sonnen eServices GmbH

Wildpoldsried

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2022 bis zum 31.12.2022

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

An die sonnen eServices GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der sonnen eServices GmbH, Wildpoldsried - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2022 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der sonnen eServices GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

•

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2022 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 und

•

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lage-berichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit

Wir verweisen auf die Angaben in Abschnitt "1.1 Vorbemerkung" im Anhang und auf die Angaben in Abschnitt "3.1 Risikomanagement und Risikobericht" des Lageberichts, in denen die gesetzlichen Vertreter beschreiben, dass sich die sonnen eServices GmbH in einem schnell wachsenden Marktsegment befindet und eine Wachstumsstrategie verfolgt mit hohen Investitionen in Marketing-, Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen und damit einhergehenden operativen Anlaufverlusten, die entsprechend der Unternehmensplanung für den Prognosezeitraum nicht aus den zum 31. Dezember 2022 vorhandenen liquiden Mitteln gedeckt werden können. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH, Wildpoldsried, hat ein Liquiditätsmanagement für die Tochtergesellschaften eingerichtet, das einen zusätzlichen Bedarf an Zahlungsmitteln in einem festgelegten Zeitraum frühzeitig erkennen und ausreichend Zeit für Kapitalerhöhungen gewähren soll. Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ergibt sich aus der Planung ein Bedarf an Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 14,3 Mio. und EUR 16,2 Mio. für die sonnen eServices GmbH, der den Bestand an Zahlungsmitteln am Bilanzstichtag in Höhe von EUR 3,8 Mio. übersteigt. Daher hängt die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit von der finanziellen Unterstützung und der Kapitalausstattung durch die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ab.

Die sonnen Holding GmbH hat sich daher mit Finanzierungszusage vom 3. Mai 2023 verpflichtet, den notwendigen Finanzmittel- und Kapitalbedarf der Gesellschaft bis Ende 2024 und bis zu einem maximalen Volumen von EUR 30,5 Mio. zu decken. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ist wiederum von der finanziellen Unterstützung durch ihre Gesellschafterin, der Shell Overseas Investment B.V.,'s-Gravenhage/Niederlande, abhängig, die ihrerseits am 16. Dezember 2022 eine bis Ende 2024 befristete Finanzierungszusage bis zu einem maximalen Volumen von EUR 105,6 Mio. gegenüber der sonnen Holding GmbH erteilt hat.

Damit wird auf das Bestehen einer wesentlichen Unsicherheit hingewiesen, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen kann und ein bestandsgefährdendes Risiko im Sinne des § 322 Abs. 2 Satz 3 HGB darstellt.

Unsere Prüfungsurteile sind bezüglich dieses Sachverhalts nicht modifiziert.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen (d. h. Manipulationen der Rechnungslegung und Vermögensschädigungen) oder Irrtümern ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

•	identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass aus dolosen Handlungen resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist höher als das Risiko, dass aus Irrtümern resultierende wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, da dolose Handlungen kollusives Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können;
•	gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme der Gesellschaft abzugeben;
•	beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben;
•	ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann;
•	beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt;
•	beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage des Unternehmens;
•	führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

Hinweis auf Erstprüfung

Der Jahresabschluss und Lagebericht der sonnen eServices GmbH für das vorherige, am 31. Dezember 2021 endende Geschäftsjahr, die Grundlage für die Vergleichsangaben im Jahresabschluss und Lagebericht zum 31. Dezember 2022 sind, wurden nicht geprüft.

München, den 20. Dezember 2023

Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Christ, Wirtschaftsprüfer

Schefzyk, Wirtschaftsprüfer

Bilanz zum 31. Dezember 2022

Aktiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00		0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00		117.097,45
3. Geleistete Anzahlungen	0,00		55.155,00
		0,00	172.252,45
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	4.292.886,05		4.122.559,17
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	70.021,74		48.212,89
		4.362.907,79	4.170.772,06
		4.362.907,79	4.343.024,51
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
Geleistete Anzahlungen		0,00	0,00 ^*1)
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen	7.715.442,75		210.439,35
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen	1.373.051,98		303.709,07
3. Sonstige Vermögensgegenstände	1.219.634,48		2.869.777,17 ^*1)
davon aus Steuern EUR 10.157,51 (Vj. EUR 10.101,92)
		10.308.129,21	3.383.925,59 ^*1)
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten		3.763.940,13	2.130.855,09
		14.072.069,34	5.514.780,68
C. Rechnungsabgrenzungsposten		267.731,35	271.519,28
D. Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		1.604.960,86	14.155.214,84
		20.307.669,34	24.284.539,31

^*1) Anpassung Vorjahreswert - s. Erläuterung im Anhang

Passiva

	31.12.2022		31.12.2021
	EUR	EUR	EUR
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital		25.000,00	25.000,00
II. Kapitalrücklage		79.950.000,00	56.950.000,00
III. Verlustvortrag		-71.130.214,84	-59.048.528,47
IV. Jahresfehlbetrag		-10.449.746,02	-12.081.686,37
davon nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag		-1.604.960,86	-14.155.214,84
		0,00	0,00
B. Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen		9.157.627,26	22.275.317,00
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	981.940,93		121.231,76
2. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen	991.184,46		189.456,79
3. Sonstige Verbindlichkeiten	9.176.916,69		1.682.345,23
davon aus Steuern EUR 359.967,78 (Vj. EUR 241.305,88)
		11.150.042,08	1.993.033,78
D. Rechnungsabgrenzungsposten		0,00	16.188,53
		20.307.669,34	24.284.539,31

Gewinn- und Verlustrechnung für 2022

	2022		2021
	EUR	EUR	EUR
1. Umsatzerlöse	43.884.911,80		18.159.579,30 ^2)3)
2. Andere aktivierte Eigenleistungen	0,00		241.562,74
3. Sonstige betriebliche Erträge	13.240.881,52		23.234.005,68
davon Erträge aus der Währungsumrechnung EUR 0,00 (Vj. EUR 25,63)
		57.125.793,32	41.635.147,72
4. Materialaufwand
Aufwendungen für bezogene Leistungen	52.737.794,62		26.504.315,31 ^{2) 3)}
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter	4.884.441,55		3.996.154,06
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	863.659,17		578.272,52
davon für Altersversorgung EUR 17.121.69 (Vj. EUR 12.878,67)
6. Abschreibungen
auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	426.424,96		336.488,71
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen	8.709.050,99		22.301.338,77
davon Aufwendungen aus der Währungsumrechnung EUR 0,00 (Vj. EUR 57,32)
		67.621.371,29	53.716.569,37
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge	45.833,47		0,00
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	1,52		264,72
		45.831,95	-264,72
10. Jahresfehlbetrag		-10.449.746,02	-12.081.686,37

^*2) Anpassung Vorjahreswert - s. Erläuterung im Anhang

^*3) Anpassung Vorjahreswert - s. Erläuterung im Anhang

ANHANG für das Geschäftsjahr 2022

1. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

1.1. Vorbemerkung

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2022 wurde nach den Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorschriften des GmbH-Gesetzes aufgestellt.

