Schneidereit GmbH

Solingen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 30.06.2019

Lagebericht

I. GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

1. Rechtliche und organisatorische Struktur

2. Geschäftstätigkeit

3. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

4. Forschung und Entwicklung

II. DARSTELLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS

1. Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

2. Umsatz- und Auftragsentwicklung

3. Personal- und Sozialbereich

4. Sonstige wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

5. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

III. DARSTELLUNG DER LAGE

1. Vermögenslage

2. Finanzlage

3. Ertragslage

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

IV. BERICHT ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG MIT HINWEISEN AUF WESENTLICHE CHANCEN UND RISIKEN

1. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

2. Prognosebericht

3. Gesamtaussage

I. GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN

1. Rechtliche und organisatorische Struktur

Das Unternehmen wird in der Rechtsform der GmbH geführt. Die Gesellschaft wurde im Berichtszeitraum von zwei Geschäftsführern vertreten. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Solingen.

2. Geschäftstätigkeit

Schneidereit wurde 1957 von Helmut Schneidereit als Elektroeinzelhandel gegründet. Unter der jetzigen Geschäftsführung ist das mittelständische Unternehmen, Mitglied im Fachverband der Desinfektoren und ISSA Mitglied (internationale Vereinigung der Reinigungsindustrie), einer der führenden und innovativsten Anbieter für die Systemwäsche geworden.

Im Vordergrund stehen für Schneidereit maßgeschneiderte Lösungen für die vielschichtigen Anforderungen, die jeder Gebäudedienstleister, jeder Krankenhaus-, Alten- und Pflegeheimbetreiber, jedes Unternehmen des Öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in den Bereichen Waschen und Trocknen täglich zu bewältigen hat.

Die Moppwäsche gehört zur Kernkompetenz von Schneidereit Professional, über die das Unternehmen weitere Bereiche, wie Bewohner- und Münzwäsche entwickelt hat.

Zudem bietet das Unternehmen für denselben Markt ein Zeiterfassungssystem an, das Arbeitszeiten der Mitarbeiter registriert, über eine selbst entwickelte Internetsoftware zur Bearbeitung bereitstellt und diese dann ggfs. über Schnittstellen in die beim Kunden genutzten Abrechnungsprogramme eingespielt werden können.

Das gesamte Produktangebot zeichnet sich dadurch aus, dass es fast ausschließlich in Full-Service-Agreements, d.h. in Mietverträgen mit Übernahme von notwendigen Reparatur- und Wartungstätigkeiten offeriert wird. Die Geschäftstätigkeit findet im Wesentlichen in Deutschland und Österreich statt.

3. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Kernmarkt, in dem sich Schneidereit bewegt, ist der Markt für professionelle, gewerblich genutzte Waschmaschinen und Trockner. Diese Maschinen finden vorwiegend im Bereich der Reinigung (Gebäudereinigung, Verkehrsmittelreinigung, etc.) zur Reinigung von Wischbezügen und Tüchern, aber auch zunehmend im Bereich der Bewohner-/Münzwäsche in sozialen Einrichtungen und Studentenwerken Anwendung. Damit bewegt sich das Unternehmen in einem Nischenmarkt, in dem es einen der wesentlichen Anbieter darstellt. Die Marktsituation in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten durch Miele Professional dominiert, deren Marktanteil auf ca. 60% geschätzt wird. Diese dominierende Position bildet aber auch eine Markteintrittsbarriere für andere potenzielle Anbieter von Waschtechnik.

Die Firma Alliance forciert die Präsenz auf dem deutschen Markt durch verstärkte Medienarbeit, relevante Messebeteiligungen und durch Vertriebsaktivitäten; zunehmend auch in den Kernzielgruppen von Schneidereit wie Gebäudereiniger und im Care-Sektor. Der Marktanteil in Deutschland wird auf 5-10% im Professional-Bereich geschätzt, jedoch verstärkt in Branchen, in denen Schneidereit nicht aktiv ist, wie Wäschereien, Hotellerie und Gastronomie; im internationalen Vergleich liegt dieser deutlich höher.

Andere Anbieter (Fagor, Girbau, Imesa) sind nur sehr vereinzelt anzutreffen und verfügen in Deutschland über keine eigenen Verkaufs- und Servicestrukturen.

Die zunehmende Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung aller Geschäftsbereiche verändern die Industrie insgesamt und die Branche grundlegend. Dies nutzt Schneidereit, um ihren Kunden innovative und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.

Einer Ausweitung des Angebotes der Wettbewerber begegnet Schneidereit als branchenspezifischer Innovationsführer durch innovative Produkte, ein hohes Maß an Qualität und etablierten Serviceaktivitäten.

4. Forschung und Entwicklung

Mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten verfolgt Schneidereit das Ziel, die Geräte einfacher in der Bedienung, effizienter in der Benutzung und insgesamt sparsamer und intelligenter zu machen sowie Anwendungsbereiche des bestehenden Produktportfolios zu erweitern. Weiteres zentrales Spektrum der Tätigkeit bildet die Individualisierung und Anpassung der Systemlösungen an Kundenanforderungen. Der Einfluss der Maschinenbenutzung und Waschprozesse auf die Personalkosten des Kunden bildet für Schneidereit den wesentlichen Hebel für Mehrwerte.

Investitionen wurden und werden weiterhin im Bereich der Vernetzung, Übertragung und Dokumentation von Daten aus den Waschmaschinen und Trocknern getätigt. Ebenfalls wird eine stetige Verbesserung und Individualisierung von Prozessen im Wasch- und Desinfektionsverfahren angestrebt. Angepasste Hard- und Softwarelösungen verbessern den Nutzungsgrad der Maschinen und ermöglichen eine optimale Auslastung.

Insgesamt ist es Aufgabe der Forschungs- und Entwicklungsabteilung Lösungen zu entwickeln, die eine Verbesserung der Prozesssicherheit beim Kunden gewährleisten können.

In 2019 blickt das Unternehmen wiederholt auf eine weitere Innovation aus dem eigenen Hause. "ProTec - Die Sicherste Art zu waschen" - mit dem innovativen Bedienkonzept, dem einzigartigen Wiegesystem und automatisch angepassten Dosierung, plus absolute Prozesssicherheit - stellt sich vor als eine ganzheitliche und bahnbrechende Verbesserung der bestehenden Systeme.

In 2019 bestand das F&E-Team aus sechs Mitarbeitern.

II. DARSTELLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS

1. Entwicklung von Branche und Gesamtwirtschaft

Die deutsche Wirtschaft ist auch im ersten Halbjahr des Jahres 2019 gewachsen, wenngleich deutlich geringer als im Vorjahr. Die Tendenz zeigt eine Rezession der deutschen Wirtschaft, die sich ebenso im Arbeitsmarkt widerspiegelt. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Durchschnitt des ersten Halbjahres 2019 um 0,4% höher als im Vorjahr. In den beiden vorangegangenen Jahren war das BIP mit jeweils 2,3% noch deutlich stärker gewachsen. Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2019 seinen niedrigsten Wert seit fünf Jahren erreicht hat.

Eine Einordnung der Geschäftstätigkeit von Schneidereit in eine bestimmte Branchenklassifizierung ist aufgrund der speziellen Nischentätigkeit nicht möglich. Aus diesem Grund wird der Markt für Elektrogroßgeräte (Major Domestic Appliances oder MDA) im Folgenden näher betrachtet.

