Rexel GmbH

München

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

Aktiva

	31.12.2021		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	136.760,00		0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.872.682,32		1.416.602,00
		2.009.442,32	1.416.602,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.884.720,98		4.273.394,98
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.864.795,01		2.299.334,01
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.998.678,00		2.989.524,00
		8.748.193,99	9.562.252,99
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1,00		1,00
		1,00	1,00
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Waren	102.393.060,68		71.206.654,74
		102.393.060,68	71.206.654,74
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	86.378.626,14		67.953.273,90
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	74.130.038,13		70.458.762,51
- davon aus Lieferungen und Leistungen 1.852.261,39 EUR (Vj 1.643.651,23 EUR)
- davon gegen Gesellschafter 72.246.785,29 EUR (Vj 68.815.111,28 EUR)
3. Sonstige Vermögensgegenstände	24.287.556,95		19.960.034,66
		184.796.221,22	158.372.071,07
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten		316.488,50	315.344,32
C. Rechnungsabgrenzungsposten		505.864,50	823.091,47
		298.769.272,21	241.696.017,59

Passiva

	31.12.2021		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
Stammkapital	43.300.000,00		43.300.000,00
II. Kapitalrücklage	125.709.716,86		125.709.716,86
III. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital	-132.155.906,75		-134.119.979,29
		36.853.810,11	34.889.737,57
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	13.118.601,00		12.774.114,00
2. Steuerrückstellungen	1.059.501,45		362.140,45
3. Sonstige Rückstellungen	20.885.038,15		18.048.456,48
		35.063.140,60	31.184.710,93
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2.192.435,23		2.254.653,20
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	128.067.099,69		89.766.578,61
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.812.233,82		992.109,32
- davon aus Lieferungen und Leistungen 65.344,75 EUR (Vj 78.712,87 EUR)
4. Sonstige Verbindlichkeiten	93.750.285,52		82.549.012,88
- davon aus Steuern 2.282.901,36 EUR (Vj 4.666.843,33 EUR)
		226.822.054,26	175.562.354,01
D. Rechnungsabgrenzungsposten		30.267,24	59.215,08
		298.769.272,21	241.696.017,59

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021		Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		818.275.301,58	694.603.008,81
2. Andere aktivierte Eigenleistungen		249.975,24	0,00
3. Sonstige betriebliche Erträge		4.060.122,56	4.724.660,94
davon von Währungsumrechnung 0,00 EUR (Vj 237.955,75 EUR)
4. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Waren und Leistungen	657.929.945,84		568.014.620,81
		657.929.945,84	568.014.620,81
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	65.527.844,59		65.193.439,59
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung	12.988.942,95		12.215.175,27
davon für Altersversorgung 810.875,00 EUR (Vj 562.444,00 EUR)		78.516.787,54	77.408.614,86
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	3.691.437,44		3.810.089,53
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	79.511.165,75		72.560.301,90
davon aus Währungsumrechnung 0,00 EUR (Vj 34.882,24 EUR)
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	690.992,14		792.164,74
davon aus verbundenen Unternehmen 502.284,09 EUR (Vj 564.309,10 EUR)
9. Erträge aus Beteiligungen	0,00		0,00
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	977.099,17		866.326,78
davon an verbundenen Unternehmen 6.626,66 EUR (Vj 6.516,39 EUR)
davon aus Aufzinsung 809.147 EUR (Vj 826.515,92 EUR)
		83.488.710,22	76.444.553,47
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (Aufwand (-) Ertrag (+))		-273.437,90	-300,67
12. Ergebnis nach Steuern		2.376.517,88	-22.540.420,06
13. Sonstige Steuern		-412.445,34	-68.129,18
14. Konzern-Jahresüberschluss (+)/Jahresfehlbetrag (-)		1.964.072,54	-22.608.549,24
15. Konzern-Gewinnvortrag		-134.119.979,29	-111.511.430,05
16. Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital		-132.155.906,75	-134.119.979,29

Konzern-Kapitalflussrechnung für 2021

	2021	2020
	TEUR	TEUR
1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Periodenergebnis	1.964	-22.609
Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (-) auf Gegenstände des Anlagevermögens	3.691	3.810
Zunahme (+)/Abnahme (-) der (sonstigen) Rückstellungen	2.806	-63
Zunahme (-)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	-57.293	13.613
Zunahme (+)/Abnahme (-) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	51.231	4.513
Gewinn (-)/Verlust (+) aus Anlageabgängen	-4	23
Zinsaufwendungen (+)/Zinserträge(-)	286	74
Ertragsteueraufwand(+)/-ertrag(-)	273	0
Ertragsteuerzahlungen (+/-)	-4	0
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit	2.950	-638
2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen (-) für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-1.559	-1.185
Auszahlungen (-) für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-1.912	-2.040
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	4	13
Einzahlungen (+) aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	0	0
Erhaltene Zinsen	528	791
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.939	-2.420
3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen	0	0
Gezahlte Zinsen	-10	-37
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-10	-37
4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 - 3)	1	-3.095
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	315	3.411
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	316	315
5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds
Liquide Mittel (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten)	316	315
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0
Finanzmittelfonds am Ende der Periode	316	315
Nachrichtlich:
Forderungen aus dem konzerneigenen Cashpool sind in der obigen DRS 21 konformen Darstellung innerhalb der Working Capital Veränderungen ausgewiesen worden:	72.367	68.810
Finanzmittelfonds und Cashpool-Forderungen am Ende der Periode	72.683	69.126

Entwicklung des Konzerneigenkapitals für 2021

	Gezeichnetes Kapital Stammkapital	Kapitalrücklage (vor Verrechnung aktivischer Unterschiedsbetrag)	Andere neutrale Transaktionen (aktivischer Unterschiedsbetrag)	Summe Kapitalrücklage
	EUR	EUR	EUR	EUR
31.12.2018/01.01.2019	43.300.000,00	179.657.401,66	-103.947.684,81	75.709.716,85
Konzern-Jahresfehlbetrag 2019	0,00	0,00	0,00	0,00
gezahlte Dividende	0,00	0,00	0,00	0,00
Kapitalzuführungen	0,00	50.000.000,00	0,00	50.000.000,00
31.12.2019	43.300.000,00	229.657.401,66	-103.947.684,81	125.709.716,85
31.12.2019/01.01.2020	43.300.000,00	229.657.401,66	-103.947.684,80	125.709.716,86
Konzern-Jahresfehlbetrag 2020	0,00	0,00	0,00	0,00
gezahlte Dividende	0,00	0,00	0,00	0,00
Kapitalzuführungen	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2020 / 01.01.2021	43.300.000,00	229.657.401,66	-103.947.684,80	125.709.716,86
Konzern-Jahresüberschuss 2021	0,00	0,00	0,00	0,00
gezahlte Dividende	0,00	0,00	0,00	0,00
Kapitalzuführungen	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2021	43.300.000,00	229.657.401,66	-103.947.684,80	125.709.716,86

	Gewinn-/ Verlustvortrag	Konzernjahresüberschuss/ -fehlbetrag	Summe Erwirtschaftetes Eigenkapital	Konzerneigenkapital
	EUR	EUR	EUR	EUR
31.12.2018/01.01.2019	-92.805.105,86	0,00	-92.805.105,86	26.204.610,99
Konzern-Jahresfehlbetrag 2019	0,00	-18.706.324,19	-18.706.324,19	-18.706.324,19
gezahlte Dividende	0,00	0,00	0,00	0,00
Kapitalzuführungen	0,00	0,00	0,00	50.000.000,00
31.12.2019	-92.805.105,86	-18.706.324,19	-111.511.430,05	57.498.286,80
31.12.2019/01.01.2020	-111.511.430,05	0,00	-111.511.430,05	57.498.286,81
Konzern-Jahresfehlbetrag 2020	0,00	-22.608.549,24	-22.608.549,24	-22.608.549,24
gezahlte Dividende	0,00	0,00	0,00	0,00
Kapitalzuführungen	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2020 / 01.01.2021	-111.511.430,05	-22.608.549,24	-134.119.979,29	34.889.737,57
Konzern-Jahresüberschuss 2021	0,00	1.964.072,54	1.964.072,54	1.964.072,54
gezahlte Dividende	0,00	0,00	0,00	0,00
Kapitalzuführungen	0,00	0,00	0,00	0,00
31.12.2021	-134.119.979,29	1.964.072,54	-132.155.906,75	36.853.810,11

Handelsregister B des Amtsgerichts München

HRB 161344

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

A. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM KONZERNABSCHLUSS

Der Konzernabschluss der Rexel GmbH, München, ("Rexel GmbH" oder "Muttergesellschaft", Sitz München, Handelsregister HRB 161344) und ihrer Tochtergesellschaften zum 31. Dezember 2021 ist nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches gemäß §§ 290 ff. HGB aufgestellt. Die Gliederungen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach den Vorschriften der §§ 266 und 275 HGB i.V.m. § 298 Abs. 1 Satz 1 HGB aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren abgebildet.

Die Entwicklung des Eigenkapitals wird in einem Eigenkapitalspiegel gemäß DRS 22 in einer gesonderten Aufstellung dargestellt. Darüber hinaus wird eine Kapitalflussrechnung nach DRS 21 aufgestellt.

Stichtag aller einbezogenen Jahresabschlüsse ist der 31. Dezember 2021.

B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE

Alle Tochterunternehmen im Sinne des § 271 Abs. 2 HGB, bei denen die Rexel GmbH beherrschenden Einfluss ausüben kann, sind in den Konzernabschluss einbezogen.

