Sibelco Deutschland GmbH

Ransbach-Baumbach

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

I. Grundlagen des Unternehmens

Die Sibelco Deutschland GmbH (im Folgenden: "Sibelco Deutschland") mit Unternehmenssitz in Ransbach-Baumbach hat zum Gegenstand die Gewinnung von und den Handel mit Ton, sonstigen Mineralien und Rohstoffen in Deutschland wie auch international sowie deren Verarbeitung. Die Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der Sibelco Minerals GmbH, Ransbach-Baumbach, (94,9 %-Anteile) (im Folgenden: "Sibelco Minerals") und der SCR- Sibelco N.V., Antwerpen/Belgien, (5,1 %-Anteile) (im Folgenden: "SCR-Sibelco"), welche ebenfalls die konzernweite Muttergesellschaft des SCR-Sibelco-Konzerns ist ("Sibelco-Gruppe").

II. Die Entwicklung der Gesellschaft

Konjunkturelle Rahmenbedingungen und Geschäftsverlauf

Das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 war nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 2,7 % höher als im Jahr 2020, immer noch beeinflusst vom Pandemiegeschehen. Im Vergleich zum vorangegangenen Krisenjahr 2020, in dem die Produktion im Zuge der Corona-Pandemie teilweise massiv eingeschränkt worden war, hat sich die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 in fast allen Wirtschaftsbereichen erhöht.

Im Jahr 2021 stieg das BIP sowohl in der EU-27 als auch in der Euro-Zone um rund 5,4 % gegenüber dem Vorjahr. Die Bandbreite der wirtschaftlichen Entwicklungen in den europäischen Mitgliedstaaten ging von 2,9 % in Deutschland bis 13,5 % in Irland.

Die Exportquote der Sibelco Deutschland von 37,5 % in 2021 ist Ausdruck dessen, dass die wirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr und die derzeitige konjunkturelle Lage im Euroraum vor allem in unseren absatzstärksten Märkten Belgien, den Niederlanden, Italien und Polen wieder aufsteigend ist.

Laut Aussage des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung verzeichnen alle Baubereiche einen Zuwachs, da die Wachstumseinbußen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie überstanden sind. Der Gewerbebau entwickelt sich am positivsten. Auch die Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau bleiben günstig. Im öffentlichen Bau besteht die Aussicht, dass der aufgelaufene Investitionsstau abgebaut werden kann.

Ertragslage

Durch gestiegene Absatzmengen und einer teilweisen Verschiebung des Preisniveaus in unseren Absatzmärkten sowohl im In- als auch im Ausland stieg der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 % auf EUR 92,9 Mio. Die im Vorjahr getroffene Prognose eines moderaten Anstiegs der Umsatzerlöse im niedrigen einstelligen Prozentbereich wurde übertroffen. Ursachen für die Umsatzsteigerung sind im Wesentlichen der um EUR 3,7 Mio. höhere Umsatz in die Keramikindustrie sowie Steigerungen im Rückverfüllungsgeschäft in Höhe von EUR 0,7 Mio.

Mit einem Umsatzanteil von EUR 58,0 Mio. stieg der Inlandsumsatz um EUR 5,2 Mio., der Umsatz in EU-Länder stieg ebenfalls um EUR 3,1 Mio. auf EUR 30,0 Mio., was einer Erhöhung von 11,5 % entspricht. Die umsatzstärksten Auslandsmärkte innerhalb der EU mit einem Anteil von 26,6 % des Gesamtumsatzes sind nach wie vor die Niederlande, Belgien, Italien, Polen und Frankreich. Andere Umsätze wie die mit Kunden in Nicht EU-Ländern stiegen um 3 %.

Insgesamt konnte im Jahr 2021 ein Exportanteil von 37,5 % in ähnlicher Höhe wie im Vorjahr (37,2 %) inklusive der Lieferungen innerhalb der Sibelco-Gruppe und in Nicht-EU Länder erzielt werden.

Trotz deutlich gestiegener Umsatzerlöse erhöhte sich der Materialaufwand nur leicht um 3,4 % auf EUR 54,7 Mio., im Wesentlichen durch Bestandsveränderungen der zugekauften Rohstoffe, so dass nach Einbeziehung der sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von EUR 0,3 Mio. und der Bestandsveränderung in Höhe von EUR -0,5 Mio. ein Rohergebnis von EUR 38,1 Mio. ausgewiesen wird, das um EUR 6,3 Mio. über dem Rohergebnis des Vorjahres liegt. Das Rohergebnis ist eine Kennzahl, bei der von den Umsatzerlösen, sonstigen betrieblichen Erträgen und der Bestandsveränderung die Materialaufwendungen abgezogen werden.

Die Personalkosten stiegen insgesamt um 19,4 % auf EUR 21,9 Mio. in 2021. Zu einem Anstieg der Personalkosten führte die Zahlung der tariflich vereinbarten Corona-Prämie pro Mitarbeiter im Mai 2021. Für die Erhöhung der Personalkosten war die Bildung von Abfindungsrückstellungen und -verbindlichkeiten in Höhe von EUR 1,4 Mio. maßgebend verantwortlich. Die Belegschaftszahl, hochgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte, sank dagegen auf 307 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (i. Vj. 322).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen von EUR 4,7 Mio. lagen etwas über Vorjahresniveau (i. Vj. EUR 4,4 Mio.).

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen stiegen um EUR 0,2 Mio. auf insgesamt EUR 2,6 Mio. im Berichtsjahr. Maßgeblich ist hierfür der gesunkene Aufwand aus der Abzinsung der Pensions- und Rekultivierungsrückstellung.

Nach Berücksichtigung der sonstigen Steuern in Höhe von EUR 0,1 Mio. ergibt sich ein negatives Jahresergebnis vor Verlustübernahme durch die Sibelco Minerals in Höhe von TEUR -842 für das Berichtsjahr (i. Vj. TEUR -24.). Somit wurde die im Vorjahr getroffene Prognose eines im mittleren zweistelligen Prozentbereich geringeren Jahresergebnisses vor Ergebnisabführung aus den vorgenannten Gründen nicht erreicht.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme 2021 stieg um 9,6 % auf EUR 110,4 Mio. (i. Vj. EUR 100,7 Mio.).

