Postcon NRW GmbH

Essen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.08.2020

Bilanz zum 31. August 2020

Aktiva

	Stand am 31.08.2020	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	19.997,75	1.820,83
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	420.916,33	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	46.873,73	20.146,60
4. Geleistete Anzahlungen	273,00	67.514,80
	468.063,06	87.661,40
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	4.784.913,64	4.853.996,55
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	3.092.424,09	6.464.299,70
3. Sonstige Vermögensgegenstände	337.664,82	264.163,52
	8.215.002,55	11.582.459,77
II. Flüssige Mittel	1.914.138,25	4.272.819,19
C. Rechnungsabgrenzungsposten	100.425,41	28.239,16
	10.717.627,02	15.973.000,35

Passiva

	Stand am 31.08.2020	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	250.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage	6.250.000,00	4.750.000,00
III. Verlustvortrag	-149.065,94	-12.473,49
IV. Jahresfehlbetrag	-5.091.125,18	-136.592,45
	1.259.808,88	4.625.934,06
B. Rückstellungen
1. Sonstige Rückstellungen	4.745.016,63	5.380.859,89
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	535.736,06	504.937,44
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.148.221,86	3.875.972,57
3. Sonstige Verbindlichkeiten	2.027.343,59	1.585.296,39
	4.711.301,51	5.966.206,40
D. Rechnungsabgrenzungsposten	1.500,00	0,00
	10.717.627,02	15.973.000,35

Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar 2020 bis zum 31. August 2020 (Rumpfgeschäftsjahr)

	1.1.-31.08.2020	2019
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	38.565.692,57	9.552.748,15
2. Sonstige betriebliche Erträge	577.412,00	3.368.780,45
	39.143.104,57	12.921.528,60
3. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	228.789,49	15.023,67
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	14.423.177,92	3.820.323,70
	14.651.967,41	3.835.347,37
4. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	18.210.616,61	6.204.713,04
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	3.652.994,54	1.073.132,60
	21.863.611,15	7.277.845,64
5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	59.683,27	1.004,10
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen	7.655.083,91	1.944.070,11
	-5.087.241,17	-136.738,62
7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	23,80	219,18
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1.752,00	73,01
	-1.728,20	146,17
9. Ergebnis nach Steuern	-5.088.969,37	-136.592,45
10. Sonstige Steuern	2.155,81	0,00
11. Jahresfehlbetrag	-5.091.125,18	-136.592,45

Anhang für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. August 2020

der Postcon NRW GmbH, Essen

I. Allgemeine Angaben

Der Sitz der Postcon NRW GmbH ist Essen. Die Gesellschaft ist unter der Nummer HRB 30508 im Handelsregister beim Amtsgericht Essen eingetragen.

Die Postcon NRW GmbH hat am 01.11.2019 ihren operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen, nachdem sie den Geschäftsbetrieb der Postcon Regional Rhein-Ruhr GmbH, Ratingen, sowie Teile der Geschäftsbetriebe der Postcon Sortier- und Logistik GmbH, der Postcon Konsolidierung GmbH, der Postcon Deutschland B.V. & Co KG sowie der Postcon Service GmbH im Wege eines sog. "Asset Deals" erworben hat. Im Rahmen des Erwerbes ist nach erfolgter Abstockung des Anlagevermögens ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von TEUR 2.654 entstanden, der im Vorjahr in voller höher ertragswirksam aufgelöst wurde.

Mit Beschluss vom 5. November 2020 hat die Gesellschafterversammlung die Umstellung des Geschäftsjahres auf den Zeitraum 1. September eines Jahres bis zum 31. August des Folgejahres beschlossen. Für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. August 2020 wurde ein Rumpfgeschäftsjahr gebildet.

Da es sich bei der Berichtsperiode um ein achtmonatiges Rumpfgeschäftsjahr handelt und aufgrund der im Vorjahr nur zweimonatigen operativen Geschäftstätigkeit und der ergebniswirksamen Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages im Vorjahr, ist der Jahresabschluss zum Vorjahr nur eingeschränkt vergleichbar.

Die Gesellschaft ist als eine große Kapitalgesellschaft i. S. d. § 267 Abs. 3 i. V. m. Abs. 4 HGB zu klassifizieren.