Es gelten die Vorschriften für mittelgroße Kapitalgesellschaften nach § 267 Abs. 2 HGB.

Für die Gliederung der Bilanz wurden die handelsrechtlichen Vorschriften des § 266 HGB beachtet. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB dargestellt.

Die Gesellschaft ist unter der Firma sonnen eServices GmbH mit Sitz in Wildpoldsried im Handelsregister des Amtsgerichts Kempten/Allgäu unter der Nummer HRB 13013 eingetragen.

Der Abschluss wird unter der Prämisse der Unternehmensfortführung erstellt.

Wir weisen auf folgendes bestandsgefährdendes Risiko hin:

Die sonnen eServices GmbH ist in einem schnell wachsenden Marktsegment tätig und verfolgt eine Wachstumsstrategie mit hohen Investitionen in Marketing-, Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Diese Strategie führt zu Anlaufverlusten, die durch die vorhandenen liquiden Mittel, die zum 31. Dezember 2022 auf Grundlage des aktuellen Geschäftsplans für den Prognosezeitraum zur Verfügung stehen, nicht finanziert werden können. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH, Wildpoldsried, hat ein Liquiditätsmanagement für die Tochtergesellschaften eingerichtet, das einen zusätzlichen Bedarf an Zahlungsmitteln in einem festgelegten Zeitraum frühzeitig erkennen und ausreichend Zeit für Kapitalerhöhungen gewähren soll.

Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ergibt sich aus der Planung ein Bedarf an Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 14,3 Mio. und EUR 16,2 Mio. für die sonnen eServices GmbH, der den Bestand an Zahlungsmitteln am Bilanzstichtag in Höhe von EUR 3,8 Mio. übersteigt.

Daher hängt die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft von der finanziellen Unterstützung und der Kapitalausstattung durch die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ab und stellt ein bestandsgefährdendes Risiko dar.

Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat sich daher mit einer Finanzierungszusage vom 3. Mai 2023 verpflichtet, den voraussichtlich notwendigen Finanzmittel- und Kapitalbedarf der sonnen GmbH bis Ende 2024 und bis zu einer maximalen Höhe von EUR 30,5 Mio. zu decken. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ist wiederum von der finanziellen Unterstützung durch ihre Gesellschafterin, der Shell Overseas Investment B.V., abhängig, die ihrerseits am 16. Dezember 2022 eine bis Ende 2024 befristete Finanzierungszusage bis zu einem maximalen Volumen von EUR 105,6 Mio. gegenüber der sonnen Holding GmbH erteilt hat.

1.2. Änderung der Bewertungs- und Abschreibungsmethoden

Änderungen der angewandten Bewertungs- und Ausweismethoden wurden in Bezug auf die Darstellung Leistungstausch der sonnen FlatHome sowie des Strom-Drittmengenhandling über Strombörse - Dienstleister ES FOR IN vorgenommen (siehe Punkt 2.1.1 und 2.1.2).

1.3. Anlagevermögen

Hinsichtlich der Zusammensetzung und der Entwicklung des Anlagevermögens wird auf den der Bilanz als Anlage beigefügten Anlagespiegel verwiesen.

Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und werden, sofern sie der Abnutzung unterliegen, entsprechend ihrer Nutzungsdauer um planmäßige Abschreibungen vermindert. Als Nutzungsdauer werden Werte von 3 bis 5 Jahren angesetzt.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungskosten vermindert um planmäßige und, soweit notwendig, außerplanmäßige Abschreibungen angesetzt. Für Zugänge im Berichtsjahr wurden die Abschreibungen zeitanteilig nach der linearen Abschreibungsmethode entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer bemessen. Im Geschäftsjahr wurden keine außerplanmäßigen Abschreibungen vorgenommen.

Die Nutzungsdauern von technischen Anlagen und Maschinen beträgt 20 Jahre. Es handelt sich hierbei um die im Rahmen des Produktes "sonnenNow" verpachteten sonnen-Komplett-Anlagen. Für andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung werden Nutzungsdauern zwischen 2 und 3 Jahren angesetzt.

1.4. Umlaufvermögen

Die Forderungen und die sonstigen Vermögensgegenstände sind zum Nennwert bilanziert.

Einzelrisiken wurden durch angemessene Einzelwertberichtigungen berücksichtigt.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen TEUR 7.715 (Vorjahr: TEUR 210) Hiervon wurden TEUR 72 (Vorjahr: TEUR 96) zum Bilanzstichtag einzelwertberichtigt. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist eine Ergebnisabgrenzung für Stromerlöse (=Leistungstausch im Stromprodukt) enthalten (TEUR 7.171). Diese Position spiegelt sich auf der Passivseite in den Sonstigen Verbindlichkeiten, da dort die gegenüberstehenden Aufwendungen für Abtretung Strom und Bereitstellung der Batteriespeicher abgebildet wurden.

Eine Anzahlung aus 2021 an einen Dienstleister wurde zum korrekten Ausweis (*1) umgegliedert, wodurch die Vergleichbarkeit dieser Posten zu der in 2021 veröffentlichten Bilanz nicht mehr gegeben ist. Es handelt sich um TEUR 1.918, welche in der Bilanz 2021 bei den Vorräten unter "B.I. 4 Geleistete Anzahlungen" ausgewiesen waren. Der korrekte Bilanzausweis erfolgt in der Bilanz 2022 bei den Forderungen unter "B.II. 3 Sonstige Vermögensgegenstände". Zum Jahresende 2022 bestand dieser Posten bereits nicht mehr, weshalb nur der Vorjahreswert umgegliedert wurde.

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen bestehen in Höhe von TEUR 1.373 (Vorjahr: EUR 304) und resultieren aus Leistungen aus Dienstleistungsverträgen für Vermarktungsprämien, VPP und Netzentgelte. Sämtliche Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres fällig.

1.5. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert TEUR 25 und ist voll einbezahlt.

Die Kapitalrücklage beträgt zum 31. Dezember 2022 TEUR 79.950 (Vorjahr: TEUR 56.950), es wurden in 2022 TEUR durch Zuzahlungen der Gesellschafterin gemäß § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB 23.000 eingestellt. Die Gesellschaft weist zum 31.12.2022 ein negatives Eigenkapital nach § 268 Abs. 3 HGB aus. Unter den Going-Concern-Gesichtspunkten wird im folgenden Geschäftsjahr eine Einzahlung der Gesellschafterin in die Kapitalrücklage geleistet, um den Fehlbetrag auszugleichen.

1.6. Rückstellungen

Rückstellungen wurden in Höhe des Betrages gebildet, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Erfüllung der jeweiligen Risiken und möglichen Verpflichtungen erforderlich sein wird (Erfüllungsbetrag).