Während das Sachanlagevermögen durch Zugänge und Abgänge sowie Abschreibungen mit EUR 55,1 Mio. im Vergleich zum Vorjahr um EUR 1,7 Mio. gestiegen ist, blieb der Wert des immateriellen Anlagevermögens nahezu konstant zum Vorjahreswert.

Im Umlaufvermögen lag der Bestand der Vorräte mit EUR 11,0 Mio. (i. Vj. EUR 10,7 Mio.) auf fast gleichem Niveau wie das Vorjahr.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände liegen mit EUR 33,3 Mio. über dem Vorjahr (i. Vj. EUR 27,3 Mio.). Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind um EUR 4,7 Mio. gestiegen. Dies erklärt sich im Wesentlichen durch Forderungen aus einem gestiegenen Cash-Pool Bestand in Höhe von EUR 17,6 Mio (i. Vj. EUR 15,0 Mio.).

Der Barmittelbestand zum Geschäftsjahresende betrug einschließlich Cash-Pool-Forderungen EUR 17,8 Mio. (i. Vj. EUR 15,5 Mio.). Die Gesellschaft war jederzeit dazu in der Lage, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Das Eigenkapital verändert sich in 2021 aufgrund des Ergebnisabführungsvertrags mit der Sibelco Minerals nicht. Die Eigenkapitalquote liegt bei 20,2 % (i. Vj. 22,4 %).

Im Berichtsjahr erhöhten sich die Rückstellungen insgesamt um EUR 4,8 Mio. auf EUR 38,6 Mio. Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich um EUR 2,9 Mio. auf EUR 15,8 Mio., im Wesentlichen durch die Änderung des Diskontierungszinssatzes (EUR 1,0 Mio.) und aus der verbleibenden Veränderung der Rückstellung (EUR 0,9 Mio.). Die sonstigen Rückstellungen einschließlich der Rekultivierungsrückstellungen erhöhten sich um EUR 1,9 Mio. auf EUR 22,8 Mio., vor allem beeinflusst durch die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen (EUR 0,9 Mio.).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen um EUR 1,8 Mio. auf EUR 6,2 Mio. gegenüber dem Vorjahr (EUR 4,4 Mio.), im Wesentlichen erklärt durch verlängerte Zahlungsziele bei Lieferanten und offenstehende Rechnungen für Dienstleistungen von Drittanbietern. Die Verbindlichkeiten beinhalten den Erhalt einer Anzahlung auf Bestellungen in Höhe von EUR 1,6 Mio. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von insgesamt EUR 40,0 Mio. bestehen im Wesentlichen wie im Vorjahr (EUR 36,3 Mio.) aus zwei Darlehen gegenüber der Silfin N.V., Antwerpen/Belgien, und der Verbindlichkeit aus den Management- und Telekommunikationsweiterbelastungen der SCR Sibelco (EUR 2,3 Mio.).

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen sind von EUR 1,3 Mio. auf EUR 1,4 Mio. gestiegen.

Investitionen

Die in 2021 realisierten Investitionen belaufen sich auf EUR 6,5 Mio. (i. Vj. EUR 2,2 Mio.). Eingesetzt wurde das investierte Kapital überwiegend für Ersatzinvestitionen im Baumaschinensektor, für den Erwerb von Grundstücken und grundstücksgleichen Rechten, für Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Bereich des Sachanlagevermögens und nicht zuletzt für Arbeitssicherheits- und Umweltschutzmaßnahmen. Größte Investition im Jahr 2021 war die Erstellung einer weißen Porzellanmassenanlage.

Gesamtaussage zur Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

Die Geschäftsentwicklung in 2021 verlief insgesamt günstig.

Durch gestiegene Absatzmengen und einer teilweisen Verschiebung des Preisniveaus in unseren Absatzmärkten sowohl im In- als auch im Ausland stieg der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,6 %. Negativ beeinflusst wurde das Jahr durch die Kosten der Restrukturierungsmaßnahme.

Die Exportquote der Sibelco Deutschland von 37,5 % in 2021 (i. Vj. 37,0 %) ist Ausdruck dessen, dass die wirtschaftliche Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr nur bedingt von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen war.

III. Voraussichtliche künftige Entwicklungen mit ihren Chancen und Risiken

Risikobericht

Risiko- und Chancenmanagementsystem

In 2020 hatten wir den Endpunkt der Vision 2020 erreicht. Es begann ein neues Kapitel in der Sibelco Deutschland-Geschichte. Durch die Covid-19-Pandemie erhielten wir eine neue wirtschaftliche Realität. Es entstehen höhere Erwartungen an die Nachhaltigkeit unseres Unternehmens. Unser Unternehmenszweck bleibt unverändert, wir haben eine neue, frische Vision, Strategie und Struktur. Nachhaltigkeit, Sicherheit und die Reduktion der CO ₂ Emissionen sind wichtige Bestandteile dieser neuen Vision 2025. Perspektivisch wird die Verantwortung wieder mehr auf die lokale Ebene ausgerichtet.

Trotz wieder guter Konjunkturdaten in Deutschland stehen weiterhin die anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in einigen unserer Exportländer in der Europäischen Union im Fokus unserer Bemühungen, die Chancen und Risiken dieser Entwicklung zu erkennen und zu analysieren.

Globale Marktbeobachtungen und frühzeitige Reaktionen auf Marktveränderungen stehen regelmäßig auf der Agenda unserer turnusmäßigen Meetings zur strategischen Ausrichtung und internationalen Standortbestimmung.

Daraus resultierend wurden die europäischen Standorte im Rahmen des Qualitäts-Management-Systems - ISO 9001:2015 - in ein Multisite Zertifikat zusammengeführt, um Erfahrungen auf Prozess- und Produktebene zusammen zu bündeln. Die Rezertifizierung für das ISO 50.001:2018 Energiemanagement System wurde in 2020 erfolgreich durchgeführt und das Zertifikat durch den TÜV bestätigt. Als Ergebnis wurde das interne Leistungsziel dem Energiemanagement System angeglichen. Der Energieeinsatz konnte gesenkt werden. Die Ursachen dafür liegen hauptsächlich in einer Veränderung der Produktnachfrage im Markt, und Optimierungserfolgen beim Dieselverbrauch, wie zum Beispiel Schulung und Einsatz effizienterer Dumper.

