Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH

Neuss

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2021

(mit Vergleichszahlen zum 31. Dezember 2020)

AKTIVA

		Vorjahr
	EUR	EUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	2.314,00	6.452,11
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	1.083.161,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	62.920,00	30.324,00
	1.146.081,00	30.324,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.661.602,00	6.529.034,50
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	1.503.000,00
	1.661.602,00	8.032.034,50
B. UMLAUFVERMÖGEN
I. Vorräte	3.515.912,25	3.769.892,65
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	4.238.333,74	4.633.262,10
davon Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: EUR 492.118,44 (Vj.: 1.878.641,47)
davon Forderungen gegen Gesellschafter: EUR 400.949,37 (Vj.: EUR 730.309,73)
III. Guthaben bei Kreditinstituten	1.341.010,77	279.486,64
C. NICHT DURCH EIGENKAPITAL GEDECKTER FEHLBETRAG	4.233.531,32	0,00
	16.138.785,08	16.751.452,00

PASSIVA

		Vorjahr
	EUR	EUR
A. EIGENKAPITAL
I. Gezeichnetes Kapital	500.000,00	500.000,00
II. Kapitalrücklage	480.000,00	480.000,00
III. Gewinnrücklagen	950.000,00	950.000,00
IV. Gewinnvortrag	2.345.691,26	860.010,76
V. Jahresfehlbetrag, soweit durch Eigenkapital gedeckt (Vj.: Jahresüberschuss)	-4.275.691,26	1.485.680,50
	0,00	4.275.691,26
B. RÜCKSTELLUNGEN	1.714.996,25	1.719.870,43
C. VERBINDLICHKEITEN	13.972.588,83	10.320.273,31
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten: EUR 1.063.565,43 (Vj.: EUR 511.461,95)
D. PASSIVE LATENTE STEUERN	451.200,00	435.617,00
	16.138.785,08	16.751.452,00

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DEN ZEITRAUM VOM 1. JANUAR 2021 BIS ZUM 31. DEZEMBER 2021

(mit Vergleichszahlen für das Geschäftsjahr 2020)

			Vorjahr
	EUR	EUR	EUR
1. Rohergebnis		3.088.549,89	4.673.146,37
2. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	-717.909,14		-1.058.710,69
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	-156.462,19		-126.610,07
davon für Altersversorgung: EUR 102.524,10 (Vj.: EUR 56.570,00)		-874.371,33	-1.185.320,76
3. Abschreibungen
davon außerplanmäßig: EUR 4.956.110,20 (Vi.: EUR 0,00)
a) auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	-67.522,33		-14.381,50
b) auf Vermögensgegenstände des Umflaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten	-4.092.672,94		0,00
		-4.160.195,27	-14.381,50
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen		-1.482.759,93	-1.308.696,61
5. Erträge aus Beteiligungen		3.865,52	7.459,04
6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge		23.440,67	17.437,46
davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 7.666,67 (Vj.: EUR 3.000,00)
7. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens		-4.956.110,20	0,00
8. Zinsen und ähnliche Aufwendungen		-126.116,08	-102.163,68
davon an verbundene Unternehmen: EUR 0.00 (Vj.: EUR -508,86)
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 13.853,00 (Vj.: EUR 12.954,00)
9. Ergebnis vor Steuern		-8.483.696,73	2.087.480,32
10. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag		-24.155,85	-600.358,82
davon Erträge aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern: EUR 731.571,78 (Vj.: EUR 1.020.302,00)
davon Aufwendungen aus der Zuführung und Auflösung latenter Steuern: EUR 177.642,18 (Vj.: EUR 1.055.521,00)
11. Ergebnis nach Steuern		-8.507.852,58	1.487.121,50
12. Sonstige Steuern		-1.370,00	-1.441,00
13. Jahresfehlbetrag (Vj: Jahresüberschuss )		-8.509.222,58	1.485.680,50

Anhang

Allgemeine Angaben

Die Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH (HRB 9386 beim Amtsgereicht Neuss), hat als mittelgroße Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 HGB den Jahresabschluss nach den Vorschriften der §§ 242 ff., 264 ff. HGB für große Kapitalgesellschaften und den ergänzenden Vorschriften des GmbHG aufgestellt, mit der Ausnahme des Anhangs und des Lageberichtes, die nach den Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften aufgestellt sind.

Allgemeine Angaben zu Inhalt und Gliederung des Jahresabschlusses

Die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wurden nach den Vorschriften der §§ 265 ff., 275 ff. HGB gegliedert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.

Bei der Gliederung der Bilanz wurde von dem Wahlrecht des § 268 Abs. 1 HGB, die Bilanz unter teilweiser Verwendung des Jahresergebnisses aufzustellen, kein Gebrauch gemacht.

Von der Möglichkeit, Berichtspflichten im Anhang anstatt in der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung zu erfüllen, wurde teilweise Gebrauch gemacht.

Vorjahreszahlen sind in Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung den Zahlen zum 31. Dezember 2021 gegenübergestellt.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Die Bewertung der Vermögens- und Schuldposten entspricht den Vorschriften der §§ 252 bis 256 und der §§ 279 bis 283 HGB.

Die Rückstellung für die Pensionsverpflichtung (vor der Verrechnung) wurde mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB). Sie wurde pauschal mit einem einer Restlaufzeit von 10 Jahren entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatz abgezinst (§ 253 Abs. 2 Satz 2 HGB).

Die Pensionsverpflichtung wurde unter Anwendung der versicherungsmathematischen Teilwertmethode (PUC-Verfahren) ermittelt. Es wurden folgende Annahmen für die Berechnung berücksichtigt (§ 285 Nr. 24 HGB):

•	Rechnungszins von 1,87 % (Vorjahr 2,38 %) für eine Laufzeit von 10 Jahren, der von der Deutschen Bundesbank bekanntgemacht wurde.
•	Es wurde von einem erwarteten Lohn- und Gehaltstrend von 1,00 % (i. Vj. 1,00 %) und einem Rententrend von 1,00 % (i. Vj. 1,00 %) ausgegangen.
•	Sterbetafeln nach Dr. Klaus Heubeck "Richttafeln 2018 G"

Der Unterschiedsbetrag zwischen dem Erfüllungsbetrag berechnet mit dem 10-Jahresdurchschnitts-zins- satz und dem Erfüllungsbetrag berechnet mit dem 7-Jahrersdurchschnittszinssatz beträgt EUR 62.906,00 (Vorjahr EUR 76.039,00).