Am 1. Februar 2022 ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Amtsgericht Düsseldorf hat antragsgemäß Eigenverwaltung angeordnet. Der Geschäftsbetrieb wird weiterhin fortgeführt mit dem Ziel der Sanierung durch Insolvenzplan.

Über die angewendeten Bewertungsmethoden berichten wir wie folgt:

II. Angaben zu den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten, ggf. vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Bei der Bemessung der Abschreibungen wird auf die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer abgestellt (immaterielle Vermögensgegenstände: 3 bis 5 Jahre, Sachanlagen 3 bis 10 Jahre). Bei der Verteilung der Anschaffungskosten auf die Nutzungsdauer kommt die lineare Abschreibungsmethode zur Anwendung. Geringwertige Anlagegüter mit Anschaffungskosten bis 800 EUR werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Umlaufvermögen

Die Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände und liquiden Mittel sind mit dem Nennwert bewertet. Allen risikobehafteten Posten wird durch Bildung angemessener Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Als aktive Rechnungsabgrenzungspositionen werden Ausgaben ausgewiesen, die Aufwendungen nach Abschlussstichtag darstellen.

Rückstellungen

Die Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten und sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des Erfüllungsbetrages einschließlich zukünftiger Kosten- und Preissteigerungen bewertet worden. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr sind mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen 7 Jahre abgezinst worden.

Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Latente Steuern

Latente Steuern werden entsprechend § 274 HGB für zeitliche Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten gebildet. Zusätzlich werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Bei der Bewertung wurden folgende Steuersätze zugrunde gelegt: Körperschaftsteuer 15,0 Prozent, Solidaritätszuschlag 5,5 Prozent und Gewerbesteuer 16,8 Prozent. Zum 31.08.2021 und im Vorjahr ergab sich insgesamt eine - nicht bilanzierte - aktive latente Steuer.

III. Erläuterung zur Bilanz

Anlagevermögen

Zur Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens verweisen wir auf den Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang).

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Alle Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von TEUR 3.092 (Vorjahr: TEUR 6.464) resultieren im Wesentlichen aus dem Lieferungs- und Leistungsverkehr.

Eigenkapital

Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 09.01.2020 wurde das Stammkapital der Gesellschaft um TEUR 225 auf TEUR 250 erhöht.

Zudem wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2020 insgesamt TEUR 1.500 in die Kapitalrücklage der Gesellschaft eingezahlt.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.08.2020	31.12.2019
	TEUR	TEUR
Personalbezogene Rückstellungen	2.168	2.948
Ausstehende Eingangsrechnungen	1.433	1.683
Restrukturierung	1.144	750
	4.745	5.381

Verbindlichkeiten

Sämtliche Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Laufzeit von bis zu einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 536 (Vorjahr: TEUR 505) sind, soweit nicht aus Dienstleistungen bestehend, teilweise durch branchenübliche Eigentumsvorbehalte besichert.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betragen TEUR 2.148 (Vorjahr: TEUR 3.876) und resultieren im Wesentlichen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr. Sie enthalten Verbindlichkeiten gegenüber der Gesellschafterin Postcon Holding GmbH i. H. v. TEUR 245 (Vorjahr: TEUR 0).

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 1.943 (Vorjahr: TEUR 1.540). Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit bestehen wie im Vorjahr keine.

Latente Steuern

Passive latente Steuern resultieren in Höhe von TEUR 821 (Vorjahr: TEUR 856) aus einem in der Steuerbilanz angesetzten passiven Unterschiedsbetrag aus Vermögenserwerb. Diese wurden mit aktiven latenten Steuern auf steuerliche Verluste in Höhe von TEUR 821 (Vorjahr: TEUR 856) verrechnet. Auf eine darüberhinausgehende Aktivierung von latenten Steuern auf steuerliche Verluste wurde nach dem Wahlrecht des § 274 HGB verzichtet.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse betragen TEUR 38.566 (Vorjahr: TEUR 9.553) und werden ausschließlich im Inland erzielt.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten im Vorjahr Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages aus dem Vermögenserwerb in Höhe von TEUR 2.654.

