Eurofins WEJ Contaminants GmbH

Hamburg

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019

Bilanz

Aktiva

		31.12.2019		31.12.2018
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		10.963,93		11.489,02
II. Sachanlagen		6.345.430,09		6.942.660,83
davon technische Anlagen und Maschinen	4.625.067,19		5.272.330,72
davon andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.385.938,48		944.861,05
davon geleistete Anzahlungen	334.424,42		725.469,06
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte		157.263,53		126.271,03
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände		7.245.441,41		5.066.275,63
davon Forderungen gegen verbundene Unternehmen	5.816.388,48		3.461.028,62
III. Kassenbestand		1.727,28		1.930,64
C. Rechnungsabgrenzungsposten		8.651,96		23.792,17
Bilanzsumme, Summe Aktiva		13.769.478,20		12.172.419,32

Passiva

	31.12.2019		31.12.2018
	EUR		EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	50.000,00		50.000,00
II. Kapitalrücklage	3.185.615,03		3.185.615,03
B. Rückstellungen	2.076.330,56		1.813.560,11
C. Verbindlichkeiten	8.457.532,61		7.123.244,18
davon Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen 7.471.292,86		5.233.430,00
Bilanzsumme, Summe Passiva	13.769.478,20		12.172.419,32

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019

		2019	Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Rohergebnis		21.622.941,62	21.645.326,95
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-7.285.058,71		-6.756.878,44
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung,	-1.546.921,10		-1.417.048,92
davon für Altersversorgung: EUR 9.329,35 (i.V. EUR 3.609,24)
		-8.831.979,81	-8.173.927,36
3. Abschreibungen		-1.836.823,77	-1.831.376,28
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-8.366.909,66	-7.570.683,44
davon aus Währungsumrechnung: EUR 1.794,48 (i.V. EUR 2.945,23)
5. Betriebsergebnis		2.587.228,38	4.069.339,87
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	705,31		1.457,72
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-102.319,00		-93.970,63
davon aus Abzinsung: EUR 1.069,00 (i.V. EUR 1.265,00)
davon an verbundenen Unternehmen: EUR 101.250,00 (i.V. EUR 92.479,04)
8. Finanzergebnis		-101.613,69	-92.512,91
9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		0,00	0,00
10. Ergebnis nach Steuern		2.485.614,69	3.976.826,96
11. Sonstige Steuern		-263,00	-1.000,82
12. Aufgrund von Gewinnabführungsverträgen abgeführte Gewinne		-2.485.351,69	-3.975.826,14
13. Jahresergebnis		0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2019

A. Allgemeine Angaben

Die Eurofins WEJ Contaminants GmbH, mit Sitz in Hamburg und Eintragung im Handelsregister B beim Amtsgericht Hamburg (HRB 106641), (im Folgenden "Contaminants" oder "Gesellschaft") ist zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 eine mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 HGB.

Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr wurde nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie unter Berücksichtigung des Gesetzes betreffend Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG) aufgestellt.

Von den größenabhängigen Erleichterungen gemäß §§ 264, 276, 288 Abs. 1 und 327 HGB wurde teilweise Gebrauch gemacht.

Die gesetzlichen Gliederungsschemata der §§ 266 bzw. 275 HGB wurden angewandt; bei der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) beibehalten.

Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr.

B. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen den handelsrechtlichen Vorschriften. Sie sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.

Die immateriellen Vermögensgegenstände und das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um die planmäßigen Abschreibungen der Vorjahre und die Abschreibungen im Berichtsjahr bewertet.

Die Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer (zwischen 3 und 10 Jahren) der Vermögensgegenstände linear vorgenommen. Für Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr der Anschaffung Sammelposten gebildet. Diese werden auf eine Laufzeit von 5 Jahren linear abgeschrieben.

Bei den Vorräten sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu fortgeschriebenen Einstandspreisen oder zum niedrigeren beizulegenden Wert aufgrund gesunkener Wiederbeschaffungskosten bzw. sonstiger Wertminderungen angesetzt. Die Bewertung der unfertigen Leistungen erfolgte zu Herstellungskosten. In die Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Kosten auch die Fertigungs- und Materialgemeinkosten einbezogen.

Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und flüssige Mittel sind mit dem Nennwert bilanziert. Dem allgemeinen Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Sofern erkennbare Einzelrisiken vorliegen, wurde eine individuell bemessene Einzelwertberichtigung durchgeführt.

In den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind Kosten enthalten, die das Folgejahr betreffen.

Das gezeichnete Kapital und die Kapitalrücklage wurden mit dem Nennwert bilanziert.

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung bekannt gewordenen Risiken und ungewissen Verpflichtungen, die das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Sie sind in Höhe des Betrages angesetzt worden, der dem vorsichtig geschätzten Erfüllungsbetrag entspricht. Sofern Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr bilanziert wurden, sind diese mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst worden.

