NaturStrom XL GmbH

Düsseldorf

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bilanz zum 31.12.2022

Aktiva

	Euro	Euro	Vorjahr Euro
A. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.169.492,12		8.889.944,46
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.087.489,72		1.705.702,74
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.357.213,20		4.081.837,70
		18.614.195,04
II. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks		3.005.303,65	1.636.185,95
B. Rechnungsabgrenzungsposten		1.500,00	1.500,00
		21.620.998,69	16.315.170,85
Passiva
	Euro	Euro	Vorjahr Euro
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	1.000.000,00		1.000.000,00
II. Verlustvortrag	-3.233,06		-3.233,06
		996.766,94
B. Rückstellungen
1. Steuerrückstellungen	242.698,31		190.178,20
2. Sonstige Rückstellungen	1.462.131,83		567.190,25
		1.704.830,14
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.862.582,41		8.366.690,05
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.985.780,19		3.552.922,87
3. Sonstige Verbindlichkeiten	5.071.039,01		2.641.422,54
		18.919.401,61
		21.620.998,69	16.315.170,85

Gewinn- und Verlustrechnung vom 01.01. bis 31.12.2022

	Euro	Euro	Vorjahr Euro
1. Umsatzerlöse		108.903.379,34	81.710.453,78
2. Gesamtleistung		108.903.379,34	81.710.453,78
3. Sonstige betriebliche Erträge		50.106,68	92.971,41
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren	66.722.289,08		26.699.647,57
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	37.573.328,72		52.848.693,85
		104.295.617,80	79.548.341,42
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen		1.667.960,29	1.739.331,84
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		9.898,32	9.248,60
- davon aus verbundenen Unternehmen Euro 0,00 (Vj. Euro 9.107,21)
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		128.337,72	141.242,12
- davon an verbundene Unternehmen Euro Euro 121.612,48 (Vj. Euro 119.991,86)
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen Euro 120,00 (Vj. Euro 160,00)
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		895.992,41	119.835,00
9. Ergebnis nach Steuern		1.975.476,12	263.923,41
10. auf Grund einer Gewinngemeinschaft, eines Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsvertrags abgeführte Gewinne		1.975.476,12	263.923,41
11. Jahresüberschuss		0,00	0,00

Anhang für das Geschäftsjahr 2022

1. Allgemeine Angaben

Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf. Der vorliegende Jahresabschluss ist unter Beibehaltung der für den Vorjahresabschluss angewendeten Gliederungs- und Bewertungsgrundsätze des Handelsgesetzbuches aufgestellt (§§ 265 Abs. 1, S. 1 HGB). Der Jahresabschluss wurde gemäß den Regelungen der §§ 242 ff. und 264 ff. HGB aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01. bis 31.12.2022 wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt. Buchführung und Jahresabschluss der Gesellschaft lauten auf Euro. Die Erfassung und Verarbeitung der Geschäftsvorfälle erfolgte im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages mittels des Softwaresystems DATEV Kanzlei Rechnungswesen pro.

2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Forderungen umfassen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden grundsätzlich zum Nennwert bewertet. Soweit notwendig wird der niedrigere beizulegende Wert angesetzt. Den in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Risiken wird durch Bildung angemessen dotierter Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Innerhalb der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden erhaltene Abschlagszahlungen auf den noch nicht abgerechneten Verbrauch verrechnet. Die Forderungen aus noch nicht abgerechnetem Verbrauch basieren auf der Verbrauchs- und Erlösabgrenzung, wobei nach anerkannten Methoden Hochrechnungen für den Leistungszeitraum erfolgen. Für die Abgrenzung wird der zum Bilanzstichtag noch nicht abgelesene und abgerechnete Verbrauch durch detaillierte Hochrechnung pro Zähler individuell unter Berücksichtigung des jeweiligen Tarifes ermittelt. Die noch nicht abgerechneten Abschlagsbeträge werden kundenindividuell mit den Forderungen aus hochgerechneter Leistung saldiert und sachgerecht in den Forderungen oder Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen werden mit den Verbindlichkeiten gegenüber demselben verbundenen Unternehmen saldiert dargestellt, soweit sie kurzfristig und inhaltlich gleichartig sind.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten werden zu Nominalwerten angesetzt (§ 253 Abs. 1 HGB).

Das Eigenkapital wird zum Nennwert angesetzt.

Die sonstigen Rückstellungen und ungewissen Verbindlichkeiten erfassen alle erkennbaren Risiken und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Abs. 1, S. 2 HGB). Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst (§ 253 Abs. 2, S. 1 HGB).

Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert (§ 253 Abs. 1, S. 2 HGB).

3. Erläuterungen zu den Bilanzpositionen

Aktiva

Umlaufvermögen

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	Euro	Vj. Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.169.492,12	8.889.944,46
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.087.489,72	1.705.702,74
- davon gegen Gesellschafter: Euro 700.028,82 (Vj. Euro 1.425.589,38)
Sonstige Vermögensgegenstände	1.357.213,20	4.081.837,70
	18.614.195,04	14.677.484,90

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus den Stromlieferungen an überwiegend gewerbliche Abnehmer. Die Forderungen enthalten zudem den im System der sogenannten rollierenden Verbrauchsablesung und -abrechnung erforderlichen Abgrenzungsbetrag der am Bilanzstichtag noch nicht abgelesenen und nicht abgerechneten Stromlieferungen in Höhe von Euro 42.435.763,66 (Vj. Euro 32.419.573,15). Die von Kunden geleisteten Abschlagszahlungen für das Wirtschaftsjahr und das Vorjahr in Höhe von Euro 31.188.452,53 (Vj. Euro 25.929.103,34) wurden branchenüblich von den Forderungen abgesetzt. Diese Werte werden saldiert ausgewiesen und sind nachfolgend tabellarisch dargestellt:

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	Euro	Vj. Euro
Forderungen aus Stromlieferungen abgerechnet	4.896.926,35	2.265.655,52
Forderungen aus Stromlieferungen hochgerechnet	11.247.311,56	6.490.469,81
Sonstige Forderungen aus Lieferungen/Leistungen	56.254,21	167.819,13
	16.200.492,12	8.923.944,46
./. Einzelwertberichtigung	-31.000,00	-34.000,00
	16.169.492,12	8.889.944,46

Die fälligen Forderungen waren überwiegend bis Mitte Januar 2023 bezahlt. Als uneinbringlich ausgebucht wurden Forderungen in Höhe von netto Euro 21.704,67 (Vj. Euro 181.136,42). Im Geschäftsjahr 2022 wurden je Einzelfall die Risiken eines Ausfalls in der Einzelwertberichtigung berücksichtigt. Einzelwertberichtigte Forderungen wurden in Höhe von netto Euro 31.000,00 (Vj. Euro 34.000,00) abgesetzt.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen haben eine Mitzugehörigkeit zu anderen Posten der Bilanz wie folgt

Forderungen gegen verbundene Unternehmen	Euro	Vj. Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	464.077,62	280.113,36
Sonstige Vermögensgegenstände	623.412,10	1.425.589,38
	1.087.489,72	1.705.702,74

und setzen sich wie folgt zusammen:

Forderungen gegen verbundene Unternehmen	Euro	Vj. Euro
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	464.077,62	280.113,36
Forderungen aus umsatzsteuerlicher Organschaft	621.659,96	1.425.589,38
Forderungen aus Umlagen und Transfers	1.752,14	0,00
	1.087.489,72	1.705.702,74

Zusammensetzung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen	Euro	Vj. Euro
naturstrom AG	700.028,82	1.425.589,38
Change! Energy GmbH	300.186,99	241.020,59
NaturStromHandel GmbH	60.207,94	14.558,56
NaturStromTrading GmbH	0,00	24.534,21
NaturStromNetze Franken GmbH & Co. KG	24.616,39	0,00
WindStrom Sonnefeld GmbH & Co. KG	1.507,97	0,00
Bioenergie Hiltpoltstein GmbH & Co KG	780,83	0,00
Solarpark Rottenbach GmbH & Co. KG	160,78	0,00
	1.087.489,72	1.705.702,74

Die sonstigen Vermögensgegenstände enthalten als wesentliche Position geleistete Anzahlungen an Netzbetreiber, Erstattungsansprüche aus Mehrmindermengenabrechnung und ausstehende EEG-Umlageabrechnungen. Die Position Debitorische Kreditoren LuL enthält Forderungen aus Netzbetreiberabrechnungen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände setzen sich wie folgt zusammen:

	Euro	Vj. Euro
Erstattungsanspruch Verbrauchsteuern	12.740,78	306.761,80
Erstattungsanspruch Mehr- Mindermenge /EEG	91.021,11	1.079.849,35
Debitorische Kreditoren LuL	14.316,31	1.497.890,43
Debitorische Kreditoren Verbrauchsabgrenzung VNB	446.732,66	466.608,60
geleistete Anzahlungen Strom	791.523,46	703.609,53
Sonstige Forderungen	878,88	27.117,99
	1.357.213,20	4.081.837,70

Die Fristigkeiten der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände liegen sämtlich jeweils im Bereich eines Jahres.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	Euro	Euro
Bankguthaben Girokonten	1.713.022,35	743.904,65
Bankguthaben Sicherheitenkonten	1.292.281,30	892.281,30
	3.005.303,65	1.636.185,95

Die Bankguthaben betreffen ausschließlich den lfd. Giroverkehr. Zur Sicherung von Lastschriftrückgaben sowie herausgelegten Avalen wurden Guthaben i. H. v. Euro 1.292.281,30 verpfändet.

Rechnungsabgrenzungsposten	Euro	Euro
Übrige Abgrenzungsposten	1.500,00	1.500,00
	1.500,00	1.500,00

Der Rechnungsabgrenzungsposten betrifft eine Portovorauszahlung.