Im Konzernabschluss wurden die Einzelabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen nach folgenden Grundsätzen zusammengefasst:

An die Stelle der Anteile des einbezogenen Tochterunternehmens treten entsprechend den gesetzlichen Vorschriften der §§ 300 ff. HGB die Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten des Tochterunternehmens. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Gesellschaften des Konsolidierungskreises wurden gegeneinander verrechnet. Für die Kapitalkonsolidierung der Gesellschaften, die vor dem 1. Januar 2010 erstmals konsolidiert wurden, wurde die Buchwertmethode angewandt. Die zu aktivierenden Beträge ordneten wir soweit wie möglich den betreffenden Aktivposten zu. Passivische Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung von mehreren Tochterunternehmen wurden mit den aktivischen Unterschiedsbeträgen verrechnet. Der daraus resultierende verbleibende aktivische Unterschiedsbetrag wurde gem. § 309 Abs. 1 Satz 3 HGB a. F. mit den Konzernrücklagen verrechnet. Seit dem 1. Januar 2010 erfolgten keine Erstkonsolidierungen mehr.

Das Eigenkapital wird gemäß § 301 HGB mit dem Betrag angesetzt, der dem Zeitwert der Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung entspricht.

Schuldenkonsolidierung

Gemäß § 303 HGB wurden Ausleihungen und andere Forderungen, Rückstellungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen eliminiert.

Aufwands- und Ertragskonsolidierung

Bei der Konsolidierung wurden die Aufwendungen und Erträge aus gegenseitigen Geschäften der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen gemäß § 305 HGB aufgerechnet.

Eliminierung von Zwischenergebnissen

Zwischenergebnisse, die bei konzerninternen Verkäufen entstanden sind, wurden insoweit eliminiert, als sie einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns besitzen, andernfalls erfolgte gemäß § 304 Abs. 2 HGB keine Berücksichtigung.

Differenzen aus Konsolidierungsmaßnahmen werden bei der Ermittlung latenter Steuern berücksichtigt.

C. KONSOLIDIERUNGSKREIS

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 umfasste die Rexel GmbH sowie drei inländische Tochtergesellschaften.

Übersicht Anteilsbesitz der Rexel GmbH zum 31. Dezember 2021

Im Konzernabschluss enthalten
Gesellschaft, Sitz	Anteil am Kapital	Stamm-/ Kommanditkapital	Konzernzugehörigkeit
	%	T€
Unmittelbar
Rexel Germany Beteiligungs GmbH, München	100	1.715	Seit 28.08.2008
Mittelbar
Rexel Germany Verwaltungs GmbH, München	100	51,1	Seit 28.08.2008
Rexel Germany GmbH & Co KG, München	100	13.001	Seit 28.08.2008

Es bestehen keine wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unternehmen.

Die folgende Konzerngesellschaft ist gemäß § 264 Abs. 3 HGB von ihrer Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss sowie einen Lagebericht nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften aufzustellen, prüfen zu lassen (sofern zutreffend) und offenzulegen:

•	Rexel Germany Beteiligungs GmbH, München

Die folgende Konzerngesellschaft ist gemäß § 264b HGB von ihrer Verpflichtung befreit, einen Jahresabschluss nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften aufzustellen, prüfen zu lassen und offen zu legen:

•	Rexel Germany GmbH & Co. KG, München

D. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss der Rexel GmbH einbezogenen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen erstellt. Es waren im Wesentlichen unverändert zum Vorjahr die nachfolgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden maßgebend.

Die immateriellen Vermögensgegenstände mit Ausnahme des Firmenwertes aus der Erstkonsolidierung von Anteilen sowie die Sachanlagen wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichtigung von Abschreibungen bewertet.

Planmäßige Abschreibungen der immateriellen Vermögensgegenstände (ohne Firmenwerte) nehmen wir linear über bis zu 5 Jahre vor. Im Zugangsjahr erfolgt die Abschreibung pro rata temporis. Außerplanmäßige Abschreibungen werden, soweit erforderlich, vorgenommen.

Die entgeltlich erworbenen Firmenwerte aus der Erstkonsolidierung der Rexel-Gesellschaften in Höhe von T€ 196.847 wurden in Vorjahren vollständig mit den Konzernrücklagen verrechnet. Sonstige entgeltlich erworbene Firmenwerte werden linear über die planmäßige Nutzungsdauer abgeschrieben. Aufgrund des langfristigen Geschäftsmodells und der Stabilität der Branche wird die Nutzungsdauer des erworbenen Geschäfts- oder Firmenwerts mit 15 Jahren eingeschätzt.

Die Abschreibung des Sachanlagevermögens erfolgt grundsätzlich nach der linearen Abschreibungsmethode über 1 bis 25 Jahre. Im Zugangsjahr erfolgt die Abschreibung pro rata temporis. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn voraussichtlich dauerhafte Wertminderungen vorliegen. Zuschreibungen aufgrund des Wertaufholungsgebots erfolgen bis zu den fortgeführten Anschaffungskosten, wenn die Gründe für eine dauerhafte Wertminderung nicht mehr bestehen. Geringwertige Wirtschaftsgüter bis zu einem Wert von € 250,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben; ihr sofortiger Abgang wird unterstellt. Wirtschaftsgüter mit einem Wert von € 250,01 bis € 800,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben.

Bei den Finanzanlagen werden die Beteiligungen zum niedrigeren Wert aus Anschaffungskosten und beizulegenden Werten ausgewiesen.

Die Vorräte, die aus Handelswaren bestehen, werden zu Anschaffungskosten unter Anwendung zulässiger Bewertungsvereinfachungsverfahren sowie unter Beachtung des Niederstwertprinzips bewertet.

Alle erkennbaren Risiken im Vorratsvermögen, die sich aus überdurchschnittlicher Lagerdauer, geminderter Verwertbarkeit und niedrigeren Wiederbeschaffungskosten ergeben, sind durch angemessene Abwertungen berücksichtigt.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert angesetzt. Allen risikobehafteten Posten ist durch die Bildung angemessener Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen; das allgemeine Kreditrisiko ist durch pauschale Abschläge berücksichtigt.

Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten wurden mit dem Nominalwert angesetzt.

Bei den ausgewiesenen Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich ausschließlich um Ausgaben bzw. Einnahmen vor dem Bilanzstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag darstellen.

Die Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanz (vor allem aus der Bewertung von Pensions- und sonstigen Rückstellungen) einschließlich Verlustvorträgen würden zu einem möglichen Ansatz aktiver latenter Steuern führen. Hierbei wurden Steuersätze von 14,77% bzw. 15,83% zugrunde gelegt. Gemäß §§ 274, 298 Abs. 1 Satz 1 HGB erfolgt kein Ansatz. Aus Konsolidierungsmaßnahmen ergeben sich keine Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und den korrespondierenden steuerlichen Wertansätzen. Dementsprechend erfolgt kein Ansatz von sich zukünftig ergebenden Steuerbelastungen oder Steuerentlastungen nach § 306 HGB.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden auf der Basis des HGB in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) ermittelt. Den versicherungsmathematischen Gutachten liegt der Barwert der Rückstellungen, ermittelt nach der "Projected-Unit-Credit-Methode", zugrunde. Der von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebene durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre bei einer Restlaufzeit der Pensionsverpflichtungen von 15 Jahren betrug zum Bilanzstichtag 1,87% (Vorjahr 2,31%). Der durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre betrug zum Bilanzstichtag 1,35% (Vorjahr 1,60%). Der sich aus den unterschiedlichen Zinssätzen ergebende Unterschiedsbetrag beläuft sich auf T€ 582. Die Berechnungen basieren auf den biometrischen Grundwerten (Wahrscheinlichkeiten für Todes- und Invaliditätsfälle) nach Prof. Dr. Klaus Heubeck (Richttafeln 2018 G). In die Bewertung wurden Annahmen zu künftigen Gehaltserhöhungen (unverändert zum Vj. 3%), Rentenanpassungen (1,75% im Vergleich zum Vj. 1,75%) sowie Kündigungsraten nach alters- und geschlechtsabhängigen Tabellen einbezogen. Das Kassenvermögen der Unterstützungskasse wird zu Zeitwerten bilanziert und als Deckungsvermögen von der Pensionsrückstellung abgesetzt.

Die Steuerrückstellungen und die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Geschäften. Sie sind in der Höhe angesetzt, die nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung notwendig ist. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurden abgezinst. Hierbei wurde gemäß § 253 Abs. 2 HGB der der Restlaufzeit entsprechende durchschnittliche Marktzinssatz der letzten sieben Jahre zugrunde gelegt.

Für Verluste aus Liefer- und Abnahmeverpflichtungen sind in angemessener Höhe Rückstellungen gebildet.

Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

Geschäftsvorfälle in fremder Währung werden grundsätzlich mit dem historischen Kurs zum Zeitpunkt der Erstverbuchung erfasst. Bilanzposten werden zum Stichtag wie folgt bewertet: Kurzfristige Fremdwährungsforderungen (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) sowie liquide Mittel oder andere kurzfristige Vermögensgegenstände in Fremdwährungen werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet. Kurzfristige Fremdwährungsverbindlichkeiten (Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger) werden zum Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet.

E. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNBILANZ

Anlagevermögen

Bei den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen handelt es sich um planmäßige Abschreibungen. Die Entwicklung des Anlagevermögens ist in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Vorräte

Die Vorräte umfassen Handelswaren. Die Warenvorräte nach Abwertung belaufen sich auf T€ 102.393 (Vj. T€ 71.207). Die Erhöhung der Vorräte ist einerseits auf das Umsatzwachstum (+17,8% im Vergleich zu Vorjahr) und anderseits auf die Erhöhung der Lagerbestände von Kernprodukten, um eventuellen Warenmangel und längeren Lieferzeiten entgegenzuwirken, zurückzuführen.