Die Verbindlichkeiten sind grundsätzlich mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert.

C. Erläuterungen zur Bilanz

C.1. Anlagespiegel

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist als Anlage dem Anhang beigefügt.

C.2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind im Geschäftsjahr um TEUR 193 auf TEUR 1.292 gesunken.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen resultieren im Geschäftsjahr aus folgenden Positionen:

	31.12.2019	31.12.2018
	TEUR	TEUR
Finanzverkehr	3.125	2.067
Lieferungen und Leistungen	2.691	1.394
	5.816	3.461

Von den Forderungen gegen verbundene Unternehmen entfallen TEUR 382 (Vorjahr: TEUR 263) auf Forderungen gegen die Gesellschafterin.

Die sonstigen Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 137 (Vorjahr: TEUR 120) enthalten im Wesentlichen Steuerforderungen.

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

C.3. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind im Geschäftsjahr um TEUR 978 auf TEUR 715 gesunken.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren zum Stichtag aus:

	31.12.2019	31.12.2018
	TEUR	TEUR
Finanzverkehr	3.184	1.330
Lieferungen und Leistungen	537	903
Darlehen	3.750	3.000
	7.471	5.233

Von den Verbindlichkeiten gegenüber verbundene Unternehmen bestehen gegenüber der Gesellschafterin Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 3.174 (Vorjahr: TEUR 1.442).

Die sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von TEUR 271 (Vorjahr: TEUR 197) enthalten im Wesentlichen Steuerverbindlichkeiten und kreditorische Debitoren.

Sämtliche Verbindlichkeiten verfügen wie auch im Vorjahr über eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

D. Sonstige Angaben

D.1. Haftungsverhältnisse

Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestanden am Bilanzstichtag nicht.

D.2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB)

Sonstige wesentliche Verpflichtungen finanzieller Art, die nicht aus der Bilanz hervorgehen und für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind, bestehen für Mietverpflichtungen und Verpflichtungen aus Dienstleistungsverträgen in Höhe von TEUR 8.815, davon TEUR 6.659 mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr, TEUR 1.755 zwischen einem und fünf Jahren und TEUR 401 über fünf Jahre. Sämtliche Verpflichtungen bestehen in voller Höhe gegenüber verbundenen Unternehmen.

D.3. Mitarbeiterzahl

Der Personalbestand betrug im Berichtsjahr im Durchschnitt 203 Mitarbeiter (Vorjahr: 200 Mitarbeiter). Hiervon waren 164,25 Vollzeitkräfte und 38,75 Teilzeitkräfte.

D.4. Mitglieder des Geschäftsführungsorgans

Geschäftsführerin ist im Geschäftsjahr:

Dr. Claudia Schulz, Dipl. Chemikerin

Sie übte im Geschäftsjahr ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin hauptberuflich aus.

Geschäftsführerbezüge

Im Geschäftsjahr wird von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

D.5. Gesellschafter und Konzernverhältnisse

Muttergesellschaft der Contaminants ist die Eurofins GfA Lab Service GmbH mit Sitz in Hamburg. Diese macht von ihrem Wahlrecht zur Befreiung von der Erstellung eines Teilkonzernabschlusses im Sinne des § 291 HGB Gebrauch.

Sowohl die Contaminants als auch die Muttergesellschaft werden in den Konzernabschluss der Eurofins Scientific S.E., Luxemburg, einbezogen. Der Konzernabschluss wird im Handelsregister in Luxemburg unter der Nummer RCS Luxembourg B 167775 veröffentlicht.

D.6. Gewinnverwendung

Der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019 in Höhe von TEUR 2.485 wird aufgrund des in 2009 abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrags mit der Eurofins GfA Lab Service GmbH, Hamburg, abgeführt.

E. Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Berichtszeitraums ist auch in Deutschland das Corona-Virus aufgetreten und führt zu massiven Veränderungen der wirtschaftlichen Tätigkeiten. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft sind im Lagebericht beschrieben,

Darüber hinaus sind nach Abschluss des Berichtszeitraums keine Vorgänge besonderer Bedeutung eingetreten, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.

