:

―	Umsatzerlöse 1,0 Mio. € (Vorjahr 0,8 Mio. €)
―	EBITDA -10,6 Mio. € (Vorjahr 9,41 Mio. €)

Die beiden wesentlichen Faktoren auf der Ertragsseite der Ahorn AG sind die Erträge aus Dienstleistungen und die Erträge aus Beteiligungen bzw. Gewinnabführungsverträgen. Die Dienstleistungserträge der Ahorn AG erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 um 1,6 Mio. € auf 12,8 Mio. € und lagen um 2,76 Mio. € über dem Planniveau. Die Erträge aus Konzernumlagen liegen mit 11,3 Mio. € um 14,5 % über denen des Vorjahres von 9,9 Mio. €. Die Konzernumlageverträge beinhalten unverändert zum Vorjahr eine Verteilung nach Maßgabe der durch die Tochtergesellschaften erwirtschafteten Eigenleistung. Die Personalaufwendungen (6,1 Mio. €) liegen insgesamt um 0,5 Mio. € über dem Vorjahr. Dies resultiert aus dem Aufbau der Managementkapazität. Die Planung wurde um 0,6 Mio. € überschritten.

Die Betriebsaufwendungen sind auf 6,6 Mio. € gestiegen und strukturell annähernd unverändert. Die Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Mio. € resultiert dabei im Wesentlichen aus der Managementleistung IDEAL (0,8 Mio. € höher), sowie der IT (0,4 Mio. € höher) durch zusätzliche Programmkosten.

Das Beteiligungsergebnis liegt mit 6,7 Mio. € um 1,1 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis.

Als Resultat ergibt sich ein Jahresfehlbetrag des Geschäftsjahres 2022 von -0,1 Mio. € (Vorjahr Jahresüberschuss von 4,2 Mio. €). Über die Ergebnisverwendung des Jahresüberschusses beschließt die Hauptversammlung.

Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem Vorjahr um 10,0 Mio. € auf 36,3 Mio. € erhöht. Auf der Aktivseite nahmen im Wesentlichen die kurzfristigen Forderungen gegen verbundene Unternehmen und die Bankguthaben zu.

Die langfristigen Vermögenswerte betragen zum Bilanzstichtag 17,0 Mio. € und sind weiterhin entscheidend durch Grundstücke und Bauten in Höhe von 8,3 Mio. € und Finanzanlagen als Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 5,6 Mio. € dominiert. Die Vermögenswerte aus erworbenen Bestattungsvorsorgeverträgen sind weiter rückläufig und belaufen sich noch auf2,4 Mio. €.

Durch die Ausschüttung einer Brutto-Dividende von 2,8 Mio. € an die Gesellschafterin vermindert sich das Eigenkapital auf 12,8 Mio. € und die Eigenkapitalquote auf 34,4 %.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten reduzieren sich um 0,7 Mio. € durch Tilgung. Im Ergebnis betragen die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten 4,6 Mio. €, was einem Anteil von 12,5 % der Bilanzsumme entspricht.

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt 5,6 Mio. € (Vorjahr 3,5 Mio. €). Der Mittelzufluss aus der Investitionstätigkeit (-0,1 Mio. €) resultiert im Wesentlichen aus den Abgängen des Anlagevermögens. Der Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit (-3,8 Mio. €) ist geprägt durch die Tilgungen der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 0,7 Mio. € sowie der Dividendenzahlung in Höhe von 2,8 Mio. €. Die Mittelveränderungen in den einzelnen Tätigkeitsbereichen haben den Bestand an flüssigen Mitteln im Vergleich zum 1. Januar 2022 um 1,7 Mio. € erhöht. Die Liquiditätssituation ist weiterhin unverändert stabil.