Sowohl der Gesamtumsatz im Elektrogroßgeräte-Segment in Westeuropa als auch in Deutschland erzielten ein leichtes Wachstum. Im Vergleich zum 1. Halbjahr des Vorjahres stieg der Gesamtumsatz in Westeuropa um 0,7% und in Deutschland sogar um 1,7% an. In Österreich, den Niederlanden und in Belgien konnte der Wachstumstrend für MDA sogar noch stärker fortgesetzt werden, weshalb Österreich einen Anstieg von +2,8%, die Niederlande +4,2% und Belgien +3,7% verzeichnen können. Im Vergleich zu den Nachbarländern spiegelt sich die geschwächte Konjunktur im Umsatzwachstum in Deutschland wider.

Da diese Zahlen nicht zwischen Konsum- und Industriegeräten unterscheiden, kann eine Einschätzung, wie sich die gesamtwirtschaftliche und branchenspezifische Entwicklung auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt hat, nur bedingt darauf bezugnehmend erfolgen. Relevante Absatzmärkte sind sehr stabil (Gebäudereinigung, Transportwesen, Krankenhäuser) bis wachsend (Altenheime, Pflegeheime) und die Marktdurchdringung von Schneidereit schreitet weiter voran. Dies sind Indikatoren für eine positive Einschätzung.

(Quelle: Internetseite Statistisches Bundesamt, www.destatis.de, WISTA 4/2019 Internetseite GfK, www.gfk.com (https://temax.gfk.com/reports), Ergebnisse GfK TEMAX, Westeuropa - zweites Quartal 2019)

2. Umsatz- und Auftragsentwicklung

Das erste Halbjahr 2019 war von den in 2018 begonnenen Internationalisierungsbemühungen geprägt. Der Expansionsplan wurde in Frankreich sowie BeNeLux umgesetzt. Dabei erwies sich insbesondere der Ausbau in Frankreich als schwierig, da keine geeigneten Mitarbeiter gefunden werden konnten und die Mitarbeiter, die eingestellt wurden, keinen Erfolg vorweisen konnten. Beide Mitarbeiter konnten in ihrer Zeit bei Schneidereit nicht zum Erfolg des Unternehmens in Form eines Abschlusses beitragen. In der Folge trennte man sich mittlerweile im August 2019 auch von der zweiten Mitarbeiterin und beschloss, die Expansionstätigkeiten in Frankreich bis auf Weiteres zurückzustellen.

Der Markt BeNeLux wird von einem holländischen Vertriebsmitarbeiter betreut. Auch hier konnten bisher noch keine Umsätze erzielt werden. Im Gegensatz zu Frankreich ist jedoch die Kostenstruktur nicht so hoch und die Aktivitäten sind mittelfristig Erfolg versprechender, so dass dieses Invest aufrechterhalten wird.

Da die Expansionsstrategien im Berichtszeitraum keine Umsätze und nur Kosten verursacht haben, wurde das Ergebnis negativ belastet.

Die Unternehmenssteuerung erfolgt auf Basis detaillierter Budgetplanungen und daran anschließenden Reporting- und Abweichungsanalysen. Hierbei wurden als Kerngrößen im Wesentlichen die Umsatzerlöse sowie das operative Ergebnis geplant und überwacht.

Zu Vergleichsangaben wird hierzu auf die Ausführungen unter II.4 (Sonstige wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres) verwiesen. Das Rumpfwirtschaftsjahr wurde so wie in 2018 von einer Portfolioumstellung als Einmaleffekt beeinflusst. Dieser Vorgang wurde in 2018 begonnen und ist nun vollständig abgeschlossen.

Der Umsatz aus der direkten Fremdfinanzierung betrug Mio.€ 10,92 (davon Mio.€ 2,55 aus der Portfolioumstellung) Hierzu wird gesondert auf die Ausführungen unter II.4 (Sonstige wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres) verwiesen.

Zum 30.06.2019 wurden Umsatzerlöse (ohne Berücksichtigung des Einmaleffektes aus der Portfolioumstellung in Höhe von Mio.€ 2,55) in Höhe von Mio.€ 9,11 erwirtschaftet, was 46% der Vorjahresleistung darstellt und auf Basis angenommener linearer Jahresverteilung auf einen Umsatzrückgang von 4% schließen lässt.

Der Umsatz aus nicht refinanzierten Verträgen und Zubehör betrug mit T€ 731,6 8,0% des Gesamtumsatzes (ohne Eimaleffekt).

Im Bereich der Refinanzierungstätigkeit wurde ausschließlich direkte Refinanzierung durchgeführt. (Bei der direkten Refinanzierung werden die Verträge mitsamt den Geräten an eine Bank übertragen, die dann das Risiko des Zahlungsausfalls trägt und Schneidereit einen abgezinsten Betrag für den Vertrag auszahlt.)

Die Vertriebsleistung bemisst sich nach dem Wert der monatlich neu abgeschlossenen Verträge und spiegelt sich aufgrund der Refinanzierung nicht vollständig korrespondierend in der Gewinn- und Verlustrechnung wider.

Die Auftragsentwicklung in Form von Nominalwerten der Vertrags-Neuabschlüsse war im Rumpfgeschäftsjahr mit 42% zum gesamten Vorjahr rückläufig.

Das EBT (Ergebnis vor Ertragsteuern ohne Einmaleffekt) beträgt zum 30.06.2019 T€ 229.

3. Personal- und Sozialbereich

Zum Ende des Geschäftsjahres gehörten 136 Mitarbeiter und 12 Auszubildende (Vorjahr: 115 Mitarbeiter und 15 Auszubildende) zur Belegschaft des Unternehmens. Dabei stand im Jahr 2019 der weitere Ausbau des Vertriebsteams im Fokus der Wachstumsbestrebungen. Zusätzlich zum Kernmarkt Deutschland, ist das Ziel, sich auch in den BeNeLux-Ländern entsprechend zu platzieren und dort eine Vertriebs- und Servicestruktur aufzubauen. Für die bevorstehende Expansion wurden zusätzliche Stellen im Vertriebsteam neubesetzt. Das Tele Sales-Team, mit 12 Call-Agents, hat sich als gezielte Unterstützung des Vertriebsaußendienstes bei Neukundenansprache und Bestandskundenausbau bewährt.

Im technischen Kundenservice wird das Netz eigener angestellter Servicetechniker (vorläufig nur in Deutschland) weiterhin ausgebaut. Diese Entwicklung wird in 2019/2020 weiter konsequent fortgesetzt. Neben wachstumsbedingtem Ausbau der eigenen technischen Abteilung, soll die bisher erfolgreiche Kooperation mit vorhandenen Subunternehmern, als hauseigene Kompetenzzentren, fortgeführt und vertieft werden.

Um dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken und weniger von der externen Arbeitsmarktlage abhängig zu sein, wird in allen Bereichen des Unternehmens kontinuierlich Nachwuchs ausgebildet. Die im Branchenvergleich gesehen hohe Ausbildungsquote von insgesamt 9% und die angestrebte Übernahmequote von 100% in 2019/2020 zeigen den wachstumsbedingt hohen Bedarf an gezielt ausgebildeten Fachkräften in den kaufmännischen, gewerblichtechnischen, lagerlogistischen und informationstechnischen Fachbereichen des Unternehmens. In nahezu allen Unternehmensbereichen werden Praktikumsplätze angeboten. Im Unternehmensbereich Marketing sowie Forschung und Entwicklung bieten wir Werkstudenten den Einstieg ins Unternehmen an.