Hamburg, den 5. Februar 2021

gez. Dr. Claudia Schulz

Entwicklung des Anlagevermögens zum 31. Dezember 2019

	Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand am 01.01.2019	Zugang	Abgang	Umbuchung	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Software	175.381,70	8.303,72	0,00	0,00	183.685,42
	175.381,70	8.303,72	0,00	0,00	183.685,42
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	16.625.338,49	985.346,01	0,00	0,00	17.610.684,50
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.644.133,88	124.815,95	69.316,40	529.248,64	2.228.882,07
3. Geleistete Anzahlungen	725.469,06	138.204,00	0,00	-529.248,64	334.424,42
	18.994.941,43	1.248.365,96	69.316,40	0,00	20.173.990,99
	19.170.323,13	1.256.669,68	69.316,40	0,00	20.357.676,41

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand am 01.01.2019	Zugang	Abgang	Umbuchung	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Software	163.892,68	8.828,81	0,00	0,00	172.721,49
	163.892,68	8.828,81	0,00	0,00	172.721,49
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	11.353.007,77	1.632.609,54	0,00	0,00	12.985.617,31
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	699.272,83	195.385,42	51.714,66	0,00	842.943,59
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	12.052.280,60	1.827.994,96	51.714,66	0,00	13.828.560,90
	12.216.173,28	1.836.823,77	51.714,66	0,00	14.001.282,39

	Buchwerte
	Stand am 31.12.2019	Stand am 31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. EDV-Software	10.963,93	11.489,02
	10.963,93	11.489,02
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	4.625.067,19	5.272.330,72
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.385.938,48	944.861,05
3. Geleistete Anzahlungen	334.424,42	725.469,06
	6.345.430,09	6.942.660,83
	6.356.394,02	6.954.149,85

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019

A. Grundlagen des Unternehmens

A.1. Geschäftsmodell

Die Eurofins WEJ Contaminants GmbH ist ein Handelslabor mit den unveränderten Schwerpunkten Tierarzneimittelrückstände, organische Kontaminanten, Mykotoxine sowie Metall- und Elementanalytik.

Die Gesellschaft ist in den Konzern der Eurofins-Gruppe eingebunden, mit der Eurofins Scientific S.E., Luxemburg, als Mutterunternehmen.

Die Eurofins-Konzerngruppe ist ein Life-Science Unternehmen, das Kunden der Industrie in den Bereichen Pharma, Nahrungsmittel, Bedarfsgegenstände und Umwelt umfangreiche Analysedienstleistungen anbietet. Mit über 47.000 Mitarbeitern und mehr als 800 Laboratorien in über 50 Ländern steht Eurofins weltweit in der Spitzengruppe der Branche. Das Dienstleistungsangebot der Gruppe umfasst über 200.000 verlässliche Analysemethoden zur Bestimmung der Sicherheit, Identität, Zusammensetzung, Authentizität, Herkunft und Reinheit von einer Vielzahl von Produkten.

Die Eurofins-Gruppe ist eine der globalen Marktführer auf diesem Gebiet. Durch Forschung und Entwicklung, Lizensierungen und Firmenzukäufe ist Eurofins stets in der Lage auf innovative Entwicklungen auf den Gebieten der Biotechnologie und analytischer Wissenschaft zurück zu greifen und den Kunden hochqualitative Lösungen für ihre individuellen Fragestellungen anzubieten.

A.1.1. Ziele und Strategien

Um eine massive Senkung der durchschnittlichen Bearbeitungszeiten pro Probe zu realisieren, aber auch um die Leistungsfähigkeit sowie die Ressourcen für das Unternehmen und die Eurofins-Gruppe insgesamt weiterhin zu sichern bzw. kontinuierlich auszubauen, waren für das Jahr 2020 ursprünglich Investitionen in Höhe von TEUR 1.739 für die Anschaffung neuer Anlagevermögensgegenstände für die Eurofins WEJ Contaminants GmbH vorgesehen, investiert wurden TEUR 956. Für das Jahr 2021 sind Investitionen in Höhe von 2,3 Mio. EUR vorgesehen. Diese Kosten begründen sich insbesondere durch die Ausweitung von Messkapazitäten sowie der Schaffung von kleineren Automatisierungslösungen.

Signifikante Investitionen in eine Verbesserung der Durchlaufzeiten und schnellere Fertigstellungszeiten von Aufträgen gelten als notwendig, um dem Markt mit seiner Forderung nach immer schnellerer Lieferung von Ergebnissen Genüge zu tun und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Eurofins WEJ Contaminants GmbH innerhalb des Eurofins-Konzerns weiterhin zu sichern.

A.1.2. Steuerungssystem

Zur Erreichung der zuvor genannten Ziele sowie zur kontinuierlichen Überwachung des Geschäftsverlaufs erfolgt eine regelmäßige Auswertung unterschiedlicher Kennzahlen und Steuerungsgrößen wie z. B. Rohergebnis, Personalkosten und Ergebnis nach Steuern.

Darüber hinaus erfolgt auf Unternehmensebene monatlich sowie auf Konzernebene quartalsweise eine strenge Budgetkontrolle im Rahmen einer Abweichungsanalyse mit strikten Verbindlichkeiten für die Zielerreichung von Standortverantwortlichen und Vertriebsmitarbeitern.

