Rheinmetall International Engineering GmbH

Geisenheim

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2015 bis zum 31.12.2015

Lagebericht des Konzerns für das Geschäftsjahr 2015

Grundlagen der Gesellschaft

1. Geschäftsmodell

Die Rheinmetall International Engineering GmbH (im Folgenden auch kurz "RIE") ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Rheinmetall AG, Düsseldorf, und der Ferrostaal Industrieanlagen GmbH (im Folgenden auch kurz "FIA"), Geisenheim. Die Gesellschaftsanteile der RIE werden zum Bilanzstichtag zu 50% von der Rheinmetall AG sowie 50% von der FIA gehalten.

Der Konzernabschluss der RIE zum 31. Dezember 2015 wird nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind, und der ergänzenden Bestimmungen des § 315a Abs. 1 HGB erstellt.

Als Systemintegrator und Generalunternehmer bietet RIE seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand und übernimmt die Verantwortung für die komplette Realisierung komplexer Projekte. RIE unterstützt ihre Kunden durch den gesamten Lebenszyklus eines Projekts - mit der Erstellung von technischen, geschäftlichen und finanziellen Konzepten, Betreibermodellen, Engineering, der Realisierung und dem erfolgreichen Start einschließlich Training und Know-how-Transfer. Nach der Inbetriebnahme kümmert RIE sich um Wartung, Ersatzteilversorgung und die technische Assistenz.

Das Jahr 2015 stand weiterhin im Zeichen des Aufbaus der RIE-Gruppe, sowohl extern (neue Produktbereiche und Auslandsstrukturen) als auch intern (Verbesserung der Auftragsprozesse, Reorganisation von Verantwortlichkeiten). Die Marktentwicklung sowie die Optimierung und Verbesserung von Prozessen werden auch in 2016 fortgeführt.

Das zum Bilanzstichtag vollkonsolidierte verbundene Unternehmen, Ferrostaal Industrieanlagen Óleo e Gás do Brasil Ltda. (im Folgenden auch kurz "FIAB"), hielt zum 31. Dezember 2014 45% der Anteile an dem Konsortium Tomé Ferrostaal, Maceió, Brasilien (CTF), welches als gemeinschaftliche Tätigkeit nach IFRS 11 in den Jahresabschluss der FIAB einbezogen worden ist. FIAB hat rechtlich 54% der Anteile am CTF vom bisherigen Konsortialpartner Tomé zum 1. März 2015 bilanziell übernommen. Damit besitzt die FIAB nun rechtlich 99% am CTF.

RIE hat jeweils 100 % der Anteile an nicht konsolidierten Unternehmen: Rheinmetall International Engineering South Africa RF (PTY) Ltd. (Somerset West, Südafrika) und Fritz Werner Services & Solutions Ltd. (Yangon, Myanmar).

Der erwartete operative Start des Unternehmens "Rheinmetall International Engineering South Africa RF (PTY) Ltd." war für die zweite Jahreshälfte 2015 vorgesehen, wurde jedoch auf Anfang 2016 verschoben. In 2016 entschied die Geschäftsführung aus Kostengründen das Unternehmen nicht weiter aufzubauen und auf unbestimmte Zeit stillzulegen.

Im Februar 2015 ist das Tochterunternehmen "Fritz Werner Services & Solutions Ltd." mit Sitz in Yangon Myanmar mit Stammkapital in Höhe von 46.000 EUR mit dem Ziel über die lokale Präsenz weiterhin Aufträge für die RIE Geisenheim zu akquirieren sowie Kontakte anzubahnen und zu pflegen, gegründet worden. Ergänzend plant RIE durch Servicedienstleistungen insbesondere das Projektgeschäft im Bereich "Security Systems" (Röntgenanlagen / Security Equipment) in Myanmar zu stärken, da lokale Serviceleistungen gemäß den in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen den größten Vorteil gegenüber der Konkurrenz darstellen.

Neben den Tochtergesellschaften gehören rechtlich ausländische (Projekt-) Betriebsstätten und Representative Offices mit Sitz in Algerien, Kasachstan und in Indonesien zur RIE.

RIE konzentrierte sich in 2015 auf fünf Produktbereiche: Oil & Gas, Industrieanlagen bzw. Opportunities, Medical, Ammunition & Propellants und Public Security. Während die ersten beiden Produktbereiche bei der RIE-Gründung in 2014 von der FIA in die RIE eingebracht und darüber hinaus in 2014 und in 2015 laufende Aufträge abgewickelt wurden, befinden sich die anderen drei Produktbereiche noch im Aufbau (Ammunition & Propellants und Public Security wurden in einem Produktbereich zusammengefasst).

Zum Jahresende 2015 sind die Produktbereiche optimiert und umstrukturiert worden. RIE führt ab 01.01.2016 vier Geschäftsfelder:

	Oil & Gas: Up-, Midstream und Offshore Lösungen für die Öl- und Gas-Industrie
	Industrial Projects: Bergbau, Mineralienaufbereitung, Metallverarbeitung, Montage- und Prozessanlagen
	Healthcare Solutions: Lösungen für mobile/stationäre Krankenhäuser sowie Services für militärische Kunden
	Government & Defence Solutions: Schutz vor Anlagen, kritische Einrichtungen oder ganzen Grenzen, Militärfahrzeuge und wehrtechnische Produkte

2. Forschung und Entwicklung

Das Geschäftsmodel der RIE-Gruppe erfordert keinerlei Forschung und Entwicklung.

Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die von der FIA in die RIE eingebrachten, laufenden Projekte in den Produktbereichen Oil & Gas sowie Opportunities wurden aufgrund der im Geschäftsjahr 2014 angefangenen Optimierung der Auftragsprozesse und einer Reorganisation der Verantwortlichkeiten in 2015 sowie in 2016 gut abgewickelt. Auch das wichtigste Projekt in Brasilien war in 2015 sehr erfolgreich. Die letzten Schiffsmodule wurden in 2016 an den Kunden übergeben. Aufgrund der noch fehlenden Auftragseingänge bzw. Folgeprojekte hat RIE einen signifikanten Personalabbau in 2016 geplant, sowohl in Geisenheim als auch in Brasilien, und hat im Mai 2016 einen Sozialplan und Interessenausgleich in Geisenheim abgeschlossen. Durch diese Maßnahmen sollen bestehende Überkapazitäten aufgrund ausbleibender Auftragseingänge abgebaut sowie eine geringere Break-Even-Schwelle erreicht werden, um in 2017 als RIE-Gruppe den Turnaround zu erreichen.

Der in 2015 angefangene Neuaufbau in den Produktbereichen "Ammunition & Propellants", "Medical", "Public Security" ist durch die Umstrukturierung ab Januar 2016 verstärkt worden. Die in 2015 geplanten Auslandsstrukturen stehen in 2016 nicht im Vordergrund und werden bis Ende 2017 nicht weiter verfolgt.

In 2015 sowie in den ersten vier Monaten in 2016 gab es Änderungen in der RIE-Geschäftsführung:

Dr. Klaus Lesker ist im Oktober 2015 als Vorsitzender der Geschäftsführung ins Unternehmen eingetreten und Urs Vollrath trat zum Jahresbeginn 2015 in die Geschäftsführung der RIE ein. Die Verstärkung der Geschäftsführung sollte vor allem dem forcierten Aufbau der Geschäftsfelder Medical, Public Security und Ammunition & Propellant, der Stabilierung von Oil & Gas und von Opportunities sowie der Überarbeitung der strategischen Ausrichtung der RIE dienen. Im März 2016 entschieden die Gesellschafter die Anzahl der Personen in der Geschäftsführung wieder auf zwei zu reduzieren, um die Größe der Geschäftsführung auf die zukünftige Unternehmensgröße (bedingt durch den beschlossenen Personalabbau) anzupassen.

Branchenkonjunktur, Wettbewerbssituation, Marktstellung der Produktbereiche:

•	Oil & Gas Der niedrige Stand des Öl-Preises im Geschäftsjahr 2015 hat den privaten wie auch staatseigenen Öl und Gas Firmen zu geringeren Investitionen und zu einem Rückgang der Veröffentlichung von Tendern und Ausschreibungen geführt. In der Folge hat sich der Wettbewerb bei der Vergabe von Öl und Gas Projekten, speziell im von RIE bedienten Upstream-Segment, im Geschäftsjahr 2015 verstärkt und es sind auch in 2016 keine wesentlichen Veränderungen zu erwarten. RIE's Fokus im vergangenen sowie neuen Geschäftsjahr liegt darauf, die Wettbewerbsfähigkeit durch eine bessere Marktpositionierung in wichtigen Öl und Gas Regionen sowie den Eingang von strategischen Partnerschaften zu stärken. Als Zielmärkte für 2016 werden Stammländer wie Algerien und Brasilien sowie verstärkt die Region Middle East (speziell UAE, Oman, Irak) intensiv bearbeitet. In der Ukraine konnte ein Auftragseingang für die Modernisierung einer Gasverdichterstation im ersten Halbjahr 2016 realisiert werden.
•	Opportunities Der Bereich Opportunities war im Jahr 2015 durch anhaltend niedrige Rohstoffpreise gekennzeichnet. Da die Investitionsbudgets für industrielle Projekte in Zielländern der RIE zu einem Großteil von Rohstoffen beeinflusst werden, hat dies direkten Einfluss auf die Vergabe von Industrieanlagen-Projekten, insbesondere im Umfeld der Rohstoffausbeutung oder Verarbeitung. In Mauretanien erschwerte der geringe Eisenerzpreis die Akquisition von Ersatzteil- und Erweiterungsaufträgen zu dem bestehenden Auftrag Guelb II. Des Weiteren wurde 2015 genutzt um den Markt Myanmar weiter zu entwickeln. Bisher wurden dort kleinere Auftragseingänge und Vertretungsgeschäft umgesetzt, in 2015 und im laufenden Jahr 2016 wurden darüber hinaus Initiativen ergriffen um dort auch größere Industrieprojekte zu entwickeln.
•	Medical Es hat sich im Jahr 2015 bestätigt, dass der globale Markt für die Medizintechnik großes Potential für starkes Wachstum besitzt. "Medical" hat in den letzten acht Monaten eine vielversprechende Pipeline von möglichen Projekten aufgestellt. Die Konzentration in 2016 wird auch auf weiteren Themen liegen, die das Portfolio des Medical-Produktbereiches deutlich erweitern werden. Folgende Themen werden hier Berücksichtigung finden: - Verstärkte strategische Kooperationen im Bereich Value Engineering sowie Design / Planning / Pre-Construction. - Military Healthcare ausbauen - E-Learning und Telemedizin einbinden und mit mobilen Lösungen koppeln - Markenbildung Medical als " Produkt" Gesundheit im militärischen Bereich ausbauen Des Weiteren wird "Medical" durch die Aufstellung und Absicherung von innovativen Finanzierungsmodellen eine profunde Basis schaffen, um die Implementierung von Turnkey-Projekten zu realisieren.
•	Ammunition & Propellants Die Zusammenarbeit mit der Rheinmetall Gruppe entwickelt sich weiterhin gut. Ein erster Erfolg könnte in Indonesien im Dezember 2016 erzielt werden. Im Mittleren Osten sowie in Nordafrika sind ebenfalls konkrete Bedarfsfälle in der Bearbeitung. Der grundsätzlich nach wie vor positiv zu bewertende Markt in Ost Europa ist zur Zeit politisch nicht erschließbar. Aufgrund der insgesamt positiven Marktaussichten und der guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Rheinmetall Denel Munition (kurz "RDM") in Südafrika hat RIE in 2015 beschlossen, die dortige RIE Tochtergesellschaft ab Anfang 2016 personell operativ zu schalten. Dies geschah mit dem Ziel, dort vorhandenes Know-how zu nutzen und gemeinsam mit der RDM die Vertriebsaktivitäten zu intensivieren. Im Rahmen der Re-Organisation der RIE entschied die Geschäftsführung in der zweiten Hälfte 2016 das Unternehmen aus Kostengründen nicht weiter aufzubauen und auf unbestimmte Zeit stillzulegen. Ferner arbeitet RIE in 2016 an einer weiteren Intensivierung der Zusammenarbeitsmöglichkeiten mit Rheinmetall Gesellschaften, insbesondere im Bereich mechanische Montagelinien. Ein erster Auftragseingang konnte im September 2016 realisiert werden.
•	Public Security Der Geschäftsbereich Public Security hat im Jahr 2015 verschiedene Projektansätze verfolgt um einen geeigneten strategischen Marktansatz zu entwickeln. Insbesondere die Einbindung in ein Public Security-Cluster der in diesem Bereich arbeitenden Rheinmetall Unternehmen wurde genutzt um die eigene Strategie in diesem Geschäftsbereich zu entwickeln. Darüber hinaus wurden strukturelle und organisatorische Maßnahmen ergriffen um den Bereich innerhalb der RIE geeignet aufzustellen.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Produktbereiche Oil & Gas und Opportunities im Geschäftsjahr 2015 stark von sinkenden Rohstoffpreisen und damit von einem zurückhaltenden Markt geprägt waren. Die weiteren Produktbereiche der RIE befanden sich auch im Jahr 2015 in der Entwicklungsphase. Mit Beginn des Geschäftsjahres 2016 wurde die Organisation der RIE neu strukturiert. Wurde in 2015 noch in 5 Produktbereichen das Geschäft der RIE vorangetrieben, sind in 2016 die Geschäftsfelder der RIE in 4 Produktbereichen organisiert - Oil & Gas, Medical, Government & Defence Solutions und Industrial Projects.

In 2016 konnte die RIE erste Erfolge bei der weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Rheinmetall Gruppe verzeichnen. Ein erster Auftrag konnte im September 2016 gesichert werden.

2. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

RIE erzielte im Geschäftsjahr 2015 einen Konzernumsatz in Höhe von 233,5 Mio. EUR (Vorjahr: 238,2 Mio. EUR) insbesondere mit zwei Produktbereichen Oil & Gas und Opportunities. Die drei anderen Geschäftsfelder befanden sich in der Entwicklungsphase. Die ersten Umsatzergebnisse werden in 2016/2017 erwartet.

Der Produktbereich Oil & Gas erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 204,5 Mio. EUR (Vorjahr: 174,2 Mio. EUR) und der Produktbereich Opportunities konnte einen Umsatz in Höhe von 26,9 Mio. EUR (Vorjahr: 64,0 Mio. EUR) verzeichnen. Der Produktbereich Ammunition & Propellants konnte einen Umsatz in Höhe von 0,7 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR) verzeichnen.

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Umsatzerlöse	233.516	238.214
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen	7.474	190
Gesamtleistung	240.990	238.404
Sonstige betriebliche Erträge	31.924	3.393
Materialaufwand	153.291	163.913
Personalaufwand	66.307	38.598
Abschreibungen	28.690	1.642
Sonstige betriebliche Aufwendungen	36.112	32.814
Betriebliches Ergebnis	-11.486	4.830
Zinsergebnis 1)	-891	54
Beteiligungsergebnis und sonstiges Finanzergebnis	-1.070	19
Finanzergebnis	-1.961	73
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)	-13.447	4.903
Ertragsteuern	-3.831	2.169
Ergebnis nach Ertragsteuern	-9.616	2.734

Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) der RIE-Gruppe in 2015 lag bei -12,5 Mio. EUR (Vorjahr: 4,8 Mio. EUR). Während der Produktbereich Oil & Gas mit einem Ergebnis von 9,3 Mio. EUR (Vorjahr: 9,8 Mio. EUR) abschloss, hat der Produktbereich Opportunities ein Ergebnis in Höhe von -5,3 Mio. EUR (Vorjahr: 1,0 Mio. EUR) erzielt.

Der Auftragseingang des Geschäftsjahres 2015 beträgt 180,9 Mio. EUR (Vorjahr: 78,8 Mio. EUR) und betrifft mit 175,7 Mio. EUR (Vorjahr: 31,1 Mio. EUR) den Produktbereich Oil & Gas, mit 3,2 Mio. EUR (Vorjahr: 47,7 Mio. EUR) den Bereich Opportunities und mit 0,7 Mio. EUR den Produktbereich Ammunition & Propellants.

Vermögens- und Kapitalstruktur der Rheinmetall International Engineering GmbH für das Geschäftsjahr 2015 - Konzernabschluss IFRS

TEUR	31.12.2015	31.12.2014
Langfristige Vermögenswerte	25.297	15.639
Kurzfristige Vermögenswerte	103.668	113.371
Summe Aktiva	128.965	129.010
Eigenkapital	196	12.066
Langfristige Verbindlichkeiten	13.374	11.115
Kurzfristige Verbindlichkeiten	115.395	105.829
Summe Passiva	128.965	129.010

Das Eigenkapital des RIE-Konzerns beträgt zum Bilanzstichtag 0,2 Mio. EUR (Vorjahr: 12,1 Mio. EUR). Dieses resultiert vorwiegend aus dem gezeichneten Kapital in Höhe von 7,0 Mio. EUR (Vorjahr: 7,0 Mio. EUR) sowie in 2014 gebildeten Kapitalrücklagen in Höhe von 3,4 Mio. EUR. Demgegenüber steht der Bilanzverlust von -7,0 Mio. EUR und das sonstige Ergebnis in Höhe von -3,2 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote sinkt damit auf 0,2 % (Vorjahr: 9,4 %).

Das als kurzfristige Finanzverbindlichkeiten in 2014 ausgewiesene Darlehen der FIAB bei der Banco Santander S.A. in Höhe von 30 Mio. BRL ist in 2015 vollständig zurückbezahlt worden.

Die Guthaben bei Kreditinstituten in Höhe von 27,1 Mio. EUR (Vorjahr: 16,2 Mio. EUR) beinhalten kurzfristige verzinsliche Termingeldeinlagen in Höhe von 8,0 Mio. EUR (Vorjahr: 0,0 Mio. EUR), ein Konsortialkonto mit einem Kontostand in Höhe von 3,5 Mio. EUR (Vorjahr: 2,8 Mio. EUR) sowie unverzinsliche, täglich fällige Bankguthaben.

Kapitalflussrechnung der Rheinmetall International Engineering GmbH für das Geschäftsjahr 2015 - Konzernabschluss IFRS

TEUR	31.12.2015	31.12.2014
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	33.815	6.026
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-11.698	-364
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-10.153	9.429
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	11.964	15.091
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	16.152	25
Einbringung	0	1.097
Wechselkursbedingte Änderung der liquiden Mittel	-1.053	-61
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	27.063	16.152

Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit in Höhe von 33,8 Mio. EUR wurde in 2015 wesentlich von der Durchsetzung von Nachträgen im FPSO Projekt Brasilien beeinflusst.

Der wesentliche Teil des Cash Flows aus der Investitionstätigkeit von 11,7 Mio. EUR resultiert aus dem Kauf der CTF Anteile vom Partner Tomé.

