BINZ Automotive Sachsen GmbH

Plauen

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2021 bis zum 31.12.2021

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2021

BINZ Automotive Sachsen GmbH

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell des Unternehmens

Das Unternehmen wurde im 1. Quartal 2021 wegen des zum 31.03.2021 geplanten Erwerbs des vormaligen MAN Bus Modification Centers in Plauen/Sachsen über den Kauf einer Vorratsgesellschaft neu gegründet. Bei dem MAN-Standort handelte es sich um eine Division der MAN Truck & Bus SA in München. Insofern wurde ein sog. Assetkauf verhandelt und zum 31.03.2021 zum erfolgreichen Abschluss gebracht. Neben Grund und Boden, den darauf stehenden Gebäuden und Produktionsmitteln, erhielten insgesamt 120 MAN-Mitarbeiter ein Übernahmeangebot nach § 613 a. ff.. Die erheblichen Differenzen zwischen einer tariflichen Entlohnung bei einem Großkonzern und einer im Mittelstand üblichen Form der Entlohnung, bildete einen wesentlichen Kern der Übernahmeverhandlungen, in denen neben dem Vorstand von MAN, der Geschäftsführung von BINZ auch der Betriebsrat am Standort Plauen, der Konzernbetriebsrat von MAN und die angegliederte IG-Metall/Sachsen ihre jeweiligen Standpunkte verhandelten. Im Ergebnis einigten sich die Verhandlungsparteien auf die Anerkennung des Flächentarifvertrages in Sachsen, jedoch unter gleichzeitiger Herabsetzung der Entlohnung auf ein vergleichbares Niveau der Belegschaft der BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH in Thüringen. Dabei wurden etwa 4/5 der am Standort Plauen praktizierten Betriebsvereinbarungen abgeschafft und das neue Unternehmen auch in der Personalpolitik auf einen praktikablen Leistungskurs gebracht. Darüber hinaus hat das Land Sachsen seine Unterstützung zugesichert.

Von den rd. 120 Mitarbeitern, die ein Übernahmeangebot von der neuen BINZ Automotive Sachsen GmbH erhalten hatten, entschieden sich unmittelbar zunächst 90 Mitarbeiter für eine Annahme, weitere 5 Kollegen/innen kamen binnen weniger Wochen ins Unternehmen zurück. Darüber hinaus wurden neue Mitarbeiter aus neuen Bewerbungen eingestellt. Die vormaligen MAN-Führungskräfte am Standort Plauen wurden nicht übernommen und ihre Positionen neu besetzt.

Ein weiteres wichtiges Verhandlungsergebnis konnte die BINZ-Geschäftsführung mit dem Abschluss eines sog. Ramp Down - Liefervertrages mit MAN abschließen. Dieser Vertrag sieht für die Dauer von 12 Monaten eine Lohnfertigung für MAN zum Bau von Sonderfahrzeugen, Bussen, Lackierkomponenten und CKD-Baugruppen vor, die MAN im Rahmen der Truck-Produktion auch bereits zuvor in Plauen herstellen ließ. Beide Vertragspartner haben bislang die Bedingungen dieser Vereinbarung sorgfältig und vertragskonform erfüllt.

Parallel wurde die Belegschaft von BINZ in Plauen an die BINZ-Produkte in Ilmenau herangeführt, in dem ein wechselseitiger Personalaustausch stattfand. Bereits nach 3 Monaten technischer Ertüchtigung konnte in Plauen die erste Serie von 160 THW-Mannschaftstransportfahrzeugen vollkommen autark gefertigt und an den Kunden erfolgreich ausgeliefert werden. Es folgte der Bau von BOS-Fahrzeugen für die Polizei Sachsen, die mängelfrei an den Kunden übergeben wurden.

Das Rohergebnis beträgt im Rumpfgeschäftsjahr 2021 (01.04. - 31.12.2021) Euro 10,9 Mio..

Mit den modernen Produktionshallen, Betriebsmitteln und Möglichkeiten einer professionellen Fahrzeuglackierung werden künftig die UVT-Sanitätsfahrzeuge aus dem Auftragsbestand der BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH ab Mitte 2022 in Plauen gefertigt. Darüber hinaus besteht weiterhin Nachfrage nach Vereinsbussen und LKW-Sonderfahrzeugen, die BINZ bislang nicht am Markt anbieten konnte. Außerdem dient der Standort Plauen zum Abbau von Spitzenkapazitäten der BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH in Ilmenau über alle etablierten BINZ-Produktionssegmente Ambulanzen und BOS-Fahrzeuge.