Die Drohverlust-Rückstellung aus der sonnenFlat-Home wurde in 2022 vollständig in Höhe von TEUR 610 aufgelöst, da die belastenden Kundenverträge durch Kündigung vollumfänglich beendet sind. Die Rückstellung für Schadenersatz-Zahlungen, welche aufgrund der Abkündigungen der sonnenFlat-Home in 2021 in Höhe von TEUR 19.039 gebildet wurde, konnte durch die Klageentwicklung in 2022 auf TEUR 6.500 reduziert werden. Die sonstigen Rückstellungen setzen sich im Wesentlichen aus Rückstellungen für ausstehende Rechnungen sowie den Rückstellungen im Personalbereich zusammen.

1.7. Verbindlichkeitenspiegel

Verbindlichkeiten wurden, wie im Vorjahr mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Alle Verbindlichkeiten bestehen mit einer Fälligkeit innerhalb eines Jahres, es bestehen keine Verbindlichkeiten, die durch Pfandrechte o.ä. Rechte gesichert sind.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen bestehen in Höhe von TEUR 982 (Vorjahr: TEUR 121). Die Verbindlichkeiten gegen verbundene Unternehmen betragen TEUR 991 (Vorjahr: TEUR 189) und resultieren aus Leistungen aus Dienstleistungsverträgen für Personal- und Umlagekosten.

In den sonstigen Verbindlichkeiten ist eine Ergebnisabgrenzung für Aufwendungen aus Abtretung Strom und Bereitstellung der Batteriespeicher (=Leistungstausch im Stromprodukt) enthalten (TEUR 7.171). Diese Position spiegelt sich auf der Aktivseite in den Forderungen, da dort die gegenüberstehenden Stromerlöse abgebildet wurden.

1.8. Währungsumrechnung

Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Devisenkassamittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Bei einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wurde dabei das Realisationsprinzip und das Anschaffungskostenprinzip beachtet.

1.9. Latente Steuern

Für die Ermittlung latenter Steuern aufgrund von temporären oder quasi-permanenten Differenzen zwischen den handelsrechtlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten und ihren steuerlichen Wertansätzen oder aufgrund steuerlicher Verlustvorträge werden diese mit den unternehmensindividuellen Steuersätzen im Zeitpunkt des Abbaus der Differenzen bewertet und die Beträge der sich ergebenden Steuerbe- und -entlastung nicht abgezinst.

Aktive latente Steuern werden nicht angesetzt, da die Geltendmachung von Verlustvorträgen derzeit mit hoher Unsicherheit behaftet ist.

2. Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

2.1. Umsatzerlöse und Materialaufwand

2.1.1. Darstellung Leistungstausch der sonnen FlatHome (*2)

Der Leistungstausch im Rahmen der sonnen Flathome (1. Generation) wurde in der Vergangenheit als Erlösschmälerung im Umsatzbereich erfasst. Dieser an die Kunden geleisteten Zahlung steht jedoch eine vom Kunden zu erbringende separate Hauptleistungspflicht gegenüber, daher darf diese aufgrund des Saldierungsverbots nicht als Erlösschmälerung behandelt werden. Aus diesem Grund wurde der Vorjahreswert (TEUR 5.796) für 2021 in den Materialaufwand umgegliedert, weshalb die Vergleichbarkeit der Umsatzerlöse und Materialaufwendungen zu der in 2021 veröffentlichten GuV nicht mehr gegeben ist. Der Wert aus diesem Sachverhalt für das Wirtschaftsjahr 2022 beträgt TEUR 6.397).

2.1.2. Strom-Drittmengenhandling über Strombörse - Dienstleister ES FOR IN (*3)

Die Strommengen, die sonnen zur Belieferung der Endkunden benötigt werden bereits einige Zeit im Voraus beschafft. Zum aktuellen Handel benötigte Mehr- oder Mindermengen werden über den Dienstleister ES FOR IN an der Strombörse zum tagesaktuellen Preis beschafft oder verkauft. Dadurch entstehen für sonnen Gewinne oder Verluste. Der Verkauf der Mehrmengen ist aus diesem Grund als Umsatzerlös auszuweisen. In der Vergangenheit wurden die Verkäufe jedoch als Minderungen im Materialaufwand erfasst. Aus diesem Grund wurde der Vorjahreswert (TEUR 3.030) für 2021 in die Umsatzerlöse umgegliedert, weshalb die Vergleichbarkeit der Umsatzerlöse und Materialaufwendungen zu der in 2021 veröffentlichten Gewinn- und Verlustrechnung nicht mehr gegeben ist. Der Wert aus diesem Sachverhalt für das Wirtschaftsjahr 2022 beträgt TEUR 9.348).

2. 2. Sonstige betriebliche Erträge

Hierin sind folgende Werte aus Auflösungen von Rückstellungen enthalten:

Drohverlust-Rückstellung	610 TEUR	(Vorjahr 22.959 TEUR)
Schadenersatz-Rückstellung	12.539 TEUR	(Vorjahr 0 EUR).

2.3. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Hierin ist der Wert aus einer Insolvenz eines Geschäftspartners enthalten. In diesem Fall wurde in 2021 eine Anzahlung für Dienstleistungen in Höhe von TEUR 2.500 getätigt. Von dieser Vorauszahlung standen zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung in 2022 noch TEUR 1.922 offen.

3. Haftungsverhältnisse

Die sonnen eServices GmbH hat keine Haftungsverhältnisse im Sinne des § 251 HGB.

4. Sonstige Angaben

4.1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB

Zwischen der sonnen GmbH, der sonnen eServices GmbH, der sonnen Holding GmbH und der sonnen eServices Deutschland GmbH besteht eine umsatzsteuerliche Organschaft.

Verpflichtungen aus Miet- und Leasingverpflichtungen bestehen nicht. Darüber hinaus bestehen keine Leasing- und Mietverträge, deren Angabe für die Beurteilung der Finanzlage von Bedeutung sind.

4.2.	Mitglieder des Geschäftsführungsorgans gemäß § 285 Nr.10 HGB
Oliver Koch	Chief Executive Officer
Bianca Swanston	Chief Financial Officer
Marko Hein	Chief Digital Officer

Die Bezüge der Geschäftsführer wurden im Rahmen des Servicevertrages von der sonnen GmbH pauschal weiterbelastet und sind daher nicht einzeln identifizierbar.

4.3. Anzahl der Arbeitnehmer gemäß § 285 Nr. 7 HGB im Berichtsjahr:

Gesamt	85
Verwaltung	21
Vertrieb und Marketing	9
Produktion und Service	36
Forschung und Entwicklung	19

Es handelt sich um die durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer laut § 267 Abs. 5 HGB.