Die Wertberichtigung auf Vorräte wurde wie auch bereits im Vorjahr aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Prozentsätzen entsprechend der Altersstruktur angesetzt. Darüber hinaus werden weitere außerplanmäßige Abwertungen vorgenommen, um den Wert der Vorräte bei Bedarf korrekt abzubilden.

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

	31.12.2021	31.12.2020
	T€	T€
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	86.379	67.953
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0	0
Forderungen gegen verbundene Unternehmen	74.130	70.459
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0	0
Sonstige Vermögensgegenstände	24.288	19.960
- davon Restlaufzeit von mehr als einem Jahr	0	0
	184.797	158.372

Im Rahmen der Konzernfinanzierung der Rexel S.A.-Gruppe findet monatlich ein Verkauf der Forderungen der Rexel Germany GmbH & Co. KG an einen Fonds namens "Fonds Commun de Titrisation" (genannt: FCT MERCURY) statt. In diesem Securitization-Programm mit einem maximalen, weltweiten Volumen von € 294 Mio. nehmen auch die ehemaligen Hagemeyer-Unternehmen in Deutschland, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden teil. Das Programm hat jeweils eine Laufzeit von fünf Jahren und begann im Dezember 2008. Im Juli 2019 wurde es für weitere fünf Jahre verlängert. Verkaufsfähige Forderungen werden auf den Fonds zum Nominalbetrag übertragen, abzüglich der Kosten für Finanzierung und Ausfallrisiko. Diese Übertragung qualifiziert eine Ausbuchung der Forderungen, da alle Risiken übertragen werden. Es liegt somit nach handelsrechtlichen Vorschriften ein echter Verkauf vor. Die Verantwortlichkeit für die Verwaltung der verkauften Forderungen liegt weiter bei den einzelnen Unternehmen, jedoch im Namen des Fonds. Hierfür wird den einzelnen Gesellschaften eine Servicegebühr gewährt.

Das Volumen der verkauften Forderungen betrug zum 31. Dezember 2021 T€ 116.396 (Vj. T€ 95.878).

Die Wertberichtigungen auf nicht verkaufte Forderungen betrugen zum 31. Dezember 2021 T€ 385 (Vj. T€ 351). Bewertet wurde hier unter der Berücksichtigung der einzelnen Risikokunden und -gruppen. Qualifiziert werden Risiken aus Kundenumsätzen mittels einer internen Limitvergabe. Alle Limits größer € 25.000 sind nach einzelner Bewertung und Anfrage bei der Atradius Kreditversicherungs AG, Köln, gegen Ausfall bei einem Selbstbehalt von 5% versichert. Einzelrisiken sind nach Identifizierung entsprechend wertberichtigt. Pauschalwertberichtigungen wurden nach den Überfälligkeiten in Tagen zu unterschiedlichen Prozentsätzen gebildet.

Im Geschäftsjahr sind die Abschreibungen uneinbringlicher Forderungen auf dem vorjährigen Niveau geblieben. Aufgrund der Verschlechterung der Altersstruktur wurde ein Aufwand i.H.v. T€ 34 für Wertberichtigung auf Forderungen generiert (Vj. T€ 208). Gebühren für die Kreditversicherung beliefen sich auf T€ 1.052 (Vj. T€ 920). Gegenüber verbundenen Unternehmen, welche der Rexel GmbH übergeordnet sind, bestanden zum Bilanzstichtag Forderungen in Höhe von T€ 74.130 (Vj. T€ 70.459), welche zum größten Teil gegen die Gesellschafterin aus dem konzerninternen Cashpool in Höhe von T€ 72.189 (Vj. T€ 68.810) bestehen.

Sonstige Vermögensgegenstände entstanden insbesondere durch die Lieferantenboni, da diese zum Abschlussstichtag erst in geringem Umfang eingegangen waren.

Kassenbestand

Der Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten betrug am Ende des Jahres T€ 316 (Vj. T€ 315).

Eigenkapital

Hinsichtlich der Zusammensetzung und Entwicklung des Konzerneigenkapitals wird auf den Eigenkapitalspiegel verwiesen.

Das gezeichnete Kapital von T€ 43.300 entspricht dem Stammkapital der Muttergesellschaft. Die Konzernrücklagen in Höhe von T€ 125.710 (Vj. T€ 125.710) wurden in 2019 durch eine Kapitalerhöhung von Rexel Development SAS in Höhe von T€ 50.000 erhöht. Diese beinhalten Rücklagen bei Tochterunternehmen in Höhe von T€ 13.001 (Vj. T€ 13.001), die nicht ausgeschüttet werden dürfen. Des Weiteren ergaben sich zum Bilanzstichtag aus der Pensionsrückstellung aufgrund der Änderung des zu betrachtenden Zeitraumes des durchschnittlichen Marktzinssatzes gemäß § 253 Abs. 2 HGB i. V. m. § 253 Abs. 6 abführungsgesperrte Beträge von T€ 582. Die verbleibenden Beträge - sowohl im aktuellen Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr - stehen grundsätzlich zur Ausschüttung an die Gesellschafter zur Verfügung.

Das erwirtschaftete Konzerneigenkapital beträgt zum 31. Dezember 2021 T€ -132.156 (Vj. T€ -134.120). Die Veränderung resultiert aus dem Konzern-Jahresüberschuss. Zum 31. Dezember 2021 beträgt das gesamte Konzerneigenkapital T€ 36.854 (Vj T€ 34.890).

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellung für Pensionen enthält sowohl unmittelbare als auch mittelbare Verpflichtungen über die Unterstützungskasse der Unternehmensgruppe Fröschl e.V.

Das Kassenvermögen der Unterstützungskasse wird als Deckungsvermögen von der Pensionsrückstellung abgesetzt.

Zudem werden die Aktivwerte aus den Rückdeckungsversicherungen für Pensionen von den entsprechenden Rückstellungen abgesetzt, soweit diese die Voraussetzungen hierfür erfüllen. Angaben zur Verrechnung nach § 298 Abs. 1 i.V.m. § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB:

	T€
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden	15.184
Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände	2.065
Beizulegender Zeitwert der Vermögensgegenstände	2.065
Verrechnete Aufwendungen	1.159
Verrechnete Erträge	4

Steuerrückstellungen

Die Steuerrückstellungen in Höhe von T€ 1.060 (Vj. T€ 362) betreffen ausschließlich deutsche Ertrag- und Gewerbesteuern. Darin enthalten sind keine latenten Steuern gemäß §§ 274, 298 Abs. 1 Satz 1 HGB.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden im Wesentlichen für Kundenboni und Prämienpunkte (T€ 5.292; Vj. T€ 4.273), Mitarbeiterboni (T€ 5.189; Vj. T€ 2.203) Urlaubsansprüche und Gleitzeitguthaben (T€ 875; Vj. T€ 1.035) sowie sonstige ausstehende Rechnungen aus Betriebsaufwendungen (T€ 3.088; Vj. T€ 2.466) gebildet. Rückstellungen für Restrukturierungsaufwendungen und sonstige Abfindungen bestanden in Höhe von T€ 1.504 (Vj. T€ 3.769) sowie Drohverlustrückstellungen für Gebäude und Rückbauverpflichtungen in Höhe von T€ 319 (Vj. T€ 1.197).

Verbindlichkeiten

Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel im Einzelnen dargestellt.

Verbindlichkeitenspiegel in T€

	31.12.2021			31.12.2020
	Restlaufzeit		gesamt	Restlauf-	gesamt
Art der Verbindlichkeit	bis 1 Jahr	1-5 Jahre		zeit bis 1 Jahr
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	0	0	0	0	0
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	2.192	0	2.192	2.255	2.255
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	128.068	0	128.068	89.767	89.767
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	2.812	0	2.812	992	992
5. Sonstige Verbindlichkeiten	93.750	0	93.750	82.549	82.549
- davon aus Steuern	2.333	0	2.283	4.667	4.667

Die Verbindlichkeiten gegenüber der Rexel Development SAS, die alle Verbindlichkeiten gegenüber dem Gesellschafter sind, betrugen T€ 2.742 per 31. Dezember 2021 (Vj. T€ 913) und betreffen Verbindlichkeiten für Management Fees und IT Cost Sharing.

Sonstige Verbindlichkeiten aus Steuern beinhalten Lohn- und Kirchensteuer sowie Umsatzsteuer.

Die Position Sonstige Verbindlichkeiten beinhaltet vor allem an den Fonds weiterzuleitende Zahlungseingänge im Rahmen des Forderungsverkaufsprogramms (Securitization) i.H.v. T€ 91.367 (Vj. T€ 77.882). Die Abrechnung der verkauften Forderungen erfolgt einmal monatlich mit dem Käufer.

Einigen unserer Lieferanten wird ein verlängerter Eigentumsvorbehalt an den Vorräten gewährt.

Haftungsverhältnisse

Zum Bilanzstichtag bestanden Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von Sicherheiten im Rahmen des Forderungsverkaufes. Es bestehen treuhänderisch gehaltene Bankguthaben aufgrund der Zahlungseingänge aus Kundenforderungen, welche im Rahmen der Securitization verkauft wurden. Diese Bankguthaben sind an den oben genannten Fonds namens "Fonds Commun de Titrisation" verpfändet. Die Einzahlungen der Kunden für verkaufte Forderungen werden in Höhe von T€ 91.367 (Vj. T€ 77.882) bei den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

Der Rexel GmbH-Teilkonzern geht Haftungsverhältnisse nur nach sorgfältiger Risikoabwägung und grundsätzlich nur in Zusammenhang mit seiner eigenen oder der Geschäftstätigkeit verbundener Unternehmen ein. Auf Basis einer kontinuierlichen Evaluierung der Risikosituation der eingegangenen Haftungsverhältnisse und unter Berücksichtigung der bis zum Aufstellungszeitpunkt gewonnenen Erkenntnisse gehen wir derzeit davon aus, dass die den Haftungsverhältnissen zugrunde liegenden Verpflichtungen von den jeweiligen Hauptschuldnern erfüllt werden können. Wir schätzen daher bei allen aufgeführten Haftungsverhältnissen das Risiko einer Inanspruchnahme als nicht wahrscheinlich ein.

