Getreide-Aktiengesellschaft vorm. P. Kruse - Chr. Sieck

Hamburg

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Lagebericht 2022

Konzern GETREIDE AG

Dem GETREIDE AG Konzern gehören 10 nationale und internationale Gesellschaften an, die unter der Führung der GETREIDE AG stehen. Im Konsolidierungskreis befinden sich neben der Muttergesellschaft weitere 8 Gesellschaften.

Der Schwerpunkt des Konzerns liegt auf der Verarbeitung landwirtschaftlicher Rohware sowie der Verladung von Getreide in Großschiffen und unterteilt sich in die Geschäftsbereiche Erfassungshandel mit direktem Einkauf aus der Landwirtschaft, Großhandel mit Getreide, Produktion von Rapsöl, Malz und Nahrungsmitteln sowie Lagerhaltung und Umschlag an Tiefwasserplätzen.

Die GETREIDE AG bündelt operativ die überregionale Rohwarenerfassung und das Handelsgeschäft für die Tochtergesellschaft Power Oil Rostock GmbH und ist selbst im Getreidehandelsgeschäft aktiv. Die Getreidevermarktung erfolgt vor allem über die konzerneigenen Verladeterminals der Tochterfirmen per Großschiff in Richtung Drittland.

Darüber hinaus stellt die GETREIDE AG als Konzernholding die Finanzierung der Konzernaktivitäten sicher und führt entsprechende Dienstleistungen in den Bereichen IT, Finanzen, Buchhaltung, Controlling, Personal und Investitionen für die Tochterfirmen aus.

Das Kerngeschäft der Power Oil Rostock GmbH ist die Verarbeitung von Rapssaat zu Rapsöl und Rapsschrot in der mit zwei Produktionslinien ausgerüsteten Ölmühle. Hauptprodukte des Unternehmens sind Rapsöle für die Ernährung und technische Verwendungszwecke. Das in der Produktion anfallende Koppelprodukt Rapsschrot geht ausschließlich in die tierische Ernährung als Eiweißfuttermittel. Als weiteres Koppelprodukt entsteht Lecithin, das als Emulgator in der Futtermittelindustrie eingesetzt wird.

In den Malzwerken der Erfurter Malzwerke GmbH wird an zwei Standorten in Hamburg und Erfurt Malz aus Braugerste hergestellt und an Bierbrauereien im In- und Ausland vertrieben.

Die Wurzener Nahrungsmittel GmbH ("Wurzener") produziert und vertreibt Nahrungsmittel für den deutschen Groß- und Einzelhandel, für die weiterverarbeitende Industrie sowie für den Export. Bei den Hauptwarengruppen Snacks und Cerealien sowie Nährmittel ist das Unternehmen sowohl im Markengeschäft, mit der Marke "Wurzener", als auch im Handelsmarkengeschäft vertreten. Es wird eine Vielzahl von Produkten in unterschiedlichster Fertigungstiefe und -breite hergestellt. Fast alle bedeutenden deutschen Lebensmitteleinzelhändler gehören zum festen Kundenstamm des Unternehmens.

Soweit die Darstellung der Lage für die Geschäftsbereiche im Konzern nicht gebündelt erfolgen kann, wird im Wesentlichen detailliert auf die Muttergesellschaft und die verarbeitenden Betriebe eingegangen.

1. Volkswirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

1.a) Branchenkonjunktur

Aufgrund der inflationierten Preise wird in vielen Marktsegmenten eine Rationierung der Nachfrage beobachtet. Das zeigt sich leider auch bei Nahrungsmitteln. Hohe Preise stimulieren jedoch auch die landwirtschaftliche Produktion und so konnten im Sommer 2022 trotz gestiegener Preise für die landwirtschaftlichen Produktionsmittel wie Dünger, Pflanzenschutz und Diesel bis auf wenige Ausnahmen weltweit gute Ernten eingefahren werden. Insbesondere die Ölsaatenmärkte mit ihren zumeist kurzen Vegetationsperioden konnten ihre Selbstheilungskräfte bereits im abgelaufenen Jahr gut unter Beweis stellen. Durch die hohen Preise wurde die Erntemenge der sieben wichtigsten Kulturen im Ölsaatenkomplex weltweit erstmals über 600 Mio. t gesteigert. Nach 580 Mio. t in den beiden Kampagnen 20/21 und 21/22 beläuft sich die Ölsaatenernte der Top 7 Anbaufrüchte für 22/23 auf ca. 620 Mio. t. Daraus repräsentiert sich ein deutlich größeres Angebot an Pflanzenölen und Proteinfuttermitteln. Auch die Ernten bei Weizen und Mais konnten 22/23 weltweit ein zufriedenstellendes Niveau erreichen. Wobei es auch hier regional Ausnahmen gab, wie z.B. die Weizenernte in Argentinien oder die Maisernte in der EU, die aufgrund von Hitze und Dürre deutlich kleiner ausfielen.

Preis-Rationierung, Vorratsabbau und auskömmliche Produktion konnten dazu beitragen, dass der FAO Food Price Index seit März 2022 bis Jahresende wieder Monat für Monat fallen konnte. Jedoch wurde das Niveau von 2021 zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch nicht wieder unterschritten.

Eine stabile Produktion von hochwertigen Lebensmitteln wird immer wichtiger. Seit November 2022 leben auf der Erde über 8 Milliarden Menschen. Diese Zahl wird in den kommenden Jahrzehnten noch zunehmen. Aus diesem Grund gelten die "Farm to fork"-Strategie/ der "New Green Deal" der EU und ebenso die Politik der Bundesregierung hinsichtlich der Extensivierung der landwirtschaftlichen Produktion an unserem Gunststandort als umstritten.

Während die Bevölkerung gerade auf der Südhalbkugel wächst und die Ernährungssicherheit für die rd. 8 Milliarden Menschen immer bedeutender wird, hat sich die EU die Einschränkung der Intensität der Landwirtschaft auf die Fahnen geschrieben. Das wird in Deutschland und weiten Teilen Europas die Getreide- und Rapserträge unmittelbar sinken lassen. Damit einhergehende Umsatzrückgänge bei Dünge-, Pflanzenschutz- und Futtermitteln stellen viele Firmen in der Agrarbranche vor betriebswirtschaftliche Herausforderungen und erfordern harte Einschnitte bei den vorgehaltenen Kapazitäten. Auch die damit verbundenen Warenströme drehen sich bei Getreide und Ölsaaten teils um. Der Exportüberschuss an Getreide aus Deutschland ist bei verminderter Qualität rückläufig, während der Importbedarf von Ölsaaten tendenziell ansteigt. Das verlangt der Branche eine große Flexibilität ab.

Die Ölmühle in Rostock konnte in diesem Jahr von einer leicht gestiegenen Rapsernte in Deutschland und der Welt profitieren. Allerdings kommt die Ölmühle auch in der Kampagne 2022/2023 nicht ohne den Import von Raps aus. Diese Mengen kommen aus dem Baltikum, den Anrainerstaaten des Schwarzmeeres und Australien nach Rostock.

Im Vergleich der Erntejahre 2021 zu 2022 wurden auf den Feldern in Mecklenburg-Vorpommern ca. 140.000 t, in Schleswig-Holstein ca. 100.000 t und in Brandenburg ca. 71.000 t mehr Raps geerntet. Durch Neukundengewinnung in der Landwirtschaft und die Erweiterung der Aufkaufgebiete weltweit ist eine Erhöhung der direkten Ankaufmengen realisiert worden. Die flexible Rapsversorgung der Ölmühle per Lkw oder per Schiff ist möglich durch eine moderne LKW-Annahme und Hoflogistik sowie durch eine moderne Löschanlage für kleinere Seeschiffe bis hin zu Panamax-Schiffen.

Für die Erfurter Malzwerke GmbH besteht eine direkte Abhängigkeit von der Entwicklung des Bierkonsums und damit der Bierproduktion im deutschen Markt und im Weltmarkt. Laut Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes (Fachserie 14, Reihe 9.2.1.) kam es nach einem Rückgang des Bierausstoßes deutscher Brauereien um ca. 2,2% im Jahr 2021, in 2022 zu einer Erholung und bis Ende November zu einem Anstieg um 3,2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Malzexport entwickelt sich weiterhin gut, da der Bierabsatz nach pandemiebedingten Rückgängen inzwischen wieder auf dem Niveau von 2019 angekommen ist und perspektivisch weiterwachsen wird. Die Erfurter Malzwerke GmbH konnten in 2022 7,75% mehr Malz absetzen als im Vorjahr.

Aufgrund der Inflation bei den Produktionskosten gingen die Absätze in der deutschen Ernährungsindustrie das zweite Jahr in Folge zurück. Das Absatzminus für 2022 belief sich im Vergleich zum Vorjahr auf 1,8%. Die extremen Kostensteigerungen für die Branche in den Bereichen Rohstoffe und Energie lassen sich an der Entwicklung des HWWI-Rohstoffpreisindexes ablesen. Im Vergleich zu 2021 lag der hier gemessene Preisanstieg bei 45%, Energierohstoffe verteuerten sich um 158%. Weitere Belastungen ergaben sich durch ebenfalls erhebliche Kostensteigerungen im Bereich Logistik und Transport, bei Verpackungsmaterialien sowie durch Lohnsteigerungen. Diese Kostensteigerungen spiegelten sich nur teilweise und stark zeitversetzt in den von den Herstellern erzielten Verkaufspreisen wider. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Verkaufspreise im Inland nur um 18% an.

Salzige Snacks, hier speziell extrudierte Knabberartikel wie Erdnussflips, Käsebälle und Zwiebelringe, sind für Wurzener die absatz- und umsatzstärkste Warengruppe. Nachdem der Pro- Kopf-Verbrauch in dieser Warengruppe zwischen 2015 und 2021 um insgesamt 21% anstieg, stagnierten die produzierten Mengen nach Schätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie auf Vorjahresniveau. Der Wert der Produktion stieg aufgrund der Teuerung in allen Bereichen der Produktion um 4,1% auf insgesamt 1,7 Mrd. €. Das Unternehmen konnte sowohl mit der eigenen Marke "Wurzener" als auch als Produzent von Eigenmarken des Handels am Wachstum im Snackmarkt partizipieren.

1.b) Wettbewerbssituation

Für die GETREIDE AG führten die zu hohen Verladekapazitäten für Getreide in den Häfen Hamburg und Rostock auch 2022 zu einem intensiven Wettbewerb um die zu exportierende Ware. Da dem gesamten Markt das kontinuierliche Geschäft fehlt, hat sich die GETREIDE AG opportunistisch am Markt beteiligt. Das war der Marktfindung im Export dienlich. Der Umstrukturierungsprozess der Branche findet weiterhin statt. Umbauten in einigen Terminals und Fusionen auf Unternehmensseite sind die Konsequenz dieses Prozesses.