Der Rückdeckungsanspruch aus der bestehenden Rückdeckung der Pensionszusage an den Gesellschafter-Geschäftsführer ist an den Pensionsberechtigten sicherheitshalber abgetreten worden. Dementsprechend wird das Verrechnungsgebot des § 246 Abs. 2 Satz 2 i. V. m. § 253 Abs. 1 Satz 4 HGB angewendet und der zum beizulegenden Zeitwert bewertete Rückdeckungsanspruch von TEUR 339 mit der zum Erfüllungsbetrag bewerteten Pensionsverpflichtung von TEUR 651 verrechnet.

Der Ertrag aus der Erhöhung des Aktivwertes des Rückdeckungsanspruchs in Höhe von EUR 23.812,25 wurde mit dem Aufwand aus Beitragsleistungen an den Versicherer von EUR -22.763,10 und dem Aufwand aus der Aufzinsung der Pensionsverpflichtung von EUR 13.853,00 gemäß § 246 Abs. 2 S. 2 zweiter Halbsatz HGB verrechnet und innerhalb des Finanzergebnisses ausgewiesen.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Aufgliederung und Entwicklung des Anlagevermögens unter Nennung der Abschreibungen des Geschäftsjahres sind dem folgenden Anlagespiegel zu entnehmen (§ 284 Abs. 3 HGB):

	Anschaffungs- u. Herstellungskosten
	Stand 01.01.2021	Zugänge	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
	21.388,34	0,00	21.388,34
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.131.250,00	1.131.250,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	93.844,96	48.154,33	141.999,29
	93.844,96	1.179.404,33	1.273.249,29
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	6.667.887,00	0,00	6.667.887,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.503.000,00	0,00	1.503.000,00
	9.673.887,00	0,00	8.170.887,00

	Abschreibungen
	Stand 01.01.2021	Abschreibungen Berichtsjahr	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
	14.936,23	4.138,11	19.074,34
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	48.089,00	48.089,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	63.520,96	15.558,33	79.079,29
	63.520,96	63.647,33	175.257,29
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	138.852,50	4.867.432,50	5.006.285,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	1.503.000,00	1.503.000,00
	138.852,50	6.370.432,50	13.018.570,00

	Buchwerte
	Stand 31.12.2021	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
	2.314,00	6.452,11
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	1.083.161,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	62.920,00	30.324,00
	1.146.081,00	30.324,00
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen	1.661.602,00	6.529.034,50
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht	0,00	1.503.000,00
	1.661.602,00	8.032.034,50

Die Sachanlagen und die entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenstände sind zu Anschaffungskosten bewertet, vermindert um planmäßige Abschreibungen, die entsprechend der betrieblichen Nutzungsdauer linear berechnet wurden. Die Abschreibungen auf die Zugänge des Geschäftsjahres 2021 wurden ausschließlich pro rata temporis berechnet. Die geringwertigen Anlagegüter mit einem Anschaffungswert zwischen EUR 250,00 und EUR 800,00 werden im Jahr der Anschaffung vollständig abgeschrieben.

Die Bewertung der Finanzanlagen erfolgt zu Anschaffungskosten (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB). Der Buchwert entspricht dem beizulegenden Wert der Finanzanlagen.

Die S&L Handel GmbH hält folgende wesentlichen Beteiligungen:

a)

100 % an der Molkerei Wagenfeld Karl Niemann Verwaltungs-GmbH, Stammkapital DM 50.000,00 (EUR 25.564,59), eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Walsrode unter HRB 100110. Die Gesellschaft ist alleinige Komplementärin der Gesellschaft zu b).

Eigenkapital am 31. März 2021: EUR 127.104,08.

Jahresergebnis 1. April 2020 bis 31. März 2021: EUR 1.165,47.

b)

100 % an der Molkerei Wagenfeld Karl Niemann GmbH & Co. KG, Kommanditeinlage EUR 298.013,99, eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Walsrode unter HRA 100019. Eigenkapital 2020/2021: EUR -3.598.274,36.

Jahresergebnis 1. April 2020 bis 31. März 2021: -1.938.985,97.

Prüfungsbericht der Treuhand Weser-Ems GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vom 6. Juli 2022 mit Erteilung eines uneingeschränkten Bestätigungsvermerkes.

Vorläufiger Abschluss 31.12.2021 (Wechsel des Stichtags)

Kommanditeinlage Eigenkapital 31.12.2021: EUR -4.329.924,68.

Jahresergebnis 01.04.2020 bis 31.03.2021: -1.646.650,32.

Die Beteiligung der Molkerei Wagenfeld Karl Niemann GmbH & Co. KG wurde zum Bilanzstichtag auf TEUR 1.500 außerplanmäßig gemäß § 253 Abs. 5 HGB abgewertet, da die Gesellschaft in 2024 liquidiert werden soll und aus Vorsichtsgründen nur noch der Substanzwert bilanziert wird.

Die Bewertung der Vorräte erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungskosten zuzüglich Lager- und Transportkosten oder zu dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag. Bei einzelnen Vorratsbeständen wurden aufgrund des Haltbarkeitsdatums angemessene Abschläge auf den niedrigeren beizulegenden Wert vorgenommen.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nennwert ausgewiesen. Für das allgemeine Ausfallrisiko, für Zinsverluste und Skontoabzüge besteht eine Pauschalwertberichtigung mit 0,5 % des nicht gesicherten und nicht versicherten Netto-Forderungsbestandes. Aufgrund eines Factoringvertrages werden alle Forderungen kurz nach Rechnungsstellung abgetreten. Die Factoringgesellschaft übernimmt für die abgetretenen Forderungen auch das Ausfallrisiko. Aus dem Grund können die Forderungen bei der Gesellschaft ausgebucht werden. Da aber der Zahlungseingang weiterverfolgt werden muss, werden die Forderungen weiterhin auf Debitorenkonten gebucht und gleichzeitig wird ein Konto für die Factoringgesellschaft geführt, auf dem die Geschäftsvorfälle mit dem Factor erfasst werden. Diese beiden Konten werden miteinander verrechnet. Außerdem wird unter den Sonstigen Vermögensgegenständen ein Konto für den Einbehalt der Factoringgesellschaft geführt.