A.1.3. Forschung und Entwicklung

Automatisierung :

Bis Jahresende 2019 wurden weitere individuelle Laborprozesse aus den Abteilungen Mykotoxine & Biotoxine sowie Tierarzneimittel erfolgreich auf das Sample-Prep Automationssystem übertragen. Bei den übertragenen Laborprozessen handelt es sich um Probenvorbereitungsverfahren zum Nachweis der folgenden Parameter, Parametergruppen bzw. Produktionslinien:

•	Fusarium Toxine
•	Fumonisine
•	Pyrrolizidinalkaloide
•	Multi Screening
•	Sterigmatocystein
•	Roquefortine C
•	Fipronil
•	Tropanalkaloide
•	Nikotin

Barcodereader:

Im Jahr 2019 wurden in der Abteilung OC-GC insgesamt 8 GC-Messsysteme mit Barcodereadern der Firmen Axel Semrau bzw. Gerstel aufgerüstet.

Mycokey / Kombispec:

Im Zuge des Projektes Mycokey (Förderkennzeichen GA 678781) wurden im Jahr 2019 im Rahmen des WP3 unter anderem 2 Probenahmestudien sowie die Analytik und Auswertung des gewonnenen Probenmaterials im Unterauftrag der Universität Gent durchgeführt.

Im Rahmen des BMBF geförderten Verbundprojektes "Kombination polymerbasierter Mikrospektrometer mit mikrofluidischen Einwegkomponenten zur schnellen Vor-Ort-Analytik in der Lebensmittelproduktion (KOMBISPEC)" wurden im Jahr 2019 umfangreiche Studien durchgeführt. Der Schwerpunkt im Teilvorhaben mit dem Förderkennzeichen 13N13943 lag dabei in der "Entwicklung neuer Messverfahren für die Analyse von Mykotoxinen in Getreidepartien".

Projektziel war eine Lab-on-a-Chip-basierte Plattform zur schnellen Vor-Ort-Analytik für den Nachweis von Mykotoxinen (Schimmelpilzgifte) in der Getreideproduktion zu entwickeln.

A.2. Wirtschaftsbericht

A.2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Nach den Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) (World Economic Outlook Update October 2020) entwickelt sich das Weltwirtschaftswachstum in 2019 schwächer und führte zu einem Gesamtwachstum von 2,8 % im Vergleich zu 3,7 % in 2018. Bezogen auf die Euro-Zone kann bei einem Wachstum von 1,9 % in 2018, ein Wachstum von 1,3 % in 2019, welches niedriger liegt als erwartet, und einer Prognose von -8,3% Wachstum in 2020 von einem Abwärtstrend gesprochen wird. Das rückläufige Wirtschaftswachstum ist unter anderem bedingt durch die weltweite Covid-19 Pandemie.

Die Nachfrage auf dem Markt für Lebensmittelanalytik hängt generell nur mittelbar von der konjunkturellen Entwicklung der Gesamtwirtschaft ab. So reagiert der Labordienstleistungsmarkt weniger stark auf allgemeine Wirtschaftskrisen, da das Lebensmittelkaufverhalten der Konsumenten auch im Falle von wirtschaftlichen Krisen nur wenig schwankt. Als wesentliches externes Risiko gilt der nach wie vor starke Preiskampf auf dem Lebensmittelmarkt, der sich insbesondere in einer Absenkung des allgemeinen Preisniveaus von Labordienstleistungen aufgrund verstärkten Wettbewerbsdrucks widerspiegelt. Neben der Absenkung des allgemeinen Preisniveaus nimmt zusätzlich der Druck nach verkürzten Analysenzeiten stark zu. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, sind daher neben reduzierten Preisen insbesondere auch kurze und zuverlässige Lieferzeiten zu realisieren.

Die langfristigen Auswirkungen der Corona Pandemie auf die gesamtwirtschaftlichen und branchenbezogenen Rahmenbedingungen sind noch nicht abzusehen. Bis zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung kam es insbesondere während des Lock-down ab Mitte März bis Mai 2020, zu einer Verminderung der Probezahlen in den Monaten April und Mai um rund 5 %. Danach bewegten sich die Probezahlen wieder auf bzw. über Vorjahresniveau.

Steigende Chancen ergeben sich durch die stetig steigende Globalisierung des Lebensmittelmarktes und den daraus resultierenden Risiken in Bezug auf Qualität, Sicherheit und Authentizität / Verfälschung der Rohwaren aber auch durch zunehmende Regulierungen und Einführung neuer Grenzwerte. Hier bietet die Eurofins WEJ Contaminants GmbH mit ihrem breiten Portfolio im Bereich der Rückstände und Kontaminanten ein Angebot zur Überprüfung der Verkehrsfähigkeit und Sicherheit von Lebensmitteln bzw. deren Zutaten. Getrieben durch vielfältige Berichterstattungen in Printmedien, TV, Hörfunk oder Internet zu Lebensmittelverfälschungen oder sogar unsicheren Lebensmitteln, wächst nicht nur die Sorge des Verbrauchers, sondern auch die der Lebensmittelindustrie mit ihrem Produkt in den Schlagzeilen zu stehen. Dies hat bei einer Vielzahl an Marktteilnehmern auf Seiten von Lebensmittelproduzenten und -händlern dazu geführt, die ohnehin schon hohen Standards noch weiter zu erhöhen und neue Standards in der Lebensmittelqualität zu setzen.

