bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co KG

Herford

Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022

A. Grundlagen des Unternehmens

Die bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co KG, nachfolgend kurz bugatti Holding genannt, ist die Muttergesellschaft der bugatti Holding Brinkmann Unternehmensgruppe. In ihr werden alle Beteiligungen mit einer Quote von 100 % an den Gesellschaften der Gruppe gehalten, mit Ausnahme der Wilvorst-Herrenmoden-GmbH, Northeim, bei der ein Fremdgesellschafter mit 8 % beteiligt ist.

B. Darstellung des Geschäftsverlaufes und der Lage

1. Gesamtwirtschaftliche, branchenbezogene Rahmenbedingungen

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 1,9 % gestiegen (Vorjahr 2,7 %). Auf der Nachfrageseite stiegen die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 4,6 % (Vorjahr 0,0 %).

Die Konjunkturzahlen für Textil und Bekleidung (Umsatz, Beschäftigung, Exporte, Einzelhandel) des Jahres 2022 sind im Vorjahresvergleich überwiegend positiv. Allerdings haben die Nachwirkungen der Coronakrise und der Ukraine-Krieg die Branche stark belastet. Die Rohstoffpreise und die Energiekosten sind massiv gestiegen. Auch Störungen und Kostensteigerungen der logistischen Kette, Inflation, steigende Zinsen und Verfügbarkeiten belasten die Branche zusätzlich.

Für 2022 zeigten die Umsätze der Textil- und Bekleidungsindustrie erneut klar in Richtung Konjunkturaufschwung (Umsatz + 11,7 %, dabei +7,7 % bei Textil und beachtliche 19,4 % bei Bekleidung). Aufgrund der hohen Inflation lag die reale und saisonbereinigte Steigerung für Bekleidung bei etwa +12,0 %. Die Umsatzsteigerungen werden maßgeblich von der Nachfrage im Ausland getragen (Exporte + 7,4 %). Insbesondere bei der Bekleidung sind die Umsätze mit dem Ausland außerhalb der EU um ein Drittel gestiegen.

Die Beschäftigtenzahlen in der Textil- und Bekleidungsindustrie waren bereits unmittelbar vor der Corona- Krise rückläufig. In den Jahren 2020 und 2021 sanken die Zahlen weiter deutlich. Im vergangenen Jahr 2022 konnte nun - auf niedrigem Niveau - die Beschäftigtenzahl stabilisiert werden. Die Anzahl der Beschäftigten stieg leicht, sowohl bei Textil (+0,1 %) als auch bei Bekleidung (+0,5%). Insgesamt stieg die Beschäftigung im Jahresdurchschnitt damit um +0,2 % an.

Der Bekleidungseinzelhandel verzeichnete eine Umsatzsteigerung von +31,1 %. Diese erhebliche Steigerung erfolgte aufgrund des geringen Basiswertes. Wegen der Lockdown-Maßnahmen war die Umsatzvorgabe aus den ersten Monaten 2021 extrem niedrig. Seit Mitte 2022 stagniert der Umsatz sowohl stationär als auch online.

2. Geschäftsverlauf

Vor diesem Hintergrund haben auch die Gesellschaften der bugatti Holding Brinkmann Unternehmensgruppe die Umsatzerlöse (einschließlich Lizenzerträge) im Vergleich zum Vorjahr erheblich steigern können und zwar um 50.032 T€. Der Umsatz liegt damit 32,7 % über dem Vorjahr. Die Umsatzerlöse sind von 152.943 T€ auf 202.975 T€ gestiegen. Damit konnte die Prognose im Lagebericht des Vorjahres umgesetzt werden. Die nachfolgend genannten Umsatzsteigerungen stellen Angaben vor Konsolidierungsmaßnahmen dar.

Die Entwicklung des Unternehmens, bugatti GmbH, mit seiner Marke bugatti spiegelt diese Entwicklung im Bereich Bekleidung auch im Jahr 2022 wider. Die Umsatzerlöse sind auch hier im Jahre 2022 stark angestiegen. Sie konnten von 76.560 T€ um 24.750 T€ auf 101.310 T€ gesteigert werden. Dies resultiert aus Umsatzzuwächsen im In- und Ausland. Das Verhältnis zwischen Inlandsumsatz und Export hat sich zugunsten des Exports leicht verschoben (52,8 % Export zu 51,2 % im Vorjahr). Stärkstes Exportland war erneut Italien.

bugatti setzt im Vertrieb auf eine Multi-Channel-Strategie: Die Marke ist sowohl im stationären Einzelhandel als auch online sowie im Retail in eigenen bzw. Partner-Stores erhältlich. bugatti ist mit einer eigenen Website, einem Facebook- und einem Instagram-Account aktiv. Zusätzlich gibt es eine verstärkte Zusammenarbeit mit Influencern und Bloggern.

Sämtliche übrigen Retail-Aktivitäten werden über die Tochtergesellschaft bugatti Retail GmbH abgewickelt.

Auch wenn der Fokus nach wie vor im Bereich Herrenmode liegt, ist auch die bugatti Damenkollektion mit eigenen Shop-Flächen im Handel und in den Retail-Stores vertreten.

Das bugatti Lizenzgeschäft bleibt weiterhin sehr erfolgreich. Stärkste Lizenz war auch 2022 die Schuhe-Lizenz, die zu einer der führenden Marken im deutschen und europäischen Schuhmarkt zählt. Eine neue Lizenzvergabe für Düfte ist im abgelaufenen Geschäftsjahr sehr erfolgversprechend gestartet.

Sämtliche konzerneigenen Retail-Aktivitäten mit Waren der Marke bugatti werden im Wesentlichen über die bugatti Retail GmbH (nachfolgend kurz "bugatti Retail" genannt) abgewickelt. Die Entwicklung des Unternehmens bugatti Retail GmbH mit seiner Kernmarke bugatti spiegelt ebenfalls die Entwicklung im Bereich Bekleidung auch des Jahres 2022 wider. Die Umsatzerlöse sind von 12.652 T€ um 2.864 T€ auf 15.516 T€ gestiegen.

Damit konnten die Prognosen des Vorjahres in den jeweiligen Lageberichten der bugatti und bugatti Retail umgesetzt werden.

Das Unternehmen Dressler Bekleidungswerke Brinkmann & Co. KG, Großostheim, (nachfolgend kurz "Dressler" genannt) ist für seine hochwertigen Kollektionen im Bereich der Herrenoberbekleidung bekannt. Die Kernmarke EDUARD DRESSLER gehört weiterhin zu den Top Marken für hochwertige Kollektionen von Herrenoberbekleidung, die an den Fachhandel in Deutschland und vielen Ländern Europas verkauft wird. Gerade dieser Bereich der Bekleidung war von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen. Dementsprechend groß war aber auch der sog. Nachholeffekt, so dass der Anzug im Kalenderjahr 2022 "der Gewinner des Bekleidungsmarktes" war. Mit zeitgemäßen und interessanten Kollektionen und Produktinnovationen wird weiterhin eine anspruchsvolle Zielgruppe im gehobenen Herrenbekleidungsmarkt angesprochen.

Die Umsatzerlöse sind vor diesem Hintergrund im Jahre 2022 stark angestiegen. Sie haben sich von 11.483 T€ um 8.181 T€ auf 19.664 T€ erhöht. Dies resultierte aus gestiegenen Umsätzen im Inland (5.109 T€) und Ausland (3.072 T€). Damit konnte die Prognose im Lagebericht des Vorjahres übertroffen werden.