Sonstige außerbilanzielle Geschäfte

Es bestehen diverse Mietverhältnisse für Lager- und Büroräume, deren finanzielle Verpflichtungen im nachfolgenden Abschnitt "Sonstige finanzielle Verpflichtungen" dargestellt sind. Diese Mietverhältnisse werden abgeschlossen aus Erwägungen zur optimierten Liquiditäts- und Ressourcenallokation, zur Risikominderung, um liquide Mittel nicht langfristig zu binden und um eine höhere Flexibilität zu wahren.

Sonstige finanzielle Verpflichtungen

Neben den Haftungsverhältnissen und außerbilanziellen Geschäften bestehen in Höhe von T€ 55.321 sonstige finanzielle Verpflichtungen. Im Einzelnen betreffen diese Verpflichtungen folgende Sachverhalte:

	31.12.2021
	T€
Zahlungsverpflichtungen aus Mietverträgen	44.862
Zahlungsverpflichtungen aus Leasingverträgen	4.169
Zahlungsverpflichtungen aus Wartungsverträgen und Leasing IT	6.290
	55.321

Neben den unbefristeten Mietverträgen enden befristete Mietverträge im Zeitraum von 2022 bis 2032.

Die Leasingverträge haben einen durchschnittlichen Leasingzeitraum von 5,0 Jahren.

F. Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Umsatzerlöse sind im Geschäftsjahr 2021 über die operative Gesellschaft Rexel Germany GmbH & Co. KG entstanden.

		2021		2020
	T€	%	T€	%
Umsatzerlöse ohne Erlösschmälerungen
- nach Hauptwarengruppen
Installationsmaterial	414.682	49,5	364.097	50,9
Kabel und Leitungen, DNT	264.830	31,6	209.145	29,2
Licht	73.608	8,8	74.000	10,3
Groß- und Kleingeräte, Sonstiges	83.799	10,1	68.343	9,5
- Sonstiges	530	0,0	712	0,1
	836.920	100,0	716.297	100,0
Erlösschmälerung	-25.375		-21.694
	818.275		694.603
- nach Regionen
Inland	822.626	97,6	700.537	97,8
EU-Ausland	19.483	2,3	14.749	2,1
Übriges Ausland	1.012	0,1	1.011	0,1
	843.121	100,0	716.297	100,0
Erlösschmälerung	-25.375		-21.694
	818.275		694.603

Erträge aus Weiterverrechnungen und Vermietungen von insgesamt T€ 530 (Vj. T€ 711) werden in den Umsatzerlösen gezeigt. Diese werden in der obigen Tabelle unter "Sonstiges" geführt.

Aufgrund des höheren Umsatzes und trotz Verbesserung der Marge um 138 bps auf 19,60% (Vj. 18,22%), stieg der Materialaufwand um 15,8%. Die im Zusammenhang mit den Erträgen aus Weiterverrechnungen und Vermietungen entstandenen Aufwendungen i.H.v. T€ 530 (Vj. T€ 711) sind als Aufwendungen für bezogene Leistungen in dem Posten Materialaufwand gezeigt.

Durch die hohe Fluktuation der Kupfernotierung, insbesondere im 2. Halbjahr, sind bewertungsbedingte Erträge in Höhe von T€ 3.137 (Vj. Verluste T€ 2.519) entstanden.

Andere aktivierte Eigenleistungen

Andere aktivierte Eigenleistungen betreffen die Aktivierung von Personalkosten für Software-Entwicklungsaufwand in Höhe von T€ 250 (Vj. T€ 0).

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten die Lieferantenzuschüsse für Werbung, Messe und Kataloge in Höhe von T€ 3.268 (Vj. T€ 3.961), Kostenerstattungen von Lieferanten in Höhe von T€ 28 (Vj. T€ 52) sowie Erträge aus Versicherungsleistungen in Höhe von T€ 74 (Vj. T€ 103).

Des Weiteren beinhalten sie Erträge aus abgeschriebenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, insbesondere Erstattungen durch die Kreditversicherung in Höhe von T€ 513 (Vj. T€ 228).

Personalaufwand

Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Gehälter in Höhe von T€ 65.528 (Vj. T€ 65.193) sowie soziale Abgaben und Aufwendungen in Höhe von T€ 12.989 (Vj. T€ 12.215).

Die leichte Steigerung des Personalaufwands um T€ 1.108 ist im Wesentlichen auf die Steigerung der durchschnittlichen Mitarbeiterzahl (durchschnittlich 1.263 im Jahr 2021 im Vergleich zu 1.251 im Vorjahr) zurückzuführen.

Abschreibungen

Bei den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen handelt es sich um planmäßige Abschreibungen.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betreffen im Wesentlichen Transport-, Versand- und Verpackungsaufwendungen in Höhe von T€ 35.594 (Vj. T€ 33.061), Mietaufwendungen und Nebenkosten in Höhe von T€ 13.642 (Vj. T€ 12.281), EDV-Kosten in Höhe von T€ 11.566 (Vj. T€ 10.429) sowie Fremdpersonal Kosten von T€ 4.043 (Vj. T€ 3.210). In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind weiterhin Gebühren aus dem Forderungsverkaufsprogramm (Securitization) in Höhe von T€ 2.092 (Vj. T€ 1.972) enthalten. Teile der Gebühren beziehen sich auf den Finanzierungsbestandteil mit Zinscharakter und Gebühren aus dem Forderungsausfall.

Zinserträge und Zinsaufwendungen

Die Zinserträge in Höhe von T€ 691 (Vj. T€ 792) resultieren im Wesentlichen aus konzerninternen Geldanlagen.

Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 977 (Vj. T€ 866) beinhalten im Wesentlichen Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

Der Aufwand aus Steuern vom Einkommen und Ertrag beläuft sich auf T€ 273 (Vj. T€ 0) und betrifft die Gewerbe und Körperschaftsteuer.

Sonstige Steuern

Die sonstigen Steuern in Höhe von T€ 412 (Vj. T€ 68) beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für Rückstellungsbildung für Steuernachzahlung sowie Kfz-Steuern.

G. ERLÄUTERUNGEN ZUR KONZERNKAPITALFLUSSRECHNUNG

Ausgangsposition für die Ermittlung der Konzernkapitalflussrechnung ist das positive Periodenergebnis von T€ 1.964.

Die Veränderung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Verbesserung des Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2021.

Bereinigt um Steuer und Zinseffekt erhöhen sich die sonstigen Rückstellungen um T€ 2.806. Die wesentliche Zunahme der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (T€ 57.293) ist sowohl auf den gestiegenen Umsatz im Jahr 2021 als auf die bewusste Erhöhung der Vorräte um möglichen Störungen in der Lieferkette entgegenzuwirken zurückzuführen. Im Gegenzug erhöhen sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (T€ 51.231).

Der Periodeneffekt für die sonstige Verbindlichkeiten hat sich im Wesentlichen durch die höheren Zahlungseingänge für verkaufte Forderungen (Securitizationsprogramm), die noch weiterzuleiten sind, verbessert.

Der Finanzmittelfonds i.H.v. T€ 316 (Vj. T€ 315) setzt sich im Wesentlichen aus dem Kassenbestand zusammen. Zum Bilanzstichtag bestehen keine kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Forderungen aus der Cash-Pool-Vereinbarung mit einem übergeordneten, verbundenen Unternehmen in Höhe von T€ 72.189 (Vj. T€ 68.810) sind in Übereinstimmung mit DRS 21 nicht Bestandteil des Finanzmittelfonds. Dementsprechend werden Veränderungen im Forderungsbestand aus Cash-Pool-Vereinbarungen im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit gezeigt. Verfügungsbeschränkte Bankguthaben bestehen in diesem Jahr nicht.

H. ERLÄUTERUNGEN ZUM KONZERNEIGENKAPITALSPIEGEL

Das ausgewiesene Eigenkapital des Konzerns beträgt T€ 36.854. In den Jahren bis 2009 wurden aus der Erstkonsolidierung entstandene Firmenwerte erfolgsneutral mit den Rücklagen verrechnet. Verbleibende Rücklagen sind wie im Vorjahr auf T€ 125.709 geblieben. Der Konzern-Jahresüberschuss in Höhe von T€ 1.964 erhöht das bisher erwirtschaftete Konzerneigenkapital.

I. NACHTRAGSBERICHT

Die Russland-Ukraine Krise hat die Frage der Energieabhängigkeit wieder in den Vordergrund gebracht. Eine Erhöhung der Erdgas und -ölpreise ist spürbar. Einen erheblichen Einfluss auf die kommenden Perioden wird die weitere Entwicklung der Rohstoffpreise, insbesondere bei Kupfer und Erdöl, haben.

Die derzeitige Erhöhung der Erdgas- und -ölpreise deuten auf einen weiteren Anstieg der Inflation hin. Hier ist es weiterhin entscheidend, die inflationsbedingte Erhöhung der Preise zeitnah und effektiv an unsere Kunden weiterzugeben.

Als weitere Konsequenz erwarten wir einen noch stärkeren Fokus auf den Ausbau erneuerbarer Energien, um die Abhängigkeit von Öl- und Gaslieferungen aus dem Ausland, insbesondere Russland, zu reduzieren.

Dies wird von der Bundesregierung mit dem "Erneuerbare Energien Gesetz" (EEG) unterstützt.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch wuchs beständig von rund sechs Prozent im Jahr 2000 auf rund 46 Prozent im Jahr 2020. Für das Jahr 2021 liegt der Anteil bei 41%. Durch die Verstärkung des "Erneuerbare-Energien-Gesetz" (EEG) besteht für Rexel die Chance, die Präsenz auf dem Markt der erneuerbaren Energien zu verstärken und zu konsolidieren (besonders auf dem Photovoltaik Segment). Entscheidend wird sein, die Nachfrage von kritischen Produktgruppen zeitnah bedienen zu können.