G. Prognose, Chancen und Risikobericht

1. Prämissen der Prognose

Der Prognosebericht sollte im Zusammenhang mit den anderen Kapiteln in diesem Lagebericht gelesen werden. Die im folgenden Prognosebericht enthaltenen Zukunftsaussagen, basieren auf Einschätzungen und Schlussfolgerungen, aus den zum jetzigen Zeitpunkt vorliegenden Informationen. Sie stützen sich auf eine Reihe von Annahmen, die sich auf zukünftige Entwicklungen oder Ereignisse beziehen und die in unsere Unternehmensplanung eingeflossen sind.

Bezüglich des Eintritts der zukünftigen Entwicklungen oder Ereignisse bestehen Ungewissheiten und Risiken, von denen viele Faktoren außerhalb der Möglichkeit unserer Einflussnahme stehen; insbesondere sind die konkreten Auswirkungen der Corona Pandemie und des Russland-Ukraine-Krieges auf die Wirtschaft, einzelne Märkte und Branchen derzeit nicht abschließend abschätzbar. Entsprechend sind die Zukunftsaussagen von hoher Unsicherheit geprägt und tatsächliche Entwicklungen oder Ereignisse können von diesen Aussagen abweichen. Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass die Prognosemöglichkeit in einem volatilen Umfeld nur eingeschränkt gegeben ist.

Dabei definieren wir Chancen als mögliche künftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für uns positiven Prognose- bzw. Zielabweichung führen können; Risiken hingegen definieren wir als mögliche künftige Entwicklung oder Ereignisse, die zu einer für uns negativen Prognose- bzw. Zielabweichung führen können.

2. Prognose der zukünftigen Entwicklung

Für das Geschäftsjahr 2023 wird für die Ahorn Gruppe mit einem weiteren Wachstum der Auftrags zahlen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 gerechnet (+3,8 %). Dieses Wachstum soll insbesondere aus den Unternehmenszukäufen gewonnen werden (weitere ca. 1.150 Bestattungsaufträge, wohingegen in den Bestandsfilialen eine leicht rückläufige Auftragsentwicklung geplant ist. In den ersten 3 Monaten des Geschäftsjahres 2023 zeichnet sich eine Auftragsentwicklung auf Planniveau ab. Das EBITDA im Geschäftsjahr 2023 soll im Einklang mit den mittelfristigen Finanzzielen weiter gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden (+9,4 %). Für das Geschäftsjahr 2023 sieht die Planung der Ahorn Gruppe eine Steigerung der Umsatzerlöse auf 95,0 Mio. €, ein EBITDA in Höhe von 12,4 Mio. € und ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 6,5 Mio. € vor.

Der Zukauf von Bestattungsbetrieben, die sich aufgrund ihrer räumlichen Nähe und ihrer Etablierung im regionalen Markt gut in die bestehenden Strukturen einbinden lassen bzw. in strategischen Zielregionen befinden, wird auch künftig unverändert ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenspolitik sein. Mit den Eigentümern von Bestattungsinstituten werden bereits konkrete Kaufverhandlungen für eine Übernahme im Geschäftsjahr 2023 geführt.

Die liquiden Mittel sollen zunächst weiter für notwendige Investitionen und zur Expansion verwendet werden. Daneben ist die Ausschüttung einer Brutto-Dividende an die Gesellschafterin mindestens in Höhe der Ausschüttung im Vorjahr vorgesehen. Soweit geeignete Akquisitionsobjekte verfügbar sind, stehen neben dem Einsatz vorhandener Liquidität bei Bedarf auch externe Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit einem Kreditinstitut wurden entsprechende Vereinbarungen getroffen. Es stehen kurzfristige Betriebsmittellinien in Höhe von insgesamt 6,0 Mio. € und eine mittelfristige Plafond-Kreditlinie zur Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 10,0 Mio. € zur Verfügung.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen sind Teil der Risikobetrachtung für das Geschäftsjahr 2023. Die gestiegenen Benzinkosten haben sich seit März 2022 in Fuhrparkkosten materialisiert, die deutlich über dem Vorjahr und der Planung liegen. Vorstand und Geschäftsführung der Ahorn Gruppe werden die weiteren wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs verfolgen, und geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Erreichung der wirtschaftlichen Ziele im Geschäftsjahr 2023 sicherzustellen. In diesem Zusammenhang sind auch Preisanpassungen nicht ausgeschlossen, insbesondere aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe. Da Länge und Intensität des Ukraine-Kriegs nicht vorausgesagt werden können, ist eine Prognose der Auswirkungen für das Gesamtgeschäftsjahr 2023 derzeit nicht möglich.