Das Unternehmen Wilvorst-Herrenmoden-GmbH in Northeim (nachfolgend kurz "Wilvorst" genannt) mit den Kollektionen für festliche Herrenbekleidung und Mode für den Bräutigam konnte mit zeitgemäßen und interessanten Kollektionen und Produktinnovationen die Marktführerposition erfolgreich behaupten. Dieser Bereich der Bekleidung war ebenfalls von der Corona-Pandemie besonders stark betroffen, da Hochzeitsfeiern und Anlässe nicht stattfinden konnten. Die Umsatzerlöse sind vor diesem Hintergrund im Jahre 2022 stark angestiegen. Sie haben sich von 18.284 T€ um 11.714 T€ auf 29.998 T€ erhöht. Die Prognose im Vorjahres-Lagebericht hat sich somit erfüllt.

Das Unternehmen Pikeur Reitmoden Brinkmann & Co. KG aus Werther/Westfalen (nachfolgend kurz "Pikeur" genannt) ist mit den Marken PIKEUR und ESKADRON gut durch die Corona-Krise, die die Nische Reitsport deutlich weniger getroffen hat, gekommen. Im Berichtsjahr 2022 konnten die Umsatzerlöse nochmals, trotz der erheblichen Steigerung im Vorjahr, von 40.439 T€ um 5.970 T€ auf 46.409T€ gesteigert werden. Die Prognose im Vorjahres-Lagebericht hat sich somit erfüllt.

3. Darstellung der Lage des Konzerns

a. Vermögenslage

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 2.863 T€ von 120.829 T€ auf 123.692 T€ gestiegen.

Auf der Aktivseite haben sich die Bilanzpositionen wie folgt verändert:

Anlagevermögen	./. 1.055 T€
Vorräte	+ 12.985 T€
Übriges Umlaufvermögen	./. 9.446 T€
Rechnungsabgrenzungsposten	+ 497 T€
und aktiver Unterschiedsbetrag aus Vermögensverrechnung
Latente Steuern	./. 118 T€
Summe	+ 2.863 T€

Für die Passivseite haben sich folgende Veränderungen ergeben:

Eigenkapital	+ 2.743 T€
Mittel- u. langfr. Fremdkapital
Rückstellungen	./. 1.133 T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	./. 8.080 T€
Kurzfr. Fremdkapital
Rückstellungen	./. 1.251 T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	+ 2.593 T€
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	+ 140 T€
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	+ 8 T€
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	+ 7.002 T€
Sonstige Verbindlichkeiten (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten)	+ 841 T€
Summe	+ 2.863 T€

Das Anlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 1.055 T€ gemindert. Neben dem Zugang aus Investitionen in Höhe von 2.757 T€ waren Restbuchwerte der Anlagenabgänge mit ./. 144 T€ und planmäßige Abschreibungen mit ./. 3.697 T€ zu verzeichnen. Mit 29 T€ erfolgte eine Anpassung an die Feststellungen der jährlichen Betriebsprüfung. Die Zugänge aus Investitionen bestehen im Wesentlichen in solchen in eine digitale Plattform (479 T€) und in die Betriebs- und Geschäftsausstattung (2.052 T€).

Das Vorratsvermögen stieg umsatzbedingt um 12.985 T€ (+26,7 %) von 48.578 T€ auf 61.563 T€. Dabei nahmen die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von 13.436 T€ um 4.067 T€ (+30,3 %) auf 17.503 T€ zu. Die fertigen Erzeugnisse und Waren erhöhten sich um 9.188 T€. Durch die Störungen der logistischen Kette war es notwendig, die Ware für die anstehende Frühjahr-/Sommer-Saison 2023 frühzeitig zu ordern, um die Lieferfähigkeit sicherstellen zu können.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 5.583 T€ von 14.621 T€ auf 20.204 T€ stichtags- und umsatzbedingt gestiegen.

Die sonstigen Vermögensgegenstände sind um 98 T€ von 3.923 T€ auf 3.825 T€ gesunken. Im Wesentlichen setzen sich diese sonstigen Vermögensgegenstände aus Steuererstattungsansprüchen (1.919 T€), Forderungen aus der Corona-Überbrückungshilfen (320 T€) und Darlehensforderungen an Lohnfertigungsbetriebe sowie Handelsvertreter (572 T€) zusammen.

Die liquiden Mittel sind aufgrund der KfW-Darlehenstilgungen in Höhe von 6.000 T€ und weiterer Darlehenstilgungen in Höhe von 2.080 T€, des Aufbaus der Bestände und des höheren Forderungsbestandes zum Stichtag um 14.931 T€ von 19.405 T€ auf 4.474 T€ gesunken. Bei den Banken bestehen weiterhin ausreichende Kreditlinien zur Deckung des laufenden und saisonalen Liquiditätsbedarfs.

Das Eigenkapital ist um 2.743 T€ von 65.165 T€ auf 67.908 T€ gestiegen. Die Veränderung ergibt sich aus dem Saldo von Konzernjahresüberschuss (9.665 T€) und Ergebnisgutschrift auf den Verbindlichkeitenkonten der Gesellschafter des Mutterunternehmens (./. 6.922). Die Eigenkapitalquote stieg damit um 1,0 Prozentpunkte auf 54,9 %.

Im Wesentlichen verursacht durch die Tilgung der Bankverbindlichkeiten (8.080 T€) und den Rückgang der Pensionsrückstellungen (1.131 T€) verminderte sich das mittel- und langfristige Fremdkapital von 18.893 um 9.213 T€ auf 9.680 T€. Der Rückgang bei den Pensionsrückstellungen war im Wesentlichen bedingt durch die Auflösung einer Rückstellung (1.097 T€).

Im Bereich des kurzfristigen Fremdkapitals sind die Rückstellungen von 7.610 T€ um 1.251 T€ auf 6.359 T€ gesunken. Wesentlich in diesem Bereich waren die um 938 T€ geringeren Rückstellungen für Abfindungen, Sozialpläne und Transfergesellschaften.

b. Liquiditätslage

Die produktionsbedingte Liquidität hat gegenüber dem Vorjahr um 5.666 T€ von 49.115 T€ auf 43.449 T€ abgenommen. Ursächlich ist im Wesentlichen der oben bereits beschriebene Rückgang der liquiden Mittel von 19.405 T€ auf 4.474 T€, der Anstieg des kurzfristigen Fremdkapitals um 9.333 T€ und gegenläufig der höhere Vorratsbestand (+ 12.985 T€) und gestiegene kurzfristige Forderungen (+ 5.613 T€). Durch die bestehenden Finanzierungsmöglichkeiten wird die Unternehmensgruppe ihre finanziellen Verpflichtungen uneingeschränkt erfüllen können.

c. Ertragslage

Aufgrund der weiterhin guten Markt- und Markenstellung der operativ agierenden Unternehmen der bugatti Holding konnte die Unternehmensgruppe einen Umsatzanstieg von 152.943 T€ um 50.032 T€ (+32,7 %) auf 202.975 T€ erreichen.

Unter Berücksichtigung der Bestandserhöhung in Höhe von 4.201 T€ ohne die sonstigen betrieblichen Erträge ergibt sich eine Gesamtleistung von 207.176 T€, die um 62.796 T€ gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist. Der Materialaufwand einschließlich der bezogenen Leistungen ist um 41.171 T€ von 82.188 T€ auf 123.359 T€ gestiegen. Damit liegt die Wareneinsatzquote bei 59,5 % (im Vorjahr 56,9 %). Hier haben gestiegene Kosten für Rohwaren, Auslandsproduktionen und Logistik zu einem Anstieg um 2,6 Prozentpunkte geführt. Dementsprechend liegt der Rohertrag bei 83.817 T€ (im Vorjahr 62.192 T€). Die Rohertragsquote sank dadurch von 43,1 % auf 40,5 %.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände sind von 3.800 T€ um 103 T€ auf 3.697 T€ gesunken.

Die Personalaufwendungen einschließlich der sozialen Aufwendungen sind von 32.340 T€ um 189 T€ auf 32.151 T€ gesunken. Hier ist die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer von 658 auf 614 zurückgegangen.