Eine neue Rohstoffstrategie der Bundesregierung wurde im Januar 2020 verabschiedet. In dieser Strategie wird auf die Bedeutung heimischer Rohstoffe hingewiesen, insbesondere zu Verringerung der Importabhängigkeit. Die Bundesregierung möchte die geologischen Dienste der Länder unterstützen, um somit die Akzeptanz für die heimische Rohstoffsicherung stärken.

Seit November 2021 regiert die neue Ampelkoalition in Deutschland: Das Bergrecht soll modernisiert und entbürokratisiert werden, der heimische Rohstoffabbau erleichtert und ökologischer ausgerichtet werden; Verwaltungsverfahren sollen beschleunigt werden. Dazu wurde ein Gutachten zu Genehmigungsverfahren beim Rohstoffabbau an eine Unternehmensberatung vergeben; Sibelco Deutschland beteiligt sich an der Befragung. Der Aspekt des Klimaschutzes steht stark im Vordergrund - allerdings sollen zusätzliche Belastungen für die Industrie vermieden werden.

Die Sicherung und Gewinnung von Rohstoffen in Deutschland und der EU ist vor dem Hintergrund der aktuellen schwierigen geopolitischen Situation auch für Sibelco Deutschland wichtiger denn je.

Als Rohstoffunternehmen richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die mittel- und langfristige Rohstoffverfügbarkeit sowie auf Produktivitätssteigerung in den Produktionsabläufen von der Rohstoffförderung bis hin zur Weiterverarbeitung aller mineralischen Rohstoffe aus unserem Produktportfolio.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken wie das Liquiditäts- und das Kreditrisiko stehen seit Jahren verstärkt im Fokus. Wir beobachten und bewerten die finanzwirtschaftlichen Risiken und steuern den Liquiditätsbedarf vorausschauend; das operative Geschäft 2021 stand auf einer gesicherten Finanzgrundlage.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden durch ein aktives und länderübergreifendes Forderungsmanagement fortlaufend überwacht und Risiken der Nichterfüllung bewertet. Das Risiko von Forderungsausfällen versuchen wir zu minimieren, indem Zahlungsziele der Kunden überprüft und angepasst werden. Die Entwicklung des Umlaufvermögens und der kurzfristigen Verbindlichkeiten wird im Rahmen der monatlichen Berichtserstattung auf Konzernebene überwacht und koordiniert. Weiterhin wird das Risiko durch den in 2019 abgeschlossenen Factoring-Vertrag weiter reduziert. Dieser Vertrag wurde im Laufe des Jahres 2022 gekündigt.

Dieses Steuerungsinstrument in Verbindung mit anderen finanzwirtschaftlichen Instrumentarien stellt unsere Liquidität und damit unsere Beweglichkeit jederzeit sicher und ist geeignet, zusätzliche Anforderungen an den zukünftigen Liquiditätsbedarf bei einer expansiven Geschäftspolitik zu erfüllen. Sibelco Deutschland verfügt zum Jahresende 2021 über einen Barmittelbestand inklusive Cash-Pool-Forderungen von EUR 17,8 Mio. (i. Vj. EUR 15,5 Mio.). Das Darlehen in Höhe von EUR 7,2 Mio. wurde im Geschäftsjahr 2022 zurückgezahlt, das Darlehen in Höhe von EUR 29 Mio., welches im September 2023 fällig ist, wird um ein Jahr verlängert; die Vertragsunterlagen dazu befinden sich zum Zeitpunkt der Aufstellung des Abschlusses und Lageberichts in der Unterzeichnungsphase.

Darüberhinausgehende finanzwirtschaftliche Risiken wie das Währungs-, Zins- und Warenpreisrisiko sind für Sibelco Deutschland begrenzt. Rechnungsstellung erfolgt sowohl bei Lieferanten als auch Kunden in Euro. Durch den konzerninternen Liquiditätsausgleich wird auch das Zinsrisiko minimiert.

Produktabsatz-, Produktions- und Umweltschutzrisiken

Trotz wieder guter Konjunkturdaten in Deutschland stellen Absatz- und Umsatzrückgänge in den wirtschaftlich teilweise sehr unterschiedlich entwickelten Ländern des Euro-Raumes ebenso ein Risiko dar wie strukturelle Veränderungen der Absatzmärkte in Europa und weltweit. Das Erkennen solcher Entwicklungen erfordert eine schnelle und zielgerichtete Reaktion auf die sich verändernden Marktgegebenheiten, was durch Kundennähe und permanente Marktbeobachtung und Marktanalyse erreicht werden kann. Die Präsenz der Sibelco-Gruppe in mehr als 20 Ländern in Europa und mehr als 40 Ländern weltweit bietet den entscheidenden Vorteil, verändertes Marktverhalten direkt und zeitnaher zu erkennen.

Unter anderem bestehen weiterhin Risiken in Form von Produktionsunterbrechungen und mangelnder Ausnutzung der Kapazitäten, die letztlich zu einer Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit der Anlagen führen können. Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherungen für alle wichtigen Produktionsanlagen und Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftpflichtversicherungen begrenzen potenzielle Ausfallrisiken und eventuelle Schadenersatzansprüche Dritter.

Die Sicherstellung einer dauerhaft hohen und flexiblen Rohstoffverfügbarkeit ist für uns als Rohstoffunternehmen von zentraler Bedeutung und somit eines der wichtigsten Unternehmensziele. Die Abteilung "Sustainability" zeichnet sich verantwortlich, eine nachhaltige Rohstoffreserve zu schaffen durch den Erwerb von Landparzellen und dem Abschließen neuer Pachtverträge, um zusätzliche Mineralreserven zu sichern. Komplexe Genehmigungsverfahren werden vorangetrieben. Unsere Abteilung "Geologie" unternimmt umfangreiche geologische Untersuchungen mit eigenem technischem Equipment mit dem Ziel, zusätzliche Materialvorkommen zu erschließen und unsere Rohstoffreserven langfristig zu sichern. Die erfolgreiche Umsetzung dieses Ziels bei gleichzeitiger Verbesserung der Anlageneffizienz wird durch interne Abstimmung der Produktions- und Logistikabläufe zwischen den über 30 Gruben- und Produktionsstandorten der Sibelco Deutschland gewährleistet.