4.4. Nachtragsbericht

Nach dem Bilanzstichtag sind folgende Vorgänge von besonderer Bedeutung eingetreten, die wesentliche finanzielle Auswirkungen haben:

Im Insolvenzfall (siehe 2.2.) kam es im April 2023 zur Auszahlung einer Quote gemäß Insolvenzplan in Höhe von TEUR 268.

Die erste Klage eines Kunden zur Abkündigung der sonnenFlat-Home wurde im April 2023 vom Amtsgericht Kempten zu Gunsten der sonnen eServices GmbH entschieden und abgewiesen. Alle weiteren Rechtsfälle konnten in 2023 durch eine Vergleichszahlung beigelegt werden. Dieses Gerichtsurteil und die Entwicklung der anderen Klagefälle bestätigt unsere Annahme, dass das Risiko aus den Schadenersatzfällen auch in 2023 weiter rückläufig ist.

4.5. Ergebnisverwendung

Der Jahresfehlbetrag in Höhe von TEUR 10.450 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

4.6. Konzernverhältnisse

Der Jahresabschluss wird in den Konzernabschluss der Shell plc, Sitz: London/Großbritannien, einbezogen. Die Shell plc stellt den Konzernabschluss für den kleinsten und größten Kreis von Unternehmen auf. Der Konzernabschluss ist am Sitz der Gesellschaft erhältlich, sowie unter https://reports.shell.com/annual-report/2022/ abrufbar.

4.7. Abschlussprüferhonorar

Die Abschlussprüfergebühren sind in den Angaben der Shell Plc. (Note 34 - Auditor's remuneration) enthalten.

Wildpoldsried, den 20. Dezember 2023

gez. Geschäftsführung

Oliver Koch

Bianca Swanston

Marko Hein

Entwicklung des Anlagevermögens 2022

	Anschaffungs- und Herstellungskosten
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	Umbuchungen	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	0,00	0,00	55.155,00	55.155,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	784.473,33	0,00	0,00	0,00	784.473,33
3. Geleistete Anzahlungen	55.155,00	0,00	0,00	-55.155,00	0,00
	839.628,33	0,00	0,00	0,00	839.628,33
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	4.341.822,17	422.643,60	18.372,68	0,00	4.746.093,09
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	92.834,58	41.216,36	0,00	0,00	134.050,94
	4.434.656,75	463.859,96	18.372,68	0,00	4.880.144,03
	5.274.285,08	463.859,96	18.372,68	0,00	5.719.772,36

	Kumulierte Abschreibungen
	01.01.2022	Zugänge	Abgänge	31.12.2022
	EUR	EUR	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	55.155,00	0,00	55.155,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	667.375,88	117.097,45	0,00	784.473,33
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	0,00	0,00	0,00
	667.375,88	172.252,45	0,00	839.628,33
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	219.263,00	234.765,00	820,96	453.207,04
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	44.621,69	19.407,51	0,00	64.029,20
	263.884,69	254.172,51	820,96	517.236,24
	931.260,57	426.424,96	820,96	1.356.864,57

	Buchwerte
	31.12.2022	31.12.2021
	EUR	EUR
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte	0,00	0,00
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten	0,00	117.097,45
3. Geleistete Anzahlungen	0,00	55.155,00
	0,00	172.252,45
II. Sachanlagen
1. Technische Anlagen und Maschinen	4.292.886,05	4.122.559,17
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	70.021,74	48.212,89
	4.362.907,79	4.170.772,06
	4.362.907,79	4.343.024,51

Der Jahresabschluss der Gesellschaft wurde am 20.02.2024 festgestellt.

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2022

1. Grundlagen der Gesellschaft

1.1 Geschäftsmodell

Die sonnen eServices GmbH mit Sitz im bayerischen Energiedorf Wildpoldsried möchte durch seine Services und Dienstleistungen auch privaten Kunden ermöglichen, zur Energiewende ihren Beitrag zu leisten und von den vielfältigen Möglichkeiten im Energiemarkt der Zukunft zu profitieren.

Die sonnen eServices GmbH ist deshalb im Bereich der Energieversorgung mit Strom tätig. Dazu entwickelt, vertreibt und betreibt das Unternehmen innovative Energieverträge - sogenannte Prosumer Verträge - die es dem Kunden erlauben, sowohl als Konsument als auch als Produzent am Strommarkt teilzunehmen. Der typische Kunde der sonnen eServices GmbH verfügt über eine Photovoltaikanlage sowie über einen Stromspeicher von sonnen, womit er etwa 75 % seines privaten Strombedarfs selbst decken kann. Es ist Ziel der sonnen eServices GmbH, dem Kunden eine planbare möglichst kostenneutrale Option zu bieten, den Reststrombedarf von 25 % aus dem Netz auch über sonnen zu decken (Konsum von Strom). Neben den sogenannten Prosumer Verträgen gibt es selbstverständlich auch gewöhnliche Verträge zur Energieversorgung.

Neben der reinen Stromversorgung verknüpft die sonnen eServices GmbH die sonnenBatterien der Kunden zu einem intelligenten virtuellen Großspeicher für Elektrizität (sonnenVPP Virtual Power Plant), welcher zur Stabilisierung des Stromnetzes in Deutschland eingesetzt werden kann. Damit ermöglicht die sonnen eServices GmbH seinen Kunden mit ihren Speichern einen Beitrag zur Energiewende zu leisten sowie zusätzliche Einnahmen zu generieren bzw. die eigenen Strombezugskosten für den Reststrombedarf aus dem Netz zu reduzieren oder gar auf EUR 0 zu setzen.

Die sonnen eServices GmbH ist im Bereich der Stromtarife vornehmlich in Deutschland tätig. Ähnliche Konzepte werden über Schwestergesellschaften derzeit in Italien und Australien betrieben. Das Angebot richtet sich im Moment vorrangig an private Kunden.Das von der sonnen eServices GmbH zu 100 % selbst entwickelte virtuelle Kraftwerk (sonnenVPP) wird in Deutschland von sonnen selbst betrieben.

Bei Projekten außerhalb Deutschlands (USA, Europa und Australien) wird die Dienstleistung aktuell auch an Dritte verkauft nach dem Software-as-a-Service (SaaS)-Modell.

Externe Faktoren für die Entwicklung der Geschäftstätigkeit sind die Preisschwankungen im Energiesektor sowie insbesondere der Rollout von Smart Metern, welcher für die vollständige Umsetzung der Produktidee notwendig ist.

1.2 Forschung und Entwicklung

Die sonnen eServices GmbH möchte im Bereich der VPP (virtual power plant - virtuelles Kraftwerk) Technologie ihre Position im Kernmarkt Deutschland als auch an den internationalen Marktplätzen weiter ausbauen. Das VPP ist die virtuelle Verknüpfung von sonnenBatterien zu einer Großbatterie, welche einheitlich angesteuert werden und somit beispielsweise netzdienlich agieren kann.

