Schulte-Schlagbaum Aktiengesellschaft

Velbert

Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		2.134.150,89	1.675.004,99
II. Sachanlagen		2.913.671,57	3.297.370,03
III. Finanzanlagen		5.629.307,17	5.629.307,17
		10.677.129,63	10.601.682,19
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	657.389,79		619.853,50
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	1.613.309,98		1.636.789,07
3. Fertige Erzeugnisse, fertige Leistungen und Waren	4.208.548,92		2.926.241,06
		6.479.248,69	5.182.883,63
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	3.357.593,98		2.703.748,75
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.958.716,01		2.786.152,30
3. Sonstige Vermögensgegenstände	94.395,98		215.932,71
		5.410.705,97	5.705.833,76
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere	188.688,47		467.628,73
		188.688,47	467.628,73
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
1. Kassenbestand	865,33		381,54
2. Guthaben bei Kreditinstituten	1.448.315,49		1.611.464,98
		1.449.180,82	1.611.846,52
		13.527.823,95	12.968.192,64
C. Rechnungsabgrenzungsposten		160.468,39	257.362,56
		24.365.421,97	23.827.237,39

Passiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
1. Nennwert aller Aktien	1.400.000,00		1.400.000,00
2. Nennwert eigene Aktien	-12.100,00		-12.100,00
		1.387.900,00	1.387.900,00
II. Kapitalrücklage		8.966,04	8.966,04
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	143.161,73		143.161,73
2. Andere Gewinnrücklagen	11.141.068,58		11.141.068,58
		11.284.230,31	11.284.230,31
IV. Bilanzgewinn
1. Gewinnvortrag	2.417.730,48		2.068.679,65
2. Jahresüberschuss	1.131.541,83		1.015.242,83
		3.549.272,31	3.083.922,48
		16.230.368,66	15.765.018,83
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	4.997.109,00		4.922.244,00
2. Steuerrückstellungen	12.900,00		12.900,00
3. Sonstige Rückstellungen	1.195.089,41		1.309.898,09
		6.205.098,41	6.245.042,09
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	66.691,82		230.065,51
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.386.017,03		1.126.313,76
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	25.413,15		25.413,15
4. Sonstige Verbindlichkeiten	451.832,90		435.384,05
- davon aus Steuern: EUR 401.613,04 (Vorjahr: EUR 207.563,82)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
	-	1.929.954,90	1.817.176,47
		24.365.421,97	23.827.237,39

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse		27.079.030,87	24.276.801,97
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		402.992,21	628.114,92
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		195.099,59	496.394,91
4. Sonstige betriebliche Erträge		774.090,44	256.301,21
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 37.715,24 (Vorjahr: EUR 5.697,19)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-11.972.947,74		-9.958.859,08
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-2.436.634,02		-2.573.142,27
		-14.409.581,76	-12.532.001,35
6. Rohergebnis		14.041.631,35	13.125.611,66
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-6.807.841,83		-7.005.591,72
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-1.808.368,77		-1.684.266,29
- davon für Altersversorgung: EUR 434.632,63 (Vorjahr: EUR 354.460,71)
c) Erstattung Sozialversicherungsbeiträge	0,00		34.420,13
		-8.616.210,60	-8.655.437,88
8. Abschreibungen		-916.111,33	-837.257,99
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-4.492.241,29	-3.979.312,80
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 29.123,22 (Vorjahr: EUR 498,70)
10. Erträge aus Beteiligungen		1.428.200,00	1.052.500,00
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 1.428.200,00 (Vorjahr: EUR 1.052.500,00)
11. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen		0,00	511.794,72
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 511.794,72)
12.Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		6.932,56	6.761,21
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 2.631,76 (Vorjahr: EUR 1.124,38)
13. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		-80.301,35	-18.647,10
14. Aufwendungen aus Verlustübernahme		-80.298,50	0,00
- davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 80.298,50 (Vorjahr: EUR 0,00)
15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-91.894,20	-107.876,55
- davon an verbundene Unternehmen: EUR 0,00 (Vorjahr: EUR 0,00)
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 89.836,00 (Vorjahr: EUR 107.036,00)
16. Finanzergebnis		1.182.638,51	1.444.532,28
17.Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-2.024,00	-15.630,05
18. Ergebnis nach Steuern		1.197.682,64	1.082.505,22
19. Sonstige Steuern		-66.140,81	-67.262,39
20.Jahresüberschuss		1.131.541,83	1.015.242,83
21. Gewinnvortrag		2.417.730,48	2.068.679,65
22. Bilanzgewinn		3.549.272,31	3.083.922,48

Anhang zum Jahresabschluss 2022

der Schulte-Schlagbaum AG

Allgemeine Angaben zum Unternehmen

Die Firmierung der Gesellschaft lautet: Schulte-Schlagbaum AG (im Folgenden auch "AG" benannt). Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Velbert und ist eingetragen im Handelsregister B des Amtsgerichts Wuppertal unter HR B 17361.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Jahresabschluss der Schulte-Schlagbaum AG wurden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Die Gesellschaft ist gemäß § 267 HGB als mittelgroß einzustufen.

Die größenabhängigen Erleichterungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften zum Anhang und die Regelungen des § 288 Abs. 2 HGB wurden genutzt.

Außerdem wurde von der Befreiungsvorschrift gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Anlagevermögen

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungskosten unter Ansatz planmäßiger Abschreibung über die jeweilige betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die folgende Tabelle gibt die im Anlagevermögen verwendeten Nutzungsdauern wieder:

Bilanzposition	Nutzungsdauer
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3 bis 8 Jahre
Selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	5 bis 10 Jahre
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	19 bis 33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	10 bis 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 15 Jahre

Unter Berücksichtigung der steuerlichen Vorschriften wurden die höchstmöglichen linearen Abschreibungen vorgenommen.

Die Anlagenzugänge des Geschäftsjahres sind, soweit sie von Dritten erworben wurden, mit ihren Anschaffungskosten bewertet worden. Es ergaben sich Zugänge durch aktivierte Eigenleistungen, die zu Herstellungskosten bewertet sind.

Abnutzbare Wirtschaftsgüter, deren Wert € 250,00 nicht übersteigt, wurden sofort im Aufwand erfasst.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden als Sammelposten über fünf Jahre abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet.

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes kaufmännischer Vorsicht. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden entsprechend ihrem Fertigungsgrad mit den Herstellungskosten bewertet. Zinsen für Fremdkapital wurden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Für Bestandsrisiken wurden angemessene Abschläge (Gängigkeitsabschläge, Niederstwerttest, Abschläge für Skonti auf zugekaufte Materialien) berücksichtigt. Festwerte sind nicht gebildet.

Die Bewertung der Vorräte ist gegenüber dem Vorjahr in der Methode unverändert und entspricht den handelsrechtlichen Vorschriften.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko wurden durch angemessene Einzelwertberichtigungen bzw. eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt. Forderungen in fremder Währung sind höchstens zum Stichtagskurs bewertet.

Wertpapiere des Umlaufvermögens

Wertpapiere sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Rückstellungen

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen sind mit den voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen wurden bei der Ermittlung der langfristigen Rückstellungen berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden abgezinst.

Verbindlichkeiten / Rechnungsabgrenzungsposten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben bzw. Einnahmen ausgewiesen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Angaben zur Bilanz

(1) Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Zugänge bei den gewerblichen Rechten betreffen die laufende Anschaffung von ERP-Software zur Unterstützung unternehmensinterner Arbeitsprozesse und die damit verbundene Eigenleistung. Zudem sind unter den Zugängen sowie Umbuchungen aktivierte Eigenleistungen enthalten, die sich noch in der Entwicklung befinden bzw. noch nicht im Betrieb sind.

(2) Sachanlagen

Die Zugänge entfallen im Wesentlichen auf Ersatz- und Erneuerungsbeschaffungen im normalen Geschäftsgang.

(3) Finanzanlagen

Die Bilanz der AG beinhaltet die Position:

	Kapitalanteil %	Landeswährung	Nennkapital 100 %	Jahresergebnis 2022
STS Systemtechnik Schänis GmbH, Schänis, Schweiz	100	CHF	1.000.000	728.180
eccos pro gmbh, Velbert ¹⁾	100	€	1.000.000	-80.299
Secotel Sicherheitsservice GmbH, Velbert ¹⁾	100	€	26.000	0
novacom software gmbh, Bad Aussee, Österreich	100	€	290.691	458.990
SAG North America, Inc., San Rafael, USA	100	USD	1	5.641
Sächsische Schlossfabrik GmbH, Groitzsch ¹⁾	100	€	1.000.000	267.399

Bilanziert werden jeweils die Anschaffungskosten.

Die mit ¹⁾ gekennzeichneten Gesellschaften haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.

(4) Vorräte

In der Bilanz der AG entsprechen die Zusammensetzung und die Veränderung der Positionen gegenüber dem Vorjahr dem normalen Geschäftsverlauf.

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" entsprechen in ihrer Höhe dem gegebenen Umsatzvolumen bei weitestgehend störungsfreiem Geldeingang.

Die "Forderungen gegen verbundene Unternehmen" enthalten hauptsächlich Forderungen gegen die Tochtergesellschaften eccos pro gmbh und die Sächsische Schlossfabrik GmbH. Zudem ist in der Position bei der AG auch die Gewinnausschüttung der novacom software gmbh für das Geschäftsjahr 2022 berücksichtigt.

Die "sonstigen Vermögensgegenstände" enthalten im Wesentlichen debitorische Kreditoren, Reisekostenvorschüsse sowie sonstige Forderungen.

(6) Rechnungsabgrenzungsposten

Die "Rechnungsabgrenzungsposten" enthalten Lizenzgebühren, Versicherungsbeiträge, Kfz-Steuern und andere abzugrenzende Ausgaben.

(7) Steuerlatenzen

Es besteht ein Überhang aktiver latenter Steuern über passive latente Steuern aus handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden Wertansätzen. Auf seine Bilanzierung wurde unter Anwendung des Wahlrechtes gemäß § 274 Abs. 1 HGB verzichtet.

(8) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt € 1.400.000. Es ist eingeteilt in 56.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von 25 €/Stück.

Mit dem Eigenkapital verrechnet wurden 484 Stückaktien (eigene Anteile) der Schulte-Schlagbaum AG mit einem Nominalwert von € 12.100,- bzw. 0,864% des Stammkapitals. Die Differenz zwischen Nominalwert und Anschaffungskosten in Höhe von € 8.966,- ist in der Kapitalrücklage ausgewiesen.

(9) Rückstellungen

Die Rückstellungen sind mit ihren voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen passiviert und tragen allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen Rechnung.

Die "Rückstellungen für Pensionen" sind versicherungsmathematisch nach dem modifizierten Teilwertverfahren angesetzt und basieren auf den biometrischen Grundwerten der Richttafel Heubeck 2018G. Die Verpflichtungen wurden unter Ansatz eines Rechnungszinssatzes von 1,78% und eines Rententrends von 1,00% p.a. für die Belegschaft bzw. 1,55% für die Vorstände errechnet.

Im Jahr 2016 sind die gesetzlichen Bestimmungen zur Bewertung der Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen geändert worden. Nach der Neuregelung ist bei der Durchschnittsbetrachtung für die Ermittlung des Zinssatzes bei der Bewertung nicht mehr auf die vergangenen 7, sondern auf die vergangenen 10 Jahre abzustellen (§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB n.F.).

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 10 Jahren und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 7 Jahren ist im Anhang anzugeben und unterliegt einer Ausschüttungssperre (§ 253 Abs. 6 Sätze 2 und 3 HGB). Der aus der Bewertungsänderung der Pensionsrückstellungen bei der Berichtsgesellschaft resultierende Unterschiedsbetrag (höherer Erfüllungsbetrag der Rückstellung) beträgt T€ 237 (Vorjahr T€ 365) und ist ausschüttungsgesperrt.

Die versicherungsmathematischen Teilwerte sind in voller Höhe passiviert. Die kalkulatorische Verzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem Rechnungszinsfuß ist als Zinsaufwand erfasst.

Die "sonstigen Rückstellungen" betreffen im Wesentlichen Garantieleistungen, Prämien-, Zeitkonten- und Resturlaubsansprüche aus dem Berichtsjahr, Ansprüche der Mitarbeiter auf Jubiläumsvergütungen, Aufsichtsratsvergütungen, Rechts- und Beratungskosten, Rechtsfälle, Archivierungskosten, Restrukturierungsrückstellung sowie ausstehende Eingangsrechnungen.

(10) Verbindlichkeiten

Die "sonstigen Verbindlichkeiten" beinhalten im Wesentlichen noch nicht verrechnete Bonusgutschriften an Kunden, sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern, Verpflichtungen gegenüber der Unterstützungseinrichtung e.V und kreditorische Debitoren.

Sicherheiten für Verbindlichkeiten sind nur in Form von verkehrsüblichen Eigentumsvorbehalten aus der Belieferung mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie mit Halbfabrikaten und Waren gegeben.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten in der AG gliedern sich wie folgt:

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten in der AG gliedern sich wie folgt:	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	Restlaufzeit größer einem Jahr	mehr als fünf Jahre
	€	€	€	€
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	66.691,82	66.691,82	0,00	0,00
Vorjahreswerte	230.065,51	230.065,51	0,00	0,00
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.386.017,03	1.386.017,03	0,00	0,00
Vorjahreswerte	1.126.313,76	1.126.313,76	0,00	0,00
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	25.413,15	25.413,15	0,00	0,00
Vorjahreswerte	25.413,15	25.413,15	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	451.832,90	429.859,43	21.973,47	0,00
Vorjahreswerte	435.384,05	413.312,58	22.071,47	0,00

(11) Bilanzvermerke / Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestehen Haftungsverhältnisse aus Bankbürgschaften zu Gunsten der eccos pro gmbh im Hinblick auf deren Gewährleistungs- oder Anzahlungsverpflichtungen in Höhe von 230.388 € (Vorjahr: 0 €). Anzeichen für eine Inanspruchnahme liegen nicht vor.

Sonstige, nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Verpflichtungen bestehen wie folgt:

Leasingverpflichtungen in €:

	zahlbar 2023	zahlbar 2024	zahlbar 2025
Schulte-Schlagbaum AG	190.733	141.082	75.489

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die nicht in der Bilanz erscheinen und auch nicht nach den §§ 251, 285 Satz 1 Nr. 3a HGB anzugeben sind, bestehen neben den Leasingverpflichtungen nur im Rahmen des normalen Geschäftsganges und nur in einem Umfange, der für die Beurteilung der Finanzlage ohne Bedeutung ist.

Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen bestehen nur zwischen den Konzerngesellschaften und werden zu Marktpreisen abgerechnet.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

(12) Umsatzerlöse

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen oder geographischen Märkten unterbleibt, weil sich die Tätigkeitsbereiche und Märkte untereinander nicht erheblich unterscheiden, im Übrigen in Anwendung der Befreiungsvorschrift des § 288 Abs. 2 HGB.

