Trützschler Group SE

Mönchengladbach

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021

1. Grundlagen des Konzerns

1.1. Geschäftsmodell des Konzerns

Die Muttergesellschaft des Konzerns wurde am 30. Mai 1988 gegründet und am 23. Juni 1988 als Trützschler Textilmaschinen Import und Export GmbH in das Handelsregister Mönchengladbach eingetragen und firmierte bis Ende 2020 als ABIC GmbH. Nach Maßgabe des Beschlusses vom 31. Juli 2020 erfolgte der Formwechsel in eine Aktiengesellschaft und die Umfirmierung in Trützschler Group AG, die mit Eintragung im Handelsregister am 25. November 2020 wirksam wurde. Die Trützschler Group AG wurde mit Wirkung zum 19. Juli 2021 formwechselnd in die Trützschler Group SE, Mönchengladbach, umgewandelt. Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 wurde die Trützschler GmbH & Co. KG, Mönchengladbach, auf die Trützschler Group SE verschmolzen.

Wesentlicher Gegenstand des Konzerns ist unverändert die Entwicklung, Herstellung und der Handel mit Textilmaschinen und Maschinenteilen in den Bereichen Spinning, Nonwovens, Man-Made Fibers sowie Card Clothing im In- und Ausland.

Vornehmliches Ziel des Konzerns ist der Erhalt und die Stärkung von Marktanteilen im Bereich Spinnereivorbereitungsmaschinen sowie im Bereich Card Clothing. Darüber hinaus wird dauerhaft eine Steigerung der Marktanteile in den Bereichen Nonwovens und Man-Made Fibers angestrebt.

1.2. Unternehmensziele und -strategie

Unsere Anstrengungen im Bereich Entwicklung und Konstruktion basieren auf dem Grundgedanken, den Kunden in Bezug auf unsere Produkte ein höchstmögliches Maß an Nutzen und Produktionseffizienz zu bieten. Unser Anspruch liegt in qualitativ hochwertigen, leistungsstarken sowie zuverlässigen und marktgerechten Produkten.

Als einer der Technologieführer bei den Spinnereivorbereitungsmaschinen und im Bereich Card Clothing sowie als Herausforderer im Bereich Nonwovens / Man-Made Fibers sehen wir uns in der Pflicht, zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln und das Optimierungspotential bewährter Produktreihen auszuschöpfen.

Der Trützschler Group SE Konzern ist in nahezu allen Segmenten der Spinnereivorbereitung vertreten. Die Entwicklung, Konstruktion und das technologische Knowhow spielen bei Trützschler eine entscheidende Rolle. Ziel ist es, in dem Segment Spinnereivorbereitung innovative Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen zu entwickeln und diese nach Möglichkeit durch Patente schützen zu lassen. Neben klassischer Hardware wird das Angebot digitaler Lösungen ebenfalls zunehmend erweitert.

Im Bereich Nonwovens liegt unser Entwicklungsziel in der Standardisierung und Modularisierung der heutigen Produktpalette in Verbindung mit der Fähigkeit, Gesamtanlagen in den Bereichen "Spunlace / Wetlaid", "Thermobonding" und "Chemical Bonding" anbieten zu können.

Der Bereich Man-Made Fibers hatte sein Standardisierungs- und Modularisierungsprojekt für das Einsatzspektrum BCF (Teppichgarne) im Wesentlichen im Jahr 2020 abgeschlossen. In 2021 und 2022 liegt der Fokus auf dem Aufbau eines modularen Baukastens für Industriegarn-Anlagen (IDY) mit dem Ziel, möglichst umfänglich den Optima-Baukasten für BCF als Basis zu benutzen.

Der Geschäftsbereich Card Clothing bietet hochwertige Garnituren für Trützschler Karden und Krempel, aber auch für Fremdmaschinen an. Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit mit den eigenen Maschinenbauaktivitäten für die Spinnereivorbereitung bzw. Nonwovens wird ein Zusatznutzen (Produktivität / Qualität) für die Kunden geschaffen. Hierdurch wird ein kontinuierlicher Ausbau der Marktanteile im Garniturbereich angestrebt.

1.3. Forschung und Entwicklung

Die Zielsetzungen unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit basieren grundsätzlich auf Leistungserhöhung und Kostenreduzierung der hergestellten Textilmaschinen und sollen ein weltweit wettbewerbsfähiges Preis-Leistungsverhältnis sicherstellen. Die übergeordnete Unternehmensstrategie zur Erlangung weiterer Marktanteile wird unterstützt durch eine intensive Produktentwicklung in Verbindung mit der Schaffung weiterer Kundenvorteile.

Weitere wesentliche Aspekte für die Entwicklungsaktivitäten in der Trützschler Gruppe sind Nachhaltigkeit, z.B. Produkte und Garne aus Alttextilien, sowie Digitalisierung und weitere Effizienzsteigerung der Spinnereiprozesse.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit für den Bereich Spinning wird am Standort der Trützschler Group SE in Mönchengladbach durchgeführt. Die Forschung, Entwicklung und Konstruktion der Tochterunternehmen in den Geschäftsbereichen Nonwovens, Man-Made Fibers und Card Clothing erfolgt im Wesentlichen an den Standorten in Deutschland und der Schweiz.

Im Bereich Nonwovens lag das Hauptaugenmerk der Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Jahr 2021 weiterhin in der Vliesbildung sowie in der Standardisierung und Modularisierung des Produktprogramms. Die Verfahren zur Herstellung biologisch abbaubarer Vliesstoffe wurden weiterentwickelt. Die Themen waren durchgängig verbunden mit Leistungserhöhung, Kostenreduktion sowie der Entwicklung neuer Maschinenkonfigurationen für Mehrlagenprodukte aus nachhaltigen Rohstoffen.

2. Wirtschaftsbericht

2.1. Gesamtwirtschaftliches Umfeld 2021

Nach dem Corona-Einbruch in der ersten Jahreshälfte 2020 erholte sich die Weltwirtschaft im Jahr 2021 weiter. Die Entwicklung innerhalb des Jahres war jedoch zweigeteilt. In der ersten Jahreshälfte gab es einen überraschend schnellen Erholungsprozess, wobei in zahlreichen Ländern die Wachstumsraten durch Basiseffekte überzeichnet wurden. In der zweiten Hälfte des Jahres gestaltete sich die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend zäher. Pandemiebedingte Rückschläge sowie angebotsseitige Engpässe führten zu Verzögerungen. Die Covid-Pandemie beeinflusste die wirtschaftliche Aktivität noch spürbar, jedoch verliefen die Infektionswellen uneinheitlicher und auch die ergriffenen Maßnahmepakete unterschieden sich. Einige Länder tolerierten hohe Infektionszahlen ohne Eindämmungsmaßnahmen, China hingegen verfolgte eine strikte Null-Covid-Politik.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt den Zuwachs der globalen Wirtschaftsleistung für das Gesamtjahr 2021 auf preisbereinigt 6,1 Prozent nach dem tiefen Einbruch um 3,1 Prozent im Jahr zuvor. Nach mehreren Jahren mit niedrigen Inflationsraten ging dieser Wachstumsprozess einher mit ungewöhnlich hohen Preissteigerungen. Jenseits von Basiseffekten kam es im zweiten Halbjahr zu hohen Anstiegen, da die Preise für fossile Rohstoffe die Energiekosten und anhaltend hartnäckige Lieferengpässe die Transportkosten sowie die Preise verschiedener Verbrauchs- und Industriegüter in die Höhe trieben.

In den entwickelten Volkswirtschaften verlief deshalb der Erholungsprozess weniger reibungslos als erwartet. Die verschärften Belastungen für die globalen Produktionsnetze betrafen diese besonders und hier vor allem das verarbeitende Gewerbe. In mehreren Ländern konnten dadurch die zunächst prognostizierten Wachstumszahlen nicht erreicht werden. In den USA machten sich zum Jahresende die nachlassenden fiskalpolitischen Impulse bemerkbar. Japan zeigte unter den G7 Staaten die schwächste gesamtwirtschaftliche Erholung.

^Quelle: IMF World Economic Outlook April 2022, IMF October 2021 Database.

Chinas Wirtschaft wuchs im Gesamtjahr 2021 um 8,1 Prozent, mit einer deutlich nachlassenden Dynamik zum Jahresende. Im vierten Quartal 2021 stieg das BIP nur um 4 Prozent, dem geringsten Quartalswachstum seit anderthalb Jahren. Die Turbulenzen auf dem chinesischen Wohnimmobilienmarkt, Versorgungsengpässe im Energiesektor und die Null-Covid-Toleranz bremsten die Konjunktur. Letztgenanntes störte überdies den globalen Warenfluss erheblich.

Der weltweite Warenhandel wuchs im Gesamtjahr 2021 mit 10,3 Prozent zwar kräftig, gleichwohl aufgrund der vielfältigen Logistikprobleme nicht so stark wie im Erholungsjahr 2010 nach der Finanzkrise. Damals beschleunigte sich der weltweite Warenaustausch binnen Jahresfrist um 13,8 Prozent. Die globale industrielle Produktion erhöhte sich im Jahr 2021 laut vorläufigen Daten um 7,9 Prozent.

^Quelle: BIP-Zahlen: IMF World Economic Outlook Update January 2022, cpb World Trade Monitor, December 2021; VDMA Vorlage für den Geschäftsbericht für 2021

2.2. Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Der Jahresübergang 2020/21 war geprägt von einer deutlichen Belebung der Nachfrage nach Spinnerei- und Textilmaschinen in nahezu allen Märkten.

Während die Textilbetriebe in Usbekistan unabhängig von der Pandemie-Situation schon in den Jahren 2019 und 2020 ihre Erweiterungs- und Neubauprojekte begonnen hatten und in 2021 weiterverfolgten, hatte in der Türkei die Auslastung der Textilindustrie im vierten Quartal 2020 erheblich zugenommen und es wurden im Gesamtjahr 2021 eine Vielzahl von neuen Spinnereiprojekten verhandelt und abgeschlossen.

Ursächlich für den Aufschwung in der Türkei waren der Verfall der türkischen Lira mit der Folge verbesserter Exportbedingungen sowie die verstärkte Verlagerung der textilen Wertschöpfungskette europäischer Textilhändler von Asien in Richtung Europa.

Mit dem Jahresbeginn 2021 war eine weltweite Belebung der textilen Produktion und eine verstärkte Investitionstätigkeit der Spinnereien festzustellen. Der Anstieg der Rohstoffpreise (Baumwolle, Viscose, Synthektik) vollzog sich zeitverzögert im Vergleich zum Anstieg der Garnpreise, was zu sehr guten Margen in den Spinnereien führte und diese Tendenz verstärkte.

Alles in allem war das Jahr 2021 von einer boomenden Nachfrage nach Spinnerei- und Textilmaschinen geprägt. In der Folge erreichten die Auftragseingänge/Auftragsbestände und Lieferzeiten der Spinnerei- und Textilmaschinenhersteller nie gekannte Werte. In den Marktsegmenten Spunlace/Nonwovens und Man-Made Fibers waren demgegenüber deutliche Marktberuhigungen Ende 2021 und Anfang 2022 festzustellen.