Ahorn AG

Die Entwicklung der Ahorn AG ist abhängig von der Ergebnissituation der operativen Tochterunternehmen und deren Fähigkeit, die notwendigen Konzernumlagen zu erwirtschaften. Bei Erreichen, der für die Tochterunternehmen verabschiedeten Planung, werden bei der Ahorn AG die Beteiligungs und Dienstleistungserträge über dem Vorjahresniveau liegen. Für die Ahorn AG wird für das Geschäftsjahr 2023 gegenüber dem Vorjahr mit einem deutlich erhöhten, positiveren Ergebnis vor Steuern gerechnet. Für das Geschäftsjahr 2023 werden Umsatzerlöse i.H.v. 0,9 Mio. € und ein EBITDA i.H.v. -8,0 Mio. € geplant.

Unverändert werden Möglichkeiten zur Steigerung des Rohertrags je Auftrag und zur Optimierung der Prozesseffizienz untersucht und, soweit identifiziert, entsprechende Maßnahmen daraus abgeleitet.

3. Risiken der zukünftigen Entwicklung

Die Ahorn Gruppe betreibt ein Risikomanagementsystem, in dem alle denkbaren Risiken zentral er fasst und nach Eintrittswahrscheinlichkeit und möglicher Schadenshöhe bewertet sind. Maßnahmen zur Reduzierung der Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. zur Begrenzung der möglichen Schadenshöhe werden mit den Verantwortlichen regelmäßig koordiniert. Abhängig vom jeweiligen Risiko ist die zeitliche Aktualisierung festgelegt.

Dieses Risikomanagement beinhaltet ein Frühwarnsystem, mit dem über festgelegte Ampelfarben frühzeitig auf Fehlentwicklungen hingewiesen wird. Neben den monatlichen Berichten in den Managementsitzungen der Ahorn AG ist der Risikobericht der Ahorn Gruppe auch Bestandteil der Unterlagen für die Aufsichtsratssitzungen.

Durch das in das Risikomanagementsystem integrierte Compliance-Managementsystem mit klaren Verhaltensgrundsätzen, präventiven Maßnahmen sowie Informationen und Schulungen sollen Unternehmensrisiken weiter gemindert werden. Das Compliance-Leitbild ist neben dem Service- und Führungsleitbild Teil des "Hauses der Unternehmenskultur".

Die größten Risiken in der Geschäftstätigkeit der Ahorn Gruppe liegen aufgrund der anhaltend starken lokalen Wettbewerb Situation in einem anhaltenden Rückgang der Auftragszahlen und der geplanten durchschnittlichen Roherträge je Bestattungsauftrag. Damit verbunden wären auch sinkende Umsatzerlöse aufgrund eines geringen Mengengerüst.

Zusätzlich wird der Ukraine-Krieg Folgen für die Weltwirtschaft haben und sich in vielen Unternehmen z.B. durch Kostensteigerungen bemerkbar machen, deren Länge und Intensität zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht absehbar sind. Dies betrifft insbesondere die Preisentwicklung bei Energie und Rohstoffen (insb. Strom, Gas, Benzin und Holz). Eine anhaltend hohe Inflation und der damit einhergehende Rückgang der Kaufkraft könnte zu einer Verschiebung der Bestattungsaufträge zu niedrigpreisigen Anbietern (sog. Billig- bzw. Discountbestatter) führen. Hiervon wäre die Ahorn Gruppe als Anbieter im mittleren und oberen Preissegment unmittelbar betroffen. Ebenfalls sind aus der sinkenden Kaufkraft negative Effekte auf den durchschnittlichen Umsatz je Bestattungsauftrag möglich. Die Inflation könnte weiterhin zu einer Lohn-Preis-Spirale führen, mit einer höheren Lohn- bzw. Gehaltserwartung in den Tarifverhandlungen. Aufgrund der derzeit nicht abschätzbaren Auswirkungen auf unser Geschäft sind diese nicht in unserer Prognose berücksichtigt.