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, wurden einzelwertberichtigt, da die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem Beteiligungsunternehmen wohl nicht mehr eingehen werden.

Die Forderung gegenüber Gesellschaftern betrifft ein kurzfristiges Verrechnungskonto an den Gesellschafter-Geschäftsführer. Das Verrechnungskonto wird monatlich mit 3 % über dem durchschnittlichen Basiszinssatz des Kalenderjahres gemäß § 247 BGB, d.s. 2,12 % verzinst. Sicherheiten wurden nicht vereinbart. Es handelt sich zugleich um eine Forderung analog § 89 AktG an den Geschäftsführer.

Die als sonstige Vermögensgegenstände erfassten Forderungen wurden zum Nennwert angesetzt.

Guthaben bei Kreditinstituten werden zum Nennwert ausgewiesen.

Aufgrund einer wesentlichen Abschreibung auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Abwertung von Forderungen weist die Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 einen nicht durch Eigenkapital gedeckt en in Fehlbetrag Höhe von EUR 4.233.531,32 aus. Die Gesellschaft ist demnach bilanziell über-schuldet, es besteht jedoch keine insolvenzrechtliche Überschuldung, da die Liquidität auch weiterhin gegeben ist. Insofern erfolgte die Bilanzierung zum 31. Dezember 2021 zu Fortführungswerten und der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Die bereits im Jahr 2021 gestartete Umstrukturierung zur Stärkung der Marktposition, hierbei insbesondere im Absatzmarkt, mittels Aufnahme zweier strategischer Partner ab 2023, dient der Schließung der bilanziellen Überschuldung. Die Partner werden die Liquiditätslücke abdecken und zusätzlich Geld für Investitionen zur Verfügung stellen. Der künftig auftretende Kapitalbedarf wird diesbezüglich in erforderlichem Umfang durch Maßnahmen einer Refinanzierung gedeckt. Die Entwicklung der Zahlungsmittel gestaltete sich im Geschäftsjahr analog der Vorjahre positiv.

Das Stammkapital von TEUR 500 ist voll eingezahlt.

Die Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 4HGB der Gesellschaft beträgt unverändert TEUR 480.

Die Gewinnrücklage beträgt zum Bilanzstichtag unverändert TEUR 950.

Die Steuerrückstellungen wurden für die KSt- und GewSt-Nachzahlungen 2020 gebildet.

Die sonstigen Rückstellungen erfassen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten und sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist (§ 253 Abs. 1 Satz 2 HGB). Der Bewertung von Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird ein von der Deutschen Bundesbank bekannt gegebener, ihrer Restlaufzeit entsprechender durchschnittlicher Marktzinssatz der letzten sieben Jahre für die Abzinsung zugrunde gelegt.

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag bilanziert. Die Restlaufzeiten und die Besicherung der Verbindlichkeiten gehen aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel hervor.

	Stand 31.12.2021	Restlaufzeit bis 1 Jahr	Restlaufzeit > 5 Jahre	Restlaufzeit 1 bis 5 Jahre	Sicherheiten
	EUR	EUR	EUR	EUR
Verbindlichkeiten	13.972.588,83	10.579.156,33	3.393.432,50	0,00
	(10.320.273,31)	(6.927.840,81)	(3.392.432,50)	(0,00)
davon Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten	1.063.565,43	1.063.565,43	0,00	0,00
	(511.461,95)	(511.461,95)	(0,00)	(0,00)

Die aktiven latenten Steuern betragen EUR 471.400,00 und beruhen auf temporären Differenzen zwischen dem handelsrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz von Pensionsverpflichtungen zum 31. Dezember 2021 gemäß § 274 HGB.

Die passiven latenten Steuern betragen EUR 922.600,00 und beruhen auf temporären Differenzen zwischen dem handelsrechtlichen und dem steuerrechtlichen Wertansatz der Beteiligung an der Wagenfeld KG zum 31. Dezember 2021 gemäß § 274 HGB. Die latenten Steuern wurden um einen Betrag von EUR 15.583,00 erhöht.

Der zur Berechnung der latenten Steuern verwendete Ertragsteuersatz liegt bei 31,755 % für die Pensionsverpflichtungen. Der Gewerbesteuer-Hebesatz beträgt hierbei 455 %. Soweit es sich um temporäre Differenzen im Zusammenhang mit der Beteiligung an der Wagenfeld KG handelt, beträgt der verwendete Ertragsteuersatz 15,825%, da sich keine Auswirkung auf die Gewerbesteuer ergibt.

Von dem Wahlrecht, die aktiven latenten Steuern zu aktivieren, wurde Gebrauch gemacht. Daraus ergeben sich ausschüttungsgesperrte Beträge in Höhe von EUR 471.400,00.

Zum 31. Dezember 2021 bestanden neben den in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten folgende sonstige finanzielle Verpflichtungen (§ 285 Nr. 3a HGB):

	Gesamtbetrag der Verpflichtung 31.12.2021	Jahresbetrag 31.12.2020
	TEUR	TEUR
Mietverträge Geschäftsräume	51.242,35	28.448,16
Miet- und Leasingverträge	56.571,03	28.054,48
	91.499,60	56.502,64

Nachtragsbericht

Aus den Erfahrungen des bisherigen Pandemieverlaufes im Zusammenhang mit SARSCovid und den damit verbundenen Maßnahmen werden weitere vergleichbare Maßnahmen einschließlich möglicher Lockdowns keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft haben. Seit dem 24. Februar 2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs stellen ein wertbegründendes Ereignis dar und haben daher keine Auswirkungen auf Ansatz und Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden zum Abschlussstichtag. Gleichwohl erwartet die Geschäftsführung im Laufe des Geschäftsjahres 2022 stark steigende Produktpreise sowie einen wesentlichen Anstieg laufender Betriebskosten (bspw. Energie- und Lieferkosten).