^Quellen:

Statistisches Bundesamt/VDMA Deutsche Maschinenproduktion 04/2021

ifo Institut für Wirtschaftsforschung/VDMA Konjunkturtelegramm Textilmaschinenbau 06/2021 (S. 2, Auftragsbestand)

GTAI (Germany Trade & Invest) 29.04.2021"Usbekistans Textil- und Bekleidungsindustrie boomt

Fibre2Fashion November 30, 2021 "Turkey's apparel exports rise 23.39% in Jan-Oct'21"

Republic of Turkey/ Ministry of Trade, 2021 "Clothing Industry"

VDMA International_Maschinenbau_Konjunktur_2021_11

2.3. Darstellung des Geschäftsverlaufs 2021 und der Ertragslage

Aufgrund der Verschmelzung der Trützschler Group SE und der Trützschler GmbH & Co. KG in 2021 enthält der Vorjahres-Konzernabschluss der Trützschler Group SE nur sehr eingeschränkt vergleichbare Werte. Um die Vergleichbarkeit wiederherzustellen, enthalten Konzernbilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung in der zusätzlichen Spalte "pro forma" die Vorjahreswerte des Trützschler Group SE Konzernabschlusses unter Berücksichtigung einer vorweggenommenen Verschmelzung von Trützschler Group AG und Trützschler GmbH & Co. KG in 2020. Die nachfolgenden, vergleichenden Erläuterungen nehmen Bezug auf den pro forma-Abschluss 2020 des Trützschler Group SE Konzerns.

Entsprechend der unter 2.2. genannten Rahmenbedingungen verlief das Geschäft des Trützschler Group SE Konzerns im Jahr 2021 in der Gesamtheit im Vergleich zum Vorjahr wesentlich stärker. Infolgedessen stiegen sowohl Umsatz und Betriebsleistung wie auch das Ergebnis vor Steuern - wie prognostiziert - deutlich. Im Bereich Spinning verzeichneten die Tochtergesellschaften in Indien (+87 % ggü. Vj.), China (+71 % ggü. Vj.) und Brasilien (+29 % ggü. Vj.) den größten Umsatzanstieg.

Im Bereich Nonwovens verzeichneten die deutschen Standorte trotz im Vergleich zum Vorjahr gestiegener Umsatzerlöse negative Ergebnisse, während der im Jahr 2019 neu gegründete Standort in Jiaxing/China einen stark positiven Ergebnisbeitrag erzielte. Hierdurch erzielte die Geschäftseinheit Nonwovens insgesamt ein deutliches positives Ergebnis.

Aufgrund gestiegener Nachfrage und der seit 01. Juli 2020 zu Gunsten der Trützschler Nonwovens GmbH Dülmen geänderten Auftragsannahme konnte diese im Jahr 2021 sowohl beim Auftragseingang als auch beim Bestand weitere Zuwächse erzielen. Beim chinesischen Nonwovens Standort reduzierte sich im Jahr 2021 der Auftragseingang und damit auch der Auftragsbestand nach der Boomphase 2020 deutlich. Der Auftragsbestand zum Jahresultimo kann dennoch als gut bezeichnet werden und sichert der chinesischen Gesellschaft auch künftig positive Ergebnisse. Die Trützschler Nonwovens GmbH Dülmen erzielte bei einem über dem langjährigen Mittel liegenden Umsatz (+29 % ggü. Vj.) ein leicht negatives Ergebnis. Die Tochter Trützschler Nonwovens & Man-Made Fibers GmbH in Egelsbach wies bei einem Umsatzanstieg zum Vorjahr in Höhe von 18 % erneut einen deutlichen Verlust aus. Dieser Verlust wurde wie in den Vorjahren von der Trützschler Group SE (vormals ABIC GmbH) aufgrund des im Dezember 2014 eingetragenen Ergebnisabführungsvertrages übernommen.

Die Trützschler Switzerland AG, Winterthur, erzielte im Jahr 2021 insgesamt aufgrund der Restrukturierung des Geschäftsmodells ein deutlich positives Ergebnis. Aus dem operativen Teppichgarn- und Technischgarn-Geschäft ergab sich separat betrachtet ein negatives Ergebnis vor Steuern von rund 1,5 Mio. EUR.

Die Trützschler Card Clothing GmbH in Neubulach erzielte mit einem gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegenen Umsatz erneut ein stark positives Ergebnis vor Steuern.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass im Geschäftsjahr 2021 weitestgehend alle Tochtergesellschaften der Trützschler Group SE - mit Ausnahme der deutschen Nonwovens Gesellschaften - trotz der schwierigen weltweiten und branchenübergreifenden Rahmenbedingungen positive Ergebnisse erzielt haben.

Der Auftragseingang des Jahres 2021 erhöhte sich im Vergleich zum pro forma-Vorjahr um 110,9 % auf 1.141 Mio. EUR. Der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2021 lag mit 1.033,5 Mio. EUR um 126,6 % über dem pro forma-Vorjahresbestand.

Die Umsatzerlöse stiegen im Jahr 2021 im Vergleich zum pro forma-Vorjahr um 44,1 % auf 548,4 Mio. EUR.

Unter Einbezug eines Bestandaufbaus an fertigen und unfertigen Erzeugnissen in Höhe von 15,3 Mio. EUR und anderer aktivierter Eigenleistungen in Höhe von Mio. EUR 1,0 im Geschäftsjahr 2021 betrug die Betriebsleistung 564,7 Mio. EUR. Im Vergleich zum pro forma Vorjahr entspricht dies einem Anstieg um 48,0 %.

Die Materialaufwandsquote im Verhältnis zur Betriebsleistung verschlechterte sich im Berichtsjahr 2021 ggü. dem pro forma-Vorjahr um 2,4 % Punkte auf 47,4 %.

Der Rückgang der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zum pro forma-Vorjahr um 29,2 Mio. EUR auf 12,0 Mio. EUR ist auf die Aufdeckung von erheblichen stillen Reserven durch Grundstücksverkäufe in 2020 zurückzuführen.

Volumenbedingt stieg das Rohergebnis um 57,8 Mio. EUR auf 309,0 Mio. EUR.

Die Personalkosten stiegen im Jahr 2021 unterproportional um nur 11,7%. Die Personalkostenquote im Verhältnis zur Betriebsleistung verbesserte sich daher im Vergleich zum pro forma-Vorjahr um 7,6 %-Punkte auf 23,4 %.

Im Jahr 2021 beliefen sich die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen auf 14,5 Mio. EUR. Der Anstieg um 10,9% zum pro forma-Vorjahr ist in zunehmender Investitionstätigkeit begründet.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum pro forma-Vorjahr um 31,2 % auf 89,7 Mio. EUR gestiegen. Im Verhältnis zur Gesamtleistung ergibt sich ein Rückgang um 2,0 %-Punkte auf 15,9 %, da der Anstieg unterproportional ausfällt. Im Wesentlichen resultiert er aus im Vergleich zum pro forma-Vorjahr gestiegenen Aufwendungen für Provisionen, Messe- und Ausstellungskosten sowie sonstigen Personalkosten.

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich ggü. dem pro forma-Vorjahr um 22,3 Mio. EUR auf 73,9 Mio. EUR. Die Steuerquote sank um 9 %-Punkte auf 15,5 % - dies entspricht 11,1 Mio. EUR Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ggü. 12,4 Mio. EUR im pro forma-Vorjahr. Wesentliche Ursache der gesunkenen Steuerquote sind Veränderungen der latenten Steuern auf temporäre Differenzen und auf Verlustvorträge in den Einzelabschlüssen.

Das Konzernergebnis des Jahres 2021 weist mit 60,8 Mio. EUR einen ggü. dem pro forma-Vorjahr um 22,6 Mio. EUR höheren Wert aus.

2.4. Finanz- und Vermögenslage

Die Eigenkapitalquote erhöhte sich mit 63,8 % ggü. dem pro forma-Vorjahr (62,5 %) um 1,2 %-Punkte, liegt damit weiterhin deutlich über dem Branchendurchschnitt.

Die Bilanzsumme erhöhte sich ggü. dem pro forma-Vorjahr um 80,2 Mio. EUR auf 450,5 Mio. EUR.

Das Anlagevermögen erhöhte sich insgesamt um 6,8 Mio. EUR auf 139,3 Mio. EUR, da das Investitionsvolumen die laufenden Abschreibungen und die Abgänge des Geschäftsjahres in Summe übersteigt.

Das Umlaufvermögen stieg deutlich um 29,0 % auf 295,2 Mio. EUR. Innerhalb des Umlaufvermögens kam es zu deutlichen Verschiebungen. So verringerten sich die Vorräte, saldiert um erhaltene Anzahlungen, um 6,2 Mio. EUR auf 30,8 Mio. EUR, die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stiegen insgesamt um 22,5 Mio. EUR auf 80,8 Mio. EUR.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen stiegen um 8,5 Mio. EUR auf 41,3 Mio. EUR, die sonstigen Vermögensgegenstände um 13,1 Mio. EUR auf 37,7 Mio. EUR. Dies ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der hinterlegten Sicherheiten der indischen Tochtergesellschaft zurückzuführen.

Wertpapiere und Kassenbestand weisen zusammengenommen, aufgrund von stark verringerten Forderungsbeständen und stark erhöhten erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen, im Vergleich zum Vorjahr einen um 50,2 Mio. EUR höheren Wert i. H. v. 183,7 Mio. EUR aus.

Das stark positive Konzernergebnis 2021 wird nahezu vollständig in die Konzern-Gewinnrücklagen eingestellt. Das Eigenkapital erhöht sich daher deutlich von 231,6 Mio. EUR auf 287,3 Mio. EUR.

Die Rückstellungen stiegen insgesamt um 2,7 Mio. EUR auf 58,0 Mio. EUR. Dies resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg der Rückstellungen für ausstehende Rechnungen und für Gewährleistung. Die Steuerrückstellungen entwickelten sich gegenläufig und sanken um 3,7 Mio. EUR auf 10,6 Mio. EUR.

Im Berichtsjahr stiegen die Verbindlichkeiten deutlich um 21,8 Mio. EUR auf 104,5 Mio. EUR, was im Wesentlich aus dem Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen resultiert.

Der Cash-Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug 62,0 Mio. EUR (Vorjahr 72,5 Mio. EUR). Der deutliche Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem Anstieg des Vorratsvermögens sowie der Ertragsteuerzahlungen. Der Cash-Flow aus Investitionstätigkeit weist einen Cash-Abfluss in Höhe von 14,6 Mio. EUR aus und liegt damit über Vorjahresniveau (Cash-Abfluss in Höhe von 10,0 Mio. EUR). Wie im Vorjahr wurde im Wesentlichen in Sachanlagevermögen - insbesondere am Standort Jiaxing/China - investiert. Der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit zeigt einen Cash-Abfluss in Höhe von 5,7 Mio. EUR aufgrund von Tilgungen und Zinszahlungen. Im Vorjahr war der Cash-Flow aus Finanzierungstätigkeit aufgrund von Kreditaufnahmen positiv.

Der Finanzmittelfonds stieg von 117,7 Mio. EUR auf 181,0 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert in Höhe von Mio. EUR 13,2 aus der Verschmelzung der Trützschler GmbH & Co. KG auf die Trützscher Group SE mit Wirkung zum 01. Januar 2021. Damit stehen dem Konzern weiterhin erhebliche Eigenmittel zur Finanzierung der Geschäftstätigkeit und für weitere Investitionen zur Verfügung.

2.5. Investitionen

Neben üblichen Modernisierungs- und Ersatzinvestitionen an nahezu allen Fertigungsstandorten des Trützschler Konzerns, erfolgten im Jahr 2021 wesentliche Investitionen zur Errichtung des neuen Produktionsstandortes für Nonwovens in Jiaxing (China), der zu Beginn des Jahres 2022 fertig gestellt wurde.

2.6. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage

Insgesamt beurteilt der Vorstand die wirtschaftliche Lage der Trützschler Group SE auf Basis des dargestellten Geschäftsverlaufs, der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage als gut. Die Prognosen für das Jahr 2021 wurden deutlich übertroffen. Der Auftragsbestand Ende 2021 stellt insbesondere in den Bereichen Spinning und Card Clothing eine gute und gesunde Basis für das Geschäftsjahr 2022 dar.