Passiva

Eigenkapital	Euro	Vj. Euro
Stammkapital	1.000.000,00	1.000.000,00
Verlustvortrag	-3.233,06	-3.233,06
Jahresüberschuss	0,00	0,00
	996.766,94	996.766,94

Das Stammkapital wird zu 100 % von der natur strom AG gehalten und ist in voller Höhe einbezahlt. Der Verlustvortrag stammt aus vororganschaftlicher Zeit.

Rückstellungen	Euro	Vj. Euro
Steuerrückstellungen	242.698,31	190.178,20
Sonstige Rückstellungen	1.462.131,83	567.190,25
	1.704.830,14	757.368,45

Die Rückstellungen entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt:

	Stand am 01.01.2022 Euro	Verbrauch Euro	Auflösung Euro	Umbuchung Euro	Zuführung Euro	Stand am 31.12.2022 Euro
Stromsteuer lfd. Jahr	190.178,20	190.178,20	0,00	0,00	242.698,31	242.698,31
Steuerrückstellungen	190.178,20	190.178,20	0,00	0,00	242.698,31	242.698,31
Stromhandel
EEG-Umlage	0,00	0,00	0,00	0,00	180.903,94	180.903,94
Ausgleichs-/ Regelenergie	169.000,00	169.000,00	0,00	0,00	500.000,00	500.000,00
Mehr- Mindermengen	60.908,25	60.908,25	0,00	0,00	614.562,89	614.562,89
	229.908,25	229.908,25	0,00	0,00	1.295.466,83	1.295.466,83
Zertifizierung
Zertifizierung Strom	92.400,00	69.300,00	23.100,00	0,00	78.390,00	78.390,00
	92.400,00	69.300,00	23.100,00	0,00	78.390,00	78.390,00
Übrige
Ausstehende Rechnungen	179.782,00	179.782,00	0,00	0,00	19.405,00	19.405,00
Gebühren HKNR	9.300,00	9.300,00	0,00	0,00	12.570,00	12.570,00
Aufbewahrungspflicht	26.000,00	4.600,00	0,00	0,00	5.100,00	26.500,00
Sonstiges	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	215.082,00	193.682,00	0,00	0,00	37.075,00	58.475,00
Zwischensumme	537.390,25	492.890,25	23.100,00	0,00	1.410.931,83	1.432.331,83
Abschlusskosten	29.800,00	28.000,00	1.800,00	0,00	29.800,00	29.800,00
Sonstige Rückstellungen	567.190,25	520.890,25	24.900,00	0,00	1.440.731,83	1.462.131,83
Gesamt	757.368,45	711.068,45	24.900,00	0,00	1.683.430,14	1.704.830,14

Die Rückstellungen im Bereich Stromhandel basieren - wie die Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - sowohl dem Grunde als auch der Höhe nach auf den Ergebnissen der branchenüblichen mengen- und wertmäßigen Verbrauchsabschätzung für die Jahre 2021 bis 2022 unter stringenter Beachtung der Grundsätze kaufmännisch vernünftiger Beurteilung und Risikovorsorge. Sie basieren auf denselben Mengen wie bei der Berechnung der Forderungen aus Energielieferungen.

Die übrigen Rückstellungen enthalten Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Die Schätzung der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen erfolgte anhand der erteilten Aufträge und der getroffenen Vereinbarungen.

Die Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten wurden anhand der eingeholten Angebote gebildet.

Die Rückstellung für Aufbewahrungspflichten wurde fortgeschrieben. Der langfristige Teil dieser Rückstellung wurde abgezinst.

Ansonsten ist die Fristigkeit der Rückstellungen innerhalb eines Jahres, so dass keine Abzinsung vorzunehmen ist.

Verbindlichkeiten	Euro	Vj. Euro
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.862.582,41	8.366.690,05
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.985.780,19	3.552.922,87
- davon gegen Gesellschafter: Euro 2.870.840,19 (Vj. Euro 383.758,41)
Sonstige Verbindlichkeiten	5.071.039,01	2.641.422,54
	18.919.401,61	14.561.035,46

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus dem laufenden Geschäftsverkehr mit Stromlieferanten, Netzbetreibern und Dienstleistern im letzten Quartal 2022.

Der am Bilanzstichtag noch nicht abgerechnete Stromverbrauch für Kunden mit rollierender Abrechnung ist nach branchenüblichen statistischen Verfahren kundenindividuell abgegrenzt. Die damit verbundenen Auswirkungen hinsichtlich Strombeschaffung und Netznutzung sind ergebniswirksam berücksichtigt. Die an die Netzbetreiber geleisteten Abschlagszahlungen wurden sachgerecht mit den Verbindlichkeiten und Forderungen aus Hochrechnung verrechnet. Diese Werte werden saldiert ausgewiesen und sind nachfolgend tabellarisch dargestellt:

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	Euro	Vj. Euro
Verbindlichkeiten aus Netznutzung Strom abgerechnet	648.350,74	853.644,16
Verbindlichkeiten aus Netznutzung Strom hochgerechnet	3.444.854,82	2.742.953,88
Andere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.769.376,85	4.770.092,01
	10.862.582,41	8.366.690,05

Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung waren die fälligen Verbindlichkeiten überwiegend bezahlt.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen haben eine Mitzugehörigkeit zu anderen Posten der Bilanz wie folgt:

	Euro	Vj. Euro
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0,00	733.862,99
Sonstige Verbindlichkeiten	2.985.780,19	2.819.059,88
	2.985.780,19	3.552.922,87

und setzen sich wie folgt zusammen:

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	Euro	Vj. Euro
aus Gewinnabführung	1.975.476,12	263.923,41
aus ertragsteuerlicher Organschaft	895.364,07	119.835,00
aus Lieferungen und Leistungen	0,00	733.862,99
aus Kostenumlagen	59.607,00	0,00
aus Kontokorrent, Zinsen und Umlagen	55.333,00	2.435.301,47
	2.985.780,19	3.552.922,87

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen bestehen gegenüber den nachfolgend genannten Gesellschaften.

Zusammensetzung der Verbindlichkeiten nach Unternehmen:	Euro	Vj. Euro
naturstrom AG	2.870.840,19	383.758,41
NaturStromHandel GmbH	114.940,00	3.169.164,46
Change! Energy GmbH	0,00	0,00
	2.985.780,19	3.552.922,87

Zusammensetzung der sonstigen Verbindlichkeiten	Euro	Vj. Euro
Strom- und Energiesteuer Dezember lfd. Jahr	712.432,00	686.455,00
Kreditorische Debitoren	567.482,58	337.857,44
Kreditorische Debitoren Verbrauchsabgrenzung Strom	2.290.099,67	1.186.789,41
Übrige sonstige Verbindlichkeiten	0,00	40.456,00
Bankverrechnungskonto FirstSale ungeklärt
Erhaltene Anzahlungen	1.501.024,76	389.864,69
	5.071.039,01	2.641.422,54

Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten nach Restlaufzeiten ist nachfolgend dargestellt:

Verbindlichkeitenspiegel Position	Gesamt Euro	bis 1 Jahr Euro	größer 1 Jahr Euro	davon mehr als 5 Jahre Euro	davon besichert Euro
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.862.582,41	10.862.582,41	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	8.366.690,05	8.366.690,05	0,00	0,00	0,00)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.985.780,19	2.985.780,19	0,00	0,00	0,00
- davon gegenüber Gesellschafter	2.870.840,19	2.870.840,19	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	3.552.922,87	3.552.922,87	0,00	0,00	0,00)
- davon gegenüber Gesellschafter (Vorjahr)	383.758,41	383.758,41	0,00	0,00	0,00
Sonstige Verbindlichkeiten	5.071.039,01	5.071.039,01	0,00	0,00	0,00
- davon aus Steuern	712.432,00	712.432,00	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr)	2.641.422,54	2.641.422,54	0,00	0,00	0,00)
- davon aus Steuern (Vorjahr)	686.455,00	686.455,00	0,00	0,00	0,00
Gesamt	18.919.401,61	18.919.401,61	0,00	0,00	0,00
(Vorjahr	14.561.035,46	14.561.035,46	0,00	0,00	0,00)

Es bestehen branchenübliche Eigentumsvorbehalte.

4. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse	Euro	Vj. Euro
Erlöse aus Stromlieferungen	103.484.706,86	82.239.913,70
Erlöse Strom aus der Verbrauchsabgrenzung	10.016.190,52	2.292.778,66
Erlöse aus Stromlieferungen Reverse Charge	1.492.673,08	2.638.020,34
Erlöse aus Stromlieferungen nicht steuerbar	2.690.015,10	2.682.215,97
Erlöse weiterberechnete Netzentgelte 19%	24.982,19	3.251,39
Brutto - Umsatzerlöse	117.708.567,75	89.856.180,06
abzgl.
Stromsteuer	8.797.436,48	8.143.206,63
Gewährte Gutschriften	7.751,93	2.519,65
Netto - Umsatzerlöse	108.903.379,34	81.710.453,78

Die Erlöse aus Stromlieferungen und der Verbrauchsabgrenzung resultieren aus der Belieferung mit zertifiziertem Strom, der ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Im Zuge der rollierenden Verbrauchsabgrenzung wurden im Strombereich Euro 42.435.763,67 der Erlöse hochgerechnet. Die Erlöse wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr ausschließlich im Inland erzielt.

Die Stromsteuer ist als indirekte Steuer in den Energieverkaufspreisen enthalten und wird an das Hauptzollamt als Verwaltungsbehörde für die Energiesteuer abgeführt. Insofern handelt es sich um einen durchlaufenden Posten, der von den Umsatzerlösen abzusetzen ist.

Sonstige betriebliche Erträge	Euro	Vj. Euro
Herabsetzung Einzelwertberichtigung	5.000,00	0,00
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen	24.900,00	62.210,27
Sonstige Erträge	20.206,68	30.761,14
	50.106,68	92.971,41

Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betreffen überwiegend die CO ₂- Abrechnungen im Stromhandel für Vorjahre.