Erstattungen für Sozialversicherungsbeiträge auf KUG entfielen im Berichtsjahr, so dass diese Position im Verhältnis zum Vorjahr um 645 T€ zurückging.

Die Veränderungen bei den weiteren betrieblichen Aufwendungen (ohne außergewöhnliche Aufwendungen) ergeben sich im Einzelnen im Vergleich zum Vorjahr wie folgt:

Sonstige Steuern	+ 125 T€
Verwaltungskosten	+ 516 T€
Raumkosten	+ 423 T€
Betriebskosten	+ 597 T€
Provisionen	+ 1.809 T€
Übrige Vertriebskosten	+ 3.258 T€
Marketing und Werbung	+ 1.565 T€
Übrige Kosten	+ 43 T€
Summe	+ 8.336 T€

Das Betriebsergebnis hat sich dementsprechend um 11.530 T€ von ./. 2.163 T€ auf 9.367 T€ verbessert. Damit konnten in nahezu allen Geschäftsfeldern der Gruppe erhebliche Ergebnisverbesserungen erreicht werden.

Das Finanzergebnis hat sich um 61 T€ von ./. 605 T€ auf ./. 666 T€ verschlechtert.

Das außergewöhnliche Ergebnis des Vorjahres war beeinflusst durch Corona-Hilfen in Höhe von 7.524 T€ und gegenläufig durch Abfindungen an Arbeitnehmer und Kosten von Transfergesellschaften in Höhe von 3.461 T€. Dementsprechend ist das außergewöhnliche Ergebnis von 4.063 T€ um 2.262 T€ auf 1.801 T€ gesunken und beinhaltet die Auflösung einer Pensionsrückstellung (1.097 T€) und Versicherungserstattungen für einen Schadensfall Outlet (704 T€).

Unter Berücksichtigung der Steuern aus Vorjahren (27 T€ Ertrag) und der Ertragsteuern des laufenden Jahres (./. 746 T€) und der latenten Steuern (./. 118 T€) hat sich ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 9.665 T€ (Vorjahr ./. 676 T€) eingestellt. Damit konnte das im Vorjahres-Lagebericht prognostizierte Ergebnis deutlich übertroffen werden.

C. Arbeitnehmer- und Umweltbelange

Der seit Jahren anhaltende Trend des Kapazitätsabbaus in der Bekleidungsindustrie hat sich in 2022 weiter fortgesetzt. Entsprechend diesem Trend ist die Beschäftigtenzahl im Konzern im Jahre 2022 im Jahresdurchschnitt von 658 auf 614 (ohne Auszubildende) gesunken.

Die Unternehmen der bugatti Holding Brinkmann-Gruppe leisten nach wie vor ihren Beitrag, jungen Menschen den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen, indem sie wie in den Vorjahren im kaufmännischen und gewerblichen Bereich ausbilden.

Wesentlich für eine weiterhin positive Entwicklung der Unternehmen ist die Bereitstellung und Ausbildung qualifizierter Mitarbeiter. Folgerichtig investieren wir kontinuierlich in den Ausbau unserer Personalentwicklungssysteme.

Das Risiko von Umweltschäden reduzieren wir durch unsere Qualitätssicherungsmaßnahmen. Aufgrund der Verabschiedung des Umweltschadensgesetzes in 2007 ist die Haftungsgrundlage aus etwaigen Umweltschäden für Unternehmen vergrößert worden. Wir schätzen das Risiko für uns als gering ein, hieraus in Anspruch genommen zu werden, haben uns aber dennoch gegen mögliche Ansprüche versichert. In den Unternehmen des Konzerns wird allen relevanten Umweltstandards entsprochen.

D. Prognosebericht

Im Einzelhandel mit Bekleidung wurden in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 in Deutschland die Zahlen aus den Vergleichsmonaten des Vorjahres nochmals um 20,3 % (Januar) 16,7 % (Februar) und 8,9 % (März) übertroffen. Die Umsatzentwicklung in den Berichtsgesellschaften (mit Ausnahme von Pikeur) ist damit vergleichbar und die zuvor gesetzten Umsatzziele in den ersten Monaten des Jahres 2023 wurden erneut übertroffen. Trotz der kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine und der allgemeinen Kaufzurückhaltung erwarten wir aufgrund der bereits vorliegenden Auftragseingänge unserer Kunden eine weitere Umsatzsteigerung im laufenden Geschäftsjahr. Diese ist auch begründet in Verkaufspreiserhöhungen, die notwendig waren, um die Kostensteigerungen aufzufangen.

Der stationäre Einzelhandel verliert auch weiterhin Umsatzanteile an Online-Anbieter, obwohl die Wachstumsraten dieses Marktsegmentes im Jahr 2022 rückläufig waren. Wir gehen aber davon aus, dass wir unseren Anteil am Online-Geschäft ebenfalls erweitern müssen, indem wir den Marktanteil unserer eigenen Plattform ausbauen und die Zusammenarbeit mit Plattformanbietern (z. B. Limango, Zalando ZFS) weiter ausbauen. Eine wesentliche Aufgabe wird es deshalb sein, sich zukünftig über Online-Plattformen klug und markentechnisch sauber aufzustellen. Geplant ist dabei auch eine Ausweitung in mehreren, weiteren Ländern. Nur gut aufgestellte Marktplatzmodelle im Netz werden in der Lage sein, hier zusätzliche Umsatzpotentiale zu heben. Damit dies gelingt, investiert die Unternehmensgruppe nochmals in die zukünftige Digitalisierung. Dabei steht insbesondere der weitere Ausbau der digitalen Systeme in den Bereichen b2b und d2c (direct to consumer) im Fokus.

Insgesamt gilt, dass der Handel mehr und mehr die Relevanz renditestarker Mainstream-Marken erkennt. Daher ist die Strategie einer Diversifizierung über die einzelnen Produktgruppen der richtige Weg. Das Ordermanagement, die Nachversorgung von Produkten direkt oder über b2b-Plattformen wird weiter überarbeitet und digitalisiert. Dadurch können Fachhandelskunden automatisch nachversorgt werden oder Ware direkt oder über bestehende Marktplätze bestellen.

Dieser richtige Weg wird auch von der bugatti GmbH konsequent verfolgt. Mittlerweile hat sich bugatti als Total-Look-Anbieter im Markt etabliert Zukünftig wird die strategische Ausrichtung der Marke den Lifestyle-Gedanken und den Total-Look noch deutlicher in den Vordergrund stellen. Inklusive der Lizenzprodukte präsentiert die Marke bugatti damit eine flächenfähige Welt, die bei unseren Kunden zunehmend nachgefragt wird und die Positionierung der Marke noch weiter festigen wird.

Das Retail-Geschäft soll grundsätzlich über die Tochtergesellschaft bugatti Retail GmbH an strategisch ausgewählten Standorten weiter ausgebaut werden, wenn sich geeignete Standorte anbieten. Hier gilt weiterhin das Prinzip einer "kontrollierten Expansion".

Auch Wilvorst hat die Komplexität der bestehenden Kollektionen deutlich reduziert und konzentriert sich zukünftig nur noch auf die Kernkompetenz Anlassbekleidung.

Bei den verbleibenden Produktlinien der Marken Wilvorst und Atelier Torino Gala werden die Anzahl der angebotenen Formen und Artikel weiter reduziert, um so mit einem stringenteren Angebot bei den Kunden punkten zu können. Des Weiteren wird das Angebot der Maßfertigung, das mit seinem extrem hohen Anteil an Individualisierung zu einer außerordentlich hohen Komplexität beigetragen hat, auf ein Baukastenmodell umgestellt und auf ausgewählte Produktsegmente der Anlassbekleidung beschränkt.