Unter anderem wurde mit den aus der Change Order eingenommenen Geldern in 2015 das Santander Darlehen von 30 Mio. BRL zurückgezahlt, was den wesentlichen Anteil des Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit erklärt.

3. Risiken und Chancen

Risikobericht

Als international agierendes Unternehmen mit einem diversifizierten Portfolio ist die RIE-Gruppe permanent einer Vielzahl von internen und externen Entwicklungen oder Ereignissen ausgesetzt, die das Erreichen der finanziellen und nicht-finanziellen RIE-Ziele in wesentlichem Maße beeinflussen können.

Im Folgenden werden neben den Chancen auch Risiken berichtet, die in der RIE-Risikomatrix als "mittel" oder "hoch" eingestuft worden sind:

Gesamtwirtschaftliche Risiken (mittel):

Risiken, die durch Konjunkturzyklen entstehen, können nicht völlig abgewertet werden. Eine Verschlechterung konjunktureller Rahmenbedingungen in den Absatzregionen kann die Umsatz- und die Ertragslage des RIE-Konzerns beeinträchtigen. Geopolitische oder wirtschaftliche Krisen können Auswirkungen auf regionale Märkte haben.

Marktrisiken (mittel):

Im Zeichen fortschreitender Globalisierung sowie steigender Wettbewerbsintensität und Markttransparenz nehmen Marktrisiken zu. Daraus können Schwankungen von Preisen, Mengen und Margen resultieren. Die Konzentration auf anspruchsvolle Marktsegmente, Prozessverbesserungen und ein straffes Kostenmanagement trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit in den Branchen zu stärken sowie die Ertragskraft des RIE-Konzerns auszubauen.

Risiko der Bestandsgefährdung (mittel bis hoch):

Langfristverträge, insbesondere für Großprojekte, bilden einen wesentlichen Bestandteil des RIE-Geschäfts. Solche Großprojekte werden in der Regel im Rahmen eines wettbewerbsintensiven Bieterverfahrens vergeben. Einige dieser Verträge sind an sich riskant, da sie die Übernahme nahezu aller Risiken vorsehen können, die mit der schlüsselfertigen Fertigstellung des Projekts sowie mit Gewährleistungsverpflichtungen nach Abnahme des Projekts verbunden sind. Im Falle eines fehlenden Auftragseigangs trägt RIE die Angebots- bzw. Akquisekosten, die die Liquiditätsrisiken erhöhen können.

Die aus Festpreisverträgen erzielbaren Ergebnismargen könnten durch Änderungen der Kosten oder der Produktivität während ihrer Laufzeit von den ursprünglichen Schätzungen abweichen. Manchmal trägt RIE das Risiko unerwarteter Projektmodifikationen, des Mangels an qualifizierten Fachkräften, von Qualitätsproblemen, finanziellen Schwierigkeiten der Kunden, Kostenüberschreitungen oder Vertragsstrafen aufgrund unerwarteter technischer Probleme, von unvorhersehbaren Entwicklungen an den Projektstandorten, von unvorhergesehenen Änderungen oder Schwierigkeiten innerhalb des rechtlichen und politischen Umfelds, von Leistungsproblemen bei den Zulieferern, Subunternehmern oder Konsortialpartnern oder aufgrund weiterer logistischer Schwierigkeiten. RIE kann deswegen nicht garantieren, dass die Verträge und Projekte, insbesondere jene mit langer Laufzeit und Festpreiskalkulation, profitabel abgeschlossen werden können.

Die im Wirtschaftsbericht dargestellte Verschlechterung der Ertragslage in 2015 führt bei der RIE voraussichtlich ab Ende 2016 zu einem Finanzierungsbedarf. Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs stellen die Gesellschafter der RIE eine Finanzierung von maximal 15,3 Mio. EUR (Rheinmetall AG 10,2 Mio. EUR und Ferrostaal GmbH 5,1 Mio. EUR) ab 15. November 2016 für 18 Monate zur Verfügung.

Absatzrisiko (mittel bis hoch):

Wenn positive Impulse aus der Weltwirtschaft und den für RIE relevanten Märkten ausbleiben, bestehen für den Konzern konjunkturelle Risiken. Geringere Wachstumsraten in Afrika und in Asien, eine Rezession in Brasilien, weitere Gewalteskalationen in Krisenregionen sowie sinkende Rohstoffpreise können einen großen Einfluss auf die Konjunktur in den RIE Zielmärkten haben. Die entsprechenden länder- und marktspezifischen Rahmenbedingungen verfolgt RIE kontinuierlich.

Absatzrisiken aus der Abhängigkeit von einzelnen Märkten und Branchen wirkt RIE gemeinsam mit den Gesellschaftern durch eine konsequente Ausrichtung auf neue Märkte entgegen (Aufbau der Produktbereiche Healthcare Solutions und Government & Defence Solutions).

Veränderungen in den rüstungstechnischen Anforderungen von Kundenländern, Budgetrestriktionen oder generelle Finanzierungsprobleme von Kunden können Risiken in Form von Verzögerungen bei der Vergabe, einer zeitlichen Streckung oder gar des Ausfalls von Aufträgen nach sich ziehen.

RIE ist stark exportorientiert. Neue Gesetze sowie Änderungen in rechtlichen Rahmenbedingungen, in Verfahrensweisen bei bestehenden Richtlinien oder in der Genehmigungspraxis können die Entwicklung des Defence-Geschäfts behindern und damit die Ergebnissituation des RIE-Konzerns negativ beeinflussen.

Beschaffungsrisiken (mittel):

Beschaffungsrisiken bestehen darin, dass die zur Herstellung der Produkte, Anwendungen und Systeme benötigten Rohstoffe, Bauteile und Komponenten nicht oder nicht in ausreichendem Maß in geeigneter Qualität und erforderlicher Quantität zur Verfügung stehen oder nicht zeitgerecht und reibungslos oder nicht zu marktgerechten Preisen beschafft werden können. Generell werden Beschaffungsrisiken durch sorgfältige Auswahl zuverlässiger Lieferanten, effizientes Vertragsmanagement sowie den Aufbau von angemessenen Sicherheitsbeständen reduziert. Zudem besteht bei der RIE die interne Vorgabe, dass in Kalkulationen für Angebote, die von der RIE an Kunden abgegeben werden, mindestens 80% des Liefervolumens durch verbindliche Lieferantenangebote gedeckt sein müssen.

Projektrisiken (mittel):

Aus dem Umfang und der Komplexität von Projekten können bei der Planung, Kalkulation, Ausführung und Abwicklung Risiken entstehen. Dazu gehören neben mit Unsicherheiten behafteten Kalkulationen unerwartete technische Probleme, unterschätzte Komplexitätsgrade, Kostensteigerungen, Kapazitätsengpässe, Lieferengpässe und Qualitätsprobleme bei Partner- und Subunternehmen, unvorhersehbare Entwicklungen bei der Montage sowie Verschiebungen bei Abnahme- und Abrechnungszeitpunkten. Durch gutes Projektmanagement, Projektmeilensteine, Überprüfungsstufen für die jeweiligen Projektphasen und umfangreiche Maßnahmen im Qualitätsmanagement sowie eine entsprechende Gestaltung von Verträgen lassen sich diese Risiken zwar begrenzen, jedoch nicht gänzlich ausschließen.

Compliance-Risiken (gering):

Compliance-Fälle können vielfältige Schäden verursachen und schwerwiegende Folgen haben, wie z.B. Abbruch von Geschäftsbeziehungen, Ausschluss von Aufträgen, negative Beurteilungen am Kapitalmarkt, die Geltendmachung von Schadenersatz sowie straf- und zivilrechtliche Verfolgung.

Der RIE-Konzern verfügt über ein umfassendes Regelwerk in Form von Richtlinien sowie Organisations- und Arbeitsanweisungen, die die stetige Beachtung gesetzlicher Vorgaben sichern, Verstöße gegen geltendes Recht verhindern sowie pflicht- und sachgerechtes Handeln im täglichen Geschäft gewährleisten sollen. RIE-Mitarbeiter werden im In- und Ausland in periodischen Abständen durch Seminare und Workshops über einschlägige Regelungen und ihre Änderungen sowie Verhaltensregeln im Geschäftsalltag informiert.

Risiken aus rechtswidrigen Handlungen Einzelner sind jedoch trotz umfangreicher Prüfungsmechanismen nicht auszuschließen. Verdachtsfälle werden aktiv untersucht.

Steuerliche Risiken (mittel):

Steuerliche Risiken können sich aus Änderungen der rechtlichen oder steuerlichen Struktur des Konzerns sowie aus offenen Veranlagungszeiträumen ergeben. Bei Betriebsprüfungen kann es durch die unterschiedliche Bewertung von Sachverhalten zu Nachforderungen seitens der Steuerbehörden kommen. Zudem besteht grundsätzlich das Risiko, dass sich durch Veränderungen von Steuergesetzen oder der Rechtsprechung zusätzliche Steuerbelastungen für den RIE-Konzern ergeben können.

Finanzwirtschaftliche Risiken (mittel bis hoch):

Das Liquiditätsrisiko wird im Rahmen einer Planung erfasst und analysiert. Ein wesentliches Element zur Reduktion der Liquiditätsrisiken stellen Anzahlungen dar, für die regelmäßig Garantien zu stellen sind.

Aufgrund der internationalen Ausrichtung der RIE entstehen aus der operativen Tätigkeit zum Teil Währungsrisiken, die sich aus Wechselkursschwankungen zwischen den funktionalen Währungen der Konzerngesellschaften und anderen Währungen ergeben. Offene, einem Währungsrisiko unterliegende Positionen werden grundsätzlich mit derivativen Finanzinstrumenten kursgesichert. Hierzu werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Die entsprechenden Sicherungsgeschäfte werden mit der Rheinmetall AG kontrahiert.

Chancenbericht

Die Märkte weltweit verlangen in den Produktbereichen der RIE zunehmend die Erhöhung der lokalen Wertschöpfung und einen Technologietransfer anstelle des reinen Imports von Produkten. Das Geschäftsmodell der RIE ist auf diese Anforderung ausgelegt, weshalb sich in den Produktbereichen für die RIE große Chancen bieten. Diese entstehen insbesondere dadurch, dass RIE als Partner für Technologiegeber die Realisierung einer lokalen Wertschöpfung, den Marktzugang sowie die Länderkenntnisse in den Zielmärkten bieten kann.

Neben dem bestehenden Trend der zunehmenden lokalen Fertigung und damit verbundener Chancen dort mit Produktionsstätten für Rheinmetall Produkte aufzubauen (Munitionsfertigung) gibt es weitere Trends, die für die RIE Chancen in 2016 darstellen.

Die Anzahl militärischer Auslandseinsätze in Krisen- und Konfliktgebieten nimmt zu, dies führt zu einer steigenden Nachfrage nach mobilen Lösungen im Bereich militärischer Infrastruktur und Sicherheit. RIE kann diese Nachfrage durch mobile Module, Gesamtsysteme und Dienstleistungen aus den Bereichen Government & Defence Soltions sowie Healthcare Solutions bedienen. Bei beiden Business Units ist es der strategische Ansatzpunkt, Gesamtsysteme aus militärischen und nicht-militärischen Produkten und Technologien (insbesondere aus dem Rheinmetall Konzern) zu kombinieren und damit ganzheitliche Lösungen wie Katastrophenschutz-Trainingscenter, Camp-Lösungen, mobile Krankenhäuser etc. anzubieten. Darüber hinaus gibt es eine Zunahme der deutschen und europäischen Unterstützung von Truppen im Kampf gegen terroristische Vereinigungen. Dies zeigt sich insbesondere durch Sonderfinanzierungen einzelner Projekte.

4. Perspektiven

Das für 2015 kommunizierte Umsatzziel zwischen 290 Mio. EUR und 320 Mio. EUR wurde mit einem Umsatz von 233,5 Mio. EUR verfehlt, da in allen Produktbereichen die gesetzten Auftragseingangs- und damit auch Umsatzziele nicht erreicht werden konnten. So hat der größte Produktbereich mit einem Umsatz von 204,5 Mio. EUR seine Umsatzziele zwischen 240 und 260 Mio. EUR nicht erreicht.

Die Liquidität hat sich dem gegenüber wie geplant positiv entwickelt. Der Cash Bestand hat sich um 10,9 Mio. EUR verbessert.

Die Geschäftsführung der RIE hat zu Beginn des Jahres einen Prozess zur Überarbeitung der Unternehmensstrategie angestoßen. Dieser Prozess führte zu der Erkenntnis, dass RIE eine unzureichende Fokussierung auf Märkte (Business Units und Zielländer) sowie Dienstleistungen (Projektentwicklung vs. Projektabwicklung) verfolgt, welche vertriebsseitig zu einem zu hohen Akquiseaufwand im Verhältnis zum Auftragseingang führt. Des Weiteren zeigte sich, dass die Abwicklungskompetenz, insbesondere im Bereich des Engineering kostenseitig am Standort nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Dies führte zu fehlendem Auftragseingang und unzureichender Auslastung der operativen Mitarbeiter in der bestehenden Kostenstruktur.

Die Geschäftsführung der RIE hat deshalb gemeinsam mit den Shareholdern folgende Kernpunkte definiert, um die RIE strategisch neu auszurichten. Die Details konnten im laufenden Geschäftsjahr 2016 von der Geschäftsführung umgesetzt werden:

1.	Die Aktivitäten im Bereich Öl und Gas sollen auf ausgewählte Projekte fokussiert werden. Darüber hinaus soll sich das Abwicklungskonzept dahin gehend ändern, dass die RIE zukünftig Projekte zusammen mit strategischen Partner akquiriert und abwickelt und sich dabei auf das Projekt- und Schnittstellenmanagement konzentriert.
2.	Die Business Units Government & Defence Solutions und Healthcare Solutions fokussieren sich auf die Entwicklung und Vermarktung von Produkten und Technologien durch die Zusammenführung verschiedener Kompetenzfelder der Rheinmetall und ziviler Technologiegeber. Ziel ist es, die Fähigkeiten der RIE zu nutzen, um einerseits militärische Produktionsanlagen und andererseits Gesamtlösungen im Bereich Sicherheit anzubieten. Der Bereich der militärischen Produktionsanlagen umfasst Anlagen für den militärischen Fahrzeugbau oder der Munitionsfertigung und ist bereits etabliert. Der strategische Ansatzpunkt des Bereichs Sicherheit ist es, Gesamtsysteme aus militärischen und nicht-militärischen Produkten und Technologien anbieten zu können. Durch die Kombination einzelner Produkte (insbesondere aus dem Rheinmetall Konzern) sollen ganzheitliche Lösungen wie Katastrophenschutz-Trainingscenter, Camps etc. vermarktet werden. Im Bereich Healthcare Solutions stehen militärische Gesamtsysteme zur medizinischen Versorgung, wie mobile medizinische Hospitäler, im Vordergrund.
3.	Die Fokussierung der Business Unit Industrial Services liegt in der Entwicklung von nicht-militärischen Projekten, die als Offset-Geschäft anerkannt werden und damit zur einer Reduzierung der Offset-Verpflichtung innerhalb der Rheinmetall führen. Offset-Verpflichtungen sind vertragliche Zusatzleistungen, die den wehrtechnischen Lieferverträgen der Rheinmetall mit staatlichen Kunden verpflichtend zugeordnet sind. Diese Kompensationsleistungen können durch industrielle Projekte im Kundenland erfüllt werden. RIE kann durch die Kompetenz der kreativen Projektentwicklung und Projektfinanzierung offsetfähige Projektansätze entwickeln, die Rheinmetall davor schützt, Strafzahlungen für nicht erfüllte Offset-Verpflichtungen zu leisten.
4.	Die Anpassung der eigenen Wertschöpfungstiefe mit der Fokussierung auf die Projektentwicklung sowie die Projektbegleitung in der Auftragsabwicklung. Dies bedeutet, dass RIE sich in der Auftragsabwicklung auf die Koordination von Anlagenpaketen bzw. die Integration der Systemlieferanten der Auftragsleistungen und das Projektmanagement beschränkt.

Ziel dieser strategischen Neuausrichtung ist die Gestaltung einer effizienteren Handlungsfähigkeit in Bezug auf die globalen Entwicklungen und Trends der Märkte, wie die zunehmenden militärischen Auslandseinsätze und die steigende Nachfrage nach Unabhängigkeit, Wissenstransfer und lokaler Produktion von Wehrtechnik.

Die Neuausrichtung führt zu einem Personalabbau, der quantitativ über die bereits in 2015 beschlossenen und in der Restrukturierungsrückstellung berücksichtigten Verpflichtungen hinausgeht.

Aus diesen Gründen erwartet die RIE-Gruppe im Jahr 2016 einen Umsatz in Höhe von 90 Mio. EUR bis 100 Mio. EUR. Der erwartete Auftragseingang beträgt zwischen 120 Mio. EUR und 135 Mio. EUR., der im Wesentlichen durch die Produktbereiche Oil & Gas und Government & Defence Solutions erzielt werden sollen. Das Konzernergebnis wird auch in 2016 aller Voraussicht nach negativ sein.

Voraussichtlich ab Ende 2016 wird die RIE GmbH einen Finanzierungsbedarf haben. Deshalb haben die Gesellschafter beschlossen, der RIE GmbH eine Finanzierung von maximal 15,3 Mio. EUR (Rheinmetall AG 10,2 Mio. EUR und Ferrostaal GmbH 5,1 Mio. EUR) zur Verfügung zu stellen; diese Finanzierung hat eine formale Laufzeit bis zum 15. Mai 2018. Die Finanzierung ist auf Basis der Unternehmensplanungen somit bis zum 15. Mai 2018 gesichert. Der weitere Fortbestand der RIE GmbH über diesen Zeitraum hinaus ist daher von der Fortsetzung der Unterstützung durch die Gesellschafter abhängig.

5. Mitarbeiter

Durchschnittsangaben 2015	RIE Deutschland 2015	RIE Ausland 2015	verbundene Unternehmen 2015	RIE-Konzern 2015	RIE-Konzern 2014
Mitarbeiter Vollzeit und Teilzeit	170	87	2.261	2.518	2.183
Auszubildende	4	0	0	4	3
Mitarbeiter (passive) ATZ	6	0	0	6	9
Mitarbeiter (aktive) ATZ	3	0	0	3	2
	183	87	2.261	2.531	2.197

RIE engagiert sich auch unter dem Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung weiter stark für eine vielseitige und praxisorientierte betriebliche Ausbildung junger Menschen in kaufmännischen Berufen. Zum Bilanzstichtag hat RIE vier Auszubildende.

Personalentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen werden auf der Basis regelmäßiger Bedarfserhebungen angeboten. Quellen für die Bedarfsermittlung sind die Ergebnisse aus den Personalentwicklungsgesprächen, den Zielvereinbarungsprozessen sowie der Kostenstellenplanung.