In den Sonstigen Erträgen sind überwiegend Erträge aus der Erstattung von Rechtskosten (Euro 3.322,65, Vj. Euro 10.670,76) sowie Erträge aus abgeschriebenen Forderungen (Euro 14.398,44, Vj. Euro 9.937,23) enthalten.

Materialaufwand a) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie bezogene Waren	Euro	Vj. Euro
Strom- und Gaseinkauf und Zertifizierung
Stromeinkauf	61.058.646,10	24.555.985,01
Stromeinkauf nicht steuerbar	0,00	236.185,81
Mehr-/Mindermenge Strom	1.722.901,08	333.996,24
Ausgleichsenergie Strom	3.023.886,01	655.517,32
GSL-Zertifizierung nicht steuerbar	916.855,89	917.963,19
	66.722.289,08	26.699.647,57
b) Bezogene Leistungen
Netznutzung Strom (inkl. Verbrauchsabgrenzung)	28.535.600,14	25.589.867,73
EEG-Umlage (inkl. Verbrauchsabgrenzung)	8.138.865,28	26.259.403,29
Energiewirtschaftliche Dienstleistungen	746.196,00	817.042,80
Sonstige Fremdleistungen	152.667,30	182.380,03
	37.573.328,72	52.848.693,85
	104.295.617,80	79.548.341,42

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 wurde ausschließlich Strom aus EE-Anlagen deutscher und österreichischer Erzeuger bezogen. Die GSL-Zertifizierung wurde ausschließlich über die natur strom AG abgerechnet. Die Netznutzungsleistungen werden über die jeweils regional zuständigen Verteilnetzbetreiber, die energiewirtschaftlichen Dienstleistungen im Rahmen der bestehenden Dienstleistungsverträge bezogen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen	Euro	Vj. Euro
Vertriebskosten	16.269,01	15.572,67
Verwaltungskosten	1.617.318,15	1.584.348,73
übrige sonstige Aufwendungen	34.373,13	139.410,44
	1.667.960,29	1.739.331,84

Die Vertriebskosten enthalten Kosten für Verkaufsprovisionen als wesentlichen Posten. Die Verwaltungskosten beinhalten die internen Kostenumlagen, allgemeine Verwaltungskosten für EDV, Abschluss und Prüfung, Rechts- und Beratungskosten sowie Bürobedarf und Kosten für Porto und Zustellungen.

Die übrigen sonstigen Aufwendungen enthielten im Wesentlichen Forderungsverluste.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	Euro	Vj. Euro
Darlehenszinsen verbundene Unternehmen	0,00	9.107,21
sonstige Zinserträge	9.898,32	141,39
	9.898,32	9.248,60

Zinsen und ähnliche Aufwendungen	Euro	Vj. Euro
Zinsen kurzfristige Verbindlichkeiten	195,25	0,00
Darlehenszinsen an verbundene Unternehmen	121.612,48	119.991,86
Avalprovisionen	6.409,99	21.090,26
Abzinsung Rückstellungen	120,00	160,00
	128.337,72	141.242,12

Steuerumlage	Euro	Vj. Euro
Gewerbesteuerumlage lfd. Jahr	442.211,00	59.105,00
Körperschaftsteuerumlage lfd. Jahr	453.781,41	60.730,00
	895.992,41	119.835,00

Aufgrund des Gewinnabführungsvertrages sind die Steuern auf das Ergebnis durch die Muttergesellschaft natur strom AG als Organträger abzuführen, die deshalb den auf die NSX entfallenden Steueranteil über eine entsprechende konzerninterne Umlage weiter belastet.

Aufwand aus Gewinnabführung	Euro	Vj. Euro
Jahresüberschuss lfd. Geschäftsjahr	1.975.476,12	263.923,41
	1.975.476,12	263.923,41

Gemäß Gewinnabführungsvertrag ist der Jahresüberschuss 2022 an die natur strom AG, Düsseldorf abzuführen.

5. Sonstige Angaben

Durchschnittliche Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer

Arbeitnehmer wurden im Jahr 2022 nicht beschäftigt.

Haftungsverhältnisse gem. § 251 HGB

Die Gesellschaft haftet gesamtschuldnerisch mit der natAG, NSH und NST gegenüber der Commerzbank Düsseldorf für gemeinschaftliche Kreditlinien in Höhe von Euro 3.000.000,00 sowie Avallinien in Höhe von Euro 13.500.000,00. Die NSA und CEY haben eine Mithaft übernommen. Die Avallinien sind zum Stichtag insgesamt in Höhe von Euro 5.839.549,21 durch die NSH, NSX und NST in Anspruch genommen. Die Kreditlinien sind zum Stichtag nicht in Anspruch genommen.

Weiter haftet die Gesellschaft gesamtschuldnerisch mit der natAG, NSH, NST und CEY gegenüber der Landesbank Baden-Württemberg LBBW Düsseldorf für gemeinschaftliche Kreditlinien in Höhe von Euro 4.000.000,00 sowie Avallinien in Höhe von Euro 15.000.000,00. Die Avallinien sind zum Stichtag insgesamt in Höhe von Euro 9.904.050,00 durch die natAG, CEY, NSH und NSX in Anspruch genommen. Die Kreditlinien sind zum Stichtag nicht in Anspruch genommen.Weiterhin steht der Gesellschaft, zusammen mit der natAG, NSH und NST, eine kombinierte Kredit- und Avallinie in Höhe von Euro 5.000.000,00 bei der GLS-Bank Bochum zu Verfügung. Die Linie ist zum Stichtag insgesamt in Höhe von Euro 1.066.900 durch Avale von NST und NSX in Anspruch genommen. Die Kreditlinien sind zum Stichtag nicht in Anspruch genommen.Des Weiteren haftet die Gesellschaft gesamtschuldnerisch mit der natAG, NSH und NST gegenüber der R+V Versicherung Wiesbaden für eine gemeinschaftliche und Avallinie in Höhe von Euro 8.000.000,00. Die Linie ist zum Stichtag insgesamt in Höhe von Euro 1.500.000,00 durch NST und NSH für Avale in Anspruch genommen.

Inanspruchnahmen sind weder vor noch nach dem Bilanzstichtag erfolgt und aus der Vergangenheit auch nicht bekannt. Auf der Grundlage der erwarteten Geschäftsentwicklung und der erstellten Liquiditätspläne für die betroffenen Gesellschaften wird nicht mit einer Inanspruchnahme gerechnet.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen für die Jahre nach 2022 belaufen sich insgesamt auf 95,00 Mio. Euro. Es bestehen Abnahmeverpflichtungen aus Beschaffungsverträgen für Strom in folgender Höhe für die Jahre 2023-2025: 76,21 /13,55 /5,24 Mio. Euro.

Bewertungseinheiten gemäß § 254 HGB i.V.m. § 285 Nr. 23 HGB

Um die aus Marktpreisschwankungen resultierenden Preisänderungsrisiken aus dem Bezug und Absatz von Strom zu reduzieren, werden bei der NSX derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Im Wesentlichen handelt es sich um Termineinkäufe von Energiemengen. Diese Derivate werden soweit wie möglich bilanziell als Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB mit dem jeweiligen Grundgeschäft abgebildet. Die Absatzplanung und die dieser zugrundeliegenden Absatzverträge stellen dabei das Grundgeschäft dar. Die Wirksamkeit der Sicherungsbeziehungen wird durch eine Gegenüberstellung von Marktwerten oder Nominalbeträgen der Grundgeschäfte und der Sicherungsinstrumente nachgewiesen. Die bilanzielle Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt grundsätzlich nach der sogenannten "Einfrierungsmethode". Auftretende Ineffektivitäten in den Bewertungseinheiten sind grundsätzlich als Drohverlustrückstellungen auszuweisen.

Für das Stromportfolio zur Endkundenbelieferung wurden Makro-Hedges aufgebaut. Regelmäßig werden Teilmengen des erwarteten Absatzportfolios am Terminmarkt beschafft. Das bedeutet, es wurden am Terminmarkt zum Festpreis Strommengen für Folgejahre eingekauft. Die NSX folgt dabei einer auch dem Gesellschafter und dem Aufsichtsrat der natur strom AG vorgelegten langfristigen Beschaffungsstrategie, um Risiken deutlicher Preisänderungen zu verringern und sich gleichzeitig Chancen aus der teilweise kurzfristigeren Beschaffung an Spotmärkten zu bewahren. Dabei geht die NSX je nach Kundengruppe unterschiedlich vor.

Bei leistungsgemessenen Kunden (RLM Kunden) und Bündelkunden, die Laufzeitverträge mit festen Preisen mit der NSX geschlossen haben, werden die Strommengen zeitnah bei Vertragsschluss beschafft, um Preisrisiken zu verhindern. Damit sind Grund- und Sicherungsgeschäft fixiert. Drohverluste müssen zum 31.12.2022 nicht gebildet werden. Am 31.12.2022 waren 71,12 Mio. Euro (Vj. 22,38 Mio. Euro) Terminbeschaffungen für diese Kundengruppen für die Folgejahre kontrahiert.