Darüber hinaus sind Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 227; Vorjahr: TEUR 296) sowie aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten (TEUR 33; Vorjahr: TEUR 33) enthalten.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten Aufwendungen aus der Ausbuchung und Wertberichtigung von Forderungen in Höhe von TEUR 31 (Vorjahr: TEUR 41).

Zinserträge

Von den Zinserträgen sind im Vorjahr EUR 219,18 aus verbundenen Unternehmen.

V. Sonstige Angaben

Geschäftsführung

Mitglieder der Geschäftsführung sind:

•	Dr. Hans Peter Döhmen, Langenfeld (seit 06.07.2021)
•	Jörg Kosel, Stedesdorf (seit 10.01.2022)
•	Alfons Ebel, Meerbusch (bis 22.09.2021)
•	Kay Olaf Rekittke, Dortmund (bis 22.09.2021)

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Hinsichtlich der Angaben zu den Bezügen der Geschäftsführung wird die Befreiungsvorschrift nach § 286 Abs. 4 HGB in Anspruch genommen.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Rumpfgeschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

	1.1.-31.8.2020
Gewerbliche Arbeitnehmer	1.213
Angestellte	82
	1.295

Sonstige finanzielle Verpflichtungen und außerbilanzielle Geschäfte

Es bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR 1.526 aus Miet- und Leasingverträgen, davon haben TEUR 1.046 eine Laufzeit von bis zu einem Jahr und TEUR 480 eine Laufzeit von über einem bis zu fünf Jahren.

Gesamthonorar des Abschlussprüfers

Das vom Abschlussprüfer für das Rumpfgeschäftsjahr berechnete Honorar beläuft sich auf TEUR 88 und betrifft ausschließlich Abschlussprüfungsleistungen.

Konzernverhältnisse

Das Unternehmen wird in den Konzernabschluss der Quantum (Luxembourg) Investment Sarl, Luxemburg (größter und kleinster Unternehmenskreis) einbezogen. Der Abschluss der Quantum (Luxembourg) Investment Sarl wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt, geprüft und in Luxemburg offengelegt. Der Konzernabschluss der Quantum (Luxembourg) Investment Sarl, Luxemburg, gilt als befreiend nach § 291 HGB.

Vorschlag zur Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag des Rumpfgeschäftsjahres 2020 von TEUR 5.091 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Essen, 17. Februar 2022

Dr. Hans Peter Döhmen

Jörg Kosel

Entwicklung des Anlagevermögens der Postcon NRW GmbH, Essen,
im Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. August 2020

	Anschaffungs-/Herstellungskosten
	Stand am 1.1.2020	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand am 31.08.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	1.900,00	19.022,00	0,00	0,00	20.922,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,02	0,00	0,00	0,00	0,02
2. Technische Anlagen und Maschinen	15,42	407.250,35	67.514,80	0,61	474.779,96
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	21.055,79	31.716,50	0,00	0,00	52.772,29
4. Geleistete Anzahlungen	67.514,80	273,00	-67.514,80	0,00	273,00
	88.586,03	439.239,85	0,00	0,61	527.825,27
	90.486,03	458.261,85	0,00	0,61	548.747,27

	Kumulierte Abschreibungen
	Stand am 1.1.2020	Zugänge	Abgänge	Stand am 31.08.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	79,17	845,08	0,00	924,25
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,02	0,00	0,00	0,02
2. Technische Anlagen und Maschinen	15,42	53.848,82	0,61	53.863,63
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	909,19	4.989,37	0,00	5.898,56
4. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	924,63	58.838,19	0,61	59.762,21
	1.003,80	59.683,27	0,61	60.686,46

	Buchwerte
	Stand am 31.08.2020	Stand am 31.12.2019
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte	19.997,75	1.820,83
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	420.916,33	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	46.873,73	20.146,60
4. Geleistete Anzahlungen	273,00	67.514,80
	468.063,06	87.661,40
	488.060,81	89.482,23

Lagebericht für das Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. August 2020

A. Darstellung des Geschäftsverlaufes

1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

Die Postcon NRW GmbH hat am 1. November 2019 ihren operativen Geschäftsbetrieb aufgenommen, nachdem sie den Geschäftsbetrieb der Postcon Regional Rhein-Ruhr GmbH sowie Teile der Geschäftsbetriebe der Postcon Sortier- und Logistik GmbH (Standorte Essen und Köln), der Postcon Konsolidierung GmbH, der Postcon Deutschland B.V. & Co KG sowie der Postcon Service GmbH im Wege eines sog. "Asset Deals" erworben hat. So gesehen verfügt das Unternehmen über 20 Jahre Markterfahrung.