6. Nachtragsbericht

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2016 wurde die Organisation der RIE neu strukturiert. So wurde zum Einen eine Reduzierung der Geschäftsführung von 4 Mitgliedern auf 2 Mitglieder vollzogen. Darüber hinaus fand eine Neu-Organisation der Produktbereiche statt. Wurde in 2015 noch in 5 Produktbereichen das Geschäft der RIE vorangetrieben, sind in 2016 die Geschäftsfelder der RIE in 4 Produktbereichen organisiert - Oil & Gas, Medical, Government & Defence Solutions und Industrial Projects. Innerhalb der Geschäftsführung wurde die Zuständigkeit der Produktbereiche im Rahmen eines Geschäftsverteilungsplanes neu definiert.

Neben einer Re-Organisation der Produktbereiche wurde durch die Gesellschafter der RIE zur Mitte des Jahres 2016 ein Sozialplan und Interessenausgleich beschlossen und in der Folge umgesetzt. Mit ersten Auswirkungen auf die Organisation und Aufstellung der RIE ist zum Ende des Geschäftsjahres 2016 zu rechnen.

Der Sozialplan und Interessenausgleich der RIE sind Teil eines umfassenden Maßnahmenkatalogs, mit dem Ziel Kosteneinsparungen bei der RIE zu realisieren und wirtschaftliche Zukunft der RIE zu sichern. Hierzu gehört u.a. auch die Untersuchung der Beteiligungen und Auslandsbüros auf eine mögliche weitere Fortführung oder ggf. deren Reduzierung und/oder Abwicklung.

Neben der oben beschriebenen Umstrukturierung konnte die RIE in 2016 erste Erfolge bei der weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Rheinmetall Gruppe verzeichnen. Ein erster Auftrag konnte so im September 2016 gesichert werden.

Neben den unter Punkt 4. Perspektiven dargestellten Sachverhalten sind seit dem 01. Januar 2016 keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen RIE einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens- und Finanzlage erwartet.

Geisenheim, den 15.11.2016

Rheinmetall International Engineering GmbH

Die Geschäftsführung

Steffen Jungclaus

Urs Vollrath

Konzernbilanz zum 31.12.2015

Aktiva

	Anhang	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	8	5.949	973
Sachanlagen	9	11.660	7.393
Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte	10	46	0
Latente Steueransprüche	35	7.642	7.273
Langfristige Vermögenswerte		25.297	15.639
Vorräte	11	10.343	5.465
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	12	59.665	60.866
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	13	2.619	22.613
Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte	14	3.975	5.025
Ertragsteuerforderungen	15	3	3.250
Liquide Mittel	16	27.063	16.152
Kurzfristige Vermögenswerte		103.668	113.371
Summe Aktiva		128.965	129.010
Passiva
	Anhang	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Gezeichnetes Kapital	17	7.000	7.000
Kapitalrücklage	18	3.447	3.447
Bilanzgewinn/-verlust	19	-6.970	2.646
Kumuliertes sonstiges Ergebnis	20	-3.281	-1.027
Eigenkapital		196	12.066
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	21	7.748	7.078
Langfristige sonstige Rückstellungen	22	123	113
Latente Steuerverbindlichkeiten	35	5.503	3.924
Langfristige Verbindlichkeiten		13.374	11.115
Kurzfristige sonstige Rückstellungen	22	35.408	16.794
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten	23	0	9.300
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	24	55.543	60.951
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	25	20.445	15.455
Ertragsteuerverpflichtungen	26	3.999	3.329
Kurzfristige Verbindlichkeiten		115.395	105.829
Summe Passiva		128.965	129.010

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2015

	Anhang	2015 TEUR	2014 TEUR
Umsatzerlöse	27	233.516	238.214
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen	27	7.474	190
Gesamtleistung	27	240.990	238.404
Sonstige betriebliche Erträge	28	31.924	3.393
Materialaufwand	29	153.291	163.913
Personalaufwand	30	66.307	38.598
Abschreibungen	31	28.690	1.642
Sonstige betriebliche Aufwendungen	32	36.112	32.814
Betriebliches Ergebnis		-11.486	4.830
Zinsergebnis ¹⁾	33	-891	54
Beteiligungsergebnis und sonstiges Finanzergebnis	34	-1.070	19
Finanzergebnis		-1.961	73
Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT)		-13.447	4.903
Ertragsteuern	35	-3.831	2.169
Ergebnis nach Ertragsteuern		-9.616	2.734
¹⁾ davon Zinsaufwand: TEUR 1.021 (Vorjahr: TEUR 290)

Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das Geschäftsjahr 2015

	Anhang	2015 TEUR	2014 TEUR
Ergebnis nach Ertragsteuern		-9.616	2.734
Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:
Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne		345	-1.131
Latente Steuern		-100	329
		245	-802
Posten, die unter bestimmten Bedingungen zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden:
Unterschied aus der Währungsumrechnung		-2.499	-225
		-2.499	-225
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern		-2.254	-1.027
Gesamtergebnis		-11.870	1.707

Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2015

gaben in TEUR	Gezeichnetes Kapital	Kapitalrücklage	Bilanzgewinn/ -verlust
Stand am 31.12.2013	25	0	-7
Kapitalerhöhung	6.975
Einbringung		3.447	-81
Ergebnis nach Ertragsteuern			2.734
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern
Gesamtergebnis
Stand am 31.12.2014	7.000	3.447	2.646
Ergebnis nach Ertragsteuern			-9.616
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern
Gesamtergebnis
Stand am 31.12.2015	7.000	3.447	-6.970

	Kumuliertes sonstiges Ergebnis			Konzern-
Alle Angaben in TEUR	Unterschied aus der Währungsumrechnung	Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne	Latente Steuern	eigenkapital
Stand am 31.12.2013	0	0	0	18
Kapitalerhöhung				6.975
Einbringung				3.366
Ergebnis nach Ertragsteuern				2.734
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern	-225	-1.131	329	-1.027
Gesamtergebnis				1.707
Stand am 31.12.2014	-225	-1.131	329	12.066
Ergebnis nach Ertragsteuern				-9.616
Sonstiges Ergebnis nach Ertragsteuern	-2.499	345	-100	-2.254
Gesamtergebnis				-11.870
Stand am 31.12.2015	-2.724	-786	229	196

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2015

	2015 TEUR	2014 TEUR
Laufende Geschäftstätigkeit
Betriebliches Ergebnis	-11.486	4.830
Abschreibungen	28.690	1.642
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen	15	162
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge	-14.916	0
Erhaltene Zinsen	130	344
Gezahlte Ertragsteuern	598	-3.255
Veränderung der Vorräte	-4.878	12.349
Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte	63.258	13.159
Veränderung der Rückstellungen	17.470	-1.098
Veränderungen aktive und passive latente Steuern	111	-693
Veränderung der Verbindlichkeiten	-45.177	-21.414
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	33.815	6.026
Investitionstätigkeit
Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen	-3.625	-5.350
Auszahlungen für Investitionen in Finanzanlagen	-46	0
Saldo aus Auszahlungen für Unternehmenserwerbe zuzüglich erworbener Finanzmittel	-8.027	4.986
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-11.698	-364
Finanzierungstätigkeit
Tilgung von Finanzverbindlichkeiten	-9.300	0
Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten	0	2.516
Gezahlte Zinsen	-853	-62
Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen	0	6.975
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-10.153	9.429
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	11.964	15.091
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	16.152	25
Einbringung	0	1.097
Wechselkursbedingte Änderung der liquiden Mittel	-1.053	-61
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	27.063	16.152
Liquide Mittel	27.063	16.152
Siehe auch die Erläuterung Nr. 36 im Konzernanhang.

Konzernanhang der Rheinmetall International Engineering GmbH, Geisenheim

1. Allgemeine Angaben

Die Rheinmetall International Engineering GmbH mit Sitz in Geisenheim (im Folgenden auch RIE genannt), Industriestraße 13, ist das Mutterunternehmen des RIE-Konzerns und eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung deutschen Rechts. Die Gesellschaft ist im Handelsregister des Amtsgerichts Wiesbaden (HR B-Nr. 27533) eingetragen.

Die Rheinmetall AG, Düsseldorf (im Folgenden auch Rheinmetall genannt) und die Ferrostaal Industrieanlagen GmbH, Geisenheim (im Folgenden auch FIA genannt), beabsichtigten mit dem Abschluss eines Joint Venture Vertrags vom 24. September 2013 eine gemeinsame und langfristige Zusammenarbeit bei der Planung, Entwicklung, Strukturierung, Lieferung und Errichtung von großen Investitionsprojekten von der Initiierung bis hin zur Übergabe der Produktions-, Montage- oder Fertigungsanlagen für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie.

Hierzu gründete Rheinmetall mit Gesellschaftervertrag vom 19. Juli 2013 die Rheinmetall Vorrat Nr. 1 GmbH mit einem Stammkapital von 25.000 EUR. Die Gesellschaft wurde am 2. August 2013 unter der Nummer HR B 70768 ins Handelsregister des Amtsgerichts Düsseldorf eingetragen. Mit Gesellschaftsbeschluss vom 29. November 2013 (Eintragung ins Handelsregister am 4. Dezember 2013) wurde die Gesellschaft in RIE umfirmiert. Mit Gesellschafterversammlung vom 22. Januar 2014 wurde der Sitz der Gesellschaft von Düsseldorf nach Geisenheim verlegt.

Mit notarieller Vereinbarung vom 27. Dezember 2013 veräußerte Rheinmetall 50% der Anteile an der RIE an die FIA zu Buchwerten.

Mit Einbringungsvertrag vom 27. Dezember 2013 hat die FIA Teile ihres Betriebsvermögens, jedoch ohne Grundstücke, Gebäude oder sonstige bauliche Anlagen mit gleichwertigen Aktiva und Passiva unter Berücksichtigung einer IFRS-Buchwertfortschreibung ohne Gegenleistung zum 2. Januar 2014 in die RIE eingebracht.

Darüber hinaus wurde im Joint Venture Vertrag eine anteilskongruente Kapitalerhöhung bei der RIE auf TEUR 7.000 zwischen Rheinmetall und FIA vereinbart. Die Einzahlung der Kapitalerhöhung erfolgte am 8. Januar 2014.

Der Konzernabschluss des RIE-Konzerns wird für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015 aufgestellt und umfasst neben dem Konzernanhang die Konzernbilanz und die Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2015 sowie die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngesamtergebnisrechnung und die Konzernkapitalflussrechnung jeweils für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015. Als Vorjahresangaben werden die Angaben des Konzernabschlusses der RIE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 ausgewiesen.

Der Konzernabschluss der RIE zum 31. Dezember 2015 wird unter Ausübung des Wahlrechts in § 315a Abs. 3 HGB nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) unter Berücksichtigung der Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und der ergänzenden Bestimmungen des § 315a Abs. 1 HGB erstellt ¹.

Die Geschäftstätigkeit des RIE-Konzerns umfasst folgende Bereiche:

•	die Planung, Entwicklung, Strukturierung, Lieferung und Errichtung von Produktions-, Montage- oder Fertigungsanlagen für Produkte der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie;
•	die Erbringung von Dienstleistungen (z.B. Training, Fertigungs- bzw. Montageplanung und -überwachung) sowie die Lieferung von Materialien, Vorprodukten und Kits aus dem Portfolio der Rheinmetall Defence, um eine kontinuierliche Montage, Fertigung bzw. Produktion von Produkten der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie zu gewährleisten;
•	Koordination und Durchführung oder Unterstützung des Programm-Managements von Projekten von Rheinmetall Defence;
•	die Planung, Konstruktion, Erstellung und der Vertrieb von Erdöl- und Erdgasbehandlungsanlagen, -transport und -verarbeitungsanlagen sowie dazugehörigen Teilanlagen und Komponenten, der Handel mit solchen Erzeugnissen sowie die Durchführung von Dienstleistungen vornehmlich für die Erdöl und Erdgasindustrie sowie die petrochemische und chemische Industrie auf dem Gebiet der Montage, der Inbetriebnahme, des Betreibens und der Wartung von Anlagen;
•	die Planung, Konstruktion, Erstellung und der Vertrieb von sonstigen Anlagen sowie dazugehörigen Teilanlagen und Komponenten, der Handel mit solchen Erzeugnissen sowie die Durchführung von Dienstleistungen auf Opportunitätsbasis.

Die Gesellschaftsanteile der RIE werden zum Bilanzstichtag zu 50% von Rheinmetall sowie zu 50% von FIA gehalten.

Der handelsrechtliche Jahres- und der IFRS-Konzernabschluss der RIE werden im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Das Geschäftsjahr der RIE und ihrer Tochtergesellschaft ist das Kalenderjahr. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Soweit nichts anderes vermerkt, sind alle Beträge in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Aus rechentechnischen Gründen können in Tabellen und bei Verweisen Rundungsdifferenzen zu den sich mathematisch exakt ergebenden Werten auftreten.

Die Bilanz ist nach Fristigkeit gegliedert, Vermögenswerte und Schulden sind in langfristig - bei Fälligkeit über einem Jahr - und kurzfristig aufgegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.

Der Konzernabschluss der RIE wurde am 15. November 2016 durch die Geschäftsführer aufgestellt und zur Veröffentlichung freigegeben. Eine Veröffentlichung im Bundesanzeiger ist bislang noch nicht erfolgt.

2. Grundlagen und Methoden

Sämtliche vom IASB herausgegebenen und zum Zeitpunkt der Aufstellung des vorliegenden Konzernabschlusses geltenden und von der RIE angewendeten IFRS wurden von der Europäischen Kommission für die Anwendung in der EU übernommen. Der aufgestellte Konzernabschluss der RIE entspricht damit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind.

Im Geschäftsjahr waren die nachfolgend aufgelisteten neuen und überarbeiteten IFRS und IFRIC erstmalig anzuwenden. Die ausführliche Darstellung beschränkt sich auf solche Standards und Interpretationen, die im Grundsatz auf den RIE-Konzern anwendbar sind:

Verbesserungen zu IFRS (2011-2013)

Bei den Verbesserungen zu IFRS 2011-2013 handelt es sich um einen Sammelstandard, der im Dezember 2013 veröffentlicht wurde und Änderungen in verschiedenen IFRS zum Gegenstand hat, welche gemäß EU-Endorsement verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. Der Sammelstandard betrifft die folgenden Änderungen:

•	IFRS 1: Klarstellung, welche Fassung der Standards und Interpretationen von einem Unternehmen im Rahmen der Erstanwendung von IFRS angewandt werden muss oder angewandt werden kann;
•	IFRS 3: Klarstellung zum Ausschluss von gemeinsamen Vereinbarungen aus dem Anwendungsbereich von IFRS 3;
•	IFRS 13: Klarstellung zum Anwendungsbereich der Bewertung auf Portfoliobasis gemäß IFRS 13.48 ff.;
•	IAS 40: Klarstellung zur Anwendung von IFRS 3 und IAS 40 bei der Klassifizierung von Immobilien als Finanzinvestitionen oder als vom Eigentümer selbst genutzte Vermögenswerte.

Aus dem Sammelstandard werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-,

Finanz- und Ertragslage des RIE-Konzerns erwartet.

IFRIC 21 Abgaben

Der IASB hat im Mai 2013 die IFRIC Interpretation 21 veröffentlicht. Die Interpretation bestimmt, dass ein Unternehmen, welches in einem bestimmten Markt tätig wird, dann eine Schuld für die Abgaben an die für diesen Markt zuständigen Behörden anzusetzen hat, wenn die Geschäftstätigkeit, welche die betreffende Abgabe verursacht, stattfindet. Bei einer Abgabe, welche vom Erreichen bspw. eines Mindestvolumens abhängig ist, stellt die Interpretation klar, dass eine Schuld erst beim Erreichen dieses Mindestvolumens passiviert werden darf. Die Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 17. Juni 2014 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Interpretation werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht, die bereits in das EU-Recht übernommen wurden, aber im Geschäftsjahr 2015 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Der RIE-Konzern wendet diese Standards und Interpretationen nicht vorzeitig an. Die ausführliche Darstellung beschränkt sich auf solche Standards und Interpretationen, die im Grundsatz im RIE-Konzern zukünftig anwendbar sein könnten:

Änderung von IAS 1 - Darstellung des Abschlusses

Als Teil seines übergeordneten Projekts "Disclosure Initiative" zur Würdigung und Verbesserung von Darstellungs- und Angabepflichten hat der IASB erste Änderungen zu IAS 1 Darstellung des Abschlusses im Dezember 2014 veröffentlicht. Diese umfassen begrenzte Änderungen, die Unternehmen ermuntern sollen, mehr Ermessen bei der Angabe und Darstellung von Informationen auszuüben. Dies betrifft, z.B. die Klarstellung, dass sich die Wesentlichkeit auf den gesamten Abschluss bezieht und die Angabe unwesentlicher Informationen die Nützlichkeit von Finanzangaben einschränken kann. Ferner sollte mehr Ermessen auch bezogen auf die Position der Information im Abschuss und die Reihenfolge von Informationen ausgeübt werden. Sie sind verpflichtend anzuwenden für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Anwendung werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

Änderung von IAS 16 und IAS 38 - Klarstellung zulässiger Abschreibungsmethoden

Die Änderung an IAS 16 und IAS 38 wurde im Mai 2014 veröffentlicht und ist erstmals in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Änderungen präzisieren den in IAS 16 und IAS 38 enthaltenen Grundsatz, dass die Umsatzerlöse den wirtschaftlichen Nutzen, der aus dem Betrieb eines Geschäfts (zu dem der Vermögenswert gehört) generiert wird, widerspiegeln. Die Umsatzerlöse stellen hingegen nicht den wirtschaftlichen Nutzen dar, der durch die Nutzung des Vermögenswerts verbraucht wird. Infolgedessen kann das Verhältnis zwischen dem erzielten Umsatz und dem erwarteten künftigen Gesamtumsatz nicht für die Abschreibung von Sachanlagen herangezogen werden, sondern lediglich - und dies auch nur in sehr begrenzten Fällen - für die Abschreibung von immateriellen Vermögenswerten. Die Änderung ist prospektiv anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Die Änderungen werden keinen wesentlichen Einfluss auf die Abschreibungsbasis der Posten des Sachanlagevermögens sowie der immateriellen Vermögenswerte haben und damit die Abschreibungen nur unwesentlich verändern.