Bei den normalen Gewerbekunden ohne Laufzeitverträge wird hingegen ein Teil der Mengen kurzfristig am Spotmarkt beschafft, um sich Chancen niedrigerer Preise zu erhalten. Auf Grund der Genauigkeit der Absatzprognosen der letzten Jahre ist von einer hohen Eintrittswahrscheinlichkeit der angenommenen Planzahlen auszugehen. Am 31.12.2022 waren 19,98 (Vj. 5,02) Mio. Euro Termingeschäfte für den Stromeinkauf der Folgejahre für diese Kundengruppe abgeschlossen. Bei diesen Kunden kann die NSX die Preise jederzeit anpassen. Drohverluste müssen zum 31.12.2022 nicht gebildet werden. Rein theoretisch wäre es im Worst Case denkbar, dass sämtliche Kunden ohne Vertragsbindung kurzfristig kündigen und der Strom einen Marktwert von 0 hat, so dass die gesamten für diese Kunden am Terminmarkt eingekauften Strommengen nichts mehr wert wären, was aber u.a. den Zusammenbruch des gesamten Strommarktes als Voraussetzung beinhalten würde und deshalb als überwiegend nicht wahrscheinlich angenommen wird. Zusätzlich wurden offene Lieferverträge zu Spotmarktpreisen geschlossen, die ebenfalls keine Drohverlustrückstellung nach sich ziehen.

Konzernverhältnisse - Angaben nach § 285 Nr. 14 HGB

Die Gesellschaft wird in den Konzernabschluss der natur strom AG, Düsseldorf einbezogen. Der Konzernabschluss wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Handelsregister und Sitz

Die Gesellschaft ist unter der Firma NaturStrom XL GmbH beim Registergericht Düsseldorf mit der Handelsregisternummer HRB 66665 registriert. Der Sitz der Gesellschaft ist Düsseldorf, die Geschäftsanschrift lautet 40468 Düsseldorf, Parsevalstr. 11

6. Geschäftsführungsorgane

Geschäftsführer im Berichtsjahr 2022 waren:

Herr Dipl.-Kfm. Oliver Hummel, allein vertretungsberechtigt, Düsseldorf

Frau Dr. jur. Kirsten Nölke, allein vertretungsberechtigt, Düsseldorf

Im Geschäftsjahr wurden keine Bezüge an die Geschäftsführung gezahlt.

7. Honorare des Abschlussprüfers

Auf die Angabe des im Geschäftsjahr berechneten Gesamthonorars des Abschlussprüfers gemäß § 285 Nr. 17 HGB wird verzichtet, da die Angaben im Konzernabschluss der natur strom AG, Düsseldorf, enthalten sind.

8. Verwendung des Jahresergebnisses

Gemäß Gewinnabführungsvertrag ist der Jahresüberschuss 2022 an die natur strom AG Düsseldorf abzuführen

9. Berichterstattung gemäß § 6 b Abs. 2 Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr 2022 Geschäfte größeren Umfangs außerhalb der Energieversorgungstätigkeit gemäß § 6 b Abs. 2 EnWG durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Inanspruchnahme energiewirtschaftlicher Dienstleistungen sowie die Inanspruchnahme und Gewährung konzerninterner Kontokorrentkredite, Umlagen und des Cashpooling gemäß nachstehender Tabelle:

Geschäfte gemäß § 6b Abs.2 EnWG	Euro	Vj. Euro
Inanspruchnahme energiewirtschaftlicher Dienstleistungen von NSH	-1.893.715,00	-1.979.399,05
+Gewährung/-Inanspruchnahme KK-Kredite mit NATAG, NSH und NST	-121.612,48	-110.884,65
Umlagen
Kostenumlagen von NSH	-290.446,00	-256.289,00
	-2.305.773,48	-2.346.572,70

10. Offenlegung

Der Jahresabschluss und der Lagebericht werden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Düsseldorf, den 31.03.2023

Oliver Hummel, Geschäftsführer

Dr. Kirsten Nölke, Geschäftsführerin

Lagebericht

der NaturStrom XL GmbH

1. Grundlagen zur Gesellschaft

Die NaturStrom XL GmbH (NSX) ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der natur strom AG und hat mit dieser einen Gewinnabführungsvertrag geschlossen, der während des gesamten Geschäftsjahres bestand und weiterhin Gültigkeit hat. Sie ist dem Geschäftsbereich Energiebelieferung des Konzerns zugeordnet. Dieser setzt sich aus der NSX sowie ihren Schwestergesellschaften NaturStromHandel GmbH (NSH), NaturStromTrading GmbH (NST) und Change! Energy GmbH (CEY) zusammen.

Die NSX beliefert Kunden ab einem Jahresverbrauch von etwa 10.000 kWh, also in erster Linie Gewerbe- und institutionelle Kunden.

Die Arbeiten der NSX werden im Zuge eines Dienstleistungsvertrages zum Großteil von der Schwestergesellschaft NSH übernommen, da die NSX über kein eigenes Personal verfügt.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Das Jahr 2022 war geprägt von einer Energiepreiskrise ungeahnten Ausmaßes. Infolge des am 24. Februar begonnenen russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stiegen die Großhandelspreise für Gas, Strom und andere Energieträger in zuvor nicht für möglich gehaltene Höhen. Im Kurzfristhandel (day-ahead) kostete die Megawattstunde (MWh) Gas im Jahresdurchschnitt 124 EUR - das Vierzehnfache des Preises von 2020. Getrieben von den Gaspreisen kletterten auch die Börsenstrompreise in astronomische Höhen: Der Jahresdurchschnitt am day-ahead-Markt lag 2022 bei 235 EUR/MWh gegenüber 97 EUR/MWh in 2021, als sich die Krise ab dem dritten Quartal anbahnte, und 30 EUR/MWh in 2020.

Das hohe Preisniveau ging einher mit einer enormen Volatilität. So hatten die Akteure am Strommarkt phasenweise mit untertägigen Preisschwankungen zu kämpfen, die einem Mehrfachen des Vorkrisen-Preisniveaus entsprachen. Mit 699,44 EUR/MWh wurde im August ein Tagesspitzenwert am day-ahead-Markt erreicht, der beim Dreifachen des Jahresdurchschnitts liegt.

Die Vervielfachung der Energiepreise im Großhandel hatte Auswirkung auf die gesamte Gesellschaft, auf Haushalte wie auch auf die Wirtschaft. So hatten sich die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 Prozent gegenüber 2021 erhöht. Der Gesetzgeber reagierte auf die außergewöhnlich hohe Inflation mit zahlreichen Hilfspaketen und Entlastungsprogrammen, u. a. wurde zum 1. Juli die EEG-Umlage auf null gesenkt. Auch die Energiewirtschaft selbst bekam die hohe Inflation zu spüren: Die Herstellerpreise für Windenergie- und Photovoltaikanlagen stiegen merklich, steigende Zinsen sorgten zudem für deutlich höhere Finanzierungskosten.

Als für die Energieversorger folgenreichste Maßnahme wurde Mitte Dezember die Einführung von gesetzlichen Strom- und Gaspreisbremsen beschlossen. Die Vorbereitung und Umsetzung dieser Preisbremsen war und ist für die Energieversorger mit enormen administrativen Aufwänden verbunden. Energieerzeuger wie Wind- und Solarparkbetreiber sind zudem im Zuge der Preisbremsen von einer Abschöpfung ihrer Erlöse betroffen, einen Teil ihrer Einnahmen aus dem Verkauf des produzierten Stroms müssen sie seit dem 01.12.2022 nach hochkomplexen Regelungen an den Staat abführen.

Die Verwerfungen an den Energiemärkten hatten direkte Auswirkungen auf den Verbrauch und die Erzeugung von Strom in Deutschland. Der Bruttostromverbrauch sank im Berichtsjahr gegenüber 2021 um drei Prozent von 565 auf 550 Terrawattstunden (TWh). Der Gasverbrauch sank sogar noch deutlicher, nämlich auf 847,5 TWh gegenüber 1.029,1 TWh im Vorjahr.

Der rückläufige Stromverbrauch in Kombination mit guten Witterungsbedingungen sorgten 2022 für einen Anteil der Erneuerbaren Energie von 46,5 Prozent am Bruttostromverbrauch. Der kontinuierliche Zubau sowie das gegenüber 2021 bessere Dargebot an Wind und Sonne führten dazu, dass die Erneuerbaren mit 256 TWh so viel Strom wie nie zuvor einspeisten. Im Vergleich zum Jahr 2021 bedeutet das ein Plus von 22 TWh beziehungsweise 9 Prozent.

Ein klimapolitischer Wermutstropfen: Da Gas zwar vielfach tatsächlich eingespart, häufig aber auch durch Kohle oder Öl ersetzt wurde, stagnierten die klimarelevanten Emissionen in Deutschland bei 761 Mio. Tonnen CO ₂-Äquivalenten. Das im Klimaschutzgesetz für 2022 hinterlegte Ziel hat Deutschland somit um fünf Mio. Tonnen verfehlt. Zu diesem Ergebnis trug trotz der gestiegenen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen auch der Energiesektor bei: Durch einen deutlichen Anstieg der Braun- und Steinkohleverstromung stiegen die Treibhausgasemissionen der Energiewirtschaft gegenüber dem Vorjahr um 8 Mio. auf nun 255 Mio. Tonnen CO ₂-Äquivalente.

Der Endkund:innenmarkt für Strom und Gas verfiel 2022 in eine Art Schockstarre. Infolge der Energiekrise kam das Wechselgeschehen nahezu zum Erliegen. Grund hierfür waren deutlich höhere Tarife für Neu- als für Bestandskund:innen. Viele Versorger hatten zudem angesichts der eingangs geschilderten Preissteigerungen im Großhandel über Monate gar keine Neukund:innen mehr angenommen. Umzüge oder Kündigungen durch den Versorger waren für Haushalte nahezu der einzige Grund, den Energieanbieter zu wechseln.