Für eine Rohstoffgewinnung und -weiterverarbeitung sowie für ein Inverkehrbringen in Deutschland ist die Beachtung und Einhaltung umfangreicher umweltrechtlicher Gesetze, Auflagen und Verordnungen auf Bundes- und Länderebene unabdingbare Voraussetzung. Alle Gruben- und Produktionsstandorte und deren Betriebsabläufe unterliegen der bergbehördlichen Aufsicht.

Seit dem 1. Oktober 2021 besteht die TiO ₂ -Kennzeichnungspflicht für alle plastischen und flüssigen keramischen Massen. Die EU-Verordnung zur Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen ("CLP") sieht eine standardisierte Kennzeichnung vor, um über das stoffeigene Gefahrenpotenzial verschiedener Chemikalien zu informieren. Die Einstufung von Stoffen nach der CLP-Verordnung ist rein gefahrenbezogen und spiegelt nicht die tatsächlichen Risiken wider, die mit der Verwendung eines Stoffes verbunden sind. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen zu gewährleisten.

Im Juni 2020 trat das neue Geologiedatengesetz ("GeolDG") in Kraft und wird in den Bundesländern umgesetzt. Es löst das Lagerstättengesetz ab. Dieses Gesetz regelt die Übermittlung geologischer Daten an Behörden sowie deren Veröffentlichung durch die Verwaltung. Der Bundesverband Keramische Rohstoffe hat für seine Mitglieder rechtliche Schritte eingeleitet, um die Interessen der deutschen Tonbergbauunternehmen zu schützen und eine unkontrollierte Veröffentlichung aller geologischer Daten zu verhindern. Eine Verfassungsbeschwerde gegen das GeolDG wurde vom Bundesverfassungsgericht nicht angenommen. Es bleibt zu beobachten ob weitere Verfassungsbeschwerden auf dem normalen Rechtsweg erhoben werden. Das Gesetz stellt einen schweren Wettbewerbsnachteil für die in Deutschland mit der Aufsuche von Bodenschätzen befassten Unternehmen dar, weil Wettbewerber diese mit hohem Kapitaleinsatz erhobenen privaten geologischen Daten einsehen können, ohne dafür bezahlen zu müssen.

Die Taxonomie-Forderung der EU definiert Vorgaben für nachhaltige Investitionen, insbesondere Kriterien, wie ökologisch nachhaltig eine Investition ist. Durch Förderung privater Investitionen in grüne und nachhaltige Projekte soll ein wesentlicher Beitrag zum sogenannten European Green Deal geleistet werden. Letztlich sollen Kapitalflüsse hin zu nachhaltigen Investitionen gelenkt werden. Wichtig ist für unsere Branche, dass auch "Mining und Quarrying" als nachhaltig eingestuft werden. Das Risiko in diesem Zusammenhang ist, dass eine Einstufung als nicht nachhaltig zu einem verschlechterten Rating der Branchenunternehmen bei Banken führen könnte.

Es ergeben sich Risiken aus einem Umweltschaden in einer unserer Gruben aus 2017, die Auswirkung kann derzeit immer noch nicht abschließend eingeschätzt werden, für die eine Rückstellung in Höhe einer bestmöglichen Schätzung gebildet wurde.

Derzeit sind die Risiken durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie begrenzt. Es kam bisher weder zu Produktions-Stilllegungen, noch sind wesentlichen Forderungs- oder Zahlungsausfälle zu verzeichnen. Sollte es jedoch zu einer erneuten Verschlechterung der Krise kommen, auch durch den Krieg in der Ukraine und seine Folgen, kann dies auch Auswirkungen auf die Produktion der Sibelco Deutschland haben. Diese sind jedoch derzeit noch nicht quantifizierbar aufgrund der dynamischen Entwicklung. Durch die Einbeziehung in den gruppenweiten Cash-Pool kann die Gesellschaft jederzeit auf finanzielle Mittel zugreifen.

In der Zusammenfassung der Bewertung der aktuellen risikorelevanten Faktoren ergeben sich keine bestandsgefährdeten Risiken für Sibelco Deutschland.

Prognosebericht

Erwartete Umsatz-, Ertrags- und Finanzentwicklung der Gesellschaft

Die Covid-19-Pandemie, die seit Anfang 2020 den Alltag weltweit beeinträchtigt, beeinflusst unseren operativen Alltag in wesentlichen Bereichen durch die Arbeit aus dem Home-Office.

In den Jahren 2020 und 2021 wurde die deutsche Konjunkturentwicklung von der Corona-Pandemie geprägt. Im Corona-Krisenjahr 2020 ging das Bruttoinlandsprodukt um 4,6 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Die deutsche Wirtschaft konnte sich im Folgejahr 2021 zwar etwas erholen, der Aufschwung blieb jedoch unter dem Einfluss des SARS-CoV-2-Virus hinter den Erwartungen zurück. Für das Jahr 2022 wurde laut ifo-Institut ein Wachstum des BIP von 2,5 % erreicht. Durch den Krieg in der Ukraine und die anhaltend hohe Inflation korrigiert das ifo-Institut seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum nach unten.

Am 24. Februar 2022 startete die Russische Föderation einen Angriffskrieg auf das Nachbarland der Ukraine. Neben den zahlreichen Opfern und einer unsicheren geopolitischen Lage in Europa und weltweit sorgt der Krieg auf der wirtschaftlichen Ebene für massive Verunsicherungen. Die internationale Staatengemeinschaft verurteilte den russischen Angriff und reagiert mit zahlreichen Sanktionen gegen Russland. Der veränderte wirtschaftliche Umgang mit Russland ist in Deutschland vor allem auf dem Energiemarkt spürbar.