(13) Sonstige betriebliche Erträge

In der Position "sonstige betrieblichen Erträge" sind insbesondere Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen enthalten. Zudem sind erhaltene Zuschüsse sowie Erträge aus Versicherungserstattungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

(14) Personalaufwand

Die AG beschäftigte in 2022 im Durchschnitt (Kopfzahl) 137 Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter (Vorjahr: 138 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

(15) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" umfassen alle Aufwendungen, die nicht an anderer Stelle auszuweisen waren. Sie betreffen im Wesentlichen Betriebs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten.

(16) Erträge aus Beteiligungen

Die Gesellschaft hat unter den Erträgen aus Beteiligungen im Wesentlichen die Gewinnausschüttungen der Tochtergesellschaften ausgewiesen.

(17) Aufwendungen aus Verlustübernahmen

In 2022 hat die Gesellschaft Aufwendungen aus Verlustübernahme von der eccos pro gmbh gehabt.

(18) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die "Zinsen und ähnlichen Aufwendungen" betreffen überwiegend die Abzinsung von Pensionsrückstellungen.

(19) Steuern vom Einkommen und Ertrag

Die "Steuern vom Einkommen und Ertrag" in 2022 betreffen insbesondere einen Steueraufwand für das Vorjahr. Latente Steuerabgrenzungen waren bei der AG nicht auszuweisen.

(20) Vergütungen an Aufsichtsrat und Vorstand

Die Vergütungen an den Aufsichtsrat beliefen sich im Geschäftsjahr auf € 145.173.

Die Angabe der Bezüge des Vorstands unterbleibt unter Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB.

An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von insgesamt € 181.781 geleistet.

Die Rückstellungen für Pensionen und Anwartschaften früherer Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betragen € 3.511.256.

Sonstige Angaben

(21) Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Vaios Kastanis	Geschäftsführer	Wuppertal	Vorsitzender (ab 29.06.2022; zuvor stellv. Vors.)
Felix Maier	Geschäftsführer	Fellbach	stellv. Vors. (ab 29.06.2022; zuvor Vorsitzender)
Dipl.-Ing. Rüdiger Scheel (bis 29.06.2022)	Vice President Mobility / Branch Manager	Möhrendorf
Alfred Schneider	Vorstand	Köln
Johannes Weißbach (ab 29.06.2022)	Geschäftsführer	Wuppertal
Dirk Abe	Techn. Angestellter	Wuppertal
Gregor Seidel	Kfm. Angestellter	Solingen

(22) Vorstand

Die Gesellschaft wurde vertreten durch:

Peter Pongratz, Wuppertal, Dipl.-Ing. (FH)

(23) Honorar des Abschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers für berechnete Leistungen gliedert sich wie folgt auf:

	€
Abschlussprüfungsleistungen	40.000
Andere Bestätigungsleistungen	5.000
Steuerberatungsleistungen	0
Sonstige Leistungen	29.196
Gesamthonorar	74.196

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.240.937,20	301.185,01	409.578,43	0,00	2.951.700,64
2. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	8.910,00	341.812,64	4.617,83	0,00	355.340,47
3. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	84.664,64	865.735,29	0,00	950.399,93
4. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	1.516.694,74	17.542,90	-1.279.931,55	0,00	254.306,09
	3.766.541,94	745.205,19	0,00	0,00	4.511.747,13
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.960.784,11	15.651,16	0,00	0,00	5.976.435,27
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.790.149,64	98.337,71	13.665,30	0,00	10.902.152,65
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.270.136,26	121.923,45	0,00	0,00	4.392.059,71
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	54.847,96	10.441,26	-13.665,30	0,00	51.623,92
	21.075.917,97	246.353,58	0,00	0,00	21.322.271,55
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	4.379.307,17	0,00	0,00	0,00	4.379.307,17
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.250.000,00	0,00	0,00	0,00	1.250.000,00
	5.629.307,17	0,00	0,00	0,00	5.629.307,17
	30.471.767,08	991.558,77	0,00	0,00	31.463.325,85

	Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	2.091.536,95	173.500,12	0,00	2.265.037,07
2. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	0,00	112.559,17	0,00	112.559,17
4. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	0,00	0,00	0,00	0,00
	2.091.536,95	286.059,29	0,00	2.377.596,24
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	5.260.322,06	97.594,35	0,00	5.357.916,41
2. Technische Anlagen und Maschinen	8.822.928,98	324.209,57	0,00	9.147.138,55
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.695.296,90	208.248,12	0,00	3.903.545,02
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	17.778.547,94	630.052,04	0,00	18.408.599,98
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	19.870.084,89	916.111,33	0,00	20.786.196,22

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	686.663,57	149.400,25
2. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	355.340,47	8.910,00
3. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	837.840,76	0,00
4. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	254.306,09	1.516.694,74
	2.134.150,89	1.675.004,99
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	618.518,86	700.462,05
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.755.014,10	1.967.220,66
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	488.514,69	574.839,36
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	51.623,92	54.847,96
	2.913.671,57	3.297.370,03
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	4.379.307,17	4.379.307,17
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen	1.250.000,00	1.250.000,00
	5.629.307,17	5.629.307,17
	10.677.129,63	10.601.682,19

Velbert, 27. Februar 2023

Schulte-Schlagbaum AG

Geschäftsleitung

gez. Peter Pongratz

Lagebericht

der Schulte-Schlagbaum AG

1. Grundlagen der Gesellschaft

Die Schulte-Schlagbaum AG ist ein mittelständisches Unternehmen mit dem Schwerpunkt in der Herstellung und dem Vertrieb von Waren aus Eisen, anderen Metallen und Kunststoffen aller Art, insbesondere von Schlössern und Beschlägen sowie der Herstellung, dem Vertrieb und Service für Systeme der Zutrittsorganisation und Kontrolle. Die Gesellschaft hat Ihren Sitz am Standort in Velbert.

Bei der Schulte-Schlagbaum AG waren zum 31. Dezember 2022 135 Personen beschäftigt. Im Jahresmittel lag die Anzahl der Personen bei 137 in der AG.

2. Wirtschaftsbericht

a) Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen 2022

Inländische Konjunktur

Das inländische Konjunkturgeschehen war 2022 durch die nachhaltigen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie maßgeblich den Krieg in der Ukraine und damit einhergehenden Begleitfaktoren negativ geprägt. Trotzdem wuchs das deutsche Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Nach der Corona-Krise und dem wirtschaftlichen Einbruch 2020 erhoffte sich die deutsche Wirtschaft eine weitgehende Regeneration. Jedoch fiel durch den Krieg in der Ukraine, die steigenden Energiepreise und die Rekordinflation die ökonomische Regenerierung im Jahr 2022 geringer als erwartet aus.

Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation in Deutschland auf Rekordniveau und wird für 2022 vom Statistischen Bundesamt und dem ifo Institut noch mit einer Steigerung von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr angegeben. Verantwortlich dafür sind u. a. Basiseffekte, die auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte 2020 und den damit einhergehenden sinkenden Preisen bei vielen Gütern zurückzuführen sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind zudem die Preise für Mineralölprodukte und andere energieerzeugende Rohstoffe stark gestiegen, diese Entwicklung wird durch den Ukraine-Krieg weiter verstärkt.

Die für uns so wichtige Bauwirtschaft steht vor zunehmend schwierigen Herausforderungen: vierfach gestiegene Bauzinsen, hohe Realisierungs- und Materialkosten. Stieg der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2022 noch um 4,1 %, hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit seit Kriegsbeginn deutlich erhöht. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich 2022 energieintensive Baumaterialien wie Stahl im Jahresdurchschnitt gegenüber 2021 um bis zu 40,4 %. Auch mit gravierenden Folgen für das Segment Wohnungsbau: Mit einem Jahresdurchschnitt von plus 16,4 % in 2022 bei Neubaupreisen von Wohngebäuden gegenüber 2021 war dies die bisher höchste gemessene Abweichung. Infolgedessen gingen von Januar bis November 2022 auch die Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf rund 322.000 zurück.

Dagegen konnte die deutsche Freizeitindustrie mit den für uns entscheidenden Bereichen Hotellerie/Tourismus und Gastronomie im Jahr 2022 wieder einen deutlichen Aufschwung verzeichnen. Mit einem voraussichtlichen Umsatzplus von rund 47 % gegenüber 2021 gab das Statistische Bundesamt im Januar das Jahresergebnis 2022 bekannt. Diese positive Entwicklung ist in erster Linie dem Nachlassen der Corona-Pandemie sowie dem Wegfall nahezu sämtlicher Corona-Schutzmaßnamen und Reisebeschränkungen geschuldet. Auch wenn der Gastgewerbeumsatz mit 11 Prozentpunkten weniger als 2019 noch nicht ganz an das Vor-Corona-Niveau herankommt, ist eine zunehmend positive Tendenz klar erkennbar. So verbuchten im November 2022 die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 29,8 Mio. Übernachtungen, das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 21,8 % mehr als im November des Vorjahres. In den deutschen Gastronomiebetrieben spiegelt ein Umsatzplus von 40,6 % für Januar bis November 2022 gegenüber dem Vorjahr diese positive Entwicklung ebenfalls wider.

Konjunktur in den europäischen Nachbarländern

Das reale BIP-Wachstum in der EU überraschte in der ersten Jahreshälfte 2022 positiv, was auf die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zurückzuführen war. Die Expansion setzte sich im 3. Quartal 2022 abgeschwächt um 2,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal fort. Zudem ist nach aktueller Konjunktureinschätzung der EU-Kommission die Wirtschaft in der Eurozone im 4. Quartal entgegen den Erwartungen der Herbstprognose nicht geschrumpft. Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat auf rund 9,2 % gesunken.

Nach einem im Januar 2023 veröffentlichten Beitrag von Euroconstruct kann das Jahr 2022 als das zweite Jahr der Erholung für die europäische Bauwirtschaft angesehen werden. Allerdings sind die jährlichen Wachstumsraten mit 3 % bereits geringer als im Vorjahr (+5,8 %), wofür die stark gestiegenen Bau- und Materialkosten verantwortlich zeichnen. Im Gegensatz zu den Preissteigerungen im Jahr 2021, die stark von Lieferkettenproblemen begleitet waren, sind die durch den Ukraine-Krieg bedingt hohen Energiepreise 2022 als treibender Faktor zu sehen. Ein länderübergreifender Vergleich zeigt, dass die Bauwirtschaft in ganz Europa an Fahrt verloren hat. Der Wohnungsbau führt den wirtschaftlichen Abschwung europaweit an, wie auf der 94. Euroconstruct-Konferenz veröffentlicht wurde. Führte noch in den Vorjahren eine Ära niedriger Zinssätze zu einem Boom, hat sich die Situation im Jahresverlauf 2022 erheblich verändert.

Äußerst positive Entwicklungen hingegen gibt es, ähnlich wie in Deutschland, auch für das Gastgewerbe unserer Nachbarländer Österreich und Schweiz zu verzeichnen. Laut der Bundesanstalt Statistik Österreich melden die österreichischen Beherbergungsbetriebe einen beeindruckenden Anstieg der Übernachtungszahlen um 74,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit gesamt 136,93 Mio. Übernachtungen liegt es damit nur noch 15,8 Mio. Nächtigungen unter dem Rekordniveau des Vor-Corona-Jahres 2019. In der Schweiz ist mit einem Anstieg der Übernachtungen um 28,4 % in 2022 (Januar bis November) ebenfalls ein Aufwärtstrend gegenüber derselben Vorjahresperiode zu beobachten. Rund 4.100 geöffnete Beherbergungsbetriebe verbuchten in diesem Zeitraum gerundet 35 Mio. Logiernächte, ca. 7 Mio. mehr als noch 2021.

b) Geschäftsverlauf 2022

Der 24. Februar 2022 war ein Wendepunkt, für die Menschen aber auch für Politik, Wirtschaft und Medien. Mit Russlands Überfall auf die Ukraine musste sich ganz Europa neu ausrichten - ohne zu wissen, wohin uns alle dieser Einschnitt führt. Das galt auch für die Schulte-Schlagbaum AG.

In der Folge war das gesamte Geschäftsjahr 2022 durch die begleitenden Themen der exorbitant steigenden Rohstoff- und Energiepreise, massiven gestörten Lieferketten, insbesondere im Elektronikbereich, und der notwendigen Anpassung der Verkaufspreise an unsere Kunden gekennzeichnet.

Für beide Geschäftsbereiche galt es zusätzlich im ersten Quartal eine außergewöhnlich hohe Krankheitsquote zu managen. Der bis heute vorherrschende Mangel an Fachkräften erschwerte dies in allen Qualifikationsbereichen.

Die Schulte-Schlagbaum AG hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 mit rund 11 % höheren Umsatzerlösen in Höhe von T€ 27.079 (VJ: T€ 24.277) abgeschlossen. Preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge liegen die Umsatzerlöse rund 5% unter dem Vorjahr.

Die Schulte-Schlagbaum AG ist im Wesentlichen durch die Geschäftstätigkeit in den Bereichen Schloss- und Schließblechsysteme sowie Schließsysteme für Türen und Möbel geprägt. Darüber hinaus nimmt die AG im Schulte-Schlagbaum Konzern übergreifende Servicefunktionen, wie zum Beispiel Finanzen, Controlling, Marketing und Personal wahr.

Geschäftsbereich Schloss- und Schließblechsysteme

Der vertriebliche Jahresauftakt war gekennzeichnet durch die Auswirkungen der hohen Sicherheits-Bestellungen unserer Kunden in den letzten Wochen des Jahres 2021. Daraus resultierend gingen im ersten Quartal, zusätzlich beeinflusst durch die weltpolitischen Unsicherheiten, die Bestellungen erheblich zurück. Im zweiten Quartal waren wir durch die steigenden Beschaffungskosten gezwungen, eine erneute deutliche Erhöhung des Materialteuerungszuschlages vorzunehmen. Durch die insgesamt drastisch gestiegenen Baupreise und einen eklatanten Fachkräftemangel in der Bauindustrie gingen die Zahl der Fertigstellungen und damit einhergehend die Bestellungen bei uns auch im letzten Quartal nochmals zurück.

Preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge standen am Ende des Jahres rund 10 % geringere Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Jedoch konnte das Betriebsergebnis auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.

Geschäftsbereich Schließsysteme für Türen und Möbel

Mit fast 6 % Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr, ebenfalls preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge, zeigte sich der Geschäftsbereich Schließsysteme für Türen und Möbel weiterhin auf Wachstumskurs.

Die weltweite Verknappung von Elektronikbauteilen und die daraus folgenden extrem langen Lieferzeiten stellten uns nicht nur auf der Vertriebs- und Produktionsseite, sondern auch auf der Entwicklungsseite vor große Herausforderungen.

Schwierigkeiten und zeitliche Verschiebungen in der Produktentwicklung mit einhergehenden Funktionsproblemen haben den geplanten Launch der Produkte immer wieder verzögert. Dieser Umstand verhinderte einen deutlich höheren Jahresumsatz. Dies spiegelte sich auch in einem dreimal höheren Auftragsbestand als im Durchschnitt zum Jahresende wider.

Primär davon betroffen war der Produktbereich unserer Türschließsysteme SAFE-O-TRONIC® access DS. Trotzdem gelang es dem Vertriebsteam, insgesamt 6 % mehr Schließsysteme als im langjährigen Jahresdurchschnitt abzusetzen.