Bei Dressler stellt sich immer mehr heraus, dass es nach Corona den Weg zur "klassischen Business-Uniform" nicht mehr geben wird. Der Trend zur Casualisierung wird anhalten. Dadurch gewinnen auch bei Dressler immer mehr lässige Broken-Suit-Kombinationen an Bedeutung. Mit zeitgemäßen und interessanten Kollektionen und Produktinnovationen wird weiterhin eine anspruchsvolle Zielgruppe im gehobenen Herrenbekleidungsmarkt angesprochen.

Auch hier wurde die Formenvielfalt reduziert, ohne jedoch die Kompetenz als Spezialist und die Stammabteilungsfähigkeit zu verlieren. Dies betrifft zum einen die Reduktion der Artikel-Farb-Vielfalt und zum anderen die Straffung der Kollektionsbereiche. Bis auf Anzüge werden alle anderen Produktgruppen zukünftig über Vollgeschäfte abgewickelt. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um Produkte, die das Total-Look-Angebot komplettieren.

Bei Pikeur geht die Planung von einem deutlichen Umsatzrückgang aufgrund der allgemeinen Kaufzurückhaltung und der speziellen Einschränkung im hier betroffenen Markt aus. Zusätzlich verlagert sich die Kaufkraft der Privathaushalte wieder auf Urlaubsreisen und erzwungenermaßen auf den Ausgleich gestiegener Ausgaben für Lebenshaltungs- und Energiekosten. Dies wird durch die bereits vorliegenden Auftragseingänge unserer Kunden bestätigt. Als Gewinner in den vergangenen Jahren sehen wir uns jetzt einem Markt mit rückläufiger Kaufkraft und Überbeständen in Industrie und Handel gegenüber.

Die andauernde Ukrainekrise und die allgemeine Kaufzurückhaltung werden die berichtende Unternehmensgruppe in diesem Jahr 2023 erneut vor große Herausforderungen stellen. Trotzdem planen wir für 2023 mit einen Umsatz, der über dem Niveau des Jahres 2022 liegen wird. Wir erwarten daher in Verbindung mit den in den Vorjahren umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen für 2023 insgesamt im Vergleich zu 2022 niedrigere, aber positive Ergebnisse.

E. Chancen- und Risikobericht

Wir können für die berichtende Unternehmensgruppe bestandsgefährdende Risiken, also eine drohende Zahlungsunfähigkeit oder eine Überschuldung für den maßgeblichen Prognosezeitraum ausschließen. Dies insbesondere auch, weil der Unternehmensgruppe ausreichende Kreditlinien zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus können wir grundsätzlich, aufgrund der in den letzten Jahren praktizierten Risikovorsorge, auf Störungen frühzeitig mit den erforderlichen Maßnahmen reagieren. Insbesondere haben wir Risiken, die von dritter Seite gesichert werden können, wie z.B. das Debitoren- und Währungsrisiko, durch entsprechende Absicherungsgeschäfte weitestgehend ausgeschlossen. Die Abschlüsse der Terminkontrakte erfolgen sukzessive und sollen das gesamte Einkaufs- bzw. Verkaufsvolumen der folgenden Saisons umfassen.

Ziel der Absicherung ist es, den Kalkulationskurs sowohl auf der Import- als auch auf der Exportseite mindestens zu erreichen. Das abzusichernde Volumen und die abgeschlossenen Sicherungsgeschäfte werden ständig in ihrer Wirksamkeit überprüft und angepasst.

Bedingt durch die hervorragende Marktstellung unserer Marken, die nach wie vor einen hohen Marken-Bekanntheitsgrad und keine erheblichen Kundenkonzentrationen aufweist, sehen wir keine, darüber hinaus gehenden, den Absatz gefährdenden, Risiken. Auch für den Beschaffungsmarkt sehen wir, über die bereits vorstehend benannten Risiken hinaus, keine weiteren negativen Auswirkungen, da wir unsere Lieferanten und Produktionspartner unter qualitativen Aspekten und unter Beachtung von Länderrisiken auswählen. Bei unserer Beurteilung stehen Zuverlässigkeit, Qualität, Nachhaltigkeit sowie kurzfristige Substituierbarkeit im Vordergrund.

Gesamtaussage

Auf der Grundlage der uns bekannten Informationen sind durch die sehr gute Kapitalausstattung, die vorhandene gute Liquidität und die sehr gute Positionierung der Unternehmensgruppe am Markt keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der Gruppe gefährden könnten.

Herford, den 04. Juli 2023

gez. Geschäftsführung

AKTIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.522.850,00	1.183.726,00
2. Geleistete Anzahlungen	471.718,00	850.000,00
	1.994.568,00	2.033.726,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	17.849.199,75	18.605.266,93
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.201.726,00	7.943.981,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.097.372,85	3.732.724,24
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	190.577,26	48.337,51
	29.338.875,86	30.330.309,68
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	77.000,00	77.000,00
2. Beteiligungen	84.678,08	78.235,04
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	533.326,40	533.326,40
4. Sonstige Ausleihungen	60.000,00	90.000,00
	755.004,48	778.561,44
	32.088.448,34	33.142.597,12
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe	17.503.085,59	13.436.101,52
2. Unfertige Erzeugnisse	110.375,00	157.385,00
3. Fertige Erzeugnisse und Waren	43.809.168,34	34.621.409,13
4. Geleistete Anzahlungen	140.255,00	363.636,00
	61.562.883,93	48.578.531,65
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	20.203.988,68	14.621.064,36
2. Sonstige Vermögensgegenstände	3.825.443,33	3.923.255,70
	24.029.432,01	18.544.320,06
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten	4.473.523,28	19.404.876,77
	90.065.839,22	86.527.728,48
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	690.993,00	159.408,83
D. AKTIVE LATENTE STEUERN	822.374,00	939.997,00
E. AKTIVER UNTERSCHIEDSBETRAG AUS DER VERMÖGENSVERRECHNUNG	24.648,07	59.664,08
	123.692.302,63	120.829.395,51

PASSIVA

	31.12.2022	31.12.2021
	€	€
A. EIGENKAPITAL
I. Eigenkapital des Mutterunternehmens
1. Kapitalanteile der Kommandisten	10.000.000,00	10.000.000,00
2. Rücklagen	57.570.134,81	54.953.361,58
	67.570.134,81	64.953.361,58
II. Nicht beherrschende Anteile	337.714,34	211.508,74
	67.907.849,15	65.164.870,32
B. RÜCKSTELLUNGEN
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen	5.827.521,27	6.957.543,78
2. Steuerrückstellungen	262.081,45	499.301,00
3. Sonstige Rückstellungen	7.505.839,36	8.521.713,05
	13.595.442,08	15.978.557,83
C. VERBINDLICHKEITEN
1. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	18.105.160,18	11.103.072,82
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	10.038.709,17	17.978.760,00
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.733.568,88	6.140.294,19
4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	331.925,73	324.300,99
5. Sonstige Verbindlichkeiten	4.944.103,32	4.103.175,80
	42.153.467,28	39.649.603,80
D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN	35.544,12	36.363,56
	123.692.302,63	120.829.395,51