Allgemeines zur BINZ-Gruppe:

Die BINZ Gruppe, vorwiegend bestehend aus den Produktionsgesellschaften BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH und der BINZ Automotive Sachsen GmbH, hat in 2021 mittels eines erfolgreich im Markt durchgesetzten Geschäftsmodells stark wachsende Umsatz-, Leistungs- und Ertragsergebnisse geliefert. Mit dem Jahresabschluss 2021 schließt BINZ das bislang stärkste Geschäftsjahr der Firmen- und Markengeschichte ab. BINZ entwickelt sich damit zunehmend zum Marktführer im deutschen Sonderfahrzeugbau, der sowohl technisch, logistisch als auch wirtschaftlich neue Maßstäbe setzt und den Kunden damit ein Höchstmaß an Verlässlichkeit garantiert. Die BINZ-Produktpallette an Sicherheitssonderfahrzeugen wie

• Ambulanzfahrzeuge,

• Einsatzleitwagen für die Feuerwehren,

• BOS-Fahrzeuge (Behörden und öffentliche Institutionen mit Sicherheitsaufgaben),

• Ambulanzfahrzeuge und ambulante Einrichtungen für das Militär, wurde in 2021 weiterhin stark nachgefragt, und das Unternehmen lieferte insgesamt über 2.500 Fahrzeuge und Fahrzeugumbauten an die zufriedene Kundschaft aus.

Technische Neuerungen fördern anhaltend das Markeninteresse an BINZ-Produkten und bestimmen weiterhin die Expansionsstrategie des Unternehmens. Mit dem Erwerb des vormaligen MAN-Bus Modification Centers in Plauen/Sachsen am 31.03.2021 hat sich das Unternehmen auf die anhaltend wachsende Marktnachfrage nach BINZ-Produkten perfekt eingestellt und weitere modernste Kapazitäten geschaffen. Auf einer Industriefläche von insgesamt 110.000 m ² besitzt BINZ inzwischen modernste Produktionsflächen von 44.000 m ² , davon 5.000 m ² Fotovoltaik-Dachflächen für nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung. Ein eigenes Blockheizkraftwerk sorgt außerdem am neuen Standort für energieautonome Produktionsverhältnisse. In Summe bietet BINZ seinen Kunden eine Produktions- und Logistikfläche von 115.000 m ² und empfiehlt sich damit auch als ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Partner für Großserienfertigungen.

2. Forschung und Entwicklung

Die Entwicklung des UVTgl (Ungeschütztes Verwundeten Transportfahrzeug) für die Bundewehr, die Vorstellung einsatzfähiger moderner Prototypen, hat Mitte 2021 zum Durchbruch und damit zum bislang größten Auftrag in der Unternehmensgeschichte geführt. BINZ liefert als sog. 1 in den kommenden Jahren 500 UVT-Aufbauten über IVECO an die Bundeswehr. Darüber hinaus baut das Unternehmen für Airbus die von der Bundeswehr in 2021 georderten GVCT-Sanitätscontainer zur Rettung verwunderter Soldaten und Behandlung von kriegsverwundeten Zivilisten.

BINZ-Sanitätseinrichtungen sind wieder 1. Wahl bei militärischen Anwendungen und die Nachfrage steigt auch hier rasant an, nachdem der Rüstungsetat im Februar 2022 auf Grund steigender Kriegsbedrohung stark nach oben angepasst wurde.

Im zivilen Ambulanzbereich liefert BINZ seit geraumer Zeit alle Rettungseinsatzfahrzeuge mit einer Montagevorbereitung des in 2020 neu entwickelten UV-C Desinfektionssystems mittels LED, zur 99,99%igen Viren- und Bakterien-Desinfektion in Krankenwagen und Sicherheitsfahrzeugen, aus. Die Kunden können das System damit auch jederzeit nachordern und vom BINZ-Service montieren lassen.

II. Darstellung des Geschäftsverlaufs

1. Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen und Branchenentwicklung

Im Jahr 2021 ist das Bruttoinlandsprodukt um 2,7 % gestiegen, nachdem es ein Jahr zuvor pandemiebedingt um 4,6 % zurückgegangen war.

Die Lage in der Industrie hat sich geringfügig stabilisiert. Die Industrieproduktion nahm nach einem deutlichen Anstieg im Oktober im November noch einmal leicht zu. Die Auftragseingänge legten zuletzt ebenfalls wieder spürbar zu. Die Stimmung in den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes hatte sich erstmals seit sechs Monaten verbessert.

Die Inflationsrate erhöhte sich im Dezember noch einmal leicht auf 5,3 %.