Die Verkaufserfolge der elektronischen Schrankschließsysteme SAFE-O-TRONIC® access LS und LSW wurden primär im Export erzielt. Daraus resultierend ist der Absatz hier um über 16 % gestiegen. Außerdemdem ist es gelungen, einen weltweit agierenden Konzern als Kunden zu gewinnen.

Vor allen Dingen aufgrund der unsicheren Lage in der Bäderlandschaft haben sich die Verkaufszahlen unseres mechanischen Schrankverschlusses SAFE-O-MAT® negativ entwickelt.

Unter Berücksichtigung des letztjährigen Sondereffektes, verbesserte sich das Betriebsergebnis um rund € 0,1 Mio.

c) Ertragslage sowie Vermögens- und Finanzlage

Umsatzerlöse

Die Schulte-Schlagbaum AG hat im Geschäftsjahr 2022 die Umsatzerlöse in Höhe von T€ 27.079 (VJ: T€ 24.277) erzielt und damit um rund 12 % steigern können. Preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge liegen die Umsatzerlöse rund 5% unter dem Vorjahr, was auf den Geschäftsbereich Schloss- und Schließblechsysteme zurückzuführen ist.

Sonstige betriebliche Erträge

Im Geschäftsjahr 2022 sind vor allem Teilauflösungen der Pensionsrückstellungen (T€ 184) sowie sonstigen Rückstellungen (T€ 258) in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

Materialkosten

Getrieben durch die in 2022 weiter temporär gestiegenen Materialeinkaufspreise mussten wir im Berichtsjahr eine deutliche Erhöhung des Materialteuerungszuschlags vornehmen, um die gestiegenen Materialpreise mittels Materialteuerungszuschläge weitestgehend kompensieren zu können. Demzufolge ist unsere Materialeinkaufsquote rein rechnerisch auf 53,2% (VJ: 51,3 %) in 2022 angestiegen. Der Materialteuerungszuschlag ist notwendig, um die temporären Materialeinkaufspreis-Steigerungen auffangen zu können.

Personal

Aufgrund des Umsatzwachstums und dem leichten Rückgang der Personalkosten verringerte sich die operative Personalkostenquote in 2022 gegenüber dem Vorjahr auf 31,1 % (VJ: 35,6 %). Der Rückgang der Personalkosten ist insbesondere auf die im Vergleich zum Vorjahr leicht geringere Anzahl an Personen im Jahresmittel zurückzuführen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von T€ 4.492 (VJ: T€ 3.979) sind im Wesentlichen aufgrund von höheren externen Entwicklungskosten im Zusammenhang mit der Unterstützung in der Produktentwicklung des Geschäftsbereichs Schließsysteme für Türen und Möbel im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Abschreibungen

Die Abschreibungen erhöhten sich in 2022 auf T€ 916 (VJ: T€ 837) insbesondere aufgrund der Abschreibungen auf selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände (T€ 113 in 2022).

Erträge aus Beteiligungen und Aufwendungen aus Verlustübernahmen

Die Erträge aus Beteiligungen von T€ 1.428 (VJ: T€ 1.053) enthalten die Gewinnausschüttungen der Tochtergesellschaften STS Schänis GmbH (Schweiz) sowie der novacom software gmbh (Österreich), denen die Aufwendungen aus Verlustübernahme betreffend der eccos pro in 2022 von T€ -80 (VJ: Erträge aus Gewinnabführung von T€ 512) gegenüberstehen.

Betriebsergebnis (EBIT) und Jahresergebnis

Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte die Schulte-Schlagbaum AG auch im Berichtsjahr weiter verbessern, so dass das Betriebsergebnis (EBIT) um T€ 393 auf T€ -80 (VJ: T€ -473) stieg. Hierzu haben neben dem verbesserten Betriebsergebnis des Geschäftsbereichs Schließsysteme für Türen und Möbel auch die Teilauflösung der Pensionsrückstellungen (T€ 184) beigetragen.

Dies führt auch dazu, dass der Jahresüberschuss der Schulte-Schlagbaum AG um T€ 116 auf T€ 1.131 in 2022 gegenüber dem Vorjahr (VJ: T€ 1.015) erhöht worden ist.

Investitionen und Abschreibungen

Die Schulte-Schlagbaum AG hat im Geschäftsjahr 2022 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von T€ 992 (VJ: T€ 1.082) getätigt. Dabei entfällt ein wesentlicher Teil auf IT-Investitionen für das neue ERP-System sowie auf Produktentwicklungen und Investitionen für den Produktionsbereich. Die Abschreibungsquote, bezogen auf die Umsatzerlöse, beträgt in 2022 unverändert 3,4 % (VJ: 3,4 %). Die Reinvestitionsquote, Investitionen im Verhältnis zu Abschreibungen, betrug in 2022 rund 108 %(VJ: 130 %).

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Schulte-Schlagbaum AG stieg um T€ 538 auf T€ 24.365 zum 31. Dezember 2022 (VJ: T€ 23.827). Der Anstieg der Bilanzsumme resultiert dabei insbesondere aus dem höherem Vorratsvermögen, was sowohl auf Materialpreissteigerungen als auch auf Mengensteigerungen zurückzuführen ist.

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich aufgrund des Jahresüberschusses um 0,4 %-Punkte auf 66,6 % zum 31. Dezember 2022 (VJ: 66,2%). Die Eigenkapitalausstattung der Schulte- Schlagbaum AG kann unverändert als sehr stabil und hoch angesehen werden.

Gesamtbeurteilung

Wir sind mit der Entwicklung der Gesellschaft in 2022 trotz Berücksichtigung der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht zufrieden. Wir haben demnach weitere Maßnahmen im Vertrieb sowie bei Produktstabilität gestartet, um die operative Performance und das operative Betriebsergebnis zu steigern.

Insgesamt beurteilen wir die wirtschaftliche Lage, die Finanzstruktur und die liquiden Mittel aus solide und ausreichend.

d) Prognosebericht

Der Prognose-, Risiko - und Chancenbericht enthält zukunftsbezogene Angaben. Sie basieren auf Erwartungen und Einschätzungen der Schulte-Schlagbaum AG und können von unvorhersehbaren Ereignissen beeinflusst werden. Dies kann dazu führen, dass die tatsächliche Geschäftsentwicklung, unter anderem wegen veränderter politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen von den nachfolgend beschriebenen Erwartungen abweicht.

Der IWF hat in seinem World Economic Outlook (Stand: 30.01.2023) die Prognosen zur Veränderung der Wirtschaftsleistung von Nationen und Regionen aktualisiert. Die weltweite Wirtschaftsleistung wird im laufenden Jahr voraussichtlich um 2,9 % fallen. Die Prognose liegt damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Oktober 2022 angedacht, jedoch unter dem historischen Durchschnitt von 3,8 %. Für 2023 erwartet die EU-Kommission in ihrer Winterprognose ein etwas höheres Wirtschaftswachstum von 0,9 %, statt der noch im Herbst 2022 prognostizierten 0,3 %. Für Deutschland prognostiziert der IWF aktuell ein Wirtschaftswachstum von 0,1 %. Zum Jahreswechsel 2022/2023 gingen die Wirtschaftsforschungsinstitute für das neue Jahr von einer Stagnation des realen BIP in Deutschland aus, die befürchtete Rezession dürfte damit auch im Inland ausbleiben. Die Anhebung der Zentralbankzinsen zur Inflationsbekämpfung und der Krieg Russlands in der Ukraine belasten fortdauernd die Wirtschaftstätigkeit. Laut IWF und EU-Kommission ist jedoch für 2023 ein Rückgang der Inflation zu erwarten. Die Schätzungen liegen für die globale Inflation bei einer Senkung von 8,8 % (2022) auf 6,6 % (2023) und liegen damit immer noch deutlich über dem Niveau vor der Pandemie (2017-2019) von etwa 3,5 %. Für Deutschland wird eine Absenkung der Inflationsrate von 7,8 % auf 6,3 % erwartet. Dennoch wird der heimische Inflationsdruck noch eine Weile hoch bleiben. Zum einen wird die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen auch 2023, nicht zuletzt als Folge der breit angelegten staatlichen Entlastungspakete, gestützt. Zum anderen dürften hohe Tarifabschlüsse sowohl die Kaufkraft als auch die Lohnkosten merklich steigern.

Der Prognose der Schulte-Schlagbaum AG für das Geschäftsjahr 2023 legen wir die genannten Erwartungen und Annahmen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung zugrunde.

Gemäß ifo Institut hat sich die Materialversorgungslage in der deutschen Bauwirtschaft zum Jahresende 2022 verbessert und unterliegt weiter einem Aufwärtstrend. Für 2023 rechnet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit einer weiteren Verbesserung bei der Versorgungslage sowie mit rückläufigen Materialpreisen. Für den europäischen Bausektor prognostiziert Euroconstruct für 2023 und 2024 eine Stagnation des Marktes. Es bleibt weiterhin wichtig, die Digitalisierung, Automatisierung und Verschlankung aller Geschäftsprozesse in unseren Unternehmensbereichen kontinuierlich voranzutreiben und auszubauen.

Das formulierte Ziel der deutschen Bundesregierung für den Wohnungsbau, in der laufenden Legislaturperiode jährlich 400.000 Wohnungen zu errichten, wurde nicht erreicht. Laut Information des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie startet die geplante Neubauförderung erst im März 2023 mit einem Förderniveau für das Gesamtjahr von € 1,1 Mrd. 2022 lag nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden ein Viertel über dem Wert von 2020. Dies erwies sich als Bremsfaktor. Für 2023 geht der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie von einem deutlich rückläufigen Preisauftrieb aus.

Unsere Zielmärkte Hotellerie und Gastronomie sehen sich nach den Corona-Jahren nun im Geschäftsjahr 2023 mit den Herausforderungen Energiekrise und Personalmangel konfrontiert. Dennoch ist nach Angaben der DEHOGA die Prognose für 2023 in Teilen positiv; so stieg der Branchenumsatz im Januar um 18,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate hat sich verbessert.

Laut einer DEHOGA-Umfrage aus Dezember 2022 sind für 89,3 % der Betriebe die Energiekosten die größte Herausforderung für das Jahr 2023. Entscheidend wird es sein, dass die Gas- und Strompreisbremsen die dringend benötigte Entlastungswirkung bei allen Unternehmen entfalten. Grundsätzlich sehen der Deutsche Tourismusverband sowie auch der Reiseverband DRV für das Jahr 2023 trotz Inflation und Konjunkturschwäche eine weiterhin positive Tendenz im In- und Ausland. Die negative Konjunkturlage in der Bauwirtschaft hingegen hat auch Auswirkungen auf Hotelneubauprojekte. Hier geht der Trend aktuell weg vom Neubau, hin zur Übernahme - inklusive Rebranding oder Konversion. Nach Branchenprognosen wird sich das Verhältnis langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit bei 20 % Neubauten zu 80 % Übernahmen und Konversionen einpendeln. Besser stellt sich hier der Bereich der Ferienhotellerie gegenüber dem Bereich der Stadthotellerie auf. Konzepte wie Serviced Apartments konnten sich dabei im Zuge der Pandemie beweisen und bieten auch langfristig Investitionspotenzial. Mit digitalen Konzepten begegnen die Betriebe u. a. gezielt dem Faktor Personalmangel. Mit unseren Lösungen in diesem Segment, wie etwa der schlüssellosen elektronischen Zutrittsregelung (Schulte-Schlagbaum AG) als wichtigen Bestandteil der Digital Guest Journey oder den Themen Self-Ordering/Mobile Payment (novacom software gmbh) in der Gastronomie, sind wir für diese fortlaufende Entwicklung weiterhin gut aufgestellt.

Dieser von uns bereits in den vergangenen Jahren prognostizierte, andauernde Trend zum Ausbau der Digitalisierung erstreckt sich auch auf weitere Teile der Freizeitindustrie, wie die für unsere Tochtergesellschaft eccos pro gmbh entscheidende Bäderbranche. Auch in 2023 schaffen digitale Zugangsmodelle, wie wir sie mit dem eccos pro Lösungsportfolio anbieten, Möglichkeiten zum teilweisen Abfedern des massiven Personalmangels in den Bäderbetrieben. Die geplanten Bäderbauvorhaben und vor allem nachhaltige Sanierungsprojekte kommunaler Bäderbetriebe werden im laufenden Jahr durch verschiedene Förderprogramme gestützt. Mit dem Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" stellt der Bund 148 ausgewählten kommunalen Projekten (davon über 50 Schwimm- und Freizeitbäder) insgesamt Fördermittel von € 476 Mrd. bereit. Solche Förderprogramme sind nach unserer Auffassung ein wichtiger Schritt, um den nach wie vor immensen Investitionsrückstand (€ 8,5 Mrd. in 2021) in den kommunalen Betrieben weiter abbauen zu können.

Vielen Herausforderungen unserer Zielbranchen können wir als Unternehmen wirkungsvoll mit unserem konsequent auf digitalisierte Lösungen für die Prozess- und Gebäudeautomation optimiertem Lösungsportfolio begegnen und damit im Markt attraktiv und vor allem zukunftsfähig bleiben.

Unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Rahmenbedingungen sowie Annahmen streben wir für das Jahr 2023 ein weiteres profitables Wachstum über dem Niveau von 2022 an.

f) Risiko- und Chancenbericht

Die Betrachtung und Berücksichtigung von Chancen und Risiken ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Unternehmensführung und -Steuerung. Unser Risikomanagementsystem ist dabei ausgerichtet, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, zuverlässig einzuschätzen und die Risiken mit geeigneten Gegensteuerungsmaßnahmen weitestgehend begrenzen zu können. Wir analysieren permanent die allgemeine und branchenspezifische Geschäftsentwicklung, die Nachfragetendenzen der Kunden und die Wettbewerbsaktivitäten bezogen auf Produkttechnologie und deren Weiterentwicklung. Die Einschätzung unserer Produkt- und Lieferqualität erfassen wir regelmäßig im Rahmen von Kundenzufriedenheits-Checks und werten diese aus, um rechtzeitig Konsequenzen ableiten zu können. Unsere Qualitätssicherung umfasst sowohl unsere Produkte als auch unsere Fertigungs- und Geschäftsprozesse.

Die Schulte-Schlagbaum AG ist von der konjunkturellen Lage und insbesondere von der Entwicklung des Bauwesens abhängig. Zusätzlich sind wir den Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung im Außer-Haus-Markt und der damit verbundenen Investitionsbereitschaft der Anlagenbetreiber ausgesetzt. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, setzen wir unseren Fokus auf die stetige Erweiterung unseres Lösungs- und Dienstleistungsangebots, der permanenten Produktivitätssteigerungen im Bereich der Fertigungsprozesse sowie auf die verstärkte Internationalisierung unserer Produkte.

Ausfallrisiken können sich ergeben, wenn Forderungen nicht oder nicht fristgerecht ausgeglichen werden. Um die Ausfallrisiken zu minimieren, nehmen wir eine laufende Überwachung von Bonität und Zahlungsverhalten unserer Debitoren vor.

Währungsrisiken wie auch Zinsrisiken aus zinssensitiven Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wird aufgrund ihrer Bedeutung grundsätzlich nicht durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente begegnet.