2.7. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Die wesentlichen finanziellen Leistungsindikatoren zur Steuerung des Konzerns liegen unverändert in Umsatz, Betriebsleistung (Umsatz plus Bestandsveränderung) und Ergebnis vor Steuern (EBT). Weitere Erläuterungen hierzu sind im Rahmen der Ertragslage bzw. Finanzlage dargestellt.

Der Unternehmenserfolg von Trützschler wird neben den finanziellen Kennzahlen maßgeblich auch durch nicht steuerungsrelevante nichtfinanzielle Leistungsindikatoren bestimmt. Sie betreffen die Technologieposition, Marktanteile, Umweltbelange, Kundenzufriedenheit, die Beziehungen des Unternehmens zu Kunden und Mitarbeitern sowie zunehmend die Nachhaltigkeit der Trützschler Gruppe. All diese Aspekte sind als nichtfinanzielle Leistungsindikatoren wichtige Messgrößen und zugleich wesentliche Bausteine einer zukunftsweisenden Positionierung im Markt.

3. Chancen- und Risikobericht

3.1. Chancenbericht

Wesentliche Chancen liegen in der Innovationskraft der Konzernunternehmen sowie im Ausbau der globalen Präsenz und erfolgreichen Positionierung unseres Unternehmens als Anbieter hochwertiger Spinnereivorbereitungsmaschinen, Nonwovensanlagen und Man-Made Fibers-Anlagen. Eine konkrete Chance zum Ausbau unserer Marktanteile und damit des Umsatzvolumens sehen wir in der Spinnereivorbereitung wie in den Vorjahren in den Produktbereichen Strecke und Kämmmaschine und damit als Gesamtanbieter für Spinnereivorbereitungsmaschinen mit technologisch führenden und patentgeschützten Lösungen.

Eine zusätzliche Chance sehen wir in dem Thema "nachhaltige Textilien", d.h. dem vermehrten Konsumentenwusch, Textilien aus recycelten Rohstoffen (Sekundär-Rohstoffe) zu tragen. Hier verfügen wir über bestehende Produkte und Lösungen, die wir stärker vermarkten werden.

Im Bereich Nonwovens liegen unsere Chancen in der zunehmenden Markterschließung (weitere Anwendungsbereiche), in der Integration der Nonwovens-Aktivitäten in die internationalen Fertigungsstandorte (insbesondere in der Erweiterung unserer Produktpalette für Nonwovens-Komponenten in China) sowie im Ausbau unserer Technologiekompetenz.

Der Geschäftsbereich Man-Made Fibers hat gute Chancen mit seinem standardisierten und modularisierten Baukasten für BCF- (Teppichgarn) und Industriegarn-Anlagen seine bisher geringen Marktanteile und Umsätze auszubauen.

Der Bereich Card Clothing wird weiterhin von der steigenden Anzahl der Trützschler-Hochleistungskarden, die Premium-Garnituren benötigen, profitieren. Trützschler Card Clothing sieht sich in diesem Segment als Marktführer und konnte seine Marktanteile im Jahr 2020 trotz der Marktschwäche halten. Alle Trützschler-Maschinen werden in der Erstausstattung mit Trützschler-Garnituren ausgerüstet.

Wir sind mit unseren Produkten und Leistungen für den Bereich "Bekleidung" sehr nahe am Konsum und damit von den regionalen und globalen Konsumschwankungen betroffen. Grundsätzlich profitieren wir vom globalen Bevölkerungswachstum sowie dem wachsenden Wohlstand, insbesondere in Asien. Aufgrund unserer Stellung als innovativer Technologieführer und der sehr guten Reputation bei unseren Kunden sehen wir unsere Marktstellung als gesichert bzw. ausbaufähig an.

3.2. Systematische Risikofrüherkennung

Risikomanagement zur Früherkennung von Risiken ist vor dem Hintergrund wachsender Komplexität der internationalen Märkte im Textilmaschinenbau von erheblicher Bedeutung. Das derzeitige Risikofrüherkennungssystem der Trützschler Group SE ist integraler Bestandteil der Führungs-, Planungs- und Controlling-Prozesse und soll bestmögliche Transparenz für eventuelle Gefahren aus dem unternehmerischen Handeln herstellen.

Ein zentraler Bestandteil ist das umfassend dokumentierte Management-Informations-System, das der Vorstand und die zweite Führungsebene regelmäßig über die wesentlichen durch das Top-Management ermittelten Risiken unterrichtet. Durch den Abgleich von Ist-, Plan- und Vorjahreswerten werden potenzielle Risiken geprüft; bei unvorhergesehenen Entwicklungen erfolgt eine unverzügliche Meldung. Das Management kann so mögliche Auswirkungen auf die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage erkennen und zeitnah Gegenmaßnahmen einleiten.

Die wichtigsten Einzelrisiken werden in Gruppen gebündelt. Wesentliche Maßnahmen werden vom Vorstand verabschiedet und von den Bereichsleitern umgesetzt. Zusätzlich trägt der systematische Umgang mit Risiken dazu bei, unternehmerische Chancen kontrolliert zu nutzen. Indirektes Ziel ist die Steigerung der Marktanteile und des Unternehmenswertes.

Ergänzend dazu bedürfen Geschäfte oder Maßnahmen, die über den gewöhnlichen Betrieb des Unternehmens der Trützschler Group SE hinausgehen, einer vorherigen Zustimmung des Aufsichtsrates.

3.3. Risikobericht

Die wesentlichen Risiken des Konzerns sind nachfolgend in der Reihenfolge ihrer Bedeutung aufgeführt.

Wettbewerbsrisiken - Technologischer Wettbewerb

Das Ziel unserer Produktentwicklung ist grundsätzlich, Maschinen mit dem höchsten Kundennutzen, d.h. mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis zu entwickeln.

Zur Sicherstellung der nachhaltigen und glaubhaften Positionierung unserer Produkte überprüfen wir die Kundenakzeptanz nach dem Abschluss der Inbetriebnahme bzw. im Rahmen von Messen. Verluste in der Technologieführerschaft bei einzelnen Maschinen führen unweigerlich zu erhöhtem Preisdruck und damit verringerten Deckungsbeiträgen. Entwicklungsfortschritten unserer Wettbewerber entgegnen wir immer wieder mit hohem Aufwand durch die Neu- und Weiterentwicklungen unserer Produkte. Längere Lieferzeiten (> 20 Monate) in 2022 können in einzelnen Märkten unsere Wettbewerbsfähigkeit temporär einschränken.

Der Gesamtanlagenkompetenz unserer Wettbewerber für die gesamte Spinnerei setzen wir die technologische Führerschaft für die Produkte der Spinnereivorbereitung entgegen. In den Bereichen Nonwovens und Man-Made Fibers müssen wir weitere Anstrengungen unternehmen, durch Produktkostensenkungen wettbewerbsfähiger zu werden.

Im Entwicklungsbereich besteht das Risiko, dass aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels nicht genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, um die technologische Marktführerschaft nachhaltig zu sichern. Die Entwicklung von Produkten, Märkten und insbesondere die fachliche Entwicklung der erforderlichen Mitarbeiter werden daher von uns im Rahmen langfristiger Planungen ständig überprüft. Aufgrund von Nachfolgeplanungen werden Veränderungen der Mitarbeiterstrukturen analysiert und notwendige Maßnahmen frühzeitig eingeleitet.

Beschaffungskonditionen und Materialverfügbarkeit

Durch langfristige Liefervereinbarungen mit allen wesentlichen Lieferanten wird stets eine ausreichende Materialverfügbarkeit sichergestellt. Das Jahr 2021 war pandemiebedingt auch für Trützschler sehr anspruchsvoll, da die weltweite Supply Chain durch regionale Lockdowns sehr belastet wurde. Jedoch konnte die Trützschler Gruppe Engpässe durch den Ausbau der Dual-Source Struktur - alle wesentlichen Komponenten sind an mindestens zwei Standorten verfügbar - gut ausgleichen. Ergänzend dazu wurden die Sicherheitsbestände temporär erhöht, sodass die Lieferfähigkeit durchgängig sichergestellt werden konnte.

Um Kostensteigerungen auf der Einkaufsseite zu minimieren, werden zahlreiche Materialien im Gruppenverbund eingekauft. Gleichzeitig wird durch die ständige Optimierung unserer Produkte eine Reduktion der Teilevielfalt angestrebt. Der strategische Einkauf hat dabei die Aufgabe, als Bindeglied zwischen Entwicklung und Einkauf den Prozess zu optimieren und auch die Entscheidung über einen "make or buy" Prozess zu steuern.

Problematisch gestalteten sich im Jahr 2021, wie überall in der Industrie, die Lieferketten im Bereich Elektronikbauteile. Deutlich verzögerte bzw. reduzierte Lieferungen von elektronischen Bauteilen führten zu einem Abbau der Sicherheitsbestände und vereinzelt zu Lieferverzögerungen im Maschinengeschäft. Verschärfend für Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie- und Transportkosten sowie die Anspannung der Lieferketten wirkten hier die fortdauernde Pandemie, die Isolationspolitik Chinas sowie der Russland-Ukraine-Konflikt.

Produktqualität und Haftungsrisiken

Trützschler Kunden erwarten von Trützschler Produkten eine sehr hohe Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit bzw. generell ein sehr hohes Qualitätsniveau für das gesamte Produktportfolio. Um eine erfolgreiche Marktposition zu gewährleisten, liegt daher in dem eigenen hohen Qualitätsanspruch eine wesentliche Erfolgskomponente. Dieser Anspruch bildet die Basis für die Trützschler Prozessstruktur, ist aber auch ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmenskultur der Gruppe.

Zur Sicherstellung eines weltweit einheitlichen Qualitätsstandards - nach deutscher Vorgabe - überwachen alle Tochtergesellschaften ständig die Qualität der lokal gefertigten Produkte und analysieren das Qualitätsniveau der im Markt befindlichen Maschinen. Neben den eigenen Qualitätsstandards sind die Standorte der Trützschler Gruppe nach der DIN/ISO 9001: 2015 zertifiziert. Zusätzlich wurde das im Jahr 2019 eingeführte digitale Messdatensystem im Jahr 2021 weiter ausgebaut und an weiteren Standorten ausgerollt.

Cyber Risiken

Die Risiken eines Hackerangriffs und anderer Cyber-Attacken auf Unternehmen gewinnen zunehmend an Bedeutung und können zu langwierigen Betriebsunterbrechungen führen. Wir sind deshalb kontinuierlich bestrebt, die Sicherheit unserer digitalen Anwendungen und Systeme zu erhöhen, um Cyberrisiken zu reduzieren und Schäden von unserer Unternehmensgruppe abzuwenden. Zu den wesentlichen Maßnahmen gehören u.a. globale Richtlinien zur IT-Sicherheit und -Verfügbarkeit, die an allen Standorten umgesetzt werden müssen; Zugriff auf die IT-Ressourcen von außerhalb des Netzwerkes durch Multifaktor-Authentifizierung; Absicherung interner Ressourcen durch eine umfangreiche Backup-Strategie incl. Offline-Backups; laufende Systemüberwachung und verpflichtende Web-based Trainings für alle Mitarbeiter an PC-Arbeitsplätzen. Trotz aller Maßnahmen kann ein erfolgreicher Angriff durch eine Cyber-Attacke nicht ausgeschlossen werden.