Mit einer Verarbeitung von rd. 925.000 t (Vorjahr 887.000 t) Saat im Jahr 2022 gehört die Power Oil Rostock GmbH zu den drei größten Ölmühlen in Deutschland. Die Ölmühlen-Industrie befindet sich in einem konsolidierenden Markt, der durch Produktionsüberkapazitäten und starken Wettbewerbsdruck gekennzeichnet ist. Diese Situation wird durch niedrige Ernten der letzten Jahre in Deutschland und der gesamten EU verschärft. Der Ausgleich dieses Defizits in der Rohware erfolgt über Importe, an denen die Power Oil Rostock GmbH am Tiefseestandort Rostock-Überseehafen partizipiert. Biodiesel, der in den vergangenen Jahren wichtigste Absatzmarkt, wird nicht allein aus Rapsöl produziert, sondern in zunehmendem Maße aus Altfetten und importierten Methylestern. Mit den unterbrochenen Lieferketten bei Sonnenblumenöl und der distanzierten Haltung vieler Verarbeitungsunternehmen zu Lebensmittelrohstoffen russischen Ursprungs war der Marktverlauf 2022 meist sehr hektisch. Das führte zu weniger Markttransparenz. Die Folge waren deutlich höhere Bruttomargen zur Kompensation der gestiegenen Preise für Energie und Hilfsstoffe.

Der deutsche Malzmarkt ist insgesamt mit Überkapazitäten belastet. Diese Überkapazitäten haben ihren Schwerpunkt vor allem in den südlichen und südwestlichen Bundesländern. Gleichzeitig besteht in den mitteldeutschen Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Thüringen weiterhin ein Malzdefizit. Davon kann der Produktionsstandort Erfurt mit seiner Lage etwa im geografischen Mittelpunkt Deutschlands profitieren. Der Standort im Hafen von Hamburg verfügt über die beste Hafenanbindung unter allen deutschen Mälzereien. Damit sind besonders gute Voraussetzungen für den Zugang zu den beschriebenen Exportmärkten sowie für den Import von Gerste aus einem der Hauptanbaugebiete, Skandinavien, gegeben.

Wurzener gehört mit der Produktion und dem Vertrieb von Produkten unter der Marke "Wurzener" zu einer der bekanntesten regionalen Marken in den neuen Bundesländern. Als regional ausgerichtete Marke ist es Wurzener gelungen, in den Nielsen Gebieten 5+6 und 7, einen Marktanteil (ohne Handelsmarken) bei den Erdnussflips von 23% zu erzielen und belegt damit den 2. Platz. Ergänzt wird der Markenauftritt von Wurzener durch Artikel aus den Bereichen Grundnahrungsmittel (Reis, Mehl und Haferflocken) sowie Cerealien und Cornflakes.

Im Bereich der Handelsmarken ist der Wettbewerbsdruck auch im Jahr 2022, vor dem Hintergrund steigender Verarbeitungskapazitäten bei Mitbewerbern, weiter angestiegen. Bei seinen Kunden hat sich Wurzener einen hervorragenden Ruf als zuverlässiger und professioneller Partner im deutschen Lebensmitteleinzelhandel erarbeitet.

1.c) Marktstellung

Die Getreideexportterminals für Großschiffe ins Drittland liegen für alle Wettbewerber an den Standorten Rostock und Hamburg. Die GETREIDE AG hat über zwei Tochtergesellschaften exklusiven Zugang zu Verladeeinrichtungen an beiden Standorten. Dies ist in der Branche ein Alleinstellungsmerkmal.

Ein weiterer Vorteil für den GETREIDE AG Konzern gegenüber Wettbewerbern liegt in der Multifunktionalität der Hafenanlagen. So werden in Rostock zwar deutlich geringere Getreidemengen in den Export gegeben, dafür aber in erheblichem Umfang Rapsimporte für die konzerneigene Ölmühle abgewickelt. Am Standort Hamburg wurden erhebliche Anstrengungen für den Umbau vom reinen Getreideverladeterminal hin zu einem Im- und Exportterminal für die verschiedensten Produkte wie Kaffee, Mais, Zucker, Malz und Braugerste gemacht. Dies ist verbunden mit zusätzlichen Dienstleistungen in der Aufbereitung und Konfektionierung der Rohwaren, wodurch der Standort zunehmend besser ausgelastet werden kann.

Im Beschaffungsmarkt Nordost-Deutschland hat die Power Oil Rostock GmbH eine starke Stellung. Durch gemeinsame Betreuung der Landwirte für die Muttergesellschaft GETREIDE AG können Synergien zwischen dem Raps- und dem Getreideeinkauf erzielt werden. Die direkte Hafenanbindung schafft Wettbewerbsvorteile im Import von Rapssaat und dem Export von Rapsschrot und Öl gegenüber inländischen Ölmühlen. Zudem wird ausschließlich GMO freie Ware in der Produktion verarbeitet.

Es wird in Deutschland neben wenigen brauereizugehörigen Mälzereien an mindestens 53 Standorten kommerziell Malz produziert. Gemessen an der verfügbaren Mälzungskapazität belegen die Erfurter Malzwerke GmbH Platz 4 der deutschen Malzindustrie. Dies entsprach auch für 2022 einem Anteil von ca. 10% des Malzmarktes. Ca. 1/3 des produzierten Malzes wurde im Export abgesetzt. Basierend auf den beschriebenen Standortfaktoren kann sich die Erfurter Malzwerke GmbH sowohl auf den deutschen Markt als auch auf Schiffsbeladungen zu europäischen und Überseedestinationen konzentrieren.

Die Wurzener Nahrungsmittel GmbH gehört mit der Produktion und dem Vertrieb von Produkten unter der Marke "Wurzener" zu einer der bekanntesten regionalen Marken in den neuen Bundesländern und konnte in diesem Umfeld, bezogen auf den Gesamtumsatz, leicht wachsen. Mit der Produktion von zahlreichen Fremdmarken gehört das Unternehmen zu den größten 3 bis 5 Herstellern (je nach Warengruppe - salzige Snacks, Hafererzeugnisse, Cornflakes) im deutschen Markt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Geschäftsverlauf

2.1.a) Beschaffung und Logistik

Der Schwerpunkt bei der Beschaffung des Getreides ruht auf den Säulen der Direkterfassung aus der Landwirtschaft und dem Einkauf aus dem deutschen Händlermarkt. Die überregionalen Ursprünge (Baltikum, Tschechien, Polen, vereinzelt Ungarn und Rumänien) sind, wie schon in den Vorjahren, weiterhin rückläufig, was mit dem Aufbau entsprechender Verladeterminals im Baltikum und veränderten Warenströmen innerhalb der EU zu begründen ist.

Durch die nahezu konstante Verarbeitungsmenge bei ebenfalls gestiegenen Erntemengen konnten bei der Power Oil Rostock GmbH der Marktanteil in der direkten Erfassung erhöht und somit die Importmengen zur Versorgung der Ölmühle im Vergleich zum Vorjahr leicht reduziert werden. Der Import per Schiff wurde vom zentralen Handel der GETREIDE AG koordiniert.

Am Standort Erfurt der Erfurter Malzwerke GmbH erstreckt sich das Erfassungsgebiet für Inlandsbraugerste fast ausschließlich auf die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Insgesamt konnten rd. 87% des Braugetreidebedarfes aus der regionalen Landwirtschaft sowie über regionale und nationale Händler gedeckt werden. Darüber hinaus wurde auf Importe über die eigenen Anlagen im Werk Hamburg zurückgegriffen.

Am Standort Hamburg mit seiner prädestinierten Lage am Tiefwasser des Hamburger Hafens wurde zu 97,4% Importware verarbeitet. Nur in geringem Umfang erfolgte die Versorgung aus den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Nach einer erneut knappen Braugerstenernte 2021 (1,087 Mio. t) fiel die Braugerstenernte 2022 in Deutschland mit 1,273 Mio. t deutlich höher aus. Die Erntemenge liegt fast 200 Tsd. t höher als im Vorjahr (endgültiger Erntebericht der Braugersten- Gemeinschaft e.V.) und führt bei zeitgleich ebenso guten Ernten in Frankreich und Dänemark zu einer Entspannung der engen Bilanz. Als Folge daraus entspannen sich die Märkte und auch qualitativ ist mit einer guten Versorgung zu rechnen.

Die Versorgung der Wurzener Nahrungsmittel GmbH mit Hafer konnte zu über 90% durch regionale Lieferanten, mit denen stabile und langfristige Lieferantenbeziehungen bestehen, sichergestellt werden.

In Folge des Ukrainekrieges kam es ab Februar zu einer deutlichen Verknappung der Hauptrohstoffe der Snack-Produkte Maisgries und Sonnenblumenöl. Die ausreichende Versorgung der Produktion mit diesen Rohstoffen war eine große Herausforderung, konnte jedoch zu jeder Zeit sichergestellt werden. Dies allerdings zu teils drastisch höheren Einkaufspreisen als im Jahr 2021. So verteuerte sich Maisgrieß um 48% und Sonnenblumenöl sogar um 78% gegenüber dem Vorjahr.

Bei Erdnüssen greift Wurzener vorwiegend auf Ursprünge aus Südamerika zurück, welche in Europa geröstet werden. Durch eine frühzeitige Deckung konnten die Preise für diesen Rohstoff stabil gehalten werden.

Die Beschaffung von Verpackungsmaterialen war auch in 2022 hinsichtlich Verfügbarkeit, Lieferzeiten und nicht zuletzt den Preisen schwierig. Dem steigenden Bedarf an Kartonagen, insbesondere durch den weiterhin boomenden Online-Versandhandel, stehen hier fehlende Verarbeitungskapazitäten gegenüber.

Nach zwei Quartalen mit steigenden Erzeugerpreisen haben sich, angesichts der nachlassenden Nachfrage nach Öl und des Barrel-Preises, auch hier die Preise ab dem 3. Quartal 2022 auf hohem Niveau stabilisiert und Lieferengpässe konnten reduziert werden.

2.1.b) Produktion und Fertigung

Im Jahr 2022 sind in der Ölmühle in Rostock insgesamt rd. 925.000 t Raps verarbeitet worden. Durch die vorbeugende Instandsetzung konnten die Betriebsstunden der Anlagen weiter stabilisiert und eine Leistungssteigerung erreicht werden.

Eine in 2022 durchgängig hohe Malzvermarktung ließ die Produktion an beiden Standorten der Erfurter Malzwerke GmbH (Hamburg und Erfurt) nahezu 100% der Nennleistung erreichen.

Aufgrund der verbesserten Auslastung der in den Vorjahren zusätzlich geschaffenen Extruderkapazität konnte Wurzener die Produktion von extrudierten salzigen Snacks auch in 2022 deutlich steigern. So konnte die Produktion von Erdnussflips um 12,4% und die der übrigen salzigen Snacks um 49,4% gesteigert werden.

Die Produktion von Haferflocken hat sich nach der Beendigung eines Eigenmarkenkontraktes zum Ende des ersten Quartals 2022 auf eine 50%ige Auslastung der Verarbeitungskapazität eingepegelt. Die Verarbeitungskapazitäten bei den Cornflakes waren auch in 2022 zu 100% ausgelastet.