Risiken auf der Beschaffungsseite können sich sowohl auf die Verfügbarkeit als auch auf die Preisentwicklungen beziehen. Hierbei können sich Rohstoffpreisrisiken aus den Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten ergeben. Diese Risiken können nur teilweise durch Preisgleitklauseln in Kundenverträgen und in langfristigen Lieferantenverträgen gemildert werden. Hinsichtlich der Materialverfügbarkeit wird dem Risiko durch eine laufende Überprüfung unseres Lieferantennetzwerks entgegengewirkt.

Die IT-Sicherheit hat bei der AG eine hohe Bedeutung, die in verschiedenen Projekten mit hoher Priorität dauerhaft adressiert ist. Wesentliche Maßnahmen, um der aufgrund der Internetanbindungen permanent bestehenden Gefährdung zu begegnen, sind dabei Investitionen in Firewall-Systeme und sonstige adäquate Hard- und Software, die zeitnahe Aktualisierung der eingesetzten Software-Releasestände und vor allem die über Newsletter und sonstige Veröffentlichungen, vor allem mittels E-Learning-Tools, kontinuierlich durchgeführte Sensibilisierung der Mitarbeiter.

Die Risikosituation in der AG halten wir für begrenzt und überschaubar. Es sind keine Risiken zu erkennen oder bekannt, die den Fortbestand des Unternehmens heute oder künftig gefährden könnten.

g) Eigene Aktien

Zum Bestand an eigenen Aktien nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG wird auf die Angabe im Anhang verwiesen.

h) Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten

Im Rahmen der Produktentwicklung im Wesentlichen für den Geschäftsbereich Schließsysteme für Türen und Möbel fallen Entwicklungstätigkeiten an, die sowohl von Mitarbeitern der Schulte-Schlagbaum AG als auch von externen Dienstleistern wahrgenommen werden. Hierbei sind im Berichtsjahr aktivierte Eigenleistungen für Produktentwicklungen bei der Schulte-Schlagbaum AG in Höhe von T€ 70 (VJ: T€ 379) angefallen. Die externen Entwicklungskosten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Betriebskosten ausgewiesen.

i) Erklärung zur Unternehmensführung

Der Frauenanteil in der gesamten Mitarbeiterschaft der Schulte-Schlagbaum AG betrug im Berichtsjahr unverändert rund 42 % (VJ: 42 %).

Der Aufsichtsrat hat in seiner aktuellen fachlichen Zusammensetzung ausschließlich männliche Mitglieder. Eine Veränderung des Verhältnisses ist noch nicht absehbar. Mittelfristig plant der Aufsichtsrat eine Zielquote für weibliche Mitglieder von 15%.

Da Herr Peter Pongratz der alleinige Vorstand der Schulte-Schlagbaum AG ist, erübrigt sich für den Vorstand die Festlegung eines Anteils weiblicher Mitglieder.

Die erste Führungsebene der Schulte-Schlagbaum AG beinhaltet die Ebene der Leitungsfunktionen für die Vertriebsbereiche, die Produktion und die Servicefunktionen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren analog zum Vorjahr keine Frauen in der ersten Führungsebene bei der Schulte-Schlagbaum AG beschäftigt. Es besteht jedoch die Zielsetzung den Frauenanteil in der Zukunft wieder zu erhöhen, wenn sich infolge altersbedingter Austritte und eventueller Nachfolgeoptionen Möglichkeiten ergeben.

In der zweiten Führungsebene sind Führungskräfte zusammengefasst, die jeweils für Teilbereiche der Vertriebs- und Servicebereiche sowie der Produktion die Verantwortung tragen. Für diesen Personenkreis haben wir einen Zielwert von 15 % definiert, den wir auch im Jahr 2022 mit 15 % genau erreicht haben. Für die zweite Führungsebene wird eine Beibehaltung der bestehenden Quote für die Zukunft als Ziel definiert.

Wir möchten in dem Zusammenhang unverändert darauf hinweisen, dass ein höherer Frauenanteil im Rahmen unserer gelebten Firmenkultur als wünschenswert angesehen und angestrebt wird. Die Realisierung dieses Ziels gestaltet sich aber aufgrund branchenspezifischer Besonderheiten in der metallverarbeitenden Industrie, dem geringen überregionalen Bekanntheitsgrad des Unternehmens sowie dem grundsätzlich zu beobachtenden Fachkräftemangel schwierig.

Velbert, den 27. Februar 2023

Schulte-Schlagbaum AG

gez. Peter Pongratz, Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers für den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022

An die Schulte-Schlagbaum AG, Velbert

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Schulte-Schlagbaum AG, Velbert, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022, dem Anhang unter Einbeziehung der Buchführung einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Schulte-Schlagbaum AG, Velbert, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Unser Prüfungsurteil zum Lagebericht erstreckt sich nicht auf den Inhalt der oben genannten Erklärung zur Unternehmensführung.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet hat, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https://www.idw.de/idw/verlautbarungen/bestaetigungsvermerk/hgb-ja-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.

Wuppertal, den 13. April 2023

WTG Wirtschaftstreuhand Dr. Grüber PartG mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Dipl.-Ökonom A. Düsterloh, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Betriebswirt (BA) H. Lau, Wirtschaftsprüfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände		2.251.993,93	1.883.287,81
II. Sachanlagen		9.604.160,02	9.740.051,26
III. Finanzanlagen		18.310,00	18.310,00
		11.874.463,95	11.641.649,07
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	2.693.867,94		2.240.370,32
2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen	3.711.616,23		3.828.136,74
	7.542.255,82		5.882.796,65
		13.947.739,99	11.951.303,71
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.445.065,04		6.339.985,98
2. Sonstige Vermögensgegenstände	111.640,45		103.797,10
		7.556.705,49	6.443.783,08
III. Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere		1.644.090,19	1.871.315,62
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		5.872.671,33	7.084.852,64
		29.021.207,00	27.351.255,05
C. Rechnungsabgrenzungsposten		276.074,30	398.491,61
		41.171.745,25	39.391.395,73

Passiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR		EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
1. Nennwert der Aktien gesamt	1.400.000,00		1.400.000,00
2. Nennwert eigene Aktien	-12.100,00		-12.100,00
		1.387.900,00	1.387.900,00
II. Kapitalrücklage		8.966,04	8.966,04
III. Gewinnrücklagen
1. Gesetzliche Rücklage	471.410,80		471.410,80
2. Andere Gewinnrücklagen	15.993.250,54		15.993.250,54
		16.464.661,34	16.464.661,34
IV. Bilanzgewinn
1. Gewinnvortrag	3.909.911,59		2.270.377,74
2. Jahresüberschuss	1.765.046,28		2.305.725,85
		5.674.957,87	4.576.103,59
V. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung		2.414.007,54	1.967.805,64
VI. Passiver Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung		2.133.843,60	2.133.843,60
		28.084.336,39	26.539.280,21
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	5.416.780,00		5.316.368,00
2. Steuerrückstellungen	743.262,00		805.791,00
3. Sonstige Rückstellungen	2.627.225,26		2.919.423,49
		8.787.267,26	9.041.582,49
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	66.691,82		247.409,18
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.312.380,49		1.887.593,75
3. Sonstige Verbindlichkeiten	1.315.427,49		1.020.050,25
- davon aus Steuern: EUR 414.592,78 (Vorjahr: EUR 200.285,18)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 129.403,79 (Vorjahr: EUR 97.400,57)
		3.694.499,80	3.155.053,18
D. Rechnungsabgrenzungsposten		602.753,98	655.479,85
E. Passive latente Steuern		2.887,82	0,00
		41.171.745,25	39.391.395,73

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022

	2022		2021
	EUR		EUR
1. Umsatzerlöse		63.981.182,86	59.183.628,96
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		332.064,58	1.362.672,76
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		195.099,59	496.394,91
4. Sonstige betriebliche Erträge		1.078.031,92	650.010,17
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 37.715,24 (Vorjahr: EUR 5.951,94)
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-24.653.099,19		-21.236.088,64
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-5.288.054,87		-5.423.548,66
		-29.941.154,06	-26.659.637,30
6. Rohergebnis		35.645.224,89	35.033.069,50
7. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-19.040.139,42		-18.241.123,58
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-3.877.535,82		-3.935.417,68
- davon für Altersversorgung: EUR 953.571,35 (Vorjahr: EUR 815.981,88)
c) Erstattung Sozialversicherungsbeiträge	0,00		-34.420,13
		-22.917.675,24	-22.210.961,39
8. Abschreibungen		-1.724.456,28	-1.602.346,41
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-9.003.233,42	-8.226.451,05
- davon aus Währungsumrechnung: EUR 29.128,41 (Vorjahr: EUR 498,70)
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		430.468,87	18.434,06
11. Abschreibungen auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		-182.721,73	-56.125,10
12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-101.110,40	-116.587,82
- davon aus Aufzinsung: EUR 97.059,00 (Vorjahr: EUR 115.161,00)
13. Finanzergebnis		146.636,74	-154.278,86
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-291.926,82	-443.681,77
- davon aus latenten Steuern: EUR 2.887,82 (Vorjahr: EUR 16.958,28)	-
15. Ergebnis nach Steuern		1.854.569,87	2.395.350,02
16. Sonstige Steuern		-89.523,59	-89.624,17
17. Jahresüberschuss		1.765.046,28	2.305.725,85
18. Gewinnvortrag		3.909.911,59	2.270.377,74
19. Bilanzgewinn	=	5.674.957,87	4.576.103,59

Anhang zum Konzernabschluss 2022

der Schulte-Schlagbaum AG

Allgemeine Angaben

Die Firma der Gesellschaft lautet: Schulte-Schlagbaum AG (Muttergesellschaft). Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Velbert und ist eingetragen im Handelsregister B des Amtsgerichts Wuppertal unter HR B 17361.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Der Konzernabschluss der Schulte-Schlagbaum AG wurden nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.

Die Muttergesellschaft ist gemäß § 267 HGB als mittelgroß einzustufen.

Die größenabhängigen Erleichterungen für mittelgroße Kapitalgesellschaften zum Anhang und die Regelungen des § 313 Abs. 3 HGB wurden genutzt.

Außerdem wurde von der Befreiungsvorschrift gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Anlagevermögen

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens erfolgt zu Anschaffungskosten unter Ansatz planmäßiger Abschreibung über die jeweilige betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Die folgende Tabelle gibt die im Anlagevermögen verwendeten Nutzungsdauern wieder:

Bilanzposition	Nutzungsdauer
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3 bis 8 Jahre
Selbstgeschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	5 bis 10 Jahre
Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	19 bis 33 Jahre
Technische Anlagen und Maschinen	10 bis 15 Jahre
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 15 Jahre

Unter Berücksichtigung der steuerlichen Vorschriften wurden die höchstmöglichen linearen Abschreibungen vorgenommen.

Die Anlagenzugänge des Geschäftsjahres sind, soweit sie von Dritten erworben wurden, mit ihren Anschaffungskosten bewertet worden. Zugänge durch aktivierte Eigenleistungen sind zu Herstellungskosten bewertet.

Bei abnutzbaren Wirtschaftsgütern, deren Wert € 250,00 nicht übersteigt, wurden sofort im Aufwand erfasst.

Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten zwischen € 250,00 und € 1.000,00 werden als Sammelposten über fünf Jahre abgeschrieben.

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten bewertet.

Vorräte

Die Bewertung der Vorräte erfolgte unter Beachtung des Grundsatzes kaufmännischer Vorsicht. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden zu Anschaffungskosten bilanziert. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden entsprechend ihrem Fertigungsgrad mit den Herstellungskosten bewertet. Zinsen für Fremdkapital wurden nicht in die Herstellungskosten einbezogen.

Für Bestandsrisiken wurden angemessene Abschläge (Gängigkeitsabschläge, Niederstwerttest, Abschläge für Skonti auf zugekaufte Materialien) berücksichtigt.

Die Bewertung der Vorräte ist gegenüber dem Vorjahr in der Methode, bis auf die bei der SSF, unverändert und entspricht den handelsrechtlichen Vorschriften. Die angewandten Regeln hinsichtlich der Bewertung der Vorräte bei der SSF wurden im Berichtsjahr an die Abwertungssystematik der Muttergesellschaft angeglichen. Die Anpassung der Bewertung der Vorräte hatte in 2022 einen positiven Effekt von TEUR 189.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden zum Nennbetrag bilanziert. Erkennbare Einzelrisiken und das allgemeine Kreditrisiko wurden durch angemessene Einzelwertberichtigungen bzw. eine Pauschalwertberichtigung berücksichtigt. Forderungen in fremder Währung sind höchstens zum Stichtagskurs bewertet.

Wertpapiere

Wertpapiere sind mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren Börsenkurs am Abschlussstichtag bewertet.

Rückstellungen

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen sind mit den voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen bewertet. Künftige Preis- und Kostensteigerungen wurden bei der Ermittlung der langfristigen Rückstellungen berücksichtigt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr werden abgezinst.

Bei in ausländischen Tochterunternehmen vor dem 01.01.2009 gebildeten Aufwandsrückstellungen wurde von dem Beibehaltungswahlrecht des Art. 67 Abs. 3 EGHGB Gebrauch gemacht.

Verbindlichkeiten / Rechnungsabgrenzungsposten

Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet.

Als Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben bzw. Einnahmen ausgewiesen, soweit sie Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Konsolidierungskreis und Stichtag

In den Konzernabschluss wurden neben der Schulte-Schlagbaum AG, Velbert, alle Tochterunternehmen im In- und Ausland einbezogen. Es besteht jeweils 100%-iger Anteilsbesitz.

Gemäß § 296 Abs. 2 HGB blieb eine im Ausland ansässige Enkelgesellschaft ausgenommen, weil sie nicht mehr aktiv und für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung ist.

Fälle des § 310 HGB (Quotenkonsolidierung) und des § 311 HGB (Equity-Bilanzierung) lagen nicht vor.

Die folgenden Unternehmen sind neben der SAG in den Konzernabschluss einbezogen worden:

	Kapitalanteil	Landeswährung	Nennkapital	Jahresergebnis
	%		100%	2022
STS Systemtechnik Schänis GmbH, Schänis, Schweiz	100	CHF	1.000.000	728.180
eccos pro gmbh, Velbert 1)	100	€	1.000.000	-80.299
Secotel Sicherheitsservice GmbH, Velbert 1)	100	€	26.000	0
novacom software gmbh, Bad Aussee, Österreich	100	€	290.691	458.990
SAG North America, Inc., San Rafael, USA	100	USD	1	5.641
Sächsische Schlossfabrik GmbH, Groitzsch 1)	100	€	1.000.000	267.370

Abschlussstichtag der einbezogenen Unternehmen ist ausnahmslos der 31. Dezember.

Die mit 1) gekennzeichneten Gesellschaften haben von der Befreiung des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht.

Konsolidierungsgrundsätze

Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften wurden die Abschlüsse der einzelnen Unternehmen zur Einbeziehung in den Konzernabschluss einheitlich nach den für die Schulte-Schlagbaum AG geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt bzw. für die Konsolidierung an diese Grundsätze angepasst.