Am Arbeitsmarkt setzte sich die Erholung weiter fort, angesichts der COVID-19-Omikron-Variante stagnierte die Erholung zum Jahresbeginn 2022 nachdem sich die Arbeitslosigkeit im Dezember saisonbereinigt erneut spürbar reduziert und die Erwerbstätigkeit im November saisonbereinigt weiter kräftig zugenommen hatte. Die Kurzarbeit ist im Oktober leicht auf 0,7 Mio. Personen zurückgegangen, allerdings gab es zuletzt wieder nachhaltige Anzeigen zur konjunkturellen Kurzarbeit, insbesondere in Folge von Lieferkettenunterbrechungen.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet die Bundesregierung eine Zunahme des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von 3,6 %. Der Einstieg in das Jahr fällt dabei durch die Corona-Situation und die entsprechenden Beschränkungen in den Dienstleistungsbereichen noch gedämpft aus. Im weiteren Jahresverlauf sollte die konjunkturelle Erholung nach Abflachung des Infektionsgeschehens und der entsprechenden Rücknahme der Einschränkungen aber wieder merklich an Fahrt gewinnen.

Von der sozialen zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft

Eine durch die Pandemie erschwerte Ausgangslage ändert nichts daran, dass langfristige Herausforderungen wie die Transformation zu einer klimaneutralen und insgesamt nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft, die Digitalisierung und die perspektivisch zunehmenden Engpässe bei Fachkräften beschleunigt angegangen werden müssen. Hinzu kommt ein sich veränderndes geopolitisches Umfeld, das nicht nur den bewährten Multilateralismus, sondern auch Deutschland und Europa technologisch und industriell verstärkt herausfordert. Deutschland benötigt eine Wirtschaftspolitik, die es den Unternehmen ermöglicht, auch künftig innovativ und zukunftsfähig zu sein und ihre Stärken weiter auszubauen.

Das Leitbild der Sozialen Marktwirtschaft ist seit Jahrzehnten fester Orientierungspunkt der deutschen Wirtschafts- und Finanzpolitik. Es verbindet die soziale Sicherung der Bürgerinnen und Bürger mit den Potenzialen der freien wirtschaftlichen Entfaltung und des Wettbewerbs.

Im weiteren Jahresverlauf sollte die konjunkturelle Erholung wieder Fahrt aufnehmen.

Die Gesamtbilanz der Sozialen Marktwirtschaft war zum Jahresbeginn 2022 eindeutig positiv: Das Wirtschaftsmodell hat maßgeblich zu hoher Lebensqualität großer Bevölkerungsteile in Deutschland, aber auch in anderen Demokratien beigetragen.

Doch angesichts der Zuspitzung der Sicherheitslage in Folge der Kriegsaggression Russlands gegen die Ukraine, sowie dem daraus schlussfolgernden territorialen Anspruchsdenken der russischen Regierung, ergeben sich aktuell massive Sicherheitsrisiken für Europa und einem allgemeinen Frieden in der Welt. Alle bisherigen Konjunkturvorhersagen der Bundesregierung sind damit überholt und müssen dem Zeitgeschehen angepasst werden. Währenddessen sich die führenden Wirtschaftsnationen von lohnintensiven Arbeitsprozessen zu Gunsten osteuropäischer Länder getrennt haben, führen die vom Krieg zerstörten Produktionseinrichtungen in der Ukraine zu massiven Produktionsabrissen in fast allen Industriebereichen Deutschlands und seiner unmittelbaren europäischen Nachbarn. Inzwischen kommt es sogar bei Grundnahrungsmitteln zu Versorgungsengpässen. Doch das sog. Damoklesschwert über der deutschen Wirtschaft definiert sich in erster Linie durch enorme Risiken in der Energieversorgung und den hier in früheren Jahren eingegangenen Abhängigkeiten zu russischen Versorgungsquellen. Obwohl gegen Russland die historisch stärksten Sanktionen verhängt wurden, wird der Ruf nach einem Abbruch aller Energieversorgungsverträge mit dem Ursprungsland lauter. Niemand kann derzeit vorhersagen, welche Gegenmaßnahmen den Versorgungsrisiken unserer Wirtschaft entgegengestellt werden können.

Trotz dieser aktuellen intransparenten Lage zur wirtschaftlichen Entwicklung gelten die Prämissen der Bundesregierung zur Gestaltung unserer wirtschaftlichen Zukunft weiter fort:

Die Wirtschaftsordnung muss die Interessen künftiger Generationen systematisch berücksichtigen. Finanzpolitisch wird dies durch die grundgesetzliche Schuldenregel gewährleistet, die sich in der Krise als ausreichend flexibel erwiesen hat und unser Land aktiv schützt. Hinsichtlich der ökologischen Dimension erhielten die langfristigen Folgen des Wirtschaftens bis zuletzt jedoch zu wenig Aufmerksamkeit und wir müssen heute - mit den Folgen lebend - schnelle und flexible Gegenmaßnahmen treffen.

Es bedarf einer Neugewichtung der wirtschaftspolitischen Schwerpunkte. Hierzu gilt es, Möglichkeiten einer erweiterten Wohlfahrtsmessung jenseits klassischer wirtschaftspolitischer Kennzahlen, wie dem Bruttoinlandsprodukt, aufzugreifen. Dies verbessert die Grundlage für eine offene und faktenbasierte gesellschaftliche Diskussion über die relative Bedeutung unterschiedlicher Dimensionen von Wohlfahrt.

