Knauf Interfer Cold Rolling GmbH

Iserlohn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

LAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

A. Darstellung von Geschäftsverlauf und Rahmenbedingungen

1. Geschäftsmodell und Strategie

Die Knauf Interfer Cold Rolling GmbH (KICR), Iserlohn, ist Teil der Business Unit Steel der KNAUF INTERFER SE, Duisburg. KICR betreibt die Herstellung von kaltgewalzten Präzisionsbändern in zwei Walzwerken, die auch elektrolytisch verzinkt oder verzinnt werden können, in Dicken ab 0,075 mm und Breiten bis 1.040 mm.

Unser Produktportfolio umfasst eine Vielzahl an Güten vom Baustahl bis zum mikrolegierten Sonderwerkstoff. Die Oberflächenarten sowie deren Ausführung in definierten Rauigkeiten und mit variablen Spitzenzahlen richten sich nach den jeweiligen Spezifikationen. Hierbei wird für unsere Kunden, insbesondere aus den Bereichen Stanztechnik und Automotive, hauptsächlich Qualitätsflachstahl aus deutschen und europäischen Hütten verwendet.

2. Entwicklung von Wirtschaft und Absatzbranchen

Nach einer Corona-bedingten Erholung der Weltwirtschaft in 2021 mit einem Wachstum des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 6,1 %, fällt die Entwicklung für das Berichtsjahr 2022 deutlich hinter dieses Niveau zurück. Laut dem Konjunkturbericht des IfW Kiel aus März 2023 ist das BIP der Weltwirtschaft um 3,2 % gewachsen. Ein Grund für diese Entwicklung sind die hohen Energiepreise und eine große Unsicherheit, beides maßgeblich hervorgerufen durch den Krieg in der Ukraine, der die wirtschaftliche Entwicklung des Jahres 2022 erheblich geprägt hat. Auf das Wachstum hemmend wirkt inzwischen auch die Geldpolitik, die angesichts eines hohen Inflationsdrucks deutlich gestrafft wird. Die weltwirtschaftliche Produktion blieb trotz der Ukraine-Krise bis in das 3. Quartal 2022 weiter aufwärtsgerichtet, wobei Impulse von nachlassenden Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung der Aktivität in den von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Wirtschaftsbereichen ausgingen. Diese Dynamik hat sich mit Fortschreiten des Jahres 2022 allerdings merklich verringert.

Im Vergleich zum Vorquartal ist das saisonbereinigte BIP im 4. Quartal 2022 im Euroraum um 0,1 % gestiegen und blieb in der EU unverändert. Dies geht aus einer Schnellschätzung hervor, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht wird. Im 3. Quartal 2022 war das BIP sowohl im Euroraum als auch in der EU um 0,3 % gestiegen. Nach einer ersten Schätzung des jährlichen Wachstums für 2022, die auf saison- und kalenderbereinigten Daten beruht, stieg das BIP im Euroraum um 3,5 % und in der EU um 3,6 % (Quelle: Eurostat, 14.02.2023).

Trotz des Kriegs in der Ukraine und der hierdurch hervorgerufenen Energiekrise hat sich die deutsche Wirtschaft im dritten Jahr der Corona-Pandemie weiter erholt. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2022 kalenderbereinigt um 1,9 % gestiegen. Die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland war im Jahr 2022 vor allem geprägt von den Folgen des Kriegs in der Ukraine, zu denen extreme Energiepreiserhöhungen zählten. Hinzu kamen dadurch verschärfte Material- und Lieferengpässe, massiv steigende Preise für weitere Güter, wie beispielsweise Nahrungsmittel sowie der Fachkräftemangel und die andauernde, wenn auch im Jahresverlauf nachlassende Corona-Pandemie. Trotz dieser nach wie vor schwierigen Bedingungen konnte sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2022 insgesamt gut behaupten. Im Frühjahr 2022 wurden fast alle Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben. Dies trug zunächst zur Erholung der deutschen Wirtschaft bei. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar und den in der Folge stark steigenden Energiepreisen wurde der Aufschwung gebremst. Lieferengpässe und stark anziehende Einfuhr- und Erzeugerpreise erschwerten die Lage weiter. Die Inflationsrate stieg so hoch wie noch nie seit der deutschen Wiedervereinigung. In der Folge kam die konjunkturelle Erholung Deutschlands ins Stocken (Quelle: Statistisches Bundesamt, 13.01.2023).

Im Gesamtjahr 2022 verzeichnete die deutsche Automobilindustrie erstmals seit drei Jahren einen leichten Zuwachs im Bereich der Neuzulassungen (+1 % ggü. Vorjahr) - insgesamt wurden 2,7 Mio. Pkw neu zugelassen, und dies trotz der krisenbedingten Umstände. Der Mangel an Vor- und Zwischenprodukten, die hohen Energie- und Rohstoffpreise sowie die allgemeine Verunsicherung aufgrund des Krieges in der Ukraine hatten den Markt und die Produktion das ganze Jahr über - insbesondere aber im ersten Halbjahr - erheblich gedämpft, sodass vor allem im Frühling und Sommer 2022 deutliche Rückgänge zu verzeichnen waren. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 verbleibt 2022 nach wie vor eine erhebliche Absatzlücke von rund 26 %. Zum Jahresende 2022 ist der Pkw-Markt in Deutschland dann noch einmal deutlich gewachsen. Im Dezember wurden in Deutschland 314.300 Pkw neu zugelassen. Das sind 38 % mehr als im korrespondierenden Vorjahresmonat.

Die Elektro-Neuzulassungen legten im Dezember 2022 um gut 114 % gegenüber dem Vorjahresmonat zu und erreichten ein Volumen in Höhe von 174.200 Einheiten - ein neuer Rekord auf dem deutschen Markt. Der Anteil von Elektro-Pkw an den Gesamtzulassungen stieg getrieben von auslaufenden Förderungen im Dezember auf ein Niveau in Höhe von 55,4 %. Damit machten die E-Pkw erstmals mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen auf dem deutschen Markt aus. Der E-Anteil an den Gesamtzulassungen liegt im Jahr 2022 bei 31,4 %.

Im Dezember 2022 gingen bei den deutschen Herstellern erneut deutlich weniger Aufträge aus dem Inland ein als im Vorjahresmonat (-36 %). Gegenüber 2021 gingen die Inlandsorder im Gesamtjahr 2022 um 15 % zurück. Der ausländische Auftragseingang lag im Dezember auf Vorjahresniveau (±0 %). Im Gesamtjahr 2022 liegt das Ordervolumen aus dem Ausland gegenüber dem Vorjahr um 6 % zurück.

Das Produktionsniveau lag im Dezember zum achten Mal in Folge über dem des jeweiligen Vorjahresmonat. Mit 253.700 Pkw fertigten die deutschen Hersteller gut 2 % mehr Pkw als im Dezember des Vorjahres. Im Gesamtjahr 2022 wurden 3,4 Mio. Fahrzeuge in Deutschland produziert, knapp 11 % mehr als 2021. Trotz des durchgängigen Wachstums der vergangenen Monate befindet sich das Produktionsvolumen weiterhin auf relativ niedrigem Niveau: Die Produktionszahlen aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 wurden 2022 deutlich um gut 26 % unterschritten (Quelle: VDA, Pressemitteilung 04.01.23).

Der Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus blickt insgesamt auf ein durchwachsenes Jahr 2022 zurück - die wirtschaftliche Gesamtlage sowie die internationalen Lieferkettenprobleme haben es den Unternehmen im vergangenen Jahr nicht einfach gemacht. Der Jahresabschluss 2022 verzeichnet ein deutliches Minus gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere im 4. Quartal 2022 brach die Nachfrage nach Investitionsgütern spürbar ein. Ein anfänglicher zweistelliger Zuwachs bei den Bestellungen kehrte sich im Jahresverlauf in ein Minus von preisbereinigt insgesamt 4 % zum Vorjahr. Dabei nahmen die Inlandsbestellungen um 5 %, die Auslandsbestellungen um 4 % ab. Während in den ersten drei Quartalen 2022 noch Zuwächse bei den Aufträgen erzielt werden konnten, kippte anschließend die Nachfrage nach Investitionsgütern. Für das gesamte 4. Quartal 2022 beläuft sich der Auftragsrückgang auf 16 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Inlandsbestellungen schrumpften um 10 %, die Auslandsbestellungen um 18 %. Allein im Dezember 2022 blieb die Branche um real minus 18 % hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Die Inlandsbestellungen verzeichneten ein Minus von 8 %, aus dem Ausland kamen 22 % weniger Aufträge. Nach dem Rekordstand im Dezember 2021 konnten auch zahlreiche Großanlagen-Aufträge zum Jahresende 2022 das Ergebnis nicht ins Plus wenden (Quelle: VDMA, Pressemitteilung 02.02.23).

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete 2022 - trotz aller Widrigkeiten - ein starkes Jahr. Trotz Ukraine-Kriegs, Energiekrise, Inflation und weiterhin angespannten Lieferketten ist die preisbereinigte Produktion der Branche in 2022 um 3,5 % gewachsen. Die Branche profitiert von den beiden großen Treibern Elektrifizierung und Digitalisierung. Die nominalen Erlöse stiegen im vergangenen Jahr um 12 % auf ein Rekordhoch von 224 Mrd. EUR. Die höchsten Zuwächse gab es bei elektronischen Bauelementen (+21 %). Es folgen Informations- und Kommunikationstechnik, Batterien, Energietechnik (alle +14 %) und Automation (+12 %).