2.1.c) Absatz und erzielter Marktanteil

An den insgesamt über die deutschen Großhäfen abgewickelten 4.814.000 mt (Vorjahr: 5.047.000 mt) Gerste und Weizen konnte die GETREIDE AG mit einem Anteil von rd. 10% (Vorjahr: 11%) partizipieren. Da die GETREIDE AG aufgrund der Iran-Sanktionen der USA diese Destination über ihre Anlagen nicht bedient, verharrt der Marktanteil auf niedrigem Niveau.

In 2022 konnten zufriedenstellende Margen im Export durchgesetzt werden. Dies liegt an dem selektiven Marktverhalten, bei der sich die GETREIDE AG opportunistisch auf margenträchtige Handelsgeschäfte bezieht, und günstigen Getreideeinständen aus der Ernte 2021.

Der Verkauf von Rapsöl ist das wichtigste Umsatzsegment der Power Oil Rostock GmbH. Die Absatzmenge von vollraffiniertem Öl lag im Geschäftsjahr deutlich über Vorjahresniveau (+14%), während die Verkaufsmenge von technischem, nicht raffiniertem Rapsöl um 11% gegenüber dem Vorjahr gesunken ist. Der Absatz von Schrot aus Rostock stieg gegenüber dem Vorjahr im Berichtsjahr geringfügig (+1,3%) an. Aus der im August gestarteten Lecithinproduktion konnte kontinuierlich Lecithin verkauft werden.

Die Erfurter Malzwerke GmbH hat auch im Jahr 2022 das hergestellte Malz vollständig absetzen können. Die besondere Standortverteilung der beiden Werke in Bezug auf die Binnen- und Exportmärkte wurde optimal genutzt.

Die Marke "Wurzener" hat sich heute als regionale Marke in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern fest etabliert. Daraus ergibt sich auch der Absatzschwerpunkt der Marke "Wurzener" in den vorgenannten Regionen. Entgegen dem Branchentrend konnte Wurzener für 2022 einen um 2,5% höheren Gesamtabsatz verzeichnen. Der Absatz unter der Marke "Wurzener" stieg sogar um 2,8% gegenüber dem Vorjahr. Der Absatzanteil der Marke "Wurzener" am Gesamtumsatz blieb stabil bei 47%.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte das Geschäft mit Handelsmarken im Bereich der Snacks um 16% gegenüber dem Vorjahr ausgebaut werden.

Der Absatz an Industriekunden, insbesondere im Bereich der Cornflakes, wurde im abgelaufenen Jahr um 13,6% gesteigert.

2.1.d) Investitionen

Auch 2022 wurden im Konzern planmäßig umfangreiche Investitionen durchgeführt.

Die Anlagenzugänge bei der Power Oil Rostock GmbH von TEUR 4.227 betrafen zum einem die Fertigstellung der neuen Lecithinanlage mit dem Tanklager und der Wasserentschleimung. Dafür wurden im Geschäftsjahr 2022 TEUR 1.215 ausgegeben. Weitere TEUR 1.260 sind in die Erweiterung der Raffination geflossen. Weitere TEUR 1.095 wurden in noch im Bau befindliche Anlagen investiert. Davon entfallen TEUR 622 auf das Projekt Saatenvorwärmung, TEUR 131 auf die CIP-Anlage für die Separatorenreinigung, TEUR 245 auf die Erweiterung der Kaibandanlage und TEUR 97 auf die Umrüstung der NUK-Raffination. Für die sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung waren TEUR 250 erforderlich, um die IT-Hardware, die Waagensysteme und die Ausstattung der Werkstatt weiterhin auf hohem Niveau zu halten.

An den Standorten der Erfurter Malzwerke GmbH wurden Investitionen von TEUR 1.163 getätigt. Schwerpunkt war die Installation eines E-Savers in Erfurt und einer Wasseraufbereitung in Hamburg.

Die Wurzener Nahrungsmittel GmbH tätigte in 2022 insgesamt Investitionen in Höhe von TEUR 2.891. Schwerpunkte der Investitionstätigkeit waren die Erweiterung der Verarbeitungskapazitäten für Snacks, Investitionen in die Gebäudeinfrastruktur sowie für die Modernisierung der IT-Infrastruktur. Daneben sind Ersatzinvestitionen in verschiedenen Bereichen vorgenommen worden.

In der GETREIDE AG wurden 2022 keine nennenswerten Investitionen in das Sachanlagevermögen getätigt.

Im Lager- und Umschlagsbetrieb G.T.H. Getreide Terminal Hamburg GmbH & Co. KG in Hamburg wurden planmäßig Investitionsmaßnahmen in Höhe von TEUR 927 zur Sanierung der Gebäude sowie zur Restrukturierung und Automatisierung der Förderwege in den Silos und Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Waren durchgeführt.

2.2. Ertragslage

2.2.a) Aussage zur Handelsaktivität / Auftragslage

Betrachtet man das fünfjährige Mittel, bleibt das gehandelte Getreidevolumen der GETREIDE AG auch in 2022 auf einem unterdurchschnittlichen Niveau.

Die Auftragslage für Öl, Raffinat und Schrot der Ölmühle sicherte im Wirtschaftsjahr 2022 durchgängig die Vollauslastung der Produktion.

Die wiederum bereits zu Beginn des Berichtsjahres sehr gute Auftragslage für die Erfurter Malzwerke GmbH sicherte die volle Auslastung der Produktion an beiden Standorten.

Die Auftragsreichweite bei der Marke "Wurzener" ist seit Jahren stabil, durch Erfahrungswerte und längerfristige Aktionsankündigungen planbar und konnte mit den vorhandenen Kapazitäten abgewickelt werden. Die Auftragslage bei Handelsmarken hat sich insbesondere durch die Ausweitung der Kontrakte verbessert und garantiert Wurzener eine Grundauslastung der Produktion.

2.2.b) Analyse der Umsatzsituation

Der Konzernumsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 320.117, was einem Anstieg von 40,27% entspricht. Die Umsatzerlössituation stellt sich dabei für die einzelnen Konzerngesellschaften sehr unterschiedlich dar und wird nachfolgend detailliert betrachtet.

In 2022 wurden über die GETREIDE AG rd. 630 Tt Getreide gehandelt. Das ist ein Rückgang um 9% im Vergleich zum Vorjahr (0,68 Mio. t). Damit liegt der Handel leicht unter dem Mittel der letzten vier Jahre.

Die verladene Menge über die Exportterminals ins Drittland betrug in 2022 rd. 484 Tt. Dies bedeutet einen Rückgang zum Vorjahr von rd. 38 Tt.

Der Umsatz der GETREIDE AG ist dennoch im Vergleich zum Vorjahr um EUR 59 Mio. bzw. um 39,7% gestiegen. Dies liegt an den gestiegenen Preisen, die den Mengenrückgang überkompensieren.

Die Umsätze der Power Oil Rostock GmbH inklusive der Erlöse aus Absicherungsgeschäften und Nebenleistungen stiegen von rd. TEUR 569.297 auf rd. TEUR 828.145. Dies entspricht einem Anstieg um rd. 45%. Ursächlich hierfür sind die Preisveränderungen in den Produktmärkten Rapsöl und Schrot sowie eine leichte Produktionsausweitung.

Der Gesamtumsatz der Erfurter Malzwerke GmbH ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 17.212 (+26,81 %) gestiegen. Dies resultierte neben dem um 7,75% höheren Malzabsatz aus den deutlich gestiegenen Malzpreisen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Bruttoumsatz der Wurzener Nahrungsmittel GmbH im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.760 (+18,7%). Nach Abzug aller Erlösschmälerungen (Boni, Rabatte und sonstige Konditionen) beträgt der Anstieg des Nettoumsatzes in 2022 24,5%. Die Ausweitung der Umsätze ist im Wesentlichen durch realisierte Preiserhöhungen getrieben. Aufgrund von zähen Preisverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel konnten nötige Preiserhöhungen jedoch nur sehr stark zeitversetzt zu den eingetretenen Kostensteigerungen erzielt werden.

2.2.c) Rohertragsbetrachtung

Der Rohertrag unter Berücksichtigung der Nebenerlöse ist im Vergleich zum Vorjahr bei der GETREIDE AG um 152% gestiegen, was im Wesentlichen bei einem höheren Umsatz auf eine bessere Marge zurückzuführen ist.

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stiegen bei der Power Oil Rostock GmbH, insbesondere aufgrund höherer Einstandspreise für Raps, signifikant an (rd. TEUR 249.908). Hinzu kam die enorme Erhöhung der Energiekosten um rd. TEUR 15.685. Insgesamt lag die Steigerung im Materialaufwand marktpreisbedingt bei rd. 53% und überstieg somit den Anstieg der Umsatzerlöse von ca. 45%, was trotzdem noch zu einer Zunahme des Rohertrages um EUR 6,3 Mio. führte.

Der Rohertrag der Erfurter Malzwerke GmbH ist im Berichtsjahr um rd. 36,5% auf rd. TEUR 22.800 gestiegen.

Bei der Wurzener Nahrungsmittel GmbH stieg der Rohertrag, bei gestiegenen Material- und Frachtaufwendungen aufgrund der erhöhten Netto-Umsätze, um TEUR 746 (+8,2%).

Der Rohertrag im Konzern ist in 2022 aufgrund der oben beschriebenen Sachverhalte im Vergleich zum Vorjahr um 23% gestiegen.

2.2.d) Sonstige Kosten- und Ergebnisanalysen

Die Abschreibungen der GETREIDE AG sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Der Personalaufwand verzeichnet einen Anstieg um 11,03%. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 59,28% ist begründet durch gestiegene Aufwendungen für Absicherungsgeschäfte mit EUR 30,5 Mio. (Vorjahr: EUR 17,7 Mio.). Insgesamt ist das Betriebsergebnis (EBIT) um TEUR 6.608 auf TEUR 1.737 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Neben dem sehr starken Anstieg des Materialaufwands war bei der Power Oil Rostock GmbH eine Steigerung der Kosten für Ausgangsfrachten und Logistik (rd. TEUR 2.877) zu verzeichnen. Die Kosten der Kapitalbeschaffung erhöhten sich in 2022 ebenfalls. Gleichwohl erzielte die Power Oil Rostock GmbH trotz der Kostensteigerungen ein sehr gutes Ergebnis.

Die Frachtkosten sind bei den Malzwerken im Vergleich zum Vorjahr um 26,2% gestiegen. Die Reparaturen und Instandhaltungen, welche in 2021 um 34% gesunken waren, erhöhten sich in 2022 um 5,6%. Der Personalaufwand ist im Berichtsjahr um 5,4% gestiegen.

Dem gestiegenen Rohertrag der Wurzener Nahrungsmittel GmbH steht auf der Kostenseite ein Anstieg der Gesamtkosten gegenüber. Die wesentlichen Kostenanstiege waren in den Bereichen Personalkosten (+14%), Energiekosten (+103%) sowie Ausgangsfrachten (+45%) zu verzeichnen.