Aufgrund des Produktionsstopps in der Ukraine, sind derzeit insbesondere Automobilhersteller gezwungen, die Produktion aufgrund fehlender Kabelbäume zu pausieren. Rexel trägt mit der bereits vor Jahren begonnenen Verbreiterung der Kundenbasis dazu bei, diese Geschäftsrisiken bestimmter Kundensegmente zu mitigieren.

Weitere Störungen der Lieferkette könnten durch den Mangel ukrainischer Fachkräfte hervorgerufen werden. Die bereits vor Jahren begonnene Optimierung unserer Transportwege wird vor diesem Hintergrund weiter angepasst.

Im Rahmen des Ukraine Konflikts sind diverse Sanktionen erlassen worden, u.a. das Verbot jeglicher Geschäfte mit russischen Banken, Lieferanten und Kunden. Um letztere zu identifizieren, benutzt Rexel, das Sanktionsprüfungstool Zerberus. Dieses ist auf dem "neuesten Stand" der Sanktionen (Russland oder ähnliche) und scannt unsere Kunden und Lieferanten Dateien.

Aus der o.g. Darstellung und den verfügbaren Informationen schlussfolgert die Geschäftsführung, dass die Annahmen zur Unternehmensfortführung für das kommende Jahr weiterhin gültig und auf den Abschluss 2021 anwendbar sind.

J. SONSTIGE ANGABEN

Oberste Konzernmutter

Die direkte Muttergesellschaft der Rexel GmbH ist die Rexel Developpement SAS, Paris, Frankreich. Die Rexel Developpement SAS wird in den Konzernabschluss der Rexel S.A., Paris, Frankreich, einbezogen, die für den kleinsten und größten Kreis an Unternehmen den Konzernabschluss aufstellt. Dieser wird nach den Regeln der französischen Börsenaufsicht sowie auf der Homepage der Rexel S.A. veröffentlicht.

(http://www.rexel.com/en/finance/documentation-and-regulated-information)

Prüfungs- und Beratungshonorare

Angaben nach § 314 Abs. 1 Nr. 9a - d HGB:

a)	Abschlussprüfungsleistungen: T€ 221
b)	d) Fehlanzeige

Geschäftsführung

Die Geschäftsführung der Rexel GmbH oblag im Geschäftsjahr 2021:

	Jens Wehran (Chief Executive Officer) - Diplom-Volkswirt
	Dr. Heribert Wachter (Chief Financial Officer) - Doktor und Magister
	Nicole Steuer (General Counsel D/A/CH) - Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin), LL.M. (Seit dem 10. November 2021)

Gesamtbezüge der Geschäftsführung

Auf die Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung und die Angabe der Bezüge ehemaliger Geschäftsführer wurde, nach §314 Abs 3. und § 286 Abs. 4 HGB, verzichtet, da ein Mitglied der Geschäftsführung keine Bezüge von dem deutschen Teilkonzern erhält.

Pensionsansprüche

Für Pensionsansprüche ausgeschiedener Geschäftsführer besteht keine Rückstellung zum 31. Dezember 2021. Es besteht jedoch noch ein Aktivwert der Rückdeckungsversicherung von TEUR 163 (Vj. T€ 166).

Mitarbeiter

Im deutschen Konzernverbund waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 1.263 Mitarbeiter und 78 Auszubildende beschäftigt. Die Aufteilung der Arbeitnehmerzahl stellt sich wie folgt dar:

	Ø 2021	Ø 2020
Vertrieb	721	713
Logistik	257	254
Transport	23	5
Disposition	38	24
IT	32	32
Verwaltung	192	223
	1.263	1.251

München, den 20. Juli 2022

Die Geschäftsführer

Dr. Heribert Wachter

Jens Wehran

Nicole Steuer

Entwicklung des Konzernanlagevermögens 2021

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2021	Zugänge	Abgänge	Umbuchung	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	149.975,24	0,00	0,00	149.975,24
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	8.001.989,25	1.408.650,75	0,00	0,00	9.410.640,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	12.083.425,84	0,00	0,00	0,00	12.083.425,84
	20.085.415,09	1.558.625,99	0,00	0,00	21.644.041,08
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	10.681.413,92	181.780,97	0,00	0,00	10.863.194,89
2. Technische Anlagen und Maschinen	10.086.187,38	302.203,86	112.590,00	0,00	10.275.801,24
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	11.052.555,72	1.428.083,81	505.500,51	0,00	11.975.139,02
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
	31.820.157,02	1.912.068,64	618.090,51	0,00	33.114.135,15
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1,00	0,00	0,00	0,00	1,00
	1,00	0,00	0,00	0,00	1,00
	51.905.573,11	3.470.694,63	618.090,51	0,00	54.758.177,23

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2021	Zugänge	Abgänge	31.12.2021
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	13.215,24	0,00	13.215,24
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	6.585.387,25	952.570,43	0,00	7.537.957,68
3. Geschäfts- oder Firmenwert	12.083.425,84	0,00	0,00	12.083.425,84
	18.668.813,09	965.785,67	0,00	19.634.598,76
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	6.408.018,94	570.454,97	0,00	6.978.473,91
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.786.853,37	736.742,86	112.590,00	8.411.006,23
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.063.031,72	1.418.453,94	505.024,64	8.976.461,02
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	22.257.904,03	2.725.651,77	617.614,64	24.365.941,16
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	0,00	0,00	0,00	0,00
	40.926.717,12	3.691.437,44	617.614,64	44.000.539,92

	Buchwerte
	31.12.2021	31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	136.760,00	0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.872.682,32	1.416.602,00
3. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	0,00
	2.009.442,32	1.416.602,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	3.884.720,98	4.273.394,98
2. Technische Anlagen und Maschinen	1.864.795,01	2.299.334,01
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.998.678,00	2.989.524,00
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00
	8.748.193,99	9.562.252,99
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1,00	1,00
	1,00	1,00
	10.757.637,31	10.978.855,99

Handelsregister B des Amtsgerichts München

HRB 161344

Konzernlagebericht für 2021

1. Grundlagen des Konzerns

1.1 Geschäftsaktivitäten und Organisationsstruktur

Die Rexel GmbH, München, ("Rexel GmbH") führt als deutsche Teilkonzernspitze die alleinige operative Gesellschaft der Rexel Germany GmbH & Co. KG, die im Wesentlichen nur im deutschen Elektrogroßhandel aktiv ist. Der deutsche Rexel Teilkonzern ("die Gruppe" oder "Konzern") wird in den Konzernabschluss der Rexel S.A., Paris, Frankreich, einbezogen.

Der Konsolidierungskreis der Rexel GmbH zum 31. Dezember 2021 umfasst drei inländische Tochtergesellschaften.

Im Konzernabschluss enthalten
Gesellschaft, Sitz	Anteil am Kapital	Stamm- /Kommanditkapital	Konzernzugehörigkeit
	%	TEUR
Unmittelbar
Rexel Germany Beteiligungs GmbH, München	100	1.715	Seit 28.8.2008
Mittelbar
Rexel Germany Verwaltungs GmbH, München	100	51,1	Seit 28.8.2008
Rexel Germany GmbH & Co KG	100	13.001	Seit 28.8.2008

Die einzelnen Standorte der Gruppe sind über Deutschland verteilt und der Homepage der Gruppe zu entnehmen. Die wesentlichen Kundengruppen im Geschäftsjahr 2021 sind Großinstallateure, kleine und mittlere Elektroinstallateure, Industrieunternehmen aus den Bereichen Maschinenbau, Metallverarbeitung, Automobil, Chemie, und Schaltanlagen und Steuerung sowie Engineering Contractors und der Fachhandel. Das Kerngeschäft umfasst im Wesentlichen Umsätze in den Produktbereichen Installation, Kabel und Licht sowie der Datennetzwerktechnik.

Externen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit haben einerseits die allgemeine Bautätigkeit, andererseits auch die Entwicklung der Industrieproduktion sowie die Rohstoffpreisentwicklung für Kupfer und Erdöl.

Am 10. November 2021 wurde Nicole Steuer (General Counsel D/A/CH) als Geschäftsführerin der Rexel GmbH ernannt.

Am 14. Februar 2022 wurde Ricardo Radowski (Chief Operating Officer Supply Chain) als Geschäftsführer der Rexel Germany Beteiligungs GmbH ernannt.

1.2 Steuerungssystem

Der Konzern verfügt über eine Führungsstruktur, die sich durch flache Hierarchien auszeichnet. Hierzu bedarf es einer effizienten Führung und eines einheitlichen Steuerungssystems, welche sich in Steuerungsmeetings und der bereichsübergreifenden Vernetzung widerspiegeln. Im Hinblick auf die operative Leistungsfähigkeit des Unternehmens bilden Umsatz (bzw. Umsatzveränderung), Rohertragsmarge und Working Capital die maßgeblichen Steuerungsgrößen.

Die Ertragskraft wird im Rahmen des Reportings an die oberste Konzernmutter durch Monatsabschlüsse mit einem hohen Detaillierungsgrad abgebildet, die regelmäßig an die Geschäftsleitung berichtet werden. In diesen werden die o.a. Leistungsindikatoren aufbereitet, überwacht und mit den entsprechenden Zielgrößen verglichen. Bei Bedarf werden tiefergehende Analysen vorgenommen oder geeignete Maßnahmen zur Korrektur ergriffen. Regelmäßige Prognosen zu den wesentlichen Steuerungsgrößen ergänzen das genannte Vorgehen. Diese basieren auf einem integrierten und rollierenden Budget- und Planungssystem.