Auch beim Export war 2022 abermals ein Rekordjahr. Die deutschen Elektroausfuhren erreichten hier einen Wert von 246 Mrd. EUR (inklusive Re-Exporte) - ein Plus von 9 %. Wichtigster Absatzmarkt war die Europäische Union mit Elektrolieferungen in Höhe von 126 Mrd. EUR (Quelle: ZVEI, Pressemitteilung vom 18.01.23).

Die Bilanz der Stahlmengenkonjunktur in Deutschland für das Jahr 2022 ist abermalig negativ ausgefallen. Die Abschwächung mit Schwerpunkt in der zweiten Jahreshälfte ist vor dem Hintergrund einer erneuten Industrierezession zu sehen, die ihre Ursache im Krieg in der Ukraine, in der Energiekrise, in der Inflation und in fortgesetzten Lieferkettenproblemen hat.

Nach einer kurzen Erholung von der Pandemie im Jahr 2021 ist die Rohstahlerzeugung in Deutschland im abgelaufenen Jahr wie bereits 2019 und 2020 wieder unter die 40 Millionen Tonnen-Grenze gefallen. Im Gesamtjahr 2022 wurde mit rund 36,8 Millionen Tonnen rund 8 % weniger produziert als im Vorjahr. Das Niveau von 2019 wurde um rund 7 % unterschritten. Positiver verlief die Entwicklung bei den Umsätzen. Diese lagen im Zeitraum Januar bis November 2022 um gut ein Drittel über dem Vorjahr. Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland brach insbesondere in den letzten beiden Quartalen ein. Im zweiten Halbjahr 2022 lag die Rohstahlproduktion mit 17,3 Millionen Tonnen um rund 11 % unter dem Volumen des Vorjahres. Diese Menge markiert den tiefsten Stand einer Halbjahreserzeugung seit der Wiedervereinigung. Gleichzeitig waren die Auftragsbestände im Jahresverlauf deutlich rückläufig. Die Bestellungen sind wieder unter das Niveau der Coronakrise gefallen.

Die Internationale Stahlmengenkonjunktur befindet sich ebenfalls im Rückwärtsgang. Nach Angaben des Welt-Stahlverbandes "worldsteel" ist die Rohstahlerzeugung im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr weltweit um gut 4 % gesunken, was das erste Minus seit 2015 darstellt. Rückläufig war die Produktion sowohl in China (-2 %) als auch in der restlichen Welt, wobei hier der Rückgang mit 7 % noch größer ausfiel. Trotz dieser Produktionsrückgänge ist die europäische Stahlkonjunktur nach wie vor durch einen erheblichen Importdruck gekennzeichnet. Eine wesentliche Ursache liegt darin, dass Länder, die nicht so stark durch die massiven Energiepreissteigerungen belastet sind, ihre Lieferungen verstärkt auf den EU-Markt ausgerichtet haben. Beispiele sind China (+90 %) oder Indonesien (+67 %) (Quelle: Konjunkturinformationen/Konjunkturelle Lage der Stahlindustrie in Deutschland im Januar 2023).

Die Stahlerzeuger erhöhten die Vormaterialpreise vor allem aufgrund deutlich gestiegener Strom- und Gaspreise im 4. Quartal 2021 sowie einer immer noch gut laufenden Konjunktur zum Jahreswechsel 2021/2022 nochmals kräftig, obwohl am Spotmarkt der Höhepunkt der Preisentwicklung zweifellos bereits überschritten war. Kurzfristig wurde der Spotmarkt preislich nochmals durch den Beginn der Ukraine-Krise getrieben, flachte aber bereits im 2. Quartal 2022 wieder deutlich ab. Folglich fielen die Preissteigerungen zum 2. Halbjahr 2022 relativ moderat aus.

3. Geschäftsverlauf und Auftragsentwicklung

Schon in 2020 und 2021 berichteten wir von außergewöhnlichen Wirtschaftsjahren in Folge außergewöhnlicher Ereignisse. Vor dem Hintergrund des Jahres 2022 stellen wir aber fest, dass gerade immer weitere externe Schocks eine neue Realität darstellen.

So mussten wir ab Februar 2022 mit den Konsequenzen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine lernen umzugehen.

Die Folge war zunächst ein sich kurzfristig wieder belebender Auftragseingang, da viele Kunden Angst vor Materialverknappungen oder einer Gasmangellage hatten. Diese Angst legte sich aber vergleichsweise schnell und in der Folge beruhigte sich der Auftragseingang vor dem Hintergrund zunehmender konjunktureller Sorgen unserer Kundenindustrien deutlich. Dies gab uns vor allem in der zweiten Jahreshälfte die Möglichkeit, die teils erheblichen Auftragsrückstände abzuarbeiten, weshalb der Absatz in dieser Zeit nahezu unverändert hoch blieb. Die Absatzleistung konnte somit gegenüber dem Vorjahr trotz eines sich im Jahresverlauf verschlechternden Marktumfeldes nochmals um ca. 11 % gesteigert werden, der Umsatz in Folge der Preissteigerungen sogar um ca. 59 %. Gerade die Absatzsteigerung ist an dieser Stelle positiv hervorzuheben, da insbesondere die für uns so wichtige Automotive-Branche während des gesamten Jahres eher als schwach einzuschätzen war. Erst Ende des Jahres mussten wir die Produktionsleistung, welche in den ersten drei Quartalen auf Vollbeschäftigung lag, sukzessive reduzieren und nutzten in der zweiten Dezemberhälfte die schwächere Nachfragesituation für eine dringend erforderliche umfangreiche Instandhaltungsmaßnahme an einem unserer Vorwalzgerüste. In wenigen Teilbereichen des Betriebs wurde zu dieser Zeit die Möglichkeit der Kurzarbeit genutzt. Unser offener Auftragsbestand reduzierte sich daher bis Ende des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 63 %.

Andererseits wurden wir mit einer nie dagewesenen Energiepreisexplosion konfrontiert, welche massive Auswirkungen auf verschiedenste Hilfs- und Betriebsstoffe hatte.

Der Rohertrag (Umsatzerlöse zzgl. Bestandsveränderung und andere aktivierte Eigenleistungen (= Gesamtleistung), abzgl. Materialaufwand) konnte, ausgehend von dem bereits hohen Vorjahresniveau, nochmals um 36 % gegenüber dem Jahr 2021 gesteigert werden.

Dies resultiert einerseits aus der weiteren Absatzsteigerung, aber vornehmlich aus den im Markt umgesetzten Preissteigerungen.

Wie bereits im Vorjahr haben wir auch in 2022 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, um dem in den ersten Monaten des Jahres hohen Auftragsniveau gerecht zu werden, was insgesamt unter Berücksichtigung zusätzlicher Prämien an die Mitarbeiter zu einem um 22,4 % erhöhten Personalaufwand führte.

Auch die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind durch die Ausweitung der Geschäftstätigkeit um insgesamt 12,0 % im Vergleich zum Vorjahr angestiegen.

Per Saldo konnte durch die erhebliche Rohertragssteigerung, die den Anstieg der sonstigen Aufwendungen überkompensiert hat, ein nicht durch wesentliche Sondereffekte beeinflusstes Jahresergebnis in Höhe von TEUR 17.104 erzielt werden, welches noch deutlich über den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022 lag. Die von uns im Vorjahreslagebericht prognostizierte merkliche Verbesserung der Ergebnislage mit deutlich höheren Umsätzen und einem leicht höheren Absatzniveau hat sich somit, im Rahmen der benannten Entwicklungen auf dem Stahlmarkt, mehr als bestätigt.

B. Darstellung der Lage

1. Ertragslage

Im Geschäftsjahr 2022 konnte ein Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 17.104 erwirtschaftet werden, der einerseits nochmals mit einem Anstieg der Absatzleistung gegenüber dem Vorjahr, aber vor allem mit einer deutlichen Erhöhung des Rohertrags um TEUR 14.890 auf TEUR 55.771 einherging. Ursächlich für diese Entwicklung waren insbesondere die umgesetzten Verkaufspreiserhöhungen zu Anfang und zur Mitte des Jahres sowie eine vorausschauende Beschaffungspolitik in Kombination mit einer gut funktionierenden Bestandsführung gerade zum Ende des Jahres. Somit war es uns möglich, in Zeiten sinkender Beschäftigung unserer Kundenindustrien, die Bestände im Laufe des zweiten Halbjahres deutlich zu senken und drohende Bestandsabwertungen auf ein erträgliches Maß zu begrenzen.

Nichtsdestotrotz ist die Rohmarge (Rohertrag zu Gesamtleistung) um 2,3 %-Punkte rückläufig.

Die sonstigen betrieblichen Erträge blieben weitgehend unverändert (-TEUR 6). Höhere Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von +TEUR 98 standen geringeren sonstigen betrieblichen Erträgen gegenüber (-TEUR 104).

Die Kostenseite entwickelte sich im Verhältnis zum Rohertrag eindeutig unterproportional. Allerdings kam es in Folge des Ukraine-Kriegs zu teils massiven Kostensteigerungen. Hiervon war eine ganze Bandbreite von Verbrauchsmaterialien betroffen, z. B. Chemie, Verpackungsmaterial, Ersatzteile.