Für den Konzern zeigen sich Kostensteigerungen im Materialaufwand in Höhe von 44,62% und in den Personalkosten in Höhe von 8,79%. Das Betriebsergebnis (EBIT) ist aufgrund des gestiegenen Rohgewinns in Summe um TEUR 12.067 höher als im Vorjahr.

2.3. Finanzlage

Die Finanzlage des Konzerns ist sehr gut. Es steht ein ausreichend großer Mix aus Eigenmitteln und Kreditlinien für den Ankauf von Rohwaren und Betriebsmitteln zur Verfügung. Im Frühjahr 2022 wurde der Sicherheitenpool-Vertrag nochmals angepasst und der GETREIDE AG eine deutlich erhöhte Kreditlinie zur Verfügung gestellt. Aus den von allen Banken gemeinschaftlich genutzten Sicherheiten des Umlaufvermögens kann die GETREIDE AG für den Gesamtkonzern jederzeit auf ausreichend liquide Mittel zurückgreifen.

Die sehr gute Liquiditätslage ermöglicht es jederzeit, angebotene Skonti zu ziehen bzw. eingehende Rechnungen termingerecht zu bezahlen. Bestehende langfristige Kredite mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden planmäßig getilgt.

In 2022 wurde ein operativer Cashflow von TEUR 7.013 erwirtschaftet. Insbesondere durch den Aufbau umfangreicher Lagerbestände und die geringere Inanspruchnahme von Bankverbindlichkeiten, die der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet worden sind, ist der Mittelzufluss niedriger ausgefallen als im Vorjahr und als es das Jahresergebnis erwarten ließe.

Der negative Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit, welcher wesentlich auf den Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen basiert, zeigt deutlich die konsequente Fortsetzung umfangreicher Investitionen zur Prozessoptimierung und Erneuerung im Konzern.

Aus der Finanzierungstätigkeit ist ein negativer Cashflow von TEUR 1.303 im Berichtsjahr entstanden.

2.4. Vermögenslage

Das Anlagevermögen im Konzern liegt mit Zugängen von TEUR 9.419 und Abschreibungen von TEUR 10.334 rd. 0,95% unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang ist begründet durch Anlagenabgänge und Abschreibungen auf das Anlagevermögen.

Das Vorratsvermögen hat sich um TEUR 43.109 im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um TEUR 8.329 gestiegen. Die sonstigen Vermögensgegenstände sind um TEUR 6.874 gestiegen. Die Forderungen gegen verbundene (nicht konsolidierte) Unternehmen sind ebenfalls um TEUR 198 gestiegen.

Auf der Passivseite der Bilanz wirkt sich das Jahresergebnis von TEUR 28.612 eigenkapitalerhöhend aus. Mit einem Eigenkapitalanteil von rd. 52% (Vorjahr rd. 53%) ist der Konzern sehr solide durch Eigenkapital finanziert.

Der Fremdkapitalanteil ist mit rd. 48% (Vorjahr rd. 47%) gestiegen. Der bankenfinanzierte Anteil des Fremdkapitals im Konzern ist mit rd. 57% im Vergleich zum Vorjahr (rd. 62%) leicht rückläufig.

Der gesamte Rückstellungsbereich verzeichnet einen Anstieg von rd. 56,7%. Auch die gesamten Verbindlichkeiten sind um 13,31% gestiegen, was im Wesentlichen durch den Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen begründet ist.

2.5. Angaben zu den finanziellen Leistungsindikatoren

Finanzielle Leistungsindikatoren	12.2022	12.2021
ERTRAGSLAGE
Eigenkapitalrentabilität I in % (Jahresergebnis x 100) / Eigenkapital	15,43	16,08
Umsatzrentabilität in % (Jahresergebnis x 100) / Umsatzerlöse	2,57	3,28
Umsatz je EUR 1,00 Personalkosten in EUR	48,33	37,48
Umsatzerlöse / Personalaufwand
VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR
Anlagenintensität in % (Anlagevermögen x 100) / Gesamtvermögen	28,37	33,42
Eigenkapitalanteil in % (Eigenkapital x 100 ) / Gesamtkapital	52,01	52,99
EBT (in TEUR)	41.372	30.151
Ergebnis vor Ertragsteuern und sonstigen Steuern
OPERATIVE ERGEBNISKENNZAHLEN
EBITDA, ohne Ausschüttung (in TEUR)	54.624	42.713
Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Leasing
EBITDA - Marge in % (EBITDA/ Umsatzerlöse) x 100	4,90	5,37

Der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital liegt mit 52,01% wenn auch rückläufig, weiterhin deutlich über der durchschnittlichen Quote in Deutschland. Die Anlagenintensität ist von 33,42% auf 28,37% gesunken.

Das Ergebnis vor Ertragsteuern und sonstigen Steuern (EBT) sowie das operative Ergebnis EBITDA weisen mit TEUR 41.372 (+TEUR 11.221) und TEUR 54.624 (+TEUR 11.911) erneut kräftigen Zuwachs aus.

Die EBITDA-Marge ist im Vergleich zum Vorjahr von 5,37% auf 4,90% gesunken. Die GETREIDE AG sieht sich dennoch damit im Branchenvergleich weiterhin im oberen Viertel.

2.6. Angaben zu den nicht finanziellen Leistungsindikatoren

Alle Unternehmen des GETREIDE AG Konzerns haben Managementsysteme implementiert, die die Kernprozesse abdecken. Insbesondere wurde und wird sichergestellt, dass die jeweils erforderlichen Zertifizierungen nach GMP+, REDcert Nachhaltigkeit, IFS Food, Halal, Koscher, Vlog, Energiemanagement nach ISO 50001 sowie 9001 und Umweltmanagement nach ISO 14001 mit den erforderlichen Audits fristgerecht und erfolgreich absolviert werden. Abweichungen von den Soll-Prozessen werden laufend dokumentiert und erforderliche Korrektivmaßnahmen eingeleitet.

Darüber hinaus werden durch das Qualitätsmanagement regelmäßig interne Audits durchgeführt, erforderliche Lieferantenaudits betreut, Reklamationen erfasst und ausgewertet.

Durch die intensiven Audits wurden Maßnahmen zur Verbesserung interner Abläufe angestoßen. Zusätzliche Qualifikationsmaßnahmen, wie Schulungen des Personals und die laufende Weiterbildung des gesamten QM-Teams in den Themen HACCP, Lebensmittel- und Futtermittelrecht sowie Energiemanagement, sichern den erreichten hohen Standard ab.

Gesamtaussage Wirtschaftsbericht zum abgelaufenen Wirtschaftsjahr

Die GETREIDE AG hat sich in einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld operativ nach vorne gearbeitet. Die Marge konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgebaut werden. Dabei wurden in 2021 Verluste aus Absicherungsgeschäften in Kauf genommen, welche zu höheren Margen in 2022 geführt haben.

Die sehr schlanke Organisation des Hamburger Büros fokussiert vor allem auf Aufgaben des Gesamtkonzerns. Das Getreidegeschäft konzentriert sich dabei auf die Auslastung der Verladekapazitäten in Hamburg und Rostock.

2022 war für die Power Oil Rostock GmbH ein in vielerlei Hinsicht herausforderndes Jahr. Trotz Pandemie, Ukrainekrieg, Unterbrechung der Lieferketten und Zuspitzung der Energiesituation konnte die Power Oil Rostock GmbH ein sehr positives Ergebnis erzielen. Es ist das beste Ergebnis der Geschichte der Power Oil Rostock GmbH.

Durch stark gestiegene Preise und ein sehr gutes Kostenmanagement der Erfurter Malzwerke GmbH wurde ein sehr gutes Jahresergebnis erreicht.

Bei stabilen bzw. leicht steigenden Absätzen gelang es der Wurzener Nahrungsmittel GmbH nur stark zeitversetzt Teile der enormen Mehrkosten in den Bereichen Rohwarenversorgung, Frachten, Energie und Personal über Preiserhöhungen an die Kunden im Lebensmitteleinzelhandel weiterzugeben. Trotz der enormen Herausforderungen auf der Kostenseite ist es der Wurzener Nahrungsmittel GmbH gelungen das Jahr mit einem positiven Jahresergebnis in Höhe von TEUR 194 abzuschließen.

Insgesamt hat sich in 2022 das Jahresergebnis des GETREIDE AG Konzerns trotz Kostensteigerungen im Berichtsjahr verbessert. Ursächlich ist ein sehr restriktives Positionsmanagement.

3. Prognosebericht

Die Getreide-Bilanzen des Analysten-Hauses Strategie Grains deuten für die laufende Kampagne 22/23 auf einen deutschen Exportüberschuss von Gerste und Weizen fürs Drittland von rd. 5,8 Mio. t hin, wovon per Jahresultimo weniger als die Hälfte abgewickelt ist (21/22: 5,4 Mio t. Exportüberschuss). Für die Kampagne 23/24 wird ein Export-Überschuss von 5,7 Mio. t Weizen und Gerste prognostiziert. Mit den Auflagen für den Getreideanbau aus der "Farm to fork"-Strategie der EU wird sich der Trend zu stagnierenden Exportmengen in den folgenden Jahren verstetigen.

Die Aufstellung der GETREIDE AG mit schlanken Strukturen zur opportunistischen Nutzung von Marktmöglichkeiten wird Gewinnmöglichkeiten auch in einem derart mit Überkapazitäten ausgestattetem Umfeld bieten. Für 2023 werden bereits Erträge im offenen Buch ausgewiesen.

Da die Exportgeschäfte eher "spot" und selten auf längere Termine kontrahiert werden, ist eine genaue Prognose der Umsatzentwicklung 2023 ab dem 3. Quartal schwer zu erstellen.

Auch im Geschäftsjahr 2023 werden hohe Rohstoff- und Energiekosten die Power Oil Rostock GmbH begleiten. Durch die strategisch vorteilhafte Lage im Rostocker Überseehafen und die weiteren Investitionen in energiesparende Systeme ist das Unternehmen für die neuen Herausforderungen gut aufgestellt.

Die in 2022 aufgenommene Lecithinproduktion und die Erweiterung der Raffination werden die Wertschöpfung des Unternehmens im Jahr 2023 stärken.

Durch die starke Verteuerung der eingesetzten Energie wird nach neuen Wegen gesucht, um Energie weiter einzusparen bzw. einer nachhaltigen Doppelnutzung zuzuführen. Eine entscheidende Variante wird die Saatenvorwärmung sein. Dieses umfangreiche Projekt wurde bei der Power Oil Rostock GmbH im Geschäftsjahr 2022 geplant und soll im Geschäftsjahr 2023 umgesetzt werden.

Auf der Absatzseite wird der Kundenstamm durch eine intensive Bearbeitung des Marktes gehalten bzw. weiter ausgebaut.

Durch weiterhin gute Nachfrage nach deutschem Malz auch aus dem Ausland kann eine gute Auslastung mit zufriedenstellenden Malzmargen erreicht werden. Teure Energiekontrakte belasten das Geschäft 2023 zum Teil. Neue Verträge mit marktangepassten Konditionen sind in Verhandlung.