Währungsrisiken

Als weltweit agierender Konzern ist Trützschler im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit auch Währungsrisiken ausgesetzt, da Produktion und Verkauf der Maschinen und Anlagen zum Teil in unterschiedlichen Währungen und in ungleicher Höhe erfolgen können. Diese Risiken werden durch den Einsatz ausgewählter Sicherungsinstrumente wie z.B. Devisentermingeschäfte oder Währungsoptionsgeschäfte begrenzt. Im Rahmen von größeren Projektabschlüssen in Fremdwährungen werden in ausreichendem Maße Kurssicherungen vorgenommen. Dazu wurde ein Währungsmanagement eingerichtet, auf dessen Basis die Detailplanung erfolgt. Des Weiteren ist die Vorhaltung von Devisen zur Begrenzung von Währungskursrisiken gedeckelt.

Rechtliche Risiken

Als international tätiger Konzern ergeben sich für die Trützschler Group SE Risiken im Wesentlichen aus Reklamations- und Garantieansprüchen, Schadensersatzforderungen sowie Rechtsstreitigkeiten im für die Textilindustrie üblichen Umfang. Erkennbare rechtliche Risiken werden entweder durch Versicherungen oder - soweit eine Inanspruchnahme wahrscheinlich und die Höhe der Verpflichtungen hinreichend genau bestimmbar ist bzw. bereits erkennbare Verpflichtungen bestehen - in ausreichendem Maße durch entsprechende Rückstellungen abgedeckt. Es können jedoch trotzdem Schäden entstehen, die nicht - oder nicht im vollen Umfang - durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind oder die gebildeten Rückstellungen deutlich übersteigen und wesentliche Auswirkungen auf unser Geschäft und seine Ergebnisse haben können. Diesem Risiko wirkt die Gesellschaft durch eine konsequente Prozessabwicklung bei gleichzeitiger Kontrolle der Qualität und Vertragskonformität aller zu erbringenden Leistungen frühzeitig entgegen.

3.4. Risikobewertung

Aus heutiger Sicht sind für die Trützschler Group SE keine Risiken ersichtlich, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können.

4. Prognosebericht

Wichtige Vorbemerkung: Die folgenden Aussagen basieren auf vorläufigen Einschätzungen. Zum einen haben zahlreiche Daten angesichts des Ausbruchs des Ukraine-Krieges an Aussagekraft für die Zukunft verloren. Neuere Daten, beispielsweise Frühindikatoren liegen erst wenige vor, und das auch nur für einzelne Monate. Zum anderen hat Russland mit seinem völkerrechtswidrigen Einmarsch in die Ukraine zahlreiche politische und ökonomische Rahmenbedingungen auf den Kopf gestellt.

Für das Gesamtjahr 2022 erscheint unter der Annahme einer zeitlich eng begrenzten kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine und keiner dauerhaften Besetzung durch Russland laut Oxford Economics ein weltwirtschaftliches Wachstum von 3,7 Prozent möglich. Erhebliche negative Auswirkungen gibt es in diesem Szenario vor allem auf die Volkswirtschaften der beiden Länder und abgestuft auf die europäischen Volkswirtschaften. Die Spillover-Effekte auf die Volkswirtschaften in Asien und Amerika dürften gering sein. Mit jedem Tag, den dieser Krieg länger dauert, nimmt die Eintrittswahrscheinlichkeit des Basis-Szenario der Ökonomen von Oxford Economics jedoch ab und die ihres Alternativen Basis-Szenarios zu. Das globale BIP würde nur um rund 3 Prozent wachsen. Die Spillover-Effekte auf Asien und Amerika bleiben auch in diesem Szenario eher gering.

Weitere größere Risiken für die Weltwirtschaft sind die räumliche Eskalation des Konfliktes sowie die Covid-Strategie Chinas, durch die sich die Angebotsprobleme weiter verschärften könnten. Im Falle einer damit einhergehenden höheren und anhaltenden Inflation würde die globale Wirtschaftsentwicklung mit 2,3 Prozent Zuwachs im Jahr 2022 um fast 1,5 Prozentpunkte niedriger ausfallen als im Basis-Szenario. Mittelfristig ist das Szenario der Anhaltenden Inflation das Szenario mit dem negativsten Ausblick.

Die Volkswirtschaft der EU-27 würden im positiven Basis-Szenario um 3,2 Prozent wachsen. Im Falle einer anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzung scheinen 2 Prozent Wachstum möglich. Unterbrechungen in den Lieferketten bis Anfang des kommenden Jahres zusammen mit erhöhten Preisen würden zu einem niedrigen BIP-Wachstum von 1,8 Prozent führen. Die US-Volkswirtschaft könnte im laufenden Jahr um 3,4 Prozent zulegen. Im Negativ-Szenario Inflation wäre das Plus nur 1,8 Prozent. China sollte sein Wachstum trotz vielfältiger Probleme mit 4,9 Prozent deutlich, wenngleich vermindert, fortsetzen. Höhere Preise würden das Wachstum um 1,1 Prozent dämpfen.

Quellen: Oxford Economics, VDMA Prognosespiegel international, März 2022

Die Auftragsbücher der Maschinenbauer sind in vielen Ländern gut gefüllt. Oxford Economics erwartet in seinem Basis-Szenario für das Jahr 2022 einen preisbereinigten Anstieg des Welt-Maschinenumsatzes um 4 Prozent. Für China wird ein Wachstum entsprechend dem Weltdurchschnittswert prognostiziert. Der deutsche Maschinenbau würde laut Oxford Economics, leicht abweichend von der VDMA Prognose, mit 3 Prozent Zuwachs etwas unter dem globalen Durchschnitt liegen. Der Krieg in der Ukraine, gestörte Lieferketten, die Corona-Pandemie sowie höhere Inflationsraten sind die wesentlichen Abwärtsrisiken der aktuellen Basis-Prognose. Im Falle einer länger anhaltenden kriegerischen Auseinandersetzung würde der Maschinenbau global im laufenden Jahr um 3 Prozent wachsen, die gleiche Zuwachsrate scheint bei erhöhten Inflationsraten möglich. In den Ländern der EU-27 würde die Verschärfung von Sanktionen einschließlich einer Unterbrechung der Gaslieferungen die Wachstumsrate im Maschinenumsatz auf 2 Prozent im Jahr 2022 reduzieren.

Quellen: Oxford Economics, VDMA Prognosespiegel international März 2022

Die VDMA-Volkswirte rechnen, Stand März 2022, mit einem Plus in der realen Produktion im deutschen Maschinen- und Anlagenbau in Höhe von 4 Prozent für das laufende Jahr. Das sind drei Prozentpunkte weniger als noch im Dezember prognostiziert (+7 Prozent). Diese Prognose ist mit einer sehr hohen Unsicherheit behaftet, denn die weitere wirtschaftliche Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab, die aktuell nur schwer abschätzbar sind. An erster Stelle ist hier der Ukraine-Krieg zu nennen. 45 Prozent der Unternehmen befürchten laut einer VDMA Umfrage von Anfang März 2022 direkte Auswirkungen des Kriegs auf ihr Geschäft, zum Beispiel durch die Verschiebung von Projekten als Folge von Sanktionen oder generell weniger Umsatz in den Regionen. Infolge des Kriegsgeschehens werden auch die Lieferketten wieder stärker unter Druck geraten. Viele Unternehmen erwarten erst im zweiten Halbjahr eine einsetzende Entspannung, bei Elektronikkomponenten sogar erst frühestens ab dem vierten Quartal 2022.

Neben den vielen Herausforderungen gibt es jedoch auch Chancen. Aus den USA etwa sind weiterhin positive Impulse zu erwarten. Die deutschen und sicher auch andere europäische Maschinenbauer dürften neben der ohnehin guten, vom Konsum getriebenen Konjunktur perspektivisch von den Infrastrukturmaßnahmen profitieren, die über die nächsten zehn Jahre ein Gesamtvolumen von rund 1,2 Bio. US-Dollar erreichen werden. Auch in der EU dürfte der EU-Wiederaufbaufonds zusammen mit einigen nationalen konjunkturfördernden Programmen expansive Impulse setzen. Anders dagegen verhält es sich mit China. Hier schwächelt die Wirtschaft seit einigen Monaten. Neben anhaltenden Engpässen und strikt umgesetzter Null-Covid-Strategie bei steigenden Inzidenzen kommen Probleme auf dem Immobiliensektor dazu. Starke Impulse aus dem Land der Mitte sind also nicht zu erwarten.

Quelle: VDMA (Pressemitteilung VDMA Produktionsprognose am 11.03.2022)

Für 2022 gehen wir für den Geschäftsbereich Spinnereivorbereitung aufgrund der Lieferkettenprobleme (insbesondere bei Halbleitern) von einem deutlich geringeren Umsatz im Vergleich zu 2021 aus. Bedingt durch die Beschaffungsprobleme und daraus resultierende Ineffizienzen in der Auftragsabwicklung in Verbindung mit Materialkostensteigerungen wird sich das Ergebnis vor Steuern in 2022 gegenüber 2021 deutlich verringern.

Für den Bereich Nonwovens sehen wir in 2022 eine deutlich beruhigte Marktsituation und sinkende Umsätze in China und in den übrigen Märkten im Vergleich zu 2021. In der Konsequenz gehen wir von einem kleinen positiven Ergebnis des Geschäftsbereichs in 2022 aus.

Im Geschäftsbereich Man-Made Fibers (Teppichgarn/Industriegarn) in Winterthur wird aufgrund der deutlichen Marktberuhigung in den Hauptmärkten Türkei und U.S.A. Umsatz und Betriebsleistung in 2022 unter dem Wert des Vorjahres liegen. Es wird erneut ein Verlust im Jahr 2022 im Geschäftsbereich MMF erwartet.

Im Bereich Card Clothing gehen wir für 2022 von einem leicht steigenden Umsatzvolumen gegenüber 2021 und einem guten Ergebnisniveau im langjährigen Mittel aus. Aufgrund der Probleme in den Beschaffungsketten und Materialkostensteigerungen bedeutet dies aber einen Rückgang beim Ergebnis vor Steuern gegenüber 2021.

Für den Konzern insgesamt wird für das Jahr 2022 auf Basis der vorläufigen Erkenntnisse ein, im Vergleich zum Vorjahr, gleichbleibender Umsatz, eine vergleichbare Betriebsleistung und ein deutlich reduziertes Ergebnis vor Steuern erwartet.

5. Sonstige Angaben

Die im Anhang und Lagebericht gemachten Angaben spiegeln ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild.