Im laufenden Geschäftsjahr 2022 wurde beschlossen, die Molkerei Wagenfeld Karl Niemann GmbH & Co. KG zu schließen. Zur Stärkung der Lage auf dem Absatzmarkt sollen zwei strategische Partner in die S&L GmbH mit aufgenommen werden. Diese Partner bringen auch Kapital in die Gesellschaft, so dass trotz Überschuldung die Liquidität des Unternehmens nicht gefährdet ist und kein Insolvenz-risiko besteht. Außerdem wird der Neubau einer effizienten Produktionsstätte in Diepholz in Angriff genommen. Das notwendige Grundstück wurde von der Gesellschaft bereits erworben. Die hierzu notwendigen Finanzmittel werden die neuen Partner zur Verfügung stellen. Die Verträge werden Anfang 2023 unterschrieben.

Die Verhandlungen sind aktuell noch nicht abgeschlossen.

Sonstige Angaben

Die Gesellschaft hat im Jahr 2021 im Quartalsdurchschnitt 10 Arbeitnehmer (mit Geschäftsführer, ohne Auszubildende) beschäftigt.

Zum Geschäftsführer ist bestellt:

Herr Robert Lemmerholz, Grevenbroich, Kaufmann.

Von der Schutzklausel des § 286 Abs. 4 HGB bezüglich der Angabe der Gesamtbezüge der Geschäftsführung wird Gebrauch gemacht.

Die Geschäftsführung der Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH schlägt vor, den Jahresfehlbetrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Neuss, im Oktober 2022

Die Geschäftsleitung

Der Jahresabschluss wurde am 21. Dezember 2022 festgestellt.

ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS IM GESCHÄFTSJAHR 2021

	ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
	Stand 01.01.2021	Zugänge	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	21.388,34	0,00	21.388,34
II. SACHANLAGEN
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	1.131.250,00	1.131.250,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	93.844,96	48.154,33	141.999,29
	93.844,96	1.179.404,33	1.273.249,29
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	6.667.887,00	0,00	6.667.887,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen	1.503.000,00	0,00	1.503.000,00
ein Beteiligungsverhältnis besteht	8.170.887,00	0,00	8.170.887,00
	8.286.120,30	1.179.404,33	9.465.524,63

	ABSCHREIBUNGEN
	Stand 01.01.2021	Abschreibungen	Stand 31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	14.936,23	4.138,11	19.074,34
II. SACHANLAGEN
1. Technische Anlagen und Maschinen	0,00	48.089,00	48.089,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	63.520,96	15.558,33	79.079,29
	63.520,96	63.647,33	127.168,29
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	138.852,50	4.867.432,50	5.006.285,00
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen	0,00	1.503.000,00	1.503.000,00
ein Beteiligungsverhältnis besteht	138.852,50	6.370.432,50	6.509.285,00
	217.309,69	6.438.217,94	6.655.527,63

	BUCHWERTE
	Stand 31.12.2021	Stand 31.12.2020
	EUR	EUR
I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE	2.314,00	6.452,11
II. SACHANLAGEN
1. Technische Anlagen und Maschinen	1.083.161,00	0,00
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	62.920,00	30.324,00
	1.146.081,00	30.324,00
III. FINANZANLAGEN
1. Beteiligungen	1.661.602,00	6.529.034,50
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen	0,00	1.503.000,00
ein Beteiligungsverhältnis besteht	1.661.602,00	8.032.034,50
	2.809.997,00	8.068.810,61

Lagebericht 2021

Geschäftsmodell des Unternehmens

Die Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH wurde 1998 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist der Import, Export und der Großhandel mit Lebensmitteln. Im Wesentlichen wird mit Milchprodukten, vor allem mit Butter, gehandelt. Zu unseren Kunden zählen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels, Großverbraucher und der Industrie. Die Produktentwicklung findet in Zusammenarbeit mit den Molkereien und den Vorgaben der Abnehmer statt.

II. Wirtschaftsbericht

1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

a. Allgemeines

Nach Wertung des Statistischen Bundesamtes war "die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland auch im Jahr 2021 geprägt von der Corona-Pandemie. Trotz der andauernden Pandemiesituation und zunehmender Liefer- und Materialengpässe konnte sich die deutsche Wirtschaft aber nach dem Einbruch im Jahr 2020 erholen."

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im Jahr 2021 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) um 2,7 % höher als 2020 (auch kalenderbereinigt). Das reichte jedoch nicht, um den starken Rückgang im ersten Corona-Jahr aufzuholen: Im Vergleich zum Jahr 2019, also dem Jahr vor der Krise, war das BIP noch um 2,0 % niedriger.

Die konjunkturelle Entwicklung im Jahresverlauf war auch im Jahr 2021 stark abhängig vom Infektionsgeschehen und den damit einhergehenden Corona-Schutzmaßnahmen. Zum Jahresbeginn befand sich Deutschland mitten in der zweiten Corona-Welle und in einem Lockdown. Das führte im 1. Quartal zu einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Als die Beschränkungen im Verlauf des Jahres 2021 nach und nach wegfielen, erholte sich die deutsche Wirtschaft spürbar. Die zunehmenden Liefer- und Materialengpässe dämpften jedoch die Erholung, die zum Jahresende durch die vierte Corona-Welle und erneute Verschärfungen der staatlichen Schutzmaßnahmen gestoppt wurde.

Im Vergleich zum Krisenjahr 2020, in dem die Produktion im Zuge der Corona-Pandemie teilweise massiv eingeschränkt war, hat sich die Wirtschaftsleistung im Jahr 2021 in fast allen Wirtschaftsbereichen erhöht.