Dem zugrunde liegt eine international verwendbare und skalierbare Softwareprogrammierung, welche sowohl intern zum Beispiel zur Teilnahme am Regelleistungsmarkt mit Endkundenbatterien als auch als SaaS Modell (Solution as a Service) eingesetzt werden kann. Eine kompetitive Kostenstruktur auf der Systemebene, eine international skalierfähige Produktarchitektur sowie die kontinuierliche Erweiterung der Produktpalette durch Integration von verschiedenen Haushaltsverbrauchern wie einer Wärmepumpe oder dem Lader für ein Elektroauto sind die Grundpfeiler für den Erfolg.

Die sonnen eServices GmbH konzentriert sich somit auf die Entwicklung von neuen Software-Komponenten und - Architekturen, um den künftigen Erfolg des Unternehmens voranzutreiben und stetig neue Kundensegmente und Umsatzgebiete zu erschließen. Die sonnen eServices GmbH hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2022 Aufwendungen für Forschung und Entwicklung in Höhe von TEUR 2.020 (i. Vj. TEUR 1.813). Im Durchschnitt waren in der Entwicklungsabteilung 19 Mitarbeiter (i. Vj. 17 Mitarbeiter) beschäftigt. Die Entwicklungsintensität (Forschungs- und Entwicklungsaufwand * 100 / Umsatz) betrug dabei 4,6 % (i. Vj. 10,0 %). Im Geschäftsjahr 2022 hat die sonnen eServices GmbH folgenden Schwerpunkt in der Entwicklung gesetzt:

•	Weiterentwicklung der VPP-Technologie zur Potentialsteigerung und Unterstützung der Hardware-Verkäufe und Erschließung neuer Umsatzmöglichkeiten

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

Im Berichtsjahr 2022 haben sich die Wachstumsaussichten eingetrübt, die Risiken haben zugenommen. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dämpft in allen Regionen das Wachstum, treibt die Inflation und verstärkt Knappheiten in Einzelmärkten. Zudem hat dies deutliche Zinserhöhungen nach sich gezogen. Diese belasten auch die privaten Investitionen. Konkret wuchs die Weltwirtschaft nur noch um 3,2 % (Vorjahr 5,9 %). Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone lag bei +3,5 % (Vorjahr 5,3 %).

Der Energiemarkt hat sich im Jahr 2022 durch die starken Strompreissteigerungen in einem turbulenten Umfeld befunden. Viele Anbieter mussten die Preissteigerungen direkt an ihre Kunden weiterleiten.

Durch die langfristige Hedging-Strategie in der Beschaffung von Strom der sonnen eServices GmbH konnten Preisanpassungen auf moderater Höhe gehalten werden und führten somit zu keinem signifikanten Kundenverlust.

2.2 Geschäftsverlauf

Die Gesellschaft konnte erneut den Umsatz steigern und führte ihre auf Wachstum und rasche Marktdurchdringung gerichtete Strategie konsequent fort. Das Umsatzwachstum als finanzieller Leistungsindikator lag bei 141,7 % und führte zu einem Umsatzanstieg um TEUR 25.725 von TEUR 18.160 im Vorjahr auf TEUR 43.885 im Geschäftsjahr 2022. Nach einem Jahresfehlbetrag von TEUR 12.082 im Geschäftsjahr 2021 wurde im aktuellen Geschäftsjahr ein Jahresfehlbetrag von nur TEUR 10.450 erzielt. Der geringere Jahresfehlbetrag im Geschäftsjahr 2022 war im Wesentlichen auf die Auflösung von Rückstellungen zurückzuführen.

Die prognostizierte Umsatzsteigerung von 50 %-70 % konnte indes noch übertroffen werden. Dies ist unter anderem auf eine geänderte Buchungssystematik zurückzuführen, da erstmalig Abgrenzungen im Dezember 2022 in den Umsatzerlösen vorgenommen wurden. Aber auch eine gestiegene Kundenanzahl hat positiv zum erhöhten Umsatz beigetragen (3.870 neue Stromverträge in 2022). Der prognostizierte Jahresverlust in Höhe von 40 %-60 % des Umsatzes ist nicht eingetreten. Es wurde lediglich ein Verlust von 23,8 % des Umsatzes erzielt.

Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzt die Geschäftsführung als gut ein. Insbesondere die Umsatzsteigerung (nach Bereinigung der Abgrenzung im Dezember 2022) beurteilt die Geschäftsführung als positiv. Darüber hinaus sieht die sonnen eServices GmbH durch die höheren Hardware-Abverkäufe der sonnen GmbH auch eine stetig wachsende Nachfrage nach den angebotenen eServices Produkten.

2.3 Lage der Gesellschaft

2.3.1 Ertragslage

Der Umsatzanstieg in Höhe von TEUR 25.725 bzw. 141,7 % von TEUR 18.160 im Vorjahr auf TEUR 43.885 im Geschäftsjahr 2022 lag vor allem an einer Änderung der Buchungssystematik (Abgrenzung Jahresabrechnung 2022 bereits im Dezember), als auch gestiegenen Absätzen aufgrund höherer Hardwareverkäufe (sonnen GmbH) und damit verbundenen höheren Stromkundenzahlen.

Der Materialaufwand für den Bezug von Energie hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 26.233 auf TEUR 52.738 erhöht. Auch hier wurde gleichlaufend zum Umsatz die Buchungssystematik geändert (Abgrenzung Jahresendabrechnung 2022 im Dezember 2022). Durch den im Verhältnis zum Umsatz gestiegenen Materialaufwand sank die Roh-Marge (definiert als Umsatzerlöse abzüglich des Materialaufwands) von TEUR -8.344 (-45,9%) im Vorjahr auf TEUR -8.853 (-20,2%).

Der Personalaufwand stieg im Vergleich zum Vorjahr um 25,7 % von TEUR 4.574 im Vorjahr auf TEUR 5.748. Der Anstieg beruhte zum einen auf jährlichen Gehaltssteigerungen, einem Programm zur langfristigen Bindung von Mitarbeitern, sowie verstärkten Einstellungen von neuen Mitarbeitern. Insgesamt wurden im Vergleich zum Vorjahr 23 Mitarbeiter aufgebaut, sodass sich eine durchschnittliche Mitarbeiteranzahl von 85 Mitarbeitern im Jahr 2022 ergibt. Mit dem Aufbau der Mitarbeiter soll das weitere Wachstum der Gesellschaft vorangetrieben werden.

Der Anstieg der Abschreibungen von TEUR 336 im Vorjahr auf TEUR 426 im Geschäftsjahr 2022 ist auf planmäßige Abschreibungen, insbesondere im Bereich der technischen Anlagen und Maschinen, zurückzuführen. Außerplanmäßige Abschreibungen lagen im Jahr 2022 nicht vor.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich mit TEUR 8.709 im Vergleich zum Vorjahr mit TEUR 22.301 stark vermindert. Dies lag unter anderem an Kosten durch die Bildung von Schadenersatzrückstellungen (Abkündigung Stromverträge FlatHome) im Jahr 2021.