2.2. Geschäftsverlauf

Kunden- und Absatzentwicklung

2022 sorgten nie dagewesene Preissteigerungen beim Handel mit Strom für enorme Marktverwerfungen, die die gesamte Versorgungswirtschaft vor riesige Probleme stellten. Viele Energievertriebe pausierten zwischenzeitlich ihr Neukundenangebot komplett, mehrere Unternehmen haben sogar die Belieferung mit Strom und/oder Gas komplett aufgegeben. Auch natur strom hat aufgrund der kaum kalkulierbaren Entwicklungen zeitweise keine Neuverträge für die eigenen Produkte abgeschlossen. Dieser Angebotsstopp konnte im Vergleich zu ähnlich positionierten Wettbewerbern, die teilweise bis heute keine Neuabschlüsse annehmen, jedoch vergleichsweise kurz gehalten werden. Dennoch wurden das Vertriebsgeschäft und Werbemaßnahmen komplett heruntergefahren, da Neuverträge angesichts des hochpreisigen und sehr volatilen Energie-Großhandels kaum kalkulierbar waren.

Der Stromabsatz an Letztverbraucher der NSX, die primär Gewerbekunden beliefert, lag im Jahr 2022 mit rund 432 Mio. kWh über dem Vorjahresabsatz von 413 Mio. kWh, eine Steigerung um gut 5 Prozent. Diese Steigerung resultiert aus höheren Absatzmengen pro Abnahmestelle im Segment der RLM- Kunden, vermutlich eine Aufholung der coronabedingten Absatzrückgänge im Vorjahr.

Insgesamt versorgte die NSX zum Jahresende 2022 gut 21.000 Kunden mit natur strom und liegt damit unter dem Niveau des Vorjahres (rund 22.900 Kunden).

Energiebeschaffung

Der Strom für die Belieferung der NSX-Kunden im Jahre 2022 wurde aus deutschen und österreichischen Wasserkraftwerken bezogen, wie die folgende Graphik zeigt.

Abb. 1: Stromherkunft 2022 - NSX

2.3. Ertragslage

Die Geschäftsführung beurteilt die Ertragslage der NSX 2022 als gut.

Die nachstehende Tabelle fasst die Entwicklung der zentralen Kennzahlen in einer für die Darstellung der Ertragslage modifizierten Form der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahresabschlusses 2022 zusammen.

Ertragslage vom 01.01. - 31.12.	2022		2021		Veränderungen
	Euro	%	Euro	%	Euro	%
Umsatzerlöse	108.903.379,34	100,0%	81.710.453,78	99,9%	27.192.925,56	33,3%
Sonstige betriebliche Erträge	50.106,68	0,0%	92.971,41	0,1%	-42.864,73	-46,1%
BETRIEBSLEISTUNG	108.953.486,02	100,0%	81.803.425,19	100,0%	27.150.060,83	33,2%
Materialaufwand	104.295.617,80	95,7%	79.548.341,42	97,2%	24.747.276,38	31,1%
ROHERGEBNIS	4.657.868,22	4,3%	2.255.083,77	2,8%	2.402.784,45	106,5%
Personalaufwand	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00	-
Abschreibungen	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00
Betriebskosten	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00	-
Direkte Kosten	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00
BRUTTOERGEBNIS	4.657.868,22	4,3%	2.255.083,77	2,8%	2.402.784,45	106,5%
Vertriebskosten	16.269,01	0,0%	15.572,67	0,0%	696,34	4,5%
Verwaltungskosten	1.617.318,15	1,5%	1.584.348,73	1,9%	32.969,42	2,1%
Übrige betriebliche Aufwendungen	34.373,13	0,0%	139.410,44	0,2%	-105.037,31	-75,3%
Indirekte Kosten	1.667.960,29	1,5%	1.739.331,84	2,1%	-71.371,55	-4,1%
BETRIEBSERGEBNIS	2.989.907,93	2,7%	515.751,93	0,6%	2.474.156,00	479,7%
FINANZERGEBNIS	-118.439,40	-0,1%	-131.993,52	-0,2%	13.554,12	-10,3%
ERGEBNIS vor Steuern	2.871.468,53	2,6%	383.758,41	0,5%	2.487.710,12	648,2%
A.O.ERGEBNIS	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00
Ertragsteuerumlage Organträger	895.992,41	0,8%	119.835,00	0,1%	776.157,41	647,7%
Sonstige Steuern	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00
UNTERNEHMENSERGEBNIS	1.975.476,12	1,8%	263.923,41	0,3%	1.711.552,71	648,5%
Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages abzuführender Gewinn	1.975.476,12	1,8%	263.923,41	0,3%	1.711.552,71	648,5%
JAHRESÜBERSCHUSS	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00

Tab. 1: Ertragslage 2022 der NaturStrom XL GmbH

Der Umsatz der NSX hat sich gegenüber 2021 auf 109,0 Mio. Euro (Vj. 81,8) erhöht. Diese Erhöhung ist überwiegend auf Tarifanpassungen aufgrund der höheren Beschaffungskosten zurückzuführen. höhere Verbräuche im RLM- Kundensegment zurückzuführen. Die Absatzmengen an einen Großhandelskunden reduzierten sich dagegen von 38,4 Mio. kWh im Vorjahr auf 0 Mio. kWh, da die Belieferung planmäßig endete.

Die Materialaufwandsquote sank gegenüber dem Vorjahresabschluss von 97,2 % auf 95,7 %, insbesondere aufgrund von Preisanpassungen und erreichte in etwa den Stand des Geschäftsjahres 2020.

Der an die natur strom AG abzuführende Gewinn beläuft sich auf 1,98 Mio. Euro und liegt damit über dem Vorjahr 2021 (Vj. 0,26 Mio. Euro).

Hauptgrund für das gestiegene Ergebnis ist die Erhöhung der Rohertragsquote um 1,5 %-Punkte, wodurch sich das Rohergebnis in Höhe von 4,66 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Mio. Euro verbesserte (Vj. 2,26 Mio. Euro).

Die sonstigen Kostenpositionen beliefen sich leicht unter Vorjahresniveau: Dadurch sank der Anteil der indirekten Kosten auf 1,5 % (Vj. 2,1 %).

Die NSX verfügt über kein eigenes Personal, sondern lässt die notwendigen Dienstleistungen über Dritte erbringen. Die von der NSX bei ihrem Schwesterunternehmen NSH bezogenen energiewirtschaftlichen Leistungen liegen mit 0,75 Mio. Euro leicht unter dem Vorjahresniveau (0,82 Mio. Euro). Diese Kosten sind als bezogene Leistungen im Materialaufwand abgebildet.

Neben dieser energiewirtschaftlichen Dienstleistung bezog die NSX auch andere Leistungen von der NSH, so z.B. Personalleistungen im Marketing- und Vertriebsbereich und Kosten im Zusammenhang mit dem Versand des Kundenmagazins "energiezukunft". Auch Werbe- und Marktforschungskosten wurden anteilig von der NSH an die NSX weiterberechnet. Insgesamt beliefen sich diese unter den Verwaltungskosten abgebildeten Positionen auf 1,15 Mio. Euro (Vj. 1,16 Mio. Euro).

Die 2022 erzielte Umsatzrendite (Jahresüberschuss/Umsatz) der NSX lag mit 1,8 % über dem Vorjahreswert von 0,3 %.

2.3.1. Finanzlage

Die zur Analyse der Finanzlage für das Geschäftsjahr 2022 erstellte und in nachfolgender Tabelle dargestellte Kapitalflussrechnung in Anlehnung an DRS 21 zeigt die Zahlungsströme getrennt nach Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Als Saldo der Cash-Flow-Rechnung ergibt sich die zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes, der die flüssigen Mittel enthält. Die Finanzlage ist weiterhin stabil. Die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2022 jederzeit gewährleistet. Aufgrund der vorliegenden stabilen Finanzlage werden keine Liquiditätsrisiken gesehen.

Kapitalflussrechnung vom 01.01. - 31.12.	2022 Euro	2021 Euro
Periodenergebnis vor außerordentlichen Posten	1.975.476,12	263.923,41
+ Zu-/ - Abnahme der Wertberichtigungen auf Forderungen	-8.000,00	-44.000,00
+ Zu-/ - Abnahme der Rückstellungen	947.461,69	437.568,83
- Zu-/+ Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	-7.271.547,66	-1.204.854,12
-Zu-/+ Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.342.837,52	-170.358,17
+Zu-/- Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.495.892,36	-305.995,40
- Abnahme anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	150.921,08	-2.366.323,56
Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	1.633.041,11	-3.390.039,01
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit	0,00	0,00
- Auszahlungen an Unternehmenseigner aus Gewinnabführung	263.923,41	841.627,04
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit	-263.923,41	-841.627,04
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe der Cash Flows)	1.369.117,70	-4.231.666,05
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	1.636.185,95	5.867.852,00
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	3.005.303,65	1.636.185,95

Tab. 2: Cash Flow der NaturStrom XL GmbH

Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 1,63 Mio. Euro (Vorjahr -3,39 Mio. Euro) wird neben dem Periodenergebnis (1,98 Mio. Euro) im Wesentlichen bestimmt durch die Zunahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um -7,27 Mio. Euro, überwiegend Intercompany-Forderungen, sowie Veränderungen bei den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 3,21 Mio. Euro und der Abnahme anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind um 3,34 Mio. Euro. Die Veränderungen der übrigen Cash Flow - bestimmenden Bilanzposten betragen im Saldo 0,38 Mio. Euro. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr höhere Mittelzuflüsse und geringere Mittelabflüsse vor dem Stichtag.

Der Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit ist bedingt durch die Gewinnabführung an die Muttergesellschaft natur strom AG in Höhe von 0,26 Mio. Euro. Damit ergibt sich insgesamt eine Zunahme des Finanzmittelfonds um 1,37 Mio. Euro. Der Finanzmittelfond beinhaltet Kassenbestände und sofort verfügbare Bankguthaben.

Die Liquidität war auch im Berichtsjahr gesichert, der Finanzmittelfonds am Ende des Geschäftsjahres betrug 3,01 Mio. Euro (Vj. 1,64 Mio. Euro).