Änderung von IAS 19 - Beiträge von Arbeitnehmern

Die Änderung von IAS 19 wurde im November 2013 veröffentlicht und ist erstmals in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen. Die Änderung regelt die Erfassung von Beiträgen von Arbeitnehmern oder Dritten zum Pensionsplan als Reduktion des Dienstzeitaufwands, sofern diese die in der Berichtsperiode erbrachte Leistung widerspiegeln. Die Änderung ist rückwirkend anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Anwendung werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

Änderung von IFRS 11 - Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit

Die Änderung von IFRS 11 wurde im Mai 2014 veröffentlicht und ist erstmals in Geschäftsjahren anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Änderung schreibt vor, dass ein gemeinschaftlich Tätiger, der den Erwerb eines Anteils an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit bilanziert, bei der es sich um einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse handelt, die entsprechenden Grundsätze für die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach IFRS 3 und anderen Standards anzuwenden und die in diesen Standards für Unternehmenszusammenschlüsse geforderten Angaben zu machen hat. Sie stellt darüber hinaus klar, dass ein bislang gehaltener Anteil an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit nicht neu bewertet wird, wenn ein weiterer Anteil an derselben gemeinschaftlichen Tätigkeit unter Beibehaltung der gemeinschaftlichen Führung erworben wird. Außerdem wurde eine Ausnahme vom Anwendungsbereich aufgenommen, die präzisieren soll, dass die Änderungen keine Anwendung finden, wenn die Parteien (einschließlich des berichtenden Unternehmens), die sich die gemeinschaftliche Führung teilen, unter der gemeinsamen Beherrschung einer Partei stehen. Die Änderung betrifft sowohl den erstmaligen Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit als auch den Erwerb weiterer Anteile an derselben gemeinschaftlichen Tätigkeit. Die Änderung ist prospektiv anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Anwendung werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

Verbesserungen zu IFRS (2010-2012)

Bei den Verbesserungen zu IFRS 2010-2012 handelt es sich um einen Sammelstandard, der im Dezember 2013 veröffentlicht wurde und Änderungen in verschiedenen IFRS zum Gegenstand hat, welche gemäß EU-Endorsement mehrheitlich für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Februar 2015 beginnen. Der Sammelstandard umfasst Änderungen an den folgenden Standards:

•	IFRS 2: Klarstellung der Definition von Ausübungsbedingungen mit gesonderter Definition von Dienst- und Leistungsbedingungen;
•	IFRS 3: Klarstellung zur Einstufung und Bewertung einer bedingten Gegenleistung im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen. Die Einstufung der Verpflichtung zur Zahlung einer bedingten Gegenleistung als eine Schuld oder als Eigenkapital richtet sich demnach allein nach den Bestimmungen in IAS 32.11. Die Bewertung einer bedingten Gegenleistung hat zum beizulegenden Zeitwert mit erfolgswirksamen Erfassung der Änderungen zu erfolgen;
•	IFRS 8: Angaben zur Zusammenfassung von Geschäftssegmenten und Überleitungsrechnung von den Summen der Segmentvermögenwerte zu Vermögenswerten des Unternehmens;
•	IFRS 13: Erklärung zur Änderung von IFRS 9 im Hinblick auf die Bewertung von kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten infolge der Veröffentlichung von IFRS 13;
•	IAS 16: Änderungen zur Behandlung der kumulierten Abschreibung bei der Anwendung der Neubewertungsmethode;
•	IAS 24: Klarstellung, dass Unternehmen, welche entscheidende Planungs-, Leitungs- und Überwachungsleistungen (externes Management in Schlüsselpositionen) an ein Unternehmen erbringen, als nahestehende Unternehmen im Sinne des IAS 24 für das Empfängerunternehmen gelten, und Aufnahme einer Erleichterungsregelung für Angaben über die für diese Geschäftsführungsleistungen durch das externe Unternehmen an seine Mitarbeiter gezahlte Vergütung.
•	IAS 38: Änderungen zur Behandlung der kumulierten Abschreibung bei der Anwendung der Neubewertungsmethode.

Aus dem Sammelstandard werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RIE-Konzerns erwartet.

Verbesserungen zu IFRS (2012-2014)

Bei den Verbesserungen zu IFRS 2012-2014 handelt es sich um einen Sammelstandard, der im September 2014 veröffentlicht wurde und Änderungen in verschiedenen IFRS zum Gegenstand hat, welche verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden sind, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Der Sammelstandard umfasst Änderungen an den folgenden Standards:

•	IFRS 5: Aufnahme gesonderter Leitlinien für die Umklassifizierung eines Vermögenswerts aus der Kategorie "zur Veräußerung gehalten (held for sale)" in die Kategorie "zu Ausschüttungszwecken gehalten (held for disposal)" (oder umgekehrt).
•	IFRS 7: Aufnahme zusätzlicher Leitlinien, ob Verwaltungsverträge (servicing contracts) ein anhaltendes Engagement (continuing involvement) darstellen und folglich bei Angaben zu Übertragungen einzubeziehen sind. Darüber hinaus erfolgt eine Klarstellung, ob die Änderung an IFRS 7 bezüglich der Saldierung finanzieller Vermögenswerte und finanzieller Verbindlichkeiten auch in verkürzten Zwischenberichten gem. IAS 34 Anwendung findet.
•	IAS 19: Klarstellung, dass die Markttiefe von hochwertigen Unternehmensanleihen auf Basis der Währung, in der die Verpflichtung lautet, statt nur auf Ebene des Landes, in dem sich die Verpflichtung befindet, zu beurteilen ist. Wenn es keinen liquiden Markt für hochwertige Unternehmensanleihen in dieser Währung gibt, müssen Staatsanleihen verwendet werden.
•	IAS 34: Aufnahme zusätzlicher Leitlinien bezüglich der Bedeutung von Angabe "an anderer Stelle" im Zwischenbericht.

Aus dem Sammelstandard werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RIE-Konzerns erwartet.

Nachfolgend aufgelistete Neuregelungen sind auf den Konzern nicht anwendbar und werden daher keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben:

•	Änderung von IAS 16 und IAS 41 - Fruchttragende Pflanzen
•	Änderung von IAS 27 - Equity-Methode in Einzelabschlüssen

Der IASB hat nachfolgend aufgelistete Standards und Interpretationen veröffentlicht, die im Geschäftsjahr 2015 noch nicht verpflichtend anzuwenden waren. Diese Standards und Interpretationen wurden von der EU bislang nicht anerkannt und werden vom RIE-Konzern nicht angewandt. Die ausführliche Darstellung beschränkt sich auf solche Standards und Interpretationen, die im Grundsatz zukünftig im RIE-Konzern anwendbar sein könnten:

Änderung von IAS 7 - Überleitung von Schulden aus Finanzierungstätigkeiten

Am 29. Januar 2016 hat das IASB die Änderung von IAS 7 veröffentlicht. Die Änderung folgt der Zielsetzung, dass ein Unternehmen Angaben bereitzustellen hat, die es Adressaten von Abschlüssen ermöglichen, Veränderungen in den Verbindlichkeiten aus Finanzierungstätigkeit beurteilen zu können. Sie treten für Berichtsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Änderung des Standards werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

Änderung von IAS 12 - Erfassung latenter Steueransprüche für nicht realisierte Verluste

Am 19. Januar 2016 hat das IASB die Änderung von IAS 12 veröffentlicht. Diese Änderung soll die in der Praxis nicht einheitliche Bilanzierung latenter Steueransprüche aus nicht realisierten Verlusten, die im Zusammenhang mit zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Vermögenswerten auftreten, klarstellen. Sie sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Änderung des Standards werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

IFRS 9 - Finanzinstrumente

Im Juli 2014 hat das IASB den finalen Standard IFRS 9 Finanzinstrumente (IFRS 9) veröffentlicht, der die Ergebnisse aller Phasen des IFRS 9-Projekts enthält und sowohl IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung als auch alle früheren Versionen von IFRS 9 Finanzinstrumente ersetzt. IFRS 9 ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung des finalen Standards (IFRS 9) ist jederzeit zulässig. Mit Ausnahme der Bilanzierung von Sicherungsgeschäften ist der Standard rückwirkend anzuwenden, jedoch ist die Angabe von Vergleichsinformationen nicht erforderlich. Die Vorschriften für die Bilanzierung von Sicherungsgeschäften sind im Allgemeinen bis auf wenige Ausnahmen prospektiv anzuwenden. Für Unternehmen besteht zudem die Möglichkeit, lediglich die Vorschriften zum Ausweis der auf das eigene Kreditrisiko zurückzuführenden Wertänderungen vorzeitig anzuwenden, ohne gleichzeitig die anderen Vorschriften von IFRS 9 (2014) anwenden zu müssen. Der Standard beinhaltet Neuregelungen zur Klassifizierung und Bewertung, zur Wertminderung sowie zur Sicherungsbilanzierung (Hedge Accounting).

Die Vorschriften zur Klassifizierung und Bewertung werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten des Konzerns haben. Die geänderten Wertminderungsvorschriften werden keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben. Die Vorschriften zur Sicherungsbilanzierung ziehen wesentliche Erleichterungen im Bereich der Designation von Sicherungsbeziehungen sowie des Effektivitätsnachweises nach sich.

IFRS 15 - Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

IFRS 15 wurde im Mai 2014 veröffentlicht und ist erstmals für das Geschäftsjahr anzuwenden, das am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnt. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Der Standard ist rückwirkend anzuwenden. Der Standard führt ein neues Modell zur Umsatzrealisierung mit fünf Analyseschritten ein, das auf alle Umsätze aus Verträgen mit Kunden anzuwenden ist. Das Kernprinzip des Standards besteht darin, dass ein Unternehmen Umsatzerlöse zum Zeitpunkt der Übertragung von Gütern oder Dienstleistungen auf Kunden in Höhe der Gegenleistung zu erfassen hat, mit der das Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung dieser Güter oder Dienstleistungen rechnen kann. Die Grundsätze in IFRS 15 bieten einen strukturierteren Ansatz zur Bewertung und Erfassung von Umsatzerlösen. Der Anwendungsbereich des Standards erstreckt sich über alle Arten von Branchen und Unternehmen und ersetzt daher alle bestehenden Vorschriften, die den Bereich der Umsatzrealisierung betreffen (IAS 11 Fertigungsaufträge, IAS 18 Umsatzerlöse, IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme, IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von Immobilien, IFRIC 18 Übertragung von Vermögenswerten durch einen Kunden und SIC 31 Umsatzerlöse - Tausch von Werbedienstleistungen).

Die Anwendung des neuen Standards erfordert gegenüber den derzeit geltenden Standards zur Umsatzrealisierung mehr Schätzungen und Ermessensentscheidungen, da die Höhe der zu erfassenden Umsatzerlöse durch die Höhe der Gegenleistung, mit der das Unternehmen im Gegenzug für die Übertragung der Güter oder der Dienstleistung rechnen kann, bestimmt wird. Besondere Herausforderungen können sich insbesondere dort stellen, wo eine Gegenleistung variable ist. In welchem Umfang sich Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RIE-Konzerns ergeben, wird derzeit untersucht.

IFRS 16 - Leasingverhältnisse

Das IASB hat im Januar 2016 den neuen Standard zur Leasingbilanzierung veröffentlicht, der den bisherigen Standard IAS 17 ersetzt. Dieser sieht für Leasingnehmer für die meisten Leasingverhältnisse den verpflichtenden Ansatz des Nutzungsrechts am Leasinggegenstand und einer korrespondierenden Leasingverbindlichkeit vor. Für Leasinggeber gibt es hingegen lediglich geringfügige Änderungen im Vergleich zur Klassifizierung und Bilanzierung von Leasingverhältnissen nach IAS 17. IFRS 16 erfordert sowohl für Leasingnehmer als auch für Leasinggeber erweiterte Anhangangaben. IFRS 16 gilt erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist unter der Maßgabe zulässig, dass IFRS 15 Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden bereits angewendet wird oder zusammen mit IFRS 16 zum gleichen Zeitpunkt angewendet wird. Der Konzern beabsichtigt, den neuen Standard zum vorgeschriebenen Datum des Inkrafttretens anzuwenden. Überschlägig wird die Anwendung des neuen Standards zu einer Bilanzverlängerung führen. Der exakte Umfang der Auswirkungen muss jedoch noch ermittelt werden.

Änderung von IFRS 10 und IAS 28 - Veräußerung oder Einbringung von Vermögens-werten eines Investors an bzw. in ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschafts-unternehmen

Die Änderung von IFRS 10 und IAS 28 wurde im September 2014 veröffentlicht. Der verpflichtende Erstanwendungszeitpunkt wurde auf einen noch zu bestimmenden Zeitpunkt verschoben. Die Änderung befasst sich mit der Behebung von Unstimmigkeiten zwischen den Vorschriften von IFRS 10 und IAS 28 im Zusammenhang mit dem Verlust der Beherrschung über ein Tochterunternehmen, das in ein assoziiertes Unternehmen oder ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht wird. Die Änderung stellt klar, dass ein Investor den vollständigen Gewinn oder Verlust aus der Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten an bzw. in ein assoziiertes Unternehmen oder Gemeinschaftsunternehmen erfasst, sofern die Vermögenswerte einen Geschäftsbetrieb im Sinne von IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse darstellen. Sofern ein Unternehmen nach dem Verlust der Beherrschung einen Anteil an einem ehemaligen Tochterunternehmen behält, welches keinen Geschäftsbetrieb im Sinne von IFRS 3 betreibt, wird der Gewinn oder Verlust aus der Neubewertung des verbliebenen Anteils zum beizulegenden Zeitwert nur entsprechend den Anteilen der anderen unabhängigen Anteilseigner erfasst Die Änderung ist prospektiv anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Aus der Anwendung werden keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzern erwartet.

Nachfolgend aufgelistete Neuregelungen sind auf den Konzern nicht anwendbar und werden daher keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben:

•	IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten
•	Änderung von IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 - Investmentgesellschaften: Anwendung der Befreiungsregelung von der Konsolidierungspflicht

Die Anforderungen aller angewandten Standards und Interpretationen wurden ausnahmslos erfüllt und führen zur Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des RIE-Konzerns. Eine Abweichung von diesen Standards aufgrund übergeordneter Bestimmungen ("overriding principles") erfolgte nicht.

3. Konsolidierungsmethoden

Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem Fair Value der hingegebenen Vermögenswerte, ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses identifizierbare Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten werden bei der Erstkonsolidierung mit ihren Fair Values im Transaktionszeitpunkt bewertet, unabhängig von dem Umfang der Minderheitsanteile.

Der Überschuss der Anschaffungskosten des Erwerbs über den Anteil des Konzerns an dem, zum Fair Value bewerteten, erworbenen Nettovermögen wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt.

Sind die Kosten des Erwerbs geringer als das zum Fair Value bewertete, erworbene Nettovermögen des Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag nach nochmaliger Überprüfung direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.

Änderungen der Beteiligungsquoten des Konzerns an Tochterunternehmen, die nicht zu einem Verlust der Beherrschung führen, werden als Eigenkapitaltransaktionen bilanziert. Die Buchwerte der vom Konzern gehaltenen Anteile und der Anteile anderer Gesellschafter werden so angepasst, dass sie die Änderungen der an dem Tochterunternehmen bestehenden Anteilsquoten widerspiegeln. Jede Differenz zwischen dem Betrag, um den die Anteile anderer Gesellschafter angepasst werden, und dem beizulegenden Zeitwert der gezahlten oder erhaltenen Gegenleistung wird unmittelbar im Eigenkapital erfasst und den Gesellschaftern des Mutterunternehmens zugeordnet.

Die Auswirkungen konzerninterner Geschäftsvorfälle werden eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegeneinander aufgerechnet. Zwischengewinne bzw. -verluste werden eliminiert. Konzerninterne Erträge werden mit den korrespondierenden Aufwendungen verrechnet. Auf temporäre Unterschiede aus der Konsolidierung werden die nach IAS 12 erforderlichen Steuerabgrenzungen vorgenommen.

Bei assoziierten Unternehmen, die im Konzernabschluss mit der Equity-Methode bewertet werden, werden Zwischengewinne bzw. -verluste entsprechend anteilig eliminiert soweit die Sachverhalte wesentlich sind.

4. Währungsumrechnung

Die Jahresabschlüsse der brasilianischen Gesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in Euro umgerechnet. Die funktionale Währung dieser Gesellschaften ist jeweils der BRL, da alle wesentlichen Liefer- und Leistungsbeziehungen auf Basis der lokalen Währung erfolgen.

Vermögenswerte und Schulden werden mit den Kursen am Bilanzstichtag, die Gewinn- und Verlustrechnungen mit den Jahresdurchschnittskursen von der funktionalen in die Berichtswährung EUR umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen hieraus sowie aus der Währungsumrechnung von Vorjahresvorträgen werden im kumulierten sonstigen Ergebnis erfasst.

Der Stichtagskurs BRL/EUR beträgt zum 31. Dezember 2015 0,23621 BRL/EUR (Vorjahr: 0,3086 BRL/EUR). Der Durchschnittskurs des Jahres 2015 beträgt 0,27054 BRL/EUR (Vorjahr: 0,3224 BRL/EUR).

Im Anlagenspiegel werden der Stand zu Beginn und am Ende des Geschäftsjahres zum jeweiligen Stichtagskurs und die übrigen Positionen zu Durchschnittskursen umgerechnet. Ein sich aus Wechselkursänderungen ergebender Unterschiedsbetrag wird sowohl bei den Anschaffungs- und Herstellungskosten als auch bei den kumulierten Abschreibungen in einer separaten Spalte als Währungsdifferenz ausgewiesen.

5. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der RIE alle in- und ausländischen Tochterunternehmen einbezogen, auf die die RIE unmittelbar oder mittelbar beherrschenden Einfluss ausüben kann. Die RIE beherrscht ein Unternehmen, wenn sie durch die Mehrheit der Stimmrechte oder andere Rechte die Fähigkeit besitzt, die maßgeblichen Tätigkeiten des Beteiligungsunternehmens zu lenken, dem Risiko schwankender Ergebnisse aus dem Beteiligungsengagement ausgesetzt ist und ihre Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen nutzen kann, um dessen Ergebnisse zu beeinflussen (Tochterunternehmen).

Gesellschaften, auf die die RIE gemeinsame Beherrschung ausübt, werden anteilig in den RIE-Konzernabschluss einbezogen, wenn die RIE Rechte an den ihr zuzurechnenden Vermögenswerten und Verpflichtungen für Schulden des Beteiligungsunternehmens hat (gemeinschaftliche Tätigkeit). Gemeinschaftlich beherrschte Unternehmen, bei denen die RIE Rechte am Nettovermögen des Beteiligungsunternehmens hat, werden nach der At- Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen (Gemeinschaftsunternehmen). Assoziierte Unternehmen, auf die die RIE einen maßgeblichen Einfluss ausüben kann, werden ebenfalls nach der At-Equity-Methode bilanziert.

Die Konsolidierung erfolgt ab dem Zeitpunkt, an dem die RIE die Möglichkeit der Beherrschung hat. Endet diese Möglichkeit, scheiden die entsprechenden Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis aus.

Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage von untergeordneter Bedeutung ist, werden zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bilanziert.

Der Konsolidierungskreis umfasst zum 31. Dezember 2015 neben der RIE als Muttergesellschaft zwei (Vorjahr: ein) ausländisches Tochterunternehmen, das von der RIE aufgrund der Mehrheit der Stimmrechte beherrscht wird:

Firma und Sitz der Gesellschaft	Anteil am Kapital
Ferrostaal Industrieanlagen Óleo e Gás do Brasil Ltda., Rio de Janeiro, Brasilien	100,00%
Tome Ferrostaal Consortium, Maceió, Brasilien	100,00%

Die FIAB hielt bis zum 28. Februar 2015 45 % der Anteile an dem Tome Ferrostaal Consortium, Maceió, Brasilien (CTF), welche als gemeinschaftliche Tätigkeit nach IFRS 11 bereits in den Jahresabschluss der FIAB einbezogen wurde. Mit Wirkung zum 1. März hat die FIAB die übrigen 55 % der Anteile an dem CTF erworben. Der Erwerb wird im folgenden Abschnitt Unternehmenserwerbe dargestellt.

Am 13. Februar 2014 gründete die RIE die Rheinmetall International Engineering South Africa (PTY) Ltd., Kapstadt, Südafrika (RIESA). Sie hält 100% der Anteile an der Gesellschaft. Da die RIESA in 2015 genauso wie in 2014 noch inaktiv war, wird sie wegen untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Das Eigenkapital der RIESA zum 31. Dezember 2015 sowie das Ergebnis für das Jahr 2015 betragen TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0).

Im Jahr 2015 gründete die RIE die Fritz Werner Services and Solutions Co. Ltd., Yangon, Myanmar (FWSS). Sie hält 100% der Anteile an der Gesellschaft. Das Eigenkapital der RIESA zum 31. Dezember 2015 beträgt TEUR 68. Das Ergebnis für das Jahr 2015 beträgt TEUR 22. Aufgrund ihrer bisher nur geringen Geschäftstätigkeit wird die FWSS wegen untergeordneter Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen.

Unternehmenserwerbe

Die FIAB hat mit Wirkung zum 1. März die übrigen 54 % der Anteile an dem CTF erworben. Da der Minderheitsanteil von 1,00 % von der Tomé Engenharia S.A., Sao Bernardo do Campo, Brasilien, auf Basis eines Treuhandvertrages für die FIAB gehalten wird, sind der FIAB unmittelbar bzw. der RIE mittelbar wirtschaftlich 100,00 % der Anteile an dem CTF zuzurechnen.

Das CTF wickelt Aufträge über sogenannte "Floating Production, Storage and Offloading Plattforms" (FPSO-Auftrag) für einen großen brasilianischen Kunden ab.

Aufgrund des Erwerbs der restlichen Anteile an dem CTF wird das CTF als Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der RIE einbezogen. Im Rahmen des Übergangs von der Einbeziehung als gemeinschaftliche Tätigkeit nach IFRS 11 zur Einbeziehung als Tochterunternehmen nach IFRS 3 wurden die Vermögenswerte und Schulden des CTF vollständig neu bewertet. Die Neubewertung der bisher gehaltenen 45 % der Anteile betrifft dabei ausschließlich den in der folgenden Tabelle dargestellten Auftragsbestand sowie die Ertragsteuerverpflichtungen. Die Buchwerte der übrigen Positionen des CTF entsprechen deren beizulegenden Zeitwerten. Daher betreffen in der Tabelle die übrigen genannten Positionen 55 % der Vermögenswerte und Schulden des CTF. Bis zum 28. Februar 2015 waren 45 % der Vermögenswerte und Schulden des CTF bereits im Konzernabschluss im Rahmen der Einbeziehung als gemeinschaftliche Tätigkeit nach IFRS 11 berücksichtigt.

Die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des CTF zum Erwerbszeitpunkt stellen sich wie folgt dar:

	Kaufpreis- allokation TEUR
Kaufpreis
Geleistete Zahlung	13.798
Gesamter Kaufpreis	13.798
Beizulegender Zeitwert des erworbenen Nettovermögens
EDV Software	70
Auftragsbestand	30.217
Sachanlagen	7.407
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	36.514
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	3.030
Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte	1.469
Liquide Mittel	5.771
Kurzfristige sonstige Rückstellungen	-2.001
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	-24.281
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	-10.623
Ertragsteuerverpflichtungen	-11.331
Verpflichtungen aus sonstigen Steuern	-449
Summe der beizulegenden Zeitwerte des erworbenen Nettovermögens	35.793
Unterschiedsbetrag = sonstiger betrieblicher Ertrag	-21.995
Zahlungsmittel
In Zahlungsmitteln geleisteter Kaufpreis	13.798
Im erworbenen Unternehmen vorhandene Zahlungsmittel	-5.771
Zahlungsmittelabfluss bei der Transaktion	8.027

6. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Jahresabschlüsse der in den Konzern einbezogenen Unternehmen werden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen aufgestellt. Die Wertansätze im Konzernabschluss werden unbeeinflusst von steuerlichen Vorschriften allein von der wirtschaftlichen Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Rahmen der Vorschriften des IASB bestimmt.

Nachfolgend werden die wichtigsten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erläutert, die im Konzernabschluss der RIE zur Anwendung kommen.

Anschaffungs- und Herstellungskosten - Zu den Anschaffungskosten zählen Kaufpreise und mit Ausnahme bei Unternehmenserwerben im Rahmen von IFRS 3 und zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten alle direkt zurechenbaren Anschaffungsnebenkosten. Gegebenenfalls umfassen die Anschaffungskosten den beizulegenden Zeitwert des hingegebenen Vermögenswerts zum Zeitpunkt des Tauschvorgangs; Ausgleichszahlungen in Form von Zahlungsmitteln werden entsprechend berücksichtigt.

Zu den Herstellungskosten zählen die direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Letztere enthalten unter anderem die Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschreibungen und Sozialaufwendungen. Die Zurechnung der Gemeinkosten zu den Herstellungskosten basiert auf normaler Kapazitätsauslastung der Produktionsanlagen.

Finanzierungskosten werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert, sofern es sich um Vermögenswerte handelt, die über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr hergestellt bzw. angeschafft werden.

Zuwendungen und Zuschüsse - Für den Erwerb eines Vermögenswertes gewährte öffentliche Zuwendungen werden aktivisch von den entsprechenden Investitionen abgesetzt. Nicht investitionsgebundene öffentliche Zuwendungen für Aufwendungen werden als passive Abgrenzungsposten erfasst und entsprechend dem Anfall der Aufwendungen ertragswirksam über sonstige betriebliche Erträge aufgelöst. Private investitionsgebundene Zuschüsse von Kunden werden ebenfalls als passive Abgrenzungsposten erfasst und über die Vertragslaufzeit ertragswirksam aufgelöst. Erfolgt mit dem Zuschuss ein Übergang des wirtschaftlichen Eigentums des Investitionsguts auf den Kunden, wird die Umsatzrealisierung im Zeitpunkt des Übergangs vorgenommen.

Wertminderung von Vermögenswerten (Impairment) - Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung eines Vermögenswertes vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, wird auf diesen eine Wertminderung vorgenommen. Bei Wegfall der Gründe für die Wertminderung werden, mit Ausnahme von Geschäfts- und Firmenwerten, entsprechende Zuschreibungen vorgenommen. Die Zuschreibung erfolgt maximal bis zu den fortgeführten Buchwerten, die sich ohne die Wertminderung ergeben hätten.

Immaterielle Vermögenswerte - Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bzw. Herstellungskosten aktiviert. Forschungskosten werden stets aufwandswirksam erfasst. Entwicklungskosten werden nur dann aktiviert, wenn ein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenzt werden kann, technisch realisierbar ist und entweder die eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhin setzt die Aktivierung voraus, dass die Kosten zuverlässig bewertet werden können und mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ein künftiger wirtschaftlicher Nutzenzufluss erzielt wird. Alle übrigen Entwicklungskosten werden sofort aufwandswirksam erfasst.

Immaterielle Vermögenswerte mit zeitlich begrenzter Nutzungsdauer werden ab dem Beginn der Nutzung linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer abgeschrieben.

Folgende Nutzungsdauern liegen der Bewertung regelmäßig zugrunde:

Bezeichnung	Nutzungsdauer in Jahren
Software	3 bis 6
Erworbener Auftragsbestand	2

Der erworbene Auftragsbestand wird entsprechend dem Leistungsfortschritt des Auftrages linear abgeschrieben.

Sachanlagen - Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und gegebenenfalls vorgenommener Wertminderungen bewertet. Die Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer, sofern nicht in Ausnahmefällen eine andere Abschreibungsmethode dem Nutzenverlauf eher entspricht.

Das Sachanlagevermögen wird regelmäßig über folgende wirtschaftliche Nutzungsdauern abgeschrieben:

Bezeichnung	Nutzungsdauer in Jahren
Gebäude und Bauten	25
Technische Anlagen und Maschinen	5 bis 10
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	3 bis 10

Leasing - Vereinbarungen, die das Recht zur Nutzung von Vermögenswerten für einen festgelegten Zeitraum gegen eine Zahlung oder eine Reihe von Zahlungen übertragen, werden als Leasingverhältnis qualifiziert.

Führen Leasingtransaktionen dazu, dass im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken eines Vermögenswerts auf den Leasingnehmer übertragen werden, sind diese als Finanzierungsleasing zu qualifizieren. Alle anderen Leasinggeschäfte sind als Operating Leasing zu bilanzieren.

Im Wege des Finanzierungsleasings genutzte Sachanlagen werden zum niedrigeren Wert aus dem beizulegenden Zeitwert oder dem Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. gegebenenfalls über die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Gleichzeitig wird in korrespondierender Höhe eine Finanzverbindlichkeit passiviert und unter Anwendung der Effektivzinsmethode über die Vertragslaufzeit fortgeschrieben. Bei Nutzungen im Wege des Operating Leasing werden Miet- und Leasingzahlungen linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses aufwandswirksam erfasst.

Finanzinstrumente - Einem Finanzinstrument liegt ein Vertrag zugrunde, der bei einem Unternehmen zu einem finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen Unternehmen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder einem Eigenkapitalinstrument führt.

Der erstmalige Ansatz der Finanzinstrumente erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Anschaffungsnebenkosten sind hierbei einzubeziehen, es sei denn, das Finanzinstrument wird in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Marktübliche Käufe und Verkäufe finanzieller Vermögenswerte werden erstmalig zum Erfüllungstag erfasst, d. h. der Tag, an dem das Finanzinstrument geliefert wird bzw. die Zahlung erfolgt. Abweichend davon werden Derivate erstmalig zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bzw. Handelstags angesetzt.

Die Folgebewertung von Finanzinstrumenten richtet sich nach der jeweiligen Bewertungskategorie im Sinne des IAS 39. Zur Kategorie "Kredite und Forderungen" gehören Ausleihungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. "Zur Veräußerung verfügbar" zählen Eigenkapitalinstrumente und Wertpapiere. Bei "zu Handelszwecken gehaltenen" finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten handelt es sich um Derivate. Die "finanziellen Verbindlichkeiten" umfassen die Anleihen, Schuldscheindarlehen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige finanzielle Verbindlichkeiten.

Ausleihungen - Ausleihungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Unter Berücksichtigung der Kundenbonität, spezifischer Länderrisiken und der Struktur des Finanzierungsgeschäfts werden eventuelle Wertberichtigungen für erwartete Forderungsausfälle gebildet. Unverzinsliche Forderungen werden beim erstmaligen Ansatz mit den ihrer Restlaufzeit entsprechenden Zinssätzen abgezinst und entsprechend der Effektivzinsmethode fortgeschrieben.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - Die in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Kundenforderungen werden mit den fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Durch angemessene Wertberichtigungen wird dem Ausfallrisiko Rechnung getragen.

Zu den ebenfalls in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltenen Forderungen aus Fertigungsaufträgen wird auf die Ausführungen zu "Fertigungsaufträge" verwiesen.

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente - Zahlungsmitteläquivalente umfassen alle liquiditätsnahen Vermögenswerte, die zum Zeitpunkt der Anschaffung bzw. der Anlage eine Restlaufzeit von weniger als drei Monaten haben. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zum Nennwert bewertet.

Derivative Finanzinstrumente - Im RIE-Konzern werden derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung gegen Risiken aus Währungsänderungen eingesetzt. Gegenstand der Absicherung sind zukünftige Zahlungsströme sowohl bestehender als auch geplanter Grundgeschäfte.

Derivate mit einem positiven Zeitwert werden unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten und Derivate mit einem negativen Marktwert werden unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Sofern die Voraussetzungen für eine wirksame Absicherung von Zahlungsströmen im Sinne des IAS 39 erfüllt sind, erfolgt die Bilanzierung im Rahmen des Cash Flow Hedge. Hierbei wird der effektive Teil der Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des designierten Sicherungsinstruments direkt im Eigenkapital in der Rücklage aus Marktwertansatz und sonstigen Bewertungen erfasst. Die kumulierten Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden vom Eigenkapital in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert, wenn das abgesicherte Grundgeschäft in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst wird. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts, die auf den ineffektiven Teil der Sicherungsbeziehung entfallen, werden immer ergebniswirksam erfasst.

Die Veränderungen der beizulegenden Zeitwerte von Derivaten, die zu Sicherungszwecken eingesetzt, aber nicht im Hedge Accounting im Sinne des IAS 39 bilanziert werden, sind sofort ergebniswirksam zu erfassen.

Finanzielle Verbindlichkeiten - Finanzielle Verbindlichkeiten werden zum Abschlussstichtag mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der Effektivzinsmethode bewertet.

Vorräte und erhaltene Anzahlungen - Die Vorräte werden grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. In der Regel erfolgt dies mit dem gewogenen Durchschnittswert. Bestandsrisiken aufgrund geminderter Verwertbarkeit wird durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen. Ist der Nettoveräußerungswert von Vorräten zum Abschlussstichtag niedriger als deren Buchwert, werden diese auf den Nettoveräußerungswert abgeschrieben. Diese Wertberichtigungen werden als Erhöhung des Materialaufwands bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen oder als Bestandsveränderung bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen erfasst. Soweit bei zuvor abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist, wird die daraus resultierende Wertaufholung regelmäßig als Minderung des Materialaufwands bei Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen oder als Bestandsveränderung bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen erfasst.

Erhaltene Anzahlungen für Aufträge, die keine Fertigungsaufträge darstellen, werden aktivisch und offen von den Vorräten abgesetzt, soweit für den jeweiligen Auftrag bereits Herstellungskosten angefallen sind. Alle anderen erhaltenen Anzahlungen werden passiviert.

Fertigungsaufträge - Kundenbezogene Fertigungsaufträge werden nach ihrem Leistungsfortschritt (Percentage-of-Completion-Methode - POC) bilanziert. Nach dieser Methode werden anteilige Umsatzerlöse und Umsatzkosten entsprechend dem am Bilanzstichtag erreichten Leistungsfortschritt ausgewiesen. Grundlage sind die mit dem Kunden vereinbarten Auftragserlöse und die erwarteten Auftragskosten. Der Grad der Fertigstellung wird in der Regel auf Basis der Begutachtung der erbrachten Leistung ermittelt. In einigen Einzelfällen wird der Leistungsfortschritt aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag angefallenen Auftragskosten an den insgesamt erwarteten Auftragskosten ("cost to cost method") errechnet. Wenn das Ergebnis eines Fertigungsauftrags insbesondere bei neuartigen und komplexen Aufträgen nicht verlässlich schätzbar ist, werden anteilige Gewinne nicht realisiert, sondern Umsatzerlöse werden dann nur bis zur Höhe der angefallenen Kosten erfasst (Zero-Profit-Methode). Von den Forderungen aus Fertigungsaufträgen werden Teilabrechnungen mit und ohne Zahlungseingang sowie Anzahlungen abgesetzt. Ein sich ergebender negativer Saldo wird als Verbindlichkeit aus Fertigungsaufträgen passiviert. Zu erwartende Auftragsverluste aus kundenspezifischen Fertigungsaufträgen werden sofort in voller Höhe aufwandswirksam erfasst.

Latente Steuern - Latente Steuern werden für temporäre Bewertungsunterschiede zwischen den Bilanzposten nach IFRS und nach lokalem Steuerrecht der Einzelgesellschaften gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten künftigen Nutzung bestehender steuerlicher Verlustvorträge ergeben und deren Realisierung wahrscheinlich ist. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die in den einzelnen Ländern zum Bilanzstichtag gelten oder angekündigt sind. Für die inländischen Steuern wird ein Steuersatz von 29,13 % berücksichtigt. Dieser beinhaltet den Körperschaftsteuersatz, den Solidaritätszuschlag und den Gewerbesteuersatz. Der Steuersatz der brasilianischen Tochtergesellschaft beträgt 34,0%.

Für in ihrer Höhe und der Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens nach nicht sichere Verpflichtungen gegenüber den jeweiligen nationalen Finanzbehörden werden Steuerrückstellungen auf Basis angemessener Schätzungen gebildet. Hierbei wird der am Bilanzstichtag geltende gesellschaftsbezogene Steuersatz herangezogen. Darüber hinaus werden weitere Faktoren berücksichtigt, wie Erfahrungen aus früheren Betriebsprüfungen sowie unterschiedliche Rechtsauslegungen zwischen Steuerpflichtigen und Finanzverwaltungen im Hinblick auf den jeweiligen Sachverhalt. Bilanzierte unsichere Ertragsteuerposten werden mit dem wahrscheinlichsten Wert angesetzt.

Für temporäre Unterschiede bei Anteilen an Tochterunternehmen wurden keine latenten Steuerschulden bilanziert, da die RIE die Umkehr der Differenz steuern kann und die Umkehr in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist.

Pensionen - Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-Unit-Credit-Methode) berechnet, soweit es sich um leistungsorientierte Versorgungspläne handelt. Danach werden bei der Ermittlung des Verpflichtungsumfangs Annahmen über die Lebenserwartung, Gehalts- und Rentensteigerungen, die Fluktuation der Versorgungsberechtigten, die Entwicklung des Zinsniveaus sowie über weitere Rechnungsparameter zugrunde gelegt. Der Verpflichtungsumfang wird um den beizulegenden Zeitwert des Planvermögens gekürzt. Ein Überhang des Planvermögens über den Verpflichtungsumfang ist nur dann anzusetzen, wenn und soweit er für das Unternehmen tatsächlich nutzbar ist. Bei Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung der zugrunde gelegten Parameter zur Berechnung der Anwartschaftsbarwerte sowie der Marktwerte des Pensionsvermögens entstehen Gewinne und Verluste aus der Neubewertung der Nettoschuld. Diese Effekte aus der Neubewertung sowie aus der Vermögenswertbegrenzung werden im Jahr der Entstehung direkt im Eigenkapital im kumulierten sonstigen Ergebnis erfasst.