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind mit TEUR 13.241 niedriger als im Vorjahr (TEUR 23.234). Dies liegt an einer im Vergleich zum Vorjahr geringeren Auflösung von Rückstellungen.

Im Ergebnis führte dies zu einem Jahresfehlbetrag von TEUR 10.450 im Geschäftsjahr 2022 (Vorjahr: Jahresfehlbetrag i.H.v. TEUR 12.082).

2.3.2 Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr von TEUR 24.285 auf TEUR 20.308 gesunken. Der Effekt kommt zum einen aus höheren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen mit TEUR 10.308 im Vergleich zum Vorjahr mit TEUR 3.384. Diese haben sich durch die geänderte Buchungssystematik zur Abgrenzung der Jahresendrechnungen ergeben. Die höheren Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden durch die Reduktion des nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrags von TEUR 14.155 im Vorjahr auf TEUR 1.605 komplett kompensiert. Diese Reduktion ist die Konsequenz aus der Erhöhung der Kapitalrücklage durch Zuzahlungen der Gesellschafterin, die wiederum mit dem Anstieg des Verlustvortrags kompensiert wurde.

Die Passivseite ist hingegen insbesondere durch den Anstieg der sonstigen Verbindlichkeiten von TEUR 1.682 im Vorjahr auf TEUR 9.177 im Berichtsjahr 2022 geprägt. Ursächlich hierfür ist, wie bereits auf der Aktivseite, die geänderte Buchungssystematik zur Abgrenzung der Jahresendrechnungen.

Investitionen

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 464 in technische Anlagen, Maschinen und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung investiert.

Liquiditätsentwicklung

Der Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit der sonnen eServices GmbH betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR -20.873. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug im Geschäftsjahr 2022 TEUR -463. Damit ergab sich im Geschäftsjahr 2022 ein Free-Cashflow von TEUR -21.336 (Vorjahr: TEUR -17.861). Wesentlicher Einflussfaktor ist das Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2022 und der Abbau der Rückstellungen. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug TEUR 23.000.

Zum Jahresende verfügte die sonnen eServices GmbH über liquide Mittel in Höhe von TEUR 3.764 (i. Vj. TEUR 2.131). Die Gesellschaft war bisher jederzeit in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen fristgerecht nachzukommen.

2.4 Finanzielle und nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

2.4.1 Finanzielle Leistungsindikatoren

Zu den wesentlichsten Leistungsindikatoren gehört die Umsatzentwicklung im Jahresvergleich.

Als weiterer finanzieller Leistungsindikator zählt die Veränderung der abgeschlossenen Energieverträge im Jahresvergleich zu den finanziellen Leistungsindikatoren. 2022 wurden bei der sonnen eServices GmbH 3.870 Energieverträge abgeschlossen. Dies entspricht einem geringeren Anstieg gegenüber den 2021 abgeschlossenen Verträgen von 75,6 %.

2.4.2 Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren

Nachhaltigkeit gehört zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren der sonnen eServices GmbH. Deshalb sind nicht-finanzielle Leistungsindikatoren wie Arbeitnehmerinteressen, Umweltgesundheit und die Einhaltung rechtlicher Vorschriften für die Gruppe genauso wichtig wie finanzielle Leistungsindikatoren. Hinsichtlich der nicht-finanziellen Kennzahlen und Leistungsindikatoren stützt sich die sonnen eServices GmbH bei der Führung ihrer Geschäfte hauptsächlich auf die folgenden, regelmäßig ermittelten mitarbeiterbezogenen Variablen und Nachhaltigkeitsfaktoren:

•	Versorgung der Kunden mit grünem Strom (Herkunftsnachweis, Grünstromkennzeichnung)
•	Bewahrung einer hohen Servicequalität zur Sicherstellung der Versorgung
•	Stabilisierung des Stromnetzes
•	Weiterentwicklung des VPP
•	Mitarbeiterzahl

Im Hinblick auf eine nachhaltige Corporate Governance bietet die sonnen eServices GmbH ihren Mitarbeitern ein motivierendes, sozial gerechtes Arbeitsumfeld. Die sonnen eServices GmbH legt Wert darauf, dass ihre Mitarbeiter zufrieden sind und langfristig für sie arbeiten möchten. Die fachliche Entwicklung bei der sonnen eServices GmbH ist an die individuelle Situation der Mitarbeiter angepasst. Neben fachspezifischen Ausbildungen bietet sonnen Weiterbildungsmaßnahmen zu Themen wie Projektmanagement, Teambuilding und Fremdsprachenkurse an, die für alle Fachbereiche relevant sind.

2.5 Gesamtaussage

Insgesamt sind der Geschäftsverlauf und die Lage der Gesellschaft nach Ansicht der Geschäftsführung als positiv zu beurteilen

3. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

3.1 Risikomanagement und Risikobericht

Die sonnen eServices GmbH wächst schnell und passt ihr Risikomanagement ständig an die aus dem Wachstum der Gesellschaft resultierenden Bedürfnisse an. Die Geschäftsführung überwacht die sonnen eServices GmbH durch regelmäßig erstellte kurz- und langfristige Umsatz-, Liquiditäts- und Finanzplanungen. Diese Planungen werden mit den tatsächlichen Ergebnissen verglichen und Abweichungen sorgfältig auf ihre Ursache hin untersucht. Erkennbare Risiken werden von der Geschäftsführung frühzeitig aufgegriffen und, soweit erforderlich, Gegenmaßnahmen eingeleitet. Risiken in Bezug auf Produktentwicklung, regulatorische Änderungen in Märkten und Branchentrends bedingt durch Preisentwicklungen und Innovationen werden in regelmäßigen Abständen sorgfältig von der Geschäftsführung analysiert.