Über die finanziellen Steuerungsgrößen hinaus sind nicht-finanzielle Leistungsindikatoren im Bereich Kundenbetreuung und Kundeservice für die Performancesteuerung des Unternehmens von Bedeutung.

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Die deutsche Wirtschaft hat sich nach einem Einbruch des Wirtschaftswachstums im Jahr 2020 wegen der Corona-Krise in 2021 wieder erholt.

Laut Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes war "die konjunkturelle Entwicklung auch im Jahr 2021 stark abhängig vom Corona-Infektionsgeschehen und den damit einhergehenden Schutzmaßnahmen. Trotz der andauernden Pandemiesituation und zunehmender Liefer- und Materialengpässe konnte sich die deutsche Wirtschaft nach dem Einbruch im Vorjahr erholen, wenngleich die Wirtschaftsleistung das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht hat"

Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts vom Januar 2022 erhöhte sich das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2021 um 2,7% gegenüber dem Vorjahr, wenngleich das BIP 2021 im Vergleich zu 2019 um 2,0% niedriger war. Das BIP 2021 liegt damit 1,6 Prozentpunkte über dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre.

Die preisbereinigten privaten Konsumausgaben stabilisierten sich 2021 auf dem niedrigen Niveau des Vorjahres und sind damit noch weit von ihrem Vorkrisenniveau entfernt. Die Konsumausgaben des Staates waren auch im Jahr 2021 eine Wachstumsstütze der deutschen Wirtschaft. Sie stiegen trotz des bereits hohen Vorjahresniveaus im zweiten Jahr der Corona-Pandemie preisbereinigt um weitere 3,4%.

Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung stieg im Verarbeitenden Gewerbe deutlich um 4,4% gegenüber dem Vorjahr, lag aber um 6,0% unter dem Niveau von 2019. Auch die meisten Dienstleistungsbereiche verzeichneten gegenüber 2020 merkliche Zuwächse. So nahm die Wirtschaftsleistung der Unternehmensdienstleister, zu denen Forschung und Entwicklung, Rechts- und Steuerberater sowie Ingenieurbüros zählen, um 5,4% zu. Im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe fiel das Wirtschaftswachstum aufgrund der anhaltenden pandemiebedingten Einschränkungen mit einem Plus von 3,0% etwas verhaltener aus. Lediglich im Baugewerbe, in dem die Corona-Pandemie im Jahr 2020 keine sichtbaren Spuren hinterlassen hatte, ging die Wirtschaftsleistung 2021 gegenüber 2020 leicht um 0,4% zurück.

Nach offizieller Statistik blieb die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland im Jahr 2021 mit 44,9 Mio. stabil im Vergleich zum Vorjahr.

Laut Statistischem Bundesamt sind die Verbraucherpreise in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2021 um 3,1% gegenüber 2020 gestiegen.

2.2 Entwicklung des Elektrogroßhandels-Marktes

Der VEG-Markt (VEG = Verband des Elektrogroßhandels), der auf Umsatzmeldungen von seinen Mitgliedern basiert, zeigte für 2021 ein Umsatzplus von 16,2% im Vergleich zu 2020 / ohne Bereinigung von kalendarischen Einflüssen. Währenddessen konnte die Rexel Germany GmbH & Co. KG, als wesentlicher Bestandteil des Konzerns Rexel GmbH ihre Umsätze um 17,8% im Vergleich zu 2020 steigern.

Während es in den meisten Warengruppen dieser Erhebung Zuwachsraten im zweistelligen Bereich gab, sind insbesondere im Jahr 2021 in den Bereichen Regenerative Energieerzeugung und Elektromobilität die höchsten Wachstumsraten zu verzeichnen. Rückläufig entwickelte sich hingegen erneut die Warengruppe Licht.

Der Verband des Elektrogroßhandels umfasst 64 Mitgliedsunternehmen mit ca. 817 Vertriebsniederlassungen und rund 20.000 Mitarbeitern.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage

2.3.1 Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2021 um € 57,1 Mio. auf € 298,8 Mio. erhöht und reflektiert einerseits die positive Umsatzentwicklung (+17,8% im Vergleich zum Vorjahr) mit einer entsprechenden Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um € 18,4 Mio und anderseits die getroffene Maßnahme um Störungen in der Lieferkette zu minimieren mit der Erhöhung der Vorräte um € 31,2 Mio., sowie die Erhöhung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um € 38,3 Mio.

Das Umlaufvermögen mit den Vorräten in Höhe von € 102,4 Mio. (Vj. € 71,2 Mio.) und den Forderungen & sonstigen Vermögensgegenständen in Höhe von € 184,8 Mio. stellt weiterhin den überwiegenden Anteil am Aktivvermögen dar.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen des Konzerns wurden, bis auf als unverkäuflich deklarierte Forderungen, im Rahmen einer konzerninternen Finanzierung an den Fonds Commun de Titrisation (genannt: FCT Mercury oder Fonds) verkauft. Weiterhin sind die Forderungseingänge an den Vertragspartner, die internationale Bank HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation) France, nach Zahlungseingang weiterzuleiten. Für die Verpflichtung der Weiterleitung wurde eine entsprechende sonstige Verbindlichkeit ausgewiesen.

Zum Bilanzstichtag bestehen Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von € 74,1 Mio. (Vj. € 70,5 Mio.), welche zum größten Teil aus Anlagen liquider Mittel im konzerninternen Cashpool in Höhe von € 72,2 Mio. (Vj. € 68,8 Mio.) bestehen.

Das Working Capital (Umlaufvermögen abzüglich kurzfristiger Verbindlichkeiten) ist im Vergleich zum Vorjahr um € 2,5 Mio. gestiegen. Hauptursache für diese Erhöhung sind die um € 4,0 Mio. gestiegenen Forderungen aus Lieferantenboni und Rabatt. Dabei ist das Working Capital aus Lieferungen und Leistungen inkl. des Securitizationeffekts (Vorräte und Forderungen aus Lieferung und Leistungen abzüglich Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Securitization) um € 2,2 Mio. gesunken. Die restliche € 0,8 Mio. Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus einer Erhöhung der Forderungen gegen verbundene Unternehmen um € 3,7 Mio. teilweise kompensiert durch die Erhöhung der sonstige Rückstellungen um € 2,8 Mio.

Die Konzerneigenkapitalquote liegt mit 12,3% (Vj. 14,4%) unter dem Vorjahresniveau. Trotz der Verbesserung des Eigenkapitals um € 2,0 Mio. verringert sich die Eigenkapitalquote aufgrund der umsatzbedingten Erhöhung der Konzernbilanzsumme. Eine Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2021 findet nicht statt.

Die sonstigen Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um € 2,8 Mio. auf € 20,9 Mio. erhöht. Die Zuführung der gebildeten Rückstellungen resultiert im Wesentlichen aus der Erhöhung um € 2,9 Mio. der Rückstellung für Mitarbeiter-Boni im Vergleich zum Vorjahr.

Die Position "Sonstige Verbindlichkeiten" in Höhe von € 93,8 Mio. (Anstieg um € 11,2 Mio.) beinhaltet hauptsächlich Verbindlichkeiten aus dem Programm "Securitization", welche die Verbindlichkeit gegenüber dem Fonds aus dem Zahlungseingang verkaufter Forderungen darstellt. Die Zahlungseingänge aus verkauften Forderungen werden nach Eingang einmal monatlich an den Käufer weitergeleitet. Am Bilanzstichtag beträgt die Höhe der noch nicht weitergeleiteten Zahlungen € 91,4 Mio. (i.Vj. € 77,9 Mio.).

2.3.2 Finanzlage

Die Unternehmen des weltweiten Rexel-Konzerns legen ihre Gelder im Wesentlichen im konzerninternen Cashpool der Rexel-Gruppe an und finanzieren sich ebenfalls durch die Gelder aus diesem Cashpool. Der Anlage- oder Finanzierungsbedarf ermittelt sich anhand wöchentlich eingereichter Cashreports an die Rexel-Gruppe. Notwendige Entnahmen aus dem Cashpool sowie mögliche Anlagen sind täglich verfügbar. Fremdfinanzierung über Kreditinstitute ist nicht vorhanden.

Dem Cashpool wurde ebenfalls die aus dem Verkauf der Forderungen erzielte Liquidität gutgeschrieben. Dem gegenüber steht die sonstige Verbindlichkeit aus der Weiterleitung der eingehenden Kundenzahlungen.

Die Auswirkungen der weltweiten Konzernfinanzierung auf die Gruppe werden im Folgenden beschrieben:

Die in den vergangenen Jahren erfolgten Refinanzierungen auf Ebene der Rexel S.A. erlaubten eine Verlängerung der Finanzierung im Konzern zu angemessenen und verbesserten Konditionen. Die neue Finanzierungsstruktur führte zu einer Verbesserung der finanziellen Flexibilität durch die Erweiterung der Investorenbasis und Optimierung des Cash Management durch den Kreditrahmenvertrag.

Am 17. Dezember 2008 wurde im Rahmen der Konzernfinanzierung der Rexel-Gruppe ein Vertrag zum Verkauf der Forderungen der Hagemeyer Deutschland GmbH & Co. KG, München, an einen Fonds namens "Fonds Commun de Titrisation" (genannt: FCT MERCURY oder Fonds) geschlossen. Die Vereinbarung wurde im Juli 2019 um weitere 5 Jahre verlängert. In diesem Securitization-Programm mit einem maximalen, weltweiten Volumen von € 294 Mio. nehmen die Schwesterunternehmen in Deutschland, Großbritannien, Belgien und den Niederlanden teil. Verkaufsfähige Forderungen werden auf den Fonds zum Nominalbetrag übertragen, abzüglich der Kosten für Finanzierung und Ausfallrisiko. Diese Übertragung qualifiziert eine Ausbuchung der Forderungen, da alle Risiken übertragen werden. Es liegt somit nach handelsrechtlichen Kriterien ein echter Verkauf vor.