Beiträge an beitragsorientierte Versorgungspläne, bei denen die Gesellschaft über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Versorgungskassen hinaus keine weiteren Verpflichtungen eingeht, werden im Jahr des Anfalls ergebniswirksam erfasst.

Rückstellungen - Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche aus einem Ereignis der Vergangenheit resultierende gegenwärtige Verpflichtungen gegenüber Dritten, die wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führen und deren Höhe verlässlich geschätzt werden kann. Langfristige Rückstellungen werden, sofern der aus einer Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich ist, mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag bilanziert. Der Erfüllungsbetrag beinhaltet auch die zu berücksichtigenden Kostensteigerungen.

Umsatzrealisierung - Umsatzerlöse resultieren im Wesentlichen aus kundenbezogenen Fertigungsaufträgen. Es wird auf die Ausführungen zu "Fertigungsaufträge" verwiesen. Daneben werden Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Erzeugnissen. und aus Dienstleistungen im Rahmen von Service- und Wartungstätigkeiten und aus beauftragten Entwicklungstätigkeiten erzielt. Die Umsatzerlöse werden mit dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen oder zu erhaltenden Gegenleistung abzüglich Skonti, Rabatte oder anderen Abzügen bewertet. Umsatzerlöse aus Lieferverträgen werden mit Übergang der Gefahren auf den Kunden realisiert, wenn der Betrag der Umsatzerlöse verlässlich geschätzt werden kann und ein Nutzenzufluss wahrscheinlich ist.

Aufwendungen - Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung ergebniswirksam.

Zinsen und Dividenden - Zinserträge und -aufwendungen werden periodengerecht erfasst. Dividenden werden ergebniswirksam mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung vereinnahmt.

Wesentliche Ermessenentscheidungen und Schätzungen

Bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden hat die Geschäftsführung folgende Ermessensentscheidungen und Schätzungen getroffen, die Auswirkungen auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten haben:

- Bewertung von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen (TEUR 17.609, Vorjahr TEUR 8.366)

Bei der Festlegung der Nutzungsdauer von Immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen bestehen grundsätzlich Ermessenspielräume.

- Bewertung der Kundenforderung (TEUR 5.041, Vorjahr TEUR 3.980)

Die Beurteilung der Werthaltigkeit von strittigen Kundenforderungen ist mit Blick auf die Angemessenheit von Einzelwertberichtigungen ermessensabhängig, da der tatsächliche Zahlungseingang von zukünftigen Ereignissen abhängig ist. Die Geschäftsführung hat in Zweifelsfällen Einzelwertberichtigungen gebildet, um die Forderungen mit dem niedrigeren realisierbaren Betrag anzusetzen.

- Bewertung der Forderungen aus Fertigungsaufträgen (TEUR 54.624, Vorjahr TEUR 57.245)

Der Umsatzrealisierung bei Fertigungsaufträgen liegen Schätzungen über den Fertigstellungsgrad zugrunde. Auf Basis des Fertigstellungsgrades zum Bilanzstichtag werden die anteiligen Umsatzerlöse der Periode ermittelt.

- Pensionsrückstellungen (TEUR 7.748, Vorjahr TEUR 7.078)

Die Bewertung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen basiert auf der Festlegung versicherungsmathematischer Parameter wie z.B. Diskontierungszinssatz, Gehaltssteigerungen, Sterblichkeitsrate und Gesundheitskostenentwicklung. Eine Abweichung der zu Beginn des Geschäftsjahres angenommenen Parameter von den am Bilanzstichtag tatsächlich eingetretenen Bedingungen hat keine Auswirkung auf das Ergebnis nach Steuern, da die aus der Abweichung resultierenden Gewinne und Verluste aus der Neubewertung der Nettoschuld direkt im Eigenkapital erfasst werden.

- Sonstige Rückstellungen (TEUR 35.531, Vorjahr TEUR 16.907)

Bei der Einschätzung von Risiken im Bereich der Bildung von sonstigen Rückstellungen sowohl vom Ansatz als auch von der Höhe existieren grundsätzlich Ermessensspielräume.

Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als angemessen erachtet werden. Sie werden laufend überprüft, können aber von den tatsächlichen Werten abweichen.

- Latente Steueransprüche (TEUR 7.642, Vorjahr TEUR 7.273)

Die Ermittlung der zukünftigen Steuervorteile, die sich im Ansatz von aktiven latenten Steuern

widerspiegeln, basiert auf Annahmen und Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung der steuerlichen Einkommen über einen Planungszeitraum von in der Regel 5 Jahren und der steuerlichen Gesetzgebung in den Ländern der dort ansässigen Konzerngesellschaften.

Weitere Erläuterungen über getroffene Annahmen und Schätzungen erfolgen bei den Angaben zu den einzelnen Abschlusspositionen. Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag. Bei der Einschätzung der künftigen Geschäftsentwicklung wurde außerdem das zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte wirtschaftliche Umfeld in den Branchen und Regionen, in denen der RIE-Konzern tätig ist, berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist nicht von einer wesentlichen Änderung der zugrundegelegten Annahmen und Schätzungen auszugehen.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Aktiva

7. Anlagevermögen

	Immaterielle Vermögenswerte TEUR	Sachanlagen TEUR	Gesamt TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2015	2.608	12.629	15.237
Währungsdifferenzen	-3.903	-3.268	-7.171
Zugänge aus Unternehmenserwerb	30.327	8.243	38.570
Zugänge	304	3.321	3.625
Abgänge	0	-24	-24
Stand 31.12.2015	29.336	20.901	50.237
Abschreibungen
Stand 01.01.2015	1.635	5.236	6.871
Währungsdifferenzen	-3.065	-735	-3.800
Zugänge aus Unternehmenserwerb	40	836	876
Zugänge	24.777	3.913	28.690
Abgänge	0	-9	-9
Stand 31.12.2015	23.387	9.241	32.628
Buchwert 31.12.2015	5.949	11.660	17.609
Buchwert 31.12.2014	973	7.393	8.366

	Immaterielle Vermögenswerte TEUR	Sachanlagen TEUR	Gesamt TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2014	0	0	0
Währungsdifferenzen	-1	-243	-244
Zugänge aus Unternehmenserwerb	1.913	3.124	5.037
Einbringung	664	4.602	5.266
Zugänge	32	5.318	5.350
Abgänge	0	-172	-172
Stand 31.12.2014	2.608	12.629	15.237
Abschreibungen
Stand 01.01.2014	0	0	0
Währungsdifferenzen	0	-25	-25
Zugänge aus Unternehmenserwerb	14	145	159
Einbringung	656	4.449	5.105
Zugänge	965	677	1.642
Abgänge	0	-10	-10
Stand 31.12.2014	1.635	5.236	6.871
Buchwert 31.12.2014	973	7.393	8.366
Buchwert 31.12.2013	0	0	0

8. Immaterielle Vermögenswerte

	EDV-Software TEUR	Auftrags-bestand TEUR	Gesamt TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2015	797	1.811	2.608
Währungsdifferenzen	-69	-3.834	-3.903
Zugänge aus Unternehmenserwerb	110	30.217	30.327
Zugänge	304	0	304
Stand 31.12.2015	1.142	28.194	29.336
Abschreibungen
Stand 01.01.2015	697	938	1.635
Währungsdifferenzen	-24	-3.041	-3.065
Zugänge aus Unternehmenserwerb	40	0	40
Zugänge	107	24.670	24.777
Stand 31.12.2015	820	22.567	23.387
Buchwert 31.12.2015	322	5.627	5.949
Buchwert 31.12.2014	100	873	973

	EDV-Software TEUR	Auftragsbestand TEUR	Gesamt TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2014	0	0	0
Währungsdifferenzen	-1	0	-1
Zugänge aus Unternehmenserwerb	102	1.811	1.913
Einbringung	664	0	664
Zugänge	32	0	32
Stand 31.12.2014	797	1.811	2.608
Abschreibungen
Stand 01.01.2014	0	0	0
Zugänge aus Unternehmenserwerb	14	0	14
Einbringung	656	0	656
Zugänge	27	938	965
Stand 31.12.2014	697	938	1.635
Buchwert 31.12.2014	100	873	973
Buchwert 31.12.2013	0	0	0

Die immateriellen Vermögenswerte haben grundsätzlich eine begrenzte Nutzungsdauer und werden damit planmäßig über die Nutzungsdauer abgeschrieben.

Der im Rahmen des Erwerbs der FIAB und des CTF erworbene Auftragsbestand (siehe Erläuterung Nr. 5.) wird entsprechend dem Leistungsfortschritt des Auftrages linear abgeschrieben.

9. Sachanlagen

	Gebäude und Bauten TEUR	Technische Anlagen und Maschinen TEUR	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung TEUR	Anlagen im Bau und geleistete Anzahlungen TEUR	Gesamt TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2015	28	7.297	5.287	17	12.629
Währungsdifferenzen	-10	-3.101	-155	-2	-3.268
Zugänge aus Unternehmenserwerb	29	7.774	422	18	8.243
Zugänge	0	3.165	156	0	3.321
Abgänge	0	-23	-1	0	-24
Umbuchungen	0	32	1	-33	0
Stand 31.12.2015	47	15.144	5.710	0	20.901
Abschreibungen
Stand 01.01.2015	1	549	4.686	0	5.236
Währungsdifferenzen	-3	-666	-66	0	-735
Zugänge aus Unternehmenserwerb	1	718	117	0	836
Zugänge	21	3.526	366	0	3.913
Abgänge	0	-9	0	0	-9
Stand 31.12.2015	20	4.118	5.103	0	9.241
Buchwert 31.12.2015	27	11.026	607	0	11.660
Buchwert 31.12.2014	27	6.748	601	17	7.393

	Gebäude und Bauten TEUR	Technische Anlagen und Maschinen TEUR	Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung TEUR	Anlagen im Bau und geleistete Anzahlungen TEUR	Gesamt TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Stand 01.01.2014	0	0	0	0	0
Währungsdifferenzen	-1	-234	-7	-1	-243
Zugänge aus Unternehmenserwerb	0	2.787	337	0	3.124
Einbringung	0	0	4.602	0	4.602
Zugänge	29	4.916	355	18	5.318
Abgänge	0	-172	0	0	-172
Stand 31.12.2014	28	7.297	5.287	17	12.629
Abschreibungen
Stand 01.01.2014	0	0	0	0	0
Währungsdifferenzen	0	-22	-3	0	-25
Zugänge aus Unternehmenserwerb	0	110	35	0	145
Einbringung	0	0	4.449	0	4.449
Zugänge	1	471	205	0	677
Abgänge	0	-10	0	0	-10
Stand 31.12.2014	1	549	4.686	0	5.236
Buchwert 31.12.2014	27	6.748	601	17	7.393
Buchwert 31.12.2013	0	0	0	0	0

10. Sonstige langfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen langfristigen finanziellen Vermögenswerte betreffen die Beteiligung an der FWSS (siehe Erläuterung Nr. 5).

11. Vorräte

Das Vorratsvermögen setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Unfertige Erzeugnisse und Leistungen	7.665	190
Geleistete Anzahlungen	2.678	5.275
	10.343	5.465

Im Geschäftsjahr 2015 wurden wie im Vorjahr keine Wertminderungen auf Vorräte erfasst. Im Konzern wurden bei den Vorräten wie im Vorjahr keine Zuschreibungen vorgenommen.

12. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Kundenforderungen brutto	5.041	3.980
Wertberichtigungen auf Kundenforderungen	0	-359
Forderungen aus Fertigungsaufträgen	54.624	57.245
	59.665	60.866

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr TEUR 0 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Gesellschaft bewertet laufend die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Zur Absicherung von Ausfallrisiken werden zum Teil Sicherheiten verlangt bzw. Kreditversicherungen abgeschlossen. Die Gesellschaft hat Wertberichtigungen auf mögliche Forderungsausfälle vorgenommen. Derartige Forderungsausfälle entsprachen den Schätzungen und Annahmen der Geschäftsführung und bewegen sich im geschäftsüblichen Umfang.

Nachfolgend sind die Veränderungen in den Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen dargestellt:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Wertberichtigungen am 01.01.	359	0
Verbrauch	-320	0
Auflösungen (Wertaufholungen auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen)	-39	0
Zuführungen im Berichtszeitraum (Aufwand für Wertberichtigungen)		359
Wertberichtigungen am 31.12.	0	359

Die Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden in der Regel auf Wertberichtigungskonten erfasst. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko zunächst mittels eines Wertberichtigungskontos oder sofort über eine direkte Minderung der Forderung berücksichtigt wird, hängt davon ab, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Forderungsausfalls geschätzt wird. Wenn Forderungen als uneinbringlich eingestuft werden, wird der entsprechende wertgeminderte Vermögenswert ausgebucht.

Die folgende Tabelle stellt das in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthaltene Kreditrisiko dar:

TEUR	Bruttoforderungen	Davon: Zum Abschluss-Stichtag weder wertgemindert noch überfällig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12.2015	5.041	4.894
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12.2014	3.980	3.263

TEUR	Davon: Zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert und seit den folgenden Zeiträumen überfällig				Davon: wertge-mindert
	Weniger als 30 Tage	Zwischen 30 und 60 Tagen	Zwischen 61 und 90 Tagen	Über 90 Tage
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12.2015	147	0	0	0	0
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum 31.12.2014	0	0	0	0	717

Die Forderungen aus Fertigungsaufträgen setzten sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Angefallene Herstellungskosten	54.731	335.724
zuzüglich Marge / abzüglich antizipierte Verluste	2.435	0
Teilabrechnungen / erhaltene Anzahlungen	-2.542	-278.479
Forderungen aus Fertigungsaufträgen	54.624	57.245

Die Umsatzerlöse aus Fertigungsaufträgen betragen im Geschäftsjahr 2015 TEUR 220.963 (Vorjahr: TEUR 217.666).

13. Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte

Die sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Ansprüche auf Bankguthaben und Kassenbestände	1.184	4.093
Darlehen Tomé Engenharia S.A.	772	17.490
Forderungen Personal	308	210
Debitorische Kreditoren	263	306
Marktwerte derivativer Finanzinstrumente zur Währungssicherung	49	343
Übrige	43	171
	2.619	22.613

Die Marktwerte derivativer Finanzinstrumente zur Währungssicherung betreffen wie im Vorjahr zwei Währungssicherungsgeschäfte mit der Rheinmetall AG. Die RIE hat das Recht TUSD 31 bzw. TUSD 2.028 gegen EUR zu veräußern (Im Vorjahr: das Recht TBRL 19.338 bzw. TBRL 22.750 gegen EUR zu veräußern). Die Termingeschäfte haben eine Laufzeit bis zum 19. Mai bzw. 30. Juni 2016 (Im Vorjahr: eine Laufzeit bis zum 12. bzw. 27. November 2015.).

14. Übrige kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte

Die übrigen kurzfristigen Forderungen und Vermögenswerte setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Forderungen sonstige Steuern	2.493	750
Forderungen Umsatzsteuer	824	2.902
Forderungen Sozialabgaben	258	337
Aktive Rechnungsabgrenzung Mieten	204	125
Aktive Rechnungsabgrenzung Versicherungen	196	911
	3.975	5.025

15. Ertragsteuerforderungen

Die Ertragsteuerforderungen betreffen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Körperschaftsteuer Deutschland	3	2
Körperschaftsteuer Brasilien	0	2.385
Ertragsabhängiger Sozialbeitrag Brasilien	0	863
	3	3.250

16. Liquide Mittel

Die Position setzt sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Kassenbestände	36	14
Guthaben bei Kreditinstituten	27.027	16.138
	27.063	16.152

Die Guthaben bei Kreditinstituten beinhalten kurzfristige verzinsliche Termingeldeinlagen in Höhe von TEUR 8.000 (Vorjahr TEUR 0) und ein Konsortialkonto in Höhe von TEUR 3.500 (Vorjahr TEUR 2.800). Die restlichen Guthaben betreffen unverzinsliche täglich fällige Bankguthaben.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Passiva

17. Gezeichnetes Kapital

Das gezeichnete Kapital entspricht dem Stammkapital der RIE. Das Stammkapital der Gesellschaft beträgt TEUR 7.000 und ist voll eingezahlt.

	2015 TEUR	2014 TEUR
Stand 01.01.	7.000	25
Kapitalerhöhung	0	6.975
Stand 31.12.	7.000	7.000

18. Kapitalrücklage

Die Kapitalrücklage hat sich wie folgt entwickelt:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Stand 01.01.	3.447	0
Einbringung	0	3.447
Stand 31.12.	3.447	3.447

Mit Einbringungsvertrag vom 27. Dezember 2013 hat die FIA Teile ihres Betriebsvermögens, jedoch ohne Grundstücke, Gebäude oder sonstige bauliche Anlagen mit gleichwertigen Aktiva und Passiva unter Berücksichtigung einer IFRS-Buchwertfortschreibung ohne Gegenleistung zum 2. Januar 2014 in die RIE eingebracht.

19. Bilanzgewinn/-verlust

Der Bilanzgewinn/-verlust hat sich wie folgt entwickelt:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Stand 01.01.	2.646	-7
Ergebnis vor Ertragsteuern	-9.616	2.734
Einbringung	0	-81
Stand 31.12.	-6.970	2.646

20. Kumuliertes sonstiges Ergebnis

Das kumulierte sonstige Ergebnis hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Stand 01.01.	-1.027	0
Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne	345	-1.131
Latente Steuern	-100	329
Unterschied aus der Währungsumrechnung	-2.499	-225
Stand 31.12.	-3.281	-1.027

21. Rückstellungen für Pensionen

Die Altersversorgung besteht bei der RIE aus beitragsorientierten und leistungsorientierten Versorgungssystemen.

Beitragsorientierte Versorgungspläne - Bei den beitragsorientierten Versorgungsplänen zahlt das betreffende Unternehmen Beiträge an zweckgebundene Versorgungseinrichtungen, die im Personalaufwand ausgewiesen werden. Darüber hinaus geht das Unternehmen keine weiteren Verpflichtungen ein; eine Rückstellung ist nicht zu bilden. Die beitragsorientierten Versorgungspläne betreffen im Wesentlichen die Arbeitgeberbeiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Deutschland. Für diese beitragsorientierte Versorgungszusagen sind im Berichtsjahr Personalaufwendungen von TEUR 1.060 (Vorjahr: TEUR 1.007) angefallen.

Leistungsorientierte Versorgungspläne - Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen verpflichtet sich die RIE, zugesagte Leistungen an aktive und frühere Arbeitnehmer zu erfüllen. Für die Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter, Pensionäre und Hinterbliebene werden Rückstellungen gebildet. Ein Planvermögen besteht nicht.