Weiterhin besitzen individuelle Förderung und gezielte Weiterentwicklung der Mitarbeiter im Unternehmen einen hohen Stellenwert. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen sichern eine individuelle Förderung und gezielte Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Abteilungsübergreifend wurde ein Führungskräftetraining installiert, welches einen begleitenden Charakter hat. Die Ausgaben für die Aus- und Weiterbildung betrugen in 2019 T€ 47. Die Entlohnung orientiert sich bei den gewerblichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und auch im Angestelltenbereich am branchenüblichen Rahmen. Es bestehen keine Tarifbindungen.

4. Sonstige wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres

Aufgrund der besseren internationalen Konsolidierbarkeit und Vereinheitlichung des Vertragsportfolios wurde in 2018 eine Umstellung unserer Refinanzierungsstrategie vorgenommen. Im Zuge dessen wurde eine komplette Portfolioumstellung unserer laufenden Leasing- und Mietverträge auf die direkte Fremdfinanzierung geplant und mit der letzten Transaktion in 2019 endgültig abgeschlossen.

Im Portfolio befanden sich im Wesentlichen alle Verträge, die in den vergangenen Jahren durch Paketfinanzierung abgewickelt wurden. Die Paketgeschäfte wurden erfolgswirksam abgelöst und ein Teil der Verträge in die direkte Fremdfinanzierung überführt.

Dieser Vorgang hat das Ergebnis des Jahres 2019 mit insgesamt T€ 180,8 positiv beeinflusst. Da es sich um einen Einmaleffekt handelt, wurde dieser bei der Ermittlung der Berichtszahlen nicht berücksichtigt. Auf die Auswirkungen der Portfolioumstellung auf die jeweiligen Bilanz- und GuV Positionen wird im Einzelnen hingewiesen.

Das Wirtschaftsjahr 2019 wurde durch diverse strukturelle Veränderungen gekennzeichnet. Bedingt durch Gesellschafterwechsel von Schneidereit und Begründung einer Organschaft und des zum 01.07.2019 gültigen Ergebnisabführungsvertrages an die Gesellschafterin Electrolux Professional GmbH war es erforderlich, ein Rumpfwirtschaftsjahr mit Stichtag 30.06.2019 zu bilden.

Ein Vergleich der Ertrags-, Finanz,- und Vermögenslage mit dem Vorjahr ist nicht aussagekräftig, da das vorangegangene Jahr 2018 12 Kalendermonate beinhaltet und das Geschäft überdies deutlichen saisonalen Schwankungen unterliegt. Auf vergleichende Angaben wird aus diesem Grund weitestgehend verzichtet.

Weiteres wichtiges Ereignis ist das Ausscheiden des bisherigen Geschäftsführers für den Vertriebsbereich, Herrn Uwe Rütjes, in der zweiten Jahreshälfte.

5. Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Die Geschäftsentwicklung des Unternehmens ist im verkürzten Berichtszeitraum insgesamt als rückläufig zu beurteilen. Dies liegt zum einen an einer außergewöhnlich guten Vorjahresperiode, die durch einige größere Projektumsätze gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 um mehr als 30% besser war und im Jahr 2019 somit als Ausgangspunkt mehr als herausfordernd fungierte.

Zum anderen wurden im Berichtszeitraum zwei wesentliche Ereignisse vorbereitet und nahmen erhebliche Ressourcen des Unternehmens in Anspruch, die für den operativen Ausbau des Geschäfts daher nicht zur Verfügung stehen konnten.

Das erste Ereignis betrifft den Gesellschafterwechsel, der durch die eigenständige Listung des Electrolux Professional Bereichs an der Stockholmer Börse, der zum 2. Quartal 2020 stattfinden soll, notwendig wurde. Die Übertragung der Geschäftsanteile der Schneidereit GmbH zur Mitte des Jahres 2019 auf die Electrolux Professional GmbH musste durch das Unternehmen im Rahmen einer Due Diligence, zahlreichen Teilnahmen an Diskussionen und Abstimmungsgesprächen sowie durch Zurverfügungstellung unzähliger Informationen begleitet und vorbereitet werden. Dies nahm ebenfalls Ressourcen in Anspruch, die im operativen Geschäft fehlten.

Das zweite Ereignis ist die Vorbereitung der Vertriebs-Managementstrukturen auf das Ausscheiden des Geschäftsführers Vertrieb - Herrn Rütjes. Das erste Halbjahr 2019 war dabei geprägt von personellen und organisatorischen Umstrukturierungen im Vertriebsbereich, da die Aufgaben von Herrn Rütjes auf mehrere Personen aufgeteilt wurden und die nunmehr dadurch entstehenden Vakanzen wieder durch neue Mitarbeiter und Mitarbeiter der zweiten Führungsebene kompensiert werden mussten.

Diese organisatorischen und strategischen Maßnahmen lenkten den Vertrieb vom operativen Geschäft ab und führten im Einzelfall auch zu Personalfluktuation bei Vertriebsmitarbeitern, deren Gebiete dann wieder neu besetzt werden mussten. Das Ausscheiden von Herrn Rütjes als Geschäftsführer wurde am 1. Oktober 2019 vollzogen. Die neuen Strukturen stehen vollständig und endgültig, und das Unternehmen ist für die neue Organisation gut gerüstet.

Da beide Ereignisse nach dem Berichtszeitraum erfolgreich abgeschlossen werden konnten, sind die Einflussfaktoren nunmehr für die Folgeperioden nicht mehr zu erwarten.

Langfristig hat sich die Stellung am Markt und die Branchenpositionierung von Schneidereit nicht negativ verändert. Vertriebliche Möglichkeiten und Potenziale sind weiterhin ausreichend vorhanden. Dies ist schon an der Steigerung der Geschäftstätigkeit im 3. Quartal 2019 zu sehen sowie an den Forecasts und Prognosen für das nächste Geschäftsjahr.

III. DARSTELLUNG DER LAGE

1. Vermögenslage

Die Bilanzsumme beläuft sich auf T€ 13.480 (Vorjahr T€ 12.888) und liegt mit einer Erhöhung von 4,6% über dem Vorjahresniveau.

Das langfristig gebundene Vermögen stellt 19,0% (Vorjahr 23,8%) des Vermögens dar und beläuft sich auf T€ 2.567. Es ist zu 270,7% (Vorjahr 205,7%) durch Eigenkapital gedeckt.

Die Umlaufintensität (Verhältnis von Umlaufvermögen zu Bilanzsumme) ist von 75,5% auf 79,4% gestiegen.

Die Bruttoforderungen aus Lieferungen und Leistungen (gg. Kunden ohne Forderungen aus Refinanzierungen) sind insgesamt um 1,2% gestiegen. Mit zunehmendem Anteil an der direkten Refinanzierung ist zukünftig mit einer Abnahme des Forderungsbestandes zu rechnen.

Die Rückstellungen weisen insgesamt einen Rückgang in Höhe von 4,1% auf. Die Steuerrückstellungen sind um T€ 65,3 gesunken. Die Rückstellungen für Personalverpflichtungen liegen mit T€ 197 nahezu auf Vorjahresniveau und betreffen hauptsächlich zurückgestellte Verpflichtungen aus Bonuszahlungen, Ausgleichsabgabe, und Berufsgenossenschaft. Die Urlaubsrückstellung ist um 36,4% gestiegen, was mit dem Rumpfwirtschaftsjahr und der zeitlich erst beginnenden Urlaubssaison zusammenhängt.