2.3.2. Vermögenslage

Die Gesellschaft verfügt aufgrund des Gewinnabführungsvertrages mit der natur strom AG über ein konstantes nominelles Eigenkapital, welches nur relativ zur jeweiligen Veränderung des Fremdkapitals schwankt. Aufgrund des erhöhten Fremdkapitals (+34,6%) hat sich die Eigenkapitalquote auf 4,6 % (Vj. 6,1 %) gemindert.

Das Gesamtvermögen hat sich damit 2022 erhöht, wie die folgende Tabelle zeigt:

Vermögenslage zum	31.12.2022		31.12.2021		Veränderung
	Euro	%	Euro	%	Euro	%
Aktiva
Vorräte	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.169.492,12	74,8%	8.889.944,46	54,5%	7.279.547,66	81,9%
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.087.489,72	5,0%	1.705.702,74	10,5%	-618.213,02	-36,2%
Sonstige Vermögensgegenstände + ARAP	1.358.713,20	6,3%	4.083.337,70	25,0%	-2.724.624,50	-66,7%
Forderungen, sonst Vgg., übrige Aktiva	18.615.695,04	86,1%	14.678.984,90	90,0%	3.936.710,14	26,8%
Liquide Mittel	3.005.303,65	13,9%	1.636.185,95	10,0%	1.369.117,70	83,7%
Kurzfristiges Vermögen	21.620.998,69	100,0%	16.315.170,85	100,0%	5.305.827,84	32,5%
GESAMTVERMÖGEN	21.620.998,69	100,0%	16.315.170,85	100,0%	5.305.827,84	32,5%
Passiva
Gezeichnetes Kapital	1.000.000,00	4,6%	1.000.000,00	6,1%	0,00	0,0%
+ Gewinn-/ -verlustvortrag	-3.233,06	0,0%	-3.233,06	0,0%	0,00	0,0%
+ Jahresüberschuß/ -fehlbetrag	0,00	0,0%	0,00	0,0%	0,00
Eigenkapital	996.766,94	4,6%	996.766,94	6,1%	0,00	0,0%
Rückstellungen	1.704.830,14	7,9%	757.368,45	4,6%	947.461,69	125,1%
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	10.862.582,41	50,2%	8.366.690,05	51,3%	2.495.892,36	29,8%
Verbindlichkeiten verbundene Unternehmen	2.985.780,19	13,8%	3.552.922,87	21,8%	-567.142,68	-16,0%
Sonstige Verbindlichkeiten	5.071.039,01	23,5%	2.641.422,54	16,2%	2.429.616,47	92,0%
Kurzfristiges Fremdkapital	20.624.231,75	95,4%	15.318.403,91	93,9%	5.305.827,84	34,6%
GESAMTKAPITAL	21.620.998,69	100,0%	16.315.170,85	100,0%	5.305.827,84	32,5%

Tab. 3: Entwicklung Gesamtvermögen der NaturStrom XL GmbH

Die Bilanzsumme beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 21,62 Mio. Euro (Vj. 16,32 Mio. Euro) und hat sich damit um 5,3 Mio. Euro erhöht. Auf der Aktivseite entfallen davon handelstypisch 86,1 Prozent auf die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände. Die liquiden Mittel machen 13,9 Prozent aus und bewegen sich deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Gesellschaft unterhält kein eigenes Anlagevermögen.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erhöhten sich insgesamt. So stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 81,9 Prozent, während die Sonstigen Vermögensgegenstände um 66,7 Prozent sanken. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmungen sanken ebenfalls um 36,2 Prozent. Die deutliche Erhöhung bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultiert im Wesentlichen aus der Hochrechnung von Stromlieferungen auf Grundlage der deutlich angepassten Tarifpreise. Die Erhöhung beträgt insgesamt 7,28 Mio. Euro.

Das Eigenkapital beträgt ca. 1,00 Mio. Euro.

Das kurzfristige Fremdkapital beläuft sich zum 31. Dezember 2022 auf 20,62 Mio. Euro nach 15,32 Mio. Euro im Vorjahr (95,4 Prozent des Gesamtkapitals vs. 93,9 Prozent im Vorjahr). Die Veränderung betrifft insbesondere die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (+3,21 Mio. Euro) und die Sonstigen Verbindlichkeiten (+ 1,72 Mio. Euro), während die Verbindlichkeiten gegenüber Verbundenen Unternehmen um 0,57 Mio. Euro zurückgingen. Die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultieren aus insgesamt höheren Preisen für den Strombezug.

Bei den Rückstellungen ist gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 0,95 Mio. Euro zu verzeichnen. Diese resultiert im Wesentlichen aus höheren Rückstellungen für Ausgleichsenergie, EEG-Umlage sowie Mehr-Mindermengen Strom.

2.3.4 Finanzielle Leistungsindikatoren

Die NSX zieht für die interne Unternehmenssteuerung unter anderem die Kennzahlen Umsatzrendite und Cash-Flow heran.

Die Umsatzrendite wird mit dem Jahresüberschuss im Verhältnis zu den Umsatzerlösen berechnet. Sie ist gegenüber dem Vorjahr aufgrund der vorstehend erläuterten Sachverhalte von 0,3 % auf 1,8 % gestiegen und liegt damit innerhalb des angestrebten Zielbereiches von 1 - 2 %.

Der Cash-Flow lag insbesondere durch Zunahme des Periodenergebnisses mit 1,37 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahr (Vj. -4,23Mio. Euro).

Zusammengefasst beurteilt die Geschäftsführung die wirtschaftliche Lage der NSX als gut.

2.3.5 Nicht-Finanzielle Leistungsindikatoren

Die NSX verfolgt eine konsequente Nachhaltigkeitsstrategie in allen ihren Aktivitätsfeldern. Die einzelnen Maßnahmen, besonders im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit, werden dabei auch direkt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Dienstleisters NSH entwickelt und kontinuierlich verbessert.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1 Beschreibung des Risikomanagements

Die Zielsetzung des bei natur strom eingerichteten Risikomanagements liegt in der Erkennung, Analyse, Bewertung und Steuerung der unternehmerischen Risiken, um den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu sichern. Besonders hervorzuheben ist die methodische Aufbereitung des Risikomanagements im mengen- und prozessgetriebenen Geschäftsfeld Energiebelieferung und insbesondere im vorgelagerten Energiehandel. Es gibt ein ausführliches Risikohandbuch sowie regelmäßige abteilungsübergreifende Meetings, in denen relevante Maßnahmen zur Risikosteuerung gemäß aktuellen Entwicklungen mit der Geschäftsführung diskutiert und abgestimmt werden. Dazu wird das Risikohandbuch herangezogen, neue Beschlüsse werden aufgenommen, und das Risikohandbuch wird inklusive Vorgehensweisen und Zuständigkeiten systematisch fortgeschrieben. Dies hat es dem Unternehmen erfolgreich ermöglicht, die Folgen der teils dramatischen Preissprünge auf den Energiemärkten seit 2021 abzufedern.

Ein detailliertes Controlling sowie Quartals-BWA helfen der Geschäftsführung, Ertrags- und Finanzrisiken frühzeitig zu erkennen. Das Controlling wird von der Geschäftsführung auch genutzt, um den Gesellschafter auf Basis detaillierter Quartalsberichte über die jeweils aktuelle Geschäfts- und Risikosituation zu informieren.

3.2 Einzelrisiken

3.2.1 Besondere rechtliche Chancen und Risiken

Die natur strom-Gruppe ist weiterhin mit einem juristischen Verfahren beschäftigt, das den Deal zwischen RWE und E.ON zur Neuordnung ihrer Geschäftsaktivitäten und zur Einstellung des Wettbewerbs untereinander betrifft. Trotz der Bedenken auch vieler anderer Marktteilnehmer hat die EU-Kommission diesen Deal mit nur sehr geringen Auflagen genehmigt. Die Folgen sind nach Auffassung der natur strom-Geschäftsleitung unter anderem eine Abkehr von der Liberalisierung der Energiemärkte, eine Verzerrung des Wettbewerbs zu Lasten kleinerer, zumeist regional oder besonders innovativ ausgerichteter Marktteilnehmer und mittel- und langfristig auch Nachteile für natur strom in der Entwicklung des Unternehmens und der Umsetzung des Auftrags, die bürgernahe Energiewende zu gestalten. Die Konzernmutter natur strom AG hat daher gegen die aus Unternehmenssicht ungenügende Prüfung der Marktbedingungen in Deutschland Klage beim Europäischen Gericht eingereicht. Das Kostenrisiko des Klageverfahrens trägt die natur strom AG.

3.2.2 Operative Risiken und Chancen

Einen plötzlichen nennenswerten Wegfall von Stromabsatzmengen hat die NSX nicht zu erwarten, angesichts der weiter anhaltenden Klimaschutz-Sensibilität in Deutschland und der Treue bisheriger Kundinnen und Kunden.

Die NSX tritt neben dem klassischen Endkundengeschäft auch als Vorlieferant auf Großhandelsebene auf. Die beiden größten Einzelkunden sind 2023 voraussichtlich für mehr als ein Drittel des Absatzes der NSX verantwortlich. Gewerbekunden mit großem Anteil am Umsatz bergen immer ein gewisses Risiko, sie werden deshalb durch Bonitätsauskünfte überprüft. In den konkreten Fällen sind die Risiken eines Forderungsausfalls als sehr gering eingestuft.

Zudem ergeben sich nach Auslaufen der vorübergehenden Abschöpfung sogenannter Überschussgewinne (voraussichtlich ab August 2023) für die NSX Chancen im neuen Marktsegment der langfristigen Lieferverträge - sogenannter PPAs - insbesondere mit Großkunden. Diese Direktabnahmeverträge für zumeist neue PV-Freiflächenanlagen über 10 Jahre sichern Großkunden teilweise gegen extreme Preisschwankungen ab und dürften für Großkunden nach den Erfahrungen großer Preisschwankungen und Unsicherheiten im Jahr 2022 wirtschaftlich noch interessanter geworden sein. Die Betreibergesellschaft erlangt durch einen solchen Vertrag ebenfalls Planungssicherheit und gerade bei Anlagen ohne EEG-Ausschreibungszuschlag die Möglichkeit zu einer vorteilhaften Bankenfinanzierung der Anlage. Zusammen mit dem Schwesterunternehmen NST kann die NSX interessante Komplettangebote zur Belieferung inklusive PPA Teilmengen anbieten.