Die RIE hat Pensionszusagen von FIA und von Rheinmetall übernommen. Diese Zusagen betreffen 163 (Vorjahr: 154) aktive Mitarbeiter, 9 (Vorjahr: 3) ausgeschiedene Versorgungsberechtigte und 5 (Vorjahr: 1) Versorgungsempfänger. Im Jahr 2015 wurden wie im Vorjahr keine weiteren Zusagen erteilt.

Bei den leistungsorientierten Versorgungsplänen handelt es sich um solche auf Entgeltbasis. Es handelt sich im Wesentlichen um Kapitalzusagen. Für die Bemessung der Pensionen sind in der Regel die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen und die versorgungsrelevanten Bezüge maßgeblich.

Der Anwartschaftsbarwert der Pensionsverpflichtungen im RIE-Konzern hat sich wie folgt entwickelt:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Anwartschaftsbarwert am 1.1.	7.078	0
Einbringung	0	5.380
Transfers	406	105
Laufender Dienstzeitaufwand	461	282
Zinsaufwand	162	181
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
- aus der Änderung von finanziellen Annahmen	-310	1.090
- aus aus erfahrungsbedingten Anpassungen	-35	41
Rentenzahlungen	-14	-1
Anwartschaftsbarwert am 31.12.	7.748	7.078

Die Transfers betreffen die Übernahme von fünf Mitarbeitern von Rheinmetall und Ferrostaal.

Da zur Bedeckung der Pensionsverpflichtung kein Planvermögen vorliegt, entspricht die Pensionsverpflichtung der Pensionsrückstellung.

Zusätzliche neue Pensionsverpflichtungen wurden 2015 im Konzern nicht eingegangen.

Der laufende Dienstzeitaufwand wird in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Personalaufwendungen als Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen. Der Zinsaufwand wird im Zinsergebnis gezeigt.

Der Bewertung nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren gemäß IAS 19 lagen folgende wesentliche Annahmen zugrunde:

	2015 in %	2014 in %
Rechnungszins	2,30%	2,30%

Aufgrund der Struktur der Versorgungszusagen (i.W. Kapitalzusagen) haben Trendannahmen wie Gehalts- und Rentendynamik sowie die biometrischen Annahmen keine wesentlichen Auswirkungen.

Durch die leistungsorientierten Pensionszusagen ist der RIE-Konzern grundsätzlich dem allgemeinen versicherungsmathematischen Risiko ausgesetzt. Da es sich bei den leistungsorientierten Versorgungsplänen im Wesentlichen um Kapitalzusagen handelt, sind diese Risiken in Bezug auf die Sterbewahrscheinlichkeit und die Inflationsrate nur geringfügig.

Die maßgebliche versicherungsmathematische Annahme, die zur Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung genutzt wird, ist der Rechnungszins. Die nachfolgend dargestellte Sensitivitätsanalyse wurde auf Basis der nach vernünftigem Ermessen möglichen Änderung der jeweiligen Annahmen zum Bilanzstichtag durchgeführt, wobei die übrigen Annahmen jeweils unverändert geblieben sind.

 Wenn der Rechnungszins um 25 Basispunkte steigt (sinkt), würde sich der Anwartschaftsbarwert um TEUR 220 (Vorjahr: TEUR 339) vermindern (um TEUR 235 (Vorjahr: TEUR 127) erhöhen).

Die vorstehende Sensitivitätsanalyse dürfte nicht repräsentativ für die tatsächliche Veränderung der leistungsorientierten Verpflichtung sein, da es als unwahrscheinlich anzusehen ist, dass Abweichungen von den getroffenen Annahmen isoliert voneinander auftreten, da die Annahmen teilweise zu einander in Beziehung stehen.

Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung in der vorstehenden Sensitivitätsanalyse wurde nach dem Verfahren der laufenden Einmalprämien zum Bilanzstichtag ermittelt. Dies ist dieselbe Methode, nach der die in der Konzernbilanz erfasste leistungsorientierte Verbindlichkeit berechnet wurde.

Die durchschnittliche Laufzeit der Pensionsverpflichtungen beträgt 12,2 Jahre (Vorjahr: 13,5 Jahre).

Die Rentenzahlungen für das nächste Geschäftsjahr belaufen sich auf TEUR 260 (Vorjahr: TEUR 212).

22. Sonstige Rückstellungen

Die lang- und kurzfristigen sonstigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr 2015 wie folgt entwickelt:

	Personal TEUR	Auftragsbedingte Kosten	Restrukturierung	Sonstige Steuern	Übrige	Summe TEUR
Stand 31.12.2014	4.945	8.632	0	3.038	292	16.907
Einbringung/ Unternehmenserwerb	1.831	0	0	0	170	2.001
Verbrauch	-5.122	-341	0	-1.681	-128	-7.272
Auflösung	0	0	0	0	0	0
Zuführung/Neubildung	5.071	15.605	4.126	1.799	109	26.710
Aufzinsung	-38	0	0	0	-41	-79
Währungsdifferenzen	-634	-1.809	0	-264	-29	-2.736
Stand 31.12.2015	6.053	22.087	4.126	2.892	373	35.531
Zahlungsabflüsse
kurzfristig (< 1 Jahr)	5.930	22.087	4.126	2.892	373	35.408
langfristig	123	0	0	0	0	123

Die Personalrückstellungen betreffen im Wesentlichen Ansprüche auf Urlaub bzw. Urlaubsgeld und Boni.

Die Rückstellungen für auftragsbedingte Kosten betreffen im Wesentlichen die Rückstellung für POC-Reserve und ausstehende Projektkosten.

23. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten im Vorjahr betrafen ein Darlehen der Banco Santander S.A. bei der FIAB in Höhe von TBRL 30.000 sowie Zinsen für dieses Darlehen. Das Darlehen wurde in 2015 getilgt.

24. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beinhalten:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Berechnete Lieferungen und Leistungen	30.503	32.695
Ausstehende Rechnungen Fertigungsaufträge	16.155	25.853
Ausstehende Rechnungen sonstige	8.885	2.403
	55.543	60.951

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben wie im Vorjahr TEUR 0 eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

25. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

Die sonstigen Verbindlichkeiten setzten sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Nichtfinanzielle Verbindlichkeiten
Erhaltene Anzahlungen	11.704	11.634
Verbindlichkeiten sonstige Steuern	5.009	1.621
Verbindlichkeiten Sozialabgaben	636	343
	17.349	13.598
Finanzielle Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Projekten	1.613	1.791
Verbindlichkeit Tomé Engenharia S.A.	1.417	0
Verbindlichkeiten Personal	29	14
Kreditorische Debitoren	11	49
Übrige	26	3
	3.096	1.857
	20.445	15.455

Von den erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen haben sämtliche wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

26. Ertragsteuerverpflichtungen

Die kurzfristigen Ertragsteuerverpflichtungen setzen sich wie folgt zusammen:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Körperschaftsteuer Brasilien	2.912	2.446
Ertragsabhängiger Sozialbeitrag Brasilien	1.087	883
	3.999	3.329

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

27. Gesamtleistung

Die Gesamtleistung setzt sich wie folgt zusammen:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Umsatzerlöse
aus Fertigungsaufträgen	220.263	217.666
aus Liefergeschäften	11.944	17.530
aus Dienstleistungen	1.309	3.018
Umsatzerlöse gesamt	233.516	238.214
Erhöhung / Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen	7.474	190
	240.990	238.404

28. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten folgende Positionen:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Erträge aus dem Hinzuerwerb CTF	21.995	0
Kursdifferenzen	7.587	1.038
Erträge Tomé Engenharia S.A.	1.432	0
Erträge aus Serviceverträgen	713	1.268
Nebenerlöse	100	123
Erträge aus Resteverwertung	58	6
Auflösung von Wertberichtigungen	39	34
Erstattungen von Versicherungen	0	900
Auflösung von Rückstellungen	0	15
Abgang von Sachanlagen	0	7
Übrige	0	2
	31.924	3.393

29. Materialaufwand

Der Materialaufwand setzt sich wie folgt zusammen:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	119.925	141.244
Aufwendungen für bezogene Leistungen	33.366	22.669
	153.291	163.913

30. Personalaufwand

Der Personalaufwand gliedert sich wie folgt:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Löhne und Gehälter	54.701	32.557
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung	11.054	5.767
Aufwendungen für Altersversorgung	552	274
	66.307	38.598

31. Abschreibungen

Die Abschreibungen teilen sich wie folgt auf:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte	24.777	965
Planmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen	3.913	677
	28.690	1.642

Zu weiteren Details vergleiche die Erläuterungen Nr. 8 und Nr. 9 zu den immateriellen Vermögenswerten und den Sachanlagen.

Im Geschäftsjahr 2015 wurden wie im Vorjahr keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

32. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen die folgenden Positionen:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Aufwand für Zeitarbeiter	7.450	6.803
Reisekosten	5.526	2.413
Zuführung zur Rückstellung für POC-Reserve	3.213	4.071
Fracht, Abfertigung und Verzollung	2.735	1.493
Prüfungs-, Rechts- und Beratungskosten	2.383	2.613
Aval- und Garantiekosten sowie Nebenkosten Geldverkehr	2.095	2.858
IT-Kosten	2.059	1.850
Personalnebenkosten	1.912	1.593
Energie und Wasser	1.732	390
Versicherungen	1.471	1.232
Sonstige Betriebskosten	1.277	1.728
Sonstige Verwaltungskosten	786	1.068
Mieten und Gebäudenebenkosten	695	1.424
Sonstige Steuern und Gebühren	680	725
Kommunikationskosten	526	293
Reparaturen und Instandhaltungen	510	658
Leasing	368	278
Sonstige Vertriebsaufwendungen	295	127
Bürobedarf und Fachliteratur	159	269
Aufwand Reinigung	139	92
Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen	15	134
Abschreibungen auf Forderungen und Forderungsverluste	2	383
Kursdifferenzen	0	307
Übrige	84	12
	36.112	32.814

33. Zinsergebnis

Das Zinsergebnis ergibt sich wie folgt:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Zinserträge	130	344
Zinsaufwand (saldiert) aus Pensionsverpflichtungen	-168	-186
Sonstige Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-853	-104
Zinsaufwendungen	-1.021	-290
Finanzergebnis	-891	54

34. Beteiligungsergebnis und sonstiges Finanzergebnis

Das Beteiligungsergebnis und sonstiges Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Erträge aus Derivaten ohne Hedge Accounting	-757	343
Sonstige Steuern auf Finanztransaktionen	-313	-324
	-1.070	19

35. Ertragsteuern

Die Ertragsteuern setzen sich wie folgt zusammen:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Laufender Ertragsteueraufwand	-4.830	4.819
Latente Steuern	999	-2.650
	-3.831	2.169

Der laufende Ertragsteueraufwand betrifft überwiegend die FIAB.

Die folgende Tabelle zeigt eine Überleitungsrechnung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand. Zur Ermittlung des erwarteten Ertragsteueraufwands wird das Ergebnis vor Ertragsteuern mit einem Steuersatz von 29,13 % (Vorjahr: 29,13 %) multipliziert. Dieser setzt sich aus einem Steuersatz von 15,83 % (Vorjahr: 15,83 %) für Körperschaftsteuer und Solidaritätszuschlag sowie 13,3 % (Vorjahr: 13,3 %) für Gewerbeertragsteuer zusammen.

	2015 TEUR	2014 TEUR
Ergebnis vor Ertragsteuern	-13.447	4.903
Erwarteter Ertragsteueraufwand (Steuersatz 29,13%, Vorjahr: 29,13%)	-3.917	1.428
Unterschiede aus ausländischen Steuersätzen	259	373
Steuerfreie Erträge	-8.246	-1.707
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen	1.865	275
Nicht nutzbare Verlustvorträge bzw. Nutzung von nicht bilanzierten Verlustvorträgen und Abschreibungen auf Verlustvorträge	-237	0
Nicht angesetzte aktive latente Steuern	5.042	635
Ertragsteuereffekte ausländischer Betriebsstätten	1.513	1.212
Übrige Differenzen	-110	-47
Tatsächlicher Ertragsteueraufwand	-3.831	2.169

Die latenten Steuern sind den folgenden Sachverhalten zuzuordnen:

	31.12.2015 aktivisch TEUR	31.12.2015 passivisch TEUR	31.12.2014 aktivisch TEUR	31.12.2014 passivisch TEUR
Immaterielle Vermögenswerte	0	58	0	297
Sachanlagen	0	1	0	2
Forderungen aus Fertigungsaufträgen	0	7.325	1.402	996
Sonstige Forderungen	0	5	0	7
Derivative Finanzinstrumente	0	0	0	100
Pensionsrückstellungen	977	0	742	0
Sonstige Rückstellungen für Fertigungsaufträge	2.401	0	2.032	0
Restrukturierungsrückstellung	623	0	0	0
Sonstige Rückstellungen	49	0	50	23
Verbindlichkeiten	0	515	0	3.495
Verlustvorträge	5.993	0	4.043	0
Saldierung	-2.401	-2.401	-996	-996
	7.642	5.503	7.273	3.924
davon langfristig	977	59	742	299

Latente Steuern auf der Aktiv- und Passivseite werden miteinander verrechnet, wenn sie zur selben steuerlichen Einheit gehören und diese steuerliche Einheit das Recht hat, tatsächliche Steueransprüche mit Steuerschulden aufzurechnen.

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der sich aus der Bilanzdifferenz ergebenden Erträge aus latenten Steuern zu den in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesenen Erträgen aus latenten Steuern:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Erträge aus latenten Steuern aus der Bilanzdifferenz	1.210	-3349
Erfolgsneutral im Rahmen von Unternehmenserwerben erfasste latente Steuern	0	616
Erfolgsneutral im Rahmen der Einbringung erfasste latente Steuern		-293
Erfolgsneutral erfasste latente Steuern auf die Neubewertung leistungsorientierter Pensionspläne	-100	329
Währungseffekte	-111	47
Ausgewiesene Erträge aus latenten Steuern	999	-2.650

Bei der RIE bestehen zum 31.12.2015 körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 40.853 (Vorjahr: TEUR 15.142) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 39.124 (Vorjahr: TEUR 17.154). Auf die Verlustvorträge wurden latente Steuern in Höhe von brutto TEUR 5.993 (Vorjahr: TEUR 4.043) gebildet. Auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 19.490 (Vorjahr: TEUR 2.180) und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 19.490 (Vorjahr: TEUR 2.180) wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Die entsprechend nicht angesetzte aktive latente Steuer beträgt TEUR 5.677 (Vorjahr: TEUR 635). Die inländischen Verlustvorträge sind unverfallbar.

Aufgrund der positiven Unternehmensplanungen wurden bei der RIE aktive latente Steuern in Höhe von TEUR 7.643 (Vorjahr: TEUR 6.237) - denen passive latente Steuern in Höhe von TEUR 5.320 (Vorjahr: TEUR 3.627) gegenüberstehen - angesetzt, obwohl im Geschäftsjahr 2015 und im Vorjahr steuerliche Verluste anfielen.

Auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilswerten an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 12.945 (Vorjahr: TEUR 4.034) wurden keine passiven latenten Steuern gebildet, da der Konzern in der Lage ist, den zeitlichen Verlauf der Umkehrung zu steuern und sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit nicht umkehren.

Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung

36. Konzern-Kapitalflussrechnung

Die Entwicklung der Finanzlage des Konzerns ist in der Konzern-Kapitalflussrechnung dargestellt. Der Finanzmittelfonds setzt sich aus der Bilanzposition "Bankguthaben und Kassenbestände" zusammen.

Der Saldo aus Auszahlungen für Unternehmenserwerbe abzüglich erworbener Finanzmittel betrifft den Erwerb der von 55 % der Anteile an dem CTF (siehe Erläuterung Nr. 5.).

Sonstige Erläuterungen

37. Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Es bestehen geschäftsübliche finanzielle Verpflichtungen aus Rahmenverträgen mit Lieferanten sowie für Dienstleistungen.

In Deutschland bestehen die folgenden finanziellen Verpflichtungen aus Service- und Mietverträgen mit Gesellschaften des Ferrostaal-Konzerns:

•	Vertrag über Dienstleistung für Steuern, Personal, Compliance und Controlling mit der Ferrostaal GmbH über TEUR 31 monatlich mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2016.
•	Vertrag über Dienstleistung für Mobilfunkbetreuung, Fuhrparkmanagement, Reisemanagement, Nutzungsüberlassung von Kopiergeräten mit der Ferrostaal Service GmbH über TEUR 13 monatlich mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2018.
•	Vertrag über Firmenwagen und Poolautos mit der Ferrostaal Service GmbH.
•	Vertrag über Dienstleitung im IT-Bereich mit der MPC Ferrostaal IT Service GmbH über TEUR 111 monatlich mit einer Laufzeit bis zum 30.06.2017.
•	Mietvertrag mit der FIA über TEUR 69 monatlich (einschließlich Nebenkosten) mit einer Laufzeit bis zum 31.12.2018.
•	Servicevertrag mit der Ferrostaal Service GmbH über Verwaltungsdienstleistungen am Standort Geisenheim über TEUR 14 monatlich mit einer Laufzeit bis 31.12.2018.

Im Berichtsjahr wurden Zahlungen aus Operating Leasingverhältnissen in Höhe von TEUR 1.040 (Vorjahr TEUR 1.675) als Aufwand gebucht. Neben der Anmietung von überwiegend betriebsnotwendigen Immobilien handelt es sich dabei um übliche Verträge zur Überlassung von Fahrzeugen und Gegenständen der Betriebs- und Geschäftsausstattung.

In den Folgejahren ergeben sich hieraus folgende Auszahlungen:

Künftige Miet- und Leasingzahlungen	2015		2014
	Geschäftsräume TEUR	Sonstige TEUR	Geschäftsräume TEUR	Sonstige TEUR
Im Zeitraum von bis zu einem Jahr	929	3.504	1.016	4.625
Im Zeitraum von mehr als einem Jahr und bis zu fünf Jahren	1.647	1.516	2.309	901
Im Zeitraum von mehr als fünf Jahren	0	0	0	0
Summe	2.576	5.020	3.325	5.526

38. Haftungsverhältnisse

Es bestehen für RIE Risiken aus Arbeitsgemeinschaften. Da für diese Konsortien eine gesamtschuldnerische Haftung besteht, müsste RIE bei Ausfall eines Konsortialpartners für die Schuld des Partners einstehen. Bedingt durch Erfahrungswerte der Ferrostaal Industrieanlagen GmbH, die sowohl Projekte als auch Mitarbeiter auf die RIE übertragen hat, gehen wir nicht von einer Inanspruchnahme aus.