2. Finanzlage

Die Finanzlage des Unternehmens stellt sich in der ersten Hälfte des Jahres 2019 weiter positiv dar. Das Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

Die Investitionen des Geschäftsjahres beliefen sich auf T€ 120 und entfallen in Höhe von T€ 10 auf immaterielle Vermögensgegenstände bzw. in Höhe von T€ 110 auf die Vermögensgegenstände des Sachanlagevermögens.

Die Investitionen für den Erwerb von nicht direkt refinanzierten Leasinggeräten in Höhe von T€ 34 sind im Vergleich zum Vorjahr (T€ 676) um 95% gesunken. Der Rückgang der Investitionen für den Erwerb von nicht direkt refinanzierten Leasinggeräten ist auf die geänderte Refinanzierungsstrategie zurückzuführen. Aufgrund der Portfolioumstellung sind Anlagenabgänge im Bereich der Leasinggeräte in Höhe von T€ 166 (Restbuchwert) zu verzeichnen.

Es wurden Investitionen in Erneuerung und Erweiterung des Fuhrparks sowie in Betriebs- und Geschäftsausstattung getätigt.

Die planmäßigen Abschreibungen des Geschäftsjahres betrugen insgesamt T€ 433. Die darin enthaltenen Abschreibungen auf Leasinggeräte beliefen sich auf T€ 243.

Im zweiten Halbjahr sind weitere Investitionen in die bestehende IT-Infrastruktur geplant.

Die liquiden Mittel (Guthaben bei Kreditinstituten und Kassenbestand) belaufen sich zum Stichtag auf T€ 741 (Vorjahr T€ 480). Durch die Cash-Pool-Vereinbarungen mit der Electrolux-Gruppe verfügt die Schneidereit GmbH über einen soliden und langfristigen finanziellen Rahmen sowohl für das operative Geschäft als auch für zukünftige Investitionen und Expansionsbestrebungen.

Die bestehenden Kreditlinien bei Kreditinstituten und das langfristige Investitionsdarlehen bei der Postbank wurden vorfällig abgelöst.

Die bilanzielle Eigenkapitalquote (inkl. Kapitalrücklage) beträgt zum Bilanzstichtag 51,6% (Vorjahr 48,9%).

Die Fremdkapitalquote beträgt zum Bilanzstichtag 48,4% (Vorjahr 51,1%).

3. Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2019 erreichte Schneidereit einen Umsatz (ohne Berücksichtigung des Einmaleffektes) von Mio.€ 9,11 (hier wird auf die Ausführungen unter II.2 (Umsatz- und Auftragsentwicklung) verwiesen). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) beträgt T€ 410, hierin enthalten ist der Sondereffekt aus der Portfolioumstellung in Höhe von T€ 181. Die Umsatzrendite (EBIT/Umsatz, ohne Einmaleffekt) beträgt 1,5%.

Die Materialaufwandsquote (Materialaufwand im Verhältnis zur Gesamtleistung, ohne Einmaleffekt) ist um 7,1 Prozentpunkte gestiegen und liegt mit 36,4% über dem Vorjahresniveau. Dies ist vor allem auf die geänderte Refinanzierungsstrategie zurück zu führen.

Der Personalaufwand beträgt T€ 3.833.

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind die Aufwendungen für Abgänge aus dem Anlagevermögen ausgewiesen. Die Anlagenabgänge resultieren aus der Portfolioumstellung und sind als Einmaleffekt zu berücksichtigen. Die Repräsentationskosten belaufen sich auf T€ 100. In der zweiten Jahreshälfte 2019 ist mit einem deutlichen Anstieg der Repräsentationsaufwendungen aufgrund eines größeren Messeauftritts zu rechnen. Die für Schneidereit GmbH wichtigste Messe, CMS in Berlin, findet alle zwei Jahre (in 2019 wieder) statt. Die Aufwendungen für auswertigen Lagerkapazitäten verzeichnen einen leichten Anstieg, hauptsächlich aufgrund des erhöhten Kapazitätsbedarf infolge der Umstellung des Produktportfolios. Es wurden externe Lagerplätze für die Subunternehmer und eigene, auswärtig tätige, Mitarbeiter angemietet. Die Fahrzeugkosten zeigen eine steigende Tendenz. Insbesondere die Fremdfahrzeugkosten verzeichnen einen Anstieg aufgrund der Neueinstellung weiterer Mitarbeiter. Die Reisekosten verzeichnen einen deutlichen Anstieg, da allen Mitarbeitern im Zuge der Konzernintegration - und Identifikation im Januar 2019 ermöglicht wurde den Firmensitz und die Produktionsstätte von Electrolux in Pordenone (Italien) zu besichtigen.

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Das Working Capital beläuft sich zum Stichtag auf T€ 4.501 (Vorjahr T€ 3.621). Die Erhöhung basiert im Wesentlichen auf der Erhöhung des Forderungsbestandes (insbesondere gegenüber den refinanzierenden Banken). Das Jahresergebnis vor Zinsen, Ertragssteuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt T€ 750 ohne Berücksichtigung des Einmaleffektes aus der Portfolioumstellung in Höhe von T€ 569. Das Jahresergebnis vor Zinsergebnis und Ertragssteuern (EBIT) liegt ohne Berücksichtigung des Einmaleffektes in Höhe von T€ 181 bei T€ 136. Die Umsatzrendite in der Definition EBIT / Umsatz beträgt 1,5% (Vorjahr 11,7%).

5. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Unsere wirtschaftliche Lage kann insgesamt trotz Umsatzrückgang im ersten Halbjahr 2019 als stabil bezeichnet werden.

IV. BERICHT ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG

1. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Nach der Übernahme durch Electrolux ergeben sich für das Unternehmen Schneidereit weit weniger Synergien und Wachstumspotenziale als zunächst angenommen. Insbesondere durch die klare Trennung vom klassischen Maschinen Verkaufsgeschäft und dem Schneidereit Full-Service-Mietangebot lassen sich nur sehr bedingt Synergiepotenziale nutzen, was den einzigartigen Charakter des Unternehmens jedoch beibehält. Schneidereit tritt stets weiterhin als autarke Marke und in einer Parallelstruktur zum heutigen Angebot von Electrolux auf dem Markt auf. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist neben den personifizierten Maschinen das Full-Service-Mietkonzept. Die bisherige Unternehmensstrategie soll keine wesentlichen Veränderungen erfahren, da der Kernmarkt des Unternehmens in Deutschland und Österreich insbesondere in dem Segment "Healthcare" ausreichend weitere Wachstumspotenziale bietet. Für Schneidereit steht daher der Ausbau der stabilen Position auf den bisherigen Kernmärkten im Vordergrund, so dass jegliche Erweiterungen der Märkte oder des Produktangebotes stets überdacht und nachhaltig vorgenommen werden. Die Integrationsprozesse in den Bereichen Maschinenvorproduktion, Reporting und Bilanzierung sind bereits so gut wie abgeschlossen.