Auch die Personalaufwendungen lagen um TEUR 3.438 über dem Vorjahr. Hauptursache dafür war die deutliche Steigerung des durchschnittlichen Personalbestands im Vorjahr (die Personen waren in 2022 ein volles Jahr beschäftigt), aber vor allem im Berichtsjahr. Der durchschnittliche Personalbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 40 Mitarbeitende erhöht. Zudem lag der Beschäftigungsgrad im Betrieb während eines großen Teils des Jahres auf sehr hohem Niveau. Kostensteigernd wirkte sich darüber hinaus auch die tariflich vereinbarte Inflationsausgleichsprämie aus (+TEUR 682).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen vor allem produktions- und absatzbedingt aber auch preisbedingt nochmals erheblich (+TEUR 1.556). Ursächlich für den Anstieg sind vor allem die Frachtkosten sowie der Instandhaltungsaufwand. Hier machen sich verschiedene größere Instandhaltungsmaßnahmen, u.a. an einem unserer Vorwalzgerüste, bemerkbar. Die Kosten für Leiharbeit haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich vermindert (-TEUR 943), da ein großer Teil der Leiharbeitnehmer im Laufe des Jahres in eigene Arbeitsverhältnisse übernommen wurde. Erwähnenswert sind auch die Versicherungsbeiträge (+TEUR 216), welche vor allem prämienbedingt deutlich gestiegen sind. Aufgrund der Corona-Pandemie hatten wir in den letzten Jahren unsere Fortbildungsaktivitäten zurückgefahren. In 2022 haben wir uns bewusst entschieden, diesen Bereich wieder zu normalisieren und einige Nachholeffekte realisiert (+TEUR 101).

Die Abschreibungen verminderten sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 2.078, was aus einem Sondereffekt aus einer außerplanmäßigen Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von TEUR 2.335 aus dem Vorjahr resultiert. In 2022 erfolgte eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von TEUR 184 auf Anlagen im Bau.

Das EBIT (earnings before interest and taxes) unserer Gesellschaft stieg vor dem Hintergrund der dargestellten Effekte nochmals deutlich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 11.961 auf TEUR 20.233. Ohne den benannten Sondereffekt aus der außerplanmäßigen Abschreibung des Vorjahres hätte der Anstieg lediglich TEUR 9.810 betragen, wäre aber immer noch signifikant gewesen. Trotz des preisbedingten deutlichen Umsatzanstiegs erhöhte sich die operative EBIT-Marge (in Bezug auf die Gesamtleistung der Gesellschaft (Umsatzerlöse zzgl./abzgl. Bestandsveränderung zzgl. aktivierter Eigenleistung) um 2,8 %-Punkte (im Vergleich zur - um den benannten Sondereffekt aus der außerplanmäßigen Abschreibung bereinigten - operativen EBIT-Marge des Vorjahres) auf 12,0 %. Unter Einbezug von Zinsaufwendungen aus der Finanzierung durch die Muttergesellschaft und Ertragsteuern, welche trotz der Verlustvorträge der Gesellschaft auf Basis der sogenannten "Mindestbesteuerung" anfielen, konnte der benannte Jahresüberschuss generiert werden.

Die Ertragslage der Gesellschaft hat sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich verbessert und kann als sehr gut beschrieben werden. Dies gilt aus unserer Sicht auch für die Vermögens- und Finanzlage.

2. Vermögenslage

Die Bilanzsumme erhöhte sich in 2022 um TEUR 2.077, wobei sich die Entwicklung der einzelnen Bilanzpositionen aufgrund der sich im Laufe des Jahres verändernden konjunkturellen Gesamtsituation durchaus unterschiedlich darstellte.

Das Anlagevermögen erhöhte sich um TEUR 665. Wesentlich für diesen Anstieg war eine Investition in den Ausbau unserer Glühkapazitäten.

Innerhalb des Umlaufvermögens verhielten sich die Lagerbestände einerseits und die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände andererseits konträr zueinander. Die Vorräte verminderten sich im Saldo um TEUR 2.364 bzw. ca. 8 % gegenüber dem Vorjahr.

Die vergleichsweise geringe Veränderung ist insofern bemerkenswert, da die Lagermengen vor dem Hintergrund des zu erwartenden Preiseinbruchs zum Jahreswechsel 2022/2023 massiv gesenkt werden konnten. Allerdings wirkte der erfolgte deutliche Preisanstieg im Laufe des Jahres 2022 gegenläufig. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich zwar um TEUR 3.103. Allerdings zeigen sich hier die absatz- und vor allem preisbedingten Veränderungen des Jahres 2022 durch das praktizierte ABCP-Programm (Asset Backed Commercial Paper) nicht so deutlich. Für den Anstieg der sonstigen Vermögensgegenstände (+TEUR 709) sind vor allem Ertragsteuerforderungen verantwortlich.

Das Eigenkapital unserer Gesellschaft erhöhte sich durch den erwirtschafteten Gewinn deutlich um TEUR 17.104 auf TEUR 29.205, sodass sich trotz der leichten Steigerung der Bilanzsumme eine Erhöhung der Eigenkapital-Quote auf 54,7 % (Vj.: 23,5 %) ergibt.

Die sonstigen Rückstellungen erhöhten sich um TEUR 827. Aufgrund des zu erwartenden Preisverfalls zum Jahreswechsel 2022/2023 waren eine Rückstellung für drohende Verluste aus Beschaffungsgeschäften in Höhe von TEUR 308 und in Anbetracht tarifvertraglicher Verpflichtungen eine Rückstellung in Höhe von TEUR 336 zu bilden. Die Rückstellungen im Zusammenhang mit Altersteilzeit mussten um TEUR 159 erhöht werden.

Gegenläufig entwickelten sich die Steuerrückstellungen (-TEUR 1.086), welche sich aufgrund ausreichend hoher Vorauszahlungen für das Jahr 2022 verminderten - entsprechend werden zum Geschäftsjahresende die benannten Steuerforderungen in den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesen.

Aufgrund vorfristig geleisteter Zahlungen sowie einem verminderten Vormaterialbezug zum Jahresende reduzierten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Vorjahr um TEUR 10.878. Die Zunahme der sonstigen Verbindlichkeiten um TEUR 3.534 steht im Zusammenhang mit höheren Verpflichtungen gegenüber dem Factoringunternehmen aus Geldeingängen von Kunden nach dem letzten Verkaufsstichtag für bereits abgetretene Forderungen.

Die Finanzierungsverbindlichkeiten im Verbundbereich gegenüber der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, verminderten sich durch den deutlichen Ergebnisanstieg um TEUR 7.228.

3. Finanzlage

Das Stammkapital beläuft sich auf TEUR 5.000. Es wurde in voller Höhe von der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, als Gesellschafterin einbezahlt. Zudem verfügt die Gesellschaft über eine Kapitalrücklage in Höhe von TEUR 26.000. In Anbetracht noch bestehender Verlustvorträge beläuft sich das Eigenkapital zum Bilanzstichtag auf TEUR 29.205. Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgt über die KNAUF INTERFER SE, Duisburg. Ausreichend gewährte Kreditlinien in Verbindung mit Forderungsverkäufen im Rahmen des ABCP-Programms (Asset Backed Commercial Papers) sichern die Finanzierung des Konzerns und der Gesellschaft ab. Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements der Gesellschaft ergeben sich durch die Einbindung in die Konzernstruktur auf der Basis des praktizierten Cash-Poolings.

Die Gesellschaft finanziert sich neben den Mittelzuflüssen aus dem operativen Geschäft über Darlehen zu marktüblichen Konditionen, die sie im zurückliegenden Geschäftsjahr von der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, erhielt, sowie aus Forderungsverkäufen.

Aufgrund der zur Verfügung stehenden Finanzmittel war die Gesellschaft im Berichtsjahr jederzeit in der Lage, den bestehenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Der Jahres-Cashflow nach DVFA/SG hat sich von TEUR 11.194 im Vorjahr auf TEUR 19.459 im Berichtsjahr erneut verbessert. Dies resultiert vor allem aus dem nochmals verbesserten positiven Jahresergebnis. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beläuft sich auf TEUR 5.058 (Vj.: -TEUR 423); trotz der erwähnten vorfristig geleisteten Zahlungen von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen vor dem Stichtag kann insbesondere aufgrund des Jahresergebnisses und dem im Vergleich zum Vorjahr verminderten Aufbau der Vorratsbestände ein Anstieg verzeichnet werden.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit ist mit -TEUR 3.133 nahezu auf Vorjahresniveau (-TEUR 3.224).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr (TEUR 3.644) mit -TEUR 1.924 negativ. Dies ergibt sich aus der zum Jahresende geringeren Ausschöpfung des Kreditlimits bei der Knauf Interfer SE, Duisburg, in Folge des deutlich positiven Jahresergebnisses.

Der Finanzmittelbestand, bestehend aus liquiden Mitteln, lag zum Jahresende bei TEUR 1 (Vj.: TEUR 0).

C. Wesentliche Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung

Risikomanagement

Risiken werden systematisch untersucht und im Hinblick auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Auswirkungen beurteilt und bewertet. Auf der Grundlage der identifizierten und bewerteten Risiken entscheidet die Geschäftsführung gemeinschaftlich mit dem Vorstand der Gesellschafterin, der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, über Maßnahmen zur Risikosteuerung. Die Risikokommunikation umfasst einen standardisierten Prozess und sorgt für eine zeitnahe Berichterstattung von relevanten Informationen.

1. Produktions- und Absatzrisiken

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Aussichten für die Weltwirtschaft und bringt große politische Unsicherheit mit sich.

Seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine hat es auch erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft gegeben. Steigende Preise für Energie. Lebensmittel und Konsumgüter belasten die Industrie ebenso wir private Haushalte. Wegen seiner großen Abhängigkeit von Energieimporten aus Russland war Deutschland davon besonders betroffen.

Die Inflation in Deutschland war jahrelang niedrig, stieg aber schon 2021 aufgrund höherer Energiepreise, weil sich die Konjunktur weltweit erholte. Dazu kamen Materialknappheit und Lieferengpässe in vielen Branchen, höhere Kosten in der Land- und Lebensmittelwirtschaft für Energie, Dünger und Futtermittel. Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Preise noch viel schneller steigen lassen.

Die Folgen des Krieges und der teuren Energie haben zu einem Rückgang von Konsum und Investitionen in Deutschland geführt, was sich auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auswirkte. Viele Menschen haben ihr Geld eher gespart, als es auszugeben. Zudem waren auch Unternehmen verunsichert und hielten sich bei Investitionen zurück (Quelle: tagesschau 25.02.2023: Wie der Krieg die Wirtschaft verändert).

Hieraus ergibt sich auch für die Gesellschaft das Risiko einer Verminderung bzw. zumindest temporären Verschiebung der Nachfrage, sowohl aus der Automobilindustrie aber auch in Bezug auf die anderen Kundenbranchen.

In Bezug auf die Entwicklung der Stahlpreise besteht das generelle Risiko, dass nach deutlichen Preisanstiegen, wie in den Jahren 2021 und 2022 gesehen, eine konjunkturelle Entspannung die Preise fühlbar nach unten korrigiert.

Ferner birgt die Weitergabe der signifikanten Preiserhöhungen beim Rohmaterial und Energie oder neue Varianten des Coronavirus das Risiko einer finanziellen Überforderung von Kunden.

Die Kaltwalzbranche ist zu einem nicht unerheblichen Teil von der Entwicklung der Automotive-Industrie abhängig. Die dort stattfindenden Veränderungen (insbesondere die Zunahme der E-Mobilität) können das Produktportfolio der Kaltwalzindustrie verändern und vermindern. Aufgrund der zuletzt beschleunigten Entwicklung im Automotive-Bereich hin zur Elektromobilität zeigt sich allerdings, dass technologische Veränderungen in einzelnen Branchen eine deutliche Veränderung des Nachfrageverhaltens zur Folge haben können. Die Geschäftsführung beobachtet diese Veränderungen intensiv und ist stets auf der Suche nach vom Verbrennungsmotor unabhängigen Kunden und Kundenbranchen.

Auch eine anhaltende konjunkturelle Nachfrageschwäche in Verbindung mit zu geringen Absatzmengen kann ein entwicklungsbeeinträchtigendes Risiko darstellen.

Eine Strategie unseres Unternehmens zur Gegensteuerung ist die Konzentration auf Nischenbereiche.

Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der drei Hauptproduktlinien

- Blankband

- Blankband elo verzinkt

- Blankband elo verzinnt

sowie durch unterschiedliche Aggregatzustände der Produkte gibt es einen breiten Verwendungszweck. Ein grundsätzliches Marktrisiko sehen wir daher bei der Strategie unseres Hauses nicht.

Dennoch unterliegen sämtliche Geschäftsprozesse und Technologiestandards einem ständigen Überwachungs- und gegebenenfalls Veränderungsprozess, mit dem Ziel, durch Weiterentwicklungen unserer Technologien neue Anwendungsfelder zu erschließen und die Produktivität unserer Fertigung weiter zu steigern. Hierzu verfügt die Gesellschaft auch über ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem.

2. Beschaffungsrisiken

Durch die krisenbedingte Verknappung von Rohstoffen sind kurzfristige Schwankungen der Einkaufspreise für Rohmaterialien nicht auszuschließen. Dies zeigte sich beim Werkstoff Stahl insbesondere während der zurückliegenden Krisenjahre 2020 bis 2022; ein Umstand, der werksseitig zu hohen Preisforderungen führen kann.

Beeinträchtigungen, wie bspw. Naturkatastrophen oder andere Ereignisse höherer Gewalt, insbesondere bei den europäischen Hütten, könnten die Versorgungssicherheit und damit auch unsere Produktion ausbremsen. Durch die langjährigen Lieferbeziehungen und ein breites Lieferantennetzwerk sowie durch ein pro-aktives Bestandsmanagement wird das Verfügbarkeitsrisiko gemindert.

Steigende Energiepreise können eine preistreibende Rolle für sämtliche Vorprodukte darstellen. Zudem ist vor dem Hintergrund des Wegfalls der russischen Gaslieferungen eine Gasmangellage in Wintermonaten noch nicht ausgeschlossen, was zu merklichen Einschränkungen der Produktion führen könnte. Wir versuchen durch eine permanente Optimierung unseres Gasverbrauchs gegenzusteuern. Zudem eruieren wir alternative Liefermöglichkeiten.

Insgesamt betrachtet bestehen nicht unerhebliche finanzielle Risiken aus deutlich erhöhten Preisen für zugekaufte Materialien und Energie sowie aus deren Weitergabe an unsere Kunden.

Die Gesellschaft verfügt über ein breit gefächertes Lieferantenportfolio, um eine stete Lieferbereitschaft zu gewährleisten. Die Prüfung weiterer Lieferquellen zur Optimierung des Einkaufs bleibt aber dennoch aktuell.

3. Vorratsrisiken

Die konjunkturzyklische Preisentwicklung stellt stets ein geschäftsmodell-inhärentes Risiko dar, da der überwiegende Teil der Produkte zu den jeweils herrschenden aktuellen Marktpreisen abgesetzt wird. Durch die seit Jahren praktizierte konservative Bewertung wird das Abwertungsrisiko tendenziell verringert. Ein entsprechendes Risiko gilt für bestellte Einkaufsmengen.

Materialverknappungen im Markt können zu geringeren Lagerbeständen führen und negative Einflüsse in Form von sich verlängernden Lieferfristen auf die Lieferfähigkeit haben. Die Verknappung kann zu einer Überhitzung und anschließendem Einbruch der Stahlpreise führen, was ein potenzielles Bewertungsrisiko zukünftiger Abschlussperioden darstellen könnte.

Das Risiko für kundenbezogen eingelagertes Material in Sondergüten und/oder -abmessungen wird grundsätzlich so gering wie möglich gehalten und, falls erforderlich, einzelvertraglich abgesichert.

Durch die Preispolitik der Stahlindustrie besteht das branchenübliche Risiko, dass auf der nachgelagerten Produktionsseite Einkaufspreissteigerungen nicht vollständig bzw. zeitkongruent weitergegeben werden können. Dem begegnen wir durch eine intensive Marktbeobachtung und einem daraus abgeleiteten Bestellverhalten.

4. Personalrisiken

Wir sind als Produktionsunternehmen in hohem Maße von der Qualifikation, Verfügbarkeit und Erfahrung unserer Mitarbeiter abhängig; dementsprechend stellt der Verlust von Mitarbeitenden in Schlüsselpositionen das größte Personalrisiko dar. Durch gezielte Maßnahmen der Personalentwicklung, ein betriebliches Altersmanagement sowie durch eine nachhaltige Personalpolitik wirken wir diesem Risiko aktiv entgegen.

5. Art und Umfang der Umweltschutzrisiken

Betriebsstoffe mit Risikopotenzial werden unter geregelten Bedingungen verarbeitet und unterliegen entsprechender staatlicher/öffentlicher Aufsicht. Zur Absicherung dieser Regeln sind wir auch nach dem Managementsystem ISO 14001:2015 zertifiziert.

6. Finanzinstrumente (§ 289 Abs. 2 HGB)

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen insbesondere Forderungen und Guthaben bei Kreditinstituten. Ziel des Finanz- und Risikomanagements ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Die Unternehmensleitung verfolgt eine konservative Risikopolitik. Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Vor Eingehung einer neuen Geschäftsbeziehung wird stets die Bonität der Kunden geprüft. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein entsprechendes Debitorenmanagement, ein Mahnwesen und grundsätzlich eine Warenkreditversicherung.

Bezüglich des abgeschlossenen ABCP-Vertrages besteht das Risiko, dass die Finanzierungsgesellschaft zum Kauf angebotene Forderungen bei Bedingungsverstößen nicht erwirkt (bspw. keine Deckung bei der Warenkreditversicherung).

Die Gesellschaft verzichtet derzeit auf den Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten.

Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen in Bezug auf Forderungen und Verbindlichkeiten werden durch eine entsprechende Pauschalwert- und, sofern erforderlich, durch Einzelwertberichtigungen gemindert. Auch die bestehende Warenkreditversicherung fängt entsprechende Ausfallrisiken ab.

7. IT-Risiken

Die Geschäftsprozesse laufen in hohem Maße über IT-gestützte Anwendungen. Hieraus ergeben sich Geschäftsrisiken in Bezug auf einen Ausfall oder die Manipulation von IT-Systemen. Zur Risikominderung ist die Bereitstellung von IT-Systemen teilweise an Dienstleister mit entsprechender Zertifizierung ausgelagert. Zudem ist grundsätzlich Vorsorge getroffen worden durch regelmäßige Backups, Sicherheits-, Zugangs- und Benutzerkontrollen. Die IT-Strategie der Knauf Interfer Gruppe sieht grundsätzlich vor, ein vereinheitlichtes ERP-System einzuführen. Aus der Einführung des ERP-Systems können sich projektbezogene Risiken in Bezug auf Kosten, Zeit und Funktionsweise ergeben, die wir insbesondere durch ein stringentes Projektmanagement und Aufrechterhaltung eines Backup-Systems zu begrenzen versuchen.