In der Summe über alle Wirtschaftsbereiche stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Jahr 2021 um 2,9 % gegenüber dem Krisenjahr 2020.

Der Arbeitsmarkt hat sich in einem schwierigen Umfeld robust gezeigt. Die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland blieb 2021 nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Mit durchschnittlich 44,9 Millionen Erwerbstätigen befand sich die Beschäftigung somit deutlich unter dem Niveau des Jahres 2019 (45,3 Millionen). ¹

Die Branche für Molkereiprodukte zeigt sich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie durchaus krisenresistent.

Das Milchaufkommen in der EU-27 hat sich auf schätzungsweise 144,9 Mio. t belaufen. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 0,1 %. In den drei vorangegangenen Jahren waren die Steigerungen trotz Dürre und ungünstiger Witterungsverhältnisse in verschiedenen Regionen höher ausgefallen.

Die Stagnation 2021 ist auf lang- und kurzfristige Einflüsse zurückzuführen. Kurzfristige Faktoren waren die ungünstigen Wetterbedingungen für den Graswuchs, die die Qualität der Silagen negativ beeinflusst haben sowie stark steigende Kosten für Kraftfutter, Energie und zuletzt auch Dünger. Längerfristige Faktoren, wie die zunehmende Produktions- und Umweltauflagen, haben bereits in den Vorjahren den Strukturwandel verstärkt und zu einem Rückgang der Milchviehbestände geführt.

¹ Statement des Statistischen Bundesamts zur Pressekonferenz am 14. Januar 2022, Seiten 2, 4 und 21

Die EU-27 hat 2021 trotz stagnierendem und zuletzt sogar rückläufigem Milchaufkommen insgesamt betrachtet stabile Mengen an Milchprodukten nach Drittländern ohne das Vereinigte Königreich exportiert.

Deutliche Zunahmen waren bei den Ausfuhren von flüssigen Milchprodukten, Molkenpulver und vor allem Käse zu beobachten. An Magermilchpulver wurden stabile Mengen am Weltmarkt abgesetzt. Bei Butter und Vollmilchpulver waren die Exportmengen niedriger als 2020.

Der Handel mit dem Vereinigten Königreich, das zu Beginn von 2020 aus der EU ausgetreten ist, hat sich rückläufig entwickelt. Er ist seit dem Brexit in beide Richtungen geschrumpft.

Die Butterpreise in der EU sind 2021 vor allem in der zweiten Jahreshälfte stark gestiegen und haben im Jahresdurchschnitt ihren höchsten Stand nach 2018 erreicht, wobei der Jahresdurchschnitt von 2018 aber deutlich unterschritten worden ist. Ab der Jahresmitte haben sich hohe Preise für Industrierahm als Treiber für die Butterpreise erwiesen. Am Jahresende waren Butterpreise auf dem höchsten Stand seit Herbst 2018.

Im Jahr 2022 ist die Milchanlieferung weiter rückläufig und bewegt sich per Ende April bei einem Minus von ca. 2% gegenüber 2021.

Diese Situation, verbunden mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges haben zu weiter stark steigenden Produktpreisen geführt. So ist der Butterpreis bereits auf über € 7,50/Kg gestiegen. Die Preise für das 250-g-Päckchen der Handelsmarken in der Preiseinstiegsstufe wurden zuletzt nochmal um 20 Cent auf 2,29 EUR angehoben. Herstellermarken liegen deutlich darüber.

Da sich in den Lägern deutlich weniger Butter befindet als in den Vorjahren und normal im 2. HJ eine höhere Nachfrage ist, könnte es zu Engpässen und/oder weiter steigenden Preisen kommen.

Abzuwarten bleibt allerdings wie sich das Konsumverhalten durch die deutlich höheren Preise in allen Segmenten entwickeln wird.

b. Auswirkung der Branchenentwicklung auf den Geschäftsverlauf

Unser Unternehmen ist bundesweit tätig. Der Markt ist durch einen starken Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Hierbei konkurriert unser Unternehmen mit den "Big-Playern" der Branche. Dennoch konnten wir auch im Jahr 2021 unsere Position auch insbesondere bei einzelnen Handelsketten weiter behaupten und unser Geschäft insgesamt ausbauen.

Grund hierfür ist unsere flexible Reaktionsfähigkeit in den sich aktuell ändernden Märkten. Hierbei stellt der Wareneinkauf zum richtigen Zeitpunkt einen kritischen Erfolgsfaktor dar. Weiterhin können wir durch unsere Expertise im Warenmanagement, der Logistik und dem Abrechnungsmanagement erheblich komparative Erfolgsbeiträge realisieren.

Das Unternehmen ist zertifiziert nach DIN EN 9001: 2000. Das Unternehmen ist auch als IFS-Broker zertifiziert. Außerdem besteht eine Zertifizierung für den Handel mit Bioprodukten.

2. Geschäftsverlauf und Lage

In einem besonderen durch die Corona-Pandemie geprägten Wettbewerbsumfeld, konnte unser Unternehmen das Geschäftsjahr 2021 dennoch erfolgreich gestalten, ebenso konnten die Planungsziele hinsichtlich der Umsatzentwicklung übertroffen werden. Aufgrund der außerordentlichen Abschreibung auf Finanzanlagen liegt das Jahresergebnis weit unterhalb des geplanten Werts.

Die außerordentliche Abschreibung in Höhe von TEUR 4.956 auf die Beteiligung an der Molkerei Wagenfeld Karl Niemann GmbH & Co. KG und die Abwertungen der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen von TEURO 4.092 haben das Jahresergebnis erheblich vermindert.

a) Ertragslage

Ergebnisquellen	Geschäftsjahr	Vorjahr	Veränderung
	T€	T€	T€
Betriebsergebnis	818	2.171	-1.353
Beteiligungsergebnis	4	7	-3
Finanzergebnis	-103	-85	-18
Neutrales Ergebnis	-9.205	-7	-9.198
Steuerergebnis	-24	-600	576
Jahresergebnis	-8.510	1.486	-9.996

Das Betriebsergebnis hat sich um TEUR 1.353 gegenüber dem Vorjahr vermindert. Umsatzerlöse wurden im Geschäftsjahr um TEUR 10.926 auf TEUR 84.473 gesteigert. Die erhöhte Gesamtleistung hat zu einer Erhöhung des Rohertrags (Gesamtleistung abzüglich Materialaufwand) von TEUR 1.555 geführt, wobei die Materialaufwandsquote um von 93,7 % im Vorjahr auf 96,4 % gestiegen ist.