Die Wurzener Nahrungsmittel GmbH wird auch im nächsten Wirtschaftsjahr ihren Wachstumskurs im Bereich der salzigen Snacks fortsetzen. Maßgeblich werden dazu die Inbetriebnahme einer weiteren Produktionslinie sowie weitere Effizienzsteigerungen auf den bestehenden Anlagen beitragen. Für alle anderen Warengruppen gehen wir im Jahr 2023 von stabilen Absätzen aus. Einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis werden die Entwicklungen auf den Energie- und Rohstoffmärkten haben. Hier bleibt trotz staatlicher Eingriffe eine gewisse Unsicherheit für Wurzener. Insgesamt erwartet Wurzener für 2023 einen positiven Jahresüberschuss, deutlich über dem Ergebnis von 2022.

Insgesamt wird für den GETREIDE AG Konzern in 2023 ein positives Ergebnis von rd. EUR 20 Mio. trotz steigender Energiekosten erwartet. Die EBITDA-Marge sowie die Umsatzrentabilität für das Jahr 2023 sind unterhalb des Vorjahres geplant, aber insgesamt auf einem noch sehr hohen Niveau. Das Anlagevermögen wird durch Investitionen in Höhe der jährlichen AfA konstant bleiben. Die Anlagenintensität wird sich entsprechend des Bilanzvolumens verändern.

Fallende Energie- und Rohstoffpreise im 2. Halbjahr erhöhen aktuell den Druck auf die Margen. Wir erwarten daher eine nachlassende Ergebnisdynamik im 2. Halbjahr.

Gesamtaussage Prognosebericht

Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln ist von vorrangiger Bedeutung. Die GETREIDE AG erwartet daher, dass die landwirtschaftliche Produktion und die darauf aufbauenden Handels- und Verarbeitungsaktivitäten in ihrer relativen Bedeutung gestärkt werden. Als Bestandteil der Wertschöpfungskette der Lebensmittelproduktion ist die GETREIDE AG in dieser Krise ein unverzichtbarer Partner zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung.

Eine negative Auswirkung auf die Geschäftsentwicklung aufgrund der Ukraine Krise ist derzeit nicht erkennbar. Bestehende Einkaufs- und Verkaufskontrakte stellen durch bereits getätigte Absicherung, wenngleich der Markt auf Nachrichten aus dem Kriegsgebiet stark reagiert, kein Risiko dar. Neue Kontrakte werden im gleichen Maße durch angemessene Absicherungsgeschäfte gesichert. Wichtig ist die Vertragstreue aller Beteiligten.

Die Planung der Gesellschaften für das Jahr 2023 folgt weitestgehend den Tendenzen der Jahresergebnisse 2022 unter Berücksichtigung absehbarer Kostenerhöhungen bei Energie, Betriebsmitteln und im Personalbereich.

Die derzeit zu beobachtenden Energiepreissteigerungen sind in der Planung für 2023 weitestgehend eingepreist, da bereits im Vorjahr ein Großteil des Energiebedarfes am Markt gedeckt wurde.

4. Risiko-/Chancenbericht

4.1. Marktrisiken/-chancen

Die GETREIDE AG ist insbesondere von einer guten Ernte in Deutschland und den umliegenden Regionen abhängig. Die Planungen beruhen stets auf einem Szenario durchschnittlicher Ernten mit exportfähiger Ware. Abweichungen in den Druschergebnissen steigern bzw. vermindern den deutschen Exportüberschuss von Getreide und ändern damit regelmäßig auch das Umsatzpotential der GETREIDE AG. Um die Abhängigkeit von erntebedingten Mehr- bzw.

Mindererträgen gering zu halten, ist der Fokus auf die Senkung der Kosten in den Prozessen ein wichtiges Element unserer Strategie.

Auf der Beschaffungsseite besteht für die GETREIDE AG und die Power Oil Rostock GmbH unverändert eine gute Ausgangsposition bei der Erfassung aus der regionalen Landwirtschaft. Darüber hinaus sieht man die Chance, durch eine intensivere Marktbeobachtung und ambitionierte Prämienvorgaben sowie mit besseren Vertragsgestaltungen für Importware, die Preisaufschläge zur MATIF zu reduzieren und die Marge zu verbessern.

Mengenmäßig ist aufgrund der Hafenanbindung eine Limitierung in der Versorgung der Ölmühle mit Rapssaat auszuschließen. Die zunehmende deutsche Importabhängigkeit bei Ölen, Fetten, Proteinen und Ölsaaten sollte für den Standort Rostock zu einem Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu den Inlands-Ölmühlen führen. Eine daraus resultierende Marktkonsolidierung wird voraussichtlich die Verarbeitungsmargen an den Wasserplätzen langfristig auf einem auskömmlichen Niveau stabilisieren.

Der Absatz von Rapsschrot war im Direktvertrieb der Power Oil Rostock GmbH erfolgreich. Der direkte Absatz in die deutsche Landwirtschaft (trotz weiterer Reduzierung der Tierbestände) konnte gesteigert werden. Der Export von Rapsschrot zeigte 2022 eine sehr hohe Stabilität und wird weiter intensiviert.

Da ca. 65% der Herstellungskosten des Braumalzes durch den Aufwand für Rohwaren bestimmt wird, beeinflusst die Entwicklung des Roh Warenmarktes entscheidend die Wirtschaftlichkeit der Erfurter Malzwerke GmbH. Für 2023 sind bereits 100% des Rohwarenbedarfs für gepreiste Malzkontrakte vertraglich abgesichert. Weitere 25% der Gesamtkosten werden durch den Energie- und Wasseraufwand repräsentiert, die zu einem Großteil bereits vertraglich abgesichert sind.

Wesentliche Marktrisiken der Wurzener Nahrungsmittel GmbH treten bei der Rohstoffversorgung für Haferflocken, aber auch für Erdnussflips, auf. Hier besteht das Risiko in der nichtäquivalenten Rohstoffdeckung. Da der Rohstoffeinstand wertbestimmend für die Haferflocke/ den Erdnussflip ist, besteht in der Qualität und Verfügbarkeit des Rohstoffes ein wesentliches Risiko. Diese Risiken werden zum Teil durch Anbauverträge und Lieferverträge mit Maisgrieß und Erdnüssen über langfristige Kontrakte gesichert. Eine vollständige Absicherung für alle Verbräuche ist jedoch schwierig.

4.2. Warenterminkontrakte

Die wesentlichen externen Risiken resultieren regelmäßig aus Preisschwankungen des Agrarmarktes und an den Warenterminbörsen. Die Absicherung im Finanzmarkt erfolgt im Konzern direkt über die GETREIDE AG.

Da die Marktpreisrisiken nicht beeinflussbar sind, werden wesentliche Positionen des Ein- und Verkaufs nach dem "back-to-back" Prinzip abgesichert. Kontrakte werden als Gesamtengagements erfasst, summiert und bewertet. Absicherungsgeschäfte an der MATIF sind integraler Bestandteil dieser Engagement-Planung, resultierende Long-/Short-Positionen sind nur innerhalb definierter Werte möglich.

Darüber hinaus werden offene Öl-Positionen der Power Oil Rostock GmbH gemäß den Vorgaben im Konzern im Gegenwert zum USD gehedgt.

4.3. Versicherbare Risiken und Devisenterminkontrakte

Wesentliche versicherungsfähige Risiken sind im Rahmen branchenüblicher Policen abgedeckt. Im Bereich der Kreditlimit-Überwachung gibt es strikte Vorgaben im Konzern zur Vermeidung von nicht versicherten Forderungsausfällen. Um die Überschreitung von Kreditlimits in Einzelfällen festzustellen, werden zusätzliche Kontrollen durchgeführt.

Es besteht ein System zur Überwachung der Risiken aus Devisenterminkontrakten und Warenverkaufskontrakten auf Devisenbasis. Offene Posten aus Warenlieferungen in Devisen sollten gemäß Konzernrichtlinie durch Devisenterminkontrakte abgesichert werden. Darüber hinaus sollte nach Möglichkeit eine gegenseitige Deckung von planmäßig erwarteten Zahlungseingängen in Devisen und entsprechenden Devisenterminkontrakten bestehen.

4.4. Technische Risiken

Die internen Risiken der Produktions- und Umschlagsbetriebe im Konzern betreffen überwiegend technische Risiken durch den kontinuierlichen Betrieb, die mit präventiver Wartung und planmäßigen Investitionen minimiert werden.

Risiken für die Gesundheit der Mitarbeiter wird durch regelmäßige Beratungen und Begehungen des Arbeitsschutzausschusses entgegengewirkt.

IT-Risiken der Konzerngesellschaften werden durch den Betrieb der Server in einem externen Rechenzentrum kontrolliert. Die zentrale ERP-Anwendung wird durch ein Team der GETREIDE AG überwacht.

Gesamtaussage Risiko-/Chancenbericht

Da der Exporthandel immer vom Erntevolumen abhängig bleibt, ist das Geschäftspotential in diesem Sinne volatil. Strategisch ist die GETREIDE AG so aufgestellt, dass ein opportunistisches und auf die jeweilige Erntesituation angepasstes Agieren tragfähig ist. Die Kosten in den Prozessen sind weitestgehend minimiert, so dass auch eine bedingt niedrige Marktaktivität überdauert werden kann. Auf die jeweiligen Handelsmöglichkeiten kann selektiv und margenbewusst reagiert werden.

Die Power Oil Rostock GmbH erwartet trotz der hohen Herausforderungen der Ölmühlenindustrie, dass die bereits durchgeführten und noch geplanten Erweiterungs- und Optimierungsmaßnahmen weiterhin zu positiven Ergebnissen führen. Dazu gehört der Ausbau digitalisierter Abrechnungs- und Verwaltungsprozesse ebenso wie die stetige Optimierung der Verarbeitung in energetischer Hinsicht.

Die Chancen der Erfurter Malzwerke GmbH werden weiterhin positiv beurteilt, da die wesentlichen Faktoren der Wettbewerbsfähigkeit, wie die Lage zu den Absatzmärkten der Produkte oder der Zugang zu den Hauptrohstoffen sowie die Größe und Effizienz der Anlagen, beste Voraussetzungen bieten.

Die Reputation der Marke "Wurzener" sowie das gute Ansehen deutscher Nahrungsmittel in Verbindung mit der zur Verfügung stehenden, modernisierten Anlagentechnik bieten beste Voraussetzungen für die Wurzener Nahrungsmittel GmbH, um weiterhin wettbewerbsfähig am Markt zu bestehen und zu wachsen.

Grundsätzlich liegt für alle Unternehmen ein funktionstüchtiger und effizienter Prozess des Risikomanagements vor. Alle wesentlichen Risiken (schwerpunktmäßig Zahlungsausfälle, Rohwarenabsicherung und Energiekosten) sind, soweit möglich, entsprechend der Konzernrichtlinie abgesichert.