Darüber hinaus besteht eine Haftung aus einer eventuellen zukünftigen Unterdeckung des ausgelagerten Pensionsfonds. Zum Stichtag besteht eine solche Unterdeckung wie im Vorjahr nicht.

39. Zusätzliche Informationen zu den Finanzinstrumenten

Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien

Die RIE hat sich bezüglich der Klassenbildung von Finanzinstrumenten an die Bewertungskategorien nach IAS 39 angelehnt, da die Risikoverteilung innerhalb dieser Bewertungskategorien ähnlich ist.

Die folgenden Tabellen weisen die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte (Fair Value) jeder Kategorie von Finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2015 und zum 31. Dezember 2014 aus.

Angaben in TEUR	Bewertungskategorie	Buchwert 31.12.2015	Wertansatz Bilanz nach IAS 39		Fair Value 31.12.2015
			Fortgeführte AK	Fair Value erfolgswirksam
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne Forderungen aus Fertigungsaufträgen	LaR	5.041	5.041	0	5.041
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Derivative	FAHfT	49	0	49	49
Finanzinstrumente
Übrige	LaR	2.570	2.570	0	2.570
Liquide Mittel	LaR	27.063	27.063	0	27.063
Summe finanzielle Vermögenswerte		34.723	34.674	49	34.723
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten	FLaC	0	0	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	FLaC	55.543	55.543	0	55.543
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	FLaC	3.096	3.096	0	3.096
Summe finanzielle Verbindlichkeiten		58.639	58.639	0	58.639
Aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and receivables (LaR)		34.674	34.674	0	34.674
Financial Liabilities at Cost (FLaC)		58.639	58.639	0	58.639
Financial Assets Held for Trading (FAHfT)		49	0	49	49

Angaben in TEUR	Bewertungskategorie	Buchwert 31.12.2014	Wertansatz Bilanz nach IAS 39		Fair Value 31.12.2014
			Fortgeführte AK	Fair Value erfolgswirksam
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ohne Forderungen aus Fertigungsaufträgen	LaR	3.621	3.621	0	3.621
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte
Derivative	FAHfT	343	0	343	343
Finanzinstrumente
Übrige	LaR	22.270	22.270	0	22.270
Liquide Mittel	LaR	16.152	16.152	0	16.152
Summe finanzielle Vermögenswerte		42.386	42.043	343	42.386
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten	FLaC	9.300	9.300	0	9.300
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	FLaC	60.951	60.951	0	60.951
Übrige kurzfristige finanzielle Verbindlichkeiten	FLaC	1.857	1.857	0	1.857
Summe finanzielle Verbindlichkeiten		72.108	72.108	0	72.108
Aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39:
Loans and receivables (LaR)		42.043	42.043	0	42.043
Financial Liabilities at Cost (FLaC)		72.108	72.108	0	72.108
Financial Assets Held for Trading (FAHfT)		343	0	343	343

Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Value)

Die Buchwerte der Finanzinstrumente entsprechen aufgrund ihrer kurzfristigen Fälligkeiten den Marktwerten.

Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:

Stufe 1: notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten,

Stufe 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind,

Stufe 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.

Zum 31. Dezember 2015 werden im RIE-Konzern die derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Bei den derivativen Finanzinstrumenten handelt es sich um zwei im Jahr 2016 fällige Devisentermingeschäfte in USD (siehe auch die Erläuterung Nr. 13.). Die derivativen Finanzinstrumente sind mit ihren von Kreditinstituten ermittelten Marktwerten bewertet. Es handelt sich dabei um auf internen Risikomodellen beruhende Werte, die nach anerkannten mathematischen Verfahren ermittelt werden. Die derivativen Finanzinstrumente sind der Hierarchiestufe 2 zuzurechnen.

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne oder -verluste von Finanzinstrumenten dar:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Held for Trading (HfT)	-757	343
Loans and Receivables (LaR)	167	-39
Financial Liabilities at Cost (FLaC)	-853	-104
	-1.443	200

Die der Kategorie "Held for Trading" zuzuordnenden Nettogewinne resultieren aus den derivativen Finanzinstrumenten (siehe Erläuterung Nr. 13.) und betreffen negative (Vorjahr: positive) Marktwertänderungen.

Die Nettoverluste/-gewinne der Kategorie "Loans and Receivables" enthalten im Wesentlichen Zinserträge, Wertberichtigungen auf Forderungen und Aufwendungen aus Forderungsausfällen. Im Konzernabschluss der RIE werden die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die der Kategorie "Loans and Receivables" zuzurechnen sind, unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen erfasst. Die Wertberichtigungen beruhen ausschließlich auf Änderungen in der Einschätzung des Ausfallrisikos.

Die der Kategorie "Other liabilities" zuzuordnenden Nettoverluste/-gewinne resultieren im Wesentlichen aus den Zinsaufwendungen für die Finanzschulden.

40. Finanzrisikomanagement und Finanzderivate

Grundlagen des Risikomanagements

Das operative Geschäft sowie Finanzierungstransaktionen des RIE-Konzerns als international tätige Unternehmensgruppe unterliegen Finanzmarktrisiken. Hierbei handelt es sich um Risiken, die sich insbesondere aus dem Liquiditätsrisiko, dem Kontrahenten-Ausfallrisiko, Wechselkursschwankungen und Änderungen des Zinsniveaus ergeben. Entsprechend dem Risikomanagementsystem der RIE, das konzernweit Anwendung findet, werden nach der Identifizierung, Analyse und Bewertung dieser Risiken, Maßnahmen zu deren Vermeidung oder Begrenzung getroffen. Die inhärent bestehenden Finanzrisiken werden durch aktives Management wirksam gesteuert, so dass sich zum Abschlussstichtag aus den bestehenden Finanzinstrumenten keine wesentlichen Risiken ergeben.

Die Grundzüge der Finanzpolitik werden jährlich von der Geschäftsführung festgelegt. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das laufende Risikomanagement obliegen der Geschäftsführung.

Fremdwährungsrisiko

Aufgrund der internationalen Ausrichtung des RIE-Konzerns entstehen aus der operativen Tätigkeit zum Teil Währungsrisiken, die sich aus Wechselkursschwankungen zwischen den funktionalen Währungen der Konzerngesellschaften und anderen Währungen ergeben. Offene, einem Währungsrisiko unterliegende Positionen werden grundsätzlich mit derivativen Finanzinstrumenten kursgesichert. Hierzu werden Devisentermingeschäfte eingesetzt. Die entsprechenden Sicherungsgeschäfte werden mit der Rheinmetall AG kontrahiert. Diese Sicherungsgeschäfte werden zu den Stichtagen bewertet und mit ihrem nach der DCF-Methode ermittelten Marktwert in die Bilanz eingestellt.

Zinsrisiko

Die RIE finanziert sich überwiegend mit Eigenkapital und aus Anzahlungen im Rahmen laufender Projekte. Gegenüber Kreditinstituten bestehen keine (Vorjahr: nur kurzfristige) Finanzverbindlichkeiten. Das daraus resultierende Zinsrisiko ist von untergeordneter Bedeutung.

Ausfallrisiko (Kreditrisiko)

Die liquiden Mittel umfassen im Wesentlichen Bankguthaben. Im Zusammenhang mit der Anlage von liquiden Mitteln ist der Konzern Verlusten aus Kreditrisiken ausgesetzt, sofern Finanzinstitute ihre Verpflichtungen nicht erfüllen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entstehen aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Die Außenstände werden fortlaufend überwacht. Ausfallrisiken für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf Einzelfallbasis gegen Länder- und Kontrahentenrisiko abgesichert. Nicht abgesicherten Ausfallrisiken werden mittels Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben (siehe auch die Erläuterung Nr. 12.).

Liquiditätsrisiko

Das Liquiditätsrisiko des RIE-Konzerns besteht darin, dass die Gesellschaft möglicherweise ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, z.B. der Tilgung von Finanzschulden, der Bezahlung von Einkaufsverpflichtungen und den Verpflichtungen aus Leasingverträgen. Damit sich dieses Risiko nicht realisiert und die jederzeitige Zahlungsfähigkeit sowie die finanzielle Flexibilität des Konzerns sichergestellt sind, wird eine Liquiditätsreserve in Form von Barmitteln und Kreditlinien vorgehalten. Darüber hinaus wird die Liquidität des Konzerns laufend überwacht. Zum 31. Dezember 2015 verfügt der RIE-Konzern über nicht ausgeschöpfte kurzfristige Kreditlinien in Höhe von TEUR 13.000 (Vorjahr: TEUR 13.000).

Die Finanzausstattung des Konzerns umfasst die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die kurzfristigen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte sowie die Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit. Im Gegensatz dazu umfassen die Kapitalerfordernisse die Tilgung der Finanzschulden, Zinszahlungen, Investitionen sowie die laufende Finanzierung der operativen Geschäftstätigkeit.

Sämtliche in der Bilanz ausgewiesenen finanziellen Verbindlichkeiten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von unter einem Jahr und sind in 2016 zur Zahlung fällig.

41. Kapitalsteuerung

Vorrangiges Ziel der Kapitalsteuerung des RIE-Konzerns ist es, sicherzustellen, dass auch in Zukunft die Schuldentilgungsfähigkeit und die finanzielle Substanz erhalten bleiben.

Der Konzern steuert seine Kapitalstruktur und nimmt Anpassungen unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor. Zur Aufrechterhaltung oder Anpassung der Kapitalstruktur kann der Konzern beispielsweise Gewinne an die Anteilseigner ausschütten oder neue Anteile ausgeben. Angestrebt wird eine dem Geschäftsrisiko angemessene Kapitalstruktur.

Die RIE unterliegt den Mindestkapitalanforderungen für Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Die Einhaltung dieser Anforderungen wird laufend überwacht. Im Berichtszeitraum wurden die Anforderungen eingehalten.

Das Ziel des Kapitalmanagements der RIE ist es, das Verhältnis von Eigenkapital und langfristigen Schulden zu den langfristigen Vermögenswerten zu optimieren, eine Deckung der kurzfristigen Schulden durch die kurzfristigen Vermögenswerte zu erreichen und eine angemessene Eigenkapitalquote darzustellen.

Die Eigenkapitalquote setzt das wirtschaftliche Eigenkapital ins Verhältnis zur Bilanzsumme.

Die folgende Übersicht stellt die entsprechenden Kennziffern dar:

	2015 TEUR	2014 TEUR
Verhältnis von Eigenkapital und langfristigen Verbindlichkeiten zu langfristigen Vermögenswerten	53,6%	148,2%
Verhältnis von kurzfristigen Vermögenswerten zu kurzfristigen Verbindlihkeiten	89,8%	107,1%
Eigenkapitalquote	0,2%	9,4%

42. Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Personen und Unternehmen

Die für den RIE-Konzern nahestehenden Unternehmen sind die beiden Gesellschafter Rheinmetall und FIA sowie deren verbundene Unternehmen. Nahestehende natürliche Personen sind die Geschäftsführer sowie deren Familienangehörige.

Mit den nahestehenden Unternehmen und natürlichen Personen bestehen folgende Beziehungen:

•	Die Rheinmetall AG ist Kontrahent bei zwei Währungssicherungsgeschäften (siehe die Erläuterung Nr. 13.).
•	In Deutschland bestehen Service- und Mietverträge mit Gesellschaften des Ferrostaal-Konzerns (siehe die Erläuterung Nr. 37.).
•	Die Ferrostaal GmbH sowie die Rheinmetall AG gewähren der RIE-Gruppe Konzerngarantien. Darüber hinaus laufen Bankgarantien und Avale über die Linien der Mutterkonzerne. Die entsprechenden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesenen Aufwendungen betragen TEUR 1.999 (Vorjahr: TEUR 1.913).
•	Zu den Gesamtbezügen der Geschäftsführung siehe die Erläuterung Nr. 45.

Zum 31. Dezember 2015 bestehen mit nahestehenden Personen folgende Salden:

	31.12.2015 TEUR	31.12.2014 TEUR
Ferrostaal GmbH
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	70	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	2.254	900
Ferrostaal Industrial Projects GmbH
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	327	15
Ferrostaal Industrieanlagen GmbH
Vorräte (Geleistete Anzahlungen)	141	293
Sonstige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte	124	1.535
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	920	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.557	14.741
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	11.971	13.119
Ferrostaal Mongolia Co Ltd
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	0	18
Ferrostaal Piping Supply B.V.
Vorräte (Geleistete Anzahlungen)	0	206
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	1
Ferrostaal Piping Supply GmbH
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	112
Ferrostaal Service GmbH
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	28	364
Fritz Werner Services and Solutions Co. Ltd.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	14	52
FS Alternative Energy
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	0	3
IPS Integrated Project Services GmbH
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	16	0
MPC Ferrostaal IT Services GmbH
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	132	0
Rheinmetall AG
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	392	3
Rheinmetall Algerien SPA
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	451	293
Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten	36.420	21.142
Rheinmetall Landsysteme GmbH
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	21	0
Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH
Vorräte (Geleistete Anzahlungen)	62	1.057
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	1	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.882	2.987
Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	27	27
Rheinmetall Denel Munition (RF)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	700	0

43. Wesentliche Ereignisse nach dem Schluss des Geschäftsjahres

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2016 wurde die Organisation der RIE neu strukturiert. So wurde zum Einen eine Reduzierung der Geschäftsführung von 4 Mitgliedern auf 2 Mitglieder vollzogen. Darüber hinaus fand eine Neu-Organisation der Produktbereiche statt. Wurde in 2015 noch in 5 Produktbereichen das Geschäft der RIE vorangetrieben, sind in 2016 die Geschäftsfelder der RIE in 4 Produktbereichen organisiert - Oil & Gas, Medical, Government & Defence Solutions und Industrial Projects. Innerhalb der Geschäftsführung wurde die Zuständigkeit der Produktbereiche im Rahmen eines Geschäftsverteilungsplanes neu definiert.

Neben einer Re-Organisation der Produktbereiche wurde durch die Gesellschafter der RIE zur Mitte des Jahres 2016 ein Sozialplan und Interessenausgleich beschlossen und in der Folge umgesetzt. Mit ersten Auswirkungen auf die Organisation und Aufstellung der RIE ist zum Ende des Geschäftsjahres 2016 zu rechnen.

Der Sozialplan und Interessenausgleich der RIE sind Teil eines umfassenden Maßnahmenkatalogs, mit dem Ziel Kosteneinsparungen bei der RIE zu realisieren und wirtschaftliche Zukunft der RIE zu sichern. Hierzu gehört u.a. auch die Untersuchung der Beteiligungen und Auslandsbüros auf eine mögliche weitere Fortführung oder ggf. deren Reduzierung und/oder Abwicklung.

Neben der oben beschriebenen Umstrukturierung konnte die RIE in 2016 erste Erfolge bei der weiteren Intensivierung der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen der Rheinmetall Gruppe verzeichnen. Ein erster Auftrag konnte so im September 2016 gesichert werden.

Neben den unter Punkt 4. Perspektiven dargestellten Sachverhalten sind seit dem 01. Januar 2016 keine Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, von denen RIE einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens- und Finanzlage erwartet.

Besondere Erläuterungen nach § 315a HGB

44. Anzahl Mitarbeiter

Die Anzahl der durchschnittlich im Geschäftsjahr 2015 beschäftigten Arbeitnehmer betrug 2.518 (Vorjahr 2.185). Davon waren 1.699 (Vorjahr 1.397) direkte und 819 (Vorjahr 788) indirekte Arbeitnehmer.

Als direkten Arbeitnehmer sind die unmittelbar mit der Herstellung von Produkten oder der Bereitstellung von Dienstleistungen beschäftigten Mitarbeiter definiert. Als indirekten sind die Arbeitnehmer, die in der Verwaltung und den fertigungsnahen Funktionen beschäftigt sind, definiert.

45. Geschäftsführer

Der Geschäftsführung gehörten im Geschäftsjahr 2015 an:

•	Dr. Klaus Lesker, Bottrop, Kaufmann
•	Kay Hanns Ewaldsen, Geisenheim, Diplom-Volkswirt
•	Steffen Jungclaus, Weyhe, Diplom Betriebswirt (BA)
•	Urs Vollrath, Geisenheim, Diplom Kaufmann

Die Bezüge der Geschäftsführung betragen im Geschäftsjahr 2015.

	2015/ 31.12.2015 TEUR	2014/ 31.12.2014 TEUR
Fixe Vergütung einschließlich Nebenleistungen	690	509
Erfolgsabhängige Vergütung	226	295
	916	804
Pensionsrückstellung	391	62

46. Honorar des Abschlussprüfers

Im Geschäftsjahr 2015 sind TEUR 132 (Vorjahr TEUR 90) Honorare für Abschlussprüfungsleistungen des Abschlussprüfers, Pricewaterhouse-Coopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC), im Inland als Aufwand erfasst worden:

Die Honorare für Abschlussprüfung betreffen den Einzel- und Konzernabschluss der RIE.

47. Anteilsbesitzliste

Die unmittelbaren und mittelbaren Tochterunternehmen der RIE sind in der nachfolgenden Anteilsbesitzliste aufgeführt:

Firma und Sitz der Gesellschaft	Anteil am Kapital
Ferrostaal Industrieanlagen Óleo e Gás do Brasil Ltda., Rio de Janeiro, Brasilien	100,00%
Tome Ferrostaal Consortium, Maceió, Brasilien	100,00%
Rheinmetall International Engineering South Africa (PTY) Ltd., Kapstadt, Südafrika	100,00%
Fritz Werner Services and Solutions Co. Ltd., Yangon, Myanmar	100,00%

Geisenheim, den 15.11.2016

Rheinmetall International Engineering GmbH

Steffen Jungclaus

Urs Vollrath

¹ Hierbei werden die International Accounting Standards (IAS) und die International Financial Reporting Standards (IFRS) als IFRS sowie die Interpretationen des Standards Interpretation Committee (SIC) und die Interpretationen des IFRS Interpretation Committee (IFRS IC) als IFRIC bezeichnet.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Wir haben den von der Rheinmetall International Engineering GmbH, Geisenheim, aufgestellten Konzernabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang - sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1 Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführer der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen Internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführer sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Pflichtgemäß weisen wir darauf hin, dass der Bestand der Rheinmetall International Engineering GmbH, Geisenheim, durch Risiken bedroht ist, die im Abschnitt "Perspektiven" des Konzernlageberichts dargestellt sind. Dort ist insbesondere aufgeführt, dass der Fortbestand des Mutterunternehmens mittel- bis langfristig von der Fortsetzung der Unterstützung durch die Gesellschafter abhängig ist.

Düsseldorf, den 21. November 2016

PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Norbert Klütsch, Wirtschaftsprüfer

ppa. Philipp Merzenich, Wirtschaftsprüfer

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2015 wurde am 29. November 2016 gebilligt.

Ferrostaal Oil & Gas GmbH