A.2.2. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die Lebensmittelbranche ist, wie auch schon in den vergangenen Jahren, zunehmend durch die Verstärkung des Wettbewerbs sowie einer Konzentration in Industrie und Handel gekennzeichnet. Im Jahr 2019 konnte die Eurofins WEJ Contaminants GmbH von zahlreichen Gesetzesänderungen im Bereich organischer und anorganischer Kontaminanten profitieren, die zu einer Erhöhung der Analysenfrequenzen bzw. zum Monitoring dieser Substanzen beim Lebensmittelhersteller/Handel geführt haben. Dies betrifft insbesondere die Einführung von europäischen Grenzwerten für Glycidylester, eine neue Verordnung zur Einführung von Grenzwerten bei Acrylamid sowie Orientierungswerte für MOSH/MOAH. Gleichzeitig wurden Laborprozesse und Methoden weiter nach Lean Gesichtspunkten optimiert und Durchlaufzeiten reduziert, um den Forderungen der Lebensmittelhersteller und des Handels gerecht zu werden. Dies zeigte sich in einem Vergleich der Durchlaufzeiten in den 1. Halbjahren 2018 vs. 2019. Als herausfordernd erwies sich die Cyberattacke im Juni 2019, welche im Juni zu signifikant niedrigeren Umsätzen und damit einem niedrigeren Ergebnis führte und sich somit entscheidend auf den Gesamtjahresverlauf auswirkte. Im 2. Halbjahr 2019 wurde die TAT Performance leider immer wieder durch IT Ausfälle (bedingt durch Nachwirkungen der Cyberattacke) beeinträchtigt, so dass sich hier eine insgesamt schlechtere Performance ggü. dem 2. Halbjahr 2018 abzeichnete.

A.2.2.1. Darstellung des Geschäftsverlaufes

Im Geschäftsjahr 2019 konnten die Umsatzerlöse um 0,25 % gesteigert werden und haben damit die Erwartungen der Geschäftsführung an ein 5 %-iges Umsatzwachstum nicht erfüllt. Hauptursache hierfür war die Cyberattacke im Juni 2019, welche zu signifikant geringeren Umsätzen führte. Die Investitionen wurden im Wesentlichen in dem Umfang wie geplant vorgenommen, die bereits geplante erhebliche Steigerung im Bereich Personal wurde dagegen noch in einem höheren Maße durchgeführt. Somit wurde die Prognose überdurchschnittlicher Kostensteigerungen aufgrund erfolgter Einstellung von Mitarbeitern und gestiegenen Materialkosten sowie Abschreibungen und Investitionen in strategische Projekte überwiegend erfüllt, was auch unmittelbare Auswirkungen auf das Jahresergebnis vor Ergebnisabführung hatte. Dieses hat mit einem stärkeren Rückgang im Vergleich zum Vorjahr die Erwartungen eines leicht rückgängigen Ergebnisses nicht erfüllt.

A.2.2.1.1. Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2019 konnten die Umsatzerlöse der Gesellschaft aufgrund erhöhter Probenzahlen trotz Preisreduktionen um 0,25 % auf TEUR 26.154 (Vorjahr: TEUR 26.088) gesteigert werden. Die im Vergleich zum Vorjahr gestiegene Anzahl der begonnenen, jedoch zum Stichtag nicht fertiggestellten Aufträge im Wert von TEUR 147 führte des Weiteren zu einer positiven Bestandsveränderung von TEUR 28. Die zur Erzielung der Umsatzerlöse bezogenen Leistungen haben sich mit TEUR 2.958 (Vorjahr: TEUR 2.983) verringert. Aufgrund der dargestellten Entwicklung sowie der im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen um TEUR 336 auf TEUR 513 gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträge ergibt sich im Geschäftsjahr ein Rohergebnis von TEUR 21.623, welches auf Vorjahresniveau liegt.