Die Personalkosten sind im Vorjahresvergleich prozentual um 26,2 % im Verhältnis zum Vorjahr gesunken. Die Veränderung ist im Wesentlichen durch die Neueinstellung von Mitarbeitern und Gehaltsanpassungen verursacht.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind um TEUR 53 im Verhältnis zum Vorjahr und prozentual um 20,0% gesunken. Die Erhöhung ist im Wesentlichen bedingt durch einen Anstieg der Kosten der Warenabgabe begründet.

Das Steuerergebnis hat sich aufgrund der Steuererstattungen erhöht.

b) Finanzlage

Die Finanzlage aus der laufenden Geschäftstätigkeit wird als gut eingeschätzt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt im Berichtsjahr TEUR 670. Mit den Zahlungszuflüssen aus besteht keine Gefahr der Illiquidität, Bestehende Kreditlinien nehmen wir im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen in Anspruch.

Das Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen.

c) Vermögenslage

Das Anlagevermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 5.258 gesunken. Maßgeblich für diese Entwicklung ist die Abschreibung auf die Beteiligung im Finanzanlagevermögen in Höhe von TEUR 6.370. Darüber hinaus stehen den Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen in Höhe von TEUR 1.179 andererseits Abschreibungen in Höhe von insgesamt TEUR 67 gegenüber.

Der Barmittelbestand ist auf TEUR 1.341 gestiegen.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind auf TEUR 9.096 um TEUR 413 gestiegen.

Aufgrund der wesentlichen Abschreibung auf Vermögensgegenstände des Anlagevermögens weist die Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag in Höhe von TEUR 4.234 aus. Die Gesellschaft ist demnach bilanziell überschuldet, es besteht jedoch keine insolvenzrechtliche Überschuldung. Insofern erfolgte die Bilanzierung zum 31. Dezember 2021 zu Fortführungswerten und der Jahresabschluss wurde unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufgestellt. Diese Annahme wurde durch Planungsrechnungen und Gutachten untermauert (kein insolvenzrechtliches Gutachten).

Der künftig auftretende Kapitalbedarf wird diesbezüglich in erforderlichem Umfang durch Maßnahmen einer Refinanzierung gedeckt. Die bereits im Jahr 2021 gestartete Umstrukturierung zur Stärkung der Marktposition, hierbei insbesondere im Absatzmarkt, mittels Aufnahme zweier strategischer Partner dient in der Folge zur Schießung der bilanziellen Überschuldung. Die Entwicklung der Zahlungsmittel, gestaltete sich im Geschäftsjahr analog der Vorjahre positiv.

Der beschriebenen Entwicklung des Eigenkapitals steht die Erhöhung wesentlicher Verbindlichkeiten, hierbei insbesondere aus Lieferungen und Leistungen entgegen.

Kontokorrentlinien wurden, wie bereits im Vorjahr, im Rahmen der vertraglichen Vereinbarungen in Anspruch genommen.

3. Finanzielle und nicht finanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt unser Augenmerk auf:

1.	Umsatzentwicklung
2.	Betriebsergebnis
3.	Branchenentwicklung

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung die Kennzahlen Umsatzrendite und auch den Cashflow heran.

Die Umsatzrendite berechnen wir mit dem EBITDA im Verhältnis zu den Umsatzerlösen und den Cashflow aus der Summe aus Jahresergebnis, Abschreibungen und Dotierung (bzw. Auflösung) längerfristiger Rückstellungen.

Die Umsatzrendite ist im Vergleich zum Vorjahr von 3,0 % auf nunmehr -10 % gesunken. Der Cash-flow aus operativer Tätigkeit hat sich im Vorjahresvergleich von TEUR 1.544 auf TEUR 670 gesunken. Das Betriebsergebnis hat sich aufgrund der genannten Einmaleffekte wesentlich verringert; die Gesellschaft weist abgesehen von den außerordentlichen Aufwendungen innerhalb des Geschäftsjahres eine stabile Ertragslage auf. Die Branchenentwicklung, hierbei insbesondere der Anstieg im Beschaffungsmarkt spiegelt darüber hinaus die Entwicklung im Betriebsergebnisses im Geschäftsjahr wider.

4. Gesamtaussage

Das Geschäftsjahr 2021 war wesentlich von Einmaleffekten geprägt. Die Entwicklung des Absatzmarktes wird generell als positiv eingeschätzt. Die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzen wir ohne Berücksichtigung der Einmaleffekte weiterhin als positiv ein.

Unsere Umsatzentwicklung ist konstant und entspricht im Ergebnis unserer mittelfristigen Planung. Die Ergebnisentwicklung liegt unterhalb der mittelfristigen Planung. Insbesondere die Einflüsse im Beschaffungsmarkt als Reaktion aus der Krise in der Ukraine sowie anhaltender Entwicklungen aus der Corona Pandemie spiegeln sich im Ergebnis des Geschäftsjahres wider.

Unser Finanzmanagement ist darauf ausgerichtet, Verbindlichkeiten stets innerhalb der Zahlungsfrist zu begleichen und Forderungen innerhalb der Zahlungsziele zu vereinnahmen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sowie die Rückstellungen sind durch liquide Mittel gedeckt.

III. Prognosebericht

Die gegenwärtige Corona-Sonderlage, die bestehenden Handelskonflikte sowie der Russland-Ukraine-Krieg trüben die konjunkturelle Entwicklung ein und begrenzen das Maß der Planungssicherheit. Eine Einschätzung des Wirtschaftswachstums 2022 ist schwierig. Die geschätzten Werte zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts Deutschland liegen zwischen 3,9 % (OECD) und 4,9 % (DIW) je nach Verlauf der pandemischen Entwicklung.