Gegenstand des Unternehmens ist der Transport, die Verarbeitung sowie die Zustellung von Briefsendungen, insbesondere von adressierten Briefen. Dabei wird neben dem eigenen Zustellnetzwerk im Großraum Ruhrgebiet und Rheinland ebenfalls auf Partnernetzwerke, wie z.B. der Mail Alliance, als auch über das ehemalige Schwesterunternehmen Postcon Konsolidierungs GmbH, auf die Deutsche Post AG als Universal Dienstleister zurückgegriffen.

Zu den Kunden gehören Großversender, wie z.B. die Agenturen für Arbeit oder die Netzgesellschaft Düsseldorf, aber auch eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Darüber hinaus werden ca. 50% der Briefsendungen von Partnern, einschließlich des ehemaligen Schwesterunternehmen Postcon National GmbH (inzwischen: dvs - Deutscher Versand Service GmbH) in das Zustellnetzwerk des Unternehmens eingespeist.

Aufgabe des Unternehmens im Rumpfgeschäftsjahr 2020 war die Neuausrichtung des Vertriebs, Erschließung neuer Kundensegmente und Produkte zur Erhöhung des Marktanteils, Standardisierung sowie Restrukturierung des operativen Bereiches und Verwaltung. Diese zeigt in einem stagnierenden oder leicht sinkenden Gesamtmarkt mit dem dominierenden Wettbewerber Deutsche Post AG ¹ sowie der fortschreitenden Digitalisierung erste Erfolge.

Im Berichtsjahr waren durchschnittlich 1.295 Mitarbeiter beschäftigt.

Die weitere Entwicklung ab 2021 entsprach nicht den Erwartungen, sodass im November 2021 eine Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt wurde. Am 1. Februar 2022 ist über das Vermögen der Gesellschaft das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Die Gesellschaft ist aufgelöst. Das Amtsgericht Düsseldorf hat antragsgemäß die Eigenverwaltung angeordnet. Der Geschäftsbetrieb wird weiterhin fortgeführt mit dem Ziel der Sanierung durch Insolvenzplan. Über diesen soll die Gläubigerversammlung am 8. April 2022 beschließen.

¹ Jahresbericht Bundesnetzagentur 2019

2. Lizenzierung

Das Unternehmen ist ein durch die Bundesnetzagentur (BNetzA) lizensierter Briefdienst mit der Lizenz-Nr. L4447. Als solches gehört das Unternehmen als etablierter Dienstleister zur systemrelevanten Infrastruktur. Zu unseren Kunden gehören zahlreiche kreisfreie Städte, Landkreise, Bundes- und Landesbehörden, Gerichte sowie große und mittelständische Unternehmungen, hierunter auch zahlreiche Krankenhäuser, Ärzte, Labore und Krankenkassen, die ihre täglichen Postversendungen <1.000 Gramm mit uns durchführen. Briefsendungen, die weder in der eigenen Letzten Meile, noch durch die Konsolidierung bei der Deutschen Post zugestellt werden, prozessiert das Unternehmen auch als Mitglied des Zustellnetzwerkes "Mail Alliance" durch das Netz weiterer ca. 120 lizensierter Briefdienstleistungsunternehmen. Das Unternehmen ist vom Volumen her in Deutschland eines der größten Briefdienste hinter der Deutschen Post AG. In "normalen" Zeiten wurden über das Unternehmen täglich im Schnitt 1 Mio. Briefsendungen prozessiert.

B. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Digitalisierung ist nach wie vor wesentlicher Treiber für die Entwicklung der Postmärkte. Im Gegensatz zum Paketmarkt, wovon deutliche Wachstumsimpulse ² ausgingen, entwickelte sich der Briefmarkt rückläufig. Dort sanken Umsätze wie auch Sendungsaufkommen und es wird mit weiteren Rückgängen gerechnet. Die Wettbewerber der Deutschen Post AG - zu denen auch die Postcon NRW GmbH gehört - konnten allerdings ihre Umsätze und Sendungsmengen in den letzten Jahren nahezu stabil halten. ³

Im lizenzpflichtigen Briefbereich bis 1.000 Gramm wurden der Bundesnetzagentur Umsatzrückgänge von zuletzt 8,8 Mrd. Euro im Jahr 2017 auf 8,4 Mrd. Euro im Jahr 2018 gemeldet. Das entspricht einem Minus von 4,7 Prozent. Für das Jahr 2019 wird für den gesamten Lizenzbereich mit rückläufigen Umsätzen und weiteren Sendungsmengenrückgängen gerechnet. Die Wettbewerber der Deutschen Post-Gruppe meldeten im lizenzpflichtigen Briefbereich einen leichten Umsatzrückgang in Höhe von rund 1,2 Mrd. Euro im Jahr 2017 auf 1,1 Mrd. Euro im Jahr 2018. Dies entspricht einem Rückgang von rund 2,1 Prozent. Für das Jahr 2019 rechnen die Wettbewerber mit einem leichten Umsatzanstieg auf knapp 1,2 Mrd. Euro. Zudem wird ein leichter Anstieg der Sendungsmengen erwartet.

Der Anteil der Deutschen Post-Gruppe am Umsatz der lizenzpflichtigen Briefdienstleistungen insgesamt blieb im Berichtszeitraum nahezu konstant. Er stieg von 86,4 Prozent im Jahr 2017 geringfügig auf 86,5 Prozent im Jahr 2018. Folglich ging der umsatzbezogene Marktanteil der Wettbewerber im Jahr 2018 auf rund 13,5 Prozent zurück (2017: rund 13,6 Prozent). ⁴

Bislang galt der Monopolist DPAG als unangefochtener Premiumanbieter mit einer Zustelldauer von 1 Tag nach Einlieferung.

Während diese Laufzeitmessung jedoch von der DPAG selbst vorgenommen wurde, ergab eine durch den Bundesverband für Briefdienste durchgeführte unabhängige Laufzeitmessung der DPAG abweichende Ergebnisse: So ging die DPAG in Q4 2019 von einer sogenannten E+1 Quote von 87,6% aus, diese lag bei der durch den DVPT erhobenen Messung bei der DPAG bei nur 71,9%. ⁵

Ein abnehmendes Leistungsversprechen bei gleichzeitig zunehmendem Preis des marktbeherrschenden Monopolisten sind die besten Voraussetzungen für Wachstum alternativer Briefdienstleister.

Der Preis für den Standardbrief der Deutschen Post AG lag im Jahr 2018 bei 0,70 Euro. Dieser Preis galt seit 1. Januar 2016 und war bis zum 30. Juni 2019 genehmigt. Zum 1. Juli 2019 erteilte die Bundesnetzagentur die Genehmigung einer Portoerhöhung für den Standardbrief auf 0,80 Euro. Die entsprechende Maßgrößenentscheidung gilt bis zum 31. Dezember 2021. Mit der Portoanhebung im Jahr 2016 stieg der Briefpreis erstmals deutlich stärker als der Verbraucherpreisindex. Durch die konstanten Portopreise in den Jahren 2016 bis Juni 2019 näherte sich der Verbraucherpreisindex der Briefpreisentwicklung zunächst wieder bis auf drei Punkte an. ⁶

Bereits vor der Corona-Krise verzeichnete das Weltwirtschaftswachstum keine bedeutenden Wachstumsimpulse und verlangsamte sich im Verlauf des Jahres 2019. Mit einem Wirtschaftswachstum von 0,6% lag das Wirtschaftswachstum Deutschlands deutlich unter dem der Weltwirtschaft. Im ersten Halbjahr des Jahres 2020 erlebte die deutsche Wirtschaft einen historischen Rückgang, für das Kalenderjahr 2020 erwarten die "Wirtschaftsweisen" einen Rückgang von 5,1%. Für 2021 wird - abhängig von der Corona-Lage - von einer deutlichen Erholung ausgegangen. Auf den deutschen Briefmarkt hatte die Corona-Krise wirtschaftlich jedoch keine nennenswerten negativen Einflüsse.