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte durch Verrechnung der Bilanzansätze der Anteile bei der Muttergesellschaft mit dem Eigenkapital der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss.

Firmenwerte aus früheren Konsolidierungen waren bereits zum 31.12.2014 vollständig abgeschrieben.

Ein Ausgleichsposten für Anteile im Fremdbesitz war in der Konzernbilanz zum 31.12.2021 nicht zu bilden.

Währungsumrechnung

Die Umrechnung der ausländischen Einzelabschlüsse, soweit diese nicht in Euro aufgestellt waren, erfolgte gem. § 308a HGB. Danach wurden die Aktiv- und Passivposten einer auf fremder Währung lautenden Bilanz mit Ausnahme des Eigenkapitals, das zum historischen Kurs der erstmaligen Konsolidierung umgerechnet wurde, zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag in Euro umgerechnet. Die Positionen der Gewinn- und Verlustrechnungen der ausländischen Gesellschaften wurden zum Durchschnittskurs des abgelaufenen Geschäftsjahres umgerechnet. Das so ermittelte Jahresergebnis wurde in die Konzernbilanz übernommen.

Differenzen aus der Währungsumrechnung sowohl der Bilanzposten als auch der Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden erfolgsneutral behandelt. Sie sind unter der Position "Eigenkapital" als "Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung" gesondert ausgewiesen.

Sonstige Konsolidierungsmaßnahmen

Schuldenkonsolidierung

Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen wurden miteinander verrechnet.

Zwischenergebniseliminierung

In den zum Abschlussstichtag ausgewiesenen Vermögensgegenständen waren keine wesentlichen Zwischenergebnisse aus dem konzerninternen Lieferungs- und Leistungsverkehr enthalten.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Die konzerninternen Umsatzerlöse und die konzerninternen Erträge sind mit den auf sie entfallenden Aufwendungen verrechnet worden.

Angaben zur Konzernbilanz

(1) Immaterielle Vermögensgegenstände

Die Zugänge bei den gewerblichen Rechten betreffen die laufende Anschaffung von ERP-Software zur Unterstützung unternehmensinterner Arbeitsprozesse und damit verbundener Eigenleistung. Zudem sind unter den Zugängen sowie Umbuchungen aktivierte Eigenleistungen enthalten, die sich noch in der Entwicklung befinden bzw. noch nicht im Betrieb sind.

(2) Sachanlagen

Die Zugänge entfallen im Wesentlichen auf Ersatz- und Erneuerungsbeschaffungen im normalen Geschäftsgang.

(3) Finanzanlagen

In der Konzernbilanz beinhaltet die Position eine mittelbar gehaltene Beteiligung an einer nicht mehr aktiven Gesellschaft.

(4) Vorräte

In der Konzernbilanz entsprechen die Zusammensetzung und die Veränderung der Positionen gegenüber dem Vorjahr dem normalen Geschäftsverlauf.

(5) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die "Forderungen aus Lieferungen und Leistungen" entsprechen in der Konzernbilanz in ihrer Höhe dem gegebenen Umsatzvolumen bei weitestgehend störungsfreiem Geldeingang.

Die "sonstigen Vermögensgegenstände" enthalten im Wesentlichen debitorische Kreditoren, Reisekostenvorschüsse sowie sonstige Forderungen.

(6) Rechnungsabgrenzungsposten

Die "Rechnungsabgrenzungsposten" enthalten Lizenzgebühren, Versicherungsbeiträge, Kfz-Steuern und andere abzugrenzende Ausgaben.

(7) Steuerlatenzen

Im Konzern ergaben sich aus der Anpassung einer Einzelbilanz an die Konzernbewertungsmethodik sowie aus der Erstkonsolidierung der SSF konsolidierungsbedingte Abweichungen im Sinne des § 306 HGB zwischen den Konzernansätzen und den steuerrelevanten Einzelbilanzansätzen.

Die Konzernbilanz enthielt unverändert zum 31. Dezember 2022 keine aktiven latenten Steuern im Konzern. Hingegen veränderte sich die Position der passiven latenten Steuern im Konzern im Geschäftsjahr wie folgt:

	€
01. Januar 2022	0,00
Zugang	2.887,82
31. Dezember 2022	2.887,82

Der konzerneinheitliche Steuersatz wurde mit rund 30% angenommen.

Auf den Ansatz aktiver latenter Steuern wurde gemäß § 274 Abs. 1 S. 2 HGB verzichtet.

(8) Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft beträgt € 1.400.000. Es ist eingeteilt in 56.000 auf den Inhaber lautenden Stückaktien mit einem rechnerischen Wert von 25 €/Stück.

Mit dem Eigenkapital verrechnet wurden 484 Stückaktien (eigene Anteile) der Schulte-Schlagbaum AG mit einem Nominalwert von € 12.100,- bzw. 0,864% des Stammkapitals. Die Differenz zwischen Nominalwert und Anschaffungskosten in Höhe von € 8.966,- ist in der Kapitalrücklage ausgewiesen.

(9) Passiver Unterschiedsbetrag

Der in der Konzernbilanz ausgewiesene passive Unterschiedsbetrag in Höhe von T€ 2.134 resultiert aus der Erstkonsolidierung der Sächsischen Schlossfabrik GmbH. Der passive Unterschiedsbetrag hat Rücklagencharakter und wird innerhalb des Eigenkapitals gesondert ausgewiesen.

Eine ergebniswirksame Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages ist nicht erfolgt.

(10) Rückstellungen

Die Rückstellungen sind mit ihren voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen passiviert und tragen allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen Rechnung.

Die "Rückstellungen für Pensionen" sind versicherungsmathematisch nach dem modifizierten Teilwertverfahren angesetzt und basieren auf den biometrischen Grundwerten der Richttafel Heubeck 2018G. Die Verpflichtungen wurden unter Ansatz eines Rechnungszinssatzes von 1,78% und eines Rententrends von 1,00% p.a. für die Belegschaft bzw. 1,55% für die Vorstände errechnet.

Im Jahr 2016 sind die gesetzlichen Bestimmungen zur Bewertung der Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen geändert worden. Nach der Neuregelung ist bei der Durchschnittsbetrachtung für die Ermittlung des Zinssatzes bei der Bewertung nicht mehr auf die vergangenen 7, sondern auf die vergangenen 10 Jahre abzustellen (§ 253 Abs. 2 Satz 1 HGB n.F.).

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 10 Jahren und dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen 7 Jahren ist im Anhang anzugeben und unterliegt einer Ausschüttungssperre (§ 253 Abs. 6 Sätze 2 und 3 HGB). Der aus der Bewertungsänderung der Pensionsrückstellungen bei der Muttergesellschaft resultierende Unterschiedsbetrag (höherer Erfüllungsbetrag der Rückstellung) beträgt T€ 237 (Vorjahr T€ 365) und ist ausschüttungsgesperrt.

Die versicherungsmathematischen Teilwerte sind in voller Höhe passiviert. Die kalkulatorische Verzinsung der Pensionsrückstellungen mit dem Rechnungszinsfuß ist als Zinsaufwand erfasst.

Die "sonstigen Rückstellungen" betreffen im wesentlichen Garantieleistungen, Prämien-, Zeitkonten- und Resturlaubsansprüche aus dem Berichtsjahr, Ansprüche der Mitarbeiter auf Jubiläumsvergütungen, Aufsichtsratsvergütungen, Rechts- und Beratungskosten, Rechtsfälle, Archivierungskosten, Restrukturierungsrückstellung sowie ausstehende Eingangsrechnungen.

(11) Verbindlichkeiten

Die "sonstigen Verbindlichkeiten" beinhalten im Wesentlichen noch nicht verrechnete Bonusgutschriften an Kunden, sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern und kreditorische Debitoren.

Sicherheiten für Verbindlichkeiten sind nur in Form von verkehrsüblichen Eigentumsvorbehalten aus der Belieferung mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie mit Halbfabrikaten und Waren gegeben.

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten im Konzern gliedern sich wie folgt:

	Gesamtbetrag	bis zu einem Jahr	Restlaufzeit größer einem Jahr	mehr als fünf Jahre
	€	€	€	€
Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	66.691,82	66.691,82	0	0
Vorjahreswerte	247.409,18	247.409,18	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.312.380,49	2.312.380,49	0,00	0,00
Vorjahreswerte	1.887.593,75	1.887.593,75	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	1.315.427,49	1.293.454,02	21.973,47	0,00
Vorjahreswerte	1.020.050,25	997.978,78	22.071,47	0,00

(12) Bilanzvermerke / Haftungsverhältnisse

Sonstige, nicht aus der Bilanz ersichtliche finanzielle Verpflichtungen bestehen wie folgt:

Leasingverpflichtungen in €:

	zahlbar 2023	zahlbar 2024	zahlbar 2025
Konzern	455.029	328.183	185.807

Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmen bestehen nur zwischen den Konzerngesellschaften und werden zu Marktpreisen abgerechnet.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns

(13) Umsatzerlöse

Die Aufgliederung der Umsatzerlöse nach Tätigkeitsbereichen oder geographischen Märkten unterbleibt, weil sich die Tätigkeitsbereiche und Märkte untereinander nicht erheblich unterscheiden.

(14) Sonstige betriebliche Erträge

In der Position "sonstige betrieblichen Erträge" sind insbesondere Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen, Pensionsrückstellungen sowie sonstigen Rückstellungen enthalten. Zudem sind erhaltene Zuschüsse sowie Erträge aus Versicherungserstattungen in den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen.

(15) Personalaufwand

In 2022 beschäftigte der Konzern im Durchschnitt (Kopfzahl) rund 380 Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter (Vorjahr: 376 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).

(16) Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die "sonstigen betrieblichen Aufwendungen" umfassen im Konzern alle Aufwendungen, die nicht an anderer Stelle auszuweisen waren. Sie betreffen im Wesentlichen Betriebs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten.

(17) Zinsen und ähnliche Aufwendungen

Die "Zinsen und ähnlichen Aufwendungen" betreffen überwiegend die Abzinsung von Pensionsrückstellungen.

(18) Steuern vom Einkommen und Ertrag

Hinsichtlich der latenten Steuern verweisen wir auf unsere Kommentierung zu den Steuerlatenzen (7).

(19) Vergütungen an Aufsichtsrat und Vorstand der Schulte-Schlagbaum AG

Die Vergütungen an den Aufsichtsrat beliefen sich im Geschäftsjahr auf € 145.173. Die Angabe der Bezüge des Vorstands unterbleibt unter Hinweis auf § 286 Abs. 4 HGB. An frühere Vorstandsmitglieder und ihre Hinterbliebenen wurden Zahlungen von insgesamt € 181.781 geleistet. Die Rückstellungen für Pensionen und Anwartschaften früherer Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betragen € 3.511.256.

Sonstige Angaben

(20) Aufsichtsrat der Schulte-Schlagbaum AG

Der Aufsichtsrat setzte sich im Geschäftsjahr wie folgt zusammen:

Vaios Kastanis	Geschäftsführer	Wuppertal	Vorsitzender (ab 29.06.2022; zuvor stellv. Vors.)
Felix Maier	Geschäftsführer	Fellbach	stellv. Vors. (ab 29.06.2022; zuvor Vorsitzender)
Dipl.-Ing. Rüdiger Scheel (bis 29.06.2022)	Vice President Mobility / Branch Manager	Möhrendorf
Alfred Schneider	Vorstand	Köln
Johannes Weißbach (ab 29.06.2022)	Geschäftsführer	Wuppertal
Dirk Abe	Techn. Angestellter	Wuppertal
Gregor Seidel	Kfm. Angestellter	Solingen

(21) Vorstand der Schulte-Schlagbaum AG

Die Gesellschaft wurde vertreten durch: Peter Pongratz, Wuppertal, Dipl.-Ing. (FH)

(22) Honorar des Konzernabschlussprüfers

Das Gesamthonorar des Konzernabschlussprüfers für berechnete Leistungen gliedert sich wie folgt auf:

	€
Abschlussprüfungsleistungen	56.500
Andere Bestätigungsleistungen	5.000
Steuerberatungsleistungen	0
Sonstige Leistungen	31.818
Gesamthonorar	93.318

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Währungsumrechnung
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	3.882.156	308.760	409.578	0	26.207
2. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	0	84.664	865.736	0	0
3. Geschäfts- oder Firmenwert	2.825.686	0	0	0	0
4. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	8.910	341.813	4.618	0	0
5. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	1.516.696	17.543	-1.279.932	0	0
	8.233.448	752.780	0	0	26.207
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	21.779.899	114.518	0	0	719.784
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.362.304	375.636	306.415	890.063	452.940
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.085.335	421.625	0	15.276	287.861
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	338.974	104.928	-306.415	0	9.210
	53.566.512	1.016.707	0	905.339	1.469.795
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	18.310	0	0	0	0
	18.310	0	0	0	0
	61.818.270	1.769.487	0	905.339	1.496.002
	61.818.270	1.769.487	0	905.339	1.496.002

	Anschaffungs- und Herstellungskosten	Wertberichtigungen
	31.12.2022	01.01.2022	Zugänge
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.626.701	3.524.475	279.146
2. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	950.400	0	112.559
3. Geschäfts- oder Firmenwert	2.825.686	2.825.685	0
4. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	355.341	0	0
5. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	254.307	0	0
	9.012.435	6.350.160	391.705
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	22.614.201	17.574.291	184.165
2. Technische Anlagen und Maschinen	20.607.232	16.510.329	711.935
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.779.545	9.741.841	436.651
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	146.697	0	0
	55.147.675	43.826.461	1.332.751
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	18.310	0	0
	18.310	0	0
	64.178.420	50.176.621	1.724.456
	64.178.420	50.176.621	1.724.456

	Wertberichtigungen
	Abgänge	Währungsumrechnung	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0	18.575	3.822.196
2. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	0	0	112.559
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0	0	2.825.685
4. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	0	0	0
5. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	0	0	0
	0	18.575	6.760.440
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0	618.655	18.377.111
2. Technische Anlagen und Maschinen	888.960	407.540	16.740.844
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.640	268.709	10.425.561
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0	0	0
	910.600	1.294.904	45.543.516
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0	0	0
	0	0	0
	910.600	1.313.479	52.303.956
	910.600	1.313.479	52.303.956

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	804.505	357.681
2. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände	837.841	0
3. Geschäfts- oder Firmenwert		1
4. Geleistete Anzahlungen und aktivierte Eigenleistungen für EDV-Software, die noch nicht im Betrieb ist	355.341	8.910
5. Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände, die sich noch in Entwicklung befinden	254.307	1.516.696
	2.251.995	1.883.288
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.237.090	4.205.608
2. Technische Anlagen und Maschinen	3.866.388	3.851.975
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.353.984	1.343.494
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	146.697	338.974
	9.604.159	9.740.051
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	18.310	18.310
	18.310	18.310
	11.874.464	11.641.649
	11.874.464	11.641.649

Velbert, am 27. Februar 2023

Schulte-Schlagbaum AG

Vorstand

gez. Peter Pongratz

Kapitalflussrechnung (gemäß DRS 21)