Nicht zuletzt ist eine evidenzbasierte Wirtschaftspolitik erforderlich, die es ermöglicht, Alternativen auf einer breiten Daten- und Erfahrungsbasis abzuwägen und transparente Entscheidungen herbeizuführen, die als Gegengewicht der vorhandenen Abhängigkeitsstrukturen wirken sollten.

2. BINZ von wirtschaftlichen Einschränkungen nur indirekt betroffen

Die seit zwei Jahren anhaltend kursierende Corona-Pandemie konnte BINZ bislang nicht am Wachstum hindern. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von ds. über 25% hat BINZ Maßstäbe gesetzt und eine Industrialisierung der Branche im Markt befördert. Das Wachstum in 2021 betrug sogar 31% zum Vorjahr.

Dabei hat das Management nicht nur ein Umsatz- und Leistungswachstum in den Fokus gerückt, sondern Ertragswachstum umgesetzt. Mit Hilfe degressiver Fixkostendeckung, die durch stetig wachsende Umsätze erzielt wird, führen auch technische Fortschritte, sowie industriell rationelle Prozessanwendungen zu einem stabilen Preisangebot bei gleichzeitig sinkendem Aufwand. Im Ergebnis eine Win Win Situation für unsere Kundschaft und das Unternehmen BINZ.

Ein weiterer Aspekt für eine stabile Marktposition bildet das inzwischen auf fünf Produktsegmente aufgestellte Geschäftsmodell von BINZ. Eine parallele zivile und militärische Produktexpertise, denn solange unser know how dem Unternehmensprinzip "Technik, die Leben rettet", dient, entwickelt sich BINZ weitestgehend konjunkturunabhängig, befördert das Leistungsdenken unserer Mitarbeiter und sichert unseren Kunden eine einwandfreie Versorgung zu.

Dennoch kann man die Tragweite der aktuellen Entwicklung in der Versorgungskette nicht einfach ausblenden. Das anhaltend hohe Infektionsgeschehen, die daraus bedingten hohen Krankheitsausfälle in der Produktion, die Abrisse der Lieferketten, Kurzarbeit und Bandstillstände bei den Fahrgestellherstellern (OEM), fordern ihren Preis und verschieben letztlich Produktionstermine. Dies führt bei BINZ lediglich zu temporären Störungen, nicht aber zu Auftragskürzungen oder kompletten Produktionsabsagen. Der fixe Auftragsbestand ist zu 98% öffentlich-rechtlich erteilt und damit fester Budgetanteil öffentlich finanzierter Etats.

3. Umsatz-, Ertrags, und Auftragsentwicklung

Das Rumpfgeschäftsjahr 01.4. - 31.12.2021 hat ein positives Jahresergebnis erwirtschaftet.

Die Kennzahlen von BINZ Automotive Sachsen GmbH für 2021:

• Umsatz	10,4 Mio. EUR
• Gesamtleistung, zzgl. sonstiger betrieblicher Erträge, Euro	14,3 Mio.,
• EBITDA	3,9 Mio. EUR	(28%)
• EBIT	3,2 Mio. EUR	(22%)
• EBT	3,1 Mio. EUR	(22%)

Der Auftragsbestand, zzgl. der geplanten Produktionskapazitäten aus dem Auftragsbestand der Schwestergesellschaft in Thüringen, beträgt zum 31.12.2021 Euro 5 Mio..

4. Guter Start und positive Ertragsbeiträge

Operativ hat der Standort in Plauen während der ersten 9 Monate von den guten Preis- und Rahmenbedingungen der mit MAN verhandelten Ramp Down - Fertigung profitiert. Dagegen haben außergewöhnliche Aufwendungen zur Integration des Standortes in die BINZ-Gruppe die Ertragslage belastet. Die per Saldo positive Ertragslage in Plauen, in einer so kurzen Integrationsphase, ist eher außergewöhnlich und dem Leistungswillen der BINZ-Mitarbeiter zu verdanken.

Das Unternehmen in Plauen hat in 2021 fast zu 100% in Lohnarbeit gefertigt. Dennoch blieb der Personalaufwand mit 19% niedrig zur Betriebsleistung. In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 29% schlagen die vorerwähnten einmaligen Aufwendungen der Integration zu Buche.

5. Auftragslage

Im Berichtszeitraum hat das Unternehmen einen großen Teil der mit MAN vereinbarten Produktion abgearbeitet. Weitere Ausläufe werden noch bis einschließlich 31.3.2022 produziert. Darüber hinaus hat MAN - auch auf Grund der aktuellen Lage auf dem Materialsektor - um weitere Unterstützung gebeten. Vorrangig ist jedoch die Ertüchtigung der Produktionsflächen für den anstehenden Roll Out des neuen UVTgl für die Bundeswehr. Darüber hinaus sollen produktverwandte Sonderfahrzeuge in Plauen produziert werden. BINZ hat dazu den unterschiedlichsten Beschaffungsämtern ihre Kapazitätsbereitschaft angezeigt.