Seit dem 24.2.2022 führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs haben bis jetzt keine Auswirkungen auf Ansatz und Bewertung der Vermögensgegenstände und Schulden zum Abschlussstichtag. Für das operative Geschäft erwartet die Geschäftsführung absatzseitig aktuell keine direkten Auswirkungen, wobei sich diese Einschätzung im Laufe des Jahres 2023 ändern könnte. Besonders ein Anstieg der Inflation und damit verbunden ein Rückgang des erwarteten Marktwachstums könnten Auswirkung auf das Geschäftsergebnis haben. Auch erhöhte Kosten für Energie, Benzin und andere wirtschaftliche Güter müssten entsprechend abgefedert werden, um die Erwartungen für 2022 erfüllen zu können. Quantifiziert werden können diese Effekte zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht.

Die Geschäftsführung hat unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus dem Vorjahr die anhaltende Corona-Pandemie sowie die Maßnahmen zur Eindämmung durch die Bundesregierung weiterhin als nicht wesentliches Risiko für die Gesellschaft identifiziert. Dies bedeutet, dass die Geschäftsführung zu diesem Zeitpunkt nicht davon ausgeht, dass die weitere Ausbreitung des Corona-Virus wesentliche Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft im kommenden Geschäftsjahr haben wird. Diese Einschätzung wird durch die Entwicklung in den letzten Monaten bestätigt. Schlussendlich sind die weiteren Konsequenzen aus der Ausbreitung der neuerlichen Mutationen des Coronavirus aufgrund der aktuellen Unsicherheiten jedoch noch nicht abschätzbar.

Gemäß einer ersten Einschätzung für das Geschäftsjahr 2022 erwarten wir ein positives Geschäftsergebnis auf dem Niveau des Jahres 2019 (etwa TEUR 363 Betriebsergebnis). Die Zahlen und Auftragseingänge der ersten Monate des Jahres 2022 festigen diese Einschätzung. Durch das Factoring und das erwartete Ergebnis wird 2022 von einem Cash-Flow von TEUR 670 ausgegangen.

Änderungen in den Geschäftsfeldern sind nicht geplant.

Wir beurteilen die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens positiv. Die Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH ist insgesamt sehr gut aufgestellt. Wir sind zuversichtlich, auch künftig die Chancen in unserem Marktsegment nutzen zu können.

Wir erwarten eine positive Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, trotz des nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrages. Dieser sollte sich nach unseren Planungsrechnungen bis Ende 2025 wieder abgebaut haben. Es ist auch davon abhängig, dass die Aufnahme der neuen Investoren stattfindet und die Investition in die neue Produktionsstätte durchgeführt werden.

Die zuvor beschriebenen zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen beruhen auf heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs der Gesellschaft liegen, beeinflussen die Geschäftsaktivitäten und deren Ergebnis. Diese Faktoren könnten dazu führen, dass die tatsächlichen Leistungen und Ergebnisse wesentlich abweichen.

IV. Chancen- und Risikobericht

1. Risiken

Das Finanz- und Risikomanagement der Gesellschaft hat die grundlegende Zielsetzung, den Unternehmenserfolg gegen jegliche Risiken mit signifikanter Ausprägung abzusichern. Die Unternehmensführung verfolgt hierbei eine konservative Risikopolitik.

Branchenspezifische Risiken

Sollten sich die Geschäftsaussichten nicht zuletzt durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und durch das außenwirtschaftliche Umfeld (Ukraine), das von einer hohen politischen Unsicherheit geprägt ist, eintrüben, kann dies die wirtschaftliche Situation unserer Kunden und die Nachfrage nach unseren Produkten negativ beeinflussen. Dies könnte eine entsprechende Auswirkung auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Unternehmens zur Folge haben.

Ertragswirtschaftliche Risiken

Auf der Beschaffungsseite ist unser Hauptrohstoff Butter. Preisschwankungen und Verfügbarkeit in diesem Bereich können sowohl zu negativen Kostenentwicklungen als auch zu Lieferengpässen führen.

Auf der Vertriebsseite stehen wir einer anhaltend steigenden Konkurrenzsituation gegenüber, der wir durch die hohe Qualität unserer Produkte begegnen.

Ein wesentliches Risiko aus unserer Sicht besteht weiterhin in der eingeschränkten Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt. Die Fachkräftesicherung stellt sich als ein latentes Risiko für die Geschäftsentwicklung der nächsten Jahre dar. Durch unsere Bemühungen auf diesem Gebiet ist der Bedarf der Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH an Fachkräften und Auszubildenden zurzeit jedoch zufriedenstellend gedeckt. Wir arbeiten aber kontinuierlich daran, die Gesellschaft nach außen und innen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren, um weiterhin Fachkräfte und Auszubildende gewinnen zu können und unsere bestehende Belegschaft und langjährigen Leistungsträger im Unternehmen zu halten.

Finanzwirtschaftliche Risiken

Finanzwirtschaftliche Risiken sind aufgrund der geordneten Liquiditäts- und Kapitalsituation derzeit nicht erkennbar. Aufgrund der hohen Investitionen in unser Beteiligungsunternehmen werden Verhandlungen mit potentiellen Investoren und Banken geführt. Einerseits bietet der Neubau der Produktionsanlagen eine Chance auf eine effiziente Produktion, die auch die Möglichkeit bieten wird, die Produktion um andere Produkte zu erweitern. Anderseits müssen diese Investitionen auch finanziert werden können. Diese Optionen sind in Verhandlung, stehen kurz vor dem endgültigen Abschluss.

Potentielle Währungsrisiken, die die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft beeinträchtigen könnten, bestehen nicht. Die Liquiditätssituation ist gut. Es sind keine Engpässe zu erwarten.