	2022		2021
	TEUR	TEUR	TEUR	TEUR
Konzernjahresüberschuss	1.765		2.306
+/- Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens	1.724		1.602
-/+ Ab- (-)/ Zunahme (-) der Rückstellungen	-283		571
+/- sonstige Zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (-)	0		0
- Gewinne (-) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	-2		-4
- Zunahme (-) der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie der anderen Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-2.821		-4.127
Zunahme (+) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und + Leistungen sowie der anderen Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	499		988
- Zinsaufwendungen	44		98
+ Ertragsteueraufwendungen	291		444
- Ertragsteuerzahlungen	-344		-317
= Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit		873		1.561
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-1.016		-1.168
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	0		73
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-752		-839
+ Einzahlungen aus Abgängen aus dem Konsolidierungskreis	0		0
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	0		0
+ Erhaltene Zinsen	56		18
= Cash-Flow aus der Investitionstätigkeit		-1.712		-1.916
-/ + Auszahlungen/Einzahlungen für eingezahlte Verlustübernahmeverpflichtung von Gesellschaftern	0		0
+/- Veränderung Darlehnskonten Gesellschafter (ohne Verlustübernahme)	0		0
- Veränderung der Forderungen/Verbindlichkeiten ggü. nahestehenden bzw. verbundenen Unternehmen	0		0
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaften	0		0
+ Rückzahlungen / verkauf von Wertpapieren des Umlaufvermögens	0		0
- Gezahlte Zinsen	-3		-2
- Gezahlte Dividenden an Aktionäre des Mutterunternehmens	-666		-500
= Cash-Flow aus der Finanzierungstätigkeit		-669		-502
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds		-1.508		-857
+/- Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds		296		164
+/- Konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds		0		0
Finanzmittelfonds zum 1. Januar		7.085		7.778
Finanzmittelfonds zum 31. Dezember		5.873		7.085
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel		5.873		7.085
		5.873		7.085

Eigenkapitalspiegel des Konzerns zum 31. Dezember 2022

	gezeichnetes Kapital
	gezeichnetes Kapital	eigene Anteile	Summe
Stand am 31.12.2020	1.400.000	-12.100	1.387.900
Dividendenzahlung
Konzernüberschuss
Übriges Konzernergebnis
Stand am 31.12.2021	1.400.000	-12.100	1.387.900
Dividendenzahlung
Konzernüberschuss
Übriges Konzernergebnis
Stand am 31.12.2022	1.400.000	-12.100	1.387.900


	Kapitalrücklage	Gewinnrücklage	Bilanzgewinn	Eigenkapital Differenz Währung
Stand am 31.12.2020	8.966	16.464.661	2.770.022	1.536.897
Dividendenzahlung			-499.644
Konzernüberschuss			2.305.726
Übriges Konzernergebnis				430.908
Stand am 31.12.2021	8.966	16.464.661	4.576.104	1.967.805
Dividendenzahlung			-666.192
Konzernüberschuss			1.765.046
Übriges Konzernergebnis				446.202
Stand am 31.12.2022	8.966	16.464.661	5.674.958	2.414.007


	Passiver Unterschiedsbetrag aus Kapitalkonsolidierung	Konzerneigenkapital
Stand am 31.12.2020	2.133.844	24.302.290
Dividendenzahlung		-499.644
Konzernüberschuss		2.305.726
Übriges Konzernergebnis		430.908
Stand am 31.12.2021	2.133.844	26.539.280
Dividendenzahlung		-666.192
Konzernüberschuss		1.765.046
Übriges Konzernergebnis		446.202
Stand am 31.12.2022	2.133.844	28.084.336

Anteile fremder Gesellschafter am Eigenkapital bestanden zum Abschlussstichtag nicht.

Der Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung und seine Veränderung entfallen überwiegend auf das kursfixierte Eigenkapital bei der Schweizer Tochtergesellschaft.

Der passive Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung resultiert aus der Erstkonsolidierung der Sächsische Schlossfabrik GmbH.

Konzernlagebericht

der Schulte-Schlagbaum AG

1. Grundlagen des Konzerns

Die Schulte-Schlagbaum AG ist ein mittelständisches Unternehmen mit dem Schwerpunkt in der Herstellung und dem Vertrieb von Waren aus Eisen, anderen Metallen und Kunststoffen aller Art, insbesondere von Schlössern und Beschlägen sowie der Herstellung, dem Vertrieb und Service für Systeme der Zutrittsorganisation und Kontrolle.

Die Tochtergesellschaften der Schulte-Schlagbaum AG sind unter anderem in der Herstellung, dem Vertrieb und Service im Bereich von Zutritts- und Abrechnungssystemen sowie von Gastronomiekassensystemen tätig.

Die Unternehmensstandorte sind Velbert, Groitzsch, Bad Aussee/Österreich, Schänis/Schweiz und San Rafael, Kalifornien / USA.

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte der Konzern insgesamt 375 Personen. Im Jahresmittel lag die Anzahl der Personen bei 380 in der gesamten Gruppe.

2. Wirtschaftsbericht

a) Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen 2022

Inländische Konjunktur

Das inländische Konjunkturgeschehen war 2022 durch die nachhaltigen Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie maßgeblich den Krieg in der Ukraine und damit einhergehenden Begleitfaktoren negativ geprägt. Trotzdem wuchs das deutsche Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr. Nach der Corona-Krise und dem wirtschaftlichen Einbruch 2020 erhoffte sich die deutsche Wirtschaft eine weitgehende Regeneration. Jedoch fiel durch den Krieg in der Ukraine, die steigenden Energiepreise und die Rekordinflation die ökonomische Regenerierung im Jahr 2022 geringer als erwartet aus.

Seit Juli 2021 befindet sich die Inflation in Deutschland auf Rekordniveau und wird für 2022 vom Statistischen Bundesamt und dem ifo Institut noch mit einer Steigerung von 7,9 % gegenüber dem Vorjahr angegeben. Verantwortlich dafür sind u. a. Basiseffekte, die auf die coronabedingte Senkung der Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte 2020 und den damit einhergehenden sinkenden Preisen bei vielen Gütern zurückzuführen sind. Im Vergleich zum Vorjahr sind zudem die Preise für Mineralölprodukte und andere energieerzeugende Rohstoffe stark gestiegen, diese Entwicklung wird durch den Ukraine-Krieg weiter verstärkt.

Die für uns so wichtige Bauwirtschaft steht vor zunehmend schwierigen Herausforderungen: vierfach gestiegene Bauzinsen, hohe Realisierungs- und Materialkosten. Stieg der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im ersten Quartal 2022 noch um 4,1 %, hat sich die wirtschaftliche Unsicherheit seit Kriegsbeginn deutlich erhöht. Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes verteuerten sich 2022 energieintensive Baumaterialien wie Stahl im Jahresdurchschnitt gegenüber 2021 um bis zu 40,4 %. Auch mit gravierenden Folgen für das Segment Wohnungsbau: Mit einem Jahresdurchschnitt in 2022 von plus 16,4 % bei Neubaupreisen von Wohngebäuden gegenüber 2021 war dies die bisher höchste gemessene Abweichung. Infolgedessen gingen von Januar bis November 2022 auch die Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,7 % auf rund 322.000 zurück.

Dagegen konnte die deutsche Freizeitindustrie mit den für uns entscheidenden Bereichen Hotellerie/Tourismus und Gastronomie im Jahr 2022 wieder einen deutlichen Aufschwung verzeichnen. Mit einem voraussichtlichen Umsatzplus von rund 47 % gegenüber 2021 gab das Statistische Bundesamt im Januar das Jahresergebnis 2022 bekannt. Diese positive Entwicklung ist in erster Linie dem Nachlassen der Corona-Pandemie sowie dem Wegfall nahezu sämtlicher Corona-Schutzmaßnamen und Reisebeschränkungen geschuldet. Auch wenn der Gastgewerbeumsatz mit 11 Prozentpunkten weniger als 2019 noch nicht ganz an das Vor-Corona-Niveau herankommt, ist eine zunehmend positive Tendenz klar erkennbar. So verbuchten im November 2022 die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 29,8 Mio. Übernachtungen, das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 21,8 % mehr als im November des Vorjahres. In den deutschen Gastronomiebetrieben spiegelt ein Umsatzplus von 40,6 % für Januar bis November 2022 gegenüber dem Vorjahr diese positive Entwicklung ebenfalls wider.

Die deutsche Bäderbranche stand 2022 erneut vor massiven Herausforderungen. Zwar führten die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen sowie eine gute Freibadsaison zu einem Anstieg der Besucher- und Umsatzzahlen, jedoch sorgten Energiekrise und Personalmangel für neue Einschränkungen im Leistungsangebot und den Öffnungszeiten. Der Rückgang der Gästezahlen im Vergleich zu vorpandemischen Zeiten hängt auch mit dem Nachholbedarf von Urlaubsreisen zusammen, was sich nachteilig auf Freizeitangebote in der direkten Umgebung auswirkte. Hingegen konnten Freizeitbäder und Thermen in touristischen Destinationen im Inland vom gestiegenen Binnentourismus profitieren. Seit September 2022 haben zahlreiche Bäder mit einer Reduzierung der Wassertemperatur sowie der Außerbetriebnahme von Außenbecken und Saunakabinen auf die gestiegenen Energiepreise reagiert. Branchenexperten berichten von Besucherzahl-Rückgängen um bis zu 80 %. Inzwischen sind einige Betriebe wieder dazu übergegangen, die Einsparmaßnahmen zu revidieren, da die Einnahmeverluste über den Einspareffekten lagen.

Konjunktur in den europäischen Nachbarländern

Das reale BIP-Wachstum in der EU überraschte in der ersten Jahreshälfte 2022 positiv, was auf die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zurückzuführen war. Die Expansion setzte sich im 3. Quartal 2022 abgeschwächt um 2,5 % gegenüber dem Vorjahresquartal fort. Zudem ist nach aktueller Konjunktureinschätzung der EU-Kommission die Wirtschaft in der Eurozone im 4. Quartal entgegen den Erwartungen der Herbstprognose nicht geschrumpft. Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat auf rund 9,2 % gesunken.

Nach einem im Januar 2023 veröffentlichten Beitrag von Euroconstruct kann das Jahr 2022 als das zweite Jahr der Erholung für die europäische Bauwirtschaft angesehen werden. Allerdings sind die jährlichen Wachstumsraten mit 3 % bereits geringer als im Vorjahr (+5,8 %), wofür die stark gestiegenen Bau- und Materialkosten verantwortlich zeichnen. Im Gegensatz zu den Preissteigerungen im Jahr 2021, die stark von Lieferkettenproblemen begleitet waren, sind die durch den Ukraine-Krieg bedingt hohen Energiepreise 2022 als treibender Faktor zu sehen. Ein länderübergreifender Vergleich zeigt, dass die Bauwirtschaft in ganz Europa an Fahrt verloren hat. Der Wohnungsbau führt den wirtschaftlichen Abschwung europaweit an, wie auf der 94. Euroconstruct-Konferenz veröffentlicht wurde. Führte noch in den Vorjahren eine Ära niedriger Zinssätze zu einem Boom, hat sich die Situation im Jahresverlauf 2022 erheblich verändert.

Äußerst positive Entwicklungen hingegen gibt es, ähnlich wie in Deutschland, auch für das Gastgewerbe unserer Nachbarländer Österreich und Schweiz zu verzeichnen. Laut der Bundesanstalt Statistik Österreich melden die österreichischen Beherbergungsbetriebe einen beeindruckenden Anstieg der Übernachtungszahlen um 74,2 % im Vergleich zum Vorjahr. Mit gesamt 136,93 Mio. Übernachtungen liegt es damit nur noch 15,8 Mio. Nächtigungen unter dem Rekordniveau des Vor-Corona-Jahres 2019. In der Schweiz ist mit einem Anstieg der Übernachtungen um 28,4 % in 2022 (Januar bis November) ebenfalls ein Aufwärtstrend gegenüber derselben Vorjahresperiode zu beobachten. Rund 4.100 geöffnete Beherbergungsbetriebe verbuchten in diesem Zeitraum gerundet 35 Mio. Logiernächte, ca. 7 Mio. mehr als noch 2021.

b) Geschäftsverlauf 2022

Der 24. Februar 2022 war ein Wendepunkt, für die Menschen aber auch für Politik, Wirtschaft und Medien. Mit Russlands Überfall auf die Ukraine musste sich ganz Europa neu ausrichten - ohne zu wissen, wohin uns alle dieser Einschnitt führt. Das galt auch für die Schulte- Schlagbaum-Gruppe. In der Folge war das gesamte Geschäftsjahr 2022 durch die begleitenden Themen der exorbitant steigenden Rohstoff- und Energiepreise, massiven gestörten Lieferketten, insbesondere im Elektronikbereich, und der notwendigen Anpassung der Verkaufspreise an unsere Kunden gekennzeichnet. Für alle Geschäftsbereiche galt es zusätzlich im ersten Quartal eine außergewöhnlich hohe Krankheitsquote zu managen. Der bis heute vorherrschende Mangel an Fachkräften erschwerte dies in allen Qualifikationsbereichen. Der Schulte-Schlagbaum Konzern hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 mit rund 8 % höheren Umsatzerlösen in Höhe von T€ 63.981 (VJ: T€ 59.184) abgeschlossen. Preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge, bewegen sich die Konzernumsatzerlöse auf dem Vorjahresniveau. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) verringerte sich auf T€ 1.880 (VJ: T€ 2.904). Trotz Berücksichtigung der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist dieses Ergebnis für uns nicht zufriedenstellend.

Geschäftsbereich Schloss- und Schließblechsysteme

Aufgrund der zwischenzeitlich vertieften betrieblichen und organisatorischen Verschmelzung des Geschäftsbereiches Schloss- und Schließblechsysteme der Schulte-Schlagbaum AG und unserer Tochtergesellschaft Sächsische Schlossfabrik GmbH in Groitzsch, erfolgt die Berichterstattung an dieser Stelle unter der Überschrift "Geschäftsbereich Schloss- und Schließblechsysteme". Zum Jahresstart haben wir am Standort Groitzsch ein neues ERP-System erfolgreich eingeführt, welches in Zukunft gruppenweit verwendet werden soll. Mit dieser Maßnahme haben wir einen weiteren wesentlichen Schritt zum Zusammenschluss der beiden Standorte Velbert und Groitzsch geleistet. Der vertriebliche Jahresauftakt war gekennzeichnet durch die Auswirkungen der hohen Sicherheits-Bestellungen unserer Kunden in den letzten Wochen des Jahres 2021. Daraus resultierend gingen im ersten Quartal, zusätzlich beeinflusst durch die weltpolitischen Unsicherheiten, die Bestellungen erheblich zurück. Im zweiten Quartal waren wir durch die steigenden Beschaffungskosten gezwungen, eine erneute deutliche Erhöhung des Materialteuerungszuschlages vorzunehmen. Durch die insgesamt drastisch gestiegenen Baupreise und einen eklatanten Fachkräftemangel in der Bauindustrie gingen die Zahl der Fertigstellungen und damit einhergehend die Bestellungen bei uns auch im letzten Quartal nochmals zurück. Preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge, standen am Ende des Jahres rund 10 % geringere Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Daraus resultierte auch eine Verringerung des Betriebsergebnisses um rund € 0,3 Mio. für das Geschäftsjahr 2022.