Aufgrund der hohen Inflation bestehen daher insbesondere Risiken hinsichtlich höherer Material und Personalaufwendungen, sowie in geplanten Investitionen. Diese können sich negativ auf das EBITDA, den Rohertrag je Auftrag, die Profitabilität der Filialorganisationen, sowie die zentralen Verwaltungsaufwendungen auswirken.

Mit dem Erwerb von Bestattungsunternehmen ist das Risiko verbunden, dass sich die erworbenen Betriebe und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nicht erfolgreich in die Organisation integrieren lassen. Eine signifikante Verfehlung der mit den erworbenen Unternehmen geplanten Umsatzerlöse, kann zu nicht vorgesehenen Abschreibungen von Firmenwerten führen. Damit könnten die Ziele hinsichtlich der Steigerung der Profitabilität der Filialorganisationen, sowie der zentralen Verwaltungskosten verfehlt werden.

Der aktuelle Wertansatz der Geschäfts- oder Firmenwerte und der Anteile an verbundenen Unternehmen in der Ahorn Gruppe bzw. der Ahorn AG wurde auf Basis von Ertragswertverfahren für die kommenden Jahre ermittelt. Sinkende Umsätze und steigende Verwaltungskosten bergen das Risiko, dass die Ertragswerte unter die Buchwerte fallen und dauerhafte Wertminderungen vorliegen könnten. Dies betrifft insbesondere, die in den letzten Jahren erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerte, da die kumulierte, planmäßige Abschreibung geringer ist.

Im Zuge der Digitalisierung werden immer mehr Geschäftsprozesse elektronisch unterstützt. Risiken werden dabei vor allem im unbefugten Zugriff auf Kunden- und Unternehmensdaten sowie aufgrund von IT-Systemausfällen bei Störungen gesehen. Durch fortlaufende Prüfung der technisch-organisatorischen Vorkehrungen und konkrete Schutzmaßnahmen, wie bspw. moderne Firewall-Systeme, Sicherheits- und Backup-Strategien und redundante Systeme, soll diesen Risiken begegnet werden.

Der demografische Wandel spiegelt sich auch in der Belegschaft der Ahorn Gruppe wider. In den kommenden zehn Jahren werden ca. 189 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Regelaltersgrenze er reichen. Dem zu erwartenden Fach- und Führungskräftemangel versucht die Ahorn Gruppe mit Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, gezielten Weiterbildungen sowie dem hierfür eingerichteten Bereich "Personal- und Organisationsentwicklung" entgegenzuwirken.

Darüber hinaus können sich Rechtsrisiken und Reputationsrisiken auf die Zielerreichung auswirken.

Ahorn AG

Für die Ahorn AG stellen die Konzernumlagen der Tochterunternehmen einen wesentlichen Teil der Einnahmen dar. Ein Nichterreichen der geplanten Umsatzerlöse könnte die Ertragslage der Tochterunternehmen in der Weise negativ beeinflussen, dass sie nicht in der Lage sind, die vertraglich vereinbarte Konzernumlage in geplanter Höhe zu leisten.

4. Chancen der zukünftigen Entwicklung

Nach den Schätzungen des Statistischen Bundesamtes werden sich die Sterbefallzahlen in den nächsten Jahren erhöhen. Durch die starke Präsenz in ihren Kerngebieten kann die Ahorn Gruppe an einer solchen Entwicklung, insbesondere durch den Zukauf weiterer Betriebe, überdurchschnittlich partizipieren.