Der Zugriff auf den erzeugten Strom der eigenen Erzeugungsanlagen der natur strom Gruppe stellt für die Belieferungsgesellschaften einen strategischen Vorteil gegenüber anderen reinen Handelsunternehmen dar. Sie kann sich so etwas unabhängiger von den Börsenpreisen und extremen Schwankungen machen. Auch langjährige Abnahmeverträge mit neu errichteten Solarparks und ausgeförderten Windenergieanlagen können als Teil der Beschaffung diesen stabilisierenden Effekt erzielen.

Risiken auf der Beschaffungsseite:

Die Erfahrungen mit den extremen Preissteigerungen aus 2021/22 haben die Wahrnehmung für die sich daraus ergebenden Risiken deutlich gestärkt.

Da sind zunächst die Avalforderungen des Terminmarktes zu nennen, die angesichts der hohen Fluktuation der Marktpreise enorme, zuvor unbekannte Größenordnungen annahmen, weshalb bereits beschaffte Mengen wieder veräußert werden mussten. Der Mechanismus wird im Abschnitt Finanwirtschaftliche Risiken erläutert. Dies hat eine Anpassung der bisherigen, konservativ vorausschauenden Beschaffungsstrategie erzwungen. Ob diese Anpassung vorübergehend oder dauerhaft sein wird, ist noch nicht abzusehen. Es ist auch noch nicht abzusehen, ob sie im Ergebnis 2023 für natur strom finanziell positiv oder negativ ausfällt. Wenn die Volatilität der Energiepreise aber nicht dauerhaft sinkt oder staatlicherseits generelle Absicherungsmechanismen entwickelt werden, kann sich dies als wesentliche Bremse der weiteren Geschäftsentwicklung herausstellen.

Für große Gewerbekunden, die einen entsprechenden Einfluss auf das natur strom-Gesamtportfolio haben, werden Energiepreise und Vertragskonditionen zur Vermeidung von Folgerisiken direkt zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgeschrieben und die notwendigen Mengen unmittelbar parallel beschafft. Damit ist dann zwar das Verlust-Risiko bei steigenden Preisen eingegrenzt, aber auch hier besteht das Risiko steigender Garantieforderungen bei fallenden Preisen. Damit ist das Geschäft mit großen Gewerbekunden ganz grundsätzlich eingeschränkt worden. Weiteres Wachstum ist nur möglich, wenn Kunden bereit sind, die Garantien bei fallenden Preisen selbst zu stellen.

Zudem führte die Preisexplosion an den Börsen dazu, dass die Handelsgebühren zeitweise sehr massiv erhöht wurden, was wiederum zur Vervielfachung der Dienstleistungs-Entgelte einiger Vorlieferanten von natur strom geführt hat. Bei mehrjährigen Verträgen, bei denen diese Kosten Teil einer gegenüber dem gewerblichen Kunden fixierten Beschaffungsformel sind und diese anders als bei veröffentlichten Preiskomponenten innerhalb der Vertragslaufzeit nicht angepasst werden können, ergibt sich daraus ein Risiko von ungeplanten Verlusten.

Als größtes, aber auch extrem unwahrscheinliches und daher eher theoretisches Risiko, ist der Fall zu sehen, dass die größten Vorlieferanten der Belieferungsgesellschaften in der natur strom Gruppe aufgrund einer Insolvenz nicht mehr liefer- und zahlungsfähig wären. Dies müsste dann auf Kund:innenseite zu erheblichen Preissteigerungen führen, da sich die Kosten der Neubeschaffung schon gekaufter Energiemengen massiv erhöhen würden.

IT-System-Abhängigkeit

Die hohe Abhängigkeit des Geschäftsfeldes Energiebelieferung von reibungslos laufenden IT-Systemen birgt Risiken im operativen Geschäft, denen durch Maßnahmen zur Sicherung der Systeme vor unbefugten Zugriffen, zur Sicherstellung einer hohen Verfügbarkeit und zur kurzfristigen Reproduzierbarkeit wichtiger Daten und Systeme Rechnung getragen wird. Dass die IT-Systeme von natur strom eine hohe Performance aufweisen, hat sich 2022 bei den vielen Preisanpassungen und Anfang 2023 mit der Strompreisbremse als Stärke erwiesen. Vielen Anbietern ist es nicht gelungen, die Informationsbriefe über die Preisbremsen rechtzeitig vor ihrem Beginn an die Kund:inneen zu liefern. natur strom ist dies gelungen.

3.2.3 Strategische Risiken und Chancen

Im Geschäftsfeld Energiebelieferung hat sich die zuvor entspannte Risiko-Situation grundlegend geändert. Die Entwicklung auf der Beschaffungsseite mit hoher Volatilität des Großhandelsmarkts für Strompreise bis hin zur fehlenden Verfügbarkeit von Angeboten hat deutliche Auswirkungen auf der Absatzseite mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Geschäftschancen im Großkundenbereich.

Im Großkundenbereich gibt es zwei Effekte, die die Geschäftschancen einschränken. Einerseits können Angebote nur gelegt werden, solange sie auf der Beschaffungsseite unmittelbar abgesichert werden können. Eine hohe Volatilität an den Beschaffungsmärkten führt dabei zu einem stark eingeschränkten Handelsvolumen. Denn gehandelt werden können nur die Mengen, für die die möglicherweise erforderlichen Sicherheiten noch mit eigenen verfügbaren Avallinien abgedeckt werden können.

Hierin unterscheidet sich natur strom von vielen Wettbewerbern. Während Großkonzerne und die meisten Stadtwerke auf Unterstützung für die vorübergehend gestiegenen Avalforderungen des Terminmarktes für Strom und Gas setzen können, ist dies natur strom als mittelständigem und nicht-kommunalem Marktakteur nicht gegeben.

Die Weiterentwicklung von PPA-basierten Stromprodukten für Großkunden ist durch die Strompreisbremse und das seit Jahresbeginn unerwartet stark sinkende Preisniveau ausgebremst. Die schwer prognostizierbare Lage im Markt führt zu einem Attentismus auf Kundenseite.

Eingeschränkte Handlungsspielräume gibt es auch für die Nutzung des eigenen Anlagenparks zur Belieferung der Endkund:innen, die im Berichtsjahr noch dämpfend auf die Bestandskund:innenpreise gewirkt hatte. Denn solange die aktuelle Erlösabschöpfung wirkt, werden Erlöse aus konzerninternen Lieferverträgen auf Basis des Monatsmarktwertes am Spotmarkt abgeschöpft, auch wenn die tatsächlichen Erlöse deutlich niedriger waren. Die Weitergabe bewusst niedrigerer Priese aus konzerninternen Verträgen an die Kund:innen ist somit nicht möglich, damit werden die Erzeugungsanlagen von natur strom wirtschaftlich gezwungen, sich auf den Spotmarkt zu begeben.

Chancen aus dem Know-how-Vorteil der natur strom können aber nach Auslaufen der Strompreisbremse und insbesondere nach dem Auslaufen der Abschöpfung sogenannter Überschusserlöse wieder aufgegriffen werden. Das BMWK hatte bereits im Frühjahr in Aussicht gestellt, die Abschöpfung der Überschusserlöse nicht über den Sommer hinaus zu verlängern.

3.2.4 Finanzwirtschaftliche Risiken

Für die Absicherung der Strombeschaffung muss die NSX den Vorlieferanten Sicherheiten in Form von Bankbürgschaften stellen. Diese nicht bereits durch Verbindlichkeiten erfassten Avallinien betrugen Ende 2022 für die NSX gemeinsam mit den Schwesterunternehmen 38,5 Mio. Euro (Vj. 39,5 Mio. Euro). Auch ihre Schwestergesellschaften NSH, NST, CEY sowie die natur strom AG könnten diese Beträge teilweise in Anspruch nehmen. Dabei trifft die Unternehmen eine gesamtschuldnerische Mithaftung im Falle, dass eine der anderen Gesellschaften Ihren Verpflichtungen aus den Bürgschaften nicht mehr nachkommen könnte. Das Risiko für die NSX daraus ist als gering anzusehen, da alle beteiligten Unternehmen der natur strom Gruppe angehören und denselben auf Vorsicht ausgerichteten Managementleitlinien unterliegen. Es wird als unwahrscheinlich angesehen, dass die NSX diesbezüglich in Haftung genommen wird. Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sieht die Geschäftsführung nicht.

Die Handelsgesellschaften müssen gegenüber ihren Lieferanten die Differenz des Einkaufswertes der bereits vertraglich fixierten Energie-Einkaufsmengen gegenüber der Bewertung zu den jeweiligen aktuellen Marktpreisen absichern (market to market Bewertung). Sinken die Großhandelspreise deutlich, so erhöht sich der Absicherungsbedarf entsprechend. Durch die aktuell wieder niedrigen Energiepreise ist das abzusichernde Risiko in 2023 deutlich höher als im Vorjahr, das von extrem steigenden Energiepreisen geprägt war. Um diesem Risiko zu begegnen, hat natur strom weitere Avallinien von seinen Hausbanken Anfang 2023 erworben. Die Linien sind für extreme Marktbewegungen nicht ausreichend, wie wir sie am Großhandelsmarkt für Strompreise in 2022 erlebt haben. Um das Risiko zu vermeiden, bei extremen Preissenkungen die Garantien nicht mehr stellen zu können, muss natur strom regelmäßig abwägen, ob weniger Mengen im Voraus beschafft oder sogar beschaffte Mengen verkauft werden. Dies schränkt die ansonsten risikovermeidende vorausschauende Beschaffungsstrategie ein.