Hinzu kommen "Cyber-Risiken" aus potenziellen zielgerichteten Angriffen auf Daten- oder IT-Systeme unter Ausnutzung von Informations- und Kommunikationstechnik, wie bspw. das Ausspähen von Geschäftsgeheimnissen, Erpressung und Datenverluste durch Ransomware oder die Unterbrechung der IT-Systeme durch Angriffe.

Um diese Risken zu begrenzen, legen wir seit Jahren Wert auf eine sichere IT-Infrastruktur, aktuelle Zugriffsberechtigungen, eine jährliche Überprüfung unserer IT-Sicherheit durch ein unabhängiges Prüferhaus und Umsetzung identifizierter Optimierungsmaßnahmen. Zudem schärfen wir intern das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Cyber-Risiken durch Schulungen. Aktuelle Risikoquellen werden eng beobachtet, bewertet und regelmäßig in die Organisation kommuniziert (z. B. BSI-Hinweise).

8. Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem

Der Vorstand der Muttergesellschaft KNAUF INTERFER SE, Duisburg, hat gemäß § 91 Abs. 2 AktG in Verbindung mit § 1 StaRUG ein Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Risiken eingerichtet, das auch für die KICR als Tochtergesellschaft genutzt wird. Dazu werden die - aus der vom Vorstand mit dem Aufsichtsrat abgestimmten Unternehmensstrategie - wesentlichen Handlungsfelder und konkrete Projekte als Ausgangsbasis für eine systematische Überwachung abgeleitet. Gemäß diesem Überwachungsansatz, der laufend innerhalb des Vorstandes geprüft wird, erfolgt eine Festlegung, in welchem Ausmaß Risiken verantwortet werden können. Risiken werden systematisch durch stringentes Projektmanagement untersucht, innerhalb dessen mögliche Auswirkungen identifiziert, analysiert sowie beurteilt und bewertet werden. Auf Basis dieser Grundlage entscheidet der Vorstand über Maßnahmen zur weiteren Risikosteuerung. Das Überwachungssystem umfasst einen standardisierten Prozess und sorgt für eine zeitnahe Berichterstattung von relevanten Informationen. Die Angemessenheit und Wirksamkeit des Überwachungssystems werden durch entsprechende Kontrollen gewährleistet.

Das eingerichtete Überwachungssystem umfasst Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen zur Sicherung der Wirksamkeit von Managemententscheidungen, der Wirtschaftlichkeit der Geschäftsaktivitäten und der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie der Einhaltung maßgeblicher Vorschriften und interner Regelungen. Die wesentlichen Regeln zur Aufbau- und Ablauforganisation des Überwachungssystems werden vom Vorstand vorgegeben.

Ergänzend wurde eine Risikomanagement-Guideline zur Beschreibung der Risikopolitik und -strategie sowie zur Beschreibung der standardisierten Prozesse zur Risikoidentifikation und -bewertung sowie zur Definition von geeigneten Abstellmaßnahmen im Geschäftsjahr 2021 eingeführt. Auf dieser Grundlage erfolgt eine standardisierte Ermittlung und Bewertung der Top-Risiken für den Knauf Interfer Konzern unter Einbeziehung aller wesentlichen internen Stakeholder.

9. Chancen

Es bestehen Chancen aus der Geschäfts- und Prozessoptimierung sowie durch Personal- und Managemententwicklung. In diesem Zusammenhang sind auch Effizienzpotentiale beim Einkauf und bei der Logistik innerhalb der Knauf Interfer Gruppe zu nennen.

Bei den Stahlerzeugnissen können wir weiter Entwicklungen beobachten, wonach Kunden ihre Beschaffung zu Lieferanten mit einer hohen Liefertreue und mit einer soliden wirtschaftlichen Substanz umlenken, um Lieferantenausfälle zu vermeiden. Unsere Gesellschaft kann gezielt von dieser Entwicklung profitieren. Die in 2021 und 2022 verbesserte Profitabilität der Gesellschaft wird uns auch im voraussichtlich wirtschaftlich schwierigeren Jahr 2023 helfen.

10. Gesamtbild der Risikolage

Auf der Grundlage der Einbindung in die Konzernfinanzierung der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, ist der Bestand des Unternehmens gesichert. Für das Geschäftsjahr 2023 ergibt sich in Anbetracht einer auf geringerem Niveau soliden Nachfrage und stabilen Margen bei gleichzeitig ungewissem Konjunkturverlauf in Folge von Inflation und verschiedenen politischen Unsicherheiten ein Gleichgewicht von Chancen und Risiken.

Dennoch weisen wir darauf hin, dass insbesondere auf Basis der sich aus dem Ukraine-Krieg ergebenden Risiken, hier vor allem zu nennen mögliche Rohstoffknappheit, Lieferengpässe, Energiepreiserhöhungen und einer konjunkturellen Abschwächung in Europa potenzielle Entwicklungsbeeinträchtigungen auftreten können, welche die zukünftigen Ergebnisse der Gesellschaft belasten können.

D. Prognosebericht

Voraussichtliche Entwicklung

Globale Perspektive

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose zur Weltwirtschaft im laufenden Jahr 2023 leicht angehoben. Das liege nicht zuletzt an den Entwicklungen in China. Der IWF prognostiziert für 2023 ein weltweites Wirtschaftswachstum von 2,8 %. Nach wie vor liegt das globale Wachstum im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem "historischen Durchschnitt". Doch die Abkehr von China von der Null-Covid-Strategie könne den Weg zu einer Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Lage ebnen. Der IWF hat seine Konjunkturprognose für China deutlich nach oben korrigiert: Von 4,4 % auf 5,2 %. Die deutlich verbesserten wirtschaftlichen Aussichten für das Land zeigt auch der veröffentlichte Einkaufsmanagerindex PMI, der als Stimmungsbarometer der chinesischen Wirtschaft gilt. Dieser stieg im Vergleich zum Vormonat deutlich von 47 auf 50,1 Punkte, wobei Werte über 50 Punkte auf eine Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäten hinweisen. Die Weltwirtschaft wird die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation demnach etwas besser verkraften als zunächst befürchtet (Quelle: Bericht Tagesschau vom 31.01.2023).

Auch für ganz Europa sind die Aussichten optimistischer: Die Weltwirtschaft in der Eurozone sei laut Veröffentlichung der EU-Kommission im 4. Quartal 2022 doch nicht geschrumpft. Für 2023 werde nun ein etwas höheres Wachstum von 0,9 %, statt wie zuvor prognostizierte 0,3 %, erwartet.

Günstige Entwicklungen seit der Herbstprognose haben die Wachstumsaussichten für dieses Jahr verbessert. Die zunächst für die Jahreswende befürchtete technische Rezession, eine wirtschaftliche Schrumpfkur von zwei Quartalen, werde damit in der Eurozone wohl abgewendet. Ein Grund sei die in Deutschland und Europa nach Ansicht der Kommission gut gemeisterte Energiekrise. Sie verweist unter anderem auf die Diversifizierung der Versorgungsquellen für Erdgas sowie den stark gesenkten Verbrauch. In der Folge seien die Gasspeicher gut gefüllt und der Großhandelspreis auf das Niveau von vor dem russischen Angriff auf die Ukraine gefallen. Auch bei der Inflation dürfte es 2023 nicht so schlimm kommen, wie zunächst befürchtet. Die EU-Kommission erwartet für die Euro-Zone eine Teuerungsrate von 5,6 % nach 6,1 % in der Herbstprognose. Da die Energiepreise im Vergleich zu den Höchstständen im vergangenen Jahr inzwischen stark gesunken sind und die Lieferketten-Probleme nachlassen, könnte auch die EZB womöglich ihre eigenen Inflationsprognosen im März senken. Im Dezember hatte die Europäische Zentralbank (EZB) für 2023 einen Anstieg der Verbraucherpreise von 6,3 % veranschlagt.

Der IWF erwartet in der Eurozone für 2023 nun ein Wachstum von 0,7 % gegenüber 0,5 % in der Oktoberprognose. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaft der Eurozone noch um 3,5 % gewachsen. Laut Währungsfonds hat sich Europa schneller als erwartet an die höheren Energiepreise angepasst, und eine Entspannung bei den Preisen vor allem für Gas habe der Region geholfen. Insgesamt erweise sich Europa angesichts der Auswirkungen des Ukraine-Krieges widerstandsfähiger als erwartet (Quelle: Bericht Tageschau vom 13.02.2023).

Deutschland

Nach Einschätzung der EU-Kommission dürfte sich die konjunkturelle Lage in Deutschland besser entwickeln als gedacht. Das Wachstum wird den Prognosen zufolge aber sehr gering ausfallen. In ihrem aktuellen konjunkturellen Ausblick vertritt die EU-Kommission die Einschätzung, dass Deutschland im Jahr 2023 nicht in eine Rezession fallen wird. Die Brüsseler Behörde erwartet beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein kleines Plus von 0,2 %. Damit hat sich die Prognose deutlich gebessert, nachdem sie im November noch ein Minus von 0,6 % veranschlagt hatte (Quelle: Bericht Tagesschau vom 13.02.2023).

Absatzbranchen

In der Automobilindustrie sollen global 2023 erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder mehr Autos verkauft werden als im Vorjahr. Die deutsche Industrie ist auf den Wachstumsmärkten aber noch nicht präsent genug und entsprechend weniger optimistisch gestimmt. 74 Millionen Pkw sollen 2023 weltweit verkauft werden. Davon geht das Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen aus. Das wären 3,1 % mehr als 2022 und damit der erste Anstieg des Absatzes seit 2019.