Die Positionierung der Ahorn Gruppe als Qualitätsbestattungsunternehmen kann zur Durchsetzung eines höheren Preisniveaus führen und Aufmerksamkeit bei Auftraggebenden erzeugen, die sich bewusst von Billigbestattungsunternehmen abwenden wollen. Hierdurch besteht die Chance eines weiteren Umsatzwachstums.

Durch die zunehmende Digitalisierung und den Einsatz moderner Technologien bietet sich die Chance, die Unternehmensprozesse noch effizienter zu gestalten, Verwaltungsaufwendungen zu senken und damit Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die angestrebte Modernisierung der IT-Infrastruktur kann sich sowohl auf die Bereitstellungsqualität der Unternehmensanwendungen als auch auf die Sicherheit der IT-Infrastruktur positiv auswirken. Hierdurch besteht die Chance, den Rohertrag je Bestattungsauftrag zu verbessern.

Die Bestattungsberatung und Unterstützung der Hinterbliebenen ist ein umfangreicher und komplexer Prozess. Neben dem webbasierten Vorsorgeplaner für die Mitarbeitenden in der Bestattungsberatung, wird ein Bestattungsvorsorgeportal zum Direktabschluss für die Kundschaft eingesetzt. Der Zugang ist sowohl über die Webseiten der lokalen Marken möglich als auch über die der Ahorn Gruppe. Dadurch kann dieser Service deutschlandweit genutzt werden.

Die vorhandene Liquidität erhöht die Flexibilität bei der Akquisition von Bestattungsbetrieben. Wachstumsmöglichkeiten können infolge einer zunehmenden Konsolidierung des Bestattungsmarktes aufgrund des vielfach anstehenden Generationenwechsels in Familienunternehmen generiert werden. Der Erwerb von weiteren Bestattungsbetrieben ist mit der Erwartung verbunden, die Auftragslage und das Umsatzwachstum weiter zu stärken und auszubauen. Dabei bieten, auch der mögliche Einstieg in neue bestattungsnahe Geschäftsfelder, Chancen für die Ahorn Gruppe.

Ahorn AG

Für die Ahorn AG stellen die Konzernumlagen der Tochterunternehmen einen wesentlichen Teil der Einnahmen dar. Ein Überreichen der geplanten Umsatzerlöse könnte die Ertragslage der Tochterunternehmen positiv beeinflussen.

5. Zusammenfassende Beurteilung

Ahorn Gruppe:

Die Ahorn Gruppe sieht sich im Bestattungsmarkt gut positioniert und erwartet für das Geschäftsjahr 2023 ein weiteres Wachstum der Auftragszahlen im Vergleich zum Vorjahr, insbesondere durch Unternehmenszukäufe. Es wird eine Steigerung der Umsatzerlöse auf über 100,0 Mio. €, eine Erhöhung des EBITDA um 9,4 % sowie ein Ergebnis vor Steuern von 6,5 Mio. € angestrebt. Der Zukauf von Bestattungsbetrieben, die sich gut in die bestehenden Strukturen integrieren lassen oder in strategischen Zielregionen positioniert sind, ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenspolitik. Konkrete Kaufverhandlungen für geplante übernahmen im Geschäftsjahr 2023 sind bereits im Gange.

Allerdings sind auch Risiken zu beachten. Der Ukraine-Krieg und seine wirtschaftlichen Folgen sind als Teil der Risikobetrachtung für das Geschäftsjahr 2023 zu benennen. Weitere Risiken bestehen aufgrund des starken lokalen Wettbewerbs, der zu einem Rückgang der Auftragszahlen und der Roherträge je Bestattungsauftrag führen könnte. Die Ahorn Gruppe könnte auch von einer anhaltend hohen Inflation betroffen sein, die zu einem Rückgang der Kaufkraft und einer Verschiebung der Bestattungsaufträge zu niedrigpreisigen Anbietern führen könnte. Rechtsrisiken, Reputationsrisiken und Risiken im Zusammenhang mit der Digitalisierung sind ebenfalls Teil der Risikobetrachtung.