Anfang des Jahres 2019 hat Electrolux eine Trennung der Geschäftsbereiche Retail und Professional beschlossen. Damit wird das heutige Segment "Professional" ausgegliedert und tritt voraussichtlich ab 2020 selbstständig und unabhängig als eigenes börsennotiertes Unternehmen mit Konzernstruktur auf dem Markt auf. Dies bedeutet für Schneidereit einen Wandel im Fokus des Gesellschafters, dessen neue strategische Ausrichtung dann ausschließlich auf den B2B Bereich fokussiert ist. Der Gesellschafter der Schneidereit GmbH hat sich daher auch von der Electrolux Deutschland GmbH in die Electrolux Professional GmbH verändert. Schneidereit erwartet davon keine wesentlichen Veränderungen, da ein Großteil der bisherigen Strukturen und Ansprechpartner gleichbleiben. In der jüngsten Vergangenheit hat sich jedoch schon gezeigt, dass die neuen strukturellen Veränderungen auch die Konzernmutter vor erhebliche Herausforderungen stellen und dass Entscheidungen länger benötigen, als in der Vergangenheit. Diese Entwicklung bleibt abzuwarten und sollte sich insbesondere in den Bereichen IT, HR und Finance im nächsten Jahr wieder verbessern.

Seit Januar 2019 wurde der Branchenmindestlohn nochmal auf aktuell € 10,56 erhöht. Der nächste Schritt zum 1.1.2020 auf € 10,80 ist schon fest definiert. Lohnkosten sind der stark überwiegende Anteil in der Kostenstruktur eines Gebäudereinigers, Krankenhauses oder Altenheimbetreibers. Dies prägt nachhaltig die Sensibilität der Branche für Einsparmaßnahmen in den Bereichen Personalkosten, Personalzeiterfassung und Prozessoptimierung. Aufgrund der Abdeckung aller drei Faktoren durch die Produktpalette von Schneidereit, wird mit einer erhöhten Nachfrage nach branchenoptimierten Lösungen gerechnet.

Die Wichtigkeit der desinfizierenden Wäsche rückt für den Kunden und die einzelnen Branchen mehr und mehr in den Fokus. Aktuelle Studien (z.B. Ricarda Schmithausen - Universität Bonn - et al., Applied and Environmental Microbiology) zeigen klar die Risiken von Haushaltswaschmaschinen in sozialen Einrichtungen und es ist mit einer steigenden Sensibilität bezüglich dieses Themas zu rechnen. Haushaltswaschmaschinen sind für Schneidereit insbesondere in kleineren Einheiten (z.B. Kindergärten, privaten Altenpflegeheimen) ein größerer Wettbewerber als andere Industriegeräteanbieter und der Trend kommt dem Unternehmen sehr entgegen. Schneidereit ist durch seine dahingehende Maschinentechnik und sein breites Fachwissen bestens aufgestellt. Die neuen Produkte Membranpumpe und ProTec bieten in diesem Bereich eine erhöhte Prozesssicherheit. Auch die Vernetzung der Maschinen mit App Anbindung und Überwachung von Desinfektionsprozessen ist ein wichtiges Argument in der Branche.

Eine stetig wachsende Herausforderung für die Branchen unserer Kunden ist die Zunahme von nicht-deutschsprachigen Mitarbeitern und zudem hohe Fluktuationen in der Belegschaft. Mit einfachen Bedienkonzepten und klar verständlichen Anwendungen nimmt Schneidereit unmittelbar positiven Einfluss auf diese Tatsache und unterstützt somit bei der Sicherstellung der Leistungsbereitschaft. Durch die demographische Entwicklung (+70% Menschen in Pflegeheimen bis 2030) und somit die erhebliche Zunahme an Alten- und Pflegeeinrichtungen gewinnt die Reinigung und Wäsche in diesen Einrichtungen immer mehr an Stellenwert auf dem Markt.

Das Unternehmen agiert auf relativ etablierten, traditionellen und stabilen Märkten, die vereinzelt durch Änderungen der Kundenbedürfnisse gekennzeichnet sind. Den Eintritt möglicher neuer Wettbewerber hat es in der Vergangenheit nicht essenziell gegeben.

Wettbewerber wie Miele Professional und Alliance werden weiterhin versuchen, die Alleinstellungsmerkmale von Schneidereit insbesondere hinsichtlich Finanzierung, Full-Service und ggfs. Innovation zu kopieren. Auch der gestiegene interne Wettbewerb durch Electrolux macht es für Schneidereit notwendig, sich gegen die Angebote des klassischen Maschinenverkaufs abzugrenzen. Es sind bereits vermehrte Investitionsaktivitäten von Alliance auf dem deutschen Markt zu verzeichnen. Spezielle, individuelle Nischenlösungen sind aufgrund der Gesamtgröße der Wettbewerber allerdings unwahrscheinlich. Um Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen und uns dadurch von möglichen Wettbewerbern zu differenzieren, versuchen wir stetig, bestehende Produkte und Dienstleistungen zu verbessern sowie in Entwicklung neuer Technologien zu investieren. Individualisierte Lösungen in Abhängigkeit von den spezifischen Anforderungen der Benutzer stehen dabei im Vordergrund.

Im Rahmen der Geschäftsaktivitäten können sich Risiken mit einer geringen Eintrittswahrscheinlichkeit und ohne wesentliche Auswirkungen auf die Ertrags- und Finanzlage aus Rechtsstreitigkeiten ergeben, hauptsächlich auf Wettbewerbs,- Patent,- Steuer- oder Vertragsrecht. Durch interne Richtlinien und rechtliche Beratung werden diese Risiken aktiv behandelt, und es wird versucht, diese bereits im Vorfeld zu begrenzen.

Durch die Belieferung von wesentlichen Teilen des zukünftigen Maschinenportfolios durch Electrolux bestehen keine weiteren Risiken hinsichtlich der Lieferantenstruktur. In den verbleibenden Lieferantenbereichen pflegt Schneidereit nach wie vor langfristige strategische Partnerschaften, um Einkaufspreise zu stabilisieren und auch für die Folgeperioden wettbewerbsfähige Konditionen zu sichern.

Die kritische Prüfung der Risiken lässt die Feststellung zu, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr keine bestandsgefährdeten Risiken bestanden haben und nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch für das Geschäftsjahr 2. Halbjahr 2019 sowie das Gesamtjahr 2020 nicht erkennbar sind.

2. Prognosebericht

Durch die Entwicklung des Berichtsjahres konnten die im Vorjahr getroffenen Prognosen nicht bestätigt werden. Dies ist vor allem auf die im Punkt II.5 beschriebenen außergewöhnlichen Herausforderungen des Berichtszeitraums zurückzuführen. Im Übrigen wird auf die Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren (III.4) verwiesen.

Für das Geschäftsjahr 2. Halbjahr 2019 erwarten wir unter Annahme einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung innerhalb der Branche, einen deutlich steigenden Umsatz, der über der Größenordnung des Berichtsjahres liegt. Die Umsatzsteigerung soll im Wesentlichen in dem Kernmarkt (Deutschland und Österreich) des Unternehmens erzielt werden.

Die Umsatzsteigerungen werden nicht zu Lasten der Marge erfolgen. Das Unternehmen verfolgt nach wie vor eine sehr gefestigte Preispolitik und die Einkaufspreise der Maschinen gestalten sich auch nach dem Wechsel des Beschaffungsportfolios auf Electrolux mittelfristig stabil, da die Transferpreise adäquat zu den Vorlieferanten gestaltet wurden. Ferner wurden die wesentlichen Investitionen in verschiedene Bereiche des Unternehmens (im Zusammenhang mit dem Erwerb durch Electrolux in 2018 und im Zusammenhang mit der Anpassung der Vertriebsstruktur in 2019) getätigt. Investitionen in die europäische Expansion, denen keine Umsätze gegenüberstehen wurden in die Folgeperioden verlegt. Die Umsatzrendite sollte sich daher wieder erholen. Die Umsatzrendite ist im Wesentlichen von der Wahl der Refinanzierungsalternativen abhängig. Das Unternehmen wird weiterhin die Refinanzierungsform des direkten Verkaufs bevorzugen und durch die enge Zusammenarbeit mit dem Refinanzierungspartner ausweiten. Auch im europäischen Ausland steht ein Refinanzierungspartner für dieses Modell bereit. Die Paketrefinanzierung wird nicht weiter durchgeführt.