Geschäftsbereich Schließsysteme für Türen und Möbel

Mit fast 6 % Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2022 gegenüber dem Vorjahr, ebenfalls preisbereinigt um die Materialteuerungszuschläge, zeigte sich der Geschäftsbereich Schließsysteme für Türen und Möbel weiterhin auf Wachstumskurs. Die weltweite Verknappung von Elektronikbauteilen und die daraus folgenden extrem langen Lieferzeiten stellten uns nicht nur auf der Vertriebs- und Produktionsseite, sondern auch auf der Entwicklungsseite vor große Herausforderungen. Schwierigkeiten und zeitliche Verschiebungen in der Produktentwicklung mit einhergehenden Funktionsproblemen haben den geplanten Launch der Produkte immer wieder verzögert.

Dieser Umstand verhinderte einen deutlich höheren Jahresumsatz. Dies spiegelte sich auch in einem dreimal höheren Auftragsbestand als im Durchschnitt zum Jahresende wider.

Primär davon betroffen war der Produktbereich unserer Türschließsysteme SAFE-O-TRONIC ^® access DS. Trotzdem gelang es dem Vertriebsteam, insgesamt 6 % mehr Schließsysteme als im langjährigen Jahresdurchschnitt abzusetzen.

Die Verkaufserfolge der elektronischen Schrankschließsysteme SAFE-O-TRONIC ^® access LS und LSW wurden primär im Export erzielt, dem es gelungen ist, einen weltweit agierenden Konzern als Kunden zu gewinnen. Daraus resultierend ist der Absatz hier um über 16 % gestiegen.

Vor allen Dingen aufgrund der unsicheren Lage in der Bäderlandschaft haben sich die Verkaufszahlen unseres mechanischen Schrankverschlusses SAFE-O-MAT ^® negativ entwickelt.

Unter Berücksichtigung des letztjährigen Sondereffektes, verbesserte sich das Betriebsergebnis um rund € 0,1 Mio.

eccos pro gmbh

Die uneinheitliche wirtschaftliche Lage der Bäderbranche, zu Jahresbeginn die noch bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen, gefolgt von Einschränkungen durch die Energiekrise und dagegenstehend einer überraschend guten Freibadsaison, führten zu einer deutlichen Zurückhaltung der notwendigen Investitionen in der Branche.

Somit sind die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahrsberichtsraum um knapp 3 % zurückgegangen. Verzögerungen bei der Baufertigstellung auf den von uns akquirierten, attraktiven Neuprojekten, verhinderten gleichermaßen das Erreichen des geplanten Betriebsergebnisses wie die Durchführung aller notwendigen Neueinstellungen. Somit veränderte sich das Betriebsergebnis um € -0,6 Mio.

Der gute Auftragsbestand aus 2022, die neu ins Leben gerufene eccos academy und unsere auf der interbad 2022 erfolgreich vorgestellte "Digital Guest Journey", lassen uns aber positiv auf das Jahr 2023 blicken.

novacom software gmbh

Im Jahr ihres 30-jährigen Bestehens wurde unsere österreichische Tochter, novacom software gmbh, nicht nur mit Platz 1 bei den Austria's Leading Companies in der Kategorie "Kleinbetriebe" ausgezeichnet, sondern konnte, trotz der allgemein schwierigen Lage, ihren Umsatz um über 3 % steigern.

Das Betriebsergebnis ist, bereinigt um den letztjährigen, einmaligen Sondereffekt, knapp unter dem Vorjahr geblieben.

Vor allen Dingen die Preis- und Liefersituation im Hardwaresektor hat die novacom Roherträge negativ beeinflusst.

Im deutschen Markt war die Nachfrage nach dem novacom Leistungsportfolio sehr verhalten, was nach unserer Einschätzung und Marktanalyse eng mit der im Jahr 2021 nötigen Kassensicherheitsverordnung zusammenhängt. Die damit verbundenen Investitionen im Jahr 2021 schmälerten die Investitionsbereitschaft der Betriebe im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022.

Sehr erfreulich ist hingegen die weiterhin anhaltend gute Nachfrage nach den novacom Produkten vor allem in den touristisch genutzten Regionen Österreichs.

STS Systemtechnik Schänis GmbH

Das Schweizer Industrieunternehmen mit lokaler Produktionsstätte in Schänis hat in 2022 (währungsbereinigt) ein Nettoumsatzwachstum von 4,2 % erzielt. Dabei konnten alle Geschäftsbereiche zulegen. Dieses Wachstum war auf Verkaufspreiserhöhungen und auf ein starkes Volumenwachstum im ersten Halbjahr zurückzuführen. Im zweiten Halbjahr waren die Volumina aufgrund des Lagerabbaus beim Großhandel stark rückläufig. Dies galt nicht für den Bereich Schließtechnik, der dank neuer Projekte aus dem Geschäftsbereich der elektronischen Schließsysteme seitens der Schulte-Schlagbaum AG auch im zweiten Halbjahr noch Wachstum verzeichnen konnte.

Aufgrund der gestiegenen Rohmaterialpreise ist die Rohertragsmarge im Vergleich zum Vorjahr rund 3,9 % geringer ausgefallen. Dank gezielter Optimierungen bei Personal- und Betriebsaufwendungen im zweiten Halbjahr, konnte dieser negative Einfluss aber zumindest in Teilen kompensiert werden, so dass die EBIT-Marge im Vergleich zum außerordentlich starken Vorjahr lediglich um 2,2 % gesunken ist.

Letztendlich ist das Betriebsergebnis zum Vorjahr (währungsbereinigt) um rund € 0,3 Mio. gesunken.

Der Standort Schänis hat im vergangenen Geschäftsjahr die Produktionsanlagen hinsichtlich Automatisierung und Energieeffizienz weiter modernisiert und erwartet daraus zukünftig einen positiven Einfluss auf die Produktivität und die betrieblichen Ergebnisse des Unternehmens.

c) Ertragslage sowie Vermögens- und Finanzlage

Umsatzerlöse

Der Schulte-Schlagbaum Konzern hat im Geschäftsjahr 2022 die Umsatzerlöse um rund 8 % auf T€ 63.981 gesteigert. Preisbereinigt um die in den Umsatzerlösen enthaltenen Materialteuerungszuschläge, liegen die Konzernumsatzerlöse auf dem Vorjahresniveau. Hinsichtlich der Umsatzentwicklung verweisen wir auch auf unsere Ausführungen zum Geschäftsverlauf 2022.

Betriebsergebnis (EBIT) und Jahresergebnis

Die gestiegenen Materialpreise konnten mittels Materialteuerungszuschläge weitestgehend kompensiert werden. Da die Umsatzerlöse preisbereinigt auf dem Vorjahresniveau lagen und denen gegenüber sowohl die Personalkosten als auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen gestiegen sind, reduzierte sich das betriebliche Ergebnis (EBIT) auf T€ 1.880 (VJ: T€ 2.904). Demzufolge reduzierte sich die Umsatzrendite (EBIT/Umsatz) in 2022 im Vergleich zum Vorjahr um -1,9 %-Punkte auf +2,9 % (VJ: +4,8 %)

Demzufolge reduzierte sich auch der Jahresüberschuss im Konzern auf T€ 1.765nach T€ 2.306 im Vorjahr.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme des Schulte-Schlagbaum Konzerns stieg zum 31. Dezember 2022 stichtagsbedingt auf T€ 41.172 (VJ: T€ 39.391).

Die Erhöhung der AKTIVA geht insbesondere mit der stichtagsbedingten Erhöhung des Vorratsvermögens um T€ 1.996 auf T€ 13,948 einher. Die Erhöhung des Vorratsvermögens im Vergleich zum Vorjahr ist dabei sowohl auf Materialpreissteigerungen als auch auf Mengensteigerungen zurückzuführen.

Der Anstieg der PASSIVA reflektiert insbesondere die Erhöhung des Eigenkapitals infolge des Jahresüberschusses. Der im Eigenkapital enthaltene Ausgleichsposten für die Währungsumrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden der in Schweizer Franken bilanzierenden STS Systemtechnik Schänis GmbH zeigt einen stichtagsbedingten positiven Effekt in Höhe von T€ 447 in 2022 aufgrund der Entwicklung des Schweizer Frankens. Zum 31. Dezember 2022 stieg die Eigenkapitalquote um +0,8 %-Punkte auf 68,2 % im Vergleich zum Vorjahr (VJ: 67,4 %).

Die liquiden Mittel sind zum 31. Dezember 2022 um T€ 1.212 auf T€ 5.873 zurückgegangen (VJ: T€ 7.085). Dies ist auch auf den stichtagsbedingten Anstieg des Vorratsvermögens zurückzuführen.

Gesamtbeurteilung

Wir sind mit der Entwicklung der Gruppe in 2022 trotz Berücksichtigung der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht zufrieden. Wir haben demnach weitere Maßnahmen eingeleitet, um die operative Performance zu verbessern und das operative Betriebsergebnis zu steigern. Dabei ist hervorzuheben, dass Maßnahmen im Vertrieb sowie bei Produktstabilität gestartet sind. Zudem erwarten wir, infolge von weiteren Prozessoptimierungen die Rentabilität zu steigern.

Insgesamt beurteilen wir die allgemeine wirtschaftliche Lage sowie die Finanzstruktur des Konzerns als solide und zufriedenstellend. Dabei sind auch unsere ausreichenden liquiden Mittel von Vorteil.

d) Prognosebericht

Der Prognose-, Risiko - und Chancenbericht enthält zukunftsbezogene Angaben. Sie basieren auf Erwartungen und Einschätzungen der Schulte-Schlagbaum-Gruppe und können von unvorhersehbaren Ereignissen beeinflusst werden. Dies kann dazu führen, dass die tatsächliche Geschäftsentwicklung, unter anderem wegen veränderter politischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen von den nachfolgend beschriebenen Erwartungen abweicht.

Der IWF hat in seinem World Economic Outlook (Stand: 30.01.2023) die Prognosen zur Veränderung der Wirtschaftsleistung von Nationen und Regionen aktualisiert. Die weltweite Wirtschaftsleistung wird im laufenden Jahr voraussichtlich auf 2,9 % fallen. Die Prognose liegt damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Oktober 2022 angedacht, jedoch unter dem historischen Durchschnitt von 3,8 %. Für 2023 erwartet die EU-Kommission in ihrer Winterprognose ein etwas höheres Wirtschaftswachstum von 0,9 %, statt der noch im Herbst 2022 prognostizierten 0,3 %. Für Deutschland prognostiziert der IWF aktuell ein Wirtschaftswachstum von 0,1 %. Zum Jahreswechsel 2022/2023 gingen die Wirtschaftsforschungsinstitute für das neue Jahr von einer Stagnation des realen BIP in Deutschland aus, die befürchtete Rezession dürfte damit auch im Inland ausbleiben.

Die Anhebung der Zentralbankzinsen zur Inflationsbekämpfung und der Krieg Russlands in der Ukraine belasten fortdauernd die Wirtschaftstätigkeit. Laut IWF und EU-Kommission ist jedoch für 2023 ein Rückgang der Inflation zu erwarten. Die Schätzungen liegen für die globale Inflation bei einer Senkung von 8,8 % (2022) auf 6,6 % (2023) und liegen damit immer noch deutlich über dem Niveau vor der Pandemie (2017-2019) von etwa 3,5 %. Für Deutschland wird eine Absenkung der Inflationsrate von 7,8 % auf 6,3 % erwartet. Dennoch wird der heimische Inflationsdruck noch eine Weile hoch bleiben. Zum einen wird die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen auch 2023, nicht zuletzt als Folge der breit angelegten staatlichen Entlastungspakete, gestützt. Zum anderen dürften hohe Tarifabschlüsse sowohl die Kaufkraft als auch die Lohnkosten merklich steigern.

Der Prognose des Schulte-Schlagbaum Konzerns und seiner berichtspflichtigen Segmente für das Geschäftsjahr 2023 legen wir die genannten Erwartungen und Annahmen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung zugrunde.

Gemäß ifo Institut hat sich die Materialversorgungslage in der deutschen Bauwirtschaft zum Jahresende 2022 verbessert und unterliegt weiter einem Aufwärtstrend. Für 2023 rechnet der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mit einer weiteren Verbesserung bei der Versorgungslage sowie mit rückläufigen Materialpreisen. Für den europäischen Bausektor prognostiziert Euroconstruct für 2023 und 2024 eine Stagnation des Marktes.

Es bleibt weiterhin wichtig, die Digitalisierung, Automatisierung und Verschlankung aller Geschäftsprozesse in unseren Unternehmensbereichen kontinuierlich voranzutreiben und auszubauen. Auf die erfolgreiche Einführung des neuen ERP-Systems für die Schulte- Schlagbaum AG Ende 2022, folgt nun im nächsten Schritt die Umsetzung für die eccos pro gmbh und novacom software gmbh.

Das formulierte Ziel der deutschen Bundesregierung für den Wohnungsbau, in der laufenden Legislaturperiode jährlich 400.000 Wohnungen zu errichten, wurde nicht erreicht. Laut Information des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie startet die geplante Neubauförderung erst im März 2023 mit einem Förderniveau für das Gesamtjahr von €1,1 Mrd. 2022 lag nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes der Preisindex für den Neubau von Wohngebäuden ein Viertel über dem Wert von 2020. Dies erwies sich als Bremsfaktor. Für 2023 geht der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie von einem deutlich rückläufigen Preisauftrieb aus.

Unsere Zielmärkte Hotellerie und Gastronomie sehen sich nach den Corona-Jahren nun im Geschäftsjahr 2023 mit den Herausforderungen Energiekrise und Personalmangel konfrontiert. Dennoch ist nach Angaben der DEHOGA die Prognose für 2023 in Teilen positiv; so stieg der Branchenumsatz im Januar um 18,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate hat sich verbessert.

Laut einer DEHOGA-Umfrage aus Dezember 2022 sind für 89,3 % der Betriebe die Energiekosten die größte Herausforderung für das Jahr 2023. Entscheidend wird es sein, dass die Gas- und Strompreisbremsen die dringend benötigte Entlastungswirkung bei allen Unternehmen entfalten. Grundsätzlich sehen der Deutsche Tourismusverband sowie auch der Reiseverband DRV für das Jahr 2023 trotz Inflation und Konjunkturschwäche eine weiterhin positive Tendenz im In- und Ausland. Die negative Konjunkturlage in der Bauwirtschaft hingegen hat auch Auswirkungen auf Hotelneubauprojekte. Hier geht der Trend aktuell weg vom Neubau, hin zur Übernahme - inklusive Rebranding oder Konversion. Nach Branchenprognosen wird sich das Verhältnis langfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit bei 20 % Neubauten zu 80 % Übernahmen und Konversionen einpendeln. Besser stellt sich hier der Bereich der Ferienhotellerie gegenüber dem Bereich der Stadthotellerie auf. Konzepte wie Serviced Apartments konnten sich dabei im Zuge der Pandemie beweisen und bieten auch langfristig Investitionspotenzial. Mit digitalen Konzepten begegnen die Betriebe u. a. gezielt dem Faktor Personalmangel. Mit unseren Lösungen in diesem Segment, wie etwa der schlüssellosen elektronischen Zutrittsregelung (Schulte-Schlagbaum AG) als wichtigen Bestandteil der Digital Guest Journey oder den Themen Self-Ordering/Mobile Payment (novacom software gmbh) in der Gastronomie, sind wir für diese fortlaufende Entwicklung weiterhin gut aufgestellt.