6. Personalentwicklung

In 2021 wurden durchschnittlich 88 Mitarbeiter beschäftigt inzwischen ist die Zahl auf über 100 gestiegen. Der Standort Plauen kann eine Gesamtbelegschaft von bis zu 600 Mitarbeitern aufbauen, ohne, dass dabei die vorhandenen modernen Hallen, Büro und Sozialräume ertüchtigt oder erweitert werden müssten.

II. Vermögens- und Finanzlage

1. Vermögenslage

Die Anlagenintensität beträgt zum 31. Dezember 2021 57,6 %.

2. Kapitalstruktur

Die Eigenkapitalquote beträgt zum 31.12.2021 18,9 %.

Mit einem Kassen-Bankbestand von rd. 3 Mio. EUR ist der Standort Plauen gut und solide finanziert.

3. Finanzlage und Investitionstätigkeit

Im Geschäftsjahr 2021 wurde

• ein Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 9,0 Mio. EUR

• ein Cashflow aus Investitionstätigkeit von -7,5 Mio. EUR

• ein Cashflow aus Finanzierungstätigkeit von 1,5 Mio. EUR

erwirtschaftet.

Die liquiden Mittel belaufen sich zum 31. Dezember 2021 auf 3,0 Mio. EUR, die Betriebsmittellinie beträgt 2,5 Mio. EUR. Die Finanzierungsvoraussetzungen für die Planungsperiode 2022 sind damit gedeckt.

Das Unternehmen in Plauen investiert in eine neue Interieur-Fertigung, die nahezu die in Ilmenau bestehende Möbelfertigung kopiert. Damit ist der Standort-Plauen für den Ausbau von BINZ-Sonderfahrzeugen ertüchtigt. Die Kosten für die Investition belaufen sich auf 1,6 Mio. EUR.

4. Finanzielle Leistungsindikatoren

Bei den finanziellen Leistungsindikatoren liegt unser Fokus nach wie vor auf:

• Umsatzentwicklung

• Betriebsergebnis

• Branchenentwicklung

Wir ziehen für unsere interne Unternehmenssteuerung Kennzahlen, wie Umsatz pro Mitarbeiter, Umsatzrendite und den Cashflow heran.

5. Gesamtaussage

Unsere Vermögens-, Finanz- und Ertragslage schätzen wir als sehr gut ein. Unsere Umsatz- und Ergebnisentwicklung ist weiterhin erfreulich und sogar überproportional zum allgemeinen Marktverlauf. Das weitere Umsatz- und Ertragspotenzial ist in den aufgezeigten Absatzchancen in Märkten, in denen sich BINZ auf Grund eigener Technologien besonders auszeichnet, auch weiterhin sehr hoch. Der sehr hohe Auftragsbestand sichert diese Erwartungshaltung ab.

III. Zukünftige Entwicklung der BINZ-Gruppe sowie deren Chancen und Risiken

1. Voraussichtliche Entwicklung

Für die Planung 2022 prognostizieren wir auf Grund der hohen COVID-Infektionsraten und der kriegsbedingten Einflüsse auf die Lieferketten ein konsolidiertes Wachstum zum Vorjahr. Das Wachstum wird stark davon abhängen, in wie weit die im Auftragsbestand vorgesehenen Termine für militärisch ertüchtigte Fahrzeuge durch eine stabile und pünktliche Materialversorgung eingehalten werden können. Die Grundsatzrede des Bundeskanzlers im deutschen Bundestag im Februar des laufenden Jahres hat auch für BINZ starke Wachstumsimpulse geliefert. BINZ kann sich auf Grund einer starken Produktexpertise und den bestehenden Zertifikationen am Rüstungsschub in Europa beteiligen, in dem das Unternehmen die militärischen Sanitätsprodukte baut und liefert. Das Management beteiligt sich daher stark an zivile und militärische Arbeitskreise zu Bedarfsbestimmung und zur Umsetzung von besonderen Lieferfähigkeiten.

Auch in 2022 wird sich BINZ im zivilen Sonderfahrzeugbau wieder an kleinen und größeren Ausschreibungen beteiligen und rechnet sich dabei - nicht zuletzt auf Grund der Rahmenbedingungen zur Angebotsteilnahme - gute Chancen aus.

Die am Standort Plauen in 2021 vorhandenen modernen Betriebsmittel und Produktionseinrichtungen, sowie einer hoch befähigten Fahrzeuglackierung, verschaffen BINZ die Möglichkeit das Produktportfolio auf LKW-Sonderfahrzeuge und Spezialbusse auszubauen.