Konzerngewinn- und Verlustrechnung für 2022

	2022	2021
	€	€
1. Umsatzerlöse	202.975.012,06	152.943.270,07
2. Erhöhung / Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen	4.201.541,96	-8.562.941,76
3. Sonstige betriebliche Erträge	3.172.530,10	10.947.414,07
Gesamtleistung	210.349.084,12	155.327.742,38
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren	-101.907.623,82	-69.182.607,95
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen	-21.451.481,67	-13.006.079,78
	-123.359.105,49	-82.188.687,73
Rohergebnis	86.989.978,63	73.139.054,65
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-27.232.661,58	-26.615.065,30
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-4.918.021,09	-5.724.870,61
- davon für Altersversorgung: 1.163,68 € Ertrag (Vorjahr: 270.450,21 € Aufwand)
	-32.150.682,67	-32.339.935,91
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-3.696.982,74	-3.799.725,45
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	-39.510.621,38	-34.760.924,54
	-75.358.286,79	-70.900.585,90
Betriebliches Ergebnis	11.631.691,84	2.238.468,75
8. Erträge aus anderen Wertpapieren des Finanzanlagevermögens	8.789,20	39.018,70
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	58.033,43	64.359,39
- davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: 11.496,00 € (Vorjahr: 15.591,18 €)
10. Abschreibungen auf Finanzanlagen	-54.239,18	-23.733,00
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	-678.643,30	-684.165,18
- davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: 159.217,18 € (Vorjahr: 147.586,00 €)
Finanzergebnis	-666.059,85	-604.520,09
12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag	-837.511,39	-619.211,64
- davon aus latenten Steuern: 117.623 € (Vorjahr: 59.291,00 € Ertrag)
13. Ergebnis nach Steuern	10.128.120,60	1.014.737,02
14. Sonstige Steuern	-463.093,33	-338.298,01
15. Konzernjahresüberschuss	9.665.027,27	676.439,01
16. Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne / Verluste	-126.205,60	250.741,72
(-) Entnahme aus den Gewinnrücklagen	0,00	968.332,79
17. Einstellung in die Gewinnrücklagen	-2.616.773,23	0,00
18. Gutschrift auf Gesellschafterkonten im Fremdkapital	-6.922.048,44	-1.895.513,52
19. Ergebnis nach Verwendungsrechnung	0,00	0,00

Anlagenspiegel

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Umbuchungen	Abgänge	Stand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	12.635.225,43	42.776,25	814.502,00	4.866,64	13.487.637,04
2. Geleistete Anzahlungen	850.000,00	436.220,00	-814.502,00	0,00	471.718,00
(-) Geschäfts- und Firmenwerte	1.548.302,84	0,00	0,00	0,00	1.548.302,84
	15.033.528,27	478.996,25	0,00	4.866,64	15.507.657,88
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	45.828.467,27	0,00	17.972,60	0,00	45.846.439,87
2. Technische Anlagen und Maschinen	25.042.675,33	41.818,40	0,00	543.892,48	24.540.601,25
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	22.086.480,93	1.866.232,96	185.474,38	1.116.434,55	23.021.753,72
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	48.337,52	389.686,72	-203.446,98	44.000,00	190.577,26
	93.005.961,05	2.297.738,08	0,00	1.704.327,03	93.599.372,10
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	77.000,00	0,00	0,00	0,00	77.000,00
2. Beteiligungen	78.235,04	24.265,25	0,00	17.822,21	84.678,08
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	533.326,40	0,00	0,00	0,00	533.326,40
4. Sonstige Ausleihungen	113.733,00	0,00	0,00	30.000,00	83.733,00
	802.294,44	24.265,25	0,00	47.822,21	778.737,48
	108.841.783,76	2.800.999,58	0,00	1.757.015,88	109.885.767,46

	Wertberichtigungsspiegel
	Stand 01.01.2022	Zugänge	Anpassung Betriebsprüfung	Abgänge	Stand 31.12.2022
	€	€	€	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	11.451.499,43	518.154,25	0,00	4.866,64	11.964.787,04
2. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
(-) Geschäfts- und Firmenwerte	1.548.302,84	0,00	0,00	0,00	1.548.302,84
	12.999.802,27	518.154,25	0,00	4.866,64	13.513.089,88
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	27.223.200,34	774.039,78	0,00	0,00	27.997.240,12
2. Technische Anlagen und Maschinen	17.098.694,33	774.330,40	0,00	534.149,48	17.338.875,25
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	18.353.756,69	1.630.458,32	14.447,47	1.074.281,61	18.924.380,87
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	0,01	-0,01	0,00	0,00	0,00
	62.675.651,37	3.178.828,49	14.447,47	1.608.431,09	64.260.496,24
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
2. Beteiligungen	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	0,00	0,00	0,00	0,00	0,00
4. Sonstige Ausleihungen	23.733,00	0,00	0,00	0,00	23.733,00
	23.733,00	0,00	0,00	0,00	23.733,00
	75.699.186,64	3.696.982,74	14.447,47	1.613.297,73	77.797.319,12

	Buchwerte
	Stand 31.12.2022	Stand 31.12.2021
	€	€
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	1.522.850,00	1.183.726,00
2. Geleistete Anzahlungen	471.718,00	850.000,00
(-) Geschäfts- und Firmenwerte	0,00	0,00
	1.994.568,00	2.033.726,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	17.849.199,75	18.605.266,93
2. Technische Anlagen und Maschinen	7.201.726,00	7.943.981,00
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	4.097.372,85	3.732.724,24
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	190.577,26	48.337,51
	29.338.875,86	30.330.309,68
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen	77.000,00	77.000,00
2. Beteiligungen	84.678,08	78.235,04
3. Wertpapiere des Anlagevermögens	533.326,40	533.326,40
4. Sonstige Ausleihungen	60.000,00	90.000,00
	755.004,48	778.561,44
	32.088.448,34	33.142.597,12

KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

Die Darstellung der nach der indirekten Methode ermittelten Kapitalflussrechnung erfolgt nach dem vom Deutschen Standardisierungsrat (DSR) des Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee e.V. (DRSC) verabschiedeten Standard DRS 21 in der Fassung vom 22. September 2017.

Der Finanzmittelfonds umfasst hier die liquiden Mittel im Sinne des § 266 Abs. 2 HGB (Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks) und kurzfristige Aufnahmen von Finanzmitteln.

	2022	2021
	T€	T€
Periodenergebnis (einschließlich Ergebnisanteile von Minderheitsgesellschaftern)	9.665	676
+ / - Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens	3.697	3.824
+ / - Zunahme / Abnahme der Rückstellungen	-1.857	101
+ / - Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen / Erträge	-29	0
- / + Gewinn / Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens	0	-39
- / + Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	-18.955	7.696
+ / - Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind	3.476	-832
+ / - Zinsaufwendungen / Zinserträge	621	620
- Wertpapiererträge	-9	-39
+ / - Ertragsteueraufwand / -ertrag	838	619
- / + Ertragsteuerzahlungen / -erstattungen	-1.247	-408
I. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Übertrag:)	-3.800	12.218
I. Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit (Übertrag:)	-3.800	12.218
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens	114	187
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen	-2.254	-878
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen	-479	-998
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens	30	30
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen	-24	-44
+ Erhaltene Zinsen	46	49
+ Erhaltene Dividenden	9	39
II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit	-2.558	-1.615
+ / - Einlagen / Entnahmen der Kommanditisten	-157	276
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten	0	12.000
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten	-8.080	-1.455
- Gezahlte Zinsen	-476	-505
III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit	-8.713	10.316
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes (Summe aus I. bis III.)	-15.071	20.919
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode	19.405	-1.514
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode	4.334	19.405

Veränderung des Finanzmittelfonds:

	2022	2021
	T€	T€
31. Dezember
Kassenbestände, Bankguthaben	4.474	19.405
Verbindlichkeiten Kreditinstitute (kurzfristige Aufnahmen)	-140	0
	4.334	19.405
1. Januar
Kassenbestände, Bankguthaben	19.405	758
Verbindlichkeiten Kreditinstitute (kurzfristige Aufnahmen)	0	-2.272
	19.405	-1.514
	-15.071	20.919