Die zur Erwirtschaftung des Rohergebnisses entstandenen Personalaufwendungen sind im Geschäftsjahr mit TEUR 8.832 (Vorjahr: TEUR 8.174) angestiegen. Dies resultiert zum einen aus höheren Mitarbeiterzahlen und zum anderen aufgrund von Aufwänden durch die Ausweitung der Arbeitszeiten, um die Bearbeitungszeiten zu reduzieren und weiterhin eine hohe Qualität und Termintreue gewährleisten zu können. Die Personalaufwandsquote (Personalaufwand / Rohergebnis) hat sich aufgrund der veränderten Kostensituation von 37,7 % auf 40,8 % verschlechtert.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um TEUR 797 auf TEUR 8.367 hauptsächlich aufgrund von gestiegenen Raumkosten sowie Verwaltungsaufwendungen.

Zusammenfassend führte diese Entwicklung zu einem Rückgang des Jahresüberschusses vor Ergebnisabführung um TEUR 1.492 auf TEUR 2.485.

A.2.2.1.2. Finanz- und Vermögenslage

Kapitalstruktur

Das Eigenkapital (TEUR 3.236) ist aufgrund des im Jahr 2009 abgeschlossenen Ergebnisabführungsvertrages mit der Eurofins GfA Lab Service GmbH unverändert. Die Eigenkapitalquote beträgt 23,5 % (Vorjahr: 26,6 %); die Reduzierung ergibt sich aufgrund des Anstiegs der Bilanzsumme.

Auf der Aktivseite stiegen die Forderungen gegen verbundene Unternehmen um TEUR 2.355 auf TEUR 5.816 an. Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Forderungen aus dem Cash-Pooling zurückzuführen.

Auf der Passivseite stiegen die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um TEUR 2.238 auf TEUR 7.471, im Wesentlichen aufgrund des Anstiegs der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bei gleichzeitigem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten um TEUR 978 auf TEUR 715. Die sonstigen Rückstellungen stiegen um TEUR 262 auf TEUR 2.076. Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie der Personalrückstellungen zurückzuführen.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten unter anderem die Verbindlichkeit gegenüber dem Gesellschafter, unter welchen der noch nicht beglichene Anteil des abgeführten Jahresergebnisses ausgewiesen wird.

Die Bilanzsumme der Eurofins WEJ Contaminants GmbH erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von TEUR 12.173 auf TEUR 13.769.

Investitionen

Die im Geschäftsjahr 2019 getätigten Investitionen in Höhe von TEUR 1.257 betrafen im Wesentlichen Investitionen in den Gebäudeumbau als auch Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen von Laborgeräten, insbesondere zur Automatisierung von Laborprozessen und geleistete Anzahlungen auf diese.

Liquidität

Die Liquidität der Eurofins WEJ Contaminants GmbH war im Berichtsjahr stets gewährleistet. Es wird auch in Zukunft eine stabile Vermögens- und Finanzlage erwartet, die eine jederzeit gegebene Liquidität beinhaltet. Dies ist darüber hinaus auch durch eine zentrale Liquiditätssteuerung (Cash Pool) der Eurofins-Gruppe in Deutschland sichergestellt.

Vermögenslage

Das Anlagevermögen verringerte sich um 598 TEUR auf TEUR 6.356, da die in 2019 getätigten Investitionen die Abschreibungen nicht übersteigen.

Die Vorräte erhöhten sich im Wesentlichen um TEUR 31 auf TEUR 157 aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Bestandes an begonnenen, jedoch noch nicht fertiggestellten Aufträgen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um 2.355 TEUR auf TEUR 5.816 insbesondere aufgrund des Cashpool-Bestandes gegenüber der Cashpoolhalterin.

A.2.2.1.3. Nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Zum 31. Dezember 2019 waren durchschnittlich 203 Mitarbeiter beschäftigt. Die Mitarbeiter sind eine wesentliche Grundlage für den Erfolg der Eurofins-Gruppe.

Ziel der Personalpolitik ist es, die Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, um von ihren Erfahrungen zu profitieren. Auch im Geschäftsjahr 2019 haben wir im Rahmen unserer Personalpolitik die Personalentwicklung der Mitarbeiter aktiv unterstützt. Hierbei ist die individuelle persönliche und fachliche Entwicklung unsere Zielsetzung. In diesem Zusammenhang werden auch Entwicklungsfelder innerhalb der Eurofins-Gruppe berücksichtigt.

B. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

B.1. Prognosebericht

B.1.1. Voraussichtliche gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Der internationale Währungsfond (IWF) (World Economic Outlook Update Oktober 2020) prognostiziert für das Kalenderjahr 2020 einen globalen Rückgang des BIP von 4,4 %. Dieser Rückgang ist das Ergebnis der global grassierenden Corona Pandemie.

Der IWF geht im Oktober 2020 von einem Rückgang des BIP für Deutschland von 6 % aus, während man noch im Frühsommer 2020 mit einem Minus von 7,8 % rechnete.