² Jahresbericht Bundesnetzagentur 2019
³ Jahresbericht Bundesnetzagentur 2019
⁴ Jahresbericht Bundesnetzagentur 2019
⁵ DVPT Laufzeitmessung - Abschlussbericht "End-to-end - Laufzeitmessung"
⁶ Jahresbericht Bundesnetzagentur 2019

2. Geschäftsverlauf

Die Postcon NRW GmbH steuert ihr operatives Geschäft nach den finanziellen Leistungsindikatoren "Umsatzerlöse" und "EBIT".

in TEUR	IST 1.1. - 31.08.2020	Plan 1.1.-31.08.2020
Umsatzerlöse	38.566	38.774
EBIT	-5.222	-4.953

Bei acht Monaten operativer Geschäftstätigkeit entspricht der Umsatz der Erwartung und spiegelt die erfolgreichen Vertriebsaktivitäten in Folge der Umstrukturierung wider. Nicht geplante Kundenverluste konnten weitgehend durch Neukunden-Gewinne kompensiert werden.

Das EBIT ist u. a. wesentlich durch Restrukturierungskosten aber auch Vertriebs- und Marketing-Maßnahmen beeinflusst. Der zum 1. November 2019 übernommene Geschäftsbetrieb konnte aktuell noch kein positives EBIT erzielen.

Schon mit Beginn des Geschäftsbetriebes wurde in einen neuen, stärker Regionalkunden orientierten Vertrieb investiert, klein- und mittelständige Kundensegmente analysiert und ein zielgruppenorientiertes Marketing gestartet. Die geplanten Neukundenumsätze konnten daher sowohl erreicht als auch übertroffen werden.

Die operativen Bereiche Logistik, Sortierung und Zustellung wurden genaustens analysiert und mit Hilfe von relevanten Steuerungsindikatoren optimiert. Vor allem trug eine detaillierte Stückkosten- und Deckungsbeitragsbetrachtung dazu bei, dass die Ziele erreicht werden konnten.

Als bedeutsamste nicht-finanzielle Leistungsindikatoren sieht die Unternehmensführung vor allem die Steuerung durch ein detailliertes KPI's System. Dabei sind vor allem die Gesamtproduktivität (Anzahl Briefe / bezahlte Stunden) von Bedeutung. Diese konnte durch gezielte Optimierungen mit Hilfe von GEO-Informations-Tools und zielgerichteter Personaleinsatzplanung stabilisiert und der Zielwert von geplanten 60,0 Briefen erreicht werden.

C. Darstellung der Lage

1. Vermögenslage

Die Bilanzsumme beträgt zum 31. August 2020 TEUR 10.718 (Vorjahr: 16.162). Die Aktiva bestehen im Wesentlichen aus Positionen des Umlaufvermögens (TEUR 10.129; Vorjahr: TEUR 16.044). Diese setzen sich im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 4.785; Vorjahr: TEUR 4.854) sowie aus Forderungen gegen verbundene Unternehmen zusammen, die ebenfalls im Wesentlichen aus dem Leistungsverkehr resultieren (TEUR 3.092; Vorjahr: TEUR 6.464).

Das Anlagevermögen beziffert sich auf TEUR 488 (Vorjahr: TEUR 88) aufgrund eines eigenen und unbeliehenen Maschinenbestandes und einem Fuhrpark mit ca. 1.800 Fahrrädern, E-Bikes und Rollern.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 wurden Investitionen von TEUR 458 getätigt. Diese betreffen insbesondere den Fuhrpark.

Das Eigenkapital beträgt TEUR 1.260 (Vorjahr: TEUR 4.626). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 11,8 % (Vorjahr: 29,0 %).

Das Fremdkapital umfasst im Wesentlichen sonstige Rückstellungen von TEUR 4.745 (Vorjahr: TEUR 5.381), die vor allem personalbezogene Rückstellungen (TEUR 2.168; Vorjahr: TEUR 2.948), Rückstellungen für ausstehende Eingangsrechnungen (TEUR 1.433; Vorjahr: TEUR 1.683) und Rückstellungen für Restrukturierung (TEUR 1.144; Vorjahr: TEUR 750) betreffen, Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 2.148; Vorjahr: TEUR 3.876), die im Wesentlichen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr resultieren sowie sonstige Verbindlichkeiten (TEUR 2.027; Vorjahr: TEUR 1.585), die vor allem Verbindlichkeiten aus Umsatz-, Lohn- und Kirchensteuer betreffen.