Mönchengladbach, 29. Juli 2022

Der Vorstand

Dr. rer. pol. Dirk Burger

Dipl.-Ing. (FH) Heinrich Krull

Dr. rer. oec. Ralf Napiwotzki

Dr.-Ing. Ulrich Schwenken

Alexander Stampfer

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021

	31.12.2021		pro forma 31.12.2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.649.196,99		4.323.796,55
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00		559.529,72
3. geleistete Anzahlungen	1.429.495,82	6.078.692,81	0,00	4.883.326,27
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	50.740.293,98		49.353.452,56
2. Technische Anlagen und Maschinen	31.281.800,77		29.901.718,17
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.904.948,94		13.188.595,27
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.177.670,81	113.104.714,50	9.553.238,66	101.997.004,66
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00		51.001,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	2.048.439,00		2.194.737,32
3. Beteiligungen	359.801,58		328.723,02
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	4.978.390,39		6.188.331,08
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	12.712.789,80		16.839.999,98
6. Sonstige Ausleihungen	22.250,97	20.121.672,74	42.850,97	25.645.643,37
		139.305.080,05		132.525.974,30
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	73.319.123,23		42.168.189,49
2. Unfertige Erzeugnisse	105.033.473,99		91.566.513,41
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	38.413.524,50		27.225.314,39
4. Geleistete Anzahlungen	8.661.779,13		906.046,25
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-194.640.838,88	30.787.061,97	-124.838.997,41	37.027.066,13
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	41.346.217,72		32.814.120,03
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	8.772,75		108.764,20
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	1.752.947,54		739.992,74
4. Forderungen gegen
nahestehende Unternehmen	0,00		59.712,60
5. Sonstige Vermögensgegenstände	37.674.600,54	80.782.538,55	24.569.389,72	58.291.979,29
III. Wertpapiere (Sonstige)		10.223.046,14		9.209.183,48
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		173.433.876,89		124.269.670,57
		295.226.523,55		228.797.899,47
C. Rechnungsabgrenzungsposten		1.581.135,32		1.422.757,26
D. Aktive latente Steuern		13.757.023,40		7.059.815,32
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		666.461,32		546.466,32
		450.536.223,64		370.352.912,67

	31.12.2020
	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	234.045,23
2. Geschäfts- oder Firmenwert	559.529,72
3. geleistete Anzahlungen	0,00	793.574,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	48.263.065,98
2. Technische Anlagen und Maschinen	25.648.500,18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	8.269.783,19
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.338.695,64	90.520.044,99
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	2.194.737,32
3. Beteiligungen	0,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	6.188.331,08
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	42.850,97	8.425.920,37
		99.739.540,31
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	36.900.533,92
2. Unfertige Erzeugnisse	69.911.083,55
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	25.072.213,87
4. Geleistete Anzahlungen	859.182,21
5. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen	-112.895.670,00	19.847.343,55
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	16.564.382,52
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	108.764,20
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen	739.992,74
4. Forderungen gegen
nahestehende Unternehmen	1.084.648,65
5. Sonstige Vermögensgegenstände	22.468.745,72	40.966.533,83
III. Wertpapiere (Sonstige)		9.209.183,48
IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		111.064.586,45
		181.087.647,31
C. Rechnungsabgrenzungsposten		871.963,76
D. Aktive latente Steuern		4.770.952,67
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung		0,00
		286.470.104,05

	31.12.2021 EUR	pro forma 31.12.2020 EUR	31.12.2020 EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital	10.000.000,00	26.000.000,00	5.000.000,00
II. Kapitalrücklage	979.000,00	0,00	0,00
III. Gewinnrücklagen	234.057.874,20	194.276.630,39	196.791.429,17
IV. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung	-10.075.013,12	-22.805.071,21	-22.805.071,21
V. Bilanzgewinn	49.244.736,78	31.730.503,70	31.730.503,70
VI. Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile	3.119.026,13	2.412.163,81	2.412.163,81
	287.325.623,99	231.614.226,69	213.129.025,47
B. Ausgleichsposten für eigene Anteile	0,00	51.000,00	0,00
C. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	10.103.956,41	9.815.508,36	2.288.252,20
2. Steuerrückstellungen	10.628.041,44	14.342.221,97	13.165.834,74
3. Sonstige Rückstellungen	37.219.809,14	31.129.070,01	19.579.819,23
	57.951.806,99	55.286.800,34	35.033.906,17
D. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	8.596.042,81	11.737.425,42	11.737.425,42
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	47.190.455,33	25.549.733,87	19.651.472,39
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0,00	52.550,78	0,00
4. Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen	132.289,75	24.325,23	61,51
5. Sonstige Verbindlichkeiten	48.558.760,76	45.329.029,69	6.610.798,98
	104.477.548,65	82.693.064,99	37.999.758,30
E. Rechnungsabgrenzungsposten	631.922,07	495.687,35	95.263,12
F. Passive latente Steuern	149.321,94	212.133,30	212.150,99
	450.536.223,64	370.352.912,67	286.470.104,05

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	2021		pro forma 2020
	EUR	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		548.370.587,62		380.427.918,89
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		15.347.866,94		1.000.152,15
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		953.500,53		227.906,06
4. Sonstige betriebliche Erträge		12.090.103,53		41.260.230,90
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-249.547.120,04		-159.682.288,91
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-18.112.564,02	-267.659.684,06	-11.967.815,64	-171.650.104,55
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-110.204.180,63		-98.309.451,38
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-21.717.643,03	-131.921.823,66	-19.799.380,38	-118.108.831,76
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-14.528.675,11		-13.102.582,82
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-89.650.541,07		-68.335.421,32
9. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen		-146.298,32		182.928,76
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		2.352.189,39		1.688.810,65
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		988.756,18		267.018,86
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens		0,00		-164.869,16
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-2.271.882,89		-2.087.398,45
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-11.124.560,48		-12.385.736,21
15. Ergebnis nach Steuern		62.799.538,60		39.220.022,00
16. Sonstige Steuern		-2.001.104,45		-1.013.370,08
17. Konzernjahresüberschuss		60.798.434,15		38.206.651,92
18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Anteil am Konzernjahresüberschuss		-817.561,40		-360.846,43
19. Auf beherrschende Anteile entfallender Anteil am Konzernjahresüberschuss		59.980.872,75		37.845.805,49
20. Gewinnvortrag		31.730.503,70		30.393.319,47
21. Ausschüttungen		-272.194,65		-141.784,22
22. Einstellungen in die Konzern-Gewinnrücklagen		-42.245.445,02		-10.138.123,05
23. Entnahme Ausgleichsposten für eigene Anteile		51.000,00		40.000,00
24. Gutschrift auf Verlust-Sonderkonten		0,00		-14.147.409,87
25. Gutschrift auf Gesellschafter-Verbindlichkeitenkonten		0,00		-12.121.304,12
26. Konzern-Bilanzgewinn		49.244.736,78		31.730.503,70

	2020
	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse		285.693.955,19
2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen		51.130,59
3. Andere aktivierte Eigenleistungen		227.906,06
4. Sonstige betriebliche Erträge		9.585.073,63
5. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs-und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-140.224.618,33
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-10.303.653,67	-150.528.272,00
6. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-57.196.002,85
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-11.223.770,17	-68.419.773,02
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen		-9.184.607,69
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-40.099.945,87
9. Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen		182.928,76
10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens		1.392.902,31
11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		234.890,31
12. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere des Umlaufvermögens		-124.869,16
13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-1.044.163,36
14. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-11.574.389,67
15. Ergebnis nach Steuern		16.392.766,08
16. Sonstige Steuern		-892.501,97
17. Konzernjahresüberschuss		15.500.264,11
18. Auf nicht beherrschende Anteile entfallender Anteil am Konzernjahresüberschuss		-360.846,42
19. Auf beherrschende Anteile entfallender Anteil am Konzernjahresüberschuss		15.139.417,69
20. Gewinnvortrag		30.393.319,47
21. Ausschüttungen		-141.784,22
22. Einstellungen in die Konzern-Gewinnrücklagen		-13.660.449,24
23. Entnahme Ausgleichsposten für eigene Anteile		0,00
24. Gutschrift auf Verlust-Sonderkonten		0,00
25. Gutschrift auf Gesellschafter-Verbindlichkeitenkonten		0,00
26. Konzern-Bilanzgewinn		31.730.503,70

Konzern-Kapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr 2021

	2021 TEUR
Konzernjahresüberschuss	60.798
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	14.529
+/- Zunahme/Abnahme der Pensions- und Sonstigen Rückstellungen	5.995
+/- Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge	-5
-/+ Zunahme/Abnahme der Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva	4.520
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva	-14.168
-/+ Gewinn/Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	70
+/- Zinsaufwendungen/Zinserträge	1.283
+/- sonstiges Beteiligungsergebnis	146
+/- Ertragsteueraufwand/-ertrag	11.125
+/- Ertragsteuerzahlungen	-22.330
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit	61.963
+ Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen	3
- Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände	-2.416
+ Einzahlungen aus Abgängen von Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens	2.142
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-20.815
+ Einzahlungen aus Abgängen von Vermögensgegenständen des Finanzanlagevermögens	7.904
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-2.410
+ Erhaltene Zinsen	989
Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-14.603
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-3.258
- gezahlte Zinsen	-1.888
- gezahlte Dividende an Gesellschafter des Mutterunternehmens	-272
- gezahlte Dividende an andere Gesellschafter	-297
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-5.715
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds	41.645
Wechselkurs- und bewertungsbedingte Änderung des Finanzmittelfonds	8.417
Verschmelzungsbedingte, nicht zahlungswirksame Änderungen des Finanzmittelfonds	13.205
Finanzmittelfonds am Anfang des Jahres	117.732
Finanzmittelfonds am Ende des Jahres	180.999

Zusammensetzung des Finanzmittelfonds:

	2021
Zahlungsmittel	173.434
Wertpapiere	10.223
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (kurzfristig)	-2.659
	180.998

Konzern-Eigenkapitalspiegel für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021

	Eigenkapital der Trützschler Group SE
	Gezeichnetes Kapital TEUR	Kapitalrücklage TEUR	Gewinnrücklagen TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung TEUR	Bilanzgewinn TEUR	Summe TEUR
Stand am 31.12.2019	5.000	0	183.131	-8.187	30.393	210.337
Ausschüttung					-142	-142
Währungsumrechnung				-14.618		-14.618
Konzernjahresüberschuss			13.660		1.480	15.140
Stand am 31.12.2020	5.000	0	196.791	-22.805	31.731	210.717
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln	4.979		-4.979			0
verschmelzungsbedingte Kapitalerhöhung	21	979				1.000
Auflösung Ausgleichposten für eigene Anteile					51	51
Zuführung zur gesetzlichen Rücklage			922		-922	0
Ausschüttung					-272	-272
Währungsumrechnung				12.730		12.730
Konzernjahresüberschuss			41.324		18.657	59.981
Stand am 31.12.2021	10.000	979	234.058	-10.075	49.245	284.207

	Nicht beherrschende Anteile				Konzerneigenkapital
	vor Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung und Bilanzgewinn TEUR	Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung TEUR	Bilanzgewinn TEUR	Summe TEUR	Summe TEUR
Stand am 31.12.2019	1.143	-337	1.637	2.443	212.780
Ausschüttung			-105	-105	-247
Währungsumrechnung		-286		-286	-14.904
Konzernjahresüberschuss			360	360	15.500
Stand am 31.12.2020	1.143	-623	1.892	2.412	213.129
Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln					0
verschmelzungsbedingte Kapitalerhöhung					1.000
Auflösung Ausgleichposten für eigene Anteile					51
Zuführung zur gesetzlichen Rücklage					0
Ausschüttung			-297	-297	-569
Währungsumrechnung		186		186	12.916
Konzernjahresüberschuss			818	818	60.799
Stand am 31.12.2021	1.143	-437	2.413	3.119	287.326

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2021

Allgemeine Angaben

Die Trützschler Group AG, Mönchengladbach, wurde mit Wirkung zum 19. Juli 2021 formwechselnd in die Trützschler Group SE, Mönchengladbach, umgewandelt. Nach Umwandlung wird die Gesellschaft beim Amtsgericht Mönchengladbach unter der Firma Trützschler Group SE unter der Handelsregisternummer HRB 20308 geführt. Der Firmensitz ist in der Duvenstraße 82-92, 41199 Mönchengladbach.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2021 wurde die Trützschler GmbH & Co. KG, Mönchengladbach, auf die Trützschler Group SE verschmolzen.

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2021 ist nach den Vorschriften in §§ 290 ff. HGB erstellt worden. Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren angewandt. Die geltenden Vorschriften des Aktiengesetzes (AktG) wurden berücksichtigt.

Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang, anstatt in der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde Gebrauch gemacht. Insbesondere wurden sämtliche gesetzlich vorgesehene "davon-Vermerke" bei den Posten der Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung in den Anhang übernommen.

Alle Konzerngesellschaften haben als Geschäftsjahr das Kalenderjahr.

Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss wurden neben der Trützschler Group SE, Mönchengladbach, als Mutterunternehmen folgende Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung einbezogen:

Gesellschaft	Anteil am Kapital
Inland
Trützschler Nonwovens & Man-Made Fibers GmbH, Egelsbach	100%	3)
Trützschler Nonwovens GmbH, Dülmen	100%
Trützschler Card Clothing GmbH, Neubulach	100%	3)
Ausland
Trützschler Card Clothing Italia S.r.L., Casale/Italien	100%	1)
Trützschler Card Clothing Espana S.L., Manlleu/Spanien	100%	1)
Trützschler Card Clothing France S.a.r.l., Mulhouse/Frankreich	100%	1)
Trützschler Switzerland AG, Winterthur/Schweiz	100%
American Trützschler Inc., Charlotte/USA	100%
Trützschler Indústria e Comércio de Máquinas Ltda., Curitiba/Brasilien	rd. 100%
Truetzschler Textile Machinery (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai Qingpu/China	100%
Truetzschler India Private Limited, Ahmedabad/Indien	95%
Trützschler Card Clothing - Indústria e Comércio de Guarnicõs Têxteis Ltda., Curitiba/Brasilien	100%
Truetzschler de México, S.A. de C.V., Tlalnepantla/Mexiko	100%	2)
Trützschler Textile Machinery Trade Limited Company, Gaziantep/Türkei	100%	2)
Truetzschler Textile Machinery (Jiaxing) Co. Ltd., Jiaxing/China	100%
Truetzschler Vietnam Ltd., Ho Chi Minh City/Vietnam	100%

1) mittelbare Beteiligung über TCC - Neubulach

2) einschließlich treugeberisch gehaltene Anteile

3) Ergebnisabführungsvertrag mit Trützschler Group SE

Zwischen der Trützschler Handels- und Beteiligungsgesellschaft mbH, Mönchengladbach, als Treuhänderin und der Trützschler Group SE als Treugeberin bestehen Treuhandvereinbarungen über 50% der Beteiligung an der Trützschler Textile Machinery Trade Limited Company, Gaziantep/Türkei, sowie über 1% an der Truetzschler de México, S.A. de C.V., Tlalnepantla/Mexiko. Die Zurechnung der Anteile aus diesen Treuhandverhältnissen erfolgt bei der Trützschler Group SE. Die Anteile werden daher zu jeweils 100% in den Konzernabschluss einbezogen.

Über die Truetzschler India Private Limited, Ahmedabad/Indien, besteht im Rahmen eines Joint Ventures eine Beteiligung in Höhe von 26% (Stimmrechte 25%) an der Kostwein India Company Private Limited, Ahmedabad/Indien. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss erfolgt nach der Equity-Methode gemäß § 312 HGB. Der passive Unterschiedsbetrag aus der erstmaligen Einbeziehung betrug TEUR 2.039.

Die unmittelbare 99%ige Beteiligung an der Trützschler Central Asia, Tashkent/Usbekistan, wurde wie in der Vergangenheit nicht in den Konzernabschluss einbezogen, da die Geschäftstätigkeit nach wie vor von untergeordneter Bedeutung ist.

Verschmelzungsbedingt ist im Jahr 2021 die 50%ige Beteiligung an der Trützschler Machinery Central Asia, Tashkent/Usbekistan, zugegangen. Da die Gesellschaft inaktiv und die Geschäftstätigkeit daher von untergeordneter Bedeutung ist, erfolgt keine Einbeziehung in den Konzernabschluss.

Weitere Veränderungen im Konsolidierungskreis haben im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht stattgefunden.

Konsolidierungsgrundsätze

In der Konzernbilanz erfolgte die Konsolidierung durch Zusammenfassung der in den Einzelbilanzen ausgewiesenen Vermögens- und Schuldposten.

Die Buchwerte für die Beteiligungen werden mit dem entsprechenden anteiligen Eigenkapital der Tochtergesellschaften zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung verrechnet.

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Gesellschaften wurden gegeneinander verrechnet. Zwischenergebnisse wurden eliminiert.

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Zu Vergleichszwecken enthalten Konzern-Bilanz und Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung im Vorjahr die Werte des Konzernabschlusses der vormaligen Trützschler Group AG, Mönchengladbach. Die Vergleichbarkeit der Vorjahreswerte ist aufgrund des Verschmelzungsvorgangs eingeschränkt. Um die Vergleichbarkeit wiederherzustellen, enthalten Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang in der zusätzlichen Spalte bzw. Angabe "pro forma" die Vorjahreswerte der Trützschler Group SE unter Berücksichtigung einer vorweggenommenen Verschmelzung von Trützschler Group AG und Trützschler GmbH & Co. KG in 2020.

Darüber hinaus werden im Folgenden, soweit erforderlich, weitere Erläuterungen zu Bilanz- und GuV-Posten gegeben, um die Vergleichbarkeit zum Vorjahr zu gewährleisten.

Die der Vollkonsolidierung zugrunde liegenden Abschlüsse werden einheitlich nach der vom Mutterunternehmen festgelegten Bilanzierungs- und Bewertungsrichtlinie aufgestellt. Die Vorgaben der Deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) wurden beachtet. Auch für das assoziierte Unternehmen wurde eine einheitliche Bewertung vorgenommen.

Im Übrigen fanden die nachstehend beschriebenen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze gegenüber dem Vorjahr unverändert Anwendung.

AKTIVA

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände sind mit den Anschaffungskosten ausgewiesen und werden ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer entsprechend linear abgeschrieben.

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt sowie um planmäßige Abschreibungen nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer vermindert. Bei der Bemessung der Nutzungsdauer werden grundsätzlich die zulässigen Höchstsätze der steuerlichen Abschreibungstabellen zugrunde gelegt. Anpassungen an die Nutzungsdauer wurden vorgenommen, soweit die betriebswirtschaftliche Nutzungsdauer abweicht. Bei den planmäßigen Abschreibungen wurde die lineare Methode angewandt. Geringwertige Anlagegüter sind im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben worden.

Die Finanzanlagen werden zu den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert bilanziert. Die Anteile am assoziierten Unternehmen Kostwein India Company Private Limited werden zum historischen Umrechnungskurs bewertet. Zum Stichtagskurs bewertet fiele der Ansatz der Beteiligung um TEUR 196 niedriger aus.

Innerhalb des Vorratsvermögens sind die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren zu Einstandspreisen oder einem niedrigeren Wert, sofern dieser geboten oder zulässig ist, angesetzt. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten neben dem Fertigungsmaterial und den Fertigungslöhnen auch angemessene Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie den Wertverzehr von Anlagevermögen.

Der Grundsatz der verlustfreien Bewertung wurde beachtet. Allen erkennbaren Risiken - insbesondere auch aus der Beschaffung der Vorräte und aus großen Lagerreichweiten - wurde durch angemessene Abschläge Rechnung getragen.

Die geleisteten Anzahlungen sind mit dem Nennwert angesetzt.

Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte zum Nennwert abzüglich Wertberichtigungen für individuell ermittelte Einzelrisiken sowie einer Pauschalwertberichtigung wegen des allgemeinen Ausfallrisikos.

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sowie die liquiden Mittel werden zu Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Fremdwährungsforderungen mit einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger werden entsprechend § 256a HGB zum Devisenkassamittelkurs am Abschlussstichtag angesetzt. Bei einer Restlaufzeit von weniger als einem Jahr werden § 253 Abs. 1 Satz 1 und § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB nicht angewendet.

Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten enthalten anteilige Vorauszahlungen, die Aufwand für spätere Jahre darstellen.

Das Wahlrecht zur Übernahme der latenten Steuern aus den Einzelabschlüssen wurde ausgeübt. Aktive und passive latente Steuern werden unter Beachtung von DRS 18.40 saldiert ausgewiesen.

PASSIVA

Das Eigenkapital wird zum Nennwert angesetzt.

Unter den Gewinnrücklagen werden gesetzliche Rücklagen und andere Gewinnrücklagen ausgewiesen. Die Veränderung wird im Konzern-Eigenkapitalspiegel dargestellt.

Die Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung enthält die Umrechnungseffekte von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften, deren Landeswährung nicht Euro ist.

Der Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile enthält die auf fremde Dritte entfallenden Anteile am Ergebnis vollkonsolidierter Tochtergesellschaften, an denen weniger als 100% der Anteile gehalten werden.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen betreffen Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und Geschäftsführern (Anwartschaften). Den Rückstellungen liegt ein versicherungsmathematisches Gutachten zugrunde. Der Ausweis der Pensionsverpflichtungen erfolgt unter Anwendung der "Neuen Richttafeln 2018" von Klaus Heubeck nach der sogenannten Projected-Unit-Credit-Methode (PUC-Methode). Der gemäß der Verordnung über die Ermittlung und Bekanntgabe der Sätze zur Abzinsung von Rückstellungen (RückAbzinsV) zugrunde gelegte Zinssatz beträgt 1,87% p.a. Entsprechend dem § 253 Abs. 2 HGB wurde hierbei der durchschnittliche Marktzins zugrunde gelegt, der sich auf der Basis der letzten zehn Geschäftsjahre ermittelt. Bei der Bewertung sind darüber hinaus Steigerungen im Gehalts- und Rententrend von 1,0% p.a. berücksichtigt worden.

Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des voraussichtlichen Erfüllungsbetrags ausgewiesen. Hierbei wurde allen erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen angemessen und ausreichend Rechnung getragen.

Langfristige Rückstellungen wurden mit laufzeitkongruenten Zinssätzen abgezinst. Zukünftige Kosten- und Preissteigerungen werden berücksichtigt.

Sämtliche Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Fremdwährungsverbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr sind mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bilanziert. Verbindlichkeiten in fremder Währung mit einer längeren Restlaufzeit werden mit dem Umrechnungskurs bei Rechnungsstellung oder mit dem höheren Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bilanziert.

Die Forderungen sowie Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen betreffen Unternehmen, die von den Gesellschaftern der Trützschler Group AG beherrscht werden, ohne verbundene Unternehmen zu sein.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Unternehmen, die gemäß § 296 Abs. 2 HGB in den Konzernabschluss nicht einbezogen wurden.

Die Forderungen gegen assoziierte Unternehmen betreffen Unternehmen, die nach der Equity-Methode gemäß § 312 HGB in den Konzernabschluss eingezogen wurden.

Der passive Rechnungsabgrenzungsposten enthält erhaltene Vorauszahlungen, die Ertrag für spätere Perioden darstellen.

Währungsumrechnung

Die Bilanzposten der nicht in Euro bilanzierenden Gesellschaften wurden hinsichtlich der Vermögens- und Schuldposten mit dem Stichtagskurs zum 31. Dezember umgerechnet. Die Zu- und Abgänge sowie die Abschreibungen beim Anlagevermögen wie auch die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung wurden mit den Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die Kapitalkonsolidierung erfolgte zu historischen Kursen. Kursbedingte Veränderungen beim Eigenkapital der einbezogenen Gesellschaften sind erfolgsneutral behandelt und gesondert ausgewiesen. Kursdifferenzen im Rahmen der Schulden- sowie Aufwands- und Ertragskonsolidierung wurden erfolgswirksam behandelt.

Erläuterungen zur Konzernbilanz

Die Entwicklung des Anlagevermögens ergibt sich aus dem Konzernanlagenspiegel in der Anlage zum Anhang. Die Spalte "Zugänge aus Verschmelzung" enthält die Übernahme der Vermögensgegenstände der Trützschler GmbH & Co. KG zum 1. Januar 2021.

Der derivative Geschäfts- oder Firmenwert der Tochtergesellschaft Trützschler Switzerland AG, Winterthur/Schweiz, wurde im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Geschäftsmodells in 2021 in voller Höhe außerplanmäßig abgeschrieben.