2. Chancen

Unsere Kernmärkte werden sich gemäß den aktuellen Prognosen nach einer Eintrübung im Geschäftsjahr 2020 und einer leichten Erholung im Jahr 2021 wieder positiv entwickeln und die Nachfrage nach unseren weiterhin Produkten beleben.

Aufgrund unserer guten Reputation am Markt sehen wir gute Chancen, unser geplantes Umsatzwachstum zu erfüllen.

Auf der Beschaffungsseite können wir auf eine breite Palette von Liefermöglichkeiten und unsere vorausplanende Lagerhaltung zurückgreifen.

Unsere langjährige Erfahrung im Bereich des Handels mit Molkereiprodukten, unsere Innovations-kraft und unsere Zuverlässigkeit sind Punkte, mit denen wir dem Wettbewerb am Markt begegnen.

3. Gesamtaussage

Die Gesamtrisikosituation hat sich in 2021 gegenüber dem Vorjahr nicht grundlegend verändert.

Risiken der künftigen Entwicklung sehen wir weiterhin insbesondere in einem sich verschärfenden Wettbewerbsumfeld sowie einem Mangel an qualifizierten Fachkräften. Als bedeutendes Risiko ist weiterhin die Covid-19-Pandemie sowie die Entwicklung rund um den russisch-ukrainischen Krieg mit Auswirkung auf die Weltwirtschaft zu nennen.

Die Verunsicherung von Haushalten und Unternehmen drückt auf die Konsum- und Investitionsneigung. Die Intensität und Dauer von Eindämmungsmaßnahmen sind maßgeblich für länderspezifische Unterschiede in der Produktionstätigkeit. Die Auswirkungen und Entwicklungen sind kaum vorhersehbar.

Chancen ergeben sich aus unserer Marktstellung und dem hohen Qualitätsstandard unserer Produkte und den geplanten Investitionen. Diese können aber nur durch den Einstieg zusätzlicher Investoren finanziell gestemmt werden.

Der zufriedenstellende Geschäftsverlauf unseres Unternehmens wird sich nach unserer Einschätzung im Jahr 2022 und den kommenden Geschäftsjahren grundsätzlich fortsetzen. Bestandsgefährdende Risiken sind aktuell nicht ersichtlich.

VI. Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten

Zu den in unserem Unternehmen bestehenden Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Forderungen, Verbindlichkeiten und Guthaben bei Kreditinstituten.

Die Gesellschaft verfügt über einen solventen Kundenstamm. Forderungsausfälle sind eher die Ausnahme. Mit einem Großteil der Kunden besteht oftmals eine langjährige Zusammenarbeit. Bonitäts-beurteilungen im Neukundengeschäft sowie unser laufendes Debitorenmanagement führen zu einem reduzierten Risiko von Forderungsausfällen und Bonitätsrisiken.

Verbindlichkeiten werden innerhalb der vereinbarten Zahlungsfristen bezahlt. Im kurzfristigen Bereich finanziert sich die Gesellschaft ausschließlich aus eigenen Mitteln.

Soweit bei finanziellen Vermögenswerten Ausfall- und Bonitätsrisiken erkennbar sind, werden entsprechende Wertberichtigungen vorgenommen.

Neuss, im Oktober 2022

Geschäftsleitung

Bei dem vorstehenden Jahresabschluss und Lagebericht handelt es sich um die nach § 327 HGB für Offenlegungszwecke verkürzte Fassung. Zu dem vollständigen Jahresabschluss der Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH, Neuss, wurde nachstehender uneingeschränkter Bestätigungsvermerk erteilt:

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

"An die Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH, Neuss

Prüfungsurteil zum Jahresabschluss und Prüfungsurteil zum Lagebericht

Wir haben den Jahresabschluss der Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH für das Geschäftsjahr 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt mit Ausnahme dieser möglichen Auswirkung unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 G Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angabe im Anhang sowie die Angaben im Rahmen der Risikoberichterstattung des Lageberichts, in denen der gesetzliche Vertreter beschreibt, dass die Gesellschaft bilanziell überschuldet ist. Diese Überschuldung ist durch die Abwertung einer Beteiligung und die damit zusammenhängende Wertberichtigung auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dieser Beteiligung entstanden. Eine wesentliche Beeinträchtigung der Liquidität ist nach Aussage des Geschäftsführers nicht gegeben. Die Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH ist in Verhandlungen mit zwei großen Investoren der Milchwirtschaft, die bereit sind, weitere Liquidität in das Unternehmen zu geben und damit den nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag auszugleichen. Außerdem ist eine Investition ist eine neue Produktionsstätte mit neuster Technik geplant. Das Grundstück für den Neubau der Produktionsstätte hat die Schütten & Lemmerholz Handelsgesellschaft mbH in 2022 bereits erworben. Die Planungsrechnung zeigt, dass das operative Ergebnis weiterhin positiv ist und die Steigerung des Gewinns bis 2026 den Verlust ausgleichen kann. Die Investitionsverträge mit den Investoren sind ausgehandelt, werden aber erst in 2023 unterschrieben. Darüber hinaus wird mit der Almil AG, Abd Homburg über einen Forderungsverzicht über EUR 3.393.000,00 verhandelt.

Da eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Investitionsverträge und der Forderungsverzicht unterschrieben werden, ist die Einschätzung der Geschäftsleitung angemessen. Da sie aber noch nicht unterschrieben sind, besteht immer noch eine gewisse Unsicherheit, dass diese Verluste aus- geglichen werden können. Aufgrund dessen deuten diese Ereignisse und Gegebenheiten auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hin, die ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Nr. 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Grundlage für das Prüfungsurteil zum Jahresabschluss und für das Prüfungsurteil zum Lagebericht

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben.

Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt.

Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.

Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher - beabsichtigter oder unbeabsichtigter - falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten und irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben.
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellt en geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen (vgl. Tz. 9) oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrundeliegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens.
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrundeliegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung, sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen."

Düsseldorf, den 19. Dezember 2022

Dr. Kleinertz Heyers und Partner Treuhand KG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft

Elisabeth Heyers, Wirtschaftsprüfer