Eigenkapital des Mutterunternehmens			Nicht beherrschende Anteile			Konzerneigenkapital
Kapitalanteile der Kommanditisten	Rücklage	Summe	Nicht beherrschende Anteile vor Jahresergebnis	Auf nicht beherrschende Anteile entfallende Gewinne / Verluste	Summe	Gesamtsumme
€	€	€	€	€	€	€
10.000.000,00	55.921.694,37	65.921.694,37	462.250,46	0,00	462.250,46	66.383.944,83
-1.895.513,52	0,00	-1.895.513,52	0,00	0,00	0,00	-1.895.513,52
1.895.513,52	-968.332,79	927.180,73	0,00	-250.741,72	-250.741,72	676.439,01
10.000.000,00	54.953.361,58	64.953.361,58	462.250,46	-250.741,72	211.508,74	65.164.870,32
10.000.000,00	54.953.361,58	64.953.361,58	211.508,74	0,00	211.508,74	65.164.870,32
-6.922.048,44	0,00	-6.922.048,44	0,00	0,00	0,00	-6.922.048,44
6.922.048,44	2.616.773,23	9.538.821,67	0,00	126.205,60	126.205,60	9.665.027,27
10.000.000,00	57.570.134,81	67.570.134,81	211.508,74	126.205,60	337.714,34	67.907.849,15

KONZERNANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022

A. Allgemeine Angaben

Der Konzernabschluss der bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG, Herford, (Amtsgericht Bad Oeynhausen HR A 4481) für das Geschäftsjahr 2022 wurde nach den Vorschriften der §§ 290 ff. in Verbindung mit § 264a HGB aufgestellt.

Die Muttergesellschaft hat aufgrund der Überschreitung der Größenmerkmale gemäß § 293 in Verbindung mit § 264a HGB einen Konzernabschluss aufzustellen.

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

B. Konsolidierungskreis

In den Konzernabschluss sind neben der Obergesellschaft folgende Beteiligungsgesellschaften einbezogen:

	Stammkapital/ Pflichteinlage	Anteil der Muttergesellschaft
	€	%
1. bugatti GmbH, Herford ^**	10.000.000,00	100,0
2. Odermark Bekleidungswerke Brinkmann GmbH & Co Kommanditgesellschaft, Goslar ^*	500.000,00	100,0
3. Roland Kleidung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Bremen	1.000.000,00	100,0
4. Pikeur Reitmoden Brinkmann GmbH & Co. KG, Herford ^*	1.500.000,00	100,0
5. bugatti Retail GmbH, Herford (Beteiligung bugatti GmbH) ^**	1.000.000,00	100,0
6. Wilvorst-Herrenmoden-GmbH, Northeim ^**	1.250.000,00	92,0
7. EURO-Bekleidung Vertriebs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Herford	26.000,00	100,0
8. Lord Bekleidungswerke F.W. Brinkmann & Co. SRL, Pergine/Italien (Beteiligung der EURO-Bekleidung Vertriebs-GmbH)	50.000,00	100,0
9. bugatti SRL, Pergine/Italien	50.000,00	100,0
10. Dressler Bekleidungswerke Brinkmann GmbH & Co. KG, Großostheim ^*	3.000.000,00	100,0

^*) Diese Tochterunternehmen der bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG erfüllen ebenso wie das Mutterunternehmen selbst die Voraussetzungen des § 264b HGB und sind daher von den Offenlegungspflichten nach § 264a HGB i.V.m. §§ 325 ff. HGB befreit.

^**) Diese Tochterunternehmen der bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG erfüllen die Voraussetzungen des § 264 Abs. 3 HGB und sind daher von den Offenlegungspflichten nach §§ 325 ff. HGB befreit.

Folgende Verwaltungsgesellschaften wurden gemäß § 296 Abs. 2 HGB nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen:

Odermark Bekleidungswerke Brinkmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Goslar

Pikeur Reitmoden Brinkmann Beteiligungs-GmbH, Herford

Dressler Bekleidungswerke Brinkmann Verwaltungs-GmbH, Herford

Der Einfluss dieser Gesellschaften auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist insgesamt von untergeordneter Bedeutung, so dass insoweit gemäß § 296 Abs. 2 HGB auf die Einbeziehung verzichtet wird.

C. Währungsumrechnung

Alle in den Konzern einbezogenen Abschlüsse sind in Euro aufgestellt.

Die Umrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder Währung erfolgte zu den durch die Devisentermingeschäfte abgesicherten Währungskursen, so dass sich die Umrechnung der Währungskurse gemäß § 256a HGB insoweit erübrigt. Die ungesicherten Fremdwährungsforderungen und verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr wurden zum Devisenkassamittelkurs des Bilanzstichtages umgerechnet.

D. Konsolidierungsgrundsätze

In Übereinstimmung mit dem Geschäftsjahr der Muttergesellschaft wurde der Konzernabschluss auf den 31. Dezember 2022 aufgestellt. Alle Abschlüsse der einbezogenen Gesellschaften lauten ebenfalls auf den 31. Dezember 2022. Die Kapitalkonsolidierung verbundener Unternehmen erfolgt nach der Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem Konzernanteil am Eigenkapital dieser Unternehmen zum Zeitpunkt des Erwerbs oder der erstmaligen Konsolidierung. Es handelt sich ausschließlich um Erstkonsolidierungen vor Inkrafttreten des BilMoG.

Ein sich nach Verrechnung ergebender aktiver Unterschiedsbetrag von 1.293 T€ wurde in den Vorjahren als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und abgeschrieben. Hieraus entstandene technische passive Unterschiedsbeträge von 6.536 T€ wurden unter den Rücklagen ausgewiesen.

Forderungen und Verbindlichkeiten, Erträge und Aufwendungen sowie Zwischenergebnisse zwischen den konsolidierten Unternehmen sind eliminiert worden.

E. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden des Vorjahres wurden unverändert beibehalten.

Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände und des Sachanlagevermögens erfolgte zu Anschaffungs- und Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen. Die Abschreibungen wurden unter Berücksichtigung der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände berechnet. Die Bemessung der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauern erfolgt grundsätzlich in Anlehnung an die steuerlichen AfA-Tabellen.

Geringwertige Anlagegüter (Einzelanschaffungskosten von 250,01 € bis einschließlich 800,00 €) werden analog zu § 6 Abs. 2 EStG im Zugangsjahr in voller Höhe abgeschrieben. Vermögensgegenstände mit Einzelanschaffungskosten bis einschließlich 250,00 € werden nicht im Anlagevermögen, sondern direkt in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.

Finanzanlagen wurden mit den Anschaffungskosten bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert angesetzt.

Bei den Vorräten wurden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und die Waren zu Anschaffungskosten bewertet, soweit nicht altersbedingt ein niedrigerer Wert anzusetzen war. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgte zu Herstellungskosten mit dem niedrigsten handelsrechtlich zulässigen Wert. Bestandsrisiken ist durch angemessene Wertabschläge Rechnung getragen worden.

Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgte zu den jeweiligen Nominalbeträgen. Möglichen Risiken wurde durch individuelle Abschreibungen und Pauschalwertberichtigungen Rechnung getragen. Unverzinsliche Forderungen mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr wurden mit dem Barwert bewertet.

Der Kapitalanteil entspricht der gesellschaftsvertraglichen Pflichteinlage.

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen erfolgt nach dem Teilwertverfahren unter Verwendung der biometrischen Grundlagen der "Richttafeln 2018 G" von Prof. Dr. Klaus Heubeck und eines Zinssatzes von 1,78 % zum 31.12.2022. Dabei wird derzeit bei der bugatti GmbH und Wilvorst betriebsbedingt bei den Entgelten von jährlichen Anpassungen von 0,0 %, bei den Renten von 1,0 % und bei der Fluktuation von 0,0 % ausgegangen. Bei der bugatti Holding war von einer Rentensteigerung von 2,0 % bzw. 0,0 % pro Jahr auszugehen. Die Bewertungsvorschrift des § 253 Abs. 2 S. 1 HGB wurde angewendet.