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben TEUR 6.342 (pro forma TEUR 3; Vorjahr TEUR 3) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind Ansprüche in Höhe von TEUR 1.188 (pro forma TEUR 505; Vorjahr TEUR 231) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten.

Alle übrigen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Im Rahmen des Verrechnungsgebots nach § 246 Abs. 2 HGB wurden bestehende Verpflichtungen aus Rückstellungen für Pensionen und Altersteilzeit mit Deckungsvermögen in Form von Wertpapieren bzw. Banksicherheiten in Höhe von TEUR 1.947 (pro forma TEUR 2.009; Vorjahr TEUR 373) verrechnet. Der Zeitwert entspricht den Anschaffungskosten. Eine Verrechnung von Aufwendungen und Erträgen war nicht vorzunehmen.

Die aktiven und passiven latenten Steuern beruhen auf Differenzen zwischen den handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Bilanzansätzen von Vermögensgegenständen und Schulden, auf steuerlichen Verlustvorträgen sowie Konsolidierungseffekten. Sie setzen sich wie folgt zusammen:

	2021
	aktive TEUR	passive TEUR
aus temporären Differenzen zwischen Handels- und Steuerbilanzen in Ansatz und Bewertung von
- Anlagevermögen		-1.414
- Vorratsvermögen	586
- Forderungen	777	-109
- Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung	119	-212
- Rückstellungen	5.038
- Verbindlichkeiten	28	-2
- Sonstige	357	-10
	6.905	-1.747
nach Saldierung	5.447	-289
auf steuerliche Verlustvorträge	5.667
aus Konsolidierung	2.643	140
Summe	13.757	-149

Auf zum Bilanzstichtag bestehende steuerliche Verlustvorträge werden aktive latente Steuern gebildet, soweit eine Verlustverrechnung innerhalb der nächsten fünf Jahre erwartet wird.

Die latenten Steuern aus temporären Differenzen und aus steuerlichen Verlustvorträgen wurden mit den lokalen Steuersätzen der jeweiligen Entstehungsländer ermittelt. Die latenten Steuern auf Konsolidierungseffekte wurden mit dem arithmetisch gewogenen Mittel der einzelnen Steuersätze mit den jeweiligen Bemessungsgrundlagen ermittelt (28%, Vorjahr 28%).

Vor der Verschmelzung von Trützschler Group SE und Trützschler GmbH & Co. KG wurden die folgenden Kapitalmaßnahmen beschlossen:

Mit Beschluss der Gesellschafterversammlung der Trützschler GmbH & Co. KG vom 17. Mai 2021 wurde das Kommanditkapital der Gesellschaft mit Wirkung zum 31. Juli 2021 von TEUR 21.000 um TEUR 20.000 auf TEUR 1.000 herabgesetzt.

Mit Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 11. August 2021 wurde das Gezeichnete Kapital der Trützschler Group SE von TEUR 5.000 um TEUR 4.979 auf TEUR 9.979 erhöht. Die Kapitalerhöhung erfolgte in voller Höhe durch Umwandlung von Gewinnrücklagen.

Ebenfalls mit Beschluss der außerordentlichen Hauptversammlung vom 11. August 2021 wurde dem Verschmelzungsvertrag zwischen der Trützschler Group SE und der Trützschler GmbH & Co. KG zugestimmt. Gem. § 3 des Vertrags erfolgte eine verschmelzungsbedingte Kapitalerhöhung um TEUR 21 auf insgesamt TEUR 10.000.

Das Vorjahr enthält das Gezeichnete Kapital der vormaligen Trützschler Group AG.

Das Gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist eingeteilt in 10 Mio. Aktien zum Nennbetrag von jeweils EUR 1,00 und besteht aus zwei Aktiengattungen: 9.999.998 Stammaktien sowie zwei stimmberechtigte Vorzugsaktien.

Gem. § 1 Abs. 5 des Verschmelzungsvertrags wurde der Wert des übergehenden Vermögens der Trützschler GmbH & Co. KG, soweit er den Nennbetrag der im Rahmen der Verschmelzung ausgegebenen neuen Aktien übersteigt, in die Kapitalrücklage eingestellt.

Die Gewinnrücklagen enthalten gesetzliche Rücklagen in Höhe von TEUR 1.000 (pro forma TEUR 78; Vorjahr TEUR 78) und andere Gewinnrücklagen in Höhe von TEUR 233.058 (pro forma TEUR 194.198; Vorjahr TEUR 196.713).

Der Ausgleichsposten für nicht beherrschende Anteile enthält 5% Fremdanteile am Jahresergebnis der Truetzschler India Private Limited, Ahmedabad/Indien.

Die Anteile an der ehemaligen Komplementärin der Trützschler GmbH & Co. KG, der Trützschler Maschinen GmbH, Mönchengladbach, wurden im Geschäftsjahr an die Trützschler Immobilien GmbH & Co. KG übertragen. Der Ausgleichsposten für eigene Anteile an der Gesellschaft wurde erfolgsneutral aufgelöst.

Der Unterschiedsbetrag gem. § 253 Abs. 6 HGB beträgt TEUR 721 (pro forma TEUR 958; Vorjahr TEUR 196).

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Gewährleistungsverpflichtungen (TEUR 12.265), abgegrenzte Personalaufwendungen (TEUR 10.140), ausstehende Rechnungen (TEUR 6.164), Provisionen (TEUR 2.368) und Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (TEUR 1.808) enthalten.

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben TEUR 5.938 (pro forma TEUR 9.196; Vorjahr TEUR 9.196) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen werden aktivisch ausgewiesen und offen vom Vorratsvermögen abgesetzt.

Von den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben TEUR 1.577 (pro forma TEUR 82; Vorjahr TEUR 82) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.

Die Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen enthalten sonstige Verbindlichkeiten.

Von den Sonstigen Verbindlichkeiten haben TEUR 0 (pro forma TEUR 1; Vorjahr TEUR 1) eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr und TEUR 10.045 (pro forma TEUR 0; Vorjahr TEUR 0) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Die Sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verbindlichkeiten aus Steuern in Höhe von TEUR 3.661 (pro forma TEUR 3.983; Vorjahr TEUR 3.405) und Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit in Höhe von TEUR 1.330 (pro forma TEUR 1.142; Vorjahr TEUR 436).

Alle übrigen Verbindlichkeiten haben eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse gegliedert nach Geschäftsbereichen stellen sich wie folgt dar:

	2021 TEUR	pro forma TEUR	2020 TEUR
Spinning	330.427	212.123	121.098
Nonwovens	125.426	101.081	101.081
Card Clothing	57.535	48.073	48.073
BCF	18.018	10.423	10.423
Sonstige	16.965	8.728	5.019
	548.371	380.428	285.694

Geographisch setzen sie sich wie folgt zusammen:

	2021 TEUR	pro forma TEUR	2020 TEUR
Asien	420.863	270.193	160.733
Europa	53.903	62.731	84.997
Nordamerika	43.408	27.718	22.212
Südamerika	18.256	15.641	15.641
Afrika	8.006	3.758	1.724
Australien/Ozeanien	3.670	119	119
Zentralamerika	265	268	268
	548.371	380.428	285.694

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten in 2021 periodenfremde Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 2.362), aus Steuererstattungen (TEUR 1.448) sowie übrige periodenfremde Erträge (TEUR 940). Die Erträge aus Währungsumrechnung betragen TEUR 2.451 (pro forma TEUR 1.917; Vorjahr TEUR 1.768).

Im Personalaufwand sind Aufwendungen für Altersversorgung in Höhe von TEUR 67 (pro forma TEUR 665; Vorjahr TEUR 154) enthalten.

Die Abschreibungen auf Finanzanlagen enthalten eine außerplanmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwertes der Trützschler Switzerland AG, Winterthur/Schweiz in Höhe von TEUR 560 (pro forma TEUR 0; Vorjahr TEUR 0).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Aufwendungen aus der Zuführung zu Rückstellungen in Höhe von TEUR 536. Die Verluste aus Währungsumrechnung betragen TEUR 4.904 (pro forma TEUR 6.659; Vorjahr TEUR 6.270).

Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen beinhaltet das anteilige Jahresergebnis 2021 in Höhe von TEUR -146 (pro forma TEUR 183; Vorjahr TEUR 183) aus der nach der Equity-Methode einbezogenen, mittelbaren 26%igen Beteiligung an der Kostwein India Company Private Limited, Ahmedabad/Indien.

In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sind Zinsen aus der Aufzinsung von Rückstellungen in Höhe von TEUR 384 (pro forma TEUR 344; Vorjahr TEUR 78) enthalten.

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag erfassen sowohl die unmittelbar zu entrichtenden Steuern vom Einkommen und vom Ertrag als auch die latenten Steuern, die im Berichtsjahr unter Berücksichtigung von Effekten aus der Währungsumrechnung zu einer Entlastung von TEUR 8.820 (Vorjahr Mehrbelastung TEUR 962) geführt haben.

Die Überleitung vom erwarteten zum tatsächlichen Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag stellt sich bei einem durchschnittlichen Steuersatz von 27,07% wie folgt dar:

	2021 TEUR
Erwarteter Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	19.469
Steuereffekt aus
- nicht steuerpflichtigen Erträgen	-2.023
+ nicht abziehbaren Aufwendungen (inkl. gewerbesteuerliche Modifikationen)	2.060
- Anrechnung steuerlicher Verlustvorträge	-544
+/- periodenfremde Ertragsteuern / Quellensteuern	-1.853
- Änderung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge und temporäre Differenzen	-5.815
+/- Effekte aus der Anpassung latenter Steuern infolge von Steuersatzänderungen	-45
+/- sonstige Effekte aus Änderungen der Besteuerung	-124
	4.062
Tatsächlicher Aufwand aus Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	11.125

Ergebnisverwendung

Aus dem Jahresüberschuss 2021 der Trützschler Group SE in Höhe von TEUR 18.658 wurden TEUR 922 der gesetzlichen Rücklage zugeführt und TEUR 272 vorab ausgeschüttet. Der Vorstand schlägt vor, den verbleibenden Jahresüberschuss der Trützschler Group SE in Höhe von TEUR 17.463 auf neue Rechnung vorzutragen.

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen

Im Rahmen des laufenden Geschäftsbetriebs werden den Kunden Vertragserfüllungs-, Anzahlungs- und Gewährleistungsbürgschaften gewährt. Daneben bestehen Verbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln sowie Bürgschaften gegenüber indischen Zollbehörden. Zum Bilanztag beliefen sich diese Haftungsverhältnisse insgesamt auf TEUR 40.943 (pro forma TEUR 28.003; Vorjahr TEUR 20.136). Resultierend aus der Erfahrung der letzten fünf Jahre, in denen keine Inanspruchnahme erfolgt ist, wird auch in 2022 mit keiner Inanspruchnahme gerechnet.

Es bestehen Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverträgen von insgesamt TEUR 49.520 (pro forma TEUR 48.780; Vorjahr TEUR 3.531). Die Fälligkeit der Verpflichtungen stellt sich wie folgt dar:

	Fälligkeit innerhalb
	1 Jahr TEUR	1-5 Jahren TEUR	> 5 Jahre TEUR	gesamt TEUR
Miet- und Leasingverpflichtungen	7.069	12.869	29.582	49.520

Das Bestellobligo beläuft sich auf TEUR 170.137 (pro forma TEUR 63.089; Vorjahr TEUR 38.927). Die Verpflichtung betrifft im Wesentlichen Bestellungen von Vorratsvermögen. Daneben bestehen nicht abgerufene Einzahlungsverpflichtungen für Beteiligungen an Wertpapierfonds in Höhe von TEUR 645.