Die Verantwortlichkeit für die Verwaltung der verkauften Forderungen liegt weiter bei den einzelnen Unternehmen, jedoch im Namen des Fonds. Hierfür wird den einzelnen Gesellschaften eine Servicegebühr gewährt. Die Management Gesellschaft Eurotitrisation und die Natixis als Depotbank haben diesen Fonds gegründet. Die Rexel Developpement SAS, Paris, tritt als zentrale Clearingstelle gegenüber dem Fonds und allen im Vertrag angeschlossenen Tochterunternehmen der Rexel-Gruppe auf. Die HSBC als weiterer Partner des Vertrages ist verantwortlich für die Abwicklung am Wertpapiermarkt. Das Securitization-Programm hat einen wesentlichen Einfluss auf die Vermögens- und Finanzlage des Teilkonzerns.

Die Verbesserung des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit resultiert im Wesentlichen aus der Verbesserung des Ergebnisses für das Geschäftsjahr 2021, sowie aus dem Periodeneffekt der sonstigen Rückstellungen um € 2,9 Mio., der Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um € 49,6 Mio. und der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um € 38,3 Mio. Der Periodeneffekt für die Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen hat sich im Wesentlichen durch den gestiegenen Umsatz in 2021 und die bewusste Erhöhung der Vorräte, um mögliche Störungen in der Lieferkette entgegenzuwirken, erhöht. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit hat sich um € 0,5 Mio. verschlechtert, was im wesentlich auf gestiegene Zahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände zurückzuführen ist. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit enthält im Jahr 2021 nur gezahlte Zinsen.

Es ist festzuhalten, dass die Gruppe hohe Finanzmittel im zentralen Cashpool der Rexel-Gruppe hält, die einen Zinsüberschuss erwirtschaften.

2.3.3 Ertragslage

Das Konzernergebnis hat sich um € 24,6 Mio. auf € 2,0 Mio. verbessert und wurde durch eine Steigerung der Umsatzerlöse, einen Anstieg des Personalaufwands, höhere Kosten im Bereich Materialaufwand und höhere sonstige betriebliche Aufwendungen beeinflusst.

Die Umsatzerlöse sind mit € 818,3 Mio. gegenüber dem Vorjahresniveau (€ 694,6 Mio.) um 17,8% gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr war ein Anstieg besonders in dem Bereich Industrie mit 20,7% (Vj. Rückgang um 5,7%) zu verzeichnen. Somit sind die Umsätze im Industriebereich in 2021 über das Niveau in 2020 um € 40,4 Mio. gestiegen. Die Bereiche Residential und Commercial sind mit respektive 16,3% und 16,4% gewachsen. Dementsprechend hat sich die Verteilung der Umsätze nach Kundengruppen im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr leicht verändert. Der Anteil der Industriekunden hat sich erhöht und liegt bei 35,2%. Die Kundengruppen im Bereich Commercial und Residential verteilen sich im Wesentlichen auf Großinstallateure und große Gebäudemanager (25,2%), kleine und mittlere Elektroinstallateure sowie kleine Gebäudemanager, sonstige Dienstleister und den Fachhandel (39,6%). Nach wie vor wird der Produktgruppenmix des Konzerns von der Umsatzentwicklung in den Kernbereichen Installation, Kabel & Leitungen sowie von energieeffizienten Produkten abhängen.

Überproportional zu dem Anstieg des Umsatzes hat sich der absolute Rohertrag um € 33,8 Mio. (+26,7%) im Vergleich zum Vorjahr erhöht. Diese Erhöhung ist teilweise durch die verbesserten Einkaufskonditionen getrieben durch ein größeres Volumen im Vergleich zum Vorjahr und durch die Entwicklung der Kupferpreise bedingt. Im Jahr 2021 entstand durch den Anstieg der Kupfernotierung ein bewertungsbedingter Ertrag in Höhe von € 3,1 Mio. (Vj. Aufwand in Höhe von € 2,5 Mio.).

Die operative Personalaufwandsquote ist auf 9,6% (Vj: 11,1%) gesunken. Diese positive Entwicklung ist auf die starke Entwicklung der Umsatzerlöse (+17,8%) und die nur leichte Erhöhung der Personalaufwandkosten (+1,4%) zurückzuführen. Trotz höherer durchschnittlicher Mitarbeiterzahl (1.263 im Jahr 2021, 1.251 im Vorjahr) sind die Personalaufwandkosten lediglich um € 1,1 Mio. gestiegen. Ein Hauptgrund dafür sind die Reduzierung der Restrukturierungskosten im Bereich Personal um € 3,3 Mio. auf € 1,4 Mio. (Vj. € 4,7 Mio.).

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um € 0,6 Mio. auf € 4,1 Mio. (Vj. € 4,7 Mio.) verringert. Diese Verringerung resultiert hauptsächlich aus der Reduzierung der Lieferantenzuschüsse i.H.v. € 3,3 Mio. (Vj. € 4,0 Mio.) aufgrund reduzierter Marketingaktivitäten und -aufwände.

Die Erhöhung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen auf € 79,5 Mio. (Vj. € 72,6 Mio.) resultiert im Wesentlichen aus gestiegenen Aufwendungen für Transport und Verpackungen um € 2,5 Mio, Rückstellungskosten für Streitigkeiten um € 1,5 Mio., Mietkosten, Mietnebenkosten und Instandhaltungskosten um € 1,4 Mio., EDV-Kosten um € 1,1 Mio., Fremdpersonalkosten um € 0,8 Mio., Führparkkosten um € 0,4 Mio., und wurden teilweise kompensiert durch reduzierte Werbung und Marketingkosten um € 0,7 Mio. und geringere Reisekosten um € 0,1 Mio.

Die Zinserträge in Höhe von € 0,7 Mio. (Vj. € 0,8 Mio.) waren im Wesentlichen auf Gruppen Geldanlagen zurückzuführen. Demgegenüber standen Zinsaufwendungen in Höhe von € 1,0 Mio. (Vj. € 0,9 Mio.), die im Wesentlichen aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen und sonstiger langfristiger Rückstellungen resultierten.

Der Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für das laufende Geschäftsjahr betrug € 0,3 Mio. (Vj. T€ 0) und betrifft die Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer bei der Rexel GmbH. Aufgrund des positiven Jahresergebnisses wurden zum Jahresende Rückstellungen in Höhe von T€ 183 für die Gewerbesteuer und T€ 86 für die Körperschaftsteuer gebildet. Vom Aktivierungswahlrecht bei aktiven latenten Steuern nach § 274 (1) Satz 2 HGB wurde unverändert in dergestalt Gebrauch gemacht, dass kein Ansatz erfolgte. Die Pflicht zur Aktivierung aktiver latenter Steuern nach § 306 (1) Satz 1 HGB führte nicht zu einem Ansatz, weil die entsprechenden Konsolidierungsmaßnahmen nicht zu Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen der Vermögensgegenstände, Schulden oder Rechnungsabgrenzungsposten und deren steuerlichen Wertansätzen führen.

2.3.4 Gesamtaussage

Die Ergebnisse der Gesellschaft haben sich im Hinblick auf die finanziellen Leistungsindikatoren Umsatz und Rohertragsmarge sehr positiv und über unseren Erwartungen einer moderaten Verbesserung entwickelt. Auf der Umsatzseite konnte das bereits prognostizierte Wachstum bzw. die stärkere Potentialausschöpfung erreicht bzw. (mit 17,8% Wachstum ggü. Vorjahr) übertroffen werden. Die Kundenbereiche Industrie, Residential und Commercial haben sich, mit jeweils 20,7%, 16,3% und 16,4% Wachstum ggü. Vorjahr, ebenfalls über unseren Erwartungen entwickelt. Auch das erwartete stärkere Wachstum im E-Commerce Geschäft durch unseren Webshop ist mit 26,7% Wachstum ggü. dem Vorjahr eingetroffen. Die Rohertragsmarge hat sich mit einer Verbesserung um 138 bps ggü. dem Vorjahr auch über unseren Erwartungen entwickelt. Lediglich beim Indikator Working Capital als absoluter Wert (€ +2,5 Mio.) ist die erwartete moderate Verbesserung nicht eingetreten. Bei der Betrachtung des Working Capital im Verhältnis zum Umsatz konnten wir jedoch eine leichte Verbesserung (4,8% in 2021 ggü. 5,2% in 2020) verzeichnen.

2.4 Personal

Zum Bilanzstichtag wurden 1.279 Mitarbeiter (ohne Fremdpersonal; Vorjahr: 1.239) und 86 Auszubildende (Vorjahr 85) beschäftigt.

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Bei diesen zukunftsbezogenen Aussagen weisen wir darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnisse von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung auch wesentlich abweichen können, wenn zugrunde gelegte Prämissen nicht zutreffen oder unvorhergesehene Entwicklungen eintreffen.

3.1 Prognose für voraussichtliche Entwicklung

Die Umsätze des Konzerns werden hauptsächlich auf den Absatzmärkten in Deutschland erwirtschaftet.

Für 2022, nach den letzten verfügbaren Schätzungen (Juni 2022), erwartet das ifo Institut ein steigendes BIP gegenüber 2021 (+2,5%).

Das IFO Institut sieht seit Jahresbeginn eine Erholung der deutschen Wirtschaft von den zurückliegenden Coronawellen. Die damit einhergehende Normalisierung der Ausgaben in den konsumnahen Dienstleistungsbereichen verleihen der Konjunktur einen kräftigen Schub. Allerdings bremsen die hohe Inflation (7,9% im Mai 2022 und prognozierte 6,8% für das gesamte Jahr 2022), die hohe Rohstoffpreise, der Krieg in der Ukraine und die anhaltenden Lieferengpässe die wirtschaftliche Erholung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen.