Das Working Capital wird voraussichtlich, aufgrund der abgeschlossenen Maschinenumstellung, in etwa konstant bleiben. Im Laufe des 1. Halbjahres 2019 wurde der Anschluss an den Cash-Pool von Electrolux durchgeführt. Dazu wurde ein Konto bei der Deutschen Bank eröffnet. Das bestehende Geschäftskonto der Postbank wird bis zur Umsetzung aller Varianten des Zahlungs- und Kreditkartenverkehrs vorerst beibehalten und zu gegebener Zeit ersetzt.

Aufgrund der ausgesetzten Investitionen in die Auslandsvertriebstätigkeit soll die Kostenstruktur des Unternehmens nicht überproportional zum Umsatz steigen. Getätigte Investitionen, insbesondere in personelle Ressourcen, wurden zurückgefahren und das Unternehmen betreibt eine sensibilisierte Kosten- und Investitionspolitik. EBIT und EBITDA werden sich daher überproportional zu der Umsatzsteigerung entwickeln.

Die Anzahl der in 2019 weiter einzustellenden Mitarbeiter ist aufgrund der geringen Arbeitslosigkeit in Deutschland und der nur geringen Verfügbarkeit von guten Vertriebsmitarbeitern am Markt nicht sicher zu einem bestimmten Zeitpunkt planbar. Nach wie vor werden die Wettbewerber, aber auch andere Unternehmen aus anderen Branchen, versuchen die Mitarbeiter von Schneidereit abzuwerben. Parallel dazu verfolgt Schneidereit eine erfolgreiche Strategie der Direktansprache und ist im umkämpften Arbeitsmarkt aktiv unterwegs. Schneidereit hat es daher geschafft, in der Vergangenheit wichtige strategische Positionen zu besetzen und zu einer Mid-Managementebene zu formieren. Die vorhandene Struktur wurde optimiert und gefestigt.

Basierend auf den Prognosen und Analysen der aktuellen Entwicklung ist davon auszugehen, dass das operative Ergebnis über dem des Berichtjahres liegen wird.

3. Gesamtaussage

Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren am Markt sehr stark etabliert und ist zu einer echten Marke geworden. Marktpotenzial in Deutschland und Österreich ist in den heutigen relevanten Branchen nach wie vor ausreichend vorhanden. Im Jahr 2018 sowie im ersten Halbjahr 2019, das durch den Erwerb des neuen Gesellschafters und dazu gehörige Integrationsmaßnahmen geprägt war, konnte das Unternehmen notwendige strukturelle Anpassungen vornehmen. Weiteres stetiges Wachstum insbesondere in den Kernmärkten unter Beibehaltung der Rentabilität ist erklärtes Ziel der Unternehmensführung.

Solingen, 21. Oktober 2019

gez. Sascha Wien

Bilanz zum 30. Juni 2019

der Schneidereit GmbH

Solingen

Aktiva

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	24.062,00		33.526,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	91.707,00		99.837,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	2,00		14.658,00
4. Geleistete Anzahlungen	8.133,33
		123.904,33	148.021,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	868.066,00		883.942,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	52.185,00		53.804,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.490.956,15		1.943.701,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.790,09		6.790,09
		2.417.997,24	2.888.237,09
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen		25.565,82	25.565,82
		2.567.467,39	3.061.823,91
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.164.634,01		1.133.752,87
2. Waren	2.034.788,28		2.418.280,13
3. Geleistete Anzahlungen	14.544,42		0,00
		3.213.966,71	3.552.033,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.622.654,79		3.750.487,61
2. Sonstige Vermögensgegenstände	2.120.574,63		1.944.880,00
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 1.178.250,99 (Vj. EUR 989.084,43)
		6.743.229,42	5.695.367,61
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		740.952,96	480.498,20
		10.698.149,09	9.727.898,81
C. Rechnungsabgrenzungsposten		214.415,86	98.487,98
Disagio: EUR 218,96 (Vj. EUR 296,88)
		13.480.032,34	12.888.210,70

Passiva

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	100.000,00		100.000,00
II. Kapitalrücklage	719.231,00		719.231,00
III. Gewinnvortrag	5.477.935,05		5.338.315,90
IV. Jahresüberschuss	653.842,85		139.619,15
		6.951.008,90	6.297.166,05
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	35.065,25		100.417,70
2. Sonstige Rückstellungen	4.122.771,30		4.236.882,50
		4.157.836,55	4.337.300,20
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	138.723,84		537.239,05
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 0,00 (Vj. EUR 266.587,95)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 87.378,36 (Vj. EUR 270.651,10)
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	607.538,18		395.477,36
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr EUR 607.538,18 (Vj. EUR 395.477,36)
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	675.625,37		153.572,79
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 550.440,60 (Vj. EUR 30.985,00)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 125.184,77 (Vj. EUR 122.587,79)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	949.299,50		1.167.455,25
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr: EUR 864.892,08 (Vj. EUR 1.076.521,83)
davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr: EUR 84.407,42 (Vj. EUR 90.933,42)
davon aus Steuern: EUR 658.412,69 (Vj. EUR 681.032,82)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 9.498,59 (Vj. EUR 12.161,67)
		2.371.186,89	2.253.744,45
		13.480.032,34	12.888.210,70

Gewinn- und Verlustrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2019

der Schneidereit GmbH

Solingen

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		11.654.272,39	31.335.592,54
2. Andere aktivierte Eigenleistungen		0,00	0,00
3. Sonstige betriebliche Erträge		219.338,19	280.111,09
davon Erträge aus der Währungsumrechnung: EUR 93,04 (Vj. EUR 91,06)
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-4.763.585,08		-16.325.883,67
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-464.986,67		-1.186.528,57
		-5.228.571,75
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-3.253.207,77		-6.174.565,46
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-579.767,04		-1.037.967,14
davon für Altersversorgung: EUR 23.292,17 (Vj. EUR 45.818,94)
		-3.832.974,81
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-432.466,80	-853.117,59
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-2.056.007,99	-5.839.160,72
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung: EUR 8,21 (Vj. EUR 485,16)
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		104.308,51	8.277,02
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-11.642,92	-34.061,45
davon an verbundene Unternehmen: EUR 3.521,42 (Vj. EUR 6.758,85)
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		243.997,75	-20.962,00
11. Ergebnis nach Steuern		660.252,57	151.734,05
12. Sonstige Steuern		-6.409,72	-12.114,90
13. Jahresüberschuss		653.842,85	139.619,15

Anhang

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Schneidereit GmbH hat ihren Sitz in Solingen. Sie ist im Handelsregister des Amtsgerichtes Wuppertal unter HRB 24299 eingetragen.

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne der §§ 264, 267 II HGB auf.

Der vorliegende Jahresabschluss ist grundsätzlich unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze nach den für mittelgroße Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 I 2, 266 ff. HGB). Die HGB Vorschriften nach dem Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz (BilRUG) wurden angewandt. Ergänzend wurden die Regelungen des GmbH-Gesetzes beachtet.

Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 12. Juni 2019 hat die Schneidereit GmbH, Solingen, das Geschäftsjahr auf ein Geschäftsjahresende zum 30. Juni 2019 eines Kalenderjahres umgestellt. Das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 30. Juni 2019 ist ein Rumpfgeschäftsjahr. Die Schneidereit GmbH schließt ihr Geschäftsjahr 2019 erstmals zum 30. Juni 2019 für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2019 bis zum 30. Juni 2019 ab. Mit Wechsel des Geschäftsjahres auf einen zukünftigen Berichtszeitraum vom 1. Juli des jeweiligen Jahres bis 30. Juni des Folgejahres entspricht das Geschäftsjahr nicht mehr dem Kalenderjahr. Im Jahresabschluss zum 30. Juni 2019 (Rumpfgeschäftsjahr) ist aus diesem Grund ein Vergleich zum Vorjahr nur eingeschränkt möglich. Die Umstellung erfolgte aufgrund der Veräußerung und Übertragung der Gesellschaftsanteile der Schneidereit GmbH, Solingen, von der Electrolux Deutschland GmbH auf die Electrolux Professional GmbH, Nürnberg.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (§ 248 II HGB) werden zu Herstellungskosten vermindert um planmäßige Abschreibungen angesetzt. Den selbst geschaffenen immateriellen Vermögensgegenständen liegt eine Nutzungsdauer von 4 Jahren zugrunde.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände werden mit den Anschaffungskosten aktiviert und nach ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Unter den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen wurden unter anderem die Anschaffungskosten für eine Domain aktiviert. Diese stellt ein nicht abnutzbares immaterielles Wirtschaftsgut des Anlagevermögens da und unterliegt keiner Abschreibung. Den übrigen entgeltlich erworbenen Vermögensgegenständen liegt überwiegend eine Nutzungsdauer von 3 bis 6 Jahren zugrunde.

Der unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesene Firmenwert und der Kundenstamm werden entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben. Der Abschreibung des Firmenwertes liegt eine planmäßige Nutzungsdauer von 15 Jahren zugrunde. Diese Nutzungsdauer ist durch langfristig bestehende, wichtige Absatzverträge sowie lange Lebenszyklen der Produkte des Unternehmens begründet.

Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung nutzungsbedingter planmäßiger Abschreibungen. Grundlage der planmäßigen Abschreibung ist die voraussichtliche Nutzungsdauer des jeweiligen Vermögensgegenstandes (§ 253 I 1, III HGB).

Den planmäßigen Abschreibungen liegen überwiegend folgende Nutzungsdauern zugrunde:

Bauten auf fremden Grundstücken 33 Jahre, Einbauten in fremde Grundstücke 10 bis 20 Jahre, Außenanlagen und Hof- und Wegebefestigungen 5 bis 20 Jahre, Technische Anlagen und Maschinen 8 bis 25 Jahre, andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung 1 bis 15 Jahre.

Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 250,00 EUR werden aus Vereinfachungsgründen entsprechend § 6 II a EStG im Erwerbsjahr voll abgeschrieben. Für abnutzbare bewegliche Wirtschaftsgüter mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten größer 250,00 EUR bis 1.000,00 EUR wird entsprechend steuerlicher Vorschriften ein Sammelposten gebildet, der über 5 Geschäftsjahre mit jeweils einem Fünftel ergebnismindernd aufgelöst wird.

Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen werden mit dem Nennwert bzw. zu Anschaffungskosten angesetzt.

Die Anteile an verbundenen Unternehmen werden mit den Anschaffungskosten, gegebenenfalls abzüglich außerplanmäßiger Abschreibungen, bilanziert (§ 253 III 4 HGB).

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie der Waren erfolgt zu den Einzelanschaffungskosten, soweit nicht ein niedrigerer Wert beizulegen ist (§ 253 IV HGB).

Die geleisteten Anzahlungen auf Vorräte erfolgen zu den Anschaffungskosten (§ 253 IV HGB).

Die Forderungen werden mit dem Nennwert angesetzt. Erkennbare Einzelrisiken werden durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch eine Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen.

Sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert bewertet.

Flüssige Mittel werden zu Nominalwerten angesetzt (§ 253 I HGB).

Die Rechnungsabgrenzungsposten werden nach den Vorschriften des § 250 HGB gebildet.

Das Eigenkapital wird unter Beachtung des § 272 HGB gegliedert.

Steuerrückstellungen und sonstige Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt (§ 253 I 2, 2. HS HGB). Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden Marktzinssatz abgezinst (§ 253 II HGB).

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert (§ 253 I 2 HGB).

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden zum jeweiligen Tageskurs eingebucht. Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände (außer Sorten) und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet (§ 256a HGB). In anderen Fällen werden eventuelle Kursverluste am Bilanzstichtag berücksichtigt.

III. Angaben zur Bilanz

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist im "Anlagespiegel" in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Zum 30.06.2019 bestehen ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von 24.062,00 EUR (§ 285 Nr. 28 HGB) (Vorjahr: 33.526,00 EUR), die in voller Höhe auf die Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens entfallen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten Forderungen i. H. v. 13.012,24 EUR (Vorjahr 12.852,32 EUR), die erst nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen. Sie betreffen im Wesentlichen Ansprüche der Gesellschaft auf anzurechnende Vorsteuerbeträge (§ 268 Abs. 4 HGB).

Die Steuerrückstellungen betreffen die zum 30.06.2019 zu erwartenden Abschlusszahlungen der Ertragsteuern.

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Personalaufwendungen und Gewährleistungsverpflichtungen.

Die Restlaufzeit der Verbindlichkeiten (§ 268 V 1 HGB, § 285 Nr. 1 und Nr. 2 HGB) ergeben sich wie folgt:

	Laufzeit			Summe
	bis 1 Jahr	1 - 5 Jahre	> 5 Jahre
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	51.345,48	87.378,36	0,00	138.723,84
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	607.538,18	0,00	0,00	607.538,18
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	550.440,60	0,00	125.184,77	675.625,37
Sonstige Verbindlichkeiten	864.892,08	84.407,42	0,00	949.299,50
Summe	2.074.216,34	171.785,78	125.184,77	2.371.186,89

Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte gesichert sind, bestehen nicht.

IV. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 II HGB) gegliedert und die Vorschriften zu einzelnen Posten gem. § 277 HGB beachtet.

Es wurde eine Portfolioumstellung der laufenden Leasing- und Mietverträge auf die direkte Fremdfinanzierung durchgeführt. Im Einzelnen wird hier auf die Ausführungen im Lagebericht verwiesen. Der Umsatz aus Fremdfinanzierung (von außergewöhnlicher Größenordnung) aus diesem Vorgang betrug 2.547.663 EUR. Die Aufwendungen (von außergewöhnlicher Größenordnung) aus der Ablöse der bisherigen Paketfinanzierung betrugen 1.909.219 EUR.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Währungsumrechnung nach § 256a HGB in Höhe von 93,04 EUR (Vorjahr: 91,06 EUR).

Unter den übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind dementsprechend Aufwendungen aus der Währungsumrechnung in Höhe von 8,21 EUR (Vorjahr: 485,16 EUR) enthalten.

Es sind periodenfremde Erträge in der Gewinn- und Verlustrechnung enthalten. Gewerbesteuer in Höhe von 353.367,00 EUR und Zinserträge in Höhe von 104.239,00 EUR für die Gewerbesteuer. Diese Beträge resultieren aus einem Einspruchsverfahren aus 2012 und betreffen die Gewerbesteuerzahllast 2012.