Neben unseren eigenen Einschätzungen zu den Umsatz- und Ertragserwartungen für das jeweilige kommende Geschäftsjahr mit all den branchenspezifischen Einflussgrößen, steht für uns nach wie vor die wirtschaftliche Entwicklung in der Bauwirtschaft und hier insbesondere der private Wohnungsbau und der gewerbliche Bau im Fokus und bestimmt als Gradmesser maßgeblich die Entwicklung die Geschäftsaktivitäten unserer Branche.

Laut Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung verzeichnen alle Baubereiche einen Zuwachs, da die Wachstumseinbußen durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie überstanden sind. Der Gewerbebau entwickelt sich am positivsten. Auch die Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau bleiben günstig. Im öffentlichen Bau besteht die Aussicht, dass der aufgelaufene Investitionsstau abgebaut werden kann.

Bei der Beurteilung der Umsatz- und Ertragslage anhand der vorläufigen Ergebnisse für 2022 gehen wir von einem moderaten Anstieg der Umsatzerlöse in oberen einstelligen Prozentbereich für das Geschäftsjahr 2022 aus, die im Wesentlichen aus einem höheren Preisniveau und Veränderungen im Produktmix resultieren. Für das laufende Jahr 2023 erwarten wir insgesamt ein Marktumfeld mit vielen Unwägbarkeiten, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht verlässlich beurteilt werden können. Zudem erwarten wir positive ergebniswirksame Effekte aus den bereits initiierten Restrukturierungsprojekten zur Verbesserung der Rentabilität und Wirtschaftlichkeit in allen Geschäftsbereichen. In der Gesamtbetrachtung werden sich diese Faktoren auf Umsatz und Ergebnis entsprechend positiv auswirken, so dass wir neben einer moderaten Erhöhung des Umsatzes auch eine entsprechend moderate Verbesserung des Rohergebnisses für das Geschäftsjahr 2022 erwarten. Bei gleichen Annahmen erwarten wir eine gleichbleibende Entwicklung für das Folgejahr 2023.

Ransbach-Baumbach, den 26. Mai 2023

Michael Klaas, Geschäftsführer

Bilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Geschäfts- oder Firmenwert	8.818,41	11.831,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.246.491,61	8.433.005,72
2. Ton- und Kaolingelände und sonstige Bergbaurechte	31.505.824,12	33.047.523,28
3. Technische Anlagen und Maschinen	9.483.805,33	9.772.583,10
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	643.438,73	551.172,93
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.196.793,88	1.537.213,24
	55.076.353,67	53.341.498,27
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	7.293.664,45	7.293.664,45
	62.378.836,53	60.646.994,68
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	1.956.805,13	1.381.499,82
2. Fertige Erzeugnisse und Waren	9.068.113,60	8.930.697,76
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	381.419,00
	11.024.918,73	10.693.616,58
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.356.599,47	3.061.612,51
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	20.779.104,86	16.075.025,61
3. Sonstige Vermögensgegenstände	10.222.320,93	8.189.307,36
	33.358.025,26	27.325.945,48
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	171.716,77	567.358,76
	44.554.660,76	38.586.920,82
C. Rechnungsabgrenzungsposten	3.459.737,11	1.504.183,14
	110.393.234,40	100.738.098,64

Passiva

	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Stammkapital	2.000.000,00	2.000.000,00
II. Kapitalrücklage	16.859.654,38	16.859.654,38
III. Gewinnvortrag	3.736.972,02	3.736.972,02
	22.596.626,40	22.596.626,40
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	15.839.521,14	12.935.768,18
2. Sonstige Rückstellungen	22.805.265,51	20.911.933,07
	38.644.786,65	33.847.701,25
C. Verbindlichkeiten
1. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	1.592.286,92	1.240.454,75
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.154.205,13	4.378.435,34
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	40.040.310,62	37.415.486,50
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.365.018,68	1.259.394,40
davon aus Steuern EUR 286.006,84 (Vj. EUR 390.259,68)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 7.158,26 (Vj. EUR 28.586,16)
	49.151.821,35	44.293.770,99
	110.393.234,40	100.738.098,64

Gewinn- und Verlustrechnung für 2021

	2021		2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	92.936.885,35		84.000.226,54
2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	-468.272,00		-444.787,64
3. Sonstige betriebliche Erträge	283.645,41		1.133.720,91
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 58.999,67 (Vj. EUR 25.638,26)
davon Erträge aus der Anwendung der Art. 66 und 67 Abs. 1 bis 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG) EUR 0,00 (Vj. EUR 25.472,00)
		92.752.258,76		84.689.159,81
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	35.120.721,29		33.510.216,42
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	19.556.809,17		19.404.451,86
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	16.661.642,47		14.651.295,46
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	5.247.987,20		3.691.358,38
davon für Altersversorgung EUR 1.525.978,21 (Vj. EUR 306.997,90)
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	4.724.363,82		4.394.272,03
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	9.785.040,68		6.699.096,54
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR 36.669,95 (Vj. EUR 40.566,33)
		91.096.564,63		82.350.690,69
8. Erträge aus Beteiligungen	186.630,83		86.204,96
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	10.539,00		99,00
davon Erträge aus der Abzinsung EUR 0,00 (Vj. EUR 0,00)
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	2.573.580,20		2.254.418,81
davon an verbundene Unternehmen EUR 216.332,32 (Vj. EUR 218.857,79)
davon Aufwendungen aus der Abzinsung EUR 1.394.010,00 (Vj. EUR 1.981.281,00)
		-2.376.410,37		-2.168.114,85
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		0,00		72.867,97
12. Ergebnis nach Steuern		-720.716,24		97.486,30
13. Sonstige Steuern		121.583,46		121.638,36
14. Erträge aus Verlustübernahme		842.299,70		24.152,06
15. Jahresüberschuss		0,00		0,00

Anhang für 2021

Allgemeine Hinweise

Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für große Kapitalgesellschaften. Der Jahresabschluss wird unter der Annahme der Unternehmensfortführung aufgestellt.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren gegliedert.

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, wurde die Bilanzgliederung nach § 266 HGB um die Position Ton- und Kaolingelände und sonstige Bergbaurechte erweitert. Angaben zur Mitzugehörigkeit zu anderen Posten und davon-Vermerke wurden im Anhang gemacht.