Vorgänge von besonderer Bedeutung

Ein Vorgang von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres ist der Ausbruch des Krieges in der Ukraine am 24.02.2022. Es ist völlig unklar, wie lange dieser Krieg und seine Auswirkungen auf die Wirtschaft andauern wird. Direkte Lieferungs- und Leistungsbeziehungen nach Russland oder der Ukraine bestehen zwar nicht, aber indirekte Konflikte im Bereich der Lieferketten sind erkennbar. Ein Umbau von Fahrzeugen in Sonderlösungen ist nur darstellbar, wenn Fahrzeuge lieferfähig sind und so treffen die verzögerten Produktionsmengen der Van- und Nutzfahrzeughersteller auch unsere Branche. Eine Verschlechterung der Vermögenslage des Unternehmens, auf Grund von Auftrags- und Forderungsausfälle wird nicht eintreten, zumal unser Auftragsbestand nach wie vor stark anwächst. Hinzu kommt, dass BINZ aktuell fast ausschließlich für den Binnenmarkt produziert und damit auch Währungsrisiken auszuschließen sind.

In wie weit wir jedoch die höheren Energiepreise und deren Auswirkungen auf die System- und Komponentenbeschaffung an die Kunden weiterreichen können ist derzeit nicht einschätzbar. Damit knüpfen auch wir unsere Hoffnungen an einen politischen "Energiepreis-Schutzschirm", sowie an eine baldige Beendigung des Kriegsgeschehens in der Ukraine. Dabei werden nur außergewöhnlich hohe Anstrengungen aus Politik, Wirtschaft und Finanzwesen einen Weg zurück in die Normalität begleiten können.

Dagegen hat die vom deutschen Bundestag dargelegte "Zeitenwende" und die damit einhergehenden erweiterten finanziellen Rahmenbedingungen zur Aufrüstung der Bundeswehr auch bei BINZ eine stark erhöhte Nachfrage nach militärisch ertüchtigten Sanitätsprodukten hervorgerufen, was in den kommenden Jahren, trotz der bereits vorhandenen sehr guten Auftragslage, noch eine deutliche Erweiterung des Geschäftsbereiches "Defense" nach sich zieht.

2. Chancen und Risiken

Es gilt weiterhin der Grundsatz "Kein Markt ohne Chancen und Risiken". BINZ hält weiter an einer konsequenten Innovationsstrategie im Markt fest. Inzwischen verändert sich der Markt drastisch - die Nachfrage nach stabilen Unternehmen im Sonderfahrzeugbau, die neben höchsten technischen Ansprüchen auch eine langfristige Versorgung der öffentlich-rechtlichen Bedarfsträger sicherstellen können, rückt inzwischen stark in den Vordergrund. Hohe Preis- und Versorgungsrisiken verändern die Ausschreibungskriterien und die Kunden verlangen von Ihren Sonderfahrzeugherstellern auch ein Höchstmaß an Kontinuität sowie auskömmliche Produktions- und Logistikflächen. Mit über 61.000 m ² setzt BINZ gerade hier, unter den sehr guten Rahmenbedingungen zum weiteren Personalaufbau, besondere Maßstäbe im Markt. Die vom Management vorangetriebene Industrialisierung des Sonderfahrzeugbaus zahlt sich somit künftig aus.

Risiken bestehen weiterhin beim Infektionsgeschehen, in dem die politischen Entscheidungen nicht mit den Auswirkungen in der Praxis konform gehen. Bei sinkender Hospitalisierungsrate wurden inzwischen sämtliche Schutzmaßnahmen zurückgefahren und im Ergebnis steigen die Infektionsraten derart an, dass Produktionsausfälle unvermeidbar sind. BINZ hält zwar intern an den Testbedingungen fest, aber das Außenverhalten trägt die Risiken dennoch ins Unternehmen hinein.

Der russische Angriffskrieg in der Ukraine deutet zum Berichtszeitraum auf zusätzliche Risiken hin, die wir in diesem Lagebericht schon mehrfach erwähnt haben. Obwohl sich für BINZ aus der technischen Perspektive deutliche Wachstumsimpulse ergeben, wollen wir alles dafür tun um das Leiden der Menschen in der Ukraine zu beenden! Unsere Hilfsbereitschaft, sei es finanzielle Hilfe zu leisten oder mit der kostenlosen Beistellung von Ambulanzfahrzeugen eine wichtige Transportbrücke für Kinder und Schwerverletzte aus den Kriegsgebieten zu ermöglichen, verstehen wir nicht nur als Selbstverständlichkeit, sondern auch als Chance für einen humanitären Beitrag zur Erfüllung unserer gesellschaftsrechtlichen Pflichten. Dafür steht das gesamte BINZ-Team!