Die Stimmung bei den deutschen Autobauern ist hingegen verhalten, denn neben Volkswagen sanken die Absätze auch bei BMW (-10 % bis Ende September). Lediglich Mercedes-Benz vermeldet mit 8,2 % ein deutliches Absatzplus. Auch für die Zukunft sind die drei nicht optimistisch gestimmt. Bei der allmonatlichen Umfrage des Münchener Ifo-Instituts in der Autoindustrie stiegen zwar die Indikatoren für die aktuelle Geschäftslage wie auch für die Erwartungen an die kommenden Monate von Oktober auf November deutlich, bleiben aber mit minus 2,2 und minus 13,3 Punkten unter der Nuller-Marke. Negative Werte drücken eine schlechtere Lage beziehungsweise eine erwartete Verschlechterung aus, positive Werte, eine gute Lage und eine erwartete Verbesserung.

Zulieferer sind dabei im November noch negativer gestimmt als die Hersteller, die zumindest die aktuelle Lage positiv bewerten. Die schlechte Stimmung in der deutschen Branche rührt vor allem vom schwachen deutschen und europäischen Automarkt her. In Deutschland fiel die Zahl der Neuzulassungen zwischen Januar und November 2022 um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr. In der EU klafft bis Ende Oktober 2022 sogar ein Minus von 8,1 %. Aktuelle Zahlen aus dem Januar 2023 zeigen auch weiterhin einen negativen Trend. Im Januar wurden in Deutschland 179.200 Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem Rückgang von 3 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit liegt der deutsche Pkw-Markt nach wie vor deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Im abgelaufenen Monat wurden 33 % weniger Pkw neu zugelassen als noch im Januar 2019. Die zu Jahresbeginn geänderte Förderung für Elektrofahrzeuge wirkte sich im Januar direkt negativ auf die Neuzulassungen aus. Im Januar wurden mit 27.000 Einheiten 32 % weniger Elektro-Pkw neu zugelassen als im Vorjahresmonat. Damit erreichen E-Pkw einen Anteil von gerade einmal 15,1 % am Gesamtmarkt. Im Dezember vergangenen Jahres lag der Elektroanteil noch bei 55,4 % (Quelle: VDA).

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau blickt nach einem schwierigen Jahr 2022 mit Zuversicht auf das Jahr 2023; dies hat eine aktuelle Umfrage des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau ergeben. Trotz diverser Schwierigkeiten wie der Inflation, dem Krieg in der Ukraine, Materialengpässen und weiteren Einschränkungen konnten deutsche Unternehmen einen Produktionsrückgang in 2022 verhindern und sehen für 2023 ebenso eine relativ positive Prognose. Auf den Märkten weltweit ist weiterhin mit Einschränkungen zu rechnen - durch Hürden in der Energieversorgung, aber auch durch protektionistische Maßnahmen und Krisen einzelner Staaten. Gleichzeitig halten Investitionsbestrebungen in einzelnen Ländern die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen hoch. Um sich auf internationalen Märkten weiterhin eine gute Wettbewerbsposition zu erhalten, setzen deutsche Unternehmen zunehmend auf lokale Standorte weltweit. Zum einen sollen damit Vertrieb und Service sowie teilweise auch die Produktion nah am Abnehmer sein.

Europäische Märkte, Nordamerika und Asien werden auch künftig im Fokus für den Absatz deutscher Maschinen- und Anlagenbauer stehen. Neben der Beobachtung von Megatrends wie Dekarbonisierung, Automatisierung, Digitalisierung und der Aufbau von resilienten Lieferketten lohnt es sich, individuelle Entwicklungen auf möglichen Zielmärkten im Blick zu behalten, um bei entsprechend guten Investitionsbedingungen aktiv zu werden (Quelle: Veröffentlichung IHK Region Stuttgart).

Nachdem die deutsche Elektro- und Digitalindustrie das Jahr 2022 mit Rekorderlösen abgeschlossen hat, zeigt sich der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI für das laufende Jahr 2023 zuversichtlich. Nach Aussage des ZVEI-Präsidenten geht man Stand heute bei der realen Produktion von einer schwarzen Null aus, was einer Konsolidierung auf einem sehr hohen Niveau entspricht.

Strom ist der Rohstoff der Energiewende, der über 90 % des Energiebedarfs im Jahr 2045 decken soll. Aktuell liegt der Strombedarf bei 550 TWh/a. Durch die Elektrifizierung - unter anderem durch ca. 15 Millionen Ladepunkte und sechs Millionen Wärmepumpen - steigert sich der Strombedarf bis 2030 auf über 700 TWh/a. Bis zum Jahr 2045 liegt der Strombedarf bei 1.000 bis 1.200 TWh/a. Um diesen Bedarf zu decken, werden sich die Erzeugungskapazitäten bei den erneuerbaren Energien mindestens um das 4,5-Fache steigern müssen - und damit steigen die Anforderungen an das Stromnetz immens.

Denn durch konsequente Elektrifizierung und Digitalisierung ließe sich der Primärenergieverbrauch um bis zu 65 % reduzieren.

Während die branchenweite Kapazitätsauslastung zu Beginn des 1. Quartals 2023 mit 87,9 % nur leicht niedriger lag als drei Monate zuvor (88,2 %), erhöhte sich die Auftragsreichweite wieder von 5,2 auf 5,6 Monate. Versorgungsengpässe bleiben das größte Produktionshemmnis für die Branche (Quelle: ZVEI).

Stahlmarkt

Am Jahresende 2022 haben die Stahlpreise am Spotmarkt ein Niveau erreicht, das nach unserer Einschätzung mehr durch die rückläufige Nachfrage geprägt war als durch die reine Kostensituation der Stahlhersteller.

Ist damit eine neue Phase der Stabilität eingeleitet oder befinden wir uns lediglich in einer kurzen Ruhepause vor wieder aufbrausenden Stürmen? Manche Marktteilnehmer trauen dem Frieden nicht. Die Versorgungskrise 2020/2021 sitzt tief in den Köpfen fest. Obwohl es manche Parallelen dazu gibt, ist eine Wiederholung der damaligen Entwicklung nicht wahrscheinlich.

Ein Unterschied liegt im Ausmaß der Produktionskürzungen. Die hochofenbasierte Oxygenstahlerzeugung erreichte im Jahr 2020 den tiefsten Stand im Juni bei gut 1,5 Mio. Tonnen. Das Jahrestief 2022 lag im November deutlich höher bei knapp 2,0 Mio. Tonnen. In Deutschland sind kaum Hochöfen außer Betrieb gesetzt worden, so dass eine Produktionserhöhung bei Bedarf schneller als vor zwei Jahren möglich wäre. Elektrostahlwerke können ihre Erzeugung ohnehin flexibel anpassen.

Auf der Nachfrageseite haben in den vergangenen Monaten zweifellos Bestandseffekte die dominierende Rolle gespielt. Nach der langen Phase des Bestandsabbaus in Industrie und Handel lautet die Frage, in welchem Umfang es nun wieder zu Lagerergänzungen kommen wird. Sollten diese stark ausfallen, könnte es angesichts der reduzierten Stahlerzeugung zu einer neuerlichen Verengung des Marktes mit deutlich steigenden Preisen kommen. Allerdings ist ein solches Szenario und damit die Wiederholung der Entwicklungen vom 2. Halbjahr 2020 eher wenig wahrscheinlich. Dies gilt umgekehrt auch für die Möglichkeit, dass die Nachfragebelebung sehr schwach ausfällt und nur kurz andauert, was zu neuerlichen Preisrückgängen führen könnte.

Der Bestandsabbau scheint zwar noch nicht bei allen Unternehmen vollständig abgeschlossen. Er ist aber in den vergangenen Monaten ein großes Stück vorangekommen. Daher ist nun eine stärkere Annäherung der Stahlbestellungen an den tatsächlichen Bedarf wahrscheinlich. Dieser zeigte sich zuletzt robust. Angesichts der noch hohen Auftragsbestände in weiten Teilen der Industrie dürfte dies zunächst so bleiben. Die noch im Herbst befürchteten größeren Produktionseinbrüche sind bisher nicht in Sicht (Quelle: StahlmarktConsult Andreas Schneider, 10.01.2023).

Aktuelle Situation und Ausblick

Trotz geringer Absätze über alle Kundenindustrien hinweg konnten in den ersten zwei Monaten des Jahres, dank stabiler Margen und einem konsequenten Kostenmanagement, positive Betriebsergebnisse oberhalb des Planansatzes erwirtschaftet werden. Aufgrund der aktuellen Auftragsbestände und der sich weiter verbessernden Margen gehen wir auch in den kommenden Monaten des ersten Halbjahres von einer vergleichbaren Situation aus.

Die darüber hinaus gehende Marktentwicklung im Jahr 2023 birgt allerdings eine Vielzahl an konjunkturellen Unsicherheiten, welche sich insbesondere aus den unverändert nicht absehbaren Folgen des Krieges in der Ukraine ergeben. Aber auch die steigenden Zinsen sowie die weiterhin hohe Inflation führen zu einer Belastung für Verbraucher und Wirtschaft. Zudem erleben wir aktuell eine zunehmende Verschärfung im Verhältnis der USA zu China. Vor diesem Hintergrund sind aktuell Prognosen mit vergleichsweise hohen Unsicherheiten behaftet. Damit kann eine Eintrübung der Entwicklung der wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft nicht ausgeschlossen werden.

Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die Rohstoffpreise zwar sinken, aber immer noch auf einem vergleichsweise hohen Niveau verharren. Dafür spricht zurzeit die schwache Auslastung der Gesamtwirtschaft und die sich stabilisierenden Lieferketten. Allerdings müssen wir feststellen, dass gerade die externen Schocks der vergangenen Jahre zeigen, dass sich die Preise sehr dynamisch entwickeln können.

Vor diesem Hintergrund sind die Erwartungen der Geschäftsführung zwar gedämpft aber dennoch vorsichtig optimistisch. Sie resultieren aus dem jüngsten Forecast für das Geschäftsjahr 2023.

Auch wenn wir insbesondere aufgrund der zu erwartenden verhalteneren Nachfrage und des geringeren Preisniveaus einen Umsatz deutlich unter dem Vorjahr (TEUR 169.658) erwarten, gehen wir dennoch von einem Umsatzniveau leicht über dem Jahr 2021 aus.

Das von der Geschäftsführung auf der Grundlage des jüngsten Forecasts prognostizierte Geschäftsergebnis für 2023 liegt zwar deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (TEUR 17.104), wird aber immer noch im niedrigen positiven einstelligen Millionenbereich erwartet.

Iserlohn, den 31. März / 27. April 2023

gez. Torsten Gieseke, Geschäftsführer

gez. Bernd Jesorke, Geschäftsführer

gez. Thomas Niederhofer, Geschäftsführer

gez. Dr. Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2022

AKTIVA

	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
A. ANLAGEVERMÖGEN	13.511	12.846
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	90	50
Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	90	50
II. Sachanlagen	13.421	12.796
1. Technische Anlagen und Maschinen	9.679	7.947
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.456	3.481
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	286	1.368
B. UMLAUFVERMÖGEN	39.899	38.450
I. Vorräte	28.583	30.947
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	7.473	10.247
2. Unfertige Erzeugnisse	9.053	10.640
3. Fertige Erzeugnisse	12.057	10.060
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	11.315	7.503
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	8.418	5.315
2. Sonstige Vermögensgegenstände	2.897	2.188
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	1	0
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	0	35
D. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG	0	2
	53.410	51.333
PASSIVA
	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
A. EIGENKAPITAL	29.205	12.101
I. Gezeichnetes Kapital	5.000	5.000
II. Kapitalrücklage	26.000	26.000
III. Verlustvortrag	-18.899	-25.576
IV. Jahresüberschuss	17.104	6.677
B. RÜCKSTELLUNGEN	3.422	3.681
1. Steuerrückstellungen	0	1.086
2. Sonstige Rückstellungen	3.422	2.595
C. VERBINDLICHKEITEN	20.783	35.551
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2	198
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.461	12.339
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	12.765	19.993
4. Sonstige Verbindlichkeiten	6.555	3.021
- davon aus Steuern: T€ 220 (Vorjahr: T€ 144)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: T€ 0 (Vorjahr: T€ 1)
	53.410	51.333

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR VOM 01. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2022

	2022 T€	2021 T€
1. Umsatzerlöse	169.658	106.477
2. Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	410	9.787
3. Andere aktivierte Eigenleistungen	0	104
4. Sonstige betriebliche Erträge	429	435
5. Materialaufwand	114.297	75.488
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	114.218	75.382
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	79	106
6. Personalaufwand	18.768	15.330
a) Löhne und Gehälter	15.772	12.936
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	2.996	2.394
7. Abschreibungen	2.502	4.580
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	2.502	4.580
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen	14.488	12.932
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	18	49
- davon Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen: T€ 1 (Vorjahr: T€ 34)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	631	558
- davon an verbundene Unternehmen: T€ 592 (Vorjahr: T€ 542)
- davon Aufwendungen aus der Aufzinsung von Rückstellungen: T€ 3 (Vorjahr: T€ 1)
	-613	-509
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	2.516	1.086
12. Ergebnis nach Steuern	17.313	6.878
13. Sonstige Steuern	209	201
14. Jahresüberschuss	17.104	6.677

ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

I. Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss

Die Knauf Interfer Cold Rolling GmbH mit Sitz in Iserlohn wird im Handelsregister unter der Nummer HRB 5834 beim Amtsgericht Iserlohn geführt.

Der Jahresabschluss der Knauf Interfer Cold Rolling GmbH, Iserlohn, zum 31. Dezember 2022 ist nach den aktuellen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) sowie den einschlägigen Vorschriften des GmbHG aufgestellt worden.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt.

Die Gesellschaft ist eine große Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 3 HGB.

Im Berichtsjahr erfolgte aufgrund einer sachgerechteren Darstellung eine Umgliederung der Verpackungskosten (T€ 1.171) von der Position sonstige betriebliche Aufwendungen in die Position Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Der Vorjahres-Betrag (T€ 641) wurde nicht umgegliedert.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen, bewertet.

Das Sachanlagevermögen ist mit den aktivierungspflichtigen Anschaffungskosten angesetzt. Abnutzbare Sachanlagen werden planmäßig abgeschrieben.

Die planmäßigen Abschreibungen sind im höchstzulässigen Rahmen nach der linearen Methode ermittelt.

Die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von abnutzbaren beweglichen Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, sind im Wirtschaftsjahr der Anschaffung in voller Höhe als Betriebsausgaben abzusetzen, wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten für das einzelne Wirtschaftsgut € 250,00 nicht übersteigen.

Für Wirtschaftsgüter über € 250,00, die aber € 1.000,00 nicht übersteigen, ist im Wirtschaftsjahr der Anschaffung ein Sammelposten zu bilden. Der Sammelposten ist im Wirtschaftsjahr der Bildung und den folgenden vier Wirtschaftsjahren mit jeweils einem Fünftel aufzulösen.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Metalle sind zu Anschaffungskosten oder mit den niedrigeren Wiederbeschaffungspreisen zum Abschlussstichtag angesetzt. Bestandsrisiken im Bereich des Vorratsvermögens, die sich aus geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertberichtigungen berücksichtigt.

Die Bewertung der unfertigen Erzeugnisse und der fertigen Erzeugnisse erfolgte zu Herstellungskosten unter Berücksichtigung der verlustfreien Bewertung. In die Herstellungskosten werden Material- und Fertigungseinzel- sowie -gemeinkosten einbezogen.

Zinsen für Fremdkapital werden in die Herstellungskosten des Vorratsvermögens nicht einbezogen.

Im Berichtsjahr wurde gemäß § 240 Abs. 3 HGB ein Festwert in Höhe von T€ 34 für Hilfsstoffe gebildet.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich zum Nennwert angesetzt. Bei den Forderungen werden erkennbare Einzelrisiken durch Wertberichtigungen berücksichtigt. Dem allgemeinen Ausfall- und Kreditrisiko wurde durch eine Pauschalwertberichtigung in Höhe von 0,3 % auf die Netto-Forderungen ausreichend Rechnung getragen.

Im Rahmen eines ABCP-Programmes (Asset Backed Commercial Paper) werden Forderungsbestände verkauft. Zum Bilanzstichtag belief sich die Summe der verkauften offenen Posten auf T€ 11.815. Zudem wurde per Stichtag eine Verbindlichkeit gegenüber dem Forderungserwerber von T€ 6.241 ausgewiesen. Das ABCP-Programm stärkt die Liquidität und ermöglicht eine flexible Finanzierung.

Liquide Mittel sind mit dem Nominalbetrag angesetzt worden.

Von dem Wahlrecht gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB zum Ansatz aktiver latenter Steuern wurde kein Gebrauch gemacht.

Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB erfolgte eine Verrechnung des Aktivwertes der Rückdeckungsversicherung für Altersteilzeit in Höhe von T€ 133 mit dem Erfüllungsbetrag der Verpflichtung für Altersteilzeit in Höhe von T€ 425. Die Anschaffungskosten der Rückdeckungsversicherung belaufen sich auf T€ 133. Der beizulegende Zeitwert des Deckungsvermögens beträgt T€ 133. Die Bewertung erfolgte mit dem Aktivwert, der sich aus dem zum Schluss der Versicherungsperiode berechneten Deckungskapital, mindestens jedoch aus dem garantierten Rückkaufswert, ergibt.

Da die Anschaffungskosten dem Zeitwert entsprechen, ergeben sich verrechnete Aufwendungen und Erträge von T€ 0.

Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen sowie für Jubiläumszusagen sind nach den anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen mittels des "Anwartschaftsbarwertverfahren" errechnet. Sie wurden mit einem Zinssatz von 1,45 % aufgezinst. Es wurde das Wahlrecht gemäß § 253 Abs. 2 HGB in Anspruch genommen und eine pauschale Restlaufzeit von 15 Jahren für die Altersteilzeitverpflichtungen unterstellt. Den Berechnungen liegen die "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck sowie erwartete Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,20 % zugrunde.

Zur Verrechnung der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen mit dem Deckungsvermögen verweisen wir auf die obigen Ausführungen.

Die sonstigen Rückstellungen wurden auf der Grundlage des § 253 HGB ermittelt. Anzusetzen ist hierbei der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendige Erfüllungsbetrag gemäß § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB. Alle Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurden mit dem von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 HGB). Dabei wurde von der Vereinfachungsregel gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB Gebrauch gemacht. Die Rückstellungen berücksichtigen die bis zur Erstellung des Jahresabschlusses bekannt gewordenen Verpflichtungen, Verluste und Risiken.