Die Gesellschaft ist unter der Firma Sibelco Deutschland GmbH mit Sitz in Ransbach-Baumbach im Handelsregister des Amtsgerichts Montabaur unter der Nummer HRB 1581 eingetragen.

Die Sibelco Minerals GmbH, Ransbach-Baumbach, (im Folgenden Sibelco Minerals), deren Gegenstand der Geschäftstätigkeit der Erwerb, die Verwaltung und die Finanzierung von Beteiligungen an Konzerngesellschaften im Bereich Industrieminerale ist, hat gemäß Geschäftsanteils- und Übertragungsvertrag vom 12. September 2018 eine 94,9 %ige Beteiligung an der Sibelco Deutschland GmbH von der Watts Blake Bearne & Co. Ltd., Sandbach/Großbritannien, erworben. Mit gleichem Vertrag erwarb die SCR-Sibelco N.V., Antwerpen/Belgien (im Folgenden SCR-Sibelco) den verbleibenden Anteil der Sibelco Deutschland von 5,1 % der Beteiligung.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Für die Aufstellung des Jahresabschlusses waren unverändert die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen bilanziert. Die Abschreibungen werden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände und grundsätzlich linear vorgenommen.

Die Abschreibungen der Geschäfts- oder Firmenwerte werden planmäßig über zehn bis 15 Jahre verteilt, in denen sie voraussichtlich genutzt werden. Nach angemessener kaufmännischer Beurteilung erlauben die Stabilität und die Bestandsdauer der Branche auch handelsrechtlich, eine Abschreibung über diese Nutzungsdauer vorzunehmen.

Den Abschreibungen (ohne Ton- und Kaolingelände sowie sonstige Bergbaurechte) liegen folgende Nutzungsdauern zu Grunde:

	Nutzungsdauern Jahre
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände ohne Geschäfts- und Firmenwert	3
Bauten auf fremden Grundstücken	15 bis 50
Technische Anlagen und Maschinen	3 bis 20
Andere Anlagen	10
Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 12

Die Abschreibungen der Ton- und Kaolingelände sowie sonstiger Bergbaurechte richten sich nach der Gesamtleistung, die sich in der erwarteten tatsächlichen Fördermenge ausdrückt. Dieser Gesamtleistung werden die Anschaffungskosten gegenübergestellt und die Abschreibung pro Leistungseinheit ermittelt. Für geringwertige Anlagegüter unter EUR 800,00 wird eine Sofortabschreibung der Anschaffungskosten im Jahr des Zugangs vorgenommen.

Der Ansatz der geleisteten Anzahlungen erfolgte mit dem Nennbetrag.

Innerhalb der Finanzanlagen werden die Anteilsrechte zu Anschaffungskosten bzw. niedrigeren beizulegenden Werten angesetzt.

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Handelswaren (Erzeugnisse) sind zu Anschaffungskosten, zuzüglich Anschaffungsnebenkosten, abzüglich Anschaffungskostenminderungen, bewertet. Die fertigen Erzeugnisse (Tone und Kaoline) werden zu Herstellungskosten bewertet. Herstellungsbezogene Zinsen für Fremdkapital werden nicht einbezogen. Kosten der allgemeinen Verwaltung wurden nicht aktiviert. Notwendige Abschreibungen auf den niedrigeren beizulegenden Wert werden vorgenommen.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Abgesehen von handelsüblichen Eigentumsvorbehalten sind die Vorräte frei von Rechten Dritter.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nominalwert angesetzt.

Für Ausgaben vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen, wurde ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.

Das Stammkapital, welches in voller Höhe eingezahlt ist, wurde zum Nennwert angesetzt. Die Kapitalrücklage wurde zum Nennwert bilanziert. Sie wurde in voller Höhe durch die Gesellschafter geleistet.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Als Bewertungsverfahren wurde die PUC-Methode (Anwartschaftsbarwertverfahren - Projected Unit Credit Method) angewendet. Weiterhin wurden folgende Parameter verwendet:

Rechnungszins:	1,87 % (Vj. 2,30 %)
Gehaltstrend:	2,50 % p. a. (Vj. 2,50 % p. a.)
Rententrend:	2,05 % p. a. (Vj. 1,40 % p. a.)
Durchschnittliche Fluktuation:	2,34 % p. a. (Vj. 2,00 % p. a.)
Biometrie:	"Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck (Vj. "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck)

Die sonstigen Rückstellungen werden zur Deckung aller erkennbaren Risiken gebildet. Sie sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt. Die Rekultivierungsrückstellung wird aufgrund behördlich vorgeschriebener Auflagen für die Rekultivierung der Tongruben gebildet.

Anhand der geschätzten Gesamtkosten, die durch Rechnungen, Stellungnahmen und Schätzungen errechnet werden, ist für die bereits ausgebeutete Fläche im Verhältnis zur Gesamtfläche eine Rückstellung in anteiliger Höhe gebildet worden. Die Berechnung erfolgte unter Zugrundelegung einer Inflationsrate von 2,00 %. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden je nach Restlaufzeit mit 0,40 % bis 1,19 % abgezinst. Die Berechnung von Verpflichtungen aus Altersteilzeitregelungen erfolgt unter Zugrundelegung eines Rechnungszinsfußes von 0,29 %. Rückstellungen mit einer Laufzeit von einem Jahr und länger wurden mit den von der Deutschen Bundesbank für den 31. Dezember 2021 bekannt gegebenen Zinssätzen abgezinst.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Auf fremde Währung lautende Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten wurden grundsätzlich mit dem Devisenkassamittelkurs zum Abschlussstichtag umgerechnet.

Als verbundene Unternehmen werden alle Gesellschaften bezeichnet, die in den Konzernabschluss der SCR-Sibelco, im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen werden.

Erläuterungen zur Bilanz

Anlagevermögen

Die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermögens ist unter Angabe der Abschreibungen des Geschäftsjahres im Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) dargestellt.