5. Spezialgesetzliche Angabepflichten

Für das Jahr 2022 wurde ein Abhängigkeitsbericht erstellt.

Zu den berichtspflichtigen Vorgängen wird darin erklärt, dass die GETREIDE AG und ihre verbundenen Unternehmen bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhalten haben und durch die getroffenen Maßnahmen nicht benachteiligt wurden.

Hamburg, 28. März 2023

gez. Alexander Rothe, Vorstand

gez. Peter Carsten Ehlers, Vorstand

gez. Thorsten Tiedemann, Vorstand

KONZERNBILANZ

AKTIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	644.011,50		695.701,84
II. Sachanlagen	97.925.261,65		98.838.539,39
III. Finanzanlagen	2.579.948,49	101.149.221,64	2.579.948,49	102.114.189,72
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte		166.361.853,74		123.252.856,79
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	55.409.713,86		47.080.998,90
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.964.005,35		1.766.347,86
3. Sonstige Vermögensgegenstände	30.193.347,10	87.567.066,31	23.319.700,36	72.167.047,12
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		212.308,89		71.571,79
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		1.256.976,65		1.463.454,46
D. AKTIVE LATENTE STEUERN		0,00		6.500.100,00
		356.547.427,23		305.569.219,88

PASSIVA

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	7.800.000,00		7.800.000,00
II. Kapitalrücklage	306.775,13		306.775,13
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklagen	780.000,00		780.000,00
2. Andere Rücklagen	58.013.746,94		10.103.465,58
IV. Bilanzgewinn	113.464.894,59		139.265.252,33
V. Ausgleichsposten für Anteile im Fremdbesitz	5.059.262,24	185.424.678,90	3.656.066,03	161.911.559,07
VI. Sonderposten für Investitionszuschüsse		495.935,59		0,00
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	2.488.565,00		2.785.361,00
2. Steuerrückstellungen	3.915.078,06		3.602.816,38
3. Sonstige Rückstellungen	22.468.312,64	28.871.955,70	12.036.882,01	18.425.059,39
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	96.447.923,79		88.623.833,84
2. Erhaltene Anzahlungen aus Bestellungen	796.865,86		739.536,49
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.105.747,73		21.912.703,37
4. Sonstige Verbindlichkeiten	11.378.554,66	140.729.092,04	12.925.897,72	124.201.971,42
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN		4.165,00		8.330,00
E. PASSIVE LATENTE STEUERN		1.021.600,00		1.022.300,00
		356.547.427,23		305.569.219,88

KONZERN-GEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		1.115.071.517,89	794.954.809,50
2. Erhöhung oder Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		15.298.435,76	3.459.388,16
3. sonstige betriebliche Erträge		3.153.900,71	10.678.006,65
		1.133.523.854,36	809.092.204,31
4. Materialaufwand:
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	975.606.036,14		680.854.788,44
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	38.383.552,69		20.278.009,39
5. Personalaufwand:
a) Löhne und Gehälter	19.773.984,29		18.085.114,68
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung	3.299.400,43		3.123.800,41
- davon für Altersversorgung TEUR 79,8 (Vorjahr TEUR 41,1)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	10.334.260,45		10.344.861,60
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	42.899.620,62		45.102.104,62
		1.090.296.854,62	777.788.679,14
8. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		30.000,00	0,00
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		137.985,08	224.811,02
- davon aus verbundenen Unternehmen TEUR 66,9 (Vorjahr TEUR 65,6)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		2.022.804,25	1.234.552,33
11. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		0,00	143.177,91
12. Steuern vom Einkommen und Ertrag		11.972.694,31	3.515.438,48
- davon Aufwand aus der Veränderung bilanzierter latenter Steuern TEUR 6.499,4 (Vorjahr Ertrag TEUR 591,1)
13. Ergebnis nach Steuern		29.399.486,26	26.635.167,47
14. Sonstige Steuern		787.303,54	592.312,45
15. Jahresüberschuss		28.612.182,72	26.042.855,02
16. Gewinnanteile von Drittgesellschaftern		1.402.259,10	1.340.293,84
17. Konzerngewinn		27.209.923,62	24.702.561,18
18. Gewinnvortrag		139.265.252,33	117.681.777,68
19. Einstellung in andere Gewinnrücklagen		47.910.281,36	119.086,53
20. Ausschüttung		5.100.000,00	3.000.000,00
21. Bilanzgewinn		113.464.894,59	139.265.252,33

Konzernkapitalflussrechnung nach DRS 21

		Konzern-Kapitalflussrechnung nach DRS 21	2022/EUR	2021/EUR
1.		Periodenergebnis (Konzernjahresüberschuss / -fehlbetrag)	28.612.182,72	26.042.855,02
2.	+/-	Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögen	10.334.260,45	10.481.462,02
3.	+/-	Zunahme/Abnahme der Rückstellungen	13.980.566,14	8.122.272,02
4.	+/-	Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	176.242,11	-525.835,23
5.	-/+	Zunahme/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-54.469.849,44	-53.728.149,01
6.	+/-	-Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.630.912,64	26.162.990,70
7.	-/+	- Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-64.579,89	-28.583,08
8.	+/-	- Zinsaufwendungen/Zinserträge	1.854.819,17	1.009.741,31
9.	-	Sonstige Beteiligungserträge
10	+/-	Aufwendungen/Erträge aus außerordentlichen Posten
11	+	/- Ertragsteueraufwand /-ertrag	11.972.694,31	3.515.438,48
12.	+	Einzahlungen aus außerordentlichen Posten
13.	-	Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
14.	+/-	Ertragsteuerzahlungen	-9.013.984,15	-4.364.530,98
15.	=	Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe aus 1 bis 14)	7.013.264,06	16.687.661,25
16.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens	1,00	25,00
17.	-	Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-130.250,91	-569.348,11
18.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögen	114.663,98	141.861,92
19.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-9.289.126,55	-11.384.553,92
20.	+	Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
21.	-	Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen		-2.000.000,00
22.	+	Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis
23.	-	Auszahlungen für Zugänge zum Konsolidierungskreis
24.	+	Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition
25.	-	Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition
26.	+	Einzahlungen aus außerordentlichen Posten
27.	-	Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
28.	+	Erhaltene Zinsen	167.985,08	224.811,02
29.	+	Erhaltene Dividenden
30.	=	Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 16 bis 29)	-9.136.727,40	-13.587.204,09
31.	+	Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführung von Gesellschaftern des Mutterunternehmens
32.	+	Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern
33.	-	Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens
34.	-	Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter
35.	+	Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und Aufnahme von (Finanz-) Krediten	10.000.000,00	5.000.000,00
36.	-	Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-) Krediten	-4.674.744,00	-3.961.042,56
37.	+	Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen und Zuwendungen	495.935,59
38.	+	Einzahlungen aus außerordentlichen Posten
39.	-	Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
40.	-	gezahlte Zinsen	-2.022.804,25	-1.234.552,33
41.	-	gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-5.100.000,00	-3.000.000,00
42.	-	gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter	-973,88	-201.223,94
43.	=	Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 31 bis 42)	-1.302.586,54	-3.396.818,83
44.		Zahlungswirksame Veränderungen Finanzmittelfonds (15 + 30 + 43)	-3.426.049,88	-296.361,67
45.	+/-	Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen Finanzmittelfonds
46.		Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds
47.	+	Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	-16.559.968,17	-16.263.606,50
48.	=	Finanzmittelfonds am Ende der Periode (44 + 45 + 46 + 47)	-19.986.018,05	-16.559.968,17
		Zusammensetzung Finanzmittelfonds:
		Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten (Konzern)	212.308,89	71.571,79
		Verbindlichkeiten Sydbank	-20.198.326,94	-16.631.539,96
		Finanzmittelfonds am Ende der Periode	-19.986.018,05	-16.559.968,17

Konzerneigenkapitalspiegel

	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	gesetzliche Rücklage	andere Gewinnrücklagen	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 31.12.2020	7.800	307	780	9.984	10.764
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen				119	119
Ausschüttungen
Konzern-Jahresüberschuss
Änderung Konsolidierungskreis
Stand 31.12.2021	7.800	307	780	10.103	10.883
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen				47.910	47.910
Ausschüttungen
Konzern-Jahresüberschuss
Änderung Konsolidierungskreis
Sonstige Veränderungen
Stand 31.12.2022	7.800	307	780	58.013	58.793

	Gewinnvortrag/ Verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag, der dem Mutterunternehmen zuzurechnen ist	Summe	Auf nicht beherrschende Anteil entfallende Gewinne/Verluste	Summe
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Stand 31.12.2020	105.183	12.498	136.552	2.517	139.069
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen	-119
Ausschüttungen	-3.000		-3.000	-201	-3.201
Konzern-Jahresüberschuss		24.703	24.703	1.340	26.043
Änderung Konsolidierungskreis
Stand 31.12.2021	114.562	24.703	158.255	3.656	161.911
Einstellung in / Entnahme aus Rücklagen	-47.910
Ausschüttungen	-5.100		-5.100	-1	-5.101
Konzern-Jahresüberschuss		27.210	27.210	1.402	28.612
Änderung Konsolidierungskreis
Sonstige Veränderungen
Stand 31.12.2022	86.255	27.210	180.365	5.059	185.424

Ergänzende Angaben:

Der Betrag, der der Gesellschaft zur Ausschüttung zur Verfügung steht, beträgt TEUR 60.755.

Der Betrag, der gesetzlichen Ausschüttungssperren unterliegt, beträgt TEUR 3.

Der Betrag, der satzungsgemäßen Ausschüttungssperren unterliegt, beträgt TEUR 0.

KONZERNANHANG zum 31. Dezember 2022

Getreide-Aktiengesellschaft vorm. P. Kruse - Chr. Sieck

Hamburg

A. ALLGEMEINE ANGABEN

(1) Anwendung der gesetzlichen Vorschriften

Die GETREIDE AG hat ihren Sitz in Hamburg und ist eingetragen in das Handelsregister beim Amtsgericht Hamburg (Reg.Nr. 140133 HRB).

Der Konzernabschluss ist aus dem Einzelabschluss der AG sowie den Einzelabschlüssen der Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2022 erstellt. Die Gesellschaften stehen unter einheitlicher Leitung der AG. Sie besitzt die Mehrheit des Gesellschaftskapitals bzw. alle Anteile der Tochtergesellschaften und übt somit einen beherrschenden Einfluss aus. Gemäß § 290 Abs. 1 HGB sind daher ein Konzernabschluss und ein Konzernlagebericht zu erstellen. In den Konzernabschluss wurden neben der GETREIDE AG 6 Gesellschaften einbezogen, an denen eine unmittelbare Beteiligung besteht, und 2 Gesellschaften, an denen eine mittelbare Beteiligung besteht (Anlage 1).

Den in der Anlage 1 unter Nr. 2 bis 8 aufgeführten Beteiligungsgesellschaften ist die Zustimmung für die Befreiung gemäß § 264 Abs. 3 HGB bzw. § 264 b HGB zur Nichtanwendung bestimmter Vorschriften erteilt worden. Die entsprechenden Beschlüsse sind im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Gemäß § 296 Abs. 2 HGB ist die dänische Tochtergesellschaft in Norre Alslev nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da sie für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist.