Während das produzierende Gewerbe diese Entwicklung massiv zu spüren bekommt, ist der Bereich der analytischen Dienstleistungen kaum von dieser Entwicklung tangiert. In der Branche der Dienstleistungsanalytik ist weiterhin von einer Marktkonsolidierung auszugehen. Wir werden dieser Konsolidierung dadurch begegnen, dass wir die Entwicklung und Modernisierung unserer Produktionskapazitäten vorantreiben sowie die weitere Optimierung unserer Abläufe anstreben.

Die Branchenkonjunktur ist aufgrund des wenig krisenanfälligen Lebensmittelmarktes auch für 2020 und 2021 als solide einzustufen.

Aufgrund der herrschenden Wettbewerbssituation in Deutschland muss sich die Eurofins WEJ Contaminants GmbH je nach Branche des Kunden und Wettbewerbssituation auch in 2020 wieder neu einstellen und darauf abgestimmte Preise und Bearbeitungszeiten anbieten. Wir gehen davon aus, dass die Eurofins WEJ Contaminants GmbH auch in Zukunft in der Lage sein wird, sich bedarfsgerecht der jeweiligen Fragestellung anzupassen.

Auch für 2020 sowie 2021 gilt, dass sich, bedingt durch die stetig steigende Globalisierung des Lebensmittelmarktes sowie Änderungen in der Gesetzeslage und Bewertungen von Kontaminanten, Chancen für die Eurofins WEJ Contaminants GmbH mit ihrem breitem Portfolio im Bereich der Rückstände und Kontaminanten bieten. Daneben führen Initiativen der Eurofins-Gruppe hinsichtlich der Konsolidierung und Konzentrierung von bestimmten Analysebereichen wie z.B. Metallanalytik aber auch im Bereich der Kontaminantenanalytik zu einer Verlagerung des Probenvolumens kleiner Standorte hin zu größeren Einheiten wie der Eurofins WEJ Contaminants GmbH.

B.1.2. Voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens

Neue Geschäftsfelder für 2020/2021 sind insbesondere im Bereich der Zusatzstoffe zu sehen. Weiterhin ist abzusehen, dass der Markt für bestimmte Kontaminanten, die nach wie vor bei Behörden und der Öffentlichkeit im Fokus stehen (z.B. Mineralöle, MCPD-ester, Acrylamid, Furan, Alkaloide, anorganisches Arsen) weiter wachsen wird.

B.1.3. Zusammenfassende Gesamtaussage der Zukunftsprognose

Trotz des zunehmenden Wettbewerbsdrucks plant die Eurofins WEJ Contaminants GmbH für die Jahre 2020 und 2021 ein leicht erhöhtes Umsatzwachstum bei entsprechenden Investitions- und Personalsteigerungen, um sich mit reduzierten Bearbeitungszeiten gegen den Wettbewerb durchsetzen zu können. Die Ergebnisprognose für die beiden Jahre stellt damit auf ein im Vergleich zum Berichtsjahr leicht höheres Jahresergebnis vor Ergebnisabführung ab. Die Voraussetzung für die Umsatzprognose ist, dass sich das Marktumfeld nicht gravierend ändern wird.

Aufgrund der eingetretenen Entwicklung in 2020 ist darauf hinzuweisen, dass das im Geschäftsjahr 2020 erzielte Ergebnis vor Ergebnisabführung deutlich positiver ausgefallen ist als geplant. Dieses wird aufgrund der sich so veränderten Vergleichszahlen 2020/2021 Einfluss auf die prozentuale Umsatz- und Ergebnisentwicklung in 2021 haben.

B.2. Risikobericht

Bei der Überwachung und Kontrolle der wirtschaftlichen Risiken des laufenden Geschäfts kommt dem Berichtswesen eine besondere Bedeutung zu. Der Geschäftsverlauf der einzelnen Gesellschaften des Konzerns wird nach einheitlichen Richtlinien abgebildet und erläutert. Die relevanten finanzwirtschaftlichen Zielgrößen Net Sales, Personalaufwand sowie EBIT werden monatlich im Rahmen eines Gruppenreportings zeitnah dem Vorstand und den entsprechenden Managementebenen zur Verfügung gestellt, um umfassend über mögliche Risiken zu informieren.

Die Zielerreichung in den Business Units und Cost Centers wird durch ein ausführliches und verfeinertes monatliches Berichtswesen überwacht und gesteuert. Mit Hilfe dieser Plan-/ Ist- Vergleiche können frühzeitig Abweichungen erkannt und notwendige Maßnahmen zur Zielerreichung eingeleitet werden.

Die Liquiditätsentwicklung der Gesellschaft wird durch wöchentliche Liquiditätsberichte gesteuert. Spezielle - über das generelle Geschäftsrisiko hinausgehende - Liquiditätsrisiken liegen nicht vor.