Angaben zum Anteilbesitz

	Währung	Beteiligung %	Eigenkapital 31.12.2021	Ergebnis 2021
			TCZK	TCZK
Kaolin Hlubany a.s., Podborany/ Tschechische Republik	CZK'000	100	151.010	4.239

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2021	31.12.2020
	TEUR	TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	2.357	3.062
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	(0)	(0)
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	20.779	16.075
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	(0)	(0)
Sonstige Vermögensgegenstände	10.222	8.189
davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	(527)	(545)
	33.358	27.326

Unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen von TEUR 20.779 (i. Vj. TEUR 16.075) werden Forderungen aus Cash Pooling mit der SILFIN N.V., Antwerpen/Belgien, in Höhe von TEUR 17.589 (i. Vj. TEUR 14.974) sowie Forderungen aus der Verlustübernahme gegen die Gesellschafterin in Höhe von TEUR 842 (Vj. TEUR 24) ausgewiesen. Die Cash Pool-Forderungen der Gesellschaft werden verzinst. Die übrigen Forderungen gegen verbundene Unternehmen sind solche aus Lieferungen und Leistungen.

Forderungen gegen die Gesellschafter betragen insgesamt TEUR 1.690 (i. Vj. TEUR 378).

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Das Deckungsvermögen der Pensionsrückstellungen besteht ausschließlich aus Rückdeckungsversicherungen, bei denen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwerten entsprechen. Der Aktivwert aus verpfändeten Verträgen, der von den Pensionsverpflichtungen in Höhe von TEUR 16.549 (i. Vj. TEUR 14.212) abgezogenen Rückdeckungsversicherungen, beträgt TEUR 710 (i. Vj. TEUR 1.276). Die Berechnung erfolgte nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen und unter Berücksichtigung der aktuellen Einkommenssteuer-Hinweise.

Die Aufwendungen aus der Abzinsung der Pensionsverpflichtungen betragen TEUR 1.394 (i. Vj. TEUR 1.163).

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen umfassen insbesondere Rekultivierungsrückstellungen in Höhe von TEUR 16.832 (i. Vj. TEUR 16.280). Daneben sind im Wesentlichen Rückstellungen für Personalverpflichtungen, Restrukturierung, einen Umweltschaden, ausstehende Eingangsrechnungen sowie Gewährleistungen gebildet.

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt.

in TEUR	31.12.2021			31.12.2020
Art der Verbindlichkeit	bis 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	Gesamt	bis 1 Jahr	mehr als 1 Jahr	Gesamt
1. erhaltene Anzahlungen	0	1.592	1.592	0	1.241	1.241
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	6.154	0	6.154	4.378	0	4.378
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	11.040	29.000	40.041	1.143	36.273	37.416
4. Sonstige Verbindlichkeiten	1.365	0	1.365	1.259	0	1.259
- davon aus Steuern	286	0	286	390	0	390
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	7	0	7	29	0	29
	18.559	30.592	49.152	6.780	37.514	44.294

Die Verbindlichkeiten umfassen solche gegenüber der Gesellschafterin SCR-Sibelco in Höhe von TEUR 2.748 (i. Vj. TEUR 256). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen im Wesentlichen in Höhe von TEUR 3.701 (i. Vj. TEUR 1.092) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, in Höhe von TEUR 36.273 (i. Vj.TEUR 36.273) Darlehen und in Höhe von TEUR 51 Zinsen (i.Vj. TEUR 51). Sämtliche Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr nicht besichert.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Aufgliederung der Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse belaufen sich in 2021 auf TEUR 92.937.

	2021	2020
	Mio. EUR	Mio. EUR
Aufgliederung nach Regionen
Deutschland	58,0	52,8
Übrige EU-Länder	30,0	26,9
Übriges Ausland	4,9	4,3
	92,9	84,0

	2021	2020
	Mio. EUR	Mio. EUR
Aufgliederung nach Tätigkeitsbereichen
Kerngeschäft	86,5	80,3
Verkippungsgeschäft	3,6	2,0
Sonstiges (Provision, Weiterbelastung Management-Gebühren etc.)	2,8	1,7
	92,9	84,0

Periodenfremde Erträge / Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 57 (i. Vj. TEUR 124) aus der Auflösung von Rückstellungen. Im Geschäftsjahr gab es keine periodenfremden Aufwendungen (i. Vj. TEUR 127).

Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag 2021 in Höhe von TEUR 842 (i. Vj. TEUR 24) wird aufgrund des bestehenden Ergebnisabführungsvertrags von der Organträgerin Sibelco Minerals ausgeglichen.

Sonstige Angaben

Sonstige finanzielle Verpflichtungen / außerbilanzielle Geschäfte

Folgende nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte und sonstige finanzielle Verpflichtungen existieren:

Es bestehen aus wirtschaftlichen Gründen abgeschlossene Leasingverträge über Sachanlagen zum Bilanzstichtag mit einer finanziellen Verpflichtung von insgesamt TEUR 2.588 (davon bis zu einem Jahr: TEUR 1.180). Risiken liegen in den tatsächlichen oder potenziellen Abflüssen liquider Mittel, Vorteile in der (Weiter-)Nutzung der Vertragsgegenstände.

Ausschüttungssperre

Es besteht gemäß § 253 Abs. 6 HGB eine Ausschüttungssperre in Höhe von TEUR 1.416 (i. Vj. TEUR 1.517).

Geschäftsführung

Als Geschäftsführer ist bestellt:

Herr Michael Klaas, Marienrachdorf, Geschäftsführer Sibelco Deutschland GmbH

Auf die Angabe der Geschäftsführerbezüge bzw. der Bezüge früherer Mitglieder der Geschäftsführung wurde gemäß § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Mitarbeiter

Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiter:

Gewerbliche Mitarbeiter	188
Angestellte	119
	307
davon Auszubildende	7

Abschlussprüferhonorar

Das für das Geschäftsjahr berechnete Honorar des Abschlussprüfers wird nicht angegeben, da es in die Angaben im Konzernabschluss der SCR Sibelco SA/NV, Antwerpen/Belgien, einbezogen wird.