Die Rückstellungen berücksichtigen alle bis zur Bilanzerstellung bekannt gewordenen ungewissen Verbindlichkeiten und Risiken, soweit sie das abgelaufene Geschäftsjahr betreffen. Ihr Ansatz erfolgte in Höhe des Erfüllungsbetrages, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig erschien.

Bei den Rückstellungen mit einer Laufzeit von mehr als einem Jahr wurde unter Berücksichtigung zu erwartender zwischenzeitlicher Kostensteigerungen eine Abzinsung mit dem von der Bundesbank bekanntgegebenen laufzeitadäquaten Zinssatz vorgenommen.

Die Verbindlichkeiten wurden mit den Erfüllungsbeträgen angesetzt.

F. Erläuterungen zur Bilanz

1. Anlagevermögen (§ 313 Abs. 4 HGB i.V.m. § 284 Abs. 3 HGB)

Die Zusammensetzung und Entwicklung des Anlagevermögens ist in der beigefügten Anlage dargestellt. Hieraus sind auch die Bruttoherstellungs- bzw. Anschaffungskosten und die kumulierten Abschreibungen zu ersehen.

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr (§ 268 Abs. 4 HGB)

	Gesamt		davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr
	2022	2021	2022	2021
	T€	T€	T€	T€
Sonstige Vermögensgegenstände	3.825	3.923	572	641

3. Aktive latente Steuern (§ 314 Abs. 1 Nr. 21 HGB)

Vom Wahlrecht, den Überhang der aktiven latenten Steuern auszuweisen, wurde im Geschäftsjahr Gebrauch gemacht. Die Berechnung künftiger Steuerbe- und -entlastungen wurde auf der Basis von unternehmensindividuellen Steuersätzen von 15,05 % (Personenhandelsgesellschaften) bzw. 30,88 % (Kapitalgesellschaften) ermittelt. Der bestehende gewerbesteuerliche Verlustvortrag der Obergesellschaft wurde berücksichtigt. Es wurde eine Verrechnung der aktiven und passiven latenten Steuern vorgenommen.

	Aktive latente Steuern	Passive latente Steuern	Saldo
	T€	T€	T€
Anlagevermögen		491
Vorratsvermögen	241
Debitoren / Kreditoren		46
Rückstellungen	746
Gewerbesteuerlicher Verlustvortrag	372
	1.359	537	822

Der Vorjahreswert des Überhangs der aktiven latenten Steuern betrug 940 T€. Der Unterschiedsbetrag von 118 T€ ist als Aufwand in der Position Steuern vom Einkommen und Ertrag enthalten.

5. Ansammlungswahlrecht (Art. 67 Abs. 1 EGHGB)

Aufgrund der Anwendung der Bewertungsvorschriften des BilMoG für die Pensionsrückstellung ab 2010 ergab sich ein verteilungsfähiger Zuführungsbedarf gemäß Art. 67 Abs. 1 EGHGB in Höhe von 528 T€. Im Geschäftsjahr wurde ein Betrag in Höhe eines Fünfzehntels (35 T€) der Rückstellung zugeführt. Der verbleibende Unterschiedsbetrag beträgt 70 T€.

6. Unterschiedsbetrag Pensionsrückstellungen (§ 253 Abs. 6 HGB)

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Ansatz der Pensionsrückstellungen nach Maßgabe des 7-jährigen und des 10-jährigen durchschnittlichen Markzinssatzes beläuft sich auf 245 T€ und unterliegt einer Ausschüttungssperre nach § 253 Abs. 6 S. 2 HGB.

7. Wesentliche sonstige Rückstellungen (§ 285 Nr. 12 HGB)

Die sonstigen Rückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für Personalaufwand (Resturlaub einschließlich Zeitkonto, Altersteilzeit, Tantiemen, Berufsgenossenschaft und Abfindungen bzw. Kosten Transfergesellschaft: 1.899 T€), Rückzahlungsverpflichtung Corona-Überbrückungshilfe III (2.448 T€), ausstehende Rechnungen (1.057 T€), Vertreterausgleichsansprüche und -provisionen (627 T€), Rechts- und Beratungskosten (307 T€), Gewährleistung (239 T€), Archivierung (260 T€), sowie für Rückbauverpflichtungen (298 T€).

8. Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden (§ 314 Abs. 1 Nr. 17 HGB)

Es erfolgte eine Verrechnung der Altersteilzeitrückstellung mit den zugunsten der Arbeitnehmer verpfändeten Wertpapier- und Bankguthaben. Hierbei stand dem Zeitwert der verpfändeten Wertpapier- und Bankguthaben in Höhe von 178 T€ der Erfüllungsrückstand der Altersteilzeitrückstellung (153 T€) gegenüber. Es wird daher ein aktiver Unterschiedsbetrag in Höhe von 25 T€ ausgewiesen.

Weiterhin wurden entsprechend § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB Aktivwerte in Höhe von 575 T€ von zugunsten der Versorgungsberechtigten verpfändeten Bankkonten (35 T€) und einem verpfändeten Wertpapierdepot (541 T€) mit den entsprechenden Pensionsrückstellungen verrechnet. Der Aktivwert der verrechneten Rückdeckungsversicherungen umfasst das geschäftsplanmäßige versicherungsmathematische Deckungskapital einschließlich der Leistungen aus der Gewinnbeteiligung.

Insgesamt betragen die Zeitwerte der verrechneten Vermögensgegenstände 753 T€ und die zugehörigen Anschaffungskosten 715 T€. Die Erträge des Deckungsvermögens belaufen sich auf 12 T€. Es wurden Zinsaufwendungen von 12 T€ mit den Erträgen des Deckungsvermögens im Finanzergebnis verrechnet.

9. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr und mehr als einem Jahr (§ 298 Abs. 1 HGB i.V.m. § 268 Abs. 5 HGB) und von mehr als fünf Jahren (§ 314 Abs. 1 Nr. 1 HGB), aus Steuern und im Rahmen der sozialen Sicherheit (§ 266 HGB)

	Gesamt		davon mit einer Restlaufzeit von
			bis zu einem Jahr
	2022	2021	2022	2021
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	18.105	11.103	18.105	11.103
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	10.039	17.979	7.595	7.455
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	8.733	6.140	8.733	6.140
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	332	325	332	325
Sonstige Verbindlichkeiten	4.944	4.103	4.944	4.103
- davon aus Steuern	(1.017)	(984)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit	(0)	(0)
Summe	42.153	39.650	39.709	29.126

	davon mit einer Restlaufzeit von
	von mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren		von mehr als fünf Jahren
	2022	2021	2022	2021
	T€	T€	T€	T€
Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern	0	0	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	2.444	10.524	0	0
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	0	0	0	0
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	0	0	0	0
Sonstige Verbindlichkeiten	0	0	0	0
- davon aus Steuern
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
Summe	2.444	10.524	0	0

G. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Aufgliederung der Umsatzerlöse (§ 314 Abs. 1 Nr. 3 HGB)

	2022	2021
	T€	T€
Inland	108.998	80.484
Ausland	93.977	72.459
	202.975	152.943

2. Erträge und Aufwendungen von außergewöhnlicher Bedeutung (§ 314 Abs. 1 Nr. 23 HGB)

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Abfindungen an Arbeitnehmer und Kosten von Transfergesellschaften in Höhe von 0 T€ (Vorjahr: 3.461 T€). Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten eine Auflösung einer Pensionsrückstellung in Höhe von 1.097 T€ und einen Ertrag aus dem Schadensfall Bad Münstereifel in Höhe von 704 T€ (Vorjahr: Corona-Überbrückungshilfen in Höhe von insgesamt 7.790 T€; davon 7.524 T€ Deutschland und 266 T€ Italien).