Dieses Bürgschaftsthema ist kein spezifisches Thema der natur strom Belieferungsgesellschaften, sondern ein in dieser Größenordnung neues Problem für alle Energiehändler, auch unabhängig von der Größe der Unternehmen. Das Management hat diesen Aspekt daher genau im Blick und wird gegebenenfalls mit Änderungen der Beschaffungsstrategie dafür sorgen, dass das Risiko einer solchen Situation beherrschbar bleibt. Auch wird sich die Gesellschaft politisch dafür einsetzen, dass eine Auffanglösung, z.B. durch die KFW, für dieses Bürgschaftsrisiko geschaffen wird.

Weitere finanzielle Verpflichtungen mit wesentlichen Auswirkungen auf die derzeitige Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sieht die Geschäftsführung nicht.

3.2.5 Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den im Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen gezahlt. Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft überwiegend aus Eigenmitteln sowie einem konzerninternen Kontokorrent.

Ziel des Finanz- und Risikomanagements der Gesellschaft ist die Sicherung des Unternehmenserfolgs gegen finanzielle Risiken jeglicher Art. Beim Management der Finanzpositionen verfolgt das Unternehmen eine konservative Risikopolitik. Zur Absicherung gegen das Liquiditätsrisiko wird regelmäßig ein Liquiditätsplan erstellt, der einen Überblick über die Geldaus- und -eingänge vermittelt.

Soweit Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen. Zur Minimierung von Ausfallrisiken verfügt das Unternehmen über ein umfassendes Finanzmanagement.

3.3 Internes Kontrollsystem (IKS)

Die NSX besitzt ein an dem Geschäft und seinen Risiken ausgerichtetes internes Kontrollsystem. So wurden Kontrollsysteme über alle Hierarchiestufen hinweg eingerichtet. Zu den Grundlagen des IKS innerhalb der Aufbau- und Ablauforganisation gehören das Vier-Augen-Prinzip, die konsequente Umsetzung von Funktionstrennungen sowie klare Handlungsvorgaben über Organisations- und Arbeitsanweisungen.

3.4 Gesamtaussage

Zusammenfassend sieht die Geschäftsführung keine Einflussfaktoren, die aktuell und im Prognosezeitraum bis zum 31. Dezember 2022 den Bestand der NaturStrom XL GmbH in Frage stellen würden. Dabei stellen die extremen Preisschwankungen an den Energiemärkten neue Herausforderungen an das Unternehmen. Trotzdem hält die Geschäftsführung die vorhandenen Risiken auch aufgrund des bestehenden Risikomanagements in Summe für beherrschbar.

4. Prognosebericht

4.1. Künftige Branchenentwicklung

Die Energiewirtschaft steht auch 2023 noch unter dem deutlichen Eindruck der Energiepreiskrise. Dies betrifft sowohl den Großhandel und den Strom- und Gasvertrieb als auch die Energieerzeuger. Insgesamt setzen die hohe Schlagzahl regulatorischer Änderungen, die Spätfolgen der extremen letztjährigen Preisausschläge für die Energiebeschaffung und die Notwendigkeit, das Tempo des laufenden Transformationsprozess weiter anzuziehen, die Branche erheblich unter Stress.

Die Großhandelspreise für Strom und Gas sind seit Jahresbeginn drastisch gefallen. Damit kehrt auch der Wettbewerb in den Energievertrieb zurück. Seit März sind verstärkt fallende Neukund:innenpreise zu beobachten, in Gebieten mit niedrigen Netzentgelten auch wieder unter das Niveau der Strompreisbremse von 40 Cent je kWh. Auch bei Tarifen für Bestandskund:innen gibt es Senkungen, die Angebote verbleiben jedoch tendenziell auf höherem Niveau, da die 2022 auf Termin fürs Folgejahr teuer beschafften Mengen den Handlungsspielraum begrenzen. Die paradoxe Lage des Berichtsjahres, als Neukund:innen gegenüber Bestandskund:innen deutlich mehr bezahlen mussten, dreht sich damit wieder um.

Angesichts hoher Gasspeicherfüllstände und einer mittlerweile halbwegs eingeübten und panikfreien Ersatzbeschaffung von Gas aus nicht-russischen Quellen ist es kurzfristig nicht wahrscheinlich, dass der Trend wieder kippt und die Großhandelspreise ähnlich stark steigen wie im Berichtsjahr.

Unter diesen Voraussetzungen erscheint es sehr wahrscheinlich, dass der Wettbewerbsdruck im Endkund:innenmarkt im Jahresverlauf weiter ansteigen wird. Bleiben wird allerdings zunächst die aus Vorkrisenzeiten nicht gekannte Spreizung der Preise. Sie resultiert aus den unterschiedlichen Beschaffungsstrategien der Versorger und der damit einhergehenden Verzögerung, mit der im Berichtsjahr sehr teuer eingekaufte Terminmarktmengen geliefert werden.

Wettbewerbshemmend wirken indes die im Dezember 2022 verabschiedeten Strom- und Gaspreisbremsen, da sie das Preisniveau nivellieren. Die Umsetzung der Preisbremsen führt bei den Energieversorgern zu enormen administrativen Zusatzaufwänden in der Abrechnung, der IT und der Kund:innenkommunikation. Daher war es einigen Versorgern nicht gelungen, wie vom Gesetz gefordert, die Preisbremsen für alle Kundengruppen zu Anfang März umzusetzen und die Kund:innen bis Ende Februar entsprechend schriftlich zu informieren.

Die beschriebenen Unsicherheiten schlagen auch auf den Großhandel mit Ökostrom, die Direktvermarktung, durch. Die hohe Volatilität und wachsende Risiken u. a. durch höhere Ausgleichsenergiekosten haben zu erhöhten Dienstleistungsentgelten geführt. Die Markteingriffe im Zuge der Strompreisbremse erschweren zudem die Entscheidung, in welcher Vermarktungsform Anlagen am besten aufgehoben sind.

4.2. Voraussichtliche Unternehmensentwicklung

Im Jahr 2023 zeichnet sich zwar an den Großhandelsmärkten eine gewisse Entspannung ab, dennoch sind zunächst vielerlei Aufräumarbeiten zu bewältigen - und die Preisrückgänge beim Energieeinkauf bringen in Folge des letzten Extremjahres wieder eigene Herausforderungen.

Die offensichtlichste Aufgabe für alle Energieversorger im Jahr 2023 ist zunächst die Implementierung und Durchführung der vom Gesetzgeber kurz vor Jahreswechsel beschlossenen Gas- und Strompreisbremse. Diese sorgen nicht nur für erheblichen Aufwand bei der Anpassung interner IT-Systeme und Abwicklungsprozesse, sondern auch in der Kommunikation gegenüber den Kund:innen.

Die Energiepreisbremsen haben zunächst einmal für die dringend notwendige Entlastung der Unternehmen gesorgt. Zwar gab es durch das Instrument, einerseits durch die Nivellierung der Energiekosten, einen verringerten Preisdruck, was angesichts der starken Volatilität bei Großhandelspreisen und damit Einkaufskosten auch für Versorger beruhigend wirkte. Andererseits haben die Energiepreisbremsen bzw. generell die Debatten um die Energiebelieferung die Preisgestaltung von Versorgungsunternehmen sehr stark ins Rampenlicht gerückt, und selbst kleine Tarifunterschiede, die durch die Preisbremsen kaum wirksam werden, werden umfassend debattiert. Die Tarifgestaltung wird somit gerade angesichts der erst in diesem Jahr voll durchschlagenden teuren Einkaufskosten aus 2022 besonders sensitiv. Das gilt umso mehr, da die Großhandels-Energiepreise seit Jahresanfang stark gefallen sind, somit bereits gesicherte Energiemengen nun also deutlich über Marktpreis liegen und das eigene Beschaffungsportfolio gegenüber rein kurzfristig agierenden Energiehändlern deutlich verteuern.

Neben dem wieder aufkommenden Preiswettkampf sorgen die gefallenen Einkaufspreise paradoxerweise auch für zusätzliche Belastungen im Bereich der Sicherheitsstellungen bei Vorlieferanten: Diese wollen die Differenz zwischen hohem Einkaufspreis und niedrigerem aktuellen Marktpreis verbürgt haben, wodurch die Sicherheitsleistungen enorm anwachsen und so die eigene Liquidität stark geschmälert wird. Forderungen nach einem ausgeweiteten Absicherungsprogramm, die sowohl Stadtwerke wie auch unabhängige Energieversorger an die Politik herantragen, wurden bislang (Mitte März) nicht gehört.

Nach den Einschränkungen durch Preiskrise und Strompreisbremse soll auch die Option, Großkunden mit Hilfe von PPA-Verträgen direkt aus eigenen oder auch fremden Anlagen zu beliefern, wieder stärker verfolgt werden.

4.3 Voraussichtliche Ergebnisentwicklung

Die Geschäftsführung rechnet mit einem Ergebnis ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres 2022 für die NSX im Jahr 2023.

Düsseldorf, den 31.03.2023

Oliver Hummel, Geschätfsführer

Dr. Kirsten Nölke, Geschäftsführerin

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Wirtschaftsprüfers

An die NaturStrom XL GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der NaturStrom XL GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der NaturStrom XL GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

- entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2022 und

- vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut für Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Darüber hinaus sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

-identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

- gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.

- beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

- ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

- beurteilen wir Darstellung, Aufbau und Inhalt des Jahresabschlusses insgesamt einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

- beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.

- führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Krefeld, den 2. Juni 2023

RSM GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Paul Berger, Wirtschaftsprüfer

Adrian Jungmichel, Wirtschaftsprüfer

Angaben zur Feststellung