Neben den dargestellten Haftungsverhältnissen und sonstigen finanziellen Verpflichtungen bestehen keine außerbilanziellen Geschäfte, die für die Finanzlage der Gesellschaft von Bedeutung wären.

Sonstige Angaben

Befreiung nach § 264 Abs. 3 HGB

Die Jahresabschlüsse zum 31. Dezember 2021 der Trützschler Card Clothing GmbH, Neubulach, sowie der Trützschler Nonwovens & Man-Made Fibers GmbH, Egelsbach, sind gemäß § 264 Abs. 3 HGB von der Pflicht zur Aufstellung von Anhang und Lagebericht befreit und werden nicht im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Beschäftigte Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Beschäftigtenzahl betrug:

	2021	pro forma	2020
Produktion	1.666,3	1.435,3	1.090,3
Verwaltung	948,0	1.098,0	756,0
	2.614,3	2.533,3	1.846,3

Vorstand

Die Gesellschaft wird vertreten durch ihre Vorstände

Dr. rer. pol. Dirk Burger, Co-CEO, Pulheim, (bis 30.06.2022 CEO),

Dipl.-Ing. (FH) Heinrich Krull, COO, Hilden, (ab 01.07.2022),

Dr. rer. oec. Ralf Napiwotzki, CFO, Wuppertal,

Dr.-Ing. Ulrich Schwenken, CEO, Mönchengladbach, (ab 01.07.2022)

Dr.-Ing. Christof Soest, CEO/CTO, Wuppertal, (bis 24.09.2021), und

Alexander Stampfer, CSO, Ingolstadt, (ab 01.01.2022).

Die Angabe der Bezüge des Vorstands sowie der früheren Mitglieder des Vorstands und deren Hinterbliebenen ist unter Anwendung der Vorschrift in § 314 Abs. 3 HGB unterblieben.

Aufsichtsrat

Dem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehörten im Geschäftsjahr 2021 an:

Dr. Roland Münch, Elektroingenieur, Ulm, Vorsitzender,

Dr. Christian Holzherr, Wirtschaftsingenieur, Stuttgart, (ab 01.07.2021),

Martin Stillger, Ingenieur, Remscheid,

Heinrich Trützschler, Aufsichtsratsmitglied (Delegierter der Gesellschafter), Mönchengladbach und

Dr.-Ing. Michael Schürenkrämer, Aufsichtsratsmitglied (Delegierter der Gesellschafter), Düsseldorf.

Die an die Mitglieder des Aufsichtsrats gewährten Gesamtbezüge beliefen sich im Geschäftsjahr 2021 auf insgesamt TEUR 283.

Honorar des Konzernabschlussprüfers

Das Honorar für 2021 teilt sich auf in Abschlussprüfungsleistungen von TEUR 479, wovon TEUR 91 Vorjahre betreffen, Steuerberatungsleistungen von TEUR 540 und sonstige Leistungen von TEUR 118, wovon TEUR 7 Vorjahre betreffen.

Nachtragsbericht

Im Februar 2022 hat Russland einen Großangriff auf das Staatsgebiet der Ukraine begonnen. Damit verbunden sind negative Folgen für die Gesamtwirtschaft, unter anderem infolge der durch den Krieg ausgelösten Unsicherheiten sowie die gegen Russland erlassenen Sanktionen. Wesentliche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft erwarten wir aufgrund des geringen Auftragsvolumens mit russischen Kunden nicht. Die Gesellschaft hat eventuelle Unsicherheiten und Risiken in ihren Finanzausblick für das Geschäftsjahr 2022 einbezogen.

Anfang März 2022 wurde die Gesellschaft Ziel einer Cyber-Attacke. Unmittelbare Folge war die Unterbrechung des Geschäftsbetriebs mit der Folge von Lieferverzögerungen für Maschinen und Ersatzteile um etwa zwei Monate. Die Gesellschaft ist grundsätzlich gegen finanzielle Schäden als Folge einer Cyber-Attacke versichert.

Die Corona-Pandemie führte in der ersten Jahreshälfte 2022 in China zu erneuten Lockdowns. Dies verursachte bei den Tochtergesellschaften Truetzschler Textile Machinery (Shanghai) Co. Ltd., Shanghai Qingpu/China, und Truetzschler Textile Machinery (Jiaxing) Co. Ltd., Jiaxing/China, Unterbrechungen des Geschäftsbetriebs mit der Folge von Lieferverzögerungen für Maschinen und Ersatzteile um etwa sechs Wochen. Das lokale Management geht davon aus, den Rückstand über das restliche Jahr im Wesentlichen aufholen zu können.

Darüber hinaus haben sich nach Schluss des Geschäftsjahres keine Vorgänge ereignet, die von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft sind.

Mönchengladbach, den 29. Juli 2022

Der Vorstand

Dr. rer. pol. Dirk Burger

Dipl.-Ing. (FH) Heinrich Krull

Dr. rer. oec. Ralf Napiwotzki

Dr.-Ing. Ulrich Schwenken

Alexander Stampfer

Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2021

Anschaffungs- und Herstellungskosten
	31.12.2020 EUR	Zugänge aus Verschmelzung EUR	Zugänge EUR	Umbuchungen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.931.309,04	17.496.156,19	581.292,76	2.281.922,92
2. Geschäfts- oder Firmenwert	11.161.051,59	0,00	0,00	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	1.834.912,26	-405.416,44
	19.092.360,63	17.496.156,19	2.416.205,02	1.876.506,48
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	82.037.294,13	1.104.090,58	566.326,46	2.216.051,48
2. Technische Anlagen und Maschinen	85.042.235,82	15.034.475,49	3.620.478,98	1.887.486,12
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	24.013.845,79	20.873.913,99	2.855.091,30	635.419,96
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	8.338.695,64	1.214.543,02	13.773.544,52	-6.615.464,04
	199.432.071,38	38.227.023,08	20.815.441,26	-1.876.506,48
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	115.217,58	91.000,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	2.107.634,59	0,00	0,00	0,00
3. Beteiligungen	0,00	428.722,02	136.250,00	0,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	6.256.585,94	0,00	1.188.928,92	0,00
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	0,00	16.839.999,98	1.085.000,00	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	42.850,97	0,00	0,00	0,00
	8.522.289,08	17.359.722,00	2.410.178,92	0,00
	227.046.721,09	73.082.901,27	25.641.825,20	0,00

Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Umbuchungen aus dem Umlaufvermögen EUR	Abgänge EUR	Währungsdifferenzen EUR	31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	2.867,82	217.117,58	28.504.930,67
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	1.203.926,65	0,00	9.957.124,94
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	1.429.495,82
	0,00	1.206.794,47	217.117,58	39.891.551,43
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	0,00	1.116.277,87	3.146.822,79	87.954.307,57
2. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.264.208,91	3.911.125,77	108.231.593,27
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	2.123.950,33	798.184,54	688.155,91	50.392.192,74
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	641.111,06	1.107.462,73	17.177.670,81
	2.123.950,33	3.819.782,38	8.853.567,20	263.755.764,39
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	91.000,00	0,00	115.217,58
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	2.107.634,59
3. Beteiligungen	0,00	105.171,44	0,00	459.800,58
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	2.507.649,69	51.135,66	4.989.000,83
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	0,00	5.212.210,18	0,00	12.712.789,80
6. Sonstige Ausleihungen	0,00	20.600,00	0,00	22.250,97
	0,00	7.936.631,31	51.135,66	20.406.694,35
	2.123.950,33	12.963.208,16	9.121.820,44	324.054.010,17

	Kumulierte Abschreibungen
	31.12.2020 EUR	Zugänge aus Verschmelzung EUR	Abschreibungen des Geschäftsjahres EUR	Umbuchungen aus dem Umlaufvermögen EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	7.697.263,81	13.226.404,87	2.718.554,04	0,00
2. Geschäfts- oder Firmenwert	10.601.521,87	0,00	591.930,91	0,00
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	18.298.785,68	13.226.404,87	3.310.484,95	0,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	33.774.228,15	13.704,00	2.213.931,77	0,00
2. Technische Anlagen und Maschinen	59.393.735,64	10.294.062,53	5.468.627,39	0,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	15.744.062,60	15.955.101,91	3.535.631,00	1.341.790,03
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	108.912.026,39	26.262.868,44	11.218.190,16	1.341.790,03
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	115.216,58	40.000,00	0,00	0,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	-87.102,73	0,00	146.298,32	0,00
3. Beteiligungen	0,00	99.999,00	0,00	0,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	68.254,86	0,00	0,00	0,00
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	96.368,71	139.999,00	146.298,32	0,00
	127.307.180,78	39.629.272,31	14.674.973,43	1.341.790,03

	Kumulierte Abschreibungen
	Abgänge EUR	Zuschreibungen EUR	Währungsdifferenzen EUR	31.12.2021 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00		213.510,96	23.855.733,68
2. Geschäfts- oder Firmenwert	1.203.926,65		-32.401,19	9.957.124,94
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.203.926,65	0,00	181.109,77	33.812.858,62
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	33.115,81		1.245.265,48	37.214.013,59
2. Technische Anlagen und Maschinen	927.738,47		2.721.105,41	76.949.792,50
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	646.634,29		557.292,55	36.487.243,80
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,00	0,00	0,00	0,00
	1.607.488,57	0,00	4.523.663,44	150.651.049,89
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	40.000,00	0,00	0,00	115.216,58
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	0,00	0,00	0,00	59.195,59
3. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	99.999,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	43.394,51	-14.249,91	10.610,44
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	40.000,00	43.394,51	-14.249,91	285.021,61
	2.851.415,22	43.394,51	4.690.523,30	184.748.930,12

	Buchwerte
	31.12.2021 EUR	31.12.2020 EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	4.649.196,99	234.045,23
2. Geschäfts- oder Firmenwert	0,00	559.529,72
3. Geleistete Anzahlungen	1.429.495,82	0,00
	6.078.692,81	793.574,95
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	50.740.293,98	48.263.065,98
2. Technische Anlagen und Maschinen	31.281.800,77	25.648.500,18
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	13.904.948,94	8.269.783,19
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	17.177.670,81	8.338.695,64
	113.104.714,50	90.520.044,99
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	1,00	1,00
2. Anteile an assoziierten Unternehmen	2.048.439,00	2.194.737,32
3. Beteiligungen	359.801,58	0,00
4. Wertpapiere des Anlagevermögens	4.978.390,39	6.188.331,08
5. Ausleihungen an nahestehende Unternehmen	12.712.789,80	0,00
6. Sonstige Ausleihungen	22.250,97	42.850,97
	20.121.672,74	8.425.920,37
	139.305.080,05	99.739.540,31

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die Trützschler Group SE, Mönchengladbach

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der Trützschler Group SE (bis 19. Juli 2021: Trützschler Group AG), Mönchengladbach, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2021, der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Kapitalflussrechnung und dem Konzern-Eigenkapitalspiegel für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der Trützschler Group SE für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

―

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2021 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 und

―

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns zur Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

―	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Konzernabschluss und Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
―	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
―	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
―	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
―	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
―	holen wir ausreichende geeignete Prüfungsnachweise für die Rechnungslegungsinformationen der Unternehmen oder Geschäftstätigkeiten innerhalb des Konzerns ein, um Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht abzugeben. Wir sind verantwortlich für die Anleitung, Überwachung und Durchführung der Konzernabschlussprüfung. Wir tragen die alleinige Verantwortung für unsere Prüfungsurteile.
―	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
―	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Düsseldorf, den 29. Juli 2022

KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Velder, Wirtschaftsprüfer

Siebelink, Wirtschaftsprüferin

Billigung des Konzernabschlusses

Der Konzernabschluss der Trützschler Group SE wurde am 29. Juli 2022 gebilligt.

Trützschler Group SE

Eigentümerstruktur