Die sonnen eServices GmbH nimmt momentan keine quantitative Bewertung der Risiken vor, hat aber eine qualitative Bewertung der folgenden Risikokategorien durchgeführt:

Risikokategorie A:	hohes Risiko (hoher Einfluss auf den Jahresabschluss)
Risikokategorie B:	mittleres Risiko (mittlerer Einfluss auf den Jahresabschluss)
Risikokategorie C:	geringes Risiko (geringer Einfluss auf den Jahresabschluss)

In diesem Zusammenhang hat die Gesellschaft folgende Risiken identifiziert:

Liquiditätsrisiko (Risikokategorie A) - bestandsgefährdende Risiken

Die sonnen eServices GmbH ist in einem schnell wachsenden Marktsegment tätig und verfolgt eine [internationale ]Wachstumsstrategie mit hohen Investitionen in Marketing-, Vertriebs- und Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten. Diese Strategie führt zu Anlaufverlusten, die durch die vorhandenen liquiden Mittel, die zum 31. Dezember 2022 auf Grundlage des aktuellen Geschäftsplans für den Prognosezeitraum zur Verfügung stehen, nicht finanziert werden können. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH, Wildpoldsried, hat ein Liquiditätsmanagement für die Tochtergesellschaften eingerichtet, das einen zusätzlichen Bedarf an Zahlungsmitteln in einem festgelegten Zeitraum frühzeitig erkennen und ausreichend Zeit für Kapitalerhöhungen gewähren soll. Für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 ergibt sich aus der Planung ein Bedarf an Zahlungsmitteln in Höhe von EUR 14,3 Mio. und EUR 16,2 Mio. für die sonnen eServices GmbH, der den Bestand an Zahlungsmitteln am Bilanzstichtag in Höhe von EUR 3,8 Mio. übersteigt. Daher hängt die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit und damit die Fortführung der Unternehmenstätigkeit der Gesellschaft von der finanziellen Unterstützung und der Kapitalausstattung durch die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ab und stellt ein bestandsgefährdendes Risiko dar. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH hat sich daher mit einer Finanzierungszusage vom 3. Mai 2023 verpflichtet, den voraussichtlich notwendigen Finanzmittel- und Kapitalbedarf der sonnen GmbH bis Ende 2024 und bis zu einer maximalen Höhe von EUR 30,5 Mio. zu decken. Die Gesellschafterin sonnen Holding GmbH ist wiederum von der finanziellen Unterstützung durch ihre Gesellschafterin, der Shell Overseas Investment B.V., ''s-Gravenhage/Niederlande, abhängig, die ihrerseits am 16. Dezember 2022 eine bis Ende 2024 befristete Finanzierungszusage bis zu einem maximalen Volumen von EUR 105,6 Mio. gegenüber der sonnen Holding GmbH erteilt hat.

Energiewende (Risikokategorie C)

Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen der sonnen eServices GmbH hängt zu einem großen Teil von sozialen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen rund um Energieerzeugung und -verbrauch ab. Der Übergang von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern, politischer Wille, dem Klimawandel entgegenzuwirken, und ein gestiegenes Umweltbewusstsein sind Treiber der Investitionen in ein nachhaltiges und dezentrales Energiesystem. Diese Trends könnten sich durch verschiedene Faktoren, die außerhalb der Kontrolle der sonnen eServices GmbH liegen, verändern.

Dazu gehören unter anderem ein signifikanter Rückgang des Ölpreises, eine verbesserte Prognose der Ölversorgung in den entwickelten Volkswirtschaften, eine Anpassung von ökonomischen Anreizen bezüglich des Verbrauchs von Energie aus konventionellen Energieträgern und eine Veränderung des Bewusstseins über den negativen Einfluss von fossilen Energieträgern auf die Umwelt.

Regulatorische Rahmenbedingungen (Risikokategorie A)

Die Geschäftstätigkeit der sonnen eServices GmbH ist erheblich von den regulatorischen Rahmenbedingungen in ihren Kernmärkten (Deutschland, Italien, Spanien) abhängig. Daher können sich veränderte Förderbedingungen oder Einspeisevergütungen, Netzentgelt-Systematiken sowie Regeln des Marktzugangs direkt auf die wirtschaftliche Attraktivität von Energiespeichersystemen auswirken.

Europäische Entwicklungen

Im Zuge der Energiekrise im Winter 2022/2023 hat die Europäische Union eine Reform des Marktdesigns der Strommärkte angestoßen, welche im Zuge des Jahres 2023 abgeschlossen werden soll. Diese kann positive oder negative Auswirkungen auf die Vermarktung von Strom aus kleinen PV-Anlagen und Speichern haben. Zum einen sollen die Anreize für Flexibilität im Stromsystem gesteigert werden, was grundsätzlich Speichern zugutekommt. Zum anderen könnten für die Vermarktung von gefördertem Solarstrom sogenannte Contracts for Difference verpflichtend gemacht werden, welche die Marktchancen der geförderten Solarenergie deckeln. Aufgrund der anhaltenden und wenig transparenten Verhandlungen ist eine Bewertung für die sonnen eServices GmbH zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich.

Innovation (Risikokategorie B)

Die sonnen eServices GmbH sieht die folgenden Innovationsrisiken:

Risiken in Verbindung mit den neu geschaffenen Netzdienstleistungen und dem weltweiten Handel kleiner Energieanlagen an Märkten für Flexibilität (sonnenVPP) können die künftigen Geschäftsmodelle der Gesellschaft beeinflussen. Neue Kategorien von Stromverträgen wie variable Tarife bergen das Risiko, dass das Produktangebot der sonnen eServices GmbH, z. B. deren Hauptprodukt, die sonnenFlat, im Vergleich für die Kunden weniger attraktiv erscheint und die sonnen eServices GmbH Marktanteile verlieren könnte.

Preisänderungsrisiken (Risikokategorie B)

Krisenbedingt kam es zu starken Strompreisschwankungen an den Spot- und Terminmärkten für Strom. Die sonnen eServices GmbH verfolgt beim Einkauf von Strom zur Minimierung von Risiken eine langfristige Beschaffungsstrategie (Hedging-Strategie), die durch ein internes Regelwerk (RiskGuideline Strom) festgelegt ist. Gleichzeitig kann die sonnen eServices GmbH die Verkaufspreise gegenüber Kunden (Stromtarife) anpassen, um Preisschwankungen weiterzugeben. Durch den Zugriff auf flexible Assets und deren Einbindung in das sonnenVPP hat die sonnen eServices GmbH zudem einen großen Vorteil gegenüber konventionellen "reinen" Stromlieferanten.

Risikoberichterstattung im Hinblick auf verwendete Finanzinstrumente (Risikokategorie B)

Aufgrund einer breiten Kundenbasis und bestehender Kreditausfallprüfungen halten wir Ausfallrisiken für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen für begrenzt. Bei den Bankguthaben sehen wir keine Ausfall- oder Zinsrisiken.

3.2 Chancenbericht

Ein Kernthema der Aktivitäten der sonnen eServices GmbH ist die Anbindung bzw. "Erschließung" von flexiblen Assets (z. B. Batteriespeicher, E-Charger, Wärmepumpen) und deren gewinnbringender Einsatz im Energiesystem. Dies geschieht beispielsweise über die Vermarktung von Regelleistung oder die Teilnahme am Spotmarkt / Intraday-Markt für Strom.