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Das Wahlrecht bezüglich der Bildung und Auflösung von Sonderposten ist im Konzernabschluss teilweise abweichend von den Einzelabschlüssen ausgeübt worden.

(2) Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Das Anlagevermögen wird zu Anschaffungskosten einschließlich Nebenkosten oder Herstellungskosten (gemäß § 255 Abs. 2 bis 3 HGB) bilanziert.

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen, bewertet.

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um lineare Abschreibungen unter Berücksichtigung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, angesetzt.

Steuerlich sogenannte geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangszeitpunkt sofort vollständig abgeschrieben.

Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten, bei voraussichtlich dauernder Wertminderung abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen, bilanziert.

Die Vorräte werden zu den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt. In die Herstellungskosten werden neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten auch die entsprechenden Gemeinkosten einbezogen. Im Rahmen der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zulässige Bewertungsvereinfachungsverfahren angewendet.

Für bestimmte, weitgehend gleichbleibende, Materialbestände werden Festwerte angesetzt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennbetrag angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird zusätzlich durch eine ausreichend bemessene Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen und zur Veräußerung bestimmten nicht betriebsnotwendigen Objekte werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Kassenbestände und Bankguthaben werden jeweils zum Nennwert angesetzt.

Die aktiven/passiven Rechnungsabgrenzungsposten betreffen Ausgaben/Einnahmen vor dem Abschlussstichtag, die Aufwand/Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Tage darstellen; die Auflösung der Posten erfolgt linear entsprechend dem Zeitablauf.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung der "Projected-Unit-Credit-Methode" und der "dynamischen Barwertmethode" ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen wurden die "Richttafeln 2018G" von Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Rentenanpassungen sind mit 1 % p. a. bzw. 1,6 % sowie Gehaltsanpassungen mit 2 % p.a. eingerechnet. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt. Als Abzinsungsfaktor wurde der dazu von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,78 % angesetzt.

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden i.H. des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags passiviert.

Der Ansatz der Verbindlichkeiten erfolgt mit dem Erfüllungsbetrag.

Durch ihre internationale Handelstätigkeit ist die GETREIDE AG Währungsrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung der in Fremdwährungen abgeschlossenen Warenkontrakte werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Im Rahmen der operativen Geschäftstätigkeit werden für die Vorratsbestände sowie die zum Bilanzstichtag abgeschlossenen Ein- und Verkaufskontrakte gegenläufige Sicherungsgeschäfte in Form von Warenterminkontrakten an den Terminbörsen in Paris (Euronext Commodities) gehandelt, um so den Marktpreisrisiken zu begegnen. Es werden grundsätzlich keine Termingeschäfte zu Spekulationszwecken eingesetzt.

Die Umrechnung von in Fremdwährung fakturierten Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erfolgt - soweit keine Devisentermingeschäfte zur Kursabsicherung vorgenommen wurden - im Zeitpunkt der Zugangsbewertung mit dem jeweiligen Devisenkassamittelkurs. Forderungen und Verbindlichkeiten, deren Restlaufzeit am Bilanzstichtag nicht mehr als ein Jahr beträgt, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet.

Die in Fremdwährung bestehenden Guthaben und Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten wurden mit den am 31. Dezember 2022 gültigen Devisenkassamittelkursen in Euro umgerechnet.

(3) Änderung des Konsolidierungskreises und Angaben nach § 294 Abs. 2 HGB

Es sind keine Änderungen des Konsolidierungskreises in 2022 zu vermerken.

B. Erläuterungen zur Bilanz

(1) Anlagevermögen

Die Gliederung und die Entwicklung des Anlagevermögens des Konzerns ergeben sich aus dem beigefügten Anlagenspiegel (Anlage 2).

(2) Vorräte

Die Vorräte gliedern sich wie folgt auf:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	107.991	93.543
Unfertige Erzeugnisse	1.622	1.017
Fertige Erzeugnisse und Waren	56.749	28.693
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte	0	0
	166.362	123.253

(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben überwiegend eine Restlaufzeit von nicht mehr als einem Jahr. TEUR 137 haben eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Strom- und Mineralölsteuererstattungsansprüche für 2022 in Höhe von TEUR 1.470,4 enthalten, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstehen.

(4) Eigenkapital

Das Grundkapital der AG beträgt EUR 7.800.000,00.

Das Grundkapital ist nach dem Umwandlungsbeschluss der Hauptversammlung vom 30. Juli 2002 und der Eintragung im Handelsregister vom 30. Oktober 2002 eingeteilt in 150.000 auf den Namen lautende Stückaktien, wobei per Juni 2018 sämtliche Inhaberaktien in Namensaktien umgewandelt wurden.

(5) Ausgleichsposten für Anteile im Fremdbesitz

Die Ausgleichsposten für Anteile im Fremdbesitz ergeben sich bei der Chr. Sieck GmbH & Co.KG und der Nordkorn AG.

(6) Pensionsrückstellungen

Durch die Ausübung des Wahlrechts nach § 67 Abs. 1 EGHGB (Zuführung zur Bewertung der Rückstellungen für Pensionen nach den Regelungen des BilMoG bis zum 31.12.2024 mit jährlich 1/15) ergibt sich zum Bilanzstichtag ein ausstehender Zuführungsbetrag (Unterdeckung) in Höhe von TEUR 104,3. Zudem resultiert aus der Abzinsung dieser Rückstellungen mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn - statt sieben - Jahre (§ 253 HGB) ein Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 69,3. Dieser Unterschiedsbetrag ist für die Ausschüttung gesperrt.

(7) sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden insbesondere für Personalkosten, Abbruchverpflichtungen, Prüfungs- und Beratungskosten, ausstehende Rechnungen, unterlassene Instandhaltungen, Berufsgenossenschaftsbeiträge sowie Drohverluste gebildet. Die Rückstellung für Abbruchverpflichtungen wird ratierlich abgezinst bis 2036 angesammelt.

(8) Verbindlichkeiten

Die Gliederung der Verbindlichkeiten nach ihrer Fristigkeit ergibt sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.

	31.12.2022
		mit einer Restlaufzeit		davon
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahre	davon gesichert
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	96.448	80.927	15.521	2.022	96.448
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	797	797	0	0	0
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	32.106	32.106	0	0	0
4. Sonstige Verbindlichkeiten	11.379	11.283	95	0	0
-davon aus Steuern TEUR 3.077
-davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 3
	140.729	125.113	15.616	2.022	96.448

	31.12.2021
		mit einer Restlaufzeit		davon
	Gesamtbetrag	bis 1 Jahr	über 1 Jahr	über 5 Jahre	davon gesichert
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	88.624	69.401	19.223	4.562	88.624
2. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	739	739	0	0	0
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	21.913	21.913	0	0	0
4. Sonstige Verbindlichkeiten	12.926	12.663	263	0	0
-davon aus Steuern TEUR 3.765
-davon im Rahmen der sozialen Sicherheit TEUR 7
	124.202	104.716	19.486	4.562	88.624

Die gesicherten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind durch Grundpfandrechte, Sicherungsübereignungen von Vorräten und Gegenständen des Anlagevermögens sowie durch die Abtretung von Kundenforderungen gesichert.

(9) Latente Steuern

Für die bisher in Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 S. 2 HGB in der Konzernbilanz ausgewiesene Steuerentlastung ist der Ansatz zum 31. Dezember 2022 unterblieben. Damit wird die bisher abweichende Ausübung des Ansatzwahlrechts für den Aktivüberhang an sog. primären latenten Steuern zugunsten einer einheitlichen Vorgehensweise in den Einzelabschlüssen der einbezogenen Gesellschaften und im Konzernabschluss aufgegeben. Durch die Nichtberücksichtigung der sich insgesamt aus der Gegenüberstellung von handels- und steuerrechtlich abweichenden Wertansätzen beim Anlagevermögen und den Pensionsrückstellungen sowie unter Berücksichtigung der steuerlichen Verlustvorträge bei den Konzerngesellschaften ergebenden aktiven Steuerlatenz hat sich das Konzernergebnis für 2022 um rd. EUR 3,0 Mio. verringert.

Daneben sind im Konzernabschluss aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen sog. sekundäre passive latente Steuern erwachsen (§ 306 HGB i.V.m. §§ 310, 304 HGB). Die sich saldiert ergebende Steuerbelastung vermindert sich im Vergleich zum Vorjahr (TEUR 1.022,3) auf TEUR 1.021,6. Die korrespondierenden Beträge werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Steuern vom Einkommen und Ertrag ausgewiesen. Der Bewertung liegt im Konzernabschluss ein Steuersatz von insgesamt 30% zugrunde.

C. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen gliedern sich wie folgt auf:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Getreide	171.050	142.318
Ölfrüchte	20.470	4.188
Malz	77.988	62.269
Nahrungsmittel	27.741	22.406
Futtermittel, Ölprodukte	804.604	555.825
Sonstige Dienstleistungserlöse	5.602	4.272
Düngemittel	2.834	867
Nebenerlöse	4.784	2.809
	1.115.072	794.955

Die Nebenerlöse umfassen Miet- und Pachterlöse sowie sonstige Erlöse.

Die Aufgliederung nach geographisch bestimmten Märkten zeigt folgendes Bild:

	2022	2021
	TEUR	TEUR
Inland	634.791	381.606
Europa	231.230	176.090
Drittland	249.051	237.259
	1.115.072	794.955

(2) Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Größenordnung oder außergewöhnlicher Bedeutung

Versicherungsentschädigungen und Schadenersatz in Höhe von TEUR 253,7, Investitionszuschüsse in Höhe von TEUR 194,0 sowie die Auflösung einer Pensionsrückstellung in Höhe von TEUR 178,9 wurden erfolgswirksam behandelt.

(3) Periodenfremde Erträge und periodenfremde Aufwendungen

Periodenfremde Erträge und periodenfremde Aufwendungen werden jeweils unter dem sachlich zutreffenden Posten ausgewiesen (darunter TEUR 1.014,6 Erträge aus der Auflösung nicht mehr benötigter Rückstellungen).

Soweit nicht bereits unter Punkt C (2) angegeben, sind keine weiteren Einzelbeträge von außergewöhnlicher Größenordnung oder Bedeutung zu verzeichnen.

(4) Erträge und Aufwendungen aus Währungsumrechnung

Aus der Währungsumrechnung resultieren Erträge in Höhe von TEUR 1.151,9 (Vorjahr: TEUR 1.589,2) und Aufwendungen in Höhe von TEUR 1.796,1 (Vorjahr: TEUR 2.249,6).

(5) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist der Zinsanteil aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen mit TEUR 66,4 (Vorjahr: TEUR 161,4) enthalten.

(6) Außerplanmäßige Abschreibungen

Im Berichtsjahr sind keine außerplanmäßigen Abschreibungen aufgrund dauerhafter Wertminderungen vorgenommen worden.