Besonders für den Industrie- und Bausektor haben diese Faktoren eine negativen Impakt.

Diese dürften aber im weiteren Prognoseverlauf an Bedeutung verlieren. In der vorliegenden Prognose der Ifo wird unterstellt, dass in der zweiten Jahreshälfte die Lieferengpässe allmählich nachlassen und die Rohstoffpreise sinken. Auch wenn die Auftragseingänge mittlerweile als Folge der hohen Preise zurückgehen, sind die Auftragsbücher der Industrie- und Bauunternehmen mit einer Reichweite von zuletzt etwa 4,5 Monaten immer noch prall gefüllt. Damit dürfte es in der zweiten Jahreshälfte zu einem Abbau des Auftragsstaus kommen, der die Produktion im produzierenden Gewerbe kräftig anschiebt.

Durch die Fortsetzung fiskalischer Stimuli im Rahmen von Investitionen in den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft und unter der Annahme, dass die Lieferprobleme bei Zwischenprodukten verringert werden können, erwarten wir für das Jahr 2022 einen starken Zuwachs unseres Umsatzes in der Produktkategorie der erneuerbaren Energien.

Gestützt von einem weiteren überdurchschnittlichen Wachstumsjahr im Vergleich zu dem VEG-Markt in 2021, sehen wir uns in einer sehr guten Ausgangsposition, um eine stärkere Ausschöpfung des Umsatzpotenzials und die Festigung unseres Marktanteils zu erreichen. Aufgrund des erwarteten Umsatzes und der Steigerung der Inflation liegt unser Fokus auf einer stabilen Rohertragsmarge, um eine moderate Verbesserung des Rohertrags zu erreichen. Wir planen weiterhin eine ausgewogene Kostenkontrolle durchzuführen, um Flexibilität für erforderliche Investitionen und Kapazitätserweiterungen zu haben. Für 2022 wird davon ausgegangen, dass sich das Kerngeschäft (Kernkunden im Residential, Commercial & Industrie Sektoren) im Umsatz im Vergleich zu 2021 weiterhin moderat verbessern wird.

Weiterhin im Fokus im Jahr 2022 und aufgrund der für das erste Halbjahr prognostizierten anhaltenden Lieferengpässe steht die Aufrechterhaltung des Working Capitals auf dem Vorjahresniveau.

3.2 Chancen in der künftigen Entwicklung

Chancen für den Elektrogroßhandel liegen nach wie vor in der Umsetzung der Energiewende. Schwerpunkte sind hier innovative Technologien im Bereich der Energieeffizienz, im Beleuchtungssektor, der Energieeinsparung bei mechanischer Energie, der Gebäudeautomation und das Angebot von produktbezogenen Lösungen und Dienstleistungen.

Einen erheblichen Einfluss auf die kommenden Perioden wird die weitere Entwicklung der Rohstoffpreise, insbesondere bei Kupfer und Erdöl, haben.

Chancen durch eine positive wirtschaftliche Entwicklung und durch eine Entspannung der pandemisch bedingten Lieferkettensituation: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben Einfluss auf unsere Geschäftstätigkeit, auf die Finanz- und Ertragslage. Eine sich wandelnde deutsche Wirtschaft könnte zur Schaffung oder Stärkung neuer Märkte führen. Auch die zunehmende Inflation könnte eine Chance für die Verbesserung des Rohertrags darstellen, vorausgesetzt, die inflationsbedingte Erhöhung der Preise wird zeitnah und effektiv an unsere Kunden weitergegeben.

Chancen durch eine kundenorientierte Logistik und eine professionalisierte Transportlandschaft: Einhergehend mit einer großen Sortimentsbreite können wir für unsere Kunden stark optimierte Serviceleistungen zur Verfügung stellen.

Chancen durch Digitalisierung: Die demographische Entwicklung sowie die Zeitersparnis von digitalen Einkaufsvorgängen haben den Online-Verkauf und -Handel weiter zu überproportionalem Wachstum verholfen. Die Erweiterung des digitalen Angebots und des Webshops durch die Rexel Gruppe wird sich diesen wachsenden Vertriebskanal zunutze machen, um automatisierte Prozesse stärker auszulasten, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und den Kundenstamm auszubauen.

Chancen durch Verbesserungen bzgl. Unternehmenskultur und Führung: Die beste Strategie kann nur auf Basis einer gesunden Unternehmenskultur erfolgreich umgesetzt werden, in der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf allen Ebenen Verantwortung im Rahmen des Transformationsprozesses übernehmen.

3.3 Risiken in der künftigen Entwicklung

Risikomanagement: Die Gruppe verfügt über ein internes Berichtswesen zur Steuerung des Geschäftes und zur Erkennung von Chancen und Risiken. Darunter fallen unter anderem die regelmäßige Beobachtung des Geschäftsverlaufs, des eigenen Marktanteils, der Mitbewerber, der Bonität unserer Kunden und Lieferanten, die Auswertung von Marktanalysen und Trends im Markt, der Kapitalmärkte und der gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Die implementierten Kontrollen des Managements sowie die Evaluierung dieser Kontrollen durch das Management werden im Rahmen der konzerninternen Vorgaben einer regelmäßigen Überprüfung unterzogen. Neben dem bereits vorhandenen Qualitätsmanagementsystem DIN EN ISO 9001:2008 für die Bereiche Logistik und Vertrieb wurde im Jahr 2010 die Zertifizierung für das Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001:2009 erworben.

Bei den im Folgenden aufgeführten Risiken ist mit einer kleinen bis hohen Eintrittswahrscheinlichkeit zu rechnen. Die Risiken werden in abnehmender Reihenfolge aufgelistet, beginnend mit dem höchsten Risiko (Produkt aus Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung), auf den Konzern einzuwirken.

Geschäftsrisiken (Hohes Risiko): Rexel Germany bewegt sich weiterhin in einem wettbewerbsintensiven Markt, der durch eine hohe Preistransparenz und Preissensitivität sowie einen sich verstärkenden Serviceanspruch geprägt ist. Es besteht die Gefahr, dass die Nicht-Bindung von Kunden die Stärke der Gruppe auf dem Markt verringert. Allerdings bietet diese Situation bei entsprechenden Maßnahmen auch die Möglichkeit, Marktanteile zu gewinnen. Die für das Jahr 2022 prognostizierte Inflationsrate könnte diese wettbewerbsintensive Situation und Preissensitivität verschärfen.

Operative Risiken: Operative Risiken umfassen die Bereiche Supply Chain, Vertrieb und Logistik. Speziell die Zusammenarbeit mit unseren Kunden stand im Fokus. Im Jahr 2022 ist der Logistiksektor durch die Fortführung der Dezentralisierung der Logistikzentren gekennzeichnet. Die Investitionen in diese neuen Standorte (u. a. die Anmietungen von neuen Lagerflächen in Markranstädt und Meitingen) wurden getätigt, um den Kunden schneller ein breiteres Produktsortiment zu liefern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen. Die derzeitigen Lieferengpässe erfordern eine enge Abstimmung mit Lieferanten und Kunden und können kurzfristig zu einer höheren Lagerhaltung führen.

Intensive, langjährige Zusammenarbeit und vertragliche Beziehungen zu unseren Lieferanten stützen unser Geschäftsmodell. Kreditrisiken sind im Wesentlichen durch potenzielle Forderungsausfälle bedingt, welche aufgrund der Securitization nur für nicht verkaufte Forderungen bestehen. Diesem Risiko begegnen wir durch die Zusammenarbeit mit einem Kreditversicherer. Ferner sind wir durch die Vielzahl unserer aktiven Kunden gut diversifiziert. Durch eine Vielzahl von zusätzlich angebotenen Finanzierungsoptionen wie z.B. Bankbürgschaft oder Forderungsabtretung wird das Risiko weiter minimiert.

IT-Risiken: Hierunter ist das Risiko eines Systemausfalls zu verstehen. Diesem Risiko begegnen wir durch eine tägliche Sicherung unserer Datenbestände auf Back-Up-Servern und durch Raid-Controller, die den Austausch defekter Festplatten während des laufenden Betriebs der Systeme zulassen. Für das Zentrale ERP System AS/400 steht ein jederzeit einsatzfähiges "Cold-Standby"-System an einem 8 km entfernten 2. Rechenzentrum für Notfälle zur Verfügung. Versuche nicht autorisierter Dritter, auf unsere Datenbestände zuzugreifen, werden durch dediziert eingerichtete Zugriffsberechtigungen auf System-/Anwendungsebene verhindert und durch eingeführte Prozesse mit hinterlegten Genehmigungsworkflows dokumentiert. Der Zutritt zu unserem Rechenzentrum ist auf die dort beschäftigten Mitarbeiter/Dienstleister durch geeignete Maßnahmen beschränkt und wird regelmäßig dokumentiert und überprüft. Des Weiteren entspricht das Rechenzentrum dem Tier 4 Standard.

Risiken Kupfer: Es erfolgt kein Hedging. Den Risiken wird durch regelmäßige Überwachung der Kupferpreis- und Bestandsentwicklung Rechnung getragen.

München, den 20. Juli 2022

Rexel GmbH, München

Dr. Heribert Wachter, Geschäftsführer

Jens Wehran, Geschäftsführer

Nicole Steuer, Geschäftsführerin

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Rexel GmbH, München

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Rexel GmbH, München, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und der Entwicklung des Konzerneigenkapitals für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Rexel GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

München, den 29. August 2022

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Alexander Thorsten Heinrich Hutzler, Wirtschaftsprüfer

Jürgen Kirch, Wirtschaftsprüfer