Konzernverhältnisse

Die Sibelco Deutschland GmbH ist zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und -lageberichtes gemäß § 290 HGB verpflichtet. Die Sibelco Deutschland GmbH macht von der Befreiungsvorschrift zur Aufstellung eines Konzernabschlusses und -lageberichtes gemäß § 291 HGB Gebrauch, da sie in den nach IFRS aufgestellten Konzernabschluss der SCR-Sibelco, einbezogen wird. Die SCR-Sibelco stellt für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen den Konzernabschluss auf. Dieser wird in englischer Sprache auf der Homepage der SCR-Sibelco veröffentlicht.

Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag ergaben sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die wesentliche finanzielle Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- oder Ertragslage haben.

Ransbach-Baumbach, 26.05.2023

Michael Klaas, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens 2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.709.159,68	0,00	0,00	0,00	1.709.159,68
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3.604.341,27	0,00	0,00	0,00	3.604.341,27
	5.313.500,95	0,00	0,00	0,00	5.313.500,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	36.837.149,15	164.120,73	0,00	73.251,41	37.074.521,29
2. Ton- und Kaolingelände und sonstige Bergbaurechte	58.543.999,39	124.796,58	0,00	940,15	58.669.736,12
3. Technische Anlagen und Maschinen	56.623.422,50	1.760.943,03	-948.580,86	408.815,99	57.844.600,66
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.911.362,95	252.828,60	-21.974,66	15.045,78	12.157.262,67
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	1.537.213,24	4.157.633,97	0,00	-498.053,33	5.196.793,88
	165.453.147,23	6.460.322,91	-970.555,52	0,00	170.942.914,62
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	7.293.664,45	0,00	0,00	0,00	7.293.664,45
	178.060.312,63	6.460.322,91	-970.555,52	0,00	183.550.080,02

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2021	Zugänge	Abgänge	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.709.159,68	0,00	0,00	1.709.159,68
2. Geschäfts- oder Firmenwert	3.592.509,31	3.013,55	0,00	3.595.522,86
	5.301.668,99	3.013,55	0,00	5.304.682,54
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	28.404.143,43	423.886,25	0,00	28.828.029,68
2. Ton- und Kaolingelände und sonstige Bergbaurechte	25.496.476,11	1.667.435,89	0,00	27.163.912,00
3. Technische Anlagen und Maschinen	46.850.839,40	2.458.536,79	-948.580,86	48.360.795,33
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.360.190,02	171.491,34	-17.857,42	11.513.823,94
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	112.111.648,96	4.721.350,27	-966.438,28	115.866.560,95
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
	117.413.317,95	4.724.363,82	-966.438,28	121.171.243,49

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	8.818,41	11.831,96
	8.818,41	11.831,96
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	8.246.491,61	8.433.005,72
2. Ton- und Kaolingelände und sonstige Bergbaurechte	31.505.824,12	33.047.523,28
3. Technische Anlagen und Maschinen	9.483.805,33	9.772.583,10
4. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	643.438,73	551.172,93
5. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	5.196.793,88	1.537.213,24
	55.076.353,67	53.341.498,27
III. Finanzanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen	7.293.664,45	7.293.664.45
	62.378.836,53	60.646.994,68

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Sibelco Deutschland GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Sibelco Deutschland GmbH, Ransbach-Baumbach - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Sibelco Deutschland GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satzl HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit §317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, 6. Juni 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dietl, Wirtschaftsprüferin

Esbach, Wirtschaftsprüfer

Zahlungsbericht 2021

Sibelco Deutschland GmbH

Ransbach-Baumbach

Bericht über Zahlungen der Sibelco Deutschland GmbH, Ransbach-Baumbach, an staatliche Stellen im Zusammenhang mit der Tätigkeit in der mineralgewinnenden Industrie für das Geschäftsjahr 2021

1. Grundsätze der Berichterstellung

Die Sibelco Deutschland GmbH ist eine große Kapitalgesellschaft mit Sitz im Inland. Gegenstand des Unternehmens ist die Gewinnung und der internationale Handel mit Ton, sonstigen Mineralien und Rohstoffen sowie deren Verarbeitung.

Die Gesellschaft hat für die Beurteilung, ob das Unternehmen in den Anwendungsbereich des § 341 q HGB fällt, vorbehaltlich einer gesetzlichen Klarstellung bzw. Rechtsprechung die sog. Infektionstheorie herangezogen. Danach wird nicht zwischen Haupt- und Nebentätigkeit unterschieden. Eine Tätigkeit im Anwendungsbereich des § 341 r Nr. 1 HGB führt unabhängig von ihrem Umfang oder ihrer Bedeutung zur Verpflichtung, einen Zahlungsbericht nach § 341 s HGB zu erstellen und nach § 341 w Abs. 1 HGB offenzulegen.

2. Zahlungen an staatliche Stellen in Deutschland

Sibelco Deutschland GmbH ist an rund 30 Produktions- und Grubenstandorten in Deutschland tätig. Im Bereich der Rohstoffgewinnung ergeben sich die im Weiteren aufgeführten unmittelbare Zahlungen an staatliche Stellen.

Dabei wird eine staatliche Stelle, an die im Berichtszeitraum insgesamt weniger als EUR 100.000 gezahlt worden sind, im Zahlungsbericht in Übereinstimmung mit § 341t Abs. 4 HGB nicht aufgeführt.

Unmittelbare Zahlungen an staatliche Stellen in Zusammenhang mit der Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer haben sich 2021 aufgrund einer bestehenden ertragsteuerlichen Organschaft nicht ergeben.

Zusammenfassende Übersicht der Zahlungen von mehr als EUR 100.000 an staatliche Stellen im Geschäftsjahr 2021:

Staatliche Stelle	§ 341r Nr. 3b HGB GewSt	§ 341r Nr. 3b HGB KSt/ Soli	§ 341r Nr. 3c HGB Nutzungsentgelt	§ 341r Nr. 3f HGB Lizenz, Miet- und Zugangsgebühren	gesamt
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
Inland
Finanzamt Montabaur-Diez					0
Gemeinde Ransbach-Baumbach					0
weitere hebeberechtigte Gemeinden (jeweils weniger als TEUR 100)					0

Ransbach-Baumbach, den 26.05.2023

Dipl. Ing. Michael Klaas, Geschäftsführer

Steffi Heibel, Finance Manager