V. Sonstige Angaben

Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (§ 267 V HGB) ohne Geschäftsführer, Auszubildende, Volontäre und Praktikanten beträgt 122 (Vorjahr: 107). Diese Arbeitnehmer verteilen sich wie folgt auf die Funktionsbereiche innerhalb der Gesellschaft:

•	Administration 17 (Vorjahr: 16)
•	Forschung und Entwicklung 6 (Vorjahr: 6)
•	Kundendienst/Lager 34 (Vorjahr: 30)
•	Vertrieb 65 (Vorjahr: 55)

Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene oder vermerkte finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind:

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen aus Leasingverträgen in Höhe von insgesamt 327.277,00 EUR (Vorjahr: 2.338.559,00 EUR). Davon entfallen auf Verpflichtungen aus Leasingverträgen in Zusammenhang mit Maschinen 0,00 EUR (Vorjahr: 2.002.131,00 EUR). Die übrigen Verpflichtungen bestehen überwiegend aus Leasingverträgen über Kraftfahrzeuge und die Telefonanlage. Die noch nicht fälligen Forderungen aus Leasingverträgen mit Maschinen belaufen sich auf 2.355.609,00. EUR (Vorjahr: 4.320.213,00 EUR).

Zur Beschaffung liquider Mittel wurden zukünftige Forderungen aus Leasingverträgen der Gesellschaft verkauft.

Von den Erleichterungen des § 288 II HGB wird - auch in Hinblick auf latente Steuern - Gebrauch gemacht.

Angaben über Haftungsverhältnisse

Am Bilanzstichtag bestehen Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften gegenüber Dritten in Höhe von 2.909,92 EUR (§ 268 VII HGB in Verbindung mit § 251 HGB).

Von einer Inanspruchnahme der Schneidereit GmbH ist nicht auszugehen, da der zugrunde liegende Leasingvertrag durch die Leasingnehmer bislang ohne Ausfall und ohne Verzögerung bedient wurde.

Angaben über die Mitglieder der Unternehmensorgane

Zum Bilanzstichtag sind an der Gesellschaft beteiligt:

Electrolux Deutschland GmbH mit einer Stammeinlage in Höhe von 100.000,00 EUR.

Im Rumpfwirtschaftsjahr erfolgte die Geschäftsführung durch die Herren Uwe Rütjes (Vertriebsleiter) und Sascha Wien (Kaufmännischer Geschäftsführer).

Herr Rütjes war im Geschäftsjahr einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis im Namen der Gesellschaft mit sich als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.

Herr Sascha Wien war im Geschäftsjahr einzelvertretungsberechtigt mit der Befugnis im Namen der Gesellschaft mit sich im eigenen Namen oder als Vertreter eines Dritten Rechtsgeschäfte abzuschließen.

Die Angaben zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung unterbleiben. Es wird von der Schutzklausel gemäß § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

Angaben über Unternehmensbeziehungen

Die Berichtsfirma hält 100 % der Anteile an der AS Anzeigen-Expedition GmbH mit Sitz in Solingen. Des Weiteren ist die Schneidereit GmbH alleinige Anteilseignerin der Schneidereit UK Ltd. mit Sitz in Luton, Bedfordshire, United Kingdom.

Diese Beteiligungen sind für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft von untergeordneter Bedeutung. Daher unterbleiben weitere Angaben (§ 286 III HGB).

Konzernverhältnisse

Alleinige Gesellschafterin ist die Electrolux Deutschland GmbH, Nürnberg.

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wird gemäß §§ 290 ff. HGB in den Teilkonzernabschluss der Electrolux Deutschland GmbH mit Sitz in Nürnberg, die den Konzerabschluss für den kleinsten Kreis von Unternehmen aufstellt, sowie den Konzernabschluss der AB Electrolux (publ.) mit Sitz in Stockholm, Schweden, die den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen aufstellt, einbezogen, der dort auch verfügbar ist. Der Konzernabschluss der Electrolux Deutschland GmbH, Nürnberg, wird im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Vorschlag für die Verwendung des Ergebnisses

Der Jahresüberschuss i. H. v. 653.842,85 EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Nachtragsbericht

Herr Uwe Rütjes hat sein Amt des Geschäftsführers mit Wirkung zum 30.09.2019 niedergelegt. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind nicht aufgetreten.

21. Oktober 2019

Die Geschäftsführung

Entwicklung des Anlagevermögens zum 30. Juni 2019

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	1.1.2019	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	30.06.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	102.342,42	0,00	0,00	0,00	102.342,42
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	297.877,90	2.400,00	0,00	0,00	300.277,90
3. Geschäfts- oder Firmenwert	1.345.778,51	0,00	0,00	0,00	1.345.778,51
4. Geleistete Anzahlungen	0,00	8.133,33	0,00	0,00	8.133,33
	1.745.998,83	10.533,33	0,00	0,00	1.756.532,16
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	970.307,60	1.229,66	0,00	0,00	971.537,26
2. Technische Anlagen und Maschinen	71.995,11	1.167,01	0,00	0,00	73.162,12
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	6.186.301,55	107.226,38	264.680,89	0,00	6.028.847,04
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.790,09	0,00	0,00	0,00	6.790,09
	7.235.394,35	109.623,05	264.680,89	0,00	7.080.336,51
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	25.565,82	0,00	0,00	0,00	25.565,82
	9.006.959,00	120.156,38	264.680,89	0,00	8.862.434,49

	Abschreibungen
	1.1.2019	Zugänge	Abgänge	30.06.2019
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	68.816,42	9.464,00	0,00	78.280,42
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	198.040,90	10.530,00	0,00	208.570,90
3. Geschäfts- oder Firmenwert	1.331.120,51	14.656,00	0,00	1.345.776,51
4. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.597.977,83	34.650,00	0,00	1.632.627,83
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	86.365,60	17.105,66	0,00	103.471,26
2. Technische Anlagen und Maschinen	18.191,11	2.786,01	0,00	20.977,12
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.242.600,55	377.925,13	82.634,79	4.537.890,89
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	4.347.157,26	397.816,80	82.634,79	4.662.339,27
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	5.945.135,09	432.466,80	82.634,79	6.294.967,10

	Restbuchwerte
	30.06.2019	31.12.2018
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	24.062,00	33.526,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	91.707,00	99.837,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	2,00	14.658,00
4. Geleistete Anzahlungen	8.133,33	0,00
	123.904,33	148.021,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	868.066,00	883.942,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	52.185,00	53.804,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	1.490.956,15	1.943.701,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	6.790,09	6.790,09
	2.417.997,24	2.888.237,09
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	25.565,82	25.565,82
	2.567.467,39	3.061.823,91

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Schneidereit GmbH, Solingen

Wir haben den Jahresabschluss der Schneidereit GmbH, Solingen, - bestehend aus der Bilanz zum 30. Juni 2019 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2019 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Schneidereit GmbH, Solingen, für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2019 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 30. Juni 2019 sowie ihrer Ertragslage für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2019 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

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identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

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gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Nürnberg, den 21. Oktober 2019

Deloitte GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Martin Thiermann, Wirtschaftsprüfer

Stefan Otto, Wirtschaftsprüfer

Der Jahresabschluss zum 30.06.2019 der Schneidereit GmbH wurde per Gesellschafterbeschluss am 15.05.2020 festgestellt.