Die Volatilität der kurzfristigen Strompreise am Spotmarkt (Strombörse) ist für diese Tätigkeiten ein wesentlicher Werttreiber. Die voranschreitende Energiewende hin zu einem immer stärker "erneuerbar" geprägten Energiesystem führt zwangsweise zu immer stärkeren kurzfristigen Preisschwankungen am Stromhandelsmarkt, die Ausdruck der zum jeweiligen Zeitpunkt vorherrschenden Angebots-/ und Nachfragesituation sind. In dieser fundamentalen Veränderung der Energiesysteme liegen große Chancen für alle möglichen Aktivitäten und Geschäftsmodelle rund um das große Thema "Flexibilität".

Chancen bestehen für die sonnen eServices GmbH durch

•	technischen Vorsprung in der Vermarktung von Flexibilität dezentraler Assets auf Haushaltsebene
•	Vorsprung in Kenntnissen in der Prozessabwicklung (für die Vermarktung von Flexibilität) beispielsweise mit Übertragungs- und Verteilnetzbetreibern oder anderen Marktteilnehmern
•	keine vergleichbaren Anbieter von Flexibilität in bestimmten Märkten, z. B. im Regelleistungsmarkt in Deutschland (bezüglich Haushaltsebene)
•	zunehmende Elektrifizierung im Haushalt (Elektrofahrzeuge und Wärmepumpe), die weitere Flexibilitätsoptionen bieten
•	großen Kund*innenstamm, vor allem in Deutschland, wodurch große Potentiale an Leistung und Kapazität zum Einsatz (beispielsweise als Alternative zum Netzausbau) bereitstehen

Entwicklungen in der Energiepolitik

Im September 2023 wurde die Erneuerbare Energien Richtlinie III (RED III) in Brüssel verabschiedet, welche eine Anhebung des Anteils der Erneuerbaren Energien am Energieverbrauch auf 42,5 % im Jahr 2030 vorsieht.

Das Bundeswirtschaftsministerium und der Bundestag haben in den Jahren 2022 und 2023 bereits mehrere Gesetzespakete zur Entbürokratisierung des Baus und des Marktzugangs kleiner PV-Anlagen und Speicher verabschiedet - darunter das EEG und das Messstellenbetriebsgesetz. Insbesondere der für die sonnen eServices GmbH entscheidende Smart Meter Rollout soll damit beschleunigt werden.

Mit der im Mai 2023 vorgelegten PV-Strategie sollen weitere Vereinfachungen folgen. Dazu hat die Bundesregierung im Juli 2023 einen "Entwurf eines Gesetzes zur Steigerung des Ausbaus photovoltaischer Energieerzeugung", das sogenannte "Solarpaket I", vorgelegt. Insbesondere die Vereinfachung hinsichtlich der Direktvermarktung von kleinen PV-Anlagen im EEG begrüßen wir sehr. Der Bundestag muss das Solarpaket I noch verabschieden. Da die Verhandlungen auf Grund der unsicheren Haushaltslage für 2024 nicht rechtzeitig beendet werden konnten, wurde dies verzögert. Am letzten Sitzungstag des Bundestags im Jahr 2023 sollen lediglich kleine zeitkritische Änderungen beschlossen werden. Der Rest des Solarpakets I soll im Januar 2024 final auf den Weg gebracht werden und ein "Solarpaket II" soll folgen.

Die sonnen eServices GmbH beteiligt sich zudem an der Erarbeitung eines bundesweit einheitlichen verpflichtenden Standards zur digitalen Anmeldung von PV-Anlagen beim Verteilnetzbetreiber. Dieser würde knappe Kapazitäten an Fachkräften freisetzen, die heute noch einen signifikanten Teil ihrer Arbeitszeit mit unzureichend digitalisierten Anmeldeprozessen verbringen.

Hinsichtlich zunehmend knapper werdender Ressourcen an verbrauchsseitiger Netzkapazität hat die Bundesnetzagentur am 27. November 2023 das Festlegungsverfahren zum § 14a EnWG abgeschlossen. Die Regelungen gelten teilweise schon ab dem 01.01.2024. Die sonnen eServices GmbH ist sehr zufrieden mit dem Ergebnis und viele ihrer Anmerkungen im Konsultationsverfahren wurden berücksichtigt. Der Mechanismus bringt vor allem durch das Einführen von "dynamischen Netzentgelten" neue Möglichkeiten. Für die Nutzung von Speichern verbirgt sich hier ein enormes Potential und die sonnen eServices GmbH wird die Ausgestaltung im Jahr 2024 zügig angehen.

3.3 Prognosebericht

Die folgenden Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf der sonnen eServices GmbH basieren auf bestimmten Annahmen über die künftige wirtschaftliche und branchenspezifische Entwicklung, die die sonnen eServices GmbH als realistisch ansieht. Diese sind jedoch mit Unsicherheit behaftet und bergen das Risiko, dass die prognostizierten Entwicklungen nicht wie erwartet eintreten.

Die wirtschaftliche Attraktivität der Regelleistungsmärkte (z. B. für die Stabilisierung der Netzfrequenz = Primärregelleistung) hängt wesentlich von Angebot und Nachfrage nach diesen Systemdienstleistungen ab. Durch ein insgesamt stärker auf fluktuierender Erzeugung basierendes Energiesystem steigt grundsätzlich der Regelbedarf, gleichzeitig gibt es aber auch mehr und mehr flexible Assets (z. B. Batterien), die prinzipiell entsprechende Systemdienstleistungen zur Verfügung stellen können. Konventionelle Kraftwerke, die in der Vergangenheit einen Großteil der benötigten Systemdienstleistungen bereitgestellt haben, sind heutzutage zunehmend seltener am Netz, insbesondere bei hohem Dargebot an erneuerbaren Energien. Dementsprechend verändern sich Angebot und Nachfrage an den Regelleistungsmärkten zunehmend dynamisch.

Ausblick auf die Geschäftsjahre 2023 und 2024

Die sonnen eServices GmbH legt ihr besonderes Augenmerk weiterhin auf die Stärkung ihrer Marktposition und dem Aufbau des Kundenstammes.

Basierend auf der oben genannten Annahme erwartet die sonnen eServices GmbH im Vergleich zu 2022 für das Jahr 2023 einen Umsatz auf dem gleichen Niveau von 2022, was auf die fehlende Abgrenzung der Jahresendabrechnungen im Jahr 2021 und somit Berücksichtigung in den Umsatzerlösen 2022 zurückzuführen ist. Für 2024 wird eine Umsatzsteigerung zwischen 1 % und 5 % im Vergleich zu 2023 erwartet, da von einer Anpassung der Stromverkaufspreise ausgegangen wird.

Die sonnen eServices GmbH prognostiziert für das Jahr 2023 einen Anstieg der abgeschlossenen Energieverträge im Vergleich zu 2022 von 3.520 Verträgen (+91 %), sowie für 2024 gegenüber 2023 einen Anstieg bei den abgeschlossenen Energieverträgen von 5.700 Verträgen (+162 %).

Wildpoldsried, den 20. Dezember 2023

gez. Geschäftsführung

Oliver Koch

Bianca Swanston

Marko Hein