2. Finanzlage

Ziel unseres Finanzmanagements ist es, jederzeit über ausreichend finanzielle Mittel zu verfügen, den Finanzmittelbestand jedoch auf das notwendige Maß zu reduzieren. Zum 31. August 2020 verfügt die Gesellschaft über liquide Mittel von TEUR 1.914 (Vorjahr: TEUR 4.273) bei einem positiven Nettoumlaufvermögen von TEUR 673 (Vorjahr: TEUR 4.641).

Das aktive Forderungsmanagement ist eine Säule der internen Finanzierung. Ein Großteil der Kunden betrifft den Bereich des öffentlichen Sektors (ca. 32 % des Umsatzes). Ein relevanter Teil der Kunden außerhalb des öffentlichen Sektors haben mit uns eine SEPA Vereinbarung geschlossen (ca. 49 %), so dass die pünktliche Zahlung der Forderungen gewähreistet und damit auch gut planbar ist. Offene Forderungen werden gezielt abgearbeitet und in der Regel zeitnah eingeholt.

Die Geschäftsführung wird täglich über einen kurzfristigen Liquiditätsplan (6 Wochen) über den finanziellen Stand informiert. Darüber hinaus wird regelmäßig ein aktualisierter, langfristiger Finanzplan (2 Jahre) der Geschäftsführung vorgestellt.

Nach dem Bilanzstichtag hat der Gesellschafter insgesamt Mio. EUR 4,5 in die Kapitalrücklage eingezahlt. Trotz dieser unterstützenden Maßnahmen hat sich die Liquiditätslage 2021 nachhaltig verschlechtert und führte im November 2021 zum Insolvenzantrag.

3. Ertragslage

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 hat das Unternehmen Umsatzerlöse i. H. v. TEUR 38.566 (Vorjahr: TEUR 9.553) erzielt. Davon betreffen TEUR 21.057 (Vorjahr: TEUR 5.037) Erlöse mit Dritten und TEUR 17.509 (Vorjahr: TEUR 4.516) Erlöse mit verbundenen Unternehmen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 227; Vorjahr: TEUR 296) und Erträge aus Sachbezügen (TEUR 131; Vorjahr; TEUR 30) sowie im Vorjahr Erträge aus der Auflösung des passiven Unterschiedsbetrages aus dem Vermögenserwerb in Höhe von TEUR 2.654.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 werden Materialaufwendungen i. H. v. TEUR 14.652 (Vorjahr: TEUR 3.835) ausgewiesen, die im Wesentlichen Kosten für Zustellpartner, für Subunternehmer in der Abholung bzw. dem Transport und Portokosten der DPAG betreffen. Die Materialaufwandsquote beträgt 38,0 % (Vorjahr: 40,1 %).

Der Personalaufwand im Rumpfgeschäftsjahr 2020 beträgt TEUR 21.864 (Vorjahr: TEUR 7.279). Dies entspricht einer Personalaufwandsquote von 56,7 % (Vorjahr: 76,2 %).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf TEUR 7.655 (Vorjahr: TEUR 1.944) und beinhalten unter anderem weiterbelastete Kosten von verbundenen Unternehmen (TEUR 2.551; Vorjahr: TEUR 532), Kosten für Grundstücke und Gebäude (TEUR 1.725; Vorjahr: TEUR 373) und Kosten für Fremdpersonal (TEUR 536; Vorjahr: TEUR 269).

Insgesamt hat sich im Rumpfgeschäftsjahr 2020 ein Jahresfehlbetrag von TEUR 5.091 ergeben.

4. Zusammenfassende Beurteilung durch die Geschäftsführung

Trotz Covid-19 liegt das Rumpfgeschäftsjahr 2020 im Rahmen der Erwartungen. Auch wenn die Mengen und Umsätze aufgrund von Mengenrückgängen im Zeitraum März bis Juni von bis zu 25 % hinter den Erwartungen geblieben sind, konnten durch entsprechende Projekte und Maßnahmen bei den Kosten und Umsätzen Fortschritte realisiert werden, die sich zukünftig auch auf der Ergebnisseite zeigen werden.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der Geschäftsverlauf entsprechend des Sanierungsplans verlief.

D. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Bereits das abgelaufene Rumpfgeschäftsjahr hat gezeigt, dass die Symbiose zwischen Konsolidierungsdienstleistung und eigener Zustellung sowie Nutzung des Zustellnetzwerkes der Mail Alliance einen erheblichen positiven Einfluss auf das Geschäftsfeld hat. Entsprechend hat die Gesellschaft im Frühjahr 2021 eigene Konsolidierungskapazitäten aufgebaut und der Umsatz konnte im Geschäftsjahr 2020/2021 auf Mio. EUR 64 gesteigert werden und lag damit über den Erwartungen. Zudem wurden die Restrukturierungsmaßnahmen weiter fortgesetzt und die IT modernisiert. Mit dem Projekt der Einführung eines neuen ERP Systems ist jetzt zum August 2020 ein Start gesetzt worden. Es werden weitere Systeme im Bereich CRM, HCM, TLC aber auch ESS und MSS folgen, womit sich der administrative Aufwand, der heute noch sehr hoch ist, weiter minimiert und somit weitere indirekte Kosten einsparen hilft. Im Geschäftsjahr 2020/2021 konnte das EBIT jedoch noch nicht wesentlich verbessert werden und lag bei rd. Mio. EUR -6.

Die Liquiditätslage hat sich anschließend weiter verschlechtert und führte im November 2021 zum Insolvenzantrag. Derzeit befindet sich die Erstellung des Insolvenzplanes in der Endphase. Über diesen soll die Gläubigerversammlung am 8. April 2022 beschließen. Parallel dazu läuft eine Investorensuche.

Kurzfristig ist die Fortführung des Geschäftsbetriebes gesichert. Die weitere Entwicklung hängt von der Genehmigung und Umsetzung des Insolvenzplanes ab. Die bisherigen Planungen gehen für das laufende und das folgende Geschäftsjahr von einem Umsatz zwischen Mio. EUR 51 und Mio. EUR 55, einem im Geschäftsjahr 2021/2022 deutlich negativen EBIT, vor allem durch Restrukturierungsmaßnahmen, sowie einem leicht positiven EBIT im Geschäftsjahr 2022/2023 aus. Der Sanierungsplan ist aber noch nicht finalisiert und auch die Umsetzung mit der üblichen Unsicherheit behaftet.

Als wesentliche Chance für das Geschäftsjahr 2021/2022 wird bei einem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens erwartet, aufgrund der verbesserten Zustellqualität, einer Neuausrichtung des Vertriebs, des ganzheitlichen Insourcings der Konsolidierungsprozesse, sowie in der Logistik und der Verwaltung weitere Kosten einzusparen und mehr Kunden zu überzeugen die eigene Letzte Meile zu bedienen.

Ein wesentliches Risiko besteht in der Verzögerung der Umstellungsprojekte und in etwaigen Covid-19-bedingten Ausfällen im Kerngeschäft selbst.

Darüber hinaus sind als Risiken insbesondere die schwierige Personalakquise, der starke preisgetriebene Verdrängungswettbewerb im Briefmarkt sowie der gesetzliche Mindestlohn zu sehen.

Mögliche rechtliche Risiken werden grundsätzlich durch die Bildung von Rückstellungen bzw. durch die Wertberichtigung von Ansprüchen bilanziell berücksichtigt.

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen erkennen wir im Rahmen unserer Liquiditätsplanung.

Im Übrigen wird die Geschäftstätigkeit durch ein internes Kontrollsystem sowie regelmäßige Analysen einzelner Risiken im Rahmen des Risikomanagementsystems überwacht.

Die laufende Weiterentwicklung der internen Prozesse eröffnet zudem Chancen der Ergebnisverbesserung.

Essen, 17.02.2022

Dr. Hans Peter Döhmen, Geschäftsführer

Jörg Kosel, Geschäftsführer

Postzustellungsabwicklungsgesellschaft mbH