Unterschrift der Geschäftsführung

Plauen, den 14.06.2022

Cathrin Wilhelm

Bilanz

Aktiva

	31.12.2021 EUR
A. Anlagevermögen	6.809.072,19
I. Immaterielle Vermögensgegenstände	4.922.126,19
II. Sachanlagen	1.886.946,00
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken	4.686,00
2. technische Anlagen und Maschinen	812.748,00
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung	532.512,00
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau	537.000,00
B. Umlaufvermögen	4.992.568,16
I. Vorräte	11.460,56
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände	2.025.228,92
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks	2.955.878,68
C. Rechnungsabgrenzungsposten	10.371,76
Aktiva	11.812.012,11
Passiva
	31.12.2021 EUR
A. Eigenkapital	3.166.278,77
I. Gezeichnetes Kapital	25.000,00
II. Jahresüberschuss	3.141.278,77
B. Rückstellungen	3.014.227,37
C. Verbindlichkeiten	4.318.995,97
davon mit Restlaufzeit bis zu einem Jahr	4.318.995,97
D. Rechnungsabgrenzungsposten	1.312.510,00
Passiva	11.812.012,11

Gewinn- und Verlustrechnung

	1.1.2021 - 31.12.2021 EUR
1. Rohergebnis	10.884.400,55
2. Personalaufwand	3.002.454,89
a) Löhne und Gehälter	2.444.615,70
b) soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung	557.839,19
3. Abschreibungen	778.749,71
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen	778.749,71
4. sonstige betriebliche Aufwendungen	3.933.392,82
5. Zinsen und ähnliche Aufwendungen	19.245,87
6. Ergebnis nach Steuern	3.150.557,26
7. sonstige Steuern	9.278,49
8. Jahresüberschuss	3.141.278,77

Anhang

Grundsätzliches zum Jahresabschluss

Die Form der Darstellung, insbesondere die Gliederung des Jahresabschlusses, erfolgte entsprechend den gesetzlichen Regelungen des HGB. Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgte nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB).

Angaben zur Identifikation der Gesellschaft laut Registergericht

Firmenname laut Registergericht:	BINZ Automotive Sachsen GmbH
Firmensitz laut Registergericht:	Plauen
Registereintrag:	Handelsregister
Registergericht:	Chemnitz
Register-Nummer:	HRB 33930

Angaben zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände und Gegenstände des Sachanlagevermögens wurden zum Bilanzstichtag mit den Anschaffungs- und Herstellungskosten gemäß §255 Abs. 1 und 2 HGB, vermindert um planmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 HGB bewertet. Die Herstellungskosten wurden gemäß § 255 Abs. 2 S. HGB bemessen. Die Abschreibungen wurden linear entsprechend der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer und auf Zugänge im Berichtsjahr zeitanteilig vorgenommen.

Die Vorräte sind mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten angesetzt worden. Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind unter Berücksichtigung des strengen Niederstwertprinzips zu Einstandspreisen bewertet worden.

Die ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Nominalwert angesetzt. Sofern notwendig, wurden Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Zur Erfassung allgemeiner Ausfall- und Verzögerungsrisiken wurden Pauschalwertberichtigungen von 1% auf den Bestand der Netto-Forderungen aus Lieferung und Leistungen direkt abgesetzt.

Die liquiden Mittel wurden zum Nominalwert angesetzt.

Der aktive Rechnungsabgrenzungsposten beinhaltet vorausgezahlte Beträge bzw. fällige Ausgaben, die gemäß § 250 Abs. 1 HGB Aufwand für bestimmte Zeiträume nach dem Abschlussstichtag darstellen.

Das Wahlrecht zur Bilanzierung eines aktiven latenten Steuerüberhangs gemäß § 274 Abs. 1 S. 2 HGB wurde nicht in Anspruch genommen.

Das gezeichnete Kapital wurde mit dem Nennwert angesetzt.

Rückstellungen wurden gemäß § 249 HGB i. V. m. § 253 Abs. 1 S. 2 HGB mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.

Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert.

Angaben zur Bilanz

Anlagenspiegel für die einzelnen Posten des Anlagevermögens

Die Entwicklung der Posten des Anlagevermögens zeigt der beigefügte Anlagenspiegel.

Die zugegangenen geringwertigen Vermögensgegenstände (bis 800 €) des Geschäftsjahres wurden aktiviert und sofort abgeschrieben.

Die Geschäftsjahresabschreibung je Posten der Bilanz ist aus dem Anlagenspiegel zu entnehmen.

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sämtlich eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die ausgewiesenen sonstigen Vermögensgegenstände haben sämtlich (bis auf eine bestehende Rückdeckungsversicherung i.H.v. 464 T€ für Zusagen Altersteilzeit) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.

Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen wurden mit dem notwendigen Erfüllungsbetrag bewertet und berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewisse Verbindlichkeiten. Sie untergliedern sich in Rückstellungen für ausstehende Rechnung von 589 T€ (Vj. - T€), Rückstellungen für Personalkosten in Höhe von 2.366 T€ (Vj. - T€), Rückstellungen für Gewährleistungen von 31 T€ (Vj. - T€) und sonstige i. H. v. 28 T€ (Vj. - T€)

Verbindlichkeiten

Im beigefügten Verbindlichkeitenspiegel sind die Verbindlichkeiten mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt und nach Art, Umfang und Laufzeit aufgegliedert. Die Aufgliederung der Verbindlichkeiten hinsichtlich der Restlaufzeit stellt auf den fälligen Betrag der Verbindlichkeit zum jeweiligen Zeitpunkt ab.

Art der Verbindlichkeit	Gesamtbetrag (Vj.) EUR	Restlaufzeit bis 1 Jahr (Vj.) EUR	Restlaufzeit 1 bis 4 Jahre (Vj.) EUR	Restlaufzeit größer 5 Jahre (Vj.) EUR	durch Pfandrechte und ähnliche Rechte gesichert (Vj.) EUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen	1.354.876,89	1.354.876,89	0,00	0,00
	(-)	(-)	(-)	(-)
Sonstige Verbindlichkeiten	2.964.119,08	2.964.119,08	0,00	0,00
	(-)	(-)	(-)	(-)
Summe	4.318.995,97	4.318.995,97	0,00	0,00
	(-)	(-)	(-)	(-)

Haftungsverhältnisse

Es bestehen keine Haftungsverhältnisse am Abschlussstichtag 31.12.2021

Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung

Die Umsatzerlöse sind nicht aufgegliedert, insoweit wird von der Schutzklausel gemäß § 288 S. 2 HGB Gebrauch gemacht.

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind 3.819 Mio. EUR einmalige Erträge enthalten. Die Summe wurde als Gegenleistung für die Übernahme diverser Verpflichtungen im MAN-Kaufvertrag ausgehandelt.

Sonstige Angaben

Durchschnittliche Zahl der während des Rumpfgeschäftsjahrs beschäftigten Arbeitnehmer

Die durchschnittliche Zahl der 2021 beschäftigten Arbeitnehmer beträgt 88.

Die Mitarbeiterzahl teilt sich wie folgt auf:

Gehaltsempfänger	58
Lohnempfänger	22

Zusätzlich werden 8 Mitarbeiter ausgebildet.

Gemäß § 286 Abs.4 HGB wird von den Angaben nach § 285 Nr. 9a HGB abgesehen.

Während des abgelaufenen Geschäftsjahres wurden die Geschäfte der BINZ Ambulance- und Umwelttechnik GmbH, Ilmenau durch folgende Person geführt:

Cathrin Wilhelm, Diplom -Kauffrau, Potsdam

Außerbilanzielle Geschäfte

Die BINZ Automotive Sachsen GmbH nimmt einen Factoringvertrag in Anspruch. Im Rahmen eines "echten" Factorings werden fortlaufend Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an den Factor verkauft. Die Gesellschaft generiert hierdurch Liquiditätsvorteile. Hierfür zahlt die Gesellschaft Factoring-Gebühren und Zinsen bzw. Finetrading-Gebühren, welche die Ertragslage belasten.

In 2021 wurde das bewegliche Anlagevermögen aus dem Erwerb von MAN Truck & Bus SE im Rahmen eines Sale- and Lease-Back Vertrages veräußert und langfristig zurück geleast.

Vorgänge von besonderer Bedeutung

Vorgang von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres ist der Ausbruch des Krieges in der Ukraine am 24.02.2022. Wir haben hierzu im Lagebericht unter "III. Zukünftige Entwicklung" Stellung genommen.

Vorschlag bzw. Beschluss zur Ergebnisverwendung

Für das Geschäftsjahr 2021 wird keine Ausschüttung vorgenommen. Der Bilanzgewinn 2021 wird in Höhe von 2.209.180,92 € auf neue Rechnung vorgetragen.

Unterschrift der Geschäftsführung

Plauen, den 14.06.2022

Cathrin Wilhelm

sonstige Berichtsbestandteile

Angaben zur Feststellung:

Der Jahresabschluss wurde am 23.06.2022 festgestellt.

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Binz Automotive Sachsen GmbH

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Binz Automotive Sachsen GmbH - bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2021 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 sowie dem Anhang, einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden - geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Binz Automotive Sachsen GmbH für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

• entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2021 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2021 bis zum 31. Dezember 2021 und

• vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt "Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von dem Unternehmen unabhängig in Übereinstimmung mit den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen - beabsichtigten oder unbeabsichtigten - falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Die Website des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW) enthält unter https://www.idw.de/idw/verlautbarungen/bestaetigungsvermerk/hgb-ja-non-pie eine weitergehende Beschreibung der Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Bestätigungsvermerks.

Landau, 14. Juni 2022

RS Audit GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Klaus-Peter Risch, Wirtschaftsprüfer