D. SONSTIGE ANGABEN

(1) Haftungsverhältnisse

Zum Abschlussstichtag bestanden keine Haftungsverhältnisse.

(2) Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Der Konzern hat bis zum Ende der einzelvertraglichen Grundlaufzeiten Verpflichtungen aus mehrjährigen Miet-, Pacht-, Dienstleistungs- und Leasingverträgen, Bestellobligos sowie aus erteilten Aufträgen für Investitionen in Höhe von insgesamt TEUR 17.250,1, deren Fälligkeit sich wie folgt darstellt: TEUR 4.610,8 Fälligkeit innerhalb eines Jahres, TEUR 7.705,4 Fälligkeit zwischen 1 Jahr und 5 Jahren und TEUR 4.933,9 Fälligkeit mehr als 5 Jahre.

(3) Bewertungseinheiten

Der Konzern hat zum Bilanzstichtag die Vorräte sowie bestehende Ein- und Verkaufskontrakte mit Warentermingeschäften (Terminbörse sowie physische Warenterminmärkte) zu einer Bewertungseinheit mit einem Volumen von TEUR 329.109,7 zusammengefasst. Darüber hinaus wurden Bewertungseinheiten mit Devisentermingeschäften in Höhe von TEUR 32.204,1 gebildet. Die gegenläufigen Wertveränderungen werden sich voraussichtlich über einen Zeitraum von 12 Monaten ausgleichen.

Hierdurch werden Risiken in Höhe von TEUR 4.752 abgesichert.

Des Weiteren wurden Fremdwährungsforderungen im Geschäftsjahr zum Devisenkassamittelkurs ausgewiesen. Im Vorjahr wurden Fremdwährungsforderungen in Höhe von TEUR 435,0 mit Devisentermingeschäften zu einer Bewertungseinheit zusammengefasst.

Als Form der Bewertungseinheit wurde das Makro-Hedging unter Anwendung der Einfrierungsmethode gewählt.

(4) Mitglieder des Aufsichtsrates

Sparkassendirektor i. R. Gerhard Teichmann - Vorsitzender-

Kauffrau Sabine Rothe

Bankdirektor i. R. Klaus Hagen

(5) Mitglieder des Vorstandes

Alexander Rothe - Vorsitzender -

Peter Carsten Ehlers

Thorsten Tiedemann

Die Mitglieder des Vorstandes sind einzelvertretungsberechtigt.

(6) Gesamtbezüge des Aufsichtsrates und des Vorstandes

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen TEUR 30.

Auf die Angabe der Bezüge des Vorstandes wird gem. § 286 (4) HGB verzichtet.

(7) Gewährte Kredite an Aufsichtsrat und Vorstand

Dem Vorstand wurde im Geschäftsjahr 2021 ein Darlehen in Höhe von EUR 2,0 Mio. gewährt.

(8) Honorar des Abschlussprüfers

Für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde vom Abschlussprüfer ein Gesamthonorar i.H. von TEUR 206 berechnet. Davon entfallen auf Abschlussprüfungsleistungen TEUR 91, auf andere Bestätigungsleistungen TEUR 39, auf Steuerberatungsleistungen TEUR 70 und auf sonstige Leistungen TEUR 6.

(9) Mitarbeiterzahl

Im Geschäftsjahr wurden durchschnittlich 267 Arbeiter und 105 Angestellte beschäftigt.

(10) Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Es sind keine Vorgänge besondere Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres zu verzeichnen.

(11) Ergebnisverwendung Mutterunternehmen

Der Vorstand der GETREIDE AG schlägt vor, eine Ausschüttung an die Aktionäre in Höhe von TEUR 5.100 vorzunehmen. Der den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2022 übersteigende Betrag soll hierfür den anderen Gewinnrücklagen entnommen werden.

Hamburg, 28. März 2023

gez. Alexander Rothe, Vorstand

gez. Peter Carsten Ehlers, Vorstand

gez. Thorsten Tiedemann, Vorstand

In den Konzernabschluss einbezogene bzw. nicht einbezogene Unternehmen (Stand 31. Dezember 2022)

Mutterunternehmen:

Getreide-Aktiengesellschaft vorm. P. Kruse - Chr. Sieck, Hamburg

Name und Sitz der Tochterunternehmen	Anteil am Kapital %
Einbezogene Unternehmen:
1. Chr. Sieck GmbH & Co. KG, Hamburg	94,6
2. Erfurter Malzwerke GmbH, Erfurt	100,0
3. Wurzener Nahrungsmittel GmbH, Wurzen	100,0
4. Nordkorn AG, Hamburg	95,0
5. Verwaltungsges. G.T.H. Getreide Terminal Hamburg GmbH, Hamburg	100,0
6. G.T.H. Getreide Terminal Hamburg GmbH & Co. KG, Hamburg	100,0
7. LAM Landschaftspflege, Anlagenpflege und Materialbewegungen GmbH, Hamburg	100,0
8. Power Oil Rostock GmbH, Rostock	95,0
Nicht einbezogene Unternehmen:
9. Getreide Danmark ApS, Norre Alslev	100,0

Konzernanlagenspiegel

	Anschaffungs-/ Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022		Zugänge
A. Anlagevermögen	TEUR		TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
		1.984,6	130,3
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände		1.984,6	130,3
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken		54.591,5	823,9
2. Technische Anlagen und Maschinen		129.607,0	2.995,4
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung		16.722,5	746,9
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau		9.551,0	4.722,9
Summe Sachanlagen		210.472,1	9.289,1
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen		568,5	0,0
2. Beteiligungen		159,7	0,0
3. Sonstige Ausleihungen		2.000,0	0,0
Summe Finanzanlagen		2.728,2	0,0
Summe Anlagevermögen		215.185,0	9.419,4

	Anschaffungs-/ Herstellungskosten
	Abgänge	Umbuchungen	Stand 31.12.2022
A. Anlagevermögen	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
	13,0	0,0	2.101,8
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	13,0		2.101,8
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	157,3	447,3	55.705,4
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.267,6	7.908,4	139.243,1
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	306,6	1.202,2	18.365,0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	9,6	-9.557,8	4.706,4
Summe Sachanlagen	1.741,3	0,0	218.019,9
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,0	0,0	568,5
2. Beteiligungen	143,2	0,0	16,5
3. Sonstige Ausleihungen	0,0	0,0	2.000,0
Summe Finanzanlagen	143,2	0,0	2.585,1
Summe Anlagevermögen	1.897,5	0,0	222.706,8

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen
A. Anlagevermögen	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.288,9	181,9	0,0
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	1.288,9	181,9
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	12.900,9	1.795,4	0,0
2. Technische Anlagen und Maschinen	88.666,4	7.045,6	0,0
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	10.066,1	1.311,4	0,0
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,0	0,0	0,0
Summe Sachanlagen	111.633,4	10.152,3	0,0
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,0	0,0	0,0
2. Beteiligungen	148,3	0,0	0,0
3. Sonstige Ausleihungen	0,0	0,0	0,0
Summe Finanzanlagen	148,3	0,0	0,0
Summe Anlagevermögen	113.070,7	10.334,3	0,0

	Abschreibungen
	Zuschreibungen	Abgänge	Stand 31.12.2022
A. Anlagevermögen	TEUR	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,0	13,0	1.457,8
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände		13,0	1.457,8
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,0	154,4	14.541,9
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,0	1.267,6	94.444,4
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	0,0	269,2	11.108,3
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,0	0,0	0,0
Summe Sachanlagen	0,0	1.691,2	120.094,6
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,0	0,0	0,0
2. Beteiligungen	0,0	143,2	5,1
3. Sonstige Ausleihungen	0,0	0,0	0,0
Summe Finanzanlagen	0,0	143,2	5,1
Summe Anlagevermögen	0,0	1.847,4	121.557,5

	Buchwert
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
A. Anlagevermögen	TEUR	TEUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	644,0	695,7
Summe Immaterielle Vermögensgegenstände	644,0	695,7
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	41.163,4	41.690,5
2. Technische Anlagen und Maschinen	44.798,7	40.940,6
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.256,7	6.656,4
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	4.706,4	9.551,0
Summe Sachanlagen	97.925,3	98.838,5
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	568,5	568,5
2. Beteiligungen	11,4	11,4
3. Sonstige Ausleihungen	2.000,0	2.000,0
Summe Finanzanlagen	2.579,9	2.579,9
Summe Anlagevermögen	101.149,2	102.114,2

Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hat sich über den Gang der Geschäfte vom Vorstand jeweils mündlich und schriftlich berichten lassen.

Der vom Vorstand vorgelegte Jahresabschluss zum 31.12.2022 und der vorgelegte Konzernabschluss zum 31.12.2022 sowie der Lagebericht und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 sind durch den am 1. Juni 2022 von der Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer, wetreu NTRG Norddeutsche Treuhand- und Revisions-Gesellschaft mbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Kiel, geprüft worden. Für die GETREIDE AG sowie den Konzern wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Weiterhin hat der Abschlussprüfer über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen sowie darüber berichtet, dass keine wesentlichen Schwächen des internen Kontrollsystems vorliegen.

Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers haben dem Aufsichtsrat vorgelegen. Er hat den Jahresabschluss zum 31.12.2022 und den Konzernabschluss zum 31.12.2022 sowie den Lagebericht und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung waren Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat billigt den Jahresabschluss sowie den Lagebericht und nimmt den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht zustimmend zur Kenntnis. Der Jahresabschluss ist damit gemäß § 172 AktG festgestellt.

Der Aufsichtsrat hat auch den vom Vorstand vorgelegten Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen im Geschäftsjahr 2022 geprüft. Im Aufsichtsrat wurde ebenso der Prüfungsbericht des Abschlussprüfers besprochen, der in seinem Vermerk zum Bericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmen bestätigt, dass die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, dass bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war oder Nachteile ausgeglichen worden sind und dass bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als die durch den Vorstand sprechen. Der Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis des Abschlussprüfers zustimmend Kenntnis genommen und festgestellt, dass auch seinerseits keine Einwendungen gegen die Richtigkeit der Schlusserklärung des Vorstands zu erheben sind.

Hamburg, den 03. Mai 2023

Der Aufsichtsrat

gez. G. Teichmann, Sparkassendirektor i.R., Aufsichtsratsvorsitzender

Sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Konzernabschluss wurde am 03. Mai 2023 unverändert gebilligt.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Getreide-Aktiengesellschaft vorm. P. Kruse - Chr. Sieck:

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Getreide-Aktiengesellschaft vorm. P. Kruse - Chr. Sieck - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Getreide-Aktiengesellschaft vorm. P. Kruse - Chr. Sieck für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden, handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichtes, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichtes

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltuna. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerkes erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit dem Aufsichtsorgan unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung feststellen.

Kiel, 31. März 2023

wetreu NTRG
Norddeutsche Treuhand- und
Revisions-Gesellschaft mbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

gez. Dörte Reese, Wirtschaftsprüferin

gez. Hartmut Kaack, Wirtschaftsprüfer