3. Erträge und Aufwendungen aus der Währungsumrechnung (§ 298 Abs. 1 HGB i.V.m. § 277 Abs. 5 S. 2 HGB)

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind 275 T€ (Vorjahr: 193 T€) und in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 126 T€ (Vorjahr: 130 T€) aus der Währungsumrechnung enthalten.

4. Eliminierung von Zwischenergebnissen (§ 304 Abs. 1 HGB)

Zwischenergebnisse wurden aus den Lagerbeständen der Endverkaufsstellen (Outlets, Personalverkauf und Stores) eliminiert. Im Übrigen wurde unterstellt, dass keine Bestände am Abschlussstichtag vorhanden waren, die aus konzerninternen Lieferungen stammen, so dass auf eine weitere Eliminierung von Zwischengewinnen verzichtet werden konnte.

H. Sonstige Angaben

1. Durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres beschäftigten Arbeitnehmer (§ 314 Abs. 1 Nr. 4 HGB)

(Ohne Auszubildende)	2022	2021
Kaufmännische und technische Angestellte	457	470
Gewerbliche Arbeitnehmer	157	188
	614	658

Im Geschäftsjahr 2022 wurden durchschnittlich 19 (Vorjahr: 29) Auszubildende beschäftigt.

2. Art und Zweck sowie Risiken und Vorteile von nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften, soweit diese für die Beurteilung der Finanzlage notwendig sind (§ 314 Abs. 1 Nr. 2 HGB) in Verbindung mit den sonstigen finanziellen Verpflichtungen (§ 314 Abs. 1 Nr. 2a HGB)

Bei den nicht in der Bilanz enthaltenen Geschäften von Bedeutung für die Finanzlage handelt es sich um die nachfolgenden sonstigen finanziellen Verpflichtungen.

Zum Bilanzstichtag bestanden diese in Höhe von 9.803 T€ (Vorjahr: 9.101 T€) zuzüglich Umsatzsteuer aus Leasing- und Mietverträgen, die sich wie folgt auf die kommenden Geschäftsjahre verteilen:

2023	2024	2025	2026	2027
T€	T€	T€	T€	T€
2.724	2.368	2.064	1.580	1.067

3. Finanzinstrumente (§§ 314 Abs. 1 Nr. 11 und Nr. 15 HGB)

Derivative Finanzinstrumente werden in Form von marktgängigen Zins-CAP- und Devisentermingeschäften zur Sicherung von gegenwärtigen und zukünftigen Währungs- und Zinsrisiken eingesetzt. Die Instrumente dienen ausschließlich der Sicherung des operativen Grundgeschäfts. Aus der Erfahrung der Vergangenheit liegen Grundgeschäfte mindestens in Höhe der Absicherungsgeschäfte vor. Die Währungssicherungen beziehen sich auf Import- und Exportgeschäfte, die Zinssicherungen auf kurzfristige Finanzierungen.

Die Unternehmen der Gruppe haben Verträge über Devisentermingeschäfte abgeschlossen, um sich gegen ungünstige Entwicklungen des USD-, CHF-, GBP- und CAD-Wechselkurses abzusichern und damit einen festen Kalkulationskurs zu erzielen.

Das Kontraktvolumen der Devisentermingeschäfte beläuft sich am Bilanzstichtag auf 23.734 T€. Die Devisentermingeschäfte auf der Einkaufseite in Höhe von 22.470 TUSD sind an Geschäfte bis Anfang 2024 gekoppelt und stellen eine Bewertungseinheit mit diesen dar. Die Devisentermingeschäfte auf der Verkaufsseite in Höhe von 1.300 TCHF und 821 TGBP stehen im Zusammenhang mit Exporten bis Ende 2023 und stellen ebenfalls eine Bewertungseinheit mit diesen dar.

Wir sehen aufgrund der Bewertungen durch die Banken und unseres Risikomanagements zum Stichtag eine Wirksamkeit der Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft, da sich die Zahlungsströme in der Vergangenheit ausgeglichen haben und auch in der Zukunft die erwarteten Wertänderungen ausgleichen werden.

Die derivativen Finanzinstrumente besitzen zum Stichtag einen negativen Marktwert von 583 T€ und einen positiven Marktwert in Höhe von 38 T€. Als Buchungsmethode wurde die Einfrierungsmethode angewandt. Die Messung der Wirksamkeit erfolgte durch die critical terms match-Methode.

4. Abschlussprüferhonorar (§ 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB)

Art der Leistung	T€
Abschlussprüfungen	198
Steuerberatungsleistungen	66
Sonstige Leistungen	25
	289

5. Gesamtbezüge der Geschäftsführung (§ 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB)

Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung betrugen im Geschäftsjahr 1.652 T€.

6. Angabe zu den Haftungsverhältnissen (§ 314 Abs. 1 Nr. 19 HGB)

Es besteht eine Bürgschaft in Höhe von 204 T€ (Vorjahr: 204 T€) zu Gunsten eines nahestehenden Unternehmens. Wir sehen zurzeit kein Risiko der Inanspruchnahme aus der Bürgschaft, da es momentan keine Anzeichen dafür gibt, dass das nahestehende Unternehmen seinen Verpflichtungen aus den Kreditgeschäften nicht nachkommen kann.

7. Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Schluss des Geschäftsjahrs eingetreten und weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz berücksichtigt sind (§ 314 Abs. 1 Nr. 25 HGB)

Bezüglich der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf die künftige Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage verweisen wir auf unsere Ausführungen im Lagebericht unter Punkt "Voraussichtliche Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken".

Herford, den 28. Juni 2023

gez. Geschäftsführung

AUFSTELLUNG DES ANTEILSBESITZES

Anteile von mindestens 20 % an anderen Unternehmen (§ 313 Abs. 2 Nr. 4 HGB)

Die Gesellschaft ist mit mindestens 20 % an folgenden Unternehmen i.S. der angeführten Vorschrift beteiligt:

	Eigenkapital	Anteil am Kapital	Ergebnis des letzten Geschäftsjahres
	T€	%	T€
Verwaltungsgesellschaften und Gesellschaften ohne Geschäftsbetrieb
Odermark Bekleidungswerke Brinkmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Goslar	122	100	4
Pikeur Reitmoden Brinkmann Beteiligungs-GmbH, Herford	130	100	3
Dressler Bekleidungswerke Brinkmann Verwaltungs-GmbH, Herford	75	100	1

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG, Herford

Prüfungsurteile

Wir haben den Konzernabschluss der bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG, Herford, und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) - bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2022, der Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, dem Konzerneigenkapitalspiegel und der Konzernkapitalflussrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Konzernanhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Konzernlagebericht der bugatti Holding Brinkmann GmbH & Co. KG, Herford, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Konzernabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2022 sowie seiner Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Konzernlagebericht in Einklang mit dem Konzernabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von den Konzernunternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses, der den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsachliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Konzernlagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen − beabsichtigten oder unbeabsichtigten − falschen Darstellungen ist, und ob der Konzernlagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Konzernabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Konzernabschluss und zum Konzernlagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses und Konzernlageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher − beabsichtigter oder unbeabsichtigter − falscher Darstellungen im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Konzernabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Konzernlageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Konzernabschluss und im Konzernlagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass der Konzern seine Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Konzernabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Konzernabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Konzernabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Konzernlageberichts mit dem Konzernabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Konzerns.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Konzernlagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Köln, den 10. Juli 2023

DIPL.-KFM. HANS M. KLEIN + PARTNER mbB
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft • Steuerberatungsgesellschaft

Dipl.-Kfm. Matthias Klein, Wirtschaftsprüfer

Dipl.-Ing. agr. T. Hobbold, Wirtschaftsprüfer