Dem Risiko aus Gewährleistungen wurde durch eine Pauschalrückstellung in Höhe von 0,12 % der garantiebehafteten Umsatzerlöse Rechnung getragen.

Abweichend zu den Vorjahren wurden bei der Bewertung von Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Beschaffungsgeschäften die Verhältnisse des Absatzmarktes erstmalig mit berücksichtigt. Sofern auf Basis bereits feststehender Kundenaufträge verlässlich davon ausgegangen werden kann, dass eine kostendeckende Veräußerung der zu beschaffenden Vermögensgegenstände erfolgen wird, wird kein Drohverlust bilanziert. Durch die Änderung der Bewertungssystematik wurde im Berichtsjahr eine im Vergleich zur Ursprungssystematik deutlich reduzierte Drohverlustrückstellung bilanziert. Ohne den Einbezug des Absatzmarktes hätte sich im Berichtsjahr eine um T€ 1.007 höhere Drohverlustrückstellung ergeben.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt.

Unterjährig werden bei Vorliegen auf fremder Währung lautender Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten diese mit dem Brief- und Geldkurs bewertet. Sofern am Abschlussstichtag auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände oder Verbindlichkeiten vorliegen, erfolgt die Umrechnung gemäß § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs.

III. Erläuterungen zur Bilanz

AKTIVA

(1) Anlagevermögen

Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten des Anlagevermögens und ihre Entwicklung sind im Anlagespiegel dargestellt.

(2) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Gegliedert nach Restlaufzeiten

		davon mit einer Restlaufzeit
Einzelposition	Gesamtbetrag T€	bis zu 1 Jahr T€	von mehr als 1 Jahr T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	8.418	8.418	0
(Vorjahr)	(5.315)	(5.315)	(0)
Sonstige Vermögensgegenstände	2.897	2.897	0
(Vorjahr)	(2.188)	(2.188)	(0)
	11.315	11.315	0
	(7.503)	(7.503)	(0)

PASSIVA

(3) Sonstige Rückstellungen zum 31. Dezember 2022

Die sonstigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (T€ 308), unterlassene Instandhaltungen (T€ 321), ausstehende Rechnungen (T€ 500), Altersteilzeit (T€ 292), Urlaubsansprüche (T€ 198), die zweite Tranche der tariflich vereinbarten Inflationsausgleichsprämie (T€ 336) und sonstige Personalkosten (T€ 899).

(4) Verbindlichkeiten

Gegliedert nach Restlaufzeiten:

		vom Gesamtbetrag mit einer Restlaufzeit
Einzelposition	Gesamtbetrag T€	bis zu 1 Jahr T€	von 1 - 5 Jahren T€	von mehr als 5 Jahren T€	gesicherte Beträge T€
Erhaltene Anzahlungen	2	2	0	0	0
(Vorjahr)	(198)	(198)	(0)	(0)	(0)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.461	1.461	0	0	0
(Vorjahr)	(12.339)	(11.738)	(390)	(211)	(0)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	12.765	12.765	0	0	0
(Vorjahr)	(19.993)	(19.993)	(0)	(0)	(0)
Sonstige Verbindlichkeiten	6.555	6.555	0	0	0
(Vorjahr)	(3.021)	(3.021)	(0)	(0)	(0)
	20.783	20.783	0	0	0
	(35.551)	(34.950)	(390)	(211)	(0)

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen in Höhe von T€ 12.765 (Vj.: T€ 19.993) Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern. Es handelt sich um Verbindlichkeiten aus Finanzierungen.

(5) Haftungsverhältnisse gemäß § 268 Abs. 7 HGB und sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB

Es bestehen gesamtschuldnerische Bürgschaften. Die Knauf Interfer Cold Rolling GmbH haftet als Mitschuldner für die Zahlungsverpflichtungen der Darlehensnehmerin, der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, aus Investitionsdarlehen in Höhe von bis zu T€ 22.803, aus Betriebsmittelfinanzierungen von bis zu T€ 47.500 sowie aus Fördermitteldarlehen in Höhe von bis zu T€ 7.500.

Aufgrund der als sehr gut zu bezeichnenden Liquiditätssituation der Darlehensnehmerin wird die Inanspruchnahme aus den o. g. gesamtschuldnerischen Bürgschaften als sehr gering eingestuft.

Die angabepflichtigen sonstigen finanziellen Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB betreffen zum Bilanzstichtag ein Bestellobligo für Reparaturen und Investitionen in Höhe von rd. 3,7 Mio. €. Des Weiteren bestehen zukünftige Miet- und Leasingverpflichtungen in Höhe von rd. 0,9 Mio. €, wovon 0,7 Mio. € Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

(1) Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse entfallen auf folgende geographisch bestimmte Märkte:

Umsatz 2022	T€ Inland	T€ EU	T€ Drittland	T€ Gesamt
Summe	117.914	43.124	8.620	169.658

(2) Sonstige betriebliche Erträge

Periodenfremde Erträge in Höhe von T€ 344 resultieren aus der Auflösung von Rückstellungen.

(3) Außerplanmäßige Abschreibung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB

Im Berichtsjahr wurde eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von T€ 184 auf Anlagen im Bau vorgenommen.

V. Sonstige Angaben gemäß § 285 HGB

Die Angaben zum Prüferhonorar erfolgen gemäß § 285 Nr. 17 HGB im Konzernabschluss der KIH Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Dortmund. Im Konzernabschluss der KNAUF INTERFER SE, Duisburg, wird auf die Angaben im Konzernabschluss der KIH Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Dortmund, verwiesen.

Die KNAUF INTERFER SE, Duisburg, Amtsgericht Duisburg HRB 33552, stellt als Mutterunternehmen zum 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss für den kleinsten Kreis einbezogener Unternehmen auf, der im Unternehmensregister veröffentlicht wird (§ 285 Nr. 14a HGB).

Die KIH Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH (Amtsgericht Dortmund HRB 22263) mit Sitz in Dortmund, stellt als Mutterunternehmen zum 31. Dezember 2022 einen Konzernabschluss für den größten Kreis einbezogener Unternehmen auf, der im Unternehmensregister veröffentlicht wird.

Angaben zu den Mitarbeitern

Im Jahresdurchschnitt des Geschäftsjahres 2022 wurden 235 Mitarbeiter beschäftigt:

- davon Arbeiter:	166
- davon Angestellte:	69
Gesamt:	235

Zusätzlich wurden 2 Auszubildende beschäftigt.

Angaben zur Geschäftsführung

Als Geschäftsführer der Gesellschaft waren

- Herr Bernd Jesorke, Diplom-Kaufmann, Oberhausen,

- Herr Domenico Marino, Betriebswirt (VWA), Hagen (bis 30. Juni 2022),

- Herr Dr. Stephan Scharfenorth, Diplom-Ingenieur, Mettmann,

- Herr Thomas Niederhofer, Diplom-Ingenieur, Asbach, hauptberuflich tätig für die Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH sowie

- Herr Torsten Gieseke, Diplom-Wirtschaftsingenieur, Mülheim an der Ruhr (ab 22. März 2022), hauptberuflich tätig für die Knauf Interfer Stahl Service Center GmbH bestellt.

Die Tätigkeiten der Geschäftsführung für die Gesellschaft wurden hauptberuflich ausgeübt, mit Ausnahme von Herrn Thomas Niederhofer und Herrn Torsten Gieseke, die keine Vergütung von der Knauf Interfer Cold Rolling GmbH im Berichtsjahr erhalten haben.

Für die Bezüge der Geschäftsführung wird die Schutzklausel nach § 286 Abs. 4 HGB in Anspruch genommen.

VI. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten.

VII. Ergebnisverwendungsvorschlag

Der Jahresüberschuss in Höhe von T€ 17.104 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Iserlohn, den 31. März / 27. April 2023

gez. Torsten Gieseke, Geschäftsführer

gez. Bernd Jesorke, Geschäftsführer

gez. Thomas Niederhofer, Geschäftsführer

gez. Dr. Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	01.01.2022 T€	Zugänge T€	Umbuchungen T€	Abgänge T€	31.12.2022 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.789	0	0	0	1.789
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.911	62	0	0	1.973
	3.700	62	0	0	3.762
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	25.651	2.267	1.184	-124	28.978
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	7.440	577	0	-131	7.886
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.914	286	-1.184	0	1.016
	35.005	3.130	0	-255	37.880
	38.705	3.192	0	-255	41.642

	AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
	01.01.2022 T€	Zugänge T€	Abgänge T€	31.12.2022 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	1.789	0	0	1.789
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.861	22	0	1.883
	3.650	22	0	3.672
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	17.704	1.716	121	19.299
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.959	580	109	4.430
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	546	184	0	730
	22.209	2.480	230	24.459
	25.859	2.502	230	28.131

	NETTOBUCHWERTE
	31.12.2022 T€	31.12.2021 T€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0	0
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	90	50
	90	50
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	9.679	7.947
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3.456	3.481
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	286	1.368
	13.421	12.796
	13.511	12.846

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Knauf Interfer Cold Rolling GmbH, Iserlohn

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Knauf Interfer Cold Rolling GmbH, Iserlohn, - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Knauf Interfer Cold Rolling GmbH, Iserlohn, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und des Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unsere Prüfungsurteile zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Dortmund, den 27. April 2023

HLB AuditTeam Dortmund AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Thissen, Wirtschaftsprüfer

Peil, Wirtschaftsprüfer

Feststellung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde am 05.06.2023 festgestellt.