Dennoch gibt es auch Chancen für die zukünftige Entwicklung der Ahorn Gruppe. Die demographisch steigenden Sterbefallzahlen bieten die Möglichkeit, durch den Zukauf weiterer Betriebe überdurchschnittlich am Marktwachstum zu partizipieren. Die Positionierung als Qualitätsbestattungsunternehmen kann zu einem höheren Preisniveau führen und zusätzliches Umsatzwachstum generieren. Weiterhin bieten die Digitalisierung und der Einsatz moderner Technologien die Chance, Unternehmensprozesse effizienter zu gestalten und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Die vorhandene Liquidität ermöglicht es der Ahorn Gruppe, Bestattungsbetriebe zu erwerben und so das Auftragsvolumen und das Umsatzwachstum weiter zu steigern.

Ahorn AG:

Die Ahorn AG ist abhängig von der Ergebnissituation der operativen Tochterunternehmen und deren Fähigkeit, die notwendigen Konzernumlagen zu erwirtschaften. Bei Erreichen der für die Tochterunternehmen verabschiedeten Planung wird für die Ahorn AG ein deutlich erhöhtes und positiveres Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr erwartet.

H. Schlusserklärung des Vorstands zum Abhängigkeitsbericht

Die IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, ist über die IDEAL Beteiligungen AG, Berlin, mittelbar an der Ahorn AG mit 100 % beteiligt. Die Unternehmen bilden gemäß § 18 Abs. 1 AktG einen aktienrechtlichen Konzern.

Aufgrund der Mehrheitsbeteiligung der IDEAL Lebensversicherung a. G., Berlin, wurde der gemäß § 312 AktG vorgeschriebene Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen erstattet. Der Bericht schließt gemäß § 312 Abs. 3 AktG mit folgender Erklärung:

"Der Vorstand erklärt, dass die Gesellschaft bei den aufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die dem Vorstand zum Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, eine angemessene Gegenleistung erhielt. Berichtspflichtige Maßnahmen wurden weder getroffen noch unterlassen."

Berlin, den 12.09.2023

Vorstand

Olaf Dilge

Tobias Zimmermann

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Ahorn AG, Berlin

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Ahorn AG, Berlin, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzern-Eigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns (im Folgenden "zusammengefasster Lagebericht") der Ahorn AG für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die im Abschnitt "Sonstige Informationen" unseres Bestätigungsvermerks genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

―

vermittelt der beigefügte zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser zusammengefasste Lagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum zusammengefassten Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der im Abschnitt "Sonstige Informationen" genannten Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften, Grundsätzen und Standards ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Der Vorstand bzw. der Aufsichtsrat ist für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen die folgenden nicht inhaltlich geprüften Bestandteile des zusammengefassten Lageberichts:

―	die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote), die im Abschnitt D. Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB für das Mutterunternehmen im zusammengefassten Lageberichts enthalten ist.

Unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab.

Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die oben genannten sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

―	wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss, zu den inhaltlich geprüften Angaben im zusammengefassten Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder
―	anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung des Vorstands und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht

Der Vorstand ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der Vorstand dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der Vorstand verantwortlich für die Aufstellung des zusammengefassten Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der Vorstand verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines zusammengefassten Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im zusammengefassten Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der zusammengefasste Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung sowie unter ergänzender Beachtung der ISA durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und zusammengefassten Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des zusammengefassten Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der vom Vorstand dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des vom Vorstand angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im zusammengefassten Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Konzernabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum zusammengefassten Lagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Beaufsichtigung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des zusammengefassten Lageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den vom Vorstand dargestellten zukunftsorientierten Angaben im zusammengefassten Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben vom Vorstand zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Berlin, den 15. September 2023

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dr. Hasenburg, Wirtschaftsprüfer

Fiedler, Wirtschaftsprüfer

Billigung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 20. September 2023 gebilligt.