Dieser von uns bereits in den vergangenen Jahren prognostizierte, andauernde Trend zum Ausbau der Digitalisierung erstreckt sich auch auf weitere Teile der Freizeitindustrie, wie die für unsere Tochtergesellschaft eccos pro gmbh entscheidende Bäderbranche. Auch in 2023 schaffen digitale Zugangsmodelle, wie wir sie mit dem eccos pro Lösungsportfolio anbieten, Möglichkeiten zum teilweisen Abfedern des massiven Personalmangels in den Bäderbetrieben. Die geplanten Bäderbauvorhaben und vor allem nachhaltige Sanierungsprojekte kommunaler Bäderbetriebe werden im laufenden Jahr durch verschiedene Förderprogramme gestützt. Mit dem Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" stellt der Bund 148 ausgewählten kommunalen Projekten (davon über 50 Schwimm- und Freizeitbäder) insgesamt Fördermittel von € 476 Mio. bereit. Solche Förderprogramme sind nach unserer Auffassung ein wichtiger Schritt, um den nach wie vor immensen Investitionsrückstand (€ 8,5 Mrd. in 2021) in den kommunalen Betrieben weiter abbauen zu können.

Vielen Herausforderungen unserer Zielbranchen können wir als Unternehmensgruppe wirkungsvoll mit unserem konsequent auf digitalisierte Lösungen für die Prozess- und Gebäudeautomation optimiertem Lösungsportfolio begegnen und damit im Markt attraktiv und vor allem zukunftsfähig bleiben.

Unter Berücksichtigung der oben aufgeführten Rahmenbedingungen sowie Annahmen strebt der Konzern für das Jahr 2023 ein weiteres profitables Wachstum über dem Niveau von 2022 an.

e) Risiko- und Chancenbericht

Die Betrachtung und Berücksichtigung von Chancen und Risiken ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Unternehmensführung und -steuerung. Unser Risikomanagementsystem ist dabei ausgerichtet, potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, zuverlässig einzuschätzen und die Risiken mit geeigneten Gegensteuerungsmaßnahmen weitestgehend begrenzen zu können. Wir analysieren permanent die allgemeine und branchenspezifische Geschäftsentwicklung, die Nachfragetendenzen der Kunden und die Wettbewerbsaktivitäten bezogen auf Produkttechnologie und deren Weiterentwicklung. Die Einschätzung unserer Produkt- und Lieferqualität erfassen wir regelmäßig im Rahmen von Kundenzufriedenheits-Checks und werten diese aus, um rechtzeitig Konsequenzen ableiten zu können. Unsere Qualitätssicherung umfasst sowohl unsere Produkte als auch unsere Fertigungs- und Geschäftsprozesse.

Die Unternehmen der Schulte-Schlagbaum-Gruppe sind von der konjunkturellen Lage und insbesondere von der Entwicklung des Bauwesens abhängig. Die eccos pro gmbh sowie die novacom software gmbh sind oftmals zudem von der Finanzlage der Städte und Kommunen abhängig. Zusätzlich sind wir den Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung im Außer-Haus-Markt und der damit verbundenen Investitionsbereitschaft der Anlagenbetreiber ausgesetzt. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, setzen wir unseren Fokus auf die stetige Erweiterung unseres Lösungs- und Dienstleistungsangebots, der permanenten Produktivitätssteigerungen im Bereich der Fertigungsprozesse sowie auf die verstärkte Internationalisierung unserer Produkte.

Ausfallrisiken können sich ergeben, wenn Forderungen nicht oder nicht fristgerecht ausgeglichen werden. Um die Ausfallrisiken zu minimieren, nehmen wir eine laufende Überwachung von Bonität und Zahlungsverhalten unserer Debitoren vor.

Durch die Einbeziehung von Tochtergesellschaften außerhalb des Euroraums bestehen im Konzern aufgrund der Währungsumrechnungen Risiken. Diesen Translationsrisiken wie auch Zinsrisiken aus zinssensitiven Vermögenswerten und Verbindlichkeiten wird aufgrund ihrer Bedeutung grundsätzlich nicht durch den Einsatz derivativer Finanzinstrumente begegnet.

Risiken auf der Beschaffungsseite können sich sowohl auf die Verfügbarkeit als auch auf die Preisentwicklungen beziehen. Hierbei können sich Rohstoffpreisrisiken aus den Preisentwicklungen auf den Rohstoffmärkten ergeben. Diese Risiken können nur teilweise durch Preisgleitklauseln in Kundenverträgen und in langfristigen Lieferantenverträgen gemildert werden. Hinsichtlich der Materialverfügbarkeit wird dem Risiko durch eine laufende Überprüfung unseres Lieferantennetzwerks entgegengewirkt.

Die IT-Sicherheit hat im Konzern eine hohe Bedeutung, die in verschiedenen Projekten mit hoher Priorität dauerhaft adressiert ist. Wesentliche Maßnahmen, um der aufgrund der Internetanbindungen permanent bestehenden Gefährdung zu begegnen, sind dabei Investitionen in Firewall-Systeme und sonstige adäquate Hard- und Software, die zeitnahe Aktualisierung der eingesetzten Software-Releasestände und vor allem die über Newsletter und sonstige Veröffentlichungen, vor allem mittels E-Learning-Tools, kontinuierlich durchgeführte Sensibilisierung der Mitarbeiter.

Die Risikosituation im Konzern halten wir für begrenzt und überschaubar. Es sind keine Risiken zu erkennen oder bekannt, die den Fortbestand des Unternehmens heute oder künftig gefährden könnten.

f) Eigene Aktien

Zum Bestand an eigenen Aktien nach § 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG wird auf die Angabe im Anhang verwiesen.

g) Forschung und Entwicklung

Im Rahmen der Produktentwicklung im Wesentlichen für den Geschäftsbereich Schließsysteme für Türen und Möbel fallen Entwicklungstätigkeiten an, die sowohl von Mitarbeitern der Schulte-Schlagbaum AG als auch von externen Dienstleistern wahrgenommen werden. Hierbei sind im Berichtsjahr aktivierte Eigenleistungen für Produktentwicklungen bei der Schulte-Schlagbaum AG in Höhe von T€ 70 (VJ: T€ 379) angefallen. Die externen Entwicklungskosten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Betriebskosten ausgewiesen.

h) Erklärung zur Unternehmensführung

Der Frauenanteil in der gesamten Mitarbeiterschaft der Schulte-Schlagbaum AG betrug im Berichtsjahr unverändert rund 42 % (VJ: 42 %).

Der Aufsichtsrat hat in seiner aktuellen fachlichen Zusammensetzung ausschließlich männliche Mitglieder. Eine Veränderung des Verhältnisses ist noch nicht absehbar. Mittelfristig plant der Aufsichtsrat eine Zielquote für weibliche Mitglieder von 15%.

Da Herr Peter Pongratz der alleinige Vorstand der Schulte-Schlagbaum AG ist, erübrigt sich für den Vorstand die Festlegung eines Anteils weiblicher Mitglieder.

Die erste Führungsebene der Schulte-Schlagbaum AG beinhaltet die Ebene der Leitungsfunktionen für die Vertriebsbereiche, die Produktion und die Servicefunktionen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren analog zum Vorjahr keine Frauen in der ersten Führungsebene bei der Schulte-Schlagbaum AG beschäftigt. Es besteht jedoch die Zielsetzung den Frauenanteil in der Zukunft wieder zu erhöhen, wenn sich infolge altersbedingter Austritte und eventueller Nachfolgeoptionen Möglichkeiten ergeben.

In der zweiten Führungsebene sind Führungskräfte zusammengefasst, die jeweils für Teilbereiche der Vertriebs- und Servicebereiche sowie der Produktion die Verantwortung tragen. Für diesen Personenkreis haben wir einen Zielwert von 15 % definiert, den wir auch im Jahr 2022 mit 15 % genau erreicht haben. Für die zweite Führungsebene wird eine Beibehaltung der bestehenden Quote für die Zukunft als Ziel definiert.

Wir möchten in dem Zusammenhang unverändert darauf hinweisen, dass ein höherer Frauenanteil im Rahmen unserer gelebten Firmenkultur als wünschenswert angesehen und angestrebt wird. Die Realisierung dieses Ziels gestaltet sich aber aufgrund branchenspezifischer Besonderheiten in der metallverarbeitenden Industrie, dem geringen überregionalen Bekanntheitsgrad des Unternehmens sowie dem grundsätzlich zu beobachtenden Fachkräftemangel schwierig.

Velbert, den 27. Februar 2023

Schulte-Schlagbaum AG

gez. Peter Pongratz, Vorstand

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers für den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2022

An die Schulte-Schlagbaum AG, Velbert

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Schulte-Schlagbaum AG, Velbert, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Schulte-Schlagbaum AG, Velbert, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach §§ 315d HGB i.V.m. 289f Abs. 4 HGB (Angaben zur Frauenquote) haben wir in Einklang mit den deutschen gesetzlichen Vorschriften nicht inhaltlich geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 S. 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung des gesetzlichen Vertreters und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Der gesetzliche Vertreter ist verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die er in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt hat, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses ist der gesetzliche Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren hat er die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus ist er dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner ist der gesetzliche Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die er als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https://www.idw.de/idw/verlautbarungen/bestaetigungsvermerk/hgb-konzern-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.

Wuppertal, den 13. April 2023

WTG Wirtschaftstreuhand Dr. Grüber PartG mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsschaft

Dipl.-Ökonom A. Düsterloh, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Betriebswirt (BA) H. Lau, Wirtschaftsprüfer

Bericht des Aufsichtsrats

Liebe Aktionärinnen, liebe Aktionäre,

sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2022 hatte die Schulte-Schlagbaum AG neben Corona noch weitere außergewöhnliche und unvorhersehbare Herausforderungen zu meistern. Die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise und der hohen Inflation auf die Geschäfte des Konzerns prägten die Diskussionen in allen Besprechungen.

Auch in dieser unvorhergesehenen Krisensituation hat der Aufsichtsrat die ihm gemäß Aktiengesetz und Satzung obliegenden Aufgaben der Schulte-Schlagbaum AG im Geschäftsjahr 2022 wahrgenommen. Er hat den Vorstand ordnungsgemäß beraten und die Geschäftsführung überwacht. In sämtliche Entscheidungen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung waren, wurde der Aufsichtsrat eingebunden. Der Aufsichtsrat tagte in vier ordentlichen und zwei außerordentlichen Sitzungen. In den ordentlichen Sitzungen hat der Vorstand dem Aufsichtsrat über die wirtschaftliche Situation der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften berichtet. Bestandteil war die Berichterstattung des Vorstands zur Geschäftslage mit detaillierten Informationen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Der Geschäftsverlauf, die Konzernlage, grundlegende Fragen der Unternehmenspolitik und -planung sowie der strategischen Weiterentwicklung waren darüber hinaus Gegenstand der Erläuterungen des Vorstands und der anschließenden Diskussion mit dem Aufsichtsrat.

Folgende Themen, die für den Aufsichtsrat von Bedeutung waren, wurden 2022 darüber hinaus in Besprechungen des Vorstands mit einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern sowie in zusätzlichen Besprechungen innerhalb des Aufsichtsrats diskutiert:

•	Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie mit "Wachstum durch Vorsprung"
•	Neustrukturierung und damit Effizienzsteigerung der Unternehmensorganisation
•	Unterstützung des Vorstands durch Verstärkung im Management

Das vom Vorstand initiierte Projekt "Wachstum durch Vorsprung" und damit die Möglichkeiten, die Synergien der Gruppenunternehmen zu nutzen und weiterzuentwickeln, verdient besondere Anerkennung.

Zusätzlich wurde im Rahmen der Aufsichtsratstätigkeiten über zustimmungspflichtige Geschäfte nach ausführlicher Erörterung und Prüfung entschieden.

In der ordentlichen Hauptversammlung am 29. Juni 2022 wurde der vom Aufsichtsrat vorgeschlagene Kandidat Johannes Weißbach als Vertreter der Anteilseigner in den Aufsichtsrat gewählt. In der Aufsichtsratssitzung vom 29. Juni 2022, die im Anschluss an die Hauptversammlung stattfand, wurden Vaios Kastanis zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Felix Maier zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Vaios Kastanis ist seit 2014 und Felix Maier seit 2011 Mitglied des Aufsichtsrats der Schulte-Schlagbaum AG.

Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022 wurden von der durch den Aufsichtsrat beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft WTG Wirtschaftstreuhand Dr. Grüber PartG mbB, Wuppertal, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht des Vorstands beinhalten den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns. Der Prüfungsbericht wurde dem Aufsichtsrat zur Prüfung vorgelegt und in Anwesenheit des Abschlussprüfers ausführlich erläutert und diskutiert. Nach eingehender Beratung hat sich der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Abschlussprüfung angeschlossen und festgestellt, dass keine Einwände gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den zusammengefassten Lagebericht zu erheben sind. In der Aufsichtsratssitzung vom 26. April 2023 wurde dem Jahresabschluss, dem Konzernabschluss sowie dem Vorschlag zur Gewinnverwendung wie vom Vorstand vorgeschlagen einstimmig zugestimmt. Der Aufsichtsrat folgt somit dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns mit der Ausschüttung einer Dividende von 12,00 € je Aktie. Der Jahresabschluss der AG wurde somit gemäß § 172 Aktiengesetz festgestellt.

Gerade in den aktuell wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist eine intensive und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Aufsichtsrat und Vorstand besonders wichtig. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand für die kooperative Einbeziehung in alle aktuellen Herausforderungen des Unternehmens.

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, den Arbeitnehmervertretenden und im Besonderen allen Mitarbeitenden der Schulte-Schlagbaum-Gruppe für die im letzten Jahr erbrachten Anstrengungen und Leistungen seinen ausdrücklichen Dank aus. Wir wünschen Ihnen für das laufende Geschäftsjahr viel Erfolg. Den Aktionärinnen und Aktionären dankt der Aufsichtsrat für das entgegengebrachte Vertrauen.

Velbert, den 26. April 2023

Schulte-Schlagbaum AG

Der Aufsichtsrat

Vaios Kastanis, Vorsitzender

Beschluss über die Verwendung des Bilanzgewinns

Die ordentliche Hauptversammlung der Schulte-Schlagbaum Aktiengesellschaft vom 21. Juni 2023 hat beschlossen, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von 3.549.272,31 EUR eine Dividende von 12,00 EUR je dividendenberechtige Stückaktie auf das um die eigenen Anteile verminderte Kapital auszuschütten und den verbleibenden Restbetrag von 2.883.080,31EUR auf neue Rechnung vorzutragen.

Velbert, im Juni 2023

Schulte-Schlagbaum Aktiengesellschaft

Der Vorstand