Parallel dazu werden alle Qualitäts- und Prozessthemen des Produktions- und Analysebereichs durch das Qualitätsmanagement und die damit verzahnten Dokumentationspflichten systematisch weiterentwickelt.

Preisänderungsrisiken können weiterhin aus Änderungen der Einkaufskonditionen bei Chemikalien, Gebrauchsartikeln und Gasen resultieren.

Grundsätzlich unterliegt die Gesellschaft den allgemeinen IT-Risiken. Dies wird insbesondere vor dem Hintergrund des im Geschäftsjahr erfolgten Hackerangriffs deutlich. Zur Stärkung der IT-Sicherheit wurden umfangreiche Maßnahmen ergriffen und die Mitarbeiter durch Schulungen für das Thema sensibilisiert.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona Krise stellen auch für unsere Gesellschaft eine Herausforderung dar, zu deren Bewältigung wir mehrere Maßnahmen ergriffen haben:

•	Umsetzung der Verordnungen zu Arbeitssicherheit unter Corona (v.a. Abstands- und Hygieneregeln, Bildung von kleinen, festen Teams, Maskenpflicht, wo Abstände nicht eingehalten werden können)
•	Keine Dienstreisen und persönliche Meetings
•	Etablierung eines Corona Testzentrums am Hamburger Eurofins Campus für Mitarbeiter: freiwillige Tests (Schnelltests und PCR Tests), so dass: Mitarbeiter im Bedarfsfall sich testen lassen können bis zum Vorliegen eines negativen COVID-Tests zuhause bleiben
•	Verstärkte Bevorratung kritischer Verbrauchsstoffe u.ä.

Die langfristigen Auswirkungen der Corona Pandemie auf den Geschäftsverlauf sind noch nicht abzusehen, bis zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung sind keine wesentlichen Effekte der Pandemie auf die Entwicklung des Unternehmens abzusehen. Sollte es zu weiteren Einschränkungen wie einem noch weitergehenden Lock-down kommen, sehen wir ein geringes Risiko in der Verminderung der Probenzahl ähnlich wie im ersten Halbjahr 2020; durch den augenblicklichen Status-Quo ist dieses Risiko noch nicht eingetreten. Die Lebensmittelbranche erweist sich ansonsten im wirtschaftlichen Sinne allgemein als wenig krisenanfällig und recht stabil, da das Lebensmittelkaufverhalten der Konsumenten auch im Falle von wirtschaftlichen Krisen nur wenig schwankt.

B.3. Chancenbericht

Die Eurofins WEJ Contaminants GmbH hat ihr Profil im Hinblick auf Automatisierung und vereinfachte prozessorientierte Abläufe sowie Erweiterung des Angebotsspektrums weiter geschärft. Dabei stand der Fokus auf der Neugestaltung von Arbeitsprozessen nach Lean Prinzipien mit entsprechenden Umbauten des Laborbereichs sowie weiteren Maßnahmen / Projekten zur Reduzierung der Bearbeitungszeiten und Steigerung der Qualität. Weiterhin hat die Eurofins WEJ Contaminants GmbH ihre Dienstleistungen im Bereich der Betreuung von Kunden aus den Branchen Gewürze, Zucker, Fisch und Meeresfrüchte sowie den Bereich Spezialanalytik für öffentliche Verwaltung und für die Eurofins-Gruppe ausbauen können. Die Forderung sowohl nach immer schnelleren Bearbeitungszeiten als auch nach professioneller Beratung und der Garantie von Sicherheit wird auch in der Zukunft weiterhin im Fokus stehen und den Kunden in der Wahl seiner analytischen Mittel beeinflussen.

Die Eurofins WEJ Contaminants GmbH ist geschäftlich unverändert stark in die Eurofins-Gruppe eingebunden. Dadurch entstehen Chancen, wenn die Gruppe insgesamt wächst oder wenn es gelingt, innerhalb der Gruppe einen größeren Anteil an Unteraufträgen zu bekommen. Auf der anderen Seite kann es durch diesen Effekt umgekehrt auch zu Risiken kommen.

Hamburg, 5. Februar 2021

gez. Dr. Claudia Schulz

Der vorstehende, zur Offenlegung bestimmte und nach §§ 276, 327 HGB verkürzte Jahresabschluss entspricht den gesetzlichen Vorschriften. Dem vollständigen Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Anhang sowie Lagebericht - haben wir am 5. Februar 2021 den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Eurofins WEJ Contaminants GmbH, Hamburg:

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Eurofins WEJ Contaminants GmbH, Hamburg, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Eurofins WEJ Contaminants GmbH, Hamburg, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hamburg, den 5. Februar 2021

MÖHRLE HAPP LUTHER GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Horstkötter, Wirtschaftsprüfer

gez. Dodenhoff, Wirtschaftsprüfer

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019 wurde am 